Der BUND
JAHRESBERICHT 2012
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Vorwort
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Biodiversität.Vielfalt erhalten
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Klimaschutz. Zukunft sichern
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Verbraucherschutz. Giftfrei leben
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BUND. Unabhängig. Demokratisch. Vor Ort
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Danke. Großzügige Unterstützung
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Gut zu wissen. BUND-Randnotizen
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Prof. Dr. Hubert Weiger | BUND-Vorsitzender
Liebe Leserin, lieber Leser, Lebensmittelskandal folgt auf Lebensmittelskandal. Und es ändert sich nichts – weder an den Zuständen in der Massentierhaltung noch an der völlig unzureichenden Lebensmittelkontrolle. Frau Aigner zeigt sich, wenn ein Skandal bekannt wird, empört – um dann weiterzumachen wie bisher. Und das heißt: Der Agrarindustrie nicht wehtun, die bäuerliche Landwirtschaft nicht stärken, die Bio-Landwirtschaft nicht nachhaltig fördern. Das ist eine Politik, die an den Wünschen der Bevölkerung vorbeigeht. Zwei Drittel der BundesbürgerInnen wollen, das ergab eine vom BUND im Mai 2012 in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa, die Vergabe von Agrarsubventionen an höhere Umwelt- und Tierschutzstandards binden. Und 83 Prozent der Befragten sprachen sich für ein Verbot von Antibiotika in der Massentierhaltung aus. Der BUND drängt darauf, dass die deutsche und europäische Agrarpolitik diesen Wünschen Rechnung trägt. Mit Recherchen – so haben wir Januar 2012 aufgedeckt, dass Hähnchenfleisch in Supermärkten mit antibiotikaresistenten Krankheitskeimen belastet ist – und mit öffentlichem Druck. Der BUND war maßgeblich an der Organisation der großen Demonstration im Januar beteiligt, auf der 23.000 Menschen in Berlin zum Ausdruck brachten: Wir haben diese Agrarpolitik satt. Mit der gleichen Energie engagieren wir uns für mehr Klimaschutz, die Energiewende und, das belegen die folgenden Seiten sehr anschaulich, den Natur- und Artenschutz. So habe ich mich auf dem UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro für ein stärkeres Engagement der internationalen Staatengemeinschaft beim Schutz des Klimas eingesetzt. Die Wirtschaftslobby war stärker. Die Konferenz war ein Fehlschlag. Umso dringender wird es in der nächsten Zeit sein, auf nationaler und europäischer Ebene die Energiewende voranzubringen, die Bremser in der Politik und in den Energiekonzernen mit einer Energiewende von unten ins politische Abseits zu stellen. Während sich in Rio die Blockierer durchsetzten, wurde bei der 11. UN-Biodiversitätskonferenz im indischen Hyderabad ein Schritt in die richtige Richtung gemacht: Die Industrieländer verdoppeln ihre Naturschutzhilfen für ärmere Länder bis 2015 auf rund 7,7 Milliarden Euro pro Jahr.
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Jahresbericht 2012
Ich möchte aus den vielen Themen und Problemen, mit denen wir uns 2012 beschäftigten, noch zwei kurz streifen, von denen man vielleicht nicht erwartet, dass ein Umweltverband sie aufgreift: Wir engagieren uns stark für mehr Bürgerbeteiligung – sei es im Verkehrsbereich, der Städteplanung, bei der Planung von Stromleitungen oder der Suche nach einem Atommülllager. Wir meinen: Unser Land braucht mehr, braucht eine frühzeitige, ergebnisoffene und verpflichtende Bürgerbeteiligung. Und wir drängen darauf, die Wissenschaftspolitik neu auszurichten: Statt enorme Steuermittel in die industrienahe Forschung zu pumpen – zum Beispiel für Kernforschung oder für den Gentechnikeinsatz in der Landwirtschaft –, brauchen wir eine Forschung, die sich der großen Herausforderungen unserer Zeit annimmt – zum Beispiel der Frage, wie eine gerechte Verteilung und der Schutz knapper Ressourcen gelingen können. Als einen ersten Schritt fordern wir eine Milliarde Euro jährlich, um eine Forschung zu fördern, die sich diesen Herausforderungen stellt.
Der BUND-Vorsitzende fordert Umweltminister Altmaier während einer Aktion vor dem Kanzleramt auf, die Energiewende zu beschleu Wissenschaftlichen Beirat, in Japan 10.000 Kraniche aus Papier, die dort für Glück und Gesundheit stehen. Die Kraniche hatten BürgerI 4
Vorwort
Wir brauchen für unsere Arbeit Ihre Unterstützung. Ihnen verdanken wir es, dass wir uns erfolgreich für den Schutz der Natur und der Umwelt, für die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher einsetzen können. Dafür danke ich Ihnen im Namen des Bundesvorstandes und ganz persönlich. Damit wir diese Arbeit weiterführen können, bitte ich Sie herzlich: Bleiben Sie dem BUND verbunden. Wir freuen uns, wenn Sie Vorschläge für unsere Arbeit machen. Herzlich Ihr
Wenn Sie mögen, folgen Sie mir auf Twitter: https://twitter.com/HubertWeiger
nigen. Am 11. März, dem ersten Jahrestag des GAUs in Fukushima, verteilt Hubert Weiger, zusammen mit Richard Mergner vom Innen aus ganz Deutschland, einem BUND-Aufruf folgend, gefaltet. Rechts: Demonstration für eine neue Agrarpolitik im Januar 2012. 5
Jahresbericht 2012
Weit über 20.000 Menschen nahmen im Januar 2012 an der Demonstration „Wir haben es satt – Bauernhöfe statt Agrarfabriken!“ teil. Unser Bild: Der Stand des BUND, einem Hauptorganisator der Demonstration in Berlin.
Vielfalt erhalten Es gibt viel zu schützen in unserem Land, um die biologische Vielfalt zu erhalten. Von den vielen Projekten, Schutzmaßnahmen, Aktionen und Initiativen des BUND heben wir einige hervor.
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Jahresbericht 2012
Landwirtschaft
Tierfabriken – Nein Danke Gesellschaftlicher Wandel wird spürbar Massentierhaltung ist mit einem unvorstellbaren Leid der Tiere verbunden. Und mit Gefahren für uns alle: Aus den Megaställen gelangen antibiotikaresistente Keime bis in unsere Küchen. In Deutschland tragen diese Keime, weil Antibiotika nicht mehr helfen, zu der erschreckenden Zahl von 15.000 Toten im Jahr bei. Für die Umwelt sind die Folgen von Massentierhaltung und industrieller Landwirtschaft katastrophal. In Böden und Flüsse gelangen Pestizide und viel zu hohe Düngemengen und damit schließlich auch ins Meer. Das hat der BUND 2012 gegen diese Missstände unternommen: Recherchen: Im Januar veröffentlichte der BUND eine Studie, in der nachgewiesen wurde, dass Hähnchenfleisch, das in Supermärkten angeboten wird, antibiotikaresistente Keime enthält. Die öffentliche Resonanz war enorm. Politische Lobbyarbeit: Mit Expertisen und Stellungnahmen unter anderem zum Arzneimittel-, zum Baurecht und zum Tierschutzrecht machte der BUND deutlich, wie Alternativen zur Massentierhaltung und der industriellen Landwirtschaft auf den Weg gebracht werden können.
