Ein Stuhl, ein Tisch, ein Dingeling

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Ein Stuhl, ein Tisch, ein Dingeling Relea - ein Material und sein Potential Entwurfsprojekt Innenarchitektur WS 2019/20

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Vorwort

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Exkursion

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Was? Wie?

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Material

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Prozess

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Entwürfe

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Impressum

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Inhalt

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Nachgedanken Vor über einbem Jahr hatten wir das Projekt mit einer schönen Ausstellung in der Mensa der Burg abgeschlossen. Im Herbst 2020 wurde ein Teil nochmal auf der Grassimesse gezeigt und eine Ausstellungsbeteiligung im Kunstgewerbemuseum Berlin steht coronabedingt noch aus. Ledertech, das finanzierende Unternhmen hinter relea, gibt es so nicht mehr. Die neuen Investoren hatten den Gründer Thomas Beck im Sommer 2020 die Unterstützung entzogen, relea hatte sich damals noch nicht wirklich am Markt etablieren können und sichtbare Umsätze generiert. Seit dem versucht der Gründer auf sich selbst gestellt das Vorhaben weiter voran zu treiben.

Die Faktenlage - 1,4 Mio onnen Lederabfälle pro Jahr - hat sich nicht geändert, die Notwendigkeit auch hier sich um ein Rezyklieren zu bemühen bzw Lösungen dafür zu finden, besteht als weiterhin dringend. relea ist und bleibt eine Lösung. Wir wünschen dem Initiator unseres Projektes weiterhin Glück zum Erfolg. Mich und die Studierenden war es eine spannende Aufgabe. Herzlichen Dank. Klaus Michel Februar 2021

Vorwort

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Exkursion

Ledertech, Thonet, Becker, Heller, Egger

Eine Tagesexkursion gleich zu Beginn des Semesters führte uns zu der Firma Ledertech in Bopfingen. Neben klassischen Produkten aus Lederfaserstoff wird hier das neuartige Produkt RELEA hergestellt und wir hatten die Gelegenheit die einzelnen Produktionsschritte zu verfolgen. Mit palettenweise Probematerial und tiefer gelegtem Bus ging es abends wieder zurück. Nach ein paar Tagen auf dem Campus starteten wir die zweite Exkursion zu verschiedenen Firmen, um einen Einblick in Produktionsprozesse und Verarbeitungstechniken zu bekommen. Montag. Sechs Uhr morgens. Mit zwei Bullis Richtung Westen. Bei Thonet an-

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gekommen gab es alle Klassiker zum Anfassen und Testen. Während einer Führung durch den Betrieb konnten wir das Rohrbiegen, Bugholz biegen, Lackieren und Bespannen der Sitzflächen beobachten. Weiter bei Becker in Brakel besichtigten wir das Werk mit zahlreichen Pressen für Produkte und Teile aus Formholz und Formvlies. Nach einer Nacht in Kassel schauten wir uns die Produktion von Holzfaserplatten bei der Firma Egger an und fuhren abschließend nach Hehlen zu Heller, wo wir die Produktion von Leder hautnah erleben konnten. Hier schließt sich für uns der Kreis über den Ursprung von RELEA und wir fahren mit vielen Eindrücken zurück nach Halle.

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Ledertech - Bopfingen; DE

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Exkursion

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Exkursion

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Thonet - Frankenberg, DE

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Exkursion

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Heller - Hehlen, DE

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Egger - Brilon; DE

Exkursion

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, ein Tisch elingeling, oder ... Ein Material und sein Potential.

Wir werden in zwei Workshops das Material erkunden – von klassischen Verarbeitungsmöglichkeiten bis experimentellen. Mit diesem Hintergrundwissen sollen die Studierenden einen Stuhl, einen Tisch und ein weiteres kleineres Accessoire entwerfen und 1:1 umsetzen. Das Material RELEA steht uns dabei in „epischer Breite“ zur Verfügung. Was? Wie?

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RELEA

[ recycled leather ]

In der Lederindustrie gibt es weltweit ca. 1,4 Mio t Lederabfall, der nicht verwertet werden kann und z.Zt. thermisch entsorgt wird (vermutlich ist es sogar ein mehrfaches dessen, denn Millionen kleiner Handwerksbetriebe werden hier nicht erfasst) . Für die Erstellung von Oberleder benötigt man grob geschätzt doppelt soviel Energie, wie für die Erzeugung von Stahl. Ob Tiere nur zur Landschaftspflege eingesetzt oder in industrieller Massentierhaltung gezüchtet werden – Leder fällt dabei immer an, und damit dann auch Lederreste. RELEA ist ein neuartiges Material das aus recykliertem Leder besteht. Bisherige Lederrecyklate wurden auf Grund der geringen Belastbarkeit nie als Obermaterial eingesetzt, das ändert sich jetzt mit RELEA .

