2013
Der nordostbayerische Steingarten 2013
FEBRUAR
Die Minerallagerstätte ist ein Garten, aus dem wir unseren Bedarf an anorganischen Rohstoffen, die wir für unseren Alltag benötigen, decken. Sie sind meist derb, staubig und selten von attraktiver Gestalt. Auch Kartoffeln, Spinat und Kohl, die wir in unserem Gemüsegarten anpflanzen, sind nicht sehr attraktiv und eignen sich nicht als Zierpflanzen. Man legt aber einen Garten nicht nur an, um sich mit Gemüse und Obst zu versorgen, sondern auch das Auge braucht Nahrung. Farbe und Form sind die Aufbaustoffe und Vitamine für Seele und Gemüt. Sie kann man nur in einem Steingarten ernten. Der nordostbayerische Steingarten bietet all diese mineralischen Aufbaustoffe für die Sinne. Gönnen Sie sich eine Kur!
Der strahlige Oxi-Beraunit (Fe5.75Mn0.25 (PO4)4(OH)4·6(H2O)) ist ein komplex zusammengesetztes wasserhaltiges SekundärPhosphat, das aus anderen Phosphaten entstand, wenn Sauerstoff ungehindert Zutritt zu den in der Tiefe gebildeten primären Phosphaten hatte. Das zweiwertige Eisen (Fe) und zweiwertige Mangan (Mn) werden zum dreiwertigen Eisen und Mangan oxidiert. Dieser Vorgang erfolgt in der Verwitterungszone in den oberflächennahen Teilen der Lagerstätte. Die wohl bekannteste Phosphatanreicherung, wo primäre Phosphate in Oxi-Beraunit umgewandelt wurden, findet sich im Feldspat-PhosphatPegmatit von Hagendorf-Süd in der Oberpfalz. Bildbreite 10 mm, Hagendorf Süd
2013 FEBRUAR
Harald G. Dill
www.druckkultur.de
Prof. Dr. habil. Harald G. Dill wurde 1949 in Marlesreuth bei Nai-
Die Oberpfälzer Flussspat-Anthologie Späthling Druck & Medien . Ruppertsgrün 6 . 95163 Weißenstadt . Telefon 09253 9 77 10-0 . Telefax 09253 9 77 10-10
la geboren, wo sein Vater Lehrer an der örtlichen Volksschule war. Von 1960 bis 1969 besuchte er das Schiller-Gymnasium in Hof/Saale. Nach seinem Wehrdienst bei der Artillerie in Weiden/Opf. studierte er 1971 Geologie, Mineralogie, Geographie und Lagerstättenkunde an den Universitäten
„Bunte Steine“ prägen die Region und ihre Menschen um den Wölsenberg
Würzburg, Erlangen und der RWTH Aachen. Nach seinem Geologie-Diplom in Würzburg und seiner Promotion in Mineralogie an der Universität Erlangen war er ein Jahr in der Bodenkunde an der Universität Bayreuth tätig. Seit 1982 lehrt er an den Universitäten Mainz, wo es sich habilitierte, und in Hannover, wo er an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in der technischen Mineralogie und Sedimentologie tätig ist. Seine Arbeitsgebiete umfassen die Mineralogie, die angewandte Sedimentologie und die Rohstoffforschung/-suche sowie die Ausbildung ausländischer Geowissenschaftler in Geologie und Mineralogie, die ihn auf alle fünf Kontinente führte. Neben der Militär- und Fliegergeschichte interessiert sich der Autor besonders für Bergbau und Archäometallurgie mit Schwerpunkt Nordostbayern. Weitere Hinweise zum Autor finden sich unter: www.hgeodill.de
Bodenschätze waren schon seit Jahrhunderten die Basis einer wirtschaftlichen Entwicklung, die das Gesicht der Oberpfalz bis heute geprägt hat. Seit dem Beginn des Abbaus von Bleiund Silbererzen bereits im 15. Jahrhundert war es insbesondere der Flussspat, Druckvorstufe dessen Verwendung zur Herstellung von Offsetdruck Flusssäure und deren Folgeprodukten Buchbinderei zu einer vielfältigen bergbaulichen Lettershop und Druckveredelung industriellen Entwicklung geführt hat. In mehr als ein Dutzend Gruben wurde dieser für die Industrie so wichtige Rohstoff gewonnen, der sich auch durch eindrucksvolle Kristallstrukturen und unterschiedliche Färbungen auszeichnet und daher wegen seiner Schönheit in keiner Mineraliensammlung fehlen darf. Für alte Bergleute, Heimatfreunde, Historiker, Mineralogen und Geologen, aber auch für interessierte Lagerstättenkundler stellt diese Anthologie eine Fundgrube dar.
