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Kulturland Genossenschaft

Gemeinsam Boden sichern für Biohöfe

Jeden Tag wird in Deutschland eine Fläche von 54 Hektar versiegelt. Herhalten muss dafür vor allem Ackerboden. Gleichzeitig entstehen an vielen Orten Solarparks und mit steigender Biogaserzeugung werden mehr Flächen für den Anbau von Energiepfl anzen genutzt. Die Folge: Es gibt immer weniger Flächen, die zur Lebensmittelproduktion genutzt werden können und das bei wachsender Weltbevölkerung und Nachfrage nach Nahrungsmitteln auf dem Weltmarkt.

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Vor diesem Hintergrund ist Ackerboden auch in Deutschland knapper und begehrter geworden, vor allem für außerlandwirtschaftliche, zahlungskräftige Investoren. Letztere investieren seit der Finanzkrise vermehrt in Boden und spekulieren damit, wodurch die Bodenpreise in Deutschland zusätzlich künstlich in die Höhe getrieben werden.

Mussten Landwirt*- innen im Jahr 2007 beim Flächenkauf im Schnitt noch 10.000 € pro Hektar zahlen, sind es heute circa 30.000 €, in vielen Regionen Bayerns sogar deutlich über 60.000€. Auch die Pachtpreise haben sich mehr als verdoppelt. Das wäre weniger dramatisch, wenn die Umsätze aller landwirtschaftlichen Betriebe im gleichen Maß gestiegen wären – sind sie aber nicht. Wer heute ein Stück Ackerland zur Bewirtschaftung kaufen möchte, kann dieses von den Erträgen aus der Ernte allein nicht zurückzahlen. Zumindest nicht bei einem nachhaltigen Umgang mit dem Boden. Nur mit dem die Böden auslaugenden Anbau von Mais für Biogasanlagen und großfl ächigen, hoch technisierten Strukturen können Betriebe damit eventuell noch gewinnbringend wirtschaften.

Besonders hart trifft die Bodenpreisentwicklung deshalb vor allem kleinere, regional eingebundene Biobetriebe sowie Junglandwirt*innen, die mit wenig Startkapital einen Hof übernehmen oder neu gründen wollen. Dabei sind es gerade vielfältige Biobetriebe und Nachwuchslandwirt*innen, die den Herausforderungen unserer Zeit wirklich etwas entgegensetzen wollen und können, indem sie klimaschonend arbeiten, die Biodiversität fördern und sich für ein gutes Leben auf dem Land einsetzen.

Die Kulturland Genossenschaft unterstützt sie dabei, indem sie mithilfe von Menschen aus dem Umfeld der Höfe Ackerland erwirbt und es diesen zu fairen Bedingungen eigentumsähnlich und lebenslang zur Verfügung stellt. Die Höfe verpfl ichten sich im Gegenzug dazu, die Flächen ökologisch zu bewirtschaften, zehn Prozent der Flächen dem Naturschutz zu widmen und sich durch regionale Vermarktung und soziales Engagement für die Gesellschaft zu öffnen, zum Beispiel, indem sie Schulklassen einladen oder einen Hofladen betreiben. So entsteht eine auf Solidarität basierende Gemeinschaft aus Bauern und Bürgern, die gemeinsam Verantwortung für den Boden übernimmt. Denn es reicht nicht, in der dramatischen Situation des Höfesterbens, des Artensterbens und Klimawandels darauf zu Hofgemeinschaft Vorderhaslach – unser neuer Partnerbetrieb in Bayern warten, dass Politik und Gesellschaft umsteuern. Indem wir selbst aktiv werden, können wir über die Kulturland eG Land sichern und es Bäuerinnen dauerhaft zur Verfügung stellen, die besonders sorgsam damit umgehen. Die Genossenschaftsanteile á 500 € sind nach fünf Jahren jährlich kündbar und werden bei Bedarf wieder ausgezahlt. Mit dem Kