Jahresbericht 2012
Inhalt 03 Aufmerksam sein 07 Aufmerksam in die Zukunft 15 Fit dank individueller Begleitung 18 Den Alltag neu erlernen 20 Die Aufmerksamkeit beim Geld 22 Übersetzen allein reicht nicht 24 Kommentar zur Jahresrechnung 25 Bilanz per 31. Dezember 2012 26 Betriebsrechnung 2012 27 Weitere Angaben 28 Dank für die Unterstützung 29 Vorstand 30 Geschäftsleitung 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 32 Adressen
Impressum Konzept und Redaktion Urs Odermatt Daniela Mathis Gestaltung Urs Odermatt, nach einer Vorlage von velvet, Luzern
Fotostrecke Priska Ketterer Auflage 4500 Exemplare Druck Druckerei Odermatt, Dallenwil
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AUFMERKSAM SEIN Urs Odermatt
Mit welcher Farbe verbinden Sie «Aufmerksamkeit»? Ist es zitronengelb, signalrot, königs- oder taubenblau, lindengrün oder gar orchideenviolett? Und hat «aufmerksam sein» den gleichen Farbton? Die Begriffe «Aufmerksamkeit» und «aufmerksam sein» sind zwei Seiten einer Medaille. Da steht auf der einen Seite das Buhlen um Aufmerksamkeit, ein zentrales Phänomen in der heutigen Informationsgesellschaft, genährt durch Facebook und youtube oder durch TV-Shows wie «Big Brother» oder «Deutschland sucht den Superstar». Die Kehrseite ist «aufmerksam sein», die Fähigkeit, anderen zuzuhören und auf sie eingehen zu können. Aufmerksamkeit sei die unwiderstehlichste aller Drogen, befand der Wiener Professor Georg Franck schon vor 15 Jahren: «Was ist angenehmer als die wohlwollende Zuwendung anderer Menschen, was wohltuender als ihre teilnehmende Einfühlsamkeit?», fragte er. Was er und sein amerikanischer Kollege Richard Lanham schon früher zu bedenken gaben: Mit zunehmender Fülle an Informationen wird die Aufmerksamkeit zu einem immer wichtigeren Wert. Wer es schafft, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, kann verkaufen, kann informieren. Die Aufmerksamkeit wird zum Vehikel, das Information nutzbar und zu Wissen macht.
Titelseite Die Bearbeitung von Holz mit der Maschine erfordert hohe Konzentration und präzises Arbeiten. Von den 25 Attestlehrlingen der Caritas Luzern werden auch zwei in der Schreinerei ausgebildet.
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Seit den 1990er Jahren haben sich die Welt der digitalen Medien und die Verfügbarkeit von Informationen massiv entwickelt; die Aussagen von Lanham und Franck haben noch mehr an Bedeutung gewonnen. Mit der intensiven und komplexen Nutzung der digitalen Medien leben wir heute in einem neuen Ökosystem der Aufmerksamkeiten. Da wird es immer wichtiger, unsere Aufmerksamkeitsarten auszubalancieren, die Balance zu finden zwischen Verweilen und Sichsammeln. «Aufmerksam sein» bedeutet denn oft auch diese Balance von Verweilen und Sammeln, damit wir dann wieder ganz Ohr sein können, wachen Blickes durch die Welt gehen und ganz bei der Sache sein – oder uns ganz einfach ritterlich verhalten: Eine kleine Aufmerksamkeit ist schliesslich auch ein Geschenk. Womit wir wieder bei der eingangs gestellten Frage nach der Farbe wären. «Rot steigert die Konzentration, Blau unterstützt die Kreativität», war das Resultat einer kanadischen Studie. Welche Farbe haben Sie gewählt?
30 Jahre jung Im vergangenen Jahr feierte die Caritas Luzern ihr 30-jähriges Jubiläum. An der Vereinsversammlung wurde vor allem nach vorne geschaut, der Zukunftsforscher Georges T. Roos präsentierte gesellschaftliche Tendenzen und ihre Konsequenzen für die Arbeit der Caritas. Eine immer stärkere Beschleunigung wird wohl immer mehr Menschen bringen, die erschöpft sind und mit dem hohen Tempo nicht mehr Schritt halten können. Ihnen gilt auch in Zukunft unsere Sorge; hier ist die Caritas Luzern gefragt, um Antworten darauf zu entwickeln. Die Entwicklung der Caritas Luzern in den vergangenen Jahren ist nachzulesen unter www.caritas-luzern.ch/30jahre.
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Ein Mitarbeiter von Caritas Wohnen an der Bleicherstrasse in Luzern berät eine Kundin beim Kauf eines Secondhand-MÜbels.
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Im Bildungsangebot f端r Migrantinnen erlernen Frauen Deutsch als Alltagssprache.
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Aufmerksam in die Zukunft Interview: Ursula Binggeli
Aufmerksam sein ist der Angelpunkt unserer gesamten Tätigkeit. Im Zentrum steht stets der Mensch.
Marianne Moser, Sie sind seit 2006 Präsidentin der Caritas Luzern, und Sie, Thomas Thali, wirken seit 2009 als Geschäftsleiter. Inwiefern hat sich in dieser Zeitspanne Ihre Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Entwicklungen verändert?
stelle ich ein grundsätzliches Schwinden der Aufmerksamkeit für soziale Fragen fest, unterbrochen von einer sporadisch auftretenden, extrem hohen Aufmerksamkeit für Einzelfälle, die jeweils wieder abflaut und erneuter Teilnahmslosigkeit Platz macht. Dieses Phänomen beschäftigt mich sehr.
Marianne Moser: Da ich vor Antritt meines Amtes bereits 30 Jahre als Sozialarbeiterin gearbeitet und mich längere Zeit im Kantonsrat sozialpolitisch engagiert hatte, habe ich bereits eine hohe Aufmerksamkeit mitgebracht. Was mir an den Entwicklungen in den letzten paar Jahren besonders auffällt, ist die zunehmende Verhärtung des gesellschaftlichen Klimas. Es ist klar weniger möglich als noch vor zwanzig Jahren. Damals war im Sozialbereich mehr machbar als heute. Die Flexibilität hat abgenommen.
Wie gelingt es der Caritas Luzern denn am besten, die Öffentlichkeit auf soziale Missstände aufmerksam zu machen?
Thomas Thali: Ich nehme Sachen wahr, die ich vorher so nicht
gesehen habe. Die wahren Dimensionen der Armut in der Schweiz habe ich erst in meiner Tätigkeit hier erkannt. In der Gesellschaft
Thomas Thali: Wir setzen immer wieder auf sachliche Informationen, auf Analysen und Statistiken. Damit lässt sich Aufmerksamkeit wecken. Aber wenn wir an die Solidarität der Menschen appellieren wollen, dann müssen wir das mit dem Schildern einzelner Schicksale, einzelner Situationen tun.
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Marianne Moser Präsidentin Caritas Luzern
MARIANNE MOSER: Es ist einfach so. Der einzelne Fall spricht an, weckt Emotionen. Der direkte Kontakt ermöglicht einen neuen Bezug zu einem Thema. Das zeigt sich gerade bei Asylbewerbern immer wieder ganz klar: Persönliche Begegnungen führen dazu, dass fixe Bilder in den Köpfen revidiert werden. THOMAS THALI: Es ist immer und überall wichtig, Nähe zu schaf-
fen. Wo Nähe möglich wird, entsteht Aufmerksamkeit. Damit arbeiten wir, wenn wir uns in der Öffentlichkeit für benachteiligte Menschen einsetzen. Zu unseren Aufgaben gehört nicht nur das Schaffen von Angeboten für Betroffene, sondern auch das Wecken von Aufmerksamkeit für ihre Situation.
