CI-Magazin # 45

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: EXTRTARIP N DESIG RK O NEW Y

WIE AUS DER FABRIK MÖBEL IM LOOK DER MANUFAKTUREN

DER MANN VOM KMA ALSCHUTZ DENKMALSCHUTZ

INDUSTRIAL STYLE LIVING DIE D IE N NEW EW Y YORKER ORKER L LIEBEN IEBEN IHRE INDUSTRIEGEBÄUDE

WOHNEN + EINRICHTEN UND LEBEN + ARBEITEN

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STANDPUNKT

Ich glaube, dass wir als Architekten wieder lernen müssen, leisere Statements abzugeben

VOR JAHREN war im „New Yorker“ ein Cartoon zu sehen, auf dem eine Reihe Guggenheim-Museen die Fifth Avenue hinabmarschiert. Ganz eindeutig ist ein einzelnes Guggenheim etwas Besonderes und eine Bereicherung für eine Stadt, wohingegen eine ganze Stadt voller Guggenheims sinnfrei wäre. Und doch ist meiner Ansicht nach genau dies das Bestreben der heutigen Architektur: etwas Herausragendes, Einzigartiges zu schaffen, statt sich einzufügen und dem Kontext anzupassen und dadurch zum Stadtbild beizutragen. Momentan sehen wir einen Trend zur „Selfie-Architektur“ – einer Architektur, die entweder „Schaut her!“ schreit oder deren Hauptzweck es scheint, Selfies mit dem Gebäude im Hintergrund zu machen. Ich glaube, dass wir als Architekten wieder lernen müssen, leisere Statements abzugeben; wir sollten innovative und zeitgemäße Gebäude entwerfen, die das Stadtbild verstärken, statt sich ihm aufzupfropfen. Am liebsten sind mir, wie ich gern sage, die anonymen

Gebäude, die kaum ins Auge fallen. Es sind Gebäude, die in einer Zeit architektonischer Spektakel die Aufmerksamkeit belohnen, aber nicht einfordern. Es sind Gebäude, die, alt wie neu, von der Geschichte zu einem festen Typus geformt wurden, der sich zurücknimmt, während er gleichzeitig unsere Wahrnehmung der Stadt definiert. Es geht um ein Design, das zum jeweiligen Stadtbild beiträgt, das den Kontext verstärkt und das dadurch etwas Besonderes und Einzigartiges sein kann, ohne etwas darstellen zu müssen, was keinerlei Bezug zur Umgebung hat und ihren Kontext sprengt. Ich bin stolz darauf, dass das von mir geleitete Büro vor allem Gebäude entwirft, die sich in den atmosphärischen Grundton einer Stadt einfügen. Unsere Arbeit ist kontextgebunden. Aber auch wenn unsere Gebäude in der Geschichte wurzeln, ist unsere Arbeit keineswegs historisierend. Ich glaube, dass historische und heutige Befindlichkeiten keine einander widersprechenden Kräfte sind, sondern sich ergänzen, dass ihre Koexistenz ganz wesentlich dazu beiträgt, ein Gefühl architektonischer Kontinuität in unseren Städten zu schaffen. Dieser Ansatz hilft uns, Gebäude zu entwerfen, die emotionale Resonanz schaffen: Sie erwecken einerseits Bilder, Ideen und Erinnerungen zum Leben, die in Bezug zu ihrer Umgebung stehen, bleiben aber gleichzeitig relevant für unsere heutige Lebens- und Arbeitsweise.

Morris Adjmi wurde 1959 in New Orleans geboren und studierte an der dortigen Tulane University und am Institute for Architecture and Urban Studies in New York. Ab Mitte der 80er-Jahre arbeitete er intensiv mit dem italienischen Pritzker-Preisträger Aldo Rossi zusammen, mit dem er 1986 das Studio di Architettura in New York City eröffnete. Nach Rossis Unfalltod startete er 1997 sein eigenes Studio MA. Morris Adjmi ist auch Autor mehrerer Bücher über Aldo Rossi. ma.com

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INHALT

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STANDPUNKT

DESIGNTRIP

NEW YORK

Architekt Morris Adjmi plädiert für Zurückhaltung

Spannende Locations für Architekturund Designinteressierte

PANORAMEN Ein bunt verglaster Wasserturm, eine Kathedrale des Nahverkehrs und ein Hotel im Industriestil stehen für New York

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LEISER WERDEN

TRENDSCOUT Neue Möbel und aktuelle Accessoires

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MORRIS ADJMI

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DESIGNER-PORTRÄT

Der Architekt, der New Yorks Skyline sanft erneuert

INTERVIEW BETTINA JOHAE

FABRIKREVIVAL

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Wie der Industrial Style in New York entstand

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DER KLASSIKER

1006 NAVY CHAIR Wilton C. Dinges’ Aluminiumstuhl erinnert an maritime Zeiten

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TRENDSCOUT

WIE AUS DER MANUFAKTUR Leuchten, Tische, Stühle und Regale im Industrial Style

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HOMESTORY

SERIE

FAMOUS CHAIRS

KÜNSTLERLOFT

Cynthia Nixon auf Arne Jacobsens „3107“

Michele Oka Doner präsentiert ihr Zuhause

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THE VIPP-SHOW GOES ON Das Show-Apartment der dänischen Designfirma Vipp

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AUF DEN KOPF GESTELLT James Wines’ Light Bulb Series für Foscarini

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Cover: Riesige Sprossenfenster geben optimales Licht: das Apartment eines Kunsthändlers im New Yorker Stadtteil Chelsea Titelfoto: Fran Parente

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PANORAMA

LEUCHT-TURM MIT SEINEM WATERTOWER setzt der New Yorker Künstler Tom Fruin den typischen Wasserspeichern der Stadt ein Denkmal. Für sein Upcycling-Projekt sammelte er in der ganzen Metropole Plexiglasreste und fügte sie zu einem transparenten, bunten „Tank“ zusammen. Zu sehen ist der bei Nacht beleuchtete Watertower im Stadtteil Dumbo nahe der Manhattan Bridge.

TOMFRUIN.COM

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ZIMMER MIT AUSSICHT DAS EMPIRE STATE BUILDING in Sichtweite und doch eine andere Welt: Der Brooklyner Stadtteil Williamsburg kann seine industriell geprägte Vergangenheit nicht verhehlen. Längst gilt er als Hipster-Hochburg und etabliert seine eigenen Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel das Whyte Hotel, nach behutsamem Um- und Ausbau entstanden aus einer 117 Jahre alten Böttcherei. Architekt Morris Adjmi (Porträt Seite 48) versah das alte Gebäude mit einem Glaskubus, innen beließ er unverputzte Ziegelwände und Holzböden und erhielt so den ganz eigenen Fabrikcharme.

WYTHEHOTEL.COM

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PANORAMA

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PANORAMA

KATHEDRALE DER MOBILITÄT „WIE EIN VOGEL, der von einem Kind in die Freiheit entlassen wird“ – so beschreibt Santiago Calatrava seinen spektakulären weißen Überbau Oculus an der neuen New Yorker U-BahnStation WTC. Exakt am Standort der früheren World-Trade-Center-Türme erstreckt sich Manhattans neues Wahrzeichen, Verkehrsknotenpunkt für 50 000 Pendler pro Tag und damit New Yorks drittgrößter Bahnhof. Integriert in das lichtdurchflutete, rund 100 Meter lange Oval aus Stahl und Glas ist eine Mall.

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TRENDSCOUT NEWS UND AKTUELLES

MENU

DER SHOWROOM VON MORGEN RAUM DER BEGEGNUNG hätte man wahrscheinlich noch vor 25 Jahren dazu gesagt. Heute umfasst das Konzept Büro, Showroom und Café, erfunden vom dänischen Designbüro Menu in Nordhavn. Menu Space heißt der coole 700-Quadratmeter-Campus, auf dem sich Kreative und Kunden, Freunde und Fans informell treffen, miteinander ins Gespräch kommen und arbeiten sollen. „Unsere Idee war, diesen Ort immer in Bewegung zu halten und Freunden des Hauses und allen anderen Interessierten einen regelmäßigen Treffpunkt anzubieten, den sie mitgestalten können“, sagt Menu-Designchef Joachim Kornbæk Engell-Hansen.

MENU.AS NORMCPH.COM

String Chair, Wire Base und Wire Pot von Menu im neuen Showroom der Marke

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VITRA-SONDEREDITION

ZWEIERBEZIEHUNG KLASSIKER SIND KLASSIKER, weil sie niemals aus der Mode kommen. Das gilt auch und schon länger als ein halbes Jahrhundert für den Lounge Chair mit Ottomane von Charles und Ray Eames aus dem Jahr 1956. Was nicht heißt, dass Sondereditionen nicht für neue Impulse sorgen können: Aktuell ist es eine Variante mit Schalen aus dem FSC-zertifizierten Tropenholz Sapeli. Der mahagonifarbene Lounge Chair samt Ottomane von Vitra ist bis Januar 2019 in den CI-Häusern in zwei Maßen erhältlich.

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Klassisches Ensemble Lounge Chair und Ottomane als Sonderedition aus Sapeli-Holz

100 JAHRE BAUHAUS

THONET LIMITED EDITION ZUM 100. BAUHAUSGEBURTSTAG 2019 erscheint eine Doppeledition des legendären Freischwingers S 533F von Mies van der Rohe. Das Hamburger Designduo Besau-Marguerre lieferte für Thonet zeitgenössische Versionen in fein abgestimmten, emotionalen Farben: Eine ist erhältlich mit Gestell in Perlglanzchrom und anthrazitfarbenem Leder, die andere Variante kombiniert Champagnerchrom mit Leder in Zartrosé. Das Design des Originals von Mies van der Rohe stammt aus dem Jahr 1927.

