In Kooperation mit
Platz gestalten: Kreisel SchnabelsmĂźhle
?
Die Dokumentation Stand: Januar 2019
Grußwort von Harald Flügge, Erster Beigeordneter und Stadtbaurat der Stadt Bergisch Gladbach
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, Am Beispiel des Wettbewerbs Kreisverkehrsplatz Schnabelsmühle wurde Was wäre die Stadt ohne ihre öffentlichen Räume? Die öf
durch die öffentliche-private Kooperationsform ein Prozess angestoßen,
fentlichen Räume bilden als städtebauliches Grundgerüst
der eine – für die Stadt Bergisch Gladbach - neue Projektform experimen
das Bindeglied aller städtischen Nutzungen, erhöhen die
tell durchläuft und sich den o.g. Fragen nähert. Bewusst wurde das Inst
Lesbarkeit einer Stadt und stellen die Bühne des öffentlichen
rument des Wettbewerbs gewählt, um unterschiedliche Lösungsvorschlä
Lebens dar. Der öffentliche
ge von hoher Qualität zu erzeugen, zugleich aber die Mitnahme und
Raum definiert somit die
Akzeptanz der Politik, Verwaltung sowie Bewohnerschaft sicherzustellen.
Visitenkarte der Stadt und trägt zur Identifikation der
Der neugebaute Kreisverkehrsplatz erschien für dieses Pilotprojekt als
Bewohner und Bewohner
prädestiniert, da ihm durch seine Lage – als Entree in die Stadtmitte – eine
innen mit ihrer Stadt bei.
hohe Bedeutung zugesprochen wird, was wiederum ein großes Interesse
Das Gesicht der Stadt wird
bei vielen Bewohnern und Bewohnerinnen weckte. Als Ergebnis wurde ein
durch die öffentlich nutz
zweiphasiger Wettbewerb durchgeführt, der sich in der
baren Räume geprägt – nach
ersten Phase – der Themenideenfindung – an die Bewohner
innen wie auch nach außen.
und Bewohnerinnen Bergisch Gladbachs richtete und sich in der zweiten Phase an Büros wendete, die das Know-how
Die Qualität von Funktion und Gestalt bestimmen die
vom Konzeptdetail bis zur Umsetzung – der fachlichen
Attraktivität der öffentlichen Räume. In Zeiten von knappen
Ausarbeitung –, mitbrachten.
Haushaltskassen ist es für Kommunen immer schwieriger
Durch die Kooperation konnten wir eine Gestaltung auf dem Kreisverkehrsplatz Schnabelsmühle umsetzen, die die Stadt aus eigener Kraft nicht hätte initiieren können.
geworden, Funktion, Qualität und Design im öffentlichen
Ich möchte an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an das
Raum gleichermaßen gerecht zu werden. Wie können wir
Unternehmernetzwerk „Best of Bergisch” und an die Ver
also öffentliche Räume qualitativ gestalten ohne aus Kos
waltung richten. Durch die Kooperation konnten wir eine
tengründen auf eine Standardgestaltung zurückgreifen zu
Gestaltung auf dem Kreisverkehrsplatz Schnabelsmühle
müssen? Wie kann die gewachsene Teilhabe der Bürger und
umsetzen, die die Stadt aus eigener Kraft nicht hätte initi
Bürgerinnen, Emanzipation und Partizipation weiterhin
ieren können. Wir haben etwas geschaffen, was wir mit den
verstärkt in die Prozessstruktur integriert werden?
Bewohnern und Bewohnerinnen in einem gemeinsamen Gestaltungspro zess und in einem offenen sowie transparenten Prozess entwickelt haben. Zu guter Letzt geht mein Dank an die Bewohner und Bewohnerinnen sowie an die Sponsoren, die mit ihrem Engagement zu dem Erfolg des Projektes beigetragen haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir für den Kreisverkehrs platz Schnabelsmühle eine Gestaltung erarbeitet haben, die viele für gut befinden. Zugleich erhoffe ich mir, dass das gewählte Verfahren auch auf weitere Projekte transformiert werden kann. Es grüßt Sie herzlich, Harald Flügge
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Vorwort von Hendrik Walter, Vorstand des Unternehmernetzwerks »Best of Bergisch e.V.«
Verehrte Unternehmerinnen und Unternehmer, der Kreisverkehr Schnabelsmühle ist einer der zentralsten
Mit dieser Broschüre halten Sie nun eine Zusammenfassung der Entwick
Plätze unserer Stadt: Gelegen an einem verkehrstechnischen
lung dieses Projekts in den Händen. Das bisher Erreichte wird ebenso
Knotenpunkt, fungiert er als Eingangstür zur Stadt und
beleuchtet, wie das, was noch kommen könnte. »Könnte«, da wir nur mit
erfüllt damit nicht nur eine repräsentative, sondern vor
der Unterstützung der Bergisch Gladbacher Unternehmer und Bewohner
allem identitätsstiftende Funktion.
das baulich umsetzen können, was die Bürger – und im weiteren Verlauf die Planungsbüros – ersonnen und erarbeitet haben.
Als sich im Rahmen des Bauprojektes »Strunde hoch vier« abzeichnete, dass eine
Helfen Sie, damit das begonnene und von unseren Mitglie
Ausgestaltung der Platzmitte, die der be
dern mit viel Einsatz und Herzblut geführte Projekt zu einem
sonderen Bedeutung dieses Platzes Rech
erfolgreichen Abschluss geführt werden kann. Gemeinsam
nung trägt, nicht vorgesehen ist, entstand
machen wir aus dem momentan kargen „Turbokreisel” ein
im Unternehmernetzwerk »Best of Bergisch«
echtes Wahrzeichen unserer Kreisstadt. Eines, das nicht
die Idee für einen bis dahin nie dagewesenen
alleine wegen seiner exponierten Lage und der besonderen
Wettbewerb: Zusammen mit der Stadt Ber
und bis dato einzigartigen Verkehrsführung weit über die
gisch Gladbach wurde ein öffentlich-privates
Grenzen des Bergischen Landes hinaus Beachtung finden
Projekt vereinbart, bei dem das Unter
wird.
Gemeinsam machen wir aus dem momentan kargen „Turbokreisel” ein echtes Wahrzeichen unserer Kreisstadt.
nehmern etzwerk den zweistufigen Wettbewerb unter Sicherstellung einer hohen Bürgerbeteiligung moderieren
Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen diese Broschüre durch zu blättern,
durfte.
bei Fragen stehen Ihnen alle Mitglieder gern zur Verfügung. Auf Ihre Be teiligung am Projekt freuen wir uns ganz besonders.
Das sogenannte PPP-Projekt (Private-Public-Partnership)
Lassen Sie es sich nicht entgehen, Teil dieses Leuchtturmprojektes zu
war dabei nicht nur für die Stadt Neuland, sondern auch für
werden!
unser Unternehmernetzwerk. Doch dass wir mit unserem Anspruch das Engagement der Bürgerschaft zu fördern,
Herzliche Grüße
einen transparenten Wettbewerbsverlauf zu schaffen und
für das Unternehmernetzwerk „Best of Bergisch”
etwas für Stadt und Region zu bewegen, offenbar ins
Hendrik Walter
Schwarze getroffen haben, belegen die beeindruckenden
Vorstand
Zahlen: 51 Arbeitsgruppen reichten ihre Ideen in der ersten Wettbewerbsphase ein, 379 Besucher sahen sich die im Kunstmuseum Villa Zanders ausgestellten Entwürfe an und 4.978 User besuchten im Internet die Projektseite des »Kreiselwettbewerbs« und beteiligten sich dort an der Meinungsfindung zu den einzelnen Entwürfen.
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Best of Bergisch hat gute Ideen. Und sprüht vor Energie … Ob die kleine Initiative oder das spektakuläre Großprojekt: Das Unternehmernetzwerk hat auch in Zukunft sehr viel vor. Eins vorweg: Der Name »Best of Bergisch« ist Programm!
Doch der Reihe nach: Am 5. November 2014
das Ganze richtig Spaß macht, trifft man
Markante Termine in der noch jungen Ver
Das noch recht junge Unternehmernetzwerk, das sich einen
begann die Erfolgsgeschichte mit der Ver
sich nicht irgendwo, sondern an der ersten
einsgeschichte: die Frühjahrsempfänge!
souveränen Platz in der Stadtgesellschaft erarbeitet hat,
einsgründung, die in den neu eröffneten
Adresse in unserer Stadt: im Schloss Bens
2016 mit Ehrengast Wolfgang Bosbach,
gestaltet, bewegt, initiiert und moderiert. Und es hat in den
Räumen des Autohauses Gieraths in Bens
berg.
und über 150 geladenen Gästen aus der
zwei Jahren seit seiner Gründung bereits einiges bewegt.
berg gefeiert werden konnte. Zahlreiche
Darüber hinaus bringt man sich ein: Der
Bergisch Gladbacher Unternehmerschaft,
Das aktuelle Großprojekt von »Best of Bergisch« ist sicher-
Vertreter aus Wirtschaft und Politik waren
Verein hat in den vergangenen Jahren unter
aus Politik und Verwaltung, 2017 mit Jörg
lich der stadtweite Wettbewerb »Platz gestalten: Kreisel
zu Gast, Konzept und Ausrichtung des Ver
anderem Kindergärten unterstützt, eine
Schmadtke, dem Manager des 1. FC Köln –
Schnabelsmühle«, bei dem es um die Gestaltung des neu-
eins wurden allseits begrüßt!
