meinezeit 08

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Iran Komm und trinke ganzer Seele, Rosenduft und Philomele.

Sri Lanka Traumfahrt des Grauens.

Tansania Einmal im Leben reicht.


Costa Rica

Iran Komm und trinke ganzer Seele, Rosenduft und Philomele.

Tansania Einmal im Leben reicht.

Aktivitäten der Stiftung Die Quellen des Glücks.

Reisen des Jahres: SENSE Mahango Pinotage Maharadscha Te Quiero

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Eine Leise ins Paladies.

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Thailand

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Traumfahrt des Grauens.

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Sri Lanka

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Ein Leben für nichts als Erinnerungen.

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Namibia

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Stark, schwarz und nie mit Milch.


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Chamäleon live erleben

eL lE eOo eLbE Nn Rr eEiIsSeEn . d. DeE/ e/ Er lR N

Werden wir eins. Was uns bewegt und die Chamäleon-Welt in Bewegung hält, ist die unvergessliche Nähe zur Kultur, den Schätzen und Menschen eines Landes. Unvergesslich für wen? Für beide Seiten, sonst macht es wenig Sinn. Wenn wir für die Erlebnisse, die uns geschenkt werden, nichts zurückgeben, wird der Tourismus die Einzigartigkeit, die wir suchen, aufbrauchen. Wenn Sie eine Chamäleon-Reise buchen, buchen Sie die magische Zahl 51 mit. 51 Prozent des Reisepreises bleiben im Gastland, zum Aufbau nachhaltiger Strukturen, zur Qualifizierung der Menschen, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Lebensqualität. Normal sind fünf Prozent. Das klingt toll, ist es auch, aber selbstlos ist es nicht. Wenn wir Einheimische ermutigen, eine Lodge oder ein Camp zu bauen, wenn wir sie beraten und bis zur Eröffnung begleiten, wenn wir ihnen sogar den Kredit dafür geben – dann tun wir sehr viel für uns und unsere Gäste. Denn was wir zurückbekommen, ist unschätzbar: Unterkünfte, wie wir sie uns wünschen. In den Ländern, wo wir sie brauchen. Das Schönste aber: Wir gewinnen weltweit Freunde, deren Dankbarkeit und Hinwendung zu Chamäleon unser wertvollstes Kapital sind. Schlussendlich für Sie, für wen sonst?

In diesem Sinne eine spannende Stunde mit dieser Ausgabe der meinezeit wünschen Ihr Ingo Lies und das gesamte Chamäleon-Team

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Stark, schwarz und nie mit Milch.

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ie Hirten im äthiopischen Königreich Kaffa staunten nicht schlecht. Ihre Ziegen, die von den roten Beeren eines Strauches gefressen hatten, schienen gar nicht mehr müde zu werden. Die halbe Nacht sprangen sie umher, während die anderen Tiere wie gewohnt schlapp im Stroh lagen. In der Sorge, es könne sich um eine Krankheit handeln, erzählten sie den Mönchen eines nahen Klosters von ihrer Beobachtung. Die Mönche aber schlichen des nachts zu der beschriebenen Stelle und nahmen einen Korb der roten Beeren mit, um sie zu probieren. Das Ergebnis war niederschmetternd. Angewidert von den ungenießbaren Früchten, spuckten sie die Beeren ins Feuer, worauf sich im Raum ein wunderbarer Duft entfaltete. Der Rest ist schnell erzählt. Fortan wurden die Beeren im Feuer geröstet, gemahlen und mit kochendem Wasser aufgegossen. Im Südwesten Äthiopiens war der Kaffee geboren, man schrieb das 14. Jahrhundert. 300 Jahre später eröffnete das erste Kaffeehaus in Wien, 1675 wurde er am Hofe des Großen Kurfürsten in Berlin serviert. Ganz Europa lag dem „lieben, melancholischen Getränk“ zu Füßen und die Historiker schrieben

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„Angewidert von den ungenießbaren Früchten, spuckten sie die Beeren ins Feuer, worauf sich im Raum ein wunderbarer Duft entfaltete.“


1743: „Gegenwärtig wird man kein Dorf finden, da sich kein Caffee-Geräthe sollte antreffen lassen.“ Es dauerte noch 150 Jahre, bis Johann Wolfgang von Goethe auf die Idee kam, die Bohnen zu destillieren. Als Genussmittel war das Ergebnis nicht berauschend, allerdings fanden die Chemiker bei ihren Versuchen das Koffein, womit endlich erklärt war, was den Mönchen verborgen blieb. Mit den europäischen Kolonialmächten kam die Kaffeepflanze nach Lateinamerika. Es war die leidvolle Geburtsstunde seines weltweiten Siegeszuges. Leidvoll, weil seine Blütezeit untrennbar mit der Sklaverei verbunden ist. Mit den Sklavenjägern blühte in Afrika der Menschenhandel. Und wer zu dünn war für die Strapazen der Überfahrt, wurde mit schwarzen Bohnen auf ein Mindestgewicht von 60 Kilo „gemästet“, bevor er auf‘s Schiff kam. Wer dennoch unterwegs schlapp machte, wurde zur Freude der Haie über Bord geworfen. Eine dunkle Epoche der Menschheit. Tempi passati. Der Kaffee ist eine unumkehrbare Erfolgsgeschichte. Auf den Plantagen trinken sie ihn gegen Kopfschmerzen. Stark, schwarz und nie mit Milch. Beethoven zählte exakt 60 Bohnen in eine Tasse, um wach zu bleiben und der schwedische König Gustav III. scheiterte mit dem Versuch, ihn als giftige Brühe zu brandmarken. Er ließ einen zum Tode verurteilten Verbrecher täglich mit Kaffee abfüllen. Nach sehr langer Zeit starb schließlich der wachhabende Arzt eines natürlichen Todes und Gustav durch eine Gewehrkugel.

Chamäleon Coffee, dieser unvergleichliche, exklusiv für unsere Gäste hergestellte, Fairtrade-Espresso, birgt

800

Aromen in jeder einzelnen Bohne. Er ist Botschafter der weltbesten Kaffeenationen und der Kunst ihrer Kaffeebauern. Beere für Beere eigenhändig gepflückt, als seien sie zerbrechlich, macht deutlich, wie viel Arbeit und Liebe in diesem Bio-Kaffee steckt. Wenn Sie auf den Geschmack kommen wollen, auf chamaeleon-reisen.de/grenzlaedchen können Sie dieses Meisterwerk bestellen.

Im traditionell hellen Leinenhemd mit dem klassischen Hut der Campesinos und manchmal auch dem rotgemusterten Halstuch, wandern die Pflücker von Kaffeefinca zu Kaffeefinca. Hier wohnen sie auch, bis alle Beeren in den genormten Einheiten Cajuela und Fanegra geerntet und bei der Sammelstelle abgegeben wurden. Zu viel grüne Beeren senken den Preis und wer zu langsam pflückt, bekommt weniger Lohn. Das gilt nicht für unsere Gäste, wenn sie auf der Kaffeefarm der Familie Bello Hand anlegen dürfen. Der Lohn: Eine Tasse Kaffee, wie sie ihn

Der Delinquent aber hat sie alle überlebt und musste schließlich begnadigt werden. Da sage einer, Kaffee hätte keine lebensverlängernde Wirkung.

noch nie getrunken haben.

m chamaeleon-reisen.de/Costa-Rica

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Ein Leben fĂźr nichts als Erinnerungen. 4


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ie Hände mit weiß hervortretenden Knöcheln an die Reling geklammert, blicken sie auf das Ufer zurück, versuchen es mit ihren Augen festzuhalten wie die Hände die Reling. Doch langsam entweicht das Land, die Häuser schrumpfen zu winzigen Punkten, die felsige Bucht passt sich der Küstenlinie an. Erst als das Land nur noch ein schmaler Streifen am Horizont ist, der das aufgewühlte Meer vom neblig trüben Himmel trennt, reißen sie sich vom Anblick los. Alfons und Stephan Schanderl haben gerade ihre Heimat verloren: die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika, die jetzt, nach dem verlorenen Weltkrieg, unter der Verwaltung der Südafrikanischen Union steht. Alle Fragen nach dem „Warum“ blieben unbeantwortet. Dabei hatten sie sich nichts zuschulden kommen lassen. Hatten unter unvorstellbaren Entbehrungen aus dem staubigen Wüstenboden Farmland gemacht, und nun war ein Polizist aufgetaucht und hatte den Ausweisungsbeschluss überbracht. Mit dem nächsten Schiff hätten sie das Land zu verlassen. Alle Bitten um einen Aufschub, um ihr Vieh und das Inventar ihrer Farm noch zu einem akzeptablen Preis verkaufen zu können, waren vergebens. In nur 12 Tagen zerfiel alles, was sie in über 10 Jahren aufgebaut hatten.

