Antenne - Oktober bis Dezember

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Ausgabe 4 | 2013 | Oktob er - Dezem b er

www.ejn.de

antenne Magazin der Evangelischen Jugend N端rnberg Beherzt

Beffchen

Begeistert

in der Dusche singen

zum Ausschneiden

beim Kunstrasenfestival

LUTHER


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Inhalt

Vorwort

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Thema: Luther

04 Von der Freiheit eines Christenmenschen 06 9,5 Dinge die ein lutherischer Christ getan haben sollte, bevor er 30 wird 08 Dein Traum von Kirche?! 09 10 Jahre für Luther! Die Lutherdekade 10 Reformation und Ökumene 11 Alles Luther, oder was? 12 Kolumne 13 Luther meets LUX 14 Beffchen-Bastelbogen 15 Luther-Comic 16 Hier stehe ich, ich kann nicht anders!

ZUGEGEBEN

Evangelische Jugend Nürnberg

17 Dekanatsjugendkammer 18 Personen

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Regionen

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Region Mitte-Nord Region Ost Region Süd Region West

Fachbereiche

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LUX - Junge Kirche Offene Kinder- und Jugendarbeit FSD - Freiwillige Soziale Dienste Nordbayern Gesellschaftspolitische Jugendbildung

Aktuelles | Hinweise 28 Sophie Scholl 29 Mitarbeiterladen – Buchtipps 30 Pinnwand 32 Zum Schluss

... im Redaktionsteam dachten wir, es sei etwas verstaubt über den alten Martin Luther nachzudenken. Uns sind sofort Stichworte wie die Bibelübersetzung, 95 Thesen und Kirchenmusik eingefallen. Aber Martin Luther hat uns richtig gepackt. Am Ende wusste wir gar nicht mehr wohin mit unseren Ideen und den Artikeln. Die Überzeugungen Luthers, seine revolutionäre Botschaft und seine Konsequenz sind einfach umwerfend. Er war einer, der ehrlich fragte und entschlossen lebte. Kraft und Antrieb trotz vielem Gegenwind gradlinig und eindeutig zu bleiben war die Erkenntnis: „Ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.“ (Röm 8,38f) Bis heute verändert diese Botschaft, dieser Glaube Menschen. Und sie verändert die Kirche. Die Reformation ist nämlich noch lange nicht abgeschlossen. Die Reformation ist nicht nur ein historisches Ereignis, das im 16. Jahrhundert stattgefunden hat. Die Reformation liegt als Aufgabe noch und immer vor uns. Wir laden also ein, genau hinzuschauen auf die Botschaft Martin Luthers und damit der Bibel. Der Artikel unseres Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohms „9,5 Dinge, die ein lutherischer Christ tun sollte“ lässt es ganz persönlich werden, Dieter Schlee gibt Einblick in das große Thema „Freiheit“, das Luther stark bewegte und Klaus Douglass beschreibt seinen Traum von Kirche. Wir freuen uns über viele tolle Beiträge. Als Evangelische Jugend haben wir nämlich die Chance und die Aufgabe Kirche zu verändern und zu gestalten. Weil Gottes Liebe uns nicht loslässt und wir ein starkes Vorbild haben. Oder in Martin Luthers Worten gesagt: „Die Kirche bleibt eine immer zu erneuernde Kirche!“ Wir wünschen wir euch eine aufrüttelnde und reformatorische (von lat. erneuernde) Lektüre!

Daniela Mailänder und das ganze antenne-Redaktionsteam

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Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2014 ist der 16.12.2013


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Von der Freiheit eines Christenmenschen

Von der „Freiheit eines Christenmenschen“ wird im Rahmen des Luther-Jubiläums viel die Rede sein. Sicher wird dann oft der bekannte Leitsatz zitiert werden und viele Lutheraner werden stolz darauf sein, einen solchen Reformator feiern zu können. Eigentlich klingt der Satz ganz gut. Auf den zweiten Blick mutet er aber an wie die gern gebrauchten typischen theologischen Leerformeln. Also was jetzt: frei und doch nicht frei? Und von welcher Art Freiheit spricht Luther da? Verstehen kann man die widersprüchlichen Aussagen nur, wenn man die Freiheit von Gott her definiert. Er ist es, der uns frei spricht. Die oberste Instanz und Autorität knechtet uns nicht und unterwirft uns nicht. Er stellt unsere Füße auf weiten Raum. Weil das so ist, darum ist ein Christenmensch ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Das hat damals viele geärgert, denn es stellt die Hierarchien in Frage. Auch das Besserwissertum der Kirche und ihre Bevormundung der Gläubigen. Erst recht das Höllenszenario, mit dem man Druck auszuüben vermochte. Insofern steckt in der Aussage durchaus revolutionäres Potential. Wer aufrecht sogar vor Gott stehen kann, der braucht vor den großen und kleinen Machthabern nicht zu kuschen, zu kriechen, zu schleimen. Der hat es nicht nötig, sich anzubiedern.

Nun gibt es aber in Luthers Aussage einen zweiten Teil. Und er ist, auf dem beschriebenen Hintergrund bedacht, doch kein Widerspruch. Er zeigt nämlich an, was die geschenkte, angenommene und umgesetzte Freiheit für eine Richtung haben soll und was sie zu bewirken vermag. „Ein dienstbarer Knecht und jedermann untertan“. Das meint: Weil man sich nicht mehr um sein Seelenheil sorgen braucht, weil man nicht versuchen muss, durch Selbstkasteiung oder allerlei religiösen Firlefanz Gottes Zorn entgegenzuwirken, kann man sich anderen Aufgaben zuwenden. Es ist nicht notwendig, Zeremonien über sich ergehen zu lassen, zu opfern, auf dem schmalen Grat der Gebotsfrömmigkeit zu balancieren und viel Zeit aufzuwenden, um sein Heil zu retten. Gottes Freispruch macht uns frei, uns den Menschen zuzuwenden, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen. Es geht um Diakonie in einem ganz umfassenden Sinn. Es ist wichtig, denen Brot zu geben, denen es daran gebricht. Ein Obdach den Unbehausten. Eine Heimat den Flüchtlingen, Berufliche Chancen den jungen Menschen. Bildung für alle Schichten unserer Gesellschaft. Es geht um eine Solidarität, die ausnahmsweise einmal von oben nach unten zu gehen hat und nicht immer – wie seit Jahrzehnten - nur umgekehrt!

Man hat, wenn man sich unsere Zeitgenossen anschaut, leider den Eindruck, dass die Christenmenschen aussterben. Sie haben es verstanden, sich mit der Macht zu arrangieren. Wo bleibt denn das Aufbegehren gegen die ungerechten Verhältnisse? Kinderarmut, Altenarmut, Kriege mit fliegenden Mordmaschinen (sog. Drohnen), Ausspähung der Daten unseres Landes durch sog. „Freunde“. Freilich, wachsweiche Stellungnahme stammeln die Christenmenschen schon heraus – aber wo bleiben die Taten, die Aktionen? Am Ende freut man sich halt doch, wenn man neben einem Minister sitzen darf oder eine staatliche Auszeichnung an seine Brust heften kann.

Die Zuwendung der freien Christenmenschen zu denen, deren „Knechte“ (vielleicht kann man das Wort besser mit „Anwälte“ übersetzen) sie sind, kann sich nicht in sozial karitativem Tun erschöpfen. Das wäre fatal, wenn man immer und immer wieder die aufpäppeln würde, die das System aus der Bahn wirft, um sie dann wieder in dieses System zu entlassen. In der Tat brauchen diese Menschen Vertreterinnen und Vertreter, die sich für sie einsetzen: in den Gewerkschaften, in der Gesellschaft, bei Wirtschaftsverbänden, bei Politikern aller Parteien. Auch die Kirche, zwar längst nicht mehr mit dem früheren Einfluss ausgestattet, könnte Allianzen zugunsten der Armen schließen.

Wenn ich glauben sollte, dass die von Gott geschenkte Freiheit wirklich mehr ist und mehr bedeutet als ein bloßes Lippenbekenntnis, dann müssten die Christen wohl durch ihre Haltung in Erscheinung treten.

Die Arbeit würde nie ausgehen, denn es gibt solche Menschen weltweit. Der globale Bedarf an „Knechten“, die einspringen, wenn Not am Mann ist, ist riesengroß.

Niemand untertan sein, Rückgrat zeigen – das wäre jene enorm wichtige Qualität, die man Kindern und Jugendlichen von Kindesbeinen an vermitteln sollte. Freilich geht das nicht durch Geschichten, Erzählungen und Lehrveranstaltungen, sondern wesentlich durch Haltung derjenigen, die diesen Werten um Gotteswillen Gewicht geben.

Ohne befreite Christenmenschen und ihre deshalb selbstverpflichtete Dienstbereitschaft für die Notleidenden wird die Welt kälter, die Botschaft des Evangeliums unglaubwürdiger, die Kirche musealer und das Luther-Jubiläum ein Pflichtakt für ein wenig Publicity. Das wäre aber alles unglaublich schade! Text: Dieter Schlee, Pfarrer im Ruhestand, Nürnberg

„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“


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4 Dinge die ein lutherischer Christ getan haben sollte, bevor er 30 wird

Einmal standhaft bleiben trotz Gegenwind

1517 hat Martin Luther seine berühmten 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg genagelt. Damit hat die Reformation angefangen. Seitdem gibt es in Deutschland nicht nur eine Kirche, sondern mehrere: Die katholische Kirche, die lutherische Kirche, die reformierte Kirche. In drei Jahren (2017) ist das genau 500 Jahre her. Ein rundes Jubiläum der Reformation. Hier meine ganz persönlichen Tipps, was ein lutherischer Christ getan haben sollte, bevor er oder sie den 30. Geburtstag feiert. 95 Dinge fallen mir nicht ein, aber 9,5 schon:

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1 Die Bibel ist das wichtigste Buch für die rund 2 Milliarden Christen, die zur Zeit auf der Welt leben. Alles, was wir über Gott, über Jesus, über die Gebote wissen, steht in diesem Buch. Alles, was man im Gottesdienst oder im Religionsunterricht hört, geht immer zurück auf Aussagen in der Bibel. Wer die Bibel liest, der liest die Quelle. Auf den ersten Blick wirkt die Bibel wie ein sehr dickes Buch – aber wer sie aufschlägt, merkt, dass sie aus vielen kleinen Abschnitten besteht. Mein Tipp: Einfach mal anfangen auf Seite 1 und nicht weniger als 20 Seiten am Stück lesen.

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Die Bibel komplett gelesen haben

Einmal laut in der Dusche singen „Geh aus, mein Herz und suche Freud“

Einmal alles in Frage stellen Alles in Frage stellen, was sie dir im Kindergottesdienst und Religionsunterricht erzählt haben – auch diese Erfahrung gehört zum Christsein. Nicht mehr zu wissen, wozu der Glaube überhaupt gut sein soll – auch Luther hat das durchgemacht. Nicht mehr zu wissen, was stimmt, gehört zu den Erfahrungen beim Wachsen des Glaubens, der sich weiterentwickelt vom Kinderglauben zum Erwachsenenglauben. Wer gerade mittendrin steckt, dem rate ich: Wische die Zweifel nicht weg, nimm sie ernst! Es kann gut sein, dass Gott gerade dabei ist, dir eine neue Tür zu öffnen. Sei neugierig, wohin Gott dich führt!

Martin Luther hat sich sehr dafür eingesetzt, dass im Gottesdienst nicht nur der Pfarrer die Liturgie (meist lateinisch) gesungen hat, sondern alle Gläubigen miteinander Kirchenlieder auf deutsch singen konnten. Dafür hat er gleich selbst einige Lieder gedichtet. Ein anderer großartiger Liederdichter war Paul Gerhard. Von ihm stammt mein Lieblings-Sommer-Kirchenlied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ (im Gesangbuch die Nummer 503). Im Gottesdienst laut und ohne Hemmung mitsingen – das ist es! Wer sich das nicht traut, weil er es peinlich findet – auch in der Dusche hat man einen grandiosen Klang!

Einmal seiner Überzeugung treu bleiben, obwohl alle anderen dagegen sind. Dazu gehört Mut. Vor allem, wenn man dadurch etwas riskiert: weniger beliebt zu sein, oder, schlimmer noch, berufliche Chancen zu verpassen – nur weil man seinen Überzeugungen treu bleibt. Aber wer sich traut und nicht einknickt, bekommt Selbstbewusstsein und Standvermögen fürs nächste Mal. Luther hat es getan. Vor den deutschen Fürsten auf dem Reichstag in Worms hat er gesagt: „Da mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“ Stark!

5 Einmal zum Kirchentag fahren Alle zwei Jahre treffen sich 150.000 Christen für vier Tage in einer größeren deutschen Stadt zum Kirchentag. Der nächste ist 2015 in Stuttgart. Es gibt Gottesdienste in allen Geschmacksrichtungen, Open Air Konzerte, Vorträge und jede Menge neue Bekannte. Junge Leute schlafen kostengünstig in Turnhallen. Vier Tage lang Gemeinschaft, Spaß, Gebet und Gespräche (nur der Schlaf kommt zu kurz). Eine christliche Intensivkur mit großem Kennenlern-Musik-SpaßFaktor. Bischof sagt: Unbedingt mal hinfahren!

6 Einmal etwas Gutes tun, ohne dass es jemand merkt Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt. Echte Nächstenliebe erwartet kein Gegengeschenk. Dem Rollstuhlfahrer Hilfe anbieten, wenn er den hohen Bordstein nicht hochkommt. Auch wenn’s peinlich ist, ihn anzusprechen. Oder nach der Party noch aufräumen, obwohl alle anderen schon gegangen sind und die Gastgeberin schon schläft. Und danach nicht drüber reden.

7 Einmal ehrlich sein Jeder sollte einmal versuchen, ganz ehrlich für sich die Frage zu beantworten: Worauf will ich absolut nicht verzichten? Mal ehrlich: Ist es das iPhone? Ausführlich mit Freundinnen chillen? Freund? Freundin? Luther hat die Erfahrung gemacht: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Stimmt das auch für dich? Auf welchem Rangplatz deiner TOP 100 Lieblingsdinge steht Gott?

8 Einmal in einem Gottesdienst mitgewirkt haben Gottesdienst ist nicht zuschauen wie im Kino. Gottesdienst ist mitfeiern – wie bei Partys, Hochzeiten und Geburtstagen. Alle singen, alle beten, alle hören zu, wenn einer redet. Alle essen und trinken (im Abendmahl). Nach evangelischem Verständnis kann jeder grundsätzlich auch

vorne am Altar stehen. Mach’s mal! Erkläre dich bereit, eine Fürbitte vorzutragen. Oder das Evangelium zu lesen. Oder das Abendmahl mit auszuteilen. Oder die Glocken zu läuten wenn der Mesner mal ausschlafen will. Noch anspruchsvoller: Einmal eine Bibelstelle anderen Leuten erklären. Ist gar nicht so einfach. Vielleicht gibt es einmal einen Ort dafür in der Gemeinde oder in der Jugendgruppe. Probier’s mal!

9 Einmal echt beten Das Vaterunser in der Kirche spricht man oft automatisch mit, auch das Tischgebet klappt ohne großes Nachdenken. Aber wann bete ich so zu Gott, als würde ich mit ihm reden? Wann ist mein Gebet eine Art Gespräch mit Gott? Das funktioniert nur, wenn ich mir dafür Zeit nehme und mich darauf konzentriere. Praktischer Tipp: suche dir einen Platz, wo sich niemand wundert wenn du laut mit dir selbst redest (für Zugfahrer: das Bahnsteigsende) und dann erzähle Gottes alles laut, was dir gerade durch den Kopf geht. Wirklich alles! Und dann sei gespannt, was geschieht.

9,5 Vor allem: Keinen Stress! Alles, was ich oben beschrieben habe, sind tolle Erfahrungen. ABER: Es sind keine Pflichten! Gott will uns keinen zusätzlichen Stress machen, sondern im Gegenteil. Der Glaube kann dein Leben kräftig bereichern. Aber das kann man nicht „machen“. Irgendwann passiert es. Wann? Weiß man nicht – vielleicht aber schon heute! Wenn nicht- Keinen Stress!

Text: Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evang.-Luth. Kirche in Bayern


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Wir träumen davon, dass solche Gruppen uns befähigen, in unserem Alltag als Christen zu leben und der Gemeinde zu dienen.

Wir haben einen Traum von einer Gemeinde, in der jeder einen Kreis von Menschen findet, mit denen er zusammen über Fragen des Glaubens und über die persönlichen Belange des Lebens reden kann.

Wir haben einen Traum von einer Gemeinde, in der die Leiter leiten ohne zu herrschen. In der die hervorragende Gabe der Leiter die ist, andere zu inspirieren, aufzubauen und die in ihnen schlummernden Kräfte freizusetzen.

Wir haben einen Traum, dass in unserer Gemeinde eine Leidenschaft für Gott entsteht; dass Gott spürbar gegenwärtig ist in unserem Singen und Beten, Feiern und Arbeiten. Dass unsere Frömmigkeit authentisch und ansteckend ist, dass wir brennen für Gott, ohne fanatisch zu werden, und dass wir Schritt für Schritt verwandelt werden zu Abbildern der Liebe Gottes.

Wir haben einen Traum, dass die Gottesdienste unserer Gemeinde zu einem Ereignis werden, das Tausende von Menschen inspiriert, Christen zu werden und als Christen zu leben. Dass unsere Gottesdienste zu einer lebensverändernden Erfahrung werden, die uns glauben, lieben und hoffen lässt.

Wir haben einen Traum, dass es uns gelingt, offen zu sein für andere, herzlich und authentisch, so dass Menschen weit über die Grenzen dieses Ortes hinaus angesprochen werden und kommen, um bei uns aufzutanken, Glauben zu finden, um sich Kraft zu holen für ihren Alltag und Rat für ihre Gemeinden.

Wir haben einen Traum. Es ist der Traum von der Kirche des neuen Jahrtausends. Es ist der Traum von einer Gemeinschaft, in der Jesus im Mittelpunkt steht, in der die Lebendigkeit Gottes erfahren wird, und von der Kraft und Licht ausgeht in die Welt um uns herum.

Wir haben den Traum, dass Gott unter uns ein Klima der Auferbauung und der Ermutigung schafft und dass wir barmherzig umgehen mit den Fehlern, dem Versagen und den Nöten anderer.

Wir haben einen Traum, dass wir in unserer Gemeinde als Brüder und Schwestern zusammenleben und dass unsere Liebe ausstrahlt auf die Menschen um uns herum.

Wir sind davon überzeugt, dass Gott mit uns und durch uns eine solche Gemeinschaft schaffen will und wir wollen alles dafür tun, dass wir hier in unserer Gemeinde nicht nur vom Leben träumen, sondern diesen Traum leben.

Dein Traum von Kirche?!

Wir haben einen Traum, dass Gott uns eine Gemeinschaft werden lässt, die die Ideale der Urgemeinde wieder für sich entdeckt und die geeignete Strukturen ausbildet, damit jeder Einzelne und die Gemeinde wachsen kann. Dass wir es riskieren, neue Wege zu beschreiten, wo die alten nicht mehr weiterführen und uns an nichts anderem orientieren als am Wort Gottes, der Liebe und am gesunden Menschenverstand.

Wir haben einen Traum von einer Gemeinde, in der jeder um seine Gaben weiß und dadurch persönliche Erfüllung findet, dass er sie dienend einsetzt und dabei gute Arbeit leistet zum Heil und Wohl der anderen, zum Aufbau der Gemeinde und zur Ehre Gottes.

Text: Dr. Klaus Douglass, evangelischer Pfarrer, Referent für missionarisches Handeln und geistliche Gemeindeentwicklung im Zentrum Verkündigung in Frankfurt und Autor des Buches „Die neue Reformation – 96 Thesen zur Zukunft der Kirche“ (Stuttgart, 2001) und vielen weiteren gelungenen Büchern.

10 Jahre für Luther Die Lutherdekade 2017 jährt sich die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers, die als Beginn der Reformation angesehen werden, zum 500. Mal. Ein Grund sich schon davor zehn Jahre Gedanken zu machen? Die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) meinte: „ja“ und rief die Lutherdekade aus. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern beteiligt sich daran - und die Politik. Der Deutsche Bundestag bezeichnete das bevorstehende Jubiläum als kulturelles Ereignis von Weltrang. Denn es geht nicht nur um Martin Luther, es geht um die Reformation, die in vielen Bereichen ihre Spuren hinterlassen hat. Die Reformation hat nicht nur Theologie und Kirche geprägt, sie hat auch die Gesellschaft und ihre Kultur, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft wesentlich beeinflusst. Daher nimmt sich die Lutherdekade bewusst die Zeit, in 10 Themenjahren den Blick auf etliche Bereiche zu richten: Bekenntnis, Bildung, Freiheit, Musik, Toleranz, Politik, Bild und Bibel, sowie Eine Welt. Das aktuelle Jahr 2013 ist dem Thema „Reformation und Toleranz“ gewidmet. Kein einfaches Thema, denn Toleranz war nicht immer die Stärke der Reformation. Eine Dekade bietet aber auch die Möglichkeit, sich mit Schattenseiten auseinanderzusetzen. Zugleich sollen in diesem Themenjahr aber auch Impulse für die Gegenwart gesetzt werden: eine Erinnerung, was Toleranz heute bedeutet, ein Aufruf, sich für Toleranz einzusetzen. „Sportlich Grenzen überwinden“: Darum unterstützt die Lutherdekade 2013 eine Reihe von Toleranzprojekten, u.a. sportliche Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Jugend. 2014 lautet das Thema „Reformation und Politik“; auch ein spannendes Thema! Wo mischt sich Kirche in die Politik ein? Wo sind öffentliche Leistungen ohne Kirche kaum durchführbar? Wie kann man gemeinsam ins Gespräch kommen? Am 29. Juni 2014 wird bayernweit ein Stammtischsonntag stattfinden, an dem möglichst alle Gemeinden mit ihren politischen Vertreterinnen und Vertretern ins Gespräch kommen.

Mit dem Themenjahr 2015 „Reformation, Bild und Bibel“ kommt die Lutherdekade dem Kern der Reformation sehr nahe, denn Reformation ist auch die Geschichte der Wiederentdeckung der Bibel als Lebensbuch für jeden Menschen. Gott nimmt den Menschen ohne Vorleistung an, der Mensch braucht keine Angst mehr im Leben zu haben. Die reformatorischen Grundeinsichten sind auch heute noch großartig. Im Jahr 2015 wird übrigens Nürnberg im Fokus der bayerischen Aktivitäten zur Lutherdekade stehen. Die Themenjahre möchten vor allem junge Leute animieren, sich mit den jeweiligen Fragen auseinanderzusetzen, denn an der Lutherdekade kann sich jeder beteiligen. Die Themen bieten viele Ansatzpunkte. Interessante Projekte zu den jeweiligen Themenjahren werden von der ELKB gesondert bezuschusst. Alle Informationen dazu und zur Lutherdekade in Bayern gibt es auf der Homepage: www.luther2017-bayern.de Text: Christian Düfel, Pfarrer, Beauftragter für die Lutherdekade und das Reformationsjubiläum 2017

Kontakt: Lutherdekade/Reformationsjubiläum 2017 Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Ilona-Maria Kühn Pfarrer Christian Düfel Burgstraße 1-3 90403 Nürnberg Tel. 0911/214 2349 Fax. 0911/214 2348 reformationsdekade@elkb.de www.luther2017-bayern.de


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Angeberwissen für Protestanten