THONET.DE MAGAZIN FÜR EINRICHTEN UND LEBEN

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Feminin – maskulin Die neue Doppeledition von Thonet zum 100. Bauhausgeburtstag mit anthrazitfarbener oder zartrosa Sitzfläche

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50 JAHRE DRAENERT

IN STEIN GEMEISSELT Patentierter Ausziehmechanismus Tisch Fontana, kombiniert mit Freischwingern Nobile Swing

BEKANNT GEWORDEN ist die Immenstaader Manufaktur Draenert mit ihren spektakulären Couch-, Ess- und Beistelltischen aus gewichtigem Naturstein. Besondere Höhepunkte sind die Esstische, die mittels ausgefeilter Mechanik beweglich und damit variierbar sind. 200 Natursteinplatten aus aller Welt warten im Draenert-Steinpark darauf, von Kunden entdeckt zu

werden, jede davon Rohmaterial für neue, einzigartige Möbel. Zum 50. Unternehmensgeburtstag steuerte ein prominenter Gratulant einen Entwurf bei: Der Hamburger Stararchitekt Hadi Teherani schuf den Marble Wing – eine aufsehenerregende marmorne Chaiselongue. DRAENERT.DE

Marble Wing – Marmorflügel Bei seiner Chaiselongue für Draenert ließ sich Hadi Teherani von Michelangelos und Rodins Skulpturen inspirieren

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TRENDSCOUT NEWS UND AKTUELLES Neu von Tom Dixon Ein hängender Spot, dessen Leuchtwinkel verstellbar ist

ORLANDO SUERO

HOLLYWOODCHRONIST ZUR HOLLYWOODARISTOKRATIE zählt

Orlando Suero, geboren 1925, nicht vor, sondern hinter der Kamera. Ab den 50er-Jahren porträtierte der Fotograf die Leinwandgrößen seiner Zeit, manches davon blieb unveröffentlicht – bis jetzt: Die Monografie „Orlando“ zeigt die besten Bilder der letzten 30 Jahre aus Orlando Sueros Archiv. HATJECANTZ.DE

Hollywoodzeitgeschichte 174 Bilder auf 248 Seiten: „Orlando“, 45 Euro

TOM DIXON

HÄNGELEUCHTE: NEUHEIT IM SPOTLIGHT TROPFEN, ZYLINDER, VERSPIEGELTE KUGELN: Die Hängeleuchten des britischen Kultdesigners Tom Dixon sind eigentlich unverkennbar. Genauso charakteristisch wirken seine hängenden Spotlights, die jetzt um eine interessante Neuheit ergänzt wurden: den Spot Pendant Round. Dank verstellbarer Aufhängung kann der LED-Spot nun auch im Winkel verstellt werden. Er besteht aus einer Edelstahlfassung und einer massiven Glaslinse, die das LED-Licht bündelt. Erhältlich ist der Hängestrahler in den Farben Schwarz und Kupfer.

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FRÖHLICHE FAMILIENPACKUNG SEIT NEUN JAHREN gibt es die Designedition Petite Friture, und sie ist immer für eine Überraschung gut: neuerdings mit der kleinen, vogeligen Behälterserie Ping des ungarischen Gestalters András Rigler. Die charmante Ping-Familie ist von einem alten sowjetischen Kinderspielzeug aus Eisen, einem Pinguin, inspiriert.

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TRENDSCOUT DESIGNKATALOG.COM

DESIGNKATALOG.COM – DAS NEUESTE AUS ERSTER HAND Der schier unerschöpfliche Designkatalog der creativen inneneinrichter ist jetzt auch mit einer eigenen Website im Netz vertreten. Lassen Sie sich inspirieren!

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NEW YORK LIEBT DEN CHARME DER INDUSTRIE

NEUES LEBEN IN DER FABRIK

Ein ehemaliges Kutschenhaus am Irving Place in Brooklyn hat das Architekturbüro LOT-EK radikal erneuert

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Der Aufbau auf dem Dach des Kutschenhauses ist aus umgebauten Schiffscontainern errichtet

Die deutsche Architektin Bettina Johae im Interview über den Industrial Style, wie er in New York entstand und was ihn so populär macht

Bettina Johae ist Mitgründerin von aplusnyc (aplusnyc.net), einem Mitglied des internationalen Guiding Architects Network (guiding-architects.net) MAGAZIN FÜR EINRICHTEN UND LEBEN

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s gibt wahrscheinlich nicht viele Menschen, die sich in New Yorks Architektur so gut auskennen wie Bettina Johae. Die Deutsche trat mit einem Architekturdiplom der TU Berlin in New York an und vervollständigte ihre Ausbildung mit einem Master of Studio Art an der New York University. Vor zehn Jahren gründete sie die Firma aplusnyc, sie veranstaltet Architekturund Kunsttouren, die einen ganz persönlichen Blick auf die dynamische Designlandschaft der Metropole gewähren. Bettina Johae kennt die Ursprünge des Industrial Style in New York, weiß, was ihn auszeichnet und wie er sich im 21. Jahrhundert weiterentwickelt hat. 19

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TITELSTORY INDUSTRIAL STYLE LIVING

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01 Industrielles Erbe Der HighLine-Park ruht auf den gusseisernen Stützen der Bahn

02 Neue Funktion Die aufgelassene HighLine-Strecke wurde zum Park

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„MAN ZELEBRIERT DIE ALTEN FUNKTIONALEN ELEMENTE, DIESE TOLLEN GROSSEN FENSTER, DIE ZIEGELWÄNDE, FEUERTÜREN“

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CI MAGAZIN: Warum gilt New York als Trendsetter in Sachen Industrial Style Living? Bettina Johae: Der Blick geht gerne nach New York, denn durch die Vergangenheit als Hafenstadt gab es hier einen großen Vorrat an Industriebauten und Lagerhallen. Außerdem war man schon früh gezwungen, neuen, günstigeren Wohnraum zu erschließen. Der wirtschaftliche Druck ist hier stärker. Als Kreativer in anderen Ländern ist man viel geschützter und abgesicherter. Und: Man hat in New York natürlich eine extreme Ansammlung von Individualisten aus allen Bereichen und von Leuten, die durch diese kreative Energie angezogen werden oder sich davon inspirieren lassen und das dann übernehmen.

Wie definieren Sie denn Industrial Style Living? Ich verstehe darunter, dass von den industriellen Gebäuden, die zu Wohnraum umgebaut werden, markante Teile erhalten und integriert werden. Man zelebriert die alten funktionalen Elemente, diese tollen großen Fenster, den Sichtbeton, die unverputzten Ziegelwände, die nicht verborgene Haustechnik – Wasserleitungen, Stromleitungen, Sprinkleranlagen, Feuertüren aus Metall. Und natürlich Metall in Form von Stützpfeilern aus Gusseisen. In den Lofts in SoHo sind zudem oft die alten Decken aus Zinn erhalten. Andererseits werden die populären Elemente dieser Lofts bei der Planung neuer Bauten, vor allen Dingen im Luxusbereich, integriert: offene Grund-

03 Malerisches SoHo Häuserzeile im Cast Iron District 04 Erholung vor der Zuckerfabrik Der neue Domino Park bezieht die alten Hafenanlagen mit ein

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risse, hohe Decken, Betonböden. So wie Herzog & de Meuron, die in ihrem Gebäude 40 Bond Street in den mittleren Stockwerken bewusst Wohnungen im Loftstil geschaffen haben. Wo würden Sie in New York einen Stopp einlegen, um das Thema Industrial Living zu illustrieren? (Lacht): Fast überall. Es gibt Gegenden, in denen man auf den Spuren der industriellen Vergangenheit an jeder Ecke stehen bleiben kann. Vor allen Dingen im Cast Iron District in SoHo, der ja als Gewerbegebiet gebaut wurde, mit der Textilproduktion – genau genommen waren es Sweatshops – in den oberen Etagen und dem Verkauf der Stoffe in den Ladenlokalen darunter. SoHo wurde dann in den 60er-Jahren 21

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TITELSTORY INDUSTRIAL STYLE LIVING

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02 01 Industrial Style par excellence zeigt dieses Haus an der Upper East Side

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02 Alle Elemente vorhanden Von der Ziegelwand bis zum Dielenboden ist alles da

03 Hinter der gusseisernen Fassade Innen besticht die Judd Foundation mit Einfachheit MAGAZIN FÃœR EINRICHTEN UND LEBEN

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von Künstlern umgewandelt zu Lofts mit Lebens- und Arbeitsbereich. Gibt es ein gut erhaltenes Beispiel dieses Work-/Living-Konzepts, das man sich von innen ansehen kann? Das Haus der Judd Foundation in SoHo, in dem Donald Judd gelebt und gearbeitet hat, ist ein tolles Beispiel. Man kann es in kleinen Gruppen besichtigen. Es ist nach langer Renovierungsphase vor ein paar Jahren wiedereröffnet worden. Die Auflagen der Baubehörde, die Judd zeit seines Lebens ignoriert hatte, waren immens. Es ist angeblich das einzige Cast-IronGebäude in SoHo, das heute noch nur von einer Partei genutzt wird. Im Innern stehen die Möbel, die Judd selber entworfen und zum Teil auch gebaut hat, seine eigenen Werke und die Kunst seiner Freunde aus der Zeit. In diesem Haus kann man sich das SoHo der 70er-Jahre gut vorstellen. Der Trend zum Industrial Living hält also seit damals an? Der Trend ist stark, er umspannt alle Alters- und Einkommensgruppen. Vom lässigen Stil junger Künstler und Musiker, die die Lofts in Brooklyn im Stadtteil Bushwick umbauen und beziehen, bis hin zum Luxusprojekt. Es ist immer noch ein Stil, der für kreatives Leben steht, oft in Kombination mit Möbeln aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Loftstil kann mit einem eklektischen Mix, mit Antiquitäten, mit Trödel oder auch mit hochkarätigen neuen Möbeln kombiniert werden. Es ist immer wieder die Schönheit einzelner Industriebauten, die inspiriert? Ich denke schon. Ein besonders gut gelungenes Beispiel ist das Wythe Hotel in Williamsburg, eine alte Fassfabrik aus dem Jahr 1901, die von Morris Adjmi Architects mit viel Liebe für die ursprünglichen Details modernisiert wurde. Besonders bemerkenswert: Die alten Holzböden wurden hier erhalten und sind als Decke von unten sichtbar und mit neuen Betonböden überlegt. Wo kann man sonst noch Hinterlassenschaften von New Yorks industrieller Vergangenheit inhalieren? In Chelsea, wohin die Galerien in den 90er-Jahren gezogen sind und eine

„ES IST IMMER NOCH EIN STIL, DER FÜR KREATIVES LEBEN STEHT“ Gegend voller Lagerhallen neu belebt haben. Dann auf der High Line, der ehemaligen Bahntrasse, die jetzt auf zweieinhalb Kilometern als hoch gelegene grüne Promenade dient. In der Hafengegend in Brooklyn gibt es markante Beispiele, vor allen Dingen in Dumbo. Aber auch in Williamsburg, etwa im neuen Domino Park, wo Landschaftsarchitekten industrielle Relikte der ehemaligen Domino Sugar Refinery in die Anlage integriert haben. Manhattan wurde von der Südspitze her industrialisiert und besiedelt. Manche Viertel wurden lange als Wohn gebiete nicht in Betracht ge zogen … Chelsea lag verkehrstechnisch so weit westlich, abseits von verkehrstechnischer Erschließung, es war lange uninteressant, weil es zu weit von der U-Bahn entfernt war. Genau wie der Meatpacking District um die 14. Straße herum, dessen Charme die Kreavtivwelt