Alle Fragen nach dem „Warum“ blieben unbeantwortet. Dabei hatte ihr neues Leben so vielversprechend begonnen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts treibt die Industrialisierung viele deutsche Handwerksbetriebe in den Ruin. Es ist eine Frage des Überlebens, als sich Alfons freiwillig zur Schutztruppe nach Deutsch-Südwestafrika meldet. In seinem Wesen ist er kein Soldat und „die Mutter grämte sich sehr“. Aber besser als zuhause

Kamelreiterpatrouille, Deutsch-Süd-Westafrika

verhungern, und die möglichen Chancen im Blick, betritt er mit 428 Passagieren, Offizieren, Soldaten und 300 Pferden ein Schiff der Woermann-Linie. Am Morgen des Totensonntags 1904 kommt Alfons in Swakopmund an. Um einen Teil der Kriegskosten wieder reinzuholen, lässt der deutsche Kaiser das konfiszierte Land zu Schleuderpreisen verkaufen. Bevorzugt an Mitglieder der Schutztruppe, damit sie nach einer Mindestdienstzeit von dreieinhalb Jahren zu Siedlern in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika werden. „Stell dir vor“, telegrafiert Alfons an seinen Bruder Stephan, „für 50 Pfennige bekomme ich 1 Hektar Land. Du musst sofort kommen, es ist genug da für zwei“. Und Stephan kommt mit neun Zentnern Ausrüstung, um auf ihrem 10.000 Hektar großen Farmgelände ein neues Leben zu beginnen. Wasser? Fehlanzeige. Ein Farmgebäude? Fehlanzeige. Eine Herde? Fehlanzeige. Zäune? Fehlanzeige. Kapital? Fehlanzeige. Und so beginnen sie mit nichts als der Zuversicht, dass die Zukunft vor ihnen liegen würde, aus einem Stück Wüste eine Oase zu machen. Mit einem Ansiedlungs-Darlehen von 6.000 Mark kaufen sie 75 Stück Kleinvieh, zwei Maultiere, einen Ochsenwagen und 12 Ochsen. Sie bohren nach Wasser und bauen Staudämme, legen ein Bewässerungssystem und einen Gemüsegarten an. Jede erwirtschaftete Mark wird neu investiert, und so kommen Zug um Zug Rinder und Pferde dazu. Einmal pro Woche liefern sie frisches Gemüse an Polizei- und Bahnstationen.

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Alfons und Stephan leben immer noch im Zelt. Der Aufbau ihrer Farm geht vor. Auch, als die Brunnen versiegen und eine Rinderkrankheit den Tierbestand um mehr als die Hälfte dezimiert, geben sie nicht auf. Nach neun Jahren Schinderei gehen sie daran, aus grob behauenen Steinquadern ein Farmhaus mit zwölf Zimmern zu bauen. Zwölf Zimmer? Auf dem Dachfirst steht das reich verzierte, schmeideeiserne Kopfteil eines Bettes. Es signalisiert nach einer Tradition ihrer oberbayerischen Heimat, dass in diesem Haus ein Junggeselle lebt und auf eine Ehefrau wartet. Doch statt der Ehefrau kommt ein Polizist und bringt unerbittlichen den Ausweisungsbeschluss. Heimatlos zurück in die Heimat.

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NAMIBIA Swakopmund

Fishri ver Canyon


100 Jahre später. Normalerweise würde man sagen, dass in der langen Zeit seit ihrer Ausweisung Gras über das Schicksal der Schanderl-Brüder gewachsen sei. Aber in Namibia wächst kein Gras. Die verlassene Farm verfiel jedes Jahr ein Stück mehr. Ein Käufer war nicht in Sicht, denn auf dem Grund lasteten noch das Restkaufgeld, die Ansiedlungsbeihilfe, Bodensteuer, Straßengebühr und der Beitrag zur Heuschreckenbekämpfung. Insgesamt mehr als die 1.925 Pfund, die ein Gutachter 1943 nach dem Tod von Alfons taxierte. Und dennoch: Als die Nachfahren der Brüder rund 100 Jahre nach deren Aufbruch zur Spurensuche nach Swakopmund kommen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Woermann-Haus der Schifffahrtsgesellschaft, mit deren Dampfer sie 1904 erstmals namibischen Boden betraten, das alte Amtsgericht, das Hohenzollernhaus, die Evangelisch-Lutherische Kirche, das Prinzessin-Rupprecht-Heim und der farbige Fahrer, der sie am Bahnhof mit den Worten begrüßt: „Ich heiße Walter“ – schöner denn je war die Geschichte zu neuem Leben erwacht. Es schien, als kämen sie nach Hause wo sie nie zuhause waren. Die Gegenwart hatte sich mit der Vergangenheit versöhnt. Das Alte und Neue hatten zueinander gefunden. Über die Bismarckstraße gingen sie zum „Südstrand“ und aßen im Café Anton die beste Schwarzwälder Kirschtorte ihres Lebens. So kam es ihnen jedenfalls vor. Nach diesen ersten Eindrücken sprachen sie lange kein Wort, bis die erlösende Frage gestellt wurde: „Und was wurde aus unserer Farm?“

ließ ihren Atem stocken. Sollte dieses Paradies am Fishriver Canyon der Ort gewesen sein, um den sich die immer wiederkehrenden Geschichten ihrer Großväter und Onkel drehten? Die Ruine im Staub der Namib mit ihren glaslosen Fenstern? Der Tür, die lose in den Angeln ächzte und den Löchern im Dach, durch die der Wind ein Klagelied sang? Die Antwort zerriss ihnen das Herz. Auf dem First des Haupthauses stand das eiserne Kopfteil eines Bettes.

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Hektar pro Tier. Auf dieser Fläche wächst gerade mal soviel Gras und Gestrüpp, dass es rechnerisch für die Ernährung eines Springbocks, Kudus oder Gnus reicht. Konsequenz: Keine Zäune. Freier Wildwechsel und was zufällig auf dem Gelände der Farm durch die Savanne streift, das ist des Farmers Gewinn.

Da steht nach 120 Kilometern staubiger Piste ein einsamer Wegweiser im Gelände. Kaltental rechts ab. Und Kaltental kommt tatsächlich. Drei Häuser, ein Hotel, eine Tankstelle und ein Gemischtwarenladen für alle Dinge des täglichen Lebens. Der Grund für den Stopp: Hier backt Oma Mathilda den besten Butterkuchen von

Sie fuhren etwa zweieinhalb Stunden. Der erste Anblick des blühenden Gartens, aus dem das uralte und in den Farben der Landschaft wundervoll restaurierte Farmgebäude herauszuwachsen schien,

ganz Namibia. Mindestens. Und sie steht auch schon in der Tür und lacht.

m chamaeleon-reisen.de/Namibia

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Traumfahrt des

Grauens

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jith hieß er, mein Reiseleiter. Ajith, der Unbesiegbare. „Bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten tauchte er ab und lange nicht mehr auf. Das musste noch nichts Schlechtes bedeuten, obwohl es mir heute noch schleierhaft ist, wie man in der Bahnhofshalle von Kandy jemanden wiederfinden kann. 26 Gleise, gefühlt 10.000 Menschen, ausgeschüttet wie aus einem Sack. Ich hatte gelesen, dass die Zugfahrt von Kandy ins Hochland, wo die englischen Ladies zu viktorianischen Zeiten um Five-o-clock den First Flush hochleben ließen, die schönste der Welt sei.

