Popkult Oktober 2010

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 Ausgabe 5 · Herbst | Winter 2010

LeXY & k-PAUL koMiSch eLekTRoniSch Die Krönung der SPUTNIK Heimattour 2010 Seite 5

Judith singt

Wiebke taucht

Ulmen heiratet

SPUTNIK holt die Helden nach Magdeburg.

Was machen eigentlich Moderatoren, wenn sie nicht funken?

Wir sprachen mit ihm über seinen neuen Film „Hochzeitspolka“.

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SA 30/10/2010 GEWANDHAUS ZU LEIPZIG EINLASS: 21 UHR

GEWANDHAUSORCHESTER GROSSES CONCERT

UNTER LEITUNG VON MIKKO FRANCK, LEILA JOSEFOWICZ - VIOLINE SERGEJ PROKOFJEW: 1. KONZERT FÜR VIOLINE UND ORCHESTER D-DUR OP. 19 JEAN SIBELIUS: 5. SINFONIE ES-DUR OP. 82

WHOMADEWHO / DIE STERNE ANDRÉ GALLUZZI / LAWRENCE LIVE EROBIQUE LIVE / POLE / DANIEL STEFANIK

STEFFEN BENNEMANN / PRAEZISA RAPID 3000 LIVE / KASSEM MOSSE MOD.CIVIL LIVE / EFKA / PETER INVASION / ALEX BULL / FILBURT WWW.AUDIO-INVASION.COM WWW.GEWANDHAUS.DE

TICKETS: VVK 15,- € + Gebühren, AK 18,- € Vorverkauf an allen bekannten Ticketvorverkaufsstellen und im Gewandhaus zu Leipzig


inhALT Popkult Oktober 2010 IMPRESSUM Sputnik Popkult ist Radio zum Lesen und erscheint in Sachsen und Sachsen-Anhalt Gesamtauflage 120.000 Exemplare Ausgabe 5, Herbst 2010

die heimattour 2010 Pop, Elektro oder Gitarre, Mixer, Schlagzeug, alles dabei

Wir Sind helden im Sputnik Radiokonzert Die beste Band Deutschlands im Interview und in Magdeburg

Herausgeber MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK Hauptabteilung Kommunikation Kantstraße 71-73, 04275 Leipzig Telefon 0341-3000 Verantwortlich Eric Markuse MDR Sputnik Gerberstraße 2, 06108 Halle Telefon 0345-3002630 Projektleiter Uwe Oertel, MDR Sputnik Redaktion Eric Markuse (Im Radio, im Web, als App.) Florian Zinner (New Music Award, Moderatoren) Anna Wollner (Kino) Andreas Zagelow (Heimattour, Wir sind Helden, Lexy & K-Paul) Matthias Steinwachs (Update Games) Lydia Herms (Update Literatur) Uwe Oertel (Sputnik Spring Break, Audio Invasion) Wiebke Binder (Lebensplanung) Rainer Wilde (Basketball, BuntFunk, Mailbox) Grafik Mailbox: Carla Neumeister Fotografen Stephan Flad Joachim Blobel (Moderatoren) Alexander Friederici © Galyna Andrushko - Fotolia.com © Alysta - Fotolia.com © Lexy & K-Paul: SKM Berlin © Oliver Koletzki: SKM Berlin Visuelles Konzept cunaki.communications Waldowski & Voigt GbR Hallorenring 4 06108 Halle (Saale) Druck Frank Druck GmbH & Co. KG Industriestrasse 20 24211 Preetz Vertriebspartner AHA – Halle Frizz - Leipzig Dates - Magdeburg Leo Magazin - Dessau Intosite - Stendal Culturtraeger - Altmark, Börde Paganini Events - Magdeburg

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die SPUTnik Zone gewinnt einen Preis Der New Music Award geht an Kraftklub aus Chemnitz

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Moderatoren - abgehoben und abgetaucht Was machen die Sputniksen und Sputniker, wenn sie mal nicht funken?

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im Radio, im Web, als App Sputnik gibt‘s einfach überall

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kurzfristige Lebensplanung

10besten Events im Oktober OKTOBER 20Die

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hochzeitspolka und andere Filme Christian Ulmen im Gespräch

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Updates für deinen herbst Die Bücher, CDs und Games für die kühle Jahreszeit

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der Leitwolf: Björn harmsen Der MBC Weißenfels vor der 2. Saison in der 1. Liga

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Alles so schön bunt hier! Ein Blick hinter die Kulissen der RadioVideoWebShow

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Sputnik Spring Break 2008 – 2011 Was war und was wird.

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Mailbox - die ganze Wahrheit Die Protagonisten einer Show

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Audio invasion 2010 Von Prokofjew bis WhoMadeWho ist es nur ein Schritt

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2010


SPUTnik koMMT in deine heiMAT SPUTnik liefert den nachfolger zur erfolgspremiere. die neverending SPUTnik heimattour geht in die zweite Runde. Wir bringen die angesagtesten Acts in eure heimatstadt, in einen club um die ecke, um ganz nah dran zu sein. Für eine gute Zeit mit SPUTnik, euch und euren Freunden. Ab november fährt unser heimattour-Truck erneut durch Sachsen-Anhalt, immer wieder in andere Städte. Und in diesem Jahr klingen die mitfahrenden Acts um einiges elektronischer. Tourstop Nummer 1 ist TON AUS STROM in Halle. In der Alten Lampenfabrik bauen wir am 6. November den HeimattourFloor auf und stellen Schluck den Druck oben drauf. Wer die Berliner auf dem SPUTNIK Spring Break verpasst hat, darf sich auf eine explosive Show freuen. Erinnerungen an Deichkind werden wach, doch ihren durchgeknallten Elektropunk feiert die Soundcheck-Band mit einer ganz individuellen Materialschlacht. Mit Techno-Legende Westbam und Kai Tracid warten darüber hinaus noch die TON AUS STROM-Headliner auf eure tanzwütigen Beine. Drei Wochen später erwarten wir in der Alten Brauerei in Dessau Textsicherheit. Zumindest bei „Nein, Mann!“, dem aktuellen Hit von Laserkraft 3D. Das Mannheimer Elektro-Duo sorgt am 27. November für laserdurchzuckte Bassgewitter. Also bitte die folgende „Nein, Mann!“-Textstelle gut einprägen: „Lass uns noch ein bisschen tanzen“. Wann wir an diesem Abend die Musik ausmachen, entscheidet auf der SPUTNIK Heimattour einzig und allein ihr! In Edderitz schicken wir eines unserer besten DJ-Pferde ins Rennen: DJ-Gott Boris Dlugosch. Wahrscheinlich kommt er gerade aus Tokio und fliegt noch in der Nacht weiter nach New York. Dlugosch ist DJ-Weltbürger, der seinen größten Schatz immer mit ins Handgepäck nimmt: den Plattenkoffer. Beim Stopp in Stendal könnten kleine Herzen den Tourbus verzieren. Denn Oliver Koletzki kommt mit Fran, seiner Freundin und Sängerin in Personalunion. Auf seinem aktuellen Album „Lovestoned“ liefert das Duo mit Liebes-Endorphinen getränkte Beats, die sogar in Milch schwimmen Fran & Oliver Koletzki Kai Tracid / Westbam / Boris Dlugosh

können. Damit dürften Koletzki und Fran am 10. Dezember auch den Joker-Club in Stendal in einen mehrstündigen Glückszustand versetzen. Dass Oliver Koletzki momentan einer der gefragtesten DJs Deutschlands ist und auf dem SPUTNIK Spring Break begeistert grinsende Gesichter zurückließ, sei an dieser Stelle sicher nur am Rand erwähnt. Klingt nach einem amtlichen Line-Up? Zweifellos. Doch das Beste kommt noch. In Form von zwei Top-Acts. Also: kurz Luft anhalten, lächeln und weiterlesen!

LeXY & k-PAUL 6. November

Halle (Saale)

Westbam, Kai Tracid und Schluck den Druck

Heimattour Auftakt bei TON AUS STROM Alte Lampenfabrik

16. November

Leipzig

Heimattour bei 8 Jahre FRESH GUIDE Panorama Tower / Augustusplatz

18. November

Magdeburg

Wir sind Helden Radiokonzert Projekt 7

27. November

Dessau

Laserkraft 3 D Alte Brauerei

4. Dezember

Edderitz

Boris Dlugosch Bonanza

10. Dezember

Stendal

Oliver Koletzki + Fran Joker

17. Dezember

Weißenfels

Komisch elektronisch auf SPUTNIK Heimattour.

drei Fakten über Lexy und k-Paul, die ich nicht im Netz finde? Lexy: Unsere Telefonnummern. (überlegt lange) Mehr fällt mir grad nicht ein, wir sind ja Personen des öffentlichen Lebens. Braucht ihr kein Privatleben? Das haben wir unter der Woche, Gott sei Dank. Und Anfang 2011, wenn wir beide einfach weg sein werden. Dann findet uns niemand. Vorher aber wird ein neues Album erscheinen. Es soll Ende des Jahres rauskommen. Wir haben wieder verschiedene Features darauf, u.a. mit Princess Superstar. Es wird auch einen Song geben, auf dem wir beide rumblödeln. Singen können wir leider nicht richtig, dafür aber unheimlich gut rappen. Lautet der Arbeits-Albumtitel immer noch ganz bescheiden „1000 Jahre Lexy & kPaul“? Der ist irgendwann unter den Tisch gefallen. Wir hatten eine Fotosession, bei der total komische Fotos rauskamen. Da wir auch eine Radioshow mit dem Titel „Komisch Elektronisch“ machen, könnte es auch so heißen: „Komisch Elektronisch – The Album“. Aber so richtig wissen wir es noch nicht. Was ist so komisch an der elektronik auf dem Album? Wir haben so einen Roboter, der uns auf den Festivals begleitet hat. Mit seiner komischen, elektronischen Stimme hat er durchs Programm geführt. Natürlich singt dieser Roboter auch einen Song auf dem Album, was eher freaky und schräg klingt. Und wir sind auch Freaks, die über sich lachen können.

Lexy & K-Paul

Kulturhaus Weißenfels

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den Roboter haben wir auch auf dem SPUTnik Spring Break gesehen. dort standen tausende Menschen vor der Bühne – mehr als bei jedem anderen Act – und haben zu eurer Musik getanzt. Die Leute haben wirklich bei jeder Bass-drum mitgemacht – animiert vom Roboter. Von dieser Energiewelle wirst du komplett überrollt und steigerst dich dadurch noch mehr rein. Das ist gut fürs Ego, kann ich jedem empfehlen. in kürze springt ihr mit auf den SPUTnik heimattour-Truck. Wo ist deine Heimat? Berlin-Kreuzberg - auch wenn ich eigentlich aus Dresden komme. Diese Heimat ist relativ groß, so dass mir nur selten Leute über den Weg laufen, die ich kenne. Auch wenn das eigentlich das Gegenteil dieses wohlig-warmen Heimatbegriffs ist – bei mir ist es genau so. ist Lexy & k-Paul auf der anderen Seite deine musikalische Heimat? Ich habe mehrere Heimaten – klingt komisch. Die Heimat ist meine Musik, Lexy & K-Paul ist eine Nuance davon. Weil in mir noch wesentlich mehr Nuancen stecken, die ich in mehr oder weniger geheimen Projekten auslebe. Jeden Tag Spaghetti Bolognese ist einfach langweilig, die Abwechslung macht’s. eine andere nuance sind eure Remixe, ganz aktuell für Underworld und hurts – große internationale namen also. Für Underworld zu arbeiten war wie ein Ritterschlag und der Remix ist auch richtig gut geworden. Als ich „Wonderful Life“ von Hurts vor sieben Monaten geremixt habe, war das in Deutschland noch unbekannt. Ich fand das Lied super, hätte aber nie gedacht, dass das so ein Riesenhit wird. Hurts waren auch schwer begeistert. Bei Underworld war es eher: „Gut. Super. Danke.“ (lacht) ihr beide legt – egal ob zusammen oder allein – sehr spät am Abend oder sehr früh am Morgen auf. Was ist dein Rezept um munter zu bleiben? Ich bin eigentlich chronisch müde. Nach einem Gig bist du so auf Adrenalin, dass du maximal vier Stunden schlafen kannst. Dann wache ich total müde auf und muss zum nächsten Gig. Kaffee trinke ich da sicher nicht! Ich war schon bei mehreren Esoterikund Yoga-Trainern und habe Atemübungen beigebracht bekommen. Gemacht habe ich das aber nie, weiß also nicht, ob es funktioniert. Mein Körper hat sich irgendwie drauf eingestellt. Wenn du dich und k-Paul mit Mitgliedern des „A-Teams“ vergleichen solltest – wer wäre wer? Paul erinnert mich mit seinem Blick und seinen Gesten manchmal an Murdoc, den Verrückten. So ein kleines B.A.-Krawallo-Gen haben wir beide in uns. Und ich wähle jetzt mal, eitel wie ich bin, Face, den Schönling. Das kriegt der Paul auch noch dazu. (lacht) Zurück zur Anfangsfrage: Ist dir noch ein Fakt eingefallen? Man weiß nicht, dass K-Paul einen Hund hat. Und dass ich keinen habe.

