Novartis Campus-Virchow 6

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NOVA R TIS CA MP US – V irchow 6

Á lvaro S i z a

Christoph Merian Verlag


NOVARTIS c ampus – virchow 6



NOVA R TIS CA MP US – V irchow 6

Á lvaro S i z a

Christoph Merian Verlag


Impressum / Colophon Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek: The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.dnb.de. ISBN 978-3-85616-547-5

© 2012 Christoph Merian Verlag © 2012 Texte / Texts: Die Autoren / The authors Alle Rechte vorbehalten; kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. All rights reserved; no part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without prior written permission from the publisher. Herausgeberin / Editor: Ulrike Jehle-Schulte Strathaus, Basel Lektorat / Editorial reading: Karoline Mueller-Stahl, Leipzig Übersetzung / Translation: Michael Robinson, London, ausser: Suzanne Leu, Basel, S. 9 Gestaltung / Graphic design: Anne Hoffmann Graphic Design, Zürich Fotografie / Photography: Johannes Marburg, Genf, ausser: Nissen Wentzlaff Architekten, Basel, S. 74 Mitte / middle, 75, 78 rechts / right Pläne / Plans: Álvaro Siza, Porto Lithos / Lithography: LAC AG, Basel Druck / Printed by: gdz AG, Zürich Bindung / Binding: Schumacher AG, Schmitten Schriften / Typeface: Din, Frutiger Papier / Paper: Luxosamt offset halbmatt gestrichen 150 g/m 2 www.merianverlag.ch


Stef fen Lang VORWORT

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Foreword

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Ulrike Jehle -Schulte Strathaus Einführung

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Introduc tion

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Ákos Moravánszky Transparenz als Kontex tualität

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Transparenc y as a form of contex tualit y

Johannes Marburg Fotografie / Photography

Daniel Wentzlaff Siz a Zeichnet Siz a Draws

Pl äne / Pl ans

Michael Müllen Inventar Inventory

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Stef fen Lang Vorwort

Das Gebäude ‹Virchow 6› liegt am östlichen Rand des Campus, eindrücklich reicht es direkt an das angrenzende Rheinufer heran. Die äusserste Fassadenschicht aus Glaselementen vermittelt schon von Weitem den Eindruck ausserordentlicher Transparenz. Dieser setzt sich beim Betreten des Gebäudes fort und wird gar noch verstärkt. Der grosszügige Innenraum ist offen und lichtdurchflutet, er wird durch wenige, gezielt gesetzte Glaselemente strukturiert. So entstehen offene Arbeitsbereiche, die flexibel genutzt werden und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter unterstützen. Transparenz, Zusammenarbeit und Flexibilität sind wichtige Eigenschaften, die erfolgreiche Teams in der Arzneimittelentwicklung auszeichnen. Die Teams der Pharmazeutischen Entwicklung, deren Aufgabe es ist, wirksame Moleküle zu Medikamenten zu entwickeln, haben ihre Tätigkeit in dem neuen Gebäude Mitte 2011 aufgenommen. Wissenschaftler und Ingenieure unterschiedlicher Fachbereiche arbeiten hier eng zusammen und beschäftigen sich mit der Entwicklung und Herstellung von optimalen Darreichungsformen und deren analytischer Charakterisierung. Diese Tätigkeit stellt hohe Ansprüche an die Teams. Es gilt, ein für den Patienten optimales Produkt zu entwickeln und gleichzeitig die Qualitätsstandards der Behörden weltweit zu erfüllen. In jedem Stockwerk befindet sich jeweils eine Kernzone, dann Arbeitsplätze, umschlossen von einer transparenten Laborpassage aus Glas. Diese Form der Raumgestaltung ermöglicht ein sehr flexibles und direktes Zusammenarbeiten der Projektteams. Die neuesten Resultate aus den Laboratorien können im Team direkt besprochen werden, was ein optimales, lösungsorientiertes Vorantreiben der Projekte ermöglicht. Gleichzeitig sind die Laboratorien räumlich abgetrennt, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Das neue Gebäude Virchow 6 gibt den Mitarbeitern der Pharmazeutischen Entwicklung ein optimales Umfeld, um ihrem wichtigen Auftrag mit Tatendrang, Mut und Bestimmtheit nachzugehen. Ich wünsche mir vor allem, dass die Mitarbeiter in ihrer neuen Umgebung inspiriert werden, über ihre Fachgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, um ihren anspruchsvollen Auftrag zu erfüllen: innovative Medikamente zum Wohle von Patienten zu entwickeln. Der an Virchow 6 angrenzende Rhein kann hier ein Vorbild sein: Er fliesst über Grenzen hinweg und erreicht sein Ziel mit grosser Ausdauer.

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Stef fen Lang FOREWORD

The “Virchow 6” building is on the eastern periphery of the Campus, and gives the impression of extending directly to the adjacent bank of the Rhine. The outermost façade is made up of glass elements and conveys an impression of extraordinary transparency even from a distance. This continues on entering the building, and is if anything even greater. The lavish interior is open and flooded with light, and structured by a very few precisely placed glass elements. This produces open workspaces that are used flexibly and encourage co-operation among the employees. Transparency, co-operation and flexibility are important qualities that are typical of successful teams working on the development of medicines. The Pharmaceutical Development teams are charged with making molecules into medicaments, and started working in the building in mid 2011. Scientists and engineers from various specialisms work closely together here, concerning themselves with developing and manufacturing the best possible dosage forms and characterising them analytically. This activity makes considerable demands on the teams. What they have to do is develop the best possible product for patients and at the same time meet the quality standards set by authorities all over the world. Each storey contains a core zone and workstations, surrounded by a transparent, glazed lab passage. This spatial configuration makes it possible for the project teams to work together very flexibly and directly. The most recent results from the labs can be discussed directly by the team, which means that it is possible to drive the projects forward in the best possible way for finding solutions. At the same time the laboratories are in separate spaces, to guarantee the employees’ safety. The new Virchow 6 building provides the Pharmaceutical Development team with ideal surroundings for pursuing their important work vigorously, courageously and with determination. It is my dearest wish that colleagues will be inspired by their new environment to work beyond their specialist boundaries in order to meet the demanding requirements placed on them: developing innovative pharmaceuticals for the patients’ good. Here the Rhine, which is adjacent to Virchow 6, can offer a good example: it flows over borders, and reaches its destination with great stamina.