Demonstration: 23.000 Menschen, deutlich mehr als im Vorjahr, folgten im Januar 2012 dem Aufruf „Wir haben es satt – Bauernhöfe statt Agrarfabriken!“ und kamen aus allen Teilen der Republik zu einer Demonstration nach Berlin.
Gesellschaftlicher Wandel hat begonnen Diese Aktionen und Initiativen haben zu einem gesellschaftlichen Wandel beigetragen, der langsam, aber sicher spürbar positive Konsequenzen hat: So ermittelt das Statistische Bundesamt, dass die Fleischproduktion 2012 erstmalig (!) zurückgegangen ist: Sie sank von 8,2 auf 8 Mio. Tonnen – ein Minus von 2,4 Prozent. Der Rückgang ist vor allem bei Schweinefleisch festzustellen und bedeutet 1,4 Millionen geschlachtete Schweine weniger. Einer Emnid-Umfrage zufolge wollen 51 Prozent der Deutschen ihren Fleischkonsum einschränken. Mehr unter: www.bund.net/landwirtschaft
Öffentlichkeitsarbeit: Mit der Unterschriften-Aktion „K.O. den Tierfabriken“ informierten wir viele Menschen und ermöglichten es Bürgerinnen und Bürgern, sich mit der Forderung nach einer anderen Agrarpolitik direkt an die Landwirtschaftsminister zu wenden. Einwände und Klagen: BUND-Gruppen sorgten durch politischen Protest und rechtlichen Einspruch dafür, dass drei Großanlagen und zahlreiche mittelgroße Mastanlagen nicht gebaut werden.
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Jahresbericht 2012
Der BUND verbindet Lebensräume
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Geeignete Wildkatzenkorridore Bereits umgesetzte Korridore (seit 2007)
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Korridore und Waldaufwertungen ab 2012
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Bereits umgesetzte Korridore (seit 2007) Auenentwicklung und Auenverbund
Korridore und Waldaufwertungen ab 2012 Standorte für Geninventur
Projekt Elbe/Garbe Auenentwicklung und Auenverbund
Jahresbericht 2012
Lebensräume verbinden
Wald und Wildkatze. Grünes Band und mehr Inseln im Meer. Ein schönes Bild – wenn man dabei an Urlaub denkt. Wie Inseln im Meer liegen auch die letzten natürlichen Lebensräume in Deutschland: Wälder, Trockenwiesen oder halboffene Landschaften sind isoliert durch Straßen, Siedlungen und Felder. Das ehemals dichte Netz der Flüsse, Bäche und ihrer Auen ist unterbrochen durch kanalisierte geschotterte Abschnitte, Dämme, Wehre und Schleusen. Die Lebensräume werden immer kleiner, Tiere und Pflanzen werden an natürlicher Ausbreitung gehindert. Die Verinselung ist die größte Bedrohung für die natürliche Artenvielfalt unserer Heimat. Kein schönes Bild. Was kann man dagegen tun? Lebensräume wieder miteinander verbinden. Der BUND arbeitet seit einigen Jahrzehnten an dieser Aufgabe. Sehr erfolgreich – wenngleich auch noch viel vor uns liegt. Dank der Hilfe seiner Mitglieder und Förderer sowie vieler ehrenamtlicher UnterstützerInnen ist der BUND – im doppelten Wortsinne – wegweisend in der Biotopvernetzung. In Deutschland und international.
dene Biotoptypen kommen vor. Sie zeigen aber auch, dass auf 13 Prozent der Fläche durch Ackernutzung und Intensivgrünland Lücken ins Grüne Band gerissen wurden. Seit 2012 nehmen wir mit dem fünfjährigen Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ unser Ziel in Angriff, diese Risse zu schließen. Das Grüne Band muss ein durchgängiger Biotopverbund werden. Das sind wir nicht nur den 1.200 Rote-Liste-Arten schuldig. Wir übernehmen damit die Verantwortung für die Erinnerungslandschaft Grünes Band, damit auch für zukünftige Generationen ein lebendiger Zugang zu unserer deutschen und europäischen Geschichte erhalten bleibt. Auf europäischer Ebene lag der Schwerpunkt des BUND auf der Förderung der Vernetzung der „Initiative Grünes Band Europa“ in den 24 Anrainerstaaten. Als Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Abschnitt sind wir maßgeblich auch am EU-geförderten Projekt GreenNet beteiligt, um den über 12.500 Kilometer langen ökologischen Korridor durch Europa zu schützen und zu entwickeln.
Grünes Band: Nationale und internationale Vernetzung
Rettungsnetz für die Wildkatze
Seit 1989 verteidigt der BUND durch Flächenkäufe und hartnäckiges Einwirken auf die politischen Entscheidungsträger das Grüne Band vor Ackerpflügen und Baumaschinen. 2012 konnten weitere 28 Hektar Fläche dank Spendengeldern erworben und für den einzigen bestehenden nationalen Lebensraumverbund langfristig gesichert werden.
Seit 2004 arbeiten wir an einem Verbund der Wälder, an einem Rettungsnetz für die Wildkatze. Der vom BUND entwickelte Plan: ein Waldnetz von 20.000 Kilometern. Die Wildkatze ist „Wappentier“ dieses Projektes. Sie ist in besonderer Weise auf weitläufige, natürliche Wälder angewiesen – und ist daher bedroht.
„Man kann nur schützen, was man kennt.“ Deswegen hat der BUND 2012 eine neue Bestandsaufnahme im Grünen Band durchgeführt. Die Ergebnisse belegen die Einzigartigkeit und enorme Vielfalt dieses „längsten Naturschutzprojekts Deutschlands“ – 146 verschie-
Ende 2011 hat der nächste große Abschnitt des Rettungsnetzes begonnen. Bis 2017 werden sechs beispielhafte Waldverbindungen, sogenannte grüne Korridore, umgesetzt. Dafür werden geeignete Flächen gekauft, bepflanzt und dauerhaft für den Naturschutz 9
Jahresbericht 2012
Die Geflügelwirtschaft versuchte 2012 mit einer Anzeigenkampagne ihr Image aufzupolieren. „Gestatten, Rainer Wendt, einer von 6.457 Geflügelhaltern in Deutschland", hieß es da zur Begrüßung. Nein, wir gestatteten nicht – und überarbeiteten die Anzeigen.
gesichert. 2012 konnten in Hessen bereits erste Flächen erworben und auch schon teilweise begrünt werden. Um mehr über die Gefährdung durch die Verinselung der Lebensräume zu erfahren, wurde gleichzeitig mit einer deutschlandweiten „genetischen Inventur“ der Wildkatze begonnen: In rund 50 ausgesuchten Gebieten werden Haarproben der Tiere gesammelt und genetisch analysiert. 2012 haben über 500 Ehrenamtliche geholfen, rund 1.700 Proben zu sammeln. Die entstehende – für Säugetiere weltweit einmalige – Datenbank wird uns wichtige Erkenntnisse über Verwandtschaft und Isolierung der Wildkatzen in Deutschland geben und uns so helfen, unsere Schutzbemühungen zu optimieren. Profitieren werden die Wildkatze, aber auch die Lebensgemeinschaften natürlicher Wälder. Ein Gewinn für die Natur – auch dank Ihrer Unterstützung Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro. Rund 2 Millionen Euro müssen vom BUND aufgebracht werden. Anders ausgedrückt: Ohne die Unterstützung unserer Mitglieder und Förderer ist ihre Umsetzung nicht möglich. Noch anders ausgedrückt: Durch diese Projekte wurde jeder für den BUNDNaturschutz bereitgestellte Euro vervierfacht. Die noch dazukommende Arbeit der BUND-Ehrenamtlichen: unschätzbar. Der Gewinn für die Natur: unbezahlbar.
Demnächst für die Elbe Und noch eine gute Nachricht: Ende 2012 haben wir einen Biotopverbund für Flüsse und Auen gestartet. Mit seinerseits 3,6 Millionen Gesamtbudget hat dieses BUND-Projekt an der Elbe eine ähnliche Größe. Damit auch dieses Vorhaben ein Erfolg wird, sind wir wieder auf die Unterstützung unserer Mitglieder und Förderer angewiesen. Die Band Vierkanttretlager war in der Jury des BUNDFotowettbewerbs „Dein Grün in der Stadt“. Die GewinnerInnen-Fotos sind zu sehen unter www.bund.net/wettbewerb
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Jahresbericht 2012
Biodiversität
Vielfalt ohne Gentechnik, Moorzerstörung und Elbvertiefung Manchmal muss ein Nein sein, wenn es um den Erhalt der biologischen Vielfalt, wenn es um die Sicherung der Zukunft geht. Drei Beispiele. Finger von Gentechnik lassen Seit 2004 setzt sich der BUND gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für die Gründung gentechnikfreier Regionen ein. Wir beraten interessierte Bäuerinnen und Bauern am Telefon, organisieren Veranstaltungen vor Ort und bieten online Unterstützung an. Mit großem Erfolg: Bis Ende 2012 haben sich 30.500 Landwirte in 211 Regionen und für 1,1 Mio. Hektar schriftlich dazu verpflichtet, gentechnikfrei zu wirtschaften. Hinzu kommen 325 Kommunen und Landkreise. Mittlerweile bekennen sich 10 von 16 Bundesländern in ihren Koalitionsverträgen zur gentechnikfreien Landwirtschaft. Mehr: www.gentechnikfreie-regionen.de
Elbe in Ruhe lassen Die Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg soll um bis zu 2,40 Meter vertieft werden. Das sehen Pläne der Hamburger Hafenbetreiber vor. Der BUND hat gemeinsam mit anderen Organisationen gegen den weiteren Ausbau der Elbe geklagt und im Oktober einen vorläufigen Baustopp errungen. Der Grund: Bereits die vorherigen Vertiefungen haben zu Schäden durch Wattverlust, Strömungszunahme, Sauerstoffmangel und Lebensraumverlust für bedrohte Pflanzen und Tiere geführt. Und die Elbvertiefung könnte, so neue Untersuchungen, sogar zu einem Umkippen des Ökosystems in der Elbmündung führen. Nun ruhen die Hoffnungen auf der endgültigen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes. Mehr: www.bund.net/wasser
Torf im Moor lassen Moore sind die Heimat vieler seltener Tiere und Pflanzen; sie halten als bedeutende Kohlenstoffspeicher das Klima stabil. Doch sie sind bedroht durch den Abbau von Torf – dem Stoff, aus dem die Moore sind. Allein HobbygärtnerInnen verbrauchen jährlich 2,5 Mio. Kubikmeter Torf. Bis vor wenigen Jahren hatten sie es schwer, torffreie Erde im Handel zu finden. Das hat sich dank einer Aufklärungskampagne des BUND radikal verändert. Heute führen nahezu alle Hersteller torffreie Erden im Sortiment. Der BUND-Einkaufsführer kann nun auf über 70 torffreie Produkte und ein Dutzend überregionale Anbieter verweisen. Mehr: www.bund.net/moore und www.bund.net/torffrei
Im Team Biodiversität sind 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Auf unserem Bild: Magnus Wessel, Reinhild Benning, Mechthild Klocke, Nicola Uhde, Sarah Kaufmann, Heike Moldenhauer
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Zukunft sichern Trauriger Rekord: Noch nie – seit den systematischen Beobachtungen – war die Meereisfläche in der Arktis kleiner als im September 2012. Das bisherige Rekordjahr 2007 wurde noch einmal deutlich unterboten. Der Klimawandel schreitet ungebremst voran. Die weltweiten CO2-Emissionen nehmen zu. Die Verhandlungen auf internationaler Ebene stocken. Und auch die in Deutschland eingeleitete Energiewende kommt nur zögerlich in Gang.
Jahresbericht 2012
Klimaschutz. Energiewende
Kohlekraftwerke verhindert, Lobbyerfolge erzielt Es ist noch nicht zu spät. Wenn wir international ein neues Klimaabkommen erhalten, wenn der Klimawandel in der öffentlichen Debatte und im Bewusstsein der Menschen eine Rolle spielt, wenn wir durch gute Beispiele in Deutschland zeigen, dass Emissionen gesenkt werden können, ohne dass die Lebensqualität darunter leidet, und dadurch andere Länder zum Nachahmen anregen – dann können wir die Erderwärmung bremsen und unter zwei Grad halten. Der BUND mischt sich in die UN-Klimaverhandlungen ein und sorgt dafür, dass der Klimawandel nicht vergessen wird. 2012 ist es uns gelungen, Bundesumweltminister Peter Altmaier via Twitter das öffentliche Versprechen abzuringen, sich für ein ambitionierteres Klimaziel der EU einzusetzen. Die Medien griffen dieses Versprechen auf, Altmaier geriet massiv unter Druck. Dezember 2012: Auf der Klimakonferenz in Doha zeigte der BUND Präsenz.
Drei Klimakiller verhindert
Ann-Kathrin Schneider machte sich mit ihren MitstreiterInnen von Friends of the Earth für mehr Klimaschutz stark – die erste Klimademonstration in
In Deutschland kommt es darauf an, die Energiewende zügig umzusetzen. Das bedeutet nicht nur das Ende der Atomenergie, sondern auch ein Ende für die Kohlekraft. In den meisten Kohlekraftwerken geht mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie als ungenutzte Wärme verloren. Der starke Widerstand des BUND und seiner Verbündeten gegen Kohlekraftwerke hat 2012 die Neubauten in Stade, Brunsbüttel und Staudinger verhindert. Da die Kohle-Lobby aber noch längst nicht aufgegeben hat, engagiert sich der BUND weiter. Spenden helfen uns, teure Klageverfahren zu finanzieren. Statt die erneuerbaren Energien rasch auszubauen, wollten einige Energiekonzerne die Kohlekraft mittels der Technik zur Abscheidung und Verpressung von CO2
dem Golfstaat Katar.
in die Erde (CCS) retten. Das 2012 verabschiedete Gesetz macht die Anwendung in Deutschland auf absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich. Ein Lobby-Erfolg für uns! Doch zurücklehnen dürfen wir uns nicht, denn eine Revision ist vorgesehen. Am 2. November 2012 übergaben wir Umweltminister Altmaier 100.000 Unterschriften für eine engagierte Fortführung der Energiewende und eine gerechte Verteilung der Kosten – ein wichtiger Beitrag dazu, dass eine überstürzte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verhindert wurde und die Bundesregierung die Ausnahmen der Industrie bei der EEG-Umlage auf den Prüfstand stellte.