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Er kam aus einer anderen Richtung als er davongelaufen war. Wie er in der vergleichsweise kurzen Zeit das Bahnticket ergattern konnte, wird sein Geheimnis bleiben. „Eine Fahrkarte?“, fragte ich verständnislos, „wieso nur eine?“ Das sei ok, erklärte er mir, er nähme das Auto samt meinem Gepäck, damit ich die schöne Fahrt auch richtig genießen könne. „Der Zug geht um 11:50 Uhr von Bahnsteig 18.“ Am Bahnhof in Nuwara Eliya würde er auf mich warten. Mit diesen Worten war er das zweite Mal verschwunden. Nuwara Eliya bedeutet „Stadt des Lichts“. Passt für ein Hochland, und folgerichtig war die Kleinstadt auf fast 2.000 Metern Höhe einst der beliebteste Erholungsort britischer Kolonialbeamter. Von dort aus war es nur ein kleiner Schritt, aber ein großer für die Menschheit zum besten Orange-Pekoe-Tea des Landes. Der Zug musste jeden Moment kommen. Wenngleich sich in der Bahnhofshalle die Menschen stapelten, war auf 100 Meter Bahnsteig keine Sau zu sehen. Wollte wirklich kein Einziger nach Nuwara Eliya? Die Situation war auch um 12:30 Uhr noch unverändert. Hatte ich Ajith falsch verstanden? Hatte ich eine Durchsage verpasst und der Zug nach Nuwara Eliya war auf einem anderen Gleis längst abgefahren? Wieso ließ sich auf diesem verfluchten Bahnsteig kein Mensch blicken? 13:10 Uhr. Die Zeit verging langsamer als wenn man die Luft anhält. Ich

musste handeln. Wie sieht ein Bahnhofsvorsteher in Kandy aus? Wie 10.000 andere. Hauptsache, ich erfahre irgendetwas, das meine Not lindert. „Grüß Gott“, sagte ich in meinem feinsten Englisch und wedelte vor einer Vertrauen erweckenden Person mit meinem Ticket. „Nuwara Eliya?“ Meine linke Hand zeigte auf die Uhr, die rechte auf den Bahnsteig. In meinem Blick lag Demut. Der Mann lächelte ein bisschen. Ich schöpfte Mut. Dann nickte er und ging. 14:25 Uhr. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft ich die 100 Meter Bahnsteig rauf- und runtergelaufen bin. Kein einziger Zug war gekommen. Dann – als hätte jemand einen unhörbaren Startschuss abgefeuert – quollen hunderte Menschen aus allen Ritzen des Bahnsteiges und fluteten die Piste wie ein Tsunami. Wer hatte die geholt? Und was wollten die hier ohne Zug? 14:38 Uhr – ich weiß es noch genau – am Horizont ein rostroter Lindwurm. Allem Anschein nach Richtung Gleis 18, falls er nicht noch einen Schlenker vollziehen würde. Aber er schlenkerte nicht, und während er noch ausrollte, flogen Türen auf, aus denen mindestens so viele Menschen rausschossen wie gleichzeitg reinwollten. Sollte ich da mitmischen? War das überhaupt mein Zug nach Nuwara Eliya mit fast drei Stunden Verspätung oder ein ganz anderer? Halb zog es mich, halb sank ich hin, da geschah ein Wunder:

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P-i-d-u-r-u eine zusammengefaltete Karte von Sri Lanka das Einzige, was ich in der Tasche hatte. Die Rettung? Vielleicht könnte ich anhand der vorbeiflitzenden Bahnhofsschilder erkennen, ob die Richtung stimmen würde. P-i-d-u-r-u-t-a-l-a-g-a-l-a, M-a-nd-a-r-a-m-n-u-w-a-r-a, U-d-u-p-u-s-s-e-l-l-a-w-a. So ging das in einem fort. Lesen Sie das mal im Bruchteil einer Sekunde.

Ajith, mein lieber Ajith, streckte mir aus einem Waggon über die Köpfe hinweg seinen Arm entgegen und zog mich einem Weinkorken gleich durch die boxenden Massen ins Abteil, wo er mit Zähnen und Klauen einen Fensterplatz für mich verteidigt hatte. Der Gute war doch tatsächlich mit dem Auto eine Station zurückgefahren, um mir bis zur Ankunft in Kandy einen Logenplatz zu erkämpfen. „Nicht aufstehen“, war sein Rat, danach war er ein drittes Mal verschwunden.

Mein Gott, war ich erleichtert. Ich ahnte ja nicht, was noch kommen würde. Etwa 20 Minuten später blieb der Zug auf freier Wildbahn stehen, wurde geteilt und fuhr halb und halb in entgegengesetzte Richtungen weiter. Saß ich in der richtigen Hälfte? Und wo würde ich womöglich enden, während mein Beschützer Ajith vergebens in Nuwara Eliya wartete? Ich brauchte Klarheit, setze mein freundlichstes Lächeln auf und fragte mein Gegenüber mit erwartungsvollem Nicken, ob dieser Zug nach Nuwara Eliya fahren würde? Die Antwort war ebenso kurz wie niederschmetternd. Er schüttelte mit dem Kopf. Danke. Man erdenkt sich in solchen Situationen die unmöglichsten Konstellationen zur eigenen Beruhigung. Vermutlich hat der befragte Fahrgast gar nicht gewusst, wo Nuwara Eliya liegt. Nur so war seine Antwort zu erklären. Zwei Reihen weiter saßen zwei in weiße Kaftane gewandete Männer. Sehr seriös. „Sie werden entschuldigen, fährt dieser Zug nach Nuwara Eliya?“ Der Blick in freundliche Gesichter gab Anlass zu den schönsten Hoffnungen, allein die Antwort – wenngleich astrein artikuliert – war wie ein Dolchstoß: No. Verschollen im Nirgendwo. Gestrandet an der Endstation des Zuges, sah ich mich mittellos im Staub sitzen. Meine Sachen waren bei Ajith im Auto,

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Die Herren in Weiß verabschiedeten sich mit einer vornehmen Geste. Beim Hinausgehen sah ich sie am Ende des Abteils mit einem alten Mann reden, ein kurzes Kopfnicken, dann waren sie weg. Die Bahnhöfe wurden seltener, abgelöst von der überwältigend schönen Landschaft und ihren legendären Teeplantagen. Sollte ich doch im richtigen Zug sitzen? Und warum fährt er dann nicht nach Nuwara Eliya?

Neue Fahrgäste: 3 Ziegen, ein Dutzend Hühner, ein blinder Trommler. Lange nachdem der letzte Bahnhof vorübergerauscht ist, bleibt der Zug stehen und wartet, wartet, wartet. Die Menschen stehen auf Trittbrettern oder machen kleine Spaziergänge in der erquickenden Bergluft. Ein entgegenkommender Zug schleicht sich heran und bleibt auf gleicher Höhe stehen. Unsere zweite Hälfte etwa? Eine Art Gefangenenaustausch beginnt. Von uns wechseln ein paar Reisende in den anderen Zug, wir bekommen dafür drei Ziegen, einen Haufen Hühner und einen blinden Typen mit mannshoher Bongo-Trommel. Er tastet sich zu meiner Abteilreihe vor und lässt sich auf eines der drei Polster fallen, auf dem eh schon fünf Leute sitzen. Dann legt er los, dass einem das Blech wegfliegt.


