Portfolio architecture and urban design, Christoph Lammers

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CHRISTOPH LAMMERS Portfolio 2020

Universität Stuttgart


Christoph Lammers

Berlin 06.05.1993 christoph-lammers@web.de

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CURRICULUM VITAE Christoph Lammers

Ausbildung

Okt 2012 - Mai 2020

Studium Architektur und Stadtplanung

I Universität Stuttgart

Feb 2015 - Mai 2015

Auslandssemester

I Istanbul Teknik Üniversitesi

Jun 2012

Allgemeine Hochschulreife

I Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen

Mrz 2018 - Feb 2019

lohrmannarchitekt

I Stuttgart

Mai 2017 - Feb 2018

heri&salli Architekten

I Wien

Okt 2016 - Jan 2017

UTA Architekten und Stadtplaner

I Stuttgart

Arbeitserfahrung

Workshops und Ausstellungen

Okt 2019 - Dez 2019

Ausstellung “Stuttgart - Paris, urbane Bewegungsräume”

Jun 2019

Workshop “Sport et Ville” mit NP2F

Okt 2018 - Feb 2019

Workshop “Ideologische Räume”, veröffentlicht in ARCH+ Nr.235

Mai 2016

Workshop “Die europäische Stadt Buenos Aires” mit TU Delft

Soziales Engagement Mrz 2016 - Okt 2016

Lesepate für geflüchtete Kinder, „Lese-Heimat Stuttgart“ des Leseohren e.V.

Mrz 2012 - Sep 2013

Betreuung eines autistischen Jungen, FUD des DRK in Aachen

Sprachen

Deutsch

Muttersprache

Englisch

Level C1

Französisch

Level B2

Spanisch

Level B2

Softwarekenntnisse Vectorworks, AutoCAD, Rhinoceros, Adobe Creative Suite, MS Office

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INHALT Auszug

Flughafen Tempelhof I Masterthesis

Transformation nationalsozialistischer Architektur, Berlin S. 06-27

Über Spiegeln und Fischmärkte

I 14. Semester

Neubau einer Markthalle, Hamburg S. 28-41

Traffic Monument Verkehrs- und Wohntypologie für die IBA 2027, Stuttgart S. 42-55

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I 13. Semester


Rektoramt Universität Stuttgart

I Bachelorarbeit

Umbau und Erweiterung des denkmalgeschützten Rektoramtes S. 56-65

Sportliche Stadt Stuttgart

Workshop Ville et Sport – Urban Move, Neckarpark S. 66-69

Uni- und Arbeitszeugnisse

S. 70-75

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I 14. Semester



FLUGHAFEN TEMPELHOF

Projekt: Transformation nationalsozialistischer Architektur Institut: Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen Masterthesis Professor: Prof. Dr. phil. Stephan Trüby, Prof. Dipl.-Ing. Sonja Nagel Bearbeiter: Christoph Lammers

Wie kann der seit 1994 unter Denkmalschutz stehende

Wie erleben wir beide Monumente in unserem Alltag?

Komplex zu einem aktiven Stadtbaustein und lebendigem

Das schwer zugängliche, sperrige, zu 1/3 leerstehende

Denkmal werden, anstatt wie gegenwärtig als monumental-

Gebäude erweist sich im Alltag als räumliche Barriere zum

er, leerer, teurer Klotz sein Dasein zu fristen?

Feld. Die zum Großteil noch im Originalzustand erhaltene

Diese Frage reiht sich in eine seit den 70ern geführte Disk-

Fassade aus der NS-Zeit komplettiert den entleerten, kulis-

ussion um den Flughafen Tempelhof ein – Ein Areal, das

senhaften Charakter des Gebäudes.

europäische Zeitgeschichte geschrieben hat, vom staats-

Die Politik und Denkmalpflege verharren in einem chronol-

terroristischen Wahnsinn bis hin zum Ort internationaler

ogischen Endlospuzzle bei ihrer Suche nach neuen Nutzu-

Solidarität –

ngskonzepten in einem “heilig gesprochenen Bestand”.

