Einladung zum Dialog der Wissenschaften 2013
Sich Aufgaben stellen: gemeinsam_taktvoll_verantwortlich
»Dialog« kommt von dem griechischen Wort dialogos. Logos heißt »das Wort« oder auch »Wortbedeutung,Wortsinn«. Und dia heißt »durch« — nicht »zwei«. Ein Dialog kann von einer beliebigen Anzahl von Leuten geführt werden, nicht nur von zweien. Sogar ein einzelner kann einen gewissen inneren Dialog mit sich selbst pflegen. Wesentlich ist, daß der Geist des Dialogs vorhanden ist. Die Vorstellung oder das Bild, das diese Ableitung nahelegt, ist das eines freien Sinnflusses, der unter uns, durch uns hindurch und zwischen uns fließt. Das macht einen Sinnstrom innerhalb der ganzen Gruppe möglich, aus dem vielleicht ein neues Verständnis entspringen kann. Diese Einsicht ist etwas Neues, das zu Beginn möglicherweise gar nicht vorhanden war. Sie ist etwas Kreatives. Und dieser untereinander geteilte Sinn ist der »Leim« oder »Zement«, der Menschen und Gesellschaften zusammenhält. David Bohm 1996
Liebe TagungsteilnehmerInnen und Tagungsinteressierte, wir freuen uns, Ihnen hiermit das Veranstaltungsprogramm zu unserer transdisziplinären Tagung Dialog der Wissenschaften 2013: Sich Aufgaben stellen: gemeinsam_taktvoll_verantwortlich präsentieren zu können. Auf unseren Call for Papers erreichten uns viele spannende und inhaltlich breit gefächerte Themenvorschläge. Sie haben uns darin bestärkt, mit ihrer Hilfe offene und dialogisch strukturierte Denkräume zu schaffen, die sich nicht entlang aufgabenorientierter Fragestellungen aufspannen. Der Zuspruch und die anregenden Einsendungen waren insofern Ansporn und Herausforderung zugleich, die gewünschte und durch die eingegangenen Beitragsvorschläge sich ergebende Pluralität der Perspektiven in eine solche Tagungsarchitektur zu überführen. Mit ihr soll möglich werden, in begrenzter Zeit miteinander jenseits disziplinärer Enge über die eigenen Forschungsfragen und Untersuchungsgegenstände neugierig und offen ins Gespräch zu kommen und dabei – thematisch gerahmt – im Austausch miteinander perspektivisch bereichert zu relevanten Sachen zu sprechen. So geht es vom 20.06. bis 22.06.2013 um ein lebendiges Interesse im wortwörtlichen Sinne: Ziel ist es, ein ‚Zwischen’ für Wissens‐ und Themenwelten zu schaffen – einen Spielraum, der nicht im Entweder‐Oder‐Modus sondern im Sowohl‐als‐auch‐Modus tickt. Es sollen darin Alternativen zum eigenen Denken erfahrbar werden, so dass sich im (Mit)Teilen von Wissen neues Denken und Wissen ergeben kann. Damit das gelingt, bilden insgesamt vier Arbeitsgruppen mit thematischen Fokussierungen (siehe Tagungsprogramm) jeweils einen Rahmen für entsprechende Dialogrunden. In ihnen soll auf der Basis der eingebrachten Beiträge ein Austausch und offenes Denken zwischen den Beitragenden und den TagungsteilnehmerInnen möglich werden. Wir sind guter Hoffnung, mit dem nachfolgend umrissenen Programm einen dafür tragfähigen Rahmen geschaffen zu haben. Wir möchten Sie gerne dazu einladen, sich auf Tage voller anregender Gespräche und lautem Miteinander‐ Denken einzulassen. Wir hoffen, alternativ zu den häufig engen Zeitbudgets auf Tagungen, genug Zeit für einen inhaltlichen und kommunikativen Austausch und für entspannte und horizonterweiternde Gespräche anbieten zu können. Weitere Informationen zu den Beitragenden sowie zu den aufgeführten Arbeitsgruppen und den genannten Veranstaltungsörtlichkeiten finden Sie ab Ende April regelmäßig aktualisiert unter: ‚www.die‐ zwischenwelt.org‘. Ein Formular für die Tagungsanmeldung liegt dieser Einladung bei – bitte schicken Sie es uns möglichst bald – spätestens bis zum 10.6.2013. In der Hoffnung, dass die längsten Tage dieses Jahres zugleich zu den besonders erhellenden für alle TagungsteilnehmerInnen gehören werden und mit den besten Grüßen Ihr Tagungsteam vom Studiengang Cultural Engineering
Dialog der Wissenschaften 2013 Sich Aufgaben stellen: gemeinsam_taktvoll_verantwortlich
