F채lle nicht den Baum, der dir Schatten spendet.
Arabisches Sprichwort
Top Thema: Green Investment
Interview: His Highness Sheikh Abdul Aziz bin Ali Al Nuaimi
International Special: GoGlobal United Arab Emirates
Wir suchen Herausforderungen!
Die Chemiebranche hält zahllose Material- und Prozessinnovationen für moderne Energietechnologien bereit. Das Chemie-Cluster Bayern ermöglicht u. a. mit Workshops unter der Überschrift „Chemie trifft …“ eine rasche und effiziente Bereitstellung von Lösungsangeboten der bayerischen Chemie für unterschiedliche Wirtschaftszweige, insbesondere die Energie- und Cleantech-Industrie. Das Chemie-Cluster Bayern bietet: Schnellen Abgleich Ihrer Material- und Technologiebedarfe mit unserer bayerischen und weltweiten Partner-Datenbank Organisation von Arbeitstreffen und Inhouse-Workshops Vermittlung geeigneter Industrie- und Forschungspartner für Ihr Innovationsprojekt
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Wir freuen uns auf Ihre technologischen „Herausforderungen“! Kontakt Dr. Roland Appel Chemie-Cluster Bayern Frundsbergstraße 33 80634 München
Tel. +49-89-1894168-40 Fax +49-89-1894168-11 energie@chemiecluster-bayern.de www.chemiecluster-bayern.de
Ausgabe 2013/1
EDITORIAL Liebe Leser,
Dear Reader,
eine kaputte Glühbirne wird, aufgefüllt mit Wasser, zur hübschen Blumenvase und die ehemalige Lieblingsjeans erhält ein neues Leben als Tasche, Mäppchen oder Stofftier. Nachhaltigkeit hat viele Facetten – eine davon ist die Weiterverwertung von Gegenständen, die ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen. So lässt sich das eigene Zuhause auf spielerische Weise stilvoll und zugleich ressourcenschonend gestalten. Tipps und Anregungen, wie Sie ganz einfach aus Altem Neues zaubern können, finden Sie in der Rubrik “Lifestyle“. In unserem Top Thema “Green Investment“ beleuchten wir dagegen ethisch-ökologische Geldanlagen, die nicht nur Rendite bringen, sondern sich auch positiv auf die Umwelt und das menschliche Miteinander auswirken. Zudem zeigen wir, wie Städte und Regionen durch die Einführung von Regionalwährungen die Wertschöpfung und Lebensqualität vor Ort erhöhen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe Erneuerbare-Energien-Anlagen vor, die von der Tierwelt inspiriert wurden, und Sie erfahren unter anderem, wie es die Nordfriesische Insel Pellworm geschafft hat, sich von Energieimporten vom Festland unabhängig zu machen.
My first trip to the UAE was in 2001. In the recent years I visited Abu Dhabi and Dubai regularly and was fascinated by the architecture, infrastructure and the speed, in which the whole region has been growing over the past decade. Dubai in particular has established itself as a popular destination for European and lately also for Russian tourists, especially over the cold winter. Other UAE cities are following, impressing tourists with luxury hotels at gorgeous beaches, impressive shopping malls and projects of record-breaking superlatives. There are, of course, many more interesting stories to tell about this emerging leader in the world economy and CLEAN ENERGY. A shift towards a more sustainable lifestyle has in fact become one of them. The UAE leaders have put clean energy on the priority list of their agenda to develop and drive a sustainable future for the whole region.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihre
Corinna Lang, Chefredakteurin
Ralf Hartmann, Herausgeber
EDITORIAL
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Lifestyle 4 8
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This & That – Grüne Produkte für den Alltag Upcycling: Von wegen Abfall – Aus gebrauchten Materialien entstehen neue Dinge mit höherem Wert Über den Wolken – Herausforderung ökoeffizientes Fliegen
MOBILITY 28
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Laden leicht gemacht – Was ist der aktuelle Stand bei der Ladetechnologie für Elektroautos? This & That – Highlights aus dem Bereich der nachhaltigen Mobilität
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GoGlobal: United Arab Emirates 36 38
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TOP THEMA: Green Investment 12
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Für mich, für dich – Mit grünen Geldanlagen Gutes bewirken Vorsprung durch grünes Rating – Interview mit Rolf Häßler von oekom research Bücher – Lese-Tipps zum Thema “Grünes Geld“ Neue Cleantech-Lösungen – Venture Capital macht’s möglich Von Kirschblüten und Sterntalern – Regionalwährungen als alternatives Zahlungsmittel
INHALT
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A new dawn – Introduction to a country full of contrasts Sustainability by example – How the UAE is leading regional efforts to build a sustainable future “The richest person is not who has the most but who needs the least!” – Interview with His Highness Sheikh Abdul Aziz bin Ali Al Nuaimi A mental shift – Media influence and public perspective Green Giants – A snapshot of renewable energy projects in the UAE On the road towards sustainable tourism – Encouraging investments into a greener tourism industry
Venture Capital für CleantechLösungen: Finanzierungshilfen für nachhaltige Geschäftsmodelle Seite 24
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Dynamischer Wachstumsmarkt – Die Marktentwicklung der Cleantech-Industrie Leuchtende Zukunft – Organische Leuchtdioden ersetzen die Beleuchtungstechniken von heute Status quo organischer Leuchtdioden – Interview mit OLEDExperte Professor Dr. Karl Leo Moderne Kunststoffe für Photovoltaik und Solarthermie – Erfolg durch Langlebigkeit
Practice
ENERGY
Cleantech 47
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Die Sonne speichern – Stromspeicher als wichtiges Element unserer zukünftigen Energieversorgung Tierische Vorbilder für erneuerbare Energien – Forschungsfeld Bionik This & That – Highlights aus dem Bereich der erneuerbaren Energien
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68 Tierische Vorbilder für erneuerbare Energien: Aus dem Fundus der Natur schöpfen Seite 58
Energieautarkie – Pellworm, die “grüne“ Insel zwischen Ebbe und Flut Pellworm auf dem Weg zur Plus-Energie-Insel – Interview mit Dr. Uwe Kurzke, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Energie Neue Studiengänge und Berufsfelder im Bereich erneuerbare Energien – Interview mit Prof. Christian Rehtanz von der TU-Dortmund Gefährliches Gelände – Abenteuer Großstadt
Rubriken 1 70 72
Editorial Partner Impressum
Energieeffizienz und Lichtkomfort: OLEDs verheißen eine leuchtende Zukunft – nicht nur für Handy-Displays Seite 48 INHALT
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This & That
© Ragbag
Ragbags – Vom Plastikmüll zum chicen Geldbeutel Das von dem niederländischen Designer Siem Haffmans gegründete Unternehmen Ragbag zaubert aus recyceltem Plastikmüll so chice Konsumartikel, wie diesen farbenfrohen Geldbeutel. Gesammelt wird der Müll von den Slumbewohnern Neu-Delhis, die sich auf diese Weise eine profitable Erwerbsquelle schaffen. Nachdem sie den aufgelesenen Müll bei eigens dafür eingerichteten
Sammelstellen abgegeben haben, wird dieser gereinigt und zu neuen Taschen, Rucksäcken sowie Geldbörsen verarbeitet. Die Herstellung kommt dabei ohne Färbemittel und andere Chemikalien aus. Doch nicht nur die Menschen aus den Slums der indischen Hauptstadt profitieren von dem Geschäftsmodell. Auch für die Umwelt stellt die Wiederverwertung des Plastiks eine Entlastung dar.
Besonders beliebt sind die feschen Produkte bei jungen, modebewussten, postmaterialistischen Konsumenten, die dem überhand nehmenden Ressourcenverbrauch entgegenhalten wollen. Erhältlich sind die Geldbeutel in diversen Shops in den Niederlanden und Deutschland sowie für 22 Euro im eigenen Online-Shop. www.ragbag.eu
Nein, ganz und gar nicht! Denn selbst ausgediente Gegenstände eignen sich häufig noch zur Zweitverwendung – wie beispielsweise ausrangierte Schallplatten. Umgemodelt zu Wanduhren sind sie ein regelrechter Blickfang. Ob als Pendeluhren, bestehend aus gebauchten LPs und Singles, oder mit Scherenschnittmotiv – die antiquierten Tonträger sind geradezu prädestiniert als stylisher Wandschmuck. Im Internet sind die verschiedensten Variationen an Schallplattenuhren erhältlich. Preislich liegen die Uhren meist zwischen 25 und 60 Euro. www.reciclage.biz
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LIFESTYLE
© Reciclage
Time to say goodbye?
Fair naschen
© Plant-for-the-Planet Foundation
Rund 9,5 Kilogramm Schokolade verdrückt der Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Dabei verursacht die Produktion von 100 Gramm Schokolade rund 300 Gramm CO2 und auch der Kakaobohnenanbau ist ein heikles Thema: Neben der Problematik der Brandrodung wird die Ernte häufig von Kindersklaven eingebracht. Um diesen Miss-
ständen einen Riegel vorzuschieben hat die Kinder- und Jugendinitiative “Plant-for-the-Planet“ eine Schokolade entwickelt, die fair gehandelt und auch komplett klimaneutral ist. Die verwendeten Kakaobohnen bezieht Chocolats Halba, Hersteller der Schokolade, nach zertifizierten Fairtrade Standards, die den Bauern ein angemessenes Gehalt zusichern, sodass diese ihre Kinder zur Schule schicken können. Die CO2-Emissionen, die über die gesamte Wertschöpfungskette entstehen, werden durch Verified Carbon Standard zertifizierte Aufforstungsprojekte kompensiert. Einziger Wermutstropfen: Die Zutaten der Schokolade stammen derzeit (noch) nicht aus biologischer Landwirtschaft. www.chocolatshalba.ch www.facebook.com/Die.Gute.Schokolade
© Recycling-Vielfalt
SCHÜSSELN AUS WASCHMASCHINENBULLAUGEN
Die TrashDesignManufaktur Wien fertigt Schüsseln aus den Bullaugen alter Waschmaschinen an. Dabei werden zunächst die im Demontagezentrum ankommenden Waschmaschinen zerlegt und die Guckfenster für die Weiterverarbeitung ausge-
baut. Mittels Sandstrahlung erhalten die Fenster dann die verschiedensten faszinierenden Muster. Die so entstandenen Gefäße sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich hervorragend als Auflaufformen oder Salatschüsseln. Aber auch als Obst-
schalen machen sie eine gute Figur. Dabei sind die Schüsseln relativ robust und haben dank ihres Eigengewichts von rund 1,5 Kilogramm einen stabilen Stand. www.trashdesign.at www.recycling-vielfalt.de
LIFESTYLE
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This & That
FLASCHEN, DIE HAFTEN “Sticky Flaschen“ heißen die MiniMemoboards des jungen Schweizer Labels “Just Bottle“. Sie werden aus gebrauchten Glasflaschen hergestellt, indem sie in einem entsprechenden Ofen geschmolzen und in neue Form gebracht werden. Ein auf dem Bauch der neuen Flaschen befestigtes Sticky Pad aus Silikon sorgt dafür, dass sich Gegenstände einfach an die flache Flasche kleben lassen: Notizzettel, iPod, Kugel-
© Just Bottle GmbH
schreiber, Schlüssel, Foto, Geldmünze, Kreditkarte und vieles mehr. Das elastische Silikonmaterial ist absolut ungiftig, geruchsfrei, abwaschbar und wieder verwendbar. Sollte das Silikon-Pad an Haftkraft verlieren, kann es einfach von der Flasche gelöst und in mildem
Seifenwasser gewaschen werden. Anschließend muss man das Pad nur wieder auf die Flasche legen, und schon klebt es, als wäre nichts gewesen.
besondere Partystimmung sorgen integrierte Getränkehalter und eingebaute iPhone-Lautsprecher, mit denen sich Fangesänge der Kickpack-App abspielen lassen. Auch in
der Preisfrage punktet “Kartoni“ ganz klar: Rund 40 Euro kostet das umweltfreundliche und transportable Modell.
www.justbottle.com www.recycling-vielfalt.de
Für umweltbewusste Tischfußballfans, die gern im heimischen Partykeller oder Wohnzimmer das eine oder andere Kickertournier veranstalten, gibt es neuerdings eine biologisch abbaubare Variante: den ersten Tischkicker aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen. Seine Bauteile sind vollständig aus Karton gefertigt. Einzig die Kickerstangen und die Bälle bestehen aus Holz. Der “Kartoni” hat die gleichen Maße wie ein herkömmlicher Kneipenkicker und steht diesem auch in Sachen Robustheit in nichts nach. Für die
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LIFESTYLE
© Kickpack GmbH
Tischkicker aus Karton
www.pappkicker.de
Solarboard Mitarbeiter der Firma Signal Snow haben ein stylishes Snowboard erfunden, das beim Boarden Strom erzeugt. Ausgestattet mit einem Dünnschichtsolarfilm, einer Batterie und einem USB-Anschluss ermöglicht der fahrbare Untersatz, dass
© Signal Snowboards
sein Besitzer nach der Abfahrt im Sessellift seine Gadgets einstöpseln und ganz bequem aufladen kann. Strom generiert wird natürlich nur bei Sonnenschein. Da Schnee das Sonnenlicht aber zusätzlich reflektiert, ist die Stromausbeute höher
als in schneefreier Umgebung. Die ersten Snowboarder hat das Solarboard bereits begeistert. Ob es allerdings in Serienproduktion gehen wird, oder nur eine pfiffige Erfindung bleibt, ist noch unklar. www.signalsnowboards.com
Das effizienteste Elektroskateboard der Welt Das australische Unternehmen Evolve hat ein Elektroskateboard entwickelt, das sich mit einer speziellen HandFernsteuerung fahren lässt und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 36 Kilometer pro Stunde schneller ist als vergleichbare auf dem Markt erhältliche Modelle. Auch bei der Reichweite übertrifft das Skateboard mit über 30 Kilometern seine Konkurrenz um das Dreifache und mit einem Gewicht von unter neun Kilogramm wiegt es gerade einmal die Hälfte. Als Energiequelle dient ein Lithium-Polymer-Akku mit einer Laufzeit von etwa zwei Stunden. Das Deck besteht aus sechsfach vertikal verleimtem Bambus und die an den Vorder- und Hinterachsen über Doppelgelenke angebrachten,
unterschiedlich einstellbaren Lenkgummis sorgen für gute Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten und ermöglichen ein Fahrgefühl, das ans Surfen erinnert. Wer sich eines der ersten Boards sichern möchte, ist bei der Standardvariante mit 859 Euro dabei. Im Preis enthalten sind die Fernbedienung, ein Ladegerät und zwei Jahre Garantie. www.evolveskateboards.de
any rds Germ Skateboa © Evolve
LIFESTYLE
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Lifestyle MATTHIAS SCHAFFER & CHRISTIN SPRINGER
Upcycling
VON WEGEN ABFALL! Jeder Deutsche produziert pro Jahr durchschnittlich etwa 450 Kilogramm Müll. Deutlich mehr als die Hälfte davon wird zwar mittlerweile wiederverwertet, aber es ist immer noch eine gewaltige Menge, die einfach nur auf Mülldeponien landet. Ein neuer Trend namens Upcycling könnte dem weiter entgegen wirken und möglicherweise viele Menschen dazu animieren, aus Altem etwas Neues entstehen zu lassen. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Kreativvariante von Recycling – aus gebrauchten Materialien entstehen neue, spannende Dinge mit höherem Wert. Gepimpter Müll, sozusagen. Dadurch steht Upcycling auch für Müllvermeidung, denn von Stoffresten über Altglas oder Holz bis hin zu Fahrradschläuchen kann theoretisch jeglicher Abfall dazu verwendet werden, um neue ästhetische Gebrauchsgegenstände zu erschaffen. © bigstock
Obwohl handwerkliches Talent, besondere Strickkunstfähigkeiten und Kenntnisse in Pappmaschee- oder Gipsverarbeitung dabei natürlich nicht schaden, können auch ohne Vorkenntnisse in den eigenen vier Wänden tolle Dinge, wie Lampen aus Kleiderbügeln, Patchworkdecken aus Stoffresten und Garderobenhaken aus Türklinken, Flaschenhälsen oder Schlüsselanhängern, entstehen. Frei nach dem Motto "Egal was, aber mach was!" werden Pappkartons zu Spielhäusern, Cardigans zu Taschen, Autoreifen, Schuhe oder Badewannen zu Blumenbeeten. Bereits verwendete Heilwolle oder das Innenleben eines alten Kissens findet seine wahre Bestimmung als Füllung von Puppen oder Stofftieren und ein alter Tonblumentopf verbreitet im Nu romantische Stimmung, wenn er kopfüber gedreht und mit Löchern, Rissen, Sonne, Mond oder Sternen verziert in bester Upcycling-Manier als Teelichthalter weiter lebt. INSPIRATIONSQUELLEN UND IDEEN Wer mit offenen Augen durch den eigenen Haushalt geht, wird bestimmt so einiges finden,
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LIFESTYLE
das sich mit etwas Einfallsreichtum und Geschick in etwas Neues verwandeln lässt – vielleicht ja sogar in etwas, das man sonst hätte neu kaufen müssen. Und das vermeidet nicht nur Müll, sondern spart auch noch Geld. Neben dem Gang durch die eigene Wohnung, das Haus, den Keller oder gar einem Besuch auf der Mülldeponie, empfiehlt sich für die Suche nach Upcyling-Inspirationen auch ein Blick ins Internet. Sehenswert ist beispielsweise das Weblog "30 Tage 30 Dinge", wo jeden Tag ein Produkt aus Materialien und Objekten, die andere als wertlos erachten, präsentiert wird. Auch ein Blick auf “nobrands“ kann sich lohnen, denn dort werden massenweise Ideen von kreativen Designern und Designerinnen, denen Upcycling und Umweltverträglichkeit am Herzen liegen, präsentiert. Als eine wahre Goldgrube entpuppt sich das Videoportal Youtube, denn dort haben zahlreiche User liebevoll erstellte Videos ihrer Upcycling-Basteleien hochgeladen, die zum Mit- und Nachmachen einladen. Davon inspiriert, könnte man dann beispielsweise aus seiner ausrangierten Plastikzahnbürste einen Armreif im Stil der 80er-Jahre machen, indem man den Plastikhals
© bigstock
(ohne Gummi) im Wasserbad erhitzt und mit einer Zange zur gewünschten Form biegt. Auch Gemüsedosen müssen nicht notgedrungen in den Müll: Durch ein Loch im Boden und die Schnurverbindung zu einer zweiten Dose wird daraus ein Spielzeugtelefon und auch die Weiterverarbeitung zu Aufbewahrungsdosen im Retrostil ist möglich. Dafür entfernt man die eine Deckelseite möglichst gleichmäßig, wäscht alles von Essensresten frei, schleift scharfe Kanten ab, bemalt die Dose und den Deckel im gewünschten Farbton, klopft mit Hammer und beispielsweise Schraubenzieher zwei Schlitze in den losen Deckel, zieht ein Band durch beide Schlitze und verbindet die Enden zu einer Schlaufe, versiegelt das Band im Deckel durch die Erhitzung mit einem Feuerzeug, legt den separaten Deckel wieder auf die Dose und fertig. Sogar die Dosenverschlüsse können kreativ verwendet werden, indem man sie ineinander gebogen zu einem tollen Lampenschirm umfunktioniert. ENTSCHLEUNIGUNG DURCH KREATIVES HANDWERK Neben der Lust und Freude an selbstgemachten Dingen verbindet
© bigstock
viele Upcycing-Anhänger natürlich auch ein wachsendes Bewusstsein für Umweltschutz, Ressourcenmangel und Verschwendung von Materialien. Außerdem befriedigt das Mülltuning ganz nebenbei das wachsende Bedürfnis nach Individualität, Kreativität und freier Entfaltung und mündet – nach gelungener Arbeit – in einem Erfolgserlebnis, das viele Menschen im tristen Alltag oft schmerzlich vermissen. Zu guter Letzt kann die Wiederentdeckung von handwerklichen Tätigkeiten in einer stressigen und technisierten Welt durchaus auch die Sehnsucht nach Entspannung befriedigen und das Leben angenehm entschleunigen. In diesem Sinn vereint der Trend allerlei Deko-Künstler, GeschenkeBastler, Nachwuchsschneider, Guerilla-Knitting-Aktionisten, Großstadtgärtner, Bastelmamas, Holzresteverwerter und Müllskulptur-Künstler zu einer kreativen Upcycling-Community. Folglich kann Upcycling selbst zu einem erfüllteren Sozialleben seinen Beitrag leisten. Es gibt nämlich mittlerweile zahlreiche Orte, an denen man sich austauschen oder gemeinsam mit Gleichgesinnten basteln, nähen oder werkeln kann. Dabei ist es relativ egal, ob man sich – wie beispielsweise im Nähcafé Kinkibox in
Berlin – in Fleisch und Blut, oder dann doch lieber auf Onlineplattformen wie UPcyclity, DaWanda oder Etsy trifft. Jeder Trend lebt von seinen Anhängern und Upcycling hat theoretisch das Potential zu einem wahren Gegenmodell zur Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu werden. Auch dass mittlerweile zahlreiche Unternehmen auf den Zug aufzuspringen versuchen und Upcycling-Produkte verschiedenster Art anbieten, ist ein Beleg für das wachsende Interesse an einem nachhaltigeren und langsameren Lebensstil. In diesem Sinne: Upcycle! Links: http://de.etsy.com www.nobrands.de www.upcyclity.com www.weupcycle.com www.de.dawanda.com www.kinkibox.de/nahcafe
Upcycling auf Youtube: www.youtube.com/watch?v=ZDY2nh5PEB0 www.youtube.com/watch?v=RZu3WcWrCI0 www.youtube.com/watch?v=p7b9eGNBrxE
LIFESTYLE
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Lifestyle SOPHIE SCHMID
Über den Wolken – Herausforderung ökoeffizientes Fliegen © Lufthansa
Ob Urlaub, Geschäftstermine oder Familienbesuche – immer mehr Menschen reisen heutzutage bevorzugt mit dem Flugzeug zu ihrem Reiseziel, egal ob dieses im In- oder Ausland liegt. Die klimafreundlichere Alternative Bahnfahren wird aufgrund steigender Ticketpreise immer unbeliebter. Für Langstrecken ins Ausland bleibt quasi nur die Möglichkeit des Fliegens.
das Thema Umweltbelastung. Reisen mit dem Flugzeug ist etwa fünfmal klimaschädlicher als mit der Bahn. Die größte Klimawirkung beim Fliegen haben das reine CO2, das bei der Verbrennung des Kerosin entsteht,
Dass Fliegen immer beliebter wird, zeigen auch die Zahlen im Jahresausblick der International Air Transport Association (IATA). Sie rechnet beim Passagiergeschäft 2013 mit einem Zuwachs von 5,4 Prozent. Auch die IATA-Prognose für den Frachtverkehr liegt bei einem Plus von 2,7 Prozent und ist damit beinahe doppelt so hoch wie im Vorjahr. Ein großer Nachteil, mit dem die Luftfahrt jedoch zu kämpfen hat, ist
(Klimaschutzziel der
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LIFESTYLE
Ab 2020 wächst der Flugverkehr CO2-neutral Luftfahrbranche) die Bildung von Schleierwolken und Kondensstreifen, der Aufbau des Treibhausgases Ozon sowie der Abbau von Methan. Die Zweckdienlichkeit der Luftfahrt, sowohl im Bereich des Personen- als auch des Güterverkehrs, ist unumstritten, weswegen eine generelle Vermeidung
der selbigen utopisch wäre. Um dennoch klimaschonendes Reisen zu ermöglichen, setzen sich viele Airlines intensiv mit der Umweltproblematik auseinander und ergreifen Maßnahmen zur Treibstoffeffizienz und Emissionsverminderung. Fluggesellschaften, Flugzeughersteller und Flughäfen haben sich international auf Umwelt- und Klimaziele verständigt. Sie beschlossen bereits 2008, dass der Flugverkehr ab 2020 CO2-neutral wachsen und die Netto-CO2-Emissionen bis 2050 – trotz weiterhin steigendem Flugverkehrsaufkommen – wieder das Niveau von 2005 erreichen sollen. Der Energie- beziehungsweise Treibstoffverbrauch ist in der Branche von hoher Bedeutung, da er einen der größten Kostenblöcke für die Fluggesellschaften darstellt. "Die Luftfahrtgesellschaften tun alles, um Treibstoff zu sparen. Wichtige Bei-
spiele hierfür sind die Investition in Flugzeuge mit neuester Technologie oder das Thema Gewichtseinsparung", erklärt Dr. Karlheinz Haag, Leiter Umweltkonzepte der Deutschen Lufthansa AG. Auch die Einführung neuer, leichterer Werkstoffe stellt laut Haag einen enormen technologischen Fortschritt dar. Das sieht auch Flugzeughersteller Airbus so: "Die Passagiere werden beim Einsteigen in das Flugzeug bemerken, dass die Airlines immer mehr auf leichtere Kabinenausstattung und Armaturen setzen. Viele dieser Veränderungen sind nicht gleich offensichtlich, aber sie führen im Endeffekt alle zu mehr Treibstoffeffizienz", bestätigt Thierry Nowaczyk, Product Environment Manager bei Airbus. Allein in Forschung und Entwicklung investiert Airbus zwei Milliarden Euro im Jahr. Ein großer Fortschritt war laut Airbus auch die Entwicklung des A380 Modells. "Heute sind etwa 100 Modelle im Einsatz, das bedeutet 20 Prozent weniger CO2-Ausstoß pro Flugzeug und 50 Prozent weniger Lärm beim Start. Gleichzeitig können 42 Prozent mehr Passagiere befördert werden", konstatiert Nowaczyk. Die zusätzliche Optimierung der Flugzeugmodelle durch die Airlines selbst ermöglicht darüber hinaus auch langfristig eine Senkung des Treibstoffverbrauchs. Spitzenreiter hierbei ist derzeit Airberlin. Die Experten der Fluggesellschaft erarbeiteten mittlerweile 55 Maßnahmen, die rund um den Flug Einsparmög-
lichkeiten bieten, unter anderem im Bereich Modernisierung der Innenausstattung sowie Flugdurchführung. Insgesamt hat Airberlin im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Tonnen CO2 eingespart – bei einem Verbrauch von 3,4 Litern pro 100 geflogenen Personenkilometern. Bis 2015 soll der Treibstoffverbrauch auf drei Liter gesenkt werden.
