Landesverband Berlin
Natur in Berlin
Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2016
Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des NABU, SCHWERPUNTKTHEMA Wasser Im langjährigen Durchschnitt regnet es in Berlin jährlich rund 645 Millimeter. Ob das viel oder wenig ist, ist eine Frage der Perspektive. Es geht letztlich darum, wie viel Wasser die Stadt trotz der starken Versiegelung aufnehmen und unter welchen Bedingungen es wieder in den Wasserkreislauf zurückfließen kann. In dieser Ausgabe zeigen wir an einigen Beispielen, wie wichtig das Thema Wasser zukünftig in Berlin ist. Starkregenereignisse haben Einfluss auf den Stoffhaushalt unserer Gewässer. Gleichzeitig fehlt Wasser nicht nur in den aquatischen Naturräumen. Dies macht sich in den Stadtgärten, in den Wäldern und Einzugsgebieten der Grundwasserförderung wie auch in den FFH-Gebieten schon seit langer Zeit bemerkbar. In unserem Schwerpunktthema diskutieren wir diese Probleme und zeigen Lösungswege auf. Die langjährigen Genehmigungen zur Grundwasserförderung werden derzeit bearbeitet. Daher setzt sich der NABU Berlin innerhalb der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz dafür ein, dass mit der Neuauflage eines berlinweiten Wasserversorgungskonzeptes endlich auch ökologische Kriterien berücksichtigt und planungsrechtlich festgesetzte Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen erarbeitet werden. Und wir haben gefeiert! Die Storchenschmiede Linum ist 25 Jahre alt geworden und mit ihr das Wirken des NABU Berlin in einer sensiblen Naturlandschaft vor den Toren Berlins. Wie alles begann und worauf wir zurückblicken finden, Sie ab Seite 14.
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AKTUELLES
Tag der offenen Tür Kommentar zur Wahl Vogel des Jahres 2017
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SCHWERPUNKT
Berliner Gewässer vor dem Kollaps Septimer Becken Sauber bleiben bei der Poolreinigung Fredersdorfer Mühlenfließ Derzeit noch auf Pump
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SPEKTRUM
Gegen den Wassermangel im Garten 25 Jahre Storchenschmiede Linum Ringelnattern gesucht
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VERANSTALTUNGEN
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Veranstaltungen und Exkursionen Termine zur Stunde der Wintervögel
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Mit allen guten Wünschen
Ihr Rainer Altenkamp 1. Vorsitzender NABU Berlin
Impressum NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin; 1. Vorsitzender: Rainer Altenkamp, 2. Vorsitzende: Melanie von Orlow, Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.): Jutta Sandkühler; www.nabu-berlin.de, www.facebook.com/NABU-Berlin Redaktion und Layout Carmen Baden (cb) Redaktionelle Beiträge Carmen Baden (cb), Jutta Sandkühler (js), Katrin Koch (kk) Gastbeiträge Dr. HansJürgen Stork, Antje Stavorinus Anzeigendaten NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin.de Mediadaten 2016 unter: www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich Nächster Redaktionsschluss 10.12.16 Nächster Veranstaltungszeitraum März - Mai 2017 Papier 100% Recycling Auflage 13.000 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titel: tobid/photocase.de, S. 2: Kauz und Ringelnatter/Jens Scharon, Bär (auch S.17)/Ullrich Wannhoff, S.3: Turmfalkenkasten/ Steffen Mehner, Wildvogelstation/Carmen Baden, Alexander Gürtler/Carmen Baden, S.4: Berlin/Jens Scharon, S.5: Kauz/Jens Scharon, S.6-7: alle Fotos/Dr. Hans-Jürgen Stork, Grafik: ilu AG_Geotest AG, eigene Ergänzungen/Stork, S.8: (oben) Entschlammung Schäfersee/Dr. Hans-Jürgen Stork, Wassertropfen auf Stöpsel/cat.pallace /photocase.de, S. 9: Pool RaBoe/Wikipedia/ CC-BY-SA-3.0, S.10: Fredersdorfer Mühlenfließ/Horst die Filzlaus [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons, S.11: Fredersdorfer Mühlenfließ/Andreas Hinz, S.12: Keyhole Beet (links)/Carmen Baden, Keyhole Beet (rechts)/Maria Busse, S. 13: Illustration/Keyhole Beet/Füllmaterial/Carmen Baden, S. 14: Storchenschmiede Linum (Totale)/Wulf Geißler, Gruppenfoto/Carmen Baden, S.15: alle historischen Fotos/Dr. Hans-Jürgen Stork, rbb-96 Std-Aktion/Wulf Geißler, S.16: Ringenatter (oben)/Anja Jaworowski, Ringelnatter in Küche/Regine Schramm, S. 17: Amsel/Frank Derer, Rosskastanienblatt/von Ninjatacoshell [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons, S:17: Bärenfoto/Ullrich Wannhoff, S. 18: Meldebogen/Sebastian Hennings Hinweise der Redaktion Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Genehmigung. Bankverbindung Spendenkonto: NABU Berlin, Bank für Sozialwirtschaft, Konto-Nr. 329 32 00, BLZ 100 205 00 oder IBAN: DE 76 1002 05000 003 2932 00 BIC: BFSWDE33 BER
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AKTUELLES | 3
Nachbarn im Florakiez
Neuer Kollege
Turmfalkenkästen
Ansprechpartner für Ehrenamtsbetreuung und Fundraising
Nicht nur für „Gutbetuchte“ wird Wohnraum im Pankower Florakiez geschaffen, auch wildlebenden Vögeln greift man hier unter die Fittiche. Bereits seit den 1980er Jahren wurden von der NABU-AG Greifvogelschutz im Rahmen eines Artenhilfsprogramms Nistkästen für Turmfalken im gesamten Stadtgebiet installiert. Seit 1995 hing in der Pankower Heynstraße am Schornstein der Firma ZTD (Zentraler Theaterdienst GmbH) ein solcher Kasten, in dem jahrelang Turmfalken gebrütet haben. Mit den Jahren verwitterte diese Nisthilfe und drohte auseinander zu fallen. Ein neuer Nistkasten wurde vom NABU Berlin angefertigt und beim Theaterdienst gelagert. Nach erfolgreich abgeschlossener Brutsaison der Falken wurde der Schorn-
stein Mitte September von Christoph Schimetzky erklettert und der alte Kasten gegen den neuen ausgetauscht. (kk) nabu-berlin.nabu.de/fachgruppen/greifvogelschutz
Neue Kindergruppe Treptow-Köpenick Bei Wind und Wetter raus Der grüne Bezirk Treptow-Köpenick hat eine neue NABU-Kindergruppe. Die Kinder treffen sich jeden Mittwoch um 15.00 Uhr mit dem Leiter Karsten Matschei im Jugendclub „Würfel“ in der Alfred-Randt-Straße 54, 12559 Berlin. Das Angebot findet bei jedem Wetter und auch in den Ferien statt. Die Gruppe steht allen Kindern ab acht Jahren offen. Kontakt: (0171) 7533873, kindergruppe-treptowkoepenick@nabu-berlin.de
Tag der offenen Tür für Freunde und Förderer in der Wildvogelstation Seltene Einblicke in die Arbeit der Station / von Carmen Baden
Alexander Gürtler ist seit Mitte Oktober neu im NABU Berlin-Team. Der studierte Politikwissenschaftler und Soziologe verantwortet die Bereiche Fundraising, Mitgliederbindung und Ehrenamtskoordination. „Meine Erfahrungen und Fachkenntnisse habe ich bei einem großen Sozial- und Wohlfahrtsverband und bei einer sozialwirtschaftlich ausgerichteten Stiftung erworben. Ich freue mich sehr auf diese neuen Aufgaben, da ich bereits ehrenamtlich für den NABU Berlin aktiv bin und mich jetzt auch beruflich für die Themen Natur-, Umwelt- und Artenschutz starkmachen kann.“ Alexander Gürtler ist gebürtiger Berliner und in Brandenburg aufgewachsen. Daher ist ihm die Verbindung zwischen Stadtnatur und dem brandenburgischen Umland persönlich sehr wichtig. Herzlich willkommen!
Laufen, schnaufen, spenden Berlin-Marathon Wir freuen uns über den Spendenaufruf von Miriam Herbert, die über betterplace. org – eine Onlinespendenplattform – den NABU Berlin unterstützt. Zum großen Berlin-Marathon war sie mit NABU-Leibchen unter dem Motto: „Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft“ auf der Laufstrecke. Das gesammelte Geld soll die NABU-Wildvogelstation erhalten – nach dem Motto: Mensch läuft, damit Vögel fliegen können. Eine schöne Aktion, für die wir uns herzlich bedanken! Rund 30 Freunde und Förderer folgten der Einladung in die Wildvogelstation. Viele sind Dauerpaten, die den Wildvögeln in Berlin durch ihr langfristiges finanzielles Engagement unter die Flügel greifen. Auch mit Hilfe der Einmal- und Dauerspenden konnten von den im Jahr 2015 insgesamt aufgenommenen 813 Vogelpfleglingen 89,4 Prozent wieder in die Freiheit entlassen werden. Nach einem Jahresrückblick von Rainer Altenkamp und dem Rundgang zu den Volieren, zeigte André Hallau, Leiter der Station, einen
Korrektur NiB 3/16 Patient in der NABU - Wildvogelstation: Der Mäusebussard war bereits so weit genesen, dass er vor dem Publikum präsentiert und gewogen werden konnte.
Mäusebussard, der kurz vor der Wiederauswilderung stand. Trotz der hohen Temperaturen fanden die Gäste abschließend zu einem Plausch bei Kaffee und Kuchen zusammen. nabu-berlin.de/wildvogelstation
Erratum Landschaftspark Herzberge In dem Beitrag „Wohin und wann? Schwierigkeiten und Chancen einer Zauneidechsenumsiedlung“ in NiB 3/2016 ist der Redaktion ein Fehler unterlaufen, den wir hiermit richtigstellen. Die angegebene Finanzierungszeit von sechs Jahren zur Landschaftspflege im Landschaftspark Herzberge bezog sich auf den Biesenhorster Sand.