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Ulrike Jehle-Schulte Strathaus Einführung

Der seit 1979 verliehene Pritzker-Preis gilt als höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Architektur, vergleichbar mit dem Nobelpreis für Literatur, Frieden und Naturwissenschaften. Die Liste der geehrten Architekten umfasst nahezu alle Namen, die heute gerne als ‹Stars› bezeichnet werden. Mit ihm ist die Anerkennung gemeint, die eine demokratische Gesellschaft in Ermangelung adeliger Orden und Würden zu vergeben hat. Bis jetzt haben sieben der Preisträger im Novartis Campus in Basel gebaut, weitere werden folgen. Die Ehre erhalten haben in chrono­ logischer Reihenfolge Frank O. Gehry 1989, Álvaro Siza 1992, Fumihiko Maki 1993, Tadao Ando 1995, Rafael Moneo 1996, Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa ( SANAA ) 2010 und Eduardo Souto de Moura 2011. Zur Zeit soll im Campus das Gebäude von Herzog & de Meuron gebaut werden, die 2001 mit dem Preis bedacht wurden, Entwürfe von Renzo Piano 1998 und Jean Nouvel 2008 liegen vor. Diese Aufzählung verdeutlicht den Wunsch und Willen von Novartis, für den Campus nicht nur die besten Forscher und Mitarbeiter aus aller Welt für Basel zu gewinnen, sondern ihnen auch ein von den bekanntesten Baumeistern der Gegenwart entworfenes Arbeitsumfeld zu bieten. Der vorliegende dreizehnte Band der Publikationsreihe zu den neuen Bauten im Basler Campus illustriert das Haus ‹Virchow 6›, das der 1933 geborene Portugiese Álvaro Siza entworfen und realisiert hat. Dieser wurde international bekannt mit seinem Wohnquartier São Victor in Porto, das er 1974–1977 nach der ‹Nelkenrevolution› errichten konnte. Dort hatte er auf einem Areal, auf dem kurz zuvor Häuser zugunsten eines Parkplatzes zerstört worden waren, eine Siedlung gebaut, in die er noch vorhandene Teile der alten Sockelmauern, Fundamente und Bodenbeläge einbezog. Die Analyse von Vorhandenem und die Synthese mit zeitgenössischer, moderner Architektursprache sind für ihn und seine Arbeiten kennzeichnend. Die Umgebung von Basel ist Siza, der in vielen Ländern Europas gebaut hat, vertraut, schon 1991 hat er eine Produktionshalle für Vitra in Weil am Rhein realisiert. In Basel steht jetzt, vielleicht entgegen den Erwartungen, kein typischer ‹Siza›. Hier hat er die Fassade von Virchow 6 mit einer zweiten Haut aus Glas, die vor der Front aus portugiesischem Marmor zu schweben scheint, ummantelt. So vermittelt Siza schon von aussen ein Bild schillernder Transparenz, das auch den gesamten Innenraum des Gebäudes prägt. Die Farbigkeit des hellbeigen Marmors setzt sich in den Laboren und Bürobereichen fort und verleiht den Räumen eine unaufdringliche Ruhe. Es ist sicherlich kein Zufall, dass das Nachbargebäude Physic Garden 3, das mit einem breiten, unterirdischen Gang mit Virchow 6 verbunden ist, von Sizas Freund und Schüler Eduardo Souto de Moura stammt. Diesem gilt die nächste Publikation in der Novartis Reihe. Mein herzlicher Dank richtet sich an alle Beteiligten: an Álvaro Siza und seine Mitarbeiter, die Autoren Steffen Lang, Ákos Moravánszky, Daniel Wentzlaff und Michael Müllen, den Fotografen Johannes Marburg, den Christoph Merian Verlag, die Gestalterin Anne Hoffmann, die Lektorin Karoline Mueller-Stahl und die Übersetzer Michael Robinson und Suzanne Leu.

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Ulrike Jehle-Schulte Strathaus Introduc tion

The Pritzker Architecture Prize has been awarded since 1979. It is seen as the highest possible award in the field of architecture, comparable with the Nobel Prizes for literature, peace and science. Almost all the architects currently known as “stars” feature among the previous Pritzker laureates – the award is one of the highest in a society without aristocracy, with its orders and medals. To date, seven prizewinners have built on the Novartis Campus site in Basel, and others will follow. In chronological order, this honour was awarded to Frank O. Gehry 1989, Álvaro Siza 1992, Fumihiko Maki 1993, Tadao Ando 1995, Rafael Moneo 1996, Kazuyo Sejima and Ryue Nishizawa (SANAA) 2010, and Eduardo Souto de Moura 2011. Currently, the building designed by Herzog & de Meuron is to be built on the Campus. They received the award in 2001; Renzo Piano’s and Jean Nouvel’s designs – 1998 and 2008 respectively – already exist. This list shows that Novartis is profoundly concerned not only to recruit the best researchers and staff from all over the world for Basel, but also to offer them a working environment designed by today’s best-known architects. The present volume in the series of publications on the new Basel Novartis Campus buildings, the thirteenth, is devoted to the “Virchow 6” building, designed and realized by Portuguese architect Álvaro Siza, born 1933. He achieved international renown with his São Victor housing in Porto, built in 1974–1977, after the so-called Carnation Revolution. He built an estate on a site where buildings had been pulled down to create a car park, integrating surviving parts of the old base walls, foundations and flooring. Analysing surviving elements and synthesising them with contemporary, modern architectural language is characteristic of him and his work. Siza is familiar with Basel and its environs, as he has built in many European countries; he realized a production hall for the Vitra Campus in Weil am Rhein as early as 1991. It is perhaps surprising that there is no typical “Siza” in Basel. He has covered the façade of Virchow 6 with a second skin made of glass that seems to float in front of the Portuguese marble façade. This means that Siza is projecting the same impression of shimmering transparency from the outside that characterizes the entire interior of the building. The colour of the light beige marble continues in the laboratories and office areas, lending the rooms an unobtrusive tranquillity. It is definitely no coincidence that the neighbouring building, Physic Garden 3 – linked to Virchow 6 by a broad, subterranean corridor – was designed by Eduardo Souto de Moura, Siza’s friend and student. The next publication in the Novartis series will focus on this. My heartfelt thanks go to all those who contributed to this book: to Álvaro Siza and his staff, to Steffen Lang, Ákos Moravánszky, Daniel Wentzlaff, and Michael Müllen, the authors, to Johannes Marburg, the photographer, Christoph Merian Verlag, the publishers, Anne Hoffmann, the graphic designer, Karoline Mueller-Stahl, the editor, and Michael Robinson and Suzanne Leu, the translators.

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Ákos Moravánszky Transparenz als Kontex tualität