Reformation und Ökumene zwei Begriffe die sich (nicht) ausschließen? Leicht gemacht hat er es sich und anderen nun wirklich nicht! Dr. Martin Luther, Mönch, Professor und einer der gewichtigsten Initiatoren für die Reformation der römisch-katholischen Kirche vor 500 Jahren. Und wie die meisten von uns wissen, ist sein Versuch, die Reform innerhalb der römisch-katholischen Kirche zu belassen misslungen. Es sind in den Jahrhunderten, die seitdem vergangen sind, eine Reihe evangelischer Kirchen weltweit entstanden, auch unsere evangelisch-lutherische Kirche in Bayern. Die meisten dieser Kirchen leiden daran -oder ärgern sich darüber-, dass die von Luther und den anderen Reformatoren angeführten theologischen Ansichten bis heute nicht zu einer einvernehmlichen Haltung mit der katholischen Kirche geführt haben. Es sind immer dieselben Fragen- und Problemstellungen, die der Einigung auf die -eine Kirche Jesu Christi- im Wege zu stehen scheinen: - das Verständnis vom Herrenmahl, das Amtsverständnis, das Verständnis von Schrift und Tradition, die Rechtfertigungslehre-, und weitere. Wir, das Kirchenvolk, beschäftigen uns ebenfalls damit! In unterschiedlicher Intensität, aber häufig pragmatischer und dadurch näher bei den Menschen, für die ein Leben in- ‚versöhnter Verschiedenheit‘ - der Konfessionen fast schon selbstverständlich ist. Wir suchen nach Wegen, wie wir in unserer Konfession treu bleiben können und dennoch dem geschwisterlichen ‚Wir‘ über alle dogmatischen Grenzen hinweg zum Recht verhelfen. Was steckt hinter solchem Vorgehen? Ich meine, es ist die zu recht gereifte Erkenntnis vieler Christen, dass keine unserer Lehren eine für alle anderen gleichsam geltende Lehrmeinung formulieren kann. Und umgekehrt, dass man nicht die jeweils andere Kirche per se verur-

teilen darf. Wir sind, was wir sind: viele Glieder am Leibe Christi. Und so sehr wir uns unterscheiden, so sehr sind wir im Ganzen doch immer verkündigender Teil des Christseins. Der eine setzt seine dogmatischen Schwerpunkte so, der andere so. Das geschieht nicht beliebig, sondern bewusst und auf der Grundlage des jeweiligen eigenen biblischen Verständnisses. Und auch ich nehme für mich nach wie vor gerne den Slogan eines evangelischen Projektes der hessen-nassauischen Kirche vor vielen Jahren in den Mund ‚Evangelisch aus gutem Grund‘, bei dem es um die Stärkung des evangelischen Profils ging. Was die Arbeit mit euch Jugendlichen betrifft, bin ich der Meinung, man soll euer Wissen um eure eigenen konfessionellen Glaubenswurzeln stärken bzw. immer wieder einmal „auffrischen“; so könnt ihr euch informieren, mit dem Gegenüber auseinandersetzen und für die jeweilige Situation nach passenden Lösungen suchen: Sei es, dass ihr überlegt, am Abendmahl der anderen Konfession teilzunehmen, Pate zu werden oder einmal ökumenisch zu heiraten. Wer weiß, wie sein eigener Glaube historisch gewachsen ist und sich entwickelt hat, der versteht auch eher die Positionen der „anderen“ und kann konstruktiv und meist auch im Gespräch mit den PfarrerInnen vor Ort nach Lösungen suchen. Reformation und Ökumene - zwei Begriffe, die sich noch nie ausgeschlossen haben, wo Menschen gemeinsam auf dem Weg zu Gottes Reich waren. Es bleibt zu hoffen, dass viele unterwegs sind und bleiben. Text: Thomas V. Kaffenberger, Dekanatsjugendpfarrer

Hast Du auch schon mal die Worte „lutherisch“ oder „reformiert“ gehört und eigentlich weißt Du gar nicht, was das bedeutet. Und dann gibt es da noch die „unierte Kirche“. Wir haben für Dich recherchiert und erklären Dir hier die wichtigsten Unterschiede. Zunächst einmal: Unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es Landeskirchen von lutherischem, reformiertem und uniertem Bekenntnis. Alle drei sind, ausgehend von den Reformationsbewegungen in Deutschland und der Schweiz,im 16. Jahrhundert entstanden. Sowohl Lutheraner, als auch Mitglieder der reformierten und der unierten Kirche sind evangelisch - auf ihre eigene, unterschiedliche Art und Weise.

Evangelisch-Lutherische Kirche Die Protestanten der evangelischlutherischen Kirchen berufen sich auf Martin Luther als Reformator. Ein wichtiger Grundsatz lässt sich mit dem Begriffspaar „Gesetz und Evangelium“ beschreiben. Die Bibel enthält in all ihren Teilen jeweils Gesetzesworte und frohe Botschaft („Evangelium“). Das Gesetz konfrontiert den Menschen mit dem Willen Gottes. Es zeigt ihm, dass er mit seinem Streben nach Gewinn und Macht nicht so ist, wie Gott ihn haben will. Das Gesetz deckt somit auf, dass der natürliche Mensch ein Sünder ist. Das Evangelium aber spricht ihn gerecht. Gottes Liebe ist so groß, dass er dem Menschen vergibt und ihn trotzdem in seine Gemeinschaft aufnimmt. Dieser Vorgang der Rechtfertigung ist in der lutherischen Tradition der wichtigste theologische Grundsatz.

Evangelisch-Reformierte Kirche Die Anhänger Johannes Calvins und Ulrich Zwinglis gehörten zu den Gründern der evangelisch-reformierten Kirchen, die vor allem in den Niederlanden, Schottland und der Schweiz, wie im nördlichen Deutschland entstanden. Wer eher lutherisch geprägt ist und zum ersten Mal in eine reformierte Kirche kommt, der stolpert regelrecht über die offensichtlichen Unterschiede. In der Regel hängen keine Bilder in reformierten Kirchen, es gibt kaum Kerzen oder Blumenschmuck. Auch das Kreuz wird oft ohne Corpus dargestellt. Mit diesem Stil hält sich die reformierte Gemeinde konsequent ans Bilderverbot. Die Predigt ist gerne mal doppelt bis dreimal so lang wie im lutherischen Gottesdienst. Das lutherische Begriffspaar „Gesetz und Evangelium“ lässt sich innerhalb der reformierten Tradition umstellen zu „Evangelium und Gesetz“. Damit ist gemeint, dass der Mensch erst durch das Wort der frohen Botschaft erkennen kann, dass er ein Sünder war und dass Gott ihn erst dazu fähig machen musste, auf sein Wort zu hören. Versöhnung wird von Gott geschenkt und beinhaltet die Vorstellung von der Rechtfertigung. Gott hat den Menschen von Anfang an in seine Gemeinschaft berufen und innerhalb dieser Gemeinschaft ist dem Menschen nun aufgetragen zu leben. Das Gesetz hilft ihm, dieses Leben zu gestalten.

Evangelisch-Unierte Kirche Die unierten Landeskirchen wiederum entstanden aus Zusammenschlüssen reformierter und lutherischer Kirchen. Mit einer „Union“ wollte der preußische König Friedrich Wilhelm III. 1817 zum 300. Jahrestag von Luthers Thesenanschlag innerevangelische Differenzen überwinden, die Reformierte und Lutheraner spalteten. Wie aber sind dann die unierten Kirchen eingerichtet, woran erkennt man deren Gottesdienste? Die Antwort: genau dazwischen, oder: sowohl, als auch. So gestalten unierte Gemeinden ihren Kirchenraum mit einzelnen Bildern, wenigen Kerzen, dezenten Kreuzen. Oder, flapsig angemerkt, suchen sie sich aus beiden Traditionen das heraus, was ihnen gefällt. Zudem gibt es auch bekennende lutherische oder reformierte Gemeinden unter dem Dach unierter Landeskirchen und machen die unierte Gemeindelage perfekt. Die Unionen sind gegründet auf der Idee, dass die Unterschiede zwischen den protestantischen Traditionen letztlich nicht so trennend sind, dass man nicht gemeinsam Gottesdienst feiern und Gemeinde gestalten könnte. Weitere Infos unter www.evangelisch.de. Daraus wurden auch die wichtigsten Infos des Artikels zusammengestellt. Text: Daniela Mailänder, Redaktionsleitung antenne


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Lieber Martin,

Auf dass dir ein gutes Gewissen bescheret sei – der Ablass als modernes Modell? Im 15. und 16. Jahrhundert beherrschte ein reger kirchlicher Umgang mit dem Prinzip des Ablasses das religiöse Leben. Dessen Funktion war relativ simpel: Durch einen geregelten Gnadenakt konnten zeitliche Sündenstrafen erlassen werden, die Sünden selber dagegen nicht. Man wurde einem bestimmten frommen Werk (Gebet, Wallfahrt u.ä.) unterworfen, man musste die Beichte ablegen und die Kommunion empfangen, dann konnte man auf zeitlichen Sündenerlass vertrauen. Die Sünde selber konnte allerdings nur Gott schlussendlich vergeben. Kluge Zeitgenossen sehen in den Kompensationsmöglichkeiten, die uns in diesem Jahrhundert zur Verfügung stehen, eine Parallele zur Ablasstheologie des Mittelalters: Wer heute eine Flugreise bucht, spendet gleichzeitig z.B. an „Atmosfair“, „dem Testsieger für Klimaschutz und CO2Kompensation“. Aus einem Werbetext: „Nach Island oder Grönland reist man, um urwüchsige, unberührte Natur zu erleben, die Erde im Urzustand. Solche Flecken sind auf der Erde rar geworden und es gilt sie zu schützen – da wo er sie bedroht, auch vor dem Tourismus. Die nachhaltigsten Umweltschäden bewirkt in beiden Ländern der Klimawandel: Die Gletscher schmelzen, die Ökosysteme beginnen aus dem Gleichgewicht zu geraten, […]- Es sind besonders diese Entwicklungen, die uns antreiben, uns für den Klimaschutz zu engagieren“ Ein klares Lob geht auch an

die Kunden von Island Erlebnisreisen: „Wir freuen uns, wie viele unserer Kunden ähnlich denken und ihre Klimaschutzbeiträge leisten. Das sind viele Tropfen auf einen heißen Stein und dafür danken wir unseren Kunden besonders.“ Also ein Hin- und Rückflug auf, testweise mal auf die Malediven mit zusätzlich 110 Euro kompensiert und das Gefühl, ja die Gewissheit zu verspüren, damit einen Ausgleich zu den 4.780 kg CO2-Ausstoß geschaffen zu haben, den mein Flug dorthin mit sich brachte?! Andere Formen des modernen Ablasshandels: Ich war unsensibel und habe die neue Frisur meiner Frau erst eine Woche später bemerkt: Kinobesuch und formidables Essen mit hochgradiger Aufmerksamkeitsspanne und bemühtem Kommunikationsverhalten. 124 Euro und zeitlicher Ablass der Sünde. Nichts dagegen zu sagen! Oder: Kalt duschen statt Wannenvollbad. Macht einen irre, ist aber gut für die Umwelt und man sündigt weniger, wenn man unter der Dusche erfriert...?! Oder: Kollege isst Schweinebraten mit Klößen, ich esse Guanobratlinge an Wurzeljuice, bin hinterher hungrig, aber die Tropenwaldabholzung und Massentierhaltung gerät ins Stocken. Die härteste Form des Ablasses! Wo beginnt politisches Handeln, wo beginnt politische Ersatzhandlung ohne Folgen? Wie doof ist Kompensation und wie kann ich „modern“ leben, ohne sündig zu leben? Kalt duschen, vegan essen, aufmerksam zum Lebenspartner sein, schnappatmen und nicht pupsen. Hm, könnte klappen! Text: A. Blass

bald wird bei uns in Deutschland das fünfhundertjährige Reformationsjubiläum gefeiert. Wir dachten, das könnte ein guter Anlass sein, dir mal einen Brief zu schreiben. Wir haben in den letzten Jahren in unserer Jugendkirche einige Erfahrungen mit deinen Ansichten machen können. Um ehrlich zu sein, waren wir schon ziemlich überrascht, wie aktuell deine Ideen immer noch sind. Du hast ja mal gesagt, dass sich die Kirche immer wieder neu reformieren muss – das hat uns ermutigt, in der Jugendkirche viele Dinge mal ein wenig anders anzupacken. Zum Beispiel bei unseren Gottesdiensten. Die sind speziell für Jugendliche. Andere Sprache, andere Musik, andere Themen – aber natürlich auch mit Gebeten, gemeinsamen Liedern und Bibellesungen. Manche meinen, dass wir damit das Miteinander von Alt und Jung in der Kirche zerstören, aber viele Jugendliche finden sich einfach in unseren „normalen“ Gottesdiensten nicht mehr so zurecht. Uns ist eingefallen, dass du damals ja auch eine neue Form von Gottesdienst erfunden hast, die „eyne offentliche reytzung zum glauben und zum Christenthum“ sein soll. Bei uns heißt das jetzt nicht mehr „Deutsche Messe“, aber die Grundidee fanden wir gut: Ein Gottesdienst, den ein „Normalo“ gut verstehen kann. Du hast ja damals statt Latein die deutsche Sprache im Gottesdienst eingeführt, wir haben bei uns die Sprache von jungen Menschen eingeführt und hoffen, dass wir von anderen Jugendlichen in unseren Gottesdiensten besser verstanden werden. Wir hoffen, du bist nicht so traurig, dass deine geliebte Orgel bei uns nicht mehr so oft erklingt und stattdessen oft eine JugendBand oder der Gospelchor Musik macht. Aber eigentlich glauben wir, dass du das ganz gut finden würdest. Immerhin hast du ja damals auch mit der Orgel ein „Pop-Instrument“ in die Kirche reingeholt, das sonst nur auf den Jahrmärkten gespielt wurde. Wie wir gehört haben, hast du ja sogar auch Hits von damals, also „Gassenhauer, Reiter- und Bergliedlein“ umgedichtet und auf die bekannte Melodie einen christlichen Text geschrieben, so dass jeder gleich mitsingen konnte. Ich glaub, das probieren wir auch mal. Und dann haben wir ja von dir gelesen, dass du das „Priestertum aller Gläubigen“ gut findest. Stell dir vor, bei uns ist es sogar manchmal so, dass wir Jugendlichen die Predigt selbst halten. Unser Pfarrer hilft uns bei der Vorbereitung, aber das Predigen übernehmen dann wir. Da sind wir zwar echt aufgeregt, aber dann ist es richtig cool, unseren Glauben in eigene Worte zu packen. Das ist wohl das, was du mal als „mündige Gemeinde“ bezeichnet hast. Es ist auch schon mal vorgekommen, dass wir mit unserem Pfarrer diskutiert haben, wie ein Bibeltext zu verstehen ist. Aber da nehmen wir dich halt beim Wort, „Dass eyn Christliche versamlung odder gemeyne recht und macht habe, alle lere zu urteylen“. Auch sonst reden bei uns ziemlich viele mit, in manchen Gottesdiensten sind über 30 Jugendliche beteiligt. Da ist es voll genial zu sehen, dass jeder was Gutes kann, was jemand anderes nicht so drauf hat. Zusammen haben wir dann alles, was wir brauchen. Ne gute Predigt, gute Technik, Musik, Theater und sogar was leckeres zu Trinken nach dem Gottesdienst. Da fühlen wir uns echt alle wie kleine Priester. Und dann gibt es wirklich diese ganz besonderen Momente, wo wir das Gefühl haben, dass „unser lieber Herr Jesus Christus zu uns redet“ – wie du es mal ausgedrückt hast. Danke nochmal für deine Tipps, die du uns gegeben hast. Wir glauben, wir können noch einiges von dir lernen. Liebe Grüße, deine LUXe.

Luther meets LUX


antenne 4 | 2 0 13 | T h e ma | Lu ther | Com ic

Beffchen hier falten

1. Luthers Zitat aufmerksam lesen.

„Alle Christen sind wahrhaft geistlichen Standes, und ist unter ihnen kein Unterschied dann des Amts halben allein.“

Martin Luther in »An den christlichen Adel« (1520) unter Berufung auf 1. Petr 2, 9.

2. Zwei Büroklammern organisieren

3. Beffchen ausschneiden und an der gestrichelten Linie falten.

4. Schwarzes T-Shirt anziehen, das Beffchen mit der gefalteten Kante über den T-Shirt-Ausschnitt legen und mit den zwei Büroklammer befestigen. Mitarbeiterladen, eckstein, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 214 23 25, r.miehling@ejn.de

a ntenne 4 | 20 13 | Th e ma | Luther | Bas tel b ogen

Wir haben euch hier zwei Auszüge aus Moritz Stettners LutherComic zusammengestellt. Der Comic-Band präsentiert wesentliche Ereignisse und Stimmungen aus dem Leben Martin Luthers in schwarz-weiß gehaltenen Zeichnungen, die durchaus das eine oder andere Detail mit einem Augenzwinkern darstellen. Gleichzeitig zeigt er sowohl geschichtliche Umstände als auch das Innenleben Luthers auf und gibt so einen umfassenden Einblick in das damalige Lebensgefühl. Im hinteren Teil des Comics findet man eine Zeittafel, die hilft, das Gelesene historisch einzuordnen. Wer jetzt Interesse bekommen hat, der kann den Comic-Band im Mitarbeiterladen ausleihen.

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Beffchen hier ausschneiden


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a ntenne 4 | 20 13 | Th e ma | Luther | I nter view

Hier stehe ich, ich kann nicht anders!

Pia-Louise (9)

Jonathan (14)

Meine Familie ist die aller Beste! Und da kann mich auch keiner vom Gegenteil überzeugen!

Ich glaube durchaus, dass es Überzeugungen gibt, die ich vertreten würde, auch wenn ich mich damit unbeliebt machen würde. Jedoch glaube ich nicht, dass es Überzeugungen gibt, bei denen ich nicht anderer Meinung sein kann.

Christine (52) Das Einzige, von dem ich richtig überzeugt bin, bin ich selber. Weil ich weiß, dass ich mich auf mich verlassen kann.

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Ging es euch schon einmal so, wie es Luther bereits 1521 ging? Habt ihr auch eine Überzeugung, für die ihr einsteht? Habt ihr euch vielleicht schon mal für eure Ansicht unbeliebt gemacht? Habt ihr eine Meinung, die jeder Diskussion Stand hält? Wir haben uns mal umgehört. Für was stehen Menschen heute ein?

Robin (17) Ich bin überzeugt davon, dass jeder eine zweite Chance verdient hat.

Inge (83)

David (20) Wofür ich einstehe? Na für den Club! Da kann ich nicht anderer Meinung sein.

antenne 4 | 2 0 13 | Eva nge li sch e Juge n d N ürn berg | Dekanat sjugendkam m er

Ich glaube es gibt nichts, von dem ich richtig überzeugt bin. Heute ist es das, morgen jenes. Meinungen ändern sich.

Text: Inge Braun, Redaktionsteam antenne

Kunstrasenfestival 2013 So mancher Sportler stellte am zweiten Wochenende im Juli fest, dass am lebhaften Treiben des Kunstrasenfestivals nicht so einfach vorbeizuziehen ist. Das Festival, an dessen Organisation und Durchführung sich die Evangelische Jugend Nürnberg erneut beteiligte, fand vom 12. – 14.07. wieder auf den Pegnitzwiesen unter der Theodor-Heuss-Brücke statt. Kunst auf dem Rasen, dazu strahlender Sonnenschein und freier Eintritt machten die Festivalstimmung perfekt. Verschiedenste Kunstformen waren vertreten: Neben den zwölf Bands gab es auch poetische Kunst, Theater, Gospel, verschiedene Ausstellungen sowie Sportangebote. Schirmherr des siebten „Kunstrasens“ war Marcus Bosch, Generalmusikdirektor von Staatstheater und -philharmonie Nürnberg. Bereits ab Dienstag konnte im Kunstcamp vor Ort gehaust werden, um beim Aufbau des Festivals zu helfen. Zahlreiche Fleißige wurden somit für einige Tage freiwillig und begeistert zu Brückenbewohnern und gestalteten den Aufbau mit. Neben der großen Hauptbühne gab es auch wieder das Kleinkunstzelt, das bei Wohnzimmer-Ambiente weiteren Künstlern eine Bühne bot und ebenso Publikum anzog. Die beiden Bühnen wurden stets im Wechsel genutzt – durchgehender Festivalgenuss also. Am Freitag konnte man auf der Hauptbühne die Pop-Gruppe Million Colors, das Akustik Duo Nick & June, Americana-Rhythmen von Ummananda und am späten Abend CousCous aus Dresden mit ihren Pop-Stücken beklatschen. Zwischenzeitlich gab es auf

der Kleinkunstbühne Zithermusik aus China, Poetry-Slam-Texte von Michael Jakob und außerdem Musik von The Rose and Crown und We Brought A Penguin. Über 200 Bewerbungen gingen genreübergreifend und aus der ganzen Welt ein. Darunter auch die der Liveacts des KunstrasenSamstags. So betraten die christlich beeinflusste Pop-Band Lifetape aus Stuttgart, Yellowbelly aus Erlangen, Captain Disko aus Köln und zu später Stunde die Münchener Blek le Roc die große Bühne. Im Kleinkunstzelt verfolgte man ein Stück der LUX-Theatergruppe, den LUX-Gospelchor, Poetry-Slam-Texte von Tobias Schmolke und zum musikalischen Abschluss Hannah Weimel mit ihrer Band. Am Sonntag um 11 Uhr begann mit dem Abschlussgottesdienst der letzte große Programmpunkt auf dem Rasen. Besonders geprägt wurde dieser von Marcus Bosch sowie von zahlreichen interaktiven Angeboten: Rund um das Thema „Liebe“ hatte jeder die Gelegenheit, seinen ganz persönlichen Teil einzubringen. Kunst genießen, egal ob mitten im Getümmel oder aus der Ferne von einer Picknickdecke auf der Wiese. Dazu Gegrilltes oder Crêpes verzehren und dem vorbeituckerndem Getränkewagen eine kühle Erfrischung abnehmen: Das ist das Kunstrasenfestival. Wir können uns auf die achte Ausgabe des Klassikers Kunstrasenfestival freuen und stolz sein, Teil dieser Veranstaltung zu sein! Text: Patrick Reif, Vorsitzender der Dekanatsjugendkammer


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a ntenne 4 | 20 13 | Evange l isch e Juge n d Nü rn berg | Pers on en

ER kommt erst mal SIE geht erst mal... Von wem die Rede ist? Von Daniela Mailänder. Frau Mailänder ist nämlich derzeit bereits im Mutterschutz und möchte erst Ende nächsten Jahres wieder kommen. Wobei sie sich von der ejn nicht gänzlich verabschiedet, sondern weiterhin die Redaktion der antenne begleitet, wie ihr vielleicht schon festgestellt habt. Für die Geburt und die sich anschließende Zeit, wünschen wir der dann vierköpfigen Familie Gottes reichen Segen und viele liebevolle Momente!

Und wer ist ER? Thomas Nagel kommt und übernimmt stellvertretend für Frau Mailänder die Arbeitsfelder Öffentlichkeitsarbeit der ejn und Geschäftsführung der Dekanatsjugendkammer, wofür wir sehr dankbar sind. Damit wir alle einen kleinen Einblick in seine bisherigen Aktivitäten haben, hier mal ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch: Thomas Nagel ist seit 1999 freier Journalist, PR-Berater und Texter. Von Oktober 2009 bis Ende Mai 2010 und von Oktober 2012 bis Ende Juni 2013 war er Pressesprecher des Diakonischen Werks Bayern in Elternzeitvertretung. Und just zum Ende dieses Zeitraums taucht die ejn mit ihrem Elternzeitvertretungsbedarf auf und beide werden sich zügig handelseins. So arbeitet Herr Nagel seit Juli für uns. Wie wir finden, mit Engagement und großer Professionalität. Auch ihm wünschen wir eine gesegnete und zugleich erlebnisreiche Zeit bei der ejn und sagen: Herzlich willkommen!

Verliebt, verlobt, verheiratet!

Abschied aus dem Wechsel zu FSD nob Schülertreff

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) Sarah Taut, geborene Schmidt, hat am 29. Juni kirchlich geheiratet. Wir gratulieren von ganzem Herzen und wünschen euch für eure junge Familie alles Glück der Welt und Gottes reichen Segen!

Adelina Ritter verlässt zum 30. September den nob Schülertreff, um beruflich neue Wege zu gehen. Liebe Adelina, vielen Dank für dein Engagement, deine verschiedenen Impulse und die kunterbunten Angebote, über welche sich sowohl deine Kolleginnen und Kollegen, als auch die Kinder und Jugendlichen am Nordostbahnhof freuen konnten. Für deinen zukünftigen Berufsweg wünschen wir dir nur das Beste und hoffen, dass du auch weiterhin deine vielen Interessen und Talente einbringen kannst und viel Freude an deiner Arbeit hast.

Abschied von Roland Sauerbier Roland Sauerbier hat im August den nob Grundschulhort verlassen, da sein befristeter Vertrag leider nicht verlängert werden konnte. Lieber Roland, deinen Einsatz für die Kinder, der jederzeit von Herzen kam, deine hohe Fachkompetenz und deine Tanzeinlagen werden wir wirklich vermissen und danken dir vielmals dafür. Für deine neue berufliche Tätigkeit wünschen wir dir alles Gute, viele Entfaltungsmöglichkeiten und Gottes reichen Segen!