Trotz weiterhin steigendem Flugverkehrsaufkommen sinken die Netto-CO2-Emissionen bis 2050 wieder auf das Niveau von 2005 (Klimaschutzziel der Luftfahrbranche) Laut des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft haben die deutschen Fluggesellschaften seit 1990 ihren Treibstoffverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer um 37 Prozent verringern können. Der Wert liegt heute bei unter vier Litern. Konzepte der Airlines gibt es viele, doch bei der Umsetzung mangelt es derzeit noch an Hilfe und Unterstützung. Dr. Karlheinz Haag von Lufthansa appelliert hier an die EU sowie die internationale Luftfahrtorganisation ICAO. "In einem wichtigen Bereich, nämlich dem Luftverkehrsmanagement, kommen wir nicht oder nur zögerlich voran. Ein funk-
tional ausgerichtetes System könnte bis zu 12 Prozent Treibstoff sparen. Hier sind die Staaten der EU gefordert, endlich energisch voranzugehen." Die EU hat den Luftverkehr in den Emissionshandel mit eingebunden, die Umsetzung wurde jedoch aufgrund des internationalen Drucks für ein Jahr ausgesetzt. "Die Branche hat ein Konzept entwickelt, ab 2020 das Wachstum des Luftverkehrs emissionsneutral zu gestalten. Das können wir aber nicht alleine leisten. Die Mitgliedsstaaten der ICAO müssen die Rahmenbedingungen hierfür definieren", so Haag. Um beim Fliegen die Umwelt weitestgehend zu schonen, sollte man sich allerdings nicht allein auf die Fluglinien und Flugzeughersteller verlassen. So können Fluggäste selbst über Anbieter, wie zum Beispiel atmosfair oder myclimate, den Klimagasausstoß ihrer Flugreise kompensieren. Auf freiwilliger Basis haben sie die Möglichkeit, einen Beitrag zu bezahlen, der abhängig von den entstandenen Emissionen berechnet wird und in Klimaschutzprojekte fließt. Über den Wolken mag die Freiheit vielleicht grenzenlos sein – aber die Verantwortung bleibt. www.icao.int www.iata.org www.bdl.aero www.airbus.com www.atmosfair.de www.airberlin.com www.myclimate.org www.lufthansagroup.com
LIFESTYLE
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CORINNA LANG
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GREEN INVESTMENT
© Opmeer Reports
Green Investment
Für mich, für dich Mit grünen Geldanlagen Gutes bewirken Kriege, Hunger und Armut, Umweltzerstörung, Ressourcenausbeutung, Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt – die Menschheit steht vor gewaltigen Problemen. Die Missstände sind derart groß, dass einen einstweilen das Gefühl der Ohnmacht beschleicht. Doch bleibt uns nichts anderes übrig, als den Kopf in den Sand zu stecken oder zu hoffen, dass skrupellose Wirtschaftsbosse sowie korrupte Staats- und Regierungschefs schließlich von selbst zur Einsicht gelangen? Wohl eher nicht! Stattdessen gibt es eine hervorragende Möglichkeit, einen Beitrag für eine “bessere Welt“ zu leisten – ohne sich groß umstellen zu müssen. Denn Geld anlegen tun wir praktisch alle. Warum also nicht einfach in ethisch-ökologische Geldanlagen investieren, die ein nachhaltiges Wirtschaften forcieren? Die Geburtsstunde der nachhaltigen, “grünen“ Geldanlagen, bei denen nicht nur die Rendite, die Sicherheit sowie die Liquidität eine Rollen spielen, sondern auch Anforderungen an die ökologische und soziale Verträglichkeit gestellt werden, liegt in den 1980er Jahren. Der Rüstungswettlauf zwischen Ost und West, die
Nuklearkatastrophe von Tschernobyl oder das Apartheidsystem in Südafrika hatten dazu geführt, dass Aktivisten es schlichtweg leid waren, “gegen Umweltzerstörung, Aufrüstung und Rassendiskriminierung zu demonstrieren und dies gleichzeitig mit dem eigenen Sparbuch zu finanzieren“, wie Max Deml und Holger
Während grüne Geldanlagen bis zur Finanzkrise 2008 weltweit einen Anteil von ein bis zwei Prozent ausmachten, wird sich dieser – so schätzen Experten – bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen. Blisse in ihrem Handbuch “Grünes Geld“ schreiben. Denn letztendlich verschwindet das auf der Bank angelegte Geld quasi in einer Blackbox, aus der wiederum verschiedene Unternehmen – darunter eben auch Atomkonzerne und die Rüstungsindustrie – ihre Kredite beziehen. Inzwischen haben sich jedoch Banken gegründet, die ausschließ-
lich in Projekte investieren, die einen ökologischen und/oder sozialen Mehrwert bieten. Diese erleben seit der Weltwirtschaftskrise von 2008 einen regelrechten Boom und verzeichnen jährlich Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent – die höchsten Wachstumsraten in der Bankenbranche seit Jahren. Denn im Gegensatz zu praktisch allen Groß- und Landesbanken haben die Ökobanken keine sogenannten “Schrottpapiere“ an ihre Kunden verkauft. Darüber hinaus gibt es ein immer größer werdendes Angebot nachhaltiger Investmentfonds, die den Druck auf Unternehmen erhöhen, sich stärker an sozialen und ökologischen Richtlinien auszurichten. Die meisten ethisch-ökologischen Geldanlageangebote sind seriös und funktionieren reibungslos. Natürlich gibt es auch in diesem Segment das ein oder andere schwarze Schaf. Doch wenn man sich im Voraus ein wenig informiert, kann eigentlich nichts schief gehen. Während grüne Geldanlagen bis zur Finanzkrise 2008 weltweit einen Anteil von ein bis zwei Prozent ausmachten, wird sich dieser – so schätzen Experten – bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen.
Bild links: Landwirtschaftliche Genossenschaft Cornesti, Rumänien, Mikrokreditkunde von Oikocredit
GREEN INVESTMENT
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ETHISCH-ÖKOLOGISCHE BANKEN
Bauen, erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft und Soziales. GLS BANK
In Deutschland zählen die GLS Bank, Ethikbank, Umweltbank und Triodos Bank zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsbanken. Da es sich um ganz normale Banken handelt, müssen sich die Kunden bei einem Wechsel nicht umstellen. Die Zinsen sind vergleichbar mit denen bei herkömmlichen Banken oder Sparkassen, und die Banken unterliegen dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das Privatanleger im Falle einer Bankenpleite vor Totalverlust schützt. Erreichbar sind die alternativen Banken allerdings hauptsächlich über Internet, Telefon und per Briefpost, denn Filialen gibt es nur vereinzelt. Ethisch-ökologische Banken orientieren sich bei der Kreditvergabe, oder wenn sie selbst Geld am Kapitalmarkt anlegen, an bestimmten Ausschlusskriterien. Zu diesen zählen unter anderem Geschäftsfelder wie Kernenergie, Rüstung, Grüne Gentechnik und Tabak, sowie Geschäftspraktiken, die beispielsweise gegen die Rechte von Menschen oder Tieren verstoßen. Ihre Informationen beschaffen sich die Banken dabei von Ratingagenturen, die Unternehmen und Staaten nach ökologischen und sozialen Kriterien untersuchen und bewerten (siehe Interview “Vorsprung durch grünes Rating“ ab Seite 20). Da es den grünen Banken darum geht, Geld nicht nur gewinnbringend sondern auch sinnvoll anzulegen, vergeben sie ihre Kredite hauptsächlich an Projekte aus dem Bereich energieeffizientes
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GREEN INVESTMENT
Die Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken, kurz GLS Bank, ist die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt. Sie wurde 1974 in Bochum gegründet und hatte einen anthroposophischen Hintergrund. 2003 übernahm sie die Ökobank in Freiburg, wodurch sie sich auch weltanschaulich öffnete. Während sich die GLS Bank vorher nur auf das Kreditgeschäft mit sozialen oder ökologisch orientierten Unternehmen konzentrierte, agiert sie seither als Hausbank. So können ihre Kunden nun auch Giro- und Sparkonten eröffnen. Momentan verfügt die Bank über Filialen in Berlin, Bochum, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, München und Stuttgart und verwaltet mit 2,35 Milliarden Euro das Geld von 143.000 Kunden. Die GLS Bank zeichnet sich dadurch aus, dass sie gegenüber ihren Kunden und Mitgliedern alle neu vergebenen Kredite vollkommen transparent macht. Dazu gehören die Höhe der Investition, der Name des Kreditnehmers sowie der Verwendungszweck. Außerdem können die Kunden bei der Kontoeröffnung selbst bestimmen, in welchem Bereich ihr Geld angelegt werden soll. Zur Auswahl stehen dabei: Freie Schulen und Kindergärten, Wohnprojekte, Kultur, Behinderteneinrichtungen, Gesundheit, ökologische Landwirtschaft, regenerative Energien, Biobranche und andere Unternehmen, Leben im Alter sowie nachhaltiges Bauen.
ETHIKBANK Die Ethikbank ist die kleinste der vier Ökobanken. Die Direktbank wurde 2002 als Tochter der Volksbank Eisenberg gegründet und tritt mit eigenen Produkten und eigener Internetseite auf. Ihren Sitz hat sie in der Thüringischen Kreisstadt Eisenberg. Im Kreditgeschäft konzentriert sich die Bank auf die Finanzierung von ökologischem Bauen und Sanieren sowie Solaranlagen. EthikbankKunden haben bei den meisten Geldanlagen die Möglichkeit, sich entweder für eine Renditevariante oder für eine Fördervariante zu entscheiden. Entscheidet er sich für die Fördervariante, spendet der Kunde seine Zinsen einem der drei Ethikbank-Förderprojekte: Mädchenschule in Afghanistan, Waisenhaus in Bulgarien oder Schutz der Baikalrobbe – maximal jedoch 0,25 Prozentpunkte. Aktuell zählt die Ethikbank 18.800 Konten mit einem Einlagevolumen von knapp 141 Millionen Euro. UMWELTBANK Die Umweltbank wurde 1997 als Aktiengesellschaft gegründet und konzentriert ihr Kreditportfolio ausschließlich auf ökologische Vorhaben, die dem Klimaschutz und dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen dienen. Dazu gehören Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Blockheizkraftwerke, Niedrigund Passivhäuser, ökologische Sanierung, umweltfreundliche Produktion und Handel, ökologische Landwirtschaft, ökologische Forstwirtschaft, Kreislaufwirtschaft und Recycling sowie ökologische Immo-
bilien. Je ökologischer ein Bauvorhaben ist, desto günstiger sind die Zinskonditionen der Umweltbank. Auf diese Weise lohnen sich Investitionen in die Umwelt doppelt. Im Jahr 2012 belief sich das Geschäftsvolumen der in Nürnberg ansässigen Direktbank, bei einem Stamm von über 111.000 Kunden, auf 2,6 Milliarden Euro. Für jeden Neukunden spendet die Bank fünf Euro zur Pflanzung und Aufzucht von Mangrovensetzlingen auf der Insel Samal im Golf von Davao, Philippinen.
TRIODOS BANK Die 1980 in den Niederlanden gegründete Triodos Bank hat seit Dezember 2009 auch eine deutsche Niederlassung in Frankfurt am Main. Ebenso wie die Umweltbank ist sie eine Aktiengesellschaft und gewährt eine Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro. Die Triodos Bank stellt die Unterstützung des Unternehmertums in den Mittelpunkt, indem sie die Spareinlagen ihrer Kunden in Form von Krediten an Unternehmen, Institutionen und Projekte, die einen
ökologischen, sozialen oder kulturellen Mehrwert schaffen, weitergibt. Neben den Niederlanden und Deutschland verfügt die Triodos Bank auch über Niederlassungen in Belgien, Großbritannien und Spanien. In diese Länder fließen auch die durch die Bankkunden finanzierten Kredite – unabhängig von ihrer Herkunft – damit das Geld dort hin geht, wo sein Potenzial, Nachhaltigkeit zu fördern, am höchsten ist. Das verwaltete Gesamtvermögen der Triodos Gruppe liegt derzeit bei rund acht Milliarden Euro und stammt von mehr als 437.000 Kunden.
© www.huehnermobil.de
Hühnermobil in Bad Sooden-Allendorf, Hessen, Kreditprojekt der Triodos Bank
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GRÜNE FONDS Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich besonders Investmentfonds, über die sich Anleger an den internationalen Aktien- und Rentenmärkten beteiligen. Bei grünen Investmentfonds wird das Geld der Anleger von Fondsmanagern gebündelt und entsprechend einer ethisch-ökologisch ausgerichteten Anlagestrategie angelegt. Im Mittelpunkt stehen dabei Aktien und Anleihen aus dem Bereich der Umwelttechnologien, wie Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Recycling oder Wasseraufbereitung, sowie jene von Unternehmen und Staaten, die sich durch ein ausgeprägtes Engagement hinsichtlich Ökologie und Soziales auszeichnen. In der Regel werden die Fonds über die Börse gehandelt. Besonders zu empfehlen sind sogenannte Mischfonds, die durch Streuung über zahlreiche Werte verschiedener Branchen und Länder das Risiko schwankender Aktienkurse und Währungen reduzieren. Weltweit stehen mehr als 1.000 unterschiedliche, nachhaltige Investmentfonds zur Auswahl. AKTIENFONDS Grüne Aktienfonds werden unterschiedlich zusammengestellt. Es gibt Fonds mit ökologischem oder ethischem Schwerpunkt und welche, die das Best-in-Class-Prinzip verfolgen, wo aus jeder Branche die Unternehmen ausgewählt werden, die nachhaltiger wirtschaften als ihre Wettbewerber. Dieser, von der Schweizer Bank Sarasin, einem nachhaltigen internationalen Finanzdienstleister, entwickelte Ansatz hat
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den Vorteil, dass er Unternehmen in Sachen Umwelt und Soziales in einen Wettbewerb zwingt. Allerdings sind bei dieser Methode auch nicht-nachhaltige Branchen vertreten – außer sie werden von dem einzelnen Fonds ausdrücklich ausgeschlossen. Außerdem gibt es Fonds, die nach dem Best-of-all-Ansatz nicht nach Branchen getrennt filtern, sondern nur die vorbildlichsten Unternehmen von allen aussuchen. Nach dieser Methode geht beispielsweise der NaturAktien-Index (NAI) vor, der bereits seit 1997 als Orientierung für grüne Geldanlagen gilt. Last but not least ist die Notenvergabe eine beliebte Vorgehensweise bei der Beurteilung: Für gute Leistungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit gibt es Pluspunkte, für die schlechten Eigenschaften Minuspunkte.
Weltweit stehen mehr als 1.000 unterschiedliche, nachhaltige Investmentfonds zur Auswahl. Die grünen Fonds halten, was sie versprechen. “Verstöße gegen die eigenen Regeln gibt es selten“, bestätigt Anno Fricke in dem von ihm verfassten Ratgeber der Stiftung Warentest zum Thema “Grüne Geldanlage“. Nicht ganz einfach ist dagegen die Bewertung der Unternehmen selbst. “Die großen Konzerne sind heutzutage weltweit so verflochten, dass es Außenstehenden wie den Nachhaltigkeitsforschern fast unmöglich ist, sämtliche Geschäftstätigkeiten klar nachzuvoll-
ziehen“, so Fricke. Aus diesem Grund beinhalten die Fonds von vornherein eine Toleranzgrenze, die beispielsweise Umsätze in der Atomenergie bis fünf Prozent des unternehmerischen Gesamtumsatzes erlaubt. RENTENFONDS Rentenfonds, auch Anleihen oder Bonds genannt, sind verzinste Schuldverschreibungen öffentlicher oder privater Emittenten mit einer Laufzeit von mehreren Jahren. Sie sind für gewöhnlich weniger risikoreich als Aktien und können – sofern sie börsennotiert sind – auch schon vor ihrer Endfälligkeit wieder verkauft werden. Sehr beliebt bei ethisch orientierten Rentenfonds sind Staatsanleihen, da es recht wenige Unternehmensanleihen mit guter Bonität gibt. Dafür kann bei Staatsanleihen meist nicht ausgeschlossen werden, dass die Gelder auch in Rüstungstöpfe fließen. Umgehen kann man dies, indem man in Bundesländer, Kommunen, in Bahn- oder Infrastrukturprojekte investiert. Im Gegensatz zu Aktionären, die bei Hauptversammlungen zumindest einen gewissen Einfluss auf das Unternehmen haben, wird Anleihekäufern kein Mitspracherecht eingeräumt. MIKROFINANZFONDS Wer nicht in erster Linie aus profitorientierten Gründen investieren möchte, sondern um damit eine soziale Rendite auszulösen, für den eignen sich Mikrofinanzfonds. Diese stellen Mikrofinanzinstituten Geld zum Verleihen zur Verfügung und bekommen dafür einen Zins. Die
“Einige Investoren sehen Mikrofinanzfonds auch als geeignetes Instrument zur Diversifizierung ihrer Portfolios“, ergänzt Lehnert. Um zu vermeiden, dass die Mikrofinanzinstitute die Kredite in die falschen Hände geben oder damit Schindluder treiben, kooperieren viele Fonds in Europa und den USA mit Instituten, die von speziellen Researchagenturen identifiziert, geprüft und für gut befunden wurden.
© Martin Stöbich
GESCHLOSSENE FONDS UND DIREKTBETEILIGUNGEN
Schneiderin Karen Aoko aus Nairobi, Kenia, Mikrokreditkundin des OikocreditPartners SMEP Mikrokredite kommen dabei armen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu Gute, denen Geld für eine Milchkuh, eine Nähmaschine, eine Garküche, Saatgut oder ein Handy fehlt, womit sie ein kleines Unternehmen gründen könnten, um sich die eigene Lebensgrundlage zu sichern. Natürlich müssen die Mikrokreditnehmer auch einen Zins für die Kreditaufnahme bezahlen – im Schnitt liegt dieser bei 24 Prozent pro Jahr, da die Vergabe solcher Kredite relativ personalintensiv und damit teuer ist. Aber für die Menschen vor Ort sind das noch moderate Sätze, sie sind Wucherzinsen in Höhe von 20 Prozent am Tag gewöhnt.
“Mikrofinanz leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklungsförderung, wenn sie verantwortungsbewusst gehandhabt wird und der finanzielle Ertrag für die Investoren nicht im Vordergrund steht“, erklärt Matthias Lehnert, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland. Oikocredit ist der älteste und weltweit einer der größten Investoren für Mikrofinanzinstitute. Die 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirche gegründete internationale Genossenschaft setzt auf Entwicklungsförderung und Armutsbekämpfung, indem sie allein im Jahr 2012 Finanzierungen in Höhe von 530 Millionen Euro an 854 Partnermikrofinanzinstitute in fast 70 Ländern tätigte.
Gerade im Bereich Klimaschutz spielen geschlossene Fonds und Direktbeteiligungen eine große Rolle. Ob es um die Finanzierung von Erneuerbare-Energien-Anlagen geht oder um die Aufforstung von Wald – geschlossene Fonds und Direktbeteiligungen eignen sich besonders für Anleger, die risikofreudiger sind und im Notfall auch gewisse Verluste verschmerzen können. Vorsichtig sollten Anleger in jedem Fall bei Renditeversprechen in zweistelliger Höhe pro Jahr sein, derartige Angebote sind in der Regel unseriös. ERNEUERBARE-ENERGIEN-FONDS Geschlossene Fonds im Bereich erneuerbare Energien bieten zum Beispiel die juwi Invest GmbH sowie der grüne Energiedienstleister Green City Energy AG an. “Bei geschlossenen Fonds werden die Anleger zu Mitunternehmern, statt einer festen Verzinsung der Einlage erhalten sie also jährlich ihre anteilige Ausschüttung der erwirtschafteten
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Erträge. Durch jährliche Gesellschafterversammlungen und die Wahl eines Beirats aus den eigenen Reihen sind die Anleger außerdem mitspracheberechtigt. Zwar trägt der Anleger als Mitunternehmer auch ein gewisses Risiko, dem jedoch ein realer Gegenwert gegenüber steht. Dazu ist das Haftungsrisiko in der Regel auf einen Bruchteil der Einlage beschränkt“, erklärt Marina Dietweger, Bereichsleitung Ökologische Geldanlagen bei Green City Energy. „Im Fall von ökologischen Energiefonds haben wir oft eine relativ lange Fondslaufzeit von 20 Jahren, das ergibt sich aus der Laufzeit der EEG-gesicherten Einspeisevergütung, die eine stabile Ausschüttung zusätzlich unterstützt. Gerade in Zeiten
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HOLZINVESTMENT Bei Holzinvestments ist das Geld bis zu 30 Jahren gebunden. Die Ausschüttungen finden nicht jährlich statt, sondern im Rhythmus der forstlichen Bewirtschaftung sowie am Ende der Laufzeit, wenn die Bäume gefällt und verkauft werden. Ihr Risiko ist verhältnismäßig hoch. Beispielsweise können Schädlinge die jungen Bäume befallen oder Brände und Stürme die Renditen verringern.