-u-t-a-l-a-g Das mit dem Tee war auf Sri Lanka nicht immer so. In den fruchtbaren Bergregionen wuchs ursprünglich herrlicher Kaffee. Jedenfalls, bis die Rostpilzseuche sämtlichen Pflanzen den Garaus machte. Dann eben Tee, dachte sich der Brite James Taylor, denn bei dem Risiko, alle Plantagen erneut zu verlieren, hielten die ausländischen Kapitalgeber ihre Taschen zu. 1870 gelang ihm der Anbau ertragreicher Pflanzen. Der Ceylon-Tee begann seines Siegeszug um die Welt. Heute wird auf

Gefühlte Stunden später: Die Zugfahrt scheint in den Himmel zu führen, aus den sperrangelweit offenen Türen strömt der erfrischende Hauch der Nebelwälder in die Abteile, da erhebt sich der alte Mann, dem die Weißgekleideten etwas zugeraunt hatten und schlurft auf mich zu. Will er betteln? Weit gefehlt und ich schäme mich meiner Gedanken. „Next station you must go out.“ Häh? Ich stammel ein Dankeschön, aber er hat sich schon wieder umgedreht. Und dies ist das zweite Wunder innerhalb eines Tages:

Kandy

Nanu Oya. Auch ein weiteres Bahnhofsschild lässt keinen Zweifel: Nanu Oya! Verdammt, ich hatte Nuwara Eliya gebucht. Aber da rennt ein Mann neben dem einlaufenden Zug her und klopft wie verrückt an meine Scheibe. Ajith, du!? „Aussteigen“, winkt er mir zu und ich falle erleichtert in seine Arme. „Ist das hier Nuwara Eliya?“ „Nein, das ist Nanu Oya“, erklärt er mit Unschuldsmiene, „Nuwara Eliya hat keinen Bahnhof, sind noch zehn Minuten mit dem Bus“.

220.000 Hektar Tee

angebaut, die Sri Lanka mit 234 Millionen Kilo zum größten Teeexporteur der Welt machen. Ein wesentlicher Teil davon kommt aus den immergrünen Berglandschaften rund um Nuwara Eliya.

Die Bahnstrecke mag die schönste der Welt sein und ist doch nur ein Pixel im Erlebnisbild der an Kultur und überwältigenden Landschaften reichen Insel. Oder wo sonst kann man vormittags auf 2.500 Metern durch die erfrischenden Nebelwälder wandern und sich am Nachmittag von den glasklaren Fluten des Indischen Ozeans warmspülen lassen? Und zur Erinnerung einen kornblumenblauen Saphir, handgeschliffen mit allen

Da fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren: „Fährt dieser Zug nach Nuwara Eliya?“ – „No.“

Facetten Ihrer Reise.

m chamaeleon-reisen.de/Sri-Lanka

Nuwara Eliya Nanu Oya 11


Eine Leise ins

Paladies.

S

o ein Direktflug nach Phuket, wenn man abends in Frankfurt bei Nieselregen einschläft und im morgendlichen Sonnenlicht in Thailand aufwacht, ist ein Hopser ins Glück. Zurücklehnen und von den Bildern träumen, die mich zu dieser Reise bewogen hatten, war eins. Selbst das Bordmenü war spurlos an mir vorbeigegangen. Schade eigentlich, obwohl es nach dem Bekunden der Mitreisenden nicht von Paul Bocuse – Gott hab ihn selig – inspiriert war. Im Gegensatz zu den anderen war ich also ausgeschlafen, und das ist bei einer Zeitverschiebung von sieben Stunden auch ein Wert ansich. Das Bild, das mir seit meiner Buchung nicht mehr aus dem Sinn gegangen war, hatte einen Namen: Wiraburi. Ein Inselchen in der Andamanensee, kein Netz, ein einsames Resort und im übrigen

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Postkarte pur. In der Schlussphase der Genesis hingetupft mit den Farben, die in der Werkstatt des Schöpfers noch übrig waren: Sap Green, Phthalo Blue, Titanium White. Ich greife an dieser Stelle vor, um dem Leser eine Vorstellung von der Dimension meines Paradieses zu geben: Der Landungssteg war etwas brüchig, die letzten Meter mit hochgekrempelter Hose durch das türkisschimmernde Badewasser zum leuchtend weißen Strand. Dahinter der blickdichte Palmensaum. Zum Resort links herum. Nach etwa 10 Minuten noch ein Landungssteg, wahrscheinlich für Hotelgäste. Nach weiteren 10 Minuten der dritte. Immer noch kein Resort. Erst beim vierten Landungssteg (einen für jede Himmelsrichtung?) wurde mir bewusst, dass alle Stege auf ähnliche Weise marode waren. Doch wer hatte sich den Scherz erlaubt, an der immer gleichen Stelle eine


Kokosnuss zwischen die Pfosten zu legen? Ja, Sie vermuten richtig: Es war immer der gleiche Steg und ich hatte mein Inselchen bereits viermal umrundet. Zurück zum Flughafen. Ein Tuk-Tuk brachte mich zum Busbahnhof. Das fehlende Bordmenü zeigte Wirkung. Der Duft von scharfem Curry tat sein Übriges. Nebenan knusprig gebratene Insekten. Man muss auch mal nein sagen können. Also: hinein – und mannhaft mit eiskalter Cola nachgespült. Leckerlecker. Nun aber ab zu meinem Inselchen. „Hello my friend, wo fährt der Bus nach Wiraburi?“ „Where?“ „Wiraburi!“ „Nie gehört.“ Der nächste: „Wiraburi? Kenn ich nicht.“ Es war zum Verzweifeln. Warum kennt hier kein Mensch Wiraburi? Aber ein Busfahrer müsste es doch wissen. „Excuse me, Sir, the bus to Wiraburi?“ Er sah mich an als hätte ich ihm das Ersatzrad geklaut. Eine Antwort kam nicht, wenn man von einem thailändischen Achselzucken absieht.

Thailand ist ein Faszinosum in Geschichte. 46 Meter misst der vergoldete liegende Buddha mit den Fußsohlen aus Perlmuttintarsien. 33 Könige haben die einzigartige Kultur

„Hello my friend, wo fährt der Bus nach Wiraburi?“

dieses Landes geprägt, 700 Jahre beamt Sie das Kloster im Silbersee zurück –„Großes Wohlbehagen bewirkend“ – und wenn Sie den Wunsch verspüren, an diesem Ort

unsterblich zu werden, geht auch das. Einmal über die Brücke der Wiedergeburt und die Sache ist geritzt.

Wen hätte ich jetzt noch fragen können? Ein Uniformierter unklaren Amtes stand etwas gelangweilt rum und würde für eine kleine Abwechslung bestimmt dankbar sein. „Hey Mister, I‘m looking for the bus to Wiraburi.“ Er lächelte, ich schöpfte Hoffnung. „Solly, no english.“ Solly? Sollte das die Lösung des Problems sein? Ich rannte zurück zum Bus, der Motor lief schon. „Sir, the bus to Wilabuli?“ Er nickte und machte eine einladende Handbewegung.

Dass es in Thailand traumhafte Inseln und Strände gibt, wo sich die Palmen vor den Badegästen verneigen, ist

Ganz hinten im Bus war die Sitzreihe noch frei. Plötzlich hatte ich alle Zeit der Welt, denn wenn thailändische Busfahrer den Motor anlassen, heißt das nicht, dass sie auch abfahren. Der Inhaber eines Bauchladen-Geschäftes klopfte an die Scheibe. Gesalzene Nüsschen mit Chili und getrocknete Minifischchen wurden durch das Fenster gereicht. Die würden Durst machen, soviel stand fest. Also deutete ich ihm an, ob er auch was zu trinken habe? Er verstand und seine Offerte klang sehr vertraut: Tiger Beer?

