n e i n a b l A I
m Dezember hatte ich das Vorrecht, gemeinsam mit dem Leiter von ADRA Österreich, Marcel Wagner, die Pakete auf ihrer Reise nach Albanien zu begleiten und vor Ort bei den Verteilungen dabei zu sein. Meine Aufgabe dabei war es, diese Ereignisse aufzunehmen und anschließend in einem Video zusammenzufassen. Im Folgenden möchte ich auf eine Szene im letzten Teil dieses Videos näher eingehen: Als wir das Krankenhaus in Korca betraten, in welchem die Verteilung stattfinden sollte, wurde mir einmal mehr bewusst, dass wir uns nicht mehr in Österreich befanden. Das Bild, das sich mir im ersten Krankenzimmer der Intensivstation bot, konnte ich nicht ganz fassen. Vor mir standen zwei teilweise verrostete, filigrane Betten. Auf diesen lagen statt einer Matratze, wie wir es gewohnt wären, eine harte Holzplatte, überzogen mit einer dünnen Wolldecke. In den Sonnenstrahlen, die durch ein geräumiges Fenster fielen, sah ich unzählige Staubpartikel und die Raumtemperatur war für mich mit Jacke gerade angenehm.
Noch viel mehr Bilder und das Video zur Verteilung findest du hier: www.kinder-helfen-kindern.blogspot.com
Auf der Kinderstation im Krankenhaus von Korça Unter diesen Umständen müssen dort täglich kranke und teilweise leidende Kinder und Erwachsene versorgt und behandelt werden. Und das nur eine gute Flugstunde von den besten, und mit der neuesten Technik ausgestatteten, Spitälern in Österreich entfernt. Ich kann mit Worten nur schwer beschreiben, was in mir vorging als ich in die Gesichter derer blickte, die anscheinend das schlechtere Los dieser ungerechten Welt gezogen haben. In diesem Moment würde ich am Liebsten auf den eigenen Luxus verzichten, um diesen Menschen zu helfen. Aber wie?
Diese Frage hatte ich mir davor schon mehrmals gestellt, jedoch nie eine zufriedenstellende Antwort gefunden. Ich wusste nicht, wo und wie ich anfangen sollte und vor allem, wie ich den Kontakt zu Personen herstellen könnte, die wirklich Hilfe benötigen. Und dann beobachte ich durch das Display meiner Kamera dieses junge Mädchen, welches gerade sein Paket bekommen hat und sich nun ein riesiges, erfreutes, aber vor allem dankbares Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet. In diesem Moment wurde mir klar: „Ich weiß jetzt, dass ich die Welt nicht alleine verbessern kann. Aber ich kann einen kleinen Teil dazu beitragen, indem ich nächstes Jahr ein Paket packe, welches mit Sicherheit einem Kind, dem es nicht so gut geht wie mir, eine riesengroße Freude bereiten wird.“ Bist auch du dazu bereit und packst ein Paket? Joel Schwab
B
ei der Ankunft in Riga überraschte uns ein eisiges Schneetreiben mit kleinen Hagelkörnern. Wir bemerkten sofort, dass unsere Kleidung etwas zu spärlich war und mussten dafür Rechnung tragen. Wir besichtigten die schöne Altstadt von Riga und erfuhren mehr über Land und Leute. Den Menschen, die in den größeren Städten leben, geht es relativ gut. Da gibt es Arbeit und in den Geschäften gibt es alles zu kaufen wie bei uns auch. Aber sobald man gute 10 km aufs Land herauskommt, fängt schon die Armut an. Es gibt wenige Arbeitsplätze, nur etwas Landwirtschaft und niedrig entlohnte Holzarbeit. Die Arbeitslosigkeit ist noch sehr hoch. Viele Fabriken sind am Zerfallen, obwohl sich die neue Regierung Lettlands sehr bemüht, neue Arbeitsplätze zu schaffen und auch viel investiert wird. Früh am ersten Morgen fuhren wir in Richtung Süden, in die Stadt Daugavpils. Wir besuchten hier eine Schule, in der behinderte Kinder und Jugendliche untergebracht sind. Nach einer Weihnachtsfeier mit Musik, Tanz, Spiel und Segensgedichten, organisiert durch die Schule, wurde jedem Kind eine Schachtel Freude (euer ADRA Paket) überreicht. Die Pakete berührten nicht nur die Kinder. Besonders wurde uns klar, dass jedes Paket aus Österreich ein Brief an das Kind ist, in welchem steht, „Ich denke an DICH“,
Wir freuen uns riesig, dass so viele von euch bei der ADRA „Aktion Kinder helfen Kindern!“ mitgemacht haben. In diesem Jahr hat sich zum zweiten Mal auch das Opel Werk in Wien Aspern an der Aktion beteiligt. Sie haben unter ihren Mitarbeitern Spielzeuge und andere Dinge für die Pakete gesammelt und uns Paletten für den Transport zur Verfügung gestellt.