Am Novartis Campus zu bauen, stellt den Architekten vor die Aufgabe, das Verhältnis von Stadt und Bauwerk bezogen auf den Spezialfall einer Firmenstadt zu lösen. Dieses Verhältnis wird durch eine ordnende, systematisierende Arbeitsweise reguliert, welche das Bauwerk, seine Räume und die Umgebung in einen typologisch fassbaren Gesamtzusammenhang stellt. Dabei werden geltende oder angestrebte Ordnungshierarchien der Gesellschaft reflektiert. Dieser Vorgang muss jetzt im privaten oder halbprivaten Bereich einer Corporation ‹nachgebildet› werden, wobei Aspekte wie Firmenidentität, Unternehmensstruktur oder Sicherheit, anders als im öffentlichen Raum einer Stadt, eine grosse Rolle spielen. Der private oder halbprivate Raum des Novartis Campus bildet die öffentlichen Räume der Stadt ab, ihre Alleen, Plätze, Restaurants, Läden und Cafés. Wie baut in diesem Kontext Álvaro Siza, ein Architekt, dessen Laufbahn mit dem Aufschwung Portugals nach der Nelkenrevolution von 1974 und dem revolutionären Wohnbauprogramm SAAL (1) untrennbar verbunden ist? Revidiert er seine, etwa bei der Planung der Bouça-Wohnsiedlung (Porto, 1972–1977) vertretene Position, wo er auf die Verwendung einer ‹gehobenen› Sprache bürgerlicher Wohnarchitektur bewusst verzichtete? Eignet er sich eine paternalistische Sichtweise an, indem er einen Verwaltungs- und Forschungskomplex als luxuriösen Raum für die glückliche Gemeinschaft der Angestellten präsentiert? Solche Fragen erscheinen mir wegen ihrer ideologischen Ausrichtung viel zu reduktiv, um der Komplexität der architektonischen Lösung gerecht zu werden. Deshalb versuche ich in diesem Beitrag, mich vor allem auf die Form zu konzentrieren, in der Hoffnung, dass die Analyse der Form auch die Intentionen des Architekten im Bezug auf den grösseren Kontext der Aufgabe klären wird. Auf dem Stadtplan von Basel fällt der Novartis Campus mit seiner klaren Ordnung sofort auf: Der strenge Raster bildet einen starken Kontrast zu der konzentrisch gewachsenen Struktur der historischen Stadt. Sein Rückgrat, die Fabrikstrasse, schafft es trotzdem, als Tangente zur Rheinkrümmung und als Parallele zum langgestreckten Hauptbahnhof-Komplex und den Eisenbahnschienen, sich zum konstituierenden Element einer grösseren und abstrakteren orthogonalen Ordnung zu etablieren. In diese gliedern sich dann in Querrichtung die vom Bahnhof zum Rhein verlaufenden Strassen ein. Auf den zweiten Blick erweist sich diese Ordnung als gestört, am Nordrand des Novartis Campus verstümmelt die Grenze zu Frankreich die Regularität der viereckigen Grundstücke. Auch die alte einst öffentliche Hüningerstrasse will trotz ihrer Privatisierung und Integration in den Campus nicht spurlos verschwinden und durchschneidet den Raster diagonal. Im südöstlichen Feld des Schachbrettes steht das Laborgebäude Virchow 6 von Álvaro Siza direkt am Rheinufer, als Sporn in der Flusskrümmung. So nah sogar, dass die Südostecke des Gebäudes wegen der Hafenbahn nicht gebaut werden konnte, erst nach der Fertigstellung des Rohbaus und Demontage der Hafenbahn wurde die Kubatur mit der Ecke ergänzt. Durch diese Situation an der Grenze zwischen Rhein und Firmenstadt bekommt das Laborgebäude eine besondere Identität. Einerseits nimmt Virchow 6 auf dem Novartis Campus einen etwas weniger prominenten Platz ein als beispielsweise sein Nachbarbau von Eduardo Souto de Moura (Physic Garden 3), dessen Volumen mit dem zentralen Eingang und der grossen Eingangshalle dem rechteckigen Platz in voller Breite des Gebäudes axial angeordnet ist. Anders am Rheinufer: Hier präsentiert sich der Bau von Siza wie ein Palazzo am Canal Grande in Venedig. Mit ‹Palazzo› meine ich nicht nur die physiognomischen Aspekte, die klare Stereometrie und Gliederung des Baukörpers, sondern vor allem das Verhältnis zur Stadt. Das Laborgebäude präsentiert sich zwei Städten: der ‹wirklichen› Stadt Basel, und der Firmenstadt Novartis. Ich behaupte, dass die schwierige Verhandlung zwischen diesen zwei Positionen und Identitäten die Schlüsselfrage des Baus von Siza ist. Es finden sich in der Architekturgeschichte nicht leicht Präzedenzfälle für diese urbane Situation, weil vergleichbare Firmenstädte meistens in einer landschaftlichen Umgebung, in grösserer Entfernung von Innenstädten errichtet wurden. Manuel Castells und Peter Hall schreiben in ihrem Buch ‹Technopoles of the World›, dass das Erscheinungsbild der Firmenstädte die sogenannte New Economy reflektiert: Eine lose Gruppierung von Bürogebäuden von vornehmer 10

Zurückhaltung, eingebettet in eine sorgfältig ge-


pflegte Landschaft, ist heute das «standard real-estate cliché, a campus-like atmosphere».(2) Solche pastoralen Firmensiedlungen entstanden in jener Phase der Entwicklung in den Vereinigten Staaten, als grosse Corporations mit ihren prall gefüllten Kassen nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Forschung und Produktion mit einer effektiv strukturierten Managementhierarchie an mehreren Standorten verteilten und für die Verwaltung oder für ihre obersten Organisationseinheiten attraktive, mit dem Auto gut erreichbare ‹Settings› suchten.(3) Das erodierte Stadtzentrum hat diese Ansprüche nicht mehr erfüllen können, und seine Dichte hat es nicht erlaubt, die erwünschte räumliche Grosszügigkeit zu verwirklichen: das Idealbild einer geordneten, aus luxuriösen Materialen mit perfekten Details errichteten Stadt in einer pittoresken Landschaft. Nicht zuletzt wegen der Bezeichnung ‹Novartis Campus› könnte man als Vergleich noch die privaten, zentrumsnahen Campusanlagen von englischen und amerikanischen Universitäten wie Harvard oder MIT als mögliche Modelle in Betracht ziehen, sie sind allerdings im Unterschied zum Novartis Campus in Basel der Öffentlichkeit zugänglich. Vittorio Magnago Lampugnani erklärt seinen Masterplan mit dem Hinweis auf die Struktur der ursprünglichen keltischen Siedlung und des alten Fabrikkomplexes. Er betont auch, dass der Raster bestehende Bauten integrieren und doch eine Flexibilität in Nutzung und Gestaltung erlauben könne; es gehe nicht um ein Blocksystem sondern um individuelle Bauten.(4) Damit spricht er ein Dilemma an, das bereits Stadtplaner des 19. Jahrhunderts wie Camillo Sitte beschäftigte: die Monotonie der «modernen Systeme», wo «Kunst und Schönheit nichts mehr mitzureden» haben, im Gegensatz zu der «malerischen» Stadt der Vergangenheit. Da Sitte die regulären Systeme für eine unvermeidbare Konsequenz des Fortschritts hielt, hat er städtische Bereiche wie Enklaven vorgeschlagen, die nach ästhetischen Prinzipien komponiert sind: die «Stadt im Sonntagskleide».(5) Sittes Zeitgenosse Otto Wagner hat einen anderen Weg eingeschlagen. Seine moderne Grossstadt ist eine Rasterstadt; die Uniformität ihrer Blöcke entspricht dem «demokratischen Sein» und der praktischen Veranlagung des «geschäftigen Menschen», der in gerader Linie geht und sich nicht «den kleinsten zeitraubenden Umweg» erlaubt.(6) Die endlose Perspektive ihrer Strassen erlaubt aber die Individualisierung der einzelnen Baukörper, wo «das moderne Auge», das «den kleinen intimen Massstab verloren» hat, durch die «Dekorierung der Fläche in untereinander kontrastierenden Bildern, durch einfache und richtig gewählte Details, durch deutliche Betonung der Konstruktion» doch seinen Gefallen findet.(7) Diese Suche nach dem Verhältnis zwischen «System» und «Ausdruck» wird am Novartis Campus von vielen der hier tätigen Architekten weitergeführt, und die Ergebnisse sind auf einer Skala zwischen der «maximalen Expressivität» von Frank Gehrys Bürogebäude (Fabrikstrasse 15) und der «maximalen Zurückhaltung» von Yoshio Taniguchis Laborgebäude (Fabrikstrasse 10) einzuordnen. Den Ort des Laborgebäudes an der Nord-Süd-Achse zu bestimmen, bedeutet nicht nur eine Lokalisierung, welche Virchow 6 in einen topografischen Zusammenhang mit dem Rhein, der Stadt und dem Gebiet jenseits der französischen Grenze stellt, sondern eine Lagebestimmung auf einer imaginären Karte, die dem Norden und dem Süden gewisse Bedeutungen und Werte zuschreibt. Bei den Begriffsbildungen von Norden und Süden geht es um kulturelle Konstrukte, diese bestimmen jedoch die Wahrnehmung, wenn es heute etwa um die Beurteilung der von der Finanzkrise betroffenen südeuropäischen Staaten wie Portugal geht. Der Novartis Campus zeigt bereits mit der Namensgebung von Plätzen wie Piazzetta, Square, Forum oder The Green die Absicht, die globale Dimension der Firmenaktivitäten mit einer entsprechenden geografischen Symbolik zu verbinden. Der Dialog zwischen Norden und Süden, das Reisen, der Transfer und die Umdeutung der Formen haben der Entwicklung der europäischen Architektur immer entscheidende Impulse gegeben. Die Bauten von Inigo Jones, Gunnar Asplund, Sigurd Lewerentz oder Aldo Rossi sind nur einige der Beispiele dieser Transformationen. Alvar Aalto ist hier besonders wichtig. Seine späten ‹neoklassizistischen› Bauten in Helsinki wie die Nordic Union Bank (1960 –1965), aber vor allem die Enso-Gut­zeit-Verwaltung (1959–1962) mit ihrer mit weis­ s em Carrara-Marmor verkleideten

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Rasterfassade sind direkte Vorgänger von Sizas Laborgebäude für Novartis. Wenn jemand «die Verwendung von Marmor am Bau der Enso-Gutzeit-Verwaltung kritisiert, zeigt er, dass er nicht ver­s teht», bemerkt Siza in seinem Essay über Aalto, und betont die Rolle der Reisen des finnischen Architekten, die «Abwandlungen» der Architektur Venedigs in Helsinki.(8) Es ist nicht nur die portugiesische Marmorverkleidung der Fassade, die einen konkreten Bezug zum Süden herstellt. Der ‹Süden› ist hier auch durch die bereits erwähnte Palast-Typologie vertreten: mit der hinteren, geschlossenen Fassade zur Rheinpromenade, der blockhaften Erscheinung, der klaren horizontalen Abschliessung durch Hauptgesims und horizontale Geschossgliederung des Volumens mit dem höheren Erdgeschoss (5,1 m) und den etwas niedrigeren Normalgeschossen (4,3 m). Die Raumstruktur von Sizas Laborgebäude wird durch das bei Novartis eingesetzte Labormodul von 7 x 7 m bestimmt. Der Bau ist um zwei Erschliessungskern-Paare organisiert, die zur Nord-Süd-Achse antimetrisch verschoben sind: in der westlichen Grundrisshälfte in Richtung der Nordfassade, in der östlichen Hälfte in Richtung der Südfassade. Die Erklärung für diese Antimetrie ist die so gewonnene grössere Vielfalt von Räumen: Zwischen den Erschliessungskernen öffnet sich ein zentraler, weiträumiger Bürobereich. Zwischen den Erschliessungskernen und den Fassaden befinden sich die Laborräume. Die Baubeschreibung der Architekten betont die ‹nordischen› Qualitäten des Laborgebäudes, die Präzision und Klarheit des Baukörpers: «Die äussere Fassade aus Weissglas und scharfkantigen Chromstahlprofilen schwebt, vom Boden abgehoben und vom Dachgeschoss abgehängt, in einer Entfernung von etwa 90 cm vor der Steinfassade aus weissem portugiesischem Marmor. Mit grossformatigen Platten sind die Fassadenstützen und Deckenstirnen verkleidet. Das System unterschiedlich übergreifender Front- und Laibungsplatten mit offenen Fugen zeichnet ein eigenes, spannungsvolles Bild in der Steinfassade. Die grossen Verglasungen ohne sichtbare Rahmen öffnen die Fassade, lassen das Licht tief in das Geschoss fallen und unterstützen den Eindruck der Leichtigkeit. Die Schärfe des Baus, seine wertige und klare Materialität kontrastiert mit der offen dargestellten Technik in den Geschossen und auf dem Dach. Der Bau vermittelt damit das Gefühl eines wissenschaftlichen Forschungsumfeldes, von Konzentration und hoher Präzision.» (9) Die Transparenz einer voll verglasten Fassade ist eine Ausnahme im Werk von Siza, wo die Dramatik zwischen Innen und Aussen immer ein zentrales Thema ist. Bei dem flexiblen Grossraum ist diese Transparenz notwendig. Die im Zitat beschriebene Verkleidung des Betonskeletts mit weissen Marmorplatten ist eine etwas ambivalente Lösung. Durch die glänzende Glashaut präsentiert sich die Fassade dem Betrachter ganz anders als das Enso-GutzeitBürohaus von Aalto: Die Plastizität des verkleideten Betonrasters wird durch die Glashaut, die die Bäume und Bauten der Nachbarschaft reflektiert, stark zurückgenommen. Die Tragprofile der Glashaut spiegeln sich wiederum in der inneren Verglasung. Die grossen, zentralen Büroräume verlangten eine Tragstruktur mit weitgespannten, flachen Stahlbeton-Hohlkörperdecken von 13 m Stützweite. Alle Trennwände sind aus Glas ausser der Kernwände; die Transparenz wird durch eine einheitliche Materialität betont. Die Offenheit des Raums wird durch die abgehängten Decken noch verstärkt, die den orthogonalen Grundrissraster betonen. Durch das Geflecht der Aufhängeprofile sieht man die Flachdecken und die offen geführten Leitungen, mit jeweils festen Höhenpositionen für die verschiedenen Medien. Die Klarheit dieser Konfiguration wird allerdings durch mehrfache ‹Störungen›, vor allem durch die Öffnung der Nordwestecke mit dem 12

