Impakt Portugal Tourism 4.0

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DcuEci-hrtugi6irdc

lndultila- und Handclakamhal Cämaa d. Comarcio . lndüstria Luso-Alcmä


impakt SPECIAL EDITION Eigentum und Herausgabe AHK Portugal

VORWORT

Portugiesische Forschung erfreut sich weltweiter Anerkennun g

5

Touristik 4.0: (hancen und Risiken der Digitalisierung

Hans-Joachim Böhmer

Alle Artikel von

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Cristina de Barros Costa verfasst. Sitz und Redaktion Av. da Liberdade 38 - 2o

1269-039 Lissabon - Portugal

200

Deuts(he haben am meisten zum Tourismusaufschwun g in Portugal beigetragen

8

F+351 213467150

infolisboa6rcila-portugal.com

lnterview mit Joäo (otrim de Figueiredo,

www.ccila-portugal.com

Präsident des Turismo de Portugal ,,Der einzelne Reisende muss im

NPC

500919844

Mittelpunkt stehen"

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(laudia Dollner Moreira T

+351 213 211

Sonne

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Fülle: Metropolen -I O

Kultureichtum in Hülle und

Verantwortlich

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Tourismus in Portugal; Mehr als nur Meer ünd

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claudia-moreira@ccila-portugal.(om

Politischer Ausblick: Wie wollen die Parteien Poilugals Tourismus

Grafik

weiterentwickeln?

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Kurzurlaub in Portugals

Es kommt nicht immer Fisch auf den Tisch -Gastronomie-Tourismus in Poftugal

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Nach der Kultur raus in die Vielfalt der Natur Portugals

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Zwischen telsen und Dünen putten - Golfen in Portugal

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Staunen, relaxen oder Adlenalin pur - Wasserspoil in Poftugal

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Wellness in Portugal - Schon die Römer schätzten es

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Das Beste aus zwei Welten: Arbeit wird zum Vergnügen für Geschäftsreisende

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Poilugals 5trände - feiner 5and, Lagunen, Pinien und telsenbuchten

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Simäo Dias, Bliknik Lda. Auf lage 2.500 Exemplare

Erscheinungsweise Dreimonatig Depdsito legal N" 162119/01 Registo na ER( 125269 Druck What (olour is this?

(oudel 14, Lj. A , 2725-274 Mem Martins I +351 219 767 950 www.whatcolouristhis.pt Rua do

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SPECIAL EDITION

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gibt immer einen guten Grund um einen Kurzurlaub in Portugal zu machen: Sei es weil man ein paar freie Tage in der

parks der Mündungsgebiete des Tejo und des Sado. Dort liegt der

Sonne verbringen möchte oder sich für die Kultur des Landes

Sesimbra und Setrjbal. Eine Autostunde weiter südlich im Alentejo

und ihrer Städte interessiert. Hat man nur ein paar Urlaubstage lohnt sich besonders der beiden Metropolen des Landes - Lissa-

ist die UNESCO-Weltkulturstadt Evora für Gesichtsinteressierte eine Reise wert. Circa zwei Stunden nördlich der Hauptstadt lohnt sich ein Besuch der Klöster Mosteiro de Alcobaga und Mosteiro da Batalha oder eine Trip in das mittelalterliche 5tädtchen Öbidos.

bon und Porto. Beide Städte sind durch ihre internationalen Flughäfen in wenigen Flugstunden erreichbar, bieten zahlreiche Sehenswürdigkeiten, eine breite Auswahl an Gastronomie und ein großes Unterhaltungsangebot. Eine Reise nach Lissabon und Porto ist besonders im Herbst und Frühjahr zu empfehlen, da das milde Klima für angenehme Temperaturen beim Erkunden der Städte

sorgt. Wer genug Zeit zut Verfügung hat, sollte sich aber auf die Reise in

die ländlicheren Regionen Portugals und kleinere Ortschaften machen, um mehr über die Geschichte und das portugiesische Kulturerbe zu erfahren oder einfach die Vielfalt der Natur zu erleben. Von der Hauptstadt des Nordens, Porto, sind die Städte Braga und

die UNESCO-Weltkulturerbestadt Guimaräes, der Nationalpark Peneda-Ger6s und der Geopark von Arouca für Ausflüge innerhalb kurzer Zeit zu erreichen. Von Lissabon aus ist der Besucher schnell im Weltkulturerbort Sintra, an den Stränden der Costa do Estoril oder gelangt in die NaturIMPAKT

SPECIAL EDITION

Naturpark Serra da Arräbida und die sehenswerten Orte Palmela,

Die Stadt des Lichts -Lissabon

Lissabon ist eine der ältesten Städte der Welt und die älteste Hauptstadt Westeuropas. Der Mythos besagt die Stadt gehe auf eine Gründung Odysseus zurück. Von den Phöniziern auf ihren Seereisen vermutlich um 1.000 v.Chr. herum gegründet, nannten die Karthager die Stadt später um 700 v .Chr. - Alis Ubbo. - auf deutsch ,,fröhliche Meeresbucht". 5ie nutzen Lissabon als großen Naturhafen für ihre Handelsreisen an der atlantischen Küste und in den Mittelmeerraum. Unter römischer Hoheit ab ca. 200 v.Chr. verleiht Julius Caesar der nun Colonia Felicitas lulia Olisipo genannten Ortschaft, erstmals Stadtrechte, als größten Ort der römischen Provinz Lusitania. lm Jahr 711 kam Lissabon unter die Herrschaft der islamisierten Mauren und wurde erst wieder Mitte des 12..Jahrhunderts im Zuge des Zweiten Kreuzzuges von den Christen zurücker.13. obert. Mitte des Jahrhunderts machte König Afonso lll Lissabon


zur Hauptstadt des Königreichs Portugals, nachdem er seinen Hof von Coimbra dorthin verlegte. lm Zeitalter der portugiesischen .1500 Entdeckungen um herum entwickelte sich Lissabon zu einer der größten und prachtvollsten Handelsstädte Europas. Das Erdbeben und der Tsunami von 1755 zerstörten die Stadt fast komplett. Unter dem Marques de Pombal bekam sie ihr heutiges Gesicht mit den breiten angelegten Alleen und Plätzen In den unteren Stadtteilen der Baixa. Die Stadt an der Mündung des Tejo wird wegen dem Licht das der Fluss reflektiert, auch die weiße Stadt genannt. Beim ,,World Travel

Award 2014" zeichnete eine Jury von Reiseveranstaltern die Stadt zum besten Relseziel für Städtereisen in Europa aus. Um Lissabon zu entdecken gibt es viele Optionen: Es gibt das romanische, manuelinische, barocke, romantische, literarische, das Lissabon der Boheme und des Nachtlebens und natürlich das Lissabon der Fadomusik. Auf zahlreichen Hügeln verteilt, geht das heutige archltektonische

Stadtbild auf die Baumaßnahmen des Marquös de Pombal nach dem Erdbeben von '1755 zurück, vor allem die Baixa Pombalina. Das Herz der lnnenstadt mit der Praga dos Restauradores, und dem

im manuelinischen Stil gebauten Bahnhof Rossio ist ein guter Startpunkt für eine Rundtour. Zum Fluss hin gelangt man zur Praqa

do Com6rcio, die ein wenig der Piazza San Marco in Venedig nach-

empfunden ist. Dort lohnt es sich an der neu gestalteten Uferpromenade Ribeira das Naus entlang zu spazieren und bei einer,,Bica" - einem Espressokaffee- die Aussicht auf die ankommenden Schif-

fe, die Hängebrücke,,Ponte 25 de Abril" und das andere Flussufer, zu genießen.

