Shortcut

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Es ist oft nicht einfach Cover und Inhalt homogen miteinander zu verschmelzen. Doch dieses Cover spiegelt das zweite Semester gut wieder. In der experimentellen Fotografie sind Getreidehalme zu sehen. Meist sind die Felder voll davon, genau wie unser Studiengang voll von Studenten ist. Er ist maßlos überlaufen. Dadurch wird es schwierig sich hervor zu heben. Mit der fotografischen Überlappung und der Diagonalen wird der inhaltliche Querschitt des Magazins, beziehungsweise des Semesters, wiedergegeben. Leider bleiben die persönlichen Projekte während dieser Zeit etwas auf der Strecke. Allerdings werden alle Arbeiten während des Studiums durch Individualität zusammengehalten. Das selbstgestaltete Logo soll symbolisch für diesen Ankerpunkt stehen und hebt sich durch seine individuelle Form vom Rest der Gestaltung ab. Shortcut bechäftigt sich mit den Inhalten aus dem Kurs „Grundlagen der Gestaltung II“. Alle Arbeiten die während des Semesters entstanden sind und freie Artikel über Buchempfehlungen bis hin zu Tipps seine Kreativität bei zu behalten sind hier zu finden. Ich wünsche euch viel Spass beim Stöbern und vielleicht findet der ein oder andere ein paar Inspirationen für seine eigenen Projekte.

– Carolin Kaiser



ABRISS MEINER SELBST Selbstdarstellung

THEMA GETRÄNKERESTE meine Alltagssünde

DIN 16518

Alles was man wissen sollte

DIE VERWANDTE FREMDE das kyrillische Alphabet

B-WARE

der kreative Ausschuss

BLICKHIERARCHIE

Blickrichtung kann man bestimmen

GEISTESBLITZ

so küsst auch dich die kreative Muse

WORTVERGIFTUNG

Installation im öffentlichen Raum

HANDMADE

Typografie jenseits von Punkt-, Komma- und Strichregeln

TREND 2013

Farb- und Schrifttrend für das neue Jahr

MY DARLING die Lieblingsschrift

BASICS

was macht ein Magazin aus?

RASTER

wer´s unbedingt wissen muss

IMPRESSUM


6 SHORTCUT /// SELBSTDARSTELLUNG

meiner Selbst Besondere Talente sind meiner Meinung nach überbewertet. Ich besitze so einige besondere Talente, aber ohne Fleiß keinen Preis. Da bringt mir auch der gute Segen nichts. Ich bin sehr sprunghaft was Hobbys und Interessen angeht, desshalb verbringe ich meist nie wirklich intensiv Zeit mit Etwas, um es perfekt zu beherrschen. Ich kann sehr viel! Angefangen vom Handwerken bis hin zum Kochen, habe ich so ziemlich alles schon einmal versucht und es hat funktioniert. Die letzten Semesterferien verbrachte ich damit Grundschulkinder zu betreuen, nebenher fing ich die Renovierung einer alten Werkstatt an, die ich als Artelier umbauen möchte und wenn dann noch Zeit blieb erschuf ich voller Hingabe eine kleine Serie mit Postkarten. Sie sind alle nicht perfekt aber alle sehr unterschiedlich und mit Liebe ausgearbeitet. Seit kurzem befasse ich mich mit dem Thema „Muster“, finde aber Handlettering auch sehr spannend. Kurz gesagt, mein besonderes Talent gibt es nicht. Aber mich beruhigt der Gedanke, dass ich so ziemlich alles ein bisschen beherrsche. Ich finde es eine gute Eigenschaft neugierig zu sein und sich auszuprobieren.


7 SHORTCUT/// THEMA

SHORTCUT /// SELBSTDARSTELLUNG 7



SHORTCUT /// ALLTAGSSÜNDE 9

9 SHORTCUT/// THEMA

THEMA

Getränkereste

Schon seit meiner Kindheit habe ich die Angewohnheit meine Tassen und Gläser nie ganz zu leeren. Aus welchen Gründen habe ich bis heute nicht heraus gefunden. Es ist weniger der Ekel vor dem abgestandenen Rest sondern vielmehr, dass ich generell nicht viel trinke und mir der Inhalt meines Glases meist einfach zu viel ist. Jeden morgen koche ich mir eine Tasse Kaffee und rauche meine Zigarette dazu, allerdings ist die Zigarette zeitlich nicht lang genug um mein Glas aus zu trinken, also bleibt der Rest stehen. Abends wenn ich nach Hause komme koche ich oft eine Kanne Tee weil ich den Tag über nicht viel getrunken habe. Aber auch diese bleibt oft nur halb geleert. Im Schnitt habe ich dann den Tag über ca. einen halben Liter Reste der im Abfluss verschwindet. Ganz anders verhält es sich mit Wasser. Da ich aus der Flasche direkt trinke, wird diese auch meist im Laufe von ein paar Tagen leer oder die Blumen erfreuen sich an den letzten Tropfen. In Restaurants oder auf Partys werden meine Getränke meist komplett gekillt, da mir mein Geld zu schade ist es weg zu werfen, aber ich kann mich dann eben auch einen ganzen Abend an einer Flasche Bier aufhalten. Im Großen und Ganzen muss ich leider von mir behaupten eine Verschwenderin in Sachen Getränkereste zu sein. Um aufzuzeigen wie verschwenderisch andere sind ist dieses Leporello entstanden. Alle Angaben entstanden bei einer Facebookumfrage im Laufe von vier Tagen. Es haben sich ungefähr 100 Leute befragen lassen und es kamen unheimlich interessante Ergebnisse dabei heraus.


10 SHORTCUT /// ALLTAGSSÜNDE

WELCHE

Getränke werden am meisten weg geschüttet?

Ohne Wasser kann der Mensch nicht leben. Glücklicherweise geht es uns in Deutschland sehr gut und wir können es uns leisten 31% Wasser von all unseren Getränkeresten in den Abfluss zu schütten. Natürlich ist Wasser auch das meist gekaufte Getränk. Dicht gefolgt von Kaffee, Tee und einigen anderen Getränken decken 7% aller weggeworfenen Lebensmittel die Getränke ab.