Karin Kraus-Lanzinger wechselte zum 1. September vom Fachbereich Offene Kinder- und Jugendarbeit zu den Freiwilligen Sozialen Diensten. Liebe Karin, herzlichen Dank für deine Arbeit im JuKi Werderau, die kompetente und geduldige Begleitung des Bürgervereins im Stadtteil und die schöne gemeinsame Zeit als direkte Kolleginnen. Für deine Tätigkeit bei FSD wünschen wir dir alles Gute, ein schnelles Eingewöhnen im eckstein und Gottes reichen Segen. Es ist schön, dass die ejn auch weiterhin auf dich zählen darf!

Jugendarbeit in St. Peter Andrea Ruehe ist seit dem 1. September neue Jugendreferentin in St. Peter. Andrea kennt die ejn seit vielen Jahren aus ehrenamtlicher und hauptberuflicher Perspektive und wird als Religionspädagogin zusätzlich zur gemeindlichen Jugendarbeit in einer Schule unterrichten. Liebe Andrea, wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Dir und wünschen Dir einen guten Start, dass Du in St. Peter und in der Region auf viele nette Menschen triffst und Gottes Segen für Dich und Deine Arbeit!

Ein neues Gesicht in St. Johannis Seit dem 01. September 2013 ist Julia Blöser als Jugendreferentin in der Region Mitte-Nord angestellt und für die Kinderund Jugendarbeit in St. Johannis zuständig. In dieser großen Kirchengemeinde gibt es viele Kinder- und Jugendliche, Ehrenamtliche und Erwachsene die sich über diese Teamverstärkung freuen. Liebe Julia, wir wünschen dir Gottes Segen für alle Deine Unternehmungen und Aktivitäten und viele begeisterte Jugendliche und Ehrenamtliche an deiner Seite. Schön, dass du dabei bist und mit deinem Schwung und Deiner Kreativität die ejn und St. Johannis bereicherst.


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Sommerausflug der KonfiTutoren aus St. Matthäus Heroldsberg Am 14. Juli war es so weit; elf tapfere Konfitutoren haben sich auf den Weg zum diesjährigen Sommerausflug gemacht. Morgens um 10 Uhr haben wir uns gemeinsam am Aldi Parkplatz getroffen – mehr oder weniger munter. Im beschaulichen fränkischen Muggendorf angekommen, haben wir uns erst einmal mit einem kräftigen Brunch gestärkt. Zu diesem wunderschönen Picknick an den Wiesentauen, hat jeder Jugendliche selbst etwas beigetragen und so haben wir uns leckere Muffins, Wienerle, Käse und frisches Obst schmecken lassen. Gegen 13 Uhr war es dann so weit, die Rettungswesten lagen bereit, der Workshop begann und wir wurden in die richtigen Kajak-Paddel-Techniken eingewiesen. Und dann ging es auch schon los. Unsere Tour war eine Mittelstrecke mit spritzigen Wildwasser- Stellen, Brücken, Felsen, tief hängenden Ästen und einer Bootsrutsche, was diese Strecke zu einem echten Abenteuer machte! Auch zu zweit in einem Kajak zu sitzen, Steuermann zu sein und im Gleichtakt zu paddeln, ist gar nicht so einfach, wie es immer aussieht. Teamwork ist hier

Spiel ohne Grenzen 2013 gefragt! Tatsächlich ist auch nur ein Boot gekentert – wobei die Schuld bei einem hinterhältig unter der Wasseroberfläche lauerndem Stein zu suchen ist. Manch anderer ist dagegen bei den Temperaturen sogar freiwillig eine Runde schwimmen gegangen oder hat sich mutig den unerwarteten Wiesent-Treibsänden gestellt. Gegen 16 Uhr kamen wir alle wohlerhalten am Endpunkt an, mit tüchtigem Muskelkater in den Armen. Nachdem wir vor der Abfahrt in unsere trockenen Klamotten geschlüpft sind und uns noch einmal mit Leckereien gestärkt haben, sind wir ziemlich erschöpft wieder zurück nach Heroldsberg gefahren – ein paar Jugendliche sogar mit einem neuen Hobby. Text: Jasmin Wagner, Jugendreferentin

Rückblick der Jugend auf das Sommerfest Nach etlichen Jahren im Regen, fand dieses Jahr das Sommerfest der Gemeinde St. Matthäus Heroldsberg endlich einmal wieder unter strahlendem Sonnenschein statt. Nach einem schönen Gottesdienst, während dem unsere neuen Konfirmanden in der Gemeinde Willkommen geheißen wurden, ging es sofort weiter mit der Jugendaktion für die Konfis. Diese Stationenarbeit wird Ihnen aus Sicht der Jugendlichen von unseren Konfi-Reportern Lara und Franzi vorgestellt: „Auf dem Sommerfest der Gemeinde führten die Konfirmanden 3 Workshops durch. Im ersten Workshop war das Ziel, ein rohes Ei in Pappbecher, Servietten und Zeitung einzupacken, damit es einen Sturz aus dem Fenster überlebt. Alle Gruppen schafften es, die Eier so zu verpacken, dass sie den Sturz überlebten. In einem anderen Workshop bastelten wir kleine Hefte aus Tonpapier, Schleifen und viel Farbe. Darin können wir unsere Erlebnisse und Erinnerungen von unserer Konfirmandenzeit sammeln. Im letzten Workshop ging es darum, uns bei einem Spiel besser kennen zu lernen. Wir haben uns Bälle zu geworfen, wobei wir immer den Namen des anderen sagen mussten.“ Sofort nach den Workshops haben das Jugendteam und ich unsere Beachbar aufgebaut und das erste Team eingearbeitet. Passend zu den heißen Temperaturen haben wir leckere, frisch zubereitete Cocktails verkauft. Einen White Chocolate Colada, einen Ipanema und den EJH Spezial. Im Schichtwechsel konnten wir den Barbetrieb bis zum Ende des Gemeindefestes anbieten.

Ein Dankeschön geht an all unsere kauffreudigen Kunden und die großzügigen Spenden. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an den Festausschuss und alle fleißigen Helfer, die uns unterstützt haben, die Bar zu planen und die unseren Pavillon und die schicken Bartresen für uns aufgebaut haben! Nachmittags ging es dann los mit einem Hip- Hop Workshop für Kinder, den Dani, eine echte Hip Hop Tänzerin, durchgeführt hat. Auch hier berichten Ihnen unsere rasenden Konfi-Reporter Robin und Fabian: „Um 14.00 Uhr gab es einen Hip-Hop Kurs für 7- bis 12jährige. Sieben tanzbegeisterte Mädchen nahmen das Angebot wahr. Es war nur eine Stunde Zeit für einen ganzen Tanz! Also mussten sich die Mädchen die zum Teil schweren Tanzschritte schnell einprägen und einüben. Sie tanzten ununterbrochen und die Stunde verging wie im Flug. Dann war es soweit, der Auftritt sollte jede Minute losgehen. Die Mädchen stellten sich in der ausgemachten Reihenfolge auf und dann ging es los. Vor dem Publikum auf der Mitmach-Bühne tanzten sie so, als hätten sie den Tanz schon ewig gekannt.“ Um 17 Uhr neigte sich dann das ausgelassene Gemeindefest dem Ende zu. Da jedoch alle tüchtig beim Aufräumen angepackt haben, konnten wir schon bald zufrieden, aber sehr erschöpft nach Hause gehen. Text: Die rasenden Konfi-Reporter Lara und Franzi, Robin und Fabian und Jugendreferentin Jasmin Wagner

Am Sonntag, den 27. Juli war es wieder einmal soweit… Die Region Ost lud Gemeindeteams aus Ost und auch aus der Region Mitte-Nord zum großen Spieleevent ein. Diesmal drehte sich alles um Harry Potter und seine Zaubererwelt und die Mannschaften zeigten im „magischen Turnier der Meister“ wahrlich ihre Meisterschaft. Das Vorbereitungsteam, hauptsächlich die Regionaljugendkammer Ost, hatte nicht Mühen und Nerven gescheut und unglaubliche Spiele auf die Beine gestellt. Ebenso unglaubliche Leistungen vollbrachten auch die Spielteams. Schon im Vorfeld mussten die Teams als Anmeldevoraussetzung ihr Köpfchen unter Beweis stellen. Aus chaotischen Silbenhaufen galt es einen Lösungssatz zu formen, der zur Anmeldung diente. Vor Ort wurde natürlich als Lieblingsspiel von Harry Potter Quidditch gespielt, es gab einen Kampf mit der Peitschenden Weide unter der Erdgold gesammelt wurde, tief ins Denkarium eingetaucht, wurden Gedankenschätze hervorgeholt und mit verrückten Klatschern wurde versucht, Dosentürme zu Fall zu bringen. Magische Fahrräder waren mit von der Partie und natürlich durfte auch der sprechende Hut nicht fehlen.

Abgeschlossen wurde der Spielereigen wie immer mit einer Schauspiel-Performance, in der Harry Potter und seine Freunde in neue andere Welten disapparierten. Magisch oder manchmal auch schummrig im Kopf wurde einem auch vom Wetter, die Hitze waberte über das Gelände des Jugendhauses Arche, aber schöne alte Bäume und genügend Wasser von außen und von innen sorgte dafür, dass sich alle wohlfühlten und wir ein tolles Sommerfest feiern könnten. Besonders feiern konnte dann am Ende das Gastgeber Team. Die Mitspieler aus Zabo holten diesmal den Spiel ohne Grenzen Pokal, den sie sich schon lange erseht hatten und krönten damit ihre langjährige Ausdauer. Herzlichen Glückwunsch, Ihr wart Spitze! Spitze waren auch alle anderen Teams und natürlich vor allem die Jugendlichen und Erwachsenen der Regionaljugendkammer, die diesen Tag vorbereitet haben, die vielen Helfer und Schiedsrichter, die uns unterstützten und die Gemeinde Zabo auf dessen Außengelände wir uns austoben konnten. Vielen Dank! Wer sich noch mehr Bilder von Spiel ohne Grenzen oder anderen Veranstaltungen der Regionen Mitte-Nord und Ost ansehen möchte findet diese unter www.ejn-mno.de Text: Regina Miehling, Regionaljugendreferentin Regionen Mitte-Nord und Ost


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antenne 4 | 2 0 13 | Reg i o n e n | West

Die Bosnienkiste stellt sich vor

Jagd auf Mr. und Mrs. X! Die lange Spielenacht

Herzlich willkommen im Nürnberger Süden

Hallo! Cool, dass Du mich gefunden hast! Ich stehe im Mitarbeiterladen der Evangelischen Jugend Nürnberg und bin gut gefüllt mit einer Menge Infos und Materialien. Was Du mit mir machen kannst? Erst einmal anschauen. Oje, das Kabel da an der Seite, das ist meine Baustelle. Sie steht für die vielen Baustellen in Bosnien1). Meine Bestücker/innen haben in Jajce so manches Kabel aus der Wand hängen sehen. So, jetzt mach mich auf! Und? Überrascht? Ich hoffe es, denn nicht umsonst bin ich so schwer! Du findest in mir einen dicken Ordner, der voll ist mit Infos zum Land Bosnien-Herzegowina, zur Jugendarbeit des Omladinski Centars (OC) in der wunderschönen Stadt Jajce und vielen, vielen Anregungen zu diesem Projekt für Kinder und Jugendliche.

Gleichzeitig beginnt in St. Peter und im Prodekanat Nürnberg – Süd Dekan Christian Kopp seinen Dienst. Lieber Christian Kopp, wir begrüßen Sie herzlich und wünschen Ihnen für Ihr neues, vielfältiges Aufgabenfeld Gottes Segen, begeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die passende Portion Gelassenheit!