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WiR Sind heLden SPUTNIK bringt Deutschlands beste Band mit neuem Album zu Euch nach Hause.

Wer sein aktuelles nummer-1-Album „Bring Mich nach Hause“ nennt, qualifiziert sich von ganz allein für die SPUTnik heimattour. nach längerer Band- und Babypause geben sich Wir Sind helden einen neuen Sound und lassen der Melancholie viel Raum – ohne allzuviel Elektronikfirlefanz. Aber keine Angst: auch den mitsingkompatiblen Pop hat die Band nicht verlernt. Am 18. november spielen Wir Sind helden die neuen Songs und alte hits im Magdeburger Projekt 7. Unplugged, persönlich und ganz nah dran. Fast wie zu hause. Ganz plötzlich scheint alles zu passen. Natürlich brauchen die Helden keine quietschenden Keyboards mehr. Klar gehörten ihre ruhigen Songs schon immer zu den Besten. Die, die tief in einen reinschauten und seelenverwandt zu sein schienen. Und sowieso war Melancholie vom frühen Hit „Denkmal“ wichtiger Bestandteil eines jeden Helden-Albums. Nur brauchte es eben zehn Jahre, bis all das konzentriert zusammenkam, im Titelstück des neuen Albums „Bring mich nach Hause“. Eine elegische Klavierfigur, die sich im Laufe der fünf Minuten episch ausbreitet, und zu der Sängerin Judith Holofernes den Weg nach Hause sucht. Ein Zuhause, das für Gitarrist Mark Tavassol nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist: „Da, wo du mit Leuten zusammenkommst, die dir vertraut sind und wo du auch mal nichts sagen kannst. Der Klassiker: wenn du nebeneinander auf dem Stuhl sitzt, minutenlang ohne zu sprechen. Sobald das passiert, hat man schon ein großes Stück zu Hause neben sich.“ Home is where the heart is. Wo man sich wohl fühlt. Zuhause für Judith ist Pola Roy, sind die beiden Kinder des Paars, ist dann doch Berlin. Und ist der Tourbus inkl. Kinderabteilung. Das ganz normale Leben als Musikerin und Mutter eben: „Ich


kum immer ein heftiges Raunen. Ich weiß, dass das vielen Leuten einfach am meisten bedeutet.“ Darüber hinaus wird es auf der Bühne einige Veränderungen geben: Mark Tavassol spielt Gitarre, als Ersatz am Bass kürte man Tele-Bassist Jörg Holdinghausen zum Ehrenbandmitglied. Dieses kleine „Bäumlein wechsel dich“-Spiel eröffnet auch Sängerin Judith neue Möglichkeiten: „Ich musste bisher sehr viel öfter Gitarre spielen als mir lieb war. Das hat soviel Aufmerksamkeit vom Publikum abgezogen, dass ich das nicht mehr wollte. Jetzt singe ich. Und spiele Gitarre, wenn ich Lust drauf habe, nicht bei Liedern, wo sich Jean-Michel die Gitarrenlinie ausgedacht hat - ohne daran zu denken, dass ich die irgendwann spielen und gleichzeitig singen muss. Das kann er jetzt schön selbst machen.“ Wir Sind Helden sind ein Stück weitergegangen. Vielleicht ist ihnen klargeworden, dass man irgendwann zu alt ist, um zu quietschenden Keyboard-Effekten über die Bühne zu springen. „Bring mich nach Hause“ entfernt sich vom Vorgänger genau so weit, dass man sich beim Hören immer noch, vielleicht sogar noch mehr zu Hause fühlt und sich Wir Sind Helden fett als Lieblingsband ins Facebook-Profil schreibt. Und wer könnte all das besser auf den Punkt bringen als Judith Holofernes: „Vielleicht ist dieses Album ein bisschen weniger ‚Haha‘ und dafür ein wenig mehr ‚Hmmm‘. Bandmäßiger klingt es hoffentlich, und organischer durch die vielen ‚echten‘ Instrumente. Wir finden es auf jeden Fall sehr schön. Möge es‚ das schöne Album‘ genannt werden.“ Sputnik Radiokonzert 04.07.2007

wiege mich gerade in dem Glauben, dass alles von jetzt an etwas geradliniger laufen wird. Auf Tour macht man nicht mehr fünf Interviews sondern nur zwei. Alles ist etwas entspannter, was sich mit Kindern ganz gut vereinbaren lässt.“ Bis zur Kelly-Family-Inkarnation ist der Weg dann aber doch noch weit: „Die haben ja immer funktioniert, weil sie ihren Nachwuchs zum Mitmachen zwingen. Ich weiß nicht, ob sich das bei uns realisieren lässt. Vielleicht wollen die beiden ja lieber Trucker werden.“ Für das letzte Jahr war das Zuhause der vier Helden auch ein Raum mit riesiger Fensterscheibe und einem Mischpult davor. In einem Berliner Studio entstand „Bring mich nach Hause“, zum ersten Mal mit Hilfe eines englischsprachigen Produzenten. Der Brite Ian Davenport traf auf eine Band, deren deutsche Texte mitunter auch mal mehr als 50 Prozent eines Songs ausmachen. Selbst das OnlineWörterbuch half da manchmal im Gespräch zwischen Sängerin und Produzent nicht weiter: „Ian meinte plötzlich, dass ich sexsüchtig singen soll. Kurz bevor Pola den Fehdehandschuh zückte, stellten wir aber fest, dass er eigentlich ‚sehnsüchtig‘ meinte.“ Für Mark Tavassol, der während der Produktion vom Bass an die Gitarre wechselte, entwickelte sich die Sprachbarriere sogar zum Vorteil: „Ian hat sogar mit Sekundärliteratur gearbeitet und immer gefragt, was wir damit sagen wollen. So waren die Texte bei dieser Platte mehr ein Thema denn je.“ Zuhause ist das untrügliche Gefühl, dass alles stimmt. Das hier und jetzt alles am rechten Platz ist. Zuhause ist ein Piano, Judiths ruhige, nahe Stimme und ein Songtitel, der das genaue Gegenteil davon zu sein scheint: „Meine Freundin war im Koma und alles, was sie mir mitgebracht hat, war dieses lausige T-Shirt.“. Ein Stück, das man sich live zwischen Helden-Klassikern wie „Müssen nur Wollen“ und „Gekommen um zu bleiben“ nicht so richtig vorstellen kann. „Die stärksten Live-Momente waren schon immer die melancholischen“, winkt Judith ab, „wenn wir „Echolot“ spielen – da gibt es im Publi-

Andreas’ Profil mysputnik.de/SPUTNIKandreas


„ScheiSSindiedisko!“ Der „New Music Award“ ging in diesem Jahr in die SPUTNIK-Zone – an Kraftklub aus Chemnitz Gewinnen konnte nur eine aus 2000 Bands: Auch in diesem Jahr verschenkten MDR SPUTNIK und sieben weitere ARD-Jugendradios 10 000 Euro an junge Kreativmusiker. Publicity aus Musikprofis und potenziellen Fans gab’s dazu. Als sie das Ergebnis verkünden soll, schreit Musikpromoterin und Jurymitglied Nash Nopper nur noch „Scheißindiedisko!“ in die pulsierende Menge. Und die hat – unüberhörbar – sofort verstanden, was Sache ist. Kurzer Rückblick: 7. September 2010, gegen fünf Uhr nachmittags: Dass das mal die Empfangshalle des Berliner Stadtflughafen Tempelhof war, verraten eigentlich nur noch die stehengelassenen Wegweiser zu den Gates und das Gepäckrollband, das hinter Bühne und Back-

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stagebereich schon seit zwei Jahren keine Koffer mehr transportiert hat. Was bei der Schließung noch niemand wusste: Hier werden einmal junge, kreative Musiker vor Fachpublikum und Fans schwitzen – beim New Music Award 2010. Der wurde schon zweimal als „Radioaward für neue Musik“ von MDR SPUTNIK, Fritz vom RBB und YOU FM vom HR verliehen. In diesem Jahr haben sich auch on3-radio (BR), Bremen Vier (RB), N-JOY (NDR), DASDING (SWR) und 103.7 Unser Ding (SR) angeschlossen. Bereits im Vorfeld konnten die Hörer der ARD-Jugendradios für ihren Favoriten abstimmen – übriggeblieben sind die vier Finalisten The Love Bülow aus Berlin, Kraftklub aus Chemnitz, Avery Mile aus Bremen und AndiOliPhilipp aus Neckarsulm. Kurz vor sechs, die Durchlaufprobe für den

Abend ist zu Ende, Hadnet Tesfai hetzt vorbei. Die Musikjournalistin sowie Fernsehund Radiomoderatorin präsentiert auch in diesem Jahr die Preisverleihung und findet, dass sich der Award gleich doppelt lohnt: „Die Musiker haben nicht nur die Chance, sich vor Profis aus dem Musikgeschäft zu beweisen, sondern können auch richtig viel Kohle mit nach Hause nehmen. Und daran mangelt es ja jungen Bands“, erklärt sie und ist schon wieder weg. Noch mal am Text feilen, durchatmen, dann Maske. Zwanzig vor acht. Kurzer Besuch hinter der Bühne bei Kraftklub, der einzigen Band aus der Sputnik-Zone. Lampenfieber sieht anders aus: „Die Jury macht mir keine Angst. Allerhöchstens das Publikum“, sagt Gitarrist Steffen. Sind eben doch Profis. 20 Uhr, auf die Sekunde. Nachdem Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit noch einmal den qualitativen Unterschied zwischen Castingshow und New Music Award klargemacht hat, kann das Battle beginnen. Mit ihrem experimentellen, gangster-


die FinALiSTen

des New Music Award 2010 Gewinner: kraftklub Kraftklub sind Söhne Chemnitz’ (aka Karl-Marx-Stadt), sie sind Produkte der sich dahinschleppenden Vergangenheitsbewältigung und mit aller Inbrunst orientierungslos. Aus dem Unwillen heraus, einfach noch eine weitere deutsche Band zu sein, die unerträglich scheiße ist und in die Bedeutungslosigkeit gestreamlint wurde, entschlossen sie sich, einfach eine der wenigen Bands auf deutschem Boden zu sein, die geniale Ideen hat. Kraftklub haben einfach aus zwei sich selbst zu Tode langweilenden zeitgenössischen Musikgenres – das sind Indie Rock und Deutsch Rap – ein neues, aufregendes Musikgenre gemacht, das jedoch bitte nicht mit Crossover oder ähnlichen Ärgernissen zu verwechseln ist. my.sputnik.de/Kraftklub

The Love Bülow freien Indie-Rap definieren The Love Bülow gleich mal eben ein ganzes Genre neu. Eine halbe Stunde später bringen Kraftklub die Halle mit schweißtreibender Performance, schwarz-weißem Einheitslook und Titeln wie „Scheißindiedisko!“ zum Kochen. Das hat gesessen – findet auch die Jury, die nicht mehr still sitzen, sondern offenbar am liebsten mittanzen will. Und so konnten am Sieg der fünf Chemnitzer auch Avery Mile mit ihrer bezaubernden, britischen Gitarrenmusik und AndiOliPhilipp mit frischem, süddeutschem Punk-Pop nichts mehr ändern. „Bei Kraftklub stimmten nicht nur die Musik, sondern auch Show und Konzept“, sagt Jurymitglied und DASDING-Musikredakteur Philipp Ost. Kraftklub selbst sieht das gekonnt lässig: „Wir haben für das Publikum gespielt, nicht für die Jury. Jetzt werden wir das Geld in eine Freibiermaschine für unsere Fans investieren.“

Kraftklub – Gewinner 2010

Sie tragen zwar ein „The“ im Bandnamen, sind aber von Brit Rock so weit entfernt wie Hertha BSC von der Deutschen Meisterschaft. The Love Bülow haben den Indie Rap erfunden: Antidepressiv grinsende, straight groovende Beats, dazu Sprache und Gesang, ganz ohne Gangster-Attitüde, dafür mit Augenzwinkern und Eloquenz. Das Online-Musikportal EinmalMusikZumMitnehmenBitte meint: „Sie schaffen es, aus scheinbar unvereinbaren Zutaten ein leckeres Süppchen zu kochen.“ Seit der Gründung 2008 machen die fünf Berliner die Bühne zu ihrem zweiten Zuhause. Ende Mai 2010 stellte die Band ihr abwechslungsreiches Debütalbum mit gleichnamigem Titel vor. Die Band erfindet und definiert mit ihrem Album den Indie-Rap neu. my.sputnik.de/The_Love_Buelow

Avery Mile Avery Mile spielen britische Gitarrenmusik mit Verweisen auf die frühen U2 sowie Bands wie The Kooks oder Razorlight. Große Melodien, große Romantik, jubilierende Herzen, kurz: Die Bremer haben das Charisma einer außerordentlichen Band und die Songs, um meilenweit Gehör zu finden. Das erste Album von „Avery Mile“ erscheint in Kürze. my.sputnik.de/averymile

AndioliPhilipp Hätten die Hosen heute bei einem Sportfreunde-Stiller-Song mit den Ärzten ungeschützten Sex, würden AndiOliPhilipp dabei nach neun Monaten herauskommen! AndiOliPhilipp blasen momentan mit ihrem Album Dein Radio! zum Angriff wie schon lange keine andere Newcomerband mehr vor ihnen. Die Band ist zur Zeit mit das Erfolgreichste, was Deutschland an Newcomern zu bieten hat! Auf Festivals wie Rock Am Ring, Hurricane, Highfield und MELT! haben AndiOliPhilipp im Sommer 2009 bereits eingeschlagen wie eine Granate und überzeugten. my.sputnik.de/AndiOliPhilipp

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ABGeTAUchT & ABGehoBen

Was SPUTNIK-Moderatoren nach der Sendung machen. Mikro aus, Regler runter: Wenn Moderatoren Feierabend haben, sind sie irgendwie auch nur Menschen. Zumindest fast. nur, was machen sie eigentlich, wenn sie euch nicht aus dem Bett holen, eure kurzfristige Lebensplanung beeinflussen oder euch in Sachen neue Musik fitmachen? Raimund, Wiebke, André, Tobi, Sissy, Stephan und Alex haben es uns verraten.

Vogelfrei:

Fichte fliegt Das Mysterium um den Raketenrucksack kennt wohl jeder. Offenbar mag den auch Raimund, er fliegt jetzt mit so was Ähnlichem: einem Motorschirm. Von allen motorisierten Fluggeräten ist es mit vierzig Kilometern pro Stunde wahrscheinlich das langsamste – und zum Auf-Arbeit- oder In-den-Urlaub-Fliegen auch denkbar ungeeignet. „Ich wollte das schon immer machen, bestimmt seit ich zwanzig bin. Aber damals fehlten mir Zeit und Geld.“ Und wahrscheinlich auch die Nerven. Denn Raimund Fichtenberger mit seinem Sputnik-Schirm.


Rucksack statt Koffer:

André reist Plötzlich Fisch:

Wiebke taucht ab Eigentlich war es schon immer Wiebkes Traum, von Seepferdchen und Fischen umtänzelt durch Seen und Ozeane zu schwimmen. Und letztes Jahr hat es dann auch endlich geklappt: „Auf einer Rucksackreise durch Bali hat mich das Tauchfieber gepackt. Ich musste nur noch meinen Freund überreden und dann ging es los.“ Inzwischen ist sie unter Wasser auch ganz schön herumgekommen: Korallenriffe und Steilwände, die mal eben 600 Meter in die Tiefe gehen, oder eine verlassene Bohrinsel – Wiebke hat sie gesehen und dabei die Feststellung gemacht, dass die kleinsten Fische nicht immer die harmlosesten sind, wie ein zwanzig Zentimeter großer Unterwasser-Stalker neulich bewies: „Der hat mich erst eine ganze Zeit

dieses Ding, das es entweder als fliegendes Dreirad oder als Motorrucksack zum Draufsetzen, jeweils gepaart mit einem Gleitschirm, gibt, ist gar nicht so einfach zu fliegen. Wer es lernen will, sollte ein Jahr Zeit mitbringen. „Vor Aufregung habe ich bei der Flugschule mal vergessen, Gas zu geben und bin plötzlich abgesackt. Ging aber alles gut aus. Überhaupt ist das mit der Angst so eine Sache: Den Gleitsegelstricken ist es doch egal, ob sie dich in zwei oder zweihundert Metern Höhe tragen.“ Da

lang verfolgt und irgendwann heftig in den Fuß gezwickt, damit ich ihm Respekt zolle.“ Tauchen lernt man im übrigen nicht von heute auf morgen. Das war auch bei Wiebke so: „Die Schwerelosigkeit ist ein schönes, aber ungewohntes Gefühl. Plötzlich ist man ein Fisch. Außerdem ist es gar nicht so einfach, mit der Sauerstoffflasche unter Wasser zu atmen, denn die Psyche sagt: Luft anhalten!“ Die Seen um Leipzig stehen im übrigen als nächstes auf ihrer Liste. So warm und glasklar wie das südostasiatische Tropenmeer sind die aber nicht und somit auch einen Stückchen schwieriger. Wiebke Binder moderiert „dein Tag“ (Mo-Fr 10-14 Uhr) und die „Gästeliste“ (Sa 16-20 Uhr).

Wiebkes Profil my.sputnik.de/wiebke_SPUTNIK

aber die Fliegerei außer guter Aussicht und jeder Menge Spaß keinen rechten Mehrwert mit sich bringt, macht Raimund inzwischen den Flugschein für kleine Flugzeuge. Sowas wie die Cessna, sagt er. Raimund Fichtenberger moderiert „mySPUTnik“ (Mo-Fr 14-18 Uhr).

Raimunds Profil my.sputnik.de/raimund_SPUTNIK

In Kalifornien fing alles an. Vor sechs Jahren verschlug es André als Au-pair in die Nähe von San Francisco: „Ich musste nicht die ganze Woche durcharbeiten und kam dadurch richtig viel rum: New York, Los Angeles, Chicago, Dallas.“ Als es von San Francisco nach Halle ging, litt André unter chronischem Fernweh, das behandelt werden wollte: Es folgten Yosemite Nationalpark, Singapur, Thailand, Kuala Lumpur und Malaysia, wo er auf einer kleinen Insel im Südchinesischen Meer in einer Holzhütte am Strand wohnte, Hängematte inklusive. „Ab und an bin ich ein paar Waranen begegnet. Drei Meter lang. Die sehen unglaublich gefährlich aus, sind aber wahnsinnig lieb.“ André reist lieber mit Rucksack als mit Koffer – heute hier, morgen dort. „Ich entscheide spontan vor Ort, wo es hingehen soll.“ Egal ob Bären beobachten, im Fluss baden, unter freiem Himmel schlafen (also, wenn’s sein muss) – für André muss Urlaub auch irgendwie Abenteuer sein. Als nächstes geht es nach Tokyo und von dort aus quer durch Japan – mit der Eisenbahn. Die drei obligatorischen Dinge, die jeder Rucksacktourist in seinem Gepäckstück haben sollte, sind für André im übrigen: „Moskitonetz, ein ordentliches Maß an Entspanntheit und ein paar Brocken der Landessprache.“ André Wieckenberg hört ihr in „Dein Tag“ (Mo-Fr 10-14 Uhr) und „BuntFunk“ (So 18-22 Uhr).

Andrés Profil my.sputnik.de/andre_SPUTNIK

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Zum Wohle der Hündin:

Tobi joggt Gassi. Dass Tobis Freundin ihre Hündin „Snoopy“ genannt hat, dafür kann er ja nichts. „Sieht aber auch ein bisschen wie Snoopy aus, von wegen der Farben und so.“ Snoopy ist ein kleiner Dorfköter (Tobi als Insider kürzt das liebevoll auf, Dokö ab), einer einzelnen Rasse zuordnen lässt sich die Hundedame aber nur schwer. „Augenscheinlich eine Mischung aus Dackel, Dalmatiner und Jack Russle. Wahrscheinlich bei einer Art Gangbang entstanden.“ Aber Tobi liebt das Tier trotzdem, sie sei ein einmaliger Charakterhund, sagt er. Und hat vielleicht auch deshalb ein eigenen MeinVZ-Account. Das ist im übrigen nichts Sonderbares, denn die Vierbeiner von Tobis Freunden haben alle so was. Und da es auch eine Reihe von Gruppen speziell für Hunde gibt, passt‘s ja eh. Eine Katze käme dem Popkult-Moderator im Übrigen nie ins Haus. „Die kommen nur an, wenn sie was wollen. Ich hasse Katzen.“ Mit der kann er auch schlecht durch den Park joggen. Das macht Tobi im übrigen nur, wenn er ausnahmsweise mal vor keinem Mikro steht. Denn neben dem Sputnik-Studio ist auch die Bühne sein zu Hause. Tobi singt, spielt Gitarre und musiziert derzeit in einem Acoustic-Trio – die Musik ist seine wahre Leidenschaft. Neben Snoopy natürlich. Tobi kluge moderiert den „Popkult“ (Mo-Fr 19-22 Uhr).

Tobis Profil my.sputnik.de/tobi_SPUTNIK

Skating mit Haubentauchern:

ten in der Sputnik-Zone, in Hohenweiden südlich von Halle. Obwohl trainieren eigentlich das falsche Wort ist: „Wakeboarding verschafft super Sommergefühle. Man trifft sich abends am See, waket bis spät, hat Spaß in der Gruppe.“ Ebenfalls der Idylle zuträglich sind die Schwäne und Haubentaucher. Letztere haben allerdings die lästige Angewohnheit, erst kurz vor zwölf, nämlich dann, wenn das Brett nur noch wenige Zentimeter vor ihnen ist, ihre Haube zu tauchen. Für alle, die selber wakeboarden möchten: Anfängerkurse kosten nur etwa zwanzig Euro.

Sissy wakeboardet. Wasserski ist es nicht. Und Surfing, so im hawaiianischen Sinne, ist es auch nicht. Sissy, die eigentlich Skaterin ist, hat eine neue Freizeitbeschäftigung: Wakeboarding. „Der Unterschied zum Skating auf Beton ist, dass es einfach nicht so weh tut.“ Nebenbei gibt es aber noch ein paar weitere kleine Unterschiede: Ein Wakeboard, auf Deutsch heißt das so viel wie „Kielwasserbrett“, wird von einem Boot, oder – vor allem in Deutschland – von einer Art Seilbahn in einem Cabel-Wasserpark gezogen. Für Sprünge, Drehungen (Rolls) und andere Tricks, wie sie zuweilen auch beim Skateboard üblich sind, braucht es zwar etwas Übung, aber der angehende Wakeboarder lernt schnell, meint Sissy: „Ich habe vor einem halben Jahr während meines Auslandsemesters in den USA damit angefangen und gemerkt, dass man sich superschnell weiterentwickelt.“ Trainieren kann sie mit-

Sissy Metzschke moderiert zusammen mit Alex Buchwald „dein Morgen“ (Mo-Fr 6-10 Uhr), die „Gästeliste“ (Sa 16-18 Uhr) und manchmal auch den „Popkult“ (Mo-Fr 19-22 Uhr).

Sissys Profil my.sputnik.de/sissy_SPUTNIK


... und Alex

Liest alles.

Songs mit Magdeburgern:

das er ganz den Menschen in seiner Heimatstadt Magdeburg widmet. Im Frühsommer hat er Alt und Jung aufgerufen, von ihren Lieblingsorten in der Stadt und den damit verbundenen Gedanken und Gefühlen zu berichten. Einige der Geschichten werden dann in sein neues Album einfließen, das noch im Dezember fertig sein soll. Seine Maxime: „Das, was man macht, mit Leidenschaft machen. Alles andere ist keine Musik.“ Stephan Michme moderiert zusammen mit Gesine kühne „dein Morgen“ (Mo-Fr 6-10 Uhr) und außerdem „mySPUTnik“ (Mo-Fr 14-18 Uhr).