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4 | KOMMENTAR
Nach der Wahl
Neue Herausforderungen für Naturschutz und Stadtpolitik Auf Wahlen folgen Taten. Wer wird die Geschicke des Naturschutzes auf Bezirks- und Senatsebene in den nächsten Jahren verantworten? Was dürfen wir von den Parteivertretern erwarten? Berlin braucht eine politische Entscheidung für den Erhalt der Stadtnatur.
Zum Zeitpunkt unseres Redaktionsschusses sind die Koalitionsverhandlungen noch nicht abgeschlossen, das Personalkarussell dreht sich weiter und es lässt sich nur spekulieren, welche Parteien die Stadträte der Umwelt- und Naturschutzressorts in den Bezirken stellen. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass das Ressort in einigen Bezirken an die AfD geht. Während sich die etablierten Parteien hinsichtlich ihrer Ziele und Prioritäten einigermaßen einschätzen lassen, auch durch ihre Antworten auf die Fragen des NABU Berlin vor der Wahl, ist die AfD neu auf dem Parkett.
Bunter Strauß Ihr Wahlprogramm versammelt einen bunten Strauß von Forderungen - vom besseren Tierschutz bis zur Reinhaltung von Gewässern. Manche Forderungen der AfD werden auf Grundlage bestehender Gesetze und Programme bereits umgesetzt, wie der Waldumbau. Manche Aussagen widersprechen sich auch, so einerseits die Überzeugung, Naturschutz beginne in der Stadt und andererseits die Forderung nach Innenstadtverdichtung durch Bebauung von Baulücken. Manche Ziele widersprechen sich auf Landes- und Bezirksebene wie die Aussagen zum Ausbau der A 100. Einige Ziele sind sehr kleinteilig wie die Forderung nach Akku-getriebenen Laubbläsern. Hier wird man sehen müssen, ob die AfD ernsthaft Natur- und Umweltschutz betreiben will oder für ihr Wahlprogramm einfach nur
einige Bürgerforderungen aufgegriffen hat. Gerade die Probleme des Natur- und Artenschutzes im Rahmen der Stadt- und Landschaftsentwicklung sind jedoch klar zu benennen. In der wachsenden Stadt Berlin wurde der Naturschutz in den vergangenen Jahren sowohl räumlich als auch inhaltlich immer weiter an den Rand gedrängt: Ungenügende Personalausstattung in Senats- und Bezirksverwaltungen führte zu Vollzugsdefiziten auch bei rechtlichen verankerten Aufgaben wie zum Beispiel der rechtlichen Sicherung von FFH-Gebieten, der Ausweisung von Naturschutzgebieten, der Sicherung und Umsetzung des Biotopverbundes, beim Baumschutz, dem Schutz von Gebäudebrütern oder der Umsetzung der Eingriffsregelung. Auch landschaftsplanerische Grundlagenerhebungen, die die Basis für eine vorausschauende, nachhaltige Stadtentwicklung sind, konnten in vielen Bezirken in den letzten Jahren nicht mehr erhoben werden. Es fehlt schlicht an Sachmitteln und Personal. Die Senatsverwaltung für
Finanzen bewilligte den Bauämtern der Bezirke zur Bewältigung der erhöhten Bautätigkeiten 50 neue Stellen. Die Naturschutzämter, die sich ebenfalls mit den Bauverfahren beschäftigen müssen sind, sind leer ausgegangen. Sachmittel für die dringend erforderliche Sanierung von Gewässern oder anderen Altlastenstandorten stehen nicht zur Verfügung.
Mehr als eine Finanzspritze Die Natur in der Stadt zu schützen, ist zunächst eine politische Entscheidung. Die Bereitstellung von finanziellen Mitteln eine Konsequenz. Der NABU Berlin fordert aber nicht nur Finanzspritzen für die Erfüllung der Pflichtaufgaben. Eine zukunftsorientierte, nachhaltige und vor allem verbindliche Stadt- und Landschaftsplanung, die in der Lage ist, dringend benötigte Freiflächen zu sichern und qualitativ zu entwickeln, ist existenziell für die Berliner Stadtnatur und damit für die Lebensqualität der Berlinerinnen und Berliner. (js)
Der NABU fordert, dass die Parteien sich dafür einsetzen, dass • die Umwelt- und Naturschutzämter als Sofortmaßnahmen mit dem erforderlichen Personal und Sachmitteln zur Bewältigung der gesetzlichen Pflichtaufgaben ausgestattet werden, in der kommenden Legislaturperiode die Qualität der Arbeit der Umwelt- und Naturschutzämter evaluiert und die Ämterausstattung entsprechend angeglichen wird. • die Senatsverwaltung und Bezirke im Sinne der Daseinsvorsorge eine vorsorgende Liegenschaftspolitik betreiben und Freiflächen als Verbindungselemente im Biotopverbund, als Ausgleichsflächen für gesetzlich geschützte Arten und Biotope und als Ausgleichsflächen für beeinträchtigte Naturfunktionen im Sinne der Eingriffsregelung erwerben. • die Stadt als Eigentümer der Berliner Wasserwerke ein an ökologischen Kriterien orientiertes Gesamtstädtisches Wasserversorgungskonzept verabschiedet, das jahreszeitlich differenziert flexible Wasserfördermengen für die verschiedenen Wasserwerke festlegt. • Ausgleich und Ersatz nach der gesetzlichen Eingriffsregelung funktionsbezogen umgesetzt wird.
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AKTUELLES | 5
Suchspiel mit dem Walkauz auf dem Friedhof Rosenthal. Wo sitzt der Bursche?
Gestatten: Waldkauz - Vogel des Jahres 2017 Talente im Dunkeln / von Jutta Sandkühler Wenn es im TV-Krimi dunkel wird verstärkt das lang gezogene „Huu-hu-huhuhuhuu“ die Spannung. Im wahren Leben erklingt der Ruf, wenn Waldkäuze balzen oder ihre Reviere markieren. Jeder kennt den Ruf, viele können ihn in die Hände blasend nachahmen. Der Vogel selbst zeigt sich nur selten. Tagsüber sitzt er in Höhlen oder auf Ästen hoher Bäume. Erst nachts gleitet er auf der Suche nach Nahrung lautlos durch Wälder, Parks oder Friedhöfe. NABU und LBV haben die freundlich aussehende, krähenkleine Eule mit dem runden Kopf und den großen, runden Augen zum Vogel des Jahres 2017 gekürt. Extrem gut ausgebildete Sinne und spezielle Schalldämpfer an den Flügelkanten erlauben dem Waldkauz das weitgehende geheime Leben – sofern er sich nicht durch Rufe zu erkennen gibt. Er ist anpassungsfähig und flexibel in der Brutplatzwahl. Am liebsten allerdings brütet er in Baumhöhlen. Sein Bestand ist demnach davon abhängig, wie wir
unsere alten Bäume schützen.Mit 43.000 bis 75.000 Brutpaaren ist der Waldkauz (Strix aluco) ist die häufigste Eulenart Deutschlands. In Berlin schätzt man seinen Bestand auf 60 bis 80 Brutpaare. Ganz genau weiß man es allerdings nicht, denn es gibt derzeit keine flächendeckende Erfassung. Der NABU Berlin ruft daher die Berlinerinnen und Berliner auf, Waldkauzvorkommen an den NABU zu melden.
einem gedrungenen Rumpf. Die großen runden „Knopfaugen“ sitzen im dunkel umrahmten hellen Gesichtsschleier. Der stark gekrümmte Schnabel ist beim Waldkauz gelblich. Unabhängig vom Geschlecht oder Alter hat ein Teil der Waldkäuze eine graubraune Grundfärbung des Federkleides, andere eine rotbraune. Man spricht von zwei verschiedenen Farbmorphen, ähnlich den unterschiedlichen Haar- und Augenfarben beim Menschen. In jedem Zu erkennen sind Waldkäuze an ihrem Fall sind die Käuze durch ihr rindenfarBalzruf und am Kontaktruf „ku-witt“, benes Äußeres meist gut getarnt. der das ganze Jahr über zu hören ist. Das Männchen singt etwas häufiger, Meldeaufruf aber auch das Weibchen ruft - allerdings Fliegt durch Ihre Straße ein Waldkauzein wenig höher und ein wenig heise- paar oder brütet gar in Ihrem Garten? rer. Sollte man Waldkäuze zu Gesicht Dann rufen Sie uns an unter (030) 986 08 bekommen erkennt man sie an ihrem 370 oder melden Sie Ihre Beobachtung kompakten Körperbau und dem rin- über unsere Internetseite unter: denfarbigen Gefieder. Ihr großer Kopf https://berlin.nabu.de/tiere-und-pflanzen/vdj/2017/ hat keine Federohren (Verwechslungs- meldungen/index.html gefahr mit Waldohreule) und sitzt auf Mehr zum Waldkauz in Natur in Berlin 1/17
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6 | SCHWERPUNKT
Die Entschlammung des Waldsees begann im Frühljahr 2016.
Was schlummert in der Tiefe? Berliner Gewässer vor dem Kollaps / von Dr. HansJürgen Stork Nur technische Funktion? Wenn Hauben- und Rothalstaucher am Waldsee noch vorkommen, spricht dies immerhin für eine gewisse Vielfalt an Kleinfischen, Krebsen, Insektenlarven und anderen Organismen der Nahrungskette. Doch die Erhöhung der Schlammschichten sorgt auch für eine Verringerung des Wasserkörpers, in dem diese Nahrungstiere zu sehen und zu fangen sind. NATUR IN BERLIN 4/16
Vor vier Jahrzehnten wurde der Waldsee in Hermsdorf entschlammt. Kürzlich wurde eine weitere Reinigung durchgeführt. Das Gewässer drohte durch die hohe Belastung mit sauerstoffzehrenden organischen Substanzen erneut umzukippen. Ähnlich erging es schon dem Schäfersee, den sogenannten „Blauen Augen von Frohnau“ und vielen anderen Kleingewässern in Berlin. Sie stinken und stecken voller Umweltgifte, die das Überleben von Wasserbewohnern immer schwerer machen. Während Naturschützer selbst die kleinen feuchten Senken und Seen als wichtigen Lebensraum sehen, betrachten die Berliner Wasserwerke sie als technische Bauwerke, die eine Funktion zu erfüllen haben.
