Im Takt des Geldes (20 Seiten)

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Eske Bockelmann

Im Takt des Geldes Zur Genese modernen Denkens


E-Book 2013 © Conzett Verlag by Sunflower Foundation, Zürich ISBN 978-3-0760-028-3 »Im Takt des Geldes« ist als Printausgabe beim zu Klampen Verlag erschienen. www.conzettverlag.ch www.sunflower.ch


INHALT Dieses Buch Erstes Kapitel I Eintritt B체rgersteig Rhythmus (gr.-lat.) Eine Schranke Dyonysisches und Weltgeist Und nat체rlich Natur Ein klassischer Irrweg II Befund Experimente Ein unscheinbarer Reflex Zwei und drei und potenziert Reflex und Klang Musik, taktrhythmisch Verse, akzentmetrisch III Evidenz gegen Geschichte Gesetz vs. Proportion Das geschichtliche Apriori Rhythmik in Mittelalter und Renaissance Epoche 1618, 1624 Ein offenes R채tsel Zweites Kapitel I Ein R채tsel des Neuen Wo nicht zu suchen ist


Was außerdem nicht sein kann Einiges Vage von der Neuzeit Zahlendes Publikum Dur und Moll Ad infinitum II Drei Bestimmungen Das BEDING, zum Ersten Das BEDING, zum Zweiten Geld? Betonung als Inhalt Reine Synthesis Die Synthesis am Geld III Eine einzigartige Abstraktion Geld entsteht – was entsteht da? Antike: Ökonomie ohne »Wirtschaft« Mittelalter: ein europäischer Sonderweg Das ›lange‹ 16. Jahrhundert Absoluter Wert Die Übertragung Drittes Kapitel I Anstoß Innen und Außen Vom Denken Wohin? seven chances Ansichten einer Revolution Gesetz, Experiment und Fortschritt II Was ist revolutionär? Programm: Empirie


Ein Apriori für die Dinge selbst Mathematik als Apriori Reine Zahlen Ursprung einer reinen Welt Die Welt aus 0 und 1 III Calculus, Analysis, Funktion Die Wissenschaft und der erste Beweger impetus ohne Sklaven Das Dreieck des Oresmius Galileos Linien Funktion und Variable da capo: Gesetz, Experiment und Fortschritt Viertes Kapitel I Die Wissenschaft im Plural Kleiner Katalog der Formen Noch einmal: wohin? Die Neuzeit der Philosophie Mystik Subjekt-Objekt Descartes’ Regulae, Descartes’ Discours II Der methodische Zweifel Reguläre Erkenntnis Denken in zweierlei Form Denken und Sein Die andere Seite Wachs ohne Merkmal Einheit der neuzeitlichen Philosophie III Einen Schritt weiter: Spinoza Und vollendet: Leibniz


Monade Kontinuum und Potenzierung F端lle des Inhalts Und immer weiter Von absoluter Erkenntnis Zum Schluss Literaturverzeichnis


Dieses Buch ist die Geschichte einer Entdeckung. Ja, es geht hier auch ums Geld, und zwar zum einen so, wie wir es ganz alltäglich kennen – alltäglich und geheimnislos. Doch was es darin zu entdecken gibt, es führt zugleich in Tiefen, wo bisher nichts als Dunkel war, unerahnt und undurchdrungen. Was ich erkunden wollte, war zunächst nicht das. Erkunden wollte ich ein Stück von dem, was in uns unwillkürlich ist. Es war der Rhythmus – und auch von ihm nur ein ganz kleiner Teil: seine Wandlung zu Beginn der Neuzeit. Kaum jemand weiß von dieser Wandlung, neu entdecken aber musste ich sie nicht, das hatten Andere bereits getan. Nur ernst genommen hatte sie noch niemand, niemand hat sich je gefragt, wie es zu ihr hat kommen können. Dieser Frage ging ich nach, und ohne nach der ersten oder zweiten Wendung aufzugeben – aber ohne auch für lange Zeit zu ahnen, wie weit die Wendungen und Weiterungen reichen würden und wie tief hinab. Der gebannte und gespannte Blick auf den einen historischen Punkt, so hat er sich zuletzt geweitet zum Blick auf die geschichtliche Landschaft der gesamten Neuzeit. Oder genauer: zu einem Blick in diese Landschaft, in das, was sich darunter dehnt und dessen Tiefen auch Tiefen unseres Denkens sind. Staunend wird man sich mit einem Mal vor einer Erklärung sehen, nach der so lange vergeblich geforscht worden ist: Wie es zur modernen Naturwissenschaft kommt, wodurch sie zu ihrem neuen Denken gelangt. Es wird sichtbar, was zur gleichen Zeit die Philosophen dazu zwingt, grundsätzlich anders, neu zu denken: neuzeitlich. Und man erkennt: Was da ausgreift bis ins Größte, Weiteste, es wirkt jetzt – in diesem Augenblick – im Innersten des eignen Selbst. Was es hier zu entdecken gilt, dessen Name, seine kürzeste Bestimmung, ist dieses Buch. Und der Leser wird sich die Sache nicht einfacher machen können, als sie mir geworden ist. Ganz wird er sie erst durchmessen müssen, bevor er sie ganz ermisst. Den frühesten Fund zwar wird ihm das erste Kapitel an die Hand geben, eines Rätsels Lösung das zweite, aber das dritte wird neue Zumutungen an ihn stellen, und erst wenn er die Zumutungen des vierten in aller Schärfe empfindet, wird er umfassen, was das erste ihm erzählt. Er wird Unbekanntes, Neues zu gewahren haben gerade in dem, was sich sonst