Michme macht Musik. Stephan macht Musik, weil er’s muss, sagt er. Allerdings ist die Leidenschaft die einzige, die ihn dazu zwingt. Angefangen hat alles mit der Rockgruppe Scycs, mit der der Magdeburger im übrigen drei Alben sowie mehrere Singles und EPs veröffentlichte und sogar Gastauftritte bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „Unter uns“ hatte. Inzwischen werkelt er aber fleißig an seinem Soloprojekt „Michme“, das für handgemachten, schnörkelfreien Pop steht. 2007 erschien seine erste Platte, im letzten Jahr ein ganzes Album: ,Von Frauen und Unterwegs‘. Michme singt von den kleinen und großen Geschichten des Lebens – das zeigt sich auch in seinem neuen Projekt,

Michmes Profil my.sputnik.de/michme

Alex ist freundlich zur Umwelt und nimmt die Bahn, um auf Arbeit zu kommen. Von der einen Großstadt in die andere bleibt dem Morgenmoderator genügend Zeit, die Herrgottsfrühe zum Lesen zu nutzen. Und Alex liest alles: Egal ob deutsch oder englisch, egal ob Klassiker oder Zeitgeistliches. Manchmal sind es auch Fantasyromane. Im Moment ist „Der Turm“ von Uwe Tellkamp dran. Fast tausend Seiten, aber längst nicht so bedeutend, wie das, was erst noch kommt: „Mein großes Projekt ist Goethes Faust zu lesen. Ich habe tatsächlich ein Deutsch-Abi gemacht, ohne je in dieses Werk der Werke gelunzt zu haben.“ Ist ja eigentlich auch das mindeste. Zu Alex’ Grundsätzen zählt es, nur Bücher zu verschenken, die er auch selbst gelesen hat. Andere Grundsätze sind: „Ein Buch, das mich nicht packt, lege ich weg. Aber hin und wieder gebe ich Büchern auch eine neue Chance.“ Dem Steppenwolf von Hesse zum Beispiel. Außerdem schwört er nach wie vor auf konservativ gedruckte Holzmedien, die sich ja auch ganz gut als Regaldeko machen. Einen E-Book-Reader hat er nicht. Und wird die Buchstabendichte einmal zu hoch, darf’s dann auch etwas Netzkultur sein: „Facebookeinträge meiner Freunde à la ,Ich trinke gerade eine Tasse Tee.‘ lese ich sehr gerne. Und wenn meine Tochter brav war, dann darf sie auf Papas ,Kombidua’ auch mal ein LadyGaga-Video gucken. Bei Dreijährigen ist die nämlich total angesagt.“ Alex Buchwald moderiert zusammen mit Sissy Metzschke „dein Morgen“ (Mo-Fr 6-10 Uhr).

Alex’ Profil my.sputnik.de/alex_SPUTNIK

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SPUTnik iM RAdio, iM WeB, ALS APP. MdR Sputnik ist mehr als nur Radio. Sputnik ist das große online-Portal für Popkultur, Lifestyle und Musik mit 8 Radio-channels, mit großem Video- und Podcast-Angebot und allen infos zu unserem Programm. mysputnik ist die community mit Radioanschluss und Plattform für neue Musik und neue Bands. Sputnik kann man aber auch in die Tasche stecken und auf dem handy oder dem mp3-Player immer dabeihaben. es gibt kostenlose Applikationen (Apps) für iPod touch und iPhone, für Smartphones mit AndroidBetriebssystem sowie für viele andere webfähige handys. Hier nun die angesagtesten Features im Überblick:

RADIOCHANNELS In der Kopfleiste von sputnik.de findest du die acht Sputnik-Radiochannels: LIVE (unser Programm in Echtzeit), ROCK (das Beste aus RockIt), INSOMNIA (leise Töne und Melancholie ohne Pause, unterbrochen von Filmzitaten), BLACK (das Fetteste aus den Black Beatz der vergangenen Wochen), CLUB (die aktuellsten Sputnik-DJ-Sets), SOUNDCHECK (hier hört ihr die Soundcheck-Bands von unserer Community-Plattform), POPKULT (das abendliche Popkultur-Magazin zum Nachhören) und MAKOSSA (Musik aus den Clubs dieser Welt - Unbekanntes, Exotisches, aber auch die Highlights von den musikalischen Hotspots unseres Planeten).

MULTIPLAYER Im Sputnik-Multiplayer findest du alle Video- und Audio-Beiträge sowie Fotos. Im Coverflow kannst du blättern, eine Navigation hilft beim Sortieren. Du möchtest ins Kino gehen und möchtest vorab die Kritik zum Film sehen? Die findest du im Multiplayer. Aber auch viele neue Musikvideos oder aber die Best-Of-Videos unserer BuntFunk-Sendung. Auch für Fotogalerien, zum Beispiel von Events und Festivals, ist der Multiplayer ein idealer Schnelleinstieg. Und noch ein Tipp: Sputnik überträgt manche Radiokonzerte live auch als Videostream und stellt sie danach ins Netz. Großartige Bands wie 30 Seconds To Mars, Wir sind Helden, Ma-

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ximo Park oder Fettes Brot waren schon mit exklusiven Sputnik-Radiokonzerten im Multiplayer vertreten. Es lohnt sich, immer mal wieder reinzuschauen. Manchmal findet man dort sogar kleine Akustik-Sets von Künstlern, die einfach mal so bei uns im Sender vorbeigeschaut haben und zufällig eine Gitarre dabei hatten.

ONAIR Welcher Titel wurde gespielt? Wer moderiert? Was ist im Programm wichtig, was sind die Top-Meldungen? Ein Klick und du weißt es.


UNSERE APPS

PODCASTS Bestimmte Radioinhalte kannst du dir abonnieren, zum Beispiel über iTunes oder andere Podcatcher-Programme. So verpasst du keine Sputnik-Mailbox, keinen Olaf Schubert, kein Hörerlebnis. Einfach abonnieren, downloaden und mit deinem mp3-Player synchronisieren. Das ist Radio zum Nachhören, wann immer du willst.

SOUNDKARTE Klickst du eines der Channel-Symbole an, öffnet sich die Soundkarte. Das ist ein Player für alle Sputnik-Channels, der im Hintergrund weiter laufen kann, während du im Internet surfst.

MDR Sputnik war bereits 2008 der erste Radiosender in Deutschland mit eigener App fürs iPhone und damit Trendsetter. Beide Versionen unserer Apps wurden über 130.000 mal heruntergeladen und führten bei iTunes lange die Musik-AppCharts an. Die neueste Version bringt dir neben den Sputnik-Radiochannels auch Musikinfos, Podcasts, Programminfos und Videos aufs iPhone. Seit kurzem gibt es eine kostenlose App auch für alle Nutzer von Smartphones mit Android-Betriebssystem mit Radiochannel-, Podcast- und Videofunktion. Für viele andere Handy-Typen gibt es die mySPUTNIK-mobile-Applikationen. Besonderheit: Damit kannst du zum Beispiel Fotos direkt auf dein Profil bei mysputnik hochladen.

MYSPUTNIK Hier geht‘s direkt in die große SputnikCommunity. Triff dich mit anderen Hörern, den Sputnik-Moderatoren und Radiofans aus der ganzen Sputnik-Zone und darüber hinaus. Oder höre die neueste Musik von unseren Bands aus dem Soundcheck-Teil der Plattform. Bands, aufgepasst: Wer hier ein Profil einrichtet und Songs und Videos hochlädt, wird von der Sputnik-Musikredaktion gescannt und kommt – mit ein wenig Glück – ins Radio. mysputnik ist eine Community mit Radioanschluss.

UNSERE FREQUENZEN Aschersleben

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dessau

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halle

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Jerichow

90.5

SOCIAL BOOKMARKS

Leipzig

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Facebook, StudiVZ, Twitter, YouTube, myspace oder Dailymotion: Sputnik findest du auf vielen Plattformen überall im Netz. Werde Fan oder Follower und kommuniziere mit uns und lass‘ dich über alles informieren, was im Programm läuft.

Magdeburg

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naumburg

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Salzwedel

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Stendal

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Zeitz

89.4

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kURZFRiSTiGe LeBenSPLAUnG im Radio & Web

der liebe Abkacksommer hat uns ja schon mal an das gewöhnt, was uns bevorsteht: die Tage werden kürzer, das Thermometer geht noch ne ganze ecke runter und die unförmige Winterjacke wird wieder zum besten Freund. Hm. Und nun? Kamin DVD einlegen? Omas Heizdecke rauskramen? Vor den Fernseher klemmen? Wir sagen: Auf keinen Fall! Dafür gibt’s nämlich auch im Herbst viel zu viel zu tun in der SPUTnik-Zone. die devise bleibt: rausgehen lohnt sich! Für jeden Geschmack ist was dabei: konzerte, Mode, Sport, Theater, Vorträge, Parties… Ach, guckt doch einfach selber nach, die besten Tipps haben wir für euch gebündelt!

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kurzfristige Lebensplanung Montag bis Freitag 9:50 Uhr in SPUTNIK dein Morgen und 17:50 Uhr in mySPUTNIK

Tag der Deutschen Einheit

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im Radio & Web

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Sputnik Soundcheck mit Juliane kowollik, Dienstag von 22 bis 23 Uhr oder 24 Stunden als Stream auf sputnik.de

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Wiebkes Profil mysputnik.de/Wiebke_Sputnik

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2. Oktober

2. Oktober

8. Oktober

Halberstadt

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Salzwedel

Sketchshow „Loriots dramatische Werke“

2. SWG-Hochhauslauf

Der Herr der Maden

9.00 Uhr Sporthalle Berufsschulzentrum / Carl-Hagenbeck-Straße 21

20.00 Uhr Kulturhaus Salzwedel / Vor dem Neuperver Tor 10

Bevor im Winter die Glieder einfrieren, könnt ihr selbige noch mal kräftig ölen! Erst 2400 Meter laufen und dann 616 Treppenstufen nach oben – wer hier gewinnt, darf sich „Held“ auf die Stirn schreiben. Oder ihr werdet Teil eines Staffellaufteams, dann verkürzt sich die Strecke etwas. Sport und Spaß in einem.

Lust auf Infotainment mit Ekelfaktor? Dann seid ihr bei Dr. Mark Benecke goldrichtig. Der Kriminalbiologe liebt Maden, denn die helfen ihm entscheidend bei seiner Arbeit. Aber Vorsicht, er zeigt Fotos von stark entstellten Leichen, da kann es Zartbesaiteten schon mal den Magen umdrehen. Spannend und anders!

8. Oktober

14. Oktober

15. Oktober

Leipzig

Magdeburg

Leipzig

Bonaparte

Semesteranfangsparty

Empty Guns

21.00 Uhr Centraltheater / Bosestr. 1

21.00 Uhr Messehallen Magdeburg / Tessenowstraße 9

19.30 Uhr Superkronik / Karl-Heine-Str. 35

19.30 Uhr Kammerbühne / Spiegelstraße 20a Er und sein ganz spezieller Humor sind legendär: Vicco von Bülow alias Loriot. Ob er nun den Geschlechterkampf auf irrwitzige Art entlarvt, die Albernheit überkorrekter Zeitgenossen aufs Korn nimmt oder den vermeintlichen Bildungsanspruch des Fernsehens ad absurdum führt: lachen ist garantiert und das tut gut!

Wenn das Pferd eines anderen dich mag, markiert das höchstwahrscheinlich den Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Und mit Bonaparte möchte man auch gerne befreundet sein. „My Horse Likes You“ heißt die neue Platte und mit der im Gepäck lässt die wilde Truppe wieder die Puppen, pardon, Pferde tanzen.

Semesterferien zuende? Erstmal nicht so gut. Wenn man aber mit so einer Party begrüßt wird, dann freut man sich doch wieder auf die Uni! Und hier feiern nicht nur Studenten. Also, Kalender gezückt und Termin vermerkt, Pferde gesattelt und abtanzen! Präsentiert von SPUTNIK und demnach mit Beats von Branko Jet.

Für den New Music Award hat es zwar nicht gereicht, wir von SPUTNIK sind aber nach wie vor der Meinung: diese Band rockt! Und auch für die Empty Guns steht fest: um die Masse zum Tanzen und Schwitzen zu bringen, braucht es keine Trophäen, die im Schrank verstauben. Getreu nach dem Motto: Jetzt erst recht!