Was ist drin? Die Berliner Gewässer kämpfen mit dem Straßendreck. Nasse Lebensräume – von den kleinen Frohnauer Teichen über viele Land- und Flussseen bis hin zu Spree und Havel – „dienen“ als Vorfluter für Straßenabwässer von den vielen versiegelten Flächen ihrer Einzugsgebiete. Dabei wird Substrat eingespühlt, das am Gewässerboden aufsedimentiert. Der von den Straßen bei Starkregen abgespülte Reifenabrieb und andere Rückstände durch Auswaschungen aus Kunststoffen, Dach- und Fassadenfarben sowie Dämmstoffen sorgen für eine so hohe Belastung mit Giftstoffen, dass be-
reits zukünftige Schlammablagerungen wieder zum gefährlichen Abfall werden. Verschiedene Untersuchungen einiger Kleingewässer in Berlin ergaben hohe Belastungen mit Schwermetallen. Problematisch sind außerdem organische Stoffe im Schlamm und im zufließendem Wasser (Tabelle, S. 7). „Regenwasserabfluss ist die größte unbehandelte Quelle von potentiell hohen Spurenstofffrachten in urbane Oberflächengewässer. In Berlin werden ca. 74 Prozent oder jährlich 44 Millionen Kubikmeter des Regenwasserabflusses weitgehend unbehandelt eingeleitet“, schreibt das Kompetenzzentrum Wasser Berlin.
Aus der Wasserrahmenrichtlinie:
„Die Gewässer sind nachhaltig zu bewirtschaften, insbesondere mit dem Ziel, ihre Funktions- und Leistungsfähigkeit als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu verbessern“.
SCHWERPUNKT | 7
Belastungen ausgewählter Berliner Gewässer mit giftigen Metallen im Vergleich zu Grenzwerten des Berliner Trinkwassers Waldsee Durchschn. Wert im Sediment mg/kg Trockensubstanz
Schäfersee Minimal und Maximalwerte im Sediment mg/kg Trockensubstanz
Straßenabwasser an Gullis μg/l
Trinkwasser Grenzwert mg/l
207,00
144 bis 911
3,10
0,010
2,52
2,28 bis 15,30
0,15
0,0030
Chrom
22,30
10,70 bis 47,00
--
0,050
Kupfer
93,90
190 bis 3220
49,50
2,0
Nickel
25,30
13,40 bis 54,80
--
0,020
0,32
0,15 bis 2,38
--
0,0010
571,00
801 bis 7560
592,00
--
Berliner Straße ca. 150 Hektar
Residenzstraße ca. 169 Hektar
diverse
Belastende Stoffe
Blei Cadmium
Quecksilber Zink Einzugsgebiet
Quelle: Waldsee und Schäfersee: Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Umwelt (Schriftliche Anfrage, Drucksache 17/18593), Straßenabwasser an Gullis: Kompetenzzentrum Wasser, Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001), Mehr unter: http://www.kompetenz-wasser.de/fileadmin/user_upload/pdf/forschung/OgRe/Abschlussbericht_OgRe_final_rev2.pdf
Warum entschlammen?
Beispiel Schäfersee
Doch irgendwann muss der Mülleimer einfach ausgeleert, das heisst die Gewässer müssen gereinigt werden, damit wieder genug Wasservolumen aufgenommen werden kann. Aber das kostet viel Geld. Für die Teilentschlammung des Schäfersees entstanden beispielsweise Kosten in Höhe von EUR 1,17 Mio.. Die Entsorgung des gefährlichen Abfalls machte rund EUR 716.000 aus.
Saubere Lösungen Konzepte für nachhaltige Lösungen dieser Probleme gibt es in Berlin bis heute nur ansatzweise und sie werden nur vereinzelt umgesetzt. In der Schweiz und in Österreich sind Straßenabwasserbehandlungsanlagen (SABA) schon lange verbindlich. Auch in Berlin gibt es Vorzeigeanlagen: Am Septimer Becken in Reinickendorf reinigt schon seit über 25 Jahren ein Sumpf klärbeet Straßenabwasser vor. Der Bezirk Zehlendorf kann für den Pücklerteich auf eine bevorstehende Fertigstellung verweisen. Die Gemeinde Glienicke-Nordbahn wird im nächsten Jahr mit einem Bau beginnen. Am Charlottenburger Halensee scheint die Vorklärung von Straßenabwässern schon zu funktionieren – das Baden im See soll schon wieder möglich sein. Auch am Schäfersee in Reinickendorf ließe sich ausreichend Platz für eine SABA finden.
Entschlammung des Schäfersees. In den vergangenen Jahren kam es drei Mal zum Fischsterben.
Das vier Hektar große Gewässer liegt innerhalb einer geschützten Parkanlage im Zentrum von Reinickendorf. Der See wird seit etwa 100 Jahren als Vorfluter für die Regenwasserkanalisation eines 260 Hektar großen Einzugsgebietes genutzt und ist dieser Belastung seit Langem nicht mehr gewachsen. Immer wieder kommt es zu Fischsterben und Geruchsbelästigungen durch Schwefelwasserstoff. Im Jahr 1999 gab es eine Verschmutzung mit Öl, im Juni 2007 und Juni 2008 ein großes Fischsterben. 2014 wurde das Gewässer teilentschlammt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt teilte auf Nachfrage mit, dass bei dieser Maßnahme die Uferbereiche des Sees bis zu einer Tiefe von 3,5 Meter von den schädlichen Ablagerungen befreit wurden. ,Aus diesen Bereichen wurden etwa 7.000 Tonnen Sediment entnommen. Die Entnahme aller im See befindlichen Ablagerungen, immerhin ca. 70.000 Kubikmeter gefährlicher Abfall, war im Rahmen der Gewässerunterhaltung aus Kostengründen nicht möglich. Die Wirkung der Entschlammung soll beobachtet und bis Ende 2016 ausgewertet werden.
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8 | SCHWERPUNKT
Es geht auch anders - Vorschläge für den Waldsee und andere Kleingewässer mit einer Straßenabwasserbehandlungsanlage (SABA)
Quelle: ilu AG_Geotest AG, eigene Ergänzungen/Stork
Wie eine SABA funktioniert Bei einer SABA erfolgt die Versickerung über bewachsenen Ober- und Unterboden. In der Regel können mit dem Verfahren die im Straßenabwasser enthaltenen Schadstoffe wie beispielsweise Kupfer, Zink oder auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe zurückgehalten werden. Abbaubare Stoffe werden zudem biologisch umgewandelt. Bewachsene Rückhaltebecken und Sandfilter mit einer Absorberschicht sowie Split-Kies-Filterschichten halten die größten Schadstoffe zurück. Der Nachteil von bewachsenen Bodenfiltern ist der relativ große Flächenbedarf. In urbanen, dicht bebauten Gebieten ist die Fläche für eine SABA oft nicht vorhanden, weshalb in der Schweiz beispielsweise auch „technische SABAs“ in Betrieb sind.
Coastal Cleanup Day Gewässerretter Online Anlässlich des Coastal Cleanup Days 2016 hat der NABU gemeinsam mit drei Spitzensportverbänden ein neues Internetportal ins Leben gerufen. Naturliebhaber können Müllfunde an Flüssen, Seen und Küsten melden und gleich eine eigene Reinigungsaktion organisieren. www.gewaesserretter.de
Beispiel Sumpfklärbeet Septimer Becken
Gute Lösung seit 25 Jahren. Das Sumpfklärbeet am Septimer Becken zeigt exemplarisch, wie die Vorreinigung von Niederschlagswasser sogar innerhalb eines Wohngebietes der Stadt gelingen kann. Gleich in der Nähe: Blutweiderich, Wolfstrapp, Zweizahn, Sumpfschwertlilie und Wasserminze neben Seggen und Röhricht.
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Bei jedem größeren Dauerregen füllt sich das Septimer Becken rasch und tritt schnell über das westliche Ufer. Das verschmutzte Straßenwasser überspannt bis zum niedrigen Damm die gesamte Senke. Bei feuchter Witterung kann sich die Vernässung über Wochen halten. Seggenried, Röhricht und Feuchtigkeit liebende Krautpflanzen können sich fast in jedem Frühjahr und Sommer prächtig entwickeln. In trockeneren Zeiten ist zu beobachten, dass zwischen den Pflanzen des Talgrundes so mancher Straßendreck hängen bleibt. Die reinigende Wirkung des flachen Wasserkörpers zeigte sich auch dadurch, dass der Sauerstoffgehalt vom Einlauf in das Regenauffangbecken bis zum Staudamm von acht mg/l bis auf null zurückging. Dies zeugt von der Arbeit sauerstoffzehrender Bakterien an organischen Substanzen im Wasser.
SCHWERPUNKT | 9
Sauber bleiben bei der Poolreinigung Saubere sachen machen / von Carmen Baden Die Temperaturen in Berlin pendeln sich auf Herbst ein. Die Freibäder sind geschlossen und auch im Gartenpool wird es vielen Berlinerinnen und Berlinern zu kühl. Eigentlich können die Wannen geleert werden, doch wohin mit dem behandelten Wasser?
Badesaison beendet Am Ende greifen viele Poolbesitzer doch darauf zurück. Zu unschön ist der schmierige Algengrund der eigenen Badestelle im Garten. Das SwimmingpoolReinigungsset aus dem Baumarkt ist günstig und Alternativen sind kompliziert. So wird das Poolwasser in vielen Gärten Berlins durch Biozide frei von Algen und Bakterien gehalten. Wohin aber mit dem Wasser, wenn die Badesaison beendet ist? Kann das Poolwasser einfach in den nächsten Graben gegossen oder großflächig im Garten versickert werden?
Wohin mit dem Poolwasser Bei der Entsorgung dieser Wässer sind die rechtlichen Vorgaben und die Anforderungen der Abwassertechnik zu beachten: Stammt das Poolwasser aus der Trinkwasserleitung und ist, beispielsweise durch Baden nicht genutzt und frei von Zusätzen, kann es problemlos in Oberflächengewässer geleitet oder auf dem Rasen versickert werden. Ist das Poolwasser aber mit Zusätzen versehen, die Biozide (wie Chlortabletten, Algizide, Kupfersulfat) für die
Wasserpflege enthalten, muss das Poolwasser unbedingt über die Kanalisation oder einen Abwasserentsorger entsorgt werden. Berlin ist streng: Generell ist die Versickerung von Poolwasser in Berlin auch außerhalb von Wasserschutzgebieten nicht gestattet. Gemäß § 54 Wasserhaushaltsgesetz ist Poolwasser als Abwasser zu betrachten, da es sich um durch häuslichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften verändertes Wasser handelt, teilen die Berliner Wasserbetriebe und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mit. Daher ist Poolwasser generell über die Schmutz - oder Mischwasserkanalisation abzuleiten. Liegt kein öffentlicher Entsorgungsweg vor, muss das Poolwasser von einem Abwasserentsorger mit einem Fahrzeug abgepumpt und ordnungsgemäß entsorgt werden. Das gilt umso mehr für chemisch behandelte Poolwässer. Doch das ist teuer und aufwendig. Für die privaten Poolbesitzer und Kleingärtner hat das einfache Auslaufenlassen einen praktischen Spareffekt – besonders in den Gebieten, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind. Derzeit sind 1.056 Kleingartenanlagen in Berlin gelistet. Grob geschätzt sind davon nur sieben Prozent an die Kanalisation angeschlossen. Daher besteht die Gefahr, dass eine durchaus große Menge chemisch behandelter Abwässer illegal verrieselt wird. Darüber hinaus befinden sich 180 Kleingartenanlagen in Trinkwasserschutzgebieten.
Sauberer Boden
handeltes Poolwasser hat aber negative Auswirkungen auf Bodenlebenwesen und Wasserqualität. Die Biozide töten Pilze, Algen und Bakterien nicht nur im Poolwasser sondern auch im Boden. Die „niederen“ Bodenorganismen sind wiederum Nahrungsgrundlage für „höhere Bodenorganismen“ wie Asseln, Regenwürmer, die wesentlich zur Fruchtbarkeit des Bodens beitragen. Darüber hinaus werden viele Pflanzen von bodenlebenden Bakterien und Pilzen mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt.
Bedenklicher Bestandsschutz Viele Stoffverbindungen, die im Handel erhältlich sind, besitzen die höchste Wassergefährdungsklasse. Alle neueren Produkte haben Umweltverträglichkeitsprüfungen hinter sich, aber ältere Produkte genießen Bestandsschutz.
Best Practice Behandeltes Poolwasser muss in ein Schmutzwassersiel oder durch die Mischwasserkanalisation entsorgt werden. Nicht mehr benötigte Schwimmbadchemikalien sind als Problemabfall bei den entsprechenden Sammelstellen abzugeben. Am besten ist, keine chemischen Badezusätze zu verwenden. Die ökologischen Alternativen im Handel sind zwar erheblich teurer und aufwendiger in der Bauphase, jedoch langlebiger und führen zu vergleichbarer Badeund Wasserqualität. Das im Garten angebaute Gemüse kann zumindest in dieser Hinsicht auch im nächsten Jahr ohne Bedenken verzehrt werden. Unsere Empfehlung: Stopp, nicht einfach den Stöpsel ziehen!
Für die privaten Poolbesitzer hat das einfache Ablaufenlassen im Garten einen praktischen Spareffekt – besonders in Gebieten, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind. Mit Bioziden be-
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Ebbe im Landeswasserhaushalt
Das Fredersdorfer Mühlenfließ läuft auf Grund / von Antje Stavorinus
Das Wasserwerk Friedrichshagen pumpt aus besonders empfindlichen Naturräumen Grundwasser. In der Folge sinkt auch der Wasserspiegel von Oberflächengewässer. Im Kleinen Spreewald in Schöneiche bei Berlin ist das Fließ noch intakt.
Wo ist das Wasser? Diese oder ähnliche Fragen hören wir vom NABU Treptow-Köpenick in den letzten Jahren immer öfter, wenn es um das Fredersdorfer Mühlenfließ geht. Seit den 1960er Jahren viel das Fließ im Sommer immer wieder unregelmäßig trocken. Seit 2015 ist der Berliner Abschnitt des 27,6 Kilometer langen Gewässers nahezu permanent trocken. Als eines der wenigen unverbauten und unbelasteten Gewässer – ohne Einleitung von Abwässern – bietet es vor allem Fischen und Insekten fließender Gewässer sowie anderen Arten der Auwälder und Feuchtwiesen rar werdenden Lebensraum. Aus diesem Grund wurde das LSG auch als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet an die EU gemeldet und mithilfe der FFH-Richtlinie unter Schutz gestellt. Die Richtlinie besagt ein Verschlechterungsverbot. Das bedeutet, dass sich die Bundesländer für dessen Erhalt einsetzen müssen. Jedoch verschlechtert sich der Zustand des Einzugsgebietes des Fredersdorfer Mühlenfließes seit Jahren. Das Wasser bleibt immer öfter aus.
Wo ist das Wasser geblieben? Wie so oft ist die Antwort nicht einfach, sondern umfasst unterschiedliche Aspekte: Das Fredersdorfer Mühlenfließ entspringt lange vor dem Bötzsee, durchfließt den See, quert mehrere Gemeinden und speist diverse wertvolle Auenflächen in Brandenburg und Berlin. Am Auslauf des Bötzsees gibt es eine Solschwelle, die durch mitgetragene Sedimente immer wieder verlandet. Dadurch kommt der Zufluss in den südlichen Teil des Fredersdorfer Mühlen-
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fließes immer wieder zum Erliegen. Ein Ausbaggern alle paar Jahre könnte der Verlandung entgegenwirken, beseitigt aber nicht die eigentlichen Probleme. Landwirtschaftliche sowie private Wasserentnahmen und die Rohwasserförderung zweier nahe gelegener Wasserwerke – Friedrichshagen und Strausberg – kommen erschwerend dazu. Hatte das Fließ im Berliner Raum um 1900 noch Grundwasserkontakt, liegt der Grundwasserspiegel heute mehrere Meter tiefer und das auf breiter Fläche. Eine weitere Rolle spielen die Folgen des Klimawandels. Im Berliner Kontinentalklima nehmen die Niederschläge ab und das Fließ wird durch die hohen Verdunstungsraten immer trockener. Zudem sorgen einige Schleusen entlang des Fließes dafür, dass benachbarte Flächen (Orchideenwiesen) und Umflutungsgräben (Zehnbuschgraben) mit Wasser versorgt werden und gleichzeitig dem Hauptfließ zusätzlich Wasser entziehen. Das Fredersdorfer Mühlenfließ mündet in dem Müggelsee.
Managementplan Wasser In Berlin wurde das Problem schon vor Jahrzehnten erkannt. Durch den Einbau von Tonplatten im Fließgrund und durch die Einrichtung einer „Überlebensgrube“ mittels Folie in den 1990er Jahren wurde versucht, ein schnelles Versickern des Wassers zu verhindern. So sollte das Überleben wandernder Fische und laichender Amphibien gewährleistet werden. Leider sind die Tonplatten inzwischen durch die langen Trockenperioden brüchig geworden. Das Wasser versickert wieder ungehindert. Die „Überlebensgrube“ ist noch intakt und erfüllt für resistente Arten
ihren Zweck. Es gibt viel zu tun, um wieder Wasser ins Fließ zu bringen. Der länderübergreifende Verlauf des Fließes mit den daraus resultierenden mehrfachen Verantwortlichkeiten (Länder und Gemeinden) erschwert das Ergreifen und Umsetzen von Maßnahmen. Brandenburg hat bereits einen ersten Managementplan aufgestellt. Im „Teilprojekt 19“ des Innovationsnetzwerkes Klimaanpassung Brandenburg Berlin wurden Methoden und Instrumentarien für ein nachhaltiges Wassermanagement in kleinen Einzugsgebieten erarbeitet. Technische Möglichkeiten für den Wasserrückhalt in der Fläche stehen im Vordergrund und Maßnahmen dazu wären direkt möglich: Im nördlichen Einzugsgebiet sollten Wasserrückhalteflächen geschaffen werden, an Bötzsee und Fängersee eine Speicherbewirtschaftung erfolgen. Am durch Sedimentierung verlandeten Auslass des Bötzsees kann die ursprüngliche Sohlhöhe wieder hergestellt werden, damit das Volumen durch den Abfluss des Sees gleich bleibt, aber eine zeitliche Streckung des Abflusses in Niedrigwasserphasen erfolgen kann. Selbst ein online-Simulationsspiel wurde entwickelt, damit „spielerisch“ die Probleme, Möglichkeiten und Grenzen der Anpassung an den Klimawandel in einem kleinen Einzugsgebiet analysiert werden können (www.anawak-spiel.de). Dennoch wurde das angedachte Gewässerentwicklungskonzept von der Landesregierung auf Eis gelegt. Auch Berlin hat gute Ideen und Vorstellungen zur Verbesserung des Zustandes. Doch bisher mangelt es an der Kommunikation zwischen den Verantwortlichen, um die Ideen zu vereinen und umzusetzen.
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Derzeit noch auf Pump Neues Wasserversorgungskonzept dringend erwartet Berlin ist nicht Deutschland. Berlin ist in vielem speziell, so auch im Umgang mit der Grundwasserversorgung. Die meisten europäischen Großstädte beziehen ihr Trinkwasser über weite Entfernungen von mehreren hundert Kilometern. Die Spreemetropole hingegen versorgt sich größtenteils aus dem eigenen Stadtgebiet. Rund 70 Prozent des Trinkwassers wird durch Uferfiltration an Dahme, Havel und Spree gewonnen, aus Brunnen in unmittelbarer Nähe von Seen und Flüssen.