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Jahresbericht 2012
Frau Bundeskanzlerin, packen Sie jetzt mal richtig an – forderte der BUND Anfang Juni in Berlin gemeinsam mit Brot für die Welt und anderen Organisationen.
Politische Lobbyarbeit zahlt sich aus Die sauberste Kilowattstunde ist aber immer noch die, die nicht verbraucht wird. Deswegen drängt der BUND auf eine ambitionierte Effizienzpolitik. Wir sehen uns mit massivem Widerstand von Bundeswirtschaftsminister Rösler konfrontiert. Dass die EU-Energieeffizienz-Richtlinie am 11. September 2012 verabschiedet wurde und auch die Bundesregierung im EU-Rat zustimmte, ist Ergebnis zahlreicher Lobbygespräche. Um die erneuerbaren Energien effizient zu nutzen, braucht es einen Umbau des Stromnetzes. Doch es sollten nur so viele Leitungen gebaut werden, wie wirklich notwendig. Daher fordern wir regionale Konzepte für erneuerbare Energien. Dies dient nicht nur dem Natur- und Immissionsschutz, sondern auch der regionalen Wirtschaft und der Beteiligung von BürgerInnen. Unsere Kritik an der bisherigen Netzausbauplanung zeigt Erfolge: Die Bundesnetzagentur hat bei der Genehmigung des Szenariorahmens 2013 einige von uns geforderte Sensitivitätsanalysen vorgeschrieben. Auch in dem aktuellen Netzausbauplan hat die Bundesnetzagentur etliche neue Leitungen gestrichen. Dennoch soll nach wie vor Netzausbau auch für eine bessere Auslastung der Braunkohlekraftwerke erfolgen. Die BUND-Kritik wird von ZDF (frontal 21) und ARD (Bericht aus Berlin) aufgegriffen. Wir müssen dranbleiben. Flugverkehrssteuer verteidigt Neben dem Stromsektor spielt auch der Mobilitätssektor beim Klimaschutz eine zentrale Rolle. Der Flugverkehr ist seit 1990 um achtzig Prozent gewachsen. Es gilt: Je niedriger der Preis, desto mehr wird geflogen. Deswegen freuen wir uns, dass mit unserer Hilfe die Luftverkehrssteuer gegen Angriffe verteidigt werden konnte. Maßgeblich dazu beigetragen hat ein vom BUND und anderen Verbänden beauftragtes Gutachten, in dem unter anderem nachgewiesen wurde, dass die Steuer keine negativen volkswirtschaftlichen Effekte hat, aber die Anzahl der Billigflüge senkt.
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Jahresbericht 2012
Niedrigere Grenzwerte erstritten Der Flugverkehr ist global für fünf Prozent der erderwärmenden Emissionen verantwortlich. Zwanzig Prozent der CO2-Emissionen kommen aus dem Straßenverkehr. Fast 55 Millionen Kraftfahrzeuge fahren heute auf Deutschlands Straßen. Hinzu kommt: Heute sind Autos größer, schwerer und leistungsstärker als ältere Modelle. Die Folge: Trotz effizienterer Motoren ist der Durchschnittsverbrauch in den letzten Jahren zu wenig gesunken. Die Folgen dieser Entwicklung spüren wir alle: Dieselfahrzeuge schleudern krebserregende und klimaschädliche Rußpartikel in die Luft, und Naturlandschaften werden durch Fernverkehrsstraßen und Autobahnen zerstört. Langjährige Lobby- und Medienarbeit für CO2-Grenzwerte bei Pkw hat 2012 Früchte getragen: Obschon der europaweit geltende Grenzwert von 130 g CO2/km erst 2015 eingeführt wird, sanken die durchschnittlichen Emissionen der Neuwagen bereits 2012 auf diesen Wert. Dass wir einen langfristigen EU-Grenzwert ab 2020 von maximal 95 g/km als Ziel durchsetzen konnten (Bundeskanzlerin Merkel forderte nur 110 g/km), beeinflusst die Industrie. Obwohl noch nicht endgültig beschlossen, hat Volkswagen bereits versprochen, diesen Wert „ohne Wenn und Aber“ einzuhalten. Neue Umweltzonen
Städte sich zu einer Verschärfung der Umweltzonen entschlossen (u. a. Stuttgart, München, Frankfurt/Main, Magdeburg, Augsburg). Eine deutschlandweite Ausnahmegenehmigung für Reisebusse in Innenstädten haben wir verhindert. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, zukünftig alle auf Baustellen der Bahn eingesetzten Baumaschinen mit Dieselfiltern auszurüsten. Die Stadt Erfurt schreibt öffentliche Aufträge nur noch mit der Auflage von Dieselfiltern bei Baumaschinen aus. Wo Vorreiter sind, kann man Nachahmer motivieren: Unser Ziel ist es nun, dass die Bundesregierung dem Beispiel Erfurts folgt. Mehr unter: www.bund.net/klima und www.bund.net/atom sowie www.bund.net/verkehr
Das Klimateam (v.l.n.r.): Robert Pörschmann, Ann-Kathrin Schneider, Thorben Becker, Antje von Broock, Tina Löffelsend, Irmela Colaço,
Auch in der Luftreinhaltung erzielten wir Erfolge: Die Kampagne „Rußfrei für’s Klima“ konnte mit ihrem öffentlichen City-Ranking, das Städte nach ihrer Luftqualität und den Luftreinhaltemaßnahmen bewertet, dazu beitragen, dass neue bzw. größere Umweltzonen (Mainz und Köln) eingeführt wurden und diverse
Werner Reh. 4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten beim Fototermin andere Verpflichtungen.
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Jahresbericht 2012
BUND-Medien zum Schutz von Amphibien und Vögeln vor Pestiziden.
e FroschNicht zu sehen: Di -Klingelen und Vogelstimm anbietet: ND töne, die der BU ne oe elt www.bund.net/kling
Giftfrei leben In vielen alltäglichen Produkten sind gefährliche Schadstoffe versteckt – darunter Chemikalien, die Krebs erzeugen, die Fruchtbarkeit schädigen und giftig für die Umwelt sein können. Diese Gefahren sieht man einem Produkt nicht an. Da noch keine Regierung dafür gesorgt hat, dass diese Schadstoffe deutlich gekennzeichnet werden müssen, wurde der BUND aktiv. 16
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Chemie und Nanotechnologie
Verbraucherinnen und Verbraucher vor gefährlichen Stoffen schützen Das Chemieteam entwickelte ein Online-Tool, mit dem VerbraucherInnen ohne großen Aufwand die „Giftfrage“ stellen und beim Hersteller nachhaken können, ob ein Produkt „gut oder giftig“ ist. Die Hersteller müssen, das ist in der Chemikalienverordnung REACH vorgeschrieben, Auskunft geben.