– wenn überhaupt – nur ein nebensächlicher Grund für

Ich stutze. Hätte es nicht Tigel Beel heißen müssen?

m chamaeleon-reisen.de/Thailand

die Reise. Tempel in Schwarzgoldlack und wenn man nur früh genug aufsteht das Murmeln der Mönche im Schein der Butterlämpchen, das verruchte Goldene Dreieck (ein Opiumpfeifchen in Ehren kann niemand verwehren) und auf den Millionen Reisfeldern die Begegnungen mit den Landarbeitern in ihren traditionell schlabbrigen Fisherman‘s pants – da schlägt das wahre, unvergessliche Herz Thailands. Und hinterher ein stinkefaules Nachspiel im weiß-blau-grünen Garten Eden von Koh Samet. Why not?

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Komm und trinke ganzer Seele, Rosenduft und Philomele.

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I

n jenem Moment, als mein bester Freund anfing, von Schiraz zu schwärmen, war ich noch auf dem falschen Dampfer. „Bottled sun“, schwer, tiefrot und tanninreich mit einem betörenden Duft nach Veilchen, Reseda, Johannisbeeren, schwarzem Pfeffer, Pflaumen, Schokolade und Leder – das war mein Schiraz. „Ich spreche nicht von Obst und Gemüse“, sagte er mit tadelndem Unterton, „Ich meine Hafis, der, von dem Goethe schrieb:

Und mag die ganze Welt versinken, Hafis, mit dir, mit dir allein Will ich wetteifern! Lust und Pein Sei uns, den Zwillingen, gemein. Zum Küssen stets bereiter Mund, Ein Brustgesang, der lieblich fließet, Zum Trinken stets gereizter Schlund, Ein gutes Herz, das sich ergießet.“

Es kam der Moment, da ich mich ein bisschen schämte.

„Der Mann ist mir sympathisch“, versuchte ich abzulenken, aber längst war ich fest entschlossen, diesen Zauber kennenzulernen: Iran, Schiraz, Hafis, der Rosenduft und die Nachtigallen. Und wer weiß, vielleicht würde sogar ein bacchantisches Fest dabei abfallen. Tiefrot, schwer, tanninreich, mit dem betörenden Duft nach – nun ja, Sie wissen schon.

Als „Hafis“ wird man nicht geboren. Es ist kein Familienname, sondern bedeutet: Der, der den Koran auswendig kann. Das konnte Hafis bereits mit acht Jahren, lange bevor er der bedeutendste persische Dichter wurde. Ein Schwerenöter wie Goethe, der in herzzerreißender Romantik seinen in Rebensaft ertränkten Liebeskummer besungen hat. Und endlich stand ich in der Stadt der Gärten vor dem von frischen Rosen übersäten Grab des persischen Poeten. Menschentrauben saßen in stiller Verehrung auf Mauern und Bänken, vertieft in Hafis‘ Gedichte. Eine Schulklasse hing an den Lippen ihres Lehrers, der in bühnenreifer Dramatik aus dem Diwan vorlas. Ich muss wohl mit offenem Mund dagestanden sein, als mich ein junger Iraner einlud, ich solle mich doch zu ihnen setzen. Zu Füßen des Marmorsarkophages wurde ein wenig zusammengerückt und der obligatorische Tee machte die Runde. Dann der Augenblick, den ich noch heute wie keinen zweiten vor mir sehe: Einer nach dem anderen erhebt sich, und sie rezitieren in vollendetem Deutsch lange Passagen aus Hafis‘ Gedichten. Ich bin sprachlos. Aber mir ist, als hätte ich den einen oder anderen Reim schon einmal gehört. Meine Synapsen arbeiten auf Hochtouren, doch sie ballern ins Leere. Der junge Iraner merkt es und ruft seinen Freunden etwas zu. Herzliches Gelächter, nur ich stehe ziemlich verloren da. „Das zum Schluss, mein Freund, war Goethe.“ Aha – und ich lache mit. Aber insgeheim schäme ich mich ein bisschen. Da verbeugt sich die iranische Jugend vor unserem großen Dichter und Denker, nur ich komme nicht drauf.

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Darauf einen Schiraz aus Schiraz. So gebannt war ich von den Ereignissen in Schiraz, dass ich die Göttertraube gleichen Namens völlig vergessen hatte. Vorübergehend jedenfalls, denn mir war plötzlich nach Belohnung. Aus der Zeit, als Schiraz das kulturelle Zentrum der Perser war und mit seinen berühmten Rosenzüchtungen zum „Garten des Iran“ wurde, datiert der Bazar-e Vakil. 800 Meter lang, von 74 Bögen getragen, ist er ein Glanzstück persischer Architektur. Gewürze, Teppiche, Kunsthandwerk, Antiquitäten, Tinnef und Tand, Karawansereien, Badehäuser – alles unter einem Dach. Wo, wenn nicht hier, würde ich das ersehnte Labsal auftreiben können? Es bedurfte nur noch eines Taxis. Taxifahrer in Schiraz können hellsehen. Was vermutlich daran liegt, dass jeder Tourist früher oder später zum Bazar-e Vakil will. Jedenfalls fuhr er los, bevor ich irgendetwas gesagt hatte. Erst, als ich beiläufig meinen innersten Beweggrund erwähnte, wurde er wach. Mit einem abenteuerlichen Manöver wechselte er über alle Fahrspuren, um an der nächsten Kreuzung in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Umleitung wahrscheinlich oder Stau, Unfall oder eine Demo – Taxifahrer haben für solche Imponderabilien einen sechsten Sinn und kennen im Falle eines Falles fahrpreistreibende Schleichwege. Mein Schleichweg dauerte eine gute Dreiviertelstunde. Dann hielten wir in einer Seitengasse vor der nackten, graubraunen Fassade einer Häuserzeile. Typisch Taxifahrer, dachte ich noch, kennt auch den verstecktesten Hintereingang zum Basar. Wahrscheinlich würde ich mitten in einem Badehaus landen, wo mir engelsgleiche Wesen reich verzierte Schalen voll dunkler, violetter Trauben reichten. Auf dem türkisen Mosaik des Hamam würden goldene Kelche stehen aus denen es glutrot funkelte. Es kam anders. Hinter dem knarrenden Holztor ein ernüchternder Innenhof. War ich entführt? Doch der Taxifahrer winkte mir, ich solle ihm folgen.

Unter den leuchtenden Blüten eines FrangipaniBaumes saß ein halbes Dutzend alter Männer im Kreis. Die, die noch halbwegs fit waren, hockten im Schneidersitz auf seidenglänzenden Teppichen. Die mit Arthrose in den Knien auf goldbestickten Poufs. Sie knabberten zuckersüßes Zeug und frische Feigen, tranken Tee und rauchten Wasserpfeifen mit Apfeltabak. Ihre Gesten waren eindeutig. Ich war eingeladen, mich zu ihnen zu setzen. Sie schimpften über die Mullahs und die Sittenpolizei und sangen Loblieder auf Angela Merkel. Mein Anteil an der Diskussion war auf die Frage beschränkt, warum ich noch keine fünf Kinder hätte. Ich war noch mit einer möglichst plausiblen Antwort beschäftigt, als einer von ihnen im Haus verschwand und mit einer Flasche zurückkam. Sie trug kein Etikett, aber das Licht, das hineinfiel und wie Feuer wieder austrat, verriet ihren Inhalt. Da war er, mein Schiraz. Reinrassiger als in jedem Laden. Im Hinterhof für den Eigenbedarf gekeltert. Tiefrot, voller geschichtsträchtiger Erde und versteckter Lebensfreude. So komplex wie das Land und seine Geschichte. Betörtend intensiv und von der Option begleitet, dass ein Schluck zu viel einen unbemerkten Übergang vom Labsal zur Lähmung bedeuten würde. Andererseits: Es gibt Schlimmeres.

