Schutzgebühr € 1,-/CHF 1.45 Rubrik
Ideenheft
www.jahr-der-dankbarkeit.net
Von Oktober 2015 bis Oktober 2016.
1
INHALT Grundsätzliches 4
Wer dankt wem wofür? // Martin Gundlach im Interview
Gemeinde
22
Dankbar für Stärken und Schwächen einer Gemeinde // Pastor Christian Andersen im Interview
42 Wertschätzen, was wir erreicht haben // Friedbert Gay
24
Danke als Kulturveränderer // Sabine Zöllner
68 Praxisideen
26
Praxisideen
5
Beruf und Berufung
44 „Danke, dass Sie für mich arbeiten“ // Matthias Graf
6
Geschichte und Perspektive
50
„Stimmt dem Herrn ein Loblied an“ // Fred Ritzhaupt
52
„Ich bin meine Geschichte“ // Jürgen Werth
53
Praxisideen
54
Einwilligen, ein Beschenkter zu sein // Thorsten Dietz
7
10 erstaunliche Fakten über Dankbarkeit
8
Danken tut gut // Stefan Gerber
3
Politik, Gesellschaft und Kultur
10
Aktion „Danksekunde“ // Dr. Volker Jung
30
11
„Wer dankt, denkt“ // Dr. Klaus Neumeier
Der ehrliche Dialog – der beste Weg zur Dankbarkeit // Frank Heinrich
12
Kein harmloses Projekt … // Ulrich Eggers
32
3. Oktober – Gott sei Dank! // Bernd Oettinghaus
7
Beziehung zu Gott
13
Achtung … fertig … Danke!
33
„Wir waren glücklich, als die Mauer fiel“ // Uwe Holmer
56
34
Praxisideen
Deus adest: Gott ist da // Susanne Tobies
59
Praxisideen
Dankbarkeit im Bereich …
1
Familie und Freunde
14
Erntedank: Ein Danke-Fest für alle // Stefanie Böhmann
16
Nichts selbstverständlich nehmen // Helena Gysin
38 Trotzdem dankbar // Jürgen Mette
63 Das Online-DankbarkeitsTraining // Dr. Dirk Lehr
18
Praxisideen
40 Praxisideen
64
Am Erntedankwochenende 2015 beginnt das „Jahr der Dankbarkeit“. Was passiert da eigentlich?
Grundsätzliches
4
Gesundheit und Umwelt/Schöpfung
60 „Dankbarkeit für Fortgeschrittene“ // Prof. Dr. Henning Freund
Materialtipps
So machen Sie mit 1 2 3 4
„Ein Jahr lang wollen wir in besonderer Weise den Wert der Dankbarkeit in den Mittelpunkt rücken.“ Dazu haben sich christliche Werke, Organisationen, Verbände, Gemeindebünde und Firmen zusammengeschlossen. Und der Trägerkreis in der Danke-Initiative ist offen für weitere Partner, die diese Idee leben und ins Land tragen wollen. 2
2
5 6
7
Informieren Sie sich über Ideen und Inhalte hier im Ideenheft oder auf unserer Homepage www.jahr-der-dankbarkeit.net Registrieren Sie sich auf unserer Homepage für den E-Mail-Newsletter, der über den Fortgang der Initiative im Bild hält unter www.jahr-der-dankbarkeit.net Machen Sie das „Jahr der Dankbarkeit“ zum Thema in Ihrer Gemeinde und bauen Sie Impulse in Ihre Jahresplanung ein. Nutzen Sie die Medien, die im Laufe der Aktion von vielen Projektpartnern veröffentlicht werden. Einen ersten Überblick finden Sie auf Seite 64. Machen Sie unsere Homepage zu einer lebendigen Ideen-Werkstatt und Austauschplattform. Setzen Sie das „Jahr der Dankbarkeit“ für Ihre Zielgruppen um: Berufswelt, Ehe, Familie, Schule, Vereine, Initiativen, Gesellschaft, Politik, Senioren, Gottesdienste, Hauskreise, Kinder- und Jugendarbeit, Leitungs- und Mitarbeiterkreise etc. Material und Homepage für die Initiative „Jahr der Dankbarkeit“ finanzieren sich durch Spenden und freiwillige Beiträge. Helfen Sie mit, indem Sie einmalig im Verlauf des Jahres bei Aktionen oder Gottesdiensten eine Kollekte zu Gunsten dieser Initiative sammeln: Spendenkonto Deutschland: SKB Witten, Jahr der Dankbarkeit / Bundes-Verlag, IBAN: DE43 4526 0475 0001 4672 01, BIC: GENODEM1BFG Spendenkonto Schweiz: Postfinance Bern, Jahr der Dankbarkeit /SCM BundesVerlag (Schweiz), IBAN: CH90 0900 0000 8567 5529 4 (Postkonto: 85-675529-4) (jeweils „Verwendungszweck: Jahr der Dankbarkeit“ angeben)
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!
K
aum ein Ereignis hat das Bild der Deutschen in der Welt so nachhaltig verändert wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land. Verblüfft schaute die Welt zu, wie sich eine bärbeißig-disziplinierte Mannschaft in angriffslustige Kicker mit Spielkultur und Teamgeist verwandelte – und wie aus gröhlend-prollig-bierernsten Fußballfachmännern auf den Fanmeilen ein spaßiges, sich selbst nicht zu ernst nehmendes Völkchen wurde, das die Leichtigkeit und den Spaß rund um den Ball feierte. Was für ein Fest! Kann das Jahr der Dankbarkeit einen ähnlichen Ruck durch unser Land bewirken wie diese WM? Kann aus einem Volk der Bedenkenträger und Nörgler ein Volk von dankbaren und gelassenen Hoffnungsträgern werden? Schon die Frage ist lächerlich, wenn man allein die geballte PR-Macht der FIFA mit unserem kleinen, ehrenamtlichen Redaktionsteam für dieses Heft vergleicht. Auf der anderen Seite passiert es bereits! Dieses Heft ist voll von Initiativen, Ideen und Menschen, die vom Dankbarkeits-Virus angesteckt wurden – und voller Hoffnung ihre Welt verändern. Und unser Wunsch ist, dass Sie sich auf den nächsten Seiten von diesen Geschwistern ein Samenkorn Hoffnung schenken lassen. • Ein Samenkorn Hoffnung, und unser so geschätzter „Realismus“ würde anders aussehen: Gott wird darin eine Rolle spielen. • Ein Samenkorn Hoffnung, und unser Bild von den Menschen um uns würde sich verändern: Wir würden glauben, dass Gott jeden, selbst den verbohrtesten Terroristen und den nervigsten Nachbarn, pessimistischen Kollegen, nörgelnden Ehepartner zum Guten verändern kann. Selbst uns!
• Ein Samenkorn Hoffnung, und unsere Gottesdienste würden vor Dankbarkeit vibrieren: weil wir Sonntag für Sonntag kommen würden in der Hoffnung, dem Schöpfer des Universums zu begegnen – unserem guten Vater. Und dass diese Begegnung uns verwandelt. • Ein Samenkorn Hoffnung, und unser Bild von der Kirche in unserem Land würde sich ändern: Wir würden nicht eine sterbende Kirche sehen, sondern glauben, dass die beste Zeit der Kirche als Braut Christi noch vor uns liegt. Würden wir uns alle ein Samenkorn dieser Hoffnung schenken lassen, dann würden wir viel erlöster aussehen, wir europäischen Christen. Jesus sagt: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Samenkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“ (Matthäus 17,20) Lassen Sie sich auf den nächsten Seiten anstecken von der Kraft der Dankbarkeit. Lassen Sie sich ein Samenkorn Hoffnung schenken, dass Dankbarkeit unser Land verändern kann – mehr noch als jede Fußball-WM. Ihre Kai S. Scheunemann & Melanie Carstens (Redaktionsleitung)
Mit einem herzlichen Dankeschön an das engagierte Redaktionsteam: Sabine Zöllner, Andreas Odrich, Valerie Lill, Matthias Graf und Daniel Rentschler. Ihr wart spitze!
P.S. Sehr viel mehr Ideen und Vorschläge sind bei uns eingegangen. Sie finden sie im Internet unter www.jahr-der-dankbarkeit.net. Sehr gerne nehmen wir auch Ihre Ideen, Erfahrungen und Projekte auf diesem Portal auf. Bitte schicken Sie sie an info@jahr-der-dankbarkeit.net oder info@jahr-derdankbarkeit.ch
S
chweizer haben den Danktag staatlich verordnet: Seit Gründung des Bundesstaates 1848 wird am dritten Septembersonntag der „Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag“ gefeiert. Dem voraus gingen verschiedene Bettage, meist aus Dankbarkeit vor Bewahrung vor Kriegen, nach Seuchenepidemien und Erdbeben. Es ist offensichtlich, dass nicht Reichtum Dankbarkeit und Glück hervorbringt. Darum nehmen wir in der Schweiz den Anstoss zum „Jahr der Dankbarkeit“ von unseren deutschen Freunden dankbar auf. Und: Auf unserem Fünfliber (Fünffrankenstück) ist der Urgrund unseres Dankes eingeprägt: „Dominus providebit“ – „Gott sorgt vor!“
Niklaus Mosimann engagiert sich als Geschäftsführer des SCM Bundes-Verlags in der Schweiz für das „Jahr der Dankbarkeit“, dessen Medizin er sich auch selber aussetzen will.
3
JAHR DER DANKBARKEIT
WER DANKT WEM WOFÜR?
Im Oktober 2015 startet das „Jahr der Dankbarkeit“. Was ist die Idee dahinter? Fragen von Melanie Carstens an Martin Gundlach. Er ist ehrenamtlich der Vorsitzende im Vorstand von „Jahr der Dankbarkeit“.
4
Das „Jahr der Dankbarkeit“ beginnt am Erntedank-Wochenende im Oktober. Warum gerade dieses Thema? Dankbarkeit klingt vielleicht im ersten Moment etwas harmlos. Es gäbe vermutlich aufsehenerregendere Themen für ein ganzes Jahr. Aber es geht in die Tiefe. Wir halten Dankbarkeit für eines der zentralen Themen, wenn es um Glauben geht, wenn es um das Zusammenleben geht, wenn es um das gelingende Leben des Einzelnen geht. Ich sage es mal so: Dankbarkeit ist ein schlafender Riese. Wenn er aufwacht, ändert sich eine Menge.
Foto: Tg-pint/iStock/Thinkstockphotos.de
Zum Beispiel? Meine eigene Geschichte kann ich so oder so betrachten. Das, was in meinem Leben geschieht, insbesondere das, was gelingt und mir zufällt, kann ich für selbstverständlich halten und entsprechend hinnehmen. Ich kann das aber auch anders sehen: Alle Liebe und alle Zuwendung, die mir zufallen, ja auch manches Scheitern, aus dem ich lernen kann, sind ein Geschenk. Dafür kann ich dankbar sein. Es bleibt dasselbe Leben, erhält aber zwei völlig unterschiedliche Deutungen. Mit der zweiten Perspektive kann ich mein Leben aus Gottes Hand annehmen und damit mehr schätzen. Klingt zugegeben leichter, als es ist … Ist das nicht nur ein Psychospiel? Ich würde eher sagen, es ist eine Grundeinstellung, für die ich mich entscheide – oder eben nicht. Nelson Mandela schreibt in seinem bewegenden Gedicht „Invictus“: „I am the captain of my soul.“ Das bedeutet: Ich habe es in der Hand, wohin ich meine Seele steuere. Das hieß für Mandela: Auch im Gefängnis, auch in allen Ungerechtigkeiten, auch in allen Benachteiligungen, blieb er der Handelnde. Wenn Mandela in seiner kleinen Zelle auf Robben Island dankbar leben konnte, dann können wir doch nicht ständig jammern. Ich höre so viel Nörgelei von Leuten, die nach meiner Einschätzung so viel Grund hätten zu Dankbarkeit – Gott gegenüber und auch anderen Menschen gegenüber. Sie könnten eigentlich zufrieden und dankbar leben, sie tun es aber trotzdem nicht. Das zeigt mir: Es geht weniger um die Dinge und Ereignisse selbst, sondern vielmehr darum, wie ich auf sie blicke und sie bewerte. Da wollen wir alle, die beim Jahr der Dankbarkeit beteiligt sind, etwas verändern und selbst dazulernen. Wer sind denn die Beteiligten? Das sind Menschen, die sich wünschen, dass in unserem Land mehr gedankt und weniger gejammert wird. Das sind Firmen und Werke, die das unterstützen. Das sind Kirchen und freikirchliche
Gemeindebünde, die diesen Wunsch mittragen. Das sind Verlage, die mithelfen, durch ihre Produkte die Idee der Dankbarkeit zu verbreiten. Das sind Einzelpersonen, denen dieses Thema besonders wichtig ist … Eine komplette Übersicht über die Partner, die schon an Bord sind, findet sich auf unserer Internetseite www.jahr-der-dankbarkeit.net. Dort finden sich auch alle anderen Rahmendaten. Wie kann ich mich bei der Initiative einklinken? Erst mal: Jeder kann, ja, muss es für sich zu seinem persönlichen Projekt machen, ein dankbarer Mensch zu werden. Ohne eine starke eigene Motivation wird es nicht gehen. Aber ganz für sich alleine ist es auch nicht leicht, wirklich nachhaltig seine Grundhaltung zu ändern und dankbarer zu werden. Dazu kann eine Organisation helfen. Das wollen wir tun. Dafür gibt es jetzt auch schon gute Materialien und Bücher, und es werden in den nächsten Monaten noch einige erscheinen. Wer darüber hinaus das inhaltliche Anliegen teilt, möglichst vielen den Wert der Dankbarkeit nahe zu bringen, kann sich bei der Geschäftsstelle melden und Partner werden. Für einen kleinen einmaligen Betrag erhält man dann die vorhandenen Materialien und kann zum Beispiel auch das Logo für eigene Produkte oder Veranstaltungen benutzen. Das klingt alles ziemlich professionell. Na ja, so gut wir es können. Wir haben nur eine ganz kleine Geschäftsstelle, das macht ein Mitarbeiter, Ralph Schneider, zusätzlich zu seiner sonstigen Tätigkeit. Das meiste passiert ehrenamtlich, auch die gesamte Vorstandsarbeit. Wir freuen uns, dass wir das gemeinsam auf die Beine stellen können. Und wir hoffen, dass wir mit der Verbreitung dieser Idee eine Wirkung erzielen. Aber unsere Kräfte sind begrenzt: Wir geben als Trägerkreis auch nur die Idee und das Grundmaterial vor. Was dann geschieht, geben wir in andere Hände. Andererseits sind natürlich hochprofessionelle Leute an Bord, im Vorstand, im Trägerkreis, im Kuratorium und bei den Partnern, die sich schon fest eingeklinkt haben. Sie bringen eine Menge Kompetenz mit und vor allem auch Netzwerke, in denen sich die Idee der Dankbarkeit hoffentlich ausbreitet. Deshalb glauben wir daran, dass auf diesem Wege die Idee von mehr Dankbarkeit in unserem Land eine weite Verbreitung findet, quer durch alle Konfessionen hindurch. Wird das so übergreifend gelingen? Das können wir erst im Oktober 2016 sagen, wenn das Jahr offiziell vorbei ist. Dass es zu einer breiten Koalition kommt, ist jetzt schon, in den ersten
„Ich stelle mir unser Land so vor, dass an Tausenden von Orten kleine Leuchttürme der Dankbarkeit aufleuchten.“
5
Monaten von 2015, zu erkennen, nachdem die ersten zwanzig Partner an Bord sind. Das „Jahr der Dankbarkeit“ ist nach dem „Jahr der Stille“ und der Aktion „Glaube am Montag“ ja das dritte Jahresprojekt, das wir gemeinsam durchführen. Wir fangen also nicht bei null an. Kirchenleitende Leute sind an Bord und unterstützen die Aktion, die größeren Freikirchen sind fast alle dabei - und wir entwickeln gerade eine Partnervereinbarung, mit der kleine und große Firmen die Danke-Idee unterstützen können. Wir hören von Verlagen, dass sie viele schöne Danke-Bücher und Danke-Produkte planen. Was am Ende wirklich herauskommt, wissen wir aber natürlich nicht. Was ist denn für dich als Vorsitzender dieses Projektes am Ende das Wichtigste? Dass wir gemeinsam zum Danken kommen für die großen Geschenke im Hinblick auf unser Land: für Frieden, für Meinungsfreiheit, für Glaubensfreiheit. Wir sehen gerade in anderen Teilen der Welt, dass das absolut nicht selbstverständlich ist. Und genauso wollen wir Dankbarkeit wecken für die kleinen Dinge in unserem Alltag. Außerdem hoffe ich, dass sich über dieses Projekt neue Netzwerke bilden, sich Menschen in einer Sache einig sind und sich kennen lernen. Dass im kirchlichen Bereich so Gräben zugeschüttet werden, die längst überflüssig sind. Dankbarkeit kann man aber nicht verordnen … Das stimmt, und das wollen wir auch gar nicht. Wir wollen nur einladen. Vorleben. Lust machen. Selbst anfangen. Mutige Danke-Aktionen starten.
Entscheidend ist für mich deshalb am Ende auch nicht, ob wir ganz viele offizielle Partner finden. Das gerne auch. Aber wirklich entscheidend finde ich die Frage, ob die Danke-Idee bei vielen Leuten wirklich Eingang findet: in den Kirchengemeinden, in den Familien, in den Jugendgruppen, in den Nachbarschaften. Ich stelle mir unser Land so vor, dass an Tausenden von Orten kleine Leuchttürme der Dankbarkeit aufleuchten. Wenn das geschehen würde, dann wäre ich glücklich. Wenn dauerhaft in unserem Land mehr Zufriedenheit und weniger Nörgelei zu hören wäre. Wenn aus der Dankbarkeit heraus Hilfe und Einsatz für andere entstehen würde. Im Kleinen wie im Großen, auch über unser Land hinaus. Das würde mir gefallen. Und ganz persönlich? Für mich persönlich wünsche ich mir, dass ich mich in diesem Jahr verändere: dass ich am Ende ein dankbarerer Mensch bin als heute. Fragt meine Frau am Ende des nächsten Jahres! Vielen Dank für das Gespräch. MARTIN GUNDLACH ist Chefredakteur der Zeitschrift Family und Redaktionsleiter im Bundes-Verlag. Er ist Autor und Herausgeber von diversen Buchprojekten. Mit seiner Frau und seinen drei Töchtern lebt er in Wetter an der Ruhr. Die Fragen stellte MELANIE CARSTENS.
„Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ PSALM 103, 2 In diesem Psalm, der mir persönlich sehr wertvoll ist, steckt alles, was zum Thema „Dankbarkeit“ gegenüber Gott zu sagen ist. Es ist wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, wofür wir alles danken können. Darum freue ich mich über die Aktion „Jahr der Dankbarkeit“, die uns an den erinnert, der uns unser Leben geschenkt hat und uns durch alle Höhen und Tiefen führt und leitet. Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland DR. HEINRICH BEDFORD-STROHM
6
erstaunliche Fakten über Dankbarkeit
Kellner, die auf Restaurant-Rechnungen handschriftlich
DANKE SCHON schrieben, erhielten
11 %
mehr Trinkgeld als bei Rechnungen ohne diesen persönlichen Ausdruck von Dank. (Rind & Bordia, 1995)
5.
2. 3.
Durch freundliche Worte
65%
Durch eine Gegenleistung
54%
Durch Geschenke
24% 20%
33%
3%
Sonstiges
die Welt ansehe, erkenne ich kaum etwas, für das ich dankbar sein kann
2%: Keine Angabe
Gar nicht
* Mehrfachnennungen waren möglich
77%
Eigene Gesundheit
75%
Familie
66%
Geburt der Kinder
61%
Arbeit/Beruf
57%
Freunde
54%
Frieden in Deutschland und Europa
51%
Überstehen kritischer Lebenssituationen
50%
Eigene persönliche Entwicklung
42%
Wohlstand
35%
Materielle Unabhängigkeit
30%
Interessen/Hobbys
20%
Glaube/Religion Sonstiges
Quelle: Repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Neuapostolischen Kirche
Dankbarkeit tut gut Es konnten Beziehungen zwischen Dankbarkeit und Wohlbefinden, Selbstwertschätzung, Lebenszufriedenheit, positiven Gefühlen und Lebenssinn u.a. wissenschaftlich nachgewiesen werden. (Wood, 2010)
6.
In meinem Leben gibt es sehr viele Dinge, für die ich dankbar bin
Quelle: Repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Neuapostolischen Kirche
Quelle: Repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Neuapostolischen Kirche
Für was empfinden wir Dankbarkeit?
In meinem Leben gibt es ein paar Dinge, für die ich dankbar bin 3%: Wenn ich mir
62%
Durch Gebete
Partnerschaft
9.
Empfinden Sie Dankbarkeit?
Durch soziales oder gesellschaftliches Engagement
78%
4%
4.
Wie zeigen Menschen hierzulande ihre Dankbarkeit?*
87%
1%
2-3 mal
Deutsche Männer bewerten wahrscheinlicher Dankbarkeit als angenehmes Gefühl im Vergleich mit Amerikanern, die Dankbarkeit eher mit Verletzlichkeit assoziierten. (Sommers & Kosmitzki, 1988)
DAS WISSENSCHAFTLICHE INTERESSE AN
DANKBARKEIT NIMMT
RASANT ZU. (Recherche von Dr. Dirk Lehr, 2012)
7.
Frauen sind dankbarer Männer fühlen weniger Dankbarkeit und drücken sie weniger aus als Frauen, sie beurteilen Dankbarkeit kritischer und profitieren weniger davon. (Kashdan et al, 2009)
8.
Dankbarkeit in der Bibel (Egg, 1994)
120
Ca.
10.
mal kommt im Alten und Neuen Testament der Begriff „Dank“ und das Tätigkeitswort „danken“ vor.
Dankbarkeit kann das Risiko psychischer Erkrankungen mildern Dankbarkeit ist mit einem geringeren Risiko für Depression, Angststörungen, Sucht und Bulimie verbunden. (Kendler et al, 2003)
Zusammengestellt von PROF. DR. HENNING FREUND, Evangelische Hochschule TABOR in Marburg
7
Foto: Ximagination/iStockphoto.com
1. Der Ausdruck von Dank motiviert zur Großzügigkeit
Kulturunterschiede
Foto: Andrew Olney/Thinkstockphotos.de
DANKEN TUT GUT
Warum Stefan Gerber überzeugt ist, dass Gemeinden davon profitieren werden, wenn sie ein „Jahr der Dankbarkeit“ ausrufen.
D
ankbarkeit ist in aller Munde. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Natürlich bin ich nicht der Meinung, dass zu viel gedankt wird. Nein, das leider nicht. Doch das Thema Dankbarkeit erfreut sich gegenwertig großer Publizität. Da gibt es Nominierungen für eine Dankbarkeits-Challenge auf Facebook, Psychologen empfehlen in den Medien das Dankbarkeitstagebuch und in immer mehr Ratgebern zu Lebensthemen wird die Dankbarkeit als Glücklichmacher angepriesen. Diese Tendenz ist zu begrüßen. Noch wird jedenfalls in meinem Umfeld nicht inflationär mit dem Wort des Dankes umgegangen. Mir scheint, es braucht noch einiges, um den Perspektivenwechsel von Nörgelgeist und Kritiksucht hin zur Kultur der Wertschätzung in unserer Gesellschaft zu vollziehen. Auch in manchen Gemeindekulturen. Da kommt ein Jahr der Dankbarkeit gerade recht. Bereits vorhandene Ansätze in die richtige Richtung können auf-
8
genommen, weitergeführt und so hoffentlich eine Dankbarkeitskultur implementiert werden. Mindestens drei Gründe sprechen für mich klar dafür, in möglichst vielen Gemeinden ein Jahr der Dankbarkeit auszurufen: 1. Dankbarkeit als Anknüpfungspunkt Gemeinden müssten lernen, auf den Wellen zu reiten, die Gott macht, schrieb Rick Warren in seinem Buch „Kirche mit Vision“. Wir können und müssen die Wellen nicht selbst schaffen: „Es liegt nicht in unserem Verantwortungsbereich, Wellen zu schaffen, sondern wir sollen erkennen, wie Gott in der Welt arbeitet, und ihn bei diesem Unterfangen unterstützen.“ (1998:16) Aus meiner Sicht ist das Thema Dankbarkeit derzeit eine solche Welle, auf der wir reiten sollten. Dieses ausgesprochen biblische Thema ist, angestoßen durch die Glücksforschung, gegenwärtig ein beliebtes Thema in Medien und Gesell-
Rubrik
2. Dankbarkeit als biblischer Lebensstil Ein Jahr der Dankbarkeit wäre zu wenig. Im Aktionszeitraum soll ein Schwerpunkt gesetzt und die Wichtigkeit des Dankens neu ins Bewusstsein gerufen werden. Doch nach dem Jahr wollen wir nicht aufhören, dankbar zu sein. Denn Dankbarkeit ist nicht bloß eine Aktion, sondern ein Lebensstil. Ein äußerst biblischer sogar! Exemplarisch zitiere ich hier Epheser 5,19+20, wo wir ausdrücklich zur Dankbarkeit aufgefordert werden: „Ermutigt einander mit Psalmen, Lobgesängen und von Gottes Geist eingegebenen Liedern; singt und jubelt aus tiefstem Herzen zur Ehre des Herrn und dankt Gott, dem Vater, immer und für alles im Namen von Jesus Christus, unserem Herrn.“ (nach NGÜ) Als Christen ist uns bewusst, dass unser größter Dank Gott, dem Schöpfer des Lebens, gehört. Gott „immer und für alles“ zu danken, wird sowohl dem persönlichen als auch dem gemeindlichen Leben eine neue Qualität verleihen. Wie oft sind wir auf das fixiert, was nicht gut ist oder verrennen uns in ständigem Vergleichen. Wenn wir die Ermahnung von Paulus ernst nehmen und danken statt nörgeln, wird sich unser Herz verändern. Der Text spricht auch davon, einander zu ermutigen. Steckt darin nicht auch die Aufforderung, eine Kultur der Wertschätzung zu etablieren? Unser größter Dank gehört Gott. Doch auch Gottes Geschöpfe sind es wert, dass
wir ihnen immer mal wieder unsere Dankbarkeit ausdrücken. Damit ermutigen und segnen wir sie. 3. Dankbarkeit als Gesundheitsförderung Im Zuge der Glücksforschung und insbesondere der Positiven Psychologie erfreut sich der Wert der Dankbarkeit einer zunehmenden Beachtung. Die Positive Psychologie ist eine verhältnismäßig junge Wissenschaft, die auf Prof. Martin E.P. Seligman zurückgeht. In seinem Jahr (1998) als Präsident der größten Psychologenvereinigung der Welt wollte er das Augenmerk nicht länger auf psychische Störungen und seelische Krankheiten richten, sondern die seelische Gesundheit in den Blick nehmen. Die Positive Psychologie fragt danach, was das subjektive Wohlbefinden (das persönliche Glück) fördert. In den letzten Jahren wurden unzählige wissenschaftliche Studien zum Thema Glück publiziert. Eine, die sich seit den Anfängen der Bewegung mit empirischen Untersuchungen in der Positiven Psychologie beschäftigt und in einer Arbeitsgruppe für Martin Seligman forschte, ist Prof. Sonja Lyubomirsky. Die mit staatlichen Forschungsgeldern unterstützte Psychologin präsentiert ihre eigenen wissenschaftlichen Resultate für ein breites Publikum in ihrem Buch „Glücklich sein“. Darin schreibt sie: „Dankbarkeit ist so etwas wie der Königsweg zum Glück.“ (2013:99) Auch wenn das für einen aktiven Jesus-Nachfolger, der versucht, die biblischen Prinzipien in seinem Alltag umzusetzen, nichts Neues sein mag – ist es nicht toll, dass die aktuelle Forschung zum selben Schluss kommt wie die Bibel? Mit Danken lässt sich die Lebenszufriedenheit steigern. Dankbarkeit ist ein Glücks- und Gesundheitsförderer! Darum freue ich mich auf das Jahr der Dankbarkeit und sehe in diesem Thema viele Chancen für unsere Gemeinden. Doch persönlich werde ich nicht nur in diesem Aktionsraum dankbar sein, viel zu gut sind die Auswirkungen eines dankbaren Lebensstils.
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STEFAN GERBER, Theologe im SCM BundesVerlag (Schweiz), Leiter der Netzwerk-Kirche „gms – gospel movement seeland“ und freiberuflich als Seminarleiter und Coach im Bereich Life-Balance tätig. Zudem leitet er die Geschäftsstelle vom Jahr der Dankbarkeit in der Schweiz.
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schaft. Zu schade, wenn wir diese Welle verpassen und uns nicht in die Diskussion und Praxis rund um Dankbarkeit einschalten. Hier bietet sich ein ansprechender Anknüpfungspunkt für unsere Gemeindepraxis und unser Wirken in die Gesellschaft hinein. Endlich können wir aufstehen und uns für etwas stark machen, statt immer nur als die „Gegenetwas-Fraktion“ wahrgenommen zu werden. Viele kreative Ideen sind bereits vorhanden, und mit tollen Aktionen wird hier und da gedankt – dieses Heft ist der beste Beweis dafür. An Ideen kann es also nicht mangeln. Und bestimmt lassen sich in jeder Gemeinde einige innovative Leute finden, die sich gerne als Wellenreiter betätigen und gesellschaftsrelevante Möglichkeiten finden, um ihre Dankbarkeit gegenüber Mitmenschen im eigenen Wohnviertel, am Arbeitsplatz oder in der Stadt auszudrücken.
Foto: ekhn.de
JAHR DER DANKBARKEIT
Zum Auftakt der Aktion „Danksekunde“ im September 2014 verteilte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung im Frankfurter Hauptbahnhof Äpfel an Reisende und Bahnmitarbeiter als Zeichen der Wertschätzung.
AKTION „DANKSEKUNDE“ Schon vor der Initiative „Jahr der Dankbarkeit“ brachte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau mit ihrer Aktion „Danksekunde“ die Bedeutung der Dankbarkeit ins Gespräch.
E
ine Sekunde – so viel Zeit braucht man, um einmal Danke zu sagen. Aber das ist ja nur der Anfang. Richtig gut wird es erst, wenn man ins Nachdenken kommt, wofür man alles danken kann: die Natur, unsere Nahrung, ein Leben in Frieden und in Freiheit, Familie, Freunde, Beruf, die vielen kleinen Freundlichkeiten im Alltag, Gesundheit und vieles mehr. Hinter all dem steht die Frage: Wem verdanke ich mein Leben? Diese Frage führt geradewegs zu Gott, dem Schöpfer allen Lebens, und zu Jesus Christus, in dem uns Gottes Liebe von Mensch zu Mensch begegnet. Es gibt viele Gründe zu sagen: Gott sei Dank! Und so kann aus einer Danksekunde schnell ein Jahr der Dankbarkeit werden. Deshalb freuen wir uns, dass die Aktion „Danksekunde“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau nun in die Initiative „Jahr der Dankbarkeit“ mündet. Beginnen Sie also mit einer Danksekunde und gönnen Sie sich dann das „Jahr der Dankbarkeit“. Gönnen Sie sich, nachdenklich zu sein – über Ihren Glauben, Ihr Leben und auch Ihren Lebensstil. Was wir in unserer Konsumgesellschaft zur Verfügung haben, ist nicht selbstverständlich. Welche Folgen hat unser Lebensstil – für die Natur, für Menschen an anderen Orten der Erde und für unsere Kinder und Enkel? Auch zu diesen Fragen führt der Dank. Machen Sie mit beim Danke sagen, helfen Sie mit, Gottes Liebe in die Welt zu tragen!
Kirchenpräsident DR. VOLKER JUNG
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Materialien rund ums Danken und Denken auf www.danksekunde.de Passend zur Impulspost „Danksekunde“, die als geistliche Anregung per Post an die Mitglieder der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau verschickt wurde, ist die Webseite www.danksekunde.de als Materialsammlung rund um das Thema „Dank“ konzipiert. Danke. Um dieses Wort auszusprechen, braucht man nur eine Sekunde. Ein Tag hat 86.400 Sekunden – und damit genauso viele Möglichkeiten, Danke zu sagen. Filme, Reportagen und Berichte auf der Webseite zeigen, dass es viele Dinge gibt, für die wir dankbar sein können: Die Natur, unsere Nahrung, ein Leben in Freiheit, unsere Familie oder unsere Arbeit. Ebenfalls finden Sie dort Bibelverse sowie eine große Auswahl an Dank- und Tischgebeten als Anregung, Lob und Dank zum Ausdruck zu bringen. Alle diejenigen, die Familie oder Freunden einfach mal „Danke“ sagen möchten, können auf der Webseite ein Dankmotiv auswählen und mit einer elektronischen Dankkarte Freundschaft und Wertschätzung senden. Vom Danken zum Denken: Die Webseite regt aber auch dazu an, sich über den eigenen Lebensstil und seine Folgen Gedanken zu machen: Wo und unter welchen Bedingungen werden die Güter produziert, die wir verbrauchen? Wie nachhaltig leben wir eigentlich? Und sie lädt dazu ein, den Reichtum und die Freude, für die wir dankbar sein können, mit anderen zu teilen.
„WER DANKT, DENKT“ Welche Erfahrungen die Kirchengemeinde in Bad Vilbel mit der Aktion „Danksekunde“ gemacht hat, erzählt Pfarrer Dr. Klaus Neumeier.