Die BUND-Anstrengungen lohnen: Nach Köln haben weitere Städte und Kommunen ihre Beschaffungsrichtlinien geändert. Sie achten nun auf eine WeichPVC-freie Ausstattung ihrer Kindergärten und Schulen.
2012 haben mehrere Tausend Menschen die Giftfrage gestellt – und so Druck auf die Unternehmen ausgeübt, gefährliche Stoffe durch unschädliche zu ersetzen. Der Henkel-Konzern beschwerte sich beim BUND über eine Welle von Verbraucheranfragen. Die Ladenkette „Ernsting‘s family“ nahm einen Spielball aus den Regalen, der zur Hälfte aus einem fortpflanzungsschädigenden Weichmacher bestand. Das zeigt: Verbraucheranfragen können etwas bewegen. Um es VerbraucherInnen noch leichter zu machen, belastete Produkte zu erkennen, entwickelt der BUND eine Smartphone-Applikation, die es ermöglicht, sofort im Geschäft zu erfahren, ob das Produkt Schadstoffe enthält.
Immer mehr Alltagsprodukte enthalten Nanomaterialien – obwohl über die Risiken der winzigen Teilchen sehr wenig bekannt ist. VerbraucherInnen sollten daher selbst entscheiden können, ob sie diese Produkte kaufen möchten. Doch es mangelt an Transparenz: Selbst die zuständigen Behörden wissen nicht, wie viele „Nanoprodukte“ auf dem Markt sind. Da der Staat nicht handelt, sorgt der BUND für Klarheit und hat seine Nanodatenbank auf über tausend Produkte erweitert. Vom Nano-Imprägnierspray bis zur NanoGesichtscreme gibt sie einen Überblick über die in Deutschland erhältlichen Produkte. VerbraucherInnen, die ein Smartphone besitzen, können die Onlineversion der Datenbank direkt im Laden abrufen.
Nanotechnologie: Unternehmen ziehen mit
Kitas ohne Gift Viele Kitas und Kindergärten sind hoch belastet mit gesundheitsschädlichen Weichmachern, das ergaben BUND-Analysen in über 250 Kitas. Viele Kitas haben aus diesen Untersuchungen Konsequenzen gezogen; sie wollen künftig Weich-PVC meiden. Denn aus Produkten aus Weich-PVC wie Fußbodenbelägen, Turnmatten, Gymnastikbällen und Spielzeug können die Weichmacher mit der Zeit austreten. 2012 veröffentlichte der BUND einen Ratgeber für Kitaträger, ErzieherInnen und Eltern. Darin wird informiert, wie Weich-PVC zu erkennen und vermeiden ist. Eine Liste mit PVC-freien Kitaprodukten erleichtert den Einkauf.
Der BUND fordert, auf Nanomaterialien zu verzichten, solange die Sicherheit nicht hinreichend belegt ist. Mit Erfolg: Immer mehr Unternehmen wie Henkel, Jack Wolfskin oder Weleda teilen uns mit, dass sie vorerst keine Nanomaterialien mehr verwenden. In Deutschland ist der BUND die einzige NGO, die sich mit den Risiken und Nebenwirkungen der Nanotechnologie beschäftigt. Dazu gehört auch intensive politische Lobbyarbeit. 2012 haben wir einen viel beachteten Vorschlag für eine Nano-Gesetzgebung in die Debatte eingespeist, um eine bessere Kontrolle von Nanomaterialien zu erreichen. Mit Erfolg: RheinlandPfalz hat im Bundesrat eine Initiative zur Einführung des von uns geforderten Nano-Produktregisters eingebracht.
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Unabhängig. Demokratisch. Vor Ort Der BUND ist ein Mitglieder- und Mitmachverband. Tausende Menschen setzen sich ehrenamtlich für den Schutz der Natur und Umwelt ein. Das Spektrum ihres Engagements ist groß. Unsere Grafik soll einen Eindruck von der Bandbreite der Arbeit der BUND-Gruppen vermitteln.
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Mitmachverband BUND
Demokratisch, transparent, föderal
Bei zentralen gesellschaftlichen Entscheidungen, zum Beispiel der Lagerung von Atommüll oder der Planung großer Bauvorhaben, wollen Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden. Der BUND engagiert sich mit Nachdruck für mehr Bürgerbeteiligung. Transparenz, Demokratie, Beteiligung ist beim Mitgliederverband BUND Prinzip: Wer Mitglied beim BUND ist, kann in der BUND-Gruppe seiner Stadt oder ihrer Gemeinde mitbestimmen. In den BUND-Kreisgruppen bzw. auf Landesmitgliederversammlungen werden die Delegierten gewählt, die auf der Bundesdelegiertenversammlung den Bundesvorstand wählen und die Schwerpunkte und die Ausrichtung der Arbeit festlegen.
zende erhält für seine Tätigkeit eine Vergütung von 95.000 Euro im Jahr. In der Bundesgeschäftsstelle des BUND arbeiten rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein Drittel Männer, zwei Drittel Frauen. Die Bundesgeschäftsführung und das mittlere Management sind schon viele Jahre quotiert. Hinzu kommen Trainees, PraktikantInnen und junge Menschen, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes den BUND unterstützen. Die beiden Spitzenkräfte des Bundesverbandes haben ein Jahresgehalt von 88.000 bzw. 65.000 EUR (für eine 80 Prozent-Stelle).
Welche Schwerpunkte eine Ortsgruppe, welche Akzente eine Kreisgruppe setzt, wird vor Ort entschieden – nicht von oben vorgeschrieben. Die Beteiligung vieler Menschen an den Entscheidungen über die Positionen und Ziele eines Verbandes ist manchmal aufwendig – aber unverzichtbar. Denn Reformen und gesellschaftliche Veränderungen lassen sich nicht verordnen, sondern nur unter breiter Beteiligung vieler Menschen voranbringen. Der BUND hat sich der Initiative „Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlossen und gibt öffentlich umfassend darüber Auskunft, welche Ziele er verfolgt, woher seine Einnahmen stammen und wie sie verwendet werden. Mehr unter www.bund.net/ueber_uns
Der Bundesvorstand des BUND (von links): Jörg Nitsch (Vorsitzender des Verbandsrats), Andreas Faensen-Thiebes (Schatzmeister), Klaus Brunsmeier (stellvertretender Vorsitzender), Ulrike Mehl (stellvertretende Vorsitzende), Hubert Weiger (Vorsitzender),
Bundesvorstand, Bundesgeschäftsstelle
Wilfried Kühling (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats). Nicht im Bild: die Beisitzerinnen Dagmar Becker und Anja Köhne sowie
Der Bundesvorstand des BUND, er wird für drei Jahre gewählt, arbeitet ehrenamtlich. Lediglich der Vorsit-
das Mitglied der BUNDjugend im Bundesvorstand.