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04 Solitär Das Wythe Hotel wurde um vier Etagen im neuen Industrial Style aufgestockt

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01 Offengelegt Der Gaszähler an der Wand, die Stromleitung an der Decke und dazu Ingo Maurers ZettelLeuchte bei Vipp

02 Klare Kante Im VippApartment zeigt sich, wie gut skandinavisches Möbeldesign zum Industrial Style passt

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„HEUTE SIND LOFTS EKLEKTISCHER, VERSPIELTER UND DADURCH WÄRMER“

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erst spät, vor circa 25 Jahren, entdeckt hat, als Künstler, Designer und Modeleute dorthin zogen. SoHo, wie wir es heute kennen, war vorübergehend vom Abriss bedroht … Der Städteplaner Robert Moses wollte in den 50er- und 60er-Jahren seinen Lower Manhattan Expressway mitten durch den Cast Iron District legen, entlang der Broome Street. Er fand dort einfach nichts schützenswert. Zehn Jahre später wurde der ganze Bereich, weltweit vermutlich die größte Ansammlung einer ganz bestimmten Gusseisenarchitektur, unter Denkmalschutz gestellt, nachdem die Bewohner zusammen mit Stadtaktivisten wie Jane Jacobs auf die Barrikaden gegangen waren. 24

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Ist Industrial Design Living, wie es zum Beispiel der Architekt Joe D’Urso 1975 für die Wohnung von Calvin Klein – damals nannte man es (Industrial) High-Tech Style – interpretierte, nicht ursprünglich ein sehr maskuliner Stil? Wie sorgt man dafür, dass dieser Stil nicht zu kalt und unnahbar wirkt? Heute sind Lofts eklektischer, verspielter und dadurch wärmer. Bei HighTech Style denke ich an Metall und Minimalismus. Der Trend zur Wiederverwendung von altem Holz ist in den letzten zehn, 15 Jahren entstanden. Möbel und Kücheninseln und -oberflächen werden aus den alten Deckenbalken gebaut. Außerdem gibt es inzwischen mehr Mut zur Farbe, zu Tapeten, und zu Stoffen. Im Wythe Hotel wurden zum Beispiel Tapeten von örtlichen

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TITELSTORY INDUSTRIAL STYLE LIVING

Designern mit Bezug zur Umgebung entworfen. Darauf sieht man den Wasserturm, auf den man auch aus dem Fenster schaut. Welche New Yorker Architekten und Interior Designer sind bekannt dafür, dass sie gerne Industrial Style Living interpretieren? Ich würde, neben Morris Adjmi Architects, Annabelle Selldorf erwähnen. Ganz extrem zieht das Architekturbüro LOT-EK das Thema durch, indem es alte Schiffscontainer oder Teile von Containern für den Innenausbau verwendet respektive schon mal ein ganzes Haus aus alten Containern gebaut hat. Dann gibt es kleinere Firmen wie Loadingdock5 oder auch Thomas Warnke von space4A, der einige Gebäude in Red Hook, Brooklyn, unter Verwendung industrieller Elemente sehr cool umgebaut hat. Oder das Architektenpaar Philipp und Kit von Dalwig, das selbst eine ehemalige Garage in Clinton Hill in Brooklyn bewohnt. Julie Torres Moskovitz von FNA weiß viel über die Lofts und deren Geschichte und gestaltet sie mit innovativen Ideen um.

Gibt es Prominente, die sich im Industrial Style einrichten? Ich denke da an das Designduo Ashe Leandro, das industrielle Ele mente wie die schwarze Metallumrandung der Fenster der Tür im Eingangsbereich des Doppelhauses von Liev Schreiber und Naomi Watts verwendet hat. Ich kann niemanden konkret benennen, aber der Einfluss umliegender Industriebauten ist zum Beispiel sichtbar beim New Museum der japanischen Architekturfi rma Sanaa, das inspiriert ist von der Rauheit der Bowery mit ihren Restaurantküchen-Großhändlern und den Stahlmöbeln. Oder auch die David Zwirner Gallery von Annabelle Selldorf in der 20. Straße, die in die industrielle Nachbarschaft sehr schön eingefügt ist.

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Blick von der Zwischenetage auf die geschwungene KĂźche und den Essbereich mit dem schweren Marmortisch. An der Wand lehnt eine Zeichnung der KĂźnstlerin

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HOMESTORY MICHELE OKA DONER

STILVOLL LEBEN IN SOHO

EIN LOFT ZEIGT WAHRE GRÖSSE Das 500-Quadratmeter-Loft der Künstlerin Michele Oka Doner ist Wohnung, Atelier und Ausstellungsraum zugleich. Es zeigt, wie Industriearchitektur sich verwandeln kann TEXT + PRODUKTION: Kerstin Rose

FOTOS: Christian Schaulin

Michele Oka Doner inmitten ihrer Werke. Alle spiegeln Formen aus der Natur, etwa Steine, Äste, Korallen und den menschlichen Körper

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etritt man Michele Oka Doners Loft in New York, weiß man nicht, wohin man zuerst schauen soll. Der schwere Lastenaufzug befördert den Besucher vom geschäftigen Treiben im exklusiven Szeneviertel SoHo direkt in das ruhige private Reich der Künstlerin. Auf 500 Quadratmetern stellt sie ihre Werke aus, Skulpturen aus Wachs, meterhohe Schwarz-Weiß-Zeichnungen sowie kleine Objekte, gegossen aus Silber und Bronze. Sie alle spiegeln Formen aus der Natur: Steine, Äste, Korallen, Muscheln und Abbildungen des menschlichen Körpers. Zwischen der Kunst stehen Sitzgelegenheiten, zumeist Entwürfe von Michele Oka

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Doner, sowie Tische unterschiedlichster Formen. Darauf hat sie ihre Sammlung drapiert: Gegenstände aus der Natur, gefunden während langer Spaziergänge zum Beispiel am Meer in Miami, wo sie aufgewachsen ist. Sie bewahrt all diese Hülsen, Schalen, Samen auf. Wegen ihrer Schönheit, aber auch weil sie ihr einmal als Inspiration dienen könnten. „Seit ich denken kann, muss ich etwas mit meinen Händen machen“, erzählt Michele Oka Doner. „Ich sammle, ordne und irgendwann transformiere ich die Sachen zu etwas Neuem.“ Den weitläufigen, hellen Raum mit den großen Sprossenfenstern aus Stahl bezeichnet die Künstlerin als Höhle

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HOMESTORY MICHELE OKA DONER

„EIN LOFT KANN MAN IMMER WIEDER UMBAUEN“

01 Backsteinfassade In einer ehemaligen Knopffabrik im New Yorker Szeneviertel SoHo liegt das Reich von Michele Oka Doner 02 Inselgleich Gusseiserne, runde Tische strukturieren den Raum und dienen als Ausstellungsfläche und Ablage für Fundstücke

und fügt erklärend hinzu: „Wie eine Höhle kann man auch ein Loft immer wieder umbauen, für die Zwecke, die man gerade verfolgt.“ Früher, bis Ende der 1960er-Jahre, war SoHo ein Industrieviertel, in dem die Textilbranche Produktions- und Lagerstätten unterhielt. Damals lebte die Künstlerin mit zwei kleinen Kindern und ihrem Mann Fred, der in der Werbebranche arbeitete, in Detroit. Als sie durch einen Artikel in der „New York Times“ auf den sich wandelnden Stadtteil aufmerksam wurde und las, dass Künstler leer stehende Fabriketagen zum Arbeiten und Leben bezogen, war ihr sofort klar: „So will ich auch wohnen.“ Kurz darauf kaufte die junge Familie in SoHo eine Etage in einer ehemaligen Knopffabrik und beauftragte einen New Yorker Architekten mit dem Umbau. EIN RAUM VON SECHS METER HÖHE

Er gab dem Raum mit den Jugendstilsäulen eine Struktur und schuf in der Mitte eine Art Piazza. L-förmig dazu baute er eine Zwischenetage in den beinahe sechs Meter hohen Raum ein. Darauf befinden sich das Schlaf- und Ankleidezimmer sowie ein Büro, darunter ein kleines Wohnzimmer, WC und eine Werkstatt. Die Zwischenetage umgibt ein organisch geformter Gang mit Balustraden und kleinen Balkonen, sodass man Aussichten auf die Piazza und den Küchen- und Essbereich hat. Von dort oben erkennt man nicht nur die Struktur der Fläche, die tatsächlich wie ein von Häusern umgebener Dorfplatz anmutet. Vielmehr begreift man von hier oben aus der Distanz Michele Oka Doners ganz persönliches Ordnungsprinzip in dem über und über gefüllten Raum. 29

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EINE GUT ORGANISIERTE LADY

Wie Inseln inmitten der Kunstwerke fungieren die schweren gusseisernen runden Tische mit ihren fest installierten, ebenfalls runden Sitzflächen. Der eine ist mit Goldfischgläsern und Fundstücken geschmückt. Der andere dient der Künstlerin als eine Art To-do-Liste. Dort liegen im Uhrzeigersinn der Wichtigkeit nach geordnet Infos zu Projekten sowie Briefe und Unterlagen. Von dort gelangen die Dokumente zur Weiterbearbeitung auf den Schreibtisch, der gleich danebensteht. In rollbaren Ablagen befinden sich wohlgeordnet Materialsammlungen. Geht man daran vorbei, gelangt man in die Werkstatt, wo die Künstlerin ihre Wachsskulpturen formt. Auch hier, trotz der überbordenden Fülle, ist alles an seinem Platz, und nicht mal ein Staubteilchen fliegt umher. „Es ist sehr gut organisiert“, sagt die schöne Lady mit dem strengen Haarknoten, und man glaubt ihr aufs Wort. Die 70-plussomething-Jährige blickt auch dank ihrer Disziplin auf eine sehr lange Karriere zurück, mit großen Auftragsarbeiten für den öffentlichen Raum sowie vielen Einzelausstellungen. Auch 30

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für die Porzellan-Manufaktur Nymphenburg hat sie gearbeitet. Und gerade besinnt sie sich auf ihre künstlerischen Wurzeln und hat wieder mit dem Zeichnen begonnen. Nur eines wird sich nicht mehr verändern: „Ich wüsste nicht, wo ich in New York lieber leben wollte als hier“, sagt Michele Oka Doner und schaut sich zufrieden um in ihrem Kosmos.

