Bau Arbeitsraum Erdgeschoss Hafengebäude
Inhalt
HINTERGRUND
6
IDEE
10
PLANUNG
14
STATIK
26
DETAILS
36
YAKISUGI
72
ANHANG
86
Hintergrund Aufgrund der Covid-19-Pandemie blieb die Hochschule für Studierende im Sommersemester 2020 weitestgehend geschlossen. Um im folgenden Wintersemester wieder ein Präsenzstudium zu ermöglichen, wurde ein Hygienekonzept erstellt. Dieses beihnhaltete unter Anderem eine Erweiterung der Arbeitsflächen, sodass zwischen allen Personen ausreichend Abstand gehalten werden kann. Auf der Suche nach geeigneten Ausweichflächen bot sich das Erdgeschoss des Hafengebäudes an: das Hafengebäude besitzt dort einen offenen Gebäudeteil. Hier wurden bisher die Flutschutzelemente für den Hochwasserschutz der Hochschule untergebracht. Auf ca. 120 qm bietet diese Fläche genügend Platz für einen großzügigen Projektarbeitsraum mit integriertem Werkstattbereich für die Arbeit mit Handmaschinen. Allerdings bringt das Hafengebäude ein Problem mit sich: der Brandschutz. Das Brandschutzkonzept für das Gebäude lässt leider keine weiteren Bauten bzw. andere Nutzungen zu.
4
5
6
HINTERGRUND IDEE PLANUNG STATIK DETAILS YAKISUGI ANHANG
7
Idee Auf einer Idee von Martin A. Büdel basierend und mit seiner maßgeblichen Unterstützung entstand ein experimenteller Ausstellungsbau im Außenraum. Prof. Klaus Michel plante und baute diesen mit seinen Studierenden zu Beginn des Wintersemesters. Der Ausstellungsbau sollte im 1:1 Maßstab auf dem Parkplatz vor dem Hafengebäude aufgestellt werden. Der Bau ist freistehend, hat somit keine Verbindung zu weiteren Gebäuden. Es gibt keine Bedachung und die Wände sind größtenteils bewegliche Elemente. Deshalb wird für den Ausstellungsbau kein Brandschutz verlangt. Da allerdings genau auf diesem Parplatz im Zuge der Corona-Maßnahmen der Hochschule Container aufgestellt wurden, wurde der Ausstellungsbau kurzerhand unter das Hafengebäude gestellt. So entstand der neue Projektarbeitsraum für die Studierenden von Prof. Klaus Michel. Das Erdgeschoss des Hafengebäudes wurde geschlossen, indem mehrere Wandelemente eingestellt und nur im Boden verschraubt wurden. Es besteht keine Verbindung mit dem restlichen Gebäude. Das Besondere an dem neu entstandenen Projektarbeitsraum sind die elf beweglichen Elemente aus transluzenten Doppelstegplatten. Der Raum kann sich jederzeit nach außen hin öffnen, wodurch die Grenzen zwischen Außen und Innen verschmelzen.
8
Entwurfsskizzen Martin A. Büdel
9
HINTERGRUND IDEE PLANUNG STATIK DETAILS YAKISUGI ANHANG
Planung Ausgehend von einigen Materialien, die die Hochschule ersteigert hat, wurde der experimentale Ausstellungsbau in Holzständerbauweise geplant. Im September 2020 wurde mit der Planung begonnen. Der Projektraum wurde Anfang Oktober von den Studierenden innerhalb von 2,5 Wochen gebaut. Während einer Workshop-Woche mit Robert Hahn zum Thema Yakisugi entstand die Fassade (Seite 58). Planung: Robert Hahn und Kristin Lieb Umsetzung: Projektgruppe von Prof. Klaus Michel und Maren Englisch
12
ERSTEIGERTE MATERIALIEN
13
02/563/02 )hr( SW
Treppenhaus
12
14
GRUNDRISS M 1:50
13,83
30
16
Vectorworks Educational Version
9,62 9,30
Statik S.18
16 30
15
02/563/02 )hr( SW
Treppenhaus
12
16
BODENAUFBAU M 1:50
13,83
A
30 16
Vectorworks Educational Version
16
30
Schnitt S. 38
A
9,62 9,30
17
ANSICHT LÄNGSSEITE M 1:50
1,875
1,215
1,875
1,215
B
nd Durchführungen sind nach schotten und auszuführen
ndene ung dkonstruktion
A
A
Schnitte S. 30/31
B
18
16
ca. 1,45
1,215 1,875 1,215
ca. 3,30 bitte nochmal Außmessen!
ca. 80
5 1,875
13,83
19
16 ca. 3,30 bitte nochmal Außmessen!
1,875
20
1,215 ca. 1,10
1,215
9,62
ANSICHT STIRNSEITE M 1:50
1,215
1,875 ca. 80
ca. 1,10
B
A
A Schnitte S. 46/47
B
21
HINTERGRUND IDEE PLANUNG STATIK DETAILS YAKISUGI ANHANG
Statik Die Wände wurden nach außen hin mit Gerüstteilen abgestützt. Die eingestellten Wände erhalten damit Stabilität und sind ausreichend gegen eventuell auftretende Windlasten gesichert. In Absprache mit dem Statiker wurden die Gerüstteile angebracht und mit Gewindestangen mit dem Boden verbunden. Die Verbindung mit den Wandelementen erfolgt über den umlaufenden Rähm*. MATERIALLISTE _ verschiedene Gerüstteile Layher Allroundgerüst ® LW Modulgerüst Stahl _ umlaufender Rähm, Fichtebalken 160 x 80 mm _ Holzleisten 45 x 45 mm für Dreipunktfixierung der Gerüststützen _ Edelstahl Gewindestangen M 10
24
*Rähm Der Rähm ist der obere waagerechte Abschluss einer Fachwerkkonstruktion bzw. einer Holzrahmenkonstruktion. Durch diese Verbindung lassen sich hohe Tragweiten erreichen. Der Rähm überträgt in dieser Konstruktion die horizontale Schubkraft und leitet diese über die Ständer bis in die Schwellen bzw. in das Fundament weiter.
2,00
3,00
Vectorworks Educational Version
70
25
26
BERECHNUNGEN UND VORGABEN DES STATIKERS
27
28
29
HINTERGRUND IDEE PLANUNG STATIK DETAILS YAKISUGI ANHANG
Vectorworks Educational Version
Bodenschwelle Maurersperrbahn zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit vom Boden
Stahlwinkel zur beidseitigen Befestigung im Boden
KVH 160X160
Würth Betonschraube W-BS/S 10x60 mm
34
Eichenkeile um Schwelle im Wasser auszurichten
Detail M 1:2,5
Vectorworks Educational Version
Aluminium L-Profil
KVH 160X160
Bitumendichtstoff Dichtungsmasse zum Abdichten gegen Regenwasser
Außenseite
Detail M 1:2,5
35
SCHWELLE SETZEN
Schwelle im Wasser ausrichten
36
Betonschrauben anziehen
37
Wandelemente MATERIALLISTE _ Fichte Balken 160 x 80 mm _ Verbindung mit Winkel _ Beplankung beidseitig mit OSB 2500 x 625 x 25 mm _ Dämmung Glaswolle 160 mm _ nach innen Dampfbremse, Enden luftdicht verklebt _ Abdichtung zur Decke mit Dichtungsband VKP Plus
Vectorworks Educational Version
21
1,875
38
Schnitt A-A M 1:20
3,265 Außenseite
21
Schnitt B-B M 1:20
Vectorworks Educational Version
39
WANDELEMENTE BAUEN Wandelemente vorbereiten
40
beplanken und aufstellen
41
44
WANDELEMENTE DÄMMEN
45
Bodenaufbau MATERIALLISTE _ Randbalken Fichte 120 x 80 mm _ mit Winkel abwechselnd von beiden Seiten im Boden befestigt _ Würth Betonschraube mit Sechskantkopf W-BS/S 10x60 mm _ XPS Hartschaumplatten Styrodur 1265 x 615 x 120 mm _ für Kabelkanal XPS Hartschaumplatten Styrodur 1265 x 615 x 80 mm _ Boden schwimmend verlegt mit Nut und Feder OSB 2500 x 625x 25 mm
