1 minute read
Überblick
Das Buch beginnt mit einer kurzen Thematisierung, wie eine Kulturgeschichte des Denkens über die Wirtschaft ausgerichtet sein soll (Kapitel 1).
In Kapitel 2 geht es um die grundlegende Ebene unseres In-der-WeltSeins: um die Art, wie die »Welt« (Umwelt, Mitwelt) mit den Sinnen wahrgenommen wird, das heißt »für wahr genommen wird«.
Ich behaupte allen Ernstes, dass in Europa vor tausend Jahren die »Sinne« (die als solche anders definiert waren) auf eine uns in der Regel fremde Art »funktioniert« haben. Diese Aussage wird zuerst auf das Konzept eines »Dings« bezogen. Ich starte mit der These, dass die »Dinge« damals keine »Dinge« in der uns geläufigen Bedeutung waren, weil sie mit Aspekten aufgeladen waren, die heute als sonderbar erscheinen. Ich lade Sie ein, diese Befunde »wörtlich« zu nehmen: Das heißt, kulturwissenschaftliche und philosophische Befunde des Fremdartigen als Indiz für Wahrnehmungsprozesse selbst zu verstehen. Zugleich ermuntere ich Sie, zu versuchen, diese Arten von Wahrnehmung selbst nachzuvollziehen. (Dass dies nur partiell möglich sein kann, immer nur bruchstückhaft und dauernd mit der Gefahr einer Fehldeutung verbunden ist, wird vorausgesetzt.)
Im (teilweisen und unvollständigen) »Verständnis« mittelalterlicher Dinge enthüllt sich ein Verständnis anderer grundlegender Konzepte, wie Person, Gesellschaft, Raum, Zeit oder Zeichen. In ihrer Gesamtheit formen sie ein Weltbild, das mit einer Fülle wirtschaftlicher Praktiken einhergeht. Einige davon werden im Kapitel 3 angesprochen.
Das Wissen um das Weltbild (Kap. 2) und um wirtschaftliche Praktiken (Kap. 3) schafft die Basis, um kulturgeschichtlich sinnvoll darüber zu sprechen, wie die Menschen damals über »Wirtschaften« nachgedacht haben und welche Wirtschaftslehren entstanden sind (Kapitel 4).
Gehen Sie mit mir auf eine Entdeckungsreise!