01 Helle Höhle Fast sechs Meter hoch ist der Raum mit den riesigen Stahl-Sprossenfenstern, die auch als Ablage für Küchenutensilien dienen

02 Arbeitsplatz mit Aussicht Am Schreibtisch skizziert die Künstlerin Ideen, die sie später im Atelier ausarbeitet. Darüber hängt eines ihrer Werke

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THE POT

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Skandinavisches Design und Vipp-Kreationen Ein ganzes Loft ist im New Yorker Stadtteil Tribeca mit VippProdukten und Designmöbeln eingerichtet, darunter das Tischchen und der Teppich von Hay, die formschöne, ungewöhnliche Lampe von Ingo Maurer sowie das Zanotta-Sofa

MUSTERBEISPIEL

THE VIPP-SHOW GOES ON Die dänische Designfirma Vipp hat in New York ein Loft als perfekt und komplett eingerichteten Wohn-Showroom etabliert

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SHOWROOM VIPP-APARTMENT 01 Küche Die Vipp-Küche haben Sofie Egelund Christensen und ihr Mann Frank als „Gebrauchswerkzeug“ konzipiert

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lughafen Kopenhagen im August 2014. Sofie Egelund Christensen steigt mit ihrer Familie ins Flugzeug nach New York. Diesmal ist der Umzug der Vipp-Mitbesitzer endgültig. 15 Jahre sind vergangen, seitdem Sofie ihrer Mutter beim Wiederaufbau von Vipp geholfen hat – einem Unternehmen, dessen Ursprünge auf Sofies Großvater Holger Nielsen zurückgehen, der 1939 für den Friseursalon seiner Frau den Vipp-Treteimer erfunden hatte. Nun ist es an der Zeit, den nächsten großen Schritt zu wagen: Vipp nach New York zu bringen. Vor ihnen liegt ein neues Abenteuer, denn Sofie und ihr Mann Frank wollen den ersten VippShowroom außerhalb Europas eröffnen, und zwar in ihrer Wohnung.

Ein paar Jahre später empfängt das Paar in einer ehemaligen Wurstfabrik im New Yorker Stadtteil Tribeca Architekten und Innenarchitekten, die sich in heimeliger Atmosphäre über die neuesten Entwicklungen von Vipp informieren wollen. Das komplett umgebaute New Yorker Loft befindet sich in einem sechsgeschossigen Gebäude und stellt eine einzigartige Mischung aus Privatwohnung und professionellem Showroom dar. Sofie und Frank haben es selbst renoviert und eingerichtet. Es verbindet in Perfektion skandinavischen Minimalismus mit einer Privatsammlung von Designmöbeln und Gemälden, die der Vipp-Tradition entsprechen. „Wir wollten das industrielle Ambiente erhalten und die Produkte gleichzeitig

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01 Minimalismus in der Küche Das Vipp-Apartment verbindet Industrial Style mit zeitgenössischer Einrichtung

02 Badezimmer Die Wanne von Tyrrell & Laing ist von einem VippBadezimmermodul eingerahmt

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in einem persönlichen Rahmen präsentieren“, fasst Sofie Egelund Christensen das Konzept zusammen. „Wir hoffen, dass man sich in einer echten Wohnung besser vorstellen kann, wie es ist, umgeben von Vipp-Produkten zu leben.“ Klassiker wie der Vipp-Treteimer sind in Amerika nichts Neues, dafür ist es die Vipp-Küche sehr wohl, und so bildet sie den Mittelpunkt. Betritt man die Wohnung, kommt man in diese Küche, die aus einem hohen Modul sowie zwei einander gegenüberliegenden Wandmodulen besteht; das Wohnzimmer, ein Büro und ein Schlafzimmer folgen. „Die Küche ist der Raum, den wir am meisten nutzen“, sagt Sofie. „Wir haben die VippKüche als Gebrauchswerkzeug konzi34

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piert, basierend auf allem, was wir in mehr als 75 Jahren über Metallbearbeitung gelernt haben. Vipp wurde aus dem Bedürfnis nach funktionalen Werkzeugen geboren.“ DÄNEN-DESIGN IM LOFT

Beim Rundgang durch das Loft ist nicht zu übersehen, dass das Paar einen Großteil seines Lebens damit verbracht hat, sich über gutes Design kundig zu machen. „In Skandinavien haben wir eine sehr starke Design- und Möbeltradition. Wir haben unsere Möbel über viele Jahre hinweg gesammelt“, erklärt Frank. Dank der sorgsamen Auswahl war es der Familie möglich, alle Räume offen und großzügig zu halten, die eigene Persönlichkeit auszudrücken

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und das Design wirken zu lassen. „Unsere Einrichtung spiegelt wider, dass auch Dinge ein gewisses Erbe und eine Persönlichkeit haben sollten und dass solche Gegenstände länger existieren als kurzlebige Trends.“ Die Wohnung, das Interieur und das Geschäft sind das eine. Das andere ist das Leben „drüben“. „Es ist gewiss ein großer Schritt, mit der Familie über den Atlantik zu ziehen, aber für uns war das eine außergewöhnliche Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, von denen wir bis dahin nur träumen konnten. Für uns hat hier wirklich ein neues Kapitel begonnen, in persönlicher wie beruflicher Hinsicht. Dies ist jetzt unser Zuhause. Ein Zuhause fern der Heimat“, schließt Frank.

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Home Stories 2018_Supplement_Winter_CI-DE_210x280.indd 1

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Ein Zuhause besteht aus Erinnerungen, Geschichten und persönlichen Gegen­ständen, die durch individuelle Ein­richtungs­­stile und Gestaltungs­­ansätze mit Leben gefüllt werden. Die ikonische Vitra Home Collection mit ihren Klassikern des 20. Jahrhunderts und zeit­ge­nös­ sischen Entwürfen, bietet ein nahe­­zu uner­ schöpf­­liches Spektrum von Möbel­typologien, Formsprachen, Materialien und Farben. Schauen Sie mit uns in vier unter­schied­­liche Häuser und entdecken Sie, wie mit der Vitra Home Collection Einrichtungen geschaffen werden können.

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FĂźr jedes Esszimmerstuhl-Set erhalten Sie den sechsten Stuhl als Geschenk*

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* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 fünf Esszimmerstühle und erhalten Sie einen sechsten Stuhl als Geschenk. Der preiswerteste Stuhl wird nicht in Rechnung gestellt.

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1  Plate Dining Table · MDF · Jasper Morrison, 2018 ab € 2.290,00   |

2  All Plastic Chair · Jasper Morrison, 2016 € 220,00  |  3  .03 · Maarten Van Severen, 1998 € 429,00

4  Wire Chair DKR · Charles & Ray Eames, 1951 € 389,00  |  5  HAL Wood · Jasper Morrison, 2010 € 365,00   |  6  Eames Plastic Side Chair DSW · Charles & Ray Eames, 1950 € 385,00 7  Belleville Armchair Wood · Ronan & Erwan Bouroullec, 2015 € 390,00   |  8  Resting Bear · Front, 2018 € 849,00

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*Kaufen Sie vom 1.9.2018 bis 28.2.2019 ein Vitra Sofa und wir schenken Ihnen einen 500 € Gutschein für weitere Vitra Produkte.

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1  Polder Sofa · Stoffmix pastel (Sofa Campaign 2018/2019)* · Hella Jongerius, 2015 € 5.650,00 | 2  Tabouret Solvay · Jean Prouvé, 1941 € 559,00  3  Eames House Bird · Nussbaum, klarlackiert € 249,00 |

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* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 fünf Esszimmerstühle und erhalten Sie einen sechsten Stuhl als Geschenk. Der preiswerteste Stuhl wird nicht in Rechnung gestellt.

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1  Plate Dining Table · Marmor · Jasper Morrison, 2018 ab € 6.540,00  |

2  Eames Plastic Side Chair DSW · Charles & Ray Eames, 1950 € 565,00

3  Plate Table · Marmor · Jasper Morrison, 2004 ab € 955,00  |  4  Resting Cat · Front, 2018 € 179,00

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1  Suita Sofa Zweisitzer offen mit Chaise Longue · Olimpo, 11 atlantic · Antonio Citterio, 2010 € 7.780,00 2  Suita Sofa Zweisitzer · Olimpo, 11 atlantic · Antonio Citterio, 2010 € 4.150,00 3  Plate Table · Eiche geräuchert massiv geölt · Jasper Morrison, 2004 ab € 755,00 4  Plate Table · Marmor · Jasper Morrison, 2004 ab € 955,00

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Zu jedem Eames Lounge Chair mit Ottoman erhalten Sie ein Geschenk*

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** Der Occasional Table LTR Mahogany mit Untergestell in basic dark ist exklusiv beim Kauf eines Eames Lounge Chair Mahogany mit Ottoman erhältlich.

* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 einen Eames Lounge Chair mit Ottoman und erhalten Sie einen Occasional Table LTR als Geschenk. Der Occasional Table LTR in Gold ist davon ausgenommen.

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1  Lounge Chair & Ottman Mahogany · Charles & Ray Eames, 1956 ab € 7.490,00

2  Occasional Table LTR Mahogany · Charles & Ray Eames, 1950 **

3  Eames House Bird · Nussbaum, klarlackiert € 249,00

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** Der Occasional Table LTR Mahogany mit Untergestell in basic dark ist exklusiv beim Kauf eines Eames Lounge Chair Mahogany mit Ottoman erhältlich.

* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 einen Eames Lounge Chair mit Ottoman und erhalten Sie einen Occasional Table LTR als Geschenk. Der Occasional Table LTR in Gold ist davon ausgenommen.


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1  Plate Dining Table · Glas · Jasper Morrison, 2018 ab € 2.850,00  |

* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 fünf Esszimmerstühle und erhalten Sie einen sechsten Stuhl als Geschenk. Der preiswerteste Stuhl wird nicht in Rechnung gestellt.

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2  .03 · Maarten Van Severen, 1998 € 429,00

3  Wooden Doll Cat · Alexander Girard, 1952 ab € 115,00  |  4  Metal Wall Relief Dove · Alexander Girard, 1965 € 149,00   5  Plywood Group LCW · Charles & Ray Eames, 1945/1946 € 1.260,00 6  Eames House Bird · Nussbaum, klarlackiert € 249,00

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Einführungsangebot für Repos und Grand Repos im neuen Stoff * 2018_Supplement_Winter_CI-DE_210x280.indd 16

* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 einen Repos oder Grand Repos in dem neuen Stoff Mello und erhalten Sie ihn zum Einführungspreis.

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1  Grand Repos · Mello, 03 zement · Antonio Citterio, 2011 € 3.102,50 2  Ottoman · Mello, 03 zement · Antonio Citterio, 2011 € 1.054,00

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* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 einen Repos oder Grand Repos in dem neuen Stoff Mello und erhalten Sie ihn zum EinfĂźhrungspreis.


