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Unser Kaiser - Mandat des Himmels, Teil II

MANDAT DES HIMMELS, TEIL II. Unser Kaiser

Tugend war in der historischen Frühgeschichte Chinas der Maßstab aller Dinge. Die Gesetze des Himmels bestimmten Tugendhaftigkeit, Gut und Böse. Unter den frühen Herrschern gilt Ur-Kaiser Yáo 堯 (der Überlieferung nach 2353–2234 v. Chr.) als so tugendhaft, dass von ihm gesagt wurde, das Gute selbst sei in ihm wiedergeboren worden.

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Ur-Kaiser 堯 Yáo

Als allererstes lehrte Ur-Kaiser Yáo 堯 seinem Volk – seinen ihm vom Himmel anvertrauten Menschen – wie sie dem Himmel und den Gottheiten gegenüber Ehrerbietung und Respekt erweisen. Er lehrte sie alles, was die Menschen wissen mussten, um den Gottheiten gegenüber in angemessener Hochachtung und festem Glauben den notwendigen Respekt erweisen zu können. Denn ein Geschöpf, das gegenüber seinem Schöpfer respektlos ist, schließt sich selbst aus der Schöpfung und somit aus der Welt aus. So errichtete Kaiser Yáo Altäre, legte Gärten, einsame Haine und Wäldchen an, die den Menschen als Ort des Rückzugs, des Gebets, der heiligen Riten und feierlichen Zeremonien gegeben wurden. So erhielten seine Menschen die Möglichkeit, im notwendigen Respekt und in angemessener Hochachtung ihre Ehrerbietung gegenüber dem Göttlichen zu erweisen.

Kaiser Yáo gilt als Erfinder des himmlischen Spiels 圍棋 wéiqí, auch als Go-Spiel bekannt. Kaiser Yáo war mächtig, gütig, aufrichtig, nobel sowie zurückhaltend. Es war unmöglich seinen Ohren verbale Verlockungen verkaufbar zu machen.

Da Kaiser Yáo im Fleiß andere überstieg, mit Leichtigkeit alle überragte, war er nie beleidigt durch eine Aufdringlichkeit von irgendeiner Unzivilisiertheit, welche durch Ignoranz in seiner Gegenwart begangen wurde. Wenn es Ungereimtheiten zwischen seinen Untertanen gab, hörte er sich diese geduldig an, um dann selbst darüber zu richten. Mit seiner ausgeglichenen Stimme sprach er selbst den Urteilsspruch über die Übeltäter. Seine Geduld konnte nicht übertroffen werden und seine Hingabe und Aufmerksamkeit im Umgang mit allem nicht erschüttert oder bewegt werden.

„Wenn auch nur ein einziger Bürger hungert, ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, ich“ - Kaiser Yáo.

Es steht geschrieben: „Kaiser Yáo lebte in der Pflicht der Wohltaten; befolgte die Gebete, holte sich oft Rat bei den höchsten Gottheiten. Eitelkeit zertrampelte er unter seinen Füßen. Er gab sich selbst dem Fasten und den Gebeten hin, um seine Untertanen von Elend und Katastrophen zu bewahren; und er unternahm alles mit einer bewundernswerten, besonnenen Haltung.“

Kaiser Yáo war mit einer einzigartigen Weisheit gesegnet und so hießen ihn alle als die lebensspendende Sonne willkommen, denn er wurde von allen mit großem Verlangen erwartet, da die durstigen Felder sich nach Wolken und Regen sehnten[1], denn das Volk wusste, dass er die Naturgewalten befehligen konnte.

Die Legende besagt, dass – weil der Himmel zufrieden mit der selbstlosen und tugendhaften Herrschaft des Kaisers Yáo war – der Himmel die Gräser anwies, Ähren entstehen zu lassen, damit diese den Menschen als Nahrung dienen können.

Ur-Kaiser Yáo dankt ab

Was Kaiser Yáo betrifft, als die Zeit reif war, zog er sich in ein Wäldchen zurück. Dort, in der Kontemplation des Himmels und der himmlischen Dinge, wusste er, was er seinen Untertanen hinterlassen musste, damit sie später voll und ganz von ihm instruiert worden wa

„Wenn auch nur ein einziger Bürger hungert, ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, ich.“ – Kaiser Yáo

ren. Nicht nur in der Anlegung der Gärten und Wälder für ihre Gebete, sondern auch in der Bepflanzung und der Haushaltung, was auch immer für den Nutzen der Menschheit von Nöten war.

Als er aus seiner Einsamkeit heraustrat, brachte Kaiser Yáo seinem Reich eine bessere, ja eine neuere und gütigere Form, als es sie je zuvor gegeben hatte. Er führte die heiligen Riten durch, erbaute Tempel und opferte Gaben wie Nahrung und Wein.

Er schuf Gesetze sowohl zivile wie auch strafrechtliche und es wurden auf sein Geheiß mehrere Gerechtigkeits-Tribunale eingerichtet. So wurde es für alle Untertanen einfacher und die Herrschenden haben sie in voller Kraft bis zum heutigen Tag fortgeführt (heutiger Tag: 1669).

Die Nachfolge

Als es um seine Nachfolge ging, enterbte er seinen Sohn Danzhu, weil dieser ein Schwätzer und stur war, er konnte etwas sagen und etwas anderes tun, schauspielerte und war nur scheinbar tugendhaft; in Wirklichkeit war er jedoch boshaft.

Und so übergab Kaiser Yáo als er abdankte seine Herrschaft seinem Minister für Bildung, welcher von allen wegen seiner Fähigkeiten in hohen Ehren gehalten wurde. Später wurde dieser zum berühmten Ur-Kaiser 舜 Shùn, der ebenfalls für seine Tugenden in die Geschichte einging und unter den Chinesen hochgeschätzt wurde.

Zusammenfassend zeigte sich unser Kaiser Yáo in allen Dingen wie die Tugend sie fordert, mit einem solch natürlichen Ausdruck, wie wenn das Gute selbst in ihm geboren worden wäre. So erfüllte Kaiser Yáo das Land mit seinen gerechten und frommen Taten und bis in alle Ewigkeit wird man seiner gedenken, da er ein angesehener Heiliger unter den Chinesen ist.

Tugend – der Maßstab aller Dinge

Aus den historischen Zeugnissen wird eines deutlich: Die Chinesen gewichteten die Tugend mehr als alles andere. Je tugendhafter jemand handelte, umso höher stieg er im Ansehen und umso mehr wurde ihm der gebotene Respekt entgegengebracht. Eine Gesellschaft, die die Tugend an erste Stelle stellt, bringt ganz andere Formen mit sich. Denn jeder wusste dass Tugendhaftes und Gutes zu tun vom Himmel mit Segen belohnt wird und schlechte Taten, schlechte Folgen mit sich bringen werden. Jeder bemühte sich aus seinem eigenen Herzen heraus die Tugenden zu befolgen, weil die ganze Gesellschaft so war.

Der damalige Volksglaube, dass „jene, die tugendhaft sind, belohnt werden“ und dass gewiss „Bestrafung auf jene wartet, die schlecht sind“, war in den Herzen der Menschen tief verwurzelt. Im Gegensatz zum christlichen Glauben beziehen die Chinesen aus dem alten China dies nicht auf ein jüngstes Gericht in der fernen Zukunft, sondern „nur auf den heutigen Tag“, auf die Gegenwart, diese Tat, diesen Gedanken oder dieses Leben.

Zudem wurde die Tugend 德 Dé als etwas wirklich Existierendes betrachtet, als etwas das man sammeln oder verlieren kann.

Reichtum, eine hohe Stellung im Beruf etc. wurden als etwas angesehen, das auf das Sammeln von Tugend aus früheren Leben oder von den Vorfahren zurückzuführen ist. Armut, Krankheit, Katastrophen, Unglück und Kriege wurden auf das Fehlen von Tugend zurückgeführt.

Da die Menschen ganz natürlich den Gesetzen des Himmels folgten, der Herrscher sein Mandat des Himmels erfüllte, waren die Ernten reich, das Volk wohlhabend und alle führten ein erfülltes und glückliches Leben.

Quellen: • Zhuan Falun und andere Schriften von Falun Dafa • Historical essay endeavoring a probability that the language of the empire of China is the primitive language von John Webb, 1669 • A New History Of China von Gabriel Magalhes, 1688 • People who Shaped China, Stories from the History of the Middle Kingdom von New Epoch Weekly, 2018 • https://chinatxt.sitehost.iu.edu/Resources.html

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