Produktion des jungen Ensembles am The
beides starke Veranstaltungen!
en Kreisverkehrsplatzes in der Bergisch Gladbacher Innen-
Zum Konzept: In diesem Netzwerk begegnet
as Theater finanziert, die Gladbacher Tafel
Und nun das Projekt »Platz gestalten:
stadt geht – ein wichtiges Projekt in der Stadt, das über
man sich nicht digital, sondern persönlich!
mit einer Zuwendung bedacht, Baumaßnah
Kreisel Schnabelsmühle«! Ein großes Pro
Bergisch Gladbachs Grenzen hinaus Beachtung findet.
Und das regelmäßig: Wöchentlich treffen
men auf dem Gelände der Guten Hand durch
jekt, das den Verein seit vielen Monaten
sich die zur Zeit 30 Mitglieder, informieren
geführt oder die Jugendarbeit des FC Bens
beschäftigt.
sich gegenseitig über Neuigkeiten ihrer
berg 2002 e.V. unterstützt – insgesamt
Unternehmen und sorgen durch regelmäßi
wurden über 30.000 Euro in förderungs
ge Fortbildungen und gegenseitige Quali
würdige Projekte investiert.
tätskontrollen für eine zuverlässige und geschmeidige Zusammenarbeit. Und damit
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Die Projekt-Idee
?
Best of Bergisch moderiert in der Stadt ein kollektives Ereignis.
Im Rahmen des Projektes »stadt: gestalten«
Gemeinsam mit der Stadt und in Absprache
wurde die städtebauliche Rahmenplanung
mit der Politik plant »Best of Bergisch« die
Stadtmitte erarbeitet. Einen der Projekt-
Durchführung eines zweistufigen Ideen- und
bausteine bildet das Großprojekt »Strunde
Planungswettwerbs: In Phase eins sollen in
hoch vier«, dass unter anderem dem Umbau
der Bürgerschaft Ideen für mögliche thema
des Verkehrsknotenpunktes Bensberger
tische Grundkonzeptionen, in Phase zwei
Straße / Schnabelsmühle zu einem Kreis-
von ausgewählten Planungsbüros fachliche
verkehrsplatz vorsah. Das durch Ver-
Umsetzungen dieser Ideen erarbeitet wer
kehrsfördermittel unterstützte Projekt wur-
den. Eine kompetente Jury aus Vertretern
de Mitte 2017 fertig gestellt.
der Verwaltung, der Politik, des Gestaltungs beirates sowie Honoratioren der Stadtge
In seiner Planung weist der Raum in seinen
sellschaft werden die verschiedenen Stufen
Freiflächen derzeit einen Mindeststandart
des Wettbewerbs begleiten.
auf, jedoch keine aktive Gestaltung. Dabei
Ziel: eine transparente Planung, bei der die
würde dem Kreisverkehrsplatz in Zukunft–
Öffentlichkeit von Beginn an so umfassend
darüber war man sich von Anfang an klar
wie möglich eingebunden ist. Schließlich – so
– eine besondere Bedeutung zukommen: Er
der Plan – wird der Verein mit tatkräftiger
ist zentral gelegen, und von Bensberg kom
und finanzieller Unterstützung namhafter
mend wird erstmals der Blick auf die Villa
Unterstützer den siegreichen Entwurf auch
Zanders und ins Zentrum eröffnet. Eine
umsetzen und der Stadt als fertig realisier
attraktive Gestaltung auf dem Platz bietet
tes Projekt übergeben.
sich geradezu an. Und hier kommt das
Schülerinnen- und Schüler, Bürgerinnen und
Unternehmernetzwerk »Best of Bergisch«
Bürger, Unternehmerinnen- und Unterneh
ins Spiel.
mer sowie die Stadtverwaltung – alle ge meinsam tragen zum Gestaltungsprozess bei und machen ihn zu einem kollektiven Ereignis.
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Was bisher geschah ... 06.04.2016
Best of Bergisch-Frühjahrsempfang im Schloss Bensberg
16.02.2017
Ende der Ausstellung im Kunstmuseum Villa Zanders
mit den Gästen Wolfgang Bosbach, MdB, und Wolfgang Honecker, Stadtplanung
379 Bürgerinnen und Bürger besuchen die Ausstellung und können ein Stimmungsbild zu
Stadt Bergisch Gladbach, Ankündigung der Kooperation zwischen Stadt Bergisch
Gladbach und Unternehmernetzwerk Best of Bergisch
den neun Rubriken abgeben.
4.978 Besucher nutzen die Online-Präsentation der Entwürfe auf der Internetseite von Best of Bergisch und beteiligen sich dort an der Meinungsfindung.
08.04.2016
Pressemitteilung zum Frühjahrsempfang
Großes Pressecho, speziell zum Thema Kooperation zwischen Stadt Bergisch Gladbach
17.02.2017
Jurysitzung zur Wettbewerbsphase I
und Unternehmernetzwerk: Best of Bergisch entwickelt Projekt, an dessen Ende die
von der Jury sind folgende auszuzeichnende Arbeitsgruppen zu ermitteln:
attraktive Ausgestaltung des Kreisverkehrsplatzes Schnabelsmühle stehen soll
– die drei besten Themen-Ideen von Jugendgruppen
– die drei besten Themen-Ideen von Schulen – die drei besten Themen-Ideen, die im anschließenden Planungswettbewerb
Juni 2016
Ankündigung Wettbewerb
Die erste Wettbewerbsphase wird angekündigt: Versand bzw. persönliche Übergabe
von Plakaten an über 60 Schulen im Großraum Bergisch Gladbach
weiterentwickelt werden sollen
29.03.2017
Frühjahrsempfang im Schloss Bensberg
04.10.2016
Startschuss für Wettbewerbsphase I, dem Ideen-Wettbewerb
mit Jörg Schmadtke, 1. FC Köln, und den Mitgliedern der siegreichen Teilnehmer
Versand von Mailing und Anschreiben an über 330 Adressen von Schulen, Vereinen,
am Ideen-Wettbewerb, feierliche Ehrung der erfolgreichen Arbeitsgruppen
Jugendeinrichtungen, Künstlergruppen Sommer 2017 Vorbereitung der Phase II - Fachlicher Wettbewerb
05.10.2016
Startschuss für Ideen-Wettbewerb
Pressekonferenz im Kunstmuseum Villa Zanders
Erstellung der Auslobungsunterlagen, Auswahl der Planungsbüros
mit Marion Linnenbrink als Vertreterin der Stadt Bergisch Gladbach
19.01.2018
Pressekonferenz zum Auftakt der Wettbewerbsphase II in der Villa Zanders
24.10.2016
Versand der ersten Wettbewerbsunterlagen an Teilnehmer
16.03.2018
Jurysitzung zur Wettbewerbsphase II
Versand von Anschreiben, Broschüren, Urheberrechtserklärung, Lageplänen usw. 20.03.2018
Ausstellungseröffnung in der Villa Zanders
25.10.2016 Erinnerungs-Mailing
Entwürfe der Planungsbüros und Künstler einschließlich des Siegerentwurfes
E-Mail-Versand an Vereine und Jugendeinrichtungen sowie über 60 Schulen im
werden vorgestellt
Großraum Bergisch Gladbach 13.04.2018
Frühjahrsempfang im Schloss Bensberg
mit Joachim Wissler, Küchenchef des Vendôme, und Vorstellung des Siegerentwurfs
26.10.2016 Plakat-Aktion
erneuter Versand von Plakaten an über 60 Schulen im Großraum Bergisch Gladbach
02.12.2016
Die Jury wird vorgestellt
Pressekonferenz in der RheinBerg Galerie
25.01.2017
Abgabe der Wettbewerbsunterlagen zur Wettbewerbsphase I
84 Arbeitsgruppen haben sich angemeldet, 51 Gruppen haben ihre Themenideen fristgerecht eingereicht.
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06.02.2017
Vernissage im Kunstmuseum Villa Zanders
mit Bürgermeister Lutz Urbach, Stadtbaurat Wolfgang Honecker
und 118 interessierten Bürgerinnen und Bürgern: alle interessieren
sich für die 51 eingereichten Arbeiten
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Frühjahrsempfang 2016 Die Stadt Bergisch Gladbach gibt die Kooperation mit dem Unternehmernetzwerk »Best of Bergisch« bekannt. Auf dem Frühjahrsempfang des Unterneh-
Das gesamte Projekt bis zur Realisierung
mernetzwerks »Best of Bergisch« am 6.
geschieht für die Stadt somit kostenneutral.