Eingang zum Physic Garden und durch die anti-


metrische Anordnung der zwei Erschliessungskerne infrage gestellt. Durch diese Antimetrie wird die orthogonale Ordnung mit einer diagonalen Axialität überschrieben, was bereits mit der Gestaltung des Eingangsbereichs angekündigt und inszeniert wird. An diesem Punkt stossen Fragmente von zwei Systemen aufeinander: der Strassenraster des neuen Novartis Campus und die diagonale, der geografischen Ost-West-Richtung entsprechende Axialität. Die Öffnung der Ecke als Eingang in das Laborgebäude widerspricht den Intentionen des Masterplans für den Campus. Es ist eine starke Geste: Eine organischen Form dringt in die klassische Ordnung ein. Die vor die Fassade gespannte Glashaut wird hier ausgeschnitten. Der stützende, nordwestliche Eckpfeiler zum Square verschwindet, und der nächste Pfeiler rechts ist um 45 Grad verdreht. Die Drehung des Pfeilers ist ein seltener Manierismus im Werk Sizas, trotz seiner oft inszenierten Ambivalenz von lasttragenden und bekleidenden Konstruktionselementen. Durch diese Öffnung der Ecke wird Raum für transparente Poché-Räume geschaffen: für einen halboffenen Eingangsbereich, der sich wiederum in einen kleinen Windfang öffnet. Mit dem Einbruch einer freieren, nicht-orthogonalen, ‹organischen› Ordnung wird die feste Ordnung des Palazzo ‹kontaminiert›. Ähnliche Lösungen sind in Sizas Werk nicht unbekannt, sie markieren Inflexionen der Trajektorie seiner Entwicklung. Die Ecke seines Hauses Beires in Póvoa de Varzim (1973–1976) ist ähnlich ‹explodiert› durch die Einfügung eines halboffenen Innenhofes, der die Ecke ausbricht. Dies ist möglicherweise eine Reaktion auf die Nachbarbauten, welche er nicht mochte und als Reihe von Würfeln zeichnete. Kann das Ausbrechen der Ecke des Erdgeschosses am Novartis Campus als eine ähnliche emotionale Reaktion verstanden werden? Siza, der in den 1970er- und 1980er-Jahren Portugal fast im Alleingang zu einer der wichtigsten Werkstätten der Gegenwartsarchitektur gemacht hat, verband die Ästhetik der portugiesischen Moderne mit seinen plastischen, weissen Baukörpern von einer starken Physiognomie. Siza hat damals auch bereits in Kontexten gebaut, die auf den ersten Blick an die Situation im Novartis Campus erinnern, wie im Baixa-Viertel, dem zentralen Stadtteil von Lissabon am Fluss Tejo, das 1755 durch das grosse Erdbeben zerstört und dann wieder aufgebaut wurde. Der von dem Marquis de Pombal geleitete Wiederaufbau des Baixa-Viertels erfolgte in einem orthogonalen Rastersystem, und die Dimensionen sind mit jenen des Novartis Campus vergleichbar. Damit hören aber die Ähnlichkeiten auf: Die lange Strasse Rua do Alecrim, in der Siza die Wohnanlage Terraços de Bragança (1992–2004) errichtete, fällt zum Fluss Tejo steil ab. Trotz der eingeengten Situation entfaltet Siza als Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit der Archäologie und Topografie des Ortes eine reiche Sequenz von Baukörpern, Räumen und Materia­lien, er berücksichtigt dabei die alten Fusswege und Mauerreste. Auf den ersten Blick scheint er diese kontextualis­tische Vorgehensweise in Basel nicht fortzuführen, trotz der Gegebenheiten des Bauplatzes mit seiner ‹öffentlichen› und ‹privaten› Seite, und der jeweils unterschiedlichen räumlichen und urbanen Signifikanz der Fassaden zum Rheinufer und zur ‹Virchow› genannten Strasse. Dass er hier trotzdem eine Palast-Typologie gewählt hat, wo der dem Rhein zugewandten Hauptfassade die Bedeutung einer Grenzmauer zukommt, kann man wohl als Antwort auf eine sehr kontrollierte Situation verstehen. Erklärt die metaphysische Mediterraneità des Campus mit ihrer arkadengesäumten Hauptstrasse und schön in Rasterfelder geordneten Stararchitekten-Sammlung die ‹zweite›, expressive Ordnung, die wir anfangs hypothetisch als eine emotionale Reaktion, als Kritik auf die beengte Situation verstanden haben? Man kann die Lösung von Siza insofern als kritisch oder polemisch ansehen, als jede mimetische Vorgehensweise, jede Aneignung eines Modells, in diesem Fall des Palast-Modells, auch ein implizit kritisches Moment aufweist. In der Architektur bleibt aber diese Kritik keine bloss negative Antwort, sondern motiviert eine Lösung, welche dem vielschichtigen und widersprüchlichen Kontext, im dem der Bau steht, gerecht wird. ‹Kontext› bezeichnet hier nicht nur den konkreten, wahrgenommenen Raum, sondern auch dessen imaginäre und symbolische Aspekte. Die ‹Zerstörung› der neoklassischen Ordnung des Palastes ist eben eine Metapher, der Marmorraster als Abbild der grossen, ‹totalitären› Ordnung wird natürlich nicht zerstört, sondern überschrieben. Siza geht es aber hier nicht um Zerstörung, sondern um Transparenz. An dieser Stelle ist es sinnvoll, den bekannten Essay zum Thema Transparenz von Colin Rowe und Robert Slutzky in Erinnerung zu rufen, der 1963 in jenem Heft von ‹Perspecta›, der Zeitschrift der Yale-Universität, erschien, in dem auch Aalto’s Enso-Gutzeit-Gebäude vorgestellt wurde.(10) Rowe und Slutzky vergleichen die «buchstäbliche Transparenz» («literal transparency») von Glasfassaden mit einer Transparenz «in übertragenem Sinne», wo die Figuren in der Lage sind, sich gegenseitig zu durchdringen, ohne einander zu zerstören.(11) 13


Die zum Physic Garden ausgerichtete Fassade verfügt also über eine Transparenz in übertragenem Sinne, eine «phenomenal transparency», um hier Colin Rowes Begriff zu verwenden: eine Schichtung von Figuren, die einander überlagern, ohne sich zu verdecken. Dieses Thema wird nach dem Eintritt verräumlicht: Der Besucher, der aus dem Windfang diagonal zur Richtung der Fassaden, Kernwände und Deckenfelder eintritt, ist auf diese Weise auf die Verschiebungen der Versorgungskerne und der Räume vorbereitet. Durch diese transparente Schichtung entstand ein kontextueller, ja kontextualistischer Bau. Am Rheinufer präsentiert sich das Gebäude den Schiffen und Spaziergängern auf der hier entstehenden Promenade – mit seiner durch eine zusätzliche Glashaut versiegelten Fassade – als exquisites Produkt eines global agierenden Pharmakonzerns. Den Angestellten und Besuchern der Firmenstadt öffnet sich Virchow 6 zum Physic Garden – aber auf eine Art und Weise, die hinter dem Raster die Möglichkeit eines anderen Raumes aufblitzen lässt, die die kartesianische Logik dieser Stadt zum Schmelzen bringt.