Stichwort «Angebote»: Auf welche Weise kommen sie zustande? Wie werden Sie auf Handlungsbedarf aufmerksam? MARIANNE MOSER: In der Sozialberatung der Caritas Luzern
stellen unsere Mitarbeitenden ganz direkt und unmittelbar fest, wo die Leute der Schuh drückt, wo etwas fehlt. Um mit den Menschen so zu arbeiten, wie wir es tun, ist Aufmerksamkeit unabdingbar. Aus den konkreten Bedürfnissen der Leute, wie man sie in der Beratung erspüren kann, entstehen immer wieder neue Caritas-Projekte. THOMAS THALI: Die Nähe zu den Leuten, wie sie in der Sozial-
und auch in der Schuldenberatung herrscht, ist ein wichtiger Faktor. Daneben ist aber auch der interne Austausch ganz zentral. An
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Thomas Thali Geschäftsleiter Caritas Luzern
den Sitzungen unseres neu geschaffenen Netzwerks «Innovation» diskutieren Mitarbeitende aus sämtlichen Arbeitsbereichen miteinander und gehen dabei der Frage nach, wo und auf welche Weise im Arbeitsalltag Innovation stattfindet. Das genaue Hinschauen auf die eigene Tätigkeit ist ganz wichtig, dasselbe gilt für das regelmässige Evaluieren des Geleisteten. Vielfach spüren unsere Mitarbeitenden aber schon vor der Evaluation, ob etwas «verhebt» oder nicht, und fassen bei Bedarf Neuerungen ins Auge. Und wie erhält man sich im Alltag den frischen Blick? THOMAS THALI: Hier kommt uns sehr entgegen, dass bei der
Caritas Luzern ganz verschiedene Berufsgattungen vertreten sind. Wer in der IT-Abteilung arbeitet, bringt eine andere Sicht ein als Mitarbeitende aus der Sozialberatung. In den Erwerbslosen-
programmen arbeiten zudem auch Schreiner, Velomechaniker, Hubstapelfahrer. Wenn man dann miteinander Probleme lösen muss, kann es zu Reibereien kommen, weil der berufliche Hintergrund so unterschiedlich ist. Aber das hält uns alle wach und aufmerksam. Und nicht zuletzt haben wir mit dem Vorstand ein weiteres Organ, das einen nochmals anderen, spannenden Blickwinkel auf Probleme hat. MARIANNE MOSER: Und es geht ja noch weiter: Im Vorstand selber arbeiten ebenfalls sehr unterschiedliche Menschen zusammen, die vielfältige Aspekte in die Diskussionen dieses Gremiums einbringen.
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Gerade der Asylbereich, in dem die Caritas Luzern sehr engagiert ist, wird von grosser Dynamik geprägt. Wie schaffen Sie es, da nichts zu verpassen? THOMAS THALI: Unser Engagement im Asylbereich zeigt uns
immer wieder, dass auch die Aufmerksamkeit ihre Grenzen hat. Auch mit noch so viel Aufmerksamkeit sind gewisse Entwicklungen letztlich unvorhersehbar. Ich würde behaupten, dass es im Erwerbslosenbereich nicht anders ist: Wenn man die derzeitige wirtschaftliche Lage in Europa anschaut, wer will da prognostizieren, wie sie sich in einem halben Jahr bei uns in der Schweiz präsentieren wird? Aber dank guter Planungsinstrumente und erfahrener Mitarbeitender bleiben wir als Organisation trotz allen diesen Ungewissheiten handlungsfähig. MARIANNE MOSER: Das interne Controlling der Caritas Luzern ist straff. Ich bin immer wieder sehr beeindruckt von diesem ausgeklügelten System, welches eine laufende Anpassung an aktuelle, auch kurzfristige Entwicklungen ermöglicht. THOMAS THALI: Unsere monatlichen Hochrechnungen sind sehr genau. Für unsere Organisation ist das lebenswichtig, denn wir haben einen grossen Umsatz, aber wenig Eigenkapital. Im Asylbereich bestimmt die Anzahl Personen, die uns vom Kanton zur Unterbringung und Betreuung zugewiesen werden, die Höhe der uns zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel. Wenn diese Zahl über eine gewisse Zeit hinweg abnimmt, laufen wir Gefahr, finanziell in Schieflage zu geraten und relativ rasch in Liquiditätsprobleme zu rutschen. Wir mussten gerade kürzlich im Asylbereich Mitarbeitende entlassen, um hier Gegensteuer zu geben. So schnell zu reagieren, ist für unsere Organisation immer wieder eine grosse Herausforderung. Wir erbringen im Asylbereich Leistungen für den Staat und beweisen dabei eine Flexibilität, die der Staat selber nicht aufbringen könnte. Es wäre schön, wenn das von der Öffentlichkeit mehr wahrgenommen würde.
Welches waren in der letzten Zeit die wichtigsten Herausforderungen, die auf der strategischen Ebene angepackt wurden? MARIANNE MOSER: Wir haben uns im Vorstand viel mit Grundsatzfragen auseinandergesetzt. Auch das ist eine Form von Aufmerksamkeit: sich Zeit nehmen fürs Überarbeiten des Leitbildes, für die Beschäftigung mit Haltungsfragen und inhaltlichen Leitplanken sowie für die Revision der Statuten. Daneben hat der Vorstand die Entwicklungen im Betrieb begleitet und darauf geachtet, dass der Befindlichkeit der Mitarbeitenden genügend Beachtung geschenkt wird. Letzteres ist mir ein grosses Anliegen.
Ein Wort zu den wichtigsten Herausforderungen auf der operativen Ebene... THOMAS THALI: Da kann ich gleich an Marianne Mosers Ausführungen anschliessen. Wir haben in unserer Organisation gerade einige grosse Projekte abgeschlossen – darunter eine Reorganisation, die für die Einzelnen teilweise mit beträchtlichen Veränderungen verbunden war. Weitere Neuerungen stehen an, zum Beispiel der Zusammenzug unserer Räumlichkeiten in der Stadt Luzern. Auf Leitungsebene versuchen wir, dabei die Situation der einzelnen Bereiche, der einzelnen Mitarbeitenden stets im Auge zu behalten. Mir ist bewusst, dass uns das nicht immer und überall ganz gelingt, manchmal ist einfach zu viel Schub im Veränderungsprozess. Was mir in diesem Zusammenhang wichtig ist: Als Organisation können wir vieles tun im Sinne von Aufmerksamkeit. Aber letztlich muss der/die einzelne Mitarbeitende auch für sich selber aufmerksam sein und sich mitteilen, wenn es nicht gut geht. Mit dem betriebseigenen Personalverband und der externen Ombudsstelle für Mitarbeitende haben wir hier gute Mechanismen, die dies fördern und speziell dann greifen, wenn den Vorgesetzten im Trubel der Ereignisse gelegentlich die Zeit fehlt, um in Ruhe zuhören zu können.
Wie kann gewährleistet werden, dass im Trubel des Hier und Jetzt genügend Aufmerksamkeit für die Zukunft übrig bleibt? THOMAS THALI: Es braucht zum einen Instrumente und Abläufe
in der Organisation, die das fördern. Unsere stärksten Instrumente sind hier die Strategieentwicklung im 5-Jahres-Rhythmus und die Jahresplanungszyklen. Zum anderen ist es die Kultur vor Ort, in den einzelnen Bereichen, die grundsätzlich zukunftsgerichtet ist. Immer wieder werden dort neue Produkte entwickelt – so etwa der Rodel, den die Caritas Luzern neu lanciert hat. Der Anstoss dafür kam nicht von der Leitung, sondern von Mitarbeitenden, die den Rodel aus eigener Initiative entwickelten und dann damit an uns gelangten. Unsere Betriebskultur fördert dies ganz ausgeprägt. Jede/r Mitarbeitende kann mit einem Mail an die Adresse verbesserungen@caritas-luzern.ch Vorschläge einreichen. Ohnehin erlebe ich die Mitarbeitenden ganz grundsätzlich als sehr aufmerksam. Diese geteilte Aufmerksamkeit ist meines Erachtens eine grosse Stärke unserer Organisation. MARIANNE MOSER: Das kann ich nur bestätigen. Aufmerksamkeit ist für die Caritas Luzern der Boden, auf dem alles steht: Aufmerksamkeit gegenüber Gesellschaft und Politik, Aufmerksamkeit gegenüber den Menschen, die sich an uns wenden, und Aufmerksamkeit gegenüber den Mitarbeitenden.
Eine asylsuchende Familie zieht in die eigene Wohnung ein. Begleitet wird sie durch einen Wohnungsverwalter der Caritas und einen Dolmetscher.
Die Werkstätten von Caritas Arbeit bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Erwerbslose. In der Schreinerei werden auch Produkte wie Kubb oder Rodel hergestellt.
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In den Coachings von Caritas Arbeit werden gemeinsam mit den Teilnehmenden ihre Berufsziele definiert und die Bewerbungsdossiers aktualisiert.
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Fit dank individueller Begleitung Urs Odermatt
Für Stellensuchende mit unklaren beruflichen Perspektiven wird es immer schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt selbständig eine Stelle zu finden. Es besteht die Gefahr, dass sie langzeitstellenlos werden. Mit ständig angepassten Angeboten sucht die Caritas Luzern dieser Entwicklung zu begegnen.