WIEVIELE

Getränkereste werden im Schnitt pro Woche produziert?

Produziert nicht jeder irgendwann in seinem Leben mal einen Getränkerest? Die Mehrzahl der Befragten produziert im Schnitt 250 ml in der Woche.


11 SHORTCUT/// THEMA


12 SHORTCUT/// THEMA


SHORTCUT /// ALLTAGSSÜNDE 13

WIESO

werden Getränke stehen gelassen?

Interessanterweise ist einer der meisten Gründe wesshalb Getränke weg geworfen werden auch ein psychologischer Grund und hängt mit den anderen Aussagen indirekt zusammen. Hat man vergessen wo sein Glas steht, sich zu viel eingeschenkt oder vergessen zu trinken ergibt es sich von selbst, dass der Inhalt irgendwann abgestanden ist und somit nicht mehr genießbar, aber wohl durchaus noch trinkbar. Vielleicht auch eine Frage von gesellschaftlichem Wohlstand sich den Grund „es ist abgestanden“ herauszusuchen.


14 SHORTCUT /// ALLTAGSSÜNDE

WO

entstehen überwiegend Getränkereste?

Der größte Teil der Getränkereste entstehen zu Hause. Meiner Meinung nach hat dies auch einen psychologischen Aspekt. „Zu Hause kostet es ja nichts“. In Kneipen oder Restaurants zahlt man mehr als das Doppelte, also muss man auch Austrinken und bei Freunden möchte man nicht unhöflich sein.

WO

entstehen überwiegend Getränkereste?

Wie kann es anders sein? In Kombination mit der Frage „Wo entstehen die meiten Getränkereste?“, lässt sich ganz klar erkennen, dass abends auf Partys die meisten Drinks stehen gelassen werden. Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten davon sind mindestens 80% Bier. Wenn man morgens nach einer Party aufräumt findet man Unmengen an ungeleerten Flaschen an den seltsamsten Orten. Wo wir dann wieder den Grund „Ich weiß nicht wo ich es hingestellt habe“ oder „es ist abgestanden“ hervorbringen kann wesshalb man es dann doch in den Abfluss kippt.


15 SHORTCUT/// THEMA


16 SHORTCUT/// THEMA

DIN 16518

Me Me Me Me Me Me Me Me Me Me лели ME Schriften werden ungeachtet ihrer Entstehungszeit in elf Gruppen zusammengefasst, die anhand von bestimmten Merkmalen zu erkennen sind.


SHORTCUT /// SCHRIFTKLASSIFIKATION 17

Gruppe I Venezianische Renaissance-Antiqua

Gruppe II

Gruppe III

Französische Renaissance-Antiqua

Barock-Antiqua

Achse der Rundung: stark nach links geneigt Strichdicken: schwach differenziert Übergang zu den Serifen: stark ausgerundet Querstrich des kleinen e: fast immer schräg Seit ca. 1470 Beispiele: Stempel, Schneidler

Achse der Rundung: nach links geneigt Strichdicken: etwas stärker differenziert Übergang zu den Serifen: stark ausgerundet Querstrich des kleinen e: waagerecht Seit ca. 1532 Beispiele: Garamond, Bembo, Palatino

Achse der Rundung: leicht nach links geneigt oder senkrecht Strichdicken: deutlich differenziert Übergang zu den Serifen: schwache Kehlung Querstrich des kleinen e: waagerecht Seit ca. 1722 Beispiele: Caslon, Baskerville, Times

Gruppe IV Klassizistische Antiqua

Gruppe V Serifenbetonte Linear-Antiqua

Gruppe VI Serifenlose Linear-Antiqua

Achse der Rundung: senkrecht Strichdicken: klarer Kontrast Übergang zu den Serifen: ohne Kehlung Querstrich des kleinen e: waagerecht Seit ca. 1789 Beispiele: Bodoni, Walbaum, Didot Ab hier werden die Schriften nicht mehr nach Stilepochen, sondern nach Formmerkmalen unterschieden!

Beispiele: Rockwell, Clarendon, Serifa Va Egyptienne: Waagerecht angesetzte, rechteckige Serifen ohne Kehlung in der Stärke des Grundstriches oder des dünnen Striches. Andere Varianten sind die Italienne und Clarendon.

serifenlos annähernd gleiche Strichstärken entweder geometrische Grundformen oder auf Antiqua-Schriften basierend. auch Grotesk genannt Seit ca. Mitte des 19. Jahrhunderts. Beispiele: Aria, Helvetica, Futura, Eurostile.

Gruppe VII Antiqua-Varianten

Gruppe VIII Schreibschriften

Gruppe IX Handschriftliche Antiqua

Alle Antiqua-Schriften, die den runden Schriften (Gruppen I bis IX) nicht zugeordnet werden können, weil ihre Strichführung von deren Charakter abweicht Hauptsächlich Versalschriften für dekorative und monumentale Zwecke

Druckschriften, die aussehen, als wären sie mit der Spitzfeder, Breitfeder, Redisfeder, dem Flach- oder Rundpinsel geschrieben. Laut DIN gehören die zur Drucktype gewordenen Schul- und Kanzleischriften zu dieser Gruppe. Bei vielen Schriften haben die Buchstaben Verbindungsstriche, aber auch nicht verdundene Schreibschriften gehören zu dieser Gruppe

alle Schriften, die von der Antiqua abstammend das Alphabet in einer persönlichen Weise handschriftlich abwandeln Wie bei Grupp VIII sind Schreibwerkzeuge zu erkennen die Buchstaben sind nicht verbunden ein Antiqua-Alphabet muss erkennbar zu Grunde gelegt sein.

Gruppe X Gebrochene Schriften

Gruppe XI Fremde Schriften

Gruppe XI Fremde Schriften

also, wer die nicht erkennnt...