April 2016 hat Wolfgang Honecker, Abtei-
Darüber hinaus schafft der zweistufige
lungsleiter Stadtplanung der Stadt Bergisch
Wettbewerb unter Beteiligung von Politik
Gladbach, das Projekt bereits angekündigt,
und Öffentlichkeit nicht nur die Einbeziehung
in seiner Sitzung vom 27. September 2016
der gesamten Stadtgesellschaft, sondern
gibt der Stadtentwicklungs- und Planungs
lädt zudem zum aktiven Engagement ein.
ausschuss der Stadt Bergisch Gladbach
Das Pressecho auf diese Ankündigung ist
schließlich ganz offiziell grünes Licht für
groß, obwohl durchaus auch von einem
die Kooperation: Im Rahmen eines Public
anderen Highlight des Frühjahrsempfangs
Private Partnership-Projekts wird sich das
2016 zu berichten ist: Ehrengast Wolfgang
Unternehmernetzwerk in den nächsten
Bosbach präsentiert sich von einer sehr
Monaten als Projektentwickler einbringen.
persönlichen Seite und sorgt für ein sehr
Die Planung ist vom Unternehmernetzwerk
kurzweiliges und amüsantes Podiumsge
Best of Bergisch – in enger Zusammenarbeit
spräch.
mit der Stadt – übernommen worden. Die für die Umsetzung entstehenden Kosten werden von Förderern getragen, die das Unternehmernetzwerk im Laufe des Ent wicklungsprozesses akquiriert.
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Startschuss zum Ideenwettbewerb ge 1 Anla lan p Lage
Pressegespräch am 5. Oktober 2016 im Kunstmuseum Villa Zanders %HVWDQG
3ODQXQJ
In Sichtweise zur Baustelle findet es statt,
Aus mindestens fünf Personen muss eine
Natürlich soll es attraktive Prämien geben:
das Pressegespräch am 5. Oktober 2016 im
Arbeitsgruppe bestehen. Zu liefern sind
• für die besten Themen-Ideen aller
Wintergarten des Kunstmuseums Villa
Themen-Ideen, zu denen ein Slogan oder
eingereichten Arbeiten:
Zanders. Das Interesse ist groß, und auch
eine Headline, eine inhaltliche Beschreibung
1. Platz: 500 Euro
die Ansprüche an die Teilnehmer des aus-
mit Herleitung und Begründung, eine Skizze
2. Platz: 400 Euro
gerufenen Wettbewerbs, die in den Wett-
oder Collage sowie ein Modell zu entwickeln
3. Platz: 300 Euro
bewerbsunterlagen beschrieben werden,
sind. Darüberhinaus eine Liste mit den
• je 200 Euro für die drei besten
sind hoch.
Namen aller Mitglieder der Arbeitsgruppe
Zur Teilnahme an diesem stadtweiten Ideen
und eine Urheberrechtserklärung, mit der
• je 200 Euro für die drei besten
wettbewerb aufgerufen sind Schülerinnen
die Nutzungs- und Verwertungsrechte an
und Schüler, Studentinnen und Studenten,
den erarbeiteten Wettbewerbsbeiträgen
Damit die eingehenden Arbeiten vergleichbar
Bürgerinnen und Bürger, Kunstschaffende,
an die Stadt Bergisch Gladbach sowie das
werden, sind den Wettbewerbsunterlagen
Rentner – kurz: Jung und Alt soll sich an
Unternehmernetzwerk Best of Bergisch
Vorlagen beigefügt: eine Lageskizze, die den
der Ideen-Findung beteiligen. Einzige Teil
übertragen werden.
Kreisverkehrsplatz und den umlaufenden
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nahmebedingung: Gruppenarbeit!
3ODQXQJ
Rathaus | Villa Zanders
Richtung
Richtung
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Herrenstru
Köln
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Themen-Ideen von Schulen
Name Arbeitsgruppe
Richtung Bensberg
BOB_Kreisel_Auslobung_1_Material.indd 1
18.10.16 11:05
Themen-Ideen von Jugendgruppen 3O
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Straßenverlauf zeigt, sowie eine Vogel
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perspektive, die sich zur Erstellung einer
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anschaulichen Collage eignet.
BOB_Kreisel_Auslobung_1_Material.indd 2
18.10.16 11:05
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Best of Bergisch stellt die Jury vor Pressekonferenz am 2. Dezember 2016 in der RheinBerg Galerie
von links nach rechts: Vanessa Fuchs (Model), Klaus Waldschmidt (SPD, Fraktionsvorsitzender, Mitglied im SPLA), Ralf Wendeler (Best of Bergisch), Lennart Höring (CDU, Vorsitzender des SPLA), Harald Flügge (Stadtbaurat und Erster Beigeordneter), Friedhelm Terfrüchte (Mitglied des Gestaltungsbeirates), Heiko Thurm (Best of Bergisch), Dr. Petra Oelschlägel (Leiterin Kunstmuseum Villa Zanders), Carina Pfeffer (Landschaftsarchitektin), Bettina Wisniewski (Geschäftsführerin RheinBerg Galerie), Konstantin NevenDuMont (Unternehmer), Hendrik Walter (Best of Bergisch)
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Aus welchen Personen wird sich die Jury
Zur Pressekonferenz in der RheinBerg Ga
zusammensetzen, die über die eingehenden
lerie sind einige der eingeladenen Vertreter
Beiträge in den beiden Wettbewerbsphasen
aus Politik und Stadtgesellschaft erschienen:
zu entscheiden hat? Wer wird als Jurorin oder
Dr. Petra Oelschlägel (Leiterin Kunstmuseum
Juror den zentralen Platz »mitgestalten«?
Villa Zanders), Harald Flügge (Stadtbaurat
Immerhin ist vereinbart, dass die Stadt
und Erster Beigeordneter), Lennart Höring
Bergisch Gladbach noch das Unternehmer
(CDU, Vorsitzender des SPLA), Klaus Wald
netzwerk Best of Bergisch entscheiden
schmidt (SPD, Fraktionsvorsitzender, Mitglied
wollen, wie am Ende die Platzgestaltung
im SPLA), Friedhelm Terfrüchte (Mitglied
aussehen soll. Allein eine kompetente und
des Gestaltungsbeirates der Stadt Bergisch
unabhängige Jury will man gemeinsam ein
Gladbach), Carina Pfeffer (Landschaftsarchi
setzen, um die Rangfolge der Entwürfe zu
tektin), Konstantin NevenDuMont (Unter
bestimmen. Die Rangfolge der Jury-Ent
nehmer), Eckard Alker (Grafiker und Freier
scheidung wird daraufhin dem Stadtent
Künstler), Hendrik Walter (Vorstand Best
wicklungs- und Planungsausschuss zum
of Bergisch).
Beschluss vorgelegt.
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Abgabe der Themenideen 51 Arbeiten werden termingerecht eingereicht
Das Ergebnis: Alle Arbeiten sind zur Teilnahme am Wettbe werb zugelassen. Es werden neun thematische Schwer punkte ausgemacht und die Erkenntnisse der Vorprüfung in einer umfangreichen Broschüre zusammengestellt, die der Jury vorgelegt wird.
84 Arbeitsgruppen haben sich im Verlauf zur Teilnahme am Wettbewerb angemeldet, 51 Gruppen reichen schließlich
Folgende Rubriken werden gebildet:
am 25. Januar 2017 die Ergebnisse Ihrer Überlegungen ein: Texte zur Themen-Idee und zur Konzeption, anschauliche
• Botanik | Natur
• Strunde | Mühle | Papier
Fotomontagen, attraktive Modelle. 28 Arbeiten werden
naturgeprägte Gestaltung ohne Bauwerk, Bepflanzung
konkrete Themen wie Wasser, Mühlen, Papier und
dabei von Schulen geliefert, 19 kommen aus der engagier-
• Wappenelemente | Natur
das Tor zum Bergischen Land
ten Bürgerschaft, vier Arbeiten werden von Jugendgruppen
zum Beispiel Hirsch oder Löwe, ggf. Landschaftsform
• Zeit | Entwicklung
beigesteuert.
• Stadtmerkmale | Natur
Geschichte und Zukunft von Bergisch Gladbach,
Am 30. und 31. Januar 2017 widmen sich Kamila Kozak
stadtspezifische Elemente/Objekte und Bepflanzung
(Stadt Bergisch Gladbach) und Heiko Thurm (Best of Bergisch)
• Stadt | Vernetzung
• Objekt | Gestalt
der Vorprüfung: Werden alle Wettbewerbsvorgaben erfüllt,
Beziehungen, auch soziale oder ökonomische,
freie oder objektbezogene Gestaltungen,
ist das eingereichte Material vollständig? Lassen sich The
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innerhalb der Stadt oder zur Region
Fortschritt
Nutzung existierender Arbeiten
men-Schwerpunkte erkennen, die die eingereichten Arbei
• Integration | Toleranz
• Satire
ten sortieren helfen?