Wem die Lust auf eine Bootsfahrt packt, kann von hier aus eine Schiffstour auf dem Tejo unternehmen. Vom Tejo aus, der bei der Überfahrt eher einem Meer ähnelt, ist ganze Stadt auf all ihren Hügel am Besten zu erfassen. Vom Fluss aus gesehen rechts, liegen die historischen Gründungsviertel Lissabons Mouraria und Alfama. Davor thront die mittelalterliche Festung ,,Castelo de 5äo Jorge", der höchste Punkt der Stadt. Wer nicht zu Fuß die Hügel hoch nach Alfama erklimmen möchte,

der sollte eine Fahrt mit der alten Straßenbahn Linie 28 machen, die sich ruckartig, manchmal quietschend hoch in die Altstadt win-

det, an der romanischen Kathedrale 56 vorbei, der schönen Aussichtsterrasse Miradouro de Santa Lüzia bis kurz vor die Burg.

Von der noch von den Mauren errichteten Festung aus ist gut das imposante Gebäude des Klosters von 5äo Vicente de Fora - PantheSPECIAL EDITION ,' IMPAKT §

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iCi-ruGAL

ErN LÄND VOLLER POTENTIAL

on des letzten portugiesischen Königsgeschlechts dem Haus Braganza - zu erkennen. Wer danach durch die mittelalterlichen, engen Gassen von Alfama , Mouraria und Madragoa in den Abend bummelt und Gesang zu einer Gitarre hört, kommt vielleicht noch in den Genuss des Fado vadio, dem Fado einheimischen Amateure. Die Altstadtviertel rund um Alfama sind allgemein der beste Ort um die traditionelle Musik, die hier in den ärmeren Vierteln Lissabons entstand und seit 2011 Weltkulturerbe ist, bei einem Abendessen zu entdecken. Zur Verdauung danach lohnt sich ein Spaziergang ins Viertel Graqa, das eine der schönsten Ausblicke bei Nacht auf die anderen Hügel Lissabons bietet. Mit dem Eldctrico geht es wieder zügig nach unten in die Baixa und der Avenida da Liberdade. Wer shoppen möchte gehe nun den Chiado hoch Richtung Bairro Alto und Principe Real oder nehme den Anfang des 20.Jahrhunderts erbauten eisernen Fahrstuhl Elevador de Santa Justa. Von dort nur ein paar Minuten entfernt, stehen die Ruinen des 1755 zerstörten gotischen Klosters Convento do Carmo. Nicht weit davon lohnt sich ein Rundblick vom Aussichtspunkt 5äo Pedro de Alcäntara. Wer sich gerne abends länger amüsieren möchte, sollte tiefer in den Bairro Alto oder Richtung Cais do Sodrd vordringen. Ob Sommer oder Winter, rund um den Bairro Alto trifft man sich zum Abendessen und schwärmt anschließend ins Nachtleben. Ein Muss in Lissabon ist der Besuch des Viertels Bel6m um die zwei

Prachtexemplare der manuelinischen Gotik - ein leicht verspielter Baustil aus dem Zeitalter der Entdeckungen mit dekorativen Elementen wie Muscheln - zu sehen: dieTorre de Bel6m und das Kloster,,Mosteiro dos Jerönimos". Danach bleibt die Frage: Welche Warteschlange ist länger? Die vor dem Kloster oder die vor der Konditorei ,,Pasteis de Bel6m"? Meistens ist es die Zweite. Vor der traditionellen Konditorei stehen immer geduldig wartend Menschen, um die Süßspeise Nr.l Portugals: den Pastel de Nata, ein knuspriges Blätterteigtörtchen mit Füllung nach Geheimrezept, mitzunehmen oder zu probieren.

Weitere Sehenswürdigkeiten: > ehemalige Expo-Gelände,,Parque das Nagöes" mit dem Ozeanrium > die zahlreichen Museen, wie das Kutschenmuseum ,,Museu dos Coches", das Wandkachelmuseum ,,Museu National do Azuelejo", die Kunstmuseen Museum Calouste-Gulbenkian und das Nationalmuseum für alte Kunst > der Park von Monsanto mit seinen Wanderwegen und Spielpläzen

>

LX Factory Gelände in Alcantara mit den innovativen Läden

und Cafds Besondere Stadttouren: > Nicht nur Kacheln verzieren die Häuser sondern auch Graffiti und Street Art (Lisbon Street Art Tour / Lisbon Destinations) > Mit Fadogesang durch Alfama (Lisbon Fado Tour / Lisboa Autentica) > Auf Fernando Pessoas Spuren (Pessoa's Walking Tour / Lisboa Aut6ntica) > E-Bike-Touren (Lisboa Autöntica) Porto- Hauptstadt des Nordens

lm Norden gibt es eine bekannte Redensart: ,,ln Porto wird das Geld verdient, damit es danach mit vollen Händen in Lissabon wieder ausgegeben werde." Wer jetzt glaubt die Stadt am Douro habe

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daher aber keine interessanten Bauwerke und historische Schätze zu bieten, der liegt völlig falsch.