Alle Nicht-Lateinischen Schriften

Beispiele: Chinesisch, Kyrillisch, Arabisch, Griechisch, Hebräisch


18 SHORTCUT/// THEMA

DIE VERWANDTE FREMDE Das kyrillische Alphabet


SHORTCUT /// DIE VERWANDTE FREMDE 19

Entstehung Die kyrillische Schrift auch Kyrilliza oder Asbuka genannt, ist eine Buchstabenschrift die in zahlreichen, vor allem slawischen Sprachen in Europa und Asien verwendet wird. Bis heute ist die Urheberschaft der kyrillischen Schrift sehr umstritten. Bekannt ist, dass die Brüder Kyrill und Method von Saloniki als Erschaffer der gagolithischen Schrift waren, auf welche die kyrillischen Schriftzeichen aufbauen. Wohl erst Mitte des 10.Jahrhuderts entwickelte sich das kyrillsche Alphabeth. Die meisten Buchstaben wurden aus dem griechischen Alphabeth übernommen. Für Laute, die im griechischen nicht vorkamen griff man zur gagolithischen Schrift. Der bedeutenste Vertreter der kyrillischen Schrift ist Clemens

von Ohrid, ein Schüler von Method. Er verfasste mehr als 40 Schriften und es wird spekuliert ob er nicht der Schöpfer der kyrillischen Schrift sei. Sein bekanntestes all seiner altbulgarischen Texte ist das Werk „Belehrende Evangelium“, es gilt als eines der ältesten kyrillischen Schriften. Um 1700 wurde die kyrillische Schrift im russischen Reich im Zuge von Reformen Peter des Großen vereinfacht und optisch an die lateinische Schrift angepasst.

Die meisten Buchstaben sind aus dem griechischen Alphabeth

Entwicklung

Korrekturblatt von Peter dem Ersten persönlich 1703

Um 1700 wurde die kyrillische Schrift im russischen Reich im Zuge von Reformen Peter des Großen vereinfacht und optisch an die lateinische Schrift angepasst. Er wollte die russische Kultur damit stärker an die europäische binden. Die Schrift hat viele Übernahmen aus dem lateinischen erfahren. Viele ursprünglich russische Formen wurden, durch holländische Fachmänner falsch interpretiert. Untertanen nahmen dies stillschweigend hin. In der letzten Korrekturschleife von Zar Peter, griff er auf das bereits bestehende Minuskelformen zurück, weil es mit den Kleinbuchstaben nicht so klappte. So kam es, dass die Minuskeln wie Miniaturen der Majuskeln aussehen. Seit dem Beitritt Bulgariens in die EU 2007 ist die kyrillische neben der lateinische und griechischen Schrift eine der drei offiziell verwendeten Schriften in der Europäischen Union.


20 SHORTCUT /// DIE VERWANDTE FREMDE

Entwicklung Az

Buki

In den letzten drei Jahrhundeten wurde die russische Schrift oft korrigiert. 1918 wurden vermeintliche „überflüssige“ Buchstaben getilgt. Man reduzierte die Buchstabenzahl von den ursprünglich 43 auf die heutigen 33 und passte die Rechtschreibung entsprechend an.

Vedi

Glagol

Glagoliza

Kyrilliza

Heutiger Stand Das heutige kyrillische Alphabeth besteht aus 33 Buchstaben jeweils als Majuskeln und Minuskeln bestehend. Im Gegensatz zum lateinischen Alphabeth ist gut zu erkennen, dass sich die Minuskeln kaum von den Majuskeln unterscheiden und auch kaum Oberund Unterlängen vorhanden sind. Zur Anwendung lässt sich sagen: Russische Schriften setzt man grundsätzlich leicht gesperrt. Setzt man die Buchstaben ungesperrt, so entsteht ein unnatürlich enges, unrhythmisches und schlecht lesbares Satzbild.

Heutiges kyrillisches Alphabeth


SHORTCUT /// DIE VERWANDTE FREMDE 21

Heutige Verbreitung Heute werden Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch, Serbisch, Mazedonisch und das moderne Kirchenslawisch sowie zahlreiche weitere Sprachen in Osteuropa, Sibirien, dem nördlichen Kaukasus und Zentralasien mit kyrillischen Zeichen geschrieben, darunter Turksprachen wie Kasachisch und Kirgisisch, das mit dem Persisch verwanten Tadschikisch, Mongolisch oder auch Dunganisch, ein chinesischer Dialekt.

Die heutige Verbreitung der kyrillischen Schrift in europäischen Staaten: als einzige Schrift der Amtssprache neben der Lateinschrift

Gegenüberstellung Es gibt einige Buchstaben im kyrillischen Alphabeth welche optisch dem lateinischen entsprechen und auch die gleiche Bedeutung haben, andere wiederum sehen nur ähnlich aus. Der Form nach können die Buchstaben in drei Gruppen geteilt werden: solche, die an das lateinische Alphabet erinnern (z.B. A, E, O, K, M, T) solche, die an das griechische Alphabet erinnern (z.B. Б, Г, Д, П, Р, Х) kyrillische Sonderformen, z.B. Buchstaben für einige Vokale Э, Ы, Ю, Я und für so genannte „Zischlaute“ wie Ж (= sch stimmhaft), Ш (= sch stimmlos), Ч (= tsch).

kyrillisch lateinisch

Аа

Аа

Вв

Ββ

Жж

Ее

Ее

Ѱѱ

Ψψ

Шш

Оо

Oo

Ґґ

Γγ

Чч

КК

Kk

Фф

Φφ

Љъ

Мм

Mm

Пп

Ππ

Ѽѽ

Тт

Tt

Рр

Ρρ

Ѻѻ


22 SHORTCUT /// DIE VERWANDTE FREMDE

Klassifikationen im Vergleich

Barock-Antiqua

Serifenbetonte Linearantiqua

Serifenlose Linearantiqua

Schreibschrift


SHORTCUT /// DIE VERWANDTE FREMDE 23

Bahnbrechende Erfindung Die Entwicklung einer eigenen Schrift ist eine der größten Kulturleistungen deren ein Volk fähig ist. Das Kyrillische Alphabeth wurde eigens geschaffen durch Menschenhand, nicht aus einer Enwicklung heraus. Die Erschaffer ließen sich zwar von schon bestehenden Schriftsysthemen inspirieren, jedoch nicht davon abhalten ganz individuelle Buchstaben und ein eigens dafür vorgesehenes Schriftsysthem zu entwickeln. Das kyrillische Alphabeth nimmt historisch und schriftliguistisch, als das drittgrößte Schriftsysthem Europas, eine Sonderrolle zwischen dem Griechischen und dem Lateinischen ein. Dies zeigt sich vor allem an den fehlenden eigenständigen Minuskeln. Die Kleinbuchstaben des Kyrillischen entsprechen den jeweiligen Größbuchstaben und unterscheiden sich lediglich in ihrer Größe zueinander. Das ermöglicht auch ein leichteres Erlernen der kyrillischen Schrift.