Soziale Aspekte und/oder Heimatverbundenheit
humorvolle Auseinandersetzung mit dem Thema
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Vernissage und Ausstellung 6. Februar 2017 im Kunstmuseum Villa Zanders
20
Im Rahmen einer Vernissage eröffnete
Vom 7. bis zum 16. Februar sind nun die
Bürgermeister Lutz Urbach am 6. Februar
Wettbewerbsergebnisse zu sehen. 379
2017 die Ausstellung im Kunstmuseum Villa
Bürgerinnen und Bürger besuchen in den
Zanders. Anwesend: 118 interessierte Bür-
folgenden Tagen die Ausstellung und betei
gerinnen und Bürger. Das einhellige Urteil
ligen sich an der gewünschten Meinungs
der ersten Ausstellungsbesucher: Was für
findung: Auf vorbereiteten Fragebögen be
eine Bandbreite an Ergebnissen!
werten sie die neun Schwerpunkt-Themen.
Dank einer kurzen ausstellungsfreien Zeit
Ganze 4.978 Besucher zählt das entspre
im Kunstmuseum steht dem Projekt fast
chende Voting-Portal der Best of Bergisch-
das gesamte Erdgeschoss zur Verfügung:
Website.
Attraktiv präsentieren sich 51 Exponate,
Und welche Themen kommen bei den Be
wobei immer wieder darauf hingewiesen
suchern besonders gut an? Das Thema
werden muss, dass es in dieser ersten Wett
»Strunde | Mühle | Papier« ist sehr beliebt,
bewerbs-Phase um die Themen-Idee geht
aber auch die Rubriken »Objekt | Gestalt«,
und nicht um die konkrete Umsetzung eines
»Stadt | Vernetzung« sowie »Wappenele
hier präsentierten Models.
ment | Natur« finden große Zustimmung.
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Die Jurysitzung am 17. Februar 2017 im Kunstmuseum Villa Zanders Am 17. Februar 2017 schließlich tagt die Jury – das aus Vertretern der Politik, der Verwaltung und der Bürgerschaft zusammengesetzte unabhängige Gremium. Die Jury hat es nicht leicht: Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Bürgerbefragung sind 51 Arbeiten zu bewerten, ihre Originalität zu erkennen und die Arbeiten auf ihre Substanz hin abzuklopfen. Es gilt, folgende Preisträger zu ermitteln: • die drei besten Themen-Ideen von Jugendgruppen, • die drei besten Themen-Ideen von Schulen, • die drei besten Themen-Ideen für die Weiterbearbeitung im anschließenden Planungswettbewerb. Die Jury beweist – unter der fachkundigen Leitung von Friedhelm Terfrüchte – viel Fingerspitzengefühl: Statt drei Schulgruppen werden vier ausgezeichnet, statt drei sieg reichen Ideen sollen nun vier in den Planungswettbewerb eingehen. Die Überraschung: Unabhängig voneinander entwickeln zwei Arbeitsgruppen ein nahezu identisches Ergebnis. Da diese Idee zu den vier siegreichen Arbeiten gehört, werden schließ lich fünf Arbeitsgruppen prämiert.
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Auszeichnungen: Die drei besten Themen-Ideen von Jugendeinrichtungen
Themenidee: »Hirsch – Löwe – Mühle«
Themenidee: »Zusammen sind wir stark wie ein Löwe«
Kategorie: Wappenelemente | Natur
Kategorie: Integration | Toleranz
Arbeitsgruppe: Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Bensberg
Arbeitsgruppe: Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Mathias Müller, Katrin Bock,
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Marlon Sawusch, Leon Klimkait,
Pauline Martelock, Esther Prinz und Janina Sempel
Konstantin Weclawski, Leonard Weclawski, Isabella Pittersberger
Erläuterung: Die Arbeit greift die Wappenelemente der Stadt Bergisch
und Bozena Weclawski
Gladbach auf. Hirsch und Löwe werden zusammen mit einem Mühlrad, das
Erläuterung: Der Löwe als Wappentier und Symbol für Stärke wird von einer
an die Papierindustrie erinnern soll, an den drei Zufahrten des Kreisverkehrs
Reihe von Menschen unterschiedlicher Größe und Farbe umringt. Sie ste
positioniert. In der Mitte steht ein Baum als Symbol für die umliegenden
hen für die vielen engagierten Menschen der Stadt Bergisch Gladbach und
Wälder. Die Mauer erinnert an die Wechselzinnbalken der früher eigen
die Stärke der Gemeinschaft. »Nur zusammen können wir es schaffen,
ständigen Städte Bensberg und Bergisch Gladbach.
unsere Stadt nach vorne zu bringen.«
Das Urteil der Jury: Dem Team gelingt es mit wenigen, plakativen Elementen
Das Urteil der Jury: Dem Team gelingt es, die Bedeutung des Zusammenhalts
Ortsbezüge überzeugend herzustellen: der Hirsch ist dem alten Bensberger
in der Gesellschaft in einer sehr bildlichen Form verständlich umzusetzen.
Wappen entnommen, der Löwe ist das Wappentier der Grafschaft Berg, das
Die Idee und Botschaft sind zeitlos. Die bunte Umsetzung vermittelt Le
Mühlrad symbolisiert die Papierindustrie. Die Positionierung der einzelnen
bensfreude. Zu bedenken ist, dass die Skulptur als Objekt in unmittelbarer
Elemente an den jeweiligen Ausfahrten ist nachvollziehbar und gut gewählt.
Nähe zum Kunstmuseum Villa Zanders überzeugen muss.
Themenidee: »Bergischer Baum«, Baum – Holz – Papier – Baum Kategorie: Zeit | Entwicklung Arbeitsgruppe: Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche Mitglieder der Arbeitsgruppe: Isabel Schindler, Leon Schindler, Maya Dzenus, Freya Klink, Leonard Weclawski und Bozena Weclawski Erläuterung: In der Mitte des Kreisverkehrs steht eine Skulptur, die an einen aus Papier modellierten Baum erinnert. Die Papierblätter bewegen sich im Wind und sind mit unterschiedlichen Symbolen bedruckt. Sie stehen für die Themen Natur, Frieden, Liebe, Zusammenhalt, Glück, Unterstützung und Respekt. Das Team möchte mit dem »Bergischen Baum« daran erinnern, dass zur Papierherstellung Holz benötigt wird und dazu aufrufen, behut samer mit der Natur umzugehen. Das Urteil der Jury: Das Team entwirft eine überzeugende Skulptur, die eine klare Botschaft vermittelt. Die Jury würdigt die Idee, den Baum aus Papier nachzubauen und damit das Papier wieder in einen Baum zurückzuführen. Die angehängten Blätter mit den bedruckten Symbolen müssen so ausge führt werden, dass die Botschaften auch im Vorbeifahren verstanden werden. Insgesamt wäre die Arbeit auch ohne angehängte Symbole über zeugend.
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Auszeichnungen: Die drei besten Themen-Ideen von Schulen
Themenidee: »Bergisch Gladbach verbindet«,
Themenidee: »Mitten im Leben«,
Handwerk/Industrie – GL/Köln – Stadt/Land
in Bergisch Gladbach fühlen wir uns wohl
Kategorie: Stadt | Vernetzung
Kategorie: Integration | Toleranz
Arbeitsgruppe: Klasse 11, Fachoberschule für Gestaltung des Berufskollegs
Arbeitsgruppe: Friedrich Fröbelschule – Förderschule
Bergisch Gladbach
mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Christine Dienemann, Laura Krath, Lena Stei
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Bettina Ballendat als Lehrerin
nacker, Katharina Ludwig, Maya Lamfuß
sowie die Schülerinnen und Schüler Anja, Cheyan, Celestyna,
Erläuterung: In der Mitte des Kreisverkehrs steht eine aus Metallbändern
Helene, Nadja, Harun, Eren, Manuel, Noah und Patrick
geformte Kugel. Die Bänder symbolisieren die Verbindungen und damit
Erläuterung: Das Team hat die eigene Schule nachgebaut, um zu zeigen,
enge Zusammengehörigkeit von Handwerk und industrieller Fertigung, von
dass sie sich an diesem Ort und in Bergisch Gladbach wohl fühlen. »Mitten
Land und Stadt, von Straßen und Wegen sowie von Menschen und ihren
im Leben, in der Mitte der Stadt, in der Mitte zwischen Land und Metropo
Zielen.
le, in der Mitte zwischen Firmen und Natur, in der Mitte zwischen Arbeit
Das Urteil der Jury: Das Thema »Verbindungen« ist für den Ort gut gewählt
und Freizeit, in der Mitte zwischen Kindheit und Erwachsensein in unserer
und bietet ein großes Entwicklungspotenzial. Es ermöglicht, Verbindungen
Schule – in unserer Stadt«
verschiedener Bereiche zu thematisieren, auch zwischen Vergangenheit
Das Urteil der Jury: Die Arbeit setzt die eigene Schule als Objekt in den
und Zukunft. Die Idee ist mit einfachen Mitteln nachvollziehbar dargestellt.