Maria stammt aus Portugal, arbeitete mehrere Jahre in einem Fabrikationsbetrieb und verlor vor kurzem ihren Job infolge Restrukturierung. Walter war jahrzehntelang Chauffeur mit Leib und Seele. Mit zunehmendem Alter wurden die hohen Anforderungen – lange Arbeitszeiten, Arbeit auch am Samstag – zunehmend zur Belastung, er wurde in der Folge krank und verlor seine Stelle. Martina kam vor drei Jahren aus Brasilien in die Schweiz, als sie ihren Freund heiratete. Nun sucht sie vermehrt auf eigenen Beinen zu stehen, sucht Arbeit und möchte gerne noch eine Ausbildung machen. Drei Beispiele (Namen geändert) von Teilnehmenden der Beschäftigungsprogramme. Sie zeigen auf: Die Schicksale von Erwerbslosen sind individuell, und es braucht auch individuelle Ansätze, damit sie sich möglichst bald und nachhaltig wieder in den ersten Arbeitsmarkt integrieren können. Dabei werden die Angebote der Beschäftigungsprogramme immer wieder den geänderten Gegebenheiten angepasst. Neben den Arbeitseinsätzen in den Betrieben der Caritas Luzern wurden auch Möglichkeiten für Praktika in der Privatwirtschaft geschaffen. Eine individuelle Standortbestim-
mung mit Bewerbungscoaching ersetzt teilweise den Unterricht im Klassenverband.
Individuelle Vorbereitung Diese Stellensuchenden brauchen in einem ersten Schritt eine individuelle Beratung zur Klärung ihrer persönlichen Situation und zur Definition klarer, konkreter und realistischer beruflicher Ziele. In einem zweiten Schritt sind sie bei der Suche nach einer geeigneten Stelle im ersten Arbeitsmarkt auf professionelle Begleitung und Unterstützung angewiesen, um ihre Chancen optimal wahrnehmen zu können. Während des Arbeitseinsatzes in den Betrieben der Caritas Luzern kann nicht nur die Arbeits- und Leistungsfähigkeit abgeklärt werden. Dank realitätsnaher Arbeitsplätze lassen sich auch neue berufliche Erfahrungen sammeln oder bereits vorhandene Fähigkeiten erweitern und vertiefen. In einzelnen Programmen werden auch Praktika in einem Unternehmen in der Privatwirtschaft vermittelt. All dies hilft, die Stellensuchenden intensiv auf die Anforderungen im ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Neben ihren Arbeitseinsätzen besuchen die Teilnehmenden auf sie zugeschnittene Bildungsangebote. Dafür steht durchschnittlich ein Tag pro Woche zur Verfügung. Einerseits werden dabei Schlüsselqualifikationen vermittelt, andererseits haben die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, weiterführende fachliche Bildungsmodule gemäss ihren Wünschen und Neigungen zu besetzen, z.B. Veloreparaturkurs, PC-Kurs, Briefe schreiben mit Word.
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In der Velowerkstatt lernen die Teilnehmenden viel über Mechanik und Materialien, sie üben sich aber auch im exakten Arbeiten.
Bildung für alle Viele Kurse sind bezüglich Lernzielen, Inhalten und Methoden speziell auf bildungsungewohnte und beruflich gering qualifizierte Teilnehmende ausgerichtet. So können etwa Personen mit geringen Deutschkenntnissen spezielle Bildungsprogramme besuchen, um ihre Sprachkompetenz zu fördern. Da die persönliche Integration von Migrantinnen und Migranten eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche berufliche Integration ist, wurden nebst den Themen Arbeitsmarkt, Stellensuche, Stellenbewerbung und Arbeitsrecht auch andere wichtige Integrationsthemen in den Lehrplan aufgenommen. Die begleitende Bildung soll die Teilnehmenden dazu befähigen, den Zugang zu den verschiedenen Arbeitsmärkten zu finden und sich unter Anleitung zielgerichtet und mit durchdachten Bewerbungsstrategien um Stellen bewerben zu können. Dies ermöglicht ihnen, ihr Potenzial für ihre weitere berufliche Laufbahn zu kennen und sich mit einem marktgerechten Dossier zielgerichtet um Arbeitsstellen zu bewerben. Kommt es zu einem Vorstellungsgespräch, sollen sie ihre Chancen bewusst wahrnehmen können.
Die eigene Situation klären Vor kurzem wurde das gesamte Bildungsprogramm grundlegend angepasst. Die Bildung im Klassenverband wird teilweise ersetzt durch Einzelcoachings, und die Unterstützung der Teilnehmenden bei Bewerbungen wird deutlich ausgebaut. So besuchen gleich zu Beginn alle Teilnehmenden drei Coachings zur Analyse der beruflichen und persönlichen Situation. Dabei wird ein kla-
res und realistisches Berufsziel definiert. Gemeinsam wird ein arbeitsmarktgerechtes Bewerbungsdossier erstellt. In der Folge besuchen alle die wöchentlich stattfindenden Bewerbungsworkshops. So erhalten sie eine intensive Unterstützung bei der Stellensuche während der gesamten Programmdauer.
Vorbereitung auf die Arbeitswelt Nach Abschluss der Coachings besuchen die Teilnehmenden mit genügend Deutschkenntnissen zusätzlich während acht Halbtagen den kollektiven Bildungsteil mit Themen, die der Vorbereitung auf eine Anstellung in der Arbeitswelt dienen. Hier werden Themen erarbeitet und diskutiert wie die Anforderungen in der Arbeitswelt, Bewerbungsstrategien, Vorstellungsgespräche, Kommunikation, Kooperation, Konfliktlösung und ähnliche mehr. Unter den Stellensuchenden, die an den Beschäftigungsprogrammen teilnehmen, gibt es auch einige mit wenig Deutschkenntnissen. Für sie gibt es speziell das Angebot «Deutsch für die Arbeitswelt», das regelmässig an einem Tag pro Woche stattfindet. Hier werden elementare Deutschkenntnisse vermittelt, bei denen auch die Themen Stellenbewerbungen und Arbeitswelt eine zentrale Rolle spielen.
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1624 Personen in den Programmen zur beruflichen Integration 90 280 Beschäftigungstage Bildung und Fachmodule: rund 23 000 Lektionen Bildungsangebote für Migrantinnen: 8 Kurse Sprachförderung und Jobtraining: 4 Quartalskurse mit total 255 Kursplätzen
Auswahl an Angeboten zur beruflichen Integration
Intervall
Berufliche und soziale Integration für Taggeldbezugsberechtigte der ALV
Beschäftigung Betriebe und Läden
Chance Arbeit
Berufliche und soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe
Beschäftigung Betriebe und Läden
Zukunft Arbeit
Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe
Beschäftigung Betriebe und Läden
Velodienste Luzern
Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe mit Aussicht auf berufliche Integration
Beschäftigung Velodienste und Velostation
Einstieg Tag täglich
Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe
Beschäftigung Recyclingbetriebe
Arbeit auf Zeit
Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe
Beschäftigung Betriebe und Läden
Praxis Arbeitswelt
Berufliche und soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe
Beschäftigung Betriebe und Läden sowie Praktikum in der Privatwirtschaft
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Asylsuchende reinigen das Gelände bei der Ufschötti Luzern vom Dreck, den die Partygänger in der vergangenen Nacht liegengelassen haben.
Den Alltag neu erlernen Urs Odermatt
Asylsuchende, die in den Kanton Luzern kommen, werden zuerst im Zentrum Sonnenhof einquartiert. Nach ein paar Wochen beziehen sie eine neue Unterkunft. Für Alleinstehende ist es oft eine Kollektivunterkunft, während Familien in eine Wohnung auf dem Lande ziehen.
Die Arbeit mit Asylsuchenden erfordert ein hohes Mass an Aufmerksamsein. Dies beginnt bereits beim ersten Gespräch im Zentrum, bei der Einquartierung in einem Zimmer. Alleinstehende Männer, Familien mit Kindern, unbegleitete minderjährige Asylsuchende aus ganz unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Fluchtbiografien bringen ihre ganz eigenen Geschichten mit, die die Betreuenden meist nur am Rande erfahren.
Zusammenleben im Zentrum Im Zentrum Sonnenhof verbringen die Asylsuchenden die erste Zeit. Sie werden in einem geeigneten Zimmer einquartiert – Alleinstehende zu anderen Alleinstehenden möglichst aus einer ähnlichen Volksgruppe, Familien in einem eigenen Zimmer. Es gibt Regeln zur Zimmernutzung, zur Nutzung der Küche und einen Ämterplan, nach dem alle Räumlichkeiten regelmässig von den Bewohnern selbst gereinigt werden. Bereits hier ist Aufmerksamkeit gefragt: Was sind das für Menschen, die da kommen? Was kennen sie schon, wie bewegen sie sich im Schweizer Alltag? Wie wird der Umgang mit den anderen im Zentrum sein?
Auf und Ab der Zuweisungszahlen Zentrenplätze sind knapp, die meisten Asylsuchenden wohnen nur wenige Wochen hier und werden bald einmal umquartiert. Doch das ist abhängig von den jeweiligen Zuweisungszahlen, und die schwanken stark. Sie bewegen sich zwischen 35 und 120 Personen im Monat. Eine Planung ist hier nur sehr schwer möglich und erfordert hohe Wachsamkeit und Anpassungsfähigkeit. Für die Betreuenden im Zentrum bedeutet dies aber auch, dass sie sich ständig auf neue Personen einlassen müssen. Sind die Beziehungen aufgebaut, verlassen diese das Zentrum meist wieder. Und trotzdem gilt es, sie mit dem Alltagsleben in der Schweiz vertraut zu machen und auch erste Deutschkenntnisse zu vermitteln.