Porto besitzt als reiche Handelsstadt ein großes Kulturerbe. Die historische Altstadt und das Douro-Ufer mit den Portweinkellern sind sogar als UNESCO-Weltkulturerbe klassifiziert. Sechs Brücken, zahlreiche barocke Kirchen, die bunten Jugendstilhäuser verziert mit Blumenbalkonen, mittelalterliche Treppenaus Granit, breite Geschäftsstraßen, moderne Architektur und Museen - das alles ist Porto. Gleich neben dem Bahnhof S. Bento, der an sich mit seiner gekachelten Halle schon einen Besuch wert ist, steht die im 12. Jahrhundert begonnene Kathedrale 56 mit ihren vergoldeten barocken Hauptaltar und mit Azulejos verzierten Kreuzgängen. Auf dem Vorplatz davor neben dem Schandpfahl bietet sich einer der schönsten Blicke auf den Fluss Douro und das Ribeira-Ufer mit seinen bunten Häusern. Über die Steintreppen darunter kommt der Besucher in die historische Altstadt mit seinen farbenreichen Häusern und Terrassen. Ganz in der Nähe befindet sich die wichtigste gotische Kirche Por-

- die lgreja de S. Francisco - dessen lnnenräume fast komplett mit barocken Goldschnitzereien bedeckt sind. Porto ist überhaupt eine Stadt der Kirchen, der Gotik und des Barocks. Sehenswert ist auch der Paläcio da Bolsa (Börsenpalast) mit dem berühmten neomaurischen Festsaal Saläo Arabe. Wer jetzt Lust auf salzige Meeresluft hat, nimmt hier die Straßenbahn bis zur Foz (Mündung) tos

des Flusses oder eines der Boote um flussaufwärts in Richtung der

Weinberge des Douro-Tals zu schippern. Von Ribeira kann man auch zu Fuß über die Brücke D. Luis rüber nach Gaia laufen, um dort gemütlich in einen der Weinkeller einen Porto zu trinken. Nicht weit von der Foz in der Nähe der Avenida da Boavista. befindet sich die Kulturstiftung Serralves mit dem vom Pritzker-PreisTräger Siza Vieira entworfenen Museum für zeitgenössische Kunst und schönen Parkanlagen. Weiter oben am Kreisel der langen Av. da Boavista sticht ein konisches modernes Gebäude ins Auge

- das

Konzerthaus Casa da Müsica, die neue Architektur-lkone Portos, entworfen vom niederländischen Architekten Rem Koohlhaas. Von dort aus gelangt man schnell zurück zur Hauptachse der Stadt,

der Geschäftssstraße Avenida dos Aliados., mit dem Rathaus und dem bekannten ,,Cafd Majestic". Hier lohnt es sich durch die Nebenstraßen zu spazieren, wie die Rua Galeria de Paris mit den Jugendstilhäusern, heute auch ein belebtes Ausgehviertel am Abend. Von dort erreicht man den Glockenturm Torre dos Cl6rigos, entworfen vom barocken Architekten Nicolau Nasoni. Für einen wahren Rundumblick über Porto lohnt es hinaufzusteigen. Wer Lust hat in Bücher zu stöbern und dabei einzigartige Architektur zu betrachten, der besuche noch neben an die Buchhandlung Lello, dessen hölzerne Jugendstilräume, sie zu einer der schönsten Läden Europas machen. Weitere 5ehenswürdigkeiten: > Gärten der Cordoaria mit ihren Skulpturen > Das vermutliche Geburtshaus von ,,Heinrich den Seefahrer" (Casa do lnfante) > lm Parque da Cidade bis ans Wasser spazieren Besondere Stadttouren: > Porto City Tour: Halbtägige Bustour mit Portwein-Kellerbesuch (Living Tours)

> Sechs-Brücken-Kreuzfahrt im Rabelo-Boot (Douro Acima) > Architektur und Monumente Bustour (Road Tours). \



gibt

sich mit ihren Brettern in die Wellen zu stürzen. Viel 5onne, günsti-

das Meer und das Meer, gehe hin und kehre zurück". Nicht

ge Winde und die von Surfern als magisch bezeichneten Wellen, bieten ideale Bedingungen.

er portugiesische Dichter Alexandre O'Neill schrieb,,Es

nur die Geschichte Portugals ist von den Entdeckungsfahrten zu neuen Kontinenten geprägt vom Leben am und im Wasser. Auch heute noch bestimmt die Atlantikküste vielerorts den Alltag und die Freizeit der Menschen. lmposante Steilfelsenküsten und bizarre Grottenformationen, weite Dünenlandschaften, wie in Stein gemeißelte Buchten mit türkisfarbenem Wasser, feinkörnige breite Strände gesäumt von Pinienwäldern, weite Dünenlandschaften, naturbelassene lnseln und verschachtelte Lagunenlandstriche - die Vielfalt der 850 km langen Atlantikküste Portugals, sucht ihres Gleichen und bietet mehr als eine Kulisse unzählbarer Möglichkeiten für Wassersportfreunde. Das Land am südwestlichen Rand Europas wartet mit einem milden Klima mit bis zu 315 Sonnentage im Jahr, den Azoreninseln und der lnsel Madeira auf Wassersportler wie Segler, Tauchern oder Surfer, die im Wasser relaxen oder sportlich aktiv sein möchten. Überall an Land wartet auf die Wasserfreunde neben den unterschiedlichen Naturlandschaften der Charme der Küstenorte, von denen aus sich im Landgang die vielfältige Geschichte, Kultur und Gastronomie Portugals entdecken lässt. Segeln

Auf den von Nationaldichter Camoes besungenen ,,nie befahren Meeren" hissten die Portugiesen im l5.Jahrhundert ihre Segel auf Karavellen, um neue Seewege zu entdecken. Heutzutage ist dieses ,,unbefahrene Meer" ein bevorzugter Ort der Portugiesen dem beliebten Segelsport nachzugehen. Von Nord nach Süd, aufden Azoren und Madeira, überall an Portugals Küste finden sich Orte, an denen intensiv dem Segeln in allen Schiffsklassen nachgegangen wird. Denn Portugal bietet beste Ausgangsbedingungen für einen Segeltörn. Die Auswahl reicht vom reinen Segelurlaub, der Miete von Charterjachten, Segel-Kreuzfahrten, Mitsegeltörns, Segelkurse in anerkannten Segelschulen und die Verbindung mit interessanten Touren an Land oder anderen Wassersportarten wie Tauchen und Schnorcheln. Die Bucht von Cascais in der Nähe von Lissabon und die Bucht von Lagos an der Algarve, zählen zu den besten Regattaspots der Welt, an denen zahlreiche Wettkämpfe in dieser Sportart stattfinden. lnternationale Segel-Cups gastieren in portugiesischen Gewässern: wie das ,Tall Ships Races" und das,,Volvo Ocean Race" in Lissabon oder die Regatta ,,Clipper around the world" in Madeira.