Sonderausgabe zur Weihnachtspaketaktion
Bericht zur WeihnachtspackerlVerteilung 2015/16 Der Besuch von Romafamilien mischte Trauer mit Freude. Wie arm Menschen doch sein können - aber auch hier können wir helfen - mit einem lieben Weihnachtsgeschenk aber auch langfristiger Hilfe durch ADRA, die die Familien begleitet. An einem der nächsten Tage besuchten wir ein Waisenheim. Die Geschichte von Natascha*berührte uns sehr. Sie erzählt von mehreren Pflegeeltern in ihrem jungen Leben und dass das Schicksal sie immer wieder in ihr altes Waisenheim zurückführte. Hier erkennt sie nun ihre wahre Familie. Natascha* ist heute 18 Jahre alt und möchte sich auch für Kinder in Waisenheimen einsetzen. (*) Name geändert Franz Bergmann & Maximilian Jantscher
Ganz herzlich möchten wir uns auch wieder bei den Firmen Buchbinder und LKW Walter bedanken, die uns zu einem sehr günstigen Preis den LKW zum Einsammeln der Pakete in Österreich vermietet und dann eure Pakete nach Lettland und Albanien transportiert haben. Die Firma Pawel packing & logistics hat uns die Kartons sehr günstig produziert. Viele weitere Firmen haben Geld und Material gespendet und so geholfen, eure Pakete richtig schön voll zu füllen. Auch ihnen möchten wir hiermit ganz herzlich danken!
www.adra.at www.kinder-helfen-kindern.blogspot.com herausgeber: ADRA Österreich Prager Str. 287, 1210 Wien Tel: 01 319 60 43 / Fax: -499 E-Mail: office@adra.at
news
„Du bist es mir wert, dass ich teile“, „Ich hab dich lieb“! Anschließend besuchten wir ein Heim mit Kindern mit Down-Syndrom. Es war für uns alle sehr berührend zu sehen, wie dankbar die Kinder die Weihnachtspakete entgegengenommen haben. Die Leiterin überreichte uns als Andenken selbstgebastelte Handarbeiten.
Unsere Partner
Du möchtest weiter helfen? Rund um Fushë-Kruja, Albanien, brauchen Kinder unsere Hilfe. Aus verschiedenen Gründen haben sie die Schule abgebrochen, Unterricht versäumt oder gehen im regulären Unterricht “unter“. Daher bieten wir seit Jänner zunächst 3 Jahre besondere Betreuung an Schulen an, um Kinder wieder in die Schule zu integrieren. Wir freuen uns sehr über Spenden mit Verwendungszweck „ALBANIEN“, die Dank Förderung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit 1+1=2 verdoppelt werden!
Lettland
„Du bist es mir wert, dass ich teile!“
Februar 2016
Das Mitteilungsblatt von ADRA Österreich
Redaktion: Corinna Wagner, Marcel Wagner, Franz Bergmann, Maximilian Jantscher, Joel Schwab Gestaltung: ADRA Österreich
ADRA Spendenkonto: Bank Austria IBAN: AT37 1100 0086 1666 6700 BIC: BKAUATWW ADRA Österreich trägt das Österreichische Spendengütesiegel. Spenden sind steuerlich absetzbar.
Ihr seid SUUPER!
Eure 5.521 Weihnachtspakete brachten große Freude!!
O
bwohl so viele von euch sich hier vor Ort, während die Weihnachtspaketaktion lief, mit aller Energie für die Flüchtlingshilfe in Österreich eingesetzt haben, haben uns im Dezember wunderschöne 5.521 Weihnachtspackerl erreicht, die wir an Kinder in Albanien und Lettland verteilen durften. Einige eigens für diesen Zweck zusammengestellte Pakete wurden hier in Österreich an Flüchtlingskinder übergeben. Auch in diesem Jahr war die Freude bei den Kindern wieder groß! In Lettland hat unser Helferteam aus Deutschlandsberg die Verteilung begleitet. In Albanien waren ADRA Geschäftsleiter Marcel Wagner und ein Jugendlicher aus Niederösterreich dabei, der für euch die Verteilung der Weihnachtsgeschenke gefilmt hat. Wir hoffen, die Bilder und Eindrücke, die wir mit euch teilen können, bereiten euch so viel Freude wie uns! Danke, dass ihr so vielen Kindern eine große Freude bereitet habt!
Euer ADRA Team
h c i e r r e t Ös
Lettland
Franz und Maximilian berichten aus Lettland: An unserem dritten Tag in Lettland dürfen wir Kindern, die mit ihren Müttern in einem Frauenhaus leben, eure Geschenkpakete überreichen. Sie leben hier, weil es zu Hause ganz schwierig war und die Frauen mit ihren Kindern hier Schutz und eine Unterkunft suchen. Ein junges Mädchen hat ganz schnell mit uns Freundschaft geschlossen und uns ihre Geschichte erzählt. Sie wurde von klein auf von Heim zu Heim hin und her geschoben. Nun hat sie hier eine sehr glückliche und freundliche Heimleiterin gefunden und es geht ihr gut. Die vielen kleinen Kinder hier haben sich sehr über eure Geschenke gefreut.