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Material

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RELEA besteht aus Lederresten und Latex. Klein gehäckselt wird das Leder zu einer homogenen Masse verührt, gepresst und so zu einem Faserverbundstoff verarbeitet. RELEA gibt es sowohl als Bögen als auch auf Rolle, beschichtet mit verschiedenen Finishes oder mit Pigmenten eingefärbt.

Material

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Prozess Zu Beginn des Semesters wurde das Material RELEA in zwei Workshops mit Ann-Kristin Büttner und Bastian Müller untersucht. Neben klassischen Verarbeitungsmöglichkeiten wurden auch experimentelle Ansätze erprobt. Die Materialproben zeigen verschiedene Verbindungen, Kombinationen mit anderen Materialien, Oberflächenbehandlungen…

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Prozess

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Workshopwoche Eins

Mit Bastian Müller wurde das Material Relea in der ersten Kompaktwoche experimentell untersucht. Dazu kamen einige Bearbeitungstechniken und Werkzeuge der Zentralen Werkstätten zum Einsatz. Ob geflammt, gepresst oder genäht – die Studierenden experimentierten mit verschiedenen Methoden. Die Erkenntnisse der Woche wurden geteilt und aufbereitet, um für den weiteren Semesterverlauf aus Erfahrungswerten profitieren zu können.

Prozess

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Prozess

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Workshopwoche Zwei

Ann-Kristin Büttner war in der zweiten Kompaktwoche zu Gast und begleitete die Studierenden bei weiteren Experimenten und thematischen Vorgehen. Die Ergebnisse zeigen Prinzipien, materialgerechten Umgang mit Relea und konzeptionelle Ansätze. Ausgehend von den Lösungen wurden in den darauffolgenden Wochen Entwürfe entwickelt.

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Prozess

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Prozess

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Prozess

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Entwürfe der finale Zwischenstand von... Marou Christensen, Lucas Riedl, Johannes Diller, Sina Dressler, Ellen Church, Friedrich Uhl, Nora Fenkner, Rebekka Schielken, Lucas Lippold und Johannes Kapp

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Setz dich hin, lass dich umarmen, dieser Stuhl verdient sein‘ Namen.

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HUG

Nora Fenkner

H 90 x B 45 x T 40 cm; SH 45 cm Relea, Esche Die raue Oberfläche des Materials sorgt für eine aufrechte, gesunde Haltung, da das nach vorne Rutschen des Gesäßes verhindert wird. Der Herstellungsprozess des Stuhls umfasst nur wenige Schritte, sodass eine unkomplizierte Reproduktion möglich ist.

Entwürfe

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Tischlein, Tischlein, Popischlein. 48

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KALLE KAUTSCHUK Johannes Diller

H 73 x B 135 x T 65 cm Relea, Latex, Birkenholz Die Tischplatte ist eine Wabenkonstruktion aus Relea Construct mit Relea Pure als Decklage. In die Platte sind vier massive Blöcke bestehend aus Relea Construct integriert. Sie nehmen die Holzgewinde der Tischbeine auf.

Entwürfe

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ALLES IM GRIFF Lucas Riedl

H 75 x B 180 x T 80 cm Relea, Furniersperrholz Birke, Rundrohr Stahl Das Detail der Griffe ist namensgebend und kombiniert die innovativen Eigenschaften des Lederfaserstoffes: Sie sind formstabil und zugleich flexibel. Wie aus einem Guss formen sie sich aus der Oberfläche heraus und bilden ein minimalistisches und funktionales Detail. Zwischen den beiden Tischplatten bietet der Tisch großzügigen Stauraum und ermöglicht ein cleveres Kabelmanagement. Die lederne Arbeitsfläche überzeugt mit angenehm weicher Haptik und besonders geräuscharmen Schreib- und Computermausbewegungen.

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Der Schreibtisch mit der doppelten Tischplatte, welcher intelligent Arbeit und Privates verbindet.

