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Die Notfallseelsorge Mannheim

Seit Ende der 90er Jahre arbeiten hauptberufliche und ehrenamtliche Seelsorger*innen in der Notfallseelsorge. Diese wendet sich hauptsächlich an die von einer Krise Betroffenen und ihre Angehörigen, ungeachtet ihrer Religion oder Weltanschauung. Die Alarmierung für den Einsatz mit traumatisierten, unter Schock stehenden Menschen (Angehörige, Hinterbliebene, Zeugen, Opfer, Ersthelfer, Einsatzkräfte) erfolgt über die Einsatzleitung; in Mannheim ist das die Leitstelle der Feuerwehr. Die Unterstützung durch die Notfallseelsorge ist für alle Menschen kostenlos. Sie finanziert sich aus der Kirchensteuer, aus Spenden und öffentlicher Finanzierung.

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In Baden-Württemberg waren im Jahr 2021 an die 1.306 Notfallseelsorger*innen tätig, viele davon im Ehrenamt. Diese gehören den verschiedenen Konfessionen und Religionen an und kommen oft aus den Rettungsdiensten, Polizei, Feuerwehr oder anderen Berufsorganisationen.

Die Notfallseelsorger*innen werden über die Leitstelle zu Menschen nach Hause, zu Unglücksorten oder auch zu Großschadensfällen gerufen.

Die Ausbildung der Notfallseelsorger*innen dauert ein Jahr und besteht aus zwei Ausbildungswochen, einer Hospitationsphase und Supervisionen. Notfallseelsorger* -innen müssen teamfähig und belastbar sein, soziale Kompetenz und die Fähigkeit zur Selbst- und Fremdwahrnehmung mitbringen, anderen Weltanschauungen und Glaubenswerten gegenüber offen sein und diese achten, sowie die Ausbildung in Notfallseelsorge erfolgreich absolviert haben.

In Mannheim hat die Notfallseelsorge auch vier ausgebildete muslimische Notfallseelsorger*innen im Team. Eine muslimische Notfallseelsorgerin berichtet von ihrer Arbeit: „Als ich letztes Jahr im März die Ausbildung in der Notfallseelsorge begann, war ich überglücklich. Im Zuge meiner Ausbildung zur muslimischen Klinikseelsorgerin im Jahr 2019 hatte ich zum ersten Mal von der Notfallseelsorge gehört, und da stand für mich bereits fest; das möchte ich machen!“ In der Not sind alle Menschen gleich, da spielt es keine Rolle, dass ich Muslima bin und ein Kopftuch trage. Die Menschen brauchen Trost und Beistand, ganz egal von wem.

Für die Notfallseelsorger*innen ist es wichtig, Menschen in der Krise beizustehen und ihnen zuzuhören. Die Dankbarkeit der Menschen nach einem Einsatz zu spüren, dafür lohnt es sich, auch schwierige, kaum aushaltbare Situationen zu ertragen. Und das schaffen wir im Team!

Carmen Kiefner-Schwind, Daniela Götz, Isabel Gurel

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