24 SHORTCUT /// B-WARE

B-Ware der kreative Ausschuss

Nicht nur an Fließbändern wird B-Ware produziert. Auch Designer reissen sich ein Bein aus um die perfekte Gestaltung zu finden und produzieren dabei jede Menge Schrott. Die folgenden drei Cover, die unrsprünglich für dieses Magazin gedacht waren, wurden aussortiert. Wesshalb? Kann ich selbst nicht so genau sagen. Letztendlich wurde es der Entwurf mit dem ich am wenigsten rechnete. In den ersten beiden Aussortierten steckt eine Menge Arbeit, vor allem das rechts abgebildete. Es spiegelt den Titel gut wieder. Letztenendes war es doch etwas zu verspielt. Das zweite Cover ist bedruckt mit einem Muster, welches ich entworfen hatte. Ich konnte mich ganz gut damit identifizieren, allerdings wird es dem Inhalt nicht ganz gerecht. Das dritte Cover, sieht von der Farbgebung ähnlich aus wie das erste. Das fiel raus weil es definitiv Ausschussware ist. Manchmal macht man auch Arbeiten nur um eine Auswahl an Entwürfen zu haben. Das letzte Cover gehört definitiv dazu.


25 SHORTCUT/// THEMA



27 SHORTCUT/// THEMA



29 SHORTCUT/// THEMA

BLICKHIERARCHIE Blichrichtung bestimmen


30 SHORTCUT/// THEMA


SHORTCUT /// BLICKHIERARCHIE 31

Eine der Gestaltungselemente des Designers ist es die Blickrichtung zu bestimmen. Was ist wichtig, welche Elemente möchte ich dem Betrachter zuerst vermitteln. Die Bildbetrachtung kann mit dem Lesen eines Textes verglichen werden. Im europäischen Kulturkreis liest man von links nach rechts und von oben nach unten. Dabei werden Sätze nicht mit einem Blick aufgenommen, sondern es erfolgen Blicksprünge von Wort zu Wort. Auch bei der Bilderfassung wandert der Blick des Betrachters von links nach rechts und von oben nach unten. Diese Richtungstendenz ist im Gegensatz zur Leserichtung kulturunabhängig. Auch Chinesen und Japaner ,,lesen`` Bilder von links oben nach rechts unten. Die Betrachtung eines Bildes unterscheidet sich allerdings in einigen Aspekten von dem Lesen einer Textseite. Ein Bild wird nicht immer von links oben nach rechts unten abgetastet. In der Regel konzentriert sich der Blick des Betrachters zuerst auf diejenigen Bildteile, die für ihn von besonderem Interesse sind. Doch das interessierende Bildelement wird wieder von links oben nach rechts unten abgetastet, bevor der Rest des Bildes

betrachtet wird. Diese Richtungstendenz hat Auswirkungen auf die Bildgestaltung. Bildelemente oder Kontraste, die eine besondere Wichtigkeit bekommen sollen, sollten im rechten Bildfeld positioniert werden. Der Blick des Betrachters wird dort, nachdem das Bild von links oben nach rechts unten abgetastet wurde, zur Ruhe kommen.

In den folgenden Abbildungen wurden verschiedene Stilmittel der Blickhierarchie angewendet. Zum einen die gleichmäßige Inszenierung. Diese lässt alles neutral erscheinen. Es erschwert es dem Betrachter einzelne Elemente, nach seiner Gewohnheit unterscheiden zu können. Selbst einzelne Wörter sind nur schwer erkennbar, da wie im Beispiel unten links jeder Buchstabe die gleiche Priorität besitzt. Alles wirkt sehr homogen. Im Bild unten rechts wurden gleichmäßige Abstände gebildet welche mit dem eigentlichen Wortaufbau nichts mehr gemeinsam haben. Da unser Auge es gewohnt ist, dass Wörter in Gruppen stehen, wird er durch die neue Kombination verwirrt und der Text erhält einen völlig neuen oder auch gar keinen Sinn.


32 SHORTCUT/// THEMA


SHORTCUT /// BLICKHIERARCHIE 33

Der zweite Weg den Betrachter mit seinem Blick zu lenken, ist es eine Komposition zu erschaffen welche ganz klar eine Hierarchie zum Vorschein bringt. Wichtige Elemente werden groß oder mit knalligen Farben gestaltet. Es ermöglicht dem Leser völlig neue Sinnbildungen eines Textes. Anders als bei dem ersten Beispiel werden hier einzelne Wörter sichtbar und lesbar, allerdings wird der Text an sich durch unterschiedliche Grössenverhältnisse und die damit verbundene Blickrichtung, verändert.