(1) SAAL hiess das vom Ministerium für Wohnen, Sozialwesen und Umge-

Finnish Architecture: Social Responsibility and Architectural Integrity›,

bung unmittelbar nach der Nelkenrevolution gestartete Programm ‹Serviço

in: ebd., S. 3–36.

de Apoio Ambulatorio Local›, das die Wohnverhältnisse der armen Bevölke-

(11) Colin Rowe/Robert Slutzky mit Bernhard Hoesli: Transparenz. 3.,

rung verbessern sollte.

­ü berarb., erw. Aufl., Basel/Boston/Berlin 1989.

(2) Manuel Castells, Peter Hall: Technopoles of the World: The Making

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of 21st Century Industrial Complexes. London/New York 1994, S. 1.

Abbildungen

(3) Vgl. Louise A. Mozingo: Pastoral Capitalism: A History of Suburban

S. 10: Palazzo Pesaro am Canal Grande in Venedig von Baldassare Longhena,

­C orporate Landscape. Cambridge, Mass. 2011.

1673–1710, Stich von M. Marieschi, um 1741. Aus: Ornella Selva­folta (Hg.):

(4) Vittorio Magnago Lampugnani: ‹Der Masterplan: Baustruktur, Funktion

Longhena. Mailand 1982

und Identität›, in: Novartis Campus. Eine moderne Arbeitswelt. Voraus­

S. 11: Alvar Aalto. Enzo-Gutzeit-Verwaltung, Helsinki (1959–1962).

setzungen, Bausteine, Perspektiven. Ostfildern 2009, S. 58–83.

Aufnahme Á. M.

(5) Camillo Sitte: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen.

S. 12: Die Überlagerung der Achsensysteme (Skizze Á. M.)

4. Aufl., Wien 1909, Nachdruck Braunschweig 1983, S. 101–115.

S. 16: Álvaro Siza. Haus Beires, Póvoa de Varzim (1973–1976). Aus: Kenneth

(6) Otto Wagner: Die Baukunst unserer Zeit. Wien 1914, Nachdruck Wien 1979.

Frampton: Álvaro Siza. Das Gesamtwerk. Stuttgart/München 2000

(7) Zitate aus Otto Wagner, op. cit.

S. 17: Álvaro Siza. Terraços de Bragança, Lissabon (1992–2004)

(8) Álvaro Siza: ‹Alvar Aalto›, in: Kenneth Frampton: Álvaro Siza:

an der Grenze des Chiado und des Baixa-Viertels. Aus: Boletin Lisboa

Das Gesamtwerk. Stuttgart/München 2000, S. 574–575.

Urbanismo, 1999

(9) Architekturbeschreibung, unveröffentl. Dokument von Novartis.

S. 18: Beispiele für wortwörtliche und phänomenale Transparenz aus

(10) Colin Rowe/Robert Slutzky: ‹Transparency: Literal and Phenomenal›,

dem Essay von Colin Rowe und Robert Slutzky: ‹Transparency: Literal and

in: Perspecta. H. 8, 1963, S. 54; Michael Dobbins: ‹The Achievement of

Phenomenal›. Aus: Perspecta. H. 8, 1963


Ákos Moravánszky Transparenc y as a form of contex tualit y

The architects who create buildings for the Novartis Campus have to find city-individual building relationship solutions adapted to the special circumstances of a corporate city. The city-building relationship is safeguarded by a working method and a certain system of order that ensure the building, its rooms and its surrounding space are typologically comprehensible in the overall context, and incorporate actual or desirable social structures at multiple levels. For a project like the Novartis Campus, this process must be “simulated” within the private or semi-private domain of a corporation – where corporate identity, business structure, security and other factors absent from public urban spaces play a major role. The private or semi-private spaces of the Novartis Campus represent a city’s public spaces – its avenues, plazas, restaurants, shops and cafes. What kind of a building would Álvaro Siza – an architect whose career is inseparably associated with the post-Carnation Revolution (1974) boom in Portuguese architecture and the revolutionary SAAL(1) housing project – construct in this context? Would he reprise the Bouça housing development’s philosophy (Porto, 1972–1977) by consciously avoiding an “elevated” bourgeois residential architecture? Would he adopt a paternalistic perspective, producing a luxurious administration and research complex space for a happy community of employees? I think that ideologically phrased questions like these are far too reductive to do justice to the complexity of Siza’s architectonic solution. For this reason, this article endeavours to concentrate on the structure’s form, in the hope that in analysing the building’s form, I will also be able to shed light on the architect’s aims and how they relate to the wider context. The Novartis Campus’ clear, ordered structure makes it stand out within the city plan of Basel. Its severe grid plan contrasts sharply with the concentric structure of this historic city. Even so, its backbone, the Fabrikstrasse, which runs at a tangent to the bend in the Rhine and in parallel to the elongated complex of the city’s Hauptbahnhof (central station) and to the railway tracks, is a firmly established constituent element in a larger, more abstract orthogonal system. The roads running from the station to the Rhine also fit into this system, running perpendicular to the Fabrikstrasse. A second look reveals a localised disruption in this ordered system – at the northern edge of the Novartis Campus, the regular arrangement of the rectangular plots is deformed by the course of the French border. There is also the Hüningerstrasse – which was formerly a public road, and which intersects the grid diagonally. Although it has been privatized and integrated into the Campus, it has not vanished without trace. Álvaro Siza’s building – the Virchow 6 laboratory building – is located in the southeast section of this “chess board”, directly abutting the bank of the Rhine – like a kind of “spur” jutting into the bend in the Rhine. It is actually so near to the river that the southeast corner of the building proved impossible to construct due to the presence of the harbour railway, and it was only after this railway had been dismantled – after the building’s main shell structure had been completed – that this corner could be added to the building’s cubature. The laboratory building’s position on the boundary between the corporate city and the Rhine gives it a distinctive identity. On the one hand, Virchow 6 is rather less prominent in the Novartis Campus than, for instance, its immediate neighbour, built by Eduardo Souto de Moura (Physic Garden 3), whose volume – which includes a central entrance and large entrance hall, is arranged axially in relation to the rectangular square along the building’s whole length. On the bank of the Rhine, however, the situation is different – from this side, Siza’s building looks like a palazzo on the Canal Grande in Venice. In calling it a “palazzo” I am not merely referring to its physiognomic aspects – the building’s clear stereometry and subdivision – but, more importantly, its relationship to the city. The laboratory building turns a face towards two cities: the “real” city of Basel, and Novartis’ corporate city. I would assert that the difficult balance between these two different positions and the two different identities associated with them is the most significant issue associated with Siza’s building. Because corporate cities of this type are generally built in rural surroundings far from inner cities, there are few precedents in architectural history for this urban situation. In their book “Technopoles of the World”, Manuel Castells and Peter Hall claim that the visual appearance of corporate cities reflects the so-called New Economy. Today, a loose, very restrained group of office buildings nestling in a well-tended landscape is the “standard real-estate cliché, a campus-like atmosphere”.(2) This kind of pastoral corporate estate has its origins in a certain era of the USA’s history – after the Second World War, when large corporations with full coffers were relocating their research and production arms and developing an efficient management structure, and were looking for attractive “settings” that could easily be reached by car for administrative facilities or for the upper echelons of the organization.(3) The depleted inner-cities were no longer suitable to fulfil these requirements, and their density was a barrier to creating the desired expansiveness – the ideal well-ordered city, built in luxurious materials and perfect in every detail, in a picturesque landscape. As the name “Novartis Campus” suggests, English and American private