Kreisverkehr und verweist damit auf die Bedeutung von Schule und Bildung.
Gerade die Schlichtheit des Objekts und die Abstraktion des Themas können
Die Jury würdigt diesen Ansatz und unterstreicht ihrerseits die zunehmen
überzeugen.
de Bedeutung von Bildung. Insgesamt wird für diesen konkreten Ort jedoch eine Gestaltung mit stärkerem Ortsbezug bevorzugt.
Themenidee: »Löwenstärke im Bergischen«,
Themenidee: » In Gladbach ist der Löwe los«,
der Löwe – bewusst filigran und abstrakt
der Löwe zeigt, was uns alles Spaß macht
Kategorie: Wappenelemente | Natur
Kategorie: Wappenelemente | Natur
Arbeitsgruppe: Klasse 9b des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums
Arbeitsgruppe: Friedrich Fröbelschule – Förderschule
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Charlotte Bauer, Johanna Theißen,
mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Charlotte Röhnelt, Linus Heuermann, Anton Jakoby und Torben Ommer
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Beate Kremer und Martin Dressel
Erläuterung: Der Löwe als Wappentier Bergisch Gladbachs repräsentiert
als Lehrer sowie die Schülerinnen und Schüler Lucas Brügelmann,
Mut, Stärke, Tapferkeit und Eleganz. Als Teil der Kultur von Bergisch Glad
Sonja Siebertz, Alina Mergener, Nicole Badurczyk und Marie Leuthold
bach soll er als »Aushängeschild« dienen. Als eine filigrane Figur in einem
Erläuterung: Der Löwe als Wappentier und Symbol für Bergisch Gladbach
abstrakten Design ist der Löwe auf eine leicht erhöhte Grasfläche gesetzt.
ist in unterschiedlichen Aktivitäten (Eis essen, einkaufen, spielen etc.) in
Eine Wasserfläche, die an die Strunde erinnern soll, umschließt den Kreis
die Mitte des Kreisverkehrs gestellt. Die bunten Farben stehen für Lebens
verkehr.
freude, Vielfalt, Menschen aller Hautfarbe, allen Alters und aller Begabun
Das Urteil der Jury: Die Idee, den Löwen als Wappentier aufzugreifen, ist
gen, Optimismus und Phantasie. Der Kreisel ist als Hügel gestaltet und
schlüssig. Das Besondere der Arbeit ist die filigrane und abstrakte Gestal
erinnert an das Bergische Land.
tung des Löwen, die interessant wirkt und entwicklungsfähig ist. Auch die
Das Urteil der Jury: Das Team stellt die Vielfalt von Bergisch Gladbach mit
sanfte Modellierung des Hügels ist gelungen.
Hilfe des Wappentiers in einer sehr bildlichen Form verständlich dar. Die bunte Umsetzung ist ansprechend und unterstützt den Gedanken der Vielfalt. Um die einzelnen Löwen noch besser zur Geltung zu bringen, könnte die Hügellandschaft zurückgenommen werden.
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Die vier siegreichen Ideen Entwürfe, die im fachlichen Wettbewerb weiterbearbeitet werden
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Themenidee: »Papierisch gut!«, Papier – Landschaft – Natur
Themenidee: »Historie und Zukunft in Stadt Bergisch Gladbach«
Kategorie: Strunde | Mühle | Papier
Altes Papier trifft auf digitales Info-Panel
Arbeitsgruppe: Bergische Kunstschule
Kategorie: Zeit | Entwicklung
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Antonia Möltgen, Lenkrad Völker,
Arbeitsgruppe: ADK – Arbeitskreis der Künstler Bergisch Gladbach e.V.
Tobias Nentwig, Bettina Ballendat, Svenja Krach, Aleksandra
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Gisela Schwarz und Christine Burlon (beide
Kamneva, Carina Fischer und Mari Siebertz
Projektleitung), Gisela Eich-Brands, Edda Jende und Andrea Pandya
Erläuterung: Eine wie aus Papier gefaltete Skulptur liegt inmitten des
Erläuterung: Ein geknülltes Stück Papier als Symbol für die Papierstadt
Kreisverkehrs. Die durch die Faltung entstehenden Polygone werden aus
Bergisch Gladbach und ihrer Historie steht im Mittelpunkt der Kreiselfläche.
verschiedenen Materialien gestaltet und vereinen symbolisch Ortstypisches
Es wird umschlossen von einem digitalen Band, das mit einer LED-Technik
in einem Objekt (weißes Papier, grüner Rasen, schwarzer Schiefer, etc.) Den
über Aktuelles aus Bergisch Gladbach informiert. Das Team möchte mit
»Mittelpunkt« des Objekts bildet eine Wasserfläche, die an die große Be
diesem »selbstreflektierenden Kunstwerk« auf das Ende des Papierzeit
deutung des Wassers für Bergisch Gladbach erinnert.
alters und das neue digitale Zeitalter verweisen.
Das Urteil der Jury: Die Jury würdigt die intensive Beschäftigung mit dem
Das Urteil der Jury: Die Gestaltungsidee verbindet die analoge und die digi
Thema. Dem Team gelingt es, ein beeindruckendes abstraktes Objekt zu
tale Information. Sie findet damit ein aktuelles Thema mit Ortsbezug, das
entwerfen, das Veränderung und Transformation symbolisiert. Die Idee hat
vielseitig umsetzbar ist. Sowohl der Blick in die Vergangenheit als auch in
insgesamt großes kreatives Potenzial. Die Einbeziehung des Elementes
die Zukunft sind überzeugend dargestellt. Das »hereingeworfene Papier
Wasser, als Voraussetzung für das Wachstum für Bergisch Gladbach über
objekt« wirkt auf den ersten Blick zufällig. In einer Weiterbearbeitung kann
zeugt. Eine Reduzierung der Materialien ließe die Idee des gefalteten Papiers
die beabsichtigte Botschaft verstärkt werden. Für das Laufband sind In
noch besser erkennen.
formationen zu finden, die über rein werbliche hinausgehen.
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Die vier siegreichen Ideen Entwürfe, die im fachlichen Wettbewerb weiterbearbeitet werden
Themenidee: »Zusammenstehen – Interkulturell – Gemeinsam – Menschlich – Lebendig – Flexibel – Stark« Kategorie: Integration | Toleranz Arbeitsgruppe: Horizont Wohnhaus für Suchtkranke, Caritas für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. Mitglieder der Arbeitsgruppe: Frank Oberste-Lehn, Gabriele Reinelt, Boris Bitter, Diyar Kisikyol, Ingo Krause und Herbert Misch Erläuterung: Der Schriftzug »Bergisch Gladbach« wird mit Figuren aus Acryl oder Epoxid-Harz nachgebildet, die im Kreis aufgestellt werden. Die einzel nen Figuren sind bunt angezogen. Die Farbgebung orientiert sich an den Flaggenfarben eines Landes mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben. Das Urteil der Jury: Die Arbeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt und verweist auf ein Thema, das an Bedeutung gewinnen wird. Die Botschaft kann über die Körpersilhouetten leicht verständlich dargestellt werden und ist selbsterklärend. Die transparente Gestaltung ist unaufdringlich und wirkt auch ohne den Länderbezug kraftvoll. Ein Ortsbezug kann über einen entsprechenden Schriftzug hergestellt werden.
Themenidee: »Bergisch Gladbach in Bewegung. Wir machen
Themenidee: »In Bergisch Gladbach geht‘s rund!«,
den ersten FortSchritt.«, kinetische Installation: Bewegung,
Integration und Toleranz – Kinder fügen sich zu Schriftzeichen
Entwicklung, Innovation, Zukunft ...