B
ei der Impulspost-Kampagne der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) im September 2014 hat uns gut gefallen, wie kreativ und zeitgemäß das Thema Dankbarkeit mit dem Slogan „Danksekunde“ aufgegriffen wurde. „Danke“ zu sagen dauert nur einen kurzen Moment – eine Sekunde – und davon haben wir alle 86.400 am Tag. Doch diese kleine Danksekunde genügt, um uns bewusst zu machen, für wie viele Dinge im Leben wir dankbar sein können. Darüber hinaus regt die Danksekunde auch dazu an, über die Folgen des eigenen Lebensstils für die Schöpfung nachzudenken – nach dem Motto: „Wer dankt, denkt“. Ein niedrigschwelliger Einstieg, der sich gerade zu Erntedank als Aufhänger für Gottesdienste, aber auch thematisch für Gruppenabende eignete und vom Thema Dank bis zum nachhaltigen Leben und Handeln genug Diskussionsstoff und Vertiefungsmöglichkeiten bot. Und mit den bunten „Danksekunden“-Stickern konnte man ganz einfach und unkompliziert mal „Danke“ sagen! Gutes Material für die Gemeindearbeit Gerne haben wir auch die begleitenden Materialien genutzt, wie z. B. die Großbanner im Hoch- und Querformat für unseren hohen Kirchturm und die Plakatwand vor unserer Kirche. Darüber hinaus hatten wir Postkarten, Aufkleberbögen und weitere Flyer für unseren Erntedankgottesdienst in den Vilbeler Streuobstwiesen bestellt sowie DIN A3-Plakate für unsere Schaukästen, um im Stadtgebiet auf den Erntedankgottesdienst hinzuweisen. Ebenfalls sehr gut gefallen uns die inhaltlichen Vorlagen für Gottesdienste und Andachten, für Schul- und Konfirmationsunterricht sowie die bereits vorkonzipierten Hauskreisabende zum Thema, die über den Login-Bereich der Website www.danksekunde.de angeboten wurden. Dieses Material ist theologisch gut aufbereitet und spart uns eine Menge Vorbereitungszeit. Die Gruppen- und Hauskreisleiter erhalten das Material über einen internen Verteiler – wer will, kann es nutzen, aber niemand muss. Erstmals haben wir auch zusätzliche Impulsbriefe in der Gemeinde-Kita an alle Familien weitergegeben, um so auch die nicht-evangelischen Eltern ansprechen zu können. Gesprächsbedarf aufgreifen Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass es unmittelbar nach dem zentralen Versand des Impulsbriefes an alle evangelischen Haushalte doch häufig Gesprächsbedarf gibt, und dass es sich dann auch anbietet, das Thema in den verschiedenen Gruppen aufzugreifen. Allerdings machen wir
Das Banner am Bad Vilbeler Kirchturm machte Werbung für die Aktion „Danksekunde“.
auch immer die Erfahrung, dass etliche – selbst hochverbundene – Mitglieder der Gemeinde den Brief als Werbung wahrnehmen und wegwerfen. Ein Effekt, der laut Marktforschung leider bei Mailings üblich ist … Daher ist es ebenso wichtig, dass die Impulspost-Kampagnen auch medial für Aufmerksamkeit sorgen. Dies ist gerade bei der Aktion „Danksekunde“ gut gelungen, da über die Auftaktveranstaltung – eine Apfelverteilaktion am Frankfurter Hauptbahnhof – sehr viel in den regionalen und sogar in den überregionalen Medien berichtet wurde. Eine intensive Social Media-Begleitung und viele Mitmachaktionen wie z.B. die Gestaltung eigener „Danksekunden“-Motive konnte auch die Konfirmanden mitreißen und dazu motivieren, selbst kreativ zu werden. Wir haben unsere Banner sogar bis zum Jahresende hängen lassen und das Thema Dank und die Danksekunde nochmals Anfang Dezember in einer Mitarbeiter/innenfeier zum Thema gemacht. Hier haben wir uns drei Dankestunden lang Zeit genommen, um den vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden Danke zu sagen. „Danke“ kann man ja bekanntlich nicht oft genug sagen – auch in einer Kirchengemeinde.
DR. KLAUS NEUMEIER ist Pfarrer der Christuskirchengemeinde in Bad Vilbel.
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Foto: iStock.com/AleksandarNakic
JAHR DER DANKBARKEIT
Kein harmloses Projekt …
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ankbarkeit ist nett: „Was sagt man da?“ sind wir schon in unserer Kinderzeit von Mama ermahnt worden. Und haben brav: „Danke!“ gesagt. Wenn es schlecht läuft, kann das „Jahr der Dankbarkeit“ so erzieherisch rüberkommen: „Dankbarkeit ist ja wirklich was Gutes … also wollen wir mal alle ein bisschen dankbarer sein!“ Dankbarkeit ist was Gutes, ja. Aber die Idee hinter dem Jahr der Dankbarkeit ist viel mehr als staatstragend-zeitlos-richtig. Denn tatsächlich geht es um drei durchaus lebensverändernde Ebenen, die dieses Projekt anstoßen will: Dankbar gegenüber Gott Dankbar gegenüber Gott zu leben ist eine der stärksten intuitiven Waffen gegen Gottes-Vergessenheit, die wir haben. Denn das ist ja die größte Gefahr des Glaubens am Montag: Dass wir vergessen, wo wir leben – nämlich in der Wirklichkeit Gottes, die unsichtbar unseren gesamten Alltag durchwebt. Und die sich niederschlägt darin, dass wir eben nicht an die sichtbare Oberfläche all der Dinge und an den Zufall glauben, sondern daran, dass Gott in den Dingen wirksam und erreichbar ist. Und dass so vieles, was wir für normal und angemessen halten, pure Gnade und Ausfluss seiner Liebe ist. Ein Leben, das sich auf diese Weise zu verdanken weiß, hat die Schlüssel zum kleinen und großen Glück im Alltag gefunden. Kultur der Dankbarkeit Und dann ist da dieses Ziel einer „Kultur der Dankbarkeit“ in unseren Familien, Beziehungen und Gemeinden. Etwas, das man als Richtigkeit wunderbar inszenieren kann, falls man gerade mal dran denkt. Das man aber auch von Herzen als eine verstandene und deswegen eingeübte Kultur leben kann, weil einem auch hier ein Licht aufging, wie wenig selbstverständlich der andere in meinem Leben ist. Wie sehr er mit seinen Worten, seinen Taten, seiner Treue, seiner Unterstützung Geschenk bleibt. Geschenk an mich, das eben nicht erworben, verdient, klug strategisch herausgekitzelt wird. Sondern Frucht eines reifenden Charakters, freier Entscheidung, lebendiger Treue und Zuverlässigkeit eines anderen an mich oder unser gemeinsames Ziel. Und dann wird
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Ulrich Eggers über das gewaltige Potenzial des Jahres der Dankbarkeit.
das „Danke!“ als Wort und Tat zu einer belebenden Flamme, die mich selbst und die Menschen um mich herum erwärmt und Wir-Kraft freisetzt für Morgen. Öffentliches „Danke!“ Und dann eben dieses öffentliche „Danke!“, das einer der drei Zielpunkte dieses Jahres ist. Eine Berührungsfläche von Christen mit der Gesellschaft, in der sie leben. Wer kapiert hat, wie sehr wir von Gottes Ja zu uns und vom tätigen Ja anderer in unserer Gemeinschaft her leben, dem wird ein öffentliches „Danke!“ für all jene, die mit ihrer Hilfs- und Dienstbereitschaft Öl in unserer Gesellschaft sind, zur inneren Überzeugung. Der begreift, dass es gerade die Christen und ihre Gemeinden sind, die hier ihr Wort erheben müssen für all die, denen heute mit so viel Anspruchsdenken oder Finanznöten das herzliche „Danke!“ oft vorenthalten wird. Manchmal gerade von der Kirche und den Gemeinden, die sich selbst ja ständig gefordert sehen und deswegen so leicht vergessen, dass auch andere ihr Bestes geben. Und dass die Gemeinden hier eine Chance zum Segnen und Berühren der Gesellschaft haben, die sogar ein Vorrecht ist. Zumindest, wenn man erkannt hat, welche dynamische Kraft zur Veränderung solch ein kleines Wort wie „Danke!“ hat. Ein missionales Geschehen: Christen und ihre Gemeinden als Salz und Licht der Gemeinschaft, in der sie leben. Ich träume davon, dass wir Christen als die Dankbaren des Landes bekannt werden. Und dass man uns immer wieder dabei erwischt, dass wir öffentlich, phantasievoll-kreativ und hoch strategisch, aber absichtslos „Danke!“ sagen. Das „Jahr der Dankbarkeit“ – kein harmloses Projekt. Nicht einfach nur nett. Sondern ein Projekt mit Veränderungspotenzial. Ein kleines Wort als Riesen-Ding.
ULRICH EGGERS ist Geschäftsführer der SCM-Verlagsgruppe (Witten/Holzgerlingen) und Redaktionsleiter des Magazins AUFATMEN (Cuxhaven).
Achtung … fertig … Danke! Wie Sie, Ihre Gruppe und Ihre Gemeinde das Jahr der Dankbarkeit feiern können. Wir freuen uns sehr, dass wir Sie anscheinend schon ein wenig mit dem Danke-Virus angesteckt haben. Sonst würden Sie diese Zeilen gar nicht lesen. Danke für Ihr Interesse! Wie aber können Sie und Ihre Gemeinde/Gruppe – und die Menschen in Ihrer Umgebung – am meisten von diesem Jahr profitieren? Auf den folgenden Seiten finden Sie bewährte Praxisideen zu sechs unterschiedlichen Themenbereichen. Sie können natürlich das ganze Heft (und die Homepage www.jahr-der-dankbarkeit.net,
ab S. 14
Oktober-November 2015: Familie & Freunde Mit dem Erntedank-Wochenende am 3./4. Oktober 2015 startet unser Dankejahr bzw. in der Schweiz mit dem Eidgenössischen Dank-, Buß- und Bettag (20. September). Wie schön wäre es, wenn wir den Erntedanktag wieder neu für unsere Familien, Freunde und Gemeinden entdecken. Die EKHN hat mit der „DankSekunde“ eine tolle Idee kreiert, die viele Nachahmer finden wird (S. 10). Außerdem feiern wir am 3. Oktober 25 Jahre Deutsche Einheit (S.32/33). Gute Gründe Danke zu sagen!
ab Dezember-Januar 2016: S. 22 Gemeinde & Gemeinschaft Viele Gemeinden nutzen die Weihnachtsfeiern oder den Start in das neue Jahr, um sich bei Ihren Mitarbeitern zu bedanken. Hier finden Sie viele Ideen, wie Sie in Ihrer Gemeinde eine Dankekultur schaffen können.
ab Februar–März 2016: S. 30 Politik & Gesellschaft Im März 2016 finden in Deutschland drei Landtagswahlen statt. Haben Sie Ihren Abgeordneten, den Kandidaten und Politkern schon mal gedankt, dass sie sich für unser Gemeinwohl einsetzen?
in der wir noch mehr Ideen gesammelt haben) einfach als Steinbruch benutzen und die besten Ideen für sich und Ihre Gruppen und Gemeinde herauspicken. Gerne können Sie sich aber auch dem Jahres- und Themenrhythmus des Dankejahres anschließen. Alle zwei Monate werden wir einen besonderen Schwerpunkt auf eines der sechs Themen der Dankbarkeit legen – und über den Newsletter weitere Praxis-Ideen und Artikel zu diesem Thema veröffentlichen. Hier finden Sie den Jahres-Themen-Plan:
ab April–Mai 2016: S. 38 Gesundheit & Umwelt Der Winter ist vertrieben und die ersten warmen Tage locken in die Schöpfung. Wofür es da alles Danke zu sagen gibt? Auch unsere Gesundheit ist nicht so selbstverständlich wie wir oft denken.
ab Juni–Juli 2016: S. 42 Beruf & Berufung Wie Personen, Firmen und Institutionen sich bei Freunden, Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern bedanken können, dazu finden Sie hier viele Ideen. Und vielleicht haben Sie ja Lust, einen Danke-Tag in Ihrer Stadt zu starten (s.S. 44)?
ab August–September 2016: S. 50 Geschichte & Perspektive Mit dem Reformationstag am 31. Oktober 2016 startet das Reformationsjubiläum. Die Geschichte der Dankbarkeit beginnt aber schon viel früher – und auch unsere Lebensgeschichte bietet viel Grund zur Dankbarkeit. Und damit Sie Ihrer Dankbarkeit Worte geben können finden Sie auf Seite 56 ein Tagzeitengebet. Das können Sie gleich morgen beten, oder jede Woche im Jahr der Dankbarkeit am Wochenbeginn und Ende, oder einfach jeden Tag.
KAI S. SCHEUNEMANN ist Pastoraler Leiter in der Andreasgemeinde, Niederhöchstadt (www.Andreasgemeinde.de).
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Familie und Freunde
Foto: Maria Teijeiro/Thinkstockphotos.de
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ERNTEDANK: EIN DANKE-FEST FÜR ALLE Das Jahr der Dankbarkeit startet im Oktober gleich mit einem schönen Fest: Erntedank. Warum nicht nach dem Gottesdienst ein fröhliches Danke-Fest mit Familie und Freunden feiern? Kreative Anregungen von Stefanie Böhmann.
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enn ich all das, was ich besitze, auflisten würde, wären sicherlich schnell zwei Seiten oder mehr gefüllt. Mir geht es gut; ich bin verheiratet, habe drei Kinder, einen Beruf, der mich herausfordert, mir aber auch Freude macht, wir sind eingebettet in eine spannende Gemeinde, haben tolle Freunde, ... Und doch kenne ich das Gefühl, dass ich denke, ich bekäme nicht genug Liebe, die Herausforderungen scheinen zu groß, ... Kennen Sie diese Gedanken? Sie scheinen mich an manchen Tagen zu zerfressen und nehmen mir jegliche Freude. Doch es gibt ein Mittel dagegen: die Dankbarkeit. Genau diese Dankbarkeit verlieren wir manchmal aus dem Blick. Deshalb bin ich so froh, dass es sogar ein Danke-Fest in unserem Kalender gibt: das Erntedankfest. Fußspuren Gottes entdecken Für mich bekommt das Erntedankfest eine neue Bedeutung, wenn ich meinen Blick nicht nur auf den reichen Erntesegen lenke, sondern auch auf den erfahrenen Reichtum im alltägli-
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chen und geistlichen Leben. Wo habe ich noch – außer in der Ernte – die Fußspuren Gottes erlebt? Eigentlich ist es nämlich jeder einzelne Tag wert, ihn zu einem Dankfest zu machen. Gott beschenkt uns mit seiner Liebe, mit der Zusage: Ich bin da! Haben wir nicht allen Grund dafür zu danken und wie David völlig aus dem Häuschen wild zu tanzen und Gott zu loben? Ich habe gemerkt, dass die Dankbarkeit die Wurzel für Freude ist. Wenn ich mich nicht mehr meinem Selbstmitleid hingebe, sondern anfange, Gott für all die Dinge zu danken, die er mir schenkt, hebt sich meine Stimmung. Deshalb möchte ich das Erntedankfest nicht nur als Ernte– Dank feiern, sondern ein Danke-Fest feiern für all die Dinge, die wir unabhängig von der Ernte bekommen haben. Feste lassen sich bekanntlich nicht so gut allein feiern. Deshalb laden Sie doch nach dem Erntedankgottesdienst Freunde ein und feiern Sie gemeinsam. Ein paar Ideen für diesen Danke-Tag habe ich hier gesammelt. Der Blick in andere Kulturen kann uns dabei helfen, dass dieses Fest ein echtes Highlight wird und wir viel-
leicht auch neue Gestaltungsideen für dieses Fest bekommen. Das Erntedankfest der Mbya-Indianer Ich durfte in Paraguay an einem Erntedankfest der Mbya-Indianer teilnehmen. Dort ist Nahrung nicht selbstverständlich. Trotzdem hat jeder eine Erntegabe mitgebracht. In diesem Gottesdienst haben die Missionare jede einzelne Erntegabe in die Höhe gehoben (frisch gemolkene Milch, Maniok, Orangen, Papaya, …) und Gott dafür mit den Indianern gedankt. Wir alle konnten sehen, wie viel Wachsen und Gedeihen Gott geschenkt hat und wie sich die Mühe des Anbaus gelohnt hat. Danach wurde zusammen gegrillt und die Erntegaben wurden gemeinsam verarbeitet. Es war ein fröhlicher Tag, der mit einem Volleyballturnier beendet wurde. Was können wir von den Indianern übernehmen? • Die Idee, nach dem Gottesdienst mit Freunden weiter zu feiern, zu grillen und die Erntegaben zu verarbeiten und gemeinsam fröhlich zu sein. • Wenn jeder im Gottesdienst – oder auch in der Runde zu Hause – erzählt, wofür er im vergangenen Jahr danken kann. So kommen alle ins Staunen, was Gott Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Freunden alles geschenkt hat. Das jüdische Sukkot-Fest Die Juden feiern eine Woche lang das Fest „Sukkot“, das übersetzt das „Fest der Hütten“ bedeutet und das Volk Israel an ihre 40-jährige Wanderschaft durch die Wüste erinnern soll, in der die Israeliten damals in Hütten gelebt haben. Es findet Ende September/Anfang Oktober als Fest der Freude statt, in der Gott auch für die Ernte gedankt wird. In dieser Zeit bauen sich die Juden gemeinsam kleine Hütten, die Sukka. Kinder schmücken die Sukka mit selbstgemalten Bildern und Girlanden. Weitere Traditionen prägen dieses Fest. Die Hausfrau zündet am Abend zu Beginn des Festes möglichst schon in der Sukka die Festlichter an. Parallel dazu wird ein Licht- und Danksegen gesprochen. Von verschiedenen Gottesdiensten begleitet, gestaltet die Familie mit Freunden die Festwoche, in der sie möglichst viel Zeit in der Sukka verbringen. Auch das gemeinsame Kochen, Beten, Tanzen und Feiern mit der Familie und mit Freunden hat einen großen Stellenwert. Denn Gottes Auftrag lautet in 3.Mose 23,40: „Feiert sieben Tage lang ein fröhliches Fest für mich.“ Was können wir vom Sukkot übernehmen? • Ich finde die Idee toll, dass man gemeinsam eine Sache erstellt und baut. Man könnte die Dinge, für die man dankbar ist, mit Wasserfarben, mit Fotografien, mit Collagen, … ausdrücken und festhalten. Jeder gestaltet einen DinA4-Bogen und bringt ihn mit, so dass ein großes gemeinsames Dankbarkeits-Patchwork-Gemälde entsteht. So ein Gemälde kann auch gut in einem Gemeindehaus oder einer Kirche aufgehängt werden, damit man immer wieder ans Danken erinnert wird.
• Wenn wir als Familie im Auto sitzen und „Vielen Dank für die Sonne“ oder „Ein dickes Dankeschön“ von Mike Müllerbauer auf CD hören und dazu mitsingen, dann kommt Stimmung ins Auto und Freude ins Herz, denn da wird mitgerockt. • Besonders schön fand ich es, das Purimfest, das die Juden vor einigen Jahren mit einem Ball in Stuttgart gefeiert haben, miterleben zu können. Dort bedankt sich das Volk bei Gott, dass es durch die Königin Esther vor der Vernichtung gerettet worden ist. Neben Walzer und Rumba haben wir auch fröhlich zusammen Folklore getanzt und eine ausgelassene, wunderschöne Stimmung erfüllte den großen Saal. Tanz ist auch ein tolles Ausdrucksmittel für Dank und Freude. Das amerikanische Thanksgiving Ein weiteres Danke-Fest feiern die Amerikaner mit Thanksgiving. Es wird traditionell am vierten Donnerstag im November gefeiert. Die Amerikaner erinnern sich bei diesem Fest an die Hilfe der Wampanoag-Indianer, die den ersten Siedlern im 17. Jahrhundert in der Landwirtschaft geholfen und ihnen Orientierung im neuen Land gegeben haben. Die Siedler und die Indianer sollen damals auch gemeinsam Erntedank gefeiert haben. Heute ist es immer noch ein Danke-Fest, an dem es den traditionellen Truthahn gibt, Gemeinschaft gefeiert, gemeinsam gespielt wird, aber teilweise auch der Fokus auf diejenigen gerichtet wird, denen es nicht so gut geht. Was können wir von Thanksgiving übernehmen? • Den Fokus auf bedürftige Menschen. So dürfen in unserer Gemeinde am Erntedankfest die Menschen, die nicht so viel haben, die Erntegaben auf dem Altar mit nach Hause nehmen. Man könnte sie auch verkaufen und den Erlös spenden. Manche Gemeinden kochen aus den Erntegaben auch einen Eintopf und schenken ihn an Obdachlose aus. • Gemeinsam zu spielen, macht viel Spaß. Zum Beispiel könnte man das ABC-Spiel gemeinsam spielen. Der Erste muss ein Dankeschön mit A finden, der Nächste mit B. usw. Weitere Spiele: Kirschkern-Wettspucken, Gemüse und Obst blind ertasten, Apfeltauchen – dazu muss man aus einer Wasserschüssel ohne die Hilfe der Hände mit dem Mund einen Apfelschnitz rausfischen. Die neuesten Studien belegen, dass Dankbarkeit mehr ist als nur ein Dankeschön. Sie hat nämlich viele positive Auswirkungen: Dankbare Menschen sind glücklicher, haben mehr Energie, sind optimistischer. Dankbarkeit fördert demnach die Gesundheit; sie ist eine Liebeserklärung an das Leben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Danken.
STEFANIE BÖHMANN ist Grund- und Hauptschullehrerin und lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
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FAMILIE UND FREUNDE
NICHTS SELBSTVERSTÄNDLICH NEHMEN Eine dankbare Haltung innerhalb der Familie stärkt die Beziehungen untereinander. Diese Erfahrung hat Helena Gysin gemacht.
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ie leben wir in unserer Familie Dankbarkeit? Seit Tagen zerbreche ich mir über dieser Frage den Kopf. Denn eigentlich kann ich nur antworten: Wir leben sie nicht, wir sind dankbar! „Gut“, werden einige entgegnen, „diese Frau wohnt in der Schweiz, im reichsten Land der Welt.“ Stimmt, dennoch ist Dankbarkeit keine Selbstverständlichkeit, sondern eine (Lebens-)haltung. Wir sind dankbar, dass wir uns haben, dass wir miteinander unterwegs sein dürfen. Irgendwie wissen wir, dass vieles ohne einander nicht möglich wäre. Dazu fällt mir eine Geschichte ein. Es war im Sommer 2002, unsere Kinder 9, 7 und 5 Jahre alt. Zum ersten Mal hatten wir Ferien im Ausland, in Frankreich, geplant. Mein Mann leitete damals eine Gärtnerei. Eine Woche vor unserer Abreise, in der Hochsaison, fiel ein Arbeiter wegen Krankheit aus. Jetzt musste viel Arbeit in der gleichen Zeit durch weniger Hände erledigt werden – unsere Ferien standen auf der Kippe. Unsere Kinder realisierten den Ernst der Lage und fragten sofort, ob sie Papi irgendwie unterstützen könnten. Konnten sie! Die drei kleinen Helfer wurden nach ihren individuellen Fähigkeiten eingesetzt: Boas,
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der Kleinste füllte Erde in die Töpfe; Lea, die Älteste, pflanzte hunderte von Pflänzchen in die vorbereitete Erde, und Emanuel begoss sie sorgfältig mit einer medizinischen Spritze. Ohne diesen beherzten Einsatz wären möglicherweise unsere Ferien ins Wasser gefallen. Beieinander bedanken Unsere Kinder sagen, dass wir Handreichungen und Hilfestellungen, also z.B. die berüchtigten Fahrdienste des Elterntaxis oder Mithilfe im Haushalt nie als selbstverständlich nehmen und uns darum beieinander bedanken. Mag sein, dass schon allein diese Haltung ein gutes Klima schafft und unsere Beziehungen stärkt. Sonja Lyubomirsky stellt in ihrem Buch „Glücklich sein“ (Campus 2008) folgende These auf: „Wer dankbar ist, verhält sich hilfsbereiter, und das wiederum stärkt seine sozialen Beziehungen. Sein Selbstwertgefühl steigt, und er kann leichter mit Belastungen umgehen.“ Wenn ich in unsere Familie schaue, dann stelle ich mir die bekannte Frage, was denn zuerst gewesen sei: das Huhn oder das Ei? Also, die Dankbarkeit oder die guten Beziehungen? Wie auch immer – schön, dass beides zu unserer Familienkultur gehört.
Ausweg aus dem Immer mehr Dankbarkeit ist aber auch ein Mittel, um aus dem Immer-mehr-haben-Wollen-Modus auszubrechen. Wir waren der Meinung, dass unsere Kinder im Alter von fünf Jahren noch nicht zwingend die ganze Welt mit all ihren Attraktionen, wie Europa-Park, Disneyland inklusive aller Meere und Wüsten gesehen haben müssen. Darum haben wir gewisse Highlights richtiggehend inszeniert: erste Ferien am Meer, Handy mit 13 Jahren oder den Ausflug in den Europapark mit Papi in der 2. Oberstufe. Klar mussten wir uns auch Sätze anhören, dass alle anderen schon hätten, nur sie nicht … Aber irgendwie übertönten doch Vorfreude und Dankbarkeit meistens das Klagen. So soll es sein, nicht nur im Jahr der Dankbarkeit.
HELENA GYSIN wohnt mit ihrer Familie in Bülach (CH). Sie ist Sekretärin einer Baptistengemeinde und als freischaffende Autorin tätig.
www.ArtFactory.de
JESUS IM ZENTRUM
KINDER IM BLICKPUNKT
In den Compassion Kinderzentren werden die Kinder mit Jesus Christus bekannt gemacht. Denn seine Liebe verändert am stärksten und nachhaltigsten.
Wir sehen die Nöte der Kinder, mehr aber ihr Potenzial. Diese Kinder können später einmal eigene stabile Familien gründen. Sie können ihre Zukunft aktiv gestalten und mit ihren Fähigkeiten die Bedingungen in ihren Ländern verbessern.
GEMEINDEN ALS PARTNER
EIN KIND – EIN PATE
Compassion arbeitet ausschliesslich mit christlichen Gemeinden in Ländern des globalen Südens zusammen. Als Einheimische kennen diese die Bedingungen vor Ort und können daher den Kindern und ihren Familien am besten helfen.
Jedes Compassion Kind hat nur einen Paten. Durch gegenseitige Gebete, Briefe und Ermutigungen spielt jeder Pate eine wichtige Rolle im Leben des Kindes, unterstützt es und zeigt ihm die Liebe Gottes.
Wie Sie, Compassion und die christliche Gemeinde vor Ort ...
DAS LEBEN EINES KINDES IN ARMUT VERÄNDERN www.compassion-de.org | Sinnvolle 1-zu-1-Pateschaften
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Praxisideen Familie und Freunde
Wofür bist du heute dankbar?
Die Danke-Offensive
Mein Mann und ich machen seit geraumer Zeit abends einen Mini-Tagesrückblick: Wofür bist du heute dankbar? Wir versuchen immer drei Dinge zu finden oder auch mehr. Wir stellen fest, dass wir dadurch dankbarer werden und der Tag gut ausklingt. Außerdem lernen wir uns noch mal neu kennen, wenn der Partner z.B. für Dinge dankbar ist, die man gar nicht beachtet hat. Einfach und effektiv.
Der Nachbar, der tagsüber die Pakete annimmt, die Freundin, die ein offenes Ohr hat, der Geschäftspartner, der sich besonders viel Mühe gemacht hat, die Schwiegermutter, die bei der Kinderbetreuung aushilft, der Ehepartner, der eine lästige Pflicht übernommen hat … Vieles nimmt man einfach so hin oder murmelt ein schnelles Dankeschön. Diese Aktion soll dazu ermutigen, mit Dank großzügig und bewusst umzugehen – indem man ihn schriftlich verteilt. Eine unerwartete, kleine (handgeschriebene) Nachricht oder eine Karte erfreuen den Empfänger nicht nur, sie vermitteln dem anderen auch Wertschätzung. Beginnen kann man damit im Freundes- und Bekanntenkreis. Erfahrene Danksager können das Feld immer weiter ausdehnen: auf den Busfahrer, der für einen extra noch mal angehalten hat, oder den Paketdienst, der die schweren Päckchen in die 5. Etage schleppt … Ein schriftliches Dankeschön muss gar nicht ausgefallen sein. Eine kleine Notiz auf einer schönen Karte reicht schon aus, z. B. „Vielen Dank, dass du/Sie … Das hat mir sehr geholfen/den Tag gerettet/mich beflügelt/ …“ Tipp: Passende Postkarten bietet das Postkartenbuch „Danke! 25 Postkarten für ein kleines Dankeschön“ (SCM).
SABINE ZÖLLNER hat Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor studiert und arbeitet als Pastorin und Selbstverteidungstrainerin.
Sonntagsbegrüßung Analog zur jüdischen Feier zum Beginn des Sabbats am Freitag, wird in den Häusern der Jesus-Bruderschaft am Samstagabend die „Begrüßung des Sonntags“ gefeiert. Dazu gibt es eine kleine Hausliturgie. Familie oder Freunde sitzen um einen festlich gedeckten Tisch und sprechen im Wechsel Texte der Liturgie. Eine Kerze wird entzündet („in deinem Lichte sehen wir das Licht“), man spricht sich den Frieden zu, ein Glas mit Wein wird erhoben und ein Lobpreis dazu gesprochen: „Wir wollen Gott preisen mit diesem Zeichen der Freude und Ihm danken für die Segnungen der vergangenen Woche: für Gesundheit, Kraft und Weisheit, für unser Zuhause (Gemeinde, Hauskreis …), für Liebe und Freundschaft, auch für die Erziehung durch Anfechtungen und Prüfungen, für unsere Arbeit und die Freude, die wir in dieser Woche empfangen haben“. Weitere Dankanliegen können zusammengetragen werden. Danach wird ein Brot (ein frischer Hefezopf) gesegnet. Anschließend wird gegessen und der Abend gemeinsam gestaltet. Diese Liturgie nimmt alle Lebensbereiche in den Blick und lässt die Woche mit Dank schließen und eine neue beginnen. Die Liturgiekarte ist erhältlich in der Buchhandlung Kloster Gnadenthal: buchhandlung@jesus-bruderschaft.de) JUTTA EBERSBERG ist Vorstandsvorsitzende der Jesus Bruderschaft Gnadenthal. www.jesus-bruderschaft.de
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ANNEGRET PRAUSE arbeitet als Lektorin im SCM-Verlag.
Eine ganz besondere Form von Lebensqualität Angelikas Mutter ist dement. Angelika und ihre Schwester pflegen die Mutter zu Hause, obwohl die Ärzte davon abgeraten haben. Die Aufgabe überfordert das Privatleben und auf Dauer auch die eigenen Kräfte. Angelika und ihre Schwester haben sich dennoch entschlossen, die Mutter selbst zu betreuen. Die Schwester kümmert sich unter der Woche um die Mutter, und am Wochenende löst Angelika sie ab. Die beiden Schwestern verzichten um der Mutter willen auf vieles. Spontan mit Freunden treffen oder ein Ausflug am Wochenende – Fehlanzeige. Trotzdem halten die beiden Frauen durch. Sie sind davon überzeugt, dass sie in bestimmten Momenten erkennen können, dass sich die alte Dame wohl fühlt. Eine Statistik sagt: 2011 gab es rund 2,5 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Rund die Hälfte davon wurde zu Hause von Angehörigen gepflegt. Angelika und ihre Schwester haben für sich diesen Weg gewählt, um ihre Dankbarkeit ausdrücken. Dafür, dass sie einst von der Mutter großgezogen wurden. Damals hat die Mutter auf vieles verzichtet und heute tun sie es eben. Trotz der großen Herausforderungen hat das Leben dadurch für sie eine ganz besondere Qualität.
DANKIDEEN Pflegende Angehörige leisten einen großen Dienst für Kranke und für ein lebenswertes Leben in unserer Gesellschaft. Oftmals kommen sie dabei zu kurz und sind viel zu bescheiden, um sich bemerkbar zu machen. Wen kennen Sie aus Ihrem Umfeld, der einen Angehörigen pflegt? Fragen Sie diese Menschen, womit Sie ihnen konkret helfen können. Das kann ein Einkauf sein oder ein Kaffeebesuch, zu dem Sie den Kuchen mitbringen oder auch irgendwelche Behördengänge. Alles, was hilft, ist gut. Oder gehen Sie in der Fußgängerzone bewusst auf jemanden zu, der sich um einen Angehörigen kümmert. Sagen Sie einfach: „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“ Manche Menschen haben das seit langem nicht mehr gehört. ANDREAS ODRICH ist Leiter der Radioredaktion von ERF Medien.
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FAMILIE UND FREUNDE
Foto: IJM Naman
Zeit mit der Familie Zeit mit der Familie verbringen. Eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen – oder nicht doch ein echter Grund, dankbar zu sein? So empfindet es jedenfalls Naman*, der über mehrere Jahre als Sklave in der Nähe von Bangalore in Indien gefangen gehalten und zu brutalter Arbeit gezwungen wurde, bis er 2013 durch die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission befreit wurde. Auf die Frage, was sein größtes Glück sei, antwortete er mir bei unserem Gespräch ganz spontan: „Am Abend bei meinen Kindern zu sitzen und gemeinsame Zeit zu verbringen.“ Mehr Geschichten und Berichte aus aller Welt, die dankbar für unser Leben machen, gibt es unter www.ijm-deutschland.de. Sie eignen sich, um gemeinsam als Familie die eigenen Möglichkeiten, die wir für die Gestaltung unserers Familienlebens haben, dankbar zu reflektieren. *: Aus Sicherheitsgründen wird hier ein Pseudonym verwendet. DANIEL RENTSCHLER ist Pastor der FeG Heidelberg und Leiter der Bildungs- und Gemeindearbeit von IJM Deutschland. www.ijm-deutschland.de
Der „ERF Pop Dankesager“ Dankbarkeit fördern und Freude verschenken – wie schaffen wir das als Radiosender? Diese Frage war Ausgangspunkt für die Aktion „ERF Pop – Ihr Dankesager“, die wir im vergangenen Jahr im Oktober gestartet haben. Wir waren gespannt, wie sie laufen würde. Und dann traten unsere Moderatoren ans Mikrofon: „Wir alle kennen sie - die Helden des Alltags. Wem wollten Sie schon immer mal Danke sagen, haben es aber noch nie getan? ERF Pop übernimmt das für Sie! Wir rufen Menschen in Ihrem Namen an. Sagen Sie uns, wer’s verdient hat. Am Ende der Woche bekommt einer der Angerufenen unser Dankeschön-Essen für zwei.“ Die Reaktionen übertrafen unsere Erwartungen. Es kam uns so vor, als würden die Menschen nur darauf warten, eine Möglichkeit zu bekommen, endlich einmal Danke zu sagen. Die Bedankten waren ebenso positiv überrascht. Bei unseren Anrufen spürten wir, wie sehr ein Dankeschön das Herz eines Menschen berühren und seinen Tag beeinflussen kann. Von Freudentränen bis hin zu absoluter Sprachlosigkeit war alles dabei. Und das haben uns unsere ERF Pop-Dankesager erzählt: „Ich will auf diesem Weg meiner Chefin, danken. Sie ist immer geduldig, immer ansprechbar, freundlich und um Gerechtigkeit und Frieden bemüht!“ „Ich möchte mich für das Engagement meines Mannes bedanken. Er fährt mich zu Therapeuten und Ärzten. Ich möchte mich für seine Liebe und sein Engagement bedanken.“ „Da fällt mir meine Freundin ein, die immer da ist, zur rechten Zeit eine passende Karte schickt, mich besucht. Ein Mensch mit einem großen Herzen. Danke, dass du da bist.“
DANKSAGER-IDEE Für Kirchengemeinden, Sportvereine, Freiwillige Feuerwehr, ehrenamtliche Vereine: Loben Sie einen Dankeschön-Preis aus. Animieren Sie Menschen in Ihrer Gruppe dazu, anderen Danke zu sagen. Treffen Sie sich wahlweise alleine mit dem Sieger oder machen Sie daraus ein großes Dankefest, mit vielen Preisen. TOBIAS SCHIER ist Leiter von ERF Pop
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GUTES TUN – damit andere davon lernen ERF Medien begleitet die besten Danke-Ideen ERF Medien unterstützt das Jahr der Dankbarkeit mit einer besonderen Aktion. Unter allen Ideen zum Jahr der Dankbarkeit sucht eine Jury des ERF die besten aus und begleitet sie mit einem Reporterteam. Damit wollen wir nicht nur den Akteuren Danke sagen, sondern andere dazu animieren, ähnliche Ideen zu verwirklichen – damit immer mehr Menschen eine neue Kultur der Dankbarkeit leben. Senden Sie ein kurzes Exposé (Halbe DIN A4-Seite) an ERF Medien Jahr der Dankbarkeit Postfach 35573 Wetzlar Einsendeschluss: 31.10.2015 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, es gelten die Gewinnspielbestimmungen, die ERF Medien auf seiner Homepage unter www.erf.de veröffentlicht hat.
Rubrik
PREDIGTIDEE
begeistern für Jesus
Party mit Sinn // Lukas 5, 27-35 Vers 27-29: Nachfolge-Party • Levi verlässt nicht alles im wortwörtlichen Sinn, sondern stellt alles zur Verfügung, z.B. sein Haus. • Erste Tat Levis als Nachfolger ist es, ein Fest mit Freunden und Kollegen zu feiern. • Die geladenen Gäste finden sonst nur schwer Zugang zur Religion. Impuls: Die angemessene Reaktion auf eine Begegnung mit Jesus ist ein Fest der Freude. Wie wäre es mit Erntedank als großem Fest? Levi lädt gerade die ein, die von der frommen Gesellschaft ausgeschlossen sind. Wer ist das bei uns? Homosexuelle? Obdachlose? Migranten?
Theologisches seminar aDelshoFen www.lza.de/theologisches-seminar
Vers 30-32: Eine Party bringt Außenseiter mit Jesus zusammen • Der Einwand der Pharisäer und Schriftgelehrten ist biblisch berechtigt: vgl. Psalm 1, 1. • Durch Lukas 15, 7 wird deutlich, dass Jesus hier wohl die „Selbstgerechten“ als „Gerechte“ bezeichnet. Impuls: Jesus kritisiert die Unterscheidung zwischen denen, die drinnen und denen, die draußen sind. Sorge um seinen Ruf hat er nicht. Wo stellt sich unsere Selbstgerechtigkeit seinem Auftrag in den Weg? Vers 33-35: Wo Jesus ist, gibt es Grund zu feiern • Fasten gehörte zur Jüngerschaft Johannes des Täufers und der Pharisäer und galt als Pflicht des Gottesvolkes • Zu kultischen Feiern und Hochzeiten war das Fastenbrechen aber geboten: Die Freude sollte nicht getrübt werden, Dankbarkeit für Gottes Handeln stand im Vordergrund. Impuls: Fasten kann auch für Christen Ausdruck des Glaubens sein. Doch grundsätzlich sollte nicht der Verzicht, sondern die Freude an Gottes Gegenwart ein Merkmal der Christen sein. Jesus war als Fresser und Säufer (Lukas 7, 34) bekannt. Die Freude an Jesus soll anstecken und andere integrieren. Ist unsere Gemeinde für fröhliche Feste bekannt? SABINE ZÖLLNER arbeitet als Pastorin und Selbstverteidigungstrainerein.
Weitere Predigten finden Sie unter www.jahr-der-dankbarkeit.net
Fragen • Wer aus Ihrer Familie könnte mal wieder ein nettes Dankeschön gebrauchen: Ehemann? Tochter? Opa? Patenkind? Cousine? Onkel? Nichte? • Und welche „Liebessprache“ hat dieser Mensch, so dass das Dankeschön auch wirklich bei ihm oder ihr ankommt? • Unsere Freunde sind Gold wert. Vielleicht ist es gut, ihnen mal wieder konkret zu sagen: „Ich schätze an deiner Freundschaft, dass du …“ • Gibt es einen Menschen in meinem Familien-/Freundeskreis, für den ich dankbar bin, weil er oder sie mich immer wieder ermutigt? • Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke: Welcher Mensch hat schon früh an mich geglaubt, mich geprägt und gefördert? Wie könnte ich ihm/ihr dafür danken?
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Gemeinde und Gemeinschaft
Foto: Robert Churchill/iStock/Thinkstockphotos.de
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DANKBAR FÜR STÄRKEN UND SCHWÄCHEN EINER GEMEINDE Die Ev. Wicherngemeinde Neumünster hat vor 15 Jahren zum ersten Mal ein NGE-Gemeindeprofil erstellt. Danach hat sie sich inzwischen fünf Mal der Bewertung unterzogen. Die Analyse stellt die Qualität in acht Handlungsfeldern einer vitalen Gemeinde dar (siehe Kasten). Sind die Gemeindemitglieder und ihr verantwortlicher Pastor dadurch dankbarer geworden? Oliver Schippers fragte bei Pastor Christian Andersen nach.
OLIVER SCHIPPERS: Ihre Gemeinde hat sich in den vergan-
genen 15 Jahren von einer Gemeinde mit vielen Herausforderungen und durchschnittlicher Qualität zu einer Gemeinde entwickelt, in der die acht Qualitätsmerkmale alle sehr positiv bewertet werden. Im Gottesdienst sind heute deutlich mehr Menschen an jedem Sonntag als vor 15 Jahren. Wenn Sie diese Entwicklung betrachten, wofür sind Sie in besonderer Weise dankbar? CHRISTIAN ANDRESEN: Zum einen bin ich dankbar für den Mut, Schritte zu tun, neugierig zu bleiben und sich korrigieren zu lassen. Der Leitgedanke „lernende Gemeinde“ lässt uns unterwegs sein. Dann bin ich sehr dankbar für das Instrument Gemeindeanalyse. Es hebt ab von meinen persönlichen Eindrücken und Meinungen. Vielmehr ermöglicht es den ehrenamtlichen Mitarbeitern ihre Meinung zu äußern. Dank der wissenschaftlichen Auswertung freuten wir uns über Gelungenes. Zugleich fokussierten wir unsere Kräfte auf den Minimumfaktor „Gottesdienst“. 22
Erinnern Sie sich noch, wie Sie auf das Ergebnis der ersten Umfrage reagierten? Denn gerade einem wichtigen Arbeitsbereich des Pastors, dem Gottesdienst, wurde keine hohe Qualität bescheinigt. Die Befragten sagten damals sehr ehrlich, dass sie u.a. der Gottesdienst langweilt. Das war schon ein Schock. Zumal der Wert ja richtig im Keller „wohnte“. Nach dem Schock kam die Phase des Ausprobierens und Umbauens. Doch erst der Aufbau eines zweiten Gottesdienstes am Sonntagvormittag ließ die Qualität dieses Bereichs ansteigen. Nun sind die Gottesdienste ansprechend und einladend – eben inspirierend – dank vieler Hände. Welche Rolle spielt für Sie und die Mitarbeiter in Ihrer Gemeinde die sehr konkrete Bewertung der einzelnen Handlungsfelder? Anfänglich war es ungewohnt, mit einer gewissen Scheu behaftet. Jetzt ist es normal.
Dankbar leben
Eine Analyse zu erstellen ist das eine, daraus aber Konsequenzen zu ziehen und Schritte der Veränderung zu gehen, das andere? Was motiviert die Mitarbeiter der Gemeinde, sich immer wieder auf diesen Prozess einzulassen? Der Blick zurück und die damit verbundene Dankbarkeit. Ferner schätzten sie es sehr, dass sie um ihre Meinung gebeten werden. Vor allem können so auch die Stilleren und nicht so Wortgewandten ihre Meinung kundtun. Das NGE-Gemeindeprofil fragt Dankbarkeit nicht direkt ab. Inwieweit würden Sie aber sagen, dass ihre Gemeinde durch diesen Prozess dankbarer geworden ist? Mut und viele Schritte wurden „belohnt“. Dankbare Gemeindeglieder, motivierte Mitarbeiter und überraschte Erstbesucher freuen sich über ihre „Wicherngemeinde“ – das erfüllt mich, lässt mich gern und mit tiefer Freude als Pastor arbeiten. Vor allem danke ich Gott, dass er ein so guter Hirte ist, der durch all unser Nicht-Hören und unsere Umwege hindurch mit seiner Gemeinde unterwegs ist. OLIVER SCHIPPERS leitet das Institut für Natürliche Gemeindeentwicklung Deutschland/ Österreich und berät auch selbst Gemeinden im Prozess der Natürlichen Gemeindeentwicklung. www.nge-deutschland.de CHRISTIAN ANDERSEN ist seit 15 Jahren Pastor der Wicherngemeinde in Neumünster.
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Bevollmächtigende Leitung
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Gabenorientierte Mitarbeiterschaft
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Leidenschaftliche Spiritualität
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Zweckmäßige Strukturen
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Inspirierender Gottesdienst
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Ganzheitliche Kleingruppen
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Bedürfnisorientierte Evangelisation
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Die Bewertung bedeutet ja nicht nur, dass Erfolge dargestellt werden, sondern es auch immer wieder neue Herausforderungen, vielleicht auch Grund zur Unzufriedenheit, gibt? Ist dies wirklich hilfreich oder schafft dies nicht auch schnell eine schlechte Stimmung in der Gemeinde? Das hängt von der zugrunde liegenden Kultur in der Gemeinde ab. Wir sind offen für Neues, auch Unbequemes, pflegen den Austausch im Kirchengemeinderat. Dies hat sich über die Jahre mit entwickelt.
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Viele Christen sind nicht wirklich glücklich. Schwierige Lebensumstände haben Anteile daran, sind aber nicht alleine ausschlaggebend. Glücklichsein hat viel mit einer inneren Einstellung zu tun, mit Gefühlen, Gedanken, Selbstannahme und Entscheidungen. Oft handeln wir nach einen inneren Drehbuch, ohne es zu merken. Dieses 100% geistliche Buch ist zu 100% lebenspraktisch.
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JAHR DER DANKBARKEIT
GEMEINDE UND GEMEINSCHAFT
Foto: Fuse/Thinkstockphotos.de
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DANKE ALS KULTURVERÄNDERER Menschen, die neidisch werden, weil man jemandem dankt, haben wohl schon ziemlich lange kein Dankeschön mehr gehört, wurde Sabine Zöllner klar. So startete sie eine „Dank-Offensive“ in ihrer Gemeinde.
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lso, als Sie das dann so betont haben, was der Uwe* alles macht, das hat ja schon für Unmut gesorgt. Eine hat jetzt ja noch mal gesagt, dass sie das ja auch gemacht hat, und ihr hat auch nie jemand Danke gesagt.“ Mit diesen Worten kam eine Dame aus unserer Gemeinde nach dem Gottesdienst auf mich zu. Es dauerte einen Moment, bis ich den Zusammenhang in Gedanken hergestellt hatte. Bei der letzten Mitgliederversammlung beschwerte sich ein älteres Mitglied darüber, dass der Zuständige für das Gemeindeblatt einige Tippfehler gemacht hatte und außerdem noch ein Datum falsch war. Als er anfing darüber zu debattieren, wie unmöglich das sei, nahm ich als Pastorin Uwe in Schutz: Als vollzeitbeschäftigter Familienvater ist es nicht selbstverständlich, dass er seine Freizeit unentgeltlich dafür opfert, die Kasse zu verwalten und alle zwei Monate das Gemeindeblatt zu gestalten, zu drucken und zuzuschneiden. Wir sollten ihm Danke sagen, anstatt ihn nun runterzuputzen. Ein Dankeschön für jedes Mitglied Mit dieser Ansicht waren wohl nicht
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alle einverstanden. Als nun Frau Schmidt* vor mir stand, wurde mir klar, dass hier unter der Oberfläche viel Bitterkeit vorhanden war. Wer neidisch wird, weil man jemandem dankt, muss wohl schon ziemlich lange kein Dankeschön mehr gehört haben, wurde mir klar. Das war der Auslöser, warum ich mich mit dem Thema „Dankbarkeit“ in der Gemeinde beschäftigte. Ich begann da, wo es mir am nötigsten schien. Ich sagte jedem Mitglied Danke, indem ich ein kleines Pappschächtelchen mit zwei Mercis füllte und einen kleinen persönlichen Brief beilegte. Das Ergebnis hat mich selbst überrascht. Noch ein paar Wochen später bedankten sich die Mitglieder: „Ach, das wäre doch nicht nötig gewesen. Aber vielen Dank!“ (Offenbar war es das doch!) Am meisten beeindruckte mich aber, dass eine Frau auf mich zukam und sich bei mir entschuldigte. Sie sei es gewesen, die neidisch auf Uwe war, weil sie niemals ein Dankeschön für ihre Arbeit als vorige Kassiererin erhalten hatte. Tränen standen in ihren Augen. Diese Offenheit hatte ich nicht erwartet, und so bereinigten wir die Sache. Der Konflikt war gelöst.
Eine Kultur der Dankbarkeit entwickeln Durch diese ganze Episode wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, dass wir eine Kultur der Dankbarkeit in unseren Gemeinden entwickeln. Wieso haben wir sie nicht? Aus Angst vor aufkeimendem Stolz? Bitterkeit scheint mir weit schlimmere Konsequenzen für die Gemeindearbeit zu haben. Sie kann das ganze Klima vergiften. In der Gemeindeleitung zogen wir den Schluss, jedes Jahr einen Mitarbeiterdank zu feiern und uns bei allen Mitarbeitern in der Gemeinde persönlich zu bedanken. Das zog Kreise. Auch die Mitarbeiter in unseren Kreisen bedanken sich nun bei ihren Helfern. Wertschätzung und Anerkennung tun einfach gut. SABINE ZÖLLNER hat Theologie in der Evangelischen Hochschule Tabor studiert und arbeitet als Pastorin und Selbstverteidigungstrainerin.
* Name geändert.
„Die Dankbarkeit lädt dich ein, die Schönheit der Gegenwart zu kosten.“ Ann Voskamp
Das Rauschen von Vogelschwingen, das Plätschern des Bachs, die letzten silbernen Strahlen der Sonne auf dem Wasser. Jetzt und hier, ganz und gar da sein. Wie viele dieser kostbaren Momente nehmen wir wirklich wahr? Ann Voskamps Buch ist eine Einladung, inmitten des Alltags die Schönheit der vermeintlich kleinen Dinge und Gottes Spuren darin mehr und mehr wahrzunehmen. Und dadurch eine Haltung der Dankbarkeit zu entwickeln, die die Fülle des Lebens mit offenen Armen empfängt. Gebunden • 272 Seiten • € 15,99 ISBN 978-3-86591-795-9
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Ann Voskamp:
Ann Voskamp:
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Tausend Dank
Tausend Dank – Textkarten
Dieser Bildband lädt ein, zur Ruhe zu kommen, inmitten des Alltags die Schönheit der kleinen Dinge zu entdecken. Mit Fotos und Texten von Ann Voskamp.
32 Textkarten mit prägnanten Zitaten von Ann Voskamp und feinen Foto-Motiven. Ideal als kleines „Dankeschön“ für einen lieben Menschen geeignet.
Tausend Geschenke – Postkartenbuch
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was mich bewegt
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Praxisideen Gemeinde und Gemeinschaft
Dankbarer Einstieg
Gott-sei-Dank-Fest an Erntedank
Mit folgendem Einstieg in den Hauskreis haben wir gute Erfahrungen gemacht – er eignet sich aber genauso für jedes andere Gemeindetreffen: Jeder bekommt einen Zettel und einen Stift und hat fünf Minuten Zeit, zehn Dinge aufzuschreiben, für die er heute dankbar ist. Wenn der Kreis morgens stattfindet, kann man auch den vorigen Tag nehmen. Danach haben alle fünfzehn Minuten Zeit, sich darüber auszutauschen. Die Idee ist zwar einfach, aber wir fanden sie sehr effektiv. Viele waren erstaunt, wie viele schöne Dinge sie doch erlebt hatten, und der Fokus von uns allen war auf das Positive geschwenkt.
Am Erntedanktag (2015 ist das der 4. Oktober) feiern viele Gemeinden im Bund EFG ein Dank-Fest mit Gottesdienst und Festtagsbuffet. Nach biblischem Vorbild (z.B. in 5. Mo 16,9ff) laden sie dazu Freunde, Nachbarn, Prominente, Geschäftsleute, Hilfsbedürftige, Obdachlose, Einsame, Alleinerziehende, Senioren, Kinder … ein, einfach jeden Menschen, der mit ihnen feiern mag. Weil Gott jeden liebt, uns das Leben schenkt und das Gute gönnt. Auf diese Weise wird das Erntedankfest missionarisch, diakonisch, begeisternd und verbindend. Das Gott-sei-Dank-Fest ist als Projekt des Landesverbandes Baden-Württemberg entstanden. Der Dienstbereich Mission bietet dazu professionell gestaltetes Einladematerial, einen Gottesdienstentwurf mit Predigtideen, inhaltliche Vorschläge und Tipps zur Gestaltung. Nach der Anmeldung zur Veranstaltung können Gemeinden das Material gegen eine Kostenbeteiligung von € 30,- nutzen. Weitere Infos: www.gott-sei-dank-fest.de GUNNAR BREMER ist Regionalreferent für Süddeutschland im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
CHRISTINE HILDEBRANDT
Vier Wochen Danke-Experiment
Mit Blumen „Danke“ sagen
Dankbarkeit ist Ausdruck unseres Glaubens und ein wichtiger Teil der Verkörperung des Evangeliums. Aber viel zu oft bleibt unser Glück bei uns, anstatt einen greifbaren und praktischen Wert zu haben und unsere Spiritualität sichtbar werden zu lassen. Es gibt viele Bereiche, in denen wir Dankbarkeit praktischen Ausdruck verleihen und auf diese Weise Gottes Liebe weitergeben können – in der Familie, Schule, Beruf oder auch im politischen und gemeindlichen Leben. Es lohnt sich selbst zu entdecken, wie und wo man Dankbarkeit, spürbar, erlebbar und begreifbar machen kann z.B.: • Um dich und deine Freunde daran zu erinnern, bestelle Armbänder mit dem Aufdruck: „Danke sagen ist ganz leicht“. • K(l)eine Geschenke: Besorge für deinen Stadtteil/dein Dorf typische Kleinigkeiten – manchmal gibt es so etwas auch als kostenfreie Sponsoring-Artikel von lokalen Märkten/ Banken/etc. Hab sie dabei und bedanke dich oft, und gibt etwas dazu. • Organisiere eine Bedankaktion (z.B. als Blumenverteilaktion) – in deiner Nachbarschaft, in der Schule, bei lokalen Vereinen, in regionalen Lebensmittelläden, bei Behörden, der Feuerwehr etc. • Schreibe einen Dankbarkeitspreis aus: Suche die „dankbarste Person“. Ein einfaches Verfahren dafür: Die Person, die am meisten Empfehlungen als „dankbarste Person der Stadt“ erhält, bekommt den Preis. Trefft euch als Gruppe einmal die Woche, um euch über dieses Experiment auszutauschen, euch zu ermutigen und herauszufordern. Betet füreinander und entdeckt gemeinsam, was Gott durch euch tun möchte.
Bedanken Sie sich einmal bei den Menschen, die für Ihre Kirchengemeinde oder für die Gesellschaft Gutes tun: z.B. Straßenkehrer und Müllarbeiter, Krankenschwestern, Diakonie-Mitarbeiter, Altenpfleger/innen – aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter, und schenken Sie diesen Menschen eine Blume – beklebt mit einem „Danksekunde“-Aufkleber. Gleichzeitig können Sie auch noch weitere Materialien zu der Aktion verteilen: • Eine Dankkarte (z.B. Motiv Danksekunde, Rückseite mit Tischgebet) • Eine Einladung Ihrer Gemeinde (zum Erntedank-Gottesdienst, zu weiteren Aktivitäten Ihrer Gemeinde) • Alternativ kann auch der Veranstaltungstermin schon auf die Dankkarte aufgedruckt sein Diese Aktion kann sehr gut im Vorfeld von Erntedank durchgeführt werden – verbunden mit Einladungen zu anderen Aktivitäten Ihrer Gemeinde auch noch bis Ende Oktober. Wichtig: Holen Sie vorher eine Genehmigung der Organisationen ein, bei deren Mitarbeiter/innen Sie sich bedanken wollen, vor allem, wenn Sie dazu die Räumlichkeiten der Organisation (Krankenhaus etc) betreten. Ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können Sie die Blumen auch sehr gut im Rahmen eines kleinen Dank-Fests oder im Anschluss an einen Gottesdienst überreichen.
BENJAMIN RUDOLPH (leapnetwork), BJÖRN WAGNER (leapnetwork) und VASSILI KONSTANTINIDIS (netzwerk-m e. V.), www.leapnetwork.de
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BIRGIT ARNDT ist Geschäftsführerin des Evangelischen Medienhauses der EKHN in Frankfurt. www.danksekunde.de
2 GEMEINDE UND GEMEINSCHAFT
Bewusst leben, heißt: dankbar leben!
Gemeinde-Danke-Tag mit Tauschbörse
Dieses Thema eignet sich für ein Frauenfrühstückstreffen, bei dem man gemeinsam entdeckt, dass Dankbarkeit zu einem bewussten und erfüllten Leben gehört. Stichpunkte, die darin zur Sprache kommen können:
„Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott!“ Dankbarkeit verändert Beziehungen. Auch in unseren Gemeinden! Feiern Sie doch mal einen Dank-Gottesdienst mit einer anschließenden Tauschbörse. Jeder bringt von seinem Überfluss etwas mit und stellt es kostenlos zur Verfügung. Die Senioren könnten erzählen, wofür sie in ihrem Leben besonders dankbar sind, und die Kinder könnten einen Malwettbewerb zum Thema machen. Die Jugend bedankt sich mit selbstgebackenen Waffeln für Unterstützung, es werden Heißluftballons mit der Aufschrift „Gott sei Dank“ fliegen gelassen … usw. So wird das Danken wieder mehr ins Bewusstsein gerückt.
1. Danken – nur eine Form? „Sag schön ‚Danke‘!“ Eine Benimmregel, die nicht unbedingt verkehrt ist, aber auch zu einer leeren Worthülse verkommen kann, führt nicht zu einem dankbaren Lebensstil. 2. Die Wechselwirkung von Danken und bewusstem Leben
VALERIE LILL ist mit eigenem Konzertprogramm unterwegs als Musikerin, Autorin und Vocal-Coach.
a) Danken – was ist das eigentlich? Zusammenhang zwischen „Denken“ (Gedanke) und „Danken“ (engl: to think/thank). Kopf und Herz müssen beteiligt sein. Dank ist immer etwas Ganzheitliches: „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen“.
Foto: WavebrakMedieLtd/Thinkstockphotos.de
b) Wege und Hindernisse zu einem bewussten Leben in Wechselwirkung mit einer dankbaren Gesinnung Weg 1: Ich will Hindernisse: Kränkungen und Enttäuschungen; nicht eingestehen wollen, dass alles nicht mein Verdienst ist Weg 2: Neu wahrnehmen lernen Menschen/Dinge/Situationen, für die ich heute dankbar bin Hindernisse: Zeitmangel und Gedankenlosigkeit Weg 3: Gemeinsam danken lernen Hindernis: Fehlende Kontakte zu dankbaren Menschen Dankbarkeit ist eine wünschenswerte Einstellung, denn: • sie zeigt uns den großen Reichtum, den wir von Gott bekommen haben • sie lenkt unsere Gedanken von negativen Einreden weg • sie bindet an den Geber • sie ist unsere eigentliche Lebensbestimmung SCHWESTER EVELYN RESCHIES ist Leiterin der Freizeitenarbeit des Gästehauses der DiakonieGemeinschaft Puschendorf.
Dank-Mahl Nach dem Gottesdienst ist es in vielen (Kirchen-)Gemeinden üblich, noch einen Stehkaffee und einen kleinen Imbiss anzubieten. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, Gemeinschaft miteinander zu pflegen. Dieses Zusammensein kann man doch einfach mal in „Dank-Mahl“ umbenennen. So leitet man die Aufmerksamkeit auf den Dank. Das muss ja nicht nur beim Erntedankfest so sein. Auch an den übrigens Sonntagen im Jahr gibt es viel Grund zum Danken! VALERIE LILL ist mit eigenem Konzertprogramm unterwegs als Musikerin, Autorin und Vocal-Coach.
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GEMEINDE UND GEMEINSCHAFT
Erst (nach)denken – dann Danken Viele „Merci“-Schokoladenriegel in einer Schale auf den Altar legen und die Gemeindemitglieder spontan dazu einladen, sich bewusst umzuschauen und in einer kurzen Zeit der Besinnung persönlich darüber nachzudenken: „Wer von den Anwesenden ist mir schon einmal (oder mehrmals) zum Segen geworden? Dafür möchte ich ihm bzw. ihr jetzt bewusst und persönlich einmal danken!“. Auf ein Signal hin können dann alle dankbaren Menschen einen (oder mehrere) Schokoriegel holen und bei der bzw. den betreffenden Person(en) mit einigen wenigen Worten des Dankes abgeben. Der Pastor sollte darauf achten, dass möglichst niemand leer ausgeht und dass diejenigen, bei denen sich die Schokoriegel allzu sehr häufen, die Riegel ihrerseits wieder an andere weiterreichen. Diese Idee ist übrigens nicht auf die Gemeinde beschränkt, sondern darf danach gerne auch bei den Nachbarn und anderen netten Menschen praktiziert werden – dann aber bitte mit einer ganzen Schokoladentafel. HARTMUT KRAUSE ist Missionsleiter und Geschäftsführer vom MFB e.V., www.mfb-info.de, VASSILI KONSTANTINIDIS ist Referent für Freiwilligendienste im Netzwerk M, www.netzwerk-m.de
PREDIGTIDEE Nur einer bedankte sich // Lukas 17, 11-19 Vers 11-14: Jesus heilt auch Undankbare • Samaritaner waren als Falschgläubige verachtet: sie benutzten eine veränderte Tora und hatten den Berg Garizim als geistliches Zentrum, nicht Jerusalem • Die Kranken waren sozial isoliert (vgl. Lev 13, 45-46) • Jesus hält sich an die Vorschriften, wenn er sie bittet, zum Priester zu gehen. (vgl. Lev 13-14) • Jesus heilt die Ausgestoßenen, die „Falschgläubigen“, sogar die, die nachher undankbar sind Impuls: Wenn wir Jesus zum Vorbild nehmen, sollen wir allen Gutes tun, die Hilfe brauchen, unabhängig von Herkunft, Glaube oder Haltung. Wer ist das bei uns? Z.B. Flüchtlinge, alte Nachbarn, schwierige Kollegen?
Foto: Ingram Publishing/Thinkstockphotos.de
Vers 15-18: Ausgerechnet der „Falschgläubige“ wird zum Vorbild für Dankbarkeit Der eine, der zu Jesus zurückkehrt, geht nicht (sofort) zum Priester • Er erkennt etwas vom anbrechenden Reich Gottes in Jesus; er fällt vor ihm nieder • Jesus bezeichnet den Samaritaner als allogenes, ein Wort, dass beim Tempel auf dem Schild stand, das den Zugang für Ausländer verwehrte. Ausgerechnet der, der nicht zum auserwählten Volk gehört, wird zum Vorbild: Er zeigt die dankbare Haltung, die Jesus erwartet. Wer könnte uns unerwartet zum Vorbild werden (konkret)?
10.000 Gründe Im Frühjahr 2014 führten wir als Gemeinde einen Monat der Dankbarkeit durch. Neben Predigten zu dem Thema wurde an jedem Sonntag das Lied „10.000 Gründe“ von Matt Redman im Gottesdienst gesungen. Während des Liedes hatten die Gottesdienstbesucher die Möglichkeit, Post-its zu beschriften mit Dingen oder Menschen, für die sie dankbar waren. Diese wurden dann im ganzen Gemeindehaus aufgeklebt. Ziel war es, gemeinsam 10.000 Gründe zu finden, für die wir dankbar sind. Überaus inspirierend war es, sich Zeit zu nehmen und die Zettel von anderen zu lesen – auch das hat neu dankbar gemacht. Eine tolle Aktion, die durch die sichtbaren Zeichen in allen Räumen der Gemeinde sehr präsent und nachhaltig war. DANIEL RENTSCHLER ist Pastor der FeG Heidelberg und Leiter der Bildungs- und Gemeindearbeit von IJM Deutschland. www.ijm-deutschland.de
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Vers 19: Die dankbare Haltung bringt dem „Falschgläubigen“ die Rettung Nicht Glaube an Heilung war ausschlaggebend, sondern die Dankbarkeit gegenüber Gott. Dankbarkeit ist Jesus wichtiger als Zugehörigkeit zum gemeinsamen „richtigen“ Glauben Impuls: Glaube zeigt sich auch in Dankbarkeit. Wie können wir Dankbarkeit kultivieren? SABINE ZÖLLNER hat Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor studiert und arbeitet als Pastorin und Selbstverteidungstrainerin.
Weitere Predigten finden Sie unter www.jahr-der-dankbarkeit.net
2 GEMEINDE UND GEMEINSCHAFT
Fragen • • • • • • • • • • • • •
Für wen bin ich in der Gemeinde dankbar? Was freut mich in meiner Gemeinde? Wer gehört zu meinen Freunden? Habe ich schon mal Danke gesagt? An welches „Dankeschön“ kann ich mich erinnern? Warum tat es mir gut? „Nicht getadelt ist genug gelobt.“ Wie sehen wir als Gemeinde das? Habe ich mich schon mal bedankt für die schöne Blumendeko? Das Lächeln bei der Begrüßung? Den freien Platz? Gibt es jemanden in der Gemeinde, dem ich in meinem Glauben viel verdanke? „Danke Gott und deinem Nächsten wie dir selbst.“ Könnte das ein Motto für mich werden? Welche Aufgaben in der Gemeinde übersehen wir schnell? Bei wem könnten wir uns mal wieder bedanken? Welcher Mensch fällt mir durch seine Dankbarkeit besonders auf? „Dankbare Menschen sind glücklicher.“ Bestätigt sich das in meiner Erfahrung? Merkt man an der Art, wie unsere Mitarbeiter das Gemeindeleben gestalten, dass sie sich wertgeschätzt fühlen? Religionsfreiheit ist ein teures Gut. Wie kann mir ein Blick in die Welt helfen, dankbarer zu werden?
. t h c e R Sie hat
. s n ei k Sie Malia, 12 Jahre, lebt mit ihrer Mutter und den Geschwistern auf der Straße. Der vaterlosen Familie wurde ihr Land geraubt.
Katja, 31 Jahre, unterstützt IJM mit ihrer monatlichen Spende beim Kampf für die Rechte armer Menschen.
Weil arme Menschen in einigen Ländern keine Rechte haben, kann ihnen jederzeit alles genommen werden. IJM kämpft für das Recht der Armen: mit Ihrer Hilfe! www.ijm-deutschland.de
International Justice Mission Deutschland e. V. Foto: istockphoto.com/TommL
Gib Recht! 29
Politik, Gesellschaft und Kultur
Foto: Sabine Wicher
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Einander richtig zuhören ist für Politiker und Bürger wichtig. Davon ist der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (2. v. l.) überzeugt.
DER EHRLICHE DIALOG – der beste Weg zur Dankbarkeit Wenn wir aktiv werden, neu miteinander reden und kommunizieren, können wir aussteigen aus der Verdrossenheitsspirale. Davon ist der Bundestags-abgeordnete Frank Heinrich überzeugt.
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ls ich davon hörte, dass es ein Jahr der Dankbarkeit geben soll, war ich sofort von der Idee begeistert. Dankbarkeit ist nicht nur der erlernte Reflex („Sag Danke“), es ist eine Herzenshaltung. Und ich bin froh, dass ich für so vieles danken kann, etwa für 26 Jahre friedliche Revolution und manches, was wir hier bei uns in Deutschland für selbstverständlich nehmen. Selbst die Demonstrationen und die Proteste der letzten Monate gegen „die Politik“ und „die Politiker“ machen mich dankbar – obwohl ich selbst betroffen bin. Das klingt paradox, aber es lässt sich schnell erklären. Auf die Straße zu gehen war vor 26 Jahren im Osten Deutschlands noch gefährlich, heute ist es ein Grundrecht. Wenn ich als Menschenrechtler in manchen Ländern unterwegs bin, dann sehe ich, dass das Demonstrationsrecht keine Selbstverständlichkeit ist. Menschen, die ihren Mund aufmachen, stehen in diesen Ländern mit mehr als einem Fuß im Gefängnis. Unzufriedenheit verstehen Zurück zu den Demos: Natürlich kommen einem auch die selbstkritischen Fragen. Haben wir uns als Politiker nicht zu sehr vom Bürger abgekoppelt und werden als elitär empfunden? Wenn mir manche Menschen begegnen, die sich von der Politik und uns Politikern überrollt fühlen und von Demokratie und Rechtsstaat enttäuscht sind, dann versuche ich diese Unzufriedenheit zu verstehen und werte sie nicht einfach als Undankbarkeit ab. Offenbar haben wir Politiker nicht gemerkt, dass es bei den Menschen Verlustängste gibt, und
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haben die Zuwanderungsdebatte, die Zukunft der Rentenfrage, die Wirtschaftspolitik und andere Themen viel zu lange vor uns hergeschoben. Dennoch basiert alles auf Gegenseitigkeit. Denn gleichzeitig waren die Bürgersprechstunden vieler Politiker-Kollegen Jahre lang leer. Bürger und Politiker haben es offensichtlich beiderseits nicht geschafft, einander ausreichend zuzuhören. Wundert es uns unter diesen Umständen, dass wir unter Unzufriedenheit leiden und ein Klima mangelnder Dankbarkeit in unserem Land beklagen? Eine andere Kultur des Umgangs Lassen Sie uns aussteigen aus der Verdrossenheitsspirale. Und damit meine ich nicht, dass wir uns alle eine rosarote Brille aufsetzen und uns gegenseitig blühende, potemkinsche Dörfer vorgaukeln. Ich glaube, dass der Weg zu mehr Gelassenheit und zu mehr Dankbarkeit über den ehrlichen Dialog führt. Aber das setzt auch eine andere Kultur des Umgangs miteinander voraus. Wir dürfen nicht ständig Sätze aus dem Zusammenhang reißen und in den sozialen Netzwerken als unausgegorene Halbwahrheiten verbreiten. Dann nämlich benehmen wir uns schlimmer als manche Boulevardzeitung. Wenn jemand von „Lügenpresse“ spricht, dann klingelt bei mir ein Alarmsignal. Ich bin überzeugt davon, dass die Medien in unserem Land viel mehr der Wahrheit verpflichtet sind als es in vielen anderen Ländern üblich ist, und da beziehe ich Europa mit ein.
Doch Demokratie heißt nicht, sich einfach in einem unreflektierten und vor allem passiven Medienkonsum zu verlieren. Wir müssen aktiv werden und neu miteinander reden und kommunizieren. Die Runden Tische der friedlichen Revolution waren dafür ein maßgebendes Beispiel. Setzen wir uns wieder zusammen und nehmen wir uns gegenseitig ernst. Bringen wir nicht länger fertige Antworten mit, sondern bilden wir uns unsere Meinung im Verlauf eines Gesprächs. Lassen Sie uns gemeinsam das Für und Wider eines Themas abwägen, lassen Sie uns sachlicher werden. Lassen Sie uns gemeinsam den Mut haben, Themen nicht zu tabuisieren und auszusparen, nur weil wir denken, dass wir mit unserer Meinung Schwierigkeiten bekommen könnten. Und auch wir Politiker sollten nicht zu geschliffen reden, sondern auch einmal unsere Emotionen zum Ausdruck bringen und zeigen, dass wir nicht für alles eine fertige Lösung haben. Die Gesellschaft aktiv mitgestalten Von den Bürgern wünsche ich mir, dass sie bei einer Debatte mit dem Ohr dabei sind und nicht mit einer vorgefertigten Meinung, und dass sie sich aus erster Hand informieren durch Gespräche, durch E-Mails, durch Besuche der Bürgerbüros und der Parlamente. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam Verantwortung nicht erst dann wahrnehmen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sondern dass jeder die Gesellschaft aktiv mitgestaltet. So früh wie möglich sollte dies beginnen. Jugendliche können sich in der Schülervertretung engagieren, junge Erwachsene als Elternsprecher, überall werden Vereinsvorsitzende gebraucht, politische Parteien wünschen sich mehr Zulauf, und auch die Kirchen freuen sich über aktive Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen. Dabei werden sie merken, was es heißt, Entscheidungen zu treffen, die die anderen dann gegebenenfalls nur noch schwarzweiß wahrnehmen, und dass es anstrengend sein kann, sich zu engagieren – aber dass es sich auf jeden Fall lohnt. Nur durch Mitmachen lässt sich Demokratie lernen, und nur so kann man dankbarer dafür werden. Aus dieser Verantwortung heraus darf dann auch Opposition gelebt werden. Dann dürfen gepfefferte Briefe geschrieben werden, aber nicht mehr aus Trotz, sondern aus dem Engagement heraus. Neue Chance für die Kirchen Hier sehe ich auch eine neue Chance für die Kirchen. Sie könnten wie in der DDR der späten 1980er-Jahre zu offenen Räumen werden. Damals gab es dort Platz für die Friedensbewegung, für Andersdenkende. Die Kirchen würden selbst profitieren, weil sie mitbekämen, was die Menschen bewegt, was in der Gesellschaft geschieht, und daraus ihre Antworten formulieren. Wir als Politiker könnten ebenfalls davon lernen, um sprachfähig zu bleiben. Und so könnte es auch in den sozialen Netzwerken geschehen, in denen wir uns mit Kreativität und Fantasie der Frage widmen, wie wir zu gemeinsamen Wegen und Haltungen finden könnten. Ein Weg zur Dankbarkeit ist, dass sich mehr Menschen gegenseitig an ihrer Biografie Anteil geben. Ich habe selbst erlebt, wie dadurch Fronten aufgebrochen sind, z.B. in den schwierigen Auseinandersetzungen um die Flüchtlings- und Asylfrage. Auf einmal wurden Leute sensibel, als sie die Geschichte ihrer Großeltern hörten, wie diese nach dem Zweiten Weltkrieg fliehen mussten und es schwer hatten, unter anderen Menschen Fuß zu fassen, sogar als Deutsche unter Deutschen! Wenn jemand dann wiederum die Geschichte eines syrischen Flüchtlings hört, entsteht ein ganz neues Ver-
ständnis, und man kann gemeinsam die Themen anpacken und nach Lösungen suchen. Ich danke Gott dafür, dass ich in einem Land lebe, in dem ich meine Meinung öffentlich sagen darf, dass ich Frau und Kinder habe, die gesund sind, dass ich Eltern habe, die mir Entfaltungsmöglichkeiten gegeben haben, dass ich in der Berufung leben darf, die mich mit Freude ausfüllt, auch wenn sie nicht immer leicht ist, und ich bin froh, in Chemnitz leben zu dürfen und nach 25 Jahren Einheit eine Stadt zu sehen, die sich komplett verändert hat, natürlich mit einer Geschichte, die mehrere Facetten hat. Ich glaube, dass mehr Dialog, mehr ehrliche und differenzierte Auseinandersetzung und das Ringen um den besten Weg befreit, dass Diskutieren Spaß macht und dass es sich lohnt, Demokratie zu leben und gemeinsam zu gestalten. Wenn wir uns als Bürger und Politiker gleichermaßen darauf einlassen, dann werden wir auch wieder dankbarer. FRANK HEINRICH ist Mitglied des Deutschen Bundestages.
DANK-IDEEN Für den Einzelnen, für die Gruppe: Politiker beklagen, dass ihre Bürgersprechstunden oft leer sind. Stattdessen beklagten sich die Menschen, dass die Politiker über ihre Köpfe hinwegregieren. Setzen Sie ein positives Gegenbeispiel. Besuchen Sie die Bürgersprechstunde Ihres Wahlkreisabgeordneten und danken Sie zunächst für die geleistete Arbeit. Und dann kommen Sie ins Gespräch, über Themen, die Ihnen auf den Nägeln brennen. Als Gruppe und als Einzelner können Sie auch ganz konkret fragen, wo Ihr Einsatz und Ihre Hilfe gebraucht werden. Besuchen Sie auch Vertreter von Parteien, die Sie nicht wählen würden. Danken Sie auch dort zuerst für die geleistete Arbeit und diskutieren Sie dann. Eine engagierte und faire Diskussion hilft beiden Seiten. Für Christen: Bieten Sie allen Politikern an, dass Sie für sie beten. Das ist eine ganz besondere Form von Wertschätzung. Sie können für die Person beten, für gutes Gelingen eines Vorhabens, aber auch für den gedeihlichen Verlauf einer Kontroverse. Für Vereine und Kirchengemeinden: Stellen Sie Ihre Räume zur Verfügung, wenn es Probleme gibt, zu denen alle an einen Tisch geholt werden sollten. Die Menschen sollten wenigstens die Chance zum Reden haben. ANDREAS ODRICH ist Leiter der Radioredaktion von ERF Medien.
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POLITIK, GESELLSCHAFT UND KULTUR
3. OKTOBER – GOTT SEI DANK! Der Tag der deutschen Einheit ist für Bernd Oettinghaus Geschenk und Wunder zugleich. Was liegt da näher, als diesen Tag richtig zu feiern?
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m 3.10.1990 wurde die Einheit der Bundesrepublik Deutschland feierlich verkündet. Ein unverdientes Geschenk und ein Wunder nach all den Unglücken, die Deutschland im 20. Jahrhundert über Europa und die Welt gebracht hatte. Doch wo bleibt der Dank dafür? 25 Jahre sind seitdem vergangen. Jahre, in denen Menschen und Organisationen zusammengewachsen sind, Grenzen überwunden, vieles Wertvolle aufgebaut, aber auch neues Leid und Ungerechtigkeiten angerichtet wurden. Durch solche Verletzungen hindurch, aber auch durch die Gleichgültigkeit vieler Menschen gerade im Westen Deutschlands hat es die Dankbarkeit an vielen Stellen schwer, sich Raum zu verschaffen. Gott, der Geschichte schreibt Könnten da nicht die Christen vorangehen? Sie wissen dem Dank eine klare Adresse zu geben: dem Herrn der Geschichte, Jesus Christus. Sie wissen von der Gnade und Vergebung eines unverdienten Glücks, so wie es auch in der Nationalhymne beschrieben wird. Sie kennen die Geschichten vom Auszug des Gottesvolks aus dem Zwangsregime Ägyptens oder dem Neuanfang nach der Gefangenschaft in Babylon. Der gleiche Gott hat auch bei uns vor 25 Jahren den tödlichen Eisernen Vorhang niedergerissen, den kalten Krieg zwischen West und Ost beendet, Freiheit und Demokratie in den Osten Deutschlands und in weitere Länder Ost-Europas gebracht. Dies bedeutete auch eine neue Freiheit für eine bis dahin von dem kommunistischen Regime stark unterdrückte Kirche. Öffentliche Dankfeste Wenn die Kirchen unseres Landes in diesem besonderen Jahr 2015 – aber auch in den kommenden Jahren - am 3. Oktober diese Dankbarkeit gegenüber Gott auf den Plätzen unserer Städte und Dörfer mit Gottesdiensten und Festen zum Ausdruck bringen würden, und dazu Menschen aus allen Gesellschaftsschichten einladen, könnte sich eine neue Freude entfalten, wo jetzt, abgesehen von den öffentlichen Feierlichkeiten, Agonie herrscht. Ein Volk, das seinen Nationalfeiertag nicht feiern kann, macht deutlich, dass hier etwas noch nicht ganz stimmig ist. Und so klafft hier eine Leerstelle, die wir Christen mit etwas Positivem füllen können, bevor andere in diese Lücke springen. Mein Traum: Könnte nicht an vielen Orten im Land gerade die Gospelmusik ein wunderbares Instrument sein, die Dankbarkeit an Gott für seine menschenverbindende Liebe gepaart mit Freude und Zuversicht in die Öffentlichkeit hinaus zu singen. Auch in den letzten, entscheidenden Tagen der Friedlichen Revolution sangen die Menschen den Gospel: „We shall overcome“. Was für ein Start in das Jahr der Dankbarkeit, wenn wir dies am 3. Oktober 2015 ebenfalls tun. BERND OETTINGHAUS ist Gebetsleiter der Ev. Allianz Frankfurt und Leiter des Runden Tischs Gebet der Lausanner Bewegung in Deutschland.
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„3. OKTOBER GOTT SEI DANK“ IN FRANKFURT Seit 24 Jahren feiern wir am 3. Oktober einen öffentlichen Dank- und Fürbittegottesdienst mit vielen Frankfurter Gemeinden auf dem Platz vor unserem Rathaus. Sogar unser/e jeweilige/r OberbürgermeisterIn beteiligt sich mit einem von ihm/ihr verfassten Gebet daran. Ein prominenter Zeitzeuge hält dabei die Kurzpredigt über seine Erfahrungen mit Gott in der Zeit der Teilung auf dem Weg zur Einheit. Vorher treffen wir uns, wie die Christen im Osten damals in der Friedlichen Revolution, in den Innenstadtkirchen zu kurzen Friedensgebeten und ziehen dann mit Kerzen in der Hand zum Platz vor dem Rathaus. Nachmittags berichten Zeitzeugen in sogenannten „Erzählcafes“ von ihrem Erleben in öffentlichen und kirchlichen Cafés und stellen sich den Fragen der Besucher. Wir haben auch schon mit Kindern eine Dankeparty gefeiert und mit Jugendlichen eine „Diskuthek“ mit den Zeitzeugen um den 3 Oktober herum gestaltet. Weitere Ideen unter: www.3-Oktober.de
38-TAGE-DANKBARKEIT FÜR GOTTES EINGREIFEN IN DER GESCHICHTE Was passiert, wenn Sie sich in Ihrem Hauskreis einmal für fast 40 Tage jeden Tag mit einem anderen Aspekt des Eingreifens Gottes in die jüngere Geschichte unseres Landes beschäftigen? Lassen Sie sich von einer neuen Dankbarkeit erfüllen gegenüber diesem Gott, der so aktiv in die Geschichte eingreift und beten gemeinsam für sein Wirken auch in der Zukunft. Dazu gibt es ein Buch mit über 80 Zeitzeugen: „Das Wunder der Freiheit und Einheit“ Hrsg: Harald Bretschneider u.a. (Ev. Verlagsanstalt/SCM)
Rubrik POLITIK, GESELLSCHAFT UND KULTUR
Foto: NatalyaLucia/iStock/Thinkstockphotos.de
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„WIE WAREN WIR GLÜCKLICH, ALS DIE MAUER FIEL!“ Wenn sich Pastor Uwe Holmer an die Lebensbedingungen in der DDR erinnert, kommt ihm vor allem eines in den Sinn: große Dankbarkeit für das Wunder des Mauerfalls.
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an kann sich gar nicht vorstellen, wie sehnsüchtig viele DDR-Bürger vor 1989 nach dem „Westen“ geschaut haben: Schöne Häuser, gut ausgebaute, glatte Straßen, Telefon in jedem Haus und vieles mehr. Durch Rias und ARD und durch „Besuche von drüben“ erschien Westdeutschland manchem als die Vorstube zum Paradies. Für eine D-Mark gaben betuchte DDR-Bürger bis zu 10 Ostmark hin, zuweilen auch mehr. Denn „Westkaffee“ schmeckte angeblich „ganz anders“. Wer etwas tiefer schaute, den lockte die Freiheit zu reisen, der wollte wenigstens mal die Verwandten besuchen, eine „Westreise“ machen. Andere rieben sich daran, dass wir weithin verwaltet wurden statt die Gesellschaft bewusst mitgestalten zu können. Und dann der politische Druck, die ohnmächtige Wut über die eintönige Propaganda, die Stasi und anderes. Wie waren wir glücklich, als die Mauer fiel! Chancen, die Fähigkeiten zu entfalten Als es dann 1990 doch nicht so paradiesisch wurde wie erträumt – als viele Betriebe und Fabriken dann doch nicht so selbstlos saniert wurden wie erhofft, als sie stattdessen „abgewickelt“ wurden und viele zunächst einmal die Arbeit verloren, schlug die erste Begeisterung bei vielen in Enttäuschung und Verärgerung um. Wer
aber tiefer zu sehen bereit war, lernte neu Dankbarkeit und Freude: Es gibt in der früheren DDR kein Dorf, das nicht neue und moderne Häuser hat. Unsere Krankenhäuser sind fast alle neu gebaut, ebenso unsere Heime für Alte, Pflegebedürftige und Behinderte. Was haben wir für schöne, neue Werkstätten für Behinderte, die früher fast nur verwahrt und betreut wurden! Auch die Kirchen wurden saniert. Die Familien in Ost und West können wieder zusammenkommen. Westdeutschland ist nicht mehr „Ausland“ für uns. Jetzt gehört wieder das ganze schöne deutsche Land allen seinen Bewohnern. Unsere Kinder müssen nicht mehr in die Staatsjugend FDJ eintreten und sich dem atheistischen Sozialismus weihen, um voranzukommen. Sie haben heute gute Chancen, ihre Fähigkeiten zu entfalten und etwas Tüchtiges im Leben zu schaffen.
was wert. Überall in der Welt kann es helfen, Menschenleben zu verändern, sogar zu retten. Wie gut haben wir es in unserem wiedervereinigten Deutschland! So ist dieser Beitrag auch mal die Gelegenheit, Gott und den Menschen zu danken. Christen sollten vor allen Dingen zuerst Gott danken für das unwahrscheinliche Wunder des Mauerfalls und der friedlichen Vereinigung. Aber auch Menschen wollen wir danken, unseren Landsleuten, die sich mächtig für uns ins Zeug gelegt und sich für uns hoch verschuldet haben. Wenn ich jetzt durch unser schönes, gepflegtes Land fahre – nicht mehr mit dem Trabbi –, dann freue ich mich über Gottes wunderbare Schöpfung und die guten, von gottesfürchtigen Vätern überlieferten Ordnungen. Ich darf unverboten meinen Glauben leben und sogar gegen Unrecht und Irreführung protestieren! Gott sei Dank!
Das unwahrscheinliche Wunder Und reisen können wir heute! Nicht im Traum haben wir daran gedacht, wo unsere Enkel und wir inzwischen schon hinreisen konnten. Sie reisten als Lernhelfer in Entwicklungsländer, als Gesundheitshelfer, als Hilfe für Missionare. Wie weit ist ihr Horizont geworden! Wir sind glücklich, in einer Demokratie zu leben, wo wir die Gesellschaft mitbestimmen, mitgestalten können. Auch unser Geld ist jetzt et-
PASTOR UWE HOLMER (Serrahn/Mecklenburg) ist bis 1991 Leiter der Diakonischen Anstalten Lobetal (bei Berlin) gewesen. Weltbekannt wurde er, als er den 1990 obdachlos gewordenen Ex-DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und dessen Frau Margot für zehn Wochen aufnahm, weil von seiner Partei – der SED/PDS – ihn keiner mehr aufnehmen wollte. Über diese Erfahrungen hat er auch ein Buch geschrieben „Der Mann, bei dem Honecker wohnte“ (SCM Hänssler).
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Praxisideen Politik, Gesellschaft und Kultur
Dankrunde für 25 Jahre Einheit Ziel: Viele Menschen danken und bitten am 03.10.2015 öffentlich (25 Jahre Einheit) in schlichter Art gemeinsam für Deutschland – gerne zur selben Uhrzeit um 20.15 Uhr. Sie glauben, dass Gebet Gottes Arm bewegt und unsere Herzen verändert. Konzept: Kreisrunde / max. 15 Personen / 15 Minuten Dank und Bittrunde für Deutschland / am 3. Oktober 2015 - gerne um 20.15 Uhr Ort: Rathaus, öffentlicher Platz, vor Kirche, im Meeting, im Gottesdienst, vor dem Essen, in der Familienandacht Ablauf: Die Runde bestimmt einen Moderator. Alle nehmen den Ablaufzettel (Liturgie) und los geht es. Material, das wir bereitstellen: Logo, Aufkleber, Link, Anmeldemaske, Liturgie (Paper in D-Kennzeichen-Form: Dank vorne / Bitte hinten) Ablauf: 1. Bekenntnis unseres gemeinsamen Glaubens 2. Dankrunde 3. Bittrunde Wir lesen 2. Tim 2,1-4 Drei Personen sollen frei stellvertretend für die Regierung bitten: Bund, Land, Stadt Wir beten gemeinsam Moderator: Großer Gott, wir bitten dich um Einigkeit Kreisrunde: Wir bitten dich um Recht und Freiheit M: Wir bitten dich, dass unser Volk in Einheit den Frieden bewahrt K: Wir bitten dich, dass sich deine Gerechtigkeit in unserem Land durchsetzt M: Wir bitten dich um Freiheit von vielen Menschen aus Süchten und Ängsten K: Wir bitten dich, dass unser Land immer wieder gegen Verfolgung und für die Freiheit aller Menschen seine Stimme erhebt. Wir singen die Nationalhymne 4. Abschluss: Gemeinsames Vater unser VEIT CLAESBERG arbeitet als Pastoralreferent bei der EFG Wiedenest. Weitere Infos: www.3-oktober.de
DANKE-AKTION Für Gruppen allgemein: Laden Sie einen Richter oder Anwalt zu einem Gesprächsabend ein und lassen Sie sich aus dem Alltag dieser Menschen erzählen. Diesen Berufsgruppen mangelt es oft an Wertschätzung. Dafür begegnet ihnen viel Unwissen. Ein Blumenstrauß oder ein ähnliches Präsent wäre dann ein kleines Dankeschön. Für christliche Gemeinden: Veranstalten Sie ein Gebetstreffen für Demokratie und Gerechtigkeit und danken Sie für alle Menschen, die sich dafür beruflich engagieren. 34
Der Rechtsstaat – ein Geschenk, für das man arbeiten muss Dankbar sein für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – das ist für mich als Rechtsanwalt ein wichtiges Thema. Denn was wir für selbstverständlich erachten, ist in anderen Ländern hart umkämpft. So war ich Ende 2014 in Burundi, im Kongo und in Äthiopien. In Burundi haben die Menschen stellenweise Angst vor einem Umsturz, der einen Bürgerkrieg auslösen könnte. Der Kongo ist zerrissen und von starken Unruhen gekennzeichnet. Überall grassiert Korruption. In Äthiopien werden Richter schlecht bezahlt. Das macht natürlich auch empfänglich für Korruption. Ich bin froh, dass dies bei uns anders ist. Auch mir sind von Mandanten in meiner Praxis immer wieder einmal Vorwürfe gegen den Rechtsstaat be gegnet, weil sie sich selbst vom Gericht schlecht behandelt fühlen. Oft hat das aber damit zu tun, dass man einen Sündenbock für eigenes Fehlverhalten sucht. Besonders gerne weise ich bei Begegnungen mit ausländischen Politikern und Juristen auf die Präambel unseres Grundgesetzes hin. Ganz bewusst haben die Verfasser dort vor alles politische und rechtliche Handeln die „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ gestellt. Das nimmt dem einzelnen Menschen seine Absolutheit, sei es als Politiker oder Jurist. Er weiß, dass er jemand Höherem verantwortlich ist. Und wenn er nicht an Gott glaubt, ist er doch wenigstens seinen Mitmenschen verantwortlich und kann sich nicht über ihre Bedürfnisse und Wünsche hinwegsetzen. Das Grundgesetz bringt uns auf Augenhöhe zueinander und mahnt dazu, die Rechte des anderen zu respektieren und zu wahren. Die politische Organisationsform dazu ist die Demokratie. Das ist eine komplizierte Materie und macht manche Entscheidung langwierig und für den einzelnen schwer durchschaubar. Hier müssen Politiker und Juristen Sorge dafür tragen, dass genügend Transparenz für alle herrscht. Und da ist sicher noch viel zu tun. Aber können wir uns ernsthaft eine Alternative vorstellen? DR. INGO FRIEDRICH, Vereinigung „Christ und Jurist“, Babenhausen/Hessen
Foto: Sylvie Bouchard/iStock/Thinkstockphotos.de
Dankbarkeit – angesichts des Zustandes dieser Welt? Globaler Hunger, Ungerechtigkeit, Ausbeutung und immer noch hohe Sterblichkeit von Müttern und Kindern des globalen Südens? Ja, ich glaube, dass wir dennoch Dankbarkeit üben können. Dankbarkeit dafür, dass Gott wirklich der Herr dieser Welt ist – auch wenn es oft nicht so aussieht. Dankbarkeit dafür, dass Gott Gerechtigkeit für alle Menschen will. Und an uns die Forderung stellt, uns dafür einzusetzen – im persönlichen (Konsum)-Verhalten und auch im politischen Einsatz für eben diese Gerechtigkeit. Dankbarkeit dafür, dass in den 15 Jahren seit der Propagierung der „UN-Millenium-Ziele“ Fortschritte erzielt werden konnten – wenn auch noch nicht in der Tragweite, die erhoffenswert ist. Dankbarkeit dafür, dass auch bei den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft immer häufiger ein Umdenken geschieht. Dankbarkeit für die Menschen, die ganz konkret im Einsatz sind für diejenigen, die unter Ungerechtigkeit, Hunger und besiegbaren Krankheiten leiden; für die Organisationen und Einzelpersonen, die diesen Einsatz im Namen Gottes durchführen. Dankbarkeit dafür, dass wir nicht verzweifeln müssen über diese Welt. Eben weil wir wissen, dass Gott der Herr dieser Welt ist, und sie damit – wenn auch auf langen Wegen – zum Guten führen wird. Und Dankbarkeit zeigen darin, dass wir weiter in Wort und Tat, in Gebet und konkretem Einsatz dafür wirken, dass die von Gott gewollte Gerechtigkeit auch schon in dieser Welt sichtbar wird.
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dankBAR – Dankbarkeit zahlt sich aus Bei vielen Menschen sind Sorgen und Nöte ein großes Thema. Dies verwehrt leider den Blick auf das Gute und verhindert Dankbarkeit. In der dankBAR wird das Negative kurz ausgeblendet und Gutes in den Blick genommen. Gleichzeitig wird man mit einem guten Drink verwöhnt. Die dankBAR ist eine Bar (d.h. ein erhöhter Tisch mit Barhockern), in der es verschiedene Getränke gibt, die nicht alltäglich sind (z.B. Cafe-, Saft-, Smoothie-, Cocktailbar) und die live gemischt werden. Die Getränke laden zum Verweilen ein und taugen zum Verwöhnen. Die Getränkekarte zeigt keine Preise, sondern die Anzahl von „Dingen“ für die man dankbar ist, die man dem Barkeeper erzählen darf, um an sein Getränk zu kommen. Das hebt die Stimmung, schenkt neue Blickrichtungen, zeigt auf, wie viel es gibt, wofür es sich lohnt dankbar zu sein – und verschafft allen Teilnehmern ein leckeres Verwöhngetränk. Das ist gleich noch ein Grund, dankbar zu sein. Der Veranstalter sollte neben der Bar Rezepte und entsprechende Zutaten organisieren. Der Barkeeper sollte vorher ein wenig üben, damit man schon während der Zubereitung dankbar für die gute Show ist. Die dankBAR ist als „Nebenbei“-Station während einer Veranstaltung oder für die Fußgängerzone gedacht. HEIKO METZ
MICHAEL VOSS, Evangelische Allianz, Wuppertal, und Micha-Initiative der Deutschen Evangelischen Allianz
DANKE-AKTION Für jeden persönlich, für die Gemeinde, den Sportverein oder den Gesangsclub: Denken kommt vor dem Danken. Überprüfen Sie Ihr Konsumverhalten. Muss ich alles vom Kleiderständer reißen oder in den Einkaufskorb stopfen, was mir unter die Finger kommt? Ist es nicht besser, vorher darüber nachzudenken, welche Produkte und Hersteller besser als andere sicherstellen, dass die eigentlichen Produzenten angemessen entlohnt werden. Gehen Sie ins Internet, informieren Sie sich bei Ihrem Wahlkreisabgeordneten oder bei Verbraucherorganisationen und schreiben Sie dann Ihre Dankbarkeits-Einkaufsliste und veröffentlichen Sie diese in den sozialen Netzwerken, in der Zeitung und kommen Sie mit der Marktleitung ihres Einkaufszentrums ins Gespräch.Satteln Sie auf jeden Einkauf zehn Prozent drauf und spenden Sie diesen Betrag einer Ihnen vertrauenswürdigen Hilfsaktion, die eines oder mehrere Milleniumsziele umsetzen hilft.
Gemeinsam eine Nacht ohne Dach verbringen Was heißt es, ohne ein festes Dach über dem Kopf zu leben? Oder in einer aus Bauschutt gezimmerten Hütte zu wohnen, eng zusammengepfercht. Der Wind bläst durch die Ritzen, und der Regen trommelt aufs und durch das Blechdach. Vorstellen lässt sich das nur schwer. Aber erleben. „Nacht ohne Dach“ ist eine Aktion von TearFund. Dabei sollen Teenager und Jugendliche einen Einblick in das Leben von Slum- und Straßenkindern erhalten. So können sie sich auch des eigenen Reichtums dankbar bewusst werden. TearFund stellt alle nötigen Materialien zur Verfügung, die Organisation des Anlasses liegt beim Veranstalter (Kirchgemeinden, Jugendgruppen, Schulen). Weitere Infos: BENJ ZURBRÜGG, koordinator@nachtohnedach.ch, www.nachtohnedach.ch, www.tearfund.ch
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Foto: iStock.com/AleksandarNakic
Dankbarkeit ausdrücken mit einem „Besonderen Geschenk“ Die „Besonderen Geschenke“ sind eine attraktive Geschenkalternative: Im Namen des Geburtstagskindes schenken Sie einer Familie im Globalen Süden neue Hoffnung. Ein Wassertank in Uganda, ein Schaf in Peru, eine Nähmaschine in Bangladesch – die „Besonderen Geschenke“ helfen Menschen, die kaum etwas besitzen. Das Geburtstagskind erhält ein schönes Kärtchen, das Sie mit einer persönlichen Widmung versehen können. Diese Geschenke machen dreifach Freude! Die „Besonderen Geschenke“ können auf der Website von TearFund Schweiz bestellt werden: www.tearfund.ch/geschenke
Die Menschen suchen eine Herberge Auf dem Gelände seiner Pfarrei St. Otto in Cadolzburg betreibt Pfarrer André Hermany ein kleines Lager für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge. Die Idee, die Jungen zu beherbergen, hatte er, weil die nächstgelegene Erstaufnahmeeinrichtung keine Minderjährigen aufnehmen darf. Das war Anfang September 2014. Derzeit kümmert er sich mit einem Team von mehr als 30 Helfern um über 24 Jugendliche. Die Unterstützung, die Hermany von seiner Gemeinde und den Bewohnern aus dem Ort erfahren hat, ist beachtlich. „Ich habe die Räume hier ohne Vorwarnung an die Kirchenleitung geöffnet und habe die Gemeinde hinterher um Verständnis gebeten“, sagt er. Von einem Tag auf den anderen brauchte er Kleidung, Betten, Duschcontainer und Lebensmittel. Vieles kam über Spenden aus dem Ort. Ein weiteres Projekt zur Flüchtlingshilfe initiierte Richard Lallathin, Pfarrer der Johannes-Diakonie in Mosbach. Auf dem Gelände der Diakonie leben derzeit etwa 40 muslimische Asylbewerber im „Haus am Wald“. Mit etwa 80 Helfern aus Kirche und Stadt kümmert er sich seit August 2014 darum, dass die Flüchtlinge sich wohlfühlen, Hilfe und Betreuung erhalten. Die Projekte von Hermany und Lallathin zeigen, dass Kirchen mit gutem Beispiel vorangehen können, wenn es um Flüchtlingshilfe geht. Oder um es mit den Worten des Cadolzburger Pfarrers zu sagen: „Die Menschen suchen eine Herberge. Das bedeutet nicht nur Essen, Trinken und Schlafen. Das heißt auch, angenommen zu sein.“ SWANHILD ZACHARIAS, pro-Medienmagazin der kep
DANKE-IDEE Für den Einzelnen und für die Gruppe: Gott sei Dank! gibt es viele Gemeinden in Deutschland, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Sie drücken damit auch den Dank für unseren Reichtum aus, in dem sie Menschen in einer äußerst schwierigen Lebenssituation helfen. Doch wer dankt eigentlich den meist ehrenamtlichen Helfern? Organisieren Sie ein Dankefest für diese Menschen. Und wer weiß – vielleicht lassen sich andere davon anstecken und helfen zukünftig auch mit. 36
DANKE-AKTION Für Sie ganz persönlich: Wer hört schon gerne eine Ermahnung, wenn er etwas falsch gemacht hat. Probieren Sie es aus: Statt sich zu rechtfertigen sagen Sie freundlich Danke und schauen, was dann passiert.
Weihnachtszeit Ich bin zu Fuß unterwegs und beobachte, wie mir ein Auto in der Einbahnstraße aus der falschen Richtung entgegen kommt. Ich versuche den Fahrer darauf aufmerksam zu machen. Er reagiert sofort, fährt hinter mir in eine Einfahrt um zu wenden. Ich gehe beruhigt weiter. Da höre ich ein Rufen. Erstaunt drehe ich mich um. „Danke!“, ruft der Fahrer. Ich gehe zurück. Als ich neben dem Auto stehe, sagt er: „Danke, wir haben doch alle Verantwortung!“ und reicht mir die Hand und wünscht mir „Frohe Weihnachten“. Ich stutze. Er ist nach seinem Aussehen nach Moslem. Dass er mir „Frohe Weihnachten“ wünscht, empfinde ich als etwas Besonderes. Nun sage ich „Danke“ und setze hinzu: „Ich bin Christ und Sie sind Moslem. Darf ich Ihnen mein Weihnachtsheftchen ‚Sei uns willkommen‘ schenken?“ Er nimmt das Heft und lacht: „Wir sind doch alle Menschen!“ Wir verabschieden uns. Er fährt – in richtiger Richtung – die Straße weiter. Der Satz schwirrt mir noch lange im Kopf herum: „Wir sind doch alle Menschen!“ Wenn das doch die hören würden, die sich auf der Welt bekämpfen – um ihres Glaubens Willen … Und auch dieser Gedanke kommt mir: Könnte unser Miteinander, in allen Bereichen des Lebens, nicht viel einfacher werden, wenn wir uns das vor Augen führen? „Wir sind doch alle Menschen!“ Wie gut, dass das auch aus Gottes Sicht gilt! In seinen Augen sind wir alle gleich. Gleich gewollt und geliebt! Egal, welcher Herkunft und welchen Glaubens – jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes! „Wir sind doch alle Menschen!“ Der Satz lässt mich nicht los. Manchmal können „Einbahn-Straßen-Erlebnisse“ einen ganz schön dankbar machen. SABINE LANGENBACH ist Radio/TV-Moderatorin, Referentin und Autorin, www.sabine-langenbach.de
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POLITIK, GESELLSCHAFT UND KULTUR
PREDIGTIDEE Das Leben ist ein großes Geschenk // 1. Mose 8, 20-22 Vers 20: Das erste, was Noah nach der Flut macht – er feiert einen Opfergottesdienst. Gott ist mit ihm einen harten Weg großer Herausforderungen gegangen und hat Noah zum Ziel geführt, wie er es versprochen hat. Noah zeigt sich darüber sehr dankbar. Aber es ist weit mehr als ein kleines Dankeschön und hat existenziellen Charakter. Noah verlangt sich selbst etwas ab, indem er ein Ganzopfer (3. Mose 1, 3ff) bringt, bei dem nichts zum Verzehr übrig bleibt. Damit drückt Noah auch seine Demut gegenüber Gott aus. Er ist sich dessen bewusst, dass Gott ihn in Gnade erwählt und gerettet hat. Vers 21: Gott empfindet den Opfergeruch als „lieblich“. Das ist vielschichtig und hat auch etwas mit der Liebe Noahs zu seinem Schöpfer zu tun und der Liebe des Schöpfers zu ihm. Sofern sich Gott durch einen menschlichen Dank bewegen lässt, belohnt Gott diesen Dank mit einer bahnbrechenden Verheißung: Dem Zorngericht folgt die Verheißung des zukünftigen Verschonens (Jes. 54, 8–10). Der erste Bund basiert also auch auf Dank.
Vers 22: Obwohl das Böse im Herzen des Menschen angelegt ist (Ps. 14, 3, Matth. 15, 19; Röm. 3, 23), garantiert Gott bis zum Endgericht (2. Petrus 3, 5–10; off. 20, 11), dass das Leben weitergeht. Gestaltungsvorschlag: Neu ins Bewusstsein rufen, dass unser Leben ein großes Geschenk ist, das durch die Gnade Gottes gegeben ist. Persönliche Statements einsammeln, wie wir dieses Geschenk empfinden und wie wir dafür danken wollen (Zettel an einen Baum des Lebens heften oder Twitter-Nachrichten projizieren) Das Dankopfer neu ins Bewusstsein rufen und im Gottesdienst leben. Darüber nachdenken, wie ein Dank aussehen kann, der über übliche Floskeln hinausgehen kann und dazu einladen, dies umzusetzen.Der Klassiker: Den Dank an Gott mit anderen Menschen teilen, durch Spende an ein Projekt, das der Bewahrung der Schöpfung dient. ANDREAS ODRICH ist Leiter der Radioredaktion von ERF Medien.
Weitere Predigten finden Sie unter www.jahr-der-dankbarkeit.net
Fragen Wenn etwas quer läuft, dann neigen manche Menschen dazu, „die Politik“, „die Gesellschaft“, „den Rechtsstaat“ oder „die Demokratie“ dafür verantwortlich zu machen. Und es gibt sicher Gründe, warum Menschen skeptisch geworden sind und sich übergangen und überfordert fühlen. Dennoch steht jeder in der Verantwortung auch selbstkritische Fragen zu stellen und sich einzubringen, um die Verdrossenheitsspirale zu überwinden. Wir laden ein zu einem Faktencheck: • Stimmt das wirklich, was ich denke? Woran mache ich meine Meinung fest? Welche Fakten habe ich geprüft? Wo bin ichmit meinem aktiven Engagement gescheitert? Habe ich grundsätzlich eine
fordernde Haltung oder gestehe ich anderen Menschen auch Fehler zu? Wir laden ein, selbst aktiv zu werden: • Wo kann ich mich selbst aktiv einbringen? Wo werde ich konkret gebraucht? • Auch wenn ich viel zu tun habe, was kann ich regelmäßig pro Woche in nicht mehr als in einer halben Stunde beitragen und bewirken? • Wie kann ich mein Verhalten so verändern, dass sich Dinge zum Positiven verändern? • Welchen Stellenwert haben Gesellschaft und Politik in meiner geistlichen Grundausrichtung. Lasse ich mich auch hier vom Heiligen Geist leiten?
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Gesundheit und Umwelt/Schöpfung
Foto: hraska/iStock/Thinkstockphotos.de
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TROTZDEM DANKBAR In seinem Glauben ist für beides Platz: Die Klage und die Dankbarkeit. Das ist für Jürgen Mette trotz seiner Parkinson-Erkrankung wichtig. Valerie Lill hat den Theologen in Marburg besucht.
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ieser Mann ruht in sich selbst!“, denke ich auf dem Heimweg. Eigentlich interessant, dass mir gerade diese Beschreibung bei einem an Parkinson erkrankten Menschen als Erstes einfällt. Ich durfte Jürgen Mette in seinem Arbeitsumfeld im Medienhaus in der Marburger Südstadt persönlich kennenlernen. Der Autor des Buches „Alles außer Mikado“ ist, wie ich schon beim Lesen vermutet hatte, ein warmherziger, offener Mensch mit einer Riesenportion Humor. Für mich sind Menschen die sich selbst schon vor ihrem eigenen Tod heilig sprechen, irgendwie schwer verdaulich. Ich komme mir daneben so unperfekt, so unheilig vor. Der Theologe Jürgen Mette, der mehr Fragen als Antworten hat, ist dagegen erfrischend „normal“ und weit entfernt von frömmelnder Tapferkeit á la „Ich kann nicht klagen!“. Diesen Ausspruch findet er sogar ausgesprochen dumm, denn ein Christ, der nicht
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klagen kann, bringt sich selbst um „die hohe Schule des Gebets“. Davon ist er überzeugt. In seinem Glauben ist für beides nebeneinander Platz: Die Klage und die Dankbarkeit! Plötzlich fremdgesteuert Dabei gäbe es genug Grund in Jürgen Mettes Leben, verbittert zu sein und den Glauben an den berühmten Nagel zu hängen. Bis vor zwei Jahren leitete er die Stiftung Marburger Medien und hatte einen Lehrauftrag an der Evangelischen Hochschule Tabor. Seit zwanzig Jahren engagiert er sich in Leitungs- und Vorstandsgremien, so zum Beispiel beim Bibellesebund, bei Willow Creek Deutschland und im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz. Er steht vor sechs Jahren gerade für eine zwölfteilige TV-Produktion vor der Kamera, als sich die Erkrankung mit dem typischen Zittern das erste Mal
Dennoch: Beste Zeit noch vor sich „Wie kann ein Mensch mitten in dieser schweren Lebenssituation dennoch so warmherzig, humorvoll und dankbar sein?“, frage ich mich. Und was bringt ihn dazu, nicht aufzugeben, sondern sogar die steile These aufzustellen: „Ich kann wieder glauben, dass ich trotz Parkinson vielleicht die beste Zeit meines Lebens noch vor mir habe!“? Er zitiert den Satz aus 2. Korinther 12,9 „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ und erklärt, dass Schwachheit kein Hindernis für ein erfülltes Leben sein muss. Obwohl die Krankheit seine Stärke demontiert, stellt sich ihm die Frage nach dem „Warum“ nicht. Gott selbst löst die Frage nach dem Leid ja auch nicht. Im Gegenteil: Jürgen Mette „gönnt es sich, fundamental zu zweifeln“! Und da ist es wieder, dieses augenzwinkernde Auftrotzen in seinem Blick: „Ich predige heute anders, mehr in Bodennähe, nun, wo mein aufrechter Gang beschädigt wurde. Ich habe früher zu viel schöngeredet. Heute schäme ich mich sogar ein wenig für so manche vollmundige, aber völlig ahnungslose Predigt von damals.“ Lange hängt er diesen Gedanken nicht nach. „Dankbarkeit“ so sagt er, „empfinde ich vor allem meiner Frau gegenüber. Und den Kindern und auch Wegbegleitern.“ Ohne dieses Netz an Ermutigern wäre es wahrscheinlich schwer geworden, aus der Depressionsphase hinauszukommen. Auch die Musik spielt gerade in den schweren Zeiten eine große Rolle für den passionierten Musikliebhaber. Nicht nur Bach, Paul Gerhardt und Händel, auch moderne Musiker wie Herbert Grönemeyer oder Johannes Falk helfen ihm dann. Mit Klagepsalmen und Dankliedern trotzt er der Depression und erlebt in den Krisenzeiten, dass Gott das Leiden mit ihm teilt und dass jeder Tag ein „unwiederbringliches Geschenk Gottes ist.“ Jürgen Mette geht sogar so weit, dass er durch seine Erkrankung eine Erfahrung der Treue und Nähe Gottes bekommen hat, die er nicht mehr missen möchte. „Ich fühle mich nicht von Gott bestraft!“ ist auch so eine Aussage die ich erst einmal sacken lassen muss. „Gott sitzt nicht im Himmel und verteilt Krankheiten.“ Dieser Satz fiel mir schon beim Lesen des Buches ins Auge. Auf meine Frage hin, wenn Gott aber im Himmel sitzen würde und Geschenke verteilen würde, womit er Jürgen Mette dann wohl
Fotos: privat
nicht mehr ignorieren lässt. Als Mensch, der auf der Bühne zuhause ist und der, wie er selbst sagt, ein „Ausbund an Fröhlichkeit und Dankbarkeit“ ist, erlebt er sich plötzlich fremdgesteuert, als wäre er nicht mehr der Herr im eigenen Haus. Parkinson ist eine chronische und weiter voranschreitende Erkrankung, sie hat Einfluss auf viele Lebensbereiche. So leidet auch Jürgen Mette zunehmend unter den Symptomen und trifft häufig auf Unverständnis in der Gesellschaft. Aufgewühlt erzählt er z.B. die Geschichte, wie er mitten beim Überqueren einer Straße plötzlich „einfriert“, (d.h. in der Bewegung erstarrt) und von einem Autofahrer angeblafft wird: „Geht’s noch ein bisschen langsamer, Alter?“
Seine Söhne gehören ebenfalls zu seinem „Netz an Ermutigern“.
„Dankbarkeit“ sagt Jürgen Mette, „empfinde ich vor allem meiner Frau gegenüber.“
beschenkt hätte, kommt ein Schmunzeln und dann: „ … mit Humor und Begeisterungsfähigkeit. Und dass ich in einem Land leben und arbeiten darf, in dem Religions- und Meinungsfreiheit herrscht!“ Für ihn hat Humor ganz viel mit Entscheidung zur Dankbarkeit zu tun und mit Vertrauen. Denn „Humor beginnt dort, wo der Spaß aufhört!“ erklärt er und lächelt. Für ihn bedeutet dankbar zu sein heute etwas völlig anderes als vor der Erkrankung. Gott traut es ihm zu, in die „Meisterschule des Lebens“ zu gehen. Dabei möchte er Parkinson nicht als Straflektion Gottes sehen, sondern sie ist Bestandteil der Segnung Gottes, so wie der Hüftschaden Jakobs nach dem Ringen mit dem Engel kein Kollateralschaden war, sondern ein Bestandteil der Segnung. Er fühlt sich ausgezeichnet, signiert, körperlich gezeichnet. Ich versuche die Weisheit dieser Worte zu verdauen und fahre heim mit dem Gefühl, einen „Signierten des Herrn“, einen im Kampf verwundeten und doch so friedevollen Menschen getroffen zu haben. Einen, der nicht den einfachen Weg wählt. Einen, der es sich leistet, Fragen offenzulassen und dennoch zu vertrauen. Und dann muss ich meinen Eingangssatz doch noch einmal überarbeiten. Dieser Mann ruht nicht in sich selbst. Dieser Mann ruht in dem dankbaren Vertrauen auf seinen Gott – und das tut er sehr ansteckend und authentisch! VALERIE LILL ist mit eigenem Konzertprogramm unterwegs als Musikerin, Autorin und Vocal-Coach. JÜRGEN METTE ist evangelischer Theologe. Sein Leben mit Parkinson beschreibt er in seinem Buch „Alles außer Mikado“ (Gerth Medien).
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Praxisideen Gesundheit und Umwelt/Schöpfung Foto: foto76/iStock/Thinkstockphotos.de
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Sponsorenlauf Dank multipliziert sich, wenn man ihn verteilt! Veranstalten Sie doch mit Ihrer (Kirchen-) Gemeinde einen Sponsorenlauf für einen karikativen Zweck, z.B. für ein Hospiz oder eine Einrichtung für Behinderte. Ziel ist es, den Blick auf unsere Ressourcen zu lenken: Wir können laufen (vielleicht sogar nur schleichen oder mit dem Rollator) und sind dankbar dafür! Gemeinsam bedanken wir uns öffentlich bei unserem Schöpfer, dass er uns Gesundheit schenkt. Besonders schön ist die Aktion, wenn Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Senioren das gemeinsam machen! Jeder gelaufene Kilometer spült ein bisschen Geld in die Spendenkasse – das ist der positive Nebeneffekt. VALERIE LILL ist mit eigenem Konzertprogramm unterwegs als Musikerin, Autorin und Vocal-Coach.
Dankmünze Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die gerne einkaufen. Sich etwas Schönes zu gönnen ist ein Zeichen dafür, dass Sie gut zu sich selbst sein können! Das ist schön. Als Zeichen der Dankbarkeit für die finanziellen Mittel die Ihnen dafür zur Verfügung stehen, könnten Sie nach so einem Einkauf jedes Mal eine Ein-Euro-Münze in ein Glas schmeißen. Wenn ein schöner Betrag zusammengekommen ist, spenden Sie diesen doch für einen guten Zweck. So können wir uns darin trainieren unser Geld nicht als unseren Besitz anzusehen, sondern als etwas, das uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. VALERIE LILL Weitere Ideen finden Sie in ihrem Dankbarkeits-Buch, das im Herbst 2015 bei cap-books erscheint.
Faire Mode Faire Mode ist nach den Unfällen in Bangladesh bei immer mehr Verbrauchern ins Bewusstsein gerückt und die Begriffe „chic“ und „fair“ müssen keine Gegensätze sein. Doch welchem der vielen Anbieter-Siegel kann man vertrauen? • Die Verbraucherzentralen haben häufig vorkommende Siegel wie „Naturtextil“, „Global Organic Textile Standard = GOTS“, „Bluesign“, „Fair Wear“ oder „Aid by Trade“ geprüft. Infos: www.vz-nrw.de/fair-trade-textil-1 • Das größte Angebot an fairer Mode ist online erhältlich, z.B. bei: www.continentalclothing.de, www.bleed-clothing.com, www.goodsociety.org, www.naturalworldeco.com. Die Online-Shops www.greenality.de und www.zuendstoff-clothing.de/Faire-Mode bieten sogar Accessoires wie Taschen oder Tücher an. • Faire und ökologische Mode vor Ort finden Sie bei: www.waschbaer.de mit Läden in Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe und Göttingen. Bei Hess Natur (www.hessnatur.com) in Butzbach, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. • Und wenn Sie in einem „normalen“ Laden in Ihrer Stadt stöbern: Fragen Sie, woher die Ware kommt! Fragen Sie nach Öko- und Umweltsiegeln! BIRGIT ARNDT ist Geschäftsführerin des Evangelischen Medienhauses der EKHN in Frankfurt. www.danksekunde.de
Kochen für eine ganze Gemeinde Die Nordkirche gibt Tipps, wie Sie nachhaltig für größere Gruppen kochen können. Kirchengemeinden und Gruppen finden in dem Buch „Mahlzeit Gemeinde! Die Nordkirche kocht“ etliche erprobte Anregungen für Anlässe, bei denen viele Menschen gemeinsam essen: Gemeindefeiern, Empfänge, Straßen- und Kinderfeste, Jugendgruppen oder gemeinsames Grillen. Alle Rezepte sind ausgerichtet auf 20 Personen, ökofair und bio, mit regionalen und saisonalen Zutaten, klimafreundlich und natürlich auch bestens für Feste und Feiern zuhause. Das Buch „Mahlzeit Gemeinde! Die Nordkirche kocht“ ist erhältlich unter: www.bestellung-nordkirche.de/info-material/mahlzeitgemeinde-die-nordkirche-kocht.html
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GESUNDHEIT UND UMWELT/SCHÖPFUNG
PREDIGTIDEE Bewusster essen und die Umwelt schonen Bringen Sie Ihre Gesundheit auf Trab, indem Sie einfach mal eine Woche lang bewusster einkaufen und essen. Gleichzeitig können Sie damit die Umwelt schonen. Sie wird es Ihnen danken! • Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum: Der gegenwärtige Fleischverbrauch ist heute mit rund 60 kg pro Jahr je Einwohner mehr als doppelt so hoch, wie ihn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für gesundheitsverträglich hält. • Kaufen Sie gutes Fleisch – am besten von Bio-Erzeugern aus der Region. Zwar ist Biofleisch deutlich teurer, aber wenn Sie es seltener essen geben Sie insgesamt nicht mehr aus. • Achten Sie beim Einkauf auf einheimisches Gemüse aus Freilandanbau. Oft kann man auch Gemüse günstig direkt beim Bauern in der Nähe kaufen: www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.com • Mehrwegflaschen schützen das Klima. Denn bei Herstellung und Transport der Mehrwegverpackungen werden weniger CO2 und Feinstaub freigesetzt und weniger Abfall produziert. • Wählen Sie Produkte aus dem ökologischen Anbau. Sie schonen das Klima, da auf Pestizideinsatz und chemische Dünger verzichtet wird. Diese Produkte erkennen Sie am Bio-Siegel.
Ich bin wunderbar gemacht! // 1. Mose 1 Verse 26 & 27: Gottes perfekter Plan für uns • Der Mensch ist ein „gottähnliches Wesen“! (Vers 26) • Gott sagt an jedem Abend der Schöpfungswoche zu seinem Werk „gut“ – bis auf den sechsten Tag, an dem er den Menschen erschafft. An diesem Abend sagt er „sehr gut!“ (Vers 31) • Gott hat den Menschen als Gegenüber gedacht! Er stattet ihn aus mit fast göttlicher Schönheit, mit Macht und Verantwortung für die Schöpfung. • „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, er schuf ihn als Mann und Frau.“ (Vers 27) In seinem Bild/Wesen sind sowohl männliche als auch weibliche Charakteristika. Impuls Dankbarkeit für alles, was der Schöpfer in mich hineingelegt hat: für meine Gaben, für meinen Verantwortungsbereich, mein Geschlecht und für meinen Körper! Dankbarkeit für die Schöpfung, die Gabe, aber auch Aufgabe für uns Menschen ist. (Psalm 139,14: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“) 1. Mose 1, 2 & 9: Dank und Klage • Gott ordnet die Verhältnisse auf der Erde am dritten Tag. Er weist dem Wasser und dem Land den richtigen Platz zu. (Vers 9) Impuls Genau wie auf der Erde das Wasser in seine Grenzen gewiesen werden muss, um dem Land Raum zu geben, so muss in unserem Herzen Raum geschaffen werden für beides: Die Klage (Symbol Wasser) und die Dankbarkeit (Symbol Land). Beides darf und soll nebeneinander vor Gott gebracht werden! Solange wir noch nicht im Paradies leben, wird es Wasser (Klage, Tränen, Schmerz und Not) geben, aber diese Flut hat keine uneingeschränkte Macht. Vers 31: Dankbarkeit und Demut • Gott betrachtet sein Werk und hat Freude daran! • Er ist der Schöpfer! Ihm gebührt die Ehre und der Dank! Impuls Warum sollte ich etwas, das Gott so wohlwollend als „sehr gut“ bezeichnet, schlecht reden? Neben aller richtigen christlichen Demut geht die Freude und Dankbarkeit über die geniale Idee des Schöpfers manchmal verloren. VALERIE LILL ist mit eigenem Konzertprogramm unterwegs als Musikerin, Autorin und Vocal-Coach.
BIRGIT ARNDT
Fragen Wir laden ein, Dankbarkeit für sich selbst zu trainieren: • Wofür bin ich dankbar in Bezug auf meinen Körper/meinen Charakter? • Wem habe ich es zu verdanken, dass ich Bildung und Erziehung bekam? • Werden meine Grundbedürfnisse nach Nahrung und Wasser, nach Gemeinschaft, Geborgenheit, Annahme gestillt, und ist es vielleicht mal an der Zeit dafür „Gott sei Dank“ zu sagen? • Was hilft mir konkret, Dankbarkeit auch in schwierigen Lebensumständen zu leben?
Weitere Predigten finden Sie unter www.jahr-der-dankbarkeit.net
Wir laden ein, sich zu sensibilisieren für unsere Umwelt und Schöpfung: • Was in der Schöpfung bringt mich zum Staunen? • Werden in meiner Heimat die Menschenrechte gewürdigt? Mache ich mir bewusst, dass Freiheit, Frieden, Würde und Meinungs- und Religionsfreiheit keine Selbstverständlichkeit sind? • Wann habe ich das letzte Mal für meine soziale Absicherung gedankt? • Wo ist es für mich möglich, dass Dankbarkeit für meine komfortable • Lebenssituation mir den Impuls gibt, Verantwortung zu übernehmen für Arme, • Gefangene, Kranke, Asylsuchende (…)?
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Beruf und Berufung
Foto: Robert Churchill/iStock/Thinkstockphotos.de
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WERTSCHÄTZEN, WAS WIR ERREICHT HABEN Unsere Blickrichtung ist entscheidend, gerade auch im beruflichen Alltag. Davon ist Friedbert Gay überzeugt.
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er ehemalige amerikanische Präsident Abraham Lincoln soll als Junge den Satz gelesen haben: „Die Menschen murren, weil keine Rosen ohne Dornen wachsen, warum danken sie eigentlich nicht dafür, dass Gott auf dornigen Stengeln so schöne Rosen wachsen lässt?“ Sein ganzes Leben lang begleiteten Lincoln diese Worte, und durch die Dankbarkeit, so sagte er selbst einmal, wurde er ein zutiefst zufriedener und glücklicher Mensch. Wieso macht Dankbarkeit so glücklich? Wenn wir dankbar sind, nehmen wir viel leichter wahr, wie gut es uns geht
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und was wir alles haben. Wir sehen unsere „Schätze“. Wir sind zufrieden und erahnen unseren „Reichtum“. Wenn wir allerdings auf das schauen, was wir noch nicht erreicht haben, was wir zu brauchen glauben oder auf das, was uns „zusteht“, sehen wir ein Defizit, welches uns unglücklich macht. Dann kommt das Sorgen der Menschen und im Gefolge dazu die Undankbarkeit. In Matthäus 6, 25 können wir das nachlesen und in Vers 26 sagt uns Jesus Christus: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater
nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ Hier geht es um das Elementarste, um das Essen und Trinken. Haben wir nicht allen Grund, dankbar zu sein?! Mit Dankbarkeit wertschätzen wir das, was wir bekommen und das, was wir erreicht haben. Für mich ist die Dankbarkeit eine Kraftquelle, die mir hilft, mit Zuversicht und Stärke mutig die nächsten Schritte zu gehen. Wofür wir alles dankbar sein können Einen schönen Satz zur Dankbarkeit habe ich vor einigen Tagen im Internet gelesen: „Dankbarkeit ist eine Liebeserklärung an das Leben und ist gleichzeitig ein Schlüssel zu einem erfüllten Leben.“ Dieser Satz spricht mir aus dem Herzen. Wofür kann ich dankbar sein? • meine wunderbare Frau, • jeden Abend eine warme Wohnung zu haben, • gute Freunde, mit denen ich über alles reden kann, • meine Arbeit, die mir Spaß macht, • mit vielen Menschen zusammenarbeiten zu können, • dass viele Menschen meine Entwicklung gefördert haben, • dass ich selbst an Herausforderungen wachsen kann, • meine fleißigen und netten Kollegen, die um mich herum sind, • dass ich Komplimente von meinem Umfeld erhalte. Anlässe, dankbar zu sein und sich zu freuen, gibt es reichlich. Es geht bei uns darum, bereit zu sein, das Selbstverständliche wertzuschätzen, zu sehen, dass alles, und ich meine wirklich alles, ein Geschenk unseres Gottes, eine Leihgabe ist. Denken Sie daran: Was heute noch selbstverständlich für Sie ist, kann schon morgen ein schmerzhafter Verlust oder zumindest eine Einschränkung sein. Das gehört zum Leben dazu, und gerade deshalb ist es so wichtig, in neuen Umfeldern und anderen Lebensbereichen wiederum zu entdecken, wofür ich dankbar sein kann. Hier hat uns Gott an unseren Platz in Wirtschaft und Gesellschaft gestellt. Als Christen
in der Wirtschaft leben wir in diesem Spannungsfeld und wollen mitbauen (1. Mose 2, 15-17) auf der Baustelle dieser Welt. Dort, wo Bestellungen, Aufträge und Anweisungen zum Alltag gehören, unterstreichen Bitte und Danke den gegenseitigen Respekt. Es gibt dazu ein altes Zitat, das ein wenig in Vergessenheit geraten ist, im Job aber genau deshalb große (positive) Überraschung und Wirkung entfaltet: • Wenn dir jemand ein Geschenk gibt – schicke ihm ein Dankeschön! • Wenn dir jemand einen Gefallen tut – schicke ihm ein Dankeschön! • Wenn dir jemand etwas Nettes sagt – schicke ihm ein Dankeschön! Kleine Gesten helfen, ermuntern und ermutigen. Warum also nicht ab und an einem netten Menschen, einem Kunden, Kollegen oder sogar dem Chef ein kurzes Dankeschön zukommen lassen? Es gibt auch den umgekehrten Fall: Da sind Menschen, die stöhnen über zu viel Arbeit und zu wenig Gehalt. Und ganz oft behaupten sie, dass sie zufriedener wären, wenn sie mehr Geld hätten. Für sie ist das Haus nebenan immer schöner, das Hotelzimmer besser und das Auto des Nachbarn sowieso viel attraktiver. Solcherlei Undank ist gefährlich! Schon Goethe sagte, er habe nie gesehen, „dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären“. Und die Menschheitsgeschichte gibt ihm recht: Nicht diejenigen, die viel hatten, waren die Erfolgreichen, sondern die Dankbaren. Kein Mensch kann für künftige Erfolge dankbar sein, wenn er das nicht schon für seine gegenwärtigen tun kann. Deshalb: Erstellen Sie Dankbarkeits-Listen, die Sie immer dann durchlesen, wenn Sie deprimiert, benachteiligt sind oder sich einsam fühlen. Indem Sie sich bewusst machen, wieviel Gutes und Schönes es in Ihrem Leben gibt, können sie leichter Ihren inneren Reichtum entdecken, und Sie sind nicht mehr so stark von Ihren Stimmungen abhängig. Wer weiß, was er hat, der fragt viel weniger danach, was ihm fehlt – und das ist bekanntermaßen der beste Weg zur Zufriedenheit.
Warum es sich auch im Berufsalltag lohnt, dankbar zu sein Dass wir danken, ist uns nicht in die Wiege gelegt, wir Menschen müssen es lernen. Wie jedes Gefühl, so lassen sich auch Dankbarkeit und die mit der Dankbarkeit verbundenen positiven Gefühle trainieren. Allzu leicht vergessen wir das zu schätzen, was wir haben, weil wir immer mehr und mehr haben wollen. Für mich ist es wichtig zu verstehen, dass alle Dankbarkeit ihren Ursprung in Gott als dem Stifter von Dankbarkeit liegt. Er hat uns erschaffen samt aller Kreatur, und wir Menschen antworten darauf mit unseren Gaben und Fähigkeiten. Wir setzen uns ein, wir erfinden, forschen, bauen, bewahren, entwickeln, gestalten, handeln, entfalten, wir beten, wir singen und musizieren. Wer im beruflichen Alltag danken kann, der strahlt eine neue Atmosphäre der Zufriedenheit aus, der ist für seine Mitarbeiter, Kollegen oder auch für Vorgesetzte da. Der geht auch nicht interesselos an denen vorbei, die keinen Arbeitsplatz haben, oder an Alten und Kranken, die aus dem Arbeitsprozess raus sind. Ein Chef mit Dankbarkeit verhält sich nicht als moderner Sklaventreiber, sondern sucht das Beste für seine Angestellten und hilft ihnen, ihre Talente zur Entfaltung zu bringen. Dankbarkeit im Berufsalltag und die Angewohnheit, Ihren Dank regelmäßig in Ihrem Umfeld auszudrücken, wird Ihr Leben bereichern. Sie selbst werden mehr Freude empfinden, ausgeglichener sein, den Kontakt zu Ihren Mitmenschen angenehmer erleben und, nicht zuletzt, mehr Kraft und Energie für die Vorhaben gewinnen, die Ihnen wichtig sind oder die Ihnen Gott aufs Herz gelegt hat. Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen (Ps. 111, 1).
FRIEDBERT GAY ist Geschäftsführer der persolog GmbH, 1. Vorsitzender bei Christen in der Wirtschaft e.V. und Mitglied bei GSA, BDVT, ASTD.
„Wer im beruflichen Alltag danken kann, der strahlt eine neue Atmosphäre der Zufriedenheit aus.“ 43
JAHR DER DANKBARKEIT
BERUF UND BERUFUNG
Yamtono_Sardi/iStock/Thinkstockphotos.de
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„DANKE, DASS SIE FÜR MICH ARBEITEN!“ Welchen Unterschied eine Haltung der Dankbarkeit innerhalb einer Firma machen kann, beschreibt Matthias Graf
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nternehmen dazu zu motivieren, über den Wert des Dankens nachzudenken und sich aktiv zum Beispiel an einem Danke-Tag zu beteiligen, ist gar nicht so einfach. In meinen Gesprächen vor Ort zeigt sich immer wieder sehr schnell, ob die Idee, den Wert der Dankbarkeit zu transportieren, richtig verstanden wird. „Und was kostet mich das?“, ist die oft gestellte Frage. Ich antworte dann: „Eine Teilnahme ist kostenlos, aber nicht umsonst!“ Weitere Bedenken sind: „Danke sagen? In einer Zeit wo doch alles so knapp ist, die Mitarbeiter auf die nächste Gehaltserhöhung warten und der Gewinn das Jahresziel mal wieder nicht erreicht? Gut, man kann sich ja mal engagieren. Wer macht denn sonst noch so mit? Bekomme ich für die Spende auch eine absetzbare Quittung?“ – Dankbarkeit als Berechnung? Die Auswirkung von dankbaren Führungskräften Meine Erfahrung zeigt: Inwieweit Dankbarkeit gelebt wird, ist eine Frage der Persönlichkeit der Führungskräfte. Dabei gilt: Dankbare Führungskräfte sind ein besseres Vorbild als undankbare. Sie freuen sich an der Leistung der Mitarbeiter, zeigen ein soziales Verhalten und bieten Unterstützung und Hilfe bei Problemen an. Dankbarkeit äußert sich insbesondere im Tun. Aber auch im Denken, in der Haltung, die man dem Leben entgegenbringt, oder im Fühlen. Indem wir jemandem danken, bedenken wir ihn. Dinge, die wir als selbstverständlich erachten, geraten durch Danken wieder in den Blick und werden uns wieder wertvoll: Stehen wir morgens mit einem „Gott sei Dank auf“? Öffnen wir am Morgen unsere Bürotür und sind dankbar, dass wir dieses Unternehmen leiten dürfen, dass wir Mitarbeiter führen dürfen? Wenn Firmen Danke sagen, setzen sie ein Zeichen der Liebe: Danke, dass es dich gibt. Danke, dass du in meiner
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Firma arbeitest. Danke, dass du meine Ware lieferst, meine Produkte kaufst. Ich erlebe einen Danke-Tag als Chance, mit meinen Kunden, Mitbewerbern, Mitarbeitern und Kollegen neu ins Gespräch zu kommen. Nicht jedem von uns ist die dankbare Haltung ein vertrauter Wert. Lassen Sie sich deshalb animieren, die Dankbarkeit in Ihrer Firma neu ins Gespräch zu bringen. Sie werden erstaunt sein, wie viel es zu diesem Thema zu berichten gibt. Danken hilft auch in schwierigen Zeiten Aber was passiert, wenn es uns den Boden unter den Füßen wegreißt, die Firma den Bach runtergeht? Ist auch dann Dankbarkeit möglich? Gelingt es uns, in der Krise Gottes Nähe zu spüren und ihm zu vertrauen? Die Psychologen sagen uns, dass es dankbaren Menschen besser gelingt, negative Ereignisse positiv umzudeuten und in schwierigen Ereignissen die Chance für einen Neuanfang zu sehen. Dankbarkeit ist so eine Ressource für unser seelisches Gleichgewicht. Wer als Christ die Nachrichten verfolgt und die Krisen unserer Zeit sieht, erkennt, dass sich auch unsere Arbeitswelt in einem Wandel befindet und viel Flexibilität von uns fordern wird. Machen wir uns nichts vor und seien wir dankbar für unseren wirklichen Arbeitgeber, der uns beschenkt mit jedem Tag. „Kauft die Zeit aus!“, fordert der Apostel Paulus in der Bibel auf (Kolosser 4, 5). Noch einmal: Danken ist kostenlos, aber nicht umsonst. Und: Dankbarkeit ist eine Haltung, die ihrerseits keinen Dank erwartet. Erwarten Sie also keine Gegenleistung. MATTHIAS GRAF lebt in Nidderau bei Frankfurt am Main. Er ist Geschäftsführer von Velotaxi Frankfurt und Initiator des Danke-Tages.