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Leistungen
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inwieweit sie sich in bestehende Ökosysteme einfügen, ohne diese zu (zer-)stören, sowie inwiefern die Anlagen umweltfreundlich und sozial verträglich hergestellt wurden.
finanzieller Unsicherheit ist das Interesse an nachhaltigen Sachwerten besonders groß. Das merken wir auch bei der Emission unserer aktuellen Energiefonds, einem Fonds mit Kleinwasserkraftwerken in Frankreich und dem Windpark im Bayerischen Odenwald“, so Dietweger. Das in München ansässige Unternehmen hat seit seiner Gründung im Jahr 2005 insgesamt 22 ErneuerbareEnergien-Fonds aufgelegt und konnte insgesamt Investitionen von rund 170 Millionen Euro in über 250 Energieprojekte ermöglichen. Wie nachhaltig ErneuerbareEnergien-Fonds sind, ist abhängig davon, inwiefern die Energieanlagen tatsächlich zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen,
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Fondsmanager Projektentwickler FK und EK-Investoren
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Auch die Nachhaltigkeit von Holzinvestments ist nicht generell gegeben. Voraussetzung dafür ist zum Beispiel, dass die Rodung des Bodens mindestens schon 30 bis 40 Jahre her ist und nicht auf Flächen aufgeforstet wird, wo vorher heimische Landwirte Nahrungsmittel angebaut haben. Positiv hervor tut sich hier die Querdenker GmbH aus Freiburg. Sie hat 2007 ihren ersten BaumInvestFond aufgelegt, um im Norden Costa Ricas mit dem Geld deutscher Investoren eine Region mit vorwiegend einheimischen Edelhölzern aufzuforsten. Inzwischen hält das Unternehmen drei Fonds. Bei den ersten beiden Fonds wachsen auf einer Gesamtfläche von 1.200 Hektar bisher 700.000 Bäume heran – ab 5.000 Euro und einer Laufzeit von 24 Jahren können Kunden bei dem aktuellen dritten Fonds noch investieren. “Wir wollen mit unserem Wirtschaften einen Mehrwert für die Menschen und für die Umwelt schaffen“, konstatiert Leo Pröstler, Geschäftsführer von Querdenker. Mit der Aufforstung wird nicht nur die Artenvielfalt in Costa Rica gestärkt, auf den BaumInvest-Fincas sind mittlerweile auch 160 langfristige Arbeitsplätze entstanden. Die Forest Finance Service GmbH bietet dagegen seit ihrer Gründung im Jahr 2005 Direktinvestments in ökologisch wie sozial nachhaltige Wald- und Agroforstprojekte an. Sie verwaltet eine Forstfläche von über 16.000 Hektar in Panama, Peru, Kolumbien und Vietnam, die sie nach eigenen Angaben ausschließlich mit hochklassigem, zertifiziertem Saatgut und unter enger Einbindung der örtlichen Bevölkerung betreibt. In
Deutschland zählt das Unternehmen mehr als 10.000 Kunden, die unter anderem für 25 Jahre von der Forest Finance Service GmbH gepflegte Waldstücke erwerben. Neben dem Gewinn aus dem Verkauf des Holzes können die Anleger zusätzliche Erträge aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten aus den Forsten erwarten.
EIGENHEIM UND ALTERSVORSORGE Für Eigenheimbesitzer stellt die Option, das eigene Haus zur grünen Geldanlage zu machen, die wahrscheinlich attraktivste Form nachhaltigen Investments dar. Ob über die Installation einer Photovoltaikanlage mit gesetzlich festgeschriebener Vergütung für den Eigenverbrauch, beziehungsweise das Einspeisen des produzierten Stroms in das öffentliche Netz, oder über Heiz- und Warmwasserkosteneinsparungen durch energetisches Sanieren und damit verbundene staatliche Zuschüsse für Energieeffizienz – für jeden gibt es das passende Konzept. Um die individuell besten Maßnahmen zu ermitteln, die gleichzeitig auch den Wert des Hauses erhöhen, empfiehlt es sich, einen Energiesparberater zu Rate zu ziehen. “Aber Vorsicht“, rät Stiftung Warentest: “Der Begriff Energiesparberater ist nicht geschützt. Nicht jeder Berater hält, was er verspricht. Auf Nummer sicher geht man in der Regel mit den Beratungsangeboten der Verbraucherzentralen und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.“ Auch im Bereich Altersvorsorge und Risikoabsicherung gibt es
ethisch-ökologische Angebote. Zwar hält sich ihre Anzahl noch in Grenzen, aber wer nachfragt wird auch fündig. So gibt es zum Beispiel in Hannover seit 1996 die Oeco Capital Versicherungsgesellschaft, die – weltweit einmalig – ausschließlich Öko-Policen anbietet.
FAZIT Egal für welche Art von Investments man sich entscheidet, es macht Sinn, die nachhaltigen Versionen zu wählen, die Ökonomie, Ökologie und Soziales so kombinieren, dass eine Win-Win-Situation entsteht. Je mehr Menschen sich für grüne Geldanlagen entscheiden, umso größer ist deren positiver Einfluss auf das Weltgeschehen. Denn durch Investitionen in nachhaltige Projekte, Unternehmen und Staaten nehmen umweltschädliches Wirtschaften, Korruption und Menschenrechtsverletzungen ab und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen wird gestärkt. Es ist wohl wahr: Geld regiert die Welt! Und dennoch sollte man immer daran denken: Geld ist nicht alles, aber ohne eine gesunde Umwelt ist alles nichts! www.gls.de www.triodos.de www.oikocredit.de www.ethikbank.de www.juwi-invest.de www.bauminvest.de www.umweltbank.de www.forestfinance.de www.greencity-energy.de
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Interview
VORSPRUNG DURCH GRÜNES RATING Rolf Häßler
Die oekom research AG mit Sitz in München zählt zu den weltweit führenden Ratingagenturen im Bereich des nachhaltigen Investments. Sie analysiert global die wichtigsten Unternehmen, Organisationen und Staaten hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Performance und identifiziert auf diese Weise jene Emittenten von Aktien und Rentenpapieren, die sich durch ein verantwortungsvolles Wirtschaften gegenüber Gesellschaft und Umwelt auszeichnen. Im Gespräch mit LIFESTYLE clean energy gewährt Rolf Häßler, Leiter der Unternehmenskommunikation bei oekom research, einen Blick hinter die Kulissen des Nachhaltigkeitsratings und erklärt, warum es sich für Investoren lohnt, auf nachhaltig agierende Firmen zu setzen. Herr Häßler, wie muss man sich den von oekom research durchgeführten Analyseprozess eines Unternehmens oder eines ganzen Staates vorstellen? Woher bekommen Sie Ihre Informationen? Und wie gehen Sie bei der Bewertung vor?
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Das Vorgehen ist bei der Bewertung von Unternehmen und Staaten recht unterschiedlich. Bei den Unternehmen nutzen wir beispielsweise vor allem zwei Quellen: Zum einen Angaben der Unternehmen selbst, zum anderen Informationen aus unabhängigen Quellen, beispielsweise von Gewerkschaften, Menschenrechts- oder Umweltschutzorganisationen. Bei den Unternehmen hilft es uns, dass die Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichte in den vergangenen Jahren sukzessive besser geworden sind. Zudem stellen uns die Unternehmen im Rahmen eines intensiven Dialogs mit unseren Analysten auch interne Dokumente zur Verfügung, etwa Umwelt-, Antikorruptions- oder Antidiskriminierungsleitlinien. Diese fließen ebenfalls in unser Rating ein, das bis zu 100 zum großen Teil branchenspezifische Einzelkriterien umfasst. Die unternehmensfremden Informationen erfüllen zweierlei Funktion: Zum einen dienen sie einem Plausibilitätscheck der von den Unternehmen zur Verfügung gestellten Informationen. Können also bei-
spielsweise die Angaben über die CO2-Emissionen oder die Recyclingfähigkeit bestimmter Produkte stimmen? Zum anderen ergänzen sie die Informationslage in Bereichen, über die die Unternehmen selbst nicht gerne berichten, etwa über Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte im eigenen Betrieb oder bei den Zulieferern. Bei den Staaten nutzen wir dagegen ausschließlich externe Informationen, die beispielsweise von der Weltbank, von der Antikorruptionsinitiative Transparency International oder der Menschenrechtsorganisation amnesty international zur Verfügung gestellt werden. Beziehen Sie auch Unternehmen, die nachweislich kontroverse Geschäftspraktiken, wie Kinderarbeit, verfolgen oder mit umstrittenen Geschäftsfeldern, wie Atomkraft, Grüne Gentechnik oder Waffenproduktion, in Verbindung gebracht werden, in Ihre Untersuchungen mit ein oder fallen diese anhand bestimmter Ausschlusskriterien bereits von vornherein durchs Raster?
© oekom research
CORINNA LANG
© GLS Bank
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Kreditprojekt der Umweltbank
Wir schließen keine Branche von vornherein aus, sondern suchen in allen Branchen die in Sachen Nachhaltigkeit fortschrittlichsten Unternehmen. Dies geschieht auf Basis des so genannten Best-in-ClassAnsatzes, der in Deutschland weit verbreitet ist. Dazu werden die Unternehmen wie angesprochen auf Basis einer Vielzahl von Kriterien, die sich unter anderem auf den Umgang mit den Mitarbeitern und Zulieferern, auf die Umweltqualität der Produkte und Dienstleistungen und auf die Qualität des Umweltmanagements beziehen, bewertet. Wichtig ist hier, zwischen dem relativen und dem absoluten Best-inClass-Ansatz zu unterscheiden. Beim relativen Ansatz wird jeweils ein bestimmter Prozentsatz der Unternehmen einer Branche als Best-inClass definiert, zum Beispiel die besten 20 oder 30 Prozent. Nachteil ist hier, dass das letzte Unternehmen, das so in die Spitzengruppe rutscht, nicht unbedingt hohen Nachhaltigkeitsstandards genügen muss. Wir setzen daher auf den absoluten Best-in-Class-Standard, bei dem die Unternehmen eine Mindestleistung im Nachhaltigkeitsbereich zeigen müssen, um von uns als Best-inClass bewertet zu werden. Dabei gilt:
Kreditprojekt der GLS Bank
je höher die potenziellen negativen Auswirkungen der Branche auf Umwelt und Gesellschaft, desto höher die entsprechende Hürde. Wir bieten unseren Kunden zusätzlich eine Analyse im Hinblick auf Verstöße gegen die von Ihnen genannten und eine Vielzahl weiterer Ausschlusskriterien an. Sie können dann selbst entscheiden, ob sie in Unternehmen investieren wollen, die Alkohol oder Waffen produzieren oder in Korruption und Kartellrechtsvergehen involviert sind. Dies ist eine Frage, die gerade die institutionellen Kunden oft vor dem Hintergrund der Ziele oder Zwecke ihrer Organisation beantworten. Wie und von wem werden die von Ihnen erstellten Ratings genutzt? Dazu zählen einerseits die angesprochenen institutionellen Investoren, beispielsweise Kirchen, Stiftungen, Versicherungen oder Pensionskassen. Sie nutzen unsere Ratings für ihre Kapitalanlage, etwa um auszuschließen, dass sie Aktien oder Anleihen von Emittenten kaufen, die ihren eigenen Werten und Zielen widersprechen. Andererseits gehören Banken, Kapitalanlagegesellschaften und Vermögensverwalter zu unserem Kundenkreis. Sie nutzen
die Ratings in der Regel, um entsprechende Anlageprodukte, zum Beispiel nachhaltige Publikumsfonds, zu gestalten, die dann privaten und institutionellen Kunden angeboten werden. Wir wissen, dass auch die bewerteten Unternehmen unsere Ratings nutzen, beispielsweise als Trendradar oder für die Stärken-SchwächenAnalyse ihres Nachhaltigkeitsmanagements. Allerdings bezahlen die Unternehmen für ihr Rating bei oekom research nichts, da sie nicht der Auftraggeber der Bewertungen sind, sondern die genannten Investoren und Banken. Dies unterscheidet unser Rating fundamental von den konventionellen Ratings a la S&P, Moody’s und Fitch, bei denen der Emittent eines Wertpapiers für das Rating bezahlt. Investoren, die bewusst in nachhaltige Unternehmen investieren, haben dafür sicherlich ökologische und ethische Beweggründe. Aber lohnt es sich, Ihrer Erfahrung nach, für sie auch finanziell? Hier würde ich gern Albert Einstein zitieren mit seiner Einschätzung, dass es schwieriger ist, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom. Leider gilt dies auch für das Vorurteil, dass nachhaltige Kapi-
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Alternative Banken, wie beispielsweise die GLS Bank, Umweltbank und Ethikbank, verzeichnen seit einigen Jahren einen regen Zulauf. Inwiefern beeinflusst dieser Trend die großen Geschäftsbanken dahin gehend, dass sie bei ihrer Kapitalvergabe ebenfalls verstärkt auf Nachhaltigkeitskriterien achten? Der Trend ist in der Tat erkennbar, allerdings bisher auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau was
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beispielsweise die Anzahl der Kunden angeht. Nach einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Roland Berger wird die Zahl der Kunden, die an Angeboten aus dem Bereich Green oder Social Banking interessiert sind, bis 2015 auf sechs Millionen steigen. Um an diesem “Megatrend Nachhaltigkeit” teilhaben zu können, müssen traditionelle Kreditinstitute nach Einschätzung von Roland Berger ihre Strukturen, Partnerschaften und Anlagestrategien überdenken. Dies ist eine Entwicklung, die wir durchaus bei unseren Ratings der Banken erkennen, wenn auch teilweise nur zögerlich. Was uns allerdings zu denken gibt ist, dass gerade die von den G20 als systemrelevant definierten Großbanken recht wenig Engagement für eine nachhaltige Entwicklung zeigen. Dabei hätten sie Einfluss und Mittel, um die Wirtschaft in Richtung der auf dem Rio+20-Gipfel im vergangenen Sommer definierten “Green Economy“ zu bewegen.
Bericht zu den Kosten des Klimawandels veröffentlicht hat. Das war eine Studie, die Wirtschaft und Politik spürbar aufgerüttelt hat. In der Regel erleben wir in den Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit aber eher eine Evolution als eine Revolution. Entsprechend groß ist auch die Bandbreite der Aktivitäten in den Unternehmen. Während einige Unternehmen noch nicht einmal ihren Energieverbrauch erfassen oder sich zur Nutzung von umweltverträglichem Papier durchringen können, haben andere Nachhaltigkeitskriterien schon in der Unternehmensstrategie und in den Gehaltsstrukturen verankert. Gerade letzteres ist aus unserer Sicht ein zentraler Hebel, um Nachhaltigkeitsaspekte in den Managementstrukturen und -prozessen zu verankern. Vielen Dank für das Gespräch! www.oekom-research.com
Weitere Anbieter: www.imug.de www.inrate.com
Seit genau 20 Jahren bewertet oekom research nun Unternehmen danach, wie ökologisch und sozial sie wirtschaften. Konnten Sie in dieser Zeit einen signifikanten Wandel hinsichtlich des Nachhaltigkeitsmanagements der Unternehmen feststellen? Wie verlief dieser Wandel? Große Sprünge sind eher selten. Einen solchen hatten wir aber beispielsweise beim Thema Klimawandel, nachdem Sir Nicholas Stern seinen
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talanlagen strukturell eine schlechtere Performance haben als konventionelle Anlagen. Es gibt inzwischen aber eine Vielzahl von Studien, die beweisen, dass nachhaltige Kapitalanlagen sogar die Chance auf eine bessere Performance bieten. Wir haben dies selbst in Kooperation mit der Deutschen Performancemessungs-Gesellschaft für die von uns bewerteten Unternehmen analysiert. Danach erzielten die von uns als Best-in-Class bewerteten Großunternehmen im Zeitraum vom 31. Dezember 2004 bis 31. Dezember 2012 eine um knapp elf Prozent bessere Rendite als ein konventioneller Vergleichsindex. Ich denke, dass es gut nachvollziehbar ist, dass Unternehmen, die mit Rohstoffen und Energie sparsam umgehen, die ihre Mitarbeiter und Zulieferer fair behandeln und die Produkte anbieten, die bei einer wachsenden für solche Themen sensibilisierten Zielgruppe – hier denke ich vor allem an den B2B-Bereich und die öffentliche Beschaffung – attraktiv sind, auch wirtschaftlich einen Vorteil haben.
Der Finanzratgeber richtet sich an interessierte Anlegerinnen und Anleger, die überzogene Renditen hinterfragen und Verantwortung für ihr Geld übernehmen wollen. Die Finanzberaterin Mechthild Upgang führt in verschiedene Finanzmarktprodukte ein und erläutert Risiken und Renditechancen. Sie benennt und vergleicht nachhaltige Anlageformen und Möglichkeiten der Altersvorsorge und gibt Tipps und Ratschläge für den sicheren Umgang mit Geld nach ethischen und ökologischen Kriterien. 288 Seiten, Oekom Verlag, 2009, 18,90 Euro
Bücher
www.oekom-verlag.de
“Grünes Geld“ bietet einen umfassenden Überblick über nahezu alle aktuellen ÖkoInvestmentmöglichkeiten, Produktanbieter und über 100 spezialisierte Berater im deutschsprachigen Raum. Das Handbuch enthält ausführliche Informationen zu ÖkoSparbüchern, Umweltaktien, Investmentfonds, Genussrechten, Öko-Lebens- und Pensionsversicherungen und vielen anderen grünen Anlageformen. Neben einem Kapitel zu festverzinslichen und sachwertbezogenen Investments, wie Plantagen und Immobilien, erwarten den Leser übersichtliche Fondstabellen, Kontaktadressen und kommentierte Internetseiten. 368 Seiten, HamppVerlag, 2011, 19,95 Euro www.hamppmedia.de
Der Ratgeber der Stiftung Warentest klärt auf allgemein verständliche Art und Weise den Leser über Geldanlagen auf, die Gutes tun und trotzdem Rendite bringen. Dabei nimmt die Verbraucherorganisation die verschiedenen alternativen Banken und die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten – von Öko-Fonds bis zur eigenen Solaranlage – unter die Lupe und zeigt, wie Vermögensplanung mit ethisch-ökologischen Anlagen funktionieren kann. 208 Seiten, Stiftung Warentest, 2010, 16,90 Euro www.test.de
Klaus Gabriel analysiert und bewertet in dem Werk unterschiedliche Interpretationen von Nachhaltigkeit und nachhaltiger Entwicklung und beschreibt auf dieser Basis verschiedene Funktionsweisen der als nachhaltig bezeichneten Anlageformen. Dabei wird deutlich, dass ökologische und soziale Kriterien unabhängig von ihrer Bedeutung für die Anlagerendite zum Tragen kommen müssen, wenn nachhaltige Geldanlagen zu Veränderungen in der Wirtschaft beitragen sollen. 210 Seiten, oekom verlag München, 2007, 39,90 Euro www.oekom-verlag.de
Die meisten Menschen unterschätzen, wie tief die Ökonomie in der Kultur verwurzelt ist. Nicht so Tomáš Sedlácek. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet: In der Wirtschaft geht es letztlich um Gut und Böse. Sein Buch ist ein aufschlussreicher Gang durch die Welt der Ökonomie – vom Gilgamesch-Epos über das Alte Testament und Adam Smith bis zur Wall Street und zur Wirtschaftskrise. 400 Seiten, Carl Hanser Verlag, 2012, 24,90 Euro www.hanser-literaturverlage.de
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Neue Cleantech-Lösungen – Venture Capital macht’s möglich Junge Unternehmen mit innovativen Ideen haben es oft schwer, sich am Markt zu etablieren. Selbst wenn sie ein vielversprechendes und aussichtsreiches Unternehmenskonzept vorzuweisen haben, ist das naturgemäß mit einem gewissen Risiko verbunden. Hinzu kommen die anhaltenden Verwerfungen an den Finanzmärkten, so dass die ohnehin schon schwierige Finanzierungslage wagemutiger Jungunternehmer stark eingeschränkt ist. Die klassischen Wege der Kapitalbeschaffung, wie der Bankkredit, bleiben ihnen häufig versperrt. Um die Finanzierungslücke zu schließen, nehmen sie außerbörsliches Eigenkapital in Anspruch, sogenanntes Private Equity, das Beteiligungsgesellschaften in Form von Wagnis- oder Risikokapital (Venture Capital) zur Verfügung stellen. Risikokapitalgesellschaften investieren in junge, erfolgversprechende Unternehmen, in der Hoffnung, dass diese mit dem notwendigen Kapital wachsen und an Wert gewinnen. Der Bereich Cleantech/Umwelt ist dabei besonders interessant. Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung lassen die Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Technologien und Dienstleistungen in die Höhe schnellen. Die Entwicklungen übertreffen alle Erwartungen; der Trend hin zu grünen Technologien ist
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nicht aufzuhalten. Das hat auch die Private Equity-Branche erkannt. Viele etablierte Risikokapitalgeber richten ihre Investitionsstrategie neu aus. Außerdem formieren sich immer mehr Venture Capital-Gesellschaften mit ausschließlich “grünen“ Interessen. Eine von ihnen ist die Mountain Cleantech AG, eine in der Schweiz ansässige Beteiligungsgesellschaft mit Fokus auf Wachstumsunternehmen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Cleantech. Sie investiert in junge Unternehmen und Geschäftsideen mit nachhaltigem Ansatz. “Die Gesellschaft sorgt bei ihren Portfoliounternehmen für eine gesunde Eigenkapitalbasis und unterstützt sie aktiv bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Wachstumsstrategien“, erklären Jürgen Habichler und Stephan Schlegel von der Mountain Cleantech AG. Dabei steht nicht allein die Kapitalbeteiligung im Vordergrund. Die Investoren bringen auch ihre Netzwerke und Erfahrungen mit ein, von denen die jungen Unternehmen profitieren. Mithilfe ihres weitreichenden Branchen Know-hows, ihrer Kapitalmarktexpertise und ihres Netzwerkes in Wirtschaft und Politik trägt die Mountain Cleantech AG dazu bei, langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Im Gegenzug erhält sie Anteile am Unternehmen.
Mit ihrem Fonds, dem Mountain Cleantech Fund II, hat die Gesellschaft innerhalb des letzten Jahres in drei hoffnungsverheißende Unternehmen investiert. Rebuy und Grünspar treiben online-basierte Geschäftsmodelle zur Steigerung des nachhaltigen Konsums in Privathaushalten voran. Die Geppert GmbH ist ein seit 117 Jahren bestehendes Unternehmen im Bereich des Kleinwasserturbinenbaus. Im Gegensatz dazu ist die Robert Bosch Venture Capital GmbH einer jener Risikokapitalgeber, die sich in den letzten Jahren verstärkt grünen und umweltrelevanten Geschäftsfeldern zugewandt hat. “Wir investieren in Unternehmen, die außerordentliche Innovationen in Technologie oder Geschäftsmodelle gepaart mit Venture Capital üblichen Wachstumsraten und risikoadäquaten Renditen für das eingesetzte Kapital ermöglichen“, erläutert Dieter Kraft, Investment Partner der Robert Bosch Venture Capital GmbH. Das sind Unternehmen, die zeigen können, dass ihr Konzept funktioniert und denen man durch Expertise und Kompetenz beim Aufbau des Geschäfts helfen kann. So ist die Robert Bosch Venture Capital GmbH unter anderem an Torqeedo beteiligt, einem Unternehmen, das elektrische Außenbordmotoren mit außerordentlich effizientem Antrieb entwickelt.