Pumpen ohne Erlaubnis Speziell ist auch, dass die Förderung des Trinkwassers juristisch nicht abgesichert ist, die meisten Wasserwerke (WW) im Westteil der Stadt ohne Rechtsgrundlage oder nur mit einer Duldung und damit formal rechtswidrig betrieben werden. Es gibt keine vergleichbare Situation in Deutschland, in der WW in Betrieb genommen werden und Jahre später das Grundwasserbewilligungsverfahren immer noch nicht abgeschlossen ist. Nur die WW Wuhlheide und Kaulsdorf pumpen mit Erlaubnis. Warum fördert halb Berlin ohne Rechtsgrundlage? In Westberlin herrschte wegen der Insellage nach dem Krieg eine besondere Situation. Auch nach der Wiedervereinigung musste schnell gehandelt werden, damit die Versorgung Berlins und seiner Industrie zügig sichergestellt werden konnte. Die Berücksichtigung des Naturschutzes blieb jedoch aus. Bis heute gibt es keine an ökologischen Kriterien orientierte Beschränkung oder Steuerung der Fördermengen. Lange Zeit gab es keinen konkreten Handlungsbedarf zur Sicherung der Versorgung, denn seit der Deutschen Einheit war die Trinkwasserförderung stark rückläufig. Doch das soll sich bald ändern: Dem Vernehmen nach wollen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) demnächst neue Anträge zur Förderung und Anreicherung von Grundwasser sowie zur Entnahme von Oberflächenwasser aus dem Tegeler See stellen.
Sulfatproblematik Bereits seit mehreren Jahren wissen die zuständigen Behörden und die BWB um die Gefährdung des Berliner Trink-
Situation im Februar 2016 südlich der S- Bahn Rahnsdorf, Pegel in Rahnsdorf (l.).
wassers aus dem Spree- Einzugsbereich durch die Sulfate aus den Braunkohletagebauen in der Lausitz. Die Sulfatkonzentration der Spree liegt mit 300 Milligramm pro Liter über dem Grenzwert von 250 Milligramm. Auch im Müggelsee, aus dessen Wasser durch Uferfiltration Trinkwasser gewonnen wird, ist die Sulfatkonzentration extrem hoch. Das Sulfat müsste aus dem Wasser entfernt werden, denn die bisherige Strategie, das Spreewasser mit unbelastetem Trinkwasser zu verdünnen, geht zumindest in niederschlagsarmen Sommern nicht auf. Muss die Trinkwasserförderung im Spreeeinzugsbereich im WW Friedrichshagen eingeschränkt werden, muss woanders mehr gefördert werden. Das geht dann nur auf Kosten der Feuchtgebiete zum Beispiel im Spandauer Forst oder Grunewald.
Aquatische Naturräume Die Naturschutzverbände fordern schon seit langer Zeit, dass die Grundwasserentnahmen in Natura 2000-Gebieten und FFH-Einzugsbereichen endlich einer FFH-Verträglichkeitsprüfung unterzogen und das dabei Naturschutzrecht und die Wasserrahmenrichtlinie entsprechend berücksichtigt werden. „Die Berliner Wasserbetriebe beeinflussen und schädigen durch die Trinkwasser-
förderung in erheblichem Maß Natur und Landschaft in Berlin, insbesondere Gewässer und Feuchtgebiete im Einflussbereich der Grundwasserabsenkung“, heißt es in der Stellungnahme der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN). Dieses komplexe Zusammenspiel, resultierend in der Absenkung des Grundwasserspiegels für weniger und stark betroffene Ökosysteme, bedarf einer überregionalen Gesamtbewertung der Rohwasserförderung.
Keine weitere Tröpfchenlösung Derzeit wird das „Wasserversorgungskonzept 2040“ überarbeitet. Die Naturschutzverbände drängen darauf, dass dabei endlich ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt und eine berlinweite Umweltverträglichkeitsprüfung im Rahmen eines gerichtsfesten Verfahrens durchgeführt wird. Erforderlich ist, den Bedarf und die Fördermengen nicht tröpfchenweise, sondern in einem Gesamtsteuerungskonzept nach ökologischen Risiken stadtweit festzulegen. Manfred Schubert, Geschäftsführer der BLN fordert, „dass die ausstehenden Genehmigungen nur dann erteilt werden dürfen, wenn Mindestwasserstände für die Brunnengalerien festgelegt werden, die den Schutz der Natur in sensiblen Gebieten sicherstellen“. (cb)
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Die Gefahr, dass durch Starkregenereignisse Nährstoffverlagerungen in tiefere Bodenschichten und Auswaschungen ins Grundwasser geschehen, wird abgemildert.
Gegen den Wassermangel
Klimaanpassungsmaßnahmen im Garten / Carmen Baden Viele Naturgärtner setzen im eigenen Garten längst auf die Verwendung von Grauoder Regenwasser und sparen damit wertvolles Trink- oder Grundwasser. Doch die Zunahme von trockenen Perioden, Hitzewellen und Starkregenereignissen stellt auch umweltbewusste Freizeitgärtner vor das Problem eines effektiven und nachhaltigen Gießmanagements. Ein Lösungsansatz, die Effekte des Klimawandels durch eine wassereffiziente und bodenfreundliche Anbauweise abzufedern, ist ein „Keyhole Garden“. Ein Workshopbesuch.
„In Deutschland ist das Keyhole Gardening noch recht unbekannt“, erläutert Maria Busse, Gärtnerin im MenschenskinderGarten in Friedrichshain. Busse ist an diesem Tag eine von vier Referentinnen und Referenten auf dem Workshop der Bildungsreihe »(Stadt) gärtnern im Klimawandel« der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Projekt „Urbane Klimagärten – eine Bildungsinitiative in der Modellregion Berlin“ möchte Multiplikatoren, Gärtnerinnen und Gärtner aus Klein- und Gemeinschaftsgärten zu Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Klimaanpassung im eigenen Garten informieren und den Austausch zwischen den Gartengruppen und mit der Wissenschaft und Stadtverwaltung fördern. Den Workshop
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zur Bodenpflege Anfang September im MenschenskinderGarten in der Fürstenwalder Straße besuchten rund 40 interessierte Freizeitgärtner. Keyhole, das heißt Schlüsselloch und genauso sieht ein solches Beet aus der Vogelperspektive aus. Diese Anbautechnik mit integriertem Komposthaufen wurde ursprünglich für die Lebensmittelversorgung in Städten arider Regionen entwickelt. Sie ist in Lesotho und anderen südafrikanischen Ländern sowie in Texas erprobt, erklärt Busse. Keyhole Gardening knüpft an die Permakultur an und ist ähnlich wie die SheetMulching Technik eine Anbauweise, die darauf ausgelegt ist, in lokalen Kreisläufen zu denken und die Vegetationsperiode zu verlängern. Doch ein Keyhole Beet soll noch viel mehr.
Sheet- Mulching
Sheet-Mulching ist Bestandteil der Permakultur und eine Anbautechnik. „Sheet“ (engl.) bedeutet Blatt, Schicht, Laken. Mit Hilfe von Sheet wie unbehandelte Pappe, Kleidung oder Zeitung wird die vorhandene Vegetation abgedeckt, genässt und schichtweise mit Erde und Mulch versehen. Sheet-Mulching verhindert Austrocknung, Erosion und Nährstoffverlust der Erde.
Selbstdüngendes Beet Es gibt viele Varianten eines Schlüssellochbeets. Allen gemeinsam ist die Erhöhung der Wasserspeicherung durch die Außenwände, ggf. auch durch den unteren Bodenaufbau und die kontinuierliche Nährstoffanreicherung durch einen integrierten zentralen Kompost. Für eine optimale Wasseraufnahme und für den Schutz vor Verdunstung ist eine ganzjährige Bodenbedeckung notwendig. Das wiederum kommt auch der biologischen Vielfalt im Mikrokosmos Garten zugute. Sind ausreichend Bodenabdecker und Untersaaten vorhanden, wird die Erde vor Austrocknung geschützt, Boden- und Kleinstlebewesen dienen der Vogelwelt als Nahrungsergänzung. Werden alle Komponenten beachtet und das Keyhole Beet entsprechend versorgt, dann – so soll es das Experiment zeigen – kann diese Anbaumethode auch als ein selbstdüngendes Beet bezeichnet werden, das wesentlich weniger Wasser benötigt und dabei hohe Erträge zeigt. „Genau richtig für die überwiegend armen Berliner Sandböden und bei dem geringen Niederschlagspotential“, betont die Koordinatorin der Bildungsreihe, Eva Foos. Die rückenschonende Versorgung des Beets und die Umsetzbarkeit selbst im versiegelten Hinterhof sind weitere Vorteile.
SPEKTRUM | 13 Was kommt in den Korb? Die unterste Schicht des Kompostkorbes wurde gefüllt mit Kies, gefolgt von Mist und Stroh sowie Küchenabfällen.
Der NABU Berlin ist mit der Fachgruppe Naturgarten im Beirat der Bildungsreihe vertreten. Mehr zu den „Urbanen Klima-Gärten“: www.agrarberatung.hu-berlin.de/forschung/klimagaerten Das nächste Forum Stadtgärtnern zum Thema „Gärten und ihre Bedeutung für Berlin im Klimawandel“ findet am 2. Dezember 2016 an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Um Anmeldung ab Anfang November unter www.agrarberatung.hu-berlin.de/forschung/ klimagaerten wird dringend gebeten.
Sacken lassen Mithilfe der Workshopbesucher waren innerhalb kürzester Zeit die Außenmauern gesetzt und die verschiedenen organischen Substanzen geschichtet. Besät und bepflanzt werden sollte das frisch entstandene Keyhole Beet an diesem Workshoptag allerdings noch nicht. „Ein wenig sacken lassen“, war die Empfehlung der diskutierenden Gartenpraktiker und Klimagartenexperten, die kaum eine Veranstaltung der Bildungsreihe verpassen.
Mitmachklima „Immer mehr Gartengemeinschaften wollen sich mit einem klimabewussten Gärtnern auseinandersetzen und nutzen das Angebot, um sich weiterzubilden und mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen“, resümiert Eva Foos. Der große Zuspruch und die hohe Nachfrage an der Bildungsreihe zeigen auch, dass Gärtnerinnen und Gärtner zunehmend daran interessiert sind, Boden und Wasser nachhaltig zu nutzen. Ansätze, die sich bestenfalls auch auf andere Lebensbereiche ausweiten lassen.
Forschen Sie mit!