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FĂźr jedes Esszimmerstuhl-Set erhalten Sie den sechsten Stuhl als Geschenk*

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* Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 fünf Esszimmerstühle und erhalten Sie einen sechsten Stuhl als Geschenk. Der preiswerteste Stuhl wird nicht in Rechnung gestellt.

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1  Plate Dining Table · Massivholz · Jasper Morrison, 2018 ab € 3.990,00  |  2  Softshell Chair · Ronan & Erwan Bouroullec, 2008 ab € 549,00   3  Softshell Side Chair · Ronan & Erwan Bouroullec, 2017 ab € 479,00  |  4  Wooden Side Table · Ronan & Erwan Bouroullec, 2015 ab € 655,00

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*Kaufen Sie vom 1.9.2018 bis 28.2.2019 ein Vitra Sofa und wir schenken Ihnen einen 500 € Gutschein für weitere Vitra Produkte.

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1  Mariposa 2 1/2-Seater · Kvadrat Harald 233* · Edward Barber & Jay Osgerby, 2014 € 6.840,00 2  Mariposa Ottoman · Kvadrat Harald 233* · Edward Barber & Jay Osgerby, 2014 € 815,00  |  3  Repos · Leder Premium, 73 ton · Antonio Citterio, 2011 € 4.960,00 4  Fauteuil de Salon · Twill, 18 rapsgelb · Jean Prouvé, 1939 € 2.140,00  |  5  Guéridon Bas · Jean Prouvé, 1944 ab € 1.560,00

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1  Aluminium Chair EA 108 · Leder Premium, 66 nero · Charles & Ray Eames, 1958 € 2.690,00  |  2  Compas Direction · Jean Prouvé, 1953 ab € 2.160,00 3  Rotary Tray · Jasper Morrison, 2014 € 49,00 4  Toolbox · Arik Levy, 2010 € 29,00

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1  Resting Bear · Front, 2018 € 849,00  |  2  Resting Cat · Front, 2018 € 179,00  |  3  Resting Bird · Front, 2018 ab € 75,00  |  4  Eames House Bird · Nussbaum, klarlackiert € 249,00 5  Eames Elephant (small) · Charles & Ray Eames, 1945 € 85,00   |  6  Wooden Doll Little Devil · Alexander Girard, 1952 € 109,00  |  7  L’Oiseau · Ronan & Erwan Bouroullec, 2011 € 95,00 8  Nuage (céramique) · Ronan & Erwan Bouroullec, 2018 ab € 89,00  |  9  Wooden Doll Cat · Alexander Girard, 1952 ab € 115,00

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Diese Angebote gelten nur bei teilnehmenden Händlern.

Die Vitra International AG ist stets bemüht, die Rechte Dritter zu respektieren.

Sie finden diese unter www.vitra.com/handel

Sollten diese im Einzelfall nicht erwähnt worden sein, so handelt es sich um ein Versehen,

Vitra GmbH, Charles-Eames-Strasse 2, D–79576 Weil am Rhein

das entsprechend korrigiert wird.

0049 (0)7621 70 20, info@vitra.com, www.vitra.com

Kein Teil dieser Broschüre darf ohne schriftliche Genehmigung reproduziert werden.

Konzept, Art-Direktion, Design: Studio AKFB, München

Preise gültig bis 31.12.2018, Preisänderungen vorbehalten.

Fotografie: Florian Böhm, Set Design: Erwin Prib

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TRENDSCOUT INSTALLATION

LIGHT BULB SERIES

LICHT, AUF DEN KOPF GESTELLT Die Designerkollektion The Light Bulb Series, die durch die Zusammenarbeit von Foscarini mit James Wines/SITE entstand, war im Zentrum der Installation „Reverse Room“, die während der Mailänder Design Week 2018 gezeigt wurde: eine auf den Kopf gestellte und gekippte Blackbox, die die räumliche Wahrnehmung umkehrt und unsere Reaktionen auf die Umwelt und die Konventionen hinterfragt. Light Bulb Series ist eine hochkarätige Designerkollektion in nummerierter und limitierter Auflage.

Realität neu denken will James Wines und dreht sie einfach um

Impressum HERAUSGEBER CI – creative inneneinrichter GmbH & Co. KG, Spreestraße 3, 64295 Darmstadt VERANTWORTLICH Steffen Schmidt (V.i.S.d.P.) OBJEKTLEITUNG Sandra Gotha VERLAG UND ANSCHRIFT DER REDAKTION HOFFMANN UND CAMPE X, eine Marke der HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, ein Unternehmen der GANSKE Verlagsgruppe, Harvestehuder Weg 42, 20149 Hamburg,

Tel. +49 40 44188-239. Amtsgericht Hamburg, HRB 81308 Sitz: Hamburg GESCHÄFTSFÜHRUNG Thomas Keßler, Dr. Ingo Kohlschein CHEFREDAKTION Peter Würth CREATIVE DIRECTION Tobias Zabell ART DIRECTION Thanh-Huyen Nguyen GRAFIK Simone Biermann, Claudia Knye KEY ACCOUNT MANAGEMENT Kaja Eilers PROJEKTMANAGEMENT Simone Wippern BILDREDAKTION Anna Constanty REDAKTIONELLE MITARBEIT Morris Adjmi, Doris Chevron, Wolf-Christian Fink, Christina Horsten, Bettina Johae, Katrin Osterkamp, Kerstin Rose, Felix Zeltner SCHLUSSREDAKTION Ursula Junger HERSTELLUNG Claude Hellweg LITHO PX2@ Medien GmbH & Co. KG DRUCK Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG, Druckhaus, Lahr ABONNEMENTS, VERTRIEB UND ANZEIGENVERANTWORTUNG Sandra Gotha (info@creative-inneneinrichter.de) ANZEIGEN Werner Fischer – Tellus Corporate Media GmbH, Hammerbrookstraße 93, 20097 Hamburg, Tel.: +49 40 280868-87 Fax: +49 40 280868-20, E-Mail: w.fischer@tellus-corporate-media.com. Es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß den Mediadaten 2017 REDAKTIONSBEIRAT Frank Anger-Lindemann, Wilfried Lembert, Klaus Seydlitz. Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Abbildungen, des Weiteren die Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich Nachdruck ohne schriftliche Einwilligung des Verlages strafbar. Es wird nur presserechtliche Verantwortung übernommen.

Bildnachweis Titel: Fran Parente/OTTO; Standpunkt: Geordie Wood Inhalt: Helga Traxler, Christian Schaulin, Matthew Williams, Tolix; Seite 6–7: Matthew Pugliese/@mattpugs; Seite 8–9: Matthew Williams; Seite 10–11: Luca Bravo/unsplash; Seite 12–13: Menu, Vitra, Besau-Marguerre für Thonet; Seite 14–15: Draenert (2), Tom Dixon, Hatje Cantz, Petite Friture; Seite 18–19: Danny Bright/LOT-EK (2), Helga Traxler; Seite 20–21: Getty Images (3), ddp images; Seite 22–23: Christian Schaulin (2), Foto: Charlie Rubin/Judd Foundation Licensed by ARS, Interieur/Kunst: Judd Foundation/VG-Bildkunst, Bonn 2018, Jimi Billingsley; Seite 24–25: Vipp (2), Danny Bright/LOT-EK (2); Seite 26–30: Christian Schaulin; Seite 32–34: Vipp; Seite 35: Foscarini; Seite 36: A/D/O; Seite 38–39: A/D/O (3), Jimi Billingsley, Matthew Williams; Seite 40–42: Ari Marcopoulos, Adrian Wilson (2), iStockphoto; Seite 42: Modulightor; Seite 44: Kyle Knodell, Michael Moran, Shutterstock, Courtesy of Pioneer Works; Seite 46: Dean Kaufman, Foto: Charlie Rubin/Judd Foundation Licensed by ARS, Interieur/Kunst: Judd Foundation/VG-Bildkunst, Bonn 2018, Joshua White © Judd Foundation, Licensed by ARS; Seite 48–49: Donna Dotan; Seite 50–51: Matthew Williams, Morris Adjmi Architects, Donna Dotan, Lisa Mahar; Seite 52–53: Alexander Severin, Matthew Williams (2), Morris Adjmi Architects; Seite 54: Donna Dotan; Seite 56: Emeco, Illustration: Uli Knörzer; Seite 58–59: Javier Callejas, Tom Dixon, Original btc, &Tradition, Vitra, Fortuny; Seite 60–61: Living Divani, Atelier Haußmann, Vitra (2), Tolix, Wilde+Spieth; Seite 62–63: AFFE Photo © Atelier Haußmann (2), USM, Tolix, Vitra; Seite 64–65: Vipp (2), USM, Tolix, Domofocus, System 180; Seite 66: ddp images, Illustration: Uli Knörzer

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FÜR ARCHITEKTUR- UND DESIGNFANS

STEAKS IN DER AUTOWERKSTATT Zwischen Brooklyn und Queens, Kreuzfahrern und Hipstern: ein Trip durch das neue Industrial Design von New York TEXT: Christina Horsten und Felix Zeltner

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ew York, das ist weit mehr als Central Park und Empire State Building, Freiheitsstatue und Guggenh eim M u s e u m o d e r MoMA. Ja, das muss man alles mal gesehen haben, unbedingt, aber wer die Stadt verstehen will, muss dorthin, wo in New York gearbeitet wurde und wird, wo sie sich ihren Ruf als quirlige, kreative, innovative Metropole verdient hat. Nach Williamsburg und Chelsea und SoHo, wo es nicht schon immer hip war zu wohnen. Wo Manufakturen und Industrie das Bild in einer Zeit bestimmten, in der New York seine Bedeutung als Weltstadt erwarb. Vom Damals ist noch heute viel zu sehen und zu erleben. Die Kreativen haben sich des industriellen Erbes bemächtigt und daraus neue, spannende Orte geschaffen, an denen heute gewohnt, gearbeitet, gelebt wird – und wo das Steak dann auch mal in der Autowerkstatt serviert wird.