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Während die Robert Bosch Venture Capital GmbH auch in anderen Geschäftsbereichen, beispielsweise der Medizintechnik, aktiv ist, wurde die MAMA Growing Sustainability AG gegründet, um gezielt nachhaltige Technologien und Services auszubauen. Das bedeutet, dass ihr Kerngeschäft rein auf den Bereich Nachhaltigkeit fokussiert ist. Sie fördert ausschließlich Startups, die einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft haben. Impact Investing nennt man das, wie Volker Weber, Vorstand der MAMA AG, erklärt. “Die MAMA AG hat den Fokus bewusst auf erneuerbare Energien, natürliche Ressourcen und nichtfossile Mobilität gelegt, da man hier die größten Entwicklungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erwartet“, erläutert Weber und fügt hinzu: “Die MAMA AG hat einen integralen Ansatz. Neben positiven Wirkungen für Umwelt und Gesellschaft, die die Unternehmen zwingend erzielen, müssen nachhaltige Geschäftsmodelle auch langfristig am
Markt erfolgreich sein. Das geht nur, wenn auch Finanzkennzahlen erfüllt werden.“ Das Gründerteam sollte zudem bereit sein, ein MAMA-Mitglied in den Beirat zu berufen, da man so aktiv mitwirken könne und im aktuellen Tagesgeschäft involviert sei. Abgesehen davon ist die MAMA AG Gründungsmitglied der CARLO Foundation, der ersten unabhängigen nachhaltigen und internationalen Rating-Stiftung. Sie bezieht neben Bonitäts- auch Nachhaltigkeitsparameter in ihr Rating mit ein. “Nachhaltige Finanzprodukte sind auf gutem Wachstumskurs. Allein das Volumen nachhaltiger Publikumsfonds ist in den letzten drei Jahren stetig und zweistellig gewachsen. Und so werden Nachhaltigkeitsstandards für das Finanzrating eine sehr gewichtige Rolle spielen. Denn die Anleger möchten sich sicher sein, dass sie ihr Geld auch wirklich nachhaltig anlegen“, so Weber. Das Thema Nachhaltigkeit ist derzeit eines der wichtigsten Themen
unserer Gesellschaft und es ist mittlerweile in der Bevölkerung angekommen. Neben Klimaveränderungen, Wasser- und Energieknappheit sowie dem demografischen Wandel sind es gerade neuartige Konsummuster, die unseren Alltag verändern. Aus diesen gesellschaftlichen Themen entstehen Märkte und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle. Um diese zu finanzieren, braucht es starke Finanzpartner. Viele geniale Ideen haben es erst durch das Engagement wagemutiger Kapitalgeber zur Marktreife gebracht. Aber Venture Capital fristet hierzulande leider immer noch ein Nischendasein. Bleibt zu hoffen, dass die idealistischen Vorreiter zahlreiche eifrige Nachahmer finden. Wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. www.rbvc.com www.mama.ag www.carlofoundation.org www.mountain-cleantech.ch
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Von Kirschblüten und Sterntalern © SPBer, Wikimedia Commons
In Deutschland sind neuerdings ganz offiziell zahlreiche Blüten im Umlauf: Regionalwährungen ergänzen als alternatives Zahlungsmittel vielerorts den Euro. In Bayern zahlt man mit dem Chiemgauer, in Nordhessen mit der Kirschblüte und in Sachsen-Anhalt mit dem UrstromTaler. Das steigert die regionale Wertschöpfung, stärkt und stabilisiert die Regionen und hebt den Lebensstandard. Wir schreiben das Jahr 1932. Die Weltwirtschaftskrise hat ihren Tiefpunkt erreicht. Firmenzusammenbrüche, Massenentlassungen und Kriminalität greifen um sich. So auch in Wörgl, einer kleinen Stadt in Tirol, Österreich. Hunderte werden hier aus den örtlichen Zement- und Zellulosefabriken entlassen. Die Wirtschaft kommt zum Erliegen. Der Gemeinde drohen beträchtlich Steuerausfälle. In dieser fatalen Situation greift man zu einem findigen Ausweg: Man gibt sogenanntes Notgeld aus. Die Arbeiter in Wörgl erhalten als Lohn kein Geld mehr, sondern Arbeitswertscheine, den sogenannten Wörgler Schilling. Dieses Freigeld sorgt dafür, dass der Geldkreislauf
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und die Wirtschaft wieder in Schwung kommen. “Das Wunder von Wörgl“ ist vielen noch lebhaft in Erinnerung. In Zeiten, in denen raffgierige Spekulanten den Markt hatten zusammenbrechen lassen, vollbrachten die Wörgler einen Geniestreich: Sie machten Geld wieder zu dem, was es einmal war: zu einem einfachen Tauschmittel. Das ließ die Wirtschaft gesunden. FAIRES ZAHLUNGSMITTEL Heute wird die Wörgler Idee wieder aufgegriffen. Allerorts sprießen Regionalwährungen aus dem Boden. Vor allem im ländlichen Raum kommen sie gut an. Denn Regios machen Geld wieder zu einem fairen Tauschmittel, einem realen Gegenwert für Waren, Dienstleistungen und menschliche Arbeitskraft. Wie der Name schon sagt, können die Regios nur in einer begrenzten Region ausgegeben werden. Das verhindert das Abfließen großer Geldmengen in globalisierte Handelsgeflechte. Die Kaufkraft bleibt in der Region. Das fördert den lokalen Wirtschaftskreislauf: Arbeits- und
Ausbildungsplätze entstehen, kleine und mittelständische Betriebe und Unternehmen bekommen wieder eine Chance, die Menschen kaufen wieder Produkte aus ihrer Region und nehmen Dienstleistungen ortsansässiger Handwerker in Anspruch. Diese wiederum tragen das Geld nicht in die Oberzentren, sondern geben es vor Ort aus. Viele identifizieren sich dadurch wieder stärker mit ihrer Heimat, das festigt auch soziale Strukturen. Auch die Umwelt wird entlastet, da lange Transportwege entfallen. Kurzum: Die gesamte Region profitiert. Das Prinzip der Regios ist simpel. Es bedarf lediglich einer Gemeinschaft von Nutzern mit gemeinsamen Interessen und einer Notenpresse im übertragenen Sinne, schon kann es losgehen. Die Regios sind keine Ersatzwährung für den Euro, sondern ergänzen ihn als Zweitzahlungsmittel. Als Komplementärwährungen sind sie entweder mit Euro hinterlegt oder basieren auf Zusagen von Unternehmen als Einlösegaranten einzustehen beziehungsweise sind Mischformen aus beidem.
NACHAHMUNGSWÜRDIGE VORBILDER Deutschlandweit gibt es inzwischen gut 40 Regionalwährungen. In Bremen und im Landkreis Osterholz und Umgebung startete als erstes modernes Regionalgeld im Jahr 2001 der Roland. Zunächst wurden Fünf-Roland-Gutscheine ausgegeben, inzwischen gibt es nur noch Scheckgutscheine, die elektronisch auf einem Mitgliedskonto verrechnet werden können. Durch eine Umlaufgebühr verliert der Bestand der Mitgliederkonten monatlichen ein Prozent seines Wertes. Das gilt im Übrigen auch für negative Bestände. Rund 120 Unternehmen haben den Roland als Zahlungsmittel anerkannt. Eingenommene Eurobeträge werden als zinslose finanzielle Hilfen zur Verfügung gestellt, beispielsweise zur Förderung des biologischen Anbaus und für Bioläden. Die bekannteste Regionalwährung ist wohl der Chiemgauer. Der größte regionale Komplementärwährungskomplex in Deutschland entstand 2003 auf Initiative eines Waldorf-Schülerprojekts. Die Alternativwährung wird eins zu eins gegen Euronoten eingetauscht. Für zwei Chiemgauer erhält man ein Brot, eine Zeitung oder ein Glas Marmelade, allerdings nur im Chiemgau, in den Landkreisen Rosenheim und
© Regios eG, Chiemgauer e.V.
Traunstein. Rund 600 Unternehmen akzeptieren ihn dort als Zahlungsmittel. Bleibt der Chiemgauer zu lange im Portemonnaie, so verliert er an Wert. Nach drei Monaten muss man für die roten, grünen, blauen oder lila Scheine eine Verlängerungsmarke kaufen. Damit will man verhindern, dass Geld angehäuft wird und so im Wirtschaftskreislauf fehlt. In der Region Halle/Leipzig gibt es seit April 2011 ein Netzwerk von Privatpersonen und Unternehmen, das die Verrechnungseinheit Lindentaler nutzt. Lindentaler werden ausschließlich über Konten geschöpft und überwiesen, es sind keine Gutscheine im Umlauf. Der Wert der Lindentaler orientiert sich an der Einheit Zeit: 20 Lindentaler entsprechen einer Stunde Lebenszeit. Jede Privatperson kann in dem Netzwerk monatlich ein bedingungsloses Grundeinkommen von 50 Lindentalern abrufen. Das sind nur einige Beispiele der oftmals in originellen Modellen konzipierten Regionalwährungen. SONNENSCHEINE FÜR SOLARANLAGEN Dass Regios mehr können als nur die Wirtschaft anzukurbeln, zeigt sich im Bereich erneuerbarer Energien. Vielerorts ist in den letzten Jahren eine enge Verbindung zwischen Errichtung und Betrieb von Solaranlagen und Regios entstanden. Für Photovoltaikanlagen sind Investitionen erforderlich, die gemeinschaftlich aus der Region
© Zschopautaler e.V
kommen können. So wurden Kredite aus Netzwerken der Regionalgelder gewährt. Mit sächsischen Zschopautalern wurden Solardächer gekauft und montiert. Die RegioStar eG investierte in eine Photovoltaikanlage auf dem Rottmayr-Gymnasium in Laufen, Bayern. Eine Bürgersolarstromanlage in Magdeburg wurde teilweise mit Regios bezahlt; die Einlagevergütung wird an einige Nutzer in Regionalwährung ausgezahlt. Um solche Vorhaben zu realisieren, müssen Hersteller, Planer und Montageunternehmen lediglich Akzeptanzpartner des Regiogeldes werden. So gibt es viele Möglichkeiten, mit Regionalgeld zum Wohlstand der Regionen beizutragen. Dadurch, dass das Geld vor Ort bleibt, bekommen auch wirtschaftlich rückständige Regionen die Chance, sich aus eigener Kraft aus Abhängigkeiten zu befreien. Die menschliche Arbeitskraft erhält wieder einen Wert, der auch für den einzelnen sichtbar ist. Die Regionalwährungen sorgen somit nicht nur für finanzielle Sicherheit und Stabilität, sondern auch für ein gesundes und sozial verträgliches Umfeld. www.regiostar.com www.lindentaler.org www.urstromtaler.de www.chiemgauer.info www.zschopautaler.info www.roland-regional.de
GREEN INVESTMENT
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Mobility JOSEPHIN LEHNERT
Laden leicht gemacht 28
MOBILITY
Š Mennekes
© Mennekes
Wie schön wäre es, wenn auf unseren Straßen nur noch Elektroautos unterwegs wären. Kein Straßenlärm, keine knatternde Motoren und keine Autoabgase: Das Leben in der Stadt könnte wieder Qualität bekommen. Der Weg dahin ist nicht weit. Alle großen Autohersteller haben inzwischen ein oder mehrere Modelle mit Elektroantrieb im Programm und Stromtankstellen schießen wie Pilze aus dem Boden. Warum also setzt sich das E-Mobil im Alltag nicht durch? Sind es die hohen Kosten, die Skepsis gegenüber der neuen Technologie oder doch die Tatsache, dass alle hundert Kilometer eine Ladestation verfügbar sein muss? Wie funktioniert das überhaupt mit dem Laden? Ist es so einfach, wie überall behauptet? Kann ich mein Elektroauto einfach an der 230-Volt-Buchse in der heimischen Garage anschließen oder brennt dann die Sicherung durch? Welcher Stecker ist der richtige? Und kann ich mein Auto in Finsterwalde ebenso wie in Kopenhagen oder Honolulu aufladen oder ist dann ein nervtötendes Herumhantieren mit Adaptern zu erwarten? Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand der Ladetechnologie.
Starkstrom bis 480 Volt oder Dreiphasenwechselstrom. Der Mennekes-Stecker ist so konstruiert, dass er elektronisch kodiert die jeweils zulässige Ladeleistung freigibt. Derzeit werden viele öffentliche Stromtankstellen und auch neue Elektrofahrzeuge mit dem Steckersystem ausgerüstet. Elektrofahrzeuge älterer Bauart aber, vor allem jene, die aus US- oder japanischer Produktion stammen, besitzen häufig noch eine Typ-1-Ladebuchse, die keine Drehstromladung erlaubt. Andere setzten auf das “Combined Charging System” oder das Konkurrenzsystem CHAdeMO, beides Schnellladesysteme für Wechsel- und für Gleichstrom. Für das Laden in den eigenen vier Wänden gibt es die sogenannte Wallbox, eine Anschlussmöglichkeit zum Laden von Elektroautos. Das Laden an einer Wallbox geht bis zu fünfmal schneller als an einer herkömmlichen Steckdose. Wem das noch nicht genügt, der fährt an eine öffentliche Zapfsäule. Dort kann man einen Akku mit 20 Kilowattstunden Kapazität in weniger als einer Stunde aufladen. Das entspricht rund zwei Litern Benzin und reicht für etwa 150 Kilometer.
STANDARD FÜR STECKER
KABELLOSES LADEN
Zunächst einmal die gute Nachricht: Hierzulande und auch in der restlichen EU lassen sich alle Elektrofahrzeuge an einer herkömmlichen Schuko-Steckdose mit Haushaltsspannung (230 Volt) aufladen. Das dauert allerdings seine Zeit. Je nach Modell muss man mit acht bis zehn Stunden rechnen. Zum Stromtanken genügt ein Ladekabel mit Mennekes Typ-2-Stecker. Auf diesen hat sich die EU-Kommission im Januar 2013 als Standard für das Laden von Elektrofahrzeugen verständigt. Der siebenpolige Stecker eignet sich auch für Drehstromladung, also
Doch damit ist die Suche nach dem idealen Ladesystem noch lange nicht beendet. Denn während sich die einen noch abmühen, ein einheitliches Schnittstellensystem durchzusetzen, ist man andernorts schon längst von der überholten Stecker-Steckdosen-Version abgerückt. So spielt berührungs- oder kabelloses Laden eine immer größere Rolle. Chiphersteller Qualcomm hat kürzlich gemeinsam mit Renault ein System für kabelloses Laden (Wireless Electric Vehicle Charging, WEVC) vorgestellt. Diese Halo-
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Technik beruht auf induktiver Energieübertragung. Eine in den Boden eingelassene Induktionsspule erzeugt ein elektromagnetisches Feld und lädt den Autoakku im darüber parkenden Auto auf – ganz ohne umständliches Herumhantieren mit dem Kabel. Am Fahrzeugboden ist eine Ladespule angebracht, die lediglich über der WEVCPlattform positioniert werden muss. Die Ladespulen können an beliebigen Standorten installiert werden und sind mit unterschiedlichsten Elektrofahrzeugen kompatibel. Die Technik ist einfach zu installieren, wetterunabhängig und bietet auch einen gewissen Schutz vor Diebstahl und Vandalismus. Anfang November 2012 fiel in London der Startschuss für die erste WEVC-Flotte. Insgesamt 50 Fahrzeuge, vor allem Taxis, ausgestattet mit der entsprechenden Ladetechnologie, sind derzeit in der britischen Metropole unterwegs. Ähnliche Ansätze verfolgen Mitsubishi, Mercedes oder Toyota. Im Gespräch ist auch, Induktionsspulen an Ampeln in die Straße zu integrieren und die dort wartenden Autos jeweils mit Strom zu versorgen. Rotphasen würden dann eine völlig neue Bedeutung bekommen. Besonders ambitionierte Optimisten sehen gar schon die komplette Straßeninfrastruktur mit Induktionsschienen ausgestattet, so dass das Auto während der Fahrt immer und überall geladen werden kann. LADEN AN DER LATERNE Andere Wege geht das junge Berliner Unternehmen ubitricity. Ladestationen seien viel zu teuer und aufwendig zu installieren. Die Stationen, die größere Stromkonzerne anbieten, kosten je nach Installationsaufwand bis zu 9.000 Euro. Das ist an den meisten Orten, an denen geladen werden soll, zu teuer und nicht wirtschaftlich. Daher will ubitricity die Lade- und Abrechnungstechnologie in ein intelligentes Ladekabel oder direkt ins Elektrofahrzeug verlagern. Eine solche Mobile Metering Technologie benö-
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© ubitricity
© Qu alcom m
tigt lediglich eine spezielle Systemsteckdose, die theoretisch überall aufgebaut und beispielsweise in einen Lichtmast integriert werden kann. Zur Installation in vorhandene Straßenbeleuchtung wird die bestehende Mastklappe einfach durch eine Mastklappe mit bereits integrierter Systemsteckdose ersetzt, so dass die Straßenleuchte weiterhin uneingeschränkt funktioniert und zu warten ist. Die Kosten für die Systemsteckdosen und die Installation betragen nur einen Bruchteil derjenigen, die bei der Installation von herkömmlichen Ladesäulen entstehen. Laufende Kosten für den Ladepunkt entfallen nahezu ganz. Die Ladeinfrastruktur ist damit bezahlbar und ein flächendeckendes Ladenetz keine Utopie mehr. Derartig innovative Ansätze für Ladetechnologien sind zwar vielversprechend, trotzdem nehmen sie immer noch zu viel Zeit in Anspruch. Im Vergleich zu konventionellen Antrieben und dem damit verbundenen Schnelltanken machen sie das Elektrofahrzeug nicht attraktiv genug, um breite Massen dafür zu begeistern. Das Unternehmen Better Place nähert sich dem Problem daher von einer völlig anderen Seite. Anstatt den Akku umständlich und zeitraubend aufzuladen, wird er einfach an speziellen Akku-Wechselstationen komplett ausgetauscht. Diese erinnern äußerlich ein wenig an Waschstraßen, nur dass es hier keine Seifendüsen und Rundbürsten gibt, sondern einen Hightech-Roboter, der den Wechsel vollautomatisch erledigt. Das Auto wird auf einer Spur in die WechselStation geleitet und bei Bedarf der Unterboden gesäubert, dann öffnet sich eine Luke unter dem Fahrzeug und der Hightech-Roboter montiert die Bodenplatte des Fahrzeugs ab, zieht den leeren Elektroakku heraus und ersetzt ihn durch einen neuen, aufgeladenen. Das Ganze dauert etwa fünf Minuten. Der Fahrer kann bequem im Auto
sitzen bleiben und kann anschließend mit vollem Akku weiterfahren. Allerdings müssen Akkus und auch die Unterböden bestimmten Standards entsprechen, damit der Tausch reibungslos möglich ist. Diese durchzusetzen dürfte eins der größten Hindernisse sein. WECHSELSTATIONEN FÜR AKKUS Das Projekt startete vor vier Jahren in Israel mit einer Pilotphase. Hier stehen inzwischen 38 Wechselstationen. Auch in Dänemark gibt es bereits 17 solcher Tauschpunkte. Gezahlt wird per Vertrag. Je nach Automodell zahlt man im günstigsten Tarif – für 10.000 Kilometer inklusive – rund 200 Euro monatlich, wobei nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer, die eine Software erfasst, abgerechnet werden. Better Place plant ein flächendeckendes Netz an Tauschstationen. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol wurde kürzlich eine erste Tauschstation errichtet. Vier Taxis mit Wechselakkus sind hier unterwegs. In Tokio läuft bereits ein Feldversuch mit zwei Wechselstationen und die Pazifikinsel Hawaii, wo Kurzstreckenverkehr vorherrscht, soll ein Netz aus 100.000 Ladestationen erhalten. Welche Ladetechnologie sich am Ende durchsetzt und ob unterschiedliche Konzepte nebeneinander existieren können, bleibt eine spannende Frage. Eine einheitliche und auch zuverlässige Ladetechnologie ist eine wichtige Voraussetzung, um der Elektromobilität aus den Kinderschuhen zu helfen. Innovationskraft und Flexibilität sind nur die eine Seite der Medaille. Der fortwährende Kampf um die beste Ladetechnologie bringt zwar immer neue und bessere Lösungen auf den Markt, indes sorgt die ständige Diversifizierung aber auch für Verwirrung und Unsicherheit beim Verbraucher. Und der will schließlich nur eins: Einsteigen und losfahren. Daher sollte das Primärziel nicht aus dem Blick gelassen werden: eine umweltfreundliche Form von Individualmobilität zu schaffen. Das erfordert eine flächendeckende Ladeinfrastruktur und diese wiederum kann nur entstehen, wenn die Beteiligten – Autobauer, Batteriehersteller und Stromkonzerne – miteinander kooperieren. www.mennekes.de www.ubitricity.com www.betterplace.com www.qualcommhalo.com
This & That
Vielseitiges Transportfahrrad mit Elektromotor
© Urban Arrow
Aufgrund von akutem Parkplatzmangel steht man als Großstadtbewohner immer wieder vor der Frage, wie sich Hamsterkäufe oder die eigene Kinderbande am ehesten stressfrei durch die Straßen transportieren lassen. Eine clevere Lösung dafür kommt aus Holland und nennt sich Urban Arrow. Es handelt sich dabei um eine modernisierte und modulare Version des niederländischen Bakfiets,
alias Kisten- oder Kastenfahrrad, die dank eines integrierten Elektromotors für unbeschwertes Fahr- und Transportvergnügen sorgt. Der Motor ist samt der dazugehörigen Elektronik und dem 36-Volt-Lithium-IonenAkku unter der Transportkiste untergebracht und somit so gut wie unsichtbar. Derart ausgestattet, lässt sich mit dem 245 Zentimeter langen, 63 Zentimeter breiten und 110 Zenti-
meter hohen Urban Arrow eine Maximalgeschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Ladedauer für den Akku beträgt fünf Stunden und die Reichweite wird in unbeladenem Zustand mit 55 Kilometern und vollgepackt mit 80 Kilogramm mit 40 Kilometern angegeben. Erhältlich ist Urban Arrow mit schwarzem oder weißem Aluminiumrahmen ab 3.250 Euro.
PEDELEC IM SCHLICHTEN DESIGN
Minimalismus, leichte Bedienbarkeit und hoher Fahrspaß standen für David Horsch und Pius Warken bei der Entwicklung des Coboc eCycles im Mittelpunkt. Mit 13,7 Kilogramm ist das Pedelec, dessen Elektromotor die
vom Fahrer aufgebrachte Kraft verstärkt, geradezu ein Leichtgewicht. Sämtliche Antriebskomponenten, wie Akku, Elektronik und Sensorik, wurden von den beiden Tüftlern in den Rahmen des Cobocs integriert, um sie somit vor Umwelteinflüssen zu schützen. Zum anderen wird auf diese Weise ein klassisches low-tech Design ermöglicht, wofür das Rad im November 2012 den Bundespreis Ecodesign gewann. Höchster Qualitätsanspruch in der Auswahl der Materialien und sorgfältige Handarbeit bis ins letzte Detail machen die Rahmen der Coboc eCycles – die zu 100 Prozent made in Germany sind – aus. Drei Prototypen des Pedelecs wurden bisher entwickelt – Mitte 2013 soll dann die erste Kleinserie auf den Markt gebracht werden.