Wenn Du mich ausleihen willst, um z.B. Konfis einen Einblick in das Projekt zu geben, dann empfehle ich Dir die landestypischen Black Stories zum Einstieg. Nach ein paar Infos zu Land und Leuten seid Ihr fit für das Brettspiel „Jugendhäuser für Bosnien“. Wem gelingt es, trotz widriger Bedingungen die meisten Treffpunkte für Jugendliche aufzubauen? Sehenswert sind auch die unterschiedlichen Originale, die meine Erbauer/innen direkt aus Jajce importiert haben: eine Ikone, die zusammen mit dem Rosenkranz und dem Gebetsteppich etwas über die religiöse Prägung im Land erzählt; ein Stift aus einer Patronenhülse, der an den Bürgerkrieg vor etlichen Jahren erinnert und die Sehnsucht nach friedlichem Zusammenleben wachhält oder ein landestypisches Kaffeeset, das auch ausprobiert werden darf! Außerdem findest Du in mir viele Fotos, Filmdokus, ein Planspiel, bewährte Rezepte für bosnische Spezialitäten, einen Andachtsvorschlag und manches mehr. Ich freue mich, wenn Du nun auf den Geschmack gekommen bist und mich bald einmal ausleihst: für ein Projekt in Deiner Schulklasse oder Deiner Gemeinde, für einen Jugendgottesdienst oder, weil Du selbst einen Einblick in die Partnerschaftsarbeit der Region West bekommen willst. Zu buchen bin ich über Barbara Gruß, Tel. 0911-214 2325, west@ejn.de 1)

Die Evangelische Jugend Nürnberg, Region West, hat seit 2008 eine Partnerschaft mit dem OC in Jajce. Seither gab es mehrere Jugendbegegnungen und zahlreiche Aktionen, mit denen wir die Arbeit des OC unterstützen. Das engagierte Mitarbeiterteam dort ist auf Spenden angewiesen, damit es die wichtigen Angebote für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellen kann. Ziel ist es, jungen Menschen eine positive Einstellung zu ihrer Zukunft in ihrem Heimatort ermöglichen und sie auf ihrem Weg zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu begleiten.

Die große Liebe? - Der Konvent mit Herz

Eine mysteriöse Drohung hat die Südstadt, insbesondere die Christuskirche erhalten. Unbekannte, sich selbst als Mr. und Mrs. X bezeichnend, wollen der Christuskirche schaden. Um was es sich genau handelt, wollten die beiden nicht verraten, aber sie fordern alle Ehrenamtlichen der Südstadt heraus, sich auf die Jagd nach ihnen zu machen. Dieses mysteriöse „Spiel“, bei dem die beiden mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß gejagt werden können, soll am Freitag, den 15.11. 2013 statt finden. Damit die Jagd nach Mr. und Mrs. X auch gelingt, wird man in verschiedenen Spielen darauf vorbereitet, erhält eine Verpflegung und auch für das geistliche Wohl ist gesorgt. Und wer mag, kann sich nach hoffentlich erfolgreicher Jagd in den großen Brettspielepool der Kirchengemeinden Markus, Christuskirche und Lichtenhof begeben und die Nacht zum Tag machen! Wir wünschen gutes Gelingen und vor allem viele Konventsteilnehmer, die sich dieser Herausforderung stellen werden! Text: Emil Drexler, Jugendreferent

„Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ – so heißt ein Musikstück aus den 60er Jahren. Doch was ist eigentlich Liebe? Ist denn alles nur Sexualität? Was ist platonische Liebe? Was mache ich, wenn sich zwei Freizeitteilnehmer ineinander verlieben? Fragen über Fragen. Wir wollen uns ein Wochenende lang diesem Thema nähern und nachfragen, warum häufig bei diesem Thema gekichert wird. Wir laden dich herzlich zu diesem Wochenende ein. Der Konvent wird vom 01.-03. November 2013 in Iphofen stattfinden. Also nicht lange überlegen und anmelden. Die Informationen bekommst du bei Jugendreferentin Barbara Gruß oder Armin Röder. Dein Konventsteam Miriam, Iris, Kristina, Igor, Andreas und Armin


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a ntenne 4 | 20 13 | Fach b ere ich e | LUX Junge Kirch e

antenne 4 | 2 0 13 | Fa ch bere i ch e | O ffene Kinder- und J ugendarb eit | G em einden Lang was ser

Auszug des Logbuches der Verandering

Kinderfreizeit Wunsiedel

Zusammen - Alleine leben in Langwasser Mittwoch der 7. August, 6:00 Uhr 20 müde Piraten in Spe machen sich in 3 Bussen auf in ein Abendteuer. Ziel: Bremerhaven. Nach der Ankunft um 15:30 Uhr wird das Schiff, die Verandering (holländisch für „Veränderung“), von den Landratten in Augenschein genommen und die Kajüten werden skeptisch inspiziert. Das Bekanntmachen mit der vierköpfigen Mannschaft verläuft fröhlich und friedlich. 18:00 Uhr: Nach einem knappen Abendbrot ist es schon Zeit ins Bett zu gehen, da Skipper Marco vorhat, nachts um 3 in See zu stechen.

Donnerstag der 8. August, nachts um 3 Den unausgeschlafenen jungen Seglern macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Zu starker Wind – Segeln nicht möglich – Ab zurück ins Bett! 9:00 Uhr: Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es ab durch die Schleuse auf die große, weite Weser. Die Neulinge erhalten erste Segelinstruktionen. Gegen 16:00 Uhr wird in einem kleinen Fischereihafen angelegt. Ein erstes Sonnenbad an Deck dient der Erholung vor dem Abendessen. Danach wird der Plan vom Vorabend wiederholt: Früh ins Bett!

Freitag der 9. August, 3:15 Uhr Auf dem stockdunklen Deck finden sich Mannschaft sowie Laiensegler ein und erwarten die Anweisungen des Skippers. Was für das ungeschulte Auge ein herrlich, buntes Lichtermeer ist, zeigt uns die Straßen der See und leitet uns sicher auf die Nordsee. Während Romantiker noch den Sonnenaufgang auf sich wirken lassen, werden unter Deck schon die hungrigen Mäuler gestopft. Inzwischen wird die Angelegenheit immer schaukliger. Zunehmende Seekrankheit

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schlägt sowohl Landratten als auch Besatzung aufs Gemüt. Umso ausgelassener wird die Stimmung an Bord als der Zielhafen am Horizont erscheint. Doch eine fehlende Boje erschwert unserem Skipper das Leben. Das Schiff läuft auf Grund! Unlösbares Problem? Für uns nicht! Seemann Timo steigt todesmutig ins Beiboot und beginnt mit voller Kraft gegen den Bug des Schiffes zu steuern. Ein großer Ruck wird erwartet, doch ein kleiner Stubbs genügt und die Verandering ist frei. Kurz darauf wird angelegt. Im weiteren Verlauf der Woche verbessern sich die Segelkenntnisse der Piraten, durch Ansteuern mehrerer Häfen entlang der Weser, enorm. Immer wieder lauscht die Mannschaft Impulsen und Bibelgeschichten rund ums Thema „Meer“.

Sonntag der 11. August Schlechtes Wetter macht ein Auslaufen unmöglich. Dafür erwartet die Landratten ein weiteres Highlight: Das Klimahaus in Bremerhaven. In mehreren Räumen erleben sie ein buntes Klima, von – 20°C mit Eis, bis hin zu +35°C im Wüstensand. Eine tolle Erfahrung.

Dienstag der 13. August, Tag der Abreise Fieberhaft wird über und unter Deck geschrubbt und gewienert. 1. Mart Manu erwartet ein blitzeblankes Schiff! Zwei millionenschwere Yachten verzögern unsere Abreise durch heimtückisches Belagern unserer Anlegestelle. Nach einem Abschied von der Crew ziehen die Segler wieder gen Heimat. Gegen Mitternacht kommen die nun Wetter und See erprobten nicht-mehr-Landratten in der Jugendkirche an. Das Verlangen nach Wind, Wellen und der Freiheit des Meeres bleibt noch lange in den Herzen der Abenteurer bestehen. Text: Matrosen Janika Eck und Selina Sievers

Keine Eltern, die nörgeln, dass man sein Zimmer aufräumen soll, die einen früh aufwecken oder die einkaufen und etwas zu Essen kochen. Einmal von daheim ausziehen und mit seinen Freunden so leben wie man es selbst gerne möchte. Dieses Angebot nahmen 12 Jugendliche aus den vier Gemeinden Langwassers an, um auszuprobieren wie es ist, mit 14, 15 und 16 Jahren auf eigenen Füßen zu stehen. Dank des schönen Wetters konnte man den Garten ausgiebig für Wasserbombenexperimente, Pool- und Wasserschlacht nutzen, welche allerdings auch das Haus mit unter Wasser gesetzt hat. Die Abende und Nächte wurden oft mit Wehrwolfrunden und anderen Gesellschaftsspielen verbracht oder geselligem beisammensitzen. Doch es gab auch Schwierigkeiten. Die erste Herausforderung bestand darin, sich mit einem festen Budget selbst zu ernähren. Eine schnelle Erkenntnis war, dass sich Fast Food zwar einfach organisieren lässt, aber das Geld schnell weg ist. Eine weitere Frage des Alltags im Gemeinschaftsleben lautet: „Wie viel Rücksicht ist möglich und nötig?“ oder in anderen Worten: „Ist es um 11:00 Uhr noch zu früh um laut zu sein, wenn andere nebenan noch schlafen?“ Am Ende gab es die üblichen Probleme beim Aufräumen, wenn es heißt den Dreck weg zu machen, den man gar nicht selbst erzeugt hat. Doch wir konnten alle Freitagnachmittag, nach einem gemeinsamen Abschlussgrillen, ein sauberes Haus verlassen. Im Großen und Ganzen eine gelungene Aktion die nach Wiederholung schreit. Text: Philipp Förster, Jugenddiakon der vier Gemeinden in Langwasser

Auch dieses Jahr veranstaltete das Evangelische Stadtteilhaus LEO eine inklusive Sommerfreizeit für Kids. Dabei fuhr Anfang August ein netter bunter Haufen von 12 Kindern zwischen 8 und 11 Jahren für vier Tage mit uns Betreuern in eine Jugendherberge in Wunsiedel am Rande des Fichtelgebirges. Sowohl regelmäßige LEO-Besucher, als auch Kinder von außerhalb waren mit von der Partie. In Wunsiedel erwartete uns ein tolles Programm; an jedem der vier Tage gab es ein neues Highlight, das die behinderten Kinder ebenso ansprach, wie die Nichtbehinderten. Gleich montags am ersten Abend fand eine aufregende Nachtwanderung statt, die uns zu einer alten Ruine führte. Am nächsten Tag tobten sich alle richtig aus im Felsenlabyrinth, das sich super zum Herumklettern eignete. Still sitzen war dann nachmittags bei der Greifvogel-Flugshow angesagt, was uns aber bei dieser spannenden Vorstellung überhaupt nicht störte. Die Falkner führten mit ihren Vögeln ganz tolle Kunststücke vor und erklärten uns, wie sie den Vögeln beibringen, für sie auf die Jagd zu gehen. Am Mittwoch ging´s dann mit Jürgen, einem ortskundigen Erlebnispädagogen, in ein nahe gelegenes Wäldchen zum Walderlebnistag. Von ihm erfuhren wir, wie man in der Wildnis möglichst gut zurechtkommt und wie lange ein Mensch ohne Wasser und Essen auskommt. Gemeinsam bauten wir ein Lager, schnitzten Speere und spielten Waldmemory. Anschließend durften wir sogar eine tiefe Schlucht auf einem Seil überqueren und versuchten, mit einer Lupe oder einem Feuerstein und einem Schlageisen Feuer zu machen. Doch das war nicht alles: Am Abend spielten wir das Chaos-Spiel, bei dem alle nochmal ordentlich zu rennen hatten, um ihrer Gruppe einen Punktevorsprung zu verschaffen. Zum Ausklang dieses spannenden Tages gab es dann noch ein gemütliches, kuschelig warmes Lagerfeuer mit Liedern, Schokobananen und Stockbrot. Am Ende fielen die Kinder müde ins Bett und konnten nachts richtig gut schlafen. Viel zu schnell war die Zeit mit dieser tollen Gruppe vorbei. Am nächsten Morgen wurden die Busse schon wieder für die Rückfahrt beladen. Doch zuvor nutzten wir noch einmal das kinderfreundliche Jugendherbergsgelände samt Spielplatz, um uns auszutoben. Nach dem Mittagessen und einer begeisterten Rückschau auf die vier Tage steuerte unsere Gruppe hoch zufrieden Nürnberg an. Es war eine super Freizeit! Text: Christine, Lorenz, Laura und Johann


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a ntenne 4 | 20 13 | Fach b ere ich e | O ffen e Kin der- un d J ugen darb e i t | FSD - Fre i w i l l ige Soz ia l e Dien ste