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Verwirrspiel Im Dachprisma des A/D/OKreativzentrums bricht sich New Yorks Skyline

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DESIGNTRIP NEW YORK

A/D/O Mitten im hippen Stadtviertel Greenpoint in Brooklyn hat die Automarke MINI ein Kreativzentrum gebaut. Das New Yorker Büro nArchitects verwandelte das eingeschossige frühere Industriegebäude in eine Mischung aus Coworking Space, Museum und Shop. Auf den verbliebenen Backsteinwänden sind noch die Graffiti zu sehen, der Rest wurde durch Glas ersetzt. In das neutral in Weiß und Grau gehaltene Interieur fällt Licht durch ein gigantisches Prisma im Dach. A/D/O solle „ein Katalysator für neue und relevante Arbeit sein“, sagt Direktor Nathan Pinsley. „Bedeutendes Design braucht Austausch und Stimulation, und wir haben einen Ort genau dafür gebaut.“ Ein fester Arbeitsplatz im A/D/O kostet um die 350 Euro im Monat. Deutlich günstiger ist es dagegen, entspannt beim Espresso im Restaurant Norman direkt unterm Dachprisma anderen beim Arbeiten zuzuschauen. A-D-O.COM Überflieger A/D/O ist auch aus der Luft mehr als einen Blick wert

Inspirator und Koch Claus Meyer (links) ist der Godfather der New Nordic Cuisine, Fredrik Berselius Küchenchef des Restaurants Norman im A/D/O

Leuchtend Das Kreativzentrum A/D/O zeigt selbst bei Nacht seine Strahlkraft

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Hotspot in Brooklyn Das Wythe Hotel ist eine Landmarke auf der anderen Seite des East River

WYTHE HOTEL Direkt um die Ecke beim A/D/O liegt das selbst ernannte „Original Brooklyn Hotel“. Mit der Eröffnung des Wythe 2012 war die Gentrifizierung von Williamsburg offiziell besiegelt, und die Maßstäbe für die Industriearchitektur im Viertel waren gesetzt. Architekt Morris Adjmi gab der 1901 gebauten Fassfabrik klare, moderne Linien, bewahrte zugleich den urbanen Industrielook und setzte vier Stockwerke obendrauf. Die 72 Zimmer sind luxuriös ausgestattet, das Restaurant Reynard im Erdgeschoss ist viel gepriesen. Das höchste Gebäude weit und breit ist das Wythe Hotel längst nicht mehr, aber ein Sundowner in der schicken Dachbar The Ides mit Sommerbrise und Blick auf die Skyline Manhattans ist nach wie vor ein Genuss. Industrial-Style-Lobby Morris Adjmis Wythe Hotel ist zur Ikone avanciert

WYTHEHOTEL.COM

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Stiltempel Die New Yorker Dependance des Dover Street Market fand in der früheren New York School of Applied Design for Women in der Lexington Avenue eine angemessene Location

Werkstatt-Fashion In einer ehemaligen Garage in Chelsea präsentiert Comme des Garçons in New York seine Kollektion

DOVER STREET MARKET Im Gebäude einer früheren Designschule im Osten von Midtown Manhattan hat Rei Kawakubo die New Yorker Filiale ihres Dover Street Market eröffnet, eines Einkaufstempels für Avantgardemode. Über acht Stockwerke zieht sich zwischen umstrickten Säulen und übertunnelten Treppen außergewöhnlich präsentierte Kleidung – von Kawakubos eigenen Labels und ähnlich hippen Modemarken. Das Café Rose Bakery im Erdgeschoss gehört zu den besten Plätzen der Stadt für einen schicken Lunch, People-Watching inklusive. NEWYORK.DOVERSTREETMARKET.COM

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DESIGNTRIP NEW YORK

COMME DES GARÇONS Wer immer noch nicht genug von Rei Kawakubo hat, muss rüber nach Chelsea. Die Comme-des-Garçons-Boutique in einer früheren Autowerkstatt hat außen kein Schild und ist leicht zu übersehen, aber wer erst mal durch den von Future Systems gebauten Aluminiumtunnel in den Innenraum gelangt ist, der will ihn nicht wieder verlassen. Und wenn doch, dann nur für eine klassische New-York-Aktivität: einen Spaziergang durch die umliegenden Galerien in Chelsea. Zu Friedman Benda zum Beispiel, wo es Möbel und Design zu sehen gibt, oder zum Imperium des Galeristen David Zwirner, des wohl erfolgreichsten Deutschen in New York. Für eine Pause lohnt sich der Chelsea Market, eine zur Food Hall umgebaute Keksfabrik. COMME-DES-GARCONS.COM FRIEDMANBENDA.COM DAVIDZWIRNER.COM CHELSEAMARKET.COM

Bummeln in der Keksfabrik Im Chelsea Market war einst die National Biscuit Company zu Hause, sie hat den Oreo-Keks erfunden. Heute sind hier eine Markthalle, ein Einkaufszentrum, ein Bürogebäude und eine Fernsehproduktion Installation Im Dover Street Market ist Mode mehr als nur etwas zum Anziehen MAGAZIN FÜR EINRICHTEN UND LEBEN

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Lichtdurchflutet Fenster auf allen ineinander verschränkten Ebenen lassen viel Licht ins Haus

MODULIGHTOR Paul Rudolph (1918 bis 1997) baute diese Architekturikone auf der Upper East Side, deren Wände „einen mit ihrem Licht streicheln“, wie der USArchitekt einmal sagte. Der Besitzer Ernst Wagner lebt noch heute in dem weißen Gebäude und betreibt die gemeinsam mit Rudolph gegründete Firma für individuelle Lichtsysteme. Der Showroom im Erdgeschoss hat reguläre Öffnungszeiten, das ganze Haus kann jeden ersten Freitagabend im Monat besucht werden. MODULIGHTOR.COM

Leuchtendes Beispiel Das Modulightor-Haus wurde in mehreren Phasen ab 1989 erbaut

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SCULPTURECENTER Long Island City ist derzeit das am schnellsten wachsende Stadtviertel der USA. Zwischen Dutzenden Skeletten der in den Himmel wachsenden Glaswolkenkratzer blieb ein kleines rotes Backsteingebäude erhalten. Früher wurden hier Straßenbahnen repariert, heute werden Skulpturen gezeigt. Architektin Maya Lin verwandelte das Gebäude vor rund 20 Jahren in ein ästhetisches Kleinod. Nach dem Besuch lohnt sich die Einkehr im M. Wells Steakhouse, einer ehemaligen Autowerkstatt, wo heute mit die besten Steaks der Stadt serviert werden. Die Betreiber stecken auch hinter der M. Wells Dinette in der Außenstelle des Museum of Modern Art für Gegenwartskunst, des MoMA PS1, um die Ecke. SCULPTURE-CENTER.ORG MAGASINWELLS.COM MOMAPS1.ORG

Mistkäfer-Kunst Im Untergeschoss des SculptureCenter zeigte Aki Sasamoto 2016 „The Ball“ aus ihrer Installation „Delicate Cycle“ (Courtesy the artist)

Neues Leben Wo früher Straßenbahnen repariert wurden, werden heute Skulpturen gezeigt

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DESIGNTRIP NEW YORK

DOMINO PARK

Süßes Leben vor der Zuckerfabrik Der neue Domino Park liegt im Schatten einer früheren Raffinerie

PIONEER WORKS Mit zwölf Meter hohen Decken und einer Grundfläche von 2500 Quadratmetern war Pioneer Iron Works Ende des 19. Jahrhunderts eine der größten Maschinenfabriken der USA. Später stand die Fabrik viele Jahre lang leer. 2010 kaufte der gefeierte Künstler Dustin Yellin das gigantische Backsteingebäude im Hafenviertel Red Hook in Brooklyn. „Damals war es ein Loch, keine Fenster, keine Böden, kein Strom und kein Gas“, erinnert sich Yellin. Gemeinsam mit Künstlerfreunden und Architekt Sam Trimble formte er aus dem Gebäude ein „utopisches Kunstzentrum“. Trimble ließ einen Betonboden gießen, zog Galerieetagen ein und schlug 100 Fenster in die Backsteinwände. Neben dem großen Garten und Ausstellungsflächen auf mehreren Etagen vergibt Pioneer Works inzwischen temporär Studios an Künstler, denen der Besucher durch Glaswände bei der Arbeit zuschauen kann. Beim Blick durch die vielen Fenster scheint die Skyline Manhattans und der Hafen von Red Hook, in dem große Kreuzfahrtschiffe wie die „Queen Mary 2“ anlegen, zum Greifen nah.

So hip Williamsburg in den vergangenen Jahren auch geworden ist – es fehlte an Parks. Der Immobilienentwickler Two Trees hat nun zumindest ein klein wenig Abhilfe geschaffen. Am Ufer des East River vor einer früheren Zuckerraffinerie, die er gerade zu Luxuswohnungen umbaut, hat er zusammen mit den Landschaftsarchitekten von James Corner Field Operations den öffentlichen Domino Park gestaltet: 25 000 Quadratmeter Wiese, Volleyballfelder, Springbrunnen und Spielplätze. Wie schon in Manhattan beim High-LinePark auf einer früheren Hochbahntrasse oder beim zum Park umfunktionierten Industrieufer Brooklyn Bridge Park wurden auch hier viele Elemente aus der Vergangenheit erhalten. Besucher können zwischen türkisfarben gestrichenen Verladekränen und braunen Zuckersilos entspannen. DOMINOPARK.COM THEHIGHLINE.ORG BROOKLYNBRIDGEPARK.ORG

Kunst statt Maschinen Nach langem Leerstand sind ins Gebäude der Pioneer Iron Works die Künstler eingezogen

PIONEERWORKS.ORG MAGAZIN FÜR EINRICHTEN UND LEBEN

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DESIGNTRIP NEW YORK

Konsequentes Treppenhaus Sanaas minimalistischer Stil setzt sich im Inneren des New Museum fort

NEW MUSEUM Sieben wie verschieden große Schuhschachteln aufeinandergestapelte Stockwerke haben die japanischen Minimalisten von Sanaa vor 20 Jahren entworfen, um New York ein neues Museum für zeitgenössische Kunst zu geben. Die dort gezeigten Ausstellungen gehören zu den besten der Welt, das Haus selbst strahlt mit seiner elegant schimmernden weißen Fassade in der Lower East Side wie ein Raumschiff. Ähnlich konsequent und elegant ist das Gebäude auch im Inneren. Jetzt darf Rem Koolhaas’ Studio OMA direkt nebenan einen Erweiterungsbau gestalten. WWW.NEWMUSEUM.ORG

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Cool, modern, funktional.