www.urbanarrow.com/de
www.coboc.biz © Coboc
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© Hussain Almossawi & Marin Myftiu
Das zusammenfaltbare Elektrorad Dieses Fahrrad der beiden Designer Hussein Almossawi und Marin Myftiu fährt nicht nur elektrisch, es kommt auch in außergewöhnlichem Style daher und lässt sich optional über einen Faltmechanismus auf die Hälfte seiner Größe reduzieren. Für den Antrieb sorgen ein im Rahmen versteckter Akku sowie ein Nabenmotor im Hinterrad. Der Lenker des
nCycles ist flexibel, lässt sich um 360 Grad drehen und dient darüber hinaus als Schloss: Über spezielle Bolzen lassen sich die Enden der Lenkstange miteinander verbinden. Das Fahrradschloss kann man getrost zu Hause lassen. Zahlreiche zusätzliche Spielereien, wie ein eingebautes Soundsystem, das Bluetooth-Signale zum Beispiel von einem Handy emp-
fängt, garantieren ein Fahrvergnügen der besonderen Art. Das nCycle soll in vier Preisklassen erhältlich sein: Die günstigere “Bionic“-Version besitzt einen starren Rahmen, während es den Faltmechanismus für einen gewissen Aufpreis gibt. www.skyrill.com www.marinmyftiu.com
© Christian Rokosch
Luxus-Fahrrad aus Holz Bei den Fahrrädern von Waldmeister Bikes ist der Name Programm, denn die hochwertigen Designerstücke sind fast vollständig aus Holz hergestellt. Dazu wird ausschließlich Buchenholz aus PEFC-zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft aus dem Teutoburger Wald verwendet. Der Rahmen besteht aus etwa 100 einzelnen hauchdünnen Holzschichten, welche in Faserrichtung verschränkt, mit umweltfreundlichem Leim verbunden und dann unter hohem Druck in einer Form gepresst werden. Dadurch entsteht eine Stabilität, die weit über der von unbearbeitetem Holz liegt. Der besondere Reiz des Waldmeisters besteht laut Herstellern in der harmonischen Verbindung der natürlichen Materialien Holz und Leder mit Hightech-Werkstoffen wie Carbon und Titan. Ein Waldmeister-Rad in der empfohlenen Ausstattung kostet 12.900 Euro. www.waldmeister-bikes.de
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This & That
Toyota Smart Insect – das Auto von morgen Verfügung. Das Auto lernt die Gewohnheiten und Vorlieben seines Besitzers – und es denkt mit. Ist etwa auf der üblichen Strecke zur Arbeit am Morgen Stau, bietet es von sich aus eine alternative Route an. Ist die Batterie leer und der Fahrer hat vergessen, das Ladekabel anzuschließen, sendet das Smart Insect diskret eine Nachricht an das Smartphone seines Besitzers. Sensoren an den Türen und an der vorderen Stoßstange identifizieren mithilfe von Gesichts- und Stimmerkennung be-
DAS STÄRKSTE ELEKTROAUTO DER WELT
Wenn AMG ein Elektroauto baut, dann wird geklotzt und nicht gekleckert. Folglich packen die Ingenieure in Affalterbach vier Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 751 PS in den Flügeltürer und garnieren das Ganze mit jeder Menge Hightech aus
© Daimler AG
Der Automobilhersteller Toyota hat auf der Ceatec-Messe 2012 in Japan ein futuristisches, einsitziges Konzeptmodell mit Flügeltüren vorgestellt – ein Elektroauto, das vor allem auf dem Gebiet der telematischen Vernetzung besticht. So erkennt das Elektromobil seinen Besitzer an Stimme und Gesichtsausdruck. Das Smart Insect ist ein intelligentes Fahrzeug, konzipiert für den Stadtverkehr. Tablet-Computer und Smartphone können im Auto angedockt werden und stehen dann als Navigationssystem oder Muskiplayer zur
©
rechtigte Fahrer und öffnen ihnen die Türen. Smart Insect steht übrigens für “Smart Information Network Social Electric City Transporter“, zugleich soll der Name das Bild eines kleinen Insekts vermitteln, das mit großen Flügeln herumfliegt. www.toyota.de
der Formel 1. Das Ergebnis: das Mercedes-Benz SLS AMG Coupé Electric Drive. Das Stromauto beschleunigt von null auf 100 Kilometer pro Stunde in rasanten 3,9 Sekunden. Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde macht den Sportwagen zum mit Abstand stärksten Elektroauto, das in Serie gebaut wird. Bei der Batterie handelt es sich um eine LithiumIonen-Hochvoltbatterie mit einer Kapazität von 60 Kilowattstunden. Diese besteht aus zwölf Modulen mit jeweils 72 Zellen. Während der Fahrt wird die Batterie mittels gezielter Rekuperation beim Verzögern aufgeladen. Ausgeliefert wird das Elektroauto in Deutschland für 416.500 Euro. www.mercedes-amg.com
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ta yo To
Š Government of Dubai, Department of Tourism and Commerce Marketing
Go Global: ========================================================================
United Arab Emirates ========================================================================
Wibke Sonderkamp ========================================================================
A new dawn
======================================================================== A new dawn An Islamic state where the DJs’ turntables in trendy clubs stop spinning just before the muezzins’ morning call to prayer, and where the traditional Bedouin lifestyle continues alongside a very Western version of rampant consumerism? You must be in UAE. While most visitors are dazzled by hotel and real estate projects of record-breaking superlatives, an even more astonishing achievement is how the savvy sheikhs manage to harmonize such disparate and seemingly contradicting forces. The United Arab Emirates (Arabic: Dawlat al-´Imarat al-`Arabiyyah al-Muttahidah), often simply called the Emirates or the UAE, is a federation of seven emirates, each governed by a hereditary emir, who choose one of their members to be the president of the federation. The constituent emirates are Abu Dhabi, Ajman, Dubai, Fujairah, Ras al-Khaimah, Sharjah, and Umm al-Quwain, with the capital Abu Dhabi also serving as the state's center of political, industrial, and cultural activities. Since 1962, when Abu Dhabi became the first of the emirates to begin exporting oil, the country's society and economy started to experience what was to become a drastic transformation. As one of the most advanced economies in Western Asia, the UAE has the world's seventh-highest per capita income
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and is ranked seventh in the world for both, its oil and natural gas supplies. The late Sheikh Zayed, ruler of Abu Dhabi and president of the UAE at its inception, oversaw the development of all the emirates and made sure to direct its oil revenues into healthcare, education and the national infrastructure. Over the coming years the thriving economy is expected to undergo another structural shift in its economy, favoring more sustainable, long-term sectors such as transportation, healthcare, education, tourism and financial services. Although the natural resources of some emirates are expected to last for another generation, the journey of diversification for this market has already started. Nevertheless, petrochemicals and heavy industry still belong to the fastest growing segments as market expert Dr. Dalia Abu Samra-Rohte, Deputy CEO and Director Abu Dhabi Office of the German Emirati Joint Council for Industry & Commerce (AHK), explains in an interview with LIFESTYLE clean energy. To safeguard access to energy resources for future generations, an orientation towards renewable energy resources seems to be the logical step – especially for a region that has sunshine and wind in abundance. “While Dubai made the first move and was a pioneer in the fast growing tourism sector, Abu Dhabi has taken the lead
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© bigstock
with prestigious renewable energy project such as Masdar,” explains Dr. Samra-Rohte. “Today the whole world is watching the progress of Masdar City.” Renewable energy technologies currently used in UAE include Concentrated Solar Power (CSP) and photovoltaic, solar thermal technology, solar assisted air conditioning, as well as pilot projects for geothermal and wind energy. In addition to the “green city“, Masdar Power is currently working on two large solar power plants. A high percentage of technology for Masdar as well as services such as feasibility studies are imported from Europe, building on the federation’s well-established, strong trading relations especially in the renewable energy industry. “The strongest import sectors for UAE from Germany include machinery and vehicles, medical technology as well as the food sector as the consumers here show growing interest in bio products and a healthier diet,” says Dr. Samra-Rohte. To be an early mover in the market and to establish strong personal relationships are indispensable for doing business within the emirates, she continues. Companies who have proven themselves as a reliable partner – even in small projects – have a much higher chance to be considered for larger projects in the future. A local presence and an easy access to representatives belong to the main requirements for a successful business in the Emirates. “Patience and flexibility are among the key criteria for everyone seeking to establish a business in UAE,” Dr. Samra-Rohte adds. “Plans and project tenders are volatile and change frequently, so an average of two years need to be invested to establish lasting relationships – as we have a saying here: the Swiss might have invented the watch, but the Arabs invented time.”
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Capital
Abu Dhabi (24°28'N 54°22'E)
Largest city
Dubai
Ethnic groups
16.6% Emirati (citizenry)
(2009)
23.0% other Arabs 42.3% South Asian 12.1% other Asian 6.0% other expatriates
Government President
Khalifa bin Zayed Al Nahyan
Vice President
Mohammed bin Rashid Al
and Prime Minister
Maktoum
Legislature
Federal National Council
Area Total
83,600d km2 (116th) 32,278 sq mi
Water (%)
negligible
Population 2011 (World Bank)
7.890.924
Currency
UAE dirham (AED)
Time zone
GST (UTC+4)
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© Government of Dubai, Department of Tourism and Commerce Marketing
Nidal Abou Zaki ========================================================================
Sustainability by example How the UAE is leading regional efforts to build a sustainable future ======================================================================== Recent years have witnessed a dramatic surge in the number of initiatives being undertaken by the UAE government and the private sector towards achieving a common goal – sustainable growth and development. The UAE has come a long way in its pursuit of sustainable development and it is by no means accidental that a relatively young country has been able to achieve so much, so fast. From the outset, the country’s founding fathers led by the UAE’s first president, the late Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan, who was one of the foremost Arab environmentalists, fully recognized the urgent need to protect our environment and preserve our natural resources for future generations.
A recipient of the “Gold Panda Award” from the World Wildlife Fund (WWF) in 1997, the first time the organization awarded its highest accolade to an international leader, and the ‘Environmental Advocate 1998’ from the Arab City Organisation, Sheikh Zayed led by example in manifesting his concern for the environment and sustainable development. He instituted various agricultural development initiatives, declared a hunting ban on endangered animals, established a federal environment committee, and introduced several other environmental and sustainability-driven programs. Building on the rich legacy of the UAE’s founding father, present-day leaders are now taking the UAE’s sustainable development agenda to a
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whole new level. Last year, a long-term national initiative was launched by H.H. Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Vice President and Prime Minister of UAE and ruler of Dubai, to establish the UAE as one of the world leaders and a centre for the export and re-export of green products and technologies. In announcing the “Green Economy Initiative”, Sheikh Mohammed emphasised the importance of achieving a green economy as one of the key elements of the UAE Vision 2021, which lays down the UAE’s vision to be among the best countries in the world by 2021. The UAE backs up its claims with specific actions by initiating projects that have captured the world’s imagination. The Masdar City project in Abu
Dhabi is obviously the most prominent of the numerous projects that the UAE has undertaken. Just like many others around the world, I am curious how such a revolutionary concept will ultimately play out, mainly because there is nothing to compare it with. The influential International Renewable Energy Agency (IRENA), has awarded the UAE to host its headquarters, which will be located in Masdar City and various international summits such as the World Future Energy Summit, the International Green Awards Sustainability Summit are hosted by UAE. The UAE’s enthusiasm to adopt a sustainable model for the future is now being echoed across the region. The Kingdom of Saudi Arabia, has recently announced plans to invest over USD 100 billion to develop 41 GW of solar capacity, while similar, albeit smaller renewable energy projects have been announced all over the region. Moreover, GCC states are now proactively adopting green building codes that serve as one of the foundations towards building a green economy. Qatar went even further by instituting its own green building certification system, the Qatar Sustainability Assessment System (QSAS), which has been integrated into the Qatar Construction Specifications (QCS) making the implementation of certain criteria mandatory for buildings developed in Qatar. The UAE’s enthusiastic shift towards a sustainable future is surely driven mainly by the practical challenges the UAE’s society is facing, especially in light of the aggressive socio-economic development initiatives undertaken by the government. For instance, studies
have shown that the UAE has the highest energy consumption per capita in the world, mainly due to massive development projects underway across the country as well as the heavy use of cooling equipment, which is a basic necessity in light of the region’s unique weather conditions. Waste production is another topic, with Dubai alone witnessing a 16 per cent increase annually between 2000 and 2009. The dramatic surge in the UAE’s population – a direct result of the country’s economic success – has been cited as the primary cause of the increased level of waste in the country. These challenges, however, are not unique to the UAE. Consider that more than half of the world’s population now live in cities, and experts believe this figure could increase to 70 per cent by 2030. Cities around the world are now responsible for more than 70 per cent of global CO2 emissions. Given this scenario, the groundbreaking efforts being undertaken by the UAE to improve the sustainability of its major cities therefore have a monumental impact on the global landscape, paving the way towards achieving genuine sustainability in the future. Despite being a relatively young country, I believe that the UAE has done a lot in promoting global sustainability and setting a good example in terms of environmental accountability. And while I do not consider myself an expert, my experience working on various sustainability-themed PR projects for governmental and private entities in the UAE and across the Middle East has helped broaden my understanding of the impact and magnitude of the UAE’s efforts in
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the local and global landscape. I would therefore not be surprised if the UAE will increasingly play an influential role in shaping international policies, programs and projects that will ultimately affect the sustainable upkeep of the world we live in.
About the Author Nidal Abou Zaki is the founder and Managing Director of Orient Planet, a PR and marketing communications consultancy serving governmental and corporate clients through its network of 12 offices in ten countries in the Middle East. A veteran with over two decades experience in the Middle East PR and media industries, Nidal has developed communications strategies for numerous CSR/environment/sustainability-related campaigns of local and multi-national companies and government entities in the UAE and across the region. He also maintains strong ties to various NGOs and advocacy groups such as Emirates Environmental Group.
© private
Interview Ralf Hartmann & Corinna Lang
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“The richest person is not who has the most but who needs the least!” ========================================================================
His Highness Sheikh Abdul Aziz bin Ali Al Nuaimi, a member of the royal family of Ajman, one of the seven United Arab Emirates, advises the public, private and academic sectors on environmental issues. LIFESTYLE clean energy spoke with Sheikh Abdul Aziz – also known as “The Green Sheikh” about his commitment to sustainability and climate protection. Who gave you the name “Green Sheikh” and what does it stand for? I have been devoted to environmental causes since 1988 – fostering education, raising awareness, inspiring public participation and engaging the private sector. As I embraced sustainability as my personal cause, people began to refer to me as the “Green Sheikh”. But “green” is also a reference to some of my personal values, i.e. G.R.E.E.N stands for G = Global, because we live in a global community; R = Rethink, because we need to rethink our interactions with each other, and with natural resources; E = Enlightenment, because we need "light house" guidance and a path to follow; the other E = Ethics, because we need strong morals and values; and N = Network, because we are most productive when we live, work and enjoy our life together.
You were active in the oil and petrochemical industry in the past. When and why did you decide to shift your focus towards environmental protection? For me, engaging with environmental issues was a personal journey that started after 1992. I am a trained chemical and petroleum engineer and for three years I worked in the oil and petrochemical industry; then in natural gas liquefaction plants. I smelled and breathed sulfur dioxide from the contaminated air. I literally imbibed low lethal doses of NOx, COx and SOx and more; I was contaminated with complex hazardous waste. My entire body reacted to this constant exposure of toxic chemicals. My lungs were filled with toxic waste and irritated; my breathing became labored. I saw people die from exposure to that toxic environment. That experience transformed me. I decided to share what I have learned with other people and the society as a whole so we could begin to save the environment. It was not an easy task – there was not a lot of support for my message, yet I have been persisting because I felt it was important to share it with the world. Could you please describe your current activities focusing on environ-
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mental protection and enlightenment? I am deeply committed to sustainability. In my view, sustainable living is essential to our survival as people and for the planet. It is also consistent with my Faith, which inspires me daily to protect the Earth and help others to see it the way I do. We are all responsible for the environment. Protecting is not just about removing harmful things from the environment. It begins with cleaning our hearts and cleaning our minds. We must really think about the consequences of what we are doing. Then start with small steps and small incremental changes. As a result of focusing on this topic for so many years, I have come to one major realization: the survival of our planet and of us as people depends on inspiring the younger generation to get involved in addressing these major issues today. Young people are powerful; they do not know the word impossible. They can push the envelope on all major issues we face today, and be brave and strong. I am committed to inspiring global youth leadership. How have your surroundings responded to your “green” initiatives? In a positive and supporting way. My initiatives are global, and cross-cultural,
© Sheikh Abdul Aziz al Nuaimi, "The Green Sheikh"
His Highness Sheikh Abdul Aziz bin Ali Al Nuaimi
and I have partnered with the head of a global NGO to inspire youth leadership and engagement. Together we will reach out to individual leaders in the GCC region and around the world to build cross-cultural bridges as well as to support collaboration for custodianship of the Earth. We will announce details of the collaboration soon. Do you think luxury and sustainability can co-exist well or rather contradict one another? Sustainability is not a privilege for the wealthy. Most indigenous people lived and continue to live a sustainable lifestyle. We need to unlearn our wasteful behaviors associated with consumption and waste, and inspire a simpler lifestyle for all. Waste comes with increased consumption, which is often associated with more wealth. It is essential that we work on aligning our social values with the needs of the planet.
The richest person is not who has the most but who needs the least. What are the main environmental challenges in the UAE? And how can they be addressed? The UAE is a country of young people, led by wise leadership. Our greatest challenge is also the source of our economic success: the easy availability of fossil fuel, the abundance of resources, and almost tax free opportunities. We work to raise awareness of clean and renewable energy, such as solar energy and just recently commissioned “Shams One", generating 100 MW and more – in order to instill a sense of environmental responsibility and respect for sustainability in the younger generation. What can the European Union learn from the UAE regarding CleanTech and sustainability?
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That even a fossil fuel rich country can be committed to sustainable practices, and can be a global visionary for the future. All that it takes is wise leadership, belief and courage to bring and embrace the best sustainable practices for its people and country. And what can the UAE learn from the European Community in these specific areas? The European Community has a very engaged citizenship, and great models for citizen participation. We are studying these models and intend to bring some of them home. Encouraging local innovation of sustainability from culture and heritage and turning compassion into action is our goal. Thank you very much for the interview! www.greensheikh.com
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Mohammed El Batta
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A mental shift ======================================================================== A mental shift
The UAE has one the largest oil reserves in the world – yet today we are seeing a tremendous shift towards a more holistic approach regarding sustainable energy, not only in the country’s energy policy but also in public perception. The UAE has adopted several laws enforcing developers to comply with specific standards to ensure that the buildings are all aligned with the country’s Green Building code. Campaigns have been launched across numerous media channels encouraging the public to become more energy efficient. Utility companies are running advertising campaigns to advise the public to use energy efficient bulbs, switch off unnecessary lights and to conserve water consumption. All these campaigns are part of the UAE’s shift towards become more sustainable in their energy consumption. Not only that, but people are now going the extra mile by installing solar powered heaters on the rooftops of their houses and making the effort to lower their electricity consumption. They are also more conscious about watering their gardens in the evening rather than during daytime heat to conserve water. Many people are now replacing their lighting systems to use energy efficient and energy saving bulbs as well as LEDs in their homes and offices.
Prominent projects such as the solar power plant Shams 1 and the world renowned project Masdar City are also highly visible proof of the Emirate’s advancing leadership in the evolving global energy market. In today’s media, we see stories highlighting how Dubai's economic recovery has also sparked a government effort to develop renewable energy sources and ensure there is no repeat of the struggles to meet the demand that marred the emirate's last housing boom. The Dubai Electricity and Water Authority hopes to reduce power and water usage in a city not known for conservative consumption. Various initiatives driven by a number of corporates and associations on water and general conservation have received a great deal of attention as well as media coverage. Recent reports also highlighted plans to introduce a feed-in tariff for roof-top photovoltaic systems and Abu Dhabi’s goal to generate seven per cent of its energy from renewable sources. The media has played an important role in educating the public about increasing levels of water and electricity consumption in the UAE as well as the benefits of a shift towards a more sustainable energy policy and lifestyle.
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About the Author Mohammed El Batta is a media and marketing communications expert with more than 15 years of experience in working with Fortune 500 companies across the Middle East. He is Managing Director of Fekra Communications, a Dubai-based fullservice communications agency and member of GlobalCom PR Network, that caters to a wide range of public and private sector clients across different industries.
© private
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Wibke Sonderkamp ========================================================================
Green Giants ======================================================================== © Masdar City
The UAE is home of some of the world’s most renowned renewable energy projects. Masdar City is probably the most famous green urban development worldwide today. The 1,483-acre project in Abu Dhabi aims to be the first zero-carbon, zero-waste city powered by renewable energy. Initiated in 2006, the project is scheduled for completion in 2025. The city will be home to approximately 40,000 residents and 1,500 companies. The genius of Masdar is how it marries 21st century engineering with traditional desert architecture. Unlike the upward and outward sprawl of Dubai or Abu Dhabi, Masdar will be compact like ancient Arab cities. Streets are narrow so buildings shade each other. Renewable energy sources, such as photovoltaic, concentrated solar power, wind farms, geothermal energy, and a hydrogen power plant will power the city. Transportation is provided by personal and public mass
transit systems combined with other electric vehicles. Today, Masdar City has become a global hub for clean technology and renewable energy where global businesses showcase, market, fund, research, develop, test, and implement their new technologies. UAE is also home to some of the world’s largest solar power plants. Shams 1 is one of the biggest concentrated solar power plants in the world. It covers 2.5 km², has 100 MW capacity and a solar field consisting of 768 parabolic trough collectors to generate clean, renewable electricity, whilst offsetting approximately 175,000 tons of CO2 annually. Concentrated solar power (CSP) generates electricity from the heat of the sun rather than sunlight as used by solar photovoltaic technology. The Masdar City Solar Plant is a 10 MW photovoltaic (PV) power plant that was inaugurated at Masdar City in June 2009. The facility provides electricity for the construction of Masdar City. Excess power is fed into the Abu Dhabi
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grid. The facility produces around 17,500 MWh of clean electricity annually and offsets 15,000 tons of carbon emissions per year. The plant consists of 87,780 multi-crystalline and thin film modules. Today, the plant is the largest of its kind in the Middle East but an even larger PV project is already in the pipeline: Noor 1 will be a 100 MW PV plant. In addition to its mega projects, the UAE have also become a popular place to try out new technologies in extreme environmental conditions. Since November 2011, a French startup, has been conducting tests on drinking water production near Abu Dhabi. A WMS1000 wind turbine converts humidity from thin desert air into drinkable water. It has been able to collect an average of more than 62 liters of water an hour with an average humidity rate of 45 per cent and an average temperature of 24°C surpassing the quality standard required by the World Health Organization.
Ola El Sissy
© Government of Dubai, Department of Tourism and Commerce Marketing
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On the road towards sustainable tourism ======================================================================== On the road towards sustainable tourism What does sustainability mean to the United Arab Emirates (UAE) and to tourism? The term first started circulating some 20 years ago and was defined as “development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations” by the UN World Commission on Environment and Development. In other words, the term sustainable development implies environmental consciousness. Today, this term has grown to encompass social and economic components, as well as its historical work on the environment. The UAE is placing considerable emphasis on encouraging investments in and development of green projects as
well as increasing tourism. The innovation for a sustainable future lies deep within the heritage of the UAE. The country's founders have long recognized the need to preserve its cultural heritage and abundant natural assets. Despite appearing relatively late on the international tourism scene, Abu Dhabi and Abu Dhabi Tourism & Culture Authority (TCA Abu Dhabi) is by no means behind the market. Abu Dhabi has transformed itself from a relatively unknown attraction into one of the top 10 tourist destinations in 2010. Abu Dhabi last year received 2,388,023 hotel guests in its 136 hotels and hotel apartments – a 13 per cent rise on its 2011 performance and achieving its set target of 2.3 million guests.
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TCA Abu Dhabi has adopted a core priority of promoting the development of a sustainable tourism sector. As part of its 2030 plan they are working towards reducing their hotels’ energy usage by ten percent, water usage by 20 percent and landfill waste volume by 20 percent. In 2008, their Chairman H.H. Sheikh Sultan Bin Tahnoun Al Nahyan signed an official agreement to join the Abu Dhabi Sustainability Group (ADSG) whose mission it is to promote sustainability management in Abu Dhabi by providing learning and knowledge sharing opportunities for the government and private companies. The World Green Tourism event (WGT) is the first commercial conference and
exhibition specifically for the sustainable tourism sector, hosted by TCA Abu Dhabi and the Environment Agency Abu Dhabi. WGT is designed to inspire the Middle East travel industry to place a bigger emphasis on sustainability. Abu Dhabi is also home to the worldrenowned eco-city Masdar. In addition to its function as a zero-waste city fully powered by renewable energy, the city is also designed to enhance Abu Dhabi’s place as a top tourism and ‘meetings, incentives, conferences and exhibitions’ (MICE) destination. Another city of the Emirate of Abu Dhabi “Al Ain”, (meaning ‘The Spring’ in Arabic) is at the heartland of the emirate’s heritage as one of the world’s oldest continually inhabited settlements. It is home to a UNESCO World Heritage Site: Jebel Hafit, the 1,249 meter high peak; the tombs of the Bida Bin Saud area as well as Al Ain’s ancient oasis with their preserved traditional Al Falaj system, which irrigates palm groves and farms. Al Ain City represents a great opportunity for responsible tourism in the UAE to flourish. Tourism is also an important part of the Dubai government's strategy to
maintain the flow of foreign cash into the emirate. Dubai has managed to attract the attention and awe of technological optimists, financial analysts and international tourists. Dubai’s hotel sector played host to 9.96 million tourists in 2012, up by 9.5 per cent from 2011. Dubai’s hospitality industry is also putting its best foot forward to reduce the region’s carbon footprint and lower utility costs. Launched in 2009 by the Department of Tourism and Commerce Marketing (DTCM), the first round of Dubai Green Tourism Award attracted 79 hotels and 450 general managers to participate in workshops and seminars. The Dubai Green Tourism Award achieved its aim to reduce hotel carbon emissions (CO2) by 25 per cent by 2012. Hotels and hotel apartments are assessed for a wide range of environmental, economic and social issues, including energy saving, nature conservation and community involvement. A total of 129 hotels and hotel apartments participated in 2012 with a 24 percent increase from the 2011 participants. Sustainable tourism development is essential to the UAE's steadfast com-
mitment to building a sustainable future for the coming generations. Several sustainability initiatives are in the pipeline in compliance with the UAE’s most recent environmental objectives for buildings. Fujairah Iberotel Miramar Al Aqah Beach Resort has received the Green Globe Award for attaining desirable results in sustainable tourism making it the first hotel on the UAE’s East Coast to receive this certification. The Millennium Hotel Abu Dhabi is focused on conserving water and energy, the hotel has been awarded the ‘Best Environment Hotel in MENA’. Undoubtedly, the UAE has been strongly focused on encouraging substantial investments in alternative energy production, which in turn pays off in the form of international recognition. These are key aspects for achieving outstanding results and have all been noticed and recognized by prestigious institutions – most notably by the “green key”, a global eco-label for the leisure industry. Going forward, the UAE recognizes the potential that lies in the limitless future of setting new standards in the promotion of sustainable developments and building governance.