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Jahresbericht 2012
Mitgliederverband BUND
BürgerInnenbeteiligung mit Tradition
Der BUND ist ein Mitgliederverband. Der Grundgedanke: Mit den Bürgerinnen und Bürgern für den Schutz der Natur und Umwelt einzutreten, für viele Menschen die Möglichkeit zu schaffen, das Klima zu schützen, eine umweltverträgliche Verkehrsplanung einzufordern oder sich vor den Gefahren der industriellen Massentierhaltung zu schützen. Und diese Möglichkeit wird von immer mehr Menschen genutzt. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der BUND-Mitglieder von 269.000 auf 315.000 – allein im letzten Jahr um über 25.000. Eine Steigerungsrate, um die uns von zum Teil drastischen Mitgliederverlusten betroffene Parteien beneiden.
* Mitglieder, Dauerspenderinnen und Spender
Mehrere Hundert Fachleute arbeiten ehrenamtlich in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Die SprecherInnen der Arbeitskreise bilden den Wissenschaftlichen Beirat des BUND, der den Vorstand berät und BUND-Positionen entwickelt. Die Arbeitskreis-SprecherInnen werden auf der Bundesdelegiertenversammlung gewählt. Mehr: www.bund.net/ueber_uns/wissenschaftlicher_beirat
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Jahresbericht 2012
Mitglieder nach Landesverband Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Hessen Rheinland-Pfalz Hamburg Schleswig-Holstein Berlin Bremen Saarland Sachsen Thüringen Brandenburg Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern Bundesverband/Ausland Gesamt
2011 147.471 40.885 22.602 17.739 18.532 10.038 7.562 5.344 4.798 3.850 2.543 2.222 1.921 1.910 1.100 997 663 290.177
2012 163.169 43.467 23.772 19.271 19.056 10.349 7.631 5.848 5.633 4.371 2.705 2.356 2.203 2.012 1.440 1.378 685 315.346
Je mehr Mitglieder den BUND unterstützen, desto wirkungsvoller kann er für die Interessen seiner Mitglieder eintreten, desto gewichtiger ist seine Stimme in der Politik und Gesellschaft. Viele Mitglieder sind ehrenamtlich aktiv – regional, national und international. Der Wert ihrer Arbeit ist schwer zu beziffern. Die rund drei Millionen Stunden, die die weit über 30.000 aktiven BUND-Mitglieder leisten, gehen – in Euro ausgedrückt – in die Millionen. Auch deshalb sind Mitglieder dem BUND viel wert. Und das heißt auch: Mitgliederbetreuung ist eine wichtige Aufgabe, für die wir Geld ausgeben – zum Beispiel fürs BUNDmagazin und andere Möglichkeiten, sich zu informieren. Für Mitglieder, die sich in einer der rund 2.000 BUND-Gruppen engagieren, werden Mittel und Medien bereitgestellt, um dieses Engagement zu unterstützen. Diese Ausgaben sind keine „Verwaltungsausgaben“, sondern „Demokratiekosten“. Und jeder Euro rentiert sich mehr als doppelt für den Schutz der Natur und Umwelt. Der BUND versteht sich als Mitmachverband. Deshalb richtet er sein Augenmerk darauf, Beteiligung zu erleichtern. Eine Maxime, die in der Politik und in vielen Verwaltungen noch immer als Störung empfunden wird. Wir meinen: Der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern gehört die Zukunft.
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Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projektzuschüsse
Einnahmen erneut erhöht Fast 18 Millionen Euro nahm der BUND- Bundesverband 2012 ein – über eine Million Euro oder rund sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Mitgliederzuwachs des BUND (vgl. S. 21) führte dazu, dass Mitgliedsbeiträge 2012 mit 6,24 Mio. Euro (2011: 5,78 Mio.) der größte Einnahmeposten waren. Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften und Bußgelder machen drei Viertel der Bundesverbandseinnahmen aus. Die über 496.000 UnterstützerInnen garantieren die politische Unabhängigkeit des BUND. Rund 700.000 Euro waren die Projektzuschüsse höher als 2011. Zuschüsse erhielt der BUND vom Umweltbundesamt und vom Bundesamt für Naturschutz zum Beispiel für seine Naturschutzarbeit, seine Projekte für kommunale Nachhaltigkeit oder eine Zukunft ohne Gift. Diese Förderung weisen wir aus auf Broschüren und anderen Materialien, die wir mit staatlichen Mitteln herstellen. Mit diesen Zuschüssen ist keine inhaltliche Einflussnahme der Geldgeber verbunden. Die Kontrolle richtet sich auf einen korrekten Umgang mit den Fördermitteln und die Qualität der Arbeit.
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Unter „Sonstige Einnahmen“ sind unter anderem zusammengefasst: Einnahmen aus Dienstleistungen für Landesverbände des BUND und Zinserträge von 151.000 Euro Die Zinseinnahmen stammen fast vollständig aus Festgeldanlagen von unseren Rücklagen. Der BUND lässt – über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus – seinen Jahresabschluss von einer unabhängigen Wirtschaftsprüferin unter die Lupe nehmen. Wirtschaftsprüferin Heike Apel prüfte im Frühjahr 2013 den Jahresabschluss und bestätigte ihn wie in den Vorjahren uneingeschränkt. Bilanz und Gewinnund Verlustrechnung finden Sie im Netz: www.bund.net/ueber_uns/finanzen Die BUND-Finanzen werden auch vom zuständigen Berliner Finanzamt regelmäßig intensiv überprüft. Stets ohne Beanstandungen. Die Einnahmen des Bundesverbandes und die Einnahmen der 16 Landesverbände betrugen 2012 zusammen gut 41 Mio. Euro.
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Auf- bzw. Abrundungen führen dazu, dass die Prozentzahlen nicht exakt 100 ergeben.
Ausgaben für den Natur- und Umweltschutz
Gut investiert Fast 18 Millionen Euro hat der BUND 2012 ausgegeben. Die Mehreinnahmen (vgl. S. 22) kamen direkt dem Schutz der Natur und der Umwelt zugute. Die Ausgaben erhöhten sich von knapp 6,3 Millionen Euro auf über sieben Mio. Euro. An die BUND-Landesverbände wurden knapp 3,9 Millionen Euro weitergeleitet und die BUNDjugend, das internationale Netzwerk des BUND und andere mit 751.000 Euro unterstützt. Dort wird das Geld satzungsgemäß für Umwelt-, Naturund Artenschutz, für Umweltbildung, Fach- und Informationsarbeit ausgegeben. Das gilt auch für die ehrenamtlichen Gremien des BUND, die einen großen Teil der BUND-Facharbeit leisten. Zusammen sind das 12,1 Mio. Euro, die für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt werden.
Rücklagen
Der Anteil der Verwaltungskosten betrug 6,1 Prozent: Beim BUND fließt das Geld der Mitglieder und SpenderInnen dorthin, wo es gebraucht, in den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Zudem bilden wir Rücklagen, um auch dann handlungsfähig zu sein, wenn unvorhergesehene Situationen eintreten oder einmal finanzielle Engpässe entstehen. Das ist, meinen wir, ein sorgsamer Umgang mit Geld.