34 SHORTCUT /// KREATIVE MUSE


SHORTCUT /// KREATIVE MUSE 35

35 SHORTCUT/// THEMA

GEISTESBLITZ So küsst auch dich die kreative Muse

INSPIRATION Viele Medien bieten jede Menge Inspiration. Sei es das Internet, Bücher, Magazine oder Ausstellungen. Aus jeder dieser Quellen lässt sich einiges ziehen, wenn man genau hinschaut. UMWELT BEACHTEN Der Alltag bietet oft die kreativsten Inspirationen oder Anregungen zu Lösungsansätzen. Fabkombinationen in Hülle und Fülle. Sei es ein Spaziergang im Wald, Sonnenuntergänge im Herbst, Pflanzen oder Tiere. Alles um uns herum kann inspirierend sein, wenn man sich die Zeit nimmt es wahr zu nehmen. QUERDENKEN Muss es immer der einfache Weg sein? Ja! Das soll nicht heissen das Erstbeste zu nehmen, aber dennoch sollten die Gedanken und die Arbeit fließen. Zwingt man sich zu etwas womit man sich nicht identifizieren kann, kommt meist nichts Gutes dabei herum. Querdenken heisst nicht kompliziert denken, sondern anders denken, das Projekt auf den Kopf stellen um es mal von der anderen Seite betrachten zu können und neue Gedankenansätze zu zulassen. BRAINSTORMING Es gibt eine Themenvorgabe? Super! Stift in die Hand und loslegen! Alles aufschreiben und skizzieren was einem dazu einfällt. Die besten Ideen markieren, alles in einen Topf werfen, kräftig umrühren, ab-

schmecken und mit ein bisschen Übung steht ein deftiges Konzept. IDEENKATALOG Das sieht ja super aus! Dann auf´s Papier damit. Diverse Umsetzungsstrategien sollte man immer parat haben. Egal ob aus dem Internet, Arbeiten von Kollegen oder aus Ausstellungen. Fotografieren und Notieren was das Zeug hält. Irgendwann sitzt man vor seinem Projekt und kann anhand seines Ideenkataloges sein eigenes Kreativkonzept entwickeln. Gewürze zum Kochen muss man ja schließlich auch nicht erst selbst züchten, nur würzen sollte man schon selbst. LOSLEGEN Das furchteinflößende weisse Blatt Papier oder der leere Bildschirm, welcher Designer hat es nicht schon einmal erlebt?! Nicht lange zögern, einfach loslegen. Am Besten erst mal auf die analoge Art, Stift und Papier. Skribbeln bis der Bleistift glüht. Die guten Ideen werden zuerst umgesetzt und der Rest kommt dann meist von alleine. AUSTAUSCHEN Zwei Augen sehen gut, vier sehen besser und konstruktive Kritik hat noch keinem geschadet. Der eigene Geschmack ist wichtig, aber auch oft blind für Fehler. Zeig deine Arbeiten deinen Kollegen oder Menschen die sich mit der Thematik auskennen und du wirst überrascht sein welche Ideen noch zum Vorschein kommen können.

AUSSTELLUNGEN Nichts ist besser als sich um zu schauen was die Konkurrenz so treibt. Oft fühlt man sich im ersten Moment vielleicht niedergeschlagen aber es kommt der Augenblick an dem man es besser machen möchte. Also nichts wie raus! Kunst und Kultur bietet jede Menge Imput. CHAOS STIFTEN Erst mal Unordnung schaffen um Ordnung zu kreieren. Alle Ideen auf einen Haufen packen und dann in Ruhe aussortieren. Was kann weg? Was kann bleiben? KOPIEREN Wer sagt: „Kopieren darf man nicht“? Niemand! Natürlich ist es unter der Würde eines Designers eins zu eins Arbeiten zu kopieren, dennoch spricht nichts dagegen Techniken anderer in seinem eigenen Konzept einzubringen. Nur so kann Neues entstehen. PAUSE Wenn gar nichts mehr geht, Schluss für heute! Oft hat man anderes im Kopf was einem vom Kreativsein abhält, aber das ist auch ok. Raus aus der Wohnung, weg vom Schreibtisch. Spazieren gehen oder mit Freunden zum Kaffee treffen. Was auch immer, alles besser als krampfhaft zu hoffen, dass der Funke überspringt. Oft sieht es am nächsten Tag schon wieder viel besser aus und man ist in der Lage mit neuem Elan und frischem Imput an die Arbeit zu gehen.


36 SHORTCUT/// THEMA

WORT VERGIFTUNG Installation im รถffentlichen Raum Wiener Einkaufscenter

Ein Projekt von Matias Kropfitsch & Carolin Kaiser


SHORTCUT /// WORTVERGIFTUNG 37

CAROLIN KAISER Studentin an der Fakultät für Gestaltung in Mannheim / Kommunikationsdesign

Carolin Kaiser, 27 Jahre lebt seit fünf Jahren in Mannheim und studiert dort seit März 2012 an der Fakultät für Gestaltung, Kommunikationsdesign.

MATHIAS KROPFITSCH Student an der Universität für angewandte Kunst in Wien/ Sprachkunst

Mathias Kropfitsch, 20 Jahre, lebt seit Herbst 2011 in Wien. Seit Oktober 2012 studiert er Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst.


38 SHORTCUT /// WORTVERGIFTUNG

WORTVERGIFTUNG zum Projekt...

Schauplatz der Aktion „Wortvergiftung“ ist die Lugner City, ein Einkaufszentrum im 15. Wiener Bezirk. Der Text, der dem Projekt zugrunde liegt, dokumentiert einen mehrstündigen Aufenthalt in diesem Einkaufszentrum; die Darstellung erfolgt durch Werbeslogans, Radiodurchsagen, von Preisschildern und Hinweistafeln abgelesenes, im Vorbeigehen aufgeschnapptes - also ausschließlich Sprachmaterial, das direkt aus der Lugner City stammt und vor Ort notiert wurde. Zwischen den schriftlich festgehaltenen Sprachfetzen (denn mehr nimmt der Besucher/die Besucherin beim Aufenthalt im Einkaufszentrum im Regelfall nicht auf) gibt es wenig Zusammenhang; sie stehen in keiner Beziehung zueinander, außer der, dass sie ein in mehrfacher Hinsicht treffendes Bild der Lugner City zeichnen. Sie wurden genau in der Reihenfolge abgetippt, in der sie notiert worden waren; lediglich die Interpunktion wurde nachträglich hinzugefügt, um dem Text eine gewisse rhythmische und „Inhaltliche“ Struktur zu verleihen. das Ergebnis sind Sätze, die zwar durch Punkt und Komma als solche gekennzeichnet sind, jedoch keinerlei Sinngehalt besitzen. der ganze Vorgang wurde danach noch einmal wiederholt, der zweite Text an den ersten angehängt.