Illustration: Carmen Baden
Ihre Beobachtungen werden gesucht
Durchschnitt Kompost 40 cm Radius = 1,40 Meter
So funktionierts - Bauanleitung zum Nachmachen •
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Beet: Nach dem Bau der Außenwände werden von unten erst Bruchsteine, anschließend schichtweise Grobschnitt aus Ästen und Zweigen als Drainageschicht aufgelegt. Anschließend folgen Schichten aus Kompost, Erde, Grasschnitt, Laub und wieder Erde. Kompost: Auch der integrierte Kompost in der Mitte sollte eine Drainageschicht bekommen. Er wird mit dem üblichen Kompostmaterial bestückt. Im MenschenskinderGarten waren es Äste, Grasschnitt, Asche und organische Küchenabfälle.
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Gewässert wird der Keyhole Garden, indem das Wasser ausschließlich auf den Kompostbehälter in der Mitte gegossen wird. Versorgung: Das Wasser und die Nährstoffe aus dem Kompost verteilen sich durch die abschüssige Anordnung des Beets zentral bis hin zu den Außenwänden. Der Boden wird dadurch permanent mit Nährstoffen versorgt. Eine weitere Düngung ist nicht erforderlich. www.menschenskinder-berlin.eu
Ihre Beobachtungen werden gesucht. Ab sofort ruft das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftler dazu auf, sich unter anderem an Fuchsund Igel-Projekten in Berlin zu beteiligen. Viele Menschen sind in der Stadt schon einmal Füchsen und Igeln begegnet, doch was wissen wir über sie? Wie haben sie sich an das Leben in der Stadt angepasst? Finden Sie gemeinsam mit dem IZW mehr über unsere wilden Mitbewohner heraus. Berliner können sich aktiv an der Forschung beteiligen: Wählen Sie einfach auf der interaktiven Karte auf dem Portal Beee einen Ortsteil und eine Aufgabe aus und forschen Sie mit! www.portal-beee.de/karte.html
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25 Jahre Storchenschmiede Linum Einen alljährlichen Höhepunkt mit einem Jubiläum zu kombinieren, das erschien uns passend. Seit 25 Jahren betreibt der NABU Berlin mit breiter Unterstützung aus der Region die Storchenschmiede Linum am Rhinluch bei Fehrberlin. Anfang September wurde dieser 25. Jahrestag gefeiert. Die Ehrenamtlichen des NABU Berlin feierten das große Ereignis selbstverständlich mit.
„Am Anfang wollten die Naturschützer lediglich Aufklärung betreiben und den Besucherstrom lenken. Hauptsächlich Berliner kamen in das Storchendorf Linum, parkten überall, standen vor den Storchenhorsten und klatschten in die Hände, um die Tiere in Bewegung zu bringen“, erinnerte sich Dr. Hans-Jürgen Stork, Initiator und Gründungsvater der Naturschutzstation in Linum in seinem Festvortrag. Seitdem ist in dem Dorf, in der Station und im Bewusstsein vieler Menschen zum Umgang mit der Natur viel pas-
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siert. Viele tausende Besucher wurden von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen durch den Ort Linum und das nördlich angrenzende Teichgebiet geführt, viele Kinder und Jugendliche sind durch die Umweltbildungsarbeit der Station
zu Naturschutzexperten geworden. Die Storchenschmiede hat sich zu einem unverzichtbaren Ansprechpartner im Bereich Naturerlebnis und Tourismus der Region entwickelt.
Wilma Nickel (dritte v. l. ) überreicht einen Geschenkumschlag an die Storchenschmiede Linum. Rainer Altenkamp, Ute Behnicke, Jutta Sandkühler, Dr. Hans-Jürgen Stork (v. l. n. r.)
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Gruß- und Dankesworte Nach der Begrüßungsansprache durch Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, wurde die langjährige Arbeit der NABU-Aktiven auf dem Festakt durch Grußworte gewürdigt. „Der NABU hat uns die Augen geöffnet und uns gezeigt, was für ein Geschenk wir haben. Danke dafür, dass Sie diesen unverzichtbaren Beitrag zum sanften, naturnahen Tourismus, der noch ausbaufähig ist, geleistet haben“, sagte Ute Behnicke, Bürgermeisterin von Fehrbellin. Viele Ehrenamtliche, Spender, Förderer und Freunde haben sich in den Bann einer offenen und freundlichen Umweltbildungseinrichtung und von ihren Inhalten ziehen lassen. Dies formulierte auch Wilma Nickel, Ortsvorsteherin Linums: „Diese Einrichtung ist kein Selbstzweck. Die Naturschutzstation Storchenschmiede Linum hat in den letzten 25 Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Dank an die Gründer, die diese Idee ins Leben gerufen haben.“
Kranichführungen bis Kuchenbuffet Stellvertretend für Marion Szindlowski, Leiterin der Storchenschmiede, die zum Bedauern aller am Fest nicht teilnehmen konnte, sprach auch Jutta Sandkühler, Geschäftsführerin des NABU Berlin, ihren persönlichen Dank an die vielen unermüdlichen Helferinnen und Helfer aus, ohne deren Beitrag die jährlichen Angebote von Kranichführungen bis Kuchenbuffet nicht realisierbar wären. Der Festakt war umrahmt von Vorträgen zur Historie von Dr. Hans-Jürgen Stork und einem Überblick über die Bestandsentwicklung des Weißstorchs in Berlin und Brandenburg von Bernd Ludwig, langjährigem Storchenbetreuer Brandenburgs. Viele Ehrenamtliche und Gäste nutzten die Gelegenheit, mit dem Jens Scharon, dem Artenschutzreferenten des NABU Berlin, eine Führung ins Teichgebiet zu Dunklem Wasserläufer und Silberreiher zu unternehmen, bevor alle Gäste abschließend beim abendlichen geselligen Beisammensein auf die gelungenen 25 Jahre Storchenschmiede Linum ihr Glas erhoben. (cb, js) berlin.nabu.de/news
Mehr zur Historie der Naturschutzstation lesen Sie in unserer Jubiläumsbroschüre, erhältlich beim NABU Berlin.
: Offizielle Eröffnung der NABU Naturschutzstation Storchenschmiede Linum. In den Folgejahren musste nicht nur die Besucherlenkung im Luch organisiert werden. Vor allem für die Parkplatzsituation musste eine Lösung her.
Rückblick: 1990
: Ein mit Rindenmulch ausgelegter Kuhstall im Dorf wurde zur provisorischen Naturschutzstation. Besucher konnten sich in einer vom NABU Schleswig-Holstein ausgeliehene Ausstellung zum Weißstorch informieren.
2004
: Erste erfolgreiche Storchenbrut auf der Nisthilfe des Gebäudes.
2010
: Errichtung neuer sanitärer Anlagen mit Hilfe eines investiven Zuschusses der Gemeinde Fehrbellin.
1991
: Umzug in die ehemalige LPG-Werkstatt Nauener Straße 54.
2013 1. Storchenfest in Linum auf dem Gelände der heutigen Station. Gründung der Naturschutzgruppe Linumer Rhinluch.
1996
: Eine Erbschaft ermöglichte den Kauf den Grundstücks und somit auch langfristige Investitionen in den Aufbau der Naturschutzstation.
: 96-Stunden-Aktion des rbb-Fernsehens. Sanierung der Ausstellungsräume, barrierefreier Eingang, Hofpflasterung.
Ausblick: 2018
: (gepl.) Neubau des derzeitigen Wirtschafts- und Bürogebäudes. Ausbau des Umweltbildungsprogramms. Förderer und Spender sind herzlich willkommen. NATUR IN BERLIN 4/16
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Wo leben die Berliner Ringelnattern?
Landschaft schmeckt!
NABU Berlin ruft zur Meldung auf
Frischer Pankower Apfelsaft
Einer Begegnung mit Menschen schlängelt die Ringelnatter am liebsten aus dem Weg. Wenn das nicht möglich ist, zischt sie zwar gefährlich, extrem selten beisst sie aber wirklich zu. Foto: Anja Jaworowski
Trotz steigender Einwohnerzahl und zunehmender Bebauung naturbelassener Flächen nehmen Beobachtungen einiger Tierarten zu. Dazu gehört die an Gewässer gebundene Ringelnatter. Der NABU Berlin sammelt Informationen über Funde, um die Größe der Population in Berlin zu abzuschätzen. Berlin baut sich zu. Im Speckgürtel schreitet die Zersiedelung fort und die Innenbereiche werden verdichtet. Dabei werden oft mehr oder weniger naturbelassene Flächen bebaut. Dem NABU Berlin werden derzeit häufig Ringelnattern gemeldet. Während sich die Einen vor der Schlange erschrecken, freuen sich die Anderen über das beeindruckende Naturerlebnis. Breitet sich die Art wirklich in Berlin aus oder kommt es durch die Inanspruchnahme bisher unbebauter Flächen nur zu mehr Kontakten mit der Schlange? Das möchte der NABU Berlin durch den
Aufruf erfahren und zugleich seine Datensammlung erweitern. Von der nach Naturschutzrecht besonders geschützten Natter geht keine Gefahr aus, sie ist harmlos und äußerst scheu. In der Gesamterscheinung eher gut getarnt braun bis olivgrün gefärbt, ist die Schlange an den beiden halbmondförmigen, gelben Flecken an den Kopfseiten trotzdem sehr gut zu erkennen. Derzeit sind die Tiere auf ihrem Weg in die Winterquartiere. Ab April werden sie wieder in Gewässernähe zu beobachten sein. (js)
Meldeaufruf Bitte senden Sie Ihre Beobachtung mit genauer Ortsangabe, gerne auch mit einem Foto (inkl. Bildrechten) und dem Kennwort „Ringelnatter“ an: lvberlin@nabu-berlin.de. Eine Ausnahme ist der Besuch in der Küche.
