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AUTOMATIONSUNTERSTÜTZTES VALIDIEREN

Obwohl, nicht ganz. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Auch wenn der Wizard auf Herz und Nieren getestet wurde und in dieser Komponente mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fehler ausgeschlossen werden können, bleibt ein Restrisiko: nämlich bei den Eingangsdaten. In den Listen und Dateien können Fehler enthalten sein. Daher muss auch der Output eines Wizards getestet bzw. validiert werden, als ob ein Mensch das Engineering durchgeführt hätte. In diesem Bereich liegt großes, wenn nicht das größte Einsparungspotenzial. Gottlob gibt es auch dafür bereits Ideen und Ansätze, wie man eine HMI-Anwendung automatisiert testen kann.

Dabei unterscheiden wir Datenpunkt- und Funktionstests. Erstere sind sehr langwierig und müssen zu 100 Prozent durchgeführt werden. Jedes Datum muss an seiner Quelle stimuliert werden und in der HMI-Anwendung seinen sichtbaren Niederschlag finden. Unten (Gerät): ping, oben (HMI): pong. Sonst ist etwas faul im Staate Dänemark. Die Konzepte dafür sehen einen eigenen Mechanismus vor, der Testsignale injizieren kann und die Wirkung im HMI per API-Abfrage oder Bild-Pixel-Farbumschlag erkennt.

Um nur das HMI zu testen und den darunterliegenden Stack aus Sensor-Gerät-Netzwerk-HMI-Rechner mal auszulassen, reicht es, eine IEC-61850-Simulationssoftware zu verwenden. Diese kann auf Netzwerkebene oder zenon Treiberebene die entsprechenden Stimuli produzieren. Die einzelnen Datenpunkte werden der Reihe nach getriggert und das Ergebnis wird per Bilderkennung überprüft. Die Gegenrichtung, also die Sollwerte und Befehle in Richtung Prozess, können via Simulationssoftware per API oder per manueller Eingabe gesetzt werden. Die IEC-61850-Software erkennt die daherkommenden Befehle und setzt die entsprechenden Testschritte auf „bestanden“ – oder eben nicht.

Die Funktionstests, wie zum Beispiel Verriegelungen, Ort-/FernVerhalten, Alarmgruppierung, Schutzgeräte Test Konfiguration etc., können auch in ein automatisiertes Validierungskonzept aufgenommen werden. Aber das ginge hier zu weit. Es sollen ja noch weitere Artikel in dieser Form folgen und wir wollen nicht gleich unser gesamtes Pulver verschießen. Also Zusammenfassung: Standardisierung ist gut. Nicht nur in der Normung, sondern auch für die automatisierte HMI-Erstellung und für die Datenpunkttests. Durch die Standardisierung spart man sich eine Menge Arbeitsschritte, was zumindest die Erstellung des HMI-Teils eines Umspannwerks beschleunigt. Und schnell aufgebaute Umspannwerke bringen uns einer vollelektrifizierten Industrie und einem vollelektrifizierten Verkehrswesen einen Schritt näher. Näher an ein fossilfreies Leben, weiter weg von einem Klimakollaps. Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität – wir tragen etwas bei. Punkt.

J Rgen Resch

Industry Manager Energy juergenr@copadata.com

Jürgen Resch ist seit seiner Kindheit elektrisiert von Kraftwerken und steht bei Stromleitungen unter Spannung. Wenn Sie sich von seinen Leistungen überzeugen wollen, kostet das fast keine Energie.

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