Tagungsprogramm Donnerstag, 20.06.13 14.00‐17.00 17.00‐18.30
Intro 1: Im Dialog vorausgesetzt: Plastizität, entfaltete Gegenwart und Freiheit Begrüßung und inhaltliche Einstimmung zur Tagung in verschiedenen Formaten Einen Stadtteil dialogisieren? Gemeinsame Erkundung einer wissenschaftsbasierten kulturellen Intervention: Der ‚Dingweg Buckau‘ 18.30‐19.30 Gemeinsames Abendessen in den Tagungsräumen vom Volksbad Buckau ab 19.30 Gelegenheit zur Teilnahme am Fest zum 20. Geburtstag der Otto‐von‐Guericke‐ Universität Magdeburg Freitag, 21.06.13 09.15‐10.15 Intro 2: Dialog ist Improvisation – mit Dr. Christopher Dell und Prof. Dr. Renate Girmes 10.15‐13.15 Thematische Runden zu Orten/ Feldern des Dialogs: zwei parallele Arbeitsgruppen A) Entstehens‐ und Ausdrucksformen für Wissensarchitekturen Archive / ‚Wissens‐ Gedächtnisse‘
Sprache / Metaphern
Gemeinsame Gegenstände der Wissenschaften Wissenschaftliche Einführungen
David Sittler, M.A. (Historische Anthropologie, Universität Erfurt) Mich der (Auf)Gabe des Archivs stellen Archive als Werkstätten von (Prozessen der) Bedeutungskonstitution HD Dr. Kirsten Sobotta (Germanistische Sprachwissenschaft, Otto‐von‐Guericke‐Universität Magdeburg) Sprache als sinnerzeugendes Medium oder: Wie Metaphorik als spezifisches sprach‐ immanentes Verfahren menschlicher Erkenntnisgenerierung erklärt werden könnte PD Dr. Detlef Zöllner (Allgemeine Pädagogik und Schulpädagogik , Universität Erfurt) Zentrum und Peripherie: Zum Sinn wissenschaftlicher Interdisziplinarität Serjoscha Pawel Ostermeyer, M.A. (Kulturwissenschaft, Otto‐von‐Guericke‐Universität Magdeburg) Form und Funktion von Einführungen: Eine Wissensarchitektur zwischen Aufklärung und Disziplinierung
B) Sozialräumliche Gefüge und Settings und denkbare ‚Medien’ ihrer Gestaltung
Sozialraum
Wissenschaftliche Gemeinschaften Takt
Führung/ leadership
13.15‐14.15
Prof. Dr. Joachim Ludwig, Malte Ebner von Eschenbach (Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Medienpädagogik, Universität Potsdam) Entgegen eines „View‐from‐nowhere“. Zur Bedeutung der Binnenperspektive sozialräumlicher Zugänge in der Erwachsenenbildung Dr. Alexander Aßmann (Erziehungswissenschaft, Universität Mainz) Wissenschaftsdiskussionen als soziale Situationen. Eine heuristisch‐erschließende Skizze Prof. Dr. Jean‐Luc Patry (Erziehungswissenschaft, Universität Salzburg) Taktvoll agieren ‐ Situationsspezifität, Subjektive Theorien und der Theorie‐Praxis‐Bezug im sozialen Handeln Andreas Wolf (Cultural Engineering, Otto‐von‐Guericke ‐Universität Magdeburg) aesthetic leadership oder: entfaltend][führen
Gemeinsames Mittagessen als Pendant zur geistigen Nahrung des Tages
14.15‐17.15
Thematische Runden zu Formaten des Dialogs: zwei parallele Arbeitsgruppen
C) Formen/ Formate der Wissensgenerierung und Wissensnutzung Akteur‐Netzwerk‐ Theorie
Dr. Matthias Wieser (Medien‐ und Kommunikationswissenschaft, Alpen‐Adria‐Universität Klagenfurt) Eine Technik, die verbindet. Die wissenschaftsverbindende Kraft der ANT Organisationstheorie Marcus Splitt, M.A. (Cultural Engineering, Otto‐von‐Guericke‐Universität Magdeburg) Organisationen sind Gespräche Theorie der Wissens‐ Susann Hofbauer, M.A., Sarah Schaufler, M.A. bildung und ‐nutzung (Allgemeine Pädagogik, Friedrich‐Alexander‐Universität Erlangen‐Nürnberg) Pädagogisches Wissen in ökomischen Denkhorizonten am Beispiel von Unternehmensberatungen Analyse von Dr. Sandra Maria Geschke (Kon)Figurationen (Bildungs‐ und Kulturwissenschaft, Otto‐von‐Guericke‐Universität Magdeburg) Der städtische Raum: (Kon)Figurationen des Urbanen lesen und gestalten
D) Aktionsweisen der Wissenschaften und deren mögliche Folgen für Professionalitätskonzepte Rekursive Reflexion
Dr. Thorsten Sühlsen (Bildungsmanagement, Christian‐Albrechts‐Universität zu Kiel) Rekursive Reflexion. Eine Methode zur Erforschung (organisationaler) Interaktion.
