Pinhole 2021, Pinhole Photography, Lochbild Fotografie, Estenopeica

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Fjordland Lochbildfotografien von

Jörg Oestreich

Die Brücken und die Menschen und die Momente am Meer


Fjordland

1 - Titelbild - das Zepter 2 - Inhalt 3 - Im Schatten des Kreuzes 4 - Intro 6 - Wie bedeutend der Moment ist 7 - Der Alte umarmt mich 8 - Pinholeportrait mit E. 9 - Machtspiele 11 - Hitchcock 12 - Erleuchtung 13 - Vergebung 14 - Vor mir der Horizont 15 - Über mir ein Himmel voller Träume 17 - 3 Monate nachdem die Menschen 18 - Stillstand 19 - Und dann tanzt sie wieder 20 - Stürmische Wetter 21 - Sturm im Wasserglas 22 - Die Synchronschwimmerin 24 - Traumfänger 25 - Der/die Gewinner*in 27 - Der Frühling 28 - Ausruhen 29 - Hoffnung 30 - Die Lieben meines Lebens 31 - Wünsche und Zeit 32 - Manches wird vergessen 33 - im Fjordland 34 - In der Mitte des Lebens 35 - Der Skalde 36 - Auf sicherem Grund 37 - höre ich dem Wind zu. 39 - Dreiklang 40 - Lissabon 41 - Kruzifix mit Selfie 42 - Perfekte Stille 43 - In Frieden schaue ich zurück

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Am Anfang war es nur die Idee, sich mit einfachsten Mitteln neu ausdrücken zu können. Eine Idee, von der ich dachte, dass sie die Bilder unverfälscht und echt sein lässt. Ich wollte mir die Wahrheit wieder in die Fotografie hinein holen. Nur für mich, es gab keinen Anspruch jemandem zu gefallen. Die Bilder sind unscharf, rein emotional und nicht kompatibel. Je mehr ich aber daran arbeitete, desto bedeutender wurden gerade diese Aspekte für mich. Was ich am Anfang als Nachteil sah, erwies sich immer mehr als Vorteil. Extreme Schärfe bei Portraits ist ein Relikt aus der Anfangszeit digitaler Fotografie. Das wirkliche Wesen des Menschen oder des Bildes zeigt es nicht. So wurde das, was ich mit diesen einfachen Lochbildkameras machte, immer bedeutender für mich. Menschen mit einer modernen digitalen Kamera in Szene zu setzen, wird einem immer einfacher gemacht. Die hohe Geschwindigkeit des Autofokus inklusive Augen- und Gesichtsverfolgung, unterstützt durch künstliche Intelligenz, Bildstabilisator sowie die schnelle Folge einzelner Aufnahmen erleichtern es einem ungemein, das richtige Bild zu machen. Der Fotografierende muss sich oft nur um die Motivation und den Ausdruck des Menschen vor der Kamera und um die Bildidee kümmern. Fast schon bizarr hingegen wirken auf mich die Bildergebnisse, die ultramoderne Smartphones erzeugen. Es ist fast nicht möglich, etwas zu fotografieren, das nicht überragend gut aussieht. Das, was moderne PhotoApps mit den Gesichtern oder den Körpern machen hat, nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun. Es verändert das aufgenommene Motiv so extrem, dass Menschen sich in den sozialen Medien völlig neue Realitäten erzeugen. Realitäten, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was man vorher oder nachher im Spiegel betrachtet. Das kann man gut finden oder man kann es schlecht finden. Die Wirklichkeit und das Leben selbst verändern sich nicht, nur weil eine Kamera es behauptet. Völlig anders hingegen ist es bei der Lochbildfotografie. Lange Belichtungszeiten von 2 Sekunden bis hin zu mehreren Minuten am hellen Tag und die Abwesenheit von Fokus überhaupt machen es schon ein wenig schwieriger. Weitere kreative Unschärfen ergeben sich durch Bewegungen vor oder mit der Kamera. Der fehlende Sucher lässt einen im Dunklen tappen und alles, bis hin zur korrekten Belichtungszeit, muss geschätzt werden.