16. Oktober

22. Oktober

23. Oktober

Magdeburg

Dessau

Weißenfels

„Modavision“

Elsterglanz

Northern Lite

20.00 Uhr Maritim Hotel / Otto-v.-Guericke-Straße 87

20.00 Uhr Hangar Veranstaltungszentrum / Kühnauer Str. 163

21.00 Uhr Kulturhaus Weißenfels / Merseburger Str. 14

Reicht nicht ganz an die Berliner Fashionweek ran, aber man ist schwer ambitioniert! Bei der größten Fashion- und Lifestyle-Show der SPUTNIK-Zone kommen nicht nur Modefreunde auf ihre Kosten. Extravagant, schillernd und interaktiv. Und auf die passende Aftershowparty müsst ihr natürlich auch nicht verzichten.

Bei diesen Verrückten wird Muskelprotz Rambo zum Koch mit Spezialität Lachscarpaccio und „Herr der Ringe“-Gollum zum langfingrigen LKW-Beifahrer. Und auch an den Instrumenten kitzeln sie aus noch so humorlosen Klötzen ein breites Grinsen heraus. Absurdität trifft auf Mansfelder LandDialekt. Prädikat: Bombe!

Wer Northern Lite schon mal live gesehen hat, der weiß: diese Band braucht keine dramatischen Bühnenshows, ihr Feuerwerk ist die Musik selbst. Bei der Arbeit am letzten Album fielen so viele neue Songs ab, dass wir schon jetzt das nächste in Händen halten und dazu abfeiern dürfen: „Letters And Signs Part II“!

23. Oktober

25. Oktober

30. Oktober

Zerbst

Halle (Saale)

Leipzig

Comedy mit Hennes Bender

Shout Out Louds

Audio Invasion

20.00 Uhr Stadthalle Zerbst / Schloßfreiheit 12

20.00 Uhr Steintor-Varieté / Am Steintor 10

21.00 Uhr Gewandhaus / Augustusplatz 8

Des Deutschen liebstes Hobby: das Meckern. Das ganze mit noch ein bisschen Humor gemischt und – zack! - haben wir das neue Programm von Hennes Bender zusammen. In „ERREGT!“ geht er auf witzige Art zu allen möglichen Themen auf die Palme und nimmt uns gleich mit. Das gute alte „HB“-Männchen, es ist zurück!

Eben noch die Stars im SPUTNIK-Radiokonzert, jetzt schon wieder zurück in Halle: Die Shout Out Louds aus Schweden haben anscheinend eine besondere Vorliebe für die SPUTNIK-Zone. Trifft sich sehr gut, wir kriegen nämlich auch nicht genug von ihrem mal verträumten, mal treibenden Indiesound. Große Empfehlung!

Zum vierten Mal wird das Gewandhaus nicht nur klassische Musik erleben, sondern eine Mischung von Pop und Electro. Dass natürlich die klassische Musik nicht zu kurz kommt, dafür sorgt das berühmte Gewandhausorchester selber. Danach wird zu WhoMadeWho oder DJ Erobique oder Daniel Stefanik oder...getanzt.

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SAchSen-AnhALT iST eineS deR SchÖnSTen Und „VeRkAnnTeSTen“ BUndeSLÄndeR. christian Ulmen hat es geschafft. Vom MTV-Moderator hat er sich zu einem der gefragtesten deutschen kinoschauspieler gemausert. egal ob in einer deutsch-italienischen ehe in „Maria, ihm schmeckt‘s nicht“, als Looser Günther in „Männerherzen“ oder als „herr Lehmann“ auf dem Weg durch kreuzberg – das kino hat keine Angst vor ihm und er hat keine Angst vorm kino. Und keine Angst vor bilingualen Filmen. in „hochzeitspolka“ spielt er einen deutschen Geschäftsführer, der in Polen die große Liebe findet und heiraten will. Bis plötzlich seine kumpels aus Jugendtagen vor der Tür stehen. herr Ulmen, fallen wir mal direkt mit der Tür ins haus. Was denken Sie über Sachsen-Anhalt? Sachsen-Anhalt ist eines der schönsten und verkanntesten Bundesländer in Deutschland. Ich selber war noch nie da. Höre aber oft von Freunden, dass sie dort eine wunderschöne Zeit hatten. Sie sind doch aber schon mal durchgefahren, oder? Das schon. Ich habe aber noch nie angehalten. Wirklich wahr. Das ist irgendwie auch traurig. (guckt sentimental gefühlt gen Osten) dann sind Sie für die Rolle in „hochzeitspolka“ ja prädestiniert. Als Wessi, der noch nie im osten war und nach

Polen geht. Dann sind ja viele für diese Rolle prädestiniert, denn das trifft ja auf fast jeden Wessi zu. hatten Sie vor den dreharbeiten denn Vorurteile über Polen? Ehrlich gesagt – das klingt zwar immer so unglaublich kokett, entspringt aber eigentlich einer Schwäche – ich habe keine Vorurteile. Ich habe für so etwas keine Antennen. Ich kann auch keine Modetrends voraussagen. Ich weiß nicht, ob man diesen Winter schwarz oder weiß trägt. Ich weiß nicht, warum Mitte in ist und warum man in Kreuzberg wohnt.

Das kann ich alles nicht. Andersrum kann ich auch nicht im Negativen sagen, warum alle Polen so sind. Ich bin sozusagen naturweltoffen. Ist doch auch schön. das glaube ich jetzt nicht. Man hat natürlich schon mal gehört, dass der Pole viel trinkt, dass der Pole viel klaut, dass er schlecht riecht. Was weiß ich. Polenwitze kenne ich natürlich auch aus dem Fernsehen. Daraus werden doch die Vorurteile genährt. Ich hatte einen Freund in der Schule, dessen Vater Pole war. Sonst hab ich noch nie Polen kennengelernt. Aus meinem persönlichen Erleben hatte ich überhaupt keine Möglichkeit Vorbehalte oder Vorurteile zu entwickeln. Wenn schon keine Vorurteile, dann wenigstens Erwartungen? Ich war gespannt. „Hochzeitspolka“ ist ja auch ein gewagter Stoff. Insofern als dass die Polen da ja hin und wieder auch ihr Fett wegkriegen. Der Film hat zwar auch uns Deutschen gegenüber selbstironische Züge, die Polen kommen aber schon schlechter weg. Zum Beispiel? Es gibt einen Dialog, da kommt der Kumpel von Frieder und sagt „Mensch, du hast aber eine hübsche Polin abgekriegt. Die hat die Augen gar nicht so weit auseinander wie andere Polinnen.“ Ich war gespannt, wie die Polen darauf reagieren. Ob sie sich verarscht fühlen oder ob sie das hinnehmen. Ich hatte eine gesunde Neugier ob des Umgangs miteinander. Die Polen haben ein erstaunlich hohes Maß an Selbstironie, haben über sich und die Klischees sehr gelacht. Wieviel haben Sie denn von Land und Leuten während der dreharbeiten überhaupt mitbekommen? Es ist ja leider wirklich so, dass man morgens um sechs aufsteht, in der Maske sitzt, dann dreht man von acht bis acht. Dann kannst du zwar zwischendurch mal aus dem Fenster gucken und siehst so eine Einöde. Ich konnte nicht eintauchen in die Kultur und überprüfen ob wirklich alles so ist wie im Drehbuch. im Film sprechen Sie polnisch. haben Sie die Sprache extra für den Film gelernt? Polnisch ist die schwierigste Sprache der Welt. Polnisch zu lernen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist eine Grammatik, die zu unserer komplett konträr läuft. Es ist phonetisch kompliziert. Also hab ich mir einfach alle Sätze sagen lassen und das Klangerlebnis in Phanta-


sielautschrift aufgeschrieben. Das hab ich einfach ganz stumpf auswendig gelernt. So wie man früher in der Schule Vokabeln gelernt hat. neben dem kulturclash zwischen deutschen und Polen geht es im Film auch um das erwachsenwerden. coolsein oder Reihenhaus. Wie sieht das bei ihnen aus? Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr ständig Statements setzen muss. Das hatte ich in der Pubertät. Mit der Frisur, mit der Kleidung. Das will ich nicht mehr. Da kommt natürlich die Frage auf, ob ich jetzt uncool geworden bin. Zum coolsein gehört, das lernen wir im Film, definitiv eine Musikerkarriere. haben Sie denn auch eine Bandvergangenheit? Oh ja, eine fast nicht Erwähnenswerte. Ich hab in einer Schülerband Schlagzeug gespielt. Wir waren ähnlich drauf wie die Heide Hurricanetypen aus dem Film. Wir hielten uns für angehende Rockstars, waren wahnsinnig cool und unantastbar. Nach einem Jahr hab ich aber gemerkt, dass ich über einen Vier-Viertel-Takt am Schlagzeug auch nicht rauskomme. Das war schon alles eine große Blase. Die gescheiterte Musikerkarriere ist mir also durchaus bekannt. das Musikerleben war also nur ein Lebensgefühl? Irgendwie schon. Wir haben wahnsinnig viel gekifft und bis nachts Musik gemacht, fühlten uns unverwundbar. Wir waren total links, obwohl wir immer den Daimler von einem sehr reichen Vater eines Bandmitglieds bekamen um zum Proberaum auf die Reeperbahn zu fahren. Dann saßen wir mit unseren abrasierten Haaren und dem autonomen „A“, das wir uns mit Kajalstift auf die Schläfe gemalt haben, in einem 600er SL. Auch das war noch ein ironisches Statement. In Wirklichkeit fanden wir aber einfach nur das Auto geil. Ist Ihnen eigentlich irgendwas peinlich? Nein. Ich mag ja Peinlichkeiten. Klar ist mir viel peinlich, aber ich find es auch immer lustig. Das ist mein Humor. Je peinlicher und blamabler, desto besser.

im Radio & Web Alles rund ums Thema kino Samstag von 14 bis 18 Uhr oder als Podcast auf sputnik.de

neUSTARTS Demnächst im Kino ShAhAdA Regie: Burhan Qurbani – Deutschland 2010 – 95 min. Start: 30.09.2010 Maryam, 19 Jahre, ist ungewollt schwanger. Vor ihrem alleinerziehenden Vater, einem aufgeklärten Geistlichen, will sie das verheimlichen und greift zu einer Abtreibungspille. Samir verliebt sich in seinen besten Freund Daniel. Seine Gefühle kann er aber nicht ausleben, für ihn als gläubigen Moslem ist Homosexualität ein Tabu. Immer weiter verrennt er sich in blinde Wut und Hass. Ismail ist Polizist, trifft bei einem Routineeinsatz auf die Frau, die er vor drei Jahren angeschossen hat. Die unerwartete Begegnung wirft sein Leben aus der Bahn. Das kraftvolle Regiedebüt von Burhan Qurbani vereint das Leben junger Muslime in der Großstadt Berlin. Trotz einiger Stolpersteine in der Geschichte ist dieser Film vor allem eins: stark. Qurbani erzählt nicht aus der Obersicht oder lehrerhaft, sondern aus der Innenperspektive. Thilo Sarrazin würde angesichts eines solch kraftvollen Films die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

TWeLVe Regie: Joel Schumacher – USA / Frankreich 2010 – 95 min. Start: 14.10.2010 Sex, Party, Adrenalin – das ist das, wonach sich jeder Jugendliche sehnt. Vor allem, wenn die Eltern steinreich und nie für ihre Sprösslinge da sind. Die Upper East Side ist eine Gegend in New York, in der das gehäuft auftritt. Die Kids der Millionäre haben nicht nur Geld im Überfluss, auch Langeweile. Die muss irgendwie ausgefüllt werden – am besten mit Drogen und überschwänglichen Parties. Auch an jenem Spring-Break-Wochenende, an dem das It-Girl Sara ihre Geburtstagsparty plant, die unvergesslich werden soll. Unvergesslich wird sie, aber anders als Sara sich das vorgestellt hat. Mit rauen, grobkörnigen Bildern wirkt die Verfilmung des Kultromans von Nick McDonnel mit Chace Crawford – bekannt aus Gossip Girl, Rory Culkin und 50Cent manchmal so, als wären wir selbst mit dabei. Aber ob wir das wirklich wollen?