Entwürfe

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FLIP FLOP Nora Fenkner

H 120 x B 90 x T 65 cm Relea, Esche Die Tischplatte wird auf die Tischböcke gesteckt und verschraubt. Die Höhe lädt zum gesunden Arbeiten im Stehen ein.

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Draufgesteckt und aufgedeckt, erfüllt der Tisch stets seinen Zweck.

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PING & PONG Nora Fenkner 54

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Ohne Müh und auf die Schnelle trifft, mit Relea, diese Kelle auf der Stelle.

Entwürfe

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SHIRT

Lucas Riedl

H 79 x B 47 x T 50 cm; SH 44cm Relea, Eiche Seinen Namen verdankt der dynamische Stuhl dem T-Shirt ähnlichem Schnittmuster, das die Grundlage für die aus Lederfasersoffschichten bestehende, formverleimte Sitzschale bietet. Diese setzt sich aus ingesamt vier Lagen Lederfaserstoff zusammen, der im Bereich der Sitzfläche mit zwei Buchenfurnierschichten verstärkt ist. Die verlängerten Hinterbeine stützen die flexible Rückenlehne und geben ihr die nötige Stabilität. Dank der konkav gebogenen Zarge aus Formholzteilen scheint die Sitzschale über den Stuhlbeinen zu schweben. Mittels sechs Rechts-Links-Gewinde-Schrauben wird der Sitz mit dem Stuhlgestell aus Eiche verspannt. Diese verdeckte Verbindung trägt zur minimalstischen Anmutung des Stuhls bei.

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Hört, hört! Dieser Stuhl heißt Shirt.

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LASSE LATEX

Johannes Diller

H 79 x B 40 x T 48 cm; SH 45 cm Sitzschale Relea Construct, Relea Pure und Birkenholz, Gestell Birkenholz Die Sitzschale besteht aus mehreren Lagen Relea Construct und Relea Pure die mit dem schon als Bindemittel darin enthaltenen Naturlatex miteinander verklebt sind. Um der Sitzschale die nötige Biegestabilität zu geben wurden zwei Bugholzteile mit einlaminiert. Sie sind so dimensioniert, dass sie auch die Schraubgewinde aufnehmen können und bilden somit die Verbindung zum Stuhlgestell. Die Stuhlbeine wiederum haben am Ende ein Holzgewinde angeschnitten und werden damit von Hand in das Stuhlgestell geschraubt.

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Nicht hart, aber chair.

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Zurück zum Absender: Artikel entspricht nicht den Vorstellungen

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SELMA

Marou Christensen

H 75 x B 40 x T 40 cm; SH 45 cm Ahorn; Relea formverleimt In der Sitzschale und Lehne des Stuhls kommt neben Furnier der Lederfaserstoff RELEA zum Einsatz. Er verleiht der Formverleimung Flexibili­ tät und dient als Oberflächenmaterial. Der Knick im Hinterbein des Stuhls dynamisiert das sonst statische Möbel. Die Querschnitte der Holzleisten sind auf ihr Minimum reduziert. Die Leichtigkeit der Konstruktion wird durch Abstandshalter unterstützt, die Sitzschale und Rückenlehne optisch schweben lassen.

Entwürfe

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MARTIN

Rebekka Schilken H 87 x B 65 x T 77 cm; SH 45 cm Ahorn; Relea; Holzleim; PU Leim; Stahl Rundrohr; pulverbeschichtet RAL 1021 Tiefsitzer mit Flügel-Sitzschale zum Sitzen im Schneidersitz; Sitzschalen sind durch eingelassenen Muffen mit dem Gestell verbunden; Durch das Relea sind die Sitzschalen flexibel und geben bei Druck nach > gut für die Ergonomie und den Sitzcomfort; Abstandshalter ebenfalls aus Relea, wodurch Schalen noch etwas mehr nachgeben können;

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Das Leben ist wie ein Stuhl. Man weiß nie, was man kriegt.

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MATTIS

Marou Christensen Ahorn; Relea Die klare Form und die definierten Kanten stehen im Kontrast zu den weichen Farb­tönen des Lederfaserstoffes, der mit der hellen Farbe des Ahornholzes harmo­niert. Die Querschnitte der Holzleisten sind auf ihr Minimum reduziert. Die unbehandelte Oberfläche erhält mit der Zeit die für Leder typische Patina und verleiht dem Duo zusätzlichen Charakter.

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sometimes I wish I had sticked to my timetable

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Entwürfe


Im Stuhl rel(e)axen.

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GEMISCHTES DOPPEL Sina Dressler

H 74 x B 56 x T 49 cm; SH 45 cm Esche; Relea formverleimt Einer Umarmung gleich, schmiegt sich die bogenförmige Rückenlehne und die großzügige Sitzfläche um die sitzende Person und sorgt für ein behagliches Sitzgefühl. Die Flexibilität des Materials sowie die weiche und gleichzeitig rutschfeste Haptik unterstützen diesen Effekt. Unter der Armlehne sind die Formteile mit dem Stuhlgestell verschraubt. Diese verdeckte Verbindung unterstützt den minimalistischen Gesamteindruck des Stuhls.

Entwürfe

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Unter Spannung. Gewollt gerollt. 68

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VOLT

Sina Dressler H 80 x B 160 x T 75 cm Relea, Druckknöpfe, Stahl pulverbeschichtet, Stahlseil „Volt“ ist ein Schreibtisch mit einer Oberfläche aus Relea, die sich auf der Rückseite des Tisches zu einem Kabelkanal rollt. Die Rolle wird mit Druckknöpfen befestigt und lässt den üblichen Kabelsalat verschwinden. Das filigrane Stahlgestell wird mit Spannseilen verspannt.

Entwürfe

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RELMEX Sina Dressler

Der Klügere gibt nach. Entwürfe

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KAAMS

Johannes Kapp

Der Entwurf für Kaams gestaltete sich aus der Idee heraus, ein eigentlich unstatisches Material, wie Lederfaserstoff so zu bearbeiten, dass eben doch Stabilität möglich ist. Gleichzeitig soll der Tisch ein extrem geringes Packvolumen benötigen. Durch partielles Verleimen entsteht eine faltbare Form die als Tischgestell dient. Hierauf wird eine Eschenplatte gelegt. Fertig!

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Kannst‘ auch auf mir sitzen.

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gebohrt, gesteckt, gespannt

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RONDO

Johannes Kapp Idee war es einen Stuhl zu konziperen, der durch Drehen und Spannen eine Sitzfläche erzeugt, ohne dass der Stuhl verleimt werden muss. So kam Rondo ins rollen. Wobei es hier eher ums Drehen und Stecken geht.

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FLEXI TISC Lucas Lippold H 45 x B 100 x T 50 cm Relea; Stahl, gebogen, pulverbeschichtet Die Gestellkonstruktion von Sessel und Tisch besteht aus 12 mm dünnen, gebogenen und anschließend verschweißten Rundstäben. Die Relea-Platten mit flexiblen, weichen Rändern werden mit Hilfe von 3D-gedruckten Möbel-Clips am Untergestell fixiert.

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Ein Schienbeinstoß dich mit Schmerz erfüllt, an Flexi tisc nur halb so wild.

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Entwürfe


RELAO

Ellen Church B 46 x T 25 x H 2,25 cm Esche; Relea Die grundlegende Gestaltungsidee kommt durch das tansanische Spiel Bao, für das auf zwei Spielseiten jeweils 16 Felder gebraucht werden. Mit Hilfe einer Negativform aus Halbkugeln wurde das Relea in die vorgebohrten Vertiefungen tiefgezogen und verklebt. Dabei verbindet Relea beide Holzteile und übernimmt so auch gleich die Funktion eines Scharniers. 78

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Entwürfe

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Sitz du noch etwas unbequem darin, bieg‘ es dir einfach passend hin.

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FLEXI STUOL Lucas Lippold H 95 x B 60 x T 60cm; SH 45cm Relea, Stahl, Kautschuk, Der Flexi „Stuol“ ist für zusätzlichen Sitzkomfort außerdem mit Kautschukmatten zwischen den Relea-Schichten gepolstert. Die Gestellkonstruktion von Sessel und Tisch besteht aus 12 mm dünnen, gebogenen und anschließend verschweißten Rundstäben.

Entwürfe

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KLARE KANTE Rebekka Schilken

H 105 x B 48 x T 37cm Relea, Aluminium gebürstet, Kontaktkleber, Massivholz Birke, Weißöl Tisch kann flach verstaut werden, hat in zusammengeklapptem Zustand Maße von H 108cm, B 48cm, T 4,5cm; untere Platte wird in eine Nut gesteckt, so erhält die Arbeitsfläche ihre Aussteifung; der entstandene Zwischenraum kann als zusätzliche Ablage genutzt werden; runde Nuten in oberer Querstrebe dienen oben als Stiftablage, unten als Griffmulde für das Tragen; wiegt lediglich 1,5 kg

Klare Kanten sind zu sehen, doch nur beim Arbeiten im Stehen.