Einblick Die Judd Foundation hat dafür gesorgt, dass das Haus auch innen den Geist der Zeit widerspiegelt

101 SPRING STREET Ein Vierteljahrhundert lang lebte und arbeitete der Minimalismuskünstler Donald Judd (1928 bis 1994) in einem gusseisernen früheren Fabrikgebäude in SoHo – umgeben von so wenig wie möglich. Dank seiner Kinder Flavin und Rainer ist das Gebäude inzwischen behutsam renoviert und präserviert – Judds Pfannen und Töpfe, sein Bett und viele der Kunstwerke, die ihm Freunde geschenkt haben, inklusive. 101 Spring Street ehre Judds Leben und Vision, sei aber nicht einfach ein Schrein, so schrieb die „New York Times“-Kunstkritikerin Roberta Smith einmal. Sondern viel mehr als das, es biete „Lektionen im Betrachten“. WWW.JUDDFOUNDATION.ORG

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Stets einen Tick besser. Nach diesem Grundsatz fertigt Rainer Brand seine Zeitmesser, die durch ihre handwerkliche Präzision und ihren stilsicheren Auftritt überzeugen. Hart im Nehmen: Die Lünette ist viermal härter als Edelstahl, das Band wasserfest und robust. Qualität bis ins Detail. Das macht den Unterschied. Der Tag geht, das Design bleibt. Die markante Typografie von Dino dos Santos ist auch in der Nacht ein leuchtendes Beispiel guter Gestaltung.

Eiserne Schönheit In diesem Haus lebte der Künstler Donald Judd ein halbes Jahrhundert lang

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DESIGNER-PORTRÄT MORRIS ADJMI

ARCHITEKT UND INTERIOR DESIGNER

DER MANN VOM DENKMALSCHUTZ Morris Adjmi erneuert New Yorks Skyline so sanft wie niemand vor ihm TEXT: Felix Zeltner

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Musterbeispiel In den Büroräumen von Thrive Capital im berühmten Puck Building in Manhattan betont Morris Adjmi alle historischen Elemente des Industrial Style: Ziegelwände, freiliegende Leitungen, offene Decken, hohe Fenster, schmiedeeiserne Säulen und Dielenböden

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01 Kombination Im Haus 55 West 17th Street verbinden sich moderne und traditionelle Elemente

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ls Morris Adjmi acht Jahre alt war, ging er auf Klassenfahrt in seiner Heimatstadt New Orleans. Das French Quarter, das historische Zentrum der Südstaatenmetropole, ist bekannt für seinen Mix aus viktorianischer, kreolischer und kalifornischer Bauweise mit kunstvollen Fassaden und Balkonen. „Nach dem Ausflug habe ich angefangen, die Säulen der Häuser zu zeichnen“, sagt er, greift einen Kugelschreiber vom Konferenztisch, nimmt ein Stück Architektenpapier und zieht zwei schnurgerade Linien. „Ich weiß noch, wie der Lehrer mir die verschiedenen Systeme der Säulen erklärt hat. Mich hat völlig fasziniert, dass Säulen eigene Regeln ha50

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ben und man lernen kann, wie man sie anwendet.“ Mit geübter Hand zeichnet Adjmi einen stuckverzierten Sockel an den Kopf der Säule. „Von da an wusste ich, dass ich Architekt werden wollte. Ich wollte bauen. New Orleans ist eine Stadt mit vielen schönen und vielen nicht so schönen Gebäuden, und ich wollte die schönen bauen.“ Adjmi lehnt sich für einen Moment zurück und lächelt. Das Fenster hinter ihm öffnet den Blick auf die Türme des Financial District, die von hier oben, aus dem 32. Stock, grazil wirken. Vom Büro von Morris Adjmi Architects (MA) aus hat man einen Rundumblick auf das alte Manhattan, den harten Fels, zugebaut mit den vertikalen Ikonen der New Yorker Architektur, die der

02 Aufgestockt Das Ziegelgebäude 520 West 20th Street am High-LinePark ergänzte Adjmi durch eine moderne Stahlkonstruktion auf dem Dach 03 Industrielle Eleganz Der Empfang von Thrive Capital

58-Jährige mit seinem Team stetig weiterentwickelt. Kaum ein Architekt in der Weltmetropole New York baut und designt so konsequent im lokalen Stil wie Adjmi, spielt mit Industrie und Neugotik, erneuert Häuser lieber, als sie zu zerstören, und achtet auf den Kontext der Neighborhood, der Nachbarschaft des Gebäudes. INDUSTRIELLES INNEN WIE AUSSEN

Inzwischen gibt es in der Stadt Dutzende Bauwerke, die der sanft ergraute Minimalist erschaffen hat, innen wie außen: von der alten Böttcherei in Brooklyns Hipsterstadtteil Williamsburg, der er einen kühlen Stahl-GlasKubus aufsetzte, im Inneren die Ziegelwände und Holzböden restaurierte und so die Industrie-Ikone Whythe Hotel schuf. Über gigantische neugotische terrakottaweiße Wohntürme auf Manhattans 21st Street, mit denen er den Einfluss von Chicagoer Architekten zitiert, bis hin zum spektakulär eleganten Scholastic Building in SoHo, Hauptquartier des gleichnamigen Verlags, das mit zwei ganz unterschiedlichen rot-weißen Fassaden die Wohnund die Gewerbeseite der Gegend spiegelt und im Inneren die Grandezza der Jahrhundertwende aufleben lässt. Das Scholastic entstand in Zusammenarbeit mit Adjmis Mentor, dem

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DESIGNER-PORTRÄT MORRIS ADJMI

Zurückhaltung als Philosophie Morris Adjmi schafft es, das Alte zu respektieren und dabei wirklich Neues entstehen zu lassen

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„ICH MAG GEBÄUDE, DIE AUF EINE RUHIGE WEISE AUF SICH AUFMERKSAM MACHEN“ MORRIS ADJMI ARCHITEKT

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italienischen Architekturgroßmeister Aldo Rossi, Erneuerer der Architektur seines Heimatlands, verewigt in zahllosen Theatern, Hotels und Museen, weltweit gefeiert für das Spiel mit geschwungenen Formen und dem Rhythmus von Licht und Schatten. „Ein Poet, der zufällig Architekt wurde“, so nannte ihn die Architekturkritikerin Ada Louise Huxtable, bevor sie ihm die größte Auszeichnung der Architekturwelt, den Pritzker-Preis, überreichte. Als junger Architekturstudent schreibt sich Adjmi Anfang der 80erJahre bei Aldo Rossis Seminar am Institute for Architecture and Urban Studies in New York ein, einem antiautoritären Thinktank, an dem einige der besten Architekten und Designer der Welt zusammenkamen: „Es war eine unglaubliche Erfahrung, mit einer klei52

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nen Gruppe Studenten Rossis Denken ausgesetzt zu sein.“ Anschließend zieht es Adjmi Richtung Europa. In München kauft er ein gebrauchtes Auto, um auf einen Roadtrip zu gehen. Als er Rossi mitteilt, ihn in Italien besuchen zu wollen, bittet der Meister seinen Schüler um Unterstützung: ob er ihm bei einem Wettbewerb in Berlin helfen könne? Adjmi dreht auf der Stelle um und stürzt sich auf die Chance. Sein Entwurf gewinnt und sichert ihm eine Stelle in Rossis Team. Gemeinsam bauen sie die Apartments Kochstraße 1 bis 5 um die Ecke vom Checkpoint Charlie.

01 Reminiszenz Das Gebäude 837 Washington Street im Meatpacking District verbindet ein Haus von 1938 mit einem modernen Aufbau 02 Perfekte Aussicht auf Brooklyn Ein Gästeapartment im Wythe Hotel

DAS STUDIO ALS KOLLEKTIV

In den Jahren danach wird der Junge aus New Orleans zum Fixstern des Mailänder Feingeistes – und darf schließlich das New Yorker Büro eröffnen. Auf

dem Höhepunkt dann der Schock: Aldo Rossi kommt 1997 bei einem Autounfall am Lago Maggiore ums Leben. Nach 13 gemeinsamen Jahren wird Adjmi über Nacht zum Einzelkämpfer – mit vier laufenden Baustellen, darunter das Scholastic Building. Doch er schafft es, die Arbeit des Meisters zu vollenden und daneben Stück für Stück sein eigenes Büro aufzubauen, in dem die Philosophie Rossis weiterlebt. Seine Firma begreife er als Studio, als Kollektiv von Architekten und Interior Designern, nicht als geldgetriebene Maschine, „wie das hier sonst üblich ist“. In der Tat sind Architektur und Design in New York oft ein gnadenloses Geschäft: Man zitiert nach Belieben europäische Epochen, baut so hoch und wild, wie der Fels und das Geld es zulassen, denkt kurzfristig und reißt gnadenlos ab, was alt oder un-

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DESIGNER-PORTRÄT MORRIS ADJMI

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03 Schöner kochen In einer früheren Druckerei in NoHo entstand The Schumacher, ein Apartmenthaus mit sorgfältig restaurierter Ziegelfassade

passend scheint. „Ich möchte das stoppen“, sagt er, „und Städte wieder so zusammennähen, wie das in Deutschland und anderswo passiert ist.“ Adjmi arbeitet seit den 90ern mit dem Anspruch der sanften Erhaltung, den er aus Europa mitgebracht hat. Er trifft damit einen Nerv. Viele Kunden kommen zu ihm und wollen einfach nur Kopien seiner Werke. Seine Sichtbarkeit in New York verschafft ihm Aufträge überall in den USA, auch in seiner Heimat New Orleans, wo er zurzeit ein gigantisches kubisches Wohnhaus in die Stadtmitte stellt. Mit all den Aufträgen explodiert seine Firma: In gerade mal drei Jahren ist sie von 45 auf 95 Angestellte gewachsen. Drei Viertel sind Architekten, ein Viertel Interior Designer, und alle sitzen um Adjmis kleines Chefbüro herum auf einem Stockwerk, Ellbogen an Ellbogen, vor ihren Bildschirmen. DIE SCHÖNHEIT DER INDUSTRIE

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04 Angelehnt Adjmis Entwurf für das Gebäude 30 E 31st Street zeigt die zeitgenössische Variante eines klassisches New Yorker Skyscrapers samt einiger Reminiszenzen an das nahe Chrysler Building

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Adjmis Wahrzeichen, industrielles Design mit dem Schulterblick auf die Vergangenheit, ist deutlich funktionaler als die weichen, fließenden Formen seines Lehrmeisters Aldo Rossi. Schuld daran sei nicht nur die Vergangenheit New Yorks, sondern auch die Fotografien eines deutschen Ehepaars seien es: „Die Bechers!“, ruft er aus und lacht, als wären Bernd und Hilla Becher, die mit ihren Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Fachwerkhäusern und Industrie53

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DESIGNER-PORTRÄT MORRIS ADJMI