Kategorie: Integration | Toleranz
Kategorie: Zeit | Entwicklung
Arbeitsgruppe: Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule Herkenrath
Arbeitsgruppe: Kunstkurs Stufe 11 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Hadi Al Ezzi, Tom Althoff, Ben Arcacia Abad,
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Maximilian Rienhardt, Clara Höller,
Loannis Barbas, Jannik Bittner, Katharina Brink, Sofia Eimer, Marlon Kel
Cara Fahrig, Santiago Valencia-Tröger und Corinna Maria Mally
zenberg, Tom Kliemesch, Maximilian Leiter, Nils Lukasczyk, Laura Musiol,
Erläuterung: Inspiriert von den Mühlrädern, die den Fortschritt nach Bergisch
Alea Rehbach, Erleta Reka, Leon Roßberg, Malin Schiele, Emma Schröder,
Gladbach brachten, schlägt das Team eine zeitlose, identitätsschaffende,
Levin Schulten, Michelle Stabik, Lisa Steingaß, Ole Tillmann, Aliyah Torok
kinetische Installation vor. Die Skulptur erinnert in der Grundform an einen
und Inga Proietti-Bernardini
Baum, der mit seiner Verwurzelung für die Vergangenheit und mit seiner
Erläuterung: Das Team schlägt für die Mitte des Kreisverkehres einen
verästelten Krone für die Zukunft steht. Sämtliche Teile der Installation
Schriftzug »Bergisch Gladbach« vor, bzw. alternativ »Herzlich Willkommen«
sind ausbalanciert, hängen voneinander ab und verweisen auf die Bedeu
und »In Bergisch Gladbach geht’s rund«. Die einzelnen Buchstaben werden
tung eines gesellschaftlich und politisch austarierten Gleichgewichts.
von Kindern nachgestellt und fotografiert; die Fotos formen einen Kreis.
Das Urteil der Jury: Dem Team gelingt es, mit der Idee einer kinetischen
Bei der Umsetzung sollen die Fotos durch figürliche Darstellungen z. B. in
Skulptur einen interessanten und typologisch besonderen Beitrag zu erar
Bronze ersetzt werden.
beiten. Bewegung und Dynamik stehen überzeugend für Zukunft und
Das Urteil der Jury: Die Kinderfiguren, die gemeinsam den Schriftzug formen,
Veränderung. Der Baum wirkt in seiner filigranen Gestaltung inspirierend
sind ein typologisch interessanter und leicht verständlicher Beitrag, der für
und wirft Fragen auf.
Integration, Toleranz und Zukunft steht. Eine weitere Abstraktion der Fi
Die Größe der Skulptur ist auf die Gegebenheiten hin zu überprüfen. Ohne
guren
Sockelfuß könnte die Skulptur ggf. noch kraftvoller wirken
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Ehrung der siegreichen Arbeitsgruppen Frühjahrsempfang am 29. März 2017 in Schloss Bensberg Zahlreiche Besucher folgen am 29. März der
Die Freude ist groß, die Mitglieder der ver
Einladung des Unternehmernetzwerks Best
schiedenen Arbeitsgruppen werden lautstark
of Bergisch zum Frühjahrsempfang 2017 in
gefeiert, und auch die Presse berichtet auf
den Ballsaal des Grand Hotels Schloss Bens-
merksam und umfangreich.
berg. Auf dem Programm stehen Netzwer-
Ermöglicht wird der Best of Berg isch-
ken, Vorträge, gedanklicher Austausch,
Frühjahrsempfang 2017 übrigens durch die
Gespräche sowie illustre Gäste und viele
großzügige Unterstützung treuer Sponsoren:
altbekannte Gesichter.
Belkaw GmbH, VR Bank Bergisch Gladbach,
Besonderes Highlight ist die Präsentation
Kipp & Grünhoff, von Poll Immobilien und
der Siegerentwürfe des Ideenwettbewerbs
Wendeler Kommunikationstechnik.
»Platz gestalten: Kreisel Schnabelsmühle«. Alle siegreichen Arbeitsgruppen sind einge laden, um ihre eingereichten Arbeiten exklu siv vorzustellen und ihre Auszeichnungen entgegenzunehmen.
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Die Jurysitzung am 16. März 2018 im Kunstmuseum Villa Zanders Am 16. März 2018 kürt die neunköpfige Jury den Entwurf
Im ersten Wertungsrundgang wird jeder
des Kölner Landschaftsarchitekturbüros Greenbox ein
Beitrag unter der Fragestellung, ob der Ent
stimmig zum Sieger der zweiten Wettbewerbsphase.
wurf für die gestellte Aufgabe weiterführen
Der Entscheidung gingen intensive Diskussionen voran.
de Ansätze bietet, diskutiert. Alle Arbeiten
Zunächst einmal gilt es durch zwei Wertungsrundgänge
erfüllen den Anspruch, so dass der zweite
eine engere Wahl zu treffen. Von den ursprünglich fünf
Wertungsrundgang Klarheit bringen muss.
Entwürfen schaffen es zwei in die engere Wahl:
Hierbei werden die Arbeiten mit einer
Der spätere Siegerentwurf, vom Planungsbüro Greenbox,
wertenden Beurteilung von jeweils einem
sowie die Arbeit des Künstlers Knopp Ferro aus Inning. Bei
Jurymitglied vorgestellt und anschließend
der Auswahl achtet die Jury auf folgende Kriterien:
diskutiert. Nach Abstimmung der Jurymit glieder verbleiben zwei der insgesamt fünf
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• Qualität der Leitidee
eingereichten Arbeiten im Verfahren. Die
• Umgang mit der städtebaulichen Situation
Jurymitglieder verfassen jeweils eine wür
• Gestalterische Qualität
digende Beurteilung der in der engeren Wahl
• Realisierbarkeit
verbleibenden Arbeiten. Nach einer erneuten
• Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Projekts
Diskussion der zwei Arbeiten bestimmt das
• Einhaltung der Ziele und Vorgaben
Preisgericht schließlich die Rangfolge.
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Siegerentwurf wird vorgestellt Pressekonferenz und anschließende Ausstellungseröffnung am 20. März 2018 im Kunstmuseum Villa Zanders. In der Villa Zanders werden am 20.03.2018
Schließlich kommt Hubertus Schäfer, Ge
die Entwürfe der Landschaftsarchitekten
schäftsführer von Greenbox, zu Wort und
und Künstler zunächst der Presse vorge-
stellt den Siegerentwurf vor. Er betont, dass
stellt. Direkt im Anschluss können sich bei
er und seine Mitarbeiter sich bei dem Ent
der Ausstellungseröffnung auch die Bürger
wurf von den Themenideen der Bürger in
innen und Bürger ein Bild von den Arbeiten
spirieren ließen. Die Kreisform symbolisiere
machen. Bürgermeister Lutz Urbach begrüßt
das Miteinander der Bürger und die weiße,
die zahlreich erschienen Interessierten und
helltransparente, mit einer leichten Struktur
hebt die Bedeutung des einmaligen Wett-
versehenen Oberfläche soll an Papier erin
bewerbsprojekts für die Stadt hervor. Mit-
nern. Zudem sollen auf dem Ring Wörter
glieder der Jury stellen zunächst die ein
erscheinen. Dazu wird es eine weitere Be
zelnen Entwürfe vor und gehen auf die
teiligungsphase der Bürger geben.
Entscheidung der Jury ein.
Alle fünf Entwürfe der Landschaftsarchitek ten und Künstler werden zunächst in der Villa Zanders ausgestellt und anschließend bis Mitte April im Rathaus Bensberg prä sentiert.
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Die Entwürfe aus Phase II: Ausarbeitungen der Planungbüros und deren Erläuterungstexte
Das Material Papier ist Ausgangspunkt für den vorliegenden Entwurf. Papier hat unsere Entwicklung und die Verbreitung von Wissen maßgeblich befördert. Papier begleitet uns im Alltag. Persönlich bin ich begeistert von seiner haptischen Qualität. Auch die Formenvielfalt, die beim Reißen, Falten, Knicken und Biegen von Papier entsteht, beeindruckt mich immer wieder. Für den Entwurf waren mir zwei Ideen be sonders wichtig: - Qualität von Papier auch im großen Maßstab und im Ob jektmaterial (Stahl) erhalten - Das eigentlich liegend, flach lagernde Material in den Raum,
Knopp Ferro – Inning
Die Skulptur, ein offenes Kunstwerk, lässt durch ihre Form
also in die Senkrechte bringen
einen breiten Fächer von Interpretationen für die Betrachter
Dabei habe ich viele verschieden Ansätze verfolgt. Über das
zu. Aus jeder Richtung ergibt sich eine neue Perspektive.
Knicken, Schneiden und Stapeln bin ich zum Biegen gekom
Sie stellt eine kraftvolle Dynamik und gleichzeitige Leich
men. Wenn man das Papier leicht anfeuchtet und in Form
tigkeit dar. Eine Symbolik der Stadt und deren Bürger.
trocknen lässt, entstehen Formen, die eine erstaunliche
Unabhängig von der historischen Geschichte der Papierin
statische Qualität aufweisen. Trotzdem bleibt, anders als
dustrie in Bergisch Gladbach, stellt die Skulptur eine eigene
beim Falten, die Flächigkeit erhalten. Durch das Biegen wird
Position dar, die sich zeitlos durch ihre offene, dynamische
das Papier plastisch und körperhaft.
Form zeigt.