Berthold Weber Dipl.-Ing. (FH) Berthold Weber, Jahrgang 1959, in Weiden/Opf. geboren ist seit 40 Jahren begeisterter Mineraliensammler. Sein Sammlungsschwerpunkt
ist
regional
18,20 € info@spaethling.de ISDN 09253 9 77 10-88
Nordostbayern
(Wölsendorfer
Flussspat-
revier, Pegmatitgebiet Hagendorf-Pleystein) und Systematik weltweit. Bert-
320 Bilder auf 312 Seiten Fadenheftung mit Hardcover-Umschlag im Format 17 x 24 cm Das Buch ist über den Buchhandel und den Verlag erhältlich!
Bank VR-Bank Marktredwitz BLZ 781 600 69 Konto 7 823 630
Unternehmen Heinz Späthling e. Kfm. Ident-Nr. DE 134 204 556 AG Hof/Saale, HRA 3701
ISBN: 978-3-942668-01-9
hold Weber ist Gründungsmitglied der VFMG-Bezirksgruppe Weiden und
Ruppertsgrün 6 95163 Weißenstadt info@spaethling.de Telefon 09253 - 9 7710-0 Fax 09253 - 9 7710-10
heute deren Webmaster (www.vfmg-weiden.de), pflegt aber auch eigene Internetseiten (www.berthold-weber.de). Weitere Hobbys: Judo (Schwarzgurt, III. Dan), Fotografie, Teichwirtschaft und Computertechnik.
ISBN: 978-3-942668-09-5
FEBRUAR
JANUAR
01
Die nördliche Oberpfalz besitzt viele Pegmatite. Es sind Gesteine, reich an großen Feldspäten, gut erkennbaren Glimmern und Quarz, der in unterschiedlicher Form und Farbe auftritt. Diese Gesteine waren lange Zeit ein geschätzter Rohstoff für die heimische keramische Industrie. Pegmatite, die aus heißen Schmelzen entstanden sind und mit den weithin bekannten Graniten verwandt sind, enthalten auch heute noch sehr geschätzte Sondermetalle wie Lithium, Cäsium oder Beryllium. Das wichtigste Trägermineral für das Element Beryllium ist das Silikat Beryll (Be3Al2Si6O18). In der Oberpfalz ist das Mineral weit verbreitet, wenn auch nicht in abbauwürdigen Konzentrationen. Die grünen langgestreckten Prismen des Berylls sind gut entwickelt im Pegmatit von Püllersreuth bei Windischeschenbach in der Oberpfalz. Sie haben sich sehr früh während der Intrusionsphase der Pegmatite vor mehr als 300 Millionen Jahren ausgeschieden. Bildbreite 15 cm, Püllersreuth bei Windischeschenbach
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FEBRUAR
02
Wer kennt sie nicht die schweren dunkelgrauen Bleiplatten. Sie dienen zum Beschweren und sie halten die radioaktive Strahlung vom Menschen fern. Basis dieser Werkstoffe ist der graue Bleiglanz oder Galenit (PbS). Seine Schwefelanteile machen das Sulfid jedoch instabil, wenn Sauerstoff den Schwefel zu oxidieren beginnt. Über das Zwischenprodukt Anglesit (PbSO4) entsteht schließlich ein Mineral, dessen äußeres Erscheinungsbild mit den Bleiplatten nichts mehr gemein hat. Der Cerussit (PbCO3) weist mit seinen schlanken, z.T auch tafeligen Kristallen auf primäre Bleianreicherungen hin, die nicht selten abbauwürdige Silbermengen enthalten. Dies war der Fall auf den Ganglagerstätten bei Erbendorf in der Oberpfalz. Heute sind die Abbaue verschlossen, die Gänge nicht mehr bauwürdig. Auf der Halde der Grube „Hans“ kann man aber immer noch fündig werden. Bildbreite 18 mm, Erbendorf, Halde der Grube „Hans“
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FEBRUAR
MÄRZ
03
Minerale sind chemisch homogene Naturprodukte. Es kommt aber auch vor, dass sie eine Art Symbiose eingehen, wie man sie aus der belebten Natur kennt. Der Sammler oder Liebhaber wirft solche Mineralverwachsungen nicht weg, sondern er gibt ihnen meist wohlklingende Namen. Der „Eisenkiesel“ ist eine Verwachsung von zwei sehr bekannten Mineralien. Das Innenleben des Mineralaggregats wird vom Quarz bestimmt, der durch feinverteiltes Roteisen seinen rötlichen Farbton erhält. Überwachsen ist dieser rote Quarz, der, wäre er durchsichtig und farblos als Bergkristall angesprochen werden könnte, von blätterigem Hämatit. Die Mineralverwachsung ist nicht selten in den Flussspatgängen von Wölsendorf zu beobachten. Quarz (SiO2) ist ein „Hans Dampf in allen Gassen“. Er kann sich aus wässerigen Lösungen unterschiedlicher Temperatur und bei unterschiedlichen Drücken ausscheiden. Der begleitende Hämatit (Fe2O3) dagegen braucht Sauerstoff, damit das in ihm enthaltene dreiwertige Eisen sich nicht in das zweiwertige Eisen umwandelt. Man findet heute immer noch solche Mineralaggregate, z.B. auf den Grube „Ernst & August“ im Wölsendorfer Revier. Bildbreite 14 mm, Halde der „Grube Ernst & August“, Wölsendorfer Flussspatrevier