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Bis sie einst sprachen: ‚‚Wir Zitronen, wir wollen groß sein wie Melonen! Auch finden wir das Gelb abscheulich, wir wollen rot sein oder bläulich!‘

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TABLE TOP JOE‘ Friedrich Uhl

61 x 42 x 31 Relea formverleimt; Sperrfurnier; Stahl geschweißt, lackiert Das Gestell ist ein gebogenes T-Profil, die Verbindung von Gestell und Platte basiert auf dem gleichen Prinzip wie bei dem Stuhl. Die Frage hinter dem Tisch ist „Wie kann man das Prinzip Tiefziehen von Relea auch auf einen Tisch anwenden?“

Entwürfe

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TURTLE THE NECK Friedrich Uhl

B 15 x H 30 x T 45 cm Relea & Holz Der Hintergrund dieses Objekts ist der Test, wie tief man Relea ziehen kann, ohne dass es reißt. Ausgangspunkt war eine Halbkugel aus Gips mit 300mm Durchmesser. Aus einem Testergebnis ist der Schilkrötenpanzer entstanden.

Doch hilft das Waschen nicht und Reiben, die Flecken vom PU, die bleiben.

Entwürfe

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LL COOL CHAIR Friedrich Uhl

B 83 x H 40 x T 40 cm; SH 45 cm Relea formverleimt, Eschenholz Der Stuhl ist in seine Einzelteile zerlegbar das funktioniert wegen der Form der Lehne bzw. Sitzfläche. Das Gestell gibt dem Stuhl die Stabilität, die Formteile den Sitzkomfort. Der Stuhl soll zeigen, was das Material Relea alles kann. Die Formteile gehen in ihrer Ausführung auf die Eigenschaften von Relea ein: das ist einerseits eine Formverleimung mit kleineren Radien als es bei Sperrholz möglich ist, andererseits kann man das Material gleichzeitig tiefziehen, was für die Aufnahmen der Rückenlehne angewendet worden ist.

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Erquicklich ist die Mittagsruh, nur kommt man oftmals nicht dazu.

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Hast du mal wieder arg verpennt, ora dir die genaue Uhrzeit nennt.

FLEXI ORA

Lucas Lippold

Ø 42 Relea, Stahl

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Entwürfe


RELEAF Ellen Church

B 54 x T 54 x H 87 cm; SH 45 cm Esche, Relea, Peddigrohr Als grundlegende Gestaltungsidee dienten Stühle, die mit Hussen bezogen sind wie der Hardoy chair, der auch unter dem Namen Butterfly bekannt ist. Da das Material Relea eher homogen ist und somit nicht so reißfest ist wie Leder oder andere Textilien, wird bei Releaf eine andere Verbindungsmethode zwischen Holz und Relea verwendet. Mit Hilfe von Peddigrohr ist das Relea durch Nuten im Holz mit dem Holzgerüst verklemmt. Dadurch kann ohne das Nähen einer Husse das Sitzgefühl trotzdem erreicht werden.

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The lean green sitting machine.

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FALTMUKKE Lucas Riedl

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Nie wieder: ‚‚Hast du mal Klinke auf Cinch?‘‘

Entwürfe

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Proben

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Studierende

Dank an

Marou Christen Ellen Church Johannes Diller Sina Dressler Nora Fenkner Johannes Kapp Lucas Lippold Lucas Riedl Rebekka Schilken Friedrich Uhl

Ann-Kristin Büttner Bastian Müller Ilja Oelschlägel, Tomasz Lewandowski powered by RELEA - Thomas Beck

Moderation Prof. Klaus Michel KM Maren Englisch

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Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Innenarchitektur | Mobile Einrichtungen Prof. Klaus Michel Campus Design, NLG, 3. Etage, R 404 T + 49 . 345 . 77 51 853 F + 49 . 345 . 77 51 76 853 michel@burg-halle.de www.burg-halle.de

Impressum

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Ein Stuhl, ein Tisch, ein Dingeling Relea - ein Material und sein Potential Entwurfsprojekt Innenarchitektur WS 2019/20

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Prof. Klaus Michel KM Maren Englisch 102

Ein Stuhl, ein Tisch, ein Dingelingeling burg-halle.de


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