Die Eingangsfrage lässt sich nur unter Berücksichtigung des

Ich stelle nicht die Frage, ob man den historischen Bestand

Denkmalschutz, der Stadtplanung, sowie der Erinnerungs-

schützen soll, sondern wie man ihn am besten schützt.

und Alltagskultur beantworten. Welche Zusammenhänge

Konservieren alleine hat noch keinen pädagogischen Wert.

bestehen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für

Es verwehrt sich vielmehr dem Potenzial als Ort der Er-

die Architektur des Flughafengebäudes?

innerung und als prägnanter Stadtbaustein an einem der brisantesten und spannendsten Orte Berlins, dem Tempel-

Was macht das Areal heute überhaupt so besonders? Neben

hofer Feld.

seinen Dimensionen 300.000 m2 BGF (Gebäude) und 355

Das Tempelhofer Feld war bis zu seiner Öffnung 2010

Hektar (Feld), ist es vor allem die unmittelbare Nachbar-

Sperrzone für die Berliner. Durch sie wandelte sich das Feld

schaft von zwei Monumenten: Das Flughafengebäude als

zu einem hoch-frequentierten Möglichkeitsraum. Die Öff-

gebautes Monument und das Feld als nicht gebautes Mon-

nung des Feldes und dessen Wandlung führte auch zu einer

ument. Henri Lefebvres ambivalente Definition von Mon-

Veränderung in der Wahrnehmung des Gebäudes:

ument lässt sich problemlos auf das Areal des Flughafen

Die Kulisse für die heutige Gesellschaft ist das Feld und

Tempelhof übertragen: Einerseits essentiell repressiv, Sitz

nicht mehr das Gebäude, so wie es zur Zeit des Nationalso-

einer Institution, jeder Raum um das Monument ist von ihm

zialismus der Fall war.

occupiert und es besitzt eine stark symbolische Rolle. Andererseits einziger denkbarer Ort kollektiven sozialen Leb-

Die Öffnung des Feldes wurde in den letzten Jahrzehnten

ens, ein utopischer Ort.

von der Frage begleitet “Wem gehört der Raum in Metropolen?” Die Zivilbevölkerung, die Politik, Stadtplanung,

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Architekten und der Denkmalschutz beschäftigten sich

Um eine weitere Typologie, das Hochhaus auf der Rampe

mit ihr. Verschiedene Konzepte wurden entwickelt. Ein

zu erläutern genügt ein Blick auf meine Gesamtvision. Das

Grundgedanke eint sie: Freies Feld plus Randbebauung.

Feld wir umgeben von mehreren Wohnhochhäusern, die

Die öffentliche Debatte drehte sich vorwiegend um das

die Zugänge von Stadt zu Feld und umgekehrt von Feld zu

Feld, sodass ein Inseldenken entstand bei dem das Gebäude

Stadt markieren. Die Leere und Horizontalität des Feldes

ins Abseits rückte.

wird von der Dichte und Vertikalität der Hochhäuser kon-

Ich empfinde es als eine verpasste Chance, dass es ähnlich

trastiert.

zum Feld keine parallele Entwicklung beim Flughafen

Die Rampe ist ausgebildet als urbaner, städtischer Platz und

gegeben hat. Anstatt dessen setzte das Gutachten zur Denk-

man gelangt über sie fußläufig vom Platz der Luftbrücke

maleigenschaft einer Debatte und ergebnisoffenen Entwick-

auf das Tempelhofer Feld. Die Dachskulptur im Norden

lung des Gebäudes den Riegel vor. Mir fehlt ein Gesamt-

der Rampe markiert den Hauptzugang der Bibliothek. Sie

konzept, ein “Startpunkt” für eine übergeordnete Vision, die

schützt die großzügige Wendeltreppe, die hinunter führt ins

Feld und Gebäude zusammen betrachtet.

grüne Atrium inmitten der Rampe. Das parkähnlich gestaltete Atrium, ist einerseits die

Die Typologie des Flughafengebäudes lässt sich als

Hauptlichtquelle der Bibliothek und zum anderen erweitert

janusköpfig beschreiben, wobei die Empfangs- und Abferti-

es den öffentlichen Raum um eine weitere Qualität. Neben

gungshalle das Bindeglied bildet. Das Bindeglied zwischen

der schon bestehenden, unendlich wirkenden Wiese mit

dem repräsentativen, monumentalen Stadtgesicht und dem

vereinzelten Hainen des Flughafenfeldes und der addierten

funktionalen, technisch modernen Feldgesicht – ganz nach

urbanen, gepflasterten Rampe, kreiert das Atrium einen ver-

dem programmatischen Eklektizismus –

dichteten “bewaldeten” Raum, mit schattigen Leseplätzen

Meine städtebauliche Analyse deckt drei Potenziale am

am Fuße der Baumstämme.

