"Aktion Kinder helfen Kindern!" Bericht 2017/18

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Danke für eure Geschenke! Bericht zur

„Aktion Kinder helfen Kindern“ 2017/18

Zu Besuch bei Sandra, die uns ihr kleines Puppenreich zeigt ... S. 9

Eine Aktion von ADRA Österreich: www.adra.at


3.572 Lettland

Sie gingen an Kinder in

Ihr habt wunderbare

6302 Weihnachtspakete gepackt!

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Albanien 2.730


Danke! Wir freuen uns sehr, dass ihr mitgemacht und so Kindern in Albanien und Lettland eine ganz große Freude bereitet habt! Es ist immer etwas Besonderes, wenn wir dem LKW-Fahrer erklären, welch‘ tolle Fracht er nach Lettland oder Albanien führt. Das ist auch für ihn mehr als Alltag, und schon manchem Fahrer konnten wir einen Riesenteddy für das eigene Kind zu Hause auf den Beifahrersitz setzen. Eines haben wir bei der Verteilung der Pakete immer wieder beobachten dürfen: Ihr habt viel Liebe in diese Pakete hineingepackt - und darauf kommt es an! Die Kinder spüren dies. Es ist für sie etwas ganz Besonderes, dass jemand, den sie gar nicht kennen, an sie gedacht hat. Dies ist so wichtig für die Kinder in Albanien und Lettland, die aus armen Familien stammen oder in einem Heim leben, die oft ausgegrenzt werden und nicht viele Geschenke bekommen. Danke, dass ihr mitgemacht habt! Diese Bilder und Berichte sind nun für euch! Herzlichst,

Marcel Wagner Geschäftsleiter ADRA Österreich

d „Kinder sin enk ein Gesch N ...“ des HERR Psalm 127,

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Danke, dass ihr mitgemacht habt!

Wien: Frau Ohri hat ein ganzes Jahr gestrickt und genäht.

Deutschlandsberg: Stand vor einem Supermarkt

Familien-Einsatz in Oberwart

Baden: Die PackerlPackstraße

Voitsberg: Schön, dass ihr OPEL mitgemacht habt!

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Die Jugendgruppe in Linz hilft beim Packen.


Die Mitarbeiter des OPEL Werks in Wien haben Spenden gesammelt.

Bruck a.d.Mur: Auch von hier kamen wieder ganz viele Packerl.

Robert Himmler, der die Aktion ehrenamtlich koordiniert. Danke für deinen Einsatz!

Aufladen in Bregenz: Danke für euren Einsatz!

Das Helferteam in Kundl

Danke an alle, die ein Paket gepackt und andere dazu eingeladen haben!

Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die sich bei der „Aktion Kinder helfen Kindern!“ beteiligt haben! Danke an die vielen Schulen und Kindergärten, die mitgemacht haben! Danke an die Unternehmen, die unsere Packerl-Packer mit Sach- und Geldspenden unterstützt haben! Danke an die Logistikpartner: Die Firma Pawel packaging & logistics (Herstellung der Kartons), Buchbinder (LKW zum Austeilen & Einsammeln der Pakete in Österreich) und LKW Walter (Transport nach Albanien und Lettland).

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nna Lotte Hoffmann aus Graz (links) und Cori bei n ware ts) (rech am A-Te Wagner vom ADR i. dabe land Lett in ng der Paketverteilu

Lettland Lettland ist Teil der Europäischen Union. Die Altstadt der Hauptstadt Riga ist wunderschön renoviert. Viele Touristen besuchen diese Perle an der Ostsee und freuen sich an den schönen Cafés und Geschäften. Für den Großteil der Bevölkerung sind die schönen Dinge, die es zu Preisen fast wie bei uns in Österreich zu kaufen gibt, jedoch schlicht nicht leistbar. Die meisten Leute in Lettland verdienen zwischen 350 Euro und 700 Euro im Monat. Weil Miete in der Stadt schnell einmal 350 Euro kostet, bleibt dann nicht mehr viel zum Leben übrig. Personen mit Mindestlohn oder sozialer Unterstützung müssen sogar von nur rund 250 Euro im Monat überleben. Viele wohnen in feucht-kalten Plattenbauten aus der Sowjetzeit. Vor allem Kinder aus solchen Familien haben wir ausgewählt, dass sie ein Weihnachtspackerl von euch erhalten. Wir trafen behinderte Kinder, waren in Kindergärten, Schulen, in einem Familien-Krisenzentrum und im Krankenhaus.