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Trotz dieser widrigen Umstände strahlen die fertigen Bilder am Ende mit einer ganz eigenen Faszination. Die Detailbefreiung führt dazu, dass man die Dinge neu betrachten kann. Das Gehirn erdenkt einfach bei Bedarf Fehlendes hinzu oder es akzeptiert einfach die ausreichende Schärfe. Gerade diese Unschärfe ist wie ein Teil des Lebens selbst. Gestern genauso wie Morgen erscheinen noch oder schon verschwommen. Im Heute sind es die entfernten Dinge, die genauso wenig Einzelheiten zeigen und wenn man Menschen betrachtet, werden sie erst mit der Zeit wirklich detailreich. Für mich ist Lochbildfotografie ein Stück Wirklichkeit und ein bisschen Silber mit nichts anderem, als einem kleinen Loch dazwischen. - J.O.

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Wie bedeutend der Moment ist, dass lernen wir durch Verlust oder Erinnerung. Wir brauchen den Schmerz, um das Glück zu spüren. Wir brauchen das Schattenreich, um das Licht zu schätzen. Am Ende wählen wir das Licht, das Glück, die Liebe, die bewussten Momente, die Freude und unseren Mut, für all das zu kämpfen. Wir nehmen mit, was Leben für uns war. Ein Herz voll kleiner Fragmente von schönen Erinnerungen, nicht länger als zwei Herzschläge und doch lohnt es sich, das Glück zu sammeln, denn am Ende steht ein neues Leben. Wie vergänglich das Leben ist, lehrt uns der Tod. Wie bedeutend der Moment ist, dass lernen wir durch Verlust oder Erinnerung. Wir brauchen den Schmerz, um das Glück zu spüren… - Franziska Nehmer

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Der Alte umarmt mich

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Pinholeportrait of E.

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Machtspiele

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Bete nicht für ein einfaches Leben, bete für die Stärke, ein schweres Leben zu ertragen. - Bruce Lee

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Vor mir der Horizont, hinter mir der Wind,

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über mir ein Himmel voller Träume.

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Es gab da diesen Moment im ersten Corona Lockdown 2020, ein Gefühl sich selbst isolieren zu müssen. Während einer dieser Momente streifte ich durch den alten Schrebergarten und sah diesen Schuppen. Ich erinnerte mich an eine TV-Serie, eine fiktive Verfilmung über das, was mit der Erde passieren würde, nachdem die Menschheit sie verlassen hat. Es hieß immer: „30 Tage nachdem der Mensch die Erde verlassen hat“.

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Stillstand - für einen kostbaren Augenblick voller Ruhe - ich und das Meer mit mir. Es deckt mich zu und singt fast lautlos das Lied der immer währenden Vergänglichkeit.

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und dann tanzt sie wieder zwischen den Bäumen aus einer anderen Zeit.

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Sturm im Wasserglas am Meer in mir.

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Es ist die Sehnsucht, die uns antreibt. Nach vergangenen Zeiten, verlorenem Glück und verschenkten Chancen. Es ist die Sehnsucht, die uns Kraft gibt, die Zukunft zu ändern. Sie macht mutig.

Die Synchronschwimmerin

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Ich sah den Winter gehen und war trunken von dem Gefühl, was mir der nahende Frühling versprach.

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Ausruhen

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Hoffnung

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Die Lieben meines Lebens

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Wünsche und Zeit

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Manches wird vergessen

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im Fjordland.

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In der Mitte des Lebens kennt man die Wege und ist weitsichtig genug, sich für den Richtigen zu entscheiden.

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Der Skalde

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Auf sicherem Grund

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höre ich dem Wind zu.

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In Demut schaute ich nach Lissabon als im Jahr 2015 in Flensburg jeden Tag hunderte von Menschen auf ihrer Flucht vor den südländischen Kriegen auf dem Bahnhof strandeten. Dänemark hatte einfach die Grenzen geschlossen.

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Perfekte Stille

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In Frieden schaue ich zurück.

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Gerade diese Unschärfe ist wie ein Teil des Lebens selbst. Gestern genauso wie Morgen erscheinen noch oder schon verschwommen. Im Heute sind es die entfernten Dinge, die genauso wenig Einzelheiten zeigen und wenn man Menschen betrachtet, werden sie erst mit der Zeit wirklich detailreich. Für mich ist Lochbildfotografie ein Stück Wirklichkeit und ein bisschen Silber mit nichts anderem, als einem kleinen Loch dazwischen. - J.O.

Jörg Oestreich Steinkamp 29 24955 Harrislee Germany Telefon 0049 162 57 67 898 eMail und Internet mail@joergoestreich.com https://joergoestreich.com/

Bilder: Jörg Oestreich Texte: Franziska Nehmer und Jörg Oestreich


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