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university campus complexes close to the centre of towns, such as Harvard or MIT, are further possible models – although, unlike Basel’s Novartis Campus, they are open to the wider public. In explaining the reasoning behind his masterplan, Vittorio Magnago Lampugnani mentioned both the structure of the original Celtic settlement and the old factory complex. He stressed that the grid would be capable of incorporating existing structures whilst permitting flexibility in the design and use of new buildings – that there would be individual buildings rather than a block system.(4) In saying this, he is addressing a dilemma that concerned city planners like Camillo Sitte as far back as the 19th century: the monotony of the “modern systems”, in which, in contrast to the “painterly” city of the past, “art and beauty no longer have a voice”. Because Sitte considered regular systems to be an unavoidable consequence of progress, he suggested that cities should contain enclaves constructed according to aesthetic principles: “the city in its Sunday clothes”.(5) Sitte’s contemporary Otto Wagner took a different course. His modern metropolis is a grid city. Its uniform blocks represent “a democratic existence” and the practical temperament of “businesslike people”, who go in a straight line and never permit themselves “the slightest time-wasting detour”.(6) The endless expanse of this city’s streets, however, permits each separate building to be individualised, so that “the modern eye”, which “has lost its sense of the smaller, more intimate scale”, can be pleased by “the decoration of surfaces in a variety of contrasting colours, by simple details chosen with good judgement and by clearly emphasized construction”.(7) Many of the architects who have worked on the Novartis Campus are engaged in the same quest for the right balance between “system” and “expression”. The results range from the “maximal expressiveness” shown by Frank Gehry’s office building (Fabrikstrasse 15) and the “maximal restraint” shown by Yoshio Taniguchi’s laboratory building (Fabrikstrasse 10). The laboratory building’s position on the north-south axis determines the topographical situation of Virchow 6 in relation to the Rhine, the city and the area beyond the French border, but it also represents a position on an imaginary map of the meanings and values ascribed to north and south. The concepts of north and south are cultural constructs, but they influence our perception – for instance, the judgements we make about the South European states affected by today’s financial crisis, such as Portugal. Urban squares with names like Piazzetta, Forum and The Green show the desire to imbue the Novartis Campus with a geographical symbolism suited to the global reach of the company’s activities. The dialogue between north and south – and the travel, transference and reinterpretation of architectural forms associated with it – has always been a major engine for change in European architecture. The buildings of Inigo Jones, Gunnar Asplund, Sigurd Lewerentz and Aldo Rossi – to name but a few – are examples of this kind of transformation. Alvar Aalto is particularly significant. His late “neoclassicist” Helsinki buildings, such as the Nordic Union Bank (1960 –1965), and in particular the Enso-Gutzeit administration building (1959–1962) with its grid façade cladded in Carrara marble, are developed along the same lines as Siza’s Novartis building. In an essay on Aalto, Siza remarked that “anyone who criticises the use of marble in the Enso-Gutzeit administration building simply does not understand”. He emphasises the importance of the Finnish architect’s global travels – the “variations” on the architecture of Venice that he brought to Helsinki.(8) The Portuguese marble cladding is not the building’s only direct southern reference. The “south” can also be seen in the aforementioned palace-type shape with its closed rear façade facing the Rhine river front, its compact block appearance, the entablature, which gives the building a clear horizontal demarcation, and the horizontal division of the building’s volume into storeys, with a tall ground storey (5.1 m) and somewhat lower standard storeys (4.3 m). The spatial structure within Siza’s laboratory building is dictated by Novartis’ 7 x 7 m laboratory module. The building is built around two pairs of access cores, which are antimetrically displaced from the north-south axis: the western access core is displaced towards the north façade and the eastern access 16

core is displaced towards the south façade. The reason for this


antimetry is that it permits greater diversity of rooms: between the access cores is a central, spacious office area. The laboratory spaces are located between the access cores and the façades. The architects’ building specifications for the laboratory building emphasise its “northerly” qualities – the precision and clarity of the building’s structure: “An external façade constructed from white glass and sharp-edged chrome-steel profiles appears to float, raised above the ground and suspended from the roof storey, distanced about 90 cm from the white Portuguese marble of the stone façade. The façade supports and roof ends are cladded with large-format slabs. The system of frontage and reveal plates with open joints (overlapping to differing degrees) creates a varied pattern all of its own, set into the stone façade. The large glazed expanses with no visible frames open the façade up, letting light deeply into the storey and reinforcing the impression of lightness. The building’s sharp focus – the value and clarity of its materials – contrasts with the technology that is openly exhibited throughout its storeys and on the roof. This helps the building to create the impression of being a scientific research environment, a place for concentration and great precision.”(9) A transparent, fully glazed façade is unusual in Siza’s work, which usually emphasises a dramatic contrast between interior and exterior. The nature of this flexible large space makes transparency a necessity. The cladding of the concrete shell with white marble panels (previously mentioned in a quotation) is a somewhat ambivalent solution. The gleaming glass shell makes the façade look very different to the façade of Aalto’s Enso-Gutzeit office building. The plasticity of the cladded concrete grid is considerably reduced by the glass shell, which reflects the surrounding buildings and trees. Its loadbearing profiles are in turn reflected in the internal glazing. The large, centrally-located office spaces called for a loadbearing structure involving flat reinforced concrete hollow ceiling elements with a wide span, with a support distance of 13 metres. All the separating walls are constructed from glass except for the core walls, and their transparency is emphasised by the use of uniform materials. The openness of the space is reinforced by the suspended ceilings, which emphasise the orthogonal grid plan. One can see the flat ceilings and the exposed conduits through the network of suspension profiles, each with fixed raised mounts for various media. Doubt is thrown on the clarity of this configuration, however, through a number of “disruptions” – especially through the opening of the northwest corner (where the Physic Garden entrance is located) and through the antimetrical arrangement of the two access cores. This antimetry superimposes a diagonal axis on the orthogonal system – and this is revealed as soon as one sees the design of the entrance area. At this point, fragments of two systems collide: the road grid of the new Novartis Campus and the diagonal east-west oriented geographical axis. Opening up the corner as an entrance to the laboratory building contradicts the intentions of the Campus’ masterplan. This is a strong gesture: an organic form forcing its way into this classical order. The glass shell placed in front of the façade is cut away here. There is no supportive corner pillar on the northwest side, towards the plaza, and the next pillar along to the right is rotated 45 degrees. A rotated pillar is a rare mannerism in Siza’s work, in spite of the ambivalence of loadbearing and cladding or facing construction elements that often plays itself out in his buildings. Opening up the corner in this way creates space for transparent poché spaces: for a semi-open entrance area that in turn opens onto a small porch. This intrusion of freer, non-orthogonal, “organic” principles “infects” the rigid principles of the palazzo. This kind of solution is not unknown in Siza’s work – similar instances punctuate the trajectory of his development. The corner of his Beires building in Póvoa de Varzim (1973–1976) is “exploded” in a similar way by the addition of a semi-open inner courtyard that interrupts the corner. This may have been a reaction to the neighbouring buildings, which Siza disliked, depicting them as a series of cubes. Could the breaking-up of the corner of the ground storey on the Novartis Campus be seen as a similar emotional reaction?