Flughafengebäude auf: Die großzügigen Abstandsflächen zum Hallenrund, das topographische Gefälle des Baufeldes

Unmittelbar unterhalb der Rampe befindet sich das Erdge-

und die Überlagerung von Hallenrund und Feld (s. Titel-

schoss der neuen Zentralen Landesbibliothek. Die “Bib to

bild), die, abgesehen von den Gebäudeführungen nur am

go” wird links und rechts über die in der städtebaulichen

Tag der Offenen Tür erlebbar ist.

Analyse erwähnten Potential-(Abstands-)flächen des Hal-

Die Empfangs- und Abfertigungshalle des Flughafens er-

lenrunds erschlossen. Das Galeriegeschoss ist akustisch von

weist sich in Bezug auf die Potenziale jedoch als Hindernis.

dem klassischen Bibliothekgeschoss, das ein Geschoss tiefer liegt, getrennt. Das Erdgeschoss gehört zum Stadtraum:

Meine Intervention beruht auf dem Abriss des Hinderniss-

Man kann hier mit dem Fahrrad durchfahren und aus dem

es, der Empfangs und Abfertigungshalle und Öffnung des

Rucksack heraus seine Medien abholen oder zurückgeben.

janusköpfigen Komplexes in alle vier Himmelsrichtungen.

Es wird zoniert durch eine Buchförderanlage, als Analogie

An Stelle der Empfangs- und Abfertigungshalle entsteht

zum Flughafen.

eine neue Typologie, ähnlich einer Rampe.

Im 1. Untergeschoss liegt der eigtl. Hauptzugang, über die

Die Rampe, als öffentlicher Raum, als Kontaktzone auf der

äußere Wendeltreppe auf die Plattform, geschützt unter der

verschiedenste Charaktere und Erinnerungen aufeinander-

Dachskulptur. Ähnlich zum Erdgeschoss ist der Riegel ak-

treffen, ohne dass man dafür an einer Führung teilnehmen

ustisch getrennt von der Leselandschaft, bzw. Freihandbib-

muss – Eine Bühne, die der leeren historischen Kulisse eine

liothek. Das natürliche Atrium, “schwappt” in Form der Le-

neue Geschichte einschreibt –

selandschaft in das Gebäude über. Der umlaufende Balkon

Die Rampe bildet zugleich das Dach der neuen Zentralen

innerhalb des Atriums, ermöglicht die tatsächliche Verbind-

Landesbibliothek Berlins, deren Geschosse ins Erdreich

ung zwischen Lernen und “frischer Luft schnappen”.

klettern. Die Typologie der Bibliothek, als eine der letzten

Das 2. Untergeschoss auf Bodenniveau des Atriums bein-

verbliebenen tatsächlich öffentlichen Institutionen in unser-

haltet Magazin und Mitarbeiterplätze.

en Städten, besitzt einen hohen symbolischen Grad. Als Ort der Bildung beherbergt sie unendliches Wissen und somit

Abschließend sollten wir im Sinne einer partizipativen Er-

die Freiheit, die Demokratien bilden und sichern kann.

innerungskultur und Gesamtvision für Gebäude und Feld

Nicht umsonst wurde in der Progromnacht versucht diese

von der Unantastbarkeit des historischen Bestandes am

Freiheit drastisch einzuschränken.

Flughafen Tempelhof an gezielten Stellen absehen. 8


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TRAFFIC MONUMENT

Projekt: IBA Thinktank Institut: Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen 13. Semester Professor: Prof. Dr. phil. Stephan Trüby Bearbeiter: Christoph Lammers

Hundert Jahre nach der Weißenhofsiedlung steht wieder eine

Aktuell schon bestehende Strukturen, wie z.B. „Park und

IBA 2027 in Stuttgart, der Autohauptstadt Deutschlands und

Ride“ Stationen, die den Wechsel vom PKW zur S-/ U-Bahn

Heimat des Daimler-Konzerns an.

forcieren, sind für eine konsequente Durchführung der aut-

Die schwäbische Autohauptstadt, die so wohlhabend ist

ofreien Stadt bei weitem nicht gewappnet. Sie vegetieren

wie kaum eine andere deutsche Metropole, dank Daimler,

trostlos im suburbanen Raum vor sich hin, meist nicht mal

Porsche und Bosch, und gleichzeitig am meisten darunter

voll ausgelastet. Anstatt dessen überfluten die bequemen

leidet, was sie selbst erschaffen hat. Die dreckigste Luft,

PKW-Fahrer jeden morgen massenweise die Stadt.

