Stiftungen zeigen Wirkung

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Stiftungen: Große Wirkung – kurz erklärt Die 10 wichtigsten Fakten


Am Tag der Stiftungen – dem 1. Oktober – finden jährlich Aktionen von gemein­ nützigen Stiftungen statt. Die Stiftungen wollen damit mehr Menschen über ihr ­gesellschaftliches Wirken informieren und für das Stiften begeistern. Projekt­ besuch im Nachbarschaftshaus, Inselfest, Führung im größten Computermuseum der Welt oder Preisverleihung für interkulturellen Dialog – was in Ihrer Nähe am Tag der ­Stiftungen passiert, erfahren Sie unter www.tag-der-stiftungen.de Der Tag der Stiftungen ist ein Projekt des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Es ist der deutsche Beitrag zum European Day of Foundations and Donors. Unterstützt wird der Tag der Stiftungen von:

In Zusammenarbeit mit:


1.

Stiftungen wirken mit den Erträgen ihres Vermögens

einen gemeinnützigen Zweck ausgegeben. Das gestiftete Vermögen selbst muss als Grundkapital der Stiftung erhalten bleiben. Die Stifterin oder der Stifter können die Stiftung nicht wieder auflösen. Das Prinzip einer gemeinnützigen Stiftung ist einfach: Eine Stifterin oder ein Stifter bringt Vermögen in eine Stiftung ein. Die Stiftung legt das ihr übertragene Vermö­ gen sicher und gewinnbringend an. Die so erwirtschafteten Überschüsse werden für

Es gibt verschiedene Typen von Stiftungen. Die klassische Rechtsform ist die rechts­ fähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Andere Stiftungsformen sind die unselbstständige Treuhandstiftung, der Stiftungs-Verein, die Stiftungs-AG oder die Stiftungs-GmbH. Tag der Stiftungen

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2.

In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Stiftungen verdoppelt

Mehr als die Hälfte aller rechtsfähigen Stiftungen wurde seit dem Jahr 2000 ge­ gründet. Aktuell gibt es in Deutschland rund 21.300 rechtsfähige Stiftungen bür­ gerlichen Rechts. In Nordrhein-Westfalen, Bayern und B ­ aden-Württemberg sind ­besonders viele Stiftungen beheimatet.1

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Tag der Stiftungen

Da das gestiftete Vermögen nicht ausgege­ ben werden darf, können Stiftungen Jahr­ hunderte überdauern. Eine der ältesten heute noch e ­ xistierenden Stiftungen ist die 1161 errichtete ­Johannishofstiftung . Bis heute unterstützt die Stiftung Bedürf­ tige und soziale Projekte in H ­ ildesheim.


4.000 3.600 3.200 2.800 2.400 2.000 1.600 1.200 800 400

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Tag der Stiftungen


3.

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95 Prozent der deutschen Stiftungen sind gemeinnützig

Mit 95 Prozent ist die große Mehrheit der ­Stiftungen in Deutsch­ land gemeinnützig. Ihre Arbeit ist darauf gerich­ tet, die Allgemeinheit selbstlos zu fördern.

Tag der Stiftungen

49,6 Prozent der Stif­ tungen fördern soziale Zwecke. Sie kümmern sich um all jene, die benach­teiligt sind in ­unserer ­Gesellschaft.

V ie le f ö r d St if t un ge er B il d n S o z n u n g ia l e s , und , K u ns t K W is u l t u r s ow se u n d ns c h a i e ft F or s ch u ng .

S W NE

s iale Soz % 6 49, g un Bild % ultur 6 g 3 4 , u nd K hun st n r sc o Ku % F f t/ 1 31, nscha e s Wis % 7 4 2 ,


4.

Stiftungen können die guten Ideen anderer fördern

81 Prozent der Stiftungen fördern andere Personen oder gemein­ nützige Organisationen. 20 Prozent davon führen zudem eigene Projekte oder Programme durch. 19 Prozent der Stiftungen sind ausschließlich selbst aktiv – sie legen zum Bei­ spiel eigene Projekte auf, betreiben ­soziale Einrichtungen wie Kranken­ häuser oder forschen zu gesell­ schaftspolitischen ­T hemen.

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Tag der Stiftungen


5.