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PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINEN „INTERNEN“ DANKE-TAG 1. Schenken Sie sich und Ihren Mitarbeitern Zeit. Zeit für ein gemeinsames Essen oder einen Kaffee. Laden Sie Ihr Team ein, sich zu äußern, über das, was gut läuft - im Privaten wie im Geschäftlichen. 2. Überlegen Sie gemeinsam, wer alles in diesem Jahr zum Gelingen Ihrer Arbeit beigetragen hat. Gab es einen besonders engagierten Zulieferer oder einen treuen Kunden? Überlegen Sie sich ein Dankeschön für diese Personen. Wenn Sie den Danke-Tag zu einem regelmäßigen Ereignis in Ihrem Unternehmen machen, werden Ihre Mitarbeiter sensibler werden für die Menschen in ihrer Umgebung, die Gutes tun und bedacht werden sollten. 3. Schenken Sie Ihren Mitarbeitern ein kleines Dankeschön, eine Blume oder eine Tafel Schokolade. Wenn es im finanziellen Rahmen liegt, geben Sie das Geschenk gleich zweimal aus: eines auch zum Weiterschenken an einen Nächsten, dem man Danke sagen möchte.
BERUF UND BERUFUNG
DER DANKE-TAG Der Danke-Tag am 31. Oktober wird inzwischen nicht nur in Frankfurt, sondern in immer mehr deutschen Städten gefeiert. Viele Firmen und Institutionen haben sich der Initiative angeschlossen und beteiligen sich mit eigenen kreativen Danke-Ideen. Weitere Infos: www.danke-tag.de
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Praxisideen Beruf und Berufung
Merci!
Danke-Tür
Zum Danke-Tag 2010 erhielten 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bank eine Packung Merci-Schokolade mit einer „Danke-Tag“-Banderole. Das Team Deutsche Bank Private Wealth Management Frankfurt bedankte sich bei den Mitarbeitern der Sicherheit, des Services, der Garage, dem Empfang, der Post und Medientechnik und den Reinigungskräften für die tolle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit in dem vergangenen Jahr. Das kleine Dankeschön kam sehr gut an, kannten doch einige den Danke-Tag noch gar nicht. Umso überraschender kam die kleine Aufmerksamkeit mitten im Jahr.
Im Zeitraum vom 1. Oktober bis 1. November 2010 verband die Investmentgesellschaft „Union Investment“ an ihrem Stammsitz in Frankfurt am Main das zentrale Element ihrer neuen Werbekampagne – die „Blaue Tür“ – mit der Botschaft „Danke“. Damit bedankte sich die Investmentgesellschaft bei ihren Kunden und allen genossenschaftlichen Bankberatern für ihr Vertrauen. Am letzten Tag der Aktion gab es noch eine besondere Aktion rund um die Blaue Tür: ein Promotion-Team verteilte Schokoladentaler an Passanten mit der Message „Danke für Ihr Vertrauen“.
KATHARINA ABEL, Deutsche Bank AG Private Wealth Management Germany
Ein Danke zum Weitergeben
Dankbarkeit ausdrücken Ich habe einen Tipp für alle Führungskräfte: „Erwischen“ Sie Ihre Mitarbeiter bei guten Dingen und bedanken Sie sich für ihr Engagement, ihre Leistung. So können Sie das Gute, das geschieht, ganz ungezwungen verstärken. In Deutschland wird oft Leistung gegen Bezahlung verrechnet – Dankbarkeit ist dann scheinbar nicht mehr notwendig. Meines Erachtens ist aber das Gegenteil sinnvoll. Dankbarkeit ist trotz Bezahlung für eine Leistung sehr wichtig. Damit wird honoriert, dass Extraleistungen erbracht wurden, die nicht bezahlt wurden bzw. die Art und Weise der Dienstleistung positiv war. DANIEL HOSTER ist Mitglied der Geschäftsleitung Wealth anagement Deutschland Deutsche Bank AG
Danke sagen und Gutes tun Die Firma Lindnerfood bedankt sich in jedem Jahr mit einem süßen Danke-Gruß bei Menschen in ihrem direkten Arbeitsumfeld. Im Frischezentrum Frankfurt werden 200 Tafeln Schokolade von den Mitarbeitern liebevoll verpackt und am frühen Morgen den Lieferanten und Kunden überreicht. Zusätzlich spendet das Unternehmen 5,- € pro verkauften 100,- € Warenwert Obst und Gemüse an eine gemeinnützige Organisation. Neben der Schokolade gibt es kleine Grußkärtchen und Informationen zum Danke-Tag. Alle Mitarbeiter tragen an diesem Tag selbst kreierte Shirts mit der Aufschrift „Danke“! Lindnerfood-Chef Wolfgang Lindner: „Für mich ist der Danke-Tag auch ein Tag des Innehaltens. Danken hat mit Denken zu tun. Es tut gut, sich einen besonderen Tag dafür vorzumerken.“ 46
Der Frisörsalon Wiegand & Lounge mit Sitz in Nidderau beteiligt sich in jedem Jahr mit einer eigenen Danke-Aktion bei ihren vielen Kunden am Danke-Tag. Dem Ehepaar Wiegand ist es dabei immer wichtig, dass die Beschenkten selbst zum Nachdenken und Danken animiert werden. So gab es bei der letzten Aktion zwei rote Rosen. Die zweite Rose war zum Danke sagen und Weiterschenken an einen lieben Mitmenschen gedacht. Das Thema Dankbarkeit war auch noch lange Zeit danach ein großes Thema im Salon.
Danke sagen mit einem kostenlosen Kaffee Ich finde den Danke-Tag eine schöne Gelegenheit, bewusst Danke zu sagen. Meiner Meinung nach sind viele einfach unzufrieden. Dabei sollten wir dankbar sein für jeden Tag, den wir ohne Krankheit und Gebrechen im Kreise der Menschen, die uns wichtig sind, verbringen dürfen. Vielen geht es einfach gut. Wir haben genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und ein geregeltes Einkommen. Ich finde es wichtig, gerade in der heutigen Zeit auch einmal Danke zu sagen. Sei es den Menschen, die einem nah und wichtig sind, dafür, dass sie da sind. Oder den Mitarbeitern in unserem Familienunternehmen dafür, dass sie loyal zu uns stehen, ihre Arbeit gerne und ordentlich erledigen. Für das faire Miteinander! Auch unseren Kunden, die uns mit ihrem Einkauf ein wichtiges Feedback geben. Das, was wir machen, kommt an und schmeckt. Danke! THORSTEN PHILIPPI ist Bäckermeister und Inhaber Philippis Backstube. Seine Aktion am Danke-Tag: kostenloser Kaffeeausschank in allen drei Philippi-Filialen
Rubrik
Über zwei Wochen sammelte das Fitness-Studio Fit-Inn an einer Danke-Pinnwand Feedbacks von ihren Mitgliedern. Hier hatte man die Möglichkeit, auf kleinen Zetteln öffentlich zu danken. Ob Gewichtsverlust, eine überstandene Gelenkerkrankung, ein gesundes Herz, die nette Betreuung oder die neu gewonnenen Freunde, an der Pinnwand konnte der Dank mit Worten und Symbolen ausgedrückt werden. Ein an den Schnürsenkeln angepinnter Laufschuh symbolisierte den ersten erfolgreich absolvierten Marathonlauf. Dazu gab es Fit-Inn Danke-Buttons und an einem Wochenende für jedes Mitglied eine Plastik-Trinkflasche geschenkt. Weitere Infos: www.fit-inn.com
Danke – kostenlos, aber nicht umsonst! Wie in jedem Jahr verabschiedet sich der Saisonbetrieb Velotaxi Frankfurt am 31. Oktober in die Winterpause und bedankt sich bei allen Fahrgästen mit einem kostenlosen Fahrdienst. Die meistgestellte Frage an diesem Tag lautet: „Ist das wirklich umsonst?“ Diese Fragen beantworten die Velotaxi-Fahrer/innen mit einem „Ja – kostenlos, aber nicht umsonst!“ Denn auch ein Dankeschön ist nie umsonst. Wer möchte, darf sich mit einer Spende in der mitfahrenden Spendenbox der Frankfurter Mädchenhilfe bedanken. Velotaxi denkt an diesem Tag aber auch an die, die sich so eine Fahrt nicht ohne Weiteres leisten können. So reserviert Geschäftsführer Matthias Graf einen Teil der Flotte für die Damen des Frankfurter St. Katharinen- und Weißfrauenstifts. Natürlich wird das Thema Dankbarkeit auch hier mit den Stiftsfrauen diskutiert, und jede findet hier ihren eigenen Grund, dankbar in die Vergangenheit oder Gegenwart zu schauen. Im Stiftshaus steht eine Pinnwand auf der die gesammelten Danke-Beiträge notiert und ausgestellt werden. Für die Frankfurter Mädchenhilfe kommen am Ende des Tages etwa 1000,- € zusammen. Und Velotaxi-Geschäftsführer Matthias Graf lädt im Anschluss seine freiberuflichen Fahrer/innen zu einem gemeinsamen Danke-Abendessen ein. An der Velotaxi-Aktion beteiligen sich inzwischen auch andere Standorte wie Berlin und Köln. Für das ehrenamtliche Engagement wurde Velotaxi Frankfurt 2010 mit dem deutschen Bürgerpreis ausgezeichnet.
EIN PROGRAMM, DAS DIR DEN SCHLAF RAUBT.
Wie leben Teenager in Slums? Wie sieht ihr Alltag aus? Was heisst es, die Nacht ohne Dach über dem Kopf zu verbringen? Stell dich der Herausforderung, eine Nacht ausserhalb deiner eigenen vier Wänden zu schlafen, dem Wetter ausgesetzt, dem Lärm, der Kälte. Lebe eine Nacht als Slumkind.
Organisiere jetzt deine Nacht ohne Dach: www.nachtohnedach.ch
Nacht ohne Dach ist eine Aktion von TearFund Schweiz Josefstrasse 34 | 8005 Zürich | www.tearfund.ch
Wir sagen Danke! Foto: faszinatour
Eine Danke-Pinnwand im Fitness-Studio und kostenlose Trinkflaschen
Wir sagen Danke! Für viele neue Möglichkeiten: • Landschaftspark (mit Wasserspielplatz, Aussichtsturm u.v.m.) • SKYPARK-Kletterwald • LebensWeg mit 7 Stationen Die Landesgartenschau 2014 hat uns beschenkt. Jetzt sind Sie dran: Kommen Sie bei uns vorbei und lassen Sie sich von diesen neuen Angeboten beschenken! Weitere Informationen unter: www.schoenblick.de/angebote
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BERUF UND BERUFUNG
PREDIGTIDEE Öffentlich danken auf einer Großplakatwand Eine Mitmachaktion für alle: In Nidderau (Main-Kinzig-Kreis) wurden von Sponsoren an drei zentralen Stellen Großflächen-Werbeplakate für einen Zeitraum von vierzehn Tagen angemietet. Die vorbeigehenden Passanten hatten nun die Möglichkeit, ihren ganz persönlichen Dank mit einem Filzstift auf dem Plakat öffentlich zu machen. Innerhalb kurzer Zeit waren alle Plakate voll von Danksagungen der unterschiedlichsten Art.
Dank-Tag im Büro Manchmal dankt man Kollegen, Kunden oder Lieferanten. Doch oft geht der Dank im Alltagsgeschäft unter. Als Gegenmaßnahme kann man täglich bei Arbeitsbeginn oder an einem bestimmten Wochentag – etwa am Dank–Tag Donnerstag einem Menschen bewusst „Danke“ für die gute Zusammenarbeit sagen. Entweder persönlich oder per E-Mail, Anruf oder Fax. Das kostet nicht viel Zeit – beschenkt aber zwei Menschen. Dem der dankt, weil ihm bewusst wird, wie viel Gutes er durch die Menschen empfängt, mit denen er zusammenarbeitet. Und der, dem gedankt wird. Man braucht dafür nur entweder ein gutes Gedächtnis – oder eine elektronische Erinnerungshilfe, die einen an den Dank-Tag erinnert. KERSTIN HACK arbeitet als Coach, Autorin, Referentin und Verlegerin. Weitere Dank-Ideen gibt die Autorin in ihrem Buch „Danke, Leben! Die Fülle entdecken. 365 Impulse“, www.down-to-earth.de
Dankbarkeits- und Motivationsglocke Kennen Sie die Glocken an der Hotelrezeption? Gedacht sind sie zum Drauftippen, falls die Rezeption gerade nicht besetzt ist. Eine Firma, die ich kenne, wandelte diese Glocke für sich zu einer Erfolgsglocke! Sie installierten an einem zentralen Ort diese Glocke zum Drauftippen. Die Abmachung lautet: Jedes Mal, wenn sie einen Auftrag an Land gezogen haben oder ein entscheidendes Telefonat hatten, tippt der entsprechende Mitarbeitende laut auf die Glocke, so dass es in jedem Raum zu hören ist. So können sich alle mitfreuen und dankbar sein, dass sie weiterhin Arbeit haben und sie ihren Job gut machen! Es ist eine Motivations- und Dankbarkeitsglocke, die aber nicht vom Arbeiten abhält, sondern beflügelt! GEORGES MORAND ist Coach, Trainer und Speaker aus der Schweiz, www.morandcoaching.ch
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Wie gewinne ich Mitarbeiter? // Lukas 5, 4-11 Vers 4-6: Der große Fischfang • Petrus war einer von vielen Fischern am See Genezareth • In dieser Nacht aber leider völlig erfolglos – keine oder so gut wie keine Fische gefangen • Eine Nacht Arbeit umsonst, aber trotzdem die Bereitschaft, noch einmal etwas völlig Unnatürliches und eigentlich wiederum kein Erfolg versprechendes Unterfangen zu starten (nämlich am Tage zu fischen) Impuls • Jesus wählt seine Mitarbeiter auf seine Weise aus – das muss nicht unseren menschlichen Maßstäben entsprechen (z.B. richtige Ausbildung – ausreichende Erfahrung usw.). • Wollen wir davon lernen, auch unsere festgefahrenen Sichtweisen zu ändern? • Sind wir bereit, auf Gottes ungewöhnliche Anfragen positiv zu reagieren? Vers 8: Petrus‘ Reaktion • Petrus erlebt ein anfassbares Wunder und damit Gottes Kraft • Petrus erkennt seinen Status und sein Verhältnis zu Jesus • Er versteckt sich nicht hinter anderen oder den Umständen, sondern ist bereit zuzugeben, dass er ein Sünder ist Impuls • Wie gehen wir mit einer Situation um, in der Gottes Herrlichkeit in unserem Leben sichtbar wird? • Sind wir bereit, unsere Fehler/unsere Sünde anzuerkennen und auf Gottes Vergebung zu vertrauen? Vers 10b + 11: Die Berufung des Petrus • Jesus reagiert auf die emotionale Situation und adressiert direkt die Angst von Petrus. • Daraufhin ist Petrus bereit, alles Gewohnte zu verlassen, um mit Jesus in ein Neues aufzubrechen. • Petrus verhandelt nicht mit Jesus, sondern gibt alles sofort auf. Impuls • Bin ich bereit, auf Jesus‘ Anfrage alles stehen und liegen zu lassen? • Verlasse ich meine Komfortzone und bin bereit, Neues – auch ohne Ausbildung und Abschluss zu wagen? • Darf mich Jesus zu einer hundertprozentigen Nachfolge auffordern? Zusammenfassung: • Jesus rekrutiert seine Mitarbeiter nicht per Annonce, sondern spricht sie direkt an. • Erfahrung und Wissen sind für ihn nicht relevant – die Bereitschaft, ihm zu folgen, jedoch unbedingt
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KE DA NNEU • Seine Kriterien sind also anders als unsere gängigen Vorgehensweisen und Fragen. Er fragt nicht: „Kannst du das denn?“, sondern er sieht das Potenzial und adressiert Zwischentöne („Angst“) direkt.
HANS-CHRISTIAN EDENHARDER ist Mit-Initiator des „Danke-Tags in Deutschland“ (www.danke-tag.de) und arbeitet als leitender Angestellter im Personalbereich einer großen deutschen Bank.
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MISSIONSWERK FROHE BOTSCHAFT (MFB) Nordstraße 15 ■ D-37247 Großalmerode bei Kassele.V. MISSIONSWERK FROHE BOTSCHAFT e.V. (MFB) ■ Tel. (0 56 04)50 ■ Konto-Nr. 000 94, EKK, BLZ 520 604 10 Nordstraße 15 ■ 66 D-37247 Großalmerode bei Kassel Nordstraße 15 D-37247 Großalmerode bei Kassel ■ Tel. E-Mail: kontakt@mfb-info.de ■ Homepage: www.mfb-info.de Tel.(0 04)50 DE 22000 5206 0000 Ev.10Bank ■ (056 56 04)506666 ■IBAN-Nr. Konto-Nr. 94,0410 EKK, BLZ0000 52094, 604 E-Mail: kontakt@mfb-info.de Homepage: www.mfb-info.de ■ E-Mail: kontakt@mfb-info.de ■ Homepage: www.mfb-info.de
Weitere Predigten finden Sie unter www.jahr-der-dankbarkeit.net
Fragen
Für Arbeitnehmer • Was schätze ich an meinem Arbeitsplatz/meinem Arbeitgeber? • Für welche meiner Aufgaben fühle ich mich besonders berufen? • Wofür bin ich meinem/meiner Kollege/ Kollegin zurzeit besonders dankbar? • Machen Sie das Thema Dankbarkeit doch mal zu einem Pausengespräch! • Gibt es Menschen, die Rücksicht auf mich und meine Arbeitssituation (z.B. bei Überstunden) nehmen müssen? • Wie kann ich als nicht berufstätige Person meine Berufung finden und dieser nachgehen?
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Geschichte und Perspektive
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„STIMMT DEM HERRN EIN LOBLIED AN“ Auf Spurensuche in der Bibel stellt Fred Ritzhaupt fest: Die Bibel möchte aus „undankbaren Zweibeinern“ Menschen machen, die ganz genau wissen, wem letztlich alle Dankbarkeit des Herzens gehört.
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ankbarkeit ist die Wachsamkeit der Seele gegen die Kräfte der Zerstörung.“ Sicher ist dieser Satz richtig, der erst neulich als Morgenimpuls im Radio zu hören war. Ein dankbarer Mensch lebt freier, gesünder und fröhlicher. Ihm kann nichts so schnell etwas anhaben. Eine dankbare Grundeinstellung verträgt sich überhaupt nicht mit niederdrückenden Gedanken, einer zerstörerische Beziehung zu sich selbst oder zu anderen Menschen. Als Christen können wir dazu nur Ja sagen, und trotzdem ist diese Erkenntnis irgendwie unvollständig. Denn was macht ein Mensch, der keinen Adressaten für seine Dankbarkeit hat? Danken kann man nur einem Gegenüber, weder dem Blau des Himmels noch dem Leberkäse, der sich warm
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in den Magen schmiegt. Die Bibel möchte aus „undankbaren Zweibeinern“ Menschen machen, die ganz genau wissen, wem letztlich alle Dankbarkeit des Herzens gehört. Doch der Reihe nach. Altäre zum Dank und zur Erinnerung Im jüdisch-christlichen Glauben erscheint das Thema Dankbarkeit eigentlich erst mit der Befreiung der Hebräer aus der Sklaverei. Die Urväter hatten Altäre errichtet, sicher auch zum Dank, aber vor allem zur Erinnerung. Es war ihre Art, Geschichte festzuhalten, und das bezog sich auf sie und ihre Familie. Doch die Errettung am Schilfmeer betraf alle und jeden. Dieses Drama mit glücklichem Ausgang bestimmt bis
auf den heutigen Tag das Glaubensverständnis eines gläubigen – selbst eines ziemlich säkularisierten – Juden. Gott hat gehandelt, und darum gilt es, sich an seine Taten Jahr für Jahr dankbar zu erinnern (das Pascha-Fest). Während andere Völker nicht einmal ein Wort für „danken, loben, preisen“ hatten, wurde der Dank im Volk Israel geradezu institutionalisiert. Im Tempelkult nahmen Dankopfer einen bedeutenden Platz ein. Während die Sünd- oder Schlachtopfer dem Einzelnen wie dem Volk die Vergebung ihrer Schuld vermittelten und von den Opfertieren nichts mehr übrigblieb, hatte ein Dankopfer einen völlig anderen Charakter. Nachdem das Beste des Opfertieres – sein Fett (wir würden heute wohl eher sein Filet nehmen …) – auf dem Altar verbrannt war, feierte man mit dem übriggebliebenen Fleisch ein fröhliches Fest. Dank hat immer auch etwas mit Versöhnung zu tun, denn schon damals wussten alle sehr genau: Man kann nicht ein Fest feiern und gleichzeitig mit jemandem die größten Probleme haben. Davids Verse der Dankbarkeit Neben dieser Dankbarkeit, die sich in einem besonderen Ritus des Tempelkultes zeigte, war es vor allem der Einblick in die Gottesbeziehung eines Mannes, der das Judentum durch seine Gebete und Gedichte über die Jahrhunderte hinweg prägte: David. Alle Verse, in denen er seinem Gott gegenüber seine Dankbarkeit ausdrückte, hier anzuführen, würde schlichtweg zu viel Platz einnehmen. Darum nur eine kleine Auswahl. David dankte vor allem für Gottes Güte und Barmherzigkeit: Ps 106, 107, 118, 136 „Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewig.“ Er dankte ihm für Bewahrung: Ps 116, Ps 28; für seine Gerechtigkeit: Ps 7; Ps 119, 62 und viele andere Gebete, die sich allesamt anfühlen, als kämen sie aus einem überfließenden Herzen. Im Psalm 147, ermuntert er alle um sich herum: „Stimmt dem Herrn ein Danklied an, und lobt unseren Gott mit Harfen!“ Und David war alles andere als ein einsamer Sänger in der Wüste. Im Hebräischen bedeutet der Wortstamm „jbh“ loben, preisen, vor allem aber auch danken. Dem Volk Israel war es trotz seiner wechselvollen Geschichte immer wichtig, dass dieser Gott geradezu einen Anspruch darauf hat, gelobt und gepriesen zu werden. Er ist es, der alles erschaffen hat, der errettet und befreit, der bis heute bereit war und ist, in großer Geduld jedem immer wieder zu vergeben (Man denke hier nur an Manasse, dieses Monster auf dem Königsthron, dem seine ungeheuerliche Schuld – geradezu nachprüfbar – vergeben wurde …). David lobte Gott mitten unter den Heiden (s. Ps 18, 50), das blieb und das ist immer noch die herausragende Qualität des auserwählten Volkes Gottes. Sie zieht sich schon vor Davids Zeiten als verbindendes Merkmal durch die Geschichte der Landnahme, genauso wie durch die wechselvollen Ereignisse während der Zeit der Richter. Hier konnte Israel lernen, welcher Segen in der Dank-
barkeit gegenüber seinem Gott lag und wie verloren es in den Zeiten war, in denen es sich bei fremden Göttern bedankte. Wenn Israel seinem Gott dankte, bekräftigte es damit seine Treue zu ihm, der sie nie im Stich gelassen hat. So war in der Geschichte des Volkes Gottes die Dankbarkeit immer eine Herausforderung, die vollständige Abhängigkeit von Gott demütig anzunehmen. Es wusste, dass andere Nationen an seinem Verhalten das Wesen Gottes erkennen sollten. Diese konnten so erfahren, wem sie letztlich alles verdanken. „Alle Völker werden dich preisen …!“ (Ps 66, 4) Der Grund für alle Dankbarkeit Liest man das Neue Testament, so ist man zunächst einmal überrascht: In den Lehren Jesu kommt fast nichts vor, was den alttestamentlichen Anspruch Gottes auf den Dank seines Geschöpfes aufnehmen und weiterführen würde. Von Jesus selbst wird nur berichtet, dass er gedankt hat, zweimal vor einem großen Wunder (Mt 14, Joh 6 und Joh 11) und bei dem letzten Mahl mit seinen Jüngern Mk 14 bzw. Lk 22. Während diese Gebete mehr seine persönliche Beziehung zum Vater offenbaren, schenkt uns eine einzige Begebenheit im Leben Jesu einen überdeutlichen Hinweis, wem in alle Zukunft nicht nur der Dank gebührt, sondern wer der Grund für alle Dankbarkeit ist: Jesus selbst (vgl. Lk 17, der Samariter, welcher als Einziger als Geheilter zu Jesus zurückkehrte und ihm dankte). Schaut man dagegen die weiteren Schriften des Neuen Testamentes an, so gehört die Dankbarkeit zum Wichtigsten, was den jungen Gemeinden immer wieder ans Herz gelegt wurde. Für das Geschenk, das Gott uns in der Erlösung durch seinen Sohn gemacht hat, für die unvorstellbare Liebe, die jeder im Tod Jesu erkennen konnte, durfte es nur noch eine Reaktion geben: von ganzem Herzen dankbar sein. Vor allem für einen Mann wie Paulus war die Befreiung von religiösen Zwängen, das unverdiente Glück, unter der Gnade Gottes frei atmen zu dürfen, Anlass genug, täglich seinem Gott zu danken. Was lehrt uns also die Bibel? Ein ganzes Leben reicht nicht aus, Gott für seine Güte zu danken. Darum wurde das Abendmahl schon am Ende des 1. Jahrhunderts von den jungen Gemeinden „eucharistia“ genannt: Danksagung. Das ist es, was einen Christen auszeichnet: Er ist Gott so dankbar, dass seine Freude über ihn im Laufe seines Lebens immer mehr zunimmt. Gott hat sicher nichts dagegen, dass eine solche Herzenshaltung unserer „Seele“ dazu auch noch unglaublich gut tut. Sie muss nicht wachsam sein gegenüber den „Kräften der Zerstörung“. Sie ist vor ihnen tatsächlich geschützt. FRED RITZHAUPT ist Pastor und Autor des Bibelkompendiums „Die Geschichte“ und der Bibelübersetzung „WillKOMMen daHEIM“.
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JAHR DER DANKBARKEIT
GESCHICHTE UND PERSPEKTIVE
Bild: privat
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„ICH BIN MEINE GESCHICHTE“ Ich bin nicht nur mein Gesicht, sondern auch meine Geschichte, erkennt Jürgen Werth. Und stellt sich der Herausforderung, sie dankbar anzunehmen.
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ie eigene Geschichte annehmen? Dankbar annehmen? Eigentlich habe ich ja schon mit mir genug zu tun. Aber ich bin eben nicht nur mein Gesicht und meine Statur und meine Seelenlage. Ich bin auch mein Weg, meine Geschichte. Die würde ich zuweilen gern redigieren und korrigieren. Würde herausstreichen, was mich verletzt hat und hineinschreiben, was mir gut getan hätte. Aber diese Geschichte ist Geschichte. Und sie ist einzigartig. Meine zerschossene Jugendzeit Mein Vater hat viele Jahre lang getrunken. Und damit einen Teil meiner Kindheit und Jugendzeit zerschossen. Oft gab es Streit zu Hause, deftige Kräche und manchmal auch handfeste Auseinandersetzungen. Und immer häufiger fühlte ich mich verpflichtet, einzugreifen und zu schlichten. Ich hatte ein kleines Zimmer unter dem Dach direkt über der Wohnung meiner Eltern. Ich sehe mich heute noch an der Tür stehen, ganz Ohr und ganz Herzklopfen: Ist alles ruhig? Muss ich runtergehen oder kann ich mich beruhigt ins Bett legen? Das ging so viele Jahre. Bis meine Eltern – beide – zum Glauben an Jesus
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fanden. Und ihre tiefe Sehnsucht nach Leben gestillt wurde. Nach Leben und Liebe und Angenommensein. Eine Woche vor meiner Hochzeit wurden sie in eine christliche Gemeinde aufgenommen. Das hatte ich mir mehr als alles andere gewünscht! Alle gingen wie auf Wolken. Was wir nicht ahnten: Die Alkoholsucht war damit noch lange nicht bewältigt. Tatsächlich hat sie uns noch ganze acht Jahre weiter in Atem gehalten. Himmel und Hölle in der Nussschale eines Lebens. Am Ende aber, ganz am Ende kam mein Vater mit seinem Leben zurecht, wurde er frei von der Alkoholsucht, konnte er in Frieden sterben. Nein, nicht einfach nur „sterben“ – er konnte wirklich „heimgehen“. Gerade mal 52 war er da. Seine unendliche Geduld Seine Geschichte ist Teil meiner Geschichte. Eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen, der Sehnsüchte und der enttäuschten Hoffnungen - vor allem aber ist sie eine Geschichte der Barmherzigkeit Gottes. Ich habe seine unendliche Geduld kennengelernt und hautnah erfahren, dass er tatsächlich auf krummen Linien gerade schreibt, dass seine Liebe immer größer ist als
unser Versagen und dass er am Ende ans Ziel kommt mit uns. Oft habe ich ihn verzweifelt wütend angeklagt, weil er so scheinbar gar nicht eingegriffen hat. Am Ende aber habe ich gestaunt über seine unendliche Freundlichkeit. Meine Geschichte hat mich geformt und geprägt. Sie hat mich verwundet und verwundbar gemacht. Sie hat mich aber auch früh erwachsen werden lassen. Hat aus mir einen Versöhner gemacht, einen Brückenbauer. Ich bin durch sie zu einem Menschen geworden, der sich übergangslos in die Schuhe eines anderen Menschen stellen kann. Schließlich habe ich jeden Tag erlebt, wie mein Vater gekämpft und gelitten hat, wie er gefallen und immer wieder aufgestanden ist. Ich habe mit ihm gelitten und gekämpft. Bin mit ihm gefallen und aufgestanden. Ich bin meine Geschichte. Meine Geschichte ist ich. Einmalig und einzigartig. Ich will sie annehmen, dankbar annehmen. Immer wieder. Sie ist ein maßgeschneiderter Anzug aus himmlischen Meisterwerkstätten. JÜRGEN WERTH ist Journalist, Buchautor und Liedermacher. Sein neues Buch über Dankbarkeit erscheint im Herbst 2015 im Verlag Gerth Medien.
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Praxisideen Geschichte und Perspektive
PREDIGTIDEE
Unendlich Grund zum Danken // Psalm 136
Teens helfen, ein dankbares Verhältnis zu ihrem Körper zu entwickeln Das Wichtigste für Teens ist das Thema „Identität“: Wer bin ich, was macht mich aus, was kann ich, sehe ich gut aus? – sind die drängendsten Fragen zwischen 14 und 18 Jahren. Hier kann mit kleinen Aufgaben liebevoll ein dankbares Verhältnis der Teens zu ihrem Körper, aber auch ihren Begabungen geschaffen werden: Die Teens sollen aufschreiben, was sie an ihrem Körper mögen. Was gefällt ihnen gut? Dann schreiben sie auf, was sie an ihrem rechten Sitznachbarn schön finden. Jeder sagt nun, was er an sich und was er an dem Sitznachbarn schön findet. Wer sich traut, darf anschließend auch eine Sache nennen, die er an sich überhaupt nicht leiden kann. Die anderen versuchen nun, den vermeintlichen Makel positiv umzudeuten. Aus abstehenden Ohren werden dann „neugierige“ Ohren, aus einer kleinen Wampe ein gemütliches Bäuchlein, struppiges Haar passt gut zu der Person, weil sie selbst ein echter Wirbelwind ist? Diese und noch viele weitere Gedanken und Praxistipps sind in dem Buch für Teenager „Danke, Thanks und Merci. Ein kleines Wort verändert dein Leben“ von Hella Thorn zu finden. (ab Herbst 2015 bei SCM R.Brockhaus erhältlich). HELLA THORN arbeitet als Redaktionsleiterin der Zeitschrift Teensmag.
Vers 1-9: Gottes erstaunliche Schöpfung • In der Schöpfung zeigt sich deutlich, dass Gott würdig ist, gepriesen zu werden. Der Kehrvers „denn seine Güte währet ewiglich“ zieht sich wie eine Grundmelodie durch den ganzen Psalm. Gnade ist Kern von Gottes Wesen und ist in allem Geschaffenen zu erkennen. Impuls: Wo können wir Gottes Gnade in unserem Geschaffensein entdecken? Vers 10-22: Gottes weises Eingreifen • In der Geschichte wird Gottes Gnade erkannt. Die Erinnerung wurde festgehalten und z.B. in Psalmen immer wieder vergegenwärtigt. Dieser Psalm wurde vermutlich in der Gottesdienstliturgie gesungen. Durch den Blick in die Geschichte steigt das Vertrauen, dass Gottes Güte in der Tat ewig währt. Gottes Gnade ist aber nicht billig, wie es ab Vers 17 deutlich wird. Impuls: Wo können wir in der Weltgeschichte/persönlichen Geschichte Gottes Gnade erkennen? Vers 23-26: Gottes zeitüberdauernde Gnade • Die Verse greifen die Themen Schöpfung und Geschichte Israels erneut auf. Die Quintessenz ist die dankbare Hinwendung zu Gott, der für immer gnädig sein wird Impuls: Wie kann die/unsere Geschichte unseren Glauben stärken? SABINE ZÖLLNER arbeitet als Pastorin und Selbstverteidigungstrainerin.