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Katharinas orangene Katze Nach einer Paketverteilung für Kinder in Riga rollt Katharina in ihrem Rollstuhl zu uns, schüttelt uns die Hand und sagt „Danke“. Sie ist 11 Jahre alt und wohnt bei ihrer Babuschka (Oma). Sie strahlt: „Ihr ratet nicht, was ich zu Hause habe!!“ Schnell löst sie das Geheimnis: Es ist eine orangene Katze, die 2 Jahre alt ist. Die Oma klagt lachend, dass das Tier so haart und sie überall auf der Kleidung und Polstern Haare hat. Katharina liebt Tiere und sie hat dieses hübsche Geschenk für euch gebastelt!

Es gibt Kinder, die zu Hause niemanden haben, auf den sie sich verlassen können. Am Nachmittag besuchen wir ein Tageszentrum in Riga. Hierher kommen Kinder aus einem schwierigen sozialen Umfeld. Sie leben meist in Sozialwohnungen, in Plattenbauten. 3 Generationen wohnen in einem Zimmer. Viele Wohnungen haben keine Dusche, kein warmes Wasser und nur eine Toilette auf dem Gang. Die Kinder besuchen nach der Schule das Tageszentrum. Sie bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben. Oft bringen sie Probleme von zu Hause mit, sind traurig, aggressiv oder sie können gar nicht darüber sprechen. Da helfen ihnen die Gespräche mit den Betreuern und sie lernen gemeinsam, wie man mit Konflikten gut umgeht. Auch über das Mittagessen sind sie froh. Viele Kinder essen sich am Freitag ganz besonders satt und am Montag bringen sie wieder einen großen Hunger mit. Daran sieht man, dass viele Eltern sich nur das Nötigste leisten können.

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Doppelte Freude im Seniorenheim in Zilaiskalns! Hier haben die Kindergartenkinder die Pakete durch die Bewohner des daneben gelegenen Pflegeheims überreicht bekommen. Die 98-Jährige (oben links) rief resolut: „Mach‘ mir einer das Paket auf, ich will den Kindern Bonbons geben!“ Das Strahlen in den Gesichtern der Senioren war mindestens genauso groß, wie das in den Gesichtern der Kinder!

Lagerfeuer und Geschenke

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verteilung haben Eine ganz schöne Paket ebt! Schaut auf wir in Liepaja im Wald erl bei, dort könnt unserem Reiseblog vor lesen! ihr die ganze Geschichte ategory/ https://www.adra.at/c ern/ aktion-kinder-helfen-kind


Janis (*) haben wir in einer Schule kennengelernt. Er hat noch 5 weitere Geschwister. Beim Auspacken hat er direkt an diese gedacht und erzählte uns: „Die Maus ist für meine kleine Schwester, die Kekse für meinen Bruder.“ So schön! Eure Geschenke ermöglichen es ihm, auch seinen Geschwistern eine Freude zu machen!

Inmitten einer düsteren Wohnung zeigt Sandra (*) uns ihr kleines Puppenreich Besonders berührt hat uns der Besuch bei Sandra (*) und ihrer Familie. Die Wohnung ist in einem ganz schlimmen Zustand, die Wände feucht, vom Herd dunkel verrußt. Es gibt kein Badezimmer. Doch Sandra hat rund um ihr Bett ihr kleines ordentliches Reich mit Schachteln und kleinen Täschchen, in denen sie ihre persönlichen Schätze aufhebt. Sie hat eure Geschenke vor sich ausgebreitet. Dann hat sie uns gezeigt, wie sie aus alten Nylonstrümpfen der Mama Kleider für ihre Barbiepuppen gebastelt hat. Euer ausgepacktes Weihnachtspaket hat sie direkt in ein Puppenbett umgewandelt. Sandras Mutter verdient nur 150 EUR im Monat als Straßenkehrerin. Weil die Situation zu Hause so schwierig ist, leben Sandra und ihr kleiner Bruder - vermittelt durch das Sozialamt - während der Woche in einer Internatsschule. (*) Namen geändert

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Rudolf Michalek aus Villach (links) und ts) Marcel Wagner vom ADRA-Team (rech nien Alba in ng rteilu etve waren bei der Pak dabe i.