Freizeittipps

> Segeltouren vor Lissabon (Tagus Cruises) > Segeln mit Delfinbeobachtung bei Setübal (Longitude und Avela)

> 2-Tages-Segelyacht-Tour Lissabon-Troia-Sesimbra (Pypa Cruises)

> Schnupper-Segelkurs aufdem Douro (BB Douro) > Segeltag aufden Berlengas lnseln (Naza16 Vela) Surfen Die 850 Kilometer lange portugiesische Küste ist im Grunde ein rie-

siger Strand zum Surfen. Weltweit gibt es kaum eine Küste, an der sich auf so kurzer Distanz so viele unterschiedliche Surfspots fin-

den. Der abwechslungsreiche Küstenverlauf bietet sowohl Anfängern als auch für Spezialisten das ganze Jahr über die Gelegenheit

Von den bis zu 30 Meter hohen gigantischen Wellen des Canyons an der Praia do Norte in Naza16, die von den Waghalsigsten aufgesucht werden, bis hin zu den gleichbleibend rollenden Wellen in Carcavelos, Ericeira oder in Peniche. Die Auswahl an Surfspots ist groß, nicht nur rund um Lissabon. lm Norden gibt es beliebte Surfstrände in Figueira da Foz, Espinho und Viana do Castelo. lm 5üden an der Küste des Alentejo und an der Algarve bei Sagres in der Nähe des Cabo de Säo Vicente. Für Bodyboarder ist die Praia Grande in Sintra eine Referenzadres-

dort die Bodyboard- Weltmeisterschaft jedes .lahr stattfindet. Bei den Fans des kurzen Surfbretts beliebt sind auch die Strände in Portugals Norden und an der Westküste der Algarve. se und manchmal sogar ein Muss, wenn

Das absolute Windsurf-Mekka in der Nähe der Stadt Cascais ist der

breite Strand des Guincho. Hier am westlichsten Punkt des europäischen Kontinents dem Cabo da Roca ist Wind fast immer garantiert, so dass sich am Guincho an manchen Tagen die besten Windsurfer der Welt zum Wellenreiten die Hand reichen. Auch das Kitesurfen findet immer mehr Anhänger, die ebenfalls am Guincho, am Strand von Carcavelos, an der Costa da Caparica oder weiter nördlich in der Gegend von Aveiro und Viana do Castelo ihrer Sportart nachgehen.

Vom klassischen Surfen Bodyboarden, Windsurfen, Kitesurfen, Paddelsurfen aufoffenem Meer oder in kleinen geschützten Buch-

ten, bis hin zum Wasserski-Sport oder dem Gleitschirmfliegen über dem Wasser (Parasailing), die Auswahl Surfsportarten in Por-

tugal auszuprobieren kennt fast keine Grenzen. Tauchen Die Tiefen des Atlantiks vor Portugals Küste bieten einen sehenswerten Reichtum an biologischer Artenvielfalt. Sporttaucher können neben den vielen Fischarten, der 5chönheit der Meeresböden, auch jahrhundertealten Schiffswracks entdecken. Entlang der ge-

samten Küste finden sich Tauchzentren, die Tauchausflüge nach anerkannten Sicherheitsstandards, Tauchkurse für alle Erfahrungslevels und Ausrüstung zur Miete anbieten.

Mitten im Atlantik gelegen, sind die neun Azoren-lnseln wegen ihrer klaren, lichtdurchlässigen und wenig verschmutzten Gewässer,

ein Highlight für Taucher die gerne spektakuläre Unterwasseraufnahmen machen. Bei guten meteorologischen Bedingungen kann die Sicht bis in eine Tiefe von 30 Metern reichen. Auf den Azoren kann das ganze Jahr über getaucht werden, auch wenn der Sommer die beste Jahreszeit dafür ist. Die Wassertemperatur pendelt im Jahresverlauf zwischen 17 und 24 Grad und ist im Winter gelegentlich sogar höher als die Lufttemperatur. Der vulkanische Ursprung der lnseln mit den sogenannten ,,campos termais" (Thermalfeldern) hat eine sehenswerte geologische Tiefseelandschaft geformt.

An manchen Stellen sprudelt das heiße Wasser zwischen Höhlen und großen Bögen aus dem lnneren des Felsgesteins hervor. Wrackreste gesunkener Schiffe bieten Stachelmakrelen, Blauen Wittlingen und Zackenbarschen Unterschlupf und in den weiten Tiefen des Atlantiks ziehen Riesenmanta-Schwärme vorbei. SPECIAL EDITION, IMPAKT

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PORTUGAL. EIN LAND VOLLER POTENTIAL

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Auch auf der lnsel Madeira mit ihren subtropischen milden Klima, finden Taucher das ganze Jahr über angenehme Wassertemperaturen zwischen'17 und 23 Grad vor. Die gute Wasserqualität mit Sichtweiten von über zwanzig Metern ermöglicht es leicht Zackenbarsche, Rochen, Moränen, Delfine und Riesen-Mantas bei Tauchgängen zu beobachten.

An der Südküste Madeiras befindet sich Portugals einziges ausschließliches Meeresschutzgebiet

-

die ,,Reserva Natural do Garajau" -eine weltweite Referenzadresse zur Beobachtung von großen Fischen, wie dem Zackenbarsch. An Portugals Festlandküste ist das Wasser des atlantischen Ozeans

deutlich kälter als rund um Madeira oder dem Azoren Archipel. Beliebtes Tauchziel des Festlands sind die Gewässer rund um den Fischerort Peniche mit den vorgelagerten Berlengas-lnseln, wegen der einzigartigen dort existierenden Flora und Fauna. lm ältesten Naturschutzgebiet der Welt, etwa 90 Kilometer nördlich von Lissabon, können Taucher große Sargo-Schwärme (Meerbrassen) und den größten noch existierenden Knochenfisch - den Peixe-lua (Mondfisch) beobachten.

> Padi-Tauchkurse in Lagos (Blue Ocean Divers) > Tauchkurse für Kinder in Lagos (Lakalaka Diving)

> Hotel-Tauchpakete

& Schnorchel-Ausflüge in Albufeira (Easy-

divers)

> Schiffswrack und Riffe Tauchfahrten an der Algarveküste (Openwaters Dive) Wassersport im 5üßwasser -Der Alqueva-Stausee

ln der von Kork-und Steineichen geprägten Alentejo Landschaft, liegt der Staudamm Alqueva, mit einer Oberfläche von 250 Quadratkilometern das größte Binnengewässer Portugals. Die Ufer dieses künstlich am Grenzfluss Guadiana angelegten Sees mit seinen

Dutzenden von lnseln, erstrecken sich über eine Länge von insgesamt mehr als 1.000 km. Die Region um den Stausee bietet Wassersportlern zahlreiche Frei-

zeitaktivitäten: Vom Segeln, Wakeboarden und Wasserski-Sport, bis hin zu Kanu- und Kajakfahrten.

weiterer wegen der Artenvielfalt bei Tauchern beliebter Spot.

Für Hobby-Astronomen und Romantikern bietet der Alqueva die Option, unter freien Himmel auf einem gemieteten Hausboot zu schlafen, um den von der UNESCO als Schutzgebietfür Sternenbeobachtung klaren Nachthimmel zu beobachten.

Auch an der Küste des Alentejo und der Algarve finden sich zahlrei-

Freizeittipps:

Südlich von Lissabon ist Sesimbra am Naturpark von Arräbida, ein

che gute Tauchgebiete, voller unterschiedlichster Lebensformen und Farben.

