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Strauchkampagne

500 Sträucher in sechs Wochen

Erfolg für „Natürlich- Strauch“-Kampagne

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Strauchpflanzung im Garten der Kindergruppe Pankow

Schon nach sechs Wochen hatte die Ende März gestartete Kampagne „Natürlich Strauch“ des NABU Berlin die erste Halbzeit geschafft: Der 500. Strauch war gepflanzt und damit die Hälfte der als Ziel anvisierten 1.000 neuen Gehölze für Berlin. Nummer 500, ein Schneeball, steht nun im Garten der NABU-Kindergruppe Pankow auf dem Gerlände der Kleingartenanlage „Famos e.V.“. Insgesamt pflanzten die jungen Naturfreund*innen dort sechs einheimische Wildsträucher. Zwei weitere, größere Strauchpflanzaktionen fanden Anfang Mai gemeinsam mit der Wohnungsgesellschaft Vonovia statt, die Grünflächen an zwei Wohnanlagen in Reinickendorf-Ost und in Pankow zur Verfügung stellte. Mit vereinten Kräften wurden dort mehr als 250 Sträucher gepflanzt, darunter Schlehe, Schneeball, Pfaffenhütchen und Purpurweide. Die Kampagne „Natürlich Strauch!“ will das Image von Sträuchern verbessern, die – im Gegensatz zu Bäumen – oft geringgeschätzt und durch falsche Pflegemaßnahmen verkrüppelt oder leichtfertig gerodet werden. Dabei sind auch Sträucher wichtige Lebensräume für Tiere und tragen zu einem erträglichen Stadtklima bei. Deshalb wendet sich der NABU Berlin auch an Wohnungsgesellschaften und Grünflächenämter, um für eine ökologische Strauchpflege zu werben. Dass hier einiger Informationsbedarf besteht, ließ sich im Sommer wieder vielerorts in Berlin beobachten: Noch während der Vogelbrutzeit wurden – zum Beispiel in der Norwegerstraße in Pankow – Sträucher drastisch zurückgeschnitten und ihrer natürlichen Wuchsform beraubt, so dass sie weder Blüten noch Früchte treiben können.

Grünanlagen aus Sicht der Polizei

Eine weitere, vielleicht überraschende Gesprächspartnerin für unsere Kampagne ist die Polizei. Bei einer Begehung in Kreuzberg tauschte sich unsere Naturschutzreferentin Juliana Schlaberg mit Vertreter*innen der Kriminalprävention und Bezirkspolitiker*innen über die Gestaltung und Pflege von Grünanlagen in der Stadt aus. Aus Sicht der Polizei sind dichte Gebüsche mitunter problematisch, weil Dealer oder Junkies dort ihren Aktivitäten nachgehen könnten. Eine mögliche Lösung, die Naturschutz und Prävention unter einen Hut bringt, zeichnete sich aber während der Begehung schon ab: Dornensträucher schützen nicht nur Vogelnester vor Katzen und anderen Beutegreifern, sondern sind auch als Versteck für Kriminelle nicht sonderlich attraktiv.

Strauchpflanzaktion in Rudow

Alexandra Rigos Weitere Informationen: berlin.nabu.de/natuerlichstrauch. Bei Fragen zum Thema können Sie sich auch an unsere Strauchsprechstunde wenden: strauchsprechstunde@nabu-berlin.de

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