Untertageunterkunft und Beschäftigung Als im Frühling 2012 in einer Phase hoher Zuweisungszahlen in der Zivilschutzunterkunft Eichhof ein provisorisches Asylzentrum eingerichtet werden konnte, mussten auch Überlegungen gemacht werden, welche Personen hier untergebracht werden konnten und wie der Alltag für sie aussehen sollte. In der Folge lebten dann alleinstehende jüngere Männer hier, die als psychisch stabil eingeschätzt waren. Verbunden war der Aufenthalt mit dem Angebot für Arbeitseinsätze, damit die Asylsuchenden sich nicht die ganze Zeit untertage aufhalten mussten. Für die meisten waren die Litteringprogramme, in denen sie eingesetzt waren, ein höchst willkommenes Angebot. Viele waren stolz darauf, dem Land, das sie zurzeit aufnahm, auch wieder etwas zurückgeben zu können.
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Zentren für Asylsuchende: durchschnittlich 87 Zuweisungen pro Monat, 35 unbegleitete minder jährige Asylsuchende per Ende Jahr Sozialdienst Asylsuchende: wirtschaftliche Sozialhilfe im Umfang von 12,7 Mio. Franken Sozialdienst Flüchtlinge: wirtschaftliche Sozialhilfe im Umfang von 19,9 Mio. Franken
979 935
548
582
1046
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1092
637
634
650
472
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1049
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1086
674
689
693
415
397
417
Okt.
Nov.
Dez.
975
598
613
433
387
397
378
Jan.
Febr.
März
April
593 465
Mai
599
450
Juni
Juli
Aug.
442
Sept.
Zahl der Asylsuchenden 2012 im Kanton Luzern
Gesamtzahl Individuelle Unterbringung Kollektive Unterbringung
Einzug in eine Wohnung auf dem Lande Immer wieder werden auch Familien im Zentrum Sonnenhof einquartiert. Alle zusammen beziehen sie ein Zimmer in einem Trakt mit separater Küche, die sie mit anderen Familien teilen. Es sind enge Verhältnisse. Deshalb versucht man, Familien möglichst bald in eigene Wohnungen umzuquartieren. Häufig sind es einfache Wohnungen auf dem Lande. Oft wohnt auch die Vermieterin im selben Haus, etwa eine ältere Frau, deren Haus zu gross geworden ist, deren Kinder schon lange ausgezogen sind und die jetzt gerne einen Beitrag leisten möchte zur Entschärfung des Unterbringungsnotstandes im Asylbereich. Hier ist es wiederum Aufgabe der Mitarbeitenden der Caritas-Wohnungsverwaltung, zu vermitteln zwischen den beiden Parteien, Verständnis zu wecken für die Situation des anderen und die Regeln des Zusammenlebens zu erklären: Waschküche, Treppenhaus, Umgebung, Nachtruhe. Immer wieder fällt auf, wie sehr die asylsuchenden Familien darauf bedacht sind, sich entsprechend anzupassen.
willige: Sie begleiten in vielen Gemeinden Asylsuchende und Flüchtlinge, helfen in Fragen des Alltags, beim Einkauf, Behördenoder Arztbesuch oder bieten Unterstützung beim Deutschlernen.
Und die Zukunft? Für die meisten Asylsuchenden ist ihr Dasein in der Schweiz ein Aufenthalt auf Zeit. Trotzdem ist es notwendig, dass sie sich auch in dieser Zeit in der Gesellschaft hier integrieren, hier lernen und arbeiten können. Dies rüstet sie für zukünftige Situationen und macht es so möglich, dass sie sich in einem anderen Land wieder zurechtfinden können.
Unterbringung und Beschäftigung
Wohnen in der Gemeinde Nicht immer ist das Nebeneinander von Asylsuchenden und einheimischer Bevölkerung in einer Gemeinde ganz einfach. Etwa dann, wenn eine asylsuchende Grossfamilie in ein zentral stehendes Haus zieht und da unter intensiver Beobachtung steht, wenn die einen oder anderen Geschichten anfallen mit nächtlicher Ruhestörung, unsachgemässer Entsorgung von Abfällen oder wenn ganz einfach die Ordnung ums Haus anders ausfällt als gewohnt. Das kann schon mal zu Klagen führen, und manchmal scheint eine Lösung nicht einfach. Eine wertvolle Stütze sind dabei Frei-
Nach der Schliessung des Asylzentrums Malters konnte in der Zivilschutzanlage Eichhof ein Zentrum für sechs Monate eingerichtet werden. Zusätzlich wurden vermehrt Beschäftigungsmöglichkeiten für Asylsuchende geschaffen. Mehrere Equipen wurden zur Abfallbeseitigung in öffentlichen Anlagen wie etwa der Ufschötti eingesetzt. In einer Spezialwoche berichtete das Regionaljournal Zentralschweiz aus dem Asylzentrum Eichhof. Die Beiträge sind nachzuhören unter www.caritas-luzern.ch/media.
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Wenn am Zehnten des Monats nur noch etwas Kleingeld im Portemonnaie bleibt.
Die Aufmerksamkeit beim Geld Milena Würth
Die Sozial- und Schuldenberatung der Caritas Luzern bietet Einzelpersonen und Familien, die sich in einer Notlage befinden, individuelle Hilfe an. Wo zeigt sich «aufmerksam sein» in der Beratungsarbeit?
«Ohne Aufmerksamkeit läuft bei unserer Arbeit nichts», lautet die Antwort von Heidi Ragonesi, Leiterin Sozialberatung bei der Caritas Luzern. Ein kompetentes Team von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern berät, informiert und unterstützt bei sozialen und finanziellen Fragen. Achtsames Zuhören und Nachfragen ist dabei zentral, um die nötigen Informationen zu bekommen. Nur durch eine genaue Betrachtung der Gesamtsituation kann die Ursache des Problems erkannt und können Hilfesuchende nachhaltig unterstützt werden. Wenn jemand kommt, der zum dritten Mal seine Miete nicht bezahlen kann, gilt es, genau hinzuschauen, um die tiefer liegenden Gründe dafür aufzudecken. Kurzfristige, oberflächliche Hilfe, wie beispielsweise die blosse Zahlung der Miete, reicht in solchen Fällen nicht aus. «Und manchmal spürt man im Gespräch einfach, dass etwas nicht stimmt. Dann muss man auf sein Bauchgefühl hören», meint Heidi Ragonesi. Auch um die Betroffenen in einem Beratungsgespräch richtig abzuholen, muss man wachsam sein. Ist jemand eher verschlossen, braucht es das nötige Feingefühl, damit sie oder er zu erzählen beginnt. Sprudelt es aus einer Person nur so heraus, muss das Wichtige herausgefiltert werden.
Doppelspurigkeiten vermeiden Zu den Dienstleistungen der Sozialberatung der Caritas Luzern gehört das Vermitteln von Kontakten zu Amtsstellen und privaten Einrichtungen. Dabei ist es zentral, zu erkennen, welches die richtige Anlaufstelle ist. So lässt sich vermeiden, dass Hilfesuchende noch drei weitere Ämter durchlaufen müssen, bis sie die notwendige Unterstützung erhalten. «Da muss man meistens mehrmals nachfragen, wo jemand bereits war, und so lange nachhaken, bis man weiss, welches für sie oder ihn die richtige Anlaufstelle ist», sagt Heidi Ragonesi. Durch wachsames Arbeiten können so auch Doppelspurigkeiten vermieden werden, damit eine Klientin oder ein Klient nicht von drei Stellen finanzielle Unterstützung erhält. Dabei hilft der Caritas Luzern auch die gute Vernetzung mit den verschiedenen Fachstellen.
Komplexere Fälle Die Schuldenberatung der Caritas Luzern bietet überschuldeten Privatpersonen und Familien einen Überblick über die Möglichkeiten im Umgang mit Schulden. «Aufmerksam sein ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden, da die Fälle komplexer sind als früher», bemerkt Heidi Ittig, Schuldenberaterin bei der Caritas Luzern. Menschen, die sich an die Schuldenberatung wenden, haben neben finanziellen Problemen immer öfters auch mit anderen Sorgen zu kämpfen. Eine Trennung, ein Jobverlust oder psychische Probleme können eine zusätzliche Belastung sein. Hinzu kommt, dass sich die Leute oft erst spät an die Schuldenberatung der Caritas Luzern wenden und dann mit einem riesigen Berg Rechnungen dastehen. In solchen Fällen ist besondere
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Überbrückungs- und Finanzhilfe im Umfang von 354 000 Franken Jahresumsatz CaritasMärkte Luzern, Sursee und Baar: 1 033 000 Franken 89 700 Einkäufe im Jahr, durchschnittlich 345 Personen pro Tag
Sozialberatung: Grund für Anfrage
Soziales 212
Gesundheit 119
Recht 75
übriges Materielles 35
zu geringes Einkommen 251
Aufmerksamkeit gefragt, um Ordnung ins Chaos zu bringen. Bis dann alle Schulden geregelt sind, kann es lange dauern. Seit einigen Jahren führt die Caritas Luzern mit juristischer Unterstützung der Caritas Schweiz Überprüfungen von Kreditvergaben durch. «Indem wir mutig waren und im Kampf gegen Banken stets dranblieben, liessen sich Erfolge erzielen», erzählt die Schuldenberaterin. Die Caritas Luzern konnte in einigen Fällen aufzeigen, dass den Verschuldeten gar kein Kredit oder wenigstens nicht in dieser Höhe hätte genehmigt werden dürfen. Deshalb kam es schon vor, dass Kreditinstitutionen auf die Zinszahlung oder sogar ganz auf die Kreditrückzahlung verzichteten.