Die Vision

Der Alterssimulationsanzug „GERT“

Ein Logo für die Aktion Buntstiftung Im Frühjahr fand an der Konrad-Groß-Schule ein spannender Logowettbewerb für die Aktion Buntstiftung statt. Die Klassen 6g und 9g der Konrad-Groß-Schule beteiligten sich daran. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wurden dabei von zwei Kunstlehrerinnen betreut. Es entstanden zum Teil sehr detailreiche und aufwendige Logos. Am Schulfest am 28. Juni wurde das Ergebnis präsentiert und die Preise verliehen. Der erste Preis ging an Denis Akbulut aus der Klasse 6g für seinen sehr geometrischen Entwurf. Die beiden zweiten Preise bekamen Ivana und Steven (beide aus der 9g). Die Preisträger konnten sich über Eintrittskarten ins Palm Peach freuen. Alle anderen Teilnehmer bekamen einen Einkaufsgutschein für die Buntstiftung und eine Eintrittskarte fürs Nordostbad. Der Verkauf von Schulmaterial zum Schulbeginn sollte die Premiere des neuen Logos werden. Doch es kam anders als geplant. Die Buntstiftung braucht für ihre Arbeit Spenden. Daher wurde in diesem Jahr ein Spendenaufruf gestartet, der auch an die vielen Kandidaten und Kandidatinnen der anstehen Wahlen ging. Frau Wöhrl (CSU) kündigte ihren Besuch zum Verkaufstermin am 16.9. an. Jetzt musste umgeplant werden: eine personelle Verstärkung wurde gebraucht, Essen und Getränke bereitgestellt sowie eine kleine Ausstellung zusammengestellt werden. . In der ummöblierten Kidsgarage warteten selbstgebackene und gekaufte Leckereien, Getränke, der neue Flyer, Buttons und Plakate auf die Kunden, Helfer, Kooperationspartner (evang. Gemeinde St. Lukas, kat. Gemeinde Allerheiligen, KGS, nob) und die Kandidatin. Der Aufenthaltsraum in der Kidsgarage war gedrängt voll, als Frau Wöhrl einen Scheck über 3000,- Euro der Emanuel-Wöhrl-Stiftung überreichte. Außerdem gab es Emanuel-Taler. Damit können Familien, die einen Nürnberg-Pass besitzen, kostenlos eine Vorstellung der jungen MET (Kooperation des Stadttheaters Fürth und des Theaters pfütze) besuchen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die großzügige Unterstützung. Da es bei der Buntstiftung, wie es sich für einen gut sortierten Schreibwarenladen gehört, auch Hausaufgabenhefte in allen Farben gibt, lag für die Kandidatin ein Hausaufgabenheft in der passenden Parteifarbe parat. Dort konnten alle, die an den beiden Verkaufstagen gekommen waren die ‚politischen Hausaufgaben’ für die Kandidatin eintragen. Das Heft wurde dann zugeschickt.

Der Alterssimulationsanzug GERT bietet die Möglichkeit, die typischen Einschränkungen älterer Menschen auch für Jüngere erlebbar zu machen. Er besteht aus einzelnen Komponenten. Durch deren Zusammenwirken kann ein Effekt erzielt werden, welcher den Einschränkungen der sensomotorischen Fähigkeiten im Alter sehr nahe kommt. Insbesondere der altersbedingte Gang und das veränderte Greifvermögen werden mit dem Alterssimulationsanzug GERT sehr realistisch nachgebildet. Aber auch die gesteigerte mentale Belastung und die zunehmende Bewegungsunsicherheit werden durch den Alterssimulationsanzug GERT nachvollziehbar. Wer den Alterssimulationsanzug GERT ausprobiert hat, versteht die Verhaltensweise älterer Menschen besser.

Der U18-Song Refrain Heute bin ich aufgewacht, da kamen sie zu mir Und sagten, ab jetzt wirst du uns alle regier’n. Ich war überrascht, aber cool fand ich’s schon, Ich lehnte mich zurück und sah die Vision. Heute bin ich aufgewacht, da kamen sie zu mir Und sagten, ab jetzt wirst du uns alle regier’n. Ich war überrascht, aber cool fand ich’s schon, Ich atmete durch und begann die Mission.

[Marco]

U18-Wahlen in Nürnberg und sie sind doch politisch!

Der Alterssimulationsanzug GERT ist deshalb in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften aber auch in der Entwicklung seniorengerechter Produkte sehr gut einsetzbar. An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Dr. med. S.A. Filz, Dr. med. W. Swoboda et al.) wurde die Wirksamkeit der Alterssimulation in der Ausbildung von Medizinstudenten untersucht. Es wurde nachgewiesen, dass die Empathie für ältere Menschen mittels Alterssimulation gefördert wird. Als Lehr- und Lerninstrument ist die Wirksamkeit somit bewiesen. Die Freiwilligen Sozialen Dienste -Nordbayern (FSD) haben in den letzten Jahren in ihrer Seminararbeit sehr gute Erfahrungen mit diesem Anzug gemacht und besitzen seit einiger Zeit nun selbst einen GERT. Er ist Teil des Materialpool der EJN und kann ausgeliehen werden über: 0911/214-2394 (Uwe Schmidt FSD) und 0911/214-2391 (Regina Grünauer, bzw. Cristina Exposito-Blanco FSD) Infos und Kontakt: fsd@ejn.de Weitere Infos unter: www.Alterssimulationsanzug-GERT.de Ausleihgebühr: € 10.-/Tag, € 30.-/Woche, ggf. zuzüglich Versandkosten. Eine ausführliche Erklärung und Einweisung in Aufbau und Wirkweise ist selbstverständlich und es kann auch eine pädagogische Begleitung zur geplanten Aktion angeboten werden.

Zwei Tage vor der Landtagswahl und eine Woche vor der Bundestagswahl haben die Kinder und Jugendlichen in Deutschland ihre Stimme abgegeben und fiktiv den deutschen Bundestag gewählt. Diese Möglichkeit haben in diesem Jahr so viele Jugendliche wie noch nie zuvor wahrgenommen: in ganz Deutschland beteiligten sich über 194.000 Jugendliche unter 18 an den Wahlen. Dazu mussten sie ein U18-Wahllokal aufsuchen, in dem sie sich über die Parteien und deren Programme informieren konnten (z.B. mit Hilfe des Wahl-O-Maten) und wo sie dann in einer Wahlkabine ihr Kreuzchen auf einem fast echten Stimmzettel machen konnten. Eines der Nürnberger U18-Wahllokale befand sich in Langwasser im Jugendhaus Martin-Niemöller. Dort beteiligten sich 36 junge Menschen an der Wahl. Das dortige Wahlergebnis spiegelt die Diskussion wider, die im Anschluss mit den anwesenden Politikerinnen und Politikern aus Nürnberg geführt wurde. Auch dort konnten „Die Piraten“ punkten. Den Jugendlichen vor Ort brannten besonders die Themen Legalisierung von Cannabis, Polizeigewalt und Hilfen für Griechenland unter den Nägeln. Fast zwei Stunden diskutierten sie – teilweise recht emotional und voll bei der Sache – das Für und Wider, erzählten von ihren persönlichen Erfahrungen und konnten deutlich die unterschiedlichen Positionen der Parteien-VertreterInnen erfahren – von Politikverdrossenheit keine Spur! Der Song, der im Vorfeld der U18-Wahl von jungen Besuchern des Jugendhauses Martin-Niemöller getextet wurde, und die damit verbundene thematische Auseinandersetzung, zeigt, welche tollen Visionen junge Menschen haben und ist einmal mehr ein Signal: Gebt den Kindern und Jugendlichen mehr Macht! Text: Dorothee Petersen, Evangelische Jugend Nürnberg / EJSA Bayern e.V. Referentin für Gesellschaftspolitische Jugendbildung Kontakt: d.petersen@ejn.de

Text: Karin Maindok, Initiatorin

Text: Uwe Schmidt, Referent bei den Freiwilligen Sozialen Diensten/FSD

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antenne 4 | 2 0 13 | Fa ch bere i ch e | G esellschaf t p olitische J ugendb ildung

Heute morgen kamen sie und sie sagten zu mir, Ab heute wirst du die ganze Erde regieren. Na gut, ich will genug Nahrung für jeden, Denn ab heute sollen alle Menschen gut leben Und gutes Geld für ihre Arbeit kriegen, Dann könnten sie vielleicht auch mal in den Urlaub fliegen. Frieden auf der Welt, keiner muss mehr flieh´n Wir arbeiten zusammen, die Menschheit ist ein Team. Schule ab 9, darauf würd ich mich freuen Und jeder Schüler weltweit würde dies nicht bereuen. Schonender Umgang mit Ressourcen der Umwelt Ab jetzt zählt Respekt und nicht nur das schnelle Geld!

Refrain [Timo] Heute morgen kamen sie und sie sagten zu mir, Ab heute wirst du ganz Deutschland regieren. Alles klar, wir schalten die Atomkraftwerke ab, Denn mit erneuerbaren Energien wird der Strom nicht knapp. Wir investieren einmal 5 Millionen Euro Und bau’n davon in jedem Jugendhaus ein Studio. Viele Jugenddiscos - auch wir wollen mal ausgeh’n Und nicht bei minus 20 Grad in der Kälte stehen. Aktionen und Sport in jedem Ort, Um was zu erleben muss keiner mehr fort. Mehr Ausflüge und Praxis, nicht nur Theorie, Und Lernen hätte sofort mehr Magie.

Refrain [Nathalie] Heute morgen kamen sie und sie sagten zu mir, Ab heute wirst du ganz Nürnberg regier’n. Ok, ich will mehr Sitzplätze und Bänke Und für regnerische Tage mehr Unterstände. Saubere Spielplätze in jedem Stadtteil, Mehr Skateparks und Bmx-Bahnen wär‘n auch geil. Mehr Fahrradwege – Autos sind gefährlich Und durch die ganze Stadt laufen, ist sehr beschwerlich. VGN-Tickets - ab jetzt zum halben Preis, Damit jeder fahren kann, nicht nur der reiche Kreis. Es gibt mehr Beleuchtung für die Wege unserer Stadt, Auf dass keiner mehr auf dem Heimweg Angst hat.


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a ntenne 4 | 20 13 | Aktu e l l es – Hinwe i se | So ph ie Sch o l l

Irgendwie kenne ich das: Musik hören um abzuschalten, Abstand zu gewinnen, um aus dem Kopf in den Bauch zu kommen und neu zu merken, was mich gerade innerlich beschäftigt

Sophie losgelöst So wie die Musik für Sophie eine Tür in das eigene Innere ist, so findet sie immer wieder auch draußen in der Natur und beim Sport zu sich. Sie ist leidenschaftliche Schwimmerin und die Berge haben es ihr angetan, vor allem im Winter zum Skifahren: „Die vier Tage, die wir im Gebirge waren, waren natürlich fabelhaft. Wir haben sonntags eine große Tour gemacht, über Gemstal- und Hochalpenpass. …Es waren lauter leichte Hügelwellen, über die wir fuhren, und ich bin nach jeder ein Stück geflogen. Bis wir daheim waren, sah man alle Sternbilder ganz klar. Gell, jetzt habe ich dir den Mund ganz wässrig gemacht. Mir ist er es auch und ich freu mich, dass ich noch mal darf.“ (Brief an die Schwester Elisabeth, 1940)

antenne 4 | 2 0 13 | A ktue lles – Hinwe i se | Mitarb eiterladen | Literatu r tip p s

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Das hätte Luther heute interessiert Comics sind im Mitarbeiterladen eher eine Seltenheit. Deshalb stellen wir Euch dieses Mal zwei Hefte hier auf dieser Seite und eins auf Seite 17 vor. Alle drei erzählen das Leben Martin Luthers auf unterhaltsame Art und Weise. Außerdem stellen wir euch noch ein Arbeitsbuch vor, das sich mit der spannend Entwicklungen des Christseins beschäftigt und viele nützliche Werkzeuge für die eigene Gemeindewerkstatt enthält.

Für den Einsatz in Gruppenstunden oder Quizspielen eignet sich Der Anschlag in Wittenberg. Das Heft enthält vierzig witzig gezeichnete Rätselbilder rund um Martin Luther und die Reformation und passt gut für einen spielerischen Einstieg in das Thema.

Unsicherheit

Sophie Scholl – Widerstand in der NS-Zeit Wer heute etwas zu sagen hat und möchte, dass es viele mitbekommen, der twittert, postet, stellt einen Clip auf Youtube ein. Damals waren es Flugblätter… Während des Wintersemesters 1943 verteilte die „Weiße Rose“, eine kleine studentische Gruppe, Flugblätter an der Münchner Uni um auf die menschenverachtende Ideologie des Naziregimes aufmerksam zu machen. Hans und Sophie Scholl werden dabei am 18.2.43 beobachtet, verhaftet und zum Tode verurteilt. In diesem Herbst heften wir uns an die Spuren Sophie Scholls. Hinter der glorifizierten Widerstandskämpferin wird auf den zweiten Blick eine junge Studentin mit vielseitigen Interessen sichtbar, die angesichts der Herausforderungen ihrer Zeit für sich einen Weg sucht. Nicht so viel anders als bei dir und bei mir heute ist ihre Suche damals ein Sichherantasten, ein innerer Prozess mit Höhen, Tiefen und Stolpersteinen. In Sophies Tagebücher wird manches davon greifbar. Beim Durchblättern sind mir vor allem drei Dinge aufgefallen.