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Siza, who virtually single-handedly transformed Portugal into one of the world’s most important factories of contemporary architecture in the 1970s and 1980s, incorporated the Portuguese modernist aesthetic into his plastic, white structures, which show a strong physiognomy. At the time, Siza had already created buildings for contexts that, at first glance, are reminiscent of the situation on the Novartis Campus – such as the Baixa quarter. This central region of Lisbon, located on the River Tagus, was destroyed by the great earthquake of 1755 and was subsequently rebuilt. The rebuilding of the Baixa quarter, under the direction of the Marquis de Pombal, took place on an orthogonal grid system, and the proportions were similar to those of the Novartis Campus. This, however, is where the similarities end. The long Rua do Alecrim road – where Siza built the Terraços de Bragança housing complex (1992–2004), slopes steeply down towards the Tagus. In spite of the restrictive circumstances, Siza’s researches into the archaeology and topography of the location yielded a rich and varied sequence of structures, spaces and materials. He also incorporated old footpaths and the remains of walls. At first glance, he does not appear to have followed the same contextual method in Basel – in spite of the “public” and “private” situation on the site, and the different spatial and urban significances of its two façades that face onto the bank of the Rhine and onto “Virchow” (the name of the road) respectively. The fact that he has chosen to create a palace-type building here, with the main façade facing onto the Rhine given the role of a boundary wall, can certainly be seen as his response to a very tightly controlled situation. Does the metaphysical mediterraneità of the Campus, with its main road lined with arcades and its collection of star architects arranged beautifully in the fields of a grid explain Siza’s building’s “second”, expressive system of order, which we initially hypothesised was an emotional reaction, a criticism of the building’s confined situation? Siza’s solution could be seen as critical or polemical to the extent that there is an element of implied criticism in any mimetic process, any annexation of a certain model – in this case, of the palace model. The architecture, however, is not simply a negative answer – the architect was motivated to create a solution that did justice to the building’s multi-layered and contradictory context. “Context”, in this case, means not only the concrete, tangible space, but also the imaginary and symbolic aspects. The “destruction” of the palace’s neoclassical order, then, is a metaphor. The marble grid, symbol of a monolithic “totalitarian” order, is not destroyed, of course – it is overwritten. Siza wants transparency rather than destruction. At this point, it is a good idea to recall the wellknown essay on transparency by Colin Rowe and Robert Slutzky, which was published in 1963, in the same issue of “Perspecta” – the Yale University magazine – that introduced readers to Aalto’s Enso-Gutzeit building.(10) Rowe and Slutzky contrast the “literal transparency” of glass façades with transparency in a wider sense.(11) The façade that faces the Physic Garden possesses transparency in this extended sense – to use Colin Rowe’s phrase, a “phenomenal transparency” – with figures layered in such a way that they interpenetrate without obscuring each other. When one enters the building, this theme becomes spatial. Arriving through the porch diagonally to the direction of the façade, the core walls and ceiling fields, visitors are thereby prepared for the displacement of

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the supply cores and the spaces. This transparent layering creates a contextual, even a contextualist building. On the side that faces the Rhine, the building – with its façade sealed behind an additional glass shell – appears to the passing ships and pedestrians on the riverside promenade as the prestigious product of a globally active pharmaceutical company. Where it faces the Physic Garden, Virchow 6 opens up to employees and visitors in the corporate city – but in a way that gives them a glimpse beyond the grid, a glimpse of the possibility of another kind of space that melts the Cartesian logic of this city.

(1) The “Serviço de Apoio Ambulatorio Local” programme, instituted by

Finnish Architecture: Social Responsibility and Architectural Integrity”,

Portugal’s ministry for housing, social affairs and the environment

in: ibid., pp. 3–36.

immediately after the Carnation Revolution, was known as SAAL. It was

(11) Colin Rowe/Robert Slutzky with Bernhard Hoesli: Transparenz, 3 rd,

intended to improve living conditions for the poorer members of the

revised, expanded edition, Basel/Boston/Berlin 1989.

population. (2) Manuel Castells, Peter Hall: Technopoles of the World: The Making

Illustrations

of 21st Century Industrial Complexes. London/New York 1994, p. 1.

p. 10: The Palazzo Pesaro, on the Canal Grande in Venice, by ­Baldassare

(3) Cf. Louise A. Mozingo: Pastoral Capitalism: A History of Suburban

Longhena, 1673–1710. Engraving by M. Marieschi, circa 1741. From:

Corporate Landscape. Cambridge, Mass. 2011.

Ornella Selvafolta (ed.): Longhena. Milan 1982

(4) Vittorio Magnago Lampugnani: “Der Masterplan: Baustruktur, Funktion

p. 11: Alvar Aalto. Enso-Gutzeit administration building, Helsinki

und Identität”, in: Novartis Campus. Eine moderne Arbeitswelt. Vorausset-

(1959–1962). Photograph by Á. M.

zungen, Bausteine, Perspektiven. Ostfildern 2009, pp. 58–83.

p. 12: The layering of the axis systems (sketch by Á. M.)

(5) Camillo Sitte: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen,

p. 16: Álvaro Siza. Beires House, Póvoa de Varzim (1973–1976). From:

4th edition, Vienna 1909. Reprinted: Braunschweig 1983, pp. 101–115.

Kenneth Frampton: Álvaro Siza. Das Gesamtwerk, Stuttgart/Munich 2000

(6) Otto Wagner: Die Baukunst unserer Zeit, Vienna 1914. Reprinted:

p. 17: Álvaro Siza. Terraços de Bragança, Lisbon (1992–2004) on

Vienna 1979.

the boundary between Chiado and the Baixa quarter. From: Boletin

(7) Quotes from: Otto Wagner, op. cit.

Lisboa Urbanismo, 1999

(8) Álvaro Siza: “Alvar Aalto”, in: Kenneth Frampton: Álvaro Siza:

p. 18: Examples of literal and phenomenal transparency from the essay

Das Gesamtwerk, Stuttgart/Munich 2000, pp. 574–575.

by Colin Rowe und Robert Slutzky: “Transparency: Literal and

(9) Architectural specifications, unpublished Novartis document.

Phenomenal”, in: Perspecta. 8, 1963

(10) Colin Rowe/Robert Slutzky: “Transparency: Literal and Phenomenal”, in: Perspecta, 8, 1963, p. 54; Michael Dobbins: “The Achievement of

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Johannes Marburg Fotografie / Photography

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