Schuldenprävention dank Aufmerksamkeit Ein wichtiges Ziel ist natürlich, dass sich Personen gar nicht erst verschulden. Deshalb bietet die Caritas Luzern beispielsweise Unterstützung beim Ausfüllen der Steuererklärung an. Die Beraterinnen und Berater müssen dabei genau darauf achten, dass sie alle Informationen einholen. Zudem sollen mit der Beratungshotline «SOS Schulden» und der Internetwebsite www.caritas-schuldenberatung.ch Menschen mit Schuldenproblemen früher erreicht werden. Je eher sich die Betroffenen an die Schuldenberatung wenden, desto besser kann man ihnen helfen.
Verschuldung 257
KulturLegi Zentralschweiz: 4378 KulturLegi-Inhaberinnen und -Inhaber nutzen die Angebote von 240 Partnern aus Kultur, Bildung, Sport und Freizeit in der Zentralschweiz und von über 1000 Angebotspartnern in der ganzen Schweiz. Im Patenschaftsprojekt «mit mir» sind 39 Patenschaften aktiv. 7 Vermittlerinnen sind zusätzlich engagiert. 323 Freiwillige leisten rund 27 000 Einsatzstunden. Begleitung in der letzten Lebensphase: 3 Grundkurse und 16 Bildungstage mit total 142 Teilnehmenden 13 Referate/Workshops mit rund 400 Teilnehmenden
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Interkulturelle Vermittlerinnen arbeiten im Tandem mit Fachpersonen und bringen eigenständige Lösungsansätze.
Übersetzen allein reicht nicht Milena Würth
Was tun, wenn aufmerksames Zuhören und Übersetzen nicht ausreicht, um sich gegenseitig zu verstehen? Bei Gesprächen mit Migrantinnen und Migranten braucht es manchmal auch eine interkulturelle Vermittlung, um Missverständnisse zu vermeiden.
Seit 2006 führt die Caritas Luzern im Auftrag der Zentralschweizer Kantone den Dolmetschdienst. Dank der Aufmerksamkeit verschiedener Akteure hat sich in diesem Bereich Neues entwickelt. Durch genaues Hinhören und Beobachten hat man im Dolmetschdienst erkannt, dass interkulturelles Übersetzen nicht immer ausreicht, damit sich Migrationsbevölkerung und Fachpersonen verstehen und auf gemeinsame Lösungen kommen. In bestimmten Situationen braucht es mehr als Dolmetschen. Es braucht eine interkulturelle Vermittlung, um Missverständnisse zu vermeiden und Vorurteile abzubauen. Deshalb setzt die Caritas Luzern in eigenen Projekten seit über zehn Jahren interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler ein. In den letzten Jahren hat sich die Caritas Luzern aktiv dafür eingesetzt, dass dieses Potenzial breiter genutzt werden kann. Sie hat Entscheidungsträger und Fachstellen sensibilisiert, um interkulturelle Vermittlung zum Thema zu machen, zu fördern und zu professionalisieren. Ziel ist es, die interkulturelle Vermittlung als neues Berufsfeld zu etablieren. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg wurde 2012 erreicht, als der Verein «Interpret» anerkannte, dass es national gültige Standards und eine umfassende Aus-
bildung braucht. Zurzeit schult Caritas Luzern ihre interkulturell Vermittelnden noch selbst. Und auch da ist «aufmerksam sein» gefragt: Es muss erkannt werden, wer von den Dolmetschenden die nötigen Kriterien erfüllt und als interkulturelle Vermittlerin oder interkultureller Vermittler in Frage kommt. Institutionen wie die Mütter- und Väterberatungsstelle oder die sozialpädagogische Familienbegleitung setzen interkulturell Vermittelnde bei Verständigungsschwierigkeiten oder in komplexen oder heiklen Gesprächssituationen ein. Dabei arbeiten diese mit der Fachperson im Tandem zusammen, bereiten das Gespräch vor und erarbeiten Lösungsansätze. Nicht selten besucht die interkulturelle Vermittlerin, der Vermittler die Klienten zu Hause zur Voroder Nachbereitung des Gesprächs und zur Beziehungsarbeit.
Versteckte Botschaften erkennen In Beratungsgesprächen, bei denen interkulturell Vermittelnde beigezogen sind, werden mehr Themen angesprochen. Es werden versteckte Botschaften erkannt und Widerstände abgebaut. Aufgrund eines ähnlichen kulturellen Hintergrunds und dank ihren eigenen Erfahrungen können interkulturell Vermittelnde die Leute besser erreichen, einfacher Vertrauen aufbauen und sie so zum Mitwirken ermutigen. Zudem sind sie spezialisiert darauf, Personen in ihrer gesamten Individualität wahrzunehmen. Beziehungsarbeit ist zeitlich aufwändig. Dadurch, dass sie von den interkulturell Vermittelnden geleistet wird, können die Fachpersonen der Beratungsstellen entlastet werden.
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Dolmetschdienst Zentralschweiz: 16 494 Dolmetschstunden in rund 50 Sprachen und Dialekten, davon 1 292 Stunden interkulturelle Vermittlung 162 aktiv Dolmetschende, davon 81 nach «Interpret» als interkulturelle Übersetzerinnen und Übersetzer zertifiziert (gemäss www.inter-pret.ch) 18 interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler
Aktiv mitgestalten Im Gegensatz zu Übersetzern beteiligen sich interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler aktiv am Gespräch. Sie fügen Hintergründe hinzu und sprechen auch alleine mit Betroffenen. Dabei spielen «aufmerksam sein» und Fingerspitzengefühl stets eine zentrale Rolle: Nichtausgesprochenes muss wahrgenommen, Missverständnisse und kulturelle Hindernisse sollen erkannt werden. Es gilt auf Befindlichkeiten zu reagieren und den richtigen Moment, sich einzubringen, zu finden. Die Fachperson wird dadurch entlastet und kann auf Dinge achten, für die sie sonst nicht die Kapazität hätte. So kann sich die Fachperson beispielsweise intensiver auf die Beobachtung konzentrieren und gezielt darauf eingehen, wenn eine Person unsicher oder laut wird während eines Gesprächs.
Wachsam in die Zukunft Durch den Einsatz interkultureller Vermittlung bei verschiedenen Fachstellen in der ganzen Zentralschweiz und bei Pilotprojekten wie «Miges Balù» in Luzern ist es gelungen, den Zugang der Migrantinnen und Migranten zu den Institutionen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich zu erleichtern und somit die Chancengleichheit und Verwirklichung des Rechts auf Verständigung für die fremdsprachige Bevölkerung zu fördern. Die Caritas Luzern hat insgesamt gute Grundlagen geschaffen, um interkulturelle Vermittlung in Zukunft breiter bekannt zu machen und zu verankern. Bis 2014 soll das neue Berufsfeld «Interkulturelles Vermitteln» im eidgenössischen Fachausweis integriert
sein. Gestützt darauf wird man erste Ausbildungsgänge anbieten können. Die interkulturelle Vermittlung ist somit ein gutes Beispiel dafür, wie durch «aufmerksam sein» und «dranbleiben» Neues aus der Praxis heraus entstehen kann.
«Miges Balù» Das Projekt «Miges Balù» ist ein niederschwelliges Beratungsangebot der Mütter- und Väterberatung zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung und von ausreichend Bewegung ab Geburt, mit dem auch fremdsprachige Eltern gezielt informiert und sensibilisiert werden können. Im Rahmen von «Miges Balù» wird der Zugang zu bewährten Dienstleistungen mit Hilfe von interkulturellen Vermittlerinnen und Vermittlern für alle Bevölkerungsgruppen erleichtert. www.migesbalu.ch
24
JAHRESRECHNUNG 2012 KOMMENTAR ZUR JAHRESRECHNUNG Thomas Odermatt
Geringere Fondsabnahme und höhere Beiträge für wirtschaftliche Sozialhilfe Die Caritas Luzern schliesst ihre Rechnung mit einer Fondsabnahme von 20 715 Franken bei Einnahmen von 59,85 Mio. Franken und Ausgaben von 59,87 Mio. Franken. Die Fondsabnahme ist tiefer als budgetiert. Dazu beigetragen haben ein gutes Kostenmanagement, aber auch das erfreuliche Ergebnis aus Spenden und Beiträgen.