Im Pankower Norden, westlich von Blankenfelde am Tegeler Fließ, liegt das Naturschutzgebiet Niedermoorwiesen mit dem Köppchensee. An der Südseite des Köppchensees befinden sich Reste von ehemaligen Obstplantagen der Berliner Stadtgüter, die Bestandteil dieses Schutzgebietes sind. Etwa 80 der alten Apfelbäume werden von der Bezirksgruppe Pankow betreut und beschnitten, um sie noch möglichst lange zu erhalten. Dank der vielen Helferinnen und Helfer konnten wir Ende September rund 1,6 Tonnen Äpfel ernten. Das Ergebnis ist naturbelassener, sehr aromatischer Saft, der nicht nur für unsere Fach- und Bezirksgruppenveranstaltungen genutzt wird, sondern auch in der NABU-Landesgeschäftsstelle erworben werden kann. Der Erlös kommt unserer Naturschutzarbeit zugute. Probieren Sie mal!
SMS mit Stichwort NABU an die 81190 senden!
Mauersegler fallen schon mal aus dem Nest. Wenn sie Glück haben, werden sie in der NABU-Wildvogelstation versorgt. Helft bei ihrer Pflege und spendet 5* Euro per SMS!
Vielen Dank!
*inkl. 17 Cent für den Anbieter, plus Kosten für den Versand einer SMS
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VERANSTALTUNGSPROGRAMM | PFLEGEEINSÄTZE, EXKURSIONEN | DEZEMBER, JANUAR, FEBRUAR | 17 Teilnahmebedingungen
Pflegeeinsätze Bezirksgruppe Pankow Samstag, 28.01.17, 9.00 Uhr Arbeitseinsatz im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (Köppchensee) Katrin Koch – NABU Berlin Treffpunkt: Bauwagen an der Neupflanzung, Verkehrsverb.: Bus 107 Richtung Blankenfelde (Schildow), Haltestelle Lübarser Weg und 15 Min. Fußweg Richtung Lübars oder Bus 222 bis Alt Lübars und 15 Min. Fußweg Richtung Blankenfelde. Festes Schuhwerk und Arbeitskleidung mitbringen, Werkzeug wird gestellt, Dauer: ca. 3 Std. Bezirksgruppe Reinickendorf In Reinickendorf werden ökologisch wertvolle Flächen und Nisthilfen für Waldkauz, Eisvogel, Waldvögel und Wildbienen betreut. Schutzgebiete sind die „Kiesgrube am Dachsbau“, das Tegeler Fließtal, der Hermsdorfer See und Forst sowie Parkanlagen und Schulhöfe. Aktuelle Termine (oft samstags) bitte einsehen unter: www.nabu-berlin.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/reinickendorf NAJU-Treffen Aktuelle Termine und Informationen unter www. naju-berlin.de oder mail@naju-berlin.de NABU Hochschulgruppe Die Treffen der Hochschulgruppe sind in den Sommermonaten jeden 3. Donnerstag des Monats im Garten, Allee am Forsthaus 14, 14532 Kleinmachnow. Aktuellen Treffpunkte für die Wintermonate bitte erfragen unter hochschulgruppe@nabuberlin.de oder (0172) 301 2302
Faszination
Asien
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Alle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störungen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für botanische und entomologische Wanderungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder bitte nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig, das Entgelt kommt der Arbeit des NABU zugute. Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Bei Busexkursionen gewähren wir eine Kinderermäßigung von 25 Prozent.
Bezirksgruppe Steglitz–Tempelhof Samstag, 19.11.16, 11.00 Uhr Für die Rosskastanie - Laubsammelaktion gegen die Miniermotte an der Eduard-Spranger-Promenade Treffpunkt: Am Rondell direkt auf der Promenade (Zugang von der Bäkestraße), Verkehrsverb.: S Bhf. Berlin Lichterfelde, Bus 186, 380, M85, 285, bitte Handschuhe mitbringen. Kontakt: Matthias Mundt (030) 67927052.
Exkursionen und Vorträge Sonntag, 04.12.16, 9.00 Uhr Vögel der Marienfelder Feldmark - Rundweg Gunter Berstorff – NABU Berlin Treffpunkt: Motzender Straße, Ecke Nahmitzer Damm, Verkehrsverb.: S-Bhf. Buckower Chaussee, M 11, 277, 183, Dauer: ca. 3 Std.
Samstag, 14.01.17, 9.30 Uhr Wintervögel am Teltowkanal Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Lichterfelde, Wismarer Str., EugenKleine-Brücke, Verkehrsverb.: Bus M 85, 112, 117, 385, Dauer: ca. 3 Std.
Sonntag, 11.12.16, 10.00 Uhr Naturkundlicher Spaziergang am Rummelsburger See Wir schauen nach rastenden Wasservögeln und Biberspuren, Anja Wolter & Annette Hamann – NABU Friedrichshain-Kreuzberg Treffpunkt: Nahe Glasbläserallee 36, am Stralauer Ufer des Rummelsburger Sees, Verkehrsverb.: Bus 104 „Glasbläserallee“; S-Bhf. Ostkreuz + ca. 700 Meter Fußweg, bitte Fernglas mitbringen, Spende für die Naturschutzarbeit im Bezirk willkommen, Dauer: ca. 2,5 Std.
Sonntag, 22.01.17, 14.30 Uhr Baumbestimmung im Winter Was Knospen und Rinde über die Baumart verraten. Vortrag mit anschließendem Rundgang im Schleipfuhlgebiet. Beate Kitzmann – Naturschutz Schleipfuhl Veranstaltungsort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Tel.: (030) 9989184, Kontakt: schleipfuhl@naturschutzmalchow.de. Dauer: 2 Std.
Sonntag, 18.12.16, 10.00 Uhr Wintervögel im NSG Karower Teiche Stefan Brehme – NABU Berlin Treffpunkt: S Bhf. Karow, Ausgang Pankgrafenstraße, Verkehrsverb.: S-Bahn, Dauer: ca. 2 Std.
Sonntag, 29.01.17, 10.00 Uhr Winterliche Vogelwelt am Tegeler See Helmuth Ladenthin – NABU Berlin Treffpunkt: Greenwichpromenade, an der roten Telefonzelle, Verkehrsverbindungen: U-Bahn AltTegel, Bus 124, 125, 133, 220, 222, Dauer: ca. 2 Std.
Veranstaltungstipp! Samstag, 03.12.16, 16.00 Uhr Zwischen Himalaya und Pazifik Naturbeobachtungen in Asien Eine Veranstaltungen der FG Ornithologie des NABU Berlin Referenten: Klemens Steiof – Bhutan: Vögel, Land und Leute im Reich des Donnerdrachens Ullrich Wannhoff – Naturimpressionen aus 20 Jahren Reisen nach Kamtschatka Veranstaltungsort: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Verkehrsverb.: S-Bhf. Wollankstraße oder S-U Bahn Pankow, Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Str., Dauer: ca. 4 Std.
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18 | VERANSTALTUNGSPROGRAMM DEZEMBER,JANUAR, FEBRUAR 2016/17
Veranstaltungen zur Stunde der Wintervögel vom 6. - 8. Januar 2017
Sonntag, 29.01.17, 9.00 Uhr Rastende Wasservögel an Jungfernsee und Glienicker Lake Dr. Horst Kowalsky – NABU Berlin Treffpunkt: Eingang Jagdschloss Glienicke, Verkehrsverb.: Bus 316, Dauer: ca. 2-3 Std. Samstag, 04.02.17, 9.00 Uhr Vögel an der winterlichen Havel Von Heckeshorn zur Glienicker Brücke Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Am Großen Wannsee, Zum Heckeshorn Löwendenkmal, (Flensburger Löwe) Verkehrsverb.: Bus 114 ab S-Bhf. Wannsee, Dauer: ca. 4 Std.
Je mehr Naturfreunde an der „Stunde der Wintervögel“ teilnehmen, desto wertvoller werden die Ergebnisse. Helfen Sie mit, schleichende Veränderungen in der Vogelwelt festzustellen und werden Sie Teilnehmer eines echten Langzeitprojekts! Online-Formular und Zählhilfen werden im Dezember veröffentlicht. Sonntag, 08.01.17, 10.00 Uhr Stunde der Wintervögel im Stadtpark Steglitz Wir werden gemeinsam unsere gefiederten Freunde im Park beobachten und bestimmen. Matthias Mundt – NABU Berlin Treffpunkt: In Steglitz an der Bismarckstraße/ Albrechtstraße, 12167 Berlin, direkt im Stadtpark Steglitz am Brunnen in der Mitte des Parks, Verkehrsverb.: S 25 Bhf. Südende, Bus, 284, M82, X83. Für Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche, Familien und Erwachsene, bitte Fernglas und Bestimmungsbuch mitbringen. Kleine Spenden sind willkommen, Dauer: ca. 2 Std.
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Sonntag, 08.01.17, 10.00 Uhr Vortrag über die bei uns im Winter vorkommenden Arten mit anschließendem Beobachtungsgang im Schleipfuhlgebiet Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Veranstaltungsort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Tel.: (030) 9989184, Kontakt: schleipfuhl@naturschutzmalchow.de, Dauer: 2 Std.
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Sonntag, 08.01.17, 11.00 Uhr Wintervogelwelt im Großen Tiergarten Vogelkundlicher Spaziergang durch den winterlichen Tiergarten und Vorstellung der Wintervogelwelt Derk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: Bartingallee an der S-Bahn-Brücke Bellevue, Verkehrsverb.: S-Bhf. Bellevue, Dauer: 1,5 Std. Sonntag, 08.01.17, 10.30 Uhr Wintervögel im Viktoriapark Anja Wolter & Thomas Büchner – NABU Friedrichshain-Kreuzberg Treffpunkt: Viktoriapark, am Fuße des Wasserfalls (Kreuzbergstr. 16), Verkehrsverb.: U6/U7 Mehringdamm + ca. 800 m Fußweg, Bus 140 Kreuzberg/ Wasserfall, bitte Fernglas mitbringen, Spende für die Naturschutzarbeit im Bezirk willkommen, Dauer: ca. 2 Std. Sonntag, 08.01.17, 14.00 Uhr Stunde der Wintervögel im Wedding Bezirksgruppe Mitte – NABU Berlin Treffpunkt: Friedhof St. Paul, Seestraße 124, 13353 Berlin (an der Ecke Seestr. / Afrikanische Str. nächstgelegenen Eingang), Verkehrsverb.: Tram 50/M13 Seestr. / Anrumer Str., bitte Fernglas mitbringen (einige Leihgläser sind vorhanden), Spenden willkommen, Dauer: 1,5 Std.