Albanien In Albanien ist der Unterschied zwischen Stadt und Land, zwischen Reich und Arm groß. In vielen Städten ist die Arbeitslosigkeit hoch. Familien können sich nur das Allernötigste leisten. Manche Eltern haben so wenig Geld, dass sie keine Möglichkeit sehen, ihre Kinder selber aufzuziehen, sich um sie zu kümmern, während sie arbeiten müssen. Andere haben psychische Probleme. In Albanien haben wir vorwiegend Kinder besucht und beschenken dürfen, die in einem Heim leben. Sie sind dort, weil sie eine körperliche oder geistige Behinderung haben. Andere wurden von ihren Eltern verlassen. Auch im Kinderkrankenhaus, im Kindergarten und in Schulen haben sich die Kinder sehr über eure Geschenke gefreut.

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Kinder, die sich nach Liebe sehnen! Wir fahren nach Durrës an der adriatischen Küste. Das Heim liegt inmitten einer Wohnsiedlung. Die Sonne schafft es im Winter kaum, das Haus zu erreichen. Es ist eines von 6 staatlichen Heimen in Albanien für Kinder mit physischen und psychischen Krankheiten. Das Heim ist sauber und gut geführt.

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Die Kinder haben uns bereits gesehen und sind ausgelassen und laut, als wir zu ihnen in den 1. Stock kommen. Ihre Freude, Besuch zu bekommen, ist offensichtlich. Dann ein erster Augenkontakt, ein Lächeln und schon werde ich umarmt, geküsst, am Ärmel gezerrt, muss dem einen Kind folgen, das mir sein neues Bett zeigen will. Ein anderes Kind will, dass ich ein Foto mache. Die Kinder sind übermütig, springen umher und tun so, als ob wir einander schon lange kennen. Keine Berührungsängste. Sie bestätigen mit ihrem Ausdruck, was der Betreuer eingangs gesagt hat: Von den 34 Kindern bekommen nur noch 10 von ihren Eltern Besuch. Ihr Verlangen nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe ist enorm. Dann werden die Pakete verteilt und die Betreuerinnen helfen, sie zu öffnen. Danke, dass ihr den Kindern hier mit euren Geschenken Liebe gebracht habt!

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Auch im Kinderspital von Korça durften wir wieder eure Weihnachtspakete an die Kinder übergeben. Die Überraschung war für die Kinder und auch ihre Eltern groß. Korca liegt 890m hoch über dem Meer und es wird dort kalt im Winter. Viele Häuser sind aber schlecht isoliert und schwierig zu heizen. Wir hoffen, all den kranken Kindern geht es wieder gut!

In Patos trafen wir Kinder, die in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Sozialamt zu einer Weihnachtsfeier eingeladen wurden. Es sind Halbwaisen oder Kinder, in deren Familie es besondere Schwierigkeiten gibt. Gemeinsam mit dem Musiklehrer der Schule wurden einige Lieder vorgesungen und Tänze aufgeführt. Dann wurden die Kinder einzeln aufgerufen und durften eure Pakete entgegennehmen. Ein Mädchen war mit seiner Mutter da. Es stand nicht auf der Liste und bekam daher kein Paket. Sie war sehr traurig. Als wir zum Auto zurückgingen sahen wir, dass es noch einige Reservepakete im Auto gab. So bekam auch dieses Mädchen noch ein Weihnachtspaket und hat sich so gefreut!

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In der Stadt Fier haben wir ein Heim für autistische Kinder und Kinder mit DownSyndrom besucht. Kinder aller Altersgruppen sind hier und helfen sich gegenseitig. Etwa die Hälfte der Kinder lebt hier, die andere besucht tagsüber das Heim. Die Kinder basteln sehr kreativ und die älteren Jugendlichen können ihre Kunstwerke sogar verkaufen. Schon als wir ankamen, rannten uns die größeren Kinder entgegen, um uns zu helfen, die Pakete die Treppen hinaufzutragen. Beim Öffnen der Pakete gab es einen fröhlichen Tumult. Was uns sehr gut gefallen hat: Falls einmal etwas im Paket nicht genau passte, haben die Kinder eifrig untereinander ihre neuen Schätze getauscht.