The author, Ola El Sissy, works for the Mohamed Al Geziry Consultancy, a Strategic Hospitality & Tourism Consultancy firm based in Dubai, UAE and member of the international GlobalCom PR Network. The consultancy, established in 2001, provides expert advice, information and direction to all types of clients involved in the region’s hospitality and tourism industries. Simply put: top notch international-standard consulting services – with a local flavor. © Government of Dubai, Department of Tourism and Commerce Marketing
Dubai Green Tourism Award
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Cleantech WIBKE SONDERKAMP
Dynamischer Wachstumsmarkt © juwi
Umweltbewusstes Verhalten und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch – das beweisen bereits die nackten Zahlen der Marktentwicklung für die Cleantech-Industrie, die in den letzen Jahren durchschnittliche um je 5,6 Prozent wuchs. Schon heute hat der Markt für Umwelttechnik laut Umweltministerium weltweit ein Volumen von über 2.044 Milliarden Euro und könnte sich bis 2025 nochmals mehr als verdoppeln. Deutschland hat mit einem Marktvolumen von rund 300 Milliarden Euro einen Weltmarktanteil von 15 Prozent und gehört vor allem in Bereichen wie Energieeffizienz, erneuerbare Energie und
Abfallrecycling zu den Marktführern. Die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der Umwelttechnologien könnte in Deutschland laut dem von Bundesumweltminister Peter Altmaier vorgelegten dritten Umwelttechnologie-Atlas bis zum Jahr 2025 auf 2,4 Millionen steigen. Von den derzeit 1,4 Millionen Beschäftigten arbeiten mit 460.000 die meisten Menschen im Bereich der Energieeffizienz, gefolgt von 360.000 bei erneuerbaren Energien, 230.000 in der nachhaltigen Wasserwirtschaft und 200.000 im Bereich umweltschonende Mobilität. Auch die Präsenz des Themas auf großen Industriemessen, wie der
Hannover Messe, belegt die wachsende Bedeutung der Umwelttechnologien als Wirtschaftsfaktor. “Investitionen in eine Klima- und Rohstoffschonende Produktion können zum Treiber für Innovation und Effizienz werden – und damit zu mehr Wettbewerbsfähigkeit führen“, erklärte Oliver Frese, Geschäftsbereichsleiter der Hannover Messe, in einem Interview zur Vorstellung der IndustrialGreenTec. Diese ist eine der Leitmessen der Hannover Messe, deren Veranstalter globale Megatrends wie Ressourcenknappheit, Nachhaltigkeit, Mobilität und Urbanisierung als Treiber für einen dynamischen Wachstumsmarkt sehen.
CLEANTECH
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Cleantech MATTHIAS SCHAFFER
© Osram
Leuchtende Zukunft Die Menschheit gewinnt elektrischen Strom aus Wind oder einfallendem Sonnenlicht, entwickelt Brennstoffzellenantriebe, Akkus zum Aufsprühen oder umweltfreundliche Minikraftwerke aus Silizium. Die bislang gängigen künstlichen Lichtquellen sind im Vergleich dazu nicht unbedingt der letzte Schrei in Sachen Cleantech: Bei herkömmlichen Glühbirnen gehen rund 95 Prozent der aufgewendeten Energie als Abwärme verloren – ein katastrophaler Wirkungsgrad, wenn sie nicht gerade
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CLEANTECH
als Heizung eingesetzt werden sollen. Ausrangierte Energiesparlampen sind, da sie Quecksilber enthalten, hochgiftiger Sondermüll und LEDLampen erweisen sich nicht nur als teuer, sondern können außerdem nur in eine Richtung strahlen. Was bleibt also übrig vom hellen Traum einer Beleuchtungstechnik, die sowohl bei der Energieeffizienz, als auch beim Lichtkomfort wirklich überzeugen kann? Möglicherweise fünf Buchstaben: OLEDs.
Das geheimnisvolle Kurzwort ist ein Akronym des englischen Begriffes "organic light-emitting diodes", auf Deutsch “organische Leuchtdioden“, und steht für eine innovative Beleuchtungstechnik, der Experten verschiedenster Couleur nahezu einhellig Revolutionspotential attestieren. Bei immenser Lichtausbeute benötigen OLEDs nur sehr wenig Energie. Sie können in vielen verschiedenen Farben hergestellt werden und strahlen ihr größtenteils blendfreies Licht besonders gleichmäßig ab. Darüber
LICHT DURCH NANOTECHNOLOGIE
© LG
Dieses Sammelsurium positiver Eigenschaften wird durch den Einsatz einer Technik möglich, die sich in Aufbau und Funktionsweise maßgeblich von konventionellen Lichtquellen unterscheidet. Das Licht entsteht dabei nämlich nicht etwa durch Glühdrähte oder Gasgemische, sondern durch den Einsatz spezieller organischer Materialien, die leuchten, wenn Strom durch sie fließt. Vereinfacht dargestellt, besteht eine organische Leuchtdiode aus wenigen Nanometer dünnen Schichten dieser Materialien, die sich zwischen einer Anode und einer Kathode befinden. Wird nun eine elektrische Spannung an die Elektroden ge-
klemmt, emittieren Moleküle in den organischen Halbleiterschichten Photonen – die Materialien beginnen zu leuchten. Bei der Herstellung von OLEDs werden diese Schichten dann auf Trägermaterialien, wie Glasplatten oder Plastikfolien, aufgetragen, die sich in nahezu beliebiger Art formen und zuschneiden lassen. LEUCHTENDE FENSTER UND AUFROLLBARE DISPLAYS Ihre wahre Faszination entfalten organische Leuchtdioden in der Vielseitigkeit ihrer Anwendbarkeit. Kreativen Architekten und Designern eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten der Beleuchtungs- und Produktgestaltung und vieles, was heute noch unmöglich erscheint, könnte schon in einigen Jahren zu unserem Alltag gehören. So ist die Lampe der Zukunft nicht mehr zwangsläufig ein Gegenstand, den man einsteckt und anschaltet. Stattdessen bringen
strahlende Wände, die mit hauchdünnen Leuchtdioden-Tapeten beklebt sind, einfach selbst Licht ins Dunkel. Auch leuchtende Spiegel oder Badezimmerfliesen und sogar komplette Fensterfronten aus OLED-Panels sind denkbar. Im ausgeschalteten Zustand könnten diese ungetrübten Blick nach draußen gewähren und im eingeschalteten Zustand einerseits für Beleuchtung im Innenraum und andererseits für Schutz vor neugierigen Blicken von draußen sorgen. Doch auch fernab von Raumbeleuchtung haben organische Leuchtdioden großes Potential. Die Technik eignet sich besonders gut zur Herstellung von hochwertigen Bildschirmen und Displays jeglicher Art. OLED-Screens emittieren selbst farbiges Licht und ermöglichen dadurch eine deutliche bessere Farbdarstellung als LCDs. Außerdem kommen sie ohne zusätzliche Hintergrundbeleuchtung aus, was sich in hohen Kontrasten und sehr geringem
© Samsu ng
hinaus sind die zweidimensionalen Leuchten der Zukunft stufenlos dimmbar, werden nicht heiß und emittieren sofort nach dem Anschalten ihre volle Lichtleistung.
CLEANTECH
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© Philips
© BASF
Energiebedarf äußert. Da OLEDScreens nur Bruchteile von Millimetern dick sein müssen, könnten in Zukunft auch biegsame und zusammenrollbare Computerbildschirme zur Realität werden. Sogar elektronisches Papier könnte irgendwann auf den Markt kommen und die OLEDMorgenzeitung im Handumdrehen in einen faltbaren Computer verwandeln. DER PREIS ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Die Gegenwart leuchtet allerdings noch deutlich weniger hell. Denn obwohl bei der Produktion von organischen Leuchtdioden in den letzten Jahren rasante Fortschritte erzielt wurden, gibt es noch viel zu tun. So sind beispielsweise die Herstellungskosten von OLEDs bislang noch deutlich zu hoch und die Lebensdauer der Leuchten vergleichsweise gering. Es dürfte also wohl noch einige Jahre dauern, bis die Technik endgültig so weit ist und wirklich revolu-
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tionäre Produkte den Massenmarkt zu erobern beginnen. Wer allerdings bereit ist, tief in die Geldbörse zu greifen, kann auch schon heute Produkte mit OLEDTechnologie kaufen. Speziell im Hochpreissegment von Smartphones sind mehrere Modelle mit OLED-Displays erhältlich und Hersteller wie Samsung oder LG haben längst Fernsehgeräte mit OLED-Flatscreens im Programm. Im Bereich der Leuchtmittel sind Osram und Philips die treibenden Kräfte und vertreiben unter anderem Designerleuchten und großflächige Panels mit organischen Leuchtdioden. Sie werden direkt in die Raumdecke integriert und eignen sich beispielsweise zur Raumbeleuchtung von Großraumbüros. Mit dem Smart Forvision haben Daimler und BASF sogar schon ein Auto präsentiert, das mit organischen Leuchtdioden ausgestattet sein wird und 2014 auf den Markt kommen soll. Es bleibt also durchaus spannend, wohin die Reise geht. Denn
selbst wenn organische Leuchtdioden das wunderschönste auch nur vorstellbare Licht zaubern und irgendwann tatsächlich kaum noch Energie verbrauchen sollten – am Ende wird es mit Sicherheit in erster Linie von finanziellen Aspekten abhängen, ob sich OLEDs wirklich als Alternative zu Glühbirne, Energiesparlampe, LEDs und Co. durchsetzen können. www.hyperraum.tv/2012/01/11/fhg-oled www.osram.de/osram_de/trendsund-wissen/oled--home/ www.smartforvision.basf.com www.lighting.philips.de www.samsung.com www.lg.com
Interview MATTHIAS SCHAFFER
Kurz gefragt:
Status quo organischer Leuchtdioden
Herr Professor Dr. Leo, wann werden OLEDs Einzug in deutsche Wohnzimmern halten? Das ist hauptsächlich eine Preisfrage. Ich denke, dass schon in diesem Jahr im High-End Bereich einige Produkte auf den Markt kommen werden, in den nächsten Jahren werden die Preise dann schnell sinken und nach und nach auch der breitere Markt erschlossen werden. Welche Hürden müssen bis dahin noch genommen werden? Neben der Preissenkung sollten hauptsächlich noch die Effizienz, Leuchtdichte und Lebensdauer gesteigert werden. Wie teuer ist die Herstellung von OLEDs momentan? Momentan kann man für eine zehn Zentimeter mal zehn Zentimeter große Scheibe mit der Größenordnung von zirka 100 Euro rechnen, Ziel ist, das in den nächsten zwei bis vier Jahren in die Region von zehn Euro zu bringen.
Inwieweit wird die weitere Preisentwicklung ausschlaggebend dafür sein, ob sich die Technik durchsetzen kann? Ich halte das für den Schlüsselpunkt, denn momentan ist OLED einfach preislich zu weit über anderen Lösungen. Für langfristig sehr niedrige Preise wird man auf eine Rolle-zuRolle Produktion übergehen müssen. Wie groß ist der Energieverbrauch von OLEDs im Vergleich zu bisher üblichen Beleuchtungstechniken? Die OLED ist heute schon besser als die Glühlampe und nähert sich der Energiesparlampe. Die LED ist in der Effizienz voraus, aber hier kann die OLED im Vergleich mit der Lichtqualität punkten.
Sie arbeiten auch an organischen Solarzellen, die OLEDs in Regionen ohne Stromnetz versorgen können – wie ist deren Funktionsweise? Letztlich genau umgekehrt wie bei der OLED: Licht regt die organischen Moleküle an, die dann einen elektrischen Strom erzeugen. Vorteile der organischen Solarzellen sind der geringe Materialverbrauch, Flexibilität, und die Möglichkeit der Transparenz, was für Einsätze wie in Fassaden ideal ist. Nachteil sind die noch zu geringen Wirkungsgrade und Lebensdauern, wobei allerdings in letzter Zeit gewaltige Fortschritte erzielt wurden. Vielen Dank für das Gespräch. www.hyperraum.tv/2012/01/11/fhg-oled
Haben Sie eine persönliche Lieblingsvision für die zukünftigen Einsatzbereiche von OLEDs? Ich träume vom Fenster, das tagsüber eine transparente organische Solarzelle ist, die Energie erzeugt, und nachts vollflächig leuchtet, so dass man einen Tageslichteindruck hat.
www.comedd.fraunhofer.de www.tu-dresden.de www.novaled.com
Werden wir die Realisierung dieser Vision noch erleben? Das wird sicherlich noch etwas dauern, ist aber mittel- bis langfristig technisch zweifellos möglich. Ob es auch wirtschaftlich sein wird, ist eine andere Frage.
© privat
Professor Dr. Karl Leo ist einer der weltweit führenden Forscher in der OLED-Technik. Der auf Optoelektronik spezialisierte Physiker der TU Dresden ist auch Leiter der Fraunhofer-Einrichtung COMEDD in Dresden und Mitgründer des auf OLED spezialisierten Unternehmens Novaled.
Professor Dr. Karl Leo
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Cleantech JOACHIM KERN
Moderne Kunststoffe für Photovoltaik und Solarthermie: Erfolg durch Langlebigkeit Photovoltaik und Solarthermie stellen höchste Ansprüche an sämtliche Komponenten der jeweiligen Anlagen. Daher ist das umfassende Verständnis des Alterungsverhaltens der eingesetzten Materialien unerlässlich für deren Weiterentwicklung und Optimierung. Dies trifft insbesondere auf Kunststoffe und deren Langzeitverhalten zu. Photovoltaikmodule und solarthermische Anlagen stellen eine komplexe Ansammlung aus unterschiedlichen Materialien dar. Dazu zählen Kunststoffe, Halbleiter, Glas sowie diverse Metalle. Gemeinsam ergeben sie ein harmonisches Zusammenspiel und sind dabei zugleich rund um die Uhr einer Vielzahl äußerer Einflüsse, wie Temperatur, Strahlung, Luftfeuchtigkeit, Sauerstoffkonzentration sowie Luftschadstoffen, ausgesetzt. Exakt diese äußeren Faktoren führen in
weiterer Folge früher oder später zu einer Materialalterung. Vergilbung, Trübung, Versteifung, Versprödung oder Delaminationen, also das sich Ablösen von Schichten in Werkstoffverbunden, zählen zu den gefürchteten Konsequenzen dieses Prozesses. Diese wiederum haben einen direkten Einfluss auf die Lebensdauer oder den Wirkungsgrad des gesamten Systems. In der Praxis dienen die eingesetzten Spezialkunststoffe zum Beispiel dem Schutz der Solarzellen – als Schockabsorber für die empfindlichen Siliziumwafer. Rückseitenlaminate wiederum nehmen die Funktion eines Witterungsschutzes bei Photovoltaikmodulen ein. Der ideale Kunststoff verfügt über die Fähigkeit, seine Funktion unter vorgegebenen Betriebsbedingungen während einer klar definierten Zeit voll und ganz zu erfüllen. Die Ver-
meidung von Altersvorgängen gilt als zielführende Vorgehensweise, die zweifellos zu einer Verbesserung der jetzigen Situation führt. Aus diesem Grund müssen innovative Kunststoffe möglichst wirkungsvoll vor Witterungs- und anderen Umwelteinflüssen geschützt werden, um optimal zu funktionieren. Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise das Polymer Competence Center Leoben (PCCL) aus Österreich, sowie Chemiekonzerne, wie die BASF, arbeiten daher intensiv daran, die Lebens- und somit die Betriebsdauer von Kunststoffen für Photovoltaik- und Solaranwendungen gezielt zu verbessern. Ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit trägt unbestreitbar dazu bei, die Rentabilität der entsprechenden Anlagen weiterhin zu steigern. Wir können also gespannt sein, in welcher Hinsicht sich die PV- und Solarthermieanlagen in den kommenden Jahren weiterentwickeln. Dies gilt sowohl für die Optimierung des Leistungsverhaltens als auch für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit. www.pccl.at www.basf.com
© big stock 52
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Energy FRANZISKA BUCH
DIE SONNE SPEICHERN © Michel Martinez, IWB
Die Energie der Sonne, die wir in Form von Solar-, Wind- und Bioenergie nutzen, soll zukünftig zusammen mit anderen klimafreundlichen Energiequellen, wie Gezeitenkraft und Geothermie, unsere gesamte Strom- und Wärmeversorgung sichern. Stromspeicher sind ein wichtiges Element unserer zukünftigen Energieversorgung, die erneuerbar, dezentral, “smart“ und flexibel sein wird. Um die beiden grauen Container zu besichtigen, kam sogar Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) auf das Gelände des Heizkraftwerks Treptow in Berlin. Dort wurde im Februar 2013 der größte Stromspeicher der Hauptstadt eingeweiht: 1.600 Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren mit zwei Megawatt Leistung, die nun dazu beitragen sollen,
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die Energiewende zu ermöglichen. So unscheinbar ihr Aussehen, so groß ist doch ihre Bedeutung. Denn Stromspeicher sind einer der wesentlichen Bausteine bei einem Unterfangen, das noch vor wenigen Jahren unvorstellbar erschien und doch heute durch zahlreiche Studien seriöser Institutionen als reale Option bekannt ist: Deutschland mit Strom zu versorgen, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Im Jahr 2050 kann nach Einschätzungen des Umweltbundesamts, des Fraunhofer ISE sowie anderer Organisationen, die sich mit einer klimafreundlichen Energieversorgung befassen, die gesamte in der Bundesrepublik verbrauchte Elektrizität und Wärme ohne die Verbrennung von Kohle, Erdöl oder Erdgas erzeugt werden. Damit dies gelingt, ist allerdings eine (R)Evolution in unserem Energie-
system notwendig, wie Greenpeace es im Titel einer Publikation aus dem Jahr 2012 ausdrückt. Die Stromerzeugung wird in diesem Szenario dezentraler und damit demokratischer werden. Schon heute versorgen sich zahlreiche Einzelhaushalte mit sauberer Energie und einige Gemeinden sind “100 Prozent erneuerbar“. Sie produzieren also vor Ort ihren eigenen Strom mit Windrädern, Solarmodulen oder Biogasanlagen, anstatt ihn von einem der großen Energieversorger Eon, RWE, Vattenfall und EnBW zu beziehen. DAS ENERGIESYSTEM DER ZUKUNFT Die Stromübertragungsnetze müssen nicht nur ausgebaut, sondern auch “intelligent“ werden. Diese “Smart Grids“ werden zukünftig nicht
mehr nur Elektrizität transportieren, sondern auch jede Menge Daten, die Erzeuger und Verbraucher von Strom austauschen, um diesen so effizient wie möglich zu nutzen – dann, wenn er verfügbar ist. Denn Sonne und Wind sind keine steuerbaren Erzeuger wie die konventionellen Kraftwerke. Ihre Produktion richtet sich nach den Wetterbedingungen und ist damit volatil. Auch Bürger und Unternehmen werden dabei neue Erfahrungen mit dem Konsum von Strom machen, indem sie Informationen über das aktuelle Stromangebot und die entsprechenden Tarife einholen und ihren Verbrauch danach ausrichten. So können sie Strom nutzen, wenn er am billigsten ist, und gleichzeitig durch die Entlastung der Netze zur Stabilisierung des Systems beitragen. Dabei müssen sie sich um nichts kümmern, weil intelligente Stromzähler die Steuerung der Nachfrage für sie übernehmen. Und schließlich wird es nicht ohne neue Stromspeicherkonzepte gehen, denn nicht alle Schwankungen im durch Sonne und Wind erzeugten Stromangebot lassen sich durch Lastmanagement ausgleichen. Bereits jetzt gibt es in Deutschland etwa 40 Gigawattstunden Speicherkapazität, fast ausschließlich in Form von Pumpspeicherkraftwerken – der bisher technisch und ökonomisch ausgereiftesten Speichertechnologie. Nach Berechnungen der Deutschen Bank wird jedoch spätestens 2040 um die 40 Terawattstunden regelmäßige Speicherung notwendig sein, also die tausendfache Menge. Das Fraunhofer ISE rechnet etwas konservativer mit
30 Terawattstunden im Jahr 2050. Das Ausbaupotenzial für Pumpspeicherkraftwerke ist in Deutschland jedoch aufgrund der geographischen Bedingungen relativ gering. NEUE SPEICHER GESUCHT Um den Ausbau der Speicherkapazitäten entsprechend voranzutreiben, gibt es daher zwei Möglichkeiten – die Beschleunigung der Marktfähigkeit alternativer Stromspeicher sowie die Kooperation mit anderen Ländern zur Nutzung der dort vorhandenen Speicher. Norwegen etwa verfügt über ein Pumpspeicherpotenzial von zirka 80 Terawattstunden. Die Verlegung eines UnterseeGleichstromkabels, das Strom aus erneuerbaren Energien von Deutschland nach Norwegen transportieren kann, um ihn dort zu speichern, ist bereits in Planung. Die Bundesministerien für Wirtschaft, Umwelt und Bildung fördern zudem seit 2011 die Forschung, Innovation und Markteinführung von Speichertechnologie, in der ersten Förderphase bis 2014 mit 200 Millionen Euro. Zusätzlich plant das Bundesumweltministerium ein Programm zur Förderung von stationären Batteriespeichersystemen für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen durch zinsgünstige Darlehen. Zwar wurde jüngst bekannt gegeben, dass das Förderprogramm aufgrund fehlender Einnahmen aus dem Energie- und Klimafonds eventuell nicht wie angekündigt Anfang Mai 2013 starten wird, doch plant die Koalition laut Handelsblatt ein vom EEG unabhängiges Gesetz, das den
PUMPSPEICHERKRAFTWERKE Bei Pumpspeicherkraftwerken wird überschüssiger Strom dazu benutzt, um Wasser von einem niedriger gelegenen in ein höheres Becken zu pumpen und dort zu speichern. Mit Hilfe des zu einem späteren Zeitpunkt herabströmenden Wassers werden Turbinen angetrieben, die in Bedarfszeiten Strom generieren.
WASSERSTOFF Wird elektrische Energie genutzt, um Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten, kann der gewonnen Wasserstoff entweder direkt in Wasserstofftanks oder in unterirdischen Wasserstoffspeichern gelagert werden. In Brennstoffzellen eingesetzt kann er anschließend zusammen mit Sauerstoff zu Wasser verbrannt werden, wobei wieder elektrische Energie frei wird.
AKKUMULATOREN Akkumulatoren sind wiederaufladbare Speicher für elektrische Energie auf elektrochemischer Basis und in ganz unterschiedlichen Variationen und Anwendungsgebieten im Einsatz. Am bekanntesten sind die Lithium-Ionen-Akkus, die beispielsweise den Strom für den Antrieb von Elektroautos speichern. Weiterhin gibt es etwa Blei-Säure-Batterien, Redow-Flow-Akkus sowie NatriumSchwefel-Akkus.
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Bau von Speichern fördern soll. Seit Januar 2013 gibt es außerdem einen Bundesverband Energiespeicher. Erste Amtshandlung soll die Erstellung einer Energiespeicher-Roadmap sein, um aufzuzeigen, wie Speicher einen volkswirtschaftlich sinnvollen Beitrag zur Energiewende leisten können. Auf dem Weg zur Marktreife befinden sich insbesondere LithiumIonen-Speicher, die vor allem durch ihren Einsatz in Elektrofahrzeugen bekannt sind, aber auch andere Akkumulatoren wie Natrium-Schwefel- oder Redox-Flow-Akkus, sowie adiabate Druckluftspeicher und das Power-to-Gas-Verfahren. Die verschiedenen Technologien unterscheiden sich nicht nur durch ihre Kosten, sondern auch durch maximale Kapazitäten und mögliche Dauer der Speicherung sowie durch ihren Wirkungsgrad. Allerdings sind die Speicherarten aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzgebiete
und Entwicklungsstadien nicht direkt vergleichbar. In punkto Stromgestehungskosten sind nach den Pumpspeicherkraftwerken als Spitzenreiter die Druckluftspeicher als relativ günstig zu nennen, beide sind aber natürlich mit hohen Investitionskosten verbunden. Bei der Speicherkapazität sind Wasserstoffspeicher die absoluten Spitzenreiter – als einzige Technologie können sie Mengen im Terawattstundenbereich aufnehmen. Speicher mit kleiner Kapazität sind die verschiedenen Akkus sowie Schwungradspeicher und Superkondensatoren, wohingegen Wasserstoff als Reservespeicher über mehrere Wochen dienen kann. Die höchsten Wirkungsgrade erreichen LithiumIonen-Batterien, Superkondensatoren und Schwungradspeicher mit jeweils 90 bis 95 Prozent. Der Gesamtspeicher-Wirkungsgrad bei Wasserstoff ist dagegen mit unter 40 Prozent aktuell noch gering.