Konstante Zahlen Die Caritas Luzern darf insgesamt auf ein befriedigendes finanzielles Jahr 2012 zurückblicken. Trotzdem gestaltete sich die finanzielle Entwicklung nicht in allen Bereichen gleich ausgeglichen. Der Bereich Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge ist weiterhin grossen Schwankungen unterworfen. Die stark schwankenden Zuweisungszahlen von Asylsuchenden und von Flüchtlingen prägen auch die finanzielle Entwicklung des Bereichs. Dieser schliesst insgesamt mit einer Fondsabnahme von 122 335 Franken. Budgetiert war eine ausgeglichene Rechnung. Die grosse Zahl an Asylsuchenden zu Beginn des Jahres und die damit verbundenen aussergewöhnlichen Massnahmen zur Unterbringung verursachten hohe Zusatzkosten, die nicht budgetiert waren. Diese zusätzliche finanzielle Belastung wurde nur teilweise durch den Leistungsbesteller gedeckt. Die fehlenden Mittel konnten mit vorhandenen Fondsmitteln gedeckt werden. Die Zahlen der wirtschaftlichen Sozialhilfe haben auch dieses Jahr wieder zugenommen. Die Beträge der Unterstützungsleistungen im Bereich Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge betrugen rund 32,7 Mio. Franken. Das entspricht einer Zunahme von rund 21% gegenüber dem Vorjahr! Die Einsatzplätze im Bereich Arbeit und Bildung waren im vergangenen Jahr gut besetzt. Die geplanten Einsatzstunden konnten insgesamt erreicht werden. Erfreulich entwickelten sich die Umsätze der Betriebe bei den arbeitsmarktlichen Massnahmen. Unsere Dienstleistungen sind sehr gefragt und die Betriebe sind gut ausgelastet. Die Umsätze der drei Läden von Caritas Wohnen erzielten im Jahr 2012 einen Rekord von 1,5 Mio. Franken.
Strukturkosten Die Caritas Luzern ist als Organisation auch im Jahr 2012 weiter gewachsen. Die Personal- und Betriebskosten sind um 2,4 Mio. Franken gestiegen und betragen rund 25,8 Mio. Franken. Davon sind 11% den administrativen Kosten zuzuweisen. Trotz Wachstum und grosser Dynamik konnten die administrativen Kosten auf vergleichsweise tiefem Niveau gehalten werden. Die Effizienzsteigerung ist ein stetiges Thema bei der Caritas Luzern. Prozesse werden laufend überprüft und optimiert. So wurde das Public Fundraising mit anderen regionalen CaritasStellen und der Caritas Schweiz zusammengelegt. Im Zuge einer durchgeführten Reorganisation idie auf den 1.1.2013 umgesetzt wurde, haben wir Tätigkeitsfelder zusammengelegt und verschiedene Aufgaben organisatorisch neu zugewiesen. Dadurch steigern wir die Wirksamkeit der Arbeit, was auch auf die Kosten positive Auswirkungen haben wird.
Aussichten für das Jahr 2013 Grosse Investitionen stehen im laufenden Jahr an. Die Caritas Luzern wird ihre verschiedenen Standorte in der Innenstadt in einem Haus zusammenlegen. An dem bereits bestehenden Standort an der Brünigstrasse werden drei weitere Stockwerke dazugemietet und nach den Bedürfnissen der Caritas Luzern umgebaut. Dieser grosse Meilenstein der Caritas Luzern ist mit hohen Investitionen verbunden. Auf Grund der knappen eigenen Mittel muss das Projekt mit Fremdkapital finanziert werden. Die dadurch entstehenden Kapitalkosten werden die Rechnung der Caritas Luzern belasten. Andererseits können durch den Zusammenschluss vorhandene Synergien besser genutzt werden. Dies wird mittelfristig zu tieferen Kosten und einer höheren Qualität führen.
203 *
194 *
203 *
223 *
167 157 145
100
109
164
115
135 108
139
148 138
115
87 Die Finanzierung der verschiedenen Projekte in der Armuts81 bekämpfung und Integrationsförderung, die nicht durch Leis- 76 tungsverträge finanziert werden können, bleibt eine grosse 25 24 23 23 Herausforderung. Der damit verbundene Aufwand für Fund19 17 17 16 10 raising und Gesuche nimmt jedes Jahr zu. Erfreulicherweise 8 gelingt es der Caritas Luzern immer wieder, neue Geldgeber für die Unterstützung dieser wichtigen Projekte zu finden. Zu- 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 dem darf sie auf eine grosse Anzahl treuer Spenderinnen und Spender vertrauen. Diese Tatsache werten wir als Beweis für Personalentwicklung Vertrauen und Qualität der Arbeit auf diesem Gebiet. InsgeMitarbeitende *) ab 2009 inkl. Mitarbeitende im Stundenlohn samt erreichte die Caritas Luzern Erträge aus Spenden und Vollstellen Beiträgen von insgesamt 3,6 Mio. Franken. Ausbildungsplätze
BILANZ PER 31. DEZEMBER 2012
25
31.12.12
AKTIVEN
Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung
Vorjahr
%
2'070'544 2'655'436 92'058 62'763 1'121'030
5'833'176 3'041'667 119'361 64'480 1'620'463 10'679'147
UMLAUFVERMÖGEN
%
80,1
6'001'831
68,5
470'274 2'231'555 4'000 51'013
Sachanlagen Immobilien Finanzanlagen Immaterielle Anlagen
422'388 2'188'934 4'000 32'122
ANLAGEVERMÖGEN
2'647'444
19,9
2'756'842
31,5
13'326'591
100
8'758'673
100
AKTIVEN
313131.12.09
Vorjahr
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzung
40'122 823'298 236'385 – 7'936'016
1'1'241'040 924'499 68'722 – 2'182'927
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL
9'035'821
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
1'000'000
LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL
1'000'000
PASSIVEN
Zweckgebundene Fonds
476'769
FONDSKAPITAL
476'769
Erarbeitetes zweckgebundenes Kapital Erarbeitetes freies Kapital Organisationskapital Passiven
67,8
4'417'188
50,4
1'030'000 7,5
1'030'000
11,7
608'475 3,5
2'112'145 701'856
608'475
6,9
2'070'110 632'900
2'814'001
21,2
2'703'010
31,0
13'326'591
100
8'758'673
100
Die Rechnungslegung der Caritas Luzern erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und den Grundsätzen und Empfehlungen der schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Institutionen (ZEWO). Sie vermittelt ein den tatsäch-
lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage («true and fair view»). Die Jahresrechnung wurde von der BDO Luzern geprüft und vom Vorstand der Caritas Luzern am 16. April 2013 genehmigt.