Stiftungen tragen zu wichtigen gesellschaftlichen Verbesserungen bei

*

Die Deutsche Stiftung Denk­ malschutz hat in Deutsch­ land rund 5.000 Denkmale gefördert. Insgesamt haben sich mehr als 2.000 Stif­ tungen in Deutschland dem Denkmalschutz ­verschrieben.

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* Fast 700 Museen in Deutsch­ land sind in der Trägerschaft einer privaten oder öffentlichen Stiftung. Tag der Stiftungen

Rund 4 Prozent aller Studierenden erhalten Stipendien – der Großteil davon wird von den rund 2.600 Stiftungen finanziert, die in Deutschland wissen­schaftlichen und künstlerischen Nachwuchs fördern.

Der Wasserrucksack PAUL (­Portable Aqua Unit for ­Lifesaving) ist mobil ein­ setzbar und filtert Wasser in ­Katastrophengebieten und Flüchtlingscamps. An der ­Erfindung mitgewirkt hat die Deutsche ­Bundesstiftung Umwelt (DBU).


Die Björn Steiger Stiftung initiierte die bundesweite einheitliche Notrufnummer 112, die mittlerweile europa­weit gilt.

Gerade in der Forschung wirken Stiftungen oft in Nischen: Die NCL-Stiftung engagiert sich z.B. für die Erforschung von Kinder­ demenz – einer seltenen, weithin unbe­ kannten und unerforschten Krankheit, für die es bisher kaum Therapieansätze gibt.

Dank des Engagements der Heinz S ­ ielmann Stiftung leben in der ­Döberitzer Heide vor den Toren Berlins seit zehn Jahren wieder Wildpferde und Wisente in der Wildnis.

Tag der Stiftungen

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6.

Viele Stiftungen haben nur wenig Vermögen – sie wirken durch gute Ideen und freiwilliges Engagement

Das Stiftungsvermögen von 72 Prozent der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts liegt unter einer Million Euro. Für eine Stiftung ist das nicht viel, da sie nur die Erträge aus der Vermögensanlage

­ usgeben darf, nicht aber das Stiftungs­ a kapital selbst. Gestiftet werden Geld und andere Vermögenswerte, wie Immobilien, Wald oder ­Kunstgegenstände.

Vermögen rechtsfähiger Stiftungen in Deutschland (Angaben in Prozent) mehr als 100.000.000 € bis 100.000.000 € bis 10.000.000 €

0,8 4,5 22,5 45,9

bis 1.000.000 € bis 100.000 €

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26,3


7. Geschätzte 17 Milliarden Euro geben deut­ sche Stiftungen jährlich für gemeinnützige Zwecke aus. Damit können und wollen Stiftungen staatliche Leistungen nicht ersetzen. Sie geben ergänzende Impulse und setzen besondere Akzente für die Entwicklung unseres Gemeinwesens. Das Vermögen bestehender Stiftungen wird künftig deutlich steigen: Rund 70 Pro­ zent der privaten Stifterinnen und Stifter wollen das Stiftungsvermögen später aus eigenen Mitteln erhöhen.

Stiften ist wie Spenden steuerbegünstigt

Verfolgt eine Stiftung ausschließlich ge­ meinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke, können der Stifter und die Stif­ tung Steuerbegünstigungen erhalten. Der Stiftende gibt immer sehr viel mehr Geld weg, als er Steuern sparen kann. Wann genau eine Stiftung gemeinnützig ist, hat der Staat gesetzlich festgelegt. Nur wenn das Finanzamt eine Stiftung als gemeinnützig anerkennt, wird sie steuer­ lich begünstigt. Zusätzlich prüfen die Stiftungsaufsichten, ob bei der Stiftungs­ arbeit die Vorgaben der Stiftungssatzung erfüllt und gesetzliche Regelungen beach­ tet werden.

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Tag der Stiftungen


8.

Stiftungen sind überwiegend ­Ausdruck privaten Engagements

Gut zwei Drittel der gemeinnützigen Stif­ tungen in Deutschland werden von Privat­ personen errichtet. 90 Prozent der Stif­ terinnen und Stifter stiften zu Lebzeiten. Wenn sie sich dazu entscheiden, sind sie meist kurz vor oder im Ruhestand, hoch gebildet, vermögend und haben häufig kei­ ne Kinder. Das gestiftete Vermögen wurde

überwiegend selbst erwirtschaftet, oft durch selbstständige unternehmerische Tätigkeit. Immer mehr Stiftungen werden von meh­ reren Personen gemeinsam errichtet. Neben Privatpersonen stiften auch Orga­ nisationen wie Vereine, Unternehmen, kirchliche oder staatliche Einrichtungen.