© Linde
Wasserstoffspeicher
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VERKNÜPFUNG VON STROMVERSORGUNG UND MOBILITÄT Ein weiteres Speicherkonzept, zu dem derzeit an vielen Universitäten geforscht wird, ist die vorübergehende Speicherung von Strom in Elektroautos als mobilen Speichern, die bei Bedarf auch Elektrizität zurück ins Stromnetz speisen (Vehicle-toGrid) oder für den Eigenbedarf zur Verfügung stellen können (Vehicleto-Home). Der Gedanke ist attraktiv, denn im Jahr 2030, wenn eine stark erhöhte Speicherkapazität notwendig sein wird, werden voraussichtlich auch Elektro- und Hybridfahrzeuge in großer Anzahl im Einsatz sein, die als Speicher dienen könnten, ohne dass dafür eine eigene Infrastruktur geschaffen werden muss. Es müssen jedoch vor der Implementierung noch einige technische und ökonomische Fragen geklärt werden. So spielt es zum Beispiel eine große Rolle, wie schnell der Akku des
© Markus Altmann, Vattenfall
Pumpen in der Maschinenhalle eines Pumpspeicherkraftwerks
Fahrzeugs durch die ständige Beund Entladung verschleißt und wie das Verhältnis der dadurch entstehenden Kosten zu den Einkünften aus der Stromeinspeisung ist. Dieses Beispiel weist jedoch auf einen weiteren Trend im Energiesystem der Zukunft hin: Die beiden bisher voneinander weitgehend unabhängigen Bereiche Stromversorgung und Verkehr werden über Speicher integriert. Dies ist auch bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff der Fall. Der so geschaffene Energieträger kann nach der Zwischenspeicherung für den Antrieb von Brennstoffzellenfahrzeugen verwendet werden. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Pike Research wird der Markt für Energiespeicher bis 2022 ein Volumen von 30 Milliarden Dollar erreichen. Gezielte Förderung kann dazu beitragen, dass die Lernkurven bestimmter Speichertechnologien schnell steigen und die
Systeme dadurch ein Preisniveau erreichen, das ihren Einsatz kostengünstiger macht als den Ausbau der Stromnetze. Experten warnen jedoch auch vor einer künstlichen Überhitzung des Marktes, wie es jüngst in der Photovoltaikmodulbranche geschah, wo zahlreiche ehemalige Branchengrößen aufgrund der global aufgebauten Überkapazitäten sowie der rasant fallenden Preise Konkurs anmelden mussten. Es bleibt also spannend für Branchenbeobachter: Wie die Marktentwicklung tatsächlich verlaufen wird und welche Technologien sich durchsetzen, das werden die nächsten Jahre zeigen. www.bves.de www.hyperraum.tv/2013/01/07/ohnespeicherung-keine-energiewende
DRUCKLUFTSPEICHERKRAFTWERKE Bei Druckluftspeicherkraftwerken wird komprimierte Luft in unterirdische Salzkavernen gepumpt. Die später wieder herausströmende Luft treibt über eine Turbine einen Stromgenerator an. Adiabatische Druckluftspeicher nutzen außerdem die bei der Luftkompression entstehende Wärme und erzielen so einen höheren Wirkungsgrad.
SCHWUNGRADSPEICHER Schwungradspeicher machen sich das Trägheitsmoment zunutze. Ein Elektromotor beschleunigt einen Rotor, der die Rotationsenergie speichert. Wird das Schwungrad abgebremst, wird die Energie wieder zurückgewonnen. Dieser Speicher nimmt innerhalb von Millisekunden elektrische Energie auf und eignet sich daher besonders gut, um Spannungsschwankungen im Stromnetz zu kompensieren oder zur Überbrückung kurzfristiger Stromausfälle.
© Mennekes
SUPERKONDENSATOREN Superkondensatoren sind elektrostatische Speicher, die sich sehr schnell laden und entladen lassen und sich selbst dabei kaum abnutzen. Sie eignen sich daher gut für die Kurzspeicherung, zum Beispiel von Bremsenergie bei Fahrzeugen, aber auch für die kurzzeitige Überbrückung von Leistungsspitzen bei der Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energien.
Energiespeicher Elektroauto
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TIERISCHE VORBILDER FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN Schwalben, die jedes Jahr den Erdball umrunden, Schmetterlinge, die ihre Flügel als Solarkollektoren nutzen und Käfer, die chemische Energie in Licht umwandeln. Im Gegensatz zu unseren tierischen Erdmitbewohnern benötigen wir für diese unglaublichen Fähigkeiten schon etwas mehr Equipment. Außerdem sind unsere technischen Hilfsmittel wie Flugzeug, Sonnenkollektor oder elektrisches Licht noch ausbaufähig. Weshalb also nicht von den Tieren lernen und ein paar ihrer Besonderheiten für unsere Gerätschaften abgucken? Die Idee ist auch schon etwas älter. Bereits Leonardo da Vinci (*1452; †1519) hat sich die Flugbewegungen der Vögel angeschaut, um einen Flugapparat zu bauen. Der Versuch, die Biologie auf die Technik zu übertragen, bekam 1960 mit dem Begriff “Bionik“ auch endlich einen eigenen Namen. Der Sinn hinter dieser Wissenschaft ist schnell gefunden. Denn der Körperbau der Tiere differenzierte sich über einen langen Zeitraum hinweg immer mehr aus. Aufgrund dieser Evolution sind die Tiere hervorragend an die Umge-
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bung angepasst. Bevor unsere technischen Anlagen einen ebenso langen Evolutionsprozess durchmachen müssen, bietet es sich an, geeignete Mechanismen aus der Tierwelt auf unsere technisierte Welt zu übertragen. Bionik kann uns auf verschiedenen Gebieten bereichern. Da sich viele Tierarten auf verblüffende Weise mit Wind, Sonne oder Wasser arrangiert haben, lassen sich ihre Eigenschaften auch bei der Konstruktion von Erneuerbare-EnergienAnlagen abkupfern. Und hier kommt noch ein weiterer Vorteil hinzu: Weil der sorgsame Umgang mit Energie über ihr Leben entscheiden kann, sind die meisten Tiere sehr energieeffizient. Denn natürliche Abläufe wie Nahrungssuche oder die Anpassung an Wetterbedingungen sind für sie sehr aufwändig. Der so entstehende Energieverlust macht sie anfälliger für Feinde. Es geht also darum, mit möglichst wenig Energieeinsatz den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Ganz wie bei den regenerativen Energien. So manch gewollte Übereinstimmung von Tier und Kraftwerk ist recht offensichtlich: Von Fisch und Vogel wird gern der Körperbau als
Vorbild für technische Anlagen heran gezogen. Denn mit ihrer Form und Struktur sind die Tiere perfekt an die Verhältnisse im Wasser und in der Luft angepasst. Abstrakter ist es bei Vorgängen innerhalb des Organismus. So erforschen Wissenschaftler den Stoffwechsel und Blutkreislauf einzelner Arten, um anhand der daraus gewonnenen Erkenntnisse Energieanlagen zu optimieren. Interessant ist für Bioniker auch die Beschaffenheit von Fell, Haaren oder Panzern unterschiedlicher Tiere. Manche Insekten schützen sich beispielweise mit einer Wachsschicht vor Feuchtigkeit und Sandpartikeln. Statt Aluminium oder Glas könnte dieser natürliche Baustoff – nachgeahmt – auch auf Solarzellen Verwendung finden. Um welche erneuerbare Energie es sich auch handelt – die Möglichkeiten, aus dem Fundus der Natur zu schöpfen, sind endlos. Und die Tierwelt birgt noch genügend Geheimnisse, die es zu lüften gibt. www.bionikzentrum.de www.bionik-blog.de
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JENNY LOHSE
This & That
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Die heimlichen Helfer der Biogasanlagen Für die Optimierung der Biogasvergärung suchen Wissenschaftler an den seltsamsten Orten nach einer passenden Lösung. Auch vor dem Darm von Termiten schrecken sie nicht zurück. Und hier wurden sie tatsächlich fündig. Denn noch fehlt unseren Biogasanlagen der passende Mechanismus, Methan aus Holz zu gewinnen. Es dauert einfach zu lange. Bei Termiten funktioniert die Umwandlung dagegen ohne jede Schwierigkeit. Dank bestimmter Verdauungsenzyme, die von Mikroorganismen stammen, die die Termiten in ihrer Darmflora mit sich herumtragen, wird Zellulose schnell in Essigsäure umgewandelt. Als Nebenprodukt entsteht Methan. Können wir diese Enzyme erst einmal nachahmen, wäre die Biogasgewinnung mit Holz eine gute Alternative zur Maismonokultur. www.uni-mainz.de/presse/43195.php
Rentiere bewahren einen kühlen Kopf Ergreifen Tiere die Flucht vor ihren Feinden, kommen sie oft ins Schwitzen. Auch dem Rentier ist das isolierende Fell bei Anstrengung eher hinderlich. Um sich trotzdem nicht zu überhitzen, kann es auf einen körpereigenen Wärmetauscher zurückgreifen: Das Polartier leitet einen Teil des in der Nase gekühlten Blutes in den Kopf um. Dort befindet sich ein Netz aus vielen eng aneinander liegenden Blutgefäßen. Warmes Blut, das vom Herzen kommt, strömt am besagten kühlen Blut vorbei und gibt dabei die überschüssige Wärme ab. Auf diese Weise kühlt das Tier sein Gehirn. Auch uns Menschen kommt der Mechanismus gelegen. Mit künstlichen Wärmetauschern nutzen wir die Wärme aus Abluft oder Abwasser zum Heizen. So können wir uns das dicke Fell sparen. www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314428 © bigstock
Polarbär gibt den Solarbären Der äußere Schein kann manchmal trügen. Selbst beim Eisbären. Unter dem weißen Fell trägt das Raubtier nämlich eine dunkle Haut, die sich durch die Sonnenstrahlung erwärmt. Der dichte Pelz unterstützt die Strahlenzufuhr und wirkt außerdem isolierend. Ein einfaches Prinzip, das sich auch für die Gebäudedämmung eignet. Statt des weißen Fells leiten transparenter Isoliermaterialien die Sonnenstrahlen auf eine dunkle Absorberschich. Das Dämmmaterial wird auf die Häuserfassaden geklebt und fällt optisch kaum auf. Da die Wirkung der lichtleitenden Elemente vom Sonnenstand abhängig ist, wird
gewährleistet, dass Wärme nur im Winter erzeugt wird. Die gute Isolationswirkung wärmt dagegen im Winter und kühlt im Sommer. www.umwelt-wand.de
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This & That
Wer schon einmal einen Käfer berührt hat, dem wird die harte Oberfläche aufgefallen sein. Der wasserundurchlässige Panzer schützt den Körper der Insekten und gibt ihm Halt. Diese Art von struktureller Stabilität findet sich nun in abgewandelter Form in der Solarbranche wieder – und zwar bei Solartrackern. Für das einachsige System S140 der Firma Mechatron diente das Außenskelett von Käfern als bionisches Vorbild für Festigkeit n o r t und Belastbarkeit. Das Nachführsystem ist cha © Me dadurch sehr robust und hält sämtlichen Windgeschwindigkeiten und Wetterbedingungen stand. Selbst Hurrikans können ihm nichts anhaben. www.mechatron.eu
Thunfisch-imitierende Meeresenergieanlage Die Gezeitenkraftwerke der Firma BioPower Systems entstammen einem Bauplan der besonderen Art. Als Modell dient ein Fisch, genauer gesagt der Thunfisch. Denn seine Schwanzflosse sorgt für den nötigen Antrieb und entlastet dafür den Rest des Körpers. Das spart Energie ein. Für das australische Unternehmen Grund genug, die halbmondförmige Schwanzflosse für die Anlage bioStream nachzubauen. Und der entwickelte Tragflügel erinnert nicht nur optisch an eine Flosse. Auch dessen durch die Gezeiten verursachte Schwimmbewegung ahmt die des Thunfisches nach. Zusammen mit einem speziellen Generator wird die Anlage auf dem Meeresboden verankert. Ist die Installationsphase erst einmal abgeschlossen, kann der falsche Fisch eine Leistung zwischen 500 und 2.000 Kilowatt erreichen. www.biopowersystems.com/biostream.html © BioPower Systems
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Käfer stand Vorbild für Solartracker
WINDRAD MIT WESPENTAILLE Diese Kleinwindkraftanlage tanzt aus der Reihe. Die Gondel der WESpe trägt nicht nur schwarzgelbe Streifen wie eine Wespe. Sie imitiert auch den gewölbten Körperbau. Das aerodynamische Design der Gondelverkleidung hat zur Folge, dass der Wind direkt auf die Rotorblätter geleitet wird. Dies erhöht die Leistung der Anlage auf fünf Kilowatt und sorgt für eine bessere Anpassung, wenn sich der Wind dreht. Das Unternehmen WES energy fördert mit dem Windrad die Eigenstromversorgung privater Haushalte. Die Gondel kann übrigens in verschiedenen Farben oder mit individuellem Logo geliefert werden: Ob gelb, rot, grün oder blau – Hauptsache, sie fällt auf. www.wespe-energy.de
© Siemens AG
WINDRAD AUF ZACK
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Zum Beispiel Windräder mit Zähnen. Und diese auf den Rotorblättern befestigten Zahnreihen sind sogar recht nützlich: Sie wirken wie Schalldämpfer, indem sie den Luftwiderstand verringern. Der Erfinder Peder Bay
Enevoldsen nennt diese Stacheln “Dinotails". Dabei hätte der Name “Owlfeathers“ auch gut gepasst. Denn die Zacken ähneln den Federn der Schleiereule. Dieser Vogel ist ganz leise, wenn er in der Nacht auf Beutesuche geht. Seine Schwungfe-
dern haben jeweils viele kleine Haken, die sich aneinanderreihen. An manchen Stellen sind die Federn auch ausgefranst. Beide Formen dezimieren den Luftwiderstand. Zudem verbessert die Flügelform den Auftrieb der Eule. Ebenso beim Windrad: Durch die zusätzliche Triebkraft ist die Leistung der Turbine um einiges höher und die Energieausbeute kann bis zu vier Prozent im Jahr steigen.
www.siemens.com/innovation/de/forscher_innovatoren/energy/2012-energy_enevoldsen.htm
Viele kleine Insekten tappen täglich in das Netz der Webspinne und landen auf ihrem Speiseteller. Im Spinnennetz SUNdy verfangen sich dagegen nur die Sonnenstrahlen. Die geplante Photovoltaikanlage des Unternehmens DNV Kema ahmt die Form und Eigenschaften zusammengesetzter Spinnenfäden bewusst nach. Denn dieses Gebilde, das in seiner Größe einem Fußballstadion ähnelt, soll als Solarinsel auf dem Meer zum Einsatz kommen. Das Design eines Sechsecks verleiht der Anlage sowohl Fes-
© DNV Kema Energy & Sustainability
Solarfalle auf dem Meer
tigkeit als auch Flexibilität auf dem Wasser. So kann die riesige Konstruktion den Wellen standhalten und sich ihnen gleichzeitig anpassen. Das Zauberwort heißt Elastizität und findet auch in der Tragschicht als biegsame Matte und in den Dünnschichtmodulen auf dem Spinnennetz Verwendung. Aufgereiht können die 4.200 Solarmodule zwei Megawatt an Leistung bereitstellen. www.kema.com/services/consulting/pgr/solar/SUNdy.aspx
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Practice FLORIAN SIMON EILER
Energieautarkie:
Pellworm, die “grüne“ Insel zwischen Ebbe und Flut © Kur- und Tourismusservice Pellworm
Tschhhhhhh.... Ein gewaltiges Zischen. Im Sekundentakt schießen die langen Rotorblätter der Windkraftanlage in die Tiefe. Ein Gigant, der niemals schläft. Landwirt Martin Lucht hat seinen kleinen Sohn auf dem Arm. Im Hintergrund stehen seine Ehefrau und die Tochter. Heute ist das Fernsehen da. Bilder von der Familie wie sie übers Feld wandert. Ein Sprecher erklärt, dass die Luchts an dem Windpark beteiligt seien. Investoren vom Festland hätten keine Chance. “Natürlich sind das imposante Bauwerke“, sagt Bauer Lucht und blickt hoch zur Gondel des Windrades. Sucht dann wieder die Kamera: “Es macht einen auch ein bisschen stolz.“ Die Szene spielt auf Pellworm, eine Insel im nördlichen Wattenmeer mit zirka 1.100 Einwohnern. Ein Kleinod
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für Touristen und Wegbereiter für die Energiewende. Auch dieses Jahr wird wieder so ein Jahr werden, in dem der ganze elitäre Apparat von Technikern, Wissenschaftlern und Klimarettern auf die kleine Nordseeinsel blickt. In einem auf drei Jahre angelegten Projekt soll hier ein sogenanntes hybrides Speichersystem eingerichtet werden, um zu viel produzierten Strom kommunal zu speichern und effizient einzusetzen. Das ist absolut neu! REGERNATIVE ENERGIEN ÜBER DREI JAHRZEHNTE LANG GETESTET Angefangen hat alles vor 30 Jahren. Schon damals waren viele Pellwormer gegenüber neuen Energien aufgeschlossen. Sonnentage gab und gibt es in komfortabler Menge, ge-
nauso viele wie im südbadischen Freiburg. 1983 wurde ein Solarpark eingeweiht, damals eine der größten Anlagen Europas. “Es gab auch auf Pellworm bei den Bürgern anfangs Skepsis und Ablehnung gegenüber regenerativen Energien“, erklärt der Kurdirektor von Pellworm, Andreas Kobauer. Diese Haltung sei schnell in ein aktives Miteinbringen umgeschlagen. Der Betrieb der Anlagen wurde nur einheimischen Familien zugesprochen. Das Wissen, dass die Insel einen Meter unter dem Meeresspiegel liegt, habe auch viel zur Bewusstseinsveränderung beigetragen. Eine Symbiose aus großdenkenden, neugierigen Insulanern und eingeschifften Technikern und Ingenieuren ließen auf Pellworm ein Dorado für saubere Energie entstehen. Ende der 1980er Jahre erfolgte
Das Pellworm der Gegenwart: saftige Wiesen mit weiß-schwarz-gefleckten Kühen hinter dem Deich, ein kleiner Hafen, Windräder, schmale, platte Straßen, die zu gemütlichen Reedhäusern führen, zwei Kirchen. Wer die Entspannung sucht, findet sie auf dem 37 Quadratkilometer großen Eiland. Die Energiewende ist hier definitiv angekommen. Sie wird von jedem Einzelnen gelebt. So betreiben 42 Familien als gleichberechtigte Anteileigner den Windpark der Insel. Um die Jahrtausendwende wurde das “Pellwormer Energiekonzept“ vorgestellt. Das Vorhaben hatte als erklärtes Ziel die Energieautarkie. Ein wichtiger Punkt dabei: Wo kann man Energie sparen und wie? Ab jetzt springt der Funke der grünen Revolution über in öffentliche Gebäude, Werkstätten und private Haushalte. Eine eigens dafür eingerichtete Energieberatungsstelle koordiniert, informiert. Wo gibt es in meinen vier Wänden Energiesparpotenziale? Pellwormer Bürger legen los. Gierige Stromfresser werden rausgeworfen. Bei Renovierungs- und Umbaumaßnahmen greift man auf bessere Wärmedämmungen zurück, neue wirtschaftliche Heizsysteme und Technologien kommen zum Einsatz. Das Engagement zahlt sich aus. Die Insel produziert jährlich über
PELLWORM GILT ALS GRÜNSTE NORDSEEINSEL Bürgermeister Klaus Jensen ist stolz auf seine Gemeinde: “Was die neuen Energien angeht, haben wir eindeutig auf das richtige Pferd gesetzt. Wir stehen gemeinsam für diesen Weg und wollen ihn auch weiterentwickeln.“ In der Tourismusbranche wird Pellworm die grüne Insel zwischen Ebbe und Flut genannt. Und das ist das Eiland im doppelten Sinn: Viel Deich mit vielen Schafen – vor allem “Pelle“, dem kleinen, wolligen Schaf als Maskottchen der Insel –, saftige Wiesen sowie fruchtbares Ackerland – und viele Einheimische, die Naturund Umweltschutz aktiv betreiben. Jeder hat hier irgendeine Energiequelle und sei es Kuhmist, der zu Biogas wird. 2002 wurde zusätzlich zum Hybridkraftwerk eine konventionelle Biogasanlage in der Mitte der Insel in Betrieb genommen. Die Investition in die Anlage in Höhe von 2,2 Millio-
nen Euro wurde von der Landesregierung mit 565.500 Euro aus dem Programm “Initiative Biomasse und Energie" mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes unterstützt. Der Biomasse-Strombetrieb verfügt über 30 Gesellschafter, die allesamt auf der Insel wohnen. HYBRIDES SPEICHERSYSTEM – DER LETZTE BAUSTEIN Um von Fernenergie unabhängig zu sein, sind die Pellwormer einen langen Weg gegangen. Hie und da wurde auch mal gestritten und es gab bei Projekten Einwände, Zweifel an neuen Techniken. Nun steht man vor dem letzten, alles entscheidenden Coup: Ein Speichersystem, welches die zu viel erzeugte Energie speichert und bei Energieengpässen den benötigen Strom clever bereitstellt. Mit diesem letzten Puzzleteil sind die Luchts, Andreas Kobauer und Bürgermeister Klaus Jensen, zusammen mit allen anderen Inselbewohnern, energieautark. www.oeko-verein-pellworm.de
© Kur- und Tourismusservice Pellworm
JEDER ARBEITET AN DER ENERGIEWENDE AKTIV MIT
22 Millionen Kilowattstunden Strom, der eigene Verbrauch liegt bei sieben Millionen Kilowattstunden.
© Kur- und Tourismusservice Pellworm
der Bau eines Hybridkraftwerks, das CO2-freien Strom aus Wind- und Sonnenkraft bündelt. Die Ausmaße des Projekts sorgten erneut für Aufsehen auf dem Festland.
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Interview © Dr. Uwe Kurzke
FLORIAN SIMON EILER
Kurz gefragt:
Dr. Uwe Kurzke
Pellworm auf dem Weg zur Plus-Energie-Insel Nach einem Workshop zur Regionalentwicklung auf Pellworm hat sich 2008 die Arbeitsgemeinschaft Energie gegründet. Ihr Ziel ist es, sich aus möglichst vielen Blickwinkeln mit dem Thema regenerative Energie zu beschäftigen. Daher sind neben dem Kur- und Tourismusservice Pellworm, Vertretern des Gemeinderats, des Fremdenverkehrsvereins sowie der Schule auch die Geschäftsführer der Biogasanlage und des Windparks vertreten. LIFESTYLE clean energy sprach mit Dr. Uwe Kurzke, dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe. Herr Dr. Kurzke, Sie sind hauptberuflich Arzt. Wie viel Zeit nimmt der “Nebenjob“ als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Energie in Anspruch? Als einziger Arzt auf der Nordseeinsel bin ich – von kurzen Urlaubszeiten abgesehen – über 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr rufbereit. Für die ehrenamtliche Tätigkeit bleibt dennoch Zeit genug, zumal dann, wenn einem die Insel und ihre Bewohner und das langfristige, auch sozioökonomische Überleben der Insel am Herzen liegen. Das beschlossene Pellwormer Energiekonzept wurde im Jahr 2000 vorgestellt. Wie viel konnte davon bis heute umgesetzt werden?