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Epilog

Wer die überwältigende Kultur des Iran begreifen will, muss zurück ins Jahr 1598. Abbas I. machte Isfahan zur neuen Hauptstadt und gab den Auftrag,

Die jungen Iraner an Hafis‘ Grab haben es mir angetan. Das soll mir nicht noch einmal passieren. Ich habe begonnen, Goethe zu lesen. Und verstanden, warum er von seinem fernen Dichterkollegen so begeistert war. Einem, der das ganze Liebesleid der Welt in vier Zeilen fassen konnte:

die in einer Salzwüste gelegene Oase nach den Paradiesvorstellungen des Islam zu gestalten. Im Zentrum das „Abbild der Welt“. Ein Platz, 560 Meter lang und 160 Meter breit, umschlossen von 1,2 Kilometer doppelstöckigen Basar-Arkaden,

Komm ich ihr nachgegangen, so wird sie schelten eben. Und legt sich mein Verlangen, wird sich ihr Zorn erheben. Und wenn ich voll Verlangen einmal auf ihren Wegen, Wie Staub zu Fuß ihr falle, wird sie wie Wind entschweben. Danke, Hafis.

Medressen, Palästen und der Königsmoschee mit ihrer himmelblauen Zwiebelkuppel. 18 Millionen Ziegelsteine wurden dafür gebrannt und

472.500 fayenceähnliche Kacheln, für die der Kalligraph Ali Reza extra die Brenntechnik der „Sieben schimmernden Farben“ entwickeln ließ.

Der Iran ist ein Frontalangriff auf die Sinne. Eine Jahrhunderte währende Odyssee durch die überwältigend schöne Kunst islamischer Architekten und Gartengestalter. Und wenn Sie ermattet vom Glück des Tages nach einer Stärkung verlangen, gibt‘s WalnussGranatapfelsirup-Fleischsoße mit Duftreis und hinterher geröstetes Mehl mit Safran-Zucker-Rosenwasser.

m chamaeleon-reisen.de/Iran

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Einmal im Leben

reicht.

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Der Mensch träumt. Und weil in Träumen alles so wundervoll easy ist, war die Sache für mich klar. Freunde haben behauptet, der Name „Whisky-Route“ hätte den Ausschlag gegeben, aber das stimmt nicht. Ein paar Wochen zuvor habe ich angefangen, ein bisschen zu joggen. Training konnte man es nicht nennen, war mehr Alibi gegen das schlechte Gewissen, mich völlig unvorbereitet in ein Abenteuer zu stürzen, an dem schon wesentlich fittere Zeitgenossen gescheitert waren. Und ja – Eitelkeit war wohl auch dabei, denn auf halber Strecke die weiße Fahne zu hissen und mit dem letzten Pfiff „Ich kann nicht mehr“ zu keuchen, war nicht das Bild, das von mir in Erinnerung bleiben sollte.

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D

as erste Mal, dass ich die Hosen voll hatte, war eigentlich ein wunderschöner Moment. Vom Kilimanjaro Airport war es nicht weit zum Springlands Hotel und da saßen wir beim Abendessen wie im Kino. Vor uns der höchste Berg Afrikas, eingehüllt in Nebel. Die Gespräche waren relativ einsilbig, es war spürbar, dass jeder in der Gruppe mit seinen Gedanken bei der Frage aller Fragen war. Die Machame-Route sollte es sein. Übernachtung in Zelten. Acht Tage lang rauf und wieder runter inklusive Gipfelurkunde. Mir fiel Hemingway ein: „So weit wie die ganze Welt, groß, hoch und unvorstellbar weiß in der Sonne.“ Kurz: 5.895 Meter! Schluck. In dem Augenblick, als sich die Nebelschwaden verzogen und die untergehende Sonne das ewige Eis des Kilimanjaro in ein rosarotes Lichtermeer tauchte, waren alle Zweifel wie weggeblasen. Im Hotel gingen sämtliche Lampen aus und das Personal rief im Chor „Welcome to Kilimanjaro“. Von da an gab es kein zurück.

Pole pole. Ambrose, mein persönlicher Tourguide, war ein Spargel von einem Mann. Yippie, dann kann es so wild nicht sein, dachte ich bei mir, und in der Tat war die erste Etappe ein lockerer Spaziergang durch die einzigartige Vegetation aus dürren Baumriesen und den Mooslandschaften der Regenwaldzone. So locker eben, wenn man außer sich selbst nicht viel zu schleppen braucht. Ich frage mich immer noch, ob das unsere Träger mit rund 25 Kilo auf dem Kopf auch so gesehen haben. Nach fünf Stunden kommt das Machame Camp in Sicht. 2.980 Meter. Die, die gehen und die, die kommen, begrüßen sich mit „Jambo“. Ambrose hingegen hat eine andere Zauberformel für uns. „Pole pole, langsam langsam.“ Mit diesen Worten, die zu seinem Mantra werden sollten, bereitete er uns zu Reis, Nudeln und Obst auf das vor, was uns ab morgen erwarten würde. „Ihr durchwandert auf eurer Tour sämtliche Klimazonen der Erde. Heute war es nach den fruchtbaren Plantagen der tropische Regenwald. Morgen werden es die Moor- und Heidelandschaften der Tundra mit ihren meterhohen Erikastauden sein. Dann

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Uhuru Peak 5895 m Stella Point 5795 m

Shira Camp 3840 m Machame Camp 3000 m

folgt die vegetationslose, wüstenähnliche Hochgebirgszone und schließlich der Permafrost im Gipfelbereich des Kili. Wenn ihr Kopfschmerzen und die Höhenkrankheit vermeiden wollt, dann macht pole pole.“ Danach schickte er uns in die Daunenschlafsäcke, denn es würde affenkalt werden in der Nacht. ee mit Butter, lecker.

Tee mit Butter, lecker. „Sir, Sir, wake up breakfast time.“ Frühstücken wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettelmann. Diese Lebensregel meiner Großmutter war das erste, was mir einfiel, als sich ein Träger gefühlte zwei Kilo Zucker und Butter in seinen Tee kippte. Mein zweiter Gedanke: Das wird hart heute. Ziel Shira Camp. Wieder rund fünf Stunden. Gemessen an den überwältigenden Blicken vom Dach des afrikanischen Kontinents hätten es gerne zehn werden dürfen, aber Trittsicherheit war angesagt. „Seht immer auf eure Füße und denkt daran: Pole pole.“ – „Ja, Mutti.“ Wenigstens am Abend durften wir dasitzen und dieses unbeschreibliche Schauspiel genießen, wenn die untergehende Sonne das ganze Land zu einem glühenden Bühnenbild verzaubert. Bei 4.500 Meter beginnt der Kampf gegen mich selbst. Ein Abstecher zum Lavatower soll unsere Körper an die dünne Luft gewöhnen. Ich habe Kopfschmerzen und Magenbeschwerden. Der Gedanke an Tee mit Butter lässt mich würgen. „Pole pole.“ Aber meine Kräfte schwinden, die Höhenkrankheit nagt gewaltig an meinem Ehrgeiz. Nur der Anblick, wie unsere Träger in Flip Flops und dem Drittel meines Körpergewichtes auf dem Buckel an mir vorbeistürmen, mobilisiert einen Rest von Stolz. „Spart eure Kräfte“, ist die Losung des sechsten Tages. Wir sind nicht allein. Menschenkarawanen schieben sich durch die Steinwüste zum letzten Hochlager vor dem Gipfel. Und zwar wörtlich, denn wer nicht mehr kann, wird geschoben.