Ich habe die Stiftung aus Freude am Stiften gegründet. 74 ,6 %

40,0 %

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Tag der Stiftungen

Ich wollte etwas bewegen.


9.

68,7 %

Stiftende wollen verantwortlich handeln und etwas in der Gesellschaft bewegen

Ich wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Was motiviert Stiftende, sich für immer von dem Vermögen zu trennen, das fortan der Stiftung gehört? Stifterinnen und Stifter handeln aus ­Verantwortungsbewusstsein heraus – sie wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben. Meist Ich wollte haben sie eine konkrete Idee, wie sie etwas das Leben bei mir vor Ort attrakin unserem Gemeinwesen bewegen können tiver machen. und engagieren sich dafür mit ihrem Vermögen Ich hatte 18,7 % und viel freiwilligem Engagement. Mit der StiftungsMitgefühl mit gründung soll ihr Vermögen für lange Zeit – Menschen, denen auch über das eigene Leben hinaus – für ihr es schlecht gemeinnütziges Anliegen wirken. geht. Ich wollte ein höheres gesellschaftl. Ansehen erlangen.

20,5 %

2,8 %

,8 %

30 6 ,8 %

Ich wollte ein anderes konkretes Problem bekämpfen.

79 ,7 %

Ich habe die Stiftung aus Verant­wortungsbewusstsein gegründet.

49,2 %

Ich wollte meinen gesellschaftlichen Einfluss erhöhen.

Ich wollte das Andenken an eine mir nahestehende Person wahren.

% ,4 35

Ich wollte ein Problem bekämpfen, das mich oder einen Angehörigen persönlich betrifft bzw. betroffen hat.

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23,6 %

Ich fühlte mich moralisch verpflichtet. 39,1 %

Meine religiöse Überzeugung hat mich motiviert.

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10.

Jeder kann bei einer Stiftung mitmachen

Im Prinzip kann jeder stiften. Damit die Stiftung wirken kann, benötigt sie aber viel Geld. Eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts kann in der Regel erst ab einem Vermögen von mindestens 50.000 Euro er­richtet werden. Immer mehr Menschen stiften deshalb gemein­ sam mit anderen oder stiften einer bestehenden Stiftung etwas zu. Bei einer Bürgerstiftung stif­ ten zum ­Beispiel viele Bürgerinnen und Bürger ­gemeinsam für viele gemeinnützige Zwecke in ihrer Heimat­region. Wer wenig Geld hat, kann eine kleine ­Summe s­ penden oder sich in einer Stiftung ­f rei­willig ­engagieren.

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Werden Sie Teil der Stiftungsbewegung! Weitere Informationen finden Sie hier: www.tag-der-stiftungen.de/stifter-werden

1 Alle statistischen Angaben beziehen sich auf rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Sie entstammen der Datenbank Deutscher ­Stiftungen (Stand 02/2016) des ­Bundes­verbandes Deutscher Stiftungen und der von ihm herausgegebenen Studie ­„ Stifterinnen und Stifter in Deutschland“ (2015) www.stiftungen.org/statistik

Herausgeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 897947-0 | Fax -11 www.stiftungen.org post@stiftungen.org

Redaktion: Nina Leseberg, Bettina Hesse, Katrin Kowark, Anke Pätsch Gestaltung: Jörg Scholz (www.traktorimnetz.de) Druck: trigger.medien.gmbh, Berlin Auflage: 15.000 Exemplare

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Meine Stiftung: erfolgreich. Meine Steuerberaterin: unentbehrlich. Zukunft gestalten. Gemeinsam.

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Sie und Ihre Stiftung tragen viel Verantwortung. Bei allen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen und in der Personalwirtschaft können Sie auf die Unterstützung Ihres Steuerberaters vertrauen. Gemeinsam mit ihm und Software von DATEV werden alle Belange geklärt. Und Sie können sich ganz auf Ihren Stiftungszweck konzentrieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater oder informieren Sie sich auf www.datev.de/stiftungen bzw. unter 0800 1001116. Tag der Stiftungen


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