Freizeittipps

> Scuba-Tauchen auf Madeira

> Freizeit-und Sportaktivitäten rund um den Ort Amieira > Kreuzfahrten auf dem Alqueva (Veranstalter : Gescruzeiros) > Nachtkanufahrten (Veranstalter,,Momentos Fantästicos")

> Tauchkurse auf Madeira & Porto Santo (Porto Santo Sub) > Tauchen auf den Azoren ( Espritio Azul)

Freizeithäfen und Marinas

>

Nord nach Süd und auf den lnseln Madeiras und des Azoren-Archi-

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Padi-Tauchkurse in Sesimbra (Megadive) rrupnxr,

SPECTAL

EDrroN

Für Urlauber, die entlang der Küste unterwegs sind, finden sich von


pels, zahlreiche Marinas und Freizeithäfen, die alle nötige lnfrastruktur bieten, um bequem und sicher an Land zu gehen. Zahlreiche Freizeithäfen ziert die,,Blauen Flagge", ein Umweltzeichen für nachhaltigen Tourismus der Stiftung für Umwelterziehung, der ihnen exzellente Bedingungen in Sachen Wasser-, Umwelt-und Ser-

vicequalität bescheinigt.Zu den interessantesten Freizeithäfen für Urlauber von Nord nach Süd zählen: lm Norden > Die Marina von Viana do Castelo an Mündung des Flusses Lima, Tor zur grünen Region des Minho > Die Marina ,,Porto Atläntico" am Strandurlaubsort Pövoa do Varzim

> >

Die Marina von Leixöes, derJachthafen der Stadt Porto Die Marina von Porto, am Fluss Douro, berühmt für seine steilen Weinanbaugebiete der Portwein Trauben

ln der Region Zentrum > Die Marina von Carregal bei Ovar > Die Marina von Torreira bei Aveiro > Der Freizeithafen von Figueira da Foz, traditioneller Seebade-

>

ort des Adels im l9.Jahrhundert Die Marinas von Naza16 und Peniche, bekannt für ihre traditionelle Fischereikunst und bei Surfern weltweit beliebt für ihre hohen und brechenden Wellen

lm Großraum Lissabon > Die Marina von Cascais an der Costa do Estoril > Der Freizeithafen von Oeiras > Die Marina do Parque das Naqöes am Expo98-Gelände in Lissabon

5üdlich des Tejo

> Der Freizeithafen von Sesimbra von dem

aus am Naturpark

,,Serra da Arräbida" kleine Sandbuchten zu erkunden sind

>

Der Frelzeithafen von Fontainhas bei der Fischereistadt Setübal

lm Alentejo > Die Marina der Halbinsel Troia, ein Ausgangspunkt für die Beobachtung der selten Sado-Fluss-Delfine > Die Amieira-Marina am Stausee Alqueva An der Algarve-Küste > Entlang der Algarveküste reihen sich zahlreiche Marinas aneinander die bestens für Boottouristen aller Art ausgelegt sind. Hier befindet sich auch die älteste Marina Portugals in der Mitte des Küstenabschnitts im Ort Vilamoura. > Von West nach Ost nennenswert sind die Marinas von Lagos, Portimäo, Albufeira, Faro, Olhäo, Tavira und an der Flussgrenze zu Spanien, die Marina von Vila Real de Santo Antönio. Auf den lnseln von Madeira & Porto Santo > Die Marina der Stadt Funchal auf der lnsel Madeira, Anlegestelle vieler Atlantik-Yachtensegler und von Kreuzfahrtschiffe aus der ganzen Welt > Die Marina der Quinta do Lorde auf der lnsel Porto Santo, berühmt wegen ihrer feinsandigen Strände Auf den Azoren > Die Marina der lnsel Horta, eine lkone der Atlantik-Überquerer, bekannt für die zahlreichen bunten Wandzeichnungen > Die Marinas von Angra und Praia da Vitöria auf der lnsel Tercetra

> Die Marinas der Hauptstadt Ponta Delgada und von Vila Franca do Campo auf der größten Azoren-lnsel Säo

Miguel.

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IMPAKT 3


PORTUGAL, EIN LAND VOLLER POTENTIAL


Portugals Strände - feiner Sand, lagun€r, Pinien und Felsenbuchten it ihren Karavellen segelt einst die Portugiesen über den Atlantik auf Entdeckungsfahrt zu anderen Ländern und Völkern. Heute ist die Atlantikküste und die zahlreichen Strände zum Sonne tanken, immer noch einer der Hauptgründe warum Menschen Portugal aufeiner Reise für sich entdecken. Die Auswahl an feinkörnigen, weißen Sandstränden ist groß: Mal entschwindet an langen Stränden der Blick in der Weite des Horizonts, mal verstecken sich die Strände zwischen kleinen felsengeschützten Buchten. Manche Strände bieten ein breites Freizeitangebot und sind nur selten menschenleer; andere wiederum wirken fast unerforscht wie ein noch zu lüftendes Geheimnis. Bei über 3.000 Stränden auf850 km Küste ist fürjeden Geschmack sicher etwas dabei: Für den Urlauber der einfach nur ausgestreckt im Sand entspannen mag, für den der es mag am Strand einsam am Strand oder an der Küste entlang zu wandern oder für den Urlauber der Sport und Bewegung bevorzugt und sich aufdas rege Nachtleben an den Stränden freut. Eins finden Urlauber an allen offiziellen Stränden: Es wird wert auf eine gute lnfrastruktur mit Bademeistern, Umkleidekabinen, Duschen und Gastronomiebetrieben gelegt und der Strandbesuch

möglichst umweltschonend gestaltet. Ein Beweis dafür ist die hohe Anzahl der Blauen Flaggen - das inter-

nationale Umweltsiegel für hohe Qualität und Sicherheit in Badezonen: ln 2015 konnten insgesamt 299 Strände und 15 Freizeithäfen diese Qualität-und Umweltflagge hissen.