Alle unsere Mittel sind zweckgebunden: Sie dienen dem Schutz der Natur und Umwelt. Einige unserer Einnahmen sind für einen bestimmten Zweck gebunden: Wir werben zum Beispiel um Patenschaften für die Wildkatze oder um Spenden zum Schutz des Grünen Bandes. Gelder, die wir für diesen Zweck eingenommen haben, geben wir auch nur für diesen Zweck aus. Das kann nicht immer umgehend geschehen, weil zunächst vielleicht eine Klage oder eine Verhandlung über einen Kaufvertrag notwendig sind. In diesem Falle werden sogenannte zweckgebundene Rücklagen gebildet, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgegeben werden.
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Verantwortungsvoller Umgang mit wichtigen Gütern
Spenden und Daten
Das Team der Bundesgeschäftsstelle im Kölnischen Park.
Der BUND braucht immer Unterstützung. Weil es immer viel zu tun gibt für den Schutz der Natur und Umwelt. Wichtiger als Geld ist uns Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit. Deshalb haben wir Grundsätze für den Umgang mit Geld. Der BUND finanziert sich, vgl. Seite 22, zu rund fünfundsiebzig Prozent aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Spenden heißt vor allem: Spenden von Privatpersonen. Spenden von Unternehmen fallen nicht ins Gewicht. 2012 hatten wir eine Unternehmensspende von über 5.000 Euro: Die WALA Heilmittel GmbH spendete 7.000 Euro. Wir akzeptieren keine Spenden von Unternehmen, deren Produkte oder Produktionsverfahren im Widerspruch zu unseren Zielen stehen. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen unterliegt strengen Kriterien. Wir arbeiten nur mit wenigen ausgewählten Unternehmen zusammen, die ökologische Vorreiter sind. Eine Kooperation kommt 24
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nur dann in Betracht, wenn sie zu einer deutlichen Ökologisierung der Produktion oder Dienstleitung führt. Für „Greenwashing“ steht der BUND nicht zur Verfügung. Deshalb lehnen wir zahlreiche Unternehmensangebote ab – zum Beispiel dann, wenn von vielen tausend Produkten einer Supermarktkette nur wenige auf gentechnikfreie oder regionale Herstellung umgestellt werden. Um Bürgerinnen und Bürger über drängende Probleme des Natur- und Umweltschutzes zu informieren, die Lösungsvorschläge des BUND bekannt zu machen und für eine Unterstützung des BUND, Spenden oder eine Mitgliedschaft, zu werben, beauftragen wir auch Unternehmen. Diese Dienstleister werden ausführlich mit den Positionen des BUND vertraut gemacht; die Qualität ihrer Arbeit wird BUND-MitarbeiterInnen und ehrenamtlichen BUND-Mitgliedern kontrolliert. Wer an einem Stand im Auftrage des BUND informiert, muss auf Nachfrage ausführlich Auskunft geben über die Art und Weise der Beschäftigung und die Vergütung.
Der Führungskreis der Bundesgeschäftsstelle: Hendrik Schlüter, Olaf Bandt, Mechthild Klocke, Rosemarie Kleindl, Norbert Franck, Antje von Brook, Jörg Lindemann, Eva Nolte. Nicht im Bild: Patricia Cameron, Mark Hörstermann, Monika Falkenberg, Tamara Doerfel und Katharina Mielke.
Datenschutz ist ein hohes Gut Datenschutz wird beim BUND groß geschrieben. Wir lassen uns von einem Datenschutzbeauftragten beraten, um sicher zu gehen, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, Daten umfassend zu schützen, die uns Bürgerinnen und Bürger anvertraut haben. Eine kommerzielle Nutzung ist ausgeschlossen.
Die Bundesgeschäftsführung: Eva Nolte und Olaf Bandt
Informieren und Mitglied werden Mit den BUND-Newslettern ist man stets gut informiert.
Natur und Umwelt brauchen Schutz. Deshalb gibt es den BUND.
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Januar 2012: Demonstration gegen Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft. Mit dabei: BUND-PartnerInnen von Friends of the Earth Niederlande (Milieudefensie) und die BUNDjugend.
BUNDjugend, BUND International In lokalen Kinder- und Jugendgruppen, in Camps und Seminaren, in bundesweiten Projekten oder bei internationalen Aktionen – überall können junge Menschen unter 28 beim Jugendverband des BUND aktiv werden und Verantwortung übernehmen. Die BUNDjugend startet jedes Jahr wechselnde Projekte zu aktuellen Themen wie Postwachstum, Energiewende oder Massentierhaltung, erstellt Materialien und entwickelt gemeinsam mit Ehrenamtlichen öffentlichkeitswirksame Kampagnen oder Protestaktionen. 2012 stand vor allem die Reform der Agrarpolitik im Fokus der BUNDjugend. In sechs europäischen Ländern fanden Aktionen für eine gerechtere europäische Agrarpolitik statt: Viele Jugendliche trugen in Tierund Gemüsekostümen ihre Forderungen auf die Straße. Auch bei der Demonstration „Wir haben es satt!“ war die BUNDjugend präsent: Rund um die Demo gestaltete sie ein Aktionswochenende, an dem 250 Jugendliche teilnahmen. Die BUNDjugend wartet nicht ab, bis sich was in Politik und Wirtschaft regt, sondern geht mit gutem Beispiel voran. Zum Beispiel mit den Projekten „neongruen“ und „about change“, die Jugendlichen Möglichkeiten bieten, Klimaexperimente durchzuführen, Stadtführungen anzubieten oder aktiv an einer nachhaltigen Stadtentwicklung mitzuwirken. Mehr: www.bundjugend.de
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Friends of the Earth International Im November fand in El Salvador die Mitgliederversammlung von Friends of the Earth International (FoEI) statt. Von Mexiko und Zentralamerika bis Argentinien und Haiti in der Karibik kämpfen Amigos de la Tierra América Latina y el Caribe, die BUND-Partner von Friends of the Earth, für eine intakte Umwelt. Besondere Gefahr droht durch Staudämme, die Massenproduktion von Agrosprit und den Abbau von Bodenschätzen wie Öl oder Eisenerz. FoEI ist mit 76 nationalen Umweltorganisationen das weltweit größte Umweltnetzwerk. In rund 5.000 lokalen Gruppen engagieren sich zwei Millionen Mitglieder für den Natur- und Umweltschutz. Der BUND unterstützt aktuell vor allem seine Partnerorganisation in Nigeria. Seit Jahrzehnten fördert Shell in dem westafrikanischen Staat Öl. Dadurch werden große Landstriche fast vollkommen zerstört. Aufgrund der mangelnden Instandhaltung der Pipelines durch den Ölmulti versickern jährlich Millionen Tonnen Rohöl in Nigeria – mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung und das Ökosystem des Nigerdeltas: eine schwarze Ölschicht bedeckt Flüsse und Mangroven. Viele Menschen wurden ihrer Lebensgrundlage beraubt. Sie leben in großer Armut. Gemeinsam mit unseren Partnern in Europa und Friends of the Earth Nigeria setzen wir uns dafür ein, dass Shell zur Verantwortung gezogen wird. Mehr unter www.foei.org