von selbst versteht, dort, wo die gediegensten Gewissheiten herrschen. Die gelten hier nicht mehr. Das wird verschrecken wie alles Unerhörte, und mehr noch, es wird auch gefährlich: Denn was hier entdeckt ist, es hat nicht seiner Entdeckung geharrt, es hat sich ihr im Gegenteil energisch über vier Jahrhunderte hinweg erfolgreich widersetzt – auch davon wird zu handeln sein. Diesen Widerstand schürt eine große Kraft: Der Leser wird sie wohl und vielleicht übel selbst empfinden. Denn was immer er hier liest, es weist auch auf ihn selbst – es weist in unser Selbst. Deshalb gilt es hier eine Kraft aufzuwenden, größer noch als die, mit deren Hilfe jenes sich verborgen hält. Dieses Buch versucht dorthin den kürzesten Weg zu weisen, durch ein Gelände, das sich vertraut und doch unendlich fremd nun vor uns dehnt. Nicht jeden Flecken auf dieser Weite kann der Weg berühren, doch war es meine Mühe und meine Freude, ihn mit allen notwendigen Windungen so zu legen, dass am Ende ein Überblick gewonnen ist. Dieser Blick jedoch, der unsere Wirklichkeit so tief verändert zeigt, muss selbst, indem er das Verborgenste entdeckt, auch diese Wirklichkeit verändern.


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Wir sprachen 端ber Rhythmus im allgemeinen und kamen darin 端berein, dass sich 端ber solche Dinge nicht denken lasse. Johann Peter Eckermann: Gespr辰che mit Goethe, 6. April 1829


I Eintritt Vom Rhythmus versteht jeder alles, weil er von Rhythmus nichts verstehen muss, um ihn vollständig zu kennen, nämlich zu empfinden. Was Rhythmus ist, muss ich deshalb niemandem erklären. Jeder weiß davon genug, selbst wenn ihm schwer fallen sollte zu sagen, was er da weiß. Jeder weiß genau so viel davon, wie er für alle Fälle nötig hat: eben um Rhythmus zu empfinden. Dies, nichts anderes entscheidet hier, denn wenn es entschieden hat, wenn ein Hörender etwas als rhythmisch empfindet, ist Rhythmus einfach da, niemand braucht zu rätseln und zu raten, es bedarf keiner Definition und keines Gelehrten, keiner Erklärungen, die jemand dazu abgibt. Rhythmus ist ebenso gedankenlos und ohne alle bewusste Anstrengung zu verstehen wie die Zeit. Und doch, wie bei ihr verliert sich alles Einfache im selben Augenblick, da man versucht, sich Rechenschaft darüber abzulegen. Eben dies aber habe ich vor zu tun. Am Rhythmus, nicht an der Zeit. Denn beide sind sehr wohl zu trennen, wie eng verflochten sie sonst auch sein mögen. Erschwert und zumindest verschleiert wird ihre Unterscheidung, wo Rhythmus ganz zum objektiven Phänomen genommen wird: als der zeitlich strukturierte Ablauf einer Sache. Natürlich hat es sein Recht, vom Rhythmus eines Films zu sprechen, vom Rhythmus eines Tags, eines Gesprächs oder einer bestimmten S-Bahn-Linie. Sie alle lassen sich in Zeitangaben fassen, im zeitlichen Verhältnis ihrer Teile und Abschnitte, aber in diesen Zeitangaben sind sie auch schon vollständig gefasst, keine rhythmische Empfindung muss mich außerdem durchzucken, wenn die S-Bahn pünktlich einfährt. Nichts spricht also zwar dagegen, den objektiven Zeitablauf von was auch immer dessen Rhythmus zu nennen, aber es klärt mir nichts von dem, weshalb man überhaupt von Rhythmus spricht: seine Unterscheidung nämlich von dem, was einmal nicht rhythmisch ist. Wenn jede periodische Wiederholung, das Tuckern eines Motors oder der Wechsel von Tag und Nacht als solche rhythmisch sind, und nicht nur alles Periodische, sondern was immer sich geordnet bewegt oder, interessanter noch und bei weitem häufiger, was sich nicht geordnet bewegt, was sich also nur überhaupt verändert, alles eben, was zeitlich »strukturiert« verläuft, dann heißt rhythmisch zuletzt alles, was nicht verharrt. Auf diese Weise jedoch wird Rhythmus als nichts Anderes definiert als Zeit selbst: Wo immer Zeit sein soll, hat sich etwas zu verändern, und wo sich etwas verändert, da hat es seine Zeit. Eine Bewegung deshalb als »Rhythmus« zu