Portugals an der Algarve: Das Reisemagazin ,,Condd Nast Traveler 2013" nahm die Praia de D.Ana wegen den natürlichen Felsskulpturen und den wechselnden Blautönen des Meeres in die Liste der 50 schönsten Strände der Welt auf. > Praia da Fal6sia, Vilamoura (www.tripadvisor.co.uk) Bekam vom ReiseportalTrip Advisor die Auszeichnung einer der,,25 wirklich einzigartigen Strände Europas" zu sein. Zählt zu den am stärksten besuchten Strände der Algarve, aber seine ausgedehnte Sandfläche bietet auch viel Platz. > Praia da Marinha, Lagoa Ein malerischer Strand eingerahmt von der von Wind und Meer erosionsverformten Steilküste. Gilt als einer der hundert schönsten Strände der Welt. > Praia do Norte, Nazar6 Legendär unter Surfern weltweit wegen der Riesenwellen des Canyons seit dem im Jahr 20'11 Profisurfer Garret McNamara dort die höchste bisher gemessene Welle von 30 Metern hinuntersurfte. > Ericeira (www.worldsurfingreserves.org) Ericeira hat verschiedene Strände mit ausgezeichneten Surf-

bedingungen, wie die Strände Ribeira de llhas, Coxos oder Empa. Seine acht Kilometer lange Küste ist von der weltweiten Organisation ,,Save the Waves Coalition", als das beste Surfschutzgebiet Europas und als zweitbestes der Welt klassi-

fiziert. Die goldene Felsenküste

Portugals schönste Strände Es

ist schwer unter den Hunderten von Stränden eine abschließen-

de Auswahl zu treffen. Das portugiesische Fremdenverkehrsamt Turismo de Portugal nennt diese Strände:

> Praia da Cova Redonda, Lagoa (www.eu ropean bestdestinations.org)

Belegte Platz2in dem von Urlaubern gewählten Ranking der schönsten Strände Europas in2014. Der Strand wird wegen der hohen Steilküste in verschiedenen Orangetönen und den skurrilen Felsformationen geschätzt. > Porto Santo, Madeira (www.europeanbestdestinations.org) ldeal zum Entspannen: Platz

I

im Ranking der schönsten

Strände Europas wegen seines neun Kilometer langen, gol-

denen Sandstrands, der darüber hinaus auch noch eine Heil-

wirkung besitzen soll.

> Ponta da Piedade,

Lagos (www.huffingtonpost.com)

Die US-amerikanische Online-Zeitung,,Huffington Post"

wählte die Ponta da Piedade zum schönsten Strand der Welt wegen seiner beeindruckenden Steilküste und den türkisfarbenen Tönen des Wassers. > Praia Dona Ana, Lagos (www.traveler.es) Ein Klassiker und bestimmt der meist fotografierte Strand

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Die Strände der Algarve

Lange weiße breite Sandstrände und zwischen rötlichraunen Felsen liegende Buchten - die Algarveküste bietet Vielfalt für das Auge und ist einzigartig. Die Algarve hat von der Südwestküste nahe Aljezur an der Costa Vicentina bis zum äußersten Osten bei Vila Real de Santo Antönio etwa 200 Kilometer Strandküste. Der westliche Teil der Algarveküste, genannt,,Barlavento" - dem Wind zugewandt - zwischen Faro und der Cabo de Säo Vicentina ist geprägt von einer zerfurchten 20 bis 50 m hohen Steilküste mit malerischen Felsformationen aus gelben und braunrötlichen Kalk-und Sandstein und kleinen Buchten. Der östliche windabgewandte Teil der Algarveküste bis zur spanischen Grenze wird ,,Sotavento" genannt und ist von Sandstränden und Lagunenlandschaften geprägt. Das milde Klima mit circa 300 Sonnentagen im Jahr bietet fast ganzjährig bestes Badewettel da die Außentemperatur bis weit in den Herbst tagsüber selten unter 20 Grad sinkt und die Wassertemperatur bis in den Oktober genauso hoch ist. Die Strände sind ideal um zü Entspannen, das klare Wasser hat meist einen ruhigen Wellengang, so dass einem Urlaub mit Kindern nichts entgegensteht. Viele Strände sind mit der ,,Blauen Flagge" für ihre Wasserund Sandqualität ausgezeichnet. Einige Strände bieten auch eine idyllische Kulisse für romantische Augenblicke, andere wiederum SPECIAL EDlTloN / IMPAKT

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PORTUGAL, EIN LAND VOLLER POTENTIAL

bieten ein breites Angebot zum Tanzen und Feiern für Nachtschwärmer. Für Menschen mit Gehbehinderungen gibt es an zahlreichen Stränden auch extra gebaute Zugangswege.

lich stärkeren Seegang als an der Südküste, oft ist die tosende Gischt der Wellen im aufgewühlten Meer wie ein Begleitorchester der Natur zu hören.

gibt es reservierte Strände in Adegas bei Odecei-

Am nördlichsten Punkt in Odeceixe befindet sich ein Strand, der

xe, auf der lnsel llha Deserta vor der Küste von Olhäo und der Bar-

sich entlang der beiden Ufer des Flusses Seixe erstreckt, so dass es

ril-Strand auf der llha de Tavira, wobei in Portugal an wenig besuchten Stränden das Nacktbaden in der Regel toleriert wird.

möglich ist im Meer und Fluss gleichzeitig zu baden. ln derGegend um die Grenzstadt zum Alentejo sind viele Strände durch ihre nicht so einfach zu erreichende Zugänge menschenleer: Wie zum Besipiel der FKK-Strand Praia das Adegas. Weitere zwischen Felsen verborgene Strände sind Vale dos Homens, Carriagem, Amoreira und Monte Cl6rigo. Von oben an der Steilküste bieten sich traumhafte Rundblicke über die zerklüftete Küste.

Für die FKK-Fans

Die Costa Vicentina ist der am wenigsten erschlossene Küstenabschnitt der Algarve. ln der Mitte zwischen Lagos und Faro, liegen die gut besuchten Strände der Felsenküste mit der großen Anzahl an Hotels und Resorts. Der Naturpark Parque Natural da Ria Formosa bei Olhäo ist wiede-

rum ein Refugium der Stille, ein Gebiet mit ruhigem Lagunenwasser, das von lnseln und Kanälen durchsetzt ist. Durch das Erd-und Seebeben von 1755 entstanden, markiert die Lagunenlandschaft mit der vorgelagerten lnselkette den Übergang zum Osten (Sotavento) zu den langen Sandstränden bei Tavira.

Ausflugtipps:

> Siebentägige Wanderung an der wilden Algarveküste (Portugal Nature Trails) Costa Vicentina

Der Küstenstreifen an der Westseite der Algarve zwischen Odecei-

xe und Burgau, genannt Costa Vicentina, besitzt einen völlig anderen, wilden Charakter, mit steilen und schroffen Felsen, zahlreiche kleinen lnseln und Riffen. Dieses Gebiet ist Teil des Naturparks,,Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina", der weiter nördlich im Südwesten des Alentejo beginnt und mit 75.000 Hektar auf 80 Kilometer

Länge die größte geschützte Naturlandschaft der portugiesischen

Küste ist. Die Strände reihen sich hier aneinandel mal in ausgedehnten Sandflächen, mal als von grandiosen Schiefer-und Kalksteinfelsen eingerahmten Buchten. Das Meer hat hier einen deut-

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Die im 10. Jahrhundert errichtete maurische Festung von Aljezur, bietet einen Ausblick über die weiß getünchten Häuser des Ortes, weite Felder und die Serra de Monchique im Osten. Diese Grenzgegend zwischen der Algarve und dem Alentejo ist berühmt für den Süßkartoffelanbau, der die regionale Küche prägt. Obwohl natürlich Schalentiere wie

muscheln

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- Entenmuscheln,

Napfschnecken und Mies-

und gegrillter Fisch - Sargo (Meerbrasse), Dourada

(Goldbrasse) und Robalo (Wolfsbarsch), die wichtigste Speisen sind.