39 SHORTCUT/// THEMA

lugner city billa bipa weltbild müller tchibo ditech h&m c&a media markt libro deichmann vögele shoes merkur KFC niedermeyer mausi markt kino-kindergarten 15., moeringgasse westeingang imperatore del maroni von desssouki ihr friseur trend hair ditech computer. und nicht irgendwas. media markt im obergeschoss KFC so good rolltreppe ins obergeschoss refill express in quality we trust beste qualität zu TOP preisen. 24h sb-zone post abgabebox kontoservice bargeldservice bargeldservice bargeldservice. schuh- schlüssel- stempeldienst videoüberwachung anker, mein daheim, die österreichischen lotterien. kraftsnack 2,59 weihnachtsbäckerei 66 dunkelblau 65 gelb. niedermeyer multi-shopping jetzt neu riesen auswahl zu internetpreisen 30.000 produkte internetpreise 97x filialservice bezahlen vor ort in 48h abholbereit gehrock 179,- der wiener wurstmeister. aktion der woche, solange der vorrat reicht garantierte qualität aus österreich, jausenwurst würzig und zart geräuchert per stück 700gstange kg 2,84 1,99 aktion abgabe nur in haushaltsüblichen mengen! gut günstiger gross aktion der woche qualitätsfleisch garantiert aus österreich schweinsschulter ohne schwarte und knochen qualität pur bauernstelze imbiss das beste sehen professional make-up P 2 stunden gratis kinder, seid ihr alle da? für unsere kleinen besucher game stop we proudly present 9,99er videoüberwachung spielen ausgang west exklusiv für alle orion erotisch shoppen ERDGESCHOSS neben den liften weihnachtsmarkt handwerkskunst aus nicaragua. -20% bis zu countdown für den handy pur jaques lemans young diamonds swatch cinnabon world famous cinamon rolls, boutique cetra orion marionnaud handwerkskunst aus nicaragua WC hier hier bin ich mensch bonita telering merkur. besuchen sie rabatt -10% auf alles florman t-mobile all inclusive x-mas star müller M, unsere preise sollten sie vergleichen, neueröffnung! 1.450 m² verkaufsfläche! drogerie über 50.000 artikel parfümerie über 28.000 artikel schreibwaren über 19.000 artikel strümpfe über 7.500 artikel spielwaren über 20.000 artikel; besuchen sie unsere müller filiale müller t-mobile libro x-mas ihr markt, leergut. exklusiver herbstsale, wenig brennen ohne limit, surfen dm dont you ausgang gürtel kino x-mas star der große rabattz -10% auf alles müller starting in my heart. preise finally i can see you crystal clear handwerk the stars are pure aus nicaragua we could have had it all online shop to the beat. bistylish bipa zahlt nur was ihr wirklich braucht, we could have had it all shop-mitarbeiter (m/w) gesucht. alle informationen zur bewerbung erhalten sie bei unseren mitarbeitern im shop never had met you rolling in the deep weihnachten. schlüsseldienst schuhreparatur plaza handwerkskunst aus nicaragua WC libro 1 mio. € in bar gewinnen www.zeitraum.org c&a c&a c&a t-mobile t-mobile wäscherei alnatura active beauty. trends rund um die uhr versandkostenfrei kostenfreie rücksendung kino


40 SHORTCUT /// WORTVERGIFTUNG

INSTALLATION provokativ...

Der Text wird, in Abschnitte gegliedert, auf rote und braune Adhäsionsfolie geklebt. Aus der Folie werden Flecken geschnitten: „Blutlachen“ und „Erbrochenes“, in denen die Textauszüge „schwimmen“. Diese Flecken werden in der Lugner City verteilt; zwischen der Textstelle und dem ausgesuchten Ort soll unbedingt ein Bezug, etwa eine sprachliche Übereinstimmung, gegeben sein. an einigen zentralen Orten werden „kollabierte“ Schaufensterpuppen dazugelegt. Das Projekt setzt sich mit der Flut sprachlicher Reize, dem „Sprachchaos“ auseinander, das in den meisten Zentren urbaner Öffentlichkeit über den Menschen hereinbricht. Der zentrale Gedanke dabei: der Besucher/die Besucherin ist diesen Reizen so lange ausgesetzt, nimmt so lange unwillkürlich Sprachprodukte auf (oder ein), bis ihm/ihr davon schlecht wird und der Körper das überdosierte Sprachmaterial wieder ausstößt. Das Ziel ist, wenn man das so sagen kann, ein Sichtbar- und Bewusstmachen jener sprachlichen Einwirkungen, die im urbanen Alltag aufgrund ihrer Allgegenwart längst un-sichtbar geworden zu sein scheinen, und die in erster Linie nicht bewusst aufgenommen werden.


41 SHORTCUT/// THEMA

SHORTCUT /// WORTVERGIFTUNG 41

INSTALLATION Aufsehen erregen...

Eine Puppe liegt in einer Blutlache, auf welche der Text abgebildet wird. Jeder Betrachter wird im ertsen Augenblick geschockt sein, dass ein Toter am Boden liegt und schauen was passiert ist, beim Nähertreten wird man den Text im Blut lesen können und die Passanten haben die Möglichkeit darüber nachzudenken. Die zweite Puppe „kotzt sich aus“. Aus ihrem Mund kommen dünne farbige Papierstreifen auf welche der Text gedruckt wird. Auch hier werden Passanten sich belästigt fühlen und es nicht beim Augenrollen und genervt Ausschnaufen belassen. Sie werden beobachten wie der Mensch, der sich an die Wand lehnt und sich übergibt, sich weiter verhält. Wenn sie feststellen, dass er sich nicht bewegt wird dies ihre Neugier wecken und sie treten näher. Die präparierten Puppen sollen jeweils in einer optischen Luftlinie zueienander plaziert werden. Somit bekommt der Betrachter die Chance, wenn er eine Puppe als solche identifiziert hat, die weiteren als Teil der Installation zu erkennen und ihnen ebenfalls Aufmerksamkeit zu schenken. Mit etwas Glück bilden sich um beide Puppen zeitgleich Menschentrauben und weitere Passanten werden durch ihre Neugier angezogen. Überall im Haus werden weitere Kotz- und Blutflecken verteilt um dem Betrachter das Szenario immer wieder in Erinnerung zu rufen, eine Art „Gehirnwäsche und Reizüberflutung“ um das Thema unseres Projektes wieder aufzunehmen.