Entdecke Dein Potenzial – und verändere Deine Welt Viktor Frankl, Begründer der Logopädie und Überlebender der Konzentrationslager war überzeugt: „Berufung ist der Ort, wo meine größte Freude auf die größte Not der Welt trifft.“ Wie aber finde ich heraus, was „meine größte Freude“, und was „meine größte Not“ ist? Darum geht es in dem Gemeindeseminar „D.I.E.N.S.T. – Entdecke dein Potenzial“. Wir führen dieses Seminar seit über 15 Jahren jährlich in der Andreasgemeinde durch, und haben so hunderten von Menschen geholfen, ihre Passion, Gaben, Persönlichkeitsstyles und Stärken zu entdecken. Das ist die Grundlage für eine dankbare und engagierte Mitarbeiterschaft. Ein besonderes Highlight ist das „Danke-Fest“: einfach während des Seminars eine Flasche Sekt köpfen und anstoßen auf die Gaben, die man hat, aber ganz besonders auf die, die man nicht hat. Denn dafür werden wir später nicht zur Rechenschaft gezogen (Mt 25; Gleichnis von den anvertrauten Talenten). Das befreit! Das bei Willow Creek entwickelte und über zwanzig Jahre bewährte Material ist flexibel einsetzbar – in Seminaren, Kleingruppen, Hauskreisen …
Fragen • Haben Sie Gott schon mal für die Bibel gedankt, in der seine Geschichte mit uns Menschen so lebensnah beschrieben wird? • Denkmäler sind auch Dankmale. Können Sie an den Denkmälern Ihrer Stadt Danke sagen? Wem eigentlich? • In wenigen Monaten beginnt die Reformation. Wofür sind Sie den Reformatoren dankbar? Wofür der katholischen Kirche? • Gottes Gnade ist jeden Morgen neu! Undenkbar bei unserer Geschichte, oder? • Gott kann selbst aus unserem Mist Gold machen, soll Martin Luther gesagt haben. Haben Sie für den „Mist“ in ihrem Leben schon mal gedankt? • Muss man für alles dankbar sein? Was meint dann Paulus, wenn er sagt „seid dankbar in allen Dingen!“? • Welcher Mensch in der Geschichte kann für mich ein Vorbild werden in Sachen Dankbarkeit?
KAI S. SCHEUNEMANN ist Pastoraler Leiter in der Andreasgemeinde, Niederhöchstadt (www.Andreasgemeinde.de). Das „D.I.E.N.S.T.Paket“ ist bei Gerth Medien erschienen (www.gerth.de).
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GESCHICHTE UND PERSPEKTIVE
Bild: Fuse/Thinkstockphotos.de
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EINWILLIGEN, EIN BESCHENKTER ZU SEIN Wenn das „Jahr der Dankbarkeit“ im Herbst 2016 endet, stehen wir kurz vor dem Reformationsjubiläumsjahr 2017. Grund genug für Thorsten Dietz, einmal nachzuforschen, was Luther zum Thema „Dankbarkeit“ zu sagen hatte.
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ch danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn …“ Mit diesen Worten lässt Luther seinen Morgen- und Abendsegen beginnen. Anfang und Ende des Tages werden unter den Dank gestellt. Tag und Nacht werden im Rückblick zu Zeiträumen, in denen Gott verschont und behütet hat. So vielen Gefahren bin ich entkommen, so manche geheime Wohltat habe ich erfahren. Danken heißt, das Leben noch einmal anders sehen, als beschenktes Leben. Luthers Betonung der Dankbarkeit ist alles andere als zufällig. Im Ringen seiner klösterlichen Jahre hat er erfahren, dass sich getroster Glaube nicht erzwingen lässt. Ein gutes Gewissen, Zuversicht und Mut, all das wird durch keine Anstrengung erlangt, wenn es einmal fraglich wurde. All das erfährt ein Mensch da, wo er jeden Versuch aufgibt, aus sich selbst etwas zu machen, wo er einwilligt, vor Gott restlos arm zu sein, und überrascht wird vom unendlichen Reichtum göttlicher Liebe in Jesus Christus. Allein aus Gnade gerecht Dass wir allein aus Gnade vor Gott gerecht sind um Christi willen, das ist Luthers zentrale reformatorische Einsicht. Von daher gewinnt Luther auch ein neues Verständnis für das natürliche Leben als Geschöpf. Seine Gna-
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dentheologie prägt auch seinen Schöpfungsglauben. So schreibt er in seinem Kleinen Katechismus: Gott beschirmt, behütet und versorgt uns, „und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit.“ Bis heute wird diese Seite der Reformation häufig unterschätzt. Die Reformation führte nicht nur zu einer neuen Kirchengestalt oder Theologie: sie erschloss auch einen neuen, von Dankbarkeit geprägten Weltumgang. In krisenhaften Auseinandersetzungen Ende der 1520er Jahre, als Luther sich auch gesundheitlich dem Tode nahe fühlt, fasst er die ganze Summe des christlichen Glaubens noch einmal in einem Bekenntnis (1528) zusammen. Dabei bringt er seinen Glauben an den dreieinigen Gott auf einen zentralen Grundgedanken: den der Gabe. Glauben heißt, sich radikal beschenkt zu wissen. Der dreieinige Gott hat sich uns ganz und gar gegeben; In der Schöpfung mit all ihrer Vielfalt; in Jesus Christus, wo Gott sein Leben gibt um unseres Heils willen; und schließlich im Heiligen Geist, denn nicht einmal annehmen und empfangen können wir seine Wohltaten aus eigener Kraft. Ein Dank, der Übung bedarf Was kann der Mensch tun gegenüber einem solchen Gott, dem er nichts
abzwingen kann? Nur danken und loben, im vollen Bewusstsein, damit Gott nichts zurückzuerstatten, sondern einzuwilligen, ein Beschenkter zu sein. Solcher Dank versteht sich nicht von selbst. Solcher Dank bedarf der Übung. Luther ist scharfer Kritiker einer Frömmigkeit, die mittels mechanisch absolvierter Formen das eigene Gottesverhältnis meint gestalten zu können. In diesem Sinne warnt er vor äußerlichem Plappern und Ritualismus. Aber er weiß auch: Menschen brauchen Rituale, bewusst genutzte Übungswege, in denen sie Prägung und Vertiefung ihres Glaubens erleben. Glaube bedarf der täglichen Übung. Seine Katechismen verfasst Luther als solche Übungstexte, die nicht nur Kopf und Mund, sondern den ganzen Leib beanspruchen. Stehend oder kniend möge man seinen Morgen- bzw. Abendsegen beten, schreibt er, sich mit dem Zeichen des Kreuzes segnen, abschließend noch ein Lied singen. Wir Menschen sind nicht dankbar, aber wir können es werden; übend ein Leben lang. „Ich danke dir, mein himmlischer Vater …“
PROF. DR. THORSTEN DIETZ ist Professor für Systematische Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor.
DANKBAR LEBEN LERNEN Als Paar? Als Familie? Als Single? Im Job? In der Gemeinde? In meiner Beziehung zu Gott? Damit das Jahr der Dankbarkeit nicht nur eine gute Aktion bleibt, sondern für möglichst viele Menschen relevant wird, gibt es das Special „Dankbar leben lernen”. Dieses besondere Magazin ist eine Koproduktion der Zeitschriften Family, JOYCE, MOVO und AUFATMEN. Auf 68 Seiten finden Sie wertvolle inspirierende Artikel und Ideen, wie Sie der Dankbarkeit in ihrem Leben mehr Raum geben können.
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Beziehung zu Gott
DEUS ADEST: GOTT IST DA Eine Einladung zum Tagzeitengebet Tipps zum Verlauf Morgen- und Abendgebet enthalten grundlegende Elemente eines persönlichen Tagesbeginns und Tagesabschlusses. Sie können den eigenen Bedürfnissen frei angepasst werden. Die Vorschläge zur Durchführung sind praxiserprobte Anregungen,
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DEUS ADEST: MORGEN
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mit deren Variation man Erfahrungen sammeln kann. Hilfreich ist es, diese Texte laut zu sprechen – man kann sie aber auch leise oder im Wechsel gestalten. Alle Elemente werden nur bei ihrer ersten Nennung erklärt und wiederholen sich teilweise am Abend.
Kerze Um Gottes Nähe, Licht und Wärme zu symbolisieren und tiefer zu vergegenwärtigen, zünde ich eine Kerze an. Vergegenwärtigung Ich bete laut und öffne dabei meine Handflächen, um Lob, Offenheit und Empfangsbereitschaft vor Gott auszudrücken. Bevor ich die Hände wieder schließe, bleibe ich einen kurzen Moment still und lasse die gesprochenen Worte in meinem Herzen ankommen.
Bibelwort Ich lese den Text laut – das Wort Gottes hallt so in meiner Stimme und meinem Brustkorb wider. So kann es auch in meinem Herzen Resonanz finden.
Dietrich Bonhoeffer
Singt miteinander Psalmen und lobt den Herrn mit Liedern, wie sie euch sein Geist schenkt. Singt für den Herrn und jubelt aus vollem Herzen! Im Namen unseres Herrn Jesus Christus dankt Gott, dem Vater, zu jeder Zeit, überall und für alles! Epheser 5,19-20
Dir, Herr, will ich von ganzem Herzen danken! Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Lied Sollt ich meinem Gott nicht singen? Sollt ich ihm nicht dankbar sein? Denn ich seh‘ in allen Dingen, wie so gut er‘s mit mir mein´. Ist doch nichts als lauter Lieben, das sein treues Herze regt, das ohn Ende hebt und trägt, die in seinem Dienst sich üben. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. Wenn ich schlafe, wacht sein Sorgen und ermuntert mein Gemüt, dass ich alle liebe Morgen schaue neue Lieb und Güt. Wäre mein Gott nicht gewesen, hätte mich sein Angesicht nicht geleitet, wär ich nicht aus so mancher Angst genesen. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.
Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann. Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr, was dieser Tag auch bringt – dein Name sei gelobt.
Hören Ich schließe meine Augen, atme tief und ruhig und lasse das Bibelwort auf mich wirken. Es ist der lebendige Gott, der zu mir spricht. In welchen Aufgaben und Umständen will ich mich heute von diesen Worten inspirieren lassen? Ich bleibe einige Minuten still. Impuls Eine Person, die den Weg des Glaubens lange Zeit vor mir gegangen ist, gibt mir einen Gedanken mit. Er will mich inspirieren, herausfordern und begleiten. Der Herr verlangt von uns keine großen Taten, sondern nur Hingabe und Dankbarkeit. Er braucht unsere Werke nicht, sondern allein unsere Liebe.
Lied Im Ausblick auf Gottes Begleiten singe/rede ich erwartungsvoll von seiner Hilfe, der ich heute trauen kann. 1. Gott, mein Herr, es ist mir ernst, dies Lied ist dir geweiht. Die Harfe und der Psalter klingt, bevor der Morgen graut. Refrain: Ich will dir danken unter den Völkern, ich will dich loben vor allen Menschen. Denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist, denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist. 2. Gott, mein Herr, erhebe dich, deine Ehre füll das Land. Hilf mir mit deiner rechten Hand und höre mein Gebet. 3. Gott, mein Herr, du stehst mir bei, denn Menschen helfen nicht. Mit dir will ich mein Leben baun, du kämpfst und siegst mit mir. Text: Jürgen Werth; Melodie: Johannes Nitsch Rechte: SCM Hänssler, Holzgerlingen
Therese von Lisieux
Segenswort Im Segen erbitte ich Gottes guten Einfluss und sein Wirken in meinen Umständen. Beim lauten Lesen öffne ich erwartungsvoll meine Hände.
Gebet Im Gebet vertraue ich mich ganz Gott an. Anschließend kann ich weitere Anliegen vor Gott bringen. Eine hilfreiche Gliederung: Persönliches – Bitten für Freunde und Mitchristen – Bitten für aktuelle Anliegen aus Gesellschaft, Politik und der weltweiten Kirche.
Herr, segne meinen ersten Tag und den letzten Tag. Segne die Stunden, die Du mir schenkst. Was ich berühre, was ich höre, was ich sehe, was ich rede, soll gesegnet sein. Herr, halte mich in Deinen Händen, Deinen Ohren, Deinen Augen, Deinem Herz. An diesem Tag und alle Tage meines Lebens. Irisches Segensgebet
Weil denn weder Ziel noch Ende sich in Gottes Liebe findt, ei so heb ich meine Hände zu dir, Vater, als dein Kind; bitte, wollst mir Gnade geben, dich aus aller meiner Macht zu umfangen Tag und Nacht hier in meinem ganzen Leben, bis ich dich nach dieser Zeit lob und lieb in Ewigkeit.
Vater im Himmel, Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag. Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Ende Nach dem Segen lösche ich die Kerze und beende so Morgen- und Abendgebet.
Paul Gerhardt 1653, Strophen 1,5,7
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JAHR DER DANKBARKEIT
BEZIEHUNG ZU GOTT Bild: daniel_schoenen/photocase.com
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DEUS ADEST: ABEND
Kerze Vergegenwärtigung Ich mache mir bewusst, dass mich der dreieinige Gott an diesem Tag begleitet hat und auch jetzt bei mir ist. Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, deinem Namen, du Höchster, zu singen, am Morgen deine Huld zu verkünden und in den Nächten deine Treue. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Ich beende dieses Element mit dem Kreuzeszeichen: Kurze Berührung der Stirn mit Zeige- und Mittelfinger, dann der linken und der rechten Seite meiner Schulter. Das Kreuzzeichen symbolisiert zeichenhaft (segnen = signare – mit einem Zeichen versehen) Zugehörigkeit und Glauben an Jesus Christus (Leiden, Tod und Auferstehung) und erinnert zugleich an die Dreifaltigkeit Gottes. Lied Im Vertrauen auf Gottes Nähe lasse ich mit dem Singen dieses Liedes alles Unfertige, Ungelöste vor Gott los. Seine Vergebung entlastet mich von meinem Versagen. Das will ich besingen. 1) Dankt dem Herrn mit frohem Mut, er ist freundlich, er ist gut. Refr.: Seine Güt‘ ermüdet nie. Ewig, ewig währet sie. 2) Dankt dem Herrn, gebt ihm nur Ehr, er ist aller Herren Herr. 3) Der, sein Heil uns zu verleihn, große Wunder tat allein. 4) Der mit Weisheit, Ordnung, Pracht Himmel schuf und an uns dacht. 5) Der sein Volk durch Wüsten führt und doch väterlich regiert. 6) Der auch in der tiefsten Nacht huldreich stets an uns gedacht. 7) Bringt dem Gott des Himmels Dank; schweige nie, mein Lobgesang! Text: Matthias Jorissen, 1793; Rechte: Gerth Medien, Asslar
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Hymnus Hymnus bezeichnet ein feierliches Gedicht oder einen Festgesang. In der Bibel dienen sie der anbetenden Betrachtung von Gottes Wesen und Taten. Ich lese den Hymnus laut und in verehrender Haltung. Dankt dem Herrn, denn er ist gut, seine Gnade hört niemals auf! Dankt ihm, dem Gott über alle Götter, seine Gnade hört niemals auf! Dankt ihm, dem Herrn über alle Herren, seine Gnade hört niemals auf! Er vollbringt große Wunder, er allein. Seine Gnade hört niemals auf! Mit Weisheit hat er den Himmel geschaffen, seine Gnade hört niemals auf! Die Fundamente der Erde legte er auf den Meeresgrund, seine Gnade hört niemals auf! Er hat die großen Lichter geschaffen; seine Gnade hört niemals auf! Die Sonne, um den Tag zu regieren – seine Gnade hört niemals auf! Mond und Sterne für die Nacht, seine Gnade hört niemals auf! Ja, dankt ihm, dem Gott, der im Himmel regiert, seine Gnade hört niemals auf! (aus Psalm 136, Hoffnung für alle)
Gebet Vater im Himmel, ich möchte Dir Dank sagen, dass du mein Gebet erhört hast. Ich weiß, dass Du bei mir bist in allen Situationen meines Lebens. Nie muss ich alleine sein, nie einsam. Du hältst und trägst mich in Deiner gütigen Hand. Du bist ein guter Vater zu mir und ich wünsche mir, dass es immer so bleibt. Danke, danke für alles. Amen.
nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen. Denn Leid macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum gibt uns Hoffnung. Und diese Hoffnung geht nicht ins Leere. Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt. Römer 5, 2-5 (Hoffnung für alle)
Abendlied Mein schönste Zier und Kleinod bist auf Erden Du, Herr Jesu Christ; Dich will ich lassen walten und allezeit in Lieb und Leid in meinem Herzen halten. Dein Lieb und Treu vor allem geht, kein Ding auf Erd so fest besteht; solchs muss man frei bekennen. Drum soll nicht Tod, nicht Angst, nicht Not von Deiner Lieb mich trennen. Dein Wort ist wahr und trüget nicht und hält gewiss, was es verspricht, im Tod und auch im Leben. Du bist nun mein und ich bin Dein, Dir hab ich mich ergeben. Der Tag nimmt ab. Ach schönste Zier, Herr Jesu Christ, bleib Du bei mir, es will nun Abend werden. Lass doch Dein Licht auslöschen nicht bei uns allhier auf Erden. Text: Johannes Eccard, Melodie: Seth Calvisius
© Unbekannter Verfasser
Rückblick Im stillen Innehalten blicke ich auf meinen Tag zurück. Ich zähle oder schreibe auf, wofür ich Gott danke. Ich nenne oder schreibe Lasten auf, die ich ihm bringen und ablegen will. Bibelwort Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Diese Hoffnung erfüllt uns mit Freude und Stolz. Doch
Segenswort Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse uns sein Antlitz leuchten. Psalm 67, 2
Ende
Zusammenstellung: SUSANNE TOBIES Rechte: AUFATMEN, SCM Bundes-Verlag gGmbH, www.aufatmen.de | www.aufatmen.ch
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Praxisideen Beziehung zu Gott Dank-Psalm
30-Tage-Dankbarkeits-Challenge Jeder Tag bringt viele Gelegenheiten mit sich, um dankbar zu sein: Sei es für Erlebnisse, andere Menschen, Materielles, besondere Momente oder Gottesbegegnungen. Die Kunst liegt darin, diesen Reichtum wahrzunehmen. Deswegen lädt die 30-Tage-Dankbarkeits-Challenge zum Trainieren ein. Teilnehmer der Challenge sollen sich am Ende eines Tages notieren, wofür sie jeweils dankbar sein können. Es gilt, täglich mindestens einen Grund zum Dankbarsein zu finden. Auf diese Weise entsteht nicht nur eine ermutigende Sammlung von Erfahrungen und Entdeckungen, diese Trainingstage sollen auch dabei helfen, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Wer die Challenge für sich allein absolvieren möchte, notiert seinen Dank einfach in einem Notizbüchlein - einen speziellen Begleiter für die 30-Tage-Challenge enthält das Buch „Die Entdeckung der Dankbarkeit“ (SCM). Wer sich mit anderen vernetzen möchte, hat auf der Facebookseite zum Jahr der Dankbarkeit die Möglichkeit, täglich seinen Dank zu posten. Den entsprechenden Link findet man auf der Aktionswebseite www.jahr-der-dankbarkeit.net
Schreiben Sie doch einmal ihren eigenen Dank-Psalm! Vielleicht haben Sie ein schönes Foto, mit dem Sie Ihren Dank in Verbindung bringen. Internetfotoshops bieten einen wunderbaren Service an, seine eigenen Poster oder Karten zu drucken. Der Dank, der oftmals gelesen und immer wieder in den Blick gerückt wird, sinkt tief in unser Herz und kann dort seine heilende Kraft entfalten. VALERIE LILL ist Musikerin, Autorin und Vocal-Coach.
Präsent
Dankbarkeits-Killer: Konjunktiv
Dankbarkeit feiert das Band, das den Schenkenden und den Beschenkten verbindet. Wem ich danke, dem gebe ich Raum in meinem Leben. Das früher häufiger gebrauchte Wort französischer Herkunft „Präsent“ deutet an, dass der Geber in meinem Leben präsent ist. Letztlich ist das der eigentliche Grund des Schenkens: Der Schenkende möchte dem Beschenkten gegenwärtig sein. Ein Geschenk wirklich annehmen heißt, den Schenkenden zuzulassen. So bringt mir z. B. ein guter Freund, der aus dem Urlaub in der Schweiz zurückkehrt, aus diesem Land ein Taschenmesser mit. Jedes Mal, wenn ich es sehe oder gebrauche, erinnert es mich an ihn, und ich freue mich an unserer Freundschaft. Das Geschenk macht mir den Freund gegenwärtig. Danke sagen vollendet das Geben. Danke sagen achtet die Präsenz des Gebers in der Gabe. Danke sagen schenkt dem Leben seine Tiefe und Perspektive. Sie macht die Wirklichkeit licht und transparent. Gott danken setzt voraus, dass ich Dinge und Ereignisse als ein Stück der Freundschaft Gottes mit mir entdecke. Der große Liebende, Freund der Menschen, legt seine Liebe in jeden Winkel und jedes Ritzchen der Schöpfung. Wer dankt, für den ist Gott in allem präsent. Darum wird das Abendmahl auch Eucharistie genannt, Danksagung. Brot und Wein sind geheimnisvolle Präsente, in denen Jesus Christus präsent ist.
„Hätte ich doch Kinder!“ „Hätte ich doch keine Kinder!“ „Hätte ich doch mehr Zeit!“ „Hätte ich doch mehr Geld!“ „Wäre mein Leben doch nicht so kompliziert!“ Wer immer nur von einem anderen Leben träumt, wird nie dankbar das einzige Leben annehmen können, das ihm zur Verfügung steht: sein eigenes! Wer nur im Konjunktiv unterwegs ist, schaut immer auf das, was nicht da ist. Und verpasst die Chance, das eigene Leben zufrieden zu gestalten. Was sind andere Dankbarkeits-Killer? Und wie kann ich wirklich dahin kommen, dass ich ein Mensch werde, der Dankbarkeit als grundlegendes Lebensgefühl entwickelt? Das ist keine schnelle Entscheidung, sondern ein längerer Weg. Für diese Reise haben Anja und Martin Gundlach einen Begleiter entwickelt. Unter dem Titel „Danke! Ein kleines Wort verändert Ihr Leben“ (SCM) beschreiben sie 12 Abschnitte auf dieser Strecke und laden dazu ein, sich auf die Danke-Reise zu machen. Eine Reise, die Ihr Leben komplett verändern kann.
KLAUS DETTKE, Pastor und Leiter des Geistlichen Zentrums Kloster Bursfelde
Eine Vier-Wochen-Reise durch meinen Alltag Ich kaufe von Zeit zu Zeit ein kleines Notizbüchlein, das ich in meine hintere Hosentasche stecke. Ich will vier Wochen lang mindesten fünf Dinge pro Tag aufschreiben, für die ich dankbar bin. Wenn ich dann in einer Pause bei einer Tasse Kaffee in meine Hosentasche greife, geht mir das Herz auf. Ein Dank an Gott und an viele um mich herum fällt so erstaunlich leicht. Die gleiche Funktion hat meine Hängemappe, die ich mit Plus-Archiv beschriftet habe: Da kommen die guten Karten, E-Mails, Feedbacks hinein. Prüft alles, sagt Paulus, und das Gute behaltet. Oder er meint auch: „Überwinde das Böse mit Gutem.“ GEORGES MORAND ist Coach, Trainer und Speaker aus der Schweiz, www.morandcoaching.ch
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JAHR DER DANKBARKEIT
„DANKBARKEIT FÜR FORTGESCHRITTENE“
Foto: 36clicks/istock/Thinkstockphotos.de
Wie Dankbarkeit auch in schwierigen Situationen möglich ist. Von Prof. Dr. Henning Freund.
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J
ede Woche lese ich auf der letzten Seite der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ die Rubrik „Was mein Leben reicher macht“. Fast immer bin ich positiv berührt und selbst bereichert von den kurzen Statements der ZEIT-Leser, die andere an ihren Dankbarkeitserfahrungen teilhaben lassen. Doch in der letzten Woche musste ich erst einmal schlucken, als ich folgenden Beitrag einer Frau aus Süddeutschland las: „Mein Mann hat sich Hals über Kopf und ganz endgültig von mir getrennt. Er hat eine neue Partnerin, und ich bin nun allein mit unseren vier Kindern zwischen 0 und 7 Jahren und einem riesigen Berg Sorgen. Aber ich erfahre so viel Unterstützung und Hilfe von Freunden, Bekannten und Verwandten, bekomme so viele nette Gesten, spontane Besuche und liebe Worte, dass ich fast reicher bin als vorher.“ Wie, so fragte ich mich, kann ein Mensch in einer derart schwierigen Lebenssituation eine positive Sichtweise entwickeln und fast noch von einer Bereicherung sprechen? Ist eine Trennung vom Ehepartner nicht mit so vielen finanziellen, organisatorischen und emotionalen Problemen verbunden, dass eher Klage und Verbitterung die Folge sein müssten? Im Zuge meiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema Dankbarkeit habe ich darüber nachgedacht, ob und wie Dankbarkeit auch in den schwierigen Situationen unseres Lebens möglich ist. Die Fähigkeit, Lebenskrisen zu überstehen Um es gleich vorauszuschicken: Leiden und existenzielle Not führen selbstverständlich nicht automatisch zur Dankbarkeit, sondern viel eher zu Angst, Verzweiflung und Trauer. Das ist normal und in einem gewissen Sinne not-wendig. Auch die oben erwähnte Frau berichtet von „einem riesigen Berg Sorgen“ Das Nachdenken über Dankbarkeit soll nicht dazu verleiten, berechtigte negative Gefühle und Selbstzweifel zu übergehen. Dennoch hat in den letzten Jahren ein psychologisches Konzept viel Aufmerksamkeit erregt, das sich mit positiven Wachstumsprozessen gerade inmitten der Widrigkeiten des Lebens beschäftigt. Das Konzept der Resilienz bezeichnet eine Widerstandfähigkeit von Menschen, Lebenskrisen wie schwere Krankheit oder den Verlust von geliebten Personen durchzustehen und vielleicht gestärkt oder doch zumindest stabil daraus hervorzugehen. Viele psychologische Studien haben versucht, das Geheimnis der Resilienz zu lüften und zu verstehen, wie Menschen tatsächlich auch in schweren Krisen nach einiger Zeit festen Boden unter den Füßen bekommen. Dabei sind sie immer wieder auf ähnliche Einstellungen und Verhaltensweisen gestoßen, die als Resilienzfaktoren bezeichnet werden können.
Resilienzfaktoren Dazu zählen beispielsweise Akzeptanz und Optimismus: Wenn wir die Folgen eines Schicksalsschlags nicht mehr verändern können, dann ist es unausweichlich, die neue Situation zu akzeptieren. Diese bedeutet keinesfalls, die Situation – etwa eine Trennung oder eine schlimme Krankheit – gutzuheißen oder die Hände in den Schoß zu legen. Es ist eine Haltung des radikalen Annehmens von unabänderlichen Dingen, z.B. einer endgültigen Trennung. Es ist, wie es ist. Dies ist zwar schmerzhaft, lässt uns aber wieder Raum und Kraft, Verantwortung für das Machbare zu übernehmen. Nach Verlusterfahrungen ist es oft natürlich, pessimistisch in die Zukunft zu schauen. Ein Gefühl der gelernten Hilflosigkeit will uns suggerieren, dass wir ja eh nichts machen können. Bei resilienten Menschen setzt sich dann irgendwann aber wieder eine optimistische Lebenseinstellung durch. Krisen sind in dieser neuen Sichtweise nicht unüberwindliche Hindernisse, sondern Übergangszeiten Einer der wichtigsten Resilienzfaktoren ist das Eingebundensein in gute und hilfreiche zwischenmenschliche Beziehungen. Freunde, Familie und Gemeindemitglieder bieten emotionale Unterstützung und geben uns das Gefühl, nicht alleine dazustehen. Viele Menschen packen auch tatkräftig an, bei der Linderung von materieller oder organisatorischer Not. Mit dieser kleinen Auflistung ist die Zahl der wissenschaftlich nachgewiesenen Resilienzfaktoren nicht vollständig. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf eine Facette von Resilienz lenken, die in den einschlägigen Veröffentlichungen bisher nur an Rande erwähnt wurde – die Dankbarkeit. Schutzwirkung der Dankbarkeit Dies mag zunächst paradox erscheinen. Wenn wir Dankbarkeit als Teil einer umfassenden Lebenseinstellung verstehen, das Gute im Leben wahrzunehmen und wertzuschätzen, dann taucht zu Recht die Frage auf, was Dankbarkeit mit schwierigen Lebenssituationen oder Krisen zu tun hat. Wofür kann man in diesen Momenten noch danken, und vor allem wem? Die Frage nach dem Adressaten des Dankes ist besonders wichtig. Das Gefühl der Dankbarkeit stellt sich nämlich bevorzugt ein, wenn wir von einer Person ein Geschenk oder eine unverdiente Wohltat erhalten. Ganz gleich also, ob wir Dankbarkeit ohne konkrete Quelle des Guten als allgemeine Lebenshaltung verstehen oder hinter der empfangenen Wohltat einen konkreten Geber wissen: Dankbarkeit scheint vordergründig nur an Gutes und Gelingendes geknüpft zu sein. Der amerikanische Psychologe Neal Krause hat in mehreren wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass eine dankbare Grundhaltung schädliche 61
Stressfolgen schwieriger Lebenssituationen für die körperliche und die seelische Gesundheit abpuffern kann. Dazu hat er ältere Menschen aus einem belastenden Wohnumfeld oder mit tatsächlichen finanziellen Schwierigkeiten untersucht und bei ihnen eine Schutzwirkung der Dankbarkeit festgestellt. Dabei machte Neal Krause eine überraschende Entdeckung: Jene Menschen, die häufiger zur Kirche gingen und überzeugt waren, dass Gott einen guten Plan für ihr Leben hat, der durch Schwierigkeiten und Krisen zu einer persönlichen Weiterentwicklung führt, waren insgesamt am dankbarsten. Bei ihnen führte die Dankbarkeit beispielsweise dazu, sie vor einer depressiven Reaktion auf ihre missliche Lebenssituation zu schützen.
barkeit, das dabei entsteht, Raum zu geben. Die Psychologie hat herausgefunden, dass wir nicht gleichzeitig schlechte und gute Gefühle haben können. Das Gefühl der Dankbarkeit hilft uns, Angst oder Trauer abzumildern. Wir können auch den Ausdruck von Dankbarkeit einüben. Als Christen können wir das im Gebet und mit vielen Liedern tun, aber auch ein Dankeswort an unsere Mitmenschen oder ein besonderer Dankesbrief können wahre Wunder wirken.
Gott in allen Dingen entdecken „Und saget Dank allezeit für alles …“, diese Aufforderung zur Universal-Dankbarkeit von Paulus an die Gemeinde in Ephesus war lange Zeit für mich Überforderung und Ärgernis zugleich. Jetzt, nach längerer Auseinandersetzung mit dem Dankbarkeit einüben Thema Dankbarkeit, kann ich das als eine Art „Dankbarkeit Für gläubige Menschen kann Dankbarkeit gerade in den für Fortgeschrittene“ verstehen. Das Geheimnis dieser Form Herausforderungen des Lebens ein Resilienzfaktor sein, voist der Versuch einer Dankbarkeit in der Distanz zu meiner rausgesetzt sie fühlen sich in Gottes Hand geborgen und sie augenblicklichen Befindlichkeit und Lebenssituation. Ich befinden sich in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. versuche quasi, mich und die Welt mit anderen Augen und aus einer anderen Perspektive zu sehen. Für Christen kann dies auch bedeuten, „Gott in allen Dingen zu entdecken“. Aus dieser übergeordneten und wenig „Tatsächlich ist es relativ sinnlos, an Gedanich-zentrierten Perspektive kann ken wie: ‚Ach, wenn es doch nur anders ich dankbar sein für mein Dasein, gelaufen wäre!‘ festzuhalten. Manchmal das Dasein meiner Mitmenschen tappe ich in diese Falle, aber das führt und Gottes guten Plan für mein zu nichts. Ich versuche, meiner VerganLeben, der auch Verluste und Umwege miteinschließt. Diese genheit nicht mehr nur nachzutrauern. Form von Dankbarkeit hat der Ich habe in meinem Leben schon so vieles deutsche Philosoph Dieter Hengeschenkt bekommen, so viel Spaß und so rich „kontemplative Dankbarviele gute Momente gehabt, so vieles erleben keit“ genannt. Sie ist Bestandteil und ausprobieren dürfen, wofür ich sehr dankbar bin.“ verschiedener spiritueller Traditionen, zum Beispiel auch der SAMUEL KOCH Ignatianischen Exerzitien. Dort heißt es im „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“: „In diesem Schritt geht es darum, Gott in allen Dingen zu entdecken Es ist also nicht unerheblich, ob ich eine Quelle für das Gute als den Grund der ‚empfangenen Wohltaten‘ und ihm zu danin meinem Leben kenne oder nicht und ob ich Unterstützung ken. Was ist mir heute alles geschenkt worden! Gesundheit, durch Glaubensgeschwister habe oder nicht. Arbeit, Menschen, Begegnungen, Fügungen, Bewahrungen! – Weil Schicksalsschläge unseren Blick vom Guten im Le‚Wie gut! DANKE, Herr!‘ ben abwenden, ist es wichtig, gerade in diesen Zeiten schon Mir ist heute auch einiges missglückt, ich habe Scherben auf eine dankbare Grundhaltung zurückgreifen zu können. geschlagen, ich bin verletzt worden. – Ich darf das vor Gott Wenn wir von unserem Temperament her zu Pessimismus, bringen in dem festen Vertrauen darauf, dass Er es heilen Sorgen und Grübeln neigen, könnte es lohnend sein, schon in und verwandeln kann. ‚Danke, Herr, dass du aus allem Unweniger stürmischen Zeiten Dankbarkeit einzuüben. Dies ist heilvollen HEIL machen kannst, dass du Tod in LEBEN veralso die gute Nachricht: Obwohl Dankbarkeit auch Temperawandeln kannst. DANKE, Herr!‘“ (Aus: Willi Lambert, Gebet mentssache ist, kann sie wie die anderen Resilienzfaktoren der liebenden Aufmerksamkeit. Trier, 2007) trainiert werden. Ganz gleich, ob wir es lernen, die empfangenen WohlWie? Zunächst einmal können wir die „Fairness“ unserer taten wieder besser in den Blick zu bekommen oder uns in Wahrnehmung trainieren. Normalerweise tendieren wir dazu, der kontemplativen Dankbarkeit üben, soviel ist sicher: Es die unerfreulichen Dinge in unserem Leben stärker wahrzuwird unser Leben reicher machen – auch in stürmischen nehmen. Dabei vernachlässigen wir die vielen Wohltaten unZeiten. seres Lebens, weil sie uns selbstverständlich geworden sind. Denken Sie nur an die warme Dusche am Morgen, den gefüllten Teller am Mittag, die Sonnenstrahlen am Nachmittag und die liebevolle Geste am Abend. Ein DankbarkeitstagePROF. DR. HENNING FREUND ist Studienleiter buch mit einem dankbaren Rückblick vor dem SchlafengeM.A. Religion und Psychotherapie an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg. hen kann die „Fairness“ unserer Wahrnehmung verbessern. Weiterhin geht es auch darum, dem guten Gefühl der Dank62
DAS ONLINE DANKBARKEITS-TRAINING
Was schlecht läuft, bemerken wir ganz automatisch. Wir können uns jedoch darin üben, auch die positiven Dinge bewusst wahrzunehmen. Dabei hilft das „Online Dankbarkeits-Training“ mit begleitender Smartphone App, das die Leuphana Universität in Lüneburg in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg entwickelt hat.