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Das erste Energiekonzept für Pellworm wurde bereits 1995/1996 erstellt. Damals ging es zunächst um die Frage, ob eine autarke Versorgung der Insel möglich ist. Diese Überlegungen wurden damals vorwiegend vom Verein “Ökologisch Wirtschaften“ vorangetrieben. Zur Expo 2000 wurde das Energiekonzept zum ersten Mal fortgeschrieben, infolgedessen wurden die Planungen für die Biogasanlage vorangetrieben. Seit zirka 2008 beschäftigte sich die Arbeitsgruppe mit einer weiteren Fortschreibung des Energiekonzepts: Es entstand ein Masterplan, der neben einer umfassenden Energiebilanz der Insel Pellworm für den Zehnjahreszeitraum 2010 bis 2020 ein umfassendes Aufgabenprogramm beschreibt, um Pellworm zur PlusEnergie-Insel zu entwickeln, wobei sowohl ein Ausbau der regenerativen Energieerzeugung als auch Einsparmaßnahmen sowie Elektromobilität eine wichtige Rolle spielen. Dient die Energieerzeugung auf Pellworm nur dem Eigenverbrauch oder werden inzwischen Überschüsse verkauft? Mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms wird “exportiert“ und stellt heute bereits für mehr als 42 Familien auf Pellworm eine wichtige Einnahmequelle dar.
Hat das Pellwormer Energiekonzept auch neue Arbeitsplätze geschaffen? Derzeit steht die Gründung der Pellwormer Energie-Akademie kurz bevor. Ab Pfingsten 2013 wird das “Watt und mehr – Zukunftsforum Pellworm“ seine Arbeit aufnehmen. In diesem Zusammenhang werden die ersten Arbeitsplätze entstehen, die nicht unmittelbar mit der Produktion regenerativer Energien stehen. Stehen alle Bewohner Pellworms hinter dem Konzept? Wichtig für den Masterplan war, möglichst viele Bewohner mit einzubeziehen. Von daher kann mit Recht behauptet werden, dass vielleicht nicht alle Bewohner, aber doch ein sehr hoher Anteil, sich mit dem Thema regenerative Energie identifiziert und stolz auf seine fortschrittliche Insel ist. Direkte Gegner des Konzepts sind mir nicht bekannt. In allen Bereichen wird bereits bei der Ideenentwicklung darauf geachtet, auch kontroverse Meinungen einzubinden und ein Modell im Konsens zu entwickeln. Herr Dr. Kurzke, vielen Dank für das Gespräch!
Interview
Neue Studiengänge und Berufsfelder im Bereich erneuerbare Energien Studiengänge im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es immer mehr. Doch nicht alle bereiten ihre Teilnehmer gleich gut auf das Berufsleben vor. Christian Rehtanz, Professor für Energiesysteme und Energiewirtschaft an der Technische Universität Dortmund, erklärt im Interview, wo die Unterschiede liegen, was ein solches Studium bieten sollte und ermutigt gerade auch Frauen, durch ein technisches Studium im Bereich der Erneuerbaren zur Energiewende beizutragen. Herr Professor Rehtanz, welche Perspektiven sehen Sie derzeit für Ihre Absolventen auf dem Arbeitsmarkt? Der Arbeitsmarkt für Elektroingenieure ist exzellent. Innerhalb der Elektrotechnik ist die Energietechnik ein Schwerpunkt, der sich gerade hoher Beliebtheit erfreut, aber gleichzeitig auch einen hohen Bedarf an Fachpersonal benötigt. Unsere Absolventen haben in den letzten Jahren mit wenigen Bewerbungen sehr gute Stellenangebote bekommen. Wem würden Sie ein Studium im Bereich der erneuerbaren Energien empfehlen? Ein Interesse für Elektrotechnik und Informationstechnik oder Wirtschafts-
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ingenieurwesen mit Schwerpunkt Energietechnik sollte vorhanden sein. Eine weitere Voraussetzung ist eine gute schulische Ausbildung und Interesse an Mathematik und Physik. Was sollte Ihrer Meinung nach an erster Stelle stehen: Berufserfahrung sammeln oder studieren? Ich bin der Auffassung, dass ein Studium direkt erfolgen sollte, wenn das Interesse und die Entscheidung für das Fach klar vorliegen. In das Studium können dann Praxiserfahrungen wie Praktika im In- und Ausland eingebaut werden. Die Erfahrung zeigt, dass Berufserfahrung zwar vielfach erwünscht ist, aber letztendlich eher Absolventen mit einem guten Abschluss gesucht werden. Sollten später im Beruf Spezialkenntnisse fehlen, dann kann gezielt bei Fachverbänden, an Hochschulen und Universitäten nachgeschult werden. Gerade gezielte, kürzere Schulungen sind hier gefragt. Wie beurteilen Sie die Studienmöglichkeiten im Bereich der Erneuerbaren für Bewerber ohne Hochschulabschluss, die bereits über Berufserfahrung verfügen? An diesem Punkt muss man sicher zwischen Fachhochschulen und Universitäten unterscheiden. Die eher
© Technische Universität Dortmund
DANIEL SEEMANN
Prof. Christian Rehtanz
wissenschaftlich ausgerichteten Universitätsstudiengänge stellen häufig hohe Eingangsvoraussetzungen in grundlegenden methodischen Fächern wie beispielsweise der Mathematik. Auch an Fachhochschulen ist dieses sicherlich eine Hürde, die aber geringer ausgeprägt ist. Welche Kombination aus Präsenzzeiten und E-Learning ist Ihrer Meinung nach bei berufsbegleitenden Studiengängen am Besten? Diese Studiengänge erfordern eine besonders hohe Disziplin und ein sehr hohes Engagement der Studierenden. Die Abbrecherquote ist gerade in Ingenieursdisziplinen besonders hoch, da der Prüfungsstoff und speziell die Lösung technischer Aufgaben intensiv trainiert werden müssen. Dieses Training gelingt im Team besonders gut, was für einen hohen Anteil an Präsenzzeit spricht. Vorlesungsinhalte müssen erläutert, Übungen gerechnet und Fragen persönlich im Team oder mit Tutoren diskutiert und geklärt werden. Dieser Anteil kommt in Fernstudiengängen häufig zu kurz. Wie beurteilen Sie die Studienmöglichkeiten und Beschäftigungsperspektiven in den Bereichen E-Mobilität und Cleantech?
© Technische Universität Dortmund
Studenten des Instituts für Energiesysteme und Energiewirtschaft der TU Dortmund Ich warne vor speziellen Studiengängen, bei denen ein gerade aktuelles Thema direkt in einen Studiengang umgesetzt wird. Elektromobilität oder Solarenergie als Studiengang sind dafür Beispiele, die bei einer nicht wunschgemäßen Entwicklung der Elektromobilität oder dem Rückgang der Solarbranche, wie gerade in Deutschland, schnell in eine Sackgasse führen können. Wer sich jedoch als Elektrotechniker für die Fahrzeugindustrie oder die Energiebranche aufstellt, hat sehr gute Beschäftigungsperspektiven. Bieten Ihrer Meinung nach auch Unternehmensbereiche wie Logistik, Vertrieb, Buchhaltung und Kommunikation zukünftig Perspektiven im Bereich der Erneuerbaren? Die Energiewende schließt ja Themen wie die Umwandlung des europäischen Energiesystems oder Energieeffizienz mit ein. Somit sind alle Bereiche betroffen. Logistische Systeme basierend auf erneuerbaren Energien und unter Berücksichtigung der Energieeffizienz sind eine sehr große Herausforderung für die Zukunft. Zukünftige Energiesysteme müssen über Informations- und Kommunikationstechnologien gesteuert werden. Entsprechend müssen Wirtschafts- und Marktprozesse
neu gestaltet werden. Hier arbeiten Ingenieure, Wirtschaftsingenieure, Kaufleute und Informatiker Hand in Hand. Daher benötigt die Erneuerbaren-Branche Menschen, die über breite Kompetenzen in mehreren Disziplinen verfügen. Im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es in Deutschland inzwischen über 300 Studiengänge, Tendenz steigend. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? In der Anzahl dieser Studiengänge sind die grundlegenden Studiengänge der Elektrotechnik und des Wirtschaftsingenieurwesens enthalten, die breit ausgebildete und flexibel einsetzbare Absolventen hervorbringen. Insgesamt sind Studiengänge im Bereich der Erneuerbaren einem permanenten Wandel unterlegen, so dass bei dem derzeitigen Ingenieurs- und Fachkräftemangel Absolventen aus all diesen Studiengängen sicherlich auch gute Chancen am Arbeitsmarkt haben. Würden Sie eher zu einem berufsbegleitenden oder vollwertigen Studium im Bereich der Erneuerbaren raten? Beide Studienmöglichkeiten haben ihre Berechtigung. Wer lieber den neuesten wissenschaftlichen Trends folgen und auch mal selber forschen
möchte, für den ist ein universitäres Studium unerlässlich. Wer stärker praktisch begabt ist und direkt in der Wirtschaft verankert sein möchte, für den ist ein berufsbegleitendes Studium sicherlich eine attraktive Alternative. Aber auch in einem Vollzeitstudium kann man viel praktische Erfahrung sammeln, indem man an Lehrstühlen und Forschungsinstituten als studentische Hilfskraft arbeitet. Da lässt sich das Lernen mit der Forschung und dem Geldverdienen verbinden. Wie beurteilen Sie die Berufsperspektiven von Frauen, die ein Studium im Bereich der Erneuerbaren aufnehmen wollen? Leider ist es häufig noch so, dass Frauen eher zögerlich ein technisches Studium aufnehmen. Im Bereich der Energietechnik und besonders der Erneuerbaren ist der Frauenanteil zwar überdurchschnittlich, leider jedoch immer noch auf geringem Niveau. Die Erfolgsquote der weiblichen Studierenden liegt jedoch höher als bei den männlichen Kommilitonen. Frauen, die die Zukunft unserer Gesellschaft im Energiesektor gestalten wollen, sollten nicht zurückhaltend sein, sich für ein derartiges Studium zu entscheiden. Herr Professor Rehtanz, herzlichen Dank für das Gespräch. www.studium-erneuerbareenergien.de www.tu-dortmund.de www.iwr.de/studium
PRACTICE
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Practice CORINNA LANG
Gefährliches Gelände – Abenteuer Großstadt
Am Steuer sitzt Werner, neben ihm auf dem Beifahrersitz seine Frau Anneliese – das interpretiere ich zumindest aus den Buchstaben WA des Münchner Nummernschilds. Da ich nicht davon ausgehe, dass Werner Anneliese gerade zum Querflötenunterricht fährt – als Familienkutschen scheinen SUVs dafür nämlich geradezu prädestiniert zu sein –, tippe ich auf eine Spritztour zum Supermarkt um die Ecke.
die beiden dennoch den Nerv der Zeit getroffen. Schließlich fahren deutsche Autokäufer immer stärker auf Geländewagen mit sportlichem Image – sogenannte SUVs (Sport Utility Vehicle) – ab. Aktuell rangieren SUVs nach den Kompakt- und den Kleinwagen bei den Neuzulassungen in Deutschland an dritter Stelle. Bis 2015, so schätzen Experten, könnte dieser Marktanteil bei 18 Prozent liegen – trotz steigender Spritpreise. Die stolzen Besitzer scheint es auch nicht weiter zu stören, dass ihre Straßenschiffe in Sachen Effizienz ziemlich im Hintertreffen sind. So verbraucht selbst ein 40 Tonnen schwerer Lkw mit 30 bis 45 Liter auf 100 Kilometer nur etwa dreimal so viel wie ein modernes SUV, das aber gerade einmal ein Zwanzigstel wiegt.
SUVS GEFRAGT WIE NIE
SICHERES STATUSSYMBOL
Auch wenn man Werner und Anneliese vielleicht nicht gerade als Trendsetter bezeichnen kann, haben
Es muss also ein gutes Argument für die Anschaffung eines Geländewagens für Städter geben, der die
Es ist Donnerstagmorgen, kurz nach acht. Ich eile gerade auf dem Fußgängerweg Richtung U-Bahn, als plötzlich ein riesiger Geländewagen vor mir aus der Ausfahrt rollt und den Weg versperrt. Zwei Tonnen, 306 PS und Allradantrieb – wie es sich für ein ordentliches Stadtauto gehört.
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hohen Spritkosten aufwiegt: Wenn man wollte, könnte man auf schwierigem Gelände abseits von befestigten Straßen fahren – will man aber nicht! Das eigene Auto wirkt auf andere Fahrer so Respekt einflößend, dass sie sofort freiwillig den hart umkämpften Parkplatz räumen – bringt aber nichts, die Parklücke ist eh zu klein! Man kann viel schneller über Bremsschwellen rauschen als andere – doch wo hat man schon die Gelegenheiten dafür? Selbstverständlich, gelten in manchen gesellschaftlichen Kreisen die Stadtpanzer auch als beliebtes Statussymbol. Denn sie geben ihren Insassen ein Gefühl von Macht und Überlegenheit. Aber Status allein, kann es das sein? Nein, es muss etwas anderes geben. Und in Fernsehmoderator Christoph Süß‘ Buch “Morgen letzter Tag!“ werde ich auch endlich fündig: “SUVs schützen einen“, erklärt er: “– wovor? Vor der Unsicherheit, die sich einstellt, wenn man neben ihnen
an der Ampel steht.“ Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wie überlebt man am ehesten einen Zusammenstoß mit einem SUV? Natürlich! Wenn man selbst in einem sitzt! Werner hat aber auch an alles gedacht… DIEBE STEHEN AUF SUVS Doch Vorsicht! Die eigene Sicherheit können die Geländewagen zwar erheblich verbessern – man denke als SUV-Fahrer nur an die Gefahr der viel zu engen (!) Straßen. Aber wer einen SUV besitzt, erhöht damit gleichzeitig das Risiko, Opfer von Autodieben zu werden. Denn diese haben sich auch 2012 wieder auf die großen Allrader fokussiert. Den Spitzenplatz der Beutewagen belegte dabei die SUV X5/X6-Reihe von BMW. Von jeweils 10.000 zugelassenen SUVs aus Bayern verschwanden im vergangenen Jahr 331 Exemplare. Beim Toyota Land Cruiser schlugen die Diebe ganze 219 Mal pro 10.000 zu-
gelassene Fahrzeugen zu. Werner und Anneliese können allerdings erst einmal aufatmen. Denn in Bayern werden weniger Autos geklaut als in anderen Bundesländern. So verschwanden 2012 in dem Freistaat jeweils nur zwei von 10.000 zugelassenen Autos, in Hamburg dagegen waren es 21 Fahrzeuge pro 10.000 Zulassungen. DRECK AUS DER DOSE Eine Sache fehlt jedoch noch, um das Glück unserer beiden Protagonisten zu vollenden: Denn ihr “liebstes Kind“ – das ist offensichtlich – wird wohl nie seinem eigentlichen Zwecke frönen können. Doch wenn der Geländewagen nicht ins Gelände kommt, muss das Gelände eben zum Geländewagen kommen.
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Abhilfe schafft – dem Himmel sei Dank – eine Firma aus dem britischen Shropshire. Sie bieten Besitzern von Allradfahrzeugen Schlamm zum Aufsprühen an – natürlich gefiltert, damit keine Steinchen den Lack zerkratzen. In London und den USA ist der Dosenmatsch bereits ein Renner. Die Warnungen des Herstellers sollten jedoch ernst genommen werden: Nutzen Sie das Spray nicht, um Ihre Nummernschilder unkenntlich zu machen oder die Scheinwerfer zu beschmutzen! Aber noch viel wichtiger: Lassen Sie sich beim Aufsprühen nicht von Ihren Nachbarn erwischen! Na dann – gute Fahrt!
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Partner
Munich Network Munich Network ist ein Verein von Technologieunternehmen zur einen und zur anderen Hälfte von Forschungseinrichtungen, Beteiligungsinvestoren, Finanzdienstleistern, Beratungshäusern und Unternehmerpersönlichkeiten. Mitglieder erzielen im Munich Network hohen Nutzen. Denn in den Netzwerken verbindet Munich Network Technologieunternehmer. Untereinander, mit Industrie und Anwendern, mit Forschung und Entwicklung, mit Investoren und über alle regionalen und nationalen Grenzen hinweg. Die zahlreichen Plattformen bieten den direkten Zugang zu Kontakten, Innovationen, Kapital, Know How und Perspektiven. Munich Network unterstützt so die Anstrengungen der Mitglieder für erfolgreiche Innovationen in etablierten und ebenso in jungen Technologieunternehmen. Die Mitglieder verstehen den industriellen Innovationsprozess als ein vernetztes, ineinander verzahntes System. Im Munich Network ist cleantech_net die Plattform für Clean Technology-Unternehmer, -Industrie, -Investoren, -F&E und -Interessierte. www.munichnetwork.com
Die REECO Group
Social-Startups.de Social-Startups.de ist eine Informationsplattform für all diejenigen, die sich für das Thema Social Entrepreneurship (soziales Unternehmertum) sowie nachhaltig innovative Geschäftsideen interessieren, die ein Social Enterprise gegründet haben oder dies noch tun möchten. Mit seiner redaktionellen Tätigkeit verfolgt Social-Startups.de ein höheres Bewusstsein für Social Entrepreneurship und gesellschaftlich relevante Geschäftsideen im deutschsprachigen Raum zu schaffen, aber auch angehende Gründerinnen und Gründer durch die Vorstellung von Neugründungen bzw. Gründungsprojekten mit dem Schwerpunkt Social Entrepreneurship dazu zu inspirieren, ihre eigenen Ideen in diesem Bereich umzusetzen oder weiterzuentwickeln. Darüber hinaus haben Gründerinnen und Gründer auf der Plattform die Möglichkeit, Ihre Projekte bekannter zu machen.
Die REECO Group mit Hauptsitz in Reutlingen ist in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz sowie energieeffizientes Bauen und Sanieren einer der größten europäischen Messe- und Kongressveranstalter. Seit der Gründung im Jahr 1997 hat REECO 1.000 Fachmessen und Kongresse durchgeführt, an denen im Jahresdurchschnitt über 50.000 Besucher und mehr als 2.000 Aussteller teilnehmen. Zum Veranstaltungsportfolio zählen derzeit jährlich neun Fachmessen und 60 Kongresse in Deutschland und Europa. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt rund 50 Mitarbeiter an fünf Standorten in Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien und Ungarn. Die nächsten Termine: RENEXPO®, 26. bis 29. September 2013, Augsburg RENEXPO® Austria, 28. bis 30. November 2013, Salzburg CEB®, 6. bis 8. März 2014, Stuttgart Q
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Heldenmarkt – Messe für nachhaltigen Konsum Der Heldenmarkt – Deutschlands führende Messe für nachhaltigen Konsum wächst stetig. Mit insgesamt 161 Ausstellern und 7.200 Besuchern im vergangenen Jahr ist der Hauptstadt-Heldenmarkt der größte der Messen unter dem Motto “Shoppen für Weltverbesserer“. In diesem Jahr nun findet der Heldenmarkt auch in den Metropolen München, Ruhrgebiet, Frankfurt am Main sowie Stuttgart statt. Der Heldenmarkt präsentiert Produkte und Dienstleistungen für einen nachhaltigeren Lebensstil. Aussteller mit grüner Mode, Upcycling-Produkten, umweltschonenden Mobilitätsangeboten, Ökostrom sowie ethischen Geldanlagen und natürlich Bio-Essen finden sich im Messespektrum. Alle Termine gibt es auf:
Hyperraum.tv Hyperraum.TV ist ein medienrechtlich lizenzierter Fernsehsender für Wissenschaft und Technologie. Er bietet sieben Tage in der Woche journalistisch gemachtes Programm mit Reportagen, Interviews und Studiosendungen. Ergänzt wird das unabhängige Programm mit Werbefenstern redaktionell gestalteter Infomercials aus der Industrie. Sämtliche Videos lassen sich on demand auch aus der Mediathek abrufen. Die Bereiche Erneuerbare Energien und Elektromobilität gehören zu den Schwerpunkt-Themen in der Berichterstattung des Senders. www.hyperraum.tv
World Resource Ventures Am 12. und 13. Juni 2013 findet im Berliner Tierpark im Schloß Friedrichsfelde ein europaweites Forum für kapital- und kontaktsuchende Unternehmen aus Ressourcenmanagement, Umwelttechnologien, Ernährung, Forsten, Landwirtschaftschaft u.v.m. statt. Es wird sowohl Gründern als auch mittelständischen Unternehmern die Gelegenheit geboten, sich Finanziers und möglichen Kunden vorzustellen. Erwartet werden 400 Teilnehmer aus ganz Europa, Israel, den USA und Kanada, die die ungewöhnliche Location des herrschaftlichen Schlosses inmitten eines 180 ha großen Landschaftsparks nutzen. www.worldresourceventures.com
www.heldenmarkt.de
Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V. Der gemeinnützige MTP-Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V. wurde 1981 als Studenteninitiative gegründet, um die Marketingausbildung an Universitäten praxisnäher zu gestalten. Heute verstehen wir uns als das größte generationsübergreifende Netzwerk aus Studenten, Professionals, Unternehmen und Wissenschaft. Dafür engagieren sich an 17 Hochschulstandorten und in 17 Alumni-Clubs rund 3.200 Mitglieder ehrenamtlich. Seit 30 Jahren steht MTP für “Marketing leben“. Zahlreiche Veranstaltungen und Beratungsprojekte zeigen die Leistungsstärke des Vereins. Dazu gehört auch der Green Marketing Day Ende Oktober 2013, ein Kongress, der von der Geschäftsstelle Berlin organisiert wird. An diesem Tag soll das Thema Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis durch Workshops, Vorträge und eine Podiumsdiskussion für die Studierenden dargestellt werden. www.mtp.org
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IMPRESSUM HERAUSGEBER CleanEnergy Project / GlobalCom PR-Network GmbH Ralf Hartmann (V. i. S. d. P.) Münchener Straße 14 85748 Garching b. München T: +49 89 360 363 3 www.gcpr.de | www.gcpr.net www.cleanenergy-project.de
REDAKTION Chefredaktion Corinna Lang Redaktionsleitung GoGlobal Wibke Sonderkamp Redaktion Franziska Buch, Ralf Hartmann, Josephin Lehnert, Jenny Lohse, Matthias Schaffer, Sophie Schmid
Stellenbörse Sie sind auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern im Bereich erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit? Unsere Stellenbörse steht Ihnen kostenfrei zur Verfügung: www.cleanenergy-project.de/jobs
Eventkalender Sie organisieren eine Messe, eine Konferenz oder ein Networking-Event zu Energie- und Umweltthemen? Veröffentlichen Sie Ihre Veranstaltung in unserem Eventkalender: www.cleanenergy-project.de/events
Projektdatenbank Sie haben ein spannendes Cleantech-Projekt und suchen für dieses noch Unterstützer? Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihr Projekt vorzustellen oder gezielt nach interessanten Projekten zu suchen: www.cleanenergy-project.de/projekte/cleanenergyprojektdatenbank
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Autoren Florian Simon Eiler, Mohammed El Batta, Joachim Kern, Daniel Seemann, Ola El Sissy, Christin Springer, Nidal Abou Zaki GESTALTUNG Tapetenwechsel Brigitte Günther TITELSEITE Bild © bigstock ANZEIGENBETREUUNG Corinna Lang T: +49 89 360 363 42 E: corinna@gcpr.net Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Dieses Magazin wurde nach dem weltweit höchsten Standard für Öko-Effektivität produziert.
Wäre es nicht schön, wenn Sie mit Ihrem
clean energy-Magazin
BIO-Tomaten züchten könnten?
Cradle to Cradle®-Druck macht’s möglich. Als Pionier für nachhaltige Printproduktion freuen wir Ökoef ard für kpro d n uns, dass wir auch dieses Heft nach dem weltweit a t S er ruc Höchst -Cradle®-D nent höchsten Standard für Öko-Effektivität produzieren o t o Cradle e Druckkomp h durften. So kann dieses besondere Lifestyle-Magazin c i iert. Sämtl f optim u a l nach seinem Lebenszyklus wieder in biologische Kreiss i e Kr läufe zurückfließen und damit für weitere Generationen nützlich bleiben – zum Beispiel als Komposterde für Ihren Gemüsegarten. Mehr über den weltweit einzigartigen Cradle to Cradle®-Druck aus dem Kommunikationshaus gugler* erfahren Sie unter PrintTheChange.com
gugler* denkt weiter. Ihr Ansprechpartner: Julia Welz, julia.welz@gugler.at, T +43 2752 500 50-246 gugler GmbH, Auf der Schön 2, 3390 Melk www.printthechange.com, www.gugler.at
F채lle nicht den Baum, der dir Schatten spendet.
Arabisches Sprichwort
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