Richtung Süden wird die Landschaft vom imposanten Felsen Pedra da Agulha geprägt. Er ragt mitten im Meer heraus und ist von den Stränden Arrifana, Vale Figueiras und Bordeira gut zu erkennen. Die Strände rund um die Pedra da Agulha bieten alle gute Surf- und Bodyboard-Bedingungen. Der Lieblingsstrand der Surfszene ist die Praia do Amado, an der es mehrere Surfschulen gibt und der Kulisse verschiedener nationaler und internationaler Wettkämpfe ist. Noch weiter Richtung Süden umgeben von Blumenfeldern findet man die ruhigen Strände Barriga, Cordoama und Castelejo, deren Sandstrände sich bei Ebbe miteinander verbinden. Gelegentlich ist hier zwischen den Schieferfelsen eine Kolonie von Fischottern auf Nahrungssuche zu beobachten. Weiter im Landesinneren liegt die


Tour zu machen, um nicht nur die diversen naturräume sondern auch die Kultur dieser Region kennenzulernen. Richtung Norden - Von Figueira bis Mira

Figueira da Foz ist ein fröhlicher Ort, voller Leben und Unterhaltung in seinen Straßen. Die Stadt ist einer der wichtigsten Urlaubsorte des Landes. Noch mehr als für seinen großen Sandstrand, auf dem mehrals genug Platz ist um Fußball oderVolleyballzu spielen, ist Figueira da Foz für das Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete Ca-

sino bekannt. Auch heute noch hat der Ort einen kosmopolitischen Charme. Es finden zahlreiche Sportwettkämpfe hier statt: Vom Surf-Cup bis zum Motorbootrennen, Segelregattas und Strandrugby-Turnieren. Ob Sommer oder Winter in Figueira da Foz werden Besucher immer einen Radfahrer oder Skater aufder Uferpromenade sehen, die bis zum Strand Praia de Buarcos führt. Der Waldstraße nach Norden folgend, kommt der Besucher nach Quiaios, ein gemütliches Dorf in der Nähe der Lagunen von Vela und Braqas und ein ideales Gebiet um bei einem Picknick Wasservögel zu beobachten.

Stadt Vila do Bispo, mit ihrer bis zur Dach mit Fliesen bedeckten

Am Strand von Tocha, der etwas oberhalb liegt, können die auf Pinienpfeilern gebauten traditionellen Fischerschuppen bewundert werden. Heute dienen einige davon als Ferienhäuser und nicht mehr als Speicher für die Arbeitsgeräte. Der Strand von Tocha an sich, ist ein Stück unberührter Natur mit seinen Pinien und goldenem 5and.

Pfarrkirche. Eine Straße führt von dort aus zum Kap Cabo de Säo Vicente und

zur Landspitze von Sagres, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Kontinents. lm Mittelalter hielt sich lange der Glaube hier sei die Finisterra, das ,,Ende der Welt", erreicht. ln Sagres bieten sich nicht nur schöne Ausblicke vom Ende Europas, sondern beim Besuch der Festungsanlage ist auch mehr über die Geschichte der portugiesischen Seefahrt zu erfahren. Am Kap sticht der Leuchtturm hervor: Mit einer Sichtweite von 95 Kilometer ist er einer der stärksten Europas. Der Leuchtturm in dem sich jetzt ein Museum befindet, löste ein Leuchtfeuer ab, das die ganze Nacht von Mönchen im l6.Jahrhundert für die sichere Schifffahrt am Brennen gehalten wurde. lm Oktober können beim Vogelbeobachtungs-Festival Zugvögeln bei ihrer Reise in den Süden beobachten werden. Das Gebiet bietet das ganze .Jahr über die Möglichkeit vom Aussterben bedrohte Vogelarten, wie den Silberreiher, den Habichtsadler und den Fischadler, zu beobachten. 5üdlich von Sagres finden sich weitere Strände mit optimalen Wassersportbedingungen. Neben dem Windsurfen und Surfen sind die Strände von Beliche. Tonel, Mareta, Martinhal, lngrina und Zavial, auch ideal zum Tauchen in Unterwassergrotten und Felsvertiefungen. An der Grenze des Naturparks in Salema und in Burgau. gibt es weitere schöne Strände an denen die Fischereitradition noch lebendig ist.

Freizeitipps:

> Rundfahrt von

der Costa Vicentina nach Monchique:

> Wanderung entlang der Küste,,Rota Vicentina"

Folgt der Reisende weiter der Straße, gelangt er zum Strandort Praia de Mira, das bis zum Beginn des 2O.Jahrhunderts nur ein kleines Fischerörtchen war. Hier kann noch die traditionelle FischereiTradition der Xävega bewundert werden, bei der Treibnetze an bunten Fischaugebooten von Zugochsen und Fischern ins Wasser

gezogen werden. ln der Nähe von Aveiro Ein bekanntes Postkartenmotiv

- einfache Holzschuppen bemalt

mit bunten Farbstreifen direkt am Strand. Zu finden ist es am Strandort Costa Nova bei Aveiro. An der Landzungenspitze der Praia da Barra steht der höchste Leuchtturm Portugals

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der Hun-

dertjährige Farol da Barra. Hier am Ende der schmalen Landzunge die viele Kilometer weiter südlich in Areäo beginnt, treffen das Haff und der Atlantik wieder aufeinander. An einem der Arme des Haffs im Landesinneren liegt llhavo, ein Ort dessen Bevölkerung eine wichtige Rolle beim Kabeljaufang in den eisigen Meeren Neufundlands gespielt hat. lm Ortskern widmet sich das Seefahrtmuseum von [lhavo der Fang-Geschichte des Lieblingsspeisefischs der Portugiesen. Die Stadt Aveiro selbst ist ein Mini-Venedig Portugals, umgeben vom Haff und seiner Seitenarme, reichen zahllose Kanäle bis in die Stadt hinein. Mit dem Boot von Aveiro aus ist die Reserva Natural das Dunas de Säo Jacinto zu erreichen. ein Naturschutzgebiet und Brutstätte zahlreicher Wasservögel, so dass am gleichnamigen Strand ein besonderes Badeerlebnis möglich ist.

