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MutterNacht 08.05.2021
MutterNacht – Licht und Schatten Mutter- und Elternsein ist kein Kinderspiel - 8. Mai 2021- mutternacht@hdf.it
Vorbereitung der MutterNacht 2021
Frühstück ans Bett, ein Geschenk, Mittagessen im Restaurant. Das ist das idyllische Bild des Muttertags, der die Mütter für einen einzigen von 365 Tagen in den Mittelpunkt stellt. Seit 2015 organisieren verschiedene Südtiroler Sozial-Organisationen am Tag vor dem Muttertag, der seit 1914 ausgehend von den USA an jedem zweiten Sonntag im Mai begangen wird, die MutterNacht. In der MutterNacht kommen die dunklen Seiten und Gefühle zur Sprache, die Schatten, die mit dem Muttersein, mit dem Elternsein verbunden sind. Mutterschaft ist eine gesellschaftliche Verantwortung.
Sechs MutterNächte wurden bisher in Südtirol veranstaltet, treibende Kraft und Moderatorin der Veranstaltung ist die Hebamme Astrid Di Bella. Organisator das Haus der Familie. Je nach Thema waren unterschiedliche, themenrelevante Vereinigungen aus Südtirol beteiligt. Auftakt war 2016 „Geburt und dann?“, es ging um Schwangerschaft im Teeny-Alter; 2017 um Kinder mit Beeinträchtigung; 2018 um das Thema Kindstod, vor oder nach der Geburt, 2019 um Frühgeburt und in der MutterNacht 2020 um die unerfüllte Sehnsucht nach einem Kind. Am kommenden 8. Mai 2021 steht "Muttersein und Krankheit" im Fokus. Und eine der Partnerorganisationen ist die Südtiroler Krebshilfe.
Neben Experten rund um das jeweilige Thema, kommen im Rahmen der MutterNacht vor allem die Mütter zu Wort. Ihre Geschichten stehen im Mittelpunkt. Gelebte Mutterschaft in all ihren Facetten. Eine Veranstaltung, die Mütter aber auch Eltern aus dem Schatten holen möchte, die aufzeigen will, dass Muttersein und Elternsein nicht nur Idylle ist, sondern nicht
selten eine harte Realität, die Mütter/ Eltern an ihre Grenzen bringen kann, eine Realität, die manchmal nur schwer zu (er)tragen ist.
Die Sensibilisierungskampagne MutterNacht, die in deutschsprachigen Nachbarländern schon eine lange Tradition hat, will aber nicht nur die schwierigen Aspekte der Mutterschaft ansprechen, sondern auch Möglichkeiten aufzeigen, wo und wie sich Mütter und Paare Unterstützung holen können.
Die sechste MutterNacht, am 9. Mai 2020, fand Covid bedingt online statt. Geplant waren nicht nur eine öffentliche Podiums-Diskussion mit Betroffenen, Angehörigen und auch Kindern sowie Experten am Bozner Rathausplatz, sondern auch eine Fachtagung zum Thema der Sehnsucht nach einem Kind, die zunächst verschoben und schließlich abgesagt werden musste.
Im Fokus der MutterNacht 2021 steht das Thema Krankheit. Was passiert, wenn die Mutter krank ist, der Vater oder auch das Kind. Wie wirkt sich das auf das Familienleben aus? Wobei Krankheit im weitesten Sinn interpretiert ist. Chronische Krankheiten, Herzkrankheiten, Krebs, aber auch Depression oder Sucht, Alkoholismus, Abhängigkeit von Drogen oder Spielsucht.
Eine schwere Krankheit belastet die gesamte Familie, ist mit Angst und oft auch mit Scham verbunden. Im Familiensystem tun sich Lücken auf, Rollen verändern sich. Kinder leiden besonders. In der siebten MutterNacht am 8. Mai 2021 geht es um den Umgang Erwachsener mit der eigenen Krankheit, um die Unterstützung der Partnerin oder des Partners, um die Reaktion der Kinder, um Chancen und Möglichkeiten. Betroffene Erwachsene, Jugendliche und Kinder sind eingeladen, bis Ende Februar 2021 von ihren Erfahrungen zu schreiben, zu zeichnen oder Fotos einzureichen – gerne auch anonym. Daraus entsteht ein Buch, das beitragen soll, das Tabu aufzubrechen. Zuschriften bitte an: mutternacht@hdf.it
Kinder schwer kranker Erwachsener sind großen Belastungen ausgesetzt. Sie müssen sich früher und intensiver als andere Gleichaltrige mit Krankheit und Tod befassen, mit der Angst um die Mutter oder den Vater zurechtkommen oder auch selbst für ihre Eltern sorgen. Sie verzichten auf alltägliches Kinder- und Jugendleben, müssen Verantwortung tragen und können bei der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme nicht auf die Unterstützung beider Eltern zählen.
Mehr als um sich selbst, sorgen sich Erkrankte häufig um ihre Familienmitglieder. Diese Ängste vergrößern sich, wenn sie nicht ausgesprochen werden. Angehörige sind auf die Aufgaben und Belastungen, die bei der Betreuung erwachsener PatientInnen auf sie zukommen, nicht vorbereitet. Partnerschaften werden enorm belastet.
Termin der MutterNacht 2021 ist der 8. Mai und die Hoffnung groß, so Astrid Di Bella, dass sie real stattfinden kann.
Weitere Informationen unter +39 333 235 9589. •
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Aktionstag am 11.05.2019 mit Eltern und Kindern/Frühchen
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Künstlerische Darbietung zum Thema "Zu früh geboren" am 11.05.2019
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Diskussionsrunde Musterplatz am 12.05.2018 Bozen "Der Trauer Raum geben – Wenn ein Kind stirbt"