„ICH BRAUCHE IMMER EINEN WASSERTURM IN SICHTWEITE. DAS IST EHRLICHES DESIGN, MIT PRÄZISER FORMEL UND GEFÄLLIGER ÄSTHETIK“ MORRIS ADJMI ARCHITEKT

bauten berühmt wurden, alte Bekannte. Sie hätten ihm gezeigt, dass Industrie „ehrlich, wunderschön, und eigentlich perfekt“ sei. Genau wie die architektonischen Geschöpfe, die er als seine persönlichen New Yorker Lieblinge identifiziert hat: die Wassertürme, die bis heute den Wasserdruck in vielen Häusern regulieren. Er deutet aus dem Fenster auf das Dach gegenüber, wo eines der übergroßen hölzernen Fässer thront. „Ich brauche immer einen in Sichtweite. Das ist ehrliches Design, mit präziser Formel und gefälliger Ästhetik – und trotzdem so vielfältig.“ Das von Frank Lloyd Wright erbaute Guggenheim Museum auf der Upper 54

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East Side ist für ihn die Antipode. „Da, wo es steht, funktioniert es zwar – aber Gebäude, die versuchen, so viel herauszuschreien, halte ich in einer Stadt für die am wenigsten erfolgreichen. Ich mag Gebäude, die auf eine ruhige Weise auf sich aufmerksam machen.“ Adjmi ist ein Mann für die tiefen, eleganten Töne im Stadtbild New Yorks – sogar sein erstes Hochhaus, das gerade in Midtown entsteht, ist mit den gigantisch hohen Spitzbögen eine Verbeugung vor dem Art déco, kein spitzer Aufschrei aus Glas wie seine Nachbarn. Außen Messing und Terrakotta, innen Stein, Eichenböden und Möbel aus Walnuss – die 2018er-Version des

Ziegel, Stahl, Glas, Leitungsrohre Das Office von Thrive Capital bleibt konsequent im IndustrialStyle-Set

Chrysler Building. Adjmi respektiert Geschichte, ohne sie einfrieren zu wollen, und macht klar, wie modern und europäisch die Weltmetropole New York sein kann – ein sich erinnernder Körper, zwar Durchgangsstation, aber mit ein bisschen Denkmalschutz. Bevor er anfängt zu bauen, studiert er mit seinem Team historische Fotos, frühere Einreichungen von Architekten und die Analysen der Landmarks Preservation Commission, einer Art Denkmalschutzbehörde, gegründet 1965 nach dem Abriss der alten Pennsylvania Station. Sie hatte zu den feinsten Stücken der Weltarchitektur gehört, die Zerstörung trat einen landesweiten Streit um Erhaltung und Erneuerung los. Heute untersucht die Kommission New Yorker Neighborhoods und hat viele Straßenblocks zu historischen Distrikten erklärt – freilich mit weit weniger Auflagen als in Deutschland. Für Adjmi sind ihre Analysen die wichtigste Blaupause für sein Werk – Verantwortung und Inspiration zugleich.

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DESIGN DER KLASSIKER

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DER STUHL, DER AUS DEN FLUTEN KAM ALLES BEGANN IM JAHR 1944, als US-amerikanische Regierungsbehördern einen Stuhl in Auftrag gaben. Nicht irgendeinen, sondern ein Möbel, möglichst aus Metall, das sich an ganz besonderen Orten bewähren sollte: in U-Booten. In jenem Jahr hatte der Unternehmer und Ingenieur Wilton Carlyle Dinges in Hanover, Pennsylvania, eine Firma gegründet, die es noch heute gibt. Die Electric Machine and Equipment Company (Emeco) hatte also ihren ersten Auftrag. Niemand konnte ahnen, dass sich aus dem unverwüstlichen Alustuhl, der Salzwasser, Feuchtigkeit und robuster Behandlung mühelos widersteht, ein Designklassiker entwickeln würde. Der 1006 Navy Chair wird in 77 Produktionsschritten aus speziell gehärtetem, recyceltem Aluminium hergestellt – fast ausschließlich in Handarbeit. Geschweißt, gebogen, gefeilt, erhitzt, gebürstet oder per Hand dreifach poliert, wird das Metall zu einem glänzenden Meisterstück für die Ewigkeit.

WILTON C. DINGES (1916 bis 1974) gründete im Kriegsjahr 1944 Emeco. Mit dem 1006 Navy Chair entwarf der Unternehmer und Erfinder einen Metallstuhl, der für die Seefahrt, insbesondere für U-Boote, bestimmt war. Dinges warf ihn eines Tages vom sechsten Stock aus dem Fenster und trat so den ultimativen Qualitätsbeweis an.

Schlicht und stark Früher in U-Booten, heute in Hotellobbys und Architekturbüros: Der Navy Chair verdankt seinen Erfolg dem funktional-eleganten Look wie „aus einem Stück“ und seiner Robustheit. Das Aluminium wird so lange behandelt, bis es dreimal so hart wie Stahl ist.

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ATmotion

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Bewegungsfreiheit für Körper und Geist! Mehr zum smarten Allrounder ATmotion unter www.wilkhahn.com

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TRENDSCOUT INDUSTRIAL STYLE

PRODUKTE

WIE AUS DER MANUFAKTUR Mit der Industrialisierung und dem Aufkommen großer Fabriken entstanden Einrichtungsgegenstände in Serienfertigung, die funktional und stabil waren – und später fürs private Wohnen adaptiert wurden. Eine ganze Reihe aktueller Produkte lehnt sich an diesen Stil an. Eine Auswahl

01 Gutes Licht beim Juwelier In der französischen Bijouterie Monsieur strahlen MidgardLeuchten der Typen 500 und 550 02 Funktional und zurückhaltend Stehlampe Beat Floor Light Black von Tom Dixon

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03 Klassisch Die Hängeleuchte Spun Reflector von Davey Lighting sieht aus wie eine industrielle Arbeitsleuchte, allerdings im Edellook mit Innenreflektor in Kupfer

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04 Beweglich Die Wandleuchte Potence von Altmeister Jean Prouvé vertreibt Vitra noch heute mit Erfolg

05 Gut bestrahlt Die Stehleuchte Fortuny Petite wurde von Mariano Fortuny 1985 im Stil eines Fotoscheinwerfers für den Hersteller Pallucco gestaltet

BESTES LICHT ZUM ARBEITEN Leuchten im Industrial Style haben vor allem eine Eigenschaft: Sie geben bestes Licht zum Arbeiten. Dafür sind sie beweglich, flexibel einstellbar und schnörkellos.

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06 Industrial Light &Tradition greift den Trend mit seiner Tischleuchte Bellevue AJ8 auf

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TRENDSCOUT INDUSTRIAL STYLE

SITZGELEGENHEITEN, AUFS NÖTIGSTE REDUZIERT Vielseitig Das modulare Sofa Extrasoft von Living Divani passt sich allen Gegebenheiten an

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Sitzen im Industriezeitalter bedeutet zunächst einmal Arbeitserleichterung. Statt lange zu stehen, konnte man sich auf funktionale, höhenverstellbare Hocker setzen, unverwüstliche Materialien hielten auch rustikalen Bedingungen stand. Heute sind diese Sitzmöbel noch immer oder wieder erhältlich, chic und gefragt.

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01 Arbeitssitz Der Herrenberger Hocker des Berliner Herstellers Atelier Haußmann könnte auch in frühen Industriehallen gestanden haben

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02 Chefsessel Der Fauteuil Direction Pivotant stammt von Jean Prouvé und wird von Vitra herausgegeben 01

04 Oldtimer Seit 1934 wird der Chaise A aus Stahlblech von Tolix produziert

03 Simple Eleganz Ein Klassiker von Egon Eiermann ist der Drehstuhl SE 41 für den Hersteller Wilde + Spieth

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05 Rückkehr Den Eames Fiberglass Chair hat Vitra aus dem schwierig zu verarbeitenden Urspungsmaterial neu aufgelegt 04

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TRENDSCOUT INDUSTRIAL STYLE

STABILE TISCHE UND ABLAGEN 01 Flexibel Die eisernen AffeTischböcke von Atelier Haußmann sind höhenverstellbar und äußerst robust

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Tische, an denen gearbeitet wird, müssen vor allem stabil und groß sein, am besten noch höhenverstellbar. Man darf ihre Zweckmäßigkeit sehen und spüren, denn das gibt Vertrauen. Ein stabiler Tisch ist ein Versprechen.

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02 Modular Sideboard und Tisch sind Teil des Systems von USM Haller

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03 Massive Platte Der Table Flavigny von Jean Prouvé bei Vitra belegt, dass sich industrielle Produktion und Esprit nicht ausschließen

04 Aufgeräumt Das Meuble Tri Postal ist ein Sortierschrank aus den 30erJahren, neu aufgelegt von Tolix

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TRENDSCOUT INDUSTRIAL STYLE

GUT AUFGERÄUMT Wo gearbeitet wird, fallen nicht nur Späne, die im Müll landen. Der Arbeitsplatz will auch gut aufgeräumt sein, da braucht es funktionstüchtige Ablagen, Schränke und Regale ohne Schnickschnack. Minimalistisch, klar, schlicht.

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01 Müll-Ikone Der Abfalleimer ist das „signature product“ von Vipp

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02 Beistelltisch oder Kleinstregal? Die Systemmöbel von USM Haller passen sich allen Anforderungen an

03 Heißer Typ Der Hängekamin Domofocus besticht durch seine Formensprache

04 Praktisch Das Regal Fusion von System 180 ist beliebig erweiterbar und variabel

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05 Industrielle Schönheit Schrank B2 bas perforé aus Lochblech von Tolix

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FAMOUS CHAIR #14

CYNTHIA NIXON: ZWISCHEN ZWEI LEBEN DAS FOTO STAMMT AUS EINER ANDEREN ZEIT: Cynthia Nixon (52),

lasziv drapiert auf Arne Jacobsens Stuhl 3107, lebte damals in zwei Welten. Eine davon hieß „Sex and the City“ – die Kultserie, in der Nixon als Rechtsanwältin Miranda Hobbes mit drei Freundinnen Manhattans Männer- und Modewelt aufwirbelt. Mit einer Mischung aus Intellekt, Große-Schwester-Aura und trockenem Humor pflügte die

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Anwältin durch 94 TV-Episoden und zwei Kinofilme. So sexy wie auf diesem Bild war sie auf dem Bildschirm seltener unterwegs, dafür wurde sie als Erstes der Seriengirls Mama. Auch im wahren Leben der Schauspielerin kamen turbulente Zeiten: Nach der Trennung von ihrem Mann heiratete sie die Aktivistin Christine Marinoni und kandidierte 2018 vergeblich für das Amt der Gouverneurin von New York.

Arne Jacobsen entwarf die Serie 7™, sie ist mit Abstand der größte Verkaufserfolg eines Stuhls in der Geschichte Fritz Hansens und vielleicht sogar in der Möbelgeschichte. Der formgepresste Furnierstuhl ist eine Weiterentwicklung der klassischen Ameise™.

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