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fassen, sagt ihr nur auf den Kopf zu, dass sie in der Zeit verlaufe und »zeitlich« sei – zeitliche Bewegung: eine Tautologie. Forscher, die sich ihrer bedienen, beginnen ihre Erklärungen zum Rhythmus etwa damit, dass sie den Herzschlag beschreiben, als dessen Impulsgeber den Sinusknoten erwähnen und weiter die Muskelzellen, die sich notfalls selbst den Impuls geben; dann sprechen sie allgemein von den Nervenzellen mit ihrem Feuern von Signalen und stehen alsbald, da sich ohnehin jede Zelle teilt, da sie wird und vergeht und weil sich am Lebenden letztlich alles, sofern es nicht mausetot ist, irgendwie rührt, bewegt und verändert, vor dem erstaunlichen Schluss: Rhythmus sei »Prinzip des Lebens«. Andere sehen auch darin noch nicht genug der Ehre, denn nach demselben Lebens-»Prinzip« hält ja auch die toteste Materie nicht still. Moleküle kennen die unermüdliche Brownsche Bewegung, die erst auf einem erzwungenen Nullpunkt zur Ruhe käme, Atome machen es ihnen nach, und schon die Elektronen verweilen so wenig an einem festen Ort, dass sie nur noch statistisch irgendwo anzutreffen sind. Entsprechend rüttelt es und schüttelt sich, driftet, rast und zittert es bis ins immer Kleinere vor sich hin, hinunter bis zu den Quarks und weiter zu allen im Moment noch unnennbaren Teil-Teil-Teilchen. Wie aber im Kleinen, so erst recht im Großen: Die Planeten im Sonnensystem, die Sonnensysteme in der Galaxis, die Galaxien im Universum, die Universen im Multiversum und all das zuletzt noch, wie es heißt, im großen Auf und Ab von Big Bang zu Big Bang – allüberall Bewegung und, zumindest im mittleren Größenbereich, je toter, desto regelmäßiger und folglich, wenn es denn wäre, um so viel rhythmischer. Wer will, selbstverständlich, der mag all das, und also die gesamte Welt von vorn bis hinten und von top zu bottom, »Rhythmus« nennen, weil alles sich bewegt: der Kosmos als einziger großer Tanz, als Fest und Jubel. Wem ein Eisklumpen wie der Uranus oder die Ringe des Saturn als Eiswüsten zerschroteter Materie eine solche Vorstellung nicht abkühlen, dem mag das Bild Freude machen. Ich bestreite jedoch, dass es mehr leistet, als den Begriffen »Bewegung«, »Veränderung« oder »Zeit« einen weiteren nur gleichbedeutend an die Seite zu stellen. Und wenn sich »Rhythmus« jedenfalls dadurch von ihnen unterscheiden soll, dass er deren Binnenstruktur meint, den Ablauf einer Gesamtbewegung im Einzelnen, die besonderen Zustände innerhalb anhaltender Veränderungen, einen bestimmten Verlauf in der Zeit, gut, so hätte er seine gewisse Anschaulichkeit. Rhythmus aber zum Prinzip erheben, ob des Lebens oder des Kosmos, heißt bloß der theoretisch dürftigen Tatsache staunende Göttlichkeit zusprechen, dass sich überhaupt etwas bewegt und nicht nichts. Es mag ein Wunder sein. Die Freude, es auf das eine Wort zu bringen, als wären die Millionen und Abermillionen Arten von Bewegung, da das Wort es will, nur Abkömmlinge dieses Einen, von »Rhythmus«, teile ich nicht. Ich werde von demjenigen Rhythmus sprechen, an den man zu allererst denkt, wenn man seinen Namen sagt: Rhythmus, den man beim Hören wahrnimmt, Rhythmus, den