Papier ist für den Entwurf Konzept- und Modell-Material.
Die architektonische Umgebung des Kreisverkehrs wird
Als Objekt-Material wird Stahl eingesetzt. Stahl ist in vielen
bestimmt durch horizontale und vertikale Linien. Analog
Formen erhältlich, auch als Plattenmaterial bzw. Blech. In
dazu bildet die offene, geschwungene Form der Skulptur
dieser Form verhält es sich ähnlich zum Papier. Es ist flächig,
einen klaren Kontrast. Durch die Aufgabenstellung bietet
es lässt sich falten, biegen und formen. Die Witterungsbe
sich an, eine Skulptur auf den Kreisel zu installieren, die eine
ständigkeit und die Dimension eignen sich für den Außen
konträre Position zur Umgebung darstellt.
Dorothee Bielfeld – Bochum
Das Material der Skulptur besteht aus Edelstahl mit unpo
raum. [...] Die drei Stelen sind so angeordnet, dass die nördliche mit
Die Skulptur nimmt Bezug auf die Papierindustrie, welche
lierter Fläche.
stehendes papier
der mittleren Rücken an Rücken steht, die konvexen Seiten
die Entwicklung der Stadt Bergisch Gladbach nachhaltig
Als Beleuchtung sind 8 hochwertige LED Leuchtmittel Kör
Entwurf für den Kreisverkehr Schnabelsmühle in Bergisch
zugewandt. Die mittlere und die südliche stehen sich ge
wirtschaftlich und soziokulturell beeinflusst hat.
per vorgesehen, die mit Steuereinheiten für unterschiedliche
Gladbach Der Ort, an dem sich der Kreisverkehr Schnabels
öffnet gegenüber. So entsteht eine spannende räumliche
Die Basis der Skulptur bildet eine Papierrolle, wie sie in der
Helligkeitsabstufungen sorgen.
mühle in Bergisch Gladbach befindet, war bereits im 16.
Situation mit sehr schlanken Zwischenräumen. Das Objekt
industriellen Herstellung gefertigt wird. Von der Geschwin
Farbige Überlegungen, können durch die Beleuchtung
Jahrhundert Standort einer Papiermühle. Die Herstellung
als Ensemble reagiert auf die räumliche Situation des Kreis
digkeit der Rotation im Produktionsprozess abgeschnitten,
realisiert werden.
von Papier hatte und hat für die Stadt große Bedeutung.
verkehrs. Es bietet Orientierung, indem es sich in die un
ergibt sich diese Abwicklung als dynamische Form.
Auch heute sind am Standort sichtbare Zeugen der Papier
terschiedlichen Richtungen mit jeweils anderen Ansichten,
Diese offene, dynamische Form symbolisiert die Entwicklung
herstellung präsent: die Papierfabrik Zanders und das
mal dicht, mal durchlässig, präsentiert. Gleichzeitig ist es
der Stadt Bergisch Gladbach. Sie stellt sozusagen eine
Kunstmuseum Villa Zanders. Der Fluss Strunde, der früher
mit seiner Höhe von 6,00 m auch aus größerer Entfernung
Zeitreise dar, von der Vergangenheit über die Gegenwart
das Mühlrad der Papiermühle antrieb, wird neben dem
gut sichtbar. Es bildet eine deutliche Markierung im Stad
bis in die Zukunft. Die Stadtentwicklung von Bergisch
Kreisverkehr sichtbar geführt. In der ersten Phase des
traum. In der Nacht reflektiert stehendes papier das Licht,
Gladbach, spiegelt sich in der offenen Form der Skulptur.
Wettbewerbs ist folgerichtig das Thema Strunde/Mühle/
das die integrierten Bodenstrahler auf die Flächen werfen.
Bergisch Gladbach – eine Stadt in fließender Bewegung.
Papier als Leitidee erarbeitet worden.
[...]
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Die Entwürfe aus Phase II: Ausarbeitungen der Planungbüros und deren Erläuterungstexte
ein humorvolles Paar von Tier und Halter ab, die, entspannt
Johannes Böttger, Prof. Matthias Böttger, Ulrich Böttger
und vom umgebenden Verkehr unbeeindruckt, über die Wie se flanieren.
Mitwirkende angestellte Mitarbeiter: Marie Tzschentke, Lia Pollak
Was auf den ersten Blick als überraschendes Paar mitten auf dem Kreisverkehr anmutet, ist in vielerlei Hinsicht an die konkrete urbane Situation und die Geschichte der Stadt an gebunden. Bergisch Gladbach ist die Stadt des Papiers. Um dieses Material dreht sich auch der hier beschriebene Entwurf,
Inges Idee – Berlin
bei dem grundlegende kreative Anwendungen von Papier
Ein langgestrecktes grünes Volumen wird im Zentrum des
zum Tragen kommen: einerseits das strich- und zeichnungs
Verkehrskreisels platziert. Allerdings steht das Objekt nicht
hafte Skizzieren einer Figur, andererseits das kunstvolle
mittig in der annährend runden Fläche. Dieser Körper ist
Falten der Origamitechnik, das ein ausdrucksstarkes Sujet
offensichtlich aus natürlichem Material, aber die exakte
aus einem einzigen Bogen Papier entstehen lässt. Beides
Form und die horizontale Ausrichtung erzeugen den Eindruck
sind Möglichkeiten, mithilfe von Papier seinen Gedanken
architektonischer Künstlichkeit. Das Volumen ist in vier
freien Lauf zu lassen und Form zu verleihen. Während der
parallele Figuren aufgeteilt, dazwischen verlaufen zwei
Löwe eines der Wappentiere der Stadt, den Bergischen Löwen,
Fugen. Diese Fugen erlauben in der bogenförmigen Bewe
repräsentiert, ist die aufragende Figur in Größe und Form von
gung einen Durchblick, der in der Bewegung allerdings eher
den am Kreisverkehr befindlichen Straßenlaternen abgeleitet.
eine flatternde Irritation als eine Blickachse darstellt. Durch
Die Skulptur ist aus Teilen der sie umgebenden Straßenla
die parallele Außenkante und die in der gleichen Ausrichtung
ternen zusammengesetzt (der Lampenschirm mutiert hier
verlaufende Fuge wird dennoch die Stadteingangsachse in
zum Kopf) und fängt, ihres statischen Daseins müde, wie in
Richtung Konrad-Adenauer-Platz als privilegierte Richtung
einem Zeichentrickfilm das Laufen an. Bei Einbruch der
etabliert. In der Querrichtung wird der Körper mit einer
Dunkelheit beleuchtet die
Parallelen zur Strunde geteilt.
Figur den Löwen mit ihrem Lichtkegel und hebt ihn prominent
Der exakte grüne Körper ist als symbolisches Objekt zu
hervor – ein zusätzlicher Verweis auf die ehemalige Funktio
lesen. Wie zwei Papierpacken, die unter der Oberfläche
nalität des „Flaneurs”.
fortgesetzt sein könnten ist der Metabolismus natürlichen
Der Entwurf nimmt die Impulse aus der 1.Phase der Ideen wettbewerbs auf und bringt die im öffentlichen Ranking am
urbanegestalt Partnerschafts gesellschaft mbH – Köln
Materials in ein technisches Material erkennbar. Dieser Verkehrskreisel steht als Merkpunkt in einer alleeartig
GEHT DOCH!
häufigsten genannten Themen Strude/ Mühle/Papier, Objekt/
STIFT, LÖWE, PAPIER
Gestalt, Wappentier/Natur und Stadt/ Vernetzung in ein
Platz Gestalten: Kreisel Schnabelsmühle Stadt Bergisch
poetisches Bild. Der Entwurf behält dabei Verkehrssicherheit,
Der Entwurf stellt eine ausmittig gesetzte Heckenskulptur
sentation von Macht und Reichtum dienen. Die Villa Zanders
Gladbach Der Kreisverkehr wird von einem Paar unterschied
Funktionalität und Wirtschaftlichkeit im Blick.
in das, durch Bewegungen und räumliche Beziehungen
und die zentralen Funktionen im Umfeld des Kreisels be
licher Charaktere besetzt: einer zarten, hochaufragenden
Die Skulpturengruppe „Geht Doch” besetzt das eigentlich
entstehende, Spannungsfeld am Kreisverkehr Schnabels
gründen sie im aktuellen Umfeld. Verschiedene Kategorien
Figur von ungewöhnlicher Statur und einem kompakter,
„zweckfreie” Innere des Kreisverkehrs mit Chuzpe und Ge
mühle. Die gezwungene bogenförmige Bewegung der Ver
der ersten Phase des Wettbewerbs werden im Entwurf
majestätischen Löwen der besonderen Art. Beide Skulpturen
lassenheit. Der komplexen urbanen Infrastruktur setzt sie
kehrsteilnehmer im Kreisel erzeugt einen panoramatischen
aufgegriffen und Themenideen weitergedacht und abstra
sind gut erkennbar, in ihrer Darstellungsart und dem Abs
die Einfachheit von Strich und Faltung entgegen. Trotz - oder
Blick, je nach Fahrbeziehung wird ein Blickfeld von bis zu
hiert. Die wichtigsten Impulse entstammen der Kategorie
traktionsgrad aber unterschiedlich ausgeführt:
gerade wegen - der selbstgewählten Begrenzung der Mittel
360° überstreift. Dem stehen statische, räumliche Bezie
Stadt / Vernetzung und Strunde / Papier.
