Hintergrundgeschichte Amra lebt mit seiner Familie in einem Gebiet der Mongolei, das von Goldminen geprägt ist. Gold ist ein wertvoller Rohstoff, doch die Menschen vor Ort haben kaum etwas vom Reichtum ihres Landes. Stattdessen sind die entsprechenden Gebiete in der Mongolei hart umkämpft von internationalen Investoren. Sie werden nach und nach von Minenbaugesellschaften aufgekauft und die Profite landen hauptsächlich im Ausland. Einheimische Menschen werden durch versprochene Ersatzzahlungen davon überzeugt die Gebiete zu verlassen – und so aus ihrem Lebensraum vertrieben. Gleichzeitig suchen in vielen kleinen Minen, viele davon illegal, Arbeiter*innen nach Gold. Dabei wird das Grundwasser mit giftigen Chemikalien verseucht, teilweise liegen die Minen sogar in Naturschutzgebieten. Flüsse trocknen aus und Wasser wird knapp, weil das Waschen von Gold und der Bergbau eine besonders hohe Menge Wasser erfordern. „Wir Mongolen sind wirtschaftlich nicht in der Lage, das Werkzeug zur Goldgewinnung selbst herzustellen oder zu kaufen.
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Deshalb stellen uns die Industrienationen die Geräte zur Verfügung. Eine gerechte Verteilung der Güter gibt es leider nicht. So werden in der heutigen Äußeren Mongolei die Menschen trotz Goldgewinnung immer ärmer, da sich durch Korruption nur wenige den Gewinn teilen. Umweltschutzgesetze wie z. B. in Europa gibt es noch nicht, doch wehren sich immer wieder Organisationen gegen den Raubbau an der Natur. Aber man regelt die Konflikte einfach mittels Geld. Es ist eine neue Situation für mein Land, die Leute müssen erst lernen, damit umzugehen.“ sagt die Filmregisseurin Byambasuren Davaa. Fast jeder zweite Mensch in der Mongolei lebt unter der Armutsgrenze. Deshalb arbeiten viele Kinder, um mit ihrem Lohn die Familie mitzuversorgen, wie Amra in DIE ADERN DER WELT. Sie verlassen die Schule oftmals schon im Grundschulalter und verrichten harte Arbeit in den Goldminen.