26
BETRIEBSRECHNUNG 2012
1.1. – 31.12.12
%
Vorjahr
%
7,4 84,3 8,3 100
Spenden, Legate Beiträge Dritter Spenden und Beiträge Öffentliche Aufträge Betriebliche Erträge
1'754'455 1'865'527 3'619'982 51'340'692 4'851'910
6,1 85,8 8,1
1'835'099 2'049'834 3'884'933 44'222'530 4'351'226
TOTAL ERTRAG
59'812'584
100
52'458'689
Sozialdienst allgemein inklusive Sozialberatung, Not- und Überbrückungshilfe Caritas-Markt KulturLegi «mit mir» Dolmetschdienst Interkulturelle Vermittlung Freiwilligenarbeit Begleitung in der letzten Lebensphase Diakonie Schuldenberatung
–1'092'217 –1'381'651 –143'720 –67'470 –1'782'103 –197'021 –257'602 –177'655 –114'349 –132'607
–1'276'262 –1'439'729 –90'404 –79'391 –1'603'098 –206'895 –295'978 –224'794 –120'640 –121'055
SOZIALE INTEGRATION
–5'458'246
Bildung / Beschäftigung ALV-versicherte Erwerbslose Bildung / Beschäftigung Erwerbslose Bildung / Beschäftigung Asylsuchende Bildungsangebot für Migrantinnen und Kinderhütedienst Infokurse und diverse Projekte
–3'726'654 –3'420'728 –680'361 –180'950 –123'593
ARBEIT UND BILDUNG
–8'132'286
Sozialdienst Asylsuchende Sozialdienst Flüchtlinge Diverse Projekte
–19'717'138 –23'627'517 –96'481
9,1
–5'346'395
10,2
–4'103'136 –3'490'366 –558'540 –220'554 –44'843 13,6
–8'417'439
16,0
–14'270'523 –21'159'653 –77'628
SOZIALDIENST ASYLSUCHENDE UND FLÜCHTLINGE
–43'441'136
72,6
–35'507'804
67,7
TOTAL DIREKTER PROJEKTAUFWAND NACH BEREICHEN
–57'031'668
95,3
–49'271'638
93,9
–319'817
–338'167
–1'268'098
–1'233'932
–271'085 –981'339
–240'197 –852'229
KOMMUNIKATIOn
–1'252'424
–1'092'426
TOTAL ADMINISTRATIVER AUFWAND NACH BEREICHEN
–2'840'339
GESCHÄFTSSTELLE / QUALITÄTSMANAGEMENT Finanzen, Personal, Informatik, Administration
Kommunikation Sammelaufwand / Fundraising
BETRIEBSERGEBNIS
Finanzergebnis Liegenschaftsergebnis JAHRESERGEBNIS Vor veränderung FONDS
4,7
–2'664'525
–59'423
522'526
5'514
10'549
33'194
59'306
–20'715
592'381
5,1
WEITERE ANGABEN 27
Anfangsbestand
Veränderung
Endbestand
Not- und Überbrückungshilfe Tag des Flüchtlings Dolmetschdienst Interkulturelle Vermittlung Ausbildungsplätze Freiwilligenarbeit KulturLegi «mit mir» Lebensraumpreis Gemeinnützige Einsätze Innovationsfonds für arbeitsmarktliche Massnahmen Schuldenberatung Diakonie «Eine Million Sterne» Begleitung in der letzten Lebensphase Sprachförderung für Frauen Caritas-Markt
55'541 2'915 – 41'388 78'799 10'996 – 128'451 9'065 39'310 70'346 5'038 41'752 3'573 60'081 – 61'220
– 3'672 30'374 5'326 12'464 13'327 – –43'420 –1'830 –39'310 – – –41'752 917 –40'000 29'746 –61'220
55'541 6'587 30'374 46'714 91'263 24'323 – 85'031 7'235 – 70'346 5'038 – 4'490 20'081 29'746 –
ZWECKGEBUNDENES FONDSKAPITAL
608'475
–131'706
476'769
Flüchtlinge Asylsuchende Strukturfonds Beschäftigungsprogramme Weiterbildung Projektfonds Personal- und Betriebskosten allgemein
242'373 405'217 388'831 68'473 177'160 788'056
–46'632 –75'703 –12'641 21'175 –2'098 157'934
195'741 329'514 376'190 89'648 175'062 945'990
Erarbeitetes, gebundenes Kapital Freies Kapital Liegenschaftsfonds
2'070'110 626'900 6'000
42'035 50'762 18'194
2'112'145 677'662 24'194
Organisationskapital
2'703'010
110'991
2'814'001
TOTAL FONDS- UND ORGANISATIONSKAPITAL
3'311'485
–20'715
3'290'770
VERÄNDERUNG DES KAPITALS
Mittelherkunft
Mittelverwendung
ohne wirtschaftliche Sozialhilfe
ohne wirtschaftliche Sozialhilfe
14% Spenden, Legate, Beiträge
68% Öffentliche Aufträge
11%
18% Betriebliche Erträge
Administrativer Aufwand
41% Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge
19% Soziale Integration
29% Arbeit und Bildung
Der vollständige Finanzbericht kann auf der Geschäftsstelle der Caritas Luzern bezogen werden. Er ist zudem abrufbar auf www.caritas-luzern.ch.
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DANK FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG
Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern Kirchgemeinden Kath. Kirchgemeinde Emmen Kath. Kirchgemeinde Ebikon Kath. Kirchgemeinde Hochdorf Kath. Kirchgemeinde Sursee Ev.-ref. Kirchgemeinde Sursee Kath. Kirchgemeinde Baar Kath. Kirchgemeinde Steinhausen Dekanat Zug und weitere Kirchgemeinden Luzerner und Zuger Pfarreien Öffentliche Hand mit Bund Kantonen Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Zug Stadt Luzern, Stadt Zug Zentralschweizer Gemeinden
Arthur Waser Stiftung, Luzern Caritas Schweiz, Luzern Credit Suisse Foundation, Zürich CSS Versicherung, Luzern Familien-Vontobel-Stiftung, Zürich Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern, Luzern Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern, Luzern Josef Müller Stiftung, Muri Kapuziner Schweizer Provinz, Luzern Rosmarie Aebi Stiftung, Luzern Schweizerische Flüchtlingshilfe, Bern Starr International Foundation, Zug Stiftung Josi J. Meier, Luzern Stiftung Karl Huber, Sandhof Stiftung Luzerner helfen Luzernern, Luzern Stiftung Mercator Schweiz, Zürich Stiftung SOS Beobachter, Zürich T. & H. Klüber-Stiftung, Sachseln Weihnachtsaktion der «Neuen Luzerner Zeitung» Werner Siemens-Stiftung, Zug Willy und Margrith Friedli-Bosshard Stiftung, Luzern
Einige Organisationen und Stiftungen möchten nicht namentlich erwähnt werden.
VORSTAND
29
Marianne Moser Sozialarbeiterin; alt Grossrätin; Beirätin der Weihnachtsaktion NLZ
Präsidentin
Werner Albisser Vertreter kath. Arbeitnehmerbewegung Kanton Luzern; pens. Lagerist, gelernter Bäcker-Konditor
Vorstandsmitglied
Doris Eberli-Odoni Vertreterin Kant. kath. Frauenbund; Sekundarlehrerin, Mitarbeit in Tierarztpraxis
Vorstandsmitglied
Ruedi Heim Vertreter der Bistumsregion; Bischofsvikar, lic. theol.
Vorstandsmitglied
Hans Burri Vertreter des Synodalrats der röm.-kath. Landes- kirche; selbständiger Kaufmann
Vorstandsmitglied
Paul Vettiger Vertreter Pastoralkonferenz; pens. Pfarreileiter, lic. theol.
Vorstandsmitglied
Thomas Bornhauser Unternehmensberater, lic. oec.
freies Vorstandsmitglied
Herbert Bürgisser Vizedirektor Weiterbildung, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
freies Vorstandsmitglied
Gesamtverantwortung für die Organisation Der Vereinsvorstand leitet gemäss Statuten den Verein, vertritt seine Interessen und ist für die Einhaltung des Vereinszweckes verantwortlich. Er begleitet die Alltagsarbeit der Caritas Luzern, arbeitet eng mit der Geschäftsleitung zusammen und trägt die letzte Verantwortung für den Gesamtbetrieb. Die beruflichen Hintergründe und die Vertretungsfunktionen der einzelnen Vorstandsmitglieder bilden ein Netz von Kompetenzen, die es ermöglichen, die Tagesgeschäfte kritisch zu begleiten und die strategischen Weichenstellungen mitzuplanen und zu beeinflussen.
Der Verein Caritas Luzern besteht aus der röm.kath. Landeskirche, dem kant. Seelsorgerat, dem Kant. kath. Frauenbund, der kath. Arbeitnehmerbewegung, der Pastoralkonferenz und der Dekanatskonferenz. Die Caritas Luzern ist ein gemeinnütziger Verein im Sinne von Art. 600ff. ZGB mit Sitz in Luzern und wurde am 30. März 1982 gegründet. Die derzeit gültigen Statuten sind per 1. Juli 2000 in Kraft getreten.
Zweckartikel (Art. 2.1. der Statuten) Der Verein verfolgt in Ergänzung und Zusammenarbeit mit Caritas Schweiz folgende Zwecke: – die Förderung des Caritas-Gedankens und der Diakonie in Kirche und Gesellschaft im Kanton Luzern, – die Wahrnehmung menschlicher Not und Ausgrenzung, – die fachgerechte Hilfeleistung, Beratung und Unterstützung für Menschen in Not, – die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für soziale Not und Ausgrenzung, – den Einsatz für gerechte soziale und gesellschaftliche Strukturen.
30
GESCHÄFTSLEITUNG, STAND 31. 12. 2012
Thomas Thali NDS Nonprofit-Manager FH; dipl. Erwachsenenbildner HF; lic. theol.
Geschäftsleiter
Karl Kirschbaum Organisationsberater und Supervisor BSO; Weiterbildungen Uni Bern, Evaluation; Management im NonprofitBereich; Projektmanagement; dipl. Ingenieur
Bereichsleiter Kommunikation
Giorgio Leuenberger lic. phil. I, Historiker; Primarlehrer
Bereichsleiter Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge
Thomas Odermatt Nachdiplomstudium Executive Master of Controlling; Ausbildung zum EFQM-Assessor; Management-CollegeFührungsnachdiplom; HFW Höhere Fachschule für Wirtschaft; kaufm. Angestellter
Bereichsleiter Finanzen, Informatik, Administration
Doris Nienhaus NDK Führen in Nonprofit-Organisationen FH; lic. theol.
