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Einführung
from Magazyn 17
by dariusz22
Sehr geehrte Damen und Herren,
die diesjährige Feier zum 100. Jahrestag der Schlacht von Warschau 1920 war aufgrund von Pandemiebeschränkungen außergewöhnlich. Trotzdem endete der Tag des hundertsten Jahrestages des Ausbruchs der Schlacht von Warschau mit der großen historischen Multimedia-Show „1920. Dankbarkeit der Helden“, organisiert im Nationalstadion in Warschau. Hubert Sargalski, ein junger Historiker vom Historischen Institut der Universität Potsdam, schreibt über die Bedeutung des Wunders an der Weichsel für ganz Europa – „der 15. August ist der Feiertag der Polnischen Armee, der Tag der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau Maria, ein symbolischer Jahrestag der entscheidenden Schlacht bei Warschau – einer der wichtigsten
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Jahrestage im Kalender jedes einzelnen Polen.“ 2020 war auch das Jahr des Heiligen Johannes Paul II. Joanna Trümner erinnerte in dem Artikel Papst in Deutschland an drei päpstliche Pilgerreisen nach Deutschland in den Jahren 1980, 1987 und 1996.
Die Sternstunde des päpstlichen Besuches in Deutschland war der Spaziergang mit Bundeskanzler Helmut Kohl durch das Brandenburger Tor am 23. Juni 1996. Der Papst fasste den Bundeskanzler bei der Hand und sagte: „Herr Bundeskanzler. Das ist ein großer Augenblick in meinem Leben. Ich, der Papst aus Polen, stehe mit Ihnen, dem deutschen Bundeskanzler, am Brandenburger Tor, und das Tor ist offen, die Mauer ist gefallen, Berlin und Deutschland sind nicht mehr geteilt, und Polen ist frei.“ Pontifex lautet ein päpstlicher Titel: „Brückenbauer. Ein Titel, der das Wirken von Papst Johannes Paul II. kaum besser beschreiben könnte. In den gut 26 Jahren seines Pontifikates hat Johannes Paul II. immer wieder Brücken gebaut, zwischen Konfessionen und Religionen, zwischen Völkern und Kulturen, zwischen Alten und Jungen. Er war ein Papst des unermüdlichen Dialogs“. – betonte Kardinal Karl Lehmann (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz). Im Jahr 2020 mussten die meisten Veranstaltungen der Polonia leider abgesagt werden. Eines der letzten Events war das Neujahrskonzert, bei dem die „Der Beste von den Besten“ - Statuetten verliehen wurden, die vom Vorstand des Polnischen Rates Landesverband Berlin an Personen vergeben werden, die sich aktiv für die Weitergabe und Erhaltung der polnischen Kultur und Tradition einsetzen und zu einem positiven Bild von Polen und der Polonia in der deutschen Hauptstadt beitragen. Dieses Jahr wurden drei Personen ausgezeichnet: Barbara Rejak, Vorsitzende des polnischen Schulvereins Bildung „Oświata“, Joanna Trümner, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle der Polonia, und Jacek Tyblewski, Leiter der Redaktion des polnischen Rundfunks COSMO sowie des internationalen Westdeutschen Rundfunkprogramms und des Radio Bremen in Zusammenarbeit mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Nach dem ersten Lockdown konnten wir im Sommer mit der Einhaltung eines sicheren Abstands für eine Weile zusammen sein, weshalb das traditionelle Herbstfest Spiel ohne Grenzen auf den Wiesen von Lübars stattfand. Im Herbst wurden die meisten Veranstaltungen online übertragen, wie auch das 8. EMiGRA-Filmfestival, das dieses Jahr neben der Berliner Edition in Warschau, Vilnius, Lemberg, London und Chicago stattfand. Für diese Art von Veranstaltungen stellte sich das Online-Format als eine Chance für die weitere Entwicklung heraus, da das Festival von rund 15.000 Menschen in ganz Deutschland über die Website vom SprachCafé Polnisch, dem diesjährigen Partner von EMiGRA, verfolgt wurde. Leider war 2020 sowohl für unsere Polonia in Deutschland als auch für die ganze Welt ein schwieriges Jahr. Viele Menschen sind von uns gegangen Joanna Trümner von der Geschäftsstelle der Polonia, Professor Jan Zierski ein weltberühmter Neurochirug, Robert Szecówka-Robs ein ausgezeichneter Zeichner und Karikaturist aus Hamburg, Professor Olav Münzberg ein Schriftsteller, polnischer Philologe und Mitbegründer mit Janina Szarek des „Teatr Studio“ am Salzufer sowie eine große Beobachterin des deutsch-polnischen Lebens, wenn auch unterschätzte Schriftstellerin Viktoria Korb. In der nächsten Ausgabe werden wir ein ganzes Kapitel den Erinnerungen unserer Landsleute widmen. Das Team vom Polonia Magazin kann sich noch nicht mit dem Verlust unserer guten redaktionellen Seele, einer wunderbaren Übersetzerin, selbstlosen und sozialen Aktivistin und eines Menschen mit einem großen Herzen - Joanna Trümner, die bei der Komposition dieser Ausgabe noch bei uns war, abfinden.
Erfreulicherweise gab es im vergangenen Jahr auch positive Akzente. Wir freuen uns sehr über den diesjährigen Erfolg bei der Wahl polnischer Frauen unter der Leitung von Joanna Szymańska zu den Integrationsräten in Nordrhein-Westfalen. Unsere langjährige Redaktionskollegin Sława Ratajczak aus Hamburg erhielt die Auszeichnung des Marschalls des Senats der Republik Polen, zu der wir ihr gratulieren. Und das „polnische Berlin“ erhielt zwei weitere Plätze – einen im Zusammenhang mit unserer Geschichte – eine Gedenktafel in Charlottenburg zum Gedenken an die Eroberung Berlins durch polnische Truppen und einen weiteren Ort, der Hoffnung auf bessere Zeiten gibt – in Berlin am Dorothea-Schlegel-Platz 18, ein symbolischer Baum der Polonia wurde gepflanzt – der Baum der Polonia.