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man mit Klängen verbindet und mit Tanz, den wir an Musik wahrnehmen und an Versen, der in die Glieder fahren kann, der ins Ohr geht oder den man mit Fingern auf die Tischplatte trommelt. Es ist das, was man, indem man es hört, als rhythmisch empfindet: eine Sache also der Wahrnehmung, subjektiver Rhythmus. Schon das macht ihn ungeeignet zu einer Metaphysik des Kosmischen oder des »Lebens« qua Bewegung. Sollte ich einmal gelangweilt dasitzen und es erklingt ein Stück im Salsa-Rhythmus, wird er mich zum Tanzen treiben: Er tut seine subjektive Wirkung mittels Wahrnehmung. Anders, wenn es still bleibt: Dann helfen mir sämtliche Millionen Rhythmen nichts, in denen da jeden Augenblick meine Zellen zucken, pulsieren und feuern oder in denen die Atome meines Lehnsessels das tollste Spektakel aufführen. Wenn sie an meiner statt tanzen, schön für sie – ich selber habe nichts davon, für mich ist es so viel, als gäbe es sie nicht. Dass ich von ihnen weiß und manches über ihre Beweglichkeit gelernt habe, ändert nichts daran, dass sich der Sessel, auf dem ich sitze, keinen Millimeter von der Stelle rührt. Mögen auch die Moleküle rasen, daraus werden niemandem Ekstasen. Die des Rhythmus hängen an etwas Anderem. Und eben dies Andere bestimmt seinen einfachen und genauen Unterschied zur Zeit. Der Zeit entkommt bekanntlich nichts und niemand. Da alles, was sich regt, sich in ihr bewegt, ist auch alles, was wir wahrnehmen, ausnahmslos zeitlich, immer und in jedem Fall zeitlich. Bei keinem Klang etwa, den wir vernehmen, ließe sich die Frage stellen: Ist er nun zeitlich oder nicht? Verläuft er in der Zeit oder außerhalb von ihr? Ein solches Außerhalb der Zeit gibt es für uns nicht, und in Bezug auf Zeit wäre die Unterscheidung grundsätzlich ohne Sinn. Für den Rhythmus dagegen ist sie entscheidend: Ist dies oder jenes rhythmisch oder nicht? Jeden Klang beurteilen wir unwillkürlich danach, ob wir ihn als rhythmisch empfinden, bei jedem Klang unterscheiden wir, indem wir ihn hören, ob er uns rhythmisch ist oder eben nicht. Wann immer wir etwas hören, treffen wir diese Unterscheidung, unablässig und unwillkürlich fällen wir darüber unser Urteil, ohne dass wir darauf achten, ohne dass wir dies Urteilen überhaupt bemerken müssten. Die gewisse Resonanz, die ein als rhythmisch wahrgenommener Klang in uns findet, anders als ein nicht-rhythmischer, mag das eine oder andere Mal nur gering sein und mag oft genug wie ungehört in uns verhallen, wenn wir nicht bewusst auf sie achten. Aber es gibt sie und sie ist es zugleich, mit der uns Rhythmus bis zur Ekstase ergreifen kann. Das vermag die Zeit als solche nicht, kein Sonnenumlauf vermag es und kein Urknall, von dem wir nichts hören. Dies Urteil nach rhythmisch oder nicht-rhythmisch ist auch keine Frage des Geschmacks. Geschmack darf entscheiden, ob wir einen bestimmten Rhythmus mehr goutieren als einen anderen, ob jemand zwar diesen Rhythmus mag, aber jenen anderen nicht, Tango eher als Salsa. In der grundsätzlichen Unterscheidung nach rhythmisch oder nicht entscheidet dagegen kein Gutdünken, nicht Lust und Laune, sie zeigt sich vielmehr


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klar bestimmt. Vielleicht mögen wir den Rhythmus eines gängigen Musikstückes nicht, trotzdem wissen wir, dass es Rhythmus ist. Jemand hört Musik – und »weiß«: Das ist rhythmisch; er hört das Geräusch eines Staubsaugers – und »weiß«: nicht rhythmisch. Das Zusammenknüllen von Papier, das Herunterfallen einer Zahnbürste, die Bewegung von Blättern im Wind, alles Mögliche ergibt Klänge und Geräusche, die zwar ihre zeitliche Struktur aufweisen, an denen wir aber nichts empfinden, was uns rhythmisch wäre. Wie sollte es auch anders sein, natürlich: Es gibt rhythmische genausogut wie nicht-rhythmische Klänge. Nichts daran scheint schwierig, nichts geheimnisvoll. Und doch sind die Geheimnisse, die darin liegen, tief genug, dass sie selbst den Geheimrat Goethe, einen Großmeister des sprachlichen Rhythmus, in Desperation haben stürzen können. Und nicht, dass sie sich seit seinen Zeiten geklärt hätten. Im Gegenteil, der durchaus klägliche »Stand der Forschung« lautet heutzutage so: Vorerst muss man sich damit abfinden, dass es eine Übereinkunft über den Begriff des Rhythmus nicht mehr gibt. Das betrifft auch die Termini Metrum, Takt, Periode usw. Sie sind heute unbestimmter und vager, als sie es je zuvor waren. »Es ist bekannt, wie ungeheuer schwer es für uns heute ist (wer wollte es nicht zugeben?), mit diesen Termini richtig zu verfahren, sie objektiv gültig zu interpretieren und gegeneinander abzugrenzen«. Jede Studie über den Gegenstand stimmt dem zu. Und diejenigen, die vorschnell versuchen, aufzuräumen und klarzustellen, vermehren die Unzahl der schon vorhandenen Definitionen um eine weitere.1 Oder machen sich so davon, dass sie die Frage nach der Rhythmuswahrnehmung, was man als rhythmisch also empfindet, im Namen strenger Wissenschaft einerseits als bloß »populäre« Deutung und andererseits als zu schwierig abtun: »Ein Handicap für die naturwissenschaftliche Forschung ist, dass Rhythmus in populärer Lesart eine subjektive Komponente hat und damit zwangsläufig auf methodisches Glatteis führt.«2 Also weg mit der »subjektiven Komponente« – und Pech für den Rhythmus! Von einer Fläche, die derart rutschig und unsicher ist, heißt es naturwissenschaftlich fernbleiben: Betreten verboten! Wir aber werden uns nun auf diese Fläche begeben – und ich kann den Leser nur ganz in diesem Sinne warnen: Es gibt genug Gelegenheit auszugleiten. Aber man muss nicht stürzen. Bürgersteig Das Kapitel »Rhythmus« in Elias Canettis Masse und Macht beginnt so:

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Wilhelm Seidel: Rhythmus. Eine Begriffsbestimmung. Darmstadt 1976, S. 5. Gerold Baier: Rhythmus. Tanz in Körper und Gehirn. Reinbek bei Hamburg 2001, S. 11.


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Der Rhythmus ist ursprünglich ein Rhythmus der Füße. Jeder Mensch geht, und da er auf zwei Beinen geht und mit seinen Füßen abwechselnd am Boden aufschlägt, da er nur weiterkommt, wenn er immer wieder aufschlägt, entsteht, ob er es beabsichtigt oder nicht, ein rhythmisches Geräusch. Die beiden Füße treten nie mit genau derselben Kraft auf. Der Unterschied zwischen ihnen kann größer oder kleiner sein, je nach persönlicher Anlage oder Laune. Man kann aber auch rascher oder langsamer gehen, man kann laufen, plötzlich stillstehen oder springen. Immer hat der Mensch auf die Schritte anderer Menschen gehört, er war sicher mehr auf sie bedacht als auf die eigenen. Auch die Tiere hatten ihren wohlvertrauten Gang. Von ihren Rhythmen waren viele reicher und vernehmlicher als die der Menschen. Huftiere flohen in Herden davon wie Regimenter aus lauter Trommlern. Die Kenntnis der Tiere, von denen er umgeben war, die ihn bedrohten und auf die er Jagd machte, war das älteste Wissen des Menschen. Im Rhythmus ihrer Bewegung lernte er sie kennen. Die früheste Schrift, die er lesen lernte, war die der Spuren: Es war eine Art von rhythmischer Notenschrift, die es immer gab; sie prägte sich von selber dem weichen Boden ein, und der Mensch, der sie las, verband mit ihr das Geräusch ihrer Entstehung.3 Dieses Abenteuer-Idyll muss ich leider stören. Ein Bürger des 20. Jahrhunderts geht auf dem Trottoir, hört das tok tok seiner Absätze und empfindet daran Rhythmus. Unwillkürlich empfindet er es, und so unwillkürlich, wie sich diese Empfindung bei ihm einstellt, so sicher meint er, sie müsse den frühesten und ursprünglichsten Bedingungen der Menschheit entstammen, solchen, die ihn, den Bürger, mit dem Jäger und Sammler prähistorischer Zeiten verbinden, nein, kürzer noch: Bedingungen, »die es« ganz einfach schon »immer gab«. Das bürgerliche Wissen hält sich ja gerne für »das älteste Wissen des Menschen«. Und allerdings, wo auch gäbe es zu diesem Glauben eher Anlass als beim Rhythmus? Rhythmus zu empfinden wird man ja nicht gelehrt, man bekommt es nicht erst durch Übungen beigebracht, die Empfindung, etwas sei rhythmisch, stellt sich unwillkürlich ein und ist so tiefe, so allernatürlichste Natur, dass man gar nicht umhin kommt, sie deshalb auch den Tiefen der Natur zuzuschreiben. Keine Überlegung, die hinter sie zurückgreifen, kein Gedanke, von dem sie sich ableiten, kein Diskurs, dem sie sich verdanken könnte. Sie lässt sich nur hinnehmen, und gerade darin, dass sie in dieser Weise unhintergehbar ist, liegt ihre strikte Natürlichkeit. Die aber zwingt zu der Überzeugung, sie wäre auch ewig wie die Natur: Das Maß, wie weit zurückliegenden Zeiten sie Canetti deshalb zuschreibt, gibt nur das Maß wieder, wie sehr sie uns natürlich ist. Uneingeschränkt zu

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Elias Canetti: Masse und Macht. Hamburg 1960, S. 30.