SoMeWheRe Regie: Sofia Coppola – USA 2010 – 98 min. Start: 11.11.2010 Warum fährt ein Mann in einem Land mit Tempolimit einen Ferrari? Weil er es kann. Dieser Mann ist Johnny Marco, Hollywoodjungstar und Dauergast in der Klatschpresse. Sein Leben besteht in erster Linie aus hübschen Frauen, Drogen und Alkoholexzessen. Bis er ein paar Tage auf seine Tochter aufpassen muss und merkt, dass sein eintöniges Leben, so glanzvoll es auch erscheint, eigentlich langweilig ist. Mit „Virgin Suicides“ und „Lost in Translation“ ist Sofia Coppola zur Stimme der jungen Autorenfilmemacher geworden. Mit „Somewhere“ legt sie nach. Es ist ein wunderbarer Film über die Einsamkeit des Schauspielers. Diesmal eben nicht Lost in Translation, sondern Lost in Hollywood.

Annas Profil mysputnik.de/FilmAnna

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die UPdATeS FÜR

Bücher UPDATE

UPDATE

MUSIK

„Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde“ (Jean Paul)

Der Debütroman des Extrembergsteigers Roland Heer erzählt von einer Welt der digitalen Verlockung. In „Fucking Friends“ (Bilgerverlag, 26,00 EUR, Aug. 2010) erwacht der 43-jährige Gregor Bold aus einer langen Phase der Apathie und Depression. Bei einem Flugzeugabsturz hatte er Frau und Kind verloren. Um wieder Kontakt zur „Außenwelt“ zu bekommen, meldet sich Bold bei einer Online-Partnerbörse an. Doch was harmlos und mit gesunder Skepsis beginnt, endet in einem verhängnisvollen Strudel aus Sex und Wahnsinn. Ein Entrinnen ist kaum möglich. Hastig und wortgewaltig treibt der Autor Heer den Leser voran, vorbei an unzähligen, anklickbaren Frauenprofilen geradewegs hinein in verlockende Darkrooms im Internet und in die Betten von Menschen, die sich eigentlich völlig fremd sind. Was Bold und alle anderen verbindet, ist die obsessive Lust am Unvorhersehbaren, am Sex mit Unbekannten. Dieses Buch ist definitiv nichts für romantische Zimperliesen. Unter Unbekannte hat sich auch der Journalist Moritz von Uslar begeben. Drei Monate lang zog es ihn in eine Kleinstadt nahe Berlin. Ausgerüstet mit einem Diktiergerät und glaubwürdiger Leutseligkeit mischte sich von Uslar unter die Bewohner des Ortes und gewann ihr Vertrauen durch Verständnis und Mitmachen. Er saß in Kneipen und stand auf Parkplätzen, er hörte ihre Musik, lachte über ihre Witze und erfuhr von ihren Hartz IV-Sorgen. Er nahm alles mit und schrieb die Dokumentation „Deutschboden. Eine teilnehmende Beobachtung“ (Kiepenheuer & Witsch, 19,50 EUR, Sept. 2010). Wer Benjamin von Stuckrad-Barre, Eckhart Nickel, Christian Kracht und Rainald Goetz etwas abgewinnen kann, wird sich dem Alltagszauber von „Deutschboden“ nur schwer entziehen können. Zauber

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ist ein gutes Stichwort. Endlich erscheint ein neues Buch vom japanischen Märchenerzähler Haruki Murakami. „1Q84“ (Dumont Buchverlag, 32,00 EUR, Okt. 2010) erschien in Japan bereits im vergangenen Jahr und war am ersten Erscheinungstag restlos ausverkauft. Aomame tötet mit Auftrag, Tengo wird von Erinnerungen gequält, Fukaeri ist jung und begabt, Komatsu ist erfolgreich, aber einsam. Natürlich, wie könnte es anders sein, sind die Leben der vier miteinander verbunden. Tengo und Aomame haben etwas zu laufen - Liebe ist es nicht. Fukaeri hat einen Roman geschrieben, der noch lange nicht perfekt, aber dennoch sehr stark ist. Es ist der Roman im Roman. Und alles umgibt etwas Unheimliches, etwas Surreales. „1Q84“ ist ein japanisches Zeichenspiel und die Anspielung auf „1984“ von George Orwell nicht von der Hand zu weisen. Unabhängig vom Inhalt, erkennt man einen Unterschied sofort: Mit über 1000 Seiten ist Murakamis Roman mehr als doppelt so dick wie Orwells Klassiker aus den 40ern.

im Radio & Web

Lydias Lesestoff Montag ab 12 Uhr Sputnik Quergelesen Mittwoch ab 12 Uhr oder 24 Stunden als Podcast auf sputnik.de

Lydias Profil mysputnik.de/lydia_SPUTNIK

das jährliche, auch von der SPUTnikMusikredaktion gefürchtete Sommerloch suchte man im Plattenladen oder downloadshop in diesem Jahre vergebens. Selbst rund um die Fussball-WM geizte die Musikindustrie nicht mit interessanten, neuen Alben, inklusive großer namen. ist das Pulver jetzt verschossen? Ein Blick auf den herbstlichen Veröffentlichungs-kalender sagt: oh nein! Schon im Oktober stehen die Kings Of Leon unter gehörigem Erfolgsdruck. Nach dem Hypererfolg des Vorgängers „Only By The Night“ schielt nicht nur ihre Plattenfirma auf neue Hits im „Sex On Fire“-Format. Die Band gibt sich im Vorfeld von „Come Around Sundown“ entspannt, spricht von „Gospel-Einflüssen“ auf einem Album, das sie auch für ihre Oma aufgenommen hätten. Die fürchtet nämlich, ihre vier Nachfahren schon jetzt an die Rock’n’Roll-Hölle verloren zu haben. „Oh Lord, won’t you carry me home“ mit E-Gitarre also? Ganz so schlimm wird es nicht. “From here and now I’ll be your commander”, singt Kelly Rowland derweil in ihrem aktuellen Hit. Wer kommandiert hier wen? Kelly Rowland David Guetta? Oder umgekehrt? Mit der Ex-Desitiny’s Child-Sängerin geht ein weiterer, zuletzt mäßig erfolgreicher R’n’B-Star den elektronischen Weg und lässt sich die Songs von David Guetta mit Partybeats und Chartelektronik aufpimpen. Und wenn die Welt nicht irgendwann genug davon hat, dürfte auch Rowlands neues Album ein Hit werden. Aus Dresden drangen neulich sanft murmelnde Mönchschöre in die SPUTNIKMusikredaktion. Nach der durch Hits wie „Allein Allein“ und „The Colour Of Snow“ verdienten Pause knüpfen Polarkreis 18 in der Vorabsingle ihres neuen Albums offen-


deinen heRBST

GAMES UPDATE

siv an das Konzept des Superhits an: deutsche Wortfetzen treffen in „???“ auf mitsingkompatiblen Chorgesang. Das noch namenlose Album soll aber auch wieder experimentellere Tracks enthalten. Keine Atempause ließ sich 2010 Robyn. Nachdem im September „Body Talk Pt. 2“ erschien, beschließt die Schwedin Ende des Jahres ihre Trilogie. Drei Minialben in zwölf Monaten, jedes davon mit eingängig-tanzbaren Songs. ElektroPop, dessen Subtilität und Charme David Guetta nie erreichen wird. Es ist und bleibt wunderbar traurige Musik zum Tanzen. Außerdem lohnt es sich die folgenden Acts und ihre demnächst erscheinenden Alben im Ohr zu behalten: Killers- und KeaneBandmitglieder treffen sich unter dem Namen Mt. Desolation, um eine luftige Countrypop-Platte einzuspielen. The Hundred In The Hands aus New York ergeben sich auf ihrem Debüt lupenreinem Elektropop, der irgendwo zwischen Ladytron und Client einzuordnen ist. The Wombats starten von England aus ihre zweite Indiepop-Initiative in Albumform während Maximo Park-Sänger Paul Smith auf „Margins“ dem „Bandfrontmann macht Soloalbum“-Trend folgt. In einem Pariser Keller arbeiten angeblich zwei Roboter an neuem Daft Punk-Material. Vor einem Herbst- oder gar Winterloch braucht sich 2010 also niemand zu fürchten.

im Radio & Web Sputnik Popkult mit Wiebke Binder oder Tobi kluge Montag bis Freitag von 19 bis 22 Uhr oder 24 Stunden als Stream auf sputnik.de

Andreas’ Profil mysputnik.de/SPUTNIKandreas

Mafia 2 (PS3, Xbox 360, PC)

Sports champions (PS3)

Vor acht Jahren erschien die Erstausgabe der Gangstersimulation „Mafia“ - die in diesem Genre damals ganz neue Maßstäbe setzte. Entsprechend groß war die Erwartungshaltung in bezug auf den Nachfolger. Vito - aber nicht corleone Held des Spiels ist der junge Vito Scaletta, dessen Eltern die Armut aus Sizilien nach Amerika in die fiktive Stadt Empire Bay treibt. Schon früh gerät Vito auf die schiefe Bahn. Als er dann aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrt, findet er seine Mutter hoch verschuldet vor. So übernimmt er kleine kriminelle Jobs, um das schnelle Geld zu machen - und findet Gefallen daran. Die spannend erzählte Story der Solokampagne mit ihren unzähligen Wendungen besteht aus 15 Kapiteln. Du knackst Autos, überfällst Läden, treibst Schutzgelder ein und erledigst Auftragsmorde für die Mafia. So geht’s auf der Karriereleiter immer weiter nach oben, bald schwimmt Vito im Luxus. Und sonst? Leider ist abseits der filmreifen Story kaum etwas los. Du kannst zwar Klamotten kaufen oder Autos frisieren, Nebenmissionen fehlen aber ebenso wie ein Multiplayermodus. So ist die schöne große Spielewelt nur Kulisse und kein Spielplatz voller Möglichkeiten. Fazit 12 Stunden gibt es beste Unterhaltung, wenn auch auf vorgegebenen Pfaden. Wer mehr will, muss sich leider an die kostenpflichtigen Zusatzinhalte halten. Trotzdem lohnt es sich, einfach mal eine der Demoversionen des Games runterzuladen und anzutesten. info: Spiel: Mafia 2 System: PS3, Xbox 360, PC Preis: ca. 50 Euro USK: ab 18

Nach dem großen Erfolg der Wii will nun auch die Konkurrenz ihre Konsolen mit einer Bewegungssteuerung ausrüsten. Den Anfang machte Sony, die ihre Playstation 3 mit dem „Playstation Move“System nachrüsteten. Das kam am 15.September zusammen mit einigen Starttiteln in die Läden - unter anderem mit den „Sports Champions“. Sechskampf vor dem Monitor Mit dabei sind die sechs Disziplinen Tischtennis, Boccia, Frisbee Golf, Gladiatorenduell, Beach Volleyball und Bogenschießen. Die kann man alleine im Training oder im Wettkampf gegen KI-Gegner spielen, man kann aber auch mit maximal vier Spielern um die Wette kämpfen. Gespielt wird mit dem Move-Controller. Wer noch den optionalen Navigations-Controller hat, darf den zusätzlich einsetzen, es geht aber auch ohne. Die Bewegungserkennung ist wesentlich genauer als auf der Wii mit ihren Wii-Sports: Kleinste Drehungen des Handgelenks werden ebenso registriert wie große Bewegungen der Arme; so sind sowohl Schmetterbälle beim Tischtennis möglich, aber auch Effetwürfe beim Boccia. Fazit Mit seiner simplen, aber sehr genauen Steuerung, den grundverschiedenen Sportarten und der tollen Grafik sind die „Sports Champions“ ein äußerst gelungener Start in die Move-Ära der Playstation. Besonders als Partyspiel garantieren sie allerbeste Unterhaltung. info: Spiel: Sports Champions System: PS3 Preis: ca. 40 Euro (+ Move-Starterpack für 60 Euro) USK: ab 6

im Radio & Web Matthias Profil mysputnik.de/matthiasSPUTNIK

jeden dienstag 11:50 und 15:20 Uhr und zum nachlesen auf www.sputnik.de/programm/games

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DIE NEUE BALLSAISON IST ERÖFFNET!