43 SHORTCUT/// THEMA

INSTALLATION zum Nachdenken anregen...


44 SHORTCUT/// THEMA

TYPOGRAFIE JENSEITS VON PUNKT-, KOMMA- UND STRICHREGELN

Typografie muss nicht zwingend ein trockenes Thema sein. Handgemachte Schriften sind alles andere als öde. Sie bedürfen zwar auch nach gewissen Techniken und Ordnung, sind aber wesentlich flexibler und offener ihrem Gestalter gegenüber. Auf den nächsten Seiten werden Bücher und Magazine vorgestellt welche sich mit Typografie in einer eher experimentellen Form beschäftigen und zu Meisterwerken der eigenen Kreation anregen wollen.


45 SHORTCUT/// THEMA


46 SHORTCUT /// BUCHEMPFEHLUNG

Playful type lässt der Kreativität freien Lauf. Kombiniert auf 240 Seiten sind Typografie in ihrer verrücktesten Form zu finden. Schrift gebaut aus Holz, Papier und Eis, gespannt aus Nägeln mit Fäden, geformt aus Knetmasse oder Luftballons. Es bleiben keine Wünsche offen. Dieses Buch zelebriert illustrative Fonts und handgemachte Typografie in ihrer ausgefallensten Form.

Handwritten schließt sich ebenfalls den handgemachten Schriften an. Experimentelle typografische Ergüsse auf 189 Seiten, geschaffen von bekannten und auch weniger bekannten Designern für den Mainstream, Werbekampagnen und Plattencover. Atemberaubend gut und gerne auch mal provokativ.

Wer es gerne etwas traditioneller möchte, kann sich mit diesem Buch wunderbar von Buchdrucken, Kupferstichen und Lithografien aus dem 19ten Jahrhundert inspirieren lassen. Verschlungene Schriften, Verziehrungen, Rahmen, nostalgische Werbeanzeigen und Verpackungen werden auf 232 Seiten schön präsentiert. Alle Arbeiten in diesem Buch sind handwerkliche Kunstwerke für sich.

Gebundene Ausgabe 239 Seiten

Gebundene Ausgabe189 Seiten

Gebundene Ausgabe 239 Seiten

Verlag: Die Gestalten Verlag (2008)

Verlag: Thames & Hudson (2006)

Verlag: Die Gestalten Verlag (2008)

ISBN-10: 3899552202

ISBN-10: 0500285950

ISBN-10: 3899552202

Größe: 24 x 2,4 x 28 cm

Größe: 25 x 1,9 x 25 cm

Größe: 24 x 2,4 x 28 cm

Preis: 103,00 €

Preis: 103,00 €

Preis: 103,00 €


SHORTCUT /// BUCHEMPFEHLUNG 47

Wer Inspiration brauch ist mit diesem Buch gut bedient. Zwar nicht mehr ganz aktuell, da es schon 2006 erschienen ist aber dennoch beinhaltet es eine Menge sehr guter Arbeiten. Altitute beschäftigt sich mit schweizer Design, Illustration und Typografie. Handwerk und experimentelles Design werden hervorragend vereint.

Dieses Buch zeigt moderne Arbeiten von Designern welche die Stile der Vergangenheiten interpretieren, jedoch zeitgemäß und zeitlos wirken lassen. Durch ästhetische Grafiken kombiniert mit hochwertiger Typografie, enstand hier ein Werk welches die aktuelle gestalterische Entwicklung gut wiederspiegelt.

novum – World of Graphic Design gilt als eine der führenden Designzeitschriften weltweit und wurde bereits 1924 unter dem Namen „Gebrauchsgraphik“ in Berlin gegründet. Themenschwerpunkte sind Grafikund Kommunikationsdesign und die Präsentation etablierter Gestalter sowie junger Talente. novum ist ein Fachmagazin für Grafikdesigner und erscheint auf Deutsch und Englisch. Seit Anfang des Jahrtausends widmet sich die Zeitschrift verstärkt dem Thema Haptik: In nahezu jeder Ausgabe wird ein anderes Veredelungsverfahren, Umschlagmaterial oder Feinpapier präsentiert.

Gebundene Ausgabe 240 Seiten

Gebundene Ausgabe 176 Seiten

Magazin Ausgabe ca.80 Seiten

Verlag: Die Gestalten Verlag (2006)

Verlag: Die Gestalten Verlag (2012)

Verlag: Stiebner Verlag GmbH

ISBN-10: 3899551605

ISBN-10: 3899554132

ASIN: B00006LPY0

Größe: 23 x 3 x 29 cm

Größe: 1,6 x 23,5 x 28,6 cm

Größe: 23 x 29,7 x 0,6 cm

Preis: 50,00 €

Preis: 35,00 €

Preis: 11,00 €


48 SHORTCUT /// TREND 2013

FARBE

Welcher Farbton begleitet uns im Jahr 2013? Pantone entschied, es soll der Edelsteinfarbton Emerald sein, der seit der Antike in vielen Kulturen und Religionen als Farbe der Schรถnheit und Sinnlichkeit gilt, die Balance und Harmonie im Leben wiederherstellen. Unter anderem werden bunte,geometrische und florale Muster sehr angesagt sein. Also keine Scheu davor, mal ordentlich in die Farbtรถpfe zu langen.

TREND


SHORTCUT /// TREND 2013 49

SCHRIFT Wer im letzten Jahr ein wachsames Auge auf die Typowelt hatte, wird gemerkt haben, dass handgeschriebene Schriften wieder voll im Trend liegen. Auch im Jahr 2013 wird dieser Trend weiter reifen und vielleicht sogar seinen Höhepunkt erreichen. Individuelle Logos und Schriftzüge, Calligrafie und Chalklettering werden dieses Jahr unsere Augen beglücken.


