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Design Transfer

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Styrian Products

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Impulse & Projekte

„Design Transfer“ ist eines der Leitprojekte der Creative Industries Styria und stellt eine Verbindungsbrücke zwischen Kreativen und modernen Unternehmen der klassischen Wirtschaft dar. Auch 2021 waren die Vermittlungstätigkeiten und Beratungsgespräche stark nachgefragt.

Primäres Ziel von Design Transfer ist es, das Design-Bewusstsein, den Stellenwert und die strategische Bedeutung von Design in den Unternehmen zu steigern, um dadurch effektiv und nachhaltig Unternehmensziele zu erreichen. Design wird dabei nicht als Gestaltungsmittel zur Verschönerung von Oberflächen begriffen, sondern als innovative Kraft, die übergeordnete Perspektiven auf klassische Gestaltungsprozesse aufzeigt, aber auch jene auf strategische Entscheidungsfindungen zur langfristigen Absicherung des Unternehmenserfolgs. „Design Transfer“ der Creative Industries Styria folgt einem dreistufigen Beratungsmodell, das im Rahmen eines „Design Transfer“-Fahrplans jene Leistungen ausfiltert, die für einzelne Unternehmen benötigt werden. Der „CIS Design Support“, Stufe 1, ist die Erstberatung im Unternehmen. Der „Design Check“ analysiert den Ist-Stand in Hinblick auf Design. Strategieworkshops setzen schließlich Methoden wie „Design Thinking“ ein und evaluieren kreative Potenziale. Als zweite Stufe sucht das Unternehmen mit dem „CIS Design Connect“ gemeinsam mit der Creative Industries Styria passende Designschaffende, schickt Calls aus und veranstaltet Wettbewerbe, um reale Produkte und Dienstleistungen zu kreieren. Dabei spielt das Netzwerk der Creative Industries Styria eine bedeutende Rolle. „CIS Design Display“, Stufe 3, präsentiert schließlich die Ergebnisse.

Österreichische Designgespräche auf Schloss Hollenegg Die Österreichischen Designgespräche auf Schloss Hollenegg fanden am 7. und 8. Juli 2021 statt. Die Veranstaltung zeigt alljährlich, wie erfolgreiche Kooperationen zwischen Design und Wirtschaft funktionieren.

1+3 Corporate Furniture RLB: Entwürfe von Raimund Gamerith und Georg Mähring 2 Österreichische Designgespräche auf Schloss Hollenegg 4+5 Parklett-Entwurf von FIPE architects 6 Parklett-Prototyp: BRAUCHST 5

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Im Rahmen von 10 Talks wurden Paarungen aus Kreativwirtschaft und klassischer Wirtschaft aufs Podium gebeten. Der Austausch zwischen Designschaffenden und Unternehmerpersönlichkeiten gibt Einblick in die Vielfalt an Ideen, Innovationen und persönlichen Erfolgsgeschichten und unterstreicht damit den Mehrwert von Design. Der thematische Bogen spannte sich von Robotik im Tischlerhandwerk, smarten Outdoormöbeln aus Aluminium bis hin zur innovativen Trinkwassergewinnung.

Inge Wurzinger (wurzinger design) zeigte mit der Baby-Accessoires-Marke MAM unbehandelte durchdachte Produkte, in die zeitgleich gesellschaftsrelevante Themen einfließen. Erwin K. Bauer (buero bauer) und Dieter Hardt-Streymayr (Graz Tourismus) präsentierten das Orientierungssystem für die Stadt Graz. Ein weiteres Projekt war ein Holzbausystem von Andreas Voit (holz.architekten) und Reinhard Hansmann (Reinholz), das völlig ohne Leimprodukte und künstliche Baustoffe überzeugte und mit Hilfe von moderner Robotik, kluger Digitalisierung und der Konzeption eines ökologischen Hausbausystems hergestellt werden konnte. Klemens Schillinger als Kreativpartner und Florian Lambl (TYP) präsentierten den TUBE CHAIR, einen OutdoorSessel, der nicht nur dem politischen Motto „Demokratisierung von Design“ des Designlabels TYP folgt, sondern durch robuste Schlichtheit überzeugt.