Bereichsleiterin Soziale Integration
Daniela Tanno MAS in Personalmanagement; dipl. Betriebs- und Organisationspsychologin HAP; dipl. Krankenschwester
Bereichsleiterin Personal
Hans-Peter Widmer-Malatesta MAS in Public Management; NDK Management in Nonprofit-Organisationen; Eidg. dipl. Landwirt
Bereichsleiter Arbeit und Bildung
ZUR ERWEITERTEN GESCHÄFTSLEITUNG GEHÖREN ZUSÄTZLICH:
Bettina Fenk
Teilbereichsleiterin Arbeitsintegration, Arbeit und Bildung
David Jund
Teilbereichsleiter Bildung, Arbeit und Bildung
Urs Odermatt
stv. Bereichsleiter Kommunikation
Andrée Schirtz
Teilbereichsleiterin Sozialarbeit und Dienstleistungen, Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge
Maya Sonderegger Sowe
stv. Bereichsleiterin Soziale Integration
Brigitt Stadelmann
Teilbereichsleiterin Unterbringung, Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER, STAND 31. 12. 2012
Arbeit und BILDUNG Hans-Peter Widmer Bettina Fenk David Jund Patrick Aeschbach Titus Alpiger Johnny Ambrosini Elke Atamer Anita Berisha Isuf Bicaj Patricia Bouchard Alois Bretscher Maya Bühlmann Daniela Bürki Renata Ceresa Ursula Christen Brigitte Comolli Claudia Dahinden Antonio Armindo Dos Santos Braim Dresh Sylvia Dykstra Edith Eberli Bernadette Emmenegger André Fellmann René Reto Ferrata Kilian Fischer Markus Flühler Damaris Germann Ursula Getzmann Armin Göschl Eugen Haug Teufika Heiderich Toni Hunkeler Jessy Imbach Richard Isenschmid Daniela Jambé Mirella Jasarevic Andrea Kaufmann Erika Kaufmann Ursula Daniela Knecht Thomas Lauber Patricia Liechti Hannes Lötscher Manuela Lütolf Adolf Mathis Brigitta Meier Mirjana Milanovic Philipp Nell Esther Niederberger Sepp Ottiger Leodegar Ottiger Theres Räber Hanspeter Renggli Elisabeth Rüegg Markus Schäli Sonja Schöpfer Barbara Schurtenberger
Monika Schweizer Miriam Siracusa Thomas Stalder Roland Steger Renata Steiger Fatima Sticher Susanne Stirnimann Renato Stiz Igor Stojanovic Annelis Studer Hans Studer Ernst Stutz Alois Tanner Daniel von Holzen Anita Werren Michael Wicki
FINANZEN, INFORMATIK, ADMINISTRATION Thomas Odermatt Elisabeth Berger Eliane Dubach Matthias Felder Roland Fröhlicher Ruth Gasser Urs Grüter Marco Pfammatter Maya Roos Guido Rösli Stefan Rucki Anita Schmid
KOMMUNIKATION Karl Kirschbaum Urs Odermatt Daniel Diem Edith Hausmann Daniela Mathis
Personal Daniela Tanno Renata Caviglia Lisbeth Lötscher Trudi Schmid Silvia Stucki
SOZIALDIENST ASYLSUCHENDE UND FLÜCHTLINGE Giorgio Leuenberger Brigitt Stadelmann
Andrée Schirtz Lucia Abächerli Charly Abegg Nadine Ahl Eliane Amstad Silvia Awad Ahmed Belouadi Hate Butscha Binakaj Kuno Bisang Bea Bolliger Angela Bommer Pascal Brodard Adrian Brun Olivier Bucheli Katrin Burri Sharon Cheva Janet Fri Chinyam Anna Cisotta Hans-Peter Danioth Britta Dehnhardt René Dermont Jacqueline Egger Hassan El Baze Pius Emmenegger Lulzim Etemaj Daniela Fischli Michelle Högger Sergio Alberto Frayle de Armas Joanna Frei Sandra Frei Stephan Frei Melanie Gander Zemire Gashi Martina Gerber Daniel Gohl Steve Heller Tanja Hochuli Thomas Hofmann Maria Holl Emil Honauer Alena Hunziker Arbresha Ismaili Semir Jahic Peter Jantschge Patrick Klausberger Christof Kopp John Künzi Blanca Kurmann Ahmed Liibaan Helena Lisibach René Lustenberger Andy Lütolf Albesa Metolli Ursula Meyer Franziska Moser Vlora Mulaj Armin Murpf Cornelia Näpflin
Gabriela Núñez Agnes Pfrunder Marius Benedikt Portmann Eliane Räber Wojciech Ratter Judith Reber Jürg Roos Antje Röwekamp Roland Rüttimann Daniel Rychen Adrienne Salim Abel Samuel Roby Schärli Nicole Scherer Martina Schild Markus Schmid Claudia Schreier Berzan Son Astrid Spengler Roland Stauer Eva Straumann Monika Studer Christoph Stutz Kathrin Stutz Saleh Tahir Yvonne Thali Thi Do Kong Tran Deborah Traxel Natalie Umeh Michael Untersee Nadine Vejar Urs Waldispühl Monica Weibel Brigitte Weissen Ueli Winiger Regula Wohlfender Willi Zemp Miriam Zgraggen Therese Ziegler Martin Zimmermann Urs Zinniker Richard Zuurendonk Giuseppe Franco Zwyer
SOZIALE INTEGRATION Doris Nienhaus Maya Sonderegger Nicole Akkawi Helga Früh Tom Giger Edith Gsell Abetare Hakiu Sarah Hamerich Heidi Ittig Andrea Jenny
31
Sonja Köchli Bettina Müller Maria Portmann Heidi Ragonesi Frida Rebsamen Tamara Riehemann Gabriela Schilter Dary Schürmann David Sidler Olivia Strässle Rita Ueberschlag Melanie Vodenicharov Helen von Flüe Claudia Wilhelm Joya Zgraggen
AUSZUBILDENDE, PRAKTIKANTEN UND PRAKTIKANTINNEN Matthias Arnold Nereida Beqiraj Elizabeta Berisha Markus Bielser Ines Birkenhagen Isabelle Dermont Mirjana Djordjevic Aleksandar Dolhai Leonardo Donno Julian Haas Angelina Heeb Julian Heller Stephan Hess Florian Hodel Nicole Illi Cynthia Keiser Alexandre Machado Ronaldo Mateus Anica Randjelovic Selina Scheiwiller Bruno Schmid Larissa Schöpfer Milenko Simic Valmir Sylaj
DOLMETSCHENDE 230 Dolmetschende im Einsatz.
ZIVILDIENSTLEISTENDE 60 Personen leisteten einen Zivildiensteinsatz.
ADRESSEN – AB JULI 2013 *
Caritas-Haus Brünigstrasse
Caritas-Haus Grossmatte
Caritas Wohnen – Caritas-Markt
Brünigstrasse 25 6005 Luzern Telefon 041 368 52 00 Fax 041 368 51 07 mail@caritas-luzern.ch
Grossmatte Ost 10 6014 Luzern Telefon 041 368 51 20 Fax 041 368 52 42 bi@caritas-luzern.ch
Caritas Wohnen und Caritas-Markt Luzern
Migration – Integration
Berufliche Integration
Soziale Integration
Caritas Service Telefon 041 368 51 30 Fax 041 368 52 44 service@caritas-luzern.ch
Bleicherstrasse 10 6003 Luzern Telefon 041 368 51 50 Fax 041 368 53 02
Caritas Wohnen und Caritas-Markt Sursee
Geschäftsstelle Kommunikation Personal Zentrale Dienste und Finanzen
KulturLegi Zentralschweiz Telefon 041 368 52 22 Fax 041 368 51 01 kulturlegi@caritas-luzern.ch www.kulturlegi.ch/zentralschweiz
Dolmetschdienst Zentralschweiz
Caritas Naturalspenden Telefon 041 368 53 53 Fax 041 368 52 51 naturalspenden@caritas-luzern.ch
Münchrütistrasse 14 6210 Sursee Telefon 041 368 51 40 Fax 041 368 53 32
Caritas Wohnen Hochdorf Lavendelweg 8 6280 Hochdorf Telefon 041 368 51 70 Fax 041 368 54 59
Caritas-Markt Baar Bahnhofstrasse 8A 6340 Baar Telefon 041 368 52 70 Fax 041 368 54 98
Telefon 041 368 51 51 Fax 041 368 52 88 dolmetschdienst@caritas-luzern.ch www.dolmetschdienst.ch * alle aktuellen Adressen Zentrum für Asylsuchende «Sonnenhof» 6020 Emmenbrücke 2 Telefon 041 368 51 80
www.caritas-luzern.ch
Aktuelle Adressen finden Sie im Internet-Telefonbuch und auf unserer Website www.caritas-luzern.ch/kontakt