die meisten Staus. In Stuttgart hat Gottlieb Daimler schon

Meiner Meinung nach repräsentieren bestehenden Typol-

einmal die Zukunft entworfen, nun muss es ein zweites Mal

ogien, wie “Park und Ride” keinen öffentlichkeitswirk-

geschehen. Sagen alle. Industrie. Politik. Gewerkschaften.

samen Wandel zur Post-Oil-City. Transferorte sollten sich

Bürger. Niemand will enden wie Detroit. Aber wie?

in Zukunft vielmehr zu Anziehungspunkten verwandeln. Zu

Mein Entwurf eines konkreten Infrastrukturprojekts ver-

entwickeln gilt eine neue Typologie an Transformationszen-

sucht einen Beitrag zu leisten auf dem Weg zum Post-Oil-

tren – den Toren der autofreien Stadt.

Ländle. Zunächst bedarf es eines (über)regionalen Verkehrsplan. Das Parken, bzw. der Individualverkehr in der Innenstadt

Das System der “zentralen Orte” von Walter Christaller bil-

ist heute eines der zentralen Themen auf dem Weg zur Post-

det dafür die Grundlage. Parallel zu den VVS-Tarifzonen

Oil-City. Ich gehe für den Entwurf von folgendem Szenario

entwickleich ein Netz, das zahlreiche Transformationsze-

aus: Der PKW hat auf dem Land seine Zukunft und in der

ntren entlang der Tarifzonen und Bundesstraßen vorsieht.

Stadt ausgedient.

Der erfolgreiche Wechsel vom PKW zu den Öffis kann nur

Konkret für Stuttgart bedeutet dies: der PKW-Verkehr wird

in einem aufgefächerten Transformationsprozess glücken,

in einem definierten Bereich verboten. In diesem Bereich

in dem sukzessiv zur Stadt hin der Pkw-Verkehr verarmt.

wird der Stadtverkehr vor allem über Fußgänger, her-

Andernfalls würde die Stauproblematik einzig um ein paar

kömmliche Fahrräder, E-Bike, Car-sharing, Taxi, Flex-Taxi,

Kilometer raus aus dem Stuttgarter Kessel, an die Grenze

Bus und Bahn abgewickelt. Dies erfordert an den Grenzen

der autofreien Zone verschoben werden.

der PKW-Verbotszone einen immensen Transformationsprozess vom Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr.

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Der Entwurf zeigt exemplarisch ein Transformationszentrum am Standort Stuttgart Zuffenhausen. Prägend für die Typologie ist die zylindrische Form, die dem aus dem Bild einer klassischen PKW-Rampe erwächst. Sie verbindet zwei klassisch städtische Funktionen, extreme Mobilität und Wohnen. Dabei bedient sie sich dem Konzept eines Monuments. Das “Traffic Monument” wird zum architektonischen Ausdruck von Mobilität, Vernetzung, Umstieg und einer langfristig autofreien Stadt. Ein Morgen in Zuffenhausen in naher Zukunft: Die Pendler steuern wie von einem magnetstreifen angezogen auf das Traffic Monument zu. Dort angekommen steigen sie im 2.OG aus ihrem Auto, das sich autonom einen freien Parkplatz in den darüber liegenden Parkgeschossen sucht. Die nun nicht mehr gestressten Pendler werden nach dem Verlassen des Autos in der Erschließungsspirale, bestehend aus unzähligen Aufzügen, Treppenhäusern, Rolltreppen und einer signifikanten Rampe, empfangen. Die Spirale erschließt den S-Bahn und Fernverkehr im 1.OG, ebenso wie Busse, Taxis, Car-Sharing, E-Bikes und ähnliches im EG. Weit oberhalb des Treibens erwachen die Bewohner in den verschiedenen Wohnungstypen mit 2-4,5 Zimmern. Nach dem morgendlichen Kaffee auf ihrem Balkon mit atemberaubenden Blick in den Stuttgarter Kessel, gelangen auch sie über die Laubengänge, den “Streets in the sky”, in die Spirale und letztendlich ins Getümmel der Pendler. Danach wird es tagsüber ruhig im Traffic Monument. In acht Stunden wird sich das Spektakel wiederholen, dann in die entgegengesetzte Richtung. Den Feierabend genießen die Zuffenhausener am liebsten auf der öffentlichen Dachterrasse mit ihren Bars und Fitnessstudios oder in den neu gewonnen linearen Parkanlagen um das Traffic Monument, die die alten Verkehrstrassen und Straßen unter sich begraben. In ferner Zukunft wird es weniger bis kaum PKWs mehr geben und somit die Nachfrage nach den Parkgeschossen im Traffic Monument sinken. Für diesen Fall können, die nach Parkplatzmaßen dimensionierten Wohnungsmodule problemlos auch in den unteren Geschossen installiert werden.