50 SHORTCUT /// MY DARLING

MY DARLING Jeder Designer besitzt wohl eine Lieblingsschrift

Für die drei Schriften des Chalet-Font-Pakets – Spielarten berühmter Klassiker wie Helvetica, Futura und Avant Garde – erfinden House Industries eine Entstehungsgeschichte um einen fiktiven Designer namens René Albert Chalet. Er soll in den 40er Jahren sein Geld mit Mode verdient haben, nebenbei schuf er ein paar Schriften. House führt die Designwelt aufs Glatteis, indem sie ihr Unwissenheit und Ignoranz gegenüber der eigenen Geschichte vorwerfen. Das Märchen wird so überzeugend inszeniert, zum Beispiel mit Zitaten prominenter Designer, dass viele die Geschichte glauben. Zeitschriften stellen die Chalet-Schriften inklusive ihrer Entstehungsgeschichte vor, ohne zu ahnen, dass sie frei erfunden ist. Sonderbare »Fakten« werden nicht in Frage gestellt, zum Beispiel dass Chalet 13 Jahre vor Helvetica erschienen sein soll und damit Helvetica zur Kopie deklariert. Es gibt auch Kritik. Rudy Vanderlans von Emigre hält überhaupt nichts von diesem Coup: »Man kann den Menschen alles über das Entstehen einer Schrift erzählen, weil diese Disziplin weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.« Er wünscht sich, House Industries hätten den wirklichen Vätern von Chalet – Helvetica und Futura – genauso viel Respekt erwiesen wie Big Daddy Roth (Rat Fink Fonts) oder Ed Benguiat. Dem Erfolg von Chalet tat die Inszenierung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Binnen weniger Wochen ist das Schriftpaket weltbekannt.


51 SHORTCUT/// THEMA

SHORTCUT /// MY DARLING 51

RenĂŠ Albert Chalet der, der angebliche Erfinder meiner Lieblingsschrift, war Modedesigner.

Hier im Vergleich zu sehen mit Helvetica, Futura und AvantGarde.


52 SHORTCUT SHORTCUT/// ///THEMA MY DARLING


SHORTCUT /// MY DARLING 53

53 SHORTCUT/// THEMA

Original

Chalet NewYork Nineteeneighty

Abbildung aller Postkarten mit der jeweiligen Lieblingsschrift der Studenten



55 SHORTCUT/// THEMA

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Albert Einstein


56 SHORTCUT /// BASICS MAGAZIN

Man muss kein Genie sein um ein ordentliches Magazin zu gestalten. Ein paar Grundkenntnisse und wie Einstein sagt, eine gehörige Portion Phantasie, sollten reichen um ein Magazin zu gestalten. Die Pantasie kann ich hier nicht liefern, aber durchaus ein paar hilfreiche Tipps.

Fotos/Illustrationen Ich behaupte der Mensch ist von Natur aus lesefaul. Würden in manchen Texten nicht ganz so spannende Inhalte vorhanden sein, käme wohl keiner auf die Idee hierfür seine Zeit zu verschwenden. Also: Viele schöne Fotos. Aber halt! Nicht überladen. In der Regel nicht mehr als fünf Objekte auf der Seite, sonst blickt ja keiner mehr durch. Texte Was die Lesefaulheit betrifft, kommen wir direkt zum nächten Thema. Typografie. Eine heikle Sache. Denn gute Typografie muss gelernt sein. Punkt eins: auf keinem Fall mehr als drei Schriftarten in einer Gestaltung und darauf schauen, dass die Schriftarten zueinander passen. Punkt zwei:

Lesefreundliche Texte achten in der Regel auf optimale Zeilenabstande, Schriftgröße und Laufweite. Cover Das Cover müsste eigentlich an erste Stelle? Man sieht es zwar zuerst, aber dennoch sagt es nicht immer viel über den Inhalt aus. Das Cover sollte dennoch weblich und dem Magazininhalt ensprechend auffällig sein. Inhalte Zum Anfang bedarf es einem Editorial. Ich finde es immer wieder interessant, was die Macher eines Magazines so zu sagen haben. Dann kommt das Inhaltsverzeichnis. Hier darfs gerne schon bunt werden, denn das macht neugiereig. Die Artikel sind wohl das wichtigste. Diese sollten zeitgemäß, aktuell und informativ sein. Großzügig gestaltete Einleitungsseiten laden den Leser zum Weiterlesen ein. Impressum Zum Schluss gibts dann noch das Impressum. Das muss rein, aus rechtlichen Gründen.


57 SHORTCUT/// THEMA

SHORTCUT /// BASICS MAGAZIN 57

55 % Internet

5%

Magazine 0%

Zeitung

0%

TV/ Radio

40% B端cher

Laut Presse gehen die Zahlen der Printmedien zur端ck. Ich bin 端berzeugt davon, dass Internet zwar eine gute Quelle f端r Informationen ist, aber ich habe immernoch lieber ein Buch in der Hand. Diese Grafig zeigt meinen Konsum von Medien.


58 SHORTCUT /// IMPRESSUM

Herausgeber Carolin Kaiser Seckenheimerstrasse.31 68165 Mannheim carolin.kaiser@aol.de Anzeigen Carolin Kaiser (verantwortlich, Anschrift wie Herausgeber) Erscheinung und Auflage Januar 2013, einmalige Ausgabe Druck Eduard Mayer, Schwetzinger Vorstadt/Mannheim Verwendete Schriften Ballpark, Baskerville, BerkeleyOldstyleBook, Century, ChaletBook, ChaletComprime, ChopinScript, Coco, Courier New Didot, FranklinGothic, HelveticaNeue, Lucida Blackletter, Ming-Imperial, Minion, Optima, Palatino, PostAntiqua, Rockwell, SnellRoundhand Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beitr채ge und Abbildungen sind urheberrechtlich gesch체tzt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung der Herausgeberin.



Semesterarbeit von Carolin Kaiser ¬ WS12/13 Grundlagen der Gestaltung II ¬ betreut durch Frau Prof. Veruschka Götz


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