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allen Zeiten soll es sie so gegeben haben wie für uns – das heißt: So uneingeschränkt ist sie unserer Wahrnehmung a priori. Daher Canettis Ursprungsmythos vom Rhythmus in seiner ganzen unbekümmerten Ungeschichtlichkeit. Aber noch einmal: Hat das Absehen von Geschichte in diesem Fall, selbst wenn man vielleicht anders konstruieren wollte als mit den Füßen, nicht sein gutes Recht? Gehen wir einmal mit Canetti und setzen voraus, jeder Mensch – Indianer und Old Shatterhand ausgenommen – werde beim Gehen unweigerlich, »ob er es beabsichtigt oder nicht«, ein Geräusch verursachen. Ergibt sich dann nicht wirklich und notwendig, jenseits aller geschichtlichen Entwicklung und Unterschiede, »ein rhythmisches Geräusch«? Sicherlich, laut Voraussetzung, ein Geräusch – was aber macht es zu einem rhythmischen? Laut Canetti gilt: Das Geräusch ist schon rhythmisch. Es soll seinen Rhythmus als die Eigenschaft, nicht bloß irgendein, sondern rhythmischer Klang zu sein, offenbar fix und fertig in sich tragen, denn eben damit soll es Rhythmus ja »ursprünglich«, wie es heißt, auf die Welt bringen. So die Logik von Canettis Ursprungsmythos: Da entsteht ein Geräusch, und weil dieses Geräusch schon als solches rhythmisch wäre, soll mit ihm zugleich Rhythmus entsprungen sein. Und den Menschen, da sie Geräusch und in ihm Rhythmus hören, würde es auf diese Weise eine »ursprünglich«-erste Kenntnis von Rhythmus einprägen. Nur: Wer hätte die Menschen gelehrt, erst genau dieses Geräusch als rhythmisch zu erkennen und nicht schon das Rauschen der Blätter oder das Plätschern des Bachs? Wem jetzt die Antwort einfällt: Weil das eine Geräusch rhythmisch ist und die beiden anderen nicht, der eben trifft – wie Canetti selbst – genau die Unterscheidung, die doch erst »ursprünglich« hergeleitet werden soll: Die Bestimmung »rhythmisch« und also die Unterscheidung nach rhythmisch oder nicht sollte das Ergebnis der Herleitung sein und wird es aber nur, indem sie dafür in aller Pracht schon vorausgesetzt wird. Canettis eingängige Herleitung stellt die Dinge ganz einfach auf den Kopf. Die Dinge tragen zwar allerlei Unterschiede an sich, wenn sie auf die Welt kommen und solange sie auf der Welt sind, aber sie geben nicht die kategorialen Unterscheidungen vor, mit denen dann die Menschen sie belegen. Kein Geräusch trägt die Aufschrift mit sich herum: Mich empfinde und beurteile unbedingt als rhythmisch! oder: Mich empfinde und beurteile um Himmels willen keinesfalls als rhythmisch! Eine solche Unterscheidung geht nicht von den Dingen aus, sondern notwendig von den Menschen, die sie vornehmen. Und die Erkenntnis, dass es sich mit dergleichen so verhält, ist inzwischen steinalt; nur just beim Rhythmus hat sie sich noch keinmal einstellen wollen. Seltsam genug. Indem Canetti von der Entstehung eines spezifisch rhythmischen Klangs schreibt, hat er notwendig die Unterscheidung zwischen rhythmischen und nicht-rhythmischen Geräuschen getroffen, und er muss sie treffen: eben weil unsere Empfindung es tut. Sie nimmt diese Unterscheidung nicht bloß begrifflich, sondern ohne Unterlass real vor,