Die Sammelstellen Bruck an der Mur, Wels und Deutschlandsberg haben zusätzliche Pakete gepackt, die an Flüchtlingskinder in Heimen ihrer Region übergeben wurden. Auch hier in Österreich kamen die Geschenke ganz groß an! Es waren sehr besondere Momente für die Kinder und die Helfer.
Bevor die Kinder im Waisenheim ihre Schachtel Freude überreicht bekamen, gab es noch eine kleine Ansprache. Ich sah in die Augen der kleinen Sahra, die damit kämpfte, nicht einzuschlafen, aber wach blieb, denn sie wartete auf ihr Geschenk! Was mag es wohl bedeuten, wenn man keine Mami und Papi mehr hat, dachte ich so bei mir, als ich Sahra und Jamina zusah, wie sie quietschlebendig ihre Geschenkpakete durchforsteten und immer wieder Töne von sich gaben, bei denen ich meinte sie trotz lettischem Akzent zu verstehen. Huiiiiiii … jeiiiiyyyy. In diesen Momenten spürte mein Herz ein warmes und sanftes Gefühl. Es war so, als würde es mir sagen: Gut gemacht Freunde, gut gemacht!
In Sigulda und Ligatne besuchten wir eine ganz große Schule. Die Kinder und Lehrer hatten ein schönes Weihnachtsfest vorbereitet und Tänze und Lieder einstudiert. Anschließend gingen wir gemeinsam durch die Klassenzimmer und erzählten den Kindern von euch! Besonders für uns waren die leuchtenden Augen und die Freude der Kinder. Die Weihnachtspakete waren gut vorbereitet - alle schon nach Alter und Geschlecht sortiert, jedes mit dem Namen des Kindes versehen, das es bekommen sollte.
In Korça, nahe der Grenze zu Griechenland, haben wir auf der Kinderstation des Krankenhauses Weihnachtspakete verteilt. Manchmal sind die Kinder schüchtern, wenn so eine große Gruppe von Erwachsenen zu Besuch kommt, aber diesmal haben wir die Packerl von albanischen Kindern übergeben lassen. Am Eingang hat nicht nur das lokale Fernsehen auf uns gewartet, sondern auch eine Gruppe Kinder in traditionellen Trachten. Sie sind Teil eines Vereins und möchten anderen Kindern helfen und Freude bereiten. Und weil auch noch ein Jugendlicher gefilmt hat, war von Schüchternheit bald keine Spur mehr zu spüren. Wie Joel die Verteilung erlebt hat, könnt ihr auf der nächsten Seite lesen!
Bei der Ankunft im Waisenheim in Korça war es noch ganz ruhig. Die Leiterinnen für die verschiedenen Altersgruppen haben die Kinder in den Zimmern zurückgehalten. Gruppenweise haben wir den Kindern dann ihre Geschenkpakete übergeben und mit ihnen ausgepackt und gespielt. Und bald summte es wie in einem Bienennest. Obwohl das Heim sehr gut geführt, alles sauber und gut in Schuss gehalten ist, haben wir schnell gemerkt, dass die Kinder sehr viel Aufmerksamkeit und Liebe brauchen. Die konnten wir den Kindern natürlich nur sehr kurzfristig in Form von ein paar dicken Umarmungen geben. Es sind aber gute Kontakte entstanden und die ADRA Ortsgruppe aus Korça möchte die Kinder auch weiterhin besuchen.
Lettland Die selbstgebastelte Weihnachtsbaumkarte: Ein Gruß der Kinder an euch!
Am 3. und 9. Dezember 2015 wurde je 1 großer LKW für Albanien und für Lettland in Wien beladen. Nach Lettland waren eure Pakete 2 Tage unterwegs, nach Albanien 3 Tage. Dort angekommen, wurden sie sortiert und zu den Kindern gebracht. Hier seht ihr uns beim Vorbereiten des Transports in unserem Lager beim ADRA Büro in Wien.
n e i n a b l A
5.521
Albanien
Marcel und Joel (15) berichten aus Albanien: In Fushë-Kruja haben wir Pakete in der Roma-Siedlung verteilt, in der wir auch während des Jahres die Familien betreuen. Sobald sie ihre Pakete in den Händen hielten, haben uns die Kinder mit ihren Eltern in ihre kleinen Hütten gezerrt und ganz aufgeregt ihre Pakete ausgepackt. Ein ganzes Jahr haben sie auf die Geschenke gewartet und auch für unsere ADRA Betreuer war die Aussicht auf die Geschenke manchmal ein gutes Mittel, um die Kinder 10 Minuten zum Stillsitzen im Unterricht zu motivieren :-). Viele der Kinder gehen erst seit kurzem zur Schule, aber es ist nicht leicht für sie. Wir haben im Jänner ein neues Projekt gestartet, um ihnen und vielen anderen Kindern dabei zu helfen!