BUND bunt
GmbH. Laden. Stiftung
Nisthöhlen für Zaunkönige und Meisen, Flachkästen für Fledermäuse, Gourmetsalze mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau, Wollsocken vom Fuchsschaf. Das alles und noch viel mehr bekommt man im BUNDladen, dem WebShop der Natur und Umwelt Service und Verlags GmbH (N & U). Die BUND-Tochter kümmert sich um die Herstellung und den Vertrieb des BUND-Mitgliedermagazins, betreut die BUND-Publikationen und entwickelt Vorzugsangebote für BUND-Mitglieder. Die Produkte des BUNDladens werden meist von kleinen mittelständischen Unternehmen oder von Behindertenwerkstätten produziert. Natur- und Umweltschutz ist leitendes Prinzip. Pfiffig: Transparente von BUND-Aktionen, die nicht mehr gebraucht werden, werden zu Kofferanhängern oder Hosenbändern fürs Fahrrad verarbeitet. Die N & U GmbH macht auch Mitgliederwerbung für den BUND. 2012 erwirtschaftete sie einen Überschuss von rund 6.000 Euro. www.bundladen.de
Dauerhaft Natur schützen: BUNDstiftung Die BUNDstiftung ist ein noch junges Kind des BUND. Sie wurde 2005 gegründet, um die Chance zu eröffnen, Natur- und Umweltschutzprojekte langfristig zu sichern. Jede Zuwendung für die BUNDstiftung erhöht das Stiftungsvermögen. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen werden in den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen investiert, während der Kapitalstock erhalten bleibt. Vielfalt erhalten und natürliche Wildnis schaffen – das will die BUNDstiftung. Und das macht die BUNDstiftung – zum Beispiel in der Goitzsche bei Bitterfeld. In dieser ursprünglich idyllischen Auwaldlandschaft wurde fast ein ganzes Jahrhundert Braunkohle abgebaut. Nach der Wiedervereinigung war der Abbau nicht mehr profitabel, die Tagebaue wurden stillgelegt. Zurückblieb eine große Mondlandschaft. Mit Stiftungsmitteln wurde die Natur zurückgeholt: Kristallklare Seen haben Kraniche zu Besuch, lange verschwundene Gras- und Krautfluren gedeihen. Die Stiftung wird von Olaf Bandt (Vorsitzender) und Eva Nolte (Stellvertretende Vorsitzende) geleitet. Der Stiftungsrat, in dem unter anderem der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger vertreten ist, kontrolliert die Arbeit der Stiftung.Der Jahresbericht 2012 ist erhältlich bei Almuth Wenta: almuth.wenta@bund.net und im Netz unter www.bund-stiftung.de 27
BUND-Randnotizen
Weiger und Wiener Weit über 20.000 Menschen demonstrierten im Januar 2012 für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft. Mit dabei auf der Abschlusskundgebung: die Spitzenköchin Sarah Wiener und der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Gut kochen und Politik können zusammenpassen!
Friends of the Earth International: Neue Vorsitzende Im November wurde die Kroatin Jagoda Munic zur neuen Vorsitzenden von Friends of the Earth International gewählt. Die Biologin und Informationswissenschaftlerin war zuvor sechs Jahre Vorsitzende von Zelena Akcija, Friends of the Earth Kroatien.
Hugo-Conwentz-Medaille Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND-Verbandsrates, wurde vom Bundesverband Beruflicher Naturschutz für seine Verdienste um den deutschen Naturschutz ausgezeichnet. Mit dabei auf dem Deutschen Naturschutztag in Erfurt: Bundesumweltminister Altmeier.
Deutscher Naturschutzpreis Heidrun Heidecke, bis Ende 2012 in der Bundesgeschäftsstelle des BUND Leiterin des Referats Naturschutz, wurde im Oktober mit dem Deutschen Naturschutzpreis auszeichnet. Mit dem Preis wurde ihr „langjähriges herausragendes Engagement für Wildnisprojekte in Deutschland“ gewürdigt.
Jahresbericht 2012
Herzlichen Dank
Zahlreiche Spenderinnen und Spender haben uns im vergangenen Jahr unterstützt; sie haben es uns ermöglicht, unabhängig und engagiert für den Natur- und Umweltschutz einzutreten. Dankbar erinnern wir an jene, von denen wir eine Erbschaft oder ein Vermächtnis erhalten haben: Barbara Baum, Valentin Bohland, Christiane Drath, Evelis Flach, Rotraud Franke, Hubert Jansen, Magdalena Augusta Kohler, Edda Mundt, Ingeborg Oberpottkamp, Ute Rahne, Ilse Richter, Erna Rosenbusch, Elisabeth Schindler, Christel Schneider, Frieda Seidel, Rolf Günther Tittel, Edith Triebe, Hildegard Weiß, Horst Wendenburg, Maria Ilse Wohlgemuth, Hannelore Zander
Jutta Schnecke/photocase.de/ Frank Hollenbach/pixelio.de/ James DeMers/ Dieter Rill/pixelio.de
Der BUND freut sich über Ihre Unterstützung. Mit ihr können wir uns für gefährdete Ökosysteme, Biotope und Arten einsetzen. Sie können den BUND auf vielfältige Weise unterstützen: mit einer Projektspende, einer frei einsetzbaren Spende, einem Darlehen oder einem Vermächtnis. So ermöglichen Sie dem BUND langfristiges Planen und Handeln. Almuth Wenta
Ihre Ansprechpartnerin für Ihre persönliche Unterstützung ist Almuth Wenta, almuth.wenta@bund.net oder Tel. (0 30) 2 75 86–4 74.
ist Ansprechpartnerin für Großspender und Menschen, die dem BUND etwas vererben wollen.
Für die hilfreiche Unterstützung und gute Zusammenarbeit danken wir: Agentur pro bono, Burghotel Lenzen, Malte Heynen, Ralph Kappes und der VSF&P Werbeagentur GmbH, Jördis Lyssy, oekom Verlag, Hans Michael Schnack, Scholz & Volkmer GmbH, Peter Maier-Schwier
IMPRESSUM
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Friends of the Earth Germany Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin Telefon: (0 30) 2 75 86-40 Fax: (0 30) 2 75 86-440 Redaktion: Dr. Norbert Franck (V.i.S.d.P.) Mitarbeit: Jenny Blekker, Antje von Broock, Sarah Häuser, Mark Hörstermann, Mechthild Klocke, Rosemarie Kleindl, Eva Nolte Gestaltung: Claudia Gunkel
Biologische Vielfalt schützen
10 gute Gründe
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Infografiken: Marc Venner publicgarden, berlin Bildautoren: Jörg Farys (Titel, S. 5, 6, 15, 19, 24, 25, 27), Uli Staiger/die licht gestalten (12), alle übrigen Bilder BUND Druck: Z.B.!, Köln
Wie helfe ich den Wildbienen?
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, Juli 2013
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