Dialogische Interaktion
Prof. Dr. Cornelia Muth, Friederike Hamann, Dipl. Päd. Christiane Moecker (Sozialwesen, FH Bielefeld University of Applied Sciences) Dialogische Pädagogik in Lehre und Forschung Dr. Christopher Dell (Musiker und Improvisationstheoretiker) Improvisation als Technologie Dr. Klaus Samac (Humanwissenschaften, Kirchlich Pädagogische Hochschule Wien/Krems) Lehren lernen in der Praxis: Was umfasst pädagogische Professionalität?
Improvisation
Reflexion praktischer Erfahrung
17.15‐17.45 18.15‐19.30
Imbiss als Stärkung für das Abendprogramm StadtGestalten im Dialog mit Wissenschaft (Arbeitstitel) Ein Gesprächskonzert des Trios Dell Lillinger Westergaard Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Stadt Magdeburg im Rahmen der Reihe: ‚Magdeburger Reden über Kultur’ – der Ort wird noch bekannt gegeben nach 19.30 Abendessen in der Nähe des Vortragsortes oder auf den städtischen Events des Abends Samstag, 22.06.13 09.15‐10.15 10.15‐13.00
13.00‐14.30
Thematische Dialoge zu Aufgaben, die sich in den Arbeitsgruppen gestellt haben: u.a. in Hinsicht auf die ausgeloteten Chancen für Gemeinsamkeit, Takt und Verantwortung Hochschulen neu denken – Perspektiven jenseits der Fakultäten?! Inputs und Arbeitsgruppen zu Möglichkeiten und Wegen aufgabenorientierten und bildungswirksamen Studierens – Konzeption, Organisation und Professionalisierung für (Weiter‐)Bildungsprogramme in durchdacht gestalteten und finanzierbaren hoch‐ schulischen Bildungssettings – eine differenziertere Erläuterung folgt noch Gemeinsames Mittagessen und Austausch über das Tagungsgeschehen Zeit für Absprachen zur Umsetzung von entstandenen Ideen und Vorhaben, zu Ideen für eine Tagungspublikation und zur Fortsetzung der Dialoge bis zum kommenden Jahr
Anmeldung für die Tagung Dialog der Wissenschaften 2013 Sich Aufgaben stellen – gemeinsam, taktvoll, verantwortlich am 20.‐22. Juni 2013 in Magdeburg
Als Scan mit Unterschrift bitte schicken an: sandra.geschke@ovgu.de oder renate.girmes@ovgu.de Oder unterschrieben per Post an: Cultural Engineering Institut für Erziehungswissenschaft Sekretariat des Studiengangs: Frau Haensch Zschockestraße 32 39104 Magdeburg
Hiermit melde ich mich für die Tagung verbindlich an. Name, Titel: Adresse und Arbeitsstelle/ Arbeitsbereich: Telefon:
Anmeldeschluss: 10.06.2013
Vorname:
E‐Mail:
Am 21.06.13 finden zwei Dialogrunden statt, zu denen in jeweils zwei parallel tagenden Arbeitsgruppen wissenschaftliche Beiträge vorgestellt und vor dem Hintergrund des jeweiligen thematischen Rahmens diskutiert werden. Wir bitten alle nicht vortragenden TagungsteilnehmerInnen in der folgenden Tabelle anzukreuzen, bei welcher der beiden jeweils parallel arbeitenden Arbeitsgruppen (Details zu den Arbeitsgruppen: siehe Tagungsprogramm) Sie teilnehmen möchten. (Bitte kreuzen Sie A oder B an) A) Entstehens‐ und Ausdrucksformen für Wissensarchitekturen B) Sozialräumliche Gefüge und Settings und denkbare ‚Medien’ ihrer Gestaltung (Bitte kreuzen Sie C Formate des Dialogs – Parallele Arbeitsgruppen nachmittags Orte/ Felder des Dialogs ‐ Parallele Arbeitsgruppen vormittags
oder D an)
C) Formen/ Formate der Wissensgenerierung und Wissensnutzung D) Aktionsweisen der Wissenschaften und deren mögliche Folgen für Professionalitätskonzepte
Den Tagungsbeitrag in Höhe von1 ____________ (Bitte eintragen) werde ich bei der Anreise in bar zahlen. Datum und Unterschrift: ______________________________________________________________________________________ 1
Der Unkostenbeitrag beträgt 65,00 €. Für Geringverdienende ermäßigte 45,00 €. Gut Verdienende bitten wir um 85,00 €, um den ermäßigten Kostenbeitrag realisieren zu können. Der Tagungsbeitrag deckt entstehende Tagungskosten für Organisation und Basisversorgung auf der Tagung und wird von allen Tagungsteilnehmern (Beitragenden und Tagungsbesuchern) erbeten. Bitte melden Sie sich sobald wie möglich verbindlich an. Damit unterstützen Sie unsere Organisationsarbeit. Bitte bringen Sie Ihren Unkostenbeitrag in bar zur Tagung mit.