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APRIL
04
Man braucht nicht in das Reich der Pharaonen nach Ägypten zu reisen, um die Pyramiden zu sehen, man muss nur ins MikroMineralreich der Oberpfalz eintauchen und die Phantompyramiden des Flussspats/ Fluorit (CaF2) aus dem Kocherstollen des Wölsendorfer Flussspatreviers besuchen. Zahlreiche parkettartig angeordnete Würfel aus violettem Flussspat ergaben diese Pyramide, die oben von einem farblosen Flussspatwürfel gekrönt wird. Diese und ähnliche Verwachsungen sind in der „Oberpfälzer Flussspat-Anthologie“ von Dill & Weber (2012) beschrieben. Bildbreite 6 cm, Kocherstollen, Wölsendorfer Flussspatrevier
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Granat ist ein bekannter Schmuckstein, der in einer Vielzahl von Formen und Farben auftritt. Seine Bildung ist in der Oberpfalz meist mit der Gesteinsumwandlung in großer Tiefe, unter hohem Druck und Temperatur verknüpft (Gesteins-Metamorphose). Man findet ihn in Granat-Gneisen und in Granat-Amphiboliten. Das zur kubischen Kristallklasse gehörende Mineral erscheint nicht selten in flächenreichen Kristallen, die sich als Porphyroblasten von den anderen, die Matrix bildenden Mineralien, wie Glimmer oder Hornblenden gut unterscheiden lassen. Der Almandin (Fe3Al2(SiO4)3) ist ein sehr weit verbreiteter Granat. Meist tritt er nicht als reiner Eisen-Aluminium-Granat auf, sondern er enthält noch Magnesium, Mangan und Calcium in unterschiedlichen Mengen. Das Ausgangsgestein und die physikalisch-chemischen Bedingungen bestimmen, welche Zusammensetzung der Granat hat. Der 24-Flächner , das Deltoidalikositetraeder (Trapezoeder), vom Rehbühl bei Pleystein besticht nicht so sehr durch seine Farbe, sondern durch die Kristallmorphologie. Bildbreite 10 cm, Rehbühl bei Pleystein
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Der Ludlamit ((Fe1.8Mg0.9Mn0.3 (PO4)2·4(H2O) ist ein Phosphat, das neben Mangan und Eisen auch Magnesium einbauen kann. Dieser Ersatz im Gitter funktioniert jedoch nur, wenn die Nachbarn auch mitspielen und sich „zweiwertig verhalten“ und sich somit dem zweiwertigen Magnesium anpassen. Sauerstoff in zu großer Menge ist bei dieser „vertrauten Dreisamkeit“ nicht erwünscht. Das Mineral tritt deshalb in den Pegmatiten der Oberpfalz meist in einem reduzierenden Milieu auf. Im Verwitterungsbereich findet man dieses Mineral nicht. Bildbreite 8 mm, Hagendorf-Süd
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JULI
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Kolbeckit (ScPO4·2(H2O) )ist ein tiefblaues seltenes Scandium-Phosphat, das erstmals für Nordostbayern nahe der Trutzhofmühle in einem Aplit bei Pleystein gefunden wurde. Scandiumminerale sind sehr selten in Pegmatiten anzutreffen. Das Element ist heute als Hochtechnologie-Metall sehr gesucht. Es bildet sich in einem intermediären Stadium zwischen den primären und sekundären Phosphaten. Bildbreite 3 mm, Pleystein-Trutzhofmühle
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AUGUST
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Aus dem schwarzen Bleierz mit Bleiglanz entwickelt sich unter dem Einfluss von Sauerstoff und dem allseits vorhandenen Kohlenstoff das Weißbleierz, der Cerussit (vgl. „Februar“ dieser Kalender). Wenn die Phosphatgehalte genügend hoch sind, kann sich auch das Grünbleierz bilden, das aus dem Mineral Pyromorphit (Pb5(PO4)3Cl ) besteht. Die „Pyromorphit-Tönnchen“ stammen aus dem Haldenbereich der Grube „Hans“ in Erbendorf. Das Grünbleierz kommt jedoch nicht nur in den obersten Verwitterungszonen dieser Ganglagerstätte vor, sondern auch in bleiführenden Feldspat-Sandsteinen bei Tanzfleck. Die Oberpfälzer Feldspatsandsteine im Vorland, die der Trias angehören, enthalten lokal sehr viel Blei und führen sowohl Weißbleierz als auch Grünbleierz. Bildbreite 7mm, Erbendorf, Halde der „Grube Hans“
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SEPTEMBER
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Strengit (Fe(PO4)·2(H2O)) ist ein für die Oberpfälzer Phosphat-Feldspat-Pegmatit typisches Mineral, das auf Grund seines dreiwertigen Eisens im Gitter sehr spät im Bereich der frühen Verwitterung in Erscheinung tritt. Voraussetzung für das Auftreten dieses Phosphates ist nicht nur ein oxidierendes Milieu, sondern reichlich Eisen und Phosphor. Beide Elemente findet man auch in den Oberkreide-Eisenerzen des Reviers von Auerbach. Die kugeligen Strengitaggregate stammen aus dem Pegmatit Hagendorf-Süd. Bildbreite 6 mm, Hagendorf-Süd
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OK TOBER
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Topas (Al2SiO4(F,OH)2) ist ein fluorhaltiges Silikat, das anders als der Flussspat/Fluorit, mit dem Primärrohstoff für Fluor, nicht in Gängen, sondern in der Spätphase der Granitintrusionen auftritt. Fluor ist ein hochmobiles Element, das in eine Vielzahl von Glimmermineralien eingebaut wird, aber auch bei sehr hohen Konzentrationen im granitischen Magma eigenständige Minerale wie Topas, der durchaus Edelsteinqualität aufweisen kann, bildet. Die farblosen bis blassblauen Minerale sitzen in Drusen im Granit. Im Fichtelgebirge ist besonders der jüngste Granit, der „Zinngranit“ reich an Fluiden gewesen und damit prädestiniert als ein Wirtsgestein für Topas. Dieses Mineral ist meist nur an ganz besonderen Stellen im Granit anzutreffen und deshalb nicht leicht zu finden. Da das Mineral gegenüber Verwitterungseinflüssen sehr resistent ist und eine größere Dichte als die umgebenden gesteinsbildenden Minerale Feldspat, Quarz und Glimmer (..die drei vergess ich nimmer“) im Granit aufweist, wird es als Seife in Bachläufen, die sich in den „Zinngranit“ einschnitten, angereichert. Die Topasprobe stammt aus dem anstehenden Granit des Kastl-Bruchs bei Leupoldsdorf. Bildbreite 9 mm, Kastl-Bruch/Fuchsbau im Fichtelgebirge
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NOVEMBER
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Turmalin (NaFe3Al6(BO3)3Si6O18(OH)4) repräsentiert eine Mischkristallreihe unter den Bor-Silikaten. Das Mineral ist sehr weit verbreitet in Gneisen und in granitischen Gesteinen. Die eisenreiche schwarze Varietät wird als Schörl bezeichnet. Ähnlich wie das Fluor, das sich in der Spätphase der Granitentstehung anreichert und dort den Topas bildet, entwickeln sich in der Spätphase Turmaline, wenn die Borkonzentration sehr hoch ist. Dies gilt auch für die Restdifferentiate der Granite, die Pegmatite. Während der Schörl und der Mg-reiche Dravit, beides dunkelgefärbte Varietäten, in Nordostbayern sehr weit verbreitet sind und lediglich für Sammler von Interesse sind, führen Pegmatite z.B. in Brasilien auch blaue, grüne und rosafarbene Turmaline, die Edelsteincharakter haben und z.T. sehr gesucht sind. Der Pegmatit von Beidl bei Schönficht besitzt schön geformte Turmaline, aber keine Edelstein-Turmaline. Bildbreite 14 cm, Pegmatitgrube Beidl bei Schönficht
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DEZEMBER
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Die Oberpfalz konnte man einst zu den führenden Produzenten für Flussspat, der die Grundlage für die Flusssäureherstellung ist, zählen. Das Mineral Flussspat (CaF2) ist eine chemische Verbindung, die auch Seltene Erden-Elemente einbauen kann. Das Mineral umschließt Flüssigkeits- und Gaseinschlüsse und Mineralphasen der frühen Mineralisationen. In diesem Falle handelt es sich um Kupferkies/Chalkopyrit (CuFeS2) und Zinnober (HgS). Quecksilber ist auf den Gängen des Wölsendorfer FlussspatReviers nicht ungewöhnlich. Man kann das Mineral sogar in den Flusssanden der Naab finden, deren Nebengerinne sich in die Flussspatgänge eingeschnitten haben und dabei das Quecksilber in Form von Zinnober freisetzten. Es ist jedoch kein Anlaß zur Furcht vor einer Quecksilbervergiftung gegeben. Bildbreite 3 mm, Grube „Cäcilia“ im Wölsendorfer Revier
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