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BLÜHENDE OBSTGÄRTEN AUF SCHLOSS RECHENBERG

Ein frischer Wind weht durch die alten Gemäuer im Stimpfacher Teilort Rechenberg. Schlossherr Andreas Fronia berichtet von der Restauration der ehemaligen Burg, historischen Obstsorten und seinen zukünftigen Plänen.

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Vom Mühlweiher bietet sich ein herrlicher Blick auf die ehemalige Burg am Ortsrand von Rechenberg.

Fotos: sek

Am Ortsrand von Rechenberg thront die stauferzeitliche Burganlage in einer kleinen Senke über dem Mühlweiher. Die Ringmauer mit zwei Wehrtürmen ist heute noch gut erhalten und eine Steinbrücke führt zum großen Eingangstor. Um 1229 lebten hier die Ritter von Rechenberg und verteidigten das Herrschaftsgebiet der Grafen von Oettingen. 1538 erweiterte Heinrich Steinhäuser von Rechenberg zu Neidenfels die Burg und baute sie zu einem Schloss aus. 1953 erwarb das baden-württembergische Jugendherbergswerk (DJH) das Anwesen und nutzte es bis 2018. Danach stand das Gebäude leer bis Andreas Fronia das kleine Schlösschen entdeckte und 2020 den Kaufvertrag unterschrieb.

AUTHENTISCH-NACHHALTIGE RESTAURIERUNG GEPLANT Mit historischen Gebäuden kennt sich der neue Schlossherr aus. Fronia lebt derzeit in der Nähe von Paderborn und verdient sein Geld mit der Finanzierung und Betreuung historischer Bausubstanz sowie Beratung in Sachen Gefahrenabwehr und Schutz vor den immer häufiger vorkommenden Schäden durch Wetterextreme. Auf absehbare Zeit möchte er seinen Wohnsitz in Rechenberg beziehen. „So ein Projekt packt man nicht aus Profitgier an“, sagt er. „Das ist eher etwas für Liebhaber.“ Schon lange habe er in Süddeutschland nach einem geeigneten Objekt gesucht. Verbindungen in den Süden gab es schon zuvor nach Schwäbisch Gmünd und Stuttgart. Besonders angetan habe es ihn auch die Stadt Dinkelsbühl. Bei der Restaurierung des Schlosses setzt Fronia auf Authentizität und den Erhalt der historischen Bausubstanz. In der Vergangenheit sei das Schloss eher notdürftig und kostensparend renoviert worden, das habe dem alten Gemäuer geschadet. Der 39-Jährige packt gerne mit an und greift vor Ort auf lokale Dienstleister zurück. Immer wieder fährt er von NRW in den Süden, denn im Schloss gibt es einiges zu tun. Am Mauerwerk entfernt er derzeit Haselnusssträucher und bestückt im Inneren die Fenster mit Isolierglas. Ausbesserungen am Dachstuhl sind ebenfalls notwendig. Bei den aufwendigen Renovierungsarbeiten unterstützen ihn Verwandte und Bekannte.

FRÖHLICHE DORFFESTE UND HISTORISCHE OBSTSORTEN „Ich kann mir gut vorstellen, dass am Schloss Mittelalter- oder Weihnachtsmärkte und Dorffeste stattfinden“, erzählt er. Er sei niemand, der sich hinter dicken Mauern verstecke, sondern aktiv das Gemeindeleben mitgestalten möchte. Am Hang pflanzt Fronia historische Obstbäume. Er möchte in einigen Jahren Äpfel, Birnen und Kirschen ernten und das botanische Wissen um die historischen Obstsorten weitergeben. „Ich möchte altes Wissen erhalten und konservieren. Daher sollen hier seltene Obstbäume wachsen, wie es sie vor 100 Jahren schon gab.“ Das im Frühjahr in ein Meer aus weißen Blüten gehüllte Schloss bietet zusammen mit dem Mühlweiher ein herrliches Panorama für Hochzeitspaare. Fronia plant das Schloss privat zu nutzen und gleichzeitig für Gäste zur Verfügung zu stellen, die in der ländlichen Idylle den digitalen Medien entkommen und einfach mal „offline“ sein wollen. sek

Schlossherr Andreas Fronia hat mit dem Gebäude viel vor und packt dafür kräftig an.

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