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REKTORAMT UNIVERSITÄT STUTTGART Projekt: Umbau und Erweiterung des Rektoramtes Universität Stuttgart Institut: Öffentliche Bauten und Entwerfen Bachelorarbeit Professor: Prof. Dipl.-Ing. Alexander Schwarz Bearbeiter: Max Lanske, Christoph Lammers

Die Universität Stuttgart ist eine der größten Universitäten

neren ergänzt. Der Entwurf versucht das Konglomerat aus

des Landes und verteilt sich auf zwei Standorte. Bis heute

alten und neuen Elementen wieder mehr im Sinne Döckers

fehlt der Universität eine repräsentative, öffentliche Ad-

zu reorganisieren.

resse, die nicht nur als Veranstaltungsort für universitäre,

Das neue Raumprogramm konzentriert sich vor allem auf

sondern auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt wer-

das Dach. Die Umbaumaßnahmen bezüglich des Daches

den kann.

sowohl von Döcker als auch später im Jahr 1989 führten zu

Das Rektoramt der Universität ist im Tritschlerbau unter-

keiner ‚wohlproportionierten‘ Kubatur des Tritschlerbaus.

gebracht, der nach dem 2. Weltkrieg von Richard Döcker

Die Korrektur der Dachproportionen und die Akzentuierung

wiederaufgebaut wurde. Der Wiederaufbau von Döcker ist

des janusköpfigen Charakters des Tritschlerbaus in seiner

als Einzeldenkmal in die Denkmalliste eingetragen.

Erscheinung als Solitär sind ebenfalls Schwerpunkte des

Im Rahmen des Entwurfs soll der Tritschlerbau um einen

Entwurfs.

Festsaal für öffentliche Empfänge und interne Veranstaltun-

Ein besonders charakteristisches Merkmal sind die weit-

gen sowie um einen Faculty Club ergänzt werden. Gleich-

läufigen Flure, die von den in den vergangenen Jahrzehn-

zeitig soll unter Berücksichtigung der Denkmalsubstanz

ten eingezogenen Wänden befreit werden. Die vier in den

das Rektoramt so umgebaut, erweitert und reorganisiert

Bestand eingefügten ‚dienenden Spangen‘ ermöglichen

werden, dass alle Fachbereiche des Rektorats unter einem

die Wiederbelebung der repräsentativen Treppen und der

Dach Platz finden.

„schön-verschwenderischen“ öffentlichen Flure. Das dritte Obergeschoss setzt sich im Innenraum deutlich

Das Rektoramt der Universität Stuttgart besitzt eine lange

von den Bestandsgeschossen ab. Die skulpturale Erschei-

Historie des An-, Um- und Wiederaufbaus. Der Seitenflügel

nung des Dachgeschosses aus hellem Sandstein führt die

des Polytechnikums, 1879 vom Architekten Alexander von

nach oben hin heller und im Dekor ärmer werdende Fassa-

Tritschler erbaut, wurde nach dem zweiten Weltkrieg als

de fort. Das neue Dachgeschoss wird durch zwei Aufzüge

Solitär im Stadtpark von Richard Döcker neu errichtet. Da-

erschlossen, die in einem freizügigen Foyer ankommen.

bei ging Döcker für damalige Verhältnisse ausgesprochen

Dadurch wird das Bild „des Aufsteigens aus dem Bestand“

behutsam mit dem Bestand und der ursprünglichen Form

besonders erlebbar. Die Dachlandschaft wird durch drei

des Tritschlerbaus um. In den folgenden Jahrzehnten wur-

Kuben unterteilt. In der Mitte befindet sich das Foyer, im

den teils aus Platzmangel (neue Verwaltungsflächen), teils

Norden liegt der Faculty Club und im Süden, Richtung In-

aus logistischen Problemen (Aufzug) neue Elemente im In-

nenstadt, der Veranstaltungssaal.

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1879

Spangen im Bestand

1950

2.OG

1989

1.OG

2017

EG

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Vielen Dank. christoph-lammers@web.de


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