Dünen und Pinienduft - Die Strände in der Mitte Portugals

Von Toneira bis Esmoriz

Breite Strände, die von Dünen und Pinienwäldern gegen Erosion geschützt sind, weißer feiner 5and und ein tiefblaues Meer - das ist die Küste im Herzen Portugals - der Region Centro. Es lohnt sich entlang dieser schönen Küste von Figueira da Foz bis Esmoriz eine

Weiter nördlich gehört auch die Praia da Torreira zu dem Küstenstreifen der das Haff vom Meer trennt. lnsgesamt erstreckt sich der ununterbrochene Sandstrand von der Praia de Säo Jacinto bis zur Praia do Furadouro über eine Länge von 25 Kilometer. StrandbeSPECIAL EDITION / IMPAKT

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PORTUGAL, EIN LAND VOLLER POTENTIAL

Die Strände von Peniche bieten vielseitige Möglichkeiten: Während die Buchten von Consolaqäo und Baleal einen guten Windschutz für Strandtage mit der Familie bieten, schätzen Surfer und Bodyboarder den Strand Praia de Medäo Grande, wegen seiner großen röhrenförmigen Wellen. Zusammen mit dem Praia do Lagido ist er Bühne der Surfmeisterschaft Rip Curl Pro Portugal, ein Wettbewerb der zur ASP World Tour gehört. Eine Schiffstour entfernt, liegt die lnsel llha das Berlengas, ein Naturschutzgebiet, das gerne von Tauchern wegen seinem lichtdurchlässigen Wasser und besonderen Meeresfauna und -Flora besucht wird.

Ausflugtipp: > Schiffstourauf die Berlengas (Viamar) Fischereitradition und Riesenwellen in Nazard Die lange, halbmondförmige Sandfläche von Nazar6 ist wegen ih-

rer Schönheit und wegen der farbenfrohen Sonnenschirme bekannt, die den weißen Strand schmücken und zum Blau des Wassers einen Kontrast bilden. Naza16 ist der Strand Portugals an dem

sucher und Wassersportler haben hier die Wahl: auf der einen Seite finden sie das Meer mit exzellenten Wellen zum Surfen und auf der anderen Seite das zum Segeln ideale ruhige Wasser des Haffs. Bei der Rückkehr vom Strand lohnt sich ein Abstecher ins Landes-

innere nach Ovar, um den in ganz Portugal bekannten päo-de-16 (Biscuitkuchen) zu probieren mitsamt der regionalen Fischküche. An den Stränden nördlich von Aveiro von CortegaEa und Esmoriz,

ist die regionale Spezialität Aal - mal mariniert als ,,Escabeche" oder als Eintopf (Caldeirada) gekocht. Kosmopolitisch und mondän -Die Küste von Estoril und Cascais Der Küstenabschnitt westlich von Lissabon zwischen Estoril und Cascais hat sich seit dem Ende des l9.Jahrhundert, als König Luis l.

die Bucht zu seiner Sommerresidenz erwählte, zu einem der kosmopolitischen Magneten für Touristen gewandelt. Das milde Klima mit durchschnittlich 260 regenfreien Tagen pro Jahr war sicher das entscheidende Motiv, dass das wohlhabende Bürgertum und der Adel dem Beispiel des Königs folgten, um dort ihre Villen und Paläste errichteten. Noch heute ist an der Linha do Estoril die Atmosphäre dieser mondänen Epoche zu spüren. Eine Art die Küste zu entdecken ist es die kurvenreiche Uferstraße

,,Marginal" vom Tejo an entlang zu fahren, auch wenn man Gefahr läuft an manchen Tagen mit starker Brandung eine Autowäsche mit Salzwasser abzubekommen. Wer eher die Aussicht genießen möchte, kann per Zug vom Cais do Sod16 in Lissabon bis nach Cascais fahren. Entlang der Strecke be-

finden sich zahlreiche Festungen, wie mitten im Mündungsgebiet das,,Forte do Bugio", angelegt um Lissabon mit Kreuzfeuer vor Angriffen von See zu schützen.

Ausflugtipps:

> Rundtour an der Westküste von Lissabon - von Bel6m nach Santa Cruz (Premium Tours) Peniche - Surfmekka und Fischereihafen Peniche ist bekannt als traditioneller Fischereihafen Portugals, der

noch heute eine große Fischfangflotte hat. Während die Männer auf See waren, haben sich die Frauen von Peniche auf das Klöppelspitzen-Handwerk (Renda de bilros), spezialisiert.

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die Fischerei traditionell am farbenfrohesten ist. Oft begegnet der Besucher Fischhändlerinnen, die wie es die Tradition vorschreibt noch ihre sieben bunten Röcke übereinander tragen. Samstagsnachmittags sieht man von der Strandpromenade das interessante Schauspiel der,,Xävega-Kunst", bei der FischerTreibnetzte an Land ziehen, während die Frauen ihre Handarbeiten zum Verkauf feilbieten. Auf der rechten Seite der Bucht ragt eine interessante Landspitze hervor, Sitio, die einen der bekanntesten Rundblicke über die portugiesische Küstenlandschaft bietet. Mit einer Höhe von 3'18 Metern kann der Felsen, dessen Spitze bis ins Meerfällt, zu Fuß erwandert oder per Kabelbahn erreicht werden. Oben thront die Kapelle Ermida da Memdria. Die Legende besagt, dass die Jungfrau Maria es dort verhinderte, dass sich das Pferd des Edelmannes, D. Fuas Roupinho, in den Abgrund stürzte. Ob wahr oder nicht: am Aussichtspunkt Miradouro do Suberco sieht man einen Hufeisenabdruck. ln Sitio kann noch die Kirche der Schutzheiligen von Naza16 besucht werden und nicht weit entfernt davon das Museum Museu Dr. Joaquim Manso.

Von Sitio aus können Wanderer den Park Parque da Pedralva durchqueren. Nicht dabei versäumen sollten sie an dem natürlichen Aussichtspunkt Pederneira eine Rast zu machen. Aktuell haben sich die Wellen zur größten Attraktion von Naza16 entwickelt. Dank einer geomorphologische Besonderheit dem ,,Canhäo da Naza16" bilden sich häuserhoch hohe Wellen. Der Canhäo da Naza16, der entlang der Küste bis auf 5.000 Meter Tiefe in einer Länge von 170 Kilometer entlang der Küste verläuft, ist die größte Unterwasserschlucht Europas. Der Hawaiianische Big-Wave-Surfer Garrett McNamara machte das Phänomen bekannt, als er im Jahr 2011 eine etwa 30 Meter große Welle am Nordstrand surfte und einen neuen Weltrekord aufstellte. Seit dem besuchen Surfer aus aller Welt den Fischerort, um sich im Big-Wave-Surfen zu probieren. Den Ort selbst lernt der Besucher am Besten, beim entspannten Bummeln durch die engen Gassen und der senkrecht zum Strand verlaufende Strandpromenade kennen. Danach bietet sich die Gelegenheit in einen derzahlreichen Restaurants die lokalen kulinarischen Spezialitäten, wie zum Beispiel die Fischsuppe, zu probieren.

Freizeittipp:

>

Naza16 Big Waves Tour (Lisbon Destination Tours). \\


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