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Verschiedene Kindergärten und Heime haben wir besucht. Alle Kinder sind neugierig, schauen beim Nachbarn, was im Paket ist. Manche Kinder reißen ihr Paket sofort auf, andere schauen still hinein und packen es dann erst in aller Ruhe in einer ruhigen Ecke aus. Jedes Kind ist anders, genauso wie eure individuellen Geschenke! Die Kinder winken euch zu und sagen Danke!

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Vor 22 Jahren bekam auch Daniel ein Weihnachtspaket ...

Während wir diesen Bericht schreiben, bin ich, Marcel Wagner, gerade zu einem Projektbesuch in Tadschikistan. Schaut mal auf der Karte nach, wo das ist - es liegt nördlich von Afghanistan. Daniel Presecan, unser Projektleiter hier, stammt aus Kroatien. Und stellt euch vor: Als er 7 Jahre alt war, bekamen sein kleiner Bruder und Foto: Marcel Wagner, ADRA Österreich (links) und er ein Weihnachtspackerl, Daniel Presecan, Projektleiter in Tadschikistan (rechts) das zwei junge Mädchen aus England gepackt hatten. Darauf standen sogar ihre Namen und in diesem Sommer, nach über 20 Jahren, konnte Daniel über Facebook Kontakt zu der Familie aufnehmen. Er erzählte ihnen, was er seither erlebt hat und was aus ihm geworden ist. Daniel leitet heute in Tadschikistan ein wunderbares Projekt, in dem Kinder mit einer zerebralen Lähmung Physiotherapie bekommen, damit sie gehen lernen und sich besser bewegen können.

Das Weihnachtspaket und die erfahrene Hilfe hat ihn sehr motiviert. Er sagt: „Mein Bruder und ich sind, wo wir heute sind, weil Menschen uns geholfen haben, an uns gedacht, an uns geglaubt und uns unterstützt haben. Als der Krieg zu Ende war, konnten wir wieder aufbauen. Aber es war wegen Menschen wie euch, egal wie klein die Hilfe schien, dass wir es geschafft haben. Ich bin motiviert, dies auch für andere zu tun.“

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... Heute leitet er ein Projekt für gelähmte Kinder in Tadschikistan Bei Kindern mit einer zerebralen Lähmung spannen sich die Muskeln entweder zu sehr an (sie verkrampfen) oder sie sind so locker, dass das Kind keine Stabilität hat. Der Grund ist meist entweder ein Mangel an Sauerstoff bei der Geburt oder wie häufig in Tadschikistan ein langes hohes Fieber in der frühen Kindheit. Viele betroffene Kinder in Tadschikistan bekommen nicht die Therapie, die sie bräuchten, um einmal ein eigenständiges Leben führen zu können. ADRAs Physiotherapeutinnen arbeiten mit Müttern und Kindern: Sie behandeln die Kinder mit Gymnastik und Massagen und lehren dabei die Mütter, wie sie diese Therapie weiterführen können. Es ist so ermutigend, wenn die Kinder erste Schritte tun und die Schule besuchen können. Besonders freut es uns, wenn sich auch die Beziehung zwischen der oft überforderten Mutter und dem Kind verbessert und sie wieder herzlich ihre Liebe ausdrücken kann. Ihr könnt Daniels Projekt unterstützen! Die Behandlung eines Kindes kostet nur 100 Euro. Eure Spende, egal wie hoch, ist ein wichtiger Beitrag, dieses wertvolle Projekt weiterzuführen, damit noch mehr Kinder Hilfe erfahren!

ADRA Spendenkonto: IBAN: AT37 1100 0086 1666 6700 Verwendungszweck: Tadschikistan

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Kreativwettbewerb Danke, dass ihr mitgemacht habt!

Wir freuen uns, dass so viele von euch das Geschenkpaket schön dekoriert haben! Einige von euch haben mit einem Foto am Kreativwettbewerb teilgenommen. Dies sind die Gewinner! Herzlichen Glückwunsch! 1. Platz: Celina

2. Platz: Anna-Katharina

3. Platz: Emma, Lilia und Elena

Das Video und mehr Infos auf kinder-helfen-kindern.adra.at

ADRA Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe Österreich ZVR Nr. 843025785 per E-mail: per Post: per Telefon: per Fax: Webseite:

office@adra.at Prager Straße 287, 1210 Wien 01 319 60 43 01 319 60 43-499 www.adra.at


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