Während die große Figur wie mit wenigen markanten Strichen
sind die Skulpturen in der Lage, den Ort mit einer humorvol
hungen entgegen, uns erscheinen die Stadteingangsachse
[...]
gezeichnet erscheint, ist der Löwe aufwändig in komplexer
len und auch im Vorbeifahren zu erkennenden Erzählung
zum Konrad-Adenauer-Platz und der Verlauf der nicht
Origamitechnik gefaltet. Die beiden Skulpturen sind wie durch
poetisch aufzuladen, die einerseits die Freiheit der Phantasie
sichtbaren Strunde in diesem Raum wichtig.
einen zarten Strich mit einer Leine verbunden und geben so
feiert, und anderseits chiffriert auf den Ort und die Geschich
ausgebauten Straße, die Referenz der Hecken erinnert auch an die gartenkünstlerischen Werke, die jeweils der Reprä
te von Bergisch Gladbach verweist.
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Der Sieger-Entwurf aus Phase II Eindruckvolle Bilder des siegreichen Entwurfs der Greenbox Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft mbB aus Köln und die Erläuterung des Büros. Ort und Aufgabe Der Kreisverkehr „Schnabelsmühle” befindet sich an einem bedeutsamen und geschichtsträchtigen Ort innerhalb der Stadt Bergisch-Gladbach. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Ursprung der „Papierstadt” Bergisch Gladbach: Im 16. Jahrhundert wurde an der Strunde die Schnabelsmühle als Papiermühle in Betrieb genommen und somit der Beginn einer industriegeschichtlichen Ära eingeläutet, die die Stadt und die Region bis heute kennzeichnet.
Der textliche Inhalt auf der Oberfläche des Rings wird durch
Im Vorfeld des Wettbewerbes wurde in einer ersten Phase
die Bürger definiert. Die Frage an die Bürger könnte bei
gemeinsam mit Bürgern eine intensive Beteiligung durch
spielsweise so lauten: „Nennen Sie drei Worte, die Sie be
geführt, bei der eine große Zahl an Ideen zusammengetra
sonders positiv mit Bergisch-Gladbach verbinden.” Die
gen und die besten prämiert wurden. Mehrere Aspekte
gesammelten Wörter werden anschließend zu einer „Wort
dieser Bürgerideen sind nun als Inspirationen in unseren
wolke” arrangiert und in die äußere Hülle des Rings gestanzt.
Entwurfsprozess (2. Phase) eingeflossen.
Die Typographie wird analog zum sogenannten „Halbton
Da das Projekt eine sehr positive Referenz für Kommuni
verfahren” beim Zeitungsdruck durch unterschiedlich große,
kation, Initiative und Partizipation darstellt, sieht unser
kreisförmige Ausstanzungen erzeugt. Die Schrift ist dadurch
Konzept vor, die Bürger auch in einer 3. Phase aktiv zu
von etwas weiterer Entfernung gut lesbar und je näher man
beteiligen. Das Thema des erfolgreichen Miteinanders soll
dem Objekt kommt, lösen sich die Zeichen langsam in der
sich ganz unmittelbar in der neuen Landmarke widerspiegeln.
Punktrasterstruktur auf.
Idee „Wasserzeichen”
Konstruktion und Umsetzung
Als Zeichen der Wertschätzung und des Ausdrucks der
Der Ring hat einen Durchmesser von ca. 12 m und besteht
vergangenen und zukünftigen Bedeutung dieses Ortes
aus einer einfachen baulichen Stahlkonstruktion, die wirt
schlagen wir als Landmarke auf dem Kreisverkehr einen
schaftlich herzustellen ist. Auf filigranen Stützen sind in
„schwebenden” Ring vor, der in seiner Gestalt, Materialität
zwei konzentrischen Ringen Lochblechpaneele aus Alumi
und Transluzenz an eine beschriftete Papierrolle erinnert.
nium aufgebracht. Das einzelne Paneel ist planar und nicht
Die Form des Rings ist gleichzeitig universelles Zeichen für
gebogen. Alle Oberflächen sind mit einem weißen Lack
Verbundenheit und Gemeinschaft der Menschen in Bergisch-
versehen. Die Paneele des äußeren Rings sind maschinell
Gladbach. Bei Tageslicht erscheint der Ring als leichte und
perforiert und bilden die durch die Bürger ausgewählten
semitransparente Skulptur mit der Haptik eines Papierbo
Worte bzw. Wortkombinationen ab. Wartungs- und ener
gens. Schriftzeichen auf der äußeren Hülle sind je nach
giearme LED-Strahler im Inneren des Rings beleuchten die
Stand der Sonne und Schatten schemenhaft zu erkennen.
innenliegenden Paneele und schaffen so eine indirekte,
Zum Einbruch der Dunkelheit erscheinen durch die integrier
blendfreie Beleuchtung nach außen. Die Informationen zum
te Beleuchtung die Worte auf der Oberfläche. Wie ein „Was
Projekt und den Sponsoren werden auf einer benachbarten
serzeichen” tritt erst durch das Licht das verborgene „Siegel”
Grünfläche für Fußgänger und Radfahrer gut einsehbar auf
des Papiers zu Tage.
einem Aluminiumschild in gleicher Lochblechtechnik ein gestanzt. Die Innenfläche des Kreises wird aus wasserge bundener Wegedecke hergestellt, die vorhandenen Schäch te können problemlos integriert werden.
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Und so geht es weiter:
Start in Phase III: Wortideen und Unterstützer für den Kreisel gesucht Phase III ist nun eingeläutet. Das Unternehmer netzwerk Best of Bergisch befindet sich auf der Zielgeraden für die Gestaltung des Kreisverkehrsplatzes an der Schnabelsmühle. Jetzt sind vor allem zwei Dinge gefragt: Kreativität und die nötigen finanziellen Mittel. Aktuell können alle Bergisch Gladbacher Bürgerinnen und Bürger Begriffe einreichen, die die Stadt beschreiben und auf dem Mantel des neuen Bauwerks auf der Mitte des Kreisels verewigt werden können. Für die anschließende Umsetzung spricht das Unternehmernetzwerk zudem Unterstützer an, die sich finanziell beteiligen. Den Fortgang des Projekts können Sie unter www.schnabelsmühle.de verfolgen.
Hubertus Schäfer, Markus Pieper
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Mitwirkende angestellte Mitarbeiter: Masashi Nakamura, Felix Brennecke, Torben Jaidhauser, Carolin Lichtenstein, Isabella Peri
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Unsere Mitgliedsunternehmen
Marcus Alig
Michael Becker
Dieter Brombach
Heinz-Peter Buschmann
Marga Drouven
Thomas Duda
Oliver Fink
Günter Hasberg
Jan Heinecke
Thomas Kaufmann
Andreas Maria Klein
Achim Käsbach
Oliver Knigge
Jörg Kraus
Holger Krebs
Marc M. Lauterbach
Rüdiger Preiss
Alfred Raß
Daniel Ruhfus
Ralph Schneppensiefen
Michael Schopps
Elke Strothmann
Sven Thiemann
Achim Nowak
Michael Thomys
Frank Udelhoven
Hendrik Walter
Hinweis: Diese Dokumentation wird im Verlauf
Stephan Weber
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Ralf Wendeler
des Projekts fortlaufend aktualisiert.
Best of Bergisch-Projekt-Team Heiko Thurm Hendrik Walter Ralf Wendeler Thomas Duda Elke Strothmann Achim Nowak Andreas Klein
Unsere Projekt-Partner Stadt Berg. Gladbach Dewey und Muller
Initiator Verbindungsorgan zum Vereinsvorstand Veranstaltungen, Events, kreative Impulse Koordination Wettbewerbs-Phase II Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Budget-Planung und Förderer-Gewinnung Vertragsgestaltung und Rechtsberatung
Vertragspartner Organisationsbüro für den Planungswettbewerb
Herausgeber Best of Bergisch – das Unternehmernetzwerk e.V. c/o Daniel Ruhfus Hauptstraße 293 51465 Bergisch Gladbach Telefon 02202.966990 info@ best-of-bergisch.de www.best-of-bergisch.de Text und Gestaltung thurm-design, Bergisch Gladbach Fotos Ulla Franke, Michael Thomys, Ralf Wendeler, Greenbox Landschaftsarchitekten, Michael Schopps