Im Gespräch zeigten Nina Mair (Nina Mair Architecture + Design) und Andreas Wolsegger (Tischlerei Forcher) in ihrer Zusammenarbeit, was Holz kann: Ausgehend von einem Auftrag für eine Badewanne aus Massivholz wurde eine Vielfalt von Projekten vorgestellt, die internationalen Bekanntheitsgrad erreichten. In einer Kooperation von Katharina Heil (Vitavo) und Julia Fandler (Ölmühle Fandler) wurde die Organisation von Reinigungsprozessen in der Produktion einer Ölmühle zur Inspirationsquelle für VITAVO JOYSTICK. Der VITAVO JOYSTICK ermöglicht dabei die spielerisch-einfache Navigation durch Unternehmensprozesse. Florian Nimmervoll (DO:IT Solutions GmbH) und Manfred Ledermüller (neoom group) stellten den PHANTOR vor: Einen mobilen Wassergenerator, der es durch

1,2+3 Österreichische Designgespräche auf Schloss Hollenegg

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feinste Technologie ermöglicht, bis zu 10.000 Liter Trinkwasser aus der Luft zu extrahieren. UNOY – ein Projekt von Syrous Abtine (Parkside) und Alexander Skribe (UNOY) – ist eine modulbasierte Online-Plattform, die Fachwissen digitalisiert und verfügbar macht. Das alles gelingt ohne Programmierkenntnisse, da die Plattform als „No Code“ entwickelt wurde. Nik Pelzl (studio novo) und Martin Leitner (HALE electronics) stellten ein umfassendes Design für die Taxibranche vor. Lisa Haller (moodley brand identity) und Anna Maria Cavini (kokon) präsentierten „kokon“, eine Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche an zwei Standorten. In Zusammenarbeit mit der wirtschaftlichen und ärztlichen Leitung des Projekt konzipierte moodley brand identity ein gesamtheitliches MarkenKonzept für die Einrichtung.

Eisenerz Souvenir! Im zweistufigen Gestaltungswettbewerb von eisenerZ*ART und der Creative Industries Styria wurden zeitgemäße und nachhaltige Souvenirs für Eisenerz gesucht. Aus 36 Einreichungen wurden 7 Projekte von einer Jury in die zweite Runde gewählt. Jakob Glaser überzeugte mit seinem Konzept „Gold – Silber – Eisen“ bei der Endpräsentation. Es wurde in drei Ausführungen umgesetzt.

H+S-Designer of the Year Martin Mostböck Zaunbau meets Möbeldesign: Martin Mostböck und seine Arbeit standen im Zentrum der Designaktivitäten des Unternehmens H+S Zauntechnik im Jahr 2021. Die fruchtbare Kooperation zwischen dem Designer und dem Auftraggeber aus Raaba mündete in eine neue Form der Zusammenarbeit, die Mostböck kurzerhand zum „H+S Designer of the Year“ machte. Ein Jahr lang tauchte der Designer in die Welt von H+S Zauntechnik ein, um das Designpotenzial zu steigern und frische Produktideen zu kreieren. Das Ergebnis das ausdrucksstarke, wetterfeste und bunte OutdoorEnsemble „A Bunch of Holes“. Das Unternehmen hatte mit Gittermöbeln bereits Erfahrung, denn in den vergangenen Jahren entstanden bereits eine Reihe gelungener Möbeldesigns, etwa in Zusammenarbeit mit dem Designer Martin Mostböck.

3+4 Eisenerz Souvenir: Gold Silber Eisen von Jakob Glasner 5+6 A Bunch of Holes von Martin Mostböck für H+S Zauntechnik 7

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Parklets Konsumfreies Sitzen im Herzen von Graz: Das ermöglichten vier einladende Sitzinseln aus Accoya-Holz in der Größe eines Autoparkplatzes. Die Idee hinter dem Projekt: Platz für Menschen schaffen. Der Designmonat Graz 2021 bot den idealen Rahmen für die Umsetzung der Entspannungsoasen inmitten der Stadt. 8 Design- und Architekturbüros wurden zu einem Wettbewerb geladen: epps Architekten, BRAUCHST, FIPE Architects, HoG Architektur, Studio WG3, KUESS Architektur, AVA – Andrea Vattovani Architecture, Architekt Reinhold Tinchon. Vier der vorgestellten Ideen – von BRAUCHST, FIPE Architects, Studio WG3, Architekt Reinhold Tinchon – wurden von einer Jury ausgewählt und als Prototyp verwirklicht. Umgesetzt wurden die mobilen „Parklets“ in Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem Holzcluster Steiermark. Das verwendete Accoya-Holz wurde von Kooperationspartner Hechenblaickner gesponsert.

Landscape – neue Corporate Furniture für die Raiffeisen City Regionalität, Innovation sowie die Werte der Raiffeisen Landesbank standen im Zentrum der Anforderungen für eine neue Sitzgruppe in der Grazer Raiffeisen City. Im Auftrag der Raiffeisen Landesbank plante ProHolz Steiermark einen Design-Wettbewerb für ein modernes Sitz-Ensemble in der Raiffeisen City. Das Projektmanagement und die Abwicklung des Projekts lagen bei der Creative Industries Styria. 3 Designer reichten dafür Konzepte ein: Georg Mähring, Raimund Gamerith und Johannes Scherr. Die Sitzgruppe „Landscape“ von Scherr bestach durch moderne Formgebung und ging als Sieger des Wettbewerbs hervor. Das Gewinnerprojekt wurde umgesetzt und in der neuen Raiffeisen City aufgestellt.

Wirtschaftsregion Hartberg Die aus 5 Gemeinden bestehende Wirtschaftsregion Hartberg wollte ein sichtbares Zeichen setzen, das auf den Wirtschaftsstandort aufmerksam macht und zukünftige Betriebsansiedelungen vorantreibt. Auf Basis eines Briefings vor Ort entwickelten die Agenturen RNPD – Raunigg & Partner Development (Graz), Nofrontiere Design (Wien) und Brainsworld 360° Agency (Leoben) dafür Ideen und Entwürfe. Seitens der Auftraggeber wurde keines der Konzepte beauftragt.

UX-Initiative Cross Cluster Usability und User-Experience, kurz UX: Das sind die Fokuspunkte einer Zusammenarbeit der Creative Industries Styria mit den steirischen Clustern Human. technology Styria, Holzcluster Steiermark und Silicon Alps. Mit „Usa-what?“, der neuen Cross – Cluster-Veranstaltungsreihe, wird die vielseitige Thematik aufgegriffen. Denn die Benutzerfreundlichkeit und Anwendbarkeit von Produkten oder einer Serviceleistung stellen

1+6 Parklet-Protoyp: Architekt Reinhold Tinchon & AI-D Architektur mit Fritz Friedrich. Gut Holz. 2 Parklet-Prototyp: Studio WG3 mit der B. Kumpusch Tischlerei und Materialsponsor Firma Hechenblaickner 3 Wirtschaftsregion Hartberg: Konzept von RNDP für ein sichtbares Zeichen 4 Parklet-Prototyp von BRAUCHST 5 ”Landscape” - Corporate Furniture für die RLB von Johannes Scherr Design

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ein immens wichtiges Kriterium für die Kundenzufriedenheit dar. Die 2021 entwickelte Matchmaking-Reihe bietet Usability-Studios die Chance, sich bei zukünftigen Partnern oder Unternehmen vorzustellen. Gleichzeitig haben Unternehmen die Möglichkeit, sich im OnlineForum mit Problemen und Fragen an Profis zu wenden und Expertise einzuholen. Gestartet hat die Kooperation mit der Veranstaltung „User & User Experience“. Daraufhin folgten weitere Match-MakingEvents, die sich unterschiedlichen Themenschwerpunkten widmeten. So etwa „How to start with UX?“, „Usability meets Medical Business?“ , „Simplicity meets Business Industry?“ und „Service Design meets Business?“.

Landespreis familienfreundlichste Betriebe Das Land Steiermark schreibt alle zwei Jahre einen Preis für die familienfreundlichsten Betriebe der Steiermark in 5 Kategorien aus: Kleinunternehmen, Mittlere Unternehmen, Großunternehmen, Non-Profit-Organisationen sowie öffentlich-rechtliche Unternehmen/Institutionen. Die Gewinnerunternehmen der jeweiligen Kategorie erhalten eine groß angelegte mediale Aufmerksamkeit. Außerdem sind sie berechtigt, am Staatspreis „Familie und Beruf“ teilzunehmen, der durch die Bundesministerin für Frauen, Jugend und Integration verliehen wird. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. 2021 war dafür ein frisches, buntes Kommunikationskonzept gefordert, das vor allem die Online-Kanäle berücksichtigt, das von RNPD – Raunigg und Partner entwickelt wurde. Die Creative Industries Styria zeichnete für die Umsetzung und Organisation verantwortlich.

Design Battle 4 Teams, eine Challenge, 24 Stunden: Die Design Battle stand wieder ganz im Zeichen von Design erleben, Design anwenden und Design bewerten. Coronabedingte Adaptionen – keine Besucherschaft vor Ort – konnten Kreativität und Enthusiasmus jedoch keineswegs dämpfen. Ein Filmteam von OchoReSotto begleitete das kreative Werken der geladenen Designschaffenden – BB Coyle (Kastner & Öhler) und Erwin Bauer (buero bauer), Karin HeschlPolzhofer (VITAVO) und Philipp Raunigg (RNPD), Anne Marie Schullin-Legenstein (Schullin) und Adam Wehsely-Swiczinsky (AWS Designteam) und Io Tondolo und Itshe Petz (SelfSightSeeing Company) –, die in Zusammenarbeit mit Tischlern der Tischlerei Prödl innovative Konzepte zur Aufgabenstellung entwickelten. Gefordert waren: zwei Tischböcke bzw. Tischschragen. Zum Siegerprojekt wurde das Projekt „Butterfly” von Karin HeschlPolzhofer, Philipp Raunigg und Tischler Thomas gekürt.

7,8+10 Design Battle 2021 9 Landespreis familienfreundlichster Betrieb 9

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