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indem sie auf einen Klang, den sie als rhythmisch wahrnimmt, in einer Weise reagiert, die sich bei anderen Klängen nicht einstellt. Deshalb ist kein Ton, kein Geräusch, kein Ereignis je als solches rhythmisch, keines kann es von sich aus sein. Man muss sie schon als rhythmisch empfinden, damit sie überhaupt erst zu Rhythmus werden, nämlich bestimmt werden. Andererseits: Was liegt daran? Ob er jetzt im Klang selbst liegt oder erst des Subjekts bedarf, das ihn dann erst im Klang wahrnimmt – was ist damit gewonnen? Denn eines ist doch ganz sicher nicht zu bestreiten, nämlich dass wir – nur Vorsicht: das »wir« ist ein verfängliches Pronomen –, dass also wir das Geräusch von Schritten tatsächlich als rhythmisch empfinden. Geradeso wie Canetti. Zu fragen ist deshalb vor allem, welche Art von Klang oder Geräusch wir als rhythmisch empfinden. Wodurch ist jener Klang charakterisiert, dass sich bei uns diese Empfindung einstellt – und zwar derart fraglos und »ursprünglich«, dass jedermann die Annahme zwingend erscheint, »der Mensch« und »jeder Mensch« müsse es von den Ursprüngen an stets genauso empfunden haben wie wir? Canetti beschreibt es so: Erstens, der Mensch »geht«, indem er »immer wieder« mit den Füßen »am Boden aufschlägt« – das also ergibt eine Folge von Tönen, die mit etwa gleichem Zeitabstand erklingen. Zweitens: Der Mensch geht »auf zwei Beinen«, »abwechselnd« mit dem einen und mit dem anderen Fuß auftretend, aber mit dem einen »nie mit genau derselben Kraft« wie mit dem anderen – die Töne werden also zweiwertig nach ihrer Stärke geschieden, stärker der eine und schwächer der andere, und sie folgen in dieser Abstufung stärker/schwächer abwechselnd aufeinander. Und drittens besteht noch die Möglichkeit unterschiedlicher Tempi, Pausen und Modulationen. Canettis Ursprungsmythos vom Rhythmus beschreibt also das folgende »Geräusch«: eine modulierbare Folge von Tönen in gleichen Zeitabständen, die nach stärker und schwächer betont abwechseln. Diese Art Klang ist in unseren Ohren zweifellos rhythmisch, wir empfinden ihn als rhythmisch, er geht uns als Rhythmus ein, so unwillkürlich, wie uns eben das tok tok gehender Füße mit einem leichten Abwechseln nach tik und tak ins Ohr geht. Aber: Was wir auf diese Weise als rhythmisch empfinden und was Canetti auf diese Weise beschreibt, das – der Leser mag es mir zunächst einfach glauben – ist nicht etwa ein für allemal Rhythmus, ist nicht Rhythmus im allgemeinen, nicht an und für sich Rhythmus, sondern es ist die einfachste Spielart nur einer ganz bestimmten Art von Rhythmus: des Taktrhythmus. Und diesen gibt es nicht seit Menschen- oder Tieresgedenken, sondern erst seit Beginn der Neuzeit. So spät erst, und zunächst nur in den Gesellschaften Mittel- und Westeuropas, beginnt man dies als Rhythmus zu empfinden, beginnt Taktrhythmus »der« Rhythmus zu werden, setzt es ein, dass Menschen Rhythmus unwillkürlich nach dem tiktak von betont und unbetont, nach gleichen Zeiteinheiten und das eben heißt: nach Takten hören – so wie Canetti und so wie wir heute recht ausnahmslos alle.


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Rhythmus (gr.-lat.) Eine solche Feststellung, die ich bitte belegen möge, hat sehr weit reichende Folgen – und recht verwirrende außerdem. Denn sie bedeutet: So wie wir Rhythmus empfinden, haben ihn Menschen nicht schon immer, ursprünglich und allerorten empfunden. Und sie bedeutet: Ein Geräusch, das uns rhythmisch ist, und wäre es ein ursprünglichstes wie dasjenige gehender Füße oder klopfender Herzen, ist nicht einfach von sich aus und schon immer ein rhythmisches, sondern wird es erst und nur dann, wenn es Menschen wahrnehmen, die nach dieser Art von Rhythmus wahrnehmen, Menschen, deren Rhythmuswahrnehmung wie die unsere taktrhythmisch bestimmt ist. Und das beginnt sie erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts zu sein. Das ist eine Vorstellung, gegen die sich alles in uns sträubt. Schon dass ein bestimmter Rhythmus nicht einfach nur objektiv im Klang selbst liegen soll, dass also Klänge nicht schon von sich aus rhythmisch sein, sondern es durch uns werden sollen, widerstrebt uns zutiefst. Und umso mehr also, dass dieselben Klänge, die wir als rhythmisch hören, den Menschen früherer Zeiten nicht rhythmisch geklungen hätten. Das ist etwas, was wir uns ganz grundsätzlich nicht vorstellen können, und kein Zufall deshalb, wenn auch Canetti nicht umhin konnte, Rhythmus irrtümlich erstens dem Klang selbst und zweitens in eben der Art, wie wir ihn wahrnehmen, allen Zeiten zuzuschreiben. Dies ist ein Irrtum, der jedem unterläuft, überall wird man auf ihn treffen, nicht nur in der eigenen Überzeugung, in dem, wie man selbst darüber denkt, sondern bei jedem anderen ebenso – selbst dort, wo ausgesprochene Spezialisten über Rhythmus geschrieben haben. Dass Taktrhythmus, »unser« Rhythmus, erst etwa zu Beginn des 17. Jahrhunderts aufkommt, gehört zwar inzwischen – aber auch das noch nicht sehr lange – zum musikgeschichtlichen Handbuchwissen,4 trotzdem ist es, auch unter wohlstudierten Musikwissenschaftlern, so gut wie unbekannt. Bemerkenswert genug: Es ist festgestellt, steht fest, und bleibt doch unvorstellbar. Es wird wichtig sein, sich schon hier, vor allem Kommenden, Rechenschaft über die Irritation abzulegen, die ein solcher Gedanke auslöst: dass dieses Allernatürlichste, Rhythmus, weder in den Dingen selbst, also einfach im Klang liegen soll, noch in unserer allgemeinen menschlichen Natur – wenn nicht gar in der Natur als solcher. Wie denn soll sich unsere Wahrnehmung, dass irgendetwas, zum Beispiel etwas so Eingängiges wie das tok tok von Schritten für uns einfach und natürlich rhythmisch ist, wie soll sich diese 4