S
chau mal, da war es so richtig schön“ sagt Lars, als er Lisa seine Urlaubsfotos zeigt. Lars wirkt dabei auf einmal ganz entspannt und gut gelaunt. Nicht umsonst machen wir in der „schönsten Zeit des Jahres“ oft unglaublich viele Bilder. Wir jagen und sammeln positive Eindrücke. Wie möchten angenehme Momente nicht vergessen und sie uns zu Hause wieder wachrufen können. Urlaubsfotos sind dafür eine gute Möglichkeit. Ein kleines Gedankenexperiment: Wie würde wohl der Urlaub für Lars werden, wenn er nicht entschieden wäre, seine Kamera mitzunehmen, seine Aufmerksamkeit auf die Suche nach guten Motiven zu richten, sie zu finden, sie bewusst wahrzunehmen, zu sammeln, sie später anzuschauen, wieder auf sich wirken zu lassen und dem einen oder der anderen davon zu erzählen? Gute Momente bewusst wahrnehmen Das Online Dankbarkeits-Training mit begleitender Dank-App für das Smartphone folgt unserer intuitiven Urlaubslogik und holt sie in den Alltag. Es geht um gute Momente, diese wahrzunehmen, sie anzuschauen und auf sich wirken zu lassen, besonders dann, wenn andauernde Belastungen, z.B. im Beruf, die Anspannung erhöhen und zu
andauerndem Stress werden. Drehen sich die Gedanken anhaltend, mitunter quälend, um Probleme, erfahrene Ungerechtigkeit, Ärger oder Sorgen, wird es immer schwieriger, Erfolgserlebnisse und Gutes wahrnehmen zu können. Umgekehrt engt sich die Aufmerksamkeit immer weiter auf Negatives ein und die Wahrnehmung vom dem, was ärgert und Sorgen bereitet, wird verstärkt. Die Ursache liegt nicht etwa in einer persönlichen Schwäche, sondern in der Funktionsweise des Gehirns begründet. Die Aufmerksamkeit richtet sich ganz automatisch auf Negatives. Anders ist es jedoch mit den guten Dingen. Wer nicht entschieden ist, bewusst auf die guten Dinge im Alltag zu achten, der hat wenige Chancen, sie wahrzunehmen. Natürlicherweise füllen die Probleme unser Denken und unsere Gefühle. Möchte man die Schwierigkeiten und die guten Dinge „fair“ wahrnehmen, braucht es einige Übung, damit auch die positiven Teile des Alltags das Denken und Fühlen erreichen. Hilfestellung für die eigene Aufmerksamkeit Für diesen Zweck wurde an der Leuphana Universität in Lüneburg in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg ein Online Dankbarkeits-Training mit beglei-
tender Smartphone App entwickelt. Es bietet eine Hilfestellung, die Fairness der eigenen Aufmerksamkeit zu fördern. Das Training besteht aus fünf Trainingseinheiten, die in einem wöchentlichen Rhythmus bearbeitet werden. Eine Trainingseinheit ist auf 45-60 Minuten ausgelegt. In der ersten Einheit „Gutes wahrnehmen“ wird die DankApp eingeführt, eine zeitgemäße Variante des Dankbarkeits-Tagebuchs. Über den Tag können Dank-Fotos und Notizen von positiven Erlebnissen gemacht werden, die den Stoff für einen meditativen Tagesrückblick bilden. In der zweiten Einheit „Dankbarkeit erleben“ geht es um das gefühlsmäßige Erleben von Dankbarkeit. Positive Erlebnisse mit Musik oder anderen Sinneseindrücken zu verbinden, kann das Gefühl von Dankbarkeit unterstützen. Einstellungen können das Erleben von Dankbarkeit fördern oder behindern. Die eigenen Einstelllungen kennenzulernen und sie ggf. zu verändern, ist Ziel der dritten Einheit „Gutes empfangen und annehmen“. Gute Erlebnisse drängen manchmal dazu, seine „Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen“. Wie dies lustvoll und kreativ geschehen kann, ist Inhalt der vierten Einheit. Mit der fünften Einheit „Dankbarkeit im Alltag festigen“ geht die intensive Trainingsphase zu Ende und ausgewählte, bewährte Übungen können nun auf Dauer Teil des Alltags werden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der beteiligten Hochschulen soll das Training incl. Dank-App im Jahr der Dankbarkeit Interessierten zur Verfügung stehen. DR. DIRK LEHR ist Medizin-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, gehört zum Leitungsteam von GET.ON (GesundheitsTraining.Online) und ist an der Leuphana-Universität Lüneburg Ansprechpartner für Online-Trainings mit dem Schwerpunkt auf beruflicher Arbeit und Gesundheit.
Übersicht zu den Trainings und die Möglichkeit, sich zu registrieren unter: www.geton-training.de/ dankbarkeit
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Materialien für den Einzelnen und die Gemeindearbeit ANDI WEISS (HG.)
Jeder neue Tag ist ein Geschenk Gerth Medien, ca. 160 Seiten, € 9,99/CHF 14.90 Erscheint: September 2015 Dieses Buch gehört in den Medizinschrank! Warum? Weil es gesund macht. Friedrich Bodelschwingh hat einmal gesagt: „Der Mensch ist gesund geworden, der danken gelernt hat.“ Viele Menschen haben Andi Weiss für dieses Buch ihre Geschichte der Dankbarkeit erzählt. Dabei wird klar: Eine Haltung der Dankbarkeit gibt wirklich Kraft für den Alltag. ANN VOSKAMP:
Tausend Geschenke – Andachten Gerth Medien, ca. 272 Seiten, € 14,99/CHF 22.50 Erscheint: September 2015 Diese 60 Andachten von Bestsellerautorin Ann Voskamp laden ein, auch angesichts einer Fülle von Aufgaben und täglichen Verpflichtungen Gottes persönliche Geschenke zu entdecken. Und ihm betend oder mit einem Stift in der Hand dafür zu danken. Denn Ihre Gedanken können Sie direkt im Buch festhalten. JÜRGEN WERTH:
Danken tut gut Gerth Medien, ca. 160 Seiten, € 9,99/CHF 14.90 Erscheint: September 2015 Danken kommt von Denken. Heißt: Wer denkt, wird dankbar? Heißt umgekehrt: Wer undankbar ist, hat nicht gedacht? Ganz so einfach ist die Formel sicherlich nicht. Aber sie weist in eine bedenkenswerte Richtung: Wir sollten unser Leben neu bedenken lernen. Und uns bedanken. Bei Menschen und bei Gott. Ein inspirierendes Buch voller persönlicher Geschichten von Jürgen Werth. Das Family-Danke-Heft Danke für den schönen Fahrradausflug! Danke, dass Tim sich bei seinem Sturz nicht verletzt hat! – Gründe zum Danken gibt es viele. Nur leider nehmen wir sie im Alltagstrubel oft nicht wahr. Hilfe bietet das Family-Danke-Heft. Es enthält viele leere Seiten zum Aufschreiben oder Malen, wofür wir dankbar sind. Außerdem bietet es einige Impulse und Ideen rund ums Thema Dankbarkeit. Das Heft ist zu günstigen Mengenpreisen erhältlich unter: www.bundes-verlag.net/danke
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Special „Dankbar leben lernen“ Damit das Jahr der Dankbarkeit nicht nur eine gute Aktion bleibt, sondern für möglichst viele Menschen relevant wird, gibt es das Special „Dankbar leben lernen“. Dieses Magazin ist eine Koproduktion der Zeitschriften Family, JOYCE, MOVO und Aufatmen. Es enthält viele inspirierende Artikel, wie Männer und Frauen, Paare, Familien und Singles der Dankbarkeit in ihrem Leben mehr Raum geben können. Weitere Infos: www.bundes-verlag.net/danke Hauskreis-Einheiten zum Jahr der Dankbarkeit Menschen verändern sich nur selten von heute auf morgen. Eine dankbare Herzenshaltung ist auch Übungssache. Wo könnte man sich besser dazu ermutigen als im Hauskreis oder in der Kleingruppe? Das HauskreisMagazin geht 2015 mit sechs biblisch-thematischen Einheiten zum Jahr der Dankbarkeit an den Start. HauskreisMagazin Nr. 37 (1/2016) erscheint Ende November 2015 und kostet € 7,90/ € (A) 8,20/CHF 12.60. Bestellen unter www.bundes-verlag.net/danke
DANKE! – Das lebenslust-Special Ob liebgewordene Nachbarn, zuverlässige Post- und Paketzusteller, geschätzte Erzieherinnen in Kindergarten und Schule, Jugendtrainer oder Mitarbeiter in der Gemeinde: Mit diesem Heft kommt der Dank an! Dabei werden dankbare Lebensgeschichten garniert mit erstaunlichen Entdeckungen, Kurzgeschichten und lebenslustigen Fakten. Eine „Dankeschön!“-Seite ist frei, zur persönlichen Gestaltung. Das Special ist ab Ende September erhältlich unter www.bundes-verlag.net/danke
KERSTIN HACK (HRSG.)
365 Tage Dank. Gutes sehen und genießen Down to Earth, 368 Seiten, € 14,99/ca. CHF 21.50 365 Anregungen zur Dankbarkeit. Starke Zitate und ungewöhnliche, inspirierende Bilder laden bei diesem Kalender zum Nachdenken und Dankbar werden ein.
KERSTIN HACK
P&S zum Thema „Dankbarkeit“ Auch das Magazin P&S widmet sich aus seiner Perspektive dem Thema Dankbarkeit. Die ist nämlich tatsächlich Übungssache, wie eine von Psychologen und Theologen begleitete Studie beweist, und als solche ein wirksames Mittel gegen Depression. Auch andere Überraschungen erwarten die Leser: Kann zum Beispiel das Ausdrücken von Dankbarkeit eine Paarbeziehung positiv beeinflussen? Weitere Infos: www.bundesverlag.net/danke
Danke, Leben. 365 Impulse, die Fülle zu entdecken. Down to Earth, ca. 400 Seiten, € 18,80/ca. CHF 27.– Kerstin Hack lehrt in diesem Andachtsbuch die Kunst des Sehens – das Glas ist tatsächlich oft halb voll – und lädt ein, im persönlichen Leben Schätze zu entdecken. Zwölf Kapitel zu unterschiedlichen Themen mit täglich einem Zitat, einer Bibelstelle, Fragen und einem praktischen Impuls.
KERSTIN HACK
JOYCE special „Dankeschön!“ Was Dankbarkeit mit Lebensfreude zu tun hat, wofür Frauen Gott dankbar sind und wie man einen Lebensstil der Dankbarkeit einüben kann – darum geht es in diesem JOYCE Sonderheft. Es eignet sich ideal zum Verschenken in der Gemeinde, im Freundeskreis oder bei Veranstaltungen speziell für Frauen. Zu günstigen Mengenpreisen erhältlich unter www.bundes-verlag. net/danke
Dankbar leben. Zufriedenheit entwickeln und entfalten Down to Earth, 40 Seiten, € 5,00/ca. CHF 7.20 Dankbarkeit kann man lernen und einüben. Dieses QuadroTrainingsheft zeigt in 28 Kapiteln für vier Wochen ganz praktisch, wie man eine Perspektive der Dankbarkeit entwickelt und im Alltag lebt.
DAN: Dankbar alles Nehmen. Die Kunst der Zufriedenheit erlernen. Ein Online-Trainingskurs, € 99/ ca. CHF 140.–, ermäßigt € 90,-/ca. CHF 130.– Gruppenpreise auf Anfrage Dankbarkeit kann man ta tsächlich lernen. Dieser Online-Kurs lädt dazu ein, die Schätze wahrzunehmen, die im eigenen Leben vorhanden sind. Er zeigt aber auch, wie man in herausfordernden Situationen dennoch gelassen und zufrieden sein kann. Ein Kurs für mehr Lebensglück und Zufriedenheit. Start: Erstmals am 1.10.2015. Dann immer zu Quartalsbeginn. Für Gruppen und Gemeinden sind auch individuelle Starttermine möglich. www.dte-training.de/dan
KERSTIN HACK (HRSG.)
2016 Dankbar leben Down to Earth, € 9,80/ ca. CHF 14.– Dieser wunderschöne Wandkalender lädt jeden Monat mit einem Zitat und Bild zur Dankbarkeit ein. Und gibt jede Woche einen Impuls, wie man Dankbarkeit ganz praktisch leben und ausdrücken kann. Ein Euro pro Kalender unterstützt Projekte in Afghanistan.
ANJA UND MARTIN GUNDLACH:
Danke! Ein kleines Wort verändert Ihr Leben SCM R.Brockhaus, ca. 160 Seiten, € 14,95/CHF 22.40 Erscheint: August 2015 Dankbar leben lernen – das ist Einladung und Herausforderung zugleich. Denn wer dankbar ist, führt ein glücklicheres und zufriedeneres Leben. Die zwölf GeDANKEn von Martin und Anja Gundlach zeigen, wie der Alltag Stück für Stück von mehr Dankbarkeit geprägt wird – gegenüber Gott, sich selbst, anderen und der Welt. HELLA THORN
Danke, Thanks und Merci Ein kleines Wort verändert dein Leben SCM R.Brockhaus, ca. 160 Seiten, € 14,95/CHF 22.40 Erscheint: August 2015 Mit der Dankbarkeitsbrille durchs Leben gehen – könnte das zu einer Revolution des Alltags führen? Hella Thorn ermutigt Jugendliche in zwölf GeDANKEn dazu, einen anderen Blick auf Gott, sich selbst, andere und die Welt zu bekommen. ANDREA SCHNEIDER
KERSTIN HACK
Dankbarkeit. Impulse, das Gute zu sehen. Down to Earth, 32 Seiten, € 2,50/ca. CHF 3.60 Dankbarkeit ist einfach und macht glücklich. Und: Man kann sie lernen. Kerstin Hack gibt in diesem Impulsheft erprobte Tipps und viele Impulse zu einem zufriedeneren, dankbaren Leben.
KERSTIN HACK
Worte des Dankes. Zitate und Gedanken für gebende Menschen Down to Earth, 32 Seiten, € 2,50/ca. CHF 3.60 Ein Impulsheft mit Zitaten, Sprüchen und Aphorismen von unterschiedlichen Menschen zum Thema Dank. Ideal für alle, die zur Dankbarkeit inspiriert werden oder anderen Menschen danken wollen.
VALERIE LILL
Dankbarkeit verändert Erscheint im Herbst 2015 bei cap-books Dankbarkeit entsteht nicht aus einem glücklichen Schicksal heraus, sondern ist eine Lebenseinstellung, zu der man sich bewusst entscheiden kann – auch und gerade in schwierigen Lebensumständen. Mit inspirierender Lyrik und vielen praktischen Tipps für den Alltag zeigt die Musikerin und Autorin den Weg zur Dankbarkeit auf.
Das Ja der Dankbarkeit In der Bibel entdeckt – heute gelebt SCM R.Brockhaus, ca. 208 Seiten, € 9,99/CHF 22.40 Erscheint: August 2015 Wer genau hinsieht, entdeckt unzählige Dankbarkeitsgeschichten in der Bibel – und jede zeigt einen besonderen Aspekt, hat ihre ganz eigene Facette. Die ehemalige „Wort zum Sonntag“-Sprecherin und bekannte Predigerin Andrea Schneider zeichnet in sechzehn Kapiteln ein inspirierendes Bild der Dankbarkeit, das Impulse und Anregungen für den Alltag gibt. ANJA UND MARTIN GUNDLACH
Die Entdeckung der Dankbarkeit Das Buch zum Sammeln, Notieren und Erinnern SCM-Verlag, 192 Seiten, € 9,95/CHF 14.90 Erscheint: August 2015 Hinschauen, aufschreiben, erinnern: Dieses Buch lädt ein, den Dank bewusst zu suchen und ihn festzuhalten. Mit der Zeit wird so aus den schön gestalteten Seiten eine reich gefüllte Schatztruhe. Inklusive 30-Tage-Challenge.
Danke! SCM-Verlag, € 8,95/ CHF 16.10 Erscheint: August 2015 Öfter mal Danke sagen, zum Beispiel mit den Postkarten in diesem Buch. 25 Stück mit 5 unterschiedlichen Motiven warten auf großzügige Verbreitung.
Metallschild WortProjekt „Dankt dem Herrn“ SCM-Verlag, € 9,95/CHF 17.90 Erscheint: August 2015 Die dekorative Erinnerungsfunktion für Wand und Regal. Der im WortProjekt-Stil gestaltete Bibelvers aus Psalm 106 wird zum Begleiter, der den Blick aufs Wesentliche lenkt.
Hören Feiert Jesus! Danke SCM Hänssler, € 9,95/CHF 16.50 Erscheint: August 2015 Diese Zusammenstellung enthält zwölf Lieder, die sich mit dem Thema Dankbarkeit beschäftigen. Neben neueren Lobpreisliedern wie „Ich will dir danken, Herr“, sind auch zeitgemäß vertonte Choräle wie „Nun danket alle Gott“ enthalten. Interpretiert werden die Lieder von bekannten Solisten wie Andrea Adams-Frey, Pamela Natterer oder Johannes Falk.
Tausend Geschenke Lieder über die Schönheit des Augenblicks. Gerth Medien, € 14,99 /CHF 24,50 Das gleichnamige Buch von Ann Voskamp ist eine Einladung, dankbar zu werden für die kleinen Geschenke des Lebens. Das möchte auch diese Sammlung deutschsprachiger Lieder. Darunter „Danke sagen“ oder auch „Tanz im Regen“. Mit dabei sind Johannes Falk, Andi Weiss, Louisa Natterer, Andrea Adams-Frey, Yasmina Hunzinger, Tobias Hundt, Dania König und viele andere.
Gott-sei-Dank-Fest an Erntedank Am Erntedanktag (2015 ist das der 4. Oktober) feiern viele Gemeinden im Bund EFG ein Dank-Fest mit Gottesdienst und Festtagsbuffet. Nach biblischem Vorbild (z.B. in Dtn 16,9ff) laden sie dazu jeden Menschen ein, der mit ihnen feiern mag. Das Gott-sei-DankFest ist als Projekt des Landesverbandes Baden-Württemberg entstanden. Der Dienstbereich Mission bietet dazu professionell gestaltetes Einladematerial, einen Gottesdienstentwurf mit Predigtideen, inhaltliche Vorschläge und Tipps zur Gestaltung. Nach der Anmeldung zur Veranstaltung können Gemeinden das Material gegen eine Kostenbeteiligung von € 30,- nutzen. Weitere Infos: www.gott-sei-dank-fest.de
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Danke-Karten Warum eigentlich nicht das „Dankeschön“ im Alltag mit einem kleinen Geschenk verschönern? Es gibt mehr Gelegenheiten, als man denkt: für die Verkäuferin an der Kasse, die kleine Aufmerksamkeit für den Postboten, ein Dankeschön beim Arzt oder im Krankenhaus, als „Trinkgeldverstärker“ im Restaurant. Alle Karten sind erhältlich unter www.marburger-medien.de, in der Schweiz auch bei www.textlive.ch
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1 Danke – und die Welt bekommt ein anderes Gesicht ein Stück Merci oder andere kleine Aufmerksamkeiten 2 Ein kleines Dankeschön Stück Schokolade 3 Dankeschön 4
mit Platz für
Das besondere Grußkärtchen mit einem
Dankbarkeit – eine gute Sache, da sind wir uns schnell einig: Wir alle sollten dankbar sein für das viele, was wir sind und haben, statt auf den Mangel zu schauen, unzufrieden und nörglerisch zu sein. Aber warum verlieren wir diese positive Grundhaltung gegenüber dem Leben und anderen Menschen immer wieder? Ich glaube, tief in uns steckt ein Anspruch: Ich habe mir meine Gesundheit, meine Besitz, meinen Stand und Status verdient. Und: Es muss immer mehr, immer besser werden. Das sind zwei Grundannahmen, die uns nur unglücklich machen können. Denn: Alles Wesentliche ist ein Geschenk, letztlich von Gott! Vielleicht lehren uns das nur große Liebe und großes Leid. Was wir uns selbst nehmen, zerrinnt uns zwischen den Fingern. Was wir dankbar als Geschenk annehmen, können wir eine Zeitlang genießen – und wieder loslassen. Das ist eine lebenslange Aufgabe. Das „Jahr der Dankbarkeit“ kann uns dazu helfen! ALBERT FREY
Grußkärtchen
Dem Himmel sei Dank
5 Das war aber nett
Grußkärtchen
Das besondere Dankeschön-Grußkärchen
Mottosong zum „Jahr der Dankbarkeit“ Text und Musik: Albert Frey
Gott sei DankPostkarte mit 3D-Sticker, 6 Nimm’s doch wörtlich … kleiner Impuls für dankbares Leben 7 Herzlichen Dank 8 Du weißt schon …
Doppelkarte mit Impulstext die stille Dankeschön-Karte
9 Liebe Grüße – die kleine Faltschachtel mit guter Botschaft 10 Das muss gefeiert werden Streichholzbriefchen für die besonderen Momente, um Danke zu sagen 11 Aus Liebe 12 … Wertvoll Stück
Die kleine Faltschachtel mit Platz für Ihr Geschenk das kleine Trinkgeld zum Trinkgeld, mit echtem 1 Cent
13 Wen der Himmel liebt, dem schickt er einen Freund. Eine kleine Aufmerksamkeit für alle Hundefreunde und das Dankeschön für jeden gut erzogenen Hund. 14 Lebenskunst Dankbarkeitstraining – das kleine Rezept für den Alltag – mit drei Chips für den Einkaufswagen. Die Chips kommen am Morgen in die linke Hosentasche. Bei jedem guten Grund dankbar zu sein, wandert einer von ihnen in die rechte Hosentasche. Man darf sich auf Überraschungen freuen … Das kleine Extra für den Kunden Wer freut sich nicht, wenn‘s noch was dazu gibt? „Das wär doch nicht nötig gewesen“ … aber es war das kleine Etwas, das jemand dankbarer gemacht hat. Schenken Sie jedem Kunden im Jahr der Dankbarkeit eine Karte mit Cappuccino, Tee oder Handcreme etc. Die „Gute Nachricht“ soll auch als gute Nachricht ankommen. Die Karten sind erhältlich unter www.marburger-medien.de, in der Schweiz auch bei www.textlive.ch Stand März 2015. Weitere Materialien: www.jahr-der-dankbarkeit.net
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1. Du bist der Vater, der mich sieht, der jedes Haar gezählt hat. Du bist der Vater, der mich liebt, der mich für sich erwählt hat. Ich will das schätzen, was du gibst, mich nicht daran gewöhnen. In allem Guten find ich dich, im Wahren und im Schönen. Du füllst mich mit Dankbarkeit, du machst meine Seele weit, Vater im Himmel, alles verdank ich dir. Du füllst mich mit Dankbarkeit, schenkst mir meine Lebenszeit, Vater im Himmel, für alles dank ich dir. 2. Wenn mir das Leben etwas nimmt, die Sicherheiten wanken, dann gilt doch: deine Güte bleibt, auch dann will ich dir danken. Wenn mir das Leben etwas gibt, mich überrascht mit Freude, dann weiß ich: Ich hab’s nicht verdient, doch ich genieß es heute. © 2015 SCM-Hänssler Verlag, Holzgerlingen. Kostenloser Noten-Download unter www.jahr-der-dankbarkeit.net. Das Lied ist Teil der „Feiert Jesus! Danke“-CD (SCM Hänssler).
PARTNER Deutschland: Brunnen Verlag GmbH Gottlieb-Daimler-Str. 22 · 35398 Gießen www.brunnen-verlag.de Bund Ev. Freikirchlicher Gemeinden Deutschland Johann-Oncken-Str. 7 · 14641 Wustermark www.baptisten.de Bund Freier evangelischer Gemeinden Goltenkamp 4 · 58452 Witten www.bund.feg.de Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden Industriestr. 6-8 · 64390 Erzhausen www.bfp.de Christen in der Wirtschaft Morianstr. 10 · 42103 Wuppertal www.ciw.de Danken.Feiern.Beten.e.V (Projektgruppe 3. Oktober) c/o Silvia Jöhring-Langert Nepomukstraße 71 a · 59556 Lippstadt www.3-oktober.de Danke Tag Initiative M. Graf Leopold-Wertheimer Str. 8 · 61130 Nidderau www.danke-tag.de Deutsche Evangelische Allianz Esplanade 5-10a · 07422 Bad Blankenburg www.ead.de Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf Konferenzstr. 4 · 90617 Puschendorf www.diakonie-puschendorf.de DMG – Damit Menschen Gott begegnen Buchenauerhof 2 · 4889 Sinsheim www.dmgint.de Down to earth Laubacher Str. 1611 · 14197 Berlin www.down-to-earth.de ERF Medien e.V. Berliner Ring 62 · 35576 Wetzlar www.erf.de Evangelische Nachrichtenagentur idea Steinbühlstr. 3 · 35578 Wetzlar www.idea.de Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V. Leuschnerstr. 72a · 34134 Kassel www.gnadauer.de Gemeinsam für Rhein Main im Netzwerk Gemeinsam für unsere Stadt c/o Matthias Unshelm Lindenau 9 · 60433 Frankfurt www.gemeinsam-fuer-unsere-stadt.de
Die Heilsarmee in Deutschland KdöR Salierring 23-27 · 50677 Köln www.heilsarmee.de International Justice Mission Deutschland Luisenstr. 41 · 10177 Berlin www.ijmde.org
Nacht ohne Dach eine Aktion von TearFund Schweiz Josefstrasse 34 · 8005 Zürich www.nachtohnedach.ch Radio Life Channel Witzbergstrasse 23 · 8330 Pfäffikon ZH www.lifechannel.ch
Jesus Bruderschaft Gnadenthal Hof Gnadenthal 19a · 65597 Hünfelden www.jesus-bruderschaft.de
SCM Bundes-Verlag (Schweiz) Rämismatte 11 · Postfach 128 · 3232 Ins www.scm-bundes-verlag.ch
Jordan Stiftung Leubaser Str. 50 · 87437 Kempten www.jordan-stiftung.de
TearFund Schweiz – Ein Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz Josefstrasse 34 · 8005 Zürich www.tearfund.ch
Mecklenburgischer Gemeinschaftsverband e.V. Grüner Winkel 5 · 185273 Güstrow www.mgvonline.de
TextLive Im Ländli 12 · 6315 Oberägeri www.textlive.ch
Missionswerk Frohe Botschaft Nordstraße 15 · 37247 Großalmerode www.mfg-info.de netzwerk m. e.V. Druseltalstr. 125 · 34134 Kassel www.netzwerk-m.de Runder Tisch Gebet der Lausanner Bewegung Deutscher Zweig c/o Bernd Oettinghaus Hohemarkstr. 8 · 60439 Frankfurt www.lausannerbewegung.de SCM Bundes-Verlag gGmbH Bodenborn 43 · 58452 Witten www.bundes-verlag.de SCM-Verlag GmbH & Co. KG Bodenborn 43 · 58452 Witten www.scm-verlag.de Stiftung Marburger Medien Am Schwanhof 7 · 35037 Marburg www.marburger-medien.de Velotaxi Frankfurt M. Graf Leopold-Wertheimer Str. 8 · 61130 Nidderau www.danke-tag.de Verband Evangelischer Bekenntnisschulen e.V. Blumentorstr. 16 · 76227 Karlsruhe www.vebs-online.de Wörnersberger Anker Hauptstr. 32 · 72299 Wörnerberg www.ankernetz.de
Willow Creek Schweiz Theaterstrasse 27b · 8400 Winterthur www.willowcreek.ch Stand bei Redaktionsschluss, März 2015 Wollen auch Sie/Ihre Organisation Partner werden beim Jahr der Dankbarkeit? Telefon (D): 0 23 02/9 30 93-612 Telefon (CH): 032 372 72 49
KURATORIUM Erhard Berneburg, Generalsekretär Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste AMD Wolfgang Breithaupt, Leiter Haus der Stille Weitenhagen Michael Diener, Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband und Vorsitzender Deutsche Evangelische Allianz Ulrich Eggers, Geschäftsführer SCMVerlagsgruppe (Witten/Holzgerlingen) Michael Herbst, Direktor Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung Johannes Justus, Präses Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR Dominik Klenk, Geschäftsführer fontis verlag basel Friedhelm Loh, Unternehmer
Schweiz: AEM Arbeitsgemeinschaft evangelischer Missionen Schweiz Josefstrasse 32 · 8005 Zürich www.aem.ch · www.mission.ch
Gerth Medien Dillerberg 1 · 35614 Aßlar www.gerth.de
EE Schweiz Luzernerstrasse 21 · 4665 Oftringen www.eeschweiz.ch
Global Outreach Day Leubaser Str. 50 · 87437 Kempten www.globaloutreachday.com
Livenet & Jesus.ch Aareckstrasse 6 · 3800 Interlaken www.livenet.ch · www.jesus.ch
Horst Marquardt, Vorsitzender Kongress christlicher Führungskräfte Ulrich Parzany, Theologe
Raimund Utsch, Vorstand i.R. Ruhrkohle AG, Bergmann Barbara von Schnurbein, Christen im Beruf Jürgen Werth, Autor Birgit Winterhoff, Leiterin Amt für missionarische Dienste in der EKvW / Vorsitzende Koalition für Evangelisation
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JAHR DER DANKBARKEIT
Seid dankbar in allen Dingen. 1.THESSALONICHER 5, 18
VORSTAND: Birgit Arndt Geschäftsführung Gemeinnützige MEDIENHAUS GmbH
Martin Gundlach (Vorsitz) Redaktionsleiter SCM Bundes-Verlag
Andreas Odrich Chefredakteur ERF Medien
Andreas Claus Inhaber cap-music/cap-books
Ralph Habener Pastor im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden
Detlef Garbers Leiter Öffentlichkeitsarbeit in der DMG
Gerhard Kehl Gründer und Leiter der Jordan-Stiftung
Bernd Oettinghaus Ev. Diplomtheologe, Leiter des Runden Tisch Gebet der Lausanner Bewegung
Stefan Gerber Coach und Referent, Theologischer Mitarbeiter SCM Bundes-Verlag (Schweiz)
Ulrich Materne Referent Deutsche Evangelische Allianz
Kai S. Scheunemann Pastor, Initiator Kirche mit Vision/ Gerth Medien
Helmut Matthies Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea
Sabine Zöllner Theologin, Gnadauer Gemeinschaftsverband
Matthias Graf Inhaber Velotaxi Frankfurt, Initiator „Danketag“
GESCHÄFTSSTELLE: Deutschland: Geschäftsstelle „Jahr der Dankbarkeit“ c/o SCM Bundes-Verlag gGmbH Ralph Schneider Bodenborn 43 D-58452 Witten Telefon: 0 23 02/9 30 93-612 info@jahr-der-dankbarkeit.net Konto: SKB Witten Jahr der Dankbarkeit /Bundes-Verlag IBAN: DE43 4526 0475 0001 4672 01 BIC: GENODEM1BFG BLZ 452 604 75 Kto-Nr.: 1 467 201
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Schweiz: Geschäftsstelle „Jahr der Dankbarkeit” Schweiz c/o SCM Bundes-Verlag (Schweiz) Stefan Gerber Rämismatte 11 CH-3232 Ins Telefon: 032 372 72 49 info@jahr-der-dankbarkeit.ch Konto: Postfinance Bern Jahr der Dankbarkeit / SCM Bundes-Verlag (Schweiz) IBAN: CH90 0900 0000 8567 5529 4 (Postkonto: 85-675529-4)
Herausgegeben vom Vorstand Jahr der Dankbarkeit www.Jahr-der-Dankbarkeit.net Gestaltung: www.j-k.de Titelbild: lightstock.com / Shaun Menary