Vorankündigung: Samstag, 18.02.17 Tagung der Brandenburg-Berliner Feldherpethologen im Landschaftspark Herzfelde Das vollständige Programm wird Ende Dezember bekannt gegeben. Dienstag, 21.02.17, 18.30 Uhr Amphibienschutz in Hellersdorf Vorstellung der Ergebnisse der Fangzaunaktion am Krepp- und Schleipfuhl aus 2016 und Planung der diesjährigen Betreuung der Amphibienschutzzäune Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Veranstaltungsort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Tel.: (030) 9989184, Kontakt: schleipfuhl@naturschutzmalchow.de, Dauer: 2 Std. Sonntag, 26.02.17, 9.00 Uhr Vögel der Marienfelder Feldmark - Rundweg Gunter Berstorff – NABU Berlin Treffpunkt: Motzener Straße, Ecke Nahmitzer Damm, Verkehrsverb.: S-Bhf. Buckower Chaussee, M 11, 277, 183, Dauer: ca. 3 Std. Sonntag, 26.02.17, 14.30 Uhr Die Natur des Jahres Vortrag über bedrohte und schützenswerte Arten Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Veranstaltungsort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Tel.: (030) 9989184, Kontakt: schleipfuhl@naturschutz-malchow.de, Dauer: 1,5 Std.
IHR KONTAKT ZUM NABU | 19 Geschäftsstelle des NABU Berlin NABU Landesverband Berlin e.V. , Wollankstr. 4, 13187 Berlin Tel.: (030) 986 08 37-0 Fax: (030) 986 70 51 lvberlin@nabu-berlin.de, www.nabu-berlin.de Öffnungszeiten: Mo-Do: 10.00-12.00 Uhr, 14.00-16.00 Uhr, Fr: 10.00-12.00 Uhr NABU Hochschulgruppe Kommissarische Leitung: Andreas Höhne Treffen jeden 3. Donnerstag im Montat. Kontakt und Anmeldung zum Treffen unter: hochschulgruppe@nabu-berlin.de NAJU Naturschutzjugend Leitung: Carmen Goettker Termine und Infos unter www.naju-berlin.de, Tel.: (0171) 172 80 13, mail@naju-berlin.de
Stationen Wildvogelstation Leitung: André Hallau Zum Forsthaus 7 12683 Berlin Tel.: (030) 54 71 28 92 Fax: (030) 54 71 28 93 wildvogelstation@nabu-berlin.de Wildtierberatung Tel.: (030) 54 71 28 91, wildtiere@nabu-berlin.de, Mo-Fr: 9.00 - 17.00 Uhr Naturschutzstation Storchenschmiede Linum NABU-Naturschutzzentrum Nauener Str. 54, 16833 Linum Leitung: Marion Szindlowski Tel.: (03 39 22) 5 05 00 Fax: (03 39 22) 9 08 38 storchenschmiede@nabu-berlin.de Öffnungszeiten: Kranichsaison bis zum 06. November 2016 Mi.-Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr, Sa., So und Feiertag von 12.00 bis 18.00 Uhr Eintritt: 1 €, Familien mit Kind(ern) 1,50 €, NABU-Mitglieder und Kinder unter 12 Jahren kostenlos
Kindergruppen Kindergruppe Reinickendorf Leitung: Patricia Hohm und Christine Kuhnert Treffen 2 x pro Monat, in der Regel samstags. Teilnahme nur nach Anmeldung unter kindergruppe-reinickendorf@nabu-berlin.de Kindergruppe Pankow Leitung: Annette Prien Die Treffen sind jeden Dienstag (außer in den Ferien) in der Zeit von 16:00 bis 17:45 Uhr auf dem Schulhof der Arnold Zweig Grundschule, Wollankstr. 131 in 13187 Berlin Pankow. Anmeldung unter: kindergruppe-pankow@ nabu-berlin.de oder (030) 986 08 37-0 Kindergruppe Treptow-Köpenick Leitung: Karsten Matschei Treffen sind jeden Mittwoch von 15.00 bis 18.00 Uhr bei Wind und Wetter im Jugendclub Würfel, Alfred-Randt-Str. 54, 12559 Berlin, für Kinder ab 8 Jahre, Kontakt: (0171) 7533873, kindergruppetreptowkoepenick@nabu-berlin.de
Bezirksgruppen Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg Leitung: Jan Heyen Es gibt zwei AGs, die sich jeweils ca. einmal im
Monat in der Warschauer Str. 23 treffen. Aktuelle Termine auf www.nabu-berlin.de, Schwerpunkte: Rummelsburger Bucht und Spree, Vogelschutz und Ökologie in den Grünanlagen des Bezirks Bezirksgruppe Lichtenberg Leitung: Jens Scharon Treffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze in diesem Heft. Aktuelle Treffpunkte bitte erfragen bei Jens Scharon unter (030) 986 08 37-15. Schwerpunkte: Biotoppflege, Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf Die Gruppen Marzahn und Hellersdorf treffen sich gemeinsam jeden 1. Montag eines Monats um 18.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin Bezirksgruppe Mitte Leitung: Christopher Hartl Die Bezirksgruppe trifft sich jeden 3. Donnerstag um 19.00 Uhr. Themen: Sanddüne Wedding, Vogelschutz, Öffentlichkeitsarbeit, Stadtnatur. Treffpunkt: Offside Wedding (Hinterzimmer), Jülicher Str. 4, Kontakt: bgmitte@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Pankow Leitung: Katrin Koch Treffen: siehe Biotoppflege, Vorträge und Exkursionen in diesem Heft. Kontakt: (030) 98 608 37- 28 oder 94 38 00 11 Bezirksgruppe Reinickendorf Leitung: Dr. Hans-Jürgen Stork Von Oktober bis April in der Jugendfreizeitstätte der Freien Scholle, Waidmannsluster Damm 80. Die Treffen dauern in der Regel bis 21:30 Uhr. Kontakt: (030) 404 90 00, bgreinickendorf@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Steglitz-Tempelhof Leitung: Matthias Mundt Treffen finden jeden 1. Dienstag im Monat auf dem Südgelände Schöneberg um 19.00 Uhr statt. Schwerpunkte: Gebäudebrüterschutz, Schutz von Totholz und Höhlenbrütern im Stadtpark Steglitz, Kontakt: mmundt@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Treptow-Köpenick Sprecherin: Antje Stavorinus Treffpunkt im Haus der Natur und Umwelt im FEZ in der Wuhlheide. Schwerpunkte: Krötenzaunaktionen, Naturdenkmäler. Derzeit finden keine regelmäßigen Treffen statt. Aktuelle Termine bitte erfragen unter (030) 64 09 58 96 AG Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel Leitung: Frank Sieste Zusammenkünfte nach den monatlichen Biotoppflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat, Kontakt: (0177) 3073007 Bezirksgruppe Zehlendorf Leitung: Walter Handwerk Jeden 1. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Dahlem, Thielallee 1-3, 14195 Berlin (U - Bhf. Dahlem - Dorf). Infos über Treffen bitte bei Walter Handwerk telefonisch erfragen, Kontakt: (030) 805 81 444
Fachgruppen Fachgruppe Baumschutz Ansprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen am letzten Dienstag im Monat um 18.00 Uhr, entweder in der NABU-Landesgeschäftsstelle oder draußen. Kontakt: Marion Scheich, m.scheich@web.de, (0151) 53508470
BOA Berliner Ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V. Leitung: Dr. Jörg Böhner Jeden 3. Mittwoch in den ungeraden Monaten um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel Fachgruppe Botanik Leitung: Dr. Gunter Klemm Jeden 3. Montag im Monats jeweils um 19.00 Uhr in der Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstr. 4, 13187 Berlin Fachgruppe Entomologie Berlin Leitung: Thomas Ziska Gemeinsamer Treffpunkt mit der Entomologischen Gesellschaft ORION ist an jedem 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Seiteneingang, 2. Hinterhof, Hörsaal 8. NEU! Treffpunkt der FG in Lichtenberg ist an jedem 3. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Krankenhaus Königin Elisabeth, Herzbergstraße 79, 10365 Berlin, Klubraum, mittlere Etage am Foyer über dem Haupteingang. www.entomologie-berlin.de, Thomas Ziska, ziska@entomologie-berlin.de oder Uwe Heinig, Tel.: (030) 640 933 75, uweheinig@t-online.de Fachgruppe Feldherpetologie Leitung: Jens Scharon Veranstaltungen erfolgen witterungsabhängig und werden kurzfristig per Mailverteiler mitgeteilt. Bei Interesse lassen Sie sich in den FG-Verteiler (jscharon@nabu-berlin.de) eintragen. Treffen sind jeden 1. Dienstag in geraden Monaten. Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin & Bernau Leitung: Rainer Altenkamp Jeden 2. Donnerstag im Monat (außer Mai und Juni) um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Nebeneingang Fachgruppe Hymenopterenschutz Leitung: Dr. Melanie von Orlow Die AG Hymenopterenschutz berät bei der Aufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vorträge (für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an. Kontakt: (0163) 685 95 96 Fachgruppe Naturgarten Leitung: Karla Paliege Die Gruppe trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat (in den Wintermonaten) in der NABU Landesgeschäftsstelle. Termine und Kontakt: (0179) 403 69 30 Fachgruppe Ornithologie Komissarische Leitung: Jens Scharon Donnerstag, jeweils 19.00 Uhr in der NABUGeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin. Die Vortragstermine finden Sie in diesem Programm, Kontakt über NABU Berlin, Tel.: (030) 986 08 37-0 Fachgruppe Säugetierschutz Leitung: Dr. Dieter Köhler Die Gruppe trifft sich alle zwei Monate um 18:30 Uhr in der Tierparkschule, Enckevortweg 1, 10319 Berlin oder im IZW (Institut für Zoo- und Wildtierforschung). Die Vortragstermine finden Sie in diesem Programm, Kontakt: neomys@tonline.de, (030) 54397019 Sie wollen auch eine NABU Gruppe gründen? Dann melden Sie sich beim NABU Berlin und lassen sich beraten! Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme unter: lvberlin@nabu-berlin.de
NATUR IN BERLIN 4/16