Der Leitwolf Björn Harmsen im Gespräch mit SPUTNIK über den musikalischen Altag im Sport. Mit Chefcoach Björn Harmsen will der MBC Weißenfels auch in dieser Saison die Baskettball-Bundesliga rocken. Der Trainer ist schon jetzt ein Hit. Selbst der Name des neuen Kapitäns klingt nach Erfolg: Michael Hakim Jordan. Und auch Neueinsteiger wie Christian von Fintel wollen an die Spitze. Keine Frage, diese Saison wird für die Wölfe ein ganz heißer Tanz. Und das nicht nur auf dem Spielfeld: In der Kabine gibt´s von Hip Hop bis R´n´B so ziemlich alles, was die Jungs so richtig aufputscht. Oben ist die Luft dünner, aber dafür die Aussicht umso besser. Sagt man. Doch manchmal blickt man von dort auch nur in eine ziemlich leere Clubkasse. Im letzten Frühjahr gab es für Björn Harmsen einiger solcher Momente. Dabei hatte sein Team hatte nicht nur sensationell die Klasse gehalten, sondern oft auch richtig klasse gespielt. Aber die Zukunft der Mannschaft lag im Nebel. „Es war zwar unstrittig, dass wir uns von einigen Spielern trennen würden, aber die Leistungsträger des Teams wollte ich unbedingt halten. Doch dafür war einfach nicht genügend Geld da. Das war schon frustrierend.“ Andere Clubs, auch aus dem Ausland, witterten ihre Chance, den jüngsten Trainer der Liga abzuwerben. „Doch mir ging es ja nicht darum, aus Weißenfels wegzugehen. Vielmehr wollte ich hier die Rahmenbedingungen haben, um auch in der nächsten Saison mit dem Club erfolgreich sein zu können.“ Was dann folgte, ist nicht jedem Arbeitnehmer zur Nachahmung empfohlen: „Bis zum 15. Juni wollte Gewissheit, dass der Etat um 100 000 Euro aufgestockt wird, sonst würde ich gehen.“ Wirklich? „Ja! Das war der Deal.“ Dabei war allen klar: Wer von Anderen etwas will, muss die Hand reichen, nicht den Fuß. So ziemlich jeder im Verein ging also bei Sponsoren Klinken putzen. Keine leichte Aufgabe – im Osten, so kurz nach der Wirtschaftskrise. Doch wenn der Spirit stimmt, kann der 15. Juni auch schon mal bis zum 19. dauern. An diesem Tag konnte mit Hilfe alter und neuer Sponsoren endlich der ersehnte Durchbruch verkündet werden. In dieser Saison stehen den Wölfen nun insgesamt 1,35 Millionen Euro zur Verfügung. Im Liga-Vergleich immer noch nicht viel, aber wenigstens nicht zu wenig. Die Leistungsträger bleiben, der Trainer bleibt

– und das Geld reichte sogar für ein paar Neuzugänge. Felix Magath hätte das Ganze wohl auch nicht besser hinbekommen. Ohne das öffentliche Ultimatum des Chefcoachs wäre das zusätzliche Geld jedenfalls kaum locker gemacht worden. Es gibt eben Härte, die sich auszahlt. Doch es gibt auch die andere Seite des Björn Harmsen. Das wird klar, wenn man sich mit Christian von Fintel unterhält. Der Zwanzigjährige kam erst im Sommer aus Thüringen zum MBC. „Ich bin wegen dem Trainer hierhin. Wir kennen uns schon von früher, aus Jenaer Zeiten. Weil ich jünger bin als er, waren wir allerdings nie zusam-

Jeder von uns weiß doch selbst am besten, welche Beats er braucht men in einem Team. Ich war quasi immer eine Liga unter der von Björn.“ Zumindest offiziell, denn schon in der letzten Saison hat Christian nach Möglichkeit die Heimspiele der Wölfe live verfolgt. „Als er mich dann im August anrief und fragte, ob ich zum MBC wechseln will, hab ich sofort ja gesagt.“ Und nicht bereut. „Normalerweise wird in Profi-Clubs doch einfach nur noch Können abgerufen. Bei Björn ist das anders: Er will, dass seine Spieler noch etwas dazulernen. Besonders im taktischen Bereich, vor allem im Abwehrverhalten. Und gerade in der Defensive liegen meine Stärken.“ So hat Christian gute Chancen, 2. ST gleich in seiner ersten Saison bei 3. ST den Wölfen in die 10-Mann-Rota5. ST tion aufzurücken. Die haben al7. ST lerdings auch Andere. Profi-Bas9. ST ketball ist nun mal kein lässiges 11. ST Streetball in der Halle. Hier zählen 13. ST weder Connections noch große 16. ST Namen, sondern nur Leistung. In

jedem Spiel, bei jedem Training. „Da zeigt der Coach auch schon mal Härte. Aber das ist okay, denn nur so lernt man, bis an seine Grenzen zu gehen – und darüber hinaus.“ So gibt Björn Harmsen seinen Spielern die Sicherheit gut zu sein – und gleichzeitig die Gewissheit, immer noch besser werden zu können. Denn sie müssen sich steigern: „In dieser Saison wollen wir uns in der Bundesliga etablieren und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das können wir schaffen, denn unsere Mannschaft ist ein guter Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Dazu haben wie mit Michael Hakim Jordan einen Kapitän, der sehr viel Erfahrung und Ruhe in die Mannschaft bringt.“ Besonders bei engen Matches soll sich das auszahlen. Wobei das mit der Ruhe so eine Sache ist. Oder kann sich jemand den smarten USBoy ohne Hip Hop vorstellen? Sein Coach jedenfalls nicht. „Ich bin ja nur selten in der Mannschaftskabine. Aber ich kann mir schon denken, was da so abgeht. Eine Musikanlage für die Jungs ist natürlich da.“ Genauer gesagt: Für jeden Spieler eine. Und darüber ist Christian auch ganz froh. „Na klar hört jeder auf seinem i Pod, was er will. Jeder von uns weiß doch selbst am besten, welche Beats er braucht, um in Fahrt zu kommen. Bei Michael muss es eben Hip Hop sein. Wenn mir ein Song gefällt, ist es mir eigentlich egal, welche Richtung das ist.“ Hauptsache, auf dem Spielfeld passt der Rhythmus. Doch da macht sich Niemand Sorgen. „Die Stimmung im Team ist wirklich super. Wir kommen alle sehr gut miteinander klar.“ Das freut auch den Trainer: „Der Mix der Mannschaft stimmt. Wir haben jetzt junge und erfahrene Spieler, die sich gegenseitig antreiben. Ich freue mich auf die neue Saison.“ Na das sind doch gute Aussichten. Und soll der Etat für die nächste Spielzeit wieder um 100 000 Euro aufgestockt werden? Björn Harmsen lacht, als hätte man ihn gerade auf eine gute Idee gebracht.

Heimspiele im Oktober MBC - Eisbären Bremerhaven MBC - Phoenix Hagen MBC - Telekom Baskets Bonn MBC - BBC Bayreuth MBC - ratiopharm Ulm MBC - Brose Baskets Bamberg MBC - New Yorker Phantoms BS MBC - LTi Giessen 46ers

08.10.10, 19:30 Uhr 10.10.10, 16:30 Uhr 17.10.10, 16:30 Uhr 30.10.10, 19:30 Uhr 13.11.10, 19:30 Uhr 27.11.10, 19:30 Uhr 11.12.10, 19:30 Uhr 29.12.10, 19:30 Uhr

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WENN ALLES GLATT GEHT, LÄUFT WAS SCHIEF! Genau das richtige Motto für die schrägen Typen und Gäste vom Buntfunk.

Immer sonntags von 18 bis 22 Uhr sendet der Buntfunk aus dem Videostudio. Damit sich Gäste, Moderatoren, Hörer und Zuschauer sofort wohl fühlen, ist es wie eine WGKüche eingerichtet. Das einzige, was ihr sonst nicht mitverfolgen könnt, ist der Countdown vor der Show. Doch Popkult lüftet auch dieses Geheimnis. Eins vorweg: Wie in einer richtigen WG ist der Kühlschrank leer und alle suchen irgendwas. 14.00 Uhr Im Regen trudelt das BuntfunkTeam so langsam im Studio ein. Um diese Zeit dürften viele SPUTNIK-Hörer erst munter werden. Auch ein Grund, warum der Buntfunk jetzt abends sendet. 14.30 Uhr Redakteur Jan, Aufnahmeleiter Alexander und Chat-Chefin Eileen gehen noch einmal die geplanten Gäste und ihre Themen durch: Ursula sucht für eine Tankstelle in Aschersleben, die aus altem Frittenöl Biodiesel macht, einen Betreiber. Die FunkSoulBlues-Formation aus Leipzig braucht dringend einen Pianisten und Astrid aus Lissabon sucht eine Wohnung in Leipzig. Schade eigentlich, dass sie kein Klavier spielen kann. 15.30 Uhr André bereitet sich auf die Moderation der Show vor. Beneidet er Moderatoren-Kollegin Andrea nicht darum, dass sie Urlaub hat? Keine Spur! Erstens, weil er nächste Woche selbst in die Ferien startet – und zweitens, weil dann das Wetter besser werden soll. 16.15 Uhr Der kleine Hunger ist da. Blöd nur: Die Kantine hat vor einer Viertelstunde zugemacht. Da wird wohl bald noch der große Bruder kommen. Zum Glück hat eigentlich immer jemand Süßigkeiten dabei. André ist sich sicher: Die bringen nicht nur Energie, sondern helfen auch gegen Lampenfieber. Gegen Prüfungsstress übrigens auch. 16.40 Uhr Per Skype meldet sich Astrid gutgelaunt aus Lissabon. Bis später! 17.20 Uhr Ursula ist noch nicht da. Der erste Gast der Sendung lässt auf sich warten. Ihr wird doch nicht der Fritten-Sprit ausgegangen sein? Für alle Fälle überlegt sich Jan einen Plan B. Zur Not müssen erst einmal andere Beiträge vorgezogen werden. Das ist das wahre Live-Feling! 17.25 Uhr Alle stellen sich im Hof zum obligatorischen Buntfunk-Foto auf. André schnappt sich einen Mini-Backofen, der kurzerhand eine Fritteuse symbolisieren soll. Gästebetreuerin Julia schleppt

schließlich einen Feuerlöscher an. Man kann ja nie wissen, wie explosiv das Thema Frittentanke wird. Dann drückt Alexander den Selbstauslöser – und in ein paar Minuten werden alle Interessierten mit diesem Foto daran erinnert, dass in einer halben Stunde die Show startet. 17.30 Uhr Die FunkSoulBlues Formation kommt mit Bass, Schlagzeug und Gitarre ins Studio. Keine Frage: Hätte sie schon einen Pianisten, würde sie hier gar nicht reinpassen. Auf die Musikeinlagen nachher sind schon alle gespannt. Das wird auf jeden Fall eine Engtanz-Runde. 17.35 Uhr André sucht das Abdeck-Puder. Normalerweise steht es im WG-Kühlschrank. Aber was ist hier schon normal? Der Kühlschrank ist jedenfalls so leer wie der Magen und auch woanders lässt sich das Puder nicht finden. Scheint also eine glänzende Sendung zu werden. 17.49 Uhr Nachrichtensprecherin Kristin ist heute zum ersten Mal im Videostudio. Die Kamera findet sie auf Anhieb super. Kein Wunder: So, wie sie strahlt, könnte sie auch glatt als Lottofee durchgehen. Noch ein Grund mehr, warum es sich lohnt, die Sendung als Video-Livestream zu verfolgen. Und ihre Stimme! Da klingen selbst Staumeldungen nach einer persönlichen Einladung. 17.53 Uhr Ursula hat´s doch noch rechtzeitig geschafft! Noch schnell ein Vorgespräch mit André – zumindest hier stimmt die Chemie schon mal. Jetzt muss sich nur noch jemand finden, der sich traut, altes Frittenöl in moderne Autotanks zu pumpen. 18.00 Uhr Und los geht´s! Wieder liegen vier aufregende Stunden vor dem Team. Und ehrlich gesagt: Auch schon hinter ihnen.

im Radio & Web Sputnik Buntfunk mit André Wieckenberg jeden Sonntag von 18 bis 22 Uhr aus dem Studio 3 des Mitteldeutschen Buntfunks.

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Festivalgel채nde / Jan Delay & Disko No. 1 / Wir sind Helden Lexy & K-Paul / Editors / Northern Lite Peter Fox / The Prodigy / Die Fantastischen Vier Deichkind Fesitvalb체hne 2010


dAS eRSTe FeSTiVAL deS JAhReS nach drei Jahren SPUTnik Spring Break-Festival kann man schon mal einen Blick zurückwerfen. es gab in jeder hinsicht nur Steigerungen. die Besucherzahlen wurden verdoppelt, die Bühne wurde dreimal so groß, der Zeltplatz wurde erweitert, nur beim Wetter könnte es in Zukunft noch besser werden. 2011 wird das Pfingstwochenende im sonnigen Juni sein und somit besteht auch in dieser hinsicht hoffnung.

