Information Unlimited Magazin – Vol. 37 Globalisierung. Und jetzt?

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STRATEGIEN FÜR MEHR WIDERSTANDSFÄHIGKEIT UND AGILITÄT IM GLOBALEN KONTEXT

Alles bleibt anders Es gibt viele mögliche Strategien, um den Unwägbarkeiten im Welthandel zu begegnen. Politische Einflussnahme (Lobbying), vertragsrechtliche Strategien oder finanzielle Aktivitäten wie der Umgang mit Währungsrisiken sind einige Beispiele. Wir fokussieren uns hier auf die Handlungsfelder rund um die Fertigung und Energiewirtschaft, bei denen eine Software wie zenon unterstützen kann, um in volatilen Gesamtsystemen erfolgreich zu sein.

Globalisierung der industriellen Fertigung und weltweite Arbeitsteilung werden von den Historikern seit dem frühen 16. Jahrhundert definiert. Seit dem Fall der Berliner Mauer Ende 1989 bis zur globalen Finanzkrise 2007 hatte die Globalisierung – in dieser Phase auch als „Hyperglobalisierung“ bezeichnet – in einem bisher ungeahnten Maß an Fahrt aufgenommen. Seit der auf die Finanzkrise folgenden Wirtschaftskrise haben sich die Vorzeichen allerdings geändert, und wir müssen den Risiken einer volatilen Weltordnung in unseren Produktionsstrategien begegnen. Die unfreiwillige Blockade des Suezkanals, Naturkatastrophen wie der Ausbruch des unaussprechlichen Vulkans Eyjafjallajökull, der 2010 den Flugverkehr für Wochen behinderte, ein wirtschaftlich erstarkendes China, das sich anschickt, die USA als stärkste Wirtschaftsmacht abzulösen: Diese Einschnitte und Entwicklungen – nicht zu vergessen die globale COVID-19-Pandemie mit ihren noch nicht

gänzlich absehbaren Auswirkungen auf das globale wirtschaftliche Gefüge – rütteln an jahrzehntelangen Grundfesten der Weltordnung. Und sie sind nur ein paar Beispiele für die Unsicherheiten, denen wir laufend begegnen. Die Unsicherheiten im Welthandel bergen konkret folgende Risiken für produzierende Unternehmen: Unsicherheiten bezüglich – Verfügbarkeit von Rohstoffen – Verfügbarkeit von Komponenten und Zulieferteilen – Preisschwankungen bei Rohstoffen oder Komponenten – Verspätungen in der Logistik – politisch verursachte Handelshemmnisse – Ausfall von Personal Durch die Vielzahl der Vernetzungsfaktoren ist heute nahezu jedes Unternehmen Teil des globalen Systems – auch dann, wenn beispielsweise nur an einem Standort gefertigt wird und keine Abhängigkeit von Zulieferern besteht. Spätestens bei der Rohstoffbeschaffung oder


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