Kabelkanal
0 8
3,7320 8
3,73
8 15 8
8 15 3,73 8 9,30
46
,70
4,70
8 20
145
5 12 2 4,70
8 20 816 2
16
Schnitt A-A M 1:20
47
48
49
50
BODEN LEGEN
51
52
53
bewegliche Elemente 1,20
1,20
MATERIALLISTE _ Vierkantrohr 25 x 25 mm _ Doppelstegplatte 2500 x 1200 x 25 mm _ Silikon-Einfräsdichtung 10 mm _ Rahmenhölzer Fichte 45 x 45 mm
Vectorworks Educational Version
Verschluss mit Textilstreifen
Silikon-Einfräsdichtung
Detail M 1:5
Scharnier
1,20 Vectorworks Educational Version
56
Vectorworks Educational Version
Schnitt A-A M 1:20
2,50
Vectorworks Educational Version
Außenseite
Schnitt B-B M 1:20
57
58
RAHMENELEMENTE ERSTELLEN
59
Detail Verschluss
60
61
Fassade Für die hinterlüftete Fassade wurde zu Beginn eine Senkrechtlattung als Unterkonstruktion für die Fassadenbretter angebracht. Um ein Durchscheinen der hellen OSB-Platten zu vermeiden, wurde die Unterkonstruktion schwarz gestrichen. MATERIALLISTE _ Dachlatten 25 x 25 mm _ Fichte Bretter 3500 x 150 x 20 mm _ schwarze Wandfarbe
4
Vectorworks Educational Version
62
Schnitt A-A M 1:20
Außenseite
5 15 0
Vectorworks Educational Version
4
Schnitt B-B M 1:20
Vectorworks Educational Version
63
Wand streichen
64
UNTERKONSTRUKTION FASSADE
65
66
67
HINTERGRUND IDEE PLANUNG STATIK DETAILS YAKISUGI ANHANG
Yakisugi Yaki = gegrillt, verkohlt | Sugi = Zeder Yakisugi ist eine alte japanische Methode der Holzveredelung. Bei der traditionellen Technik werden dabei je drei Bretter zusammengeschnürt. Darin wird ein Feuer entfacht und das Bündel wird senkrecht aufgestellt. Durch die Kaminwirkung verkohlen die Innenseiten und das Holz wird kabonisiert. Sind die Innenseiten durchgängig verbrannt, werden die Bretter wieder getrennt und mit Wasser gelöscht. Durch das Verkohlen werden die Zellen im Holz verdichtet. Auf diese Weise wird das Holz resistent gegen Schimmel, Wasser, Fäulnis, Verwitterung und Insekten. Die Fassade ist somit wesentlich langlebiger und witterungsbeständiger.
70
72
VORBEREITUNG DER BRETTER
73
74
75
76
BRETTER MIT WASSER LÖSCHEN
77
78
79
80
81
HINTERGRUND IDEE PLANUNG STATIK DETAILS YAKISUGI ANHANG
84
Danke MITWIRKENDE Prof. Klaus Michel & Maren Englisch Robert Hahn Isabell Bilfinger Unzueta, Lutz Dörner, Michael Goß, Jonathan Knappe, Paula Ködding, Johann Kogge, Kristin Lieb, Pepe Nitz, Karoline Schnittka, Lisa Schwalbe
UNTERSTÜTZER*INNEN Martin A. Büdel Mitarbeiter*innen der zentralen Werkstätten
85
86
Impressum Kristin Lieb Wintersemester 2020/2021 Prof. Klaus Michel Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Fachbereich Innenarchitektur Fotos Maren Englisch, Carla Herrig, Kristin Lieb, Paula Ködding, Lisa Schwalbe
87