SPUTnik SPRinG BReAk 2011 Wann: 10. Juni – 13. Juni Wo: Halbinsel Pouch VVK-Start: 1. Oktober Tickets über www.sputnik.de/springbreak

2008 begann alles auf der Halbinsel Pouch mit Wir Sind Helden und Deichkind auf einer aus heutiger Sicht „Mini“-Bühne. 10 Meter breit war sie, mehr wurde damals nicht gebraucht. Dafür war das Wetter im ersten Jahr des Festivals das Beste was wir je hatten. Sonne vom ersten bis zum letzten Tag. Leider war der Wettergott in den nächsten zwei Jahren nicht so gütig. Nach 2008 und dem sehr erfolgreichen Start in ein neues Festival, konnte ein Jahr später der erfolgreichste Künstler des Jahres gebucht werden! 2009 – Peter Fox überstrahlte alle anderen Acts, die durch Deutschland tourten. Seinen Tourstart hat der Stadtaffe beim SPUTNIK Spring Break vor über 10.000 Leuten hingelegt. Beeindruckend nicht nur seine Musik, sondern auch seine Bühnenshow. Dazu kamen beim SSB 2009 Künstler wie Polarkreis 18, MIA, Thomas D. und Booka Shade auf die Halbinsel Pouch. Außerdem wurde das SPUTNIK Spring Break-Festival erstmals im MDR Fernsehen ausgestrahlt. 2010 – drei Jahre Festival und über 15.000 Besucher! Neben den Editors, Jan Delay & Disko No.1, waren Die Fantastischen Vier die Festival-Headliner. Im Gepäck hatten sie ihr langersehntes neues Album

„Für dich immer noch Fanta Sie“. Und natürlich waren die Elektropunkrocker von The Prodigy DAS Highlight beim SSB 2010! 2011 und die Planungen sind im vollem Gange. Der erste Headliner steht schon fest: Clueso, der derzeit noch an seinem neuen Album sitzt, wird es beim SSB 2011 erstmals Open Air präsentieren! Weitere Künstler sind natürlich in Planung und werden regelmäßig auf sputnik.de/springbreak veröffentlicht. Der Vorverkauf für das Festival hat auch begonnen, also nichts wie los.

Headliner 2011 Clueso und Band


Kommissar MeinOr, such! Wer sind eigentlich die Bekloppten von der SPUTNIK-Mailbox?

Achtung, gleich folgt ein Fahndungsaufruf! Blöd nur, dass Papier nicht schreien kann. Doch das macht gar nüscht: Einfach janz laut lesen, dann stimmt´s wieder.

Kommissar Meinor, Polizeidirektion MSH

Aber vorher muss das mal jesacht werden: Ruhe und Ordnung sind wichtig. Sonst könnte man Krach ja gar nicht hören. Früher habe ich laute Kofferradios einfach weggenommen. Welche mit Stereo sicherheitshalber sogar zweimal. Aber was macht man heutzutage mit Autoradios? So groß ist unser Parkplatz doch gar nicht. Dann soll aber wenigstens Ordnung herrschen! Und dazu jehören nun mal jewisse Regeln: Zum Beispiel ist es extrem unjezogen, ständig die SPUTNIK-Mailbox vollzuquatschen. Da kann man doch wohl wenigstens vorher mal anrufen und fragen, ob die das überhaupt wollen! Wozu sind Telefone denn da? Andere nehmen sich doch auch nicht so wichtig und klingeln nur durch, wenn

B

sie Freitickets für Partys, Konzerte oder Reisen jewinnen wollen. Und darum suche ich jetzt nach den Subjekten, die dauernd die Leitungen blockieren. Sachdienliche Hinweise bitte direkt an mich senden, vor allem bezüglich der Frau aus der Kantine. Mit ihr wünsche ich mir schon lange eine Gegenüberstellung. Von mir aus auch eine horizontale. Klingt doch jut, oder? Ach ja, noch ein wichtiger Hinweis an die Bevölkerung: Wer seine eigene Mailbox nicht vollgequatscht kriegen will, soll sich einfach eine Telefonnummer mit einer 11 besorgen. Ich hab´s ausprobiert, die Zahl gibt´s auf keiner Tastatur. Und schon is Ruhe!

B

Gesucht: Bolte, Witwe

Gesucht: ork, börde

Was geht jetzt gleich los?

Für Ego-Shooter braucht er keinen Computer

Diese Oma hat sich auf das Besetzen von Telefonleitungen spezialisiert. Als Wiederholungstäterin muss davon ausgegangen werden, dass die Seniorin einen eigenen Anschluss besitzt. Von dort legt sie mit ihrer Botschaft „Geht´s jetzt gleich los?“ die Mailbox lahm. Doch keiner weiß, was da eigentlich losgehen soll. Also wachsam bleiben!

Auffällige Tattoos und künstlich jefärbte Haare jehören zur perfekten Tarnung des Jesuchten aus der Magdeburger Börde. Nicht nur bei sojenannten Raser-Spielen auf dem Heimcomputer verstößt er gegen die StVO. Oder ist es normal, bei Tempo 100 ständig die Handy-Wahlwiederholungstaste mit dem Gaspedal zu verwechseln? Wer Börde-Ork auf Überdruck in jeschlossenen Räumen wie zum Beispiel tieferjelegten Jeländewagen begegnet, sollte unbedingt lüften, damit das Testosteron entweicht.

Gesucht: Kant, Tine Diese Frau kocht vor Wut Jesucht wird eine jewisse Kant, Tine. Sie arbeitet in der Großküche eines kleinen Betriebes und hat sich nüscht zuschulden kommen lassen – außer Telefonieren auf Firmenkosten, versteht sich. Meine Fahndung ist also rein privater Natur, die ich aber auf dem Dienstweg erledigen möchte, wegen ihrer …ähm, fesselnden Stimme. Also melde dich! Ich esse auch jerne mal vegetarisch, besonders zu Hackbraten.

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Koch, Jannik Keine Bande ohne Chef.

Als Strippenzieher der SPUTNIK Mailbox-Connection habe ich Jannik Koch interpretier..., intonier..., na ja, eben festgestellt. Bloß nicht täuschen lassen: Der Mann ist gar kein Koch! Statt dessen pflegt er einen lockeren Lebenswandel und kommt abends erst spät nach Hause. Niemand weiß jenau, was er tagsüber so treibt. Man munkelt, er experimentiere mit Stimmen. Da sage ich mir: Mit dem kann doch was nicht stimmen! Darum fahnde ich jetzt mit Hochblutdruck nach dem Vater der kleinen SPUTNIK-Mailbox, der bis zum heutjen Tage keinerlei Alimente jezahlt hat, obwohl er bei ihrer Zeugung so viel Spaß hatte. Der Übeltäter hat schwarzblondes Haar, fährt einen Pkw mit zwei Rädern, Marke Moped, und wechselt jeden Tag seine Unterwäsche, damit man ihn nicht erkennt. Ich kombiniere: Der Mann muss aus der Großstadt sein. Bei uns in der Jegend wäre das viel zu auffällig. Außerdem ergäbe es ja auch gar keinen Sinn, wenn man wie unsereiner seine FeinrippBuxen im Zehnerpack kauft. Der Mann

scheint also janz schön was zu verbergen haben! Für Hinweise, die zur Ergreifung des Verdächtigen führen, hat das Mansfelder Land eine Summe von 0 Euro vor Steuern ausjelobt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich der Jesuchte von selbst stellen will, um in den Besitz des Kopfgeldes zu gelangen. Was ich aber nicht dulden kann. Man kann doch auch nicht in der Kaufhalle einen Schokoriegel klauen und sich dann selbst anzeigen, um die 50 Euro Fangprämie für Ladendiebe einzustreichen. Oder als Trucker auf der Autobahn rückwärts fahren und sich dann die Maut auszahlen lassen wollen. Nee, nee, nee, nich mit mir. Hier muss ein Exemplar, …äh, Examen, ...na jedenfalls was Beispielhaftes statuiert werden! Janz wichtig dafür sind natürlich Beweise. Darum bin ich für´s erste janz froh, dass SPUTNIK eine Fangschaltung

einjerichtet hat. Damit landen alle Anrufe der Mailbox-Bande direkt im Studio und gehen in die Luft. Also “On Air”. So kann jeder am Radio Ohrenzeuge werden, wenn Börde-Ork & Co wieder mal zuschlagen. Das wird den Fahndungsdruck janz erheblich erhöhen. Ich bin mir sicher: Damit hat Jannik Koch nicht jerechnet! Achtung: Die Jesuchten könnten überall sein. Also am besten in die Bahn, in den Hörsaal oder in die Oper setzen – und den Fahndungsaufruf noch mal janz laut vorlesen!

im Radio & Web

Sputnik Mailbox Mo-Fr 6:20 und 8:20 Uhr in SPUTNIK dein Morgen und als kostenlosen Podcast unter www.sputnik.de/podcasts

Janniks Profil mysputnik.de/jannik_sputnik

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Gewandhaus zu Leipzig

AUdioinVASion 2010

Classic meets Pop meets Electro

Die Audio Invasion wird am 30. Oktober nunmehr zum vierten Mal das Gewandhaus zu Leipzig in einen musikalischen Schmelztiegel verwandeln. Clubfeeling an einem Ort der Hochkultur? Party-Outfits im Großen Konzert? Der mutige Plan ging auf und nach den Erfolgen der vergangenen drei Ausgaben kann man inzwischen von einem etablierten Konzept sprechen, das die Veranstalter vor allem hinsichtlich der musikalischen Gestaltung kontinuierlich ausbauen. Stand das Große Konzert bei der letzten Audio Invasion noch im Zeichen eher allgemein bekannter Klassik-Hits, dürfen sich die Freunde orchestraler Klänge diesmal auf Werke von Prokofjew und Sibelius freuen. Unter dem finnischen Dirigenten Mikko Franck wird das Gewandhausorchester mit der GeigenSolistin Leila Josefowicz ein weiteres Mal unter Beweis stellen, dass Musikbegeisterung auch in Jeans und T-Shirt ganz hervorragend funktioniert, wobei das Große Konzert um 22 Uhr den Auftakt des Abends markiert. Weiter geht´s dann um 23 Uhr auf drei Bühnen mit DJs und Live Acts, bei denen für die kommende Ausgabe ebenfalls eine ordentliche Schippe draufgelegt wurde. So wurden die Dänen WhoMadeWho verpflichtet, die vor allem für ihre exzellente Live-Performance bekannt sind. Keine wirkliche Neu-, sondern vielmehr eine Wiederentdeckung sind Die Sterne. Nachdem die Band wesentlich an der Prägung eines ganzen Genres beteiligt war, das man später unter Hamburger Schule kannte, erfanden sich die vier Musiker nach einer kreativen Pause nun völlig neu. Nicht minder illuster liest sich dann auch das Line Up für die Electro Stage. Neben den festen lokalen Größen Daniel Stefanik und Steffen Bennemann wird vor allem André Galluzzi für elektronische Abwechslung sorgen. Somit ist man mit dem Party Outfit besser bedient! Beginn: Samstag, 30. Oktober, 21:00 Uhr ort: Gewandhaus zu Leipzig / Augustusplatz 1

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Impressionen vom letzten Winter.

Semesterticket PLUS*. Damit kommst du voran. Im ganzen Semester rund um die Uhr mit Bus und Bahn. + 71,50 € (Zone Halle) oder + 107,00 € (Zone Halle + eine angrenzende Tarifzone). w.mdv.de

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Prinzipiell im Semesterbeitrag enthalten: Freie Fahrt für Studierende der Martin-Luther-Universität, montags bis freitags von 19 Uhr bis 5 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen ganztags in der Tarifzone 210 (Halle). In dieser Zeit kann das Fahrrad kostenlos mitgenommen werden. *Gilt nur für Studierende der Martin-Luther-Universität.


Hören, was passiert.

PODIUMSDISKUSSION Sachsen-Anhalt wählt – MDR INFO befragt die Spitzenkandidaten! 10. November 2010, 19.00 - 21.00 Uhr, Händelhalle in Halle Teilnehmer: Dr. Reiner Haseloff (CDU), Wulf Gallert (DIE LINKE), Jens Bullerjahn (SPD), Veit Wolpert (FDP) Moderation: Sven Kochale Der Eintritt ist frei.


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