Sophie steht auf Musik Am Abend vor ihrer Festnahme schreibt Sophie an ihre Freundin Lisa Rempis: „Liebe Lisa! Ich lasse mir gerade das Forellenquintett vom Grammophon vorspielen. Am liebsten möchte ich da selbst eine Forelle sein. … Oh ich freu mich wieder so sehr auf den Frühling. Man spürt und riecht in diesem Ding von Schubert förmlich die Lüfte und Düfte und vernimmt den ganzen Jubel der Vögel und der ganzen Kreatur… „ Musik ist für Sophie Unterhaltung, aber zugleich mehr als das. Sie notiert für sich: „Ein Wort, das von der Seele nicht erlebt wird, ist ein totes Wort, und ein Gefühl, das nicht der Schoss eines Gedanken ist, ist vergeblich. Musik aber macht das Herz weicht, sie ordnet seine Verworrenheit, löst seine Verkrampftheit,… ganz still und ohne Gewalt macht Musik die Türen der Seele auf.“ (Tagebucheintrag, 1942)

Neben solch erfüllten, heiteren Momenten stehen die Augenblicke in denen das Gefühl Verantwortung übernehmen zu wollen, aber auch die Angst und eigene Unsicherheit wie das angesichts der politischen Situation gehen kann, schwer auf Sophie lasten. „Manchmal graut mir vor dem Krieg und alle Hoffnung will mir vergehen. Ich mag gar nicht dran denken, aber es gibt ja bald nichts anderes mehr als Politik, und solange sie so verworren ist und böse, ist es feige sich von ihr abzuwenden. ..Ich glaube, ich wäre sehr viel froher, wenn ich nicht immer unter diesem Druck stünde- ich könnte mit viel besserem Gewissen anderem nachgehen. So aber kommt immer alles andere erst in zweiter Linie… Ich kenne kaum eine Stunde, in der nicht einer meine Gedanken abschweift. Und nur in einem winzigen Bruchteil meiner Handlungen tue ich, was ich für richtig halte...“ (Briefe an ihren Verlobten Fritz Hartnagel, 1940)

In ausdrucksstarken farbigen Zeichnungen veranschaulicht Martin Luther in Wort und Bild sachlich die wichtigsten Stationen aus dem Leben des Reformators. Es spiegelt die Stimmung rund um die Reformationsbewegung lebendig wider, weil die unterschiedlichsten Menschen in Luthers Umfeld zur Sprache kommen. Der Band eignet sich zur Veranschaulichung oder für einen ersten Vorgeschmack, wenn man sich mit Martin Luther beschäftigen will. Hintergrundinformationen sind hilfreich, um manche Details einordnen zu können. Text: Regina Miehling, Regionaljugendreferentin Regionen Mitte-Nord und Ost

Manchmal - nicht immer - nimmt Sophie in ihrer Unsicherheit Zuflucht im Gebet. Es beginnt sie zu tragen, auch wenn ihre Unsicherheit sich auch hier nicht vollständig auflösen lässt: „Mein Gott, ich kann nichts anderes als stammeln zu Dir. Nichts anderes kann ich als dir mein Herz hinhalten…ich bin so tot und stumpf oft….Wie dürrer Sand ist meine Seele, wenn ich zu dir beten möchte, nichts anderes fühlend als ihre eigene Unfruchtbarkeit. (Tagebucheinträge 1942) Blickt man nur ein wenig tiefer, wird aus der Widerstandskämpferin ein Mensch wie du und ich. Mich bringt das dazu neu über mich selbst nachzudenken. Wo komme ich bei mir selbst an? Was schafft mir inneren Raum? Was schenkt mir Kraft und was Entscheidungsmut? In diesem Sinn: Herzliche Einladung zu allen Veranstaltungen zu Sophie Scholl im Herbst! Veranstaltungen: siehe Flyer auf der Pinnwand. Literaturtipp: Hans Scholl und Sophie Scholl - Briefe und Aufzeichnungen, hrsg. Inge Jens, 2005 Sophie Scholl - die letzten Tage, hrsg. Fred Breinersdorfer, 2005 Filmtipp: Sophie Scholl- die letzten Tage, Regie: Marc Rothemund, 2005

Mitarbeiterladen, eckstein, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 214 23 25, r.miehling@ejn.de

Noch mehr Literatur-DVD-Tipps In England ist es eine breite Bewegung, die Kirche und christlichen Glauben neu in die Alltagswelt der Menschen bringen will. Nun wagt ein junges Netzwerk auch in Deutschland “fresh expressions” neue Ausdrucksformen von Kirche zu gestalten. Unterstützt wird die Kooperationsplattform “fresh X” in Deutschland von Kirchenleitungen und -bezirken, CVJMs, Netzwerken, Gemeinschaftsverbänden und freien Werken. Gemeinsam geht es darum kirche. erfrischend.vielfältig zu leben. Diese DVD zeigt zahlreiche Beispiele aus ganz Deutschland und liefert dadurch innovative Ideen und inspirierende Anregungen für die eigene Arbeit vor Ort. Auch Bilder und Konzept aus LUX – Junge Kirche Nürnberg sind Teil der DVD.

Text: Daniela Mailänder, Redaktionsleitung antenne Text: Kerstin Voges, Hochschulpfarrerin, ESG Nürnberg

Kirche verändert sich. Oder sie hat den Menschen nichts mehr zu sagen, vor allem der jüngeren Generation. Das ist überall auf der Welt so. Aufmachen ist ein farbig gestaltete Arbeitsbuch. Es hält Begegnungen einer Reise fest, die eine internationale Arbeitsgruppe, in Deutschland, Indonesien und Tansania gemacht hat und dabei entdeckt hat, dass die kreativsten Projekte und spannendsten Entwicklungen des Christseins oft am Rand der Kirchen zu finden sind - oder sogar außerhalb. Das Buch enthält viele nützliche Werkzeuge für die eigene Gemeindewerkstatt: Fragebogen, Bibelarbeiten, Gebete, Bilder sowie Grundsätzliches zu Evangelium und Kultur.

3E: echt – evangelisch – engagiert. Die neue Zeitschrift will kirchlich Engagierte vernetzen, Ideen für die Gemeindearbeit geben und innovative Modelle und neue Initiativen innerhalb der EKD vorstellen. Für alle, denen ihre Kirche am Herzen liegt...


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a ntenne 4 | 20 13 | Aktu e l l es – Hinwe i se | I n fo rma ti on en

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antenne 4 | 2 0 13 | A ktue lles – Hinwe i se | Informationen

Das aktuelle Programm 21.09.2013 – 20.00 Uhr Allmächd Knud

Gottesdienste

Gottesdienst 19:30 Uhr LUXUSSo, 20.10.2013 um Lichtring eXtra 18 Uhr Lichtring + So., 17.11.2013 um Lichter 18 Uhr Nacht der So., 24.11.2013 um -Gottesdienst ity un 18 Uhr Comm So., 15.12.2013 um st: Licht der Welt 22 Uhr Gottesdien Di., 24.12.2013 um

05.10.2013 – 20.00 Uhr Heike Blum und Ingeborg Taube Krimilesung und Lesezeichen-Aus stell

ung

n

Veranstaltunge

a DEPWALKA live Uhr DOPEWALKA ak 21 um 13 oll .20 .10 Fr., 25 ungen Sophie Sch 13 Theatervorstell 20 11. 9. ., Sa – 11. Mi., 6. ag 10 Uhr Workshopt Sa., 16.11.2013 um stechnik) ng ltu sta ran Ve b, ht Clu (Improtheater, Fig s 19 Uhr eil ., 23.11.2013 um jew Fr., 22.11. und Sa d Soundcheck 4/2 Soundcheck 4/1 un LUX 20:30 Uhr Electro : Fr., 6.12.2013 um Feierwehrkapell´n Uhr Altneihauser :30 19 um 3 01 2.2 Sa., 7.1 Weihnachtslesung nterbreak 19 Uhr We love Wi Sa., 14.12.2013 um .de

w.lux-jungekirche

nen unter ww Weitere Informatio

12.10.2013 – 20.00 Uhr Latente Talente Kaiserschnitt im Treppenhaus 13.10.2013 – 16.00 Uhr Latente Talente Kaiserschnitt im Treppenhaus 19.10.2013 – 20.00 Uhr Allmächd Knud 07.11.2013 – 19.00 Uhr Jörg Baesecke „H Papier.Krieg“ Biografisches Pap ier-Theater 16.11.2013 – 20.00 Uhr Allmächd Knud 14.12.2013 – 20.00 Uhr Weihnachtsshow von und mit Allm

ächd Knud

Karten können im i-punkt unter Tel. 0911 214 2140 oder www.keck.ejn.de reserviert werd en. KECK – kultur im eckstein, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg Theatereingang: Ellbogengäßchen Ansprechpartner: Jugendkulturrefe rent Jürgen Blum, Tel. 0911 214 23 27, j.blum@ejn.de

Gedenkweg zu r Reichspogro mnach Am 9. Novembe r 2013; 18:00 Uh Treffpunkt : Stra r, ße der Mensche nrechte am Kornmarkt

Der Gedenkweg zur Reichspogro mnacht führt an storisch relevant hie Punkte der Er in nerung in Nürn Sachinformatio be rg. nen auf der eine n Seite stehen lyr und persönliche isc he Texte gegenübe r, die präsent we lassen, was in de rden r Nacht vom 9. au f den 10.11.1938 geschah. Der Ge denkweg findet seinen Abschlus Hans-Sachs-Pla s am tz, wo einst die Ha uptsynagoge de jüdischen Bevö r lkerung Nürnbe rgs stand. Die Isr elitische Kultusg aemeinde ist eing eladen dort das disch (Totengeb Kadet) zu sprechen . Veranstalter: Ev angelisches Deka nat Nürnberg, Ka kirche, Reformi tholische Stadterte Kirchengeme inde St. Martha, Jugend Nürnberg Evangelische (EJN), Bund der Deutschen Katho (BDKJ), Evangelis lischen Jugend che Studierende ngemeinde Nürnb erg(ESG)

t

impressum antenne – Magazin der Evangelischen Jugend Nürnberg Herausgeber: Evangelische Jugend Nürnberg, eckstein, Burgstr.1-3, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 214 23 00 – Fax 0911 214 23 02 – ejn@ejn.de – antenne@ejn.de Redaktion: D.Mailänder, B. Gruß, I. Braun, D. Flachenecker, S.Fiedler, F.Gunsenheimer Fotos: Barbara Gruß, Jasmin Wagner, Jim Albright (S.17); über sxc.hu: Bruno Sersocima (S.12), Ricardo Migliani (S.16); über pixelio.de: C. Nöhren (S.30), Sabine Meyer (S.30); über flickr.com: Thomas Leuthard (S.4), Kara Harms (S.8), Amy the Nurse, Emma Craig, Steven Damron, macinate, Christopher Sessums, Daniel Oines, hobvias sudoneighm, JD Hancock, marc falardeau, fotologic, Pete Birkinshaw, Tim Regan, Steven Damron, rachellynnae©, Lena, kleuske (alle S.11), Paolo (S.13), Mick Boyle (S.14), Leland Francisco (S.23), barockschloss (S.28 und 30); über photocase.de (S.10); Layout: Stefanie Fiedler Cover-Layout: Stefanie Fiedler - Coverfoto: shutterstock.de Druckerei: Druckwerk Nürnberg, gedruckt auf 60%-Recycling-Papier. Auflage: 2.100 Exemplare Das Magazin antenne richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Jugend Nürnberg. Es ist ein Organ der politischen Bildung des Jugendverbandes. Artikel, die mit dem Namen des Verfassers oder der Verfasserin gekennzeichnet sind, müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.


a ntenne 4 | 2013 | Zum Sch l u s s

.. Jugend ist wie..ein Most... Der lasst sich nicht halten. Er muss vergaren und uberlaufen.


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