Auch die Handbücher allerdings werden selten ausreichend klar; man lese etwa die unsicheren Formulierungen bei Karl H. Wörner: Geschichte der Musik. Ein Studien- und Nachschlagebuch. Achte Auflage, neu bearbeitet von Wolfgang Gratzer, Susanna Großmann-Vendrey, Horst Leuchtmann, Siegfried Mauser, Lenz Meierott und Bernhold Schmid, herausgegeben von Lenz Meierott, Göttingen 1993, S. 195.


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Wahrnehmung damit vertragen, dass für Menschen früherer Zeiten dasselbe nicht, sondern dass für sie etwas grundsätzlich anderes rhythmisch war? Das muss absurd erscheinen, ausgeschlossen, eine Unmöglichkeit, es ist uns in einem sehr ernst zu nehmenden Sinne nicht denkbar. Dennoch ist die Erkenntnis, dass es sich so verhält, zwingend und fürs erste nicht einmal schwierig zu gewinnen. Man braucht dafür gar nicht erst zurückschreiten bis zu den Jägern und Sammlern; der kleinere Zeitsprung in die Antike wird vollauf genügen. »Ursprünglich«, so meinte Canetti, sei Rhythmus ein Rhythmus der Füße; ursprünglich jedenfalls ist »Rhythmus« ein Wort der Griechen. Über eine indogermanische Wurzel mit dem deutschen Wort »Strom« verwandt, leitet es sich – vermutlich – von dem griechischen Verbum »rhéein« ab, »fließen«; man kennt es aus Heraklits berühmtestem Satz. Rhythmus heißt daher zunächst jede Bewegung, dann vor allem das Zeitmaß und Ebenmaß einer Bewegung; weiter aber nicht nur das Ebenmaß einer Bewegung, sondern Ebenmaß allgemein, auch räumlicher Verhältnisse, der Gestalt eines Gefäßes oder gar der seelischen Verfassung. Sicher, in ehrwürdigen alten bis hin zu allerneuesten Wörterbüchern, ebenso in jederart Übersetzungen antiker griechischer Schriften findet man für das Wort »Rhythmos« geläufig auch die Bedeutung »Takt« angegeben; doch schon diese Übersetzung gründet auf demselben Irrtum, Rhythmus müsste auf immer das gewesen sein, was er für uns ist. Will man das Wort in seiner antiken Bedeutung fassen und so, dass es nicht sogleich falsch mit unserem modernen Begriff von Rhythmus in eins gesetzt wird, so wäre es am genauesten zu übersetzen mit »Proportion«.5 Das also heißt »Rhythmus« ursprünglich; und es verweist darauf, was Rhythmus in der Antike war, was dort überhaupt als rhythmisch empfunden wurde. Aristoxenos definiert es – im vierten vorchristlichen Jahrhundert – als »Ordnung von Zeiten« und erklärt diese Ordnung als das Verhältnis zeitlicher Größen. Und zwar so, dass es eine bestimmte kürzeste Einheit gibt, den sogenannten chronos protos, und dass Töne – oder jeweils auch die Bewegungen beim Tanz – mindestens so lange dauern wie diese »ersten Zeiten«, auch Kürzen genannt, oder aber ein Vielfaches davon. Unter Beachtung der Proportion ihrer unterschiedlichen Dauer werden die Töne dann zu größeren Folgen zusammengesetzt. Diese Folgen können ganze Verse umfassen oder aber noch einmal zusammengesetzt sein aus den sogenannten »Füßen«, von denen erst wiederum mehrere die größere Folge etwa eines Verses ergeben. Jeder Fuß umfasst jeweils zwei proportional aufeinander bezogene Teile, zu denen die Töne – bei Versen sind es die Silben – zusammenzutreten haben. Diese zwei Teile werden entweder Arsis und Basis oder geläufiger Arsis und Thesis genannt, Hebung und Senkung. 5

So Richard L. Crocker: Musica Rhythmica and Musica Metrica in Antique and Medieval Theory. In: Journal of Music Theory 2 (1958), S. 2–23. Zur Überlieferung allgemein Annemarie J. Neubecker: Altgriechische Musik. Eine Einführung, Darmstadt ²1994.


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