Mein Magen entleert sich eruptiv über eine einsame Riesenlobelie. Ob sie es überlebt hat, werde ich wohl nicht mehr überprüfen können. So motiviert man Menschen, die bereits am Boden liegen. Aber eine Krankenschwester ist nichts gegen die Fürsorge von Amrose. Allein ihm habe ich zu verdanken, dass ich auf der letzten Etappe nicht schlapp gemacht habe. Druckbetankung auf 4.600 Meter: Pommes und Steaks mit Massen an süßem Tee sollen unsere Energiedepots auffüllen, denn um 23 Uhr ist die Nacht im Barafu Camp vorbei. „Sir, good morning, summit day.“ Mit diesen Worten bin ich noch nie abends um elf geweckt worden. Vor dem Zelt sind es 14 Grad minus. Frühstück ist fertig, aber ich denke, eine Riesenlobelie reicht. „Pole pole, guys“, dann keuchen wir im Gänsemarsch auf 5.200 Meter, bevor uns eine Art „Stairway to heaven“ an die Pforte bringt: Stella Point, 5.750 Meter.

You are strong, you will do it.

die 1.000 Flüche auf die Schnapsidee, den Kili zu besteigen, die Übelkeit, die Erschöpfung, das Zittern in den Knien, das Beben in der Stimme, die Angst tot umzufallen – sie verdichten sich in diesem Augenblick zu einem Gefühl, für das es keine Worte gibt. Eine Kernfusion des Glücks. Quelle für lebenslange Erzählungen und die stolze Gewissheit: I did it.

Tansania ist ein Land der Rekorde. Und der Kili als höchster Berg Afrikas nicht der einzige Superlativ. Unten, wo praktisch ein Nationalpark an den nächsten grenzt, rennen allein

1,6

Millionen Wildtiere durch das Weltnaturerbe Serengeti. 25.000 davon – und damit die größte Raubtierdichte Afrikas – leben im Ngorongoro-Krater. Eingekesselt von 400 bis 600 Meter hohen Kraterwänden, verlassen sie ihr Gefängnis

Wir fallen uns in die Arme. Tränen fließen, denn soviel ist klar: Wer es bis hierher geschafft hat, packt die letzten 150 Meter zum Uhuru Peak auch noch. Wir sind pünktlich. Am pechschwarzen Horizont ein gelber Streifen. Alle Anstrengungen, alle Zweifel,

praktisch nie. Geboren werden und ein Leben lang im Kreis rennen, um nicht gefressen zu werden, muss man mögen. Doch die Natur ist unerbittlich.

Diese Kombination ist einzigartig auf der Welt. Erst das Abenteuer Kilimanjaro und dann zur Safari in die Serengeti. Was werden Sie zuhause alles erzählen können? Aber dass Sie anschließend noch nach Sansibar geflogen sind, um sich am blütenweißen Strand eine Körperkuhle in den vorgewärmten Sand zu schubbern, das glaubt Ihnen keiner mehr.

m chamaeleon-reisen.de/Tansania

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Die Quellen des Glücks. Auf dem Dach der Welt ein Dach für Kinder.

W

arum immer die Ärmsten? Die, die ohnehin nicht mehr haben als das, was sie am Körper tragen. Von einer ausreichenden und gesunden Ernährung ganz zu schweigen. Das „Große Rütteln“ im April 2015 warf ganze Dörfer zu Boden, zerstörte jeden Ansatz von Infrastruktur. Allmählich kehrt die Normalität zurück, aber die Furcht vor einem neuen Beben steht immer noch in den Gesichtern vieler Menschen. Alleinstehenden Müttern und Kindern vor allem. Dem Waisenhaus Orphan Welfare Home erging es nicht besser. Von dem Gebäude, in dem 13 Kinder zwischen 10 und 18 Jahren ein Zuhause gefunden hatten, war nicht mehr viel übrig. Das Urteil eindeutig: unbewohnbar. Sollte alle Mühe, den Kindern mit Liebe, einer zukunftsweisenden Schulbildung und einer guten medizinischen Versorgung den Weg in eine vielversprechende Zukunft zu ebnen, umsonst gewesen sein? War die Erfahrung vom Wert eines echten, Sicherheit bietenden Zuhause nur ein kurzes trügerisches Glück? Das Glück kam aus einer anderen Richtung. Denn das Projekt hatte einige Jahre zuvor bereits ein Grundstück zur Verfügung gestellt bekommen, nur war der Bau eines eigenen Kinderheimes am fehlenden Geld gescheitert. Würde also aus dem Erdbeben eine neue Chance erwachsen? Sie wuchs. Mit Hilfe der Chamäleon-Stiftung. Und im Geiste unseres Stiftungsgedankens nicht mit einer einmaligen Spende, sondern einer fortlaufenden Unterstützung und Begleitung.

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So kam Erlebniserfinder Thorsten Gernig nach Nepal, um zu sehen, was noch zu tun wäre. Dort traf er Hira. Mit acht Jahren schien ihr Leben besiegelt. Arm, beziehungslos, als Mädchen erbarmungswürdigen Ritualen ausgeliefert, rechtlos, ohne medizinische Versorgung und auf


die Almosen anderer angewiesen. Mit diesen Vorzeichen würde sie aller Wahrscheinlichkeit nach in den vierziger Jahren sterben und auf dem letzten Bild von ihr – rein theoretisch, denn niemand würde sie fotografiert haben – könnte sie für siebzig durchgehen. Als Thorsten Hira traf, da war sie mit 20 die Älteste im Orphan Welfare Home. Ein Jahr zuvor hatte sie das College abgeschlossen und angefangen zu studieren. Die so grundlegend anderen, prägenden Erfahrungen in der sozialen Gemeinschaft mit ihren „Geschwistern“ im Heim will sie als Lehrerin weitergeben. Ihr Ziel ist Deutschland. Nicht nur, um ihr Studium dort zu Ende zu bringen, sondern zu erfahren, was ihr bisher nur erzählt wurde:

Dass es ein Leben gibt, das gefördert und in freier Selbstbestimmung den Weg ermöglicht, den ein Mensch nach seinen Idealen und Talenten gehen will. Wenn Hira ihre Erwartungen von Deutschland bestätigt gefunden hat, will sie nach Hause zurückkehren und nepalesischen Mädchen aufzeigen, dass gemessen an ihren heutigen Perspektiven ein Leben möglich ist, das sich zu leben lohnt.

Faszination ist das, was von einer Reise nach Nepal Wohin Sie in Nepal auch sehen, sie sind schon da: Die

bleibt. Ungläubige Erinnerung an ein Land, dessen Natur-

zehnthöchsten Berge der Welt des Annapurna-Massivs.

gewalt überwältigend ist. In dessen religiöser Kultur sich

8.091

aus der Flamme eines Lotoskelches kolossale Tempel

Meter

selbst erschaffen. Wo das strenge Ritual des Zusammenlebens auch heute noch gebietet, dass Eheleute nicht zusammen essen dürfen. Der Mann isst zuerst, die Frau wartet in der Küche, was für sie übrig bleibt. „Paditev“, nennt Samjhu ihren Mann, denn seinen Namen darf sie nicht aussprechen. „Paditev – göttlicher Ehemann.“

hoch ist die „Nahrung spendende Göttin“ oder „Göttin der Fülle“, wie der Name Annapurna auch übersetzt

m chamaeleon-reisen.de/Nepal

wird. Der gefährlichste und am seltensten bestiegene Berg, dabei lächelt er unwiderstehlich. Immer morgens um 4 Uhr, wenn die aufgehende Sonne seinen Gipfelgrat als feine rote Linie zeichnet, und spätnachmittags, wenn das flüssige Gold des Abendlichtes die Schneefelder hinunterrinnt.

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Oh,

wie wohl ist mir.

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Gänsehaut auf der Jagd nach überwältigenden Abenteuern ist eine tolle Sache. Aber da ist noch die andere Form der Gänsehaut, wenn sich die Härchen gewissermaßen nach innen aufstellen. Dieses wärmende Gefühl, das einen in Momenten überflutet, da sich stille Erwartungen und Wünsche erfüllen, lässt sich tatsächlich buchen. Es war unser Antrieb zur Konzeption jener Reisen, die in ihrem Namen den Zusatz Sense tragen. Reisen mit Zeit für die Sinne. Reisen für Menschen, die sich neben den Erlebnissen auch die Muße wünschen, die Gefühle wirken zu lassen. Dieses Gefühl wird von vielen Details gespeist. Da bleiben wir in besonders schönen Lodges auch mal zwei Tage. Da schieben wir nach einer Abenteuer-Etappe einen Entspannungstag ein. Da wählen wir Hotels nach ihrem Wellnessfaktor aus und denken dabei nicht nur an Hamams, sondern auch daran, dass Liebe durch den Magen geht. Da ersetzen wir überlange Strecken durch kurze, bequeme Distanzen, und dehnen unser Erlebnisprogramm gleichzeitig auf alle Highlights eines Land aus, indem wir fliegen statt fahren. Sie sehen, bei Sense sind viele Kleinigkeiten die Bausteine der Vollendung. Die Vollendung aber war keine Kleinigkeit. Doch jetzt, jetzt ist sie da. Die Zeit für eine Reise mit allen Sinnen. Zum Beispiel auf diesen vier Intensivgefühl-Reisen:

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Mahango Sense Die Reise

Namibia. Noch Fragen? Zum Etosha-Nationalpark vielleicht, wo Ihnen auf 22.000 Quadratkilometern Elefanten, Gnu-Herden, Kudus, Antilopen, Giraffen, Springböcke und Zebras über den Weg laufen. Alles in allem über 200 Tier- und 340 Vogelarten, dazwischen auch Raubtiere, die an den begehrten Wasserstellen gerne die Gelegenheit nutzen, ein Steinböckchen vom Leben in ihren Magen zu befördern. Oder doch lieber durch das Farbenwunder der 80 Millionen Jahre alten Namib-Wüste zum Weltnaturerbe Sossusvlei? Nach Swakopmund, die deutscheste namibische Stadt, für eine Schwarzwälder Kirschtorte im Café Anton? Zum Tete-á-tete mit den Ureinwohnern der San? Vergessen Sie die Qual der Wahl, das erleben Sie alles auf der Reise MAHANGO SENSE. Überwiegend in Zwei-Tage-Etappen, damit die Erholung am Pool traumhafter Lodges nicht zu kurz kommt. m chamaeleon-reisen.de/Mahango-Sense

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Pinotage Sense Die Reise

Wer nicht genießen kann, wird mit der Zeit ungenießbar. Deshalb gibt es diese Reise durch Südafrika. Franschhoek, Swellendamm – das sind die Orte, wo man gottergeben tief in die Gläser gucken kann. Und dennoch sind diese Highlights nur das Begleitaroma zu biblischen Landschaften und Nationalparks, wo in den Urwäldern Südafrikas die letzten riesigen Gelbwurzbäume stehen, Hängebrücken über tosende Schluchten führen und die Big Five keine Wunschvorstellung bleiben. Am Ende kommen Sie dort wieder an, wo Ihre Reise begonnen hat. An jenem Ort, wo Nelson Mandela die letzten 14 Monate verbracht hat, bevor er nach 27 Jahren Haft mit erhobener Faust seinen „Long Walk to Freedom“ vollendete. Danach bleibt noch ein dreitägiges Finale in der aufregendsten Stadt der Welt: Kapstadt. Abenteuer pur und Sie sind immer noch in bester Verfassung, das ist SENSE. m chamaeleon-reisen.de/Pinotage-Sense

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Maharadscha Sense Die Reise

Sie wollten schon immer das größte Wunder der Menschheit, das Taj Mahal, in Seelenruhe bestaunen? Bitte sehr, zwei Tage. Im Ranthambore-Nationalpark auf Fährtensuche nach dem Tiger gehen? Zwei Tage. In Udaipur wie einst James Bond über den PicholaSee in den Sonnenuntergang schippern? Zwei Tage. In Pink City Jaipur erfahren, warum die ganze Stadt rosa gestrichen wurde? Drei Tage. In Delhi mit 25.000 Gläubigen die Moschee Jama Masjid teilen und unter dem illuminierten Triumphbogen des Friedens ein abendliches Picknick verputzen? Zwei Tage. Sie sehen, wenn die Besucher anderer Veranstalter aufgefordert werden, wieder in den Bus steigen, dürfen Sie sitzen bleiben und weiter genießen bis das Herz voll ist, was immer es auch begehrt. Schließlich haben Sie SENSE gebucht. m chamaeleon-reisen.de/Maharadscha-Sense

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Te Quiero Sense Die Reise

Bevor Sie nachschlagen: Te Quiero ist keine Stadt, keine Landschaft, kein Tanz oder ein Weltkulturerbe – obwohl es vielleicht die Kultur der Welt schlechthin ist – Te Quiero heißt: Ich liebe dich. Nachdem Sie das wissen, gehört nicht mehr viel zu der Vorstellung, was Sie auf dieser Reise erwartet: Etappe für Etappe eine neue Liebe. Die unbeschreiblich lebendige Metropole Buenos Aires, selbstverständlich mit Ihrem Auftritt im TangoViertel. Die südlichste Stadt der Welt Ushuaia am Nationalpark Feuerland. Die Eisberge der WulaiaBucht, die Magellan-Pinguine in der Allerheiligenenge. Beim Finale aber werden Sie Ihr Herz endgültig verlieren. Die Torres-Spitzen im Nationalpark Torresdel-Paine, die Smaragdseen, die Laguna Azul, die gigantischen Wasserfälle Salto Grande und das größte Trinkwasservorkommen der Welt im Farbendrama des Perito-Moreno-Gletschers. Wie gesagt: SENSE. m chamaeleon-reisen.de/Te-Quiero-Sense

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Das Herz ist immer dieser eine Augenblick. Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro Mehr auf www.chamaeleon-reisen.de

Wenn Sie Freunde haben, die sich über meinezeit freuen würden, ist das schnell gemacht. Auf www.chamaeleon-reisen.de/meinezeit genügt ein Klick zum Leseglück. Sie müssen es ihnen nur sagen. Schöne Grüße von uns.

meinezeit ist das Reisemagazin von Chamäleon. Redaktion & Copyright Chamäleon Reisen GmbH, Pannwitzstraße 5, 13403 Berlin Texte Frank Kleinbrahm Gestaltung Realgestalt GmbH, Berlin Druck Königsdruck GmbH, Berlin Bildnachweis 98 Acres Resort 10, Andrew Beck / Ichobezi Safariboats 27, Dr. Heiko Beyer 29, Dirk Bleyer 13, 27, Bongani Mountain Lodge 24, Chamäleon-Archiv 6, 22, Fritz Fucik / Amadeus Travel Agency 3, Gondwana Collection Namibia 7, Andreas Haberlag 3, Hatari Lodge U2, Kai-Uwe Küchler 4, 7, 21, 26, 27, 29, Ingo Lies 1, Peter Pack U2, 26, Hannes Schleicher 15, 16, Youba / Orphan Welfare Home 23, Teilnehmer am Chamäleon-Fotowettbewerb Heike Harnisch 3, Harry Laub 6, Hans Jürgen Lindner 3, Andreas Schmied 11, Barbara Schmidt 6, Bundesarchiv Walther Dobbertin 5, iStockphoto 104kelly 20, Armastas 15, BornaMir 14, Buddhika_Jayawardana 8, Chalabala 11, goinyk 22, Bartosz Hadyniak U1, 8, kitzcorner 7, Pius Lee 28, Kenny McCartney 19, narasak_s 16, OGphoto 2, pjmalsbury 21, ranplett 18, Shazzashaw 28, tunart 17, Pixabay Richard Mcall U2, Unsplash Denys Nevozhai 12, Gianandrea Villa 28 Recyclingpapier – hergestellt aus 100 % Altpapier


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