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Neues vom HimbeerstrauchVORWORT

Jana Henschel und Ulrike Schacht (v. r.) vor der Laube der Autorin, wo die Zwei schon früher gern Gemeinsam Pflaumenkuchen verspeisten oder Geburtstag feierten, bevor sie sich auf die Reise zu den schönsten Schrebergärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz machten.

NEUES VOM HIMBEERSTRAUCH

Eine Sehnsucht wächst im Land: die nach Dreck unter den Nägeln. Wenn der Balkon zu eng wird, die Clematis die Rose einwickelt und das Apfelbäumchen gegen die Hänge-Erdbeere stößt, muss ein Schrebergarten her. Immer mehr gestresste Großstädter träumen von einer kleinen Oase, in der sie mal ganz für sich sein können, in der Erde wühlen oder beim Anbau von Mangold eine neue Sinnhaftigkeit erfahren. Sie wollen gestalten, gärtnern und frische Luft einatmen, ohne dafür extra aufs Land zu ziehen.

Fünf Millionen Deutsche ackern schon im Schrebergarten. Und spätestens 2020, als mit dem ersten Lockdown der Wunsch nach einem Rückzugsort riesig wurde, gingen auch die letzten freien Parzellen weg. Der Generationenwechsel in den 15.000 deutschen Kleingartenkolonien ist sichtbar wie nie: Die Alten hören auf, die Jungen ziehen ein – ohne Angst vor Gartenzwergen, Gartenordnung und Gemeinschaftsarbeit. Sie kommen mit frischen Ideen: Wie aus der mufgen Laube mit der Eckbank Eiche rustikal ein hyggeliges Häuschen wird, wie man akkurat getrimmte Rasenfächen aufbricht und welche alte Erbsensorte als erste ins neue Hochbeet soll.

Wer bei den Gesprächen am Gartenzaun genau hinhört, der erfährt: Die neue Generation Schrebergarten ist weiblich. Es sind fast immer die Frauen, die den Anstoß geben, wenn ein Paar oder eine kleine Familie ein Gärtchen sucht, um es liebevoll mit Rosen, Lavendel und Himbeersträuchern zu bepfanzen.

Wer sind diese Frauen? Wir haben einen Sommer lang Schrebergärtnerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz besucht. Durften in ihre hübschen Lauben und Beete gucken, Kirschen naschen oder Vogelfutter-Tassen basteln. Wenn wir abends mit Mückenstichen am Bein und Blumensamen in der Hosentasche aus ihren Gärten kamen, waren unsere Köpfe voll von Inspiration. Dann murmelten wir Sätze wie „Der Hocker sah ja cool aus“ oder „Eine Wildblumenwiese will ich jetzt auch!“ Wir haben viel von den Frauen gelernt.

In diesem Buch zeigen wir ihre besten Lifehacks zum Pfanzen, Bauen und Einrichten. Darunter sind so viele kluge DIY-Tipps, so tolle Ideen – das reicht für eine ganze Saison.

Zum Schluss ein dickes Dankeschön an unsere Gärtnerinnen. Sie haben uns in ihre private Idylle gelassen, in der sie sich am liebsten von der Welt zurückziehen. Und haben all ihr Wissen ofenbart, das sie sich über Jahre erarbeitet haben. Das war toll!

Jetzt wünschen wir viel Spaß beim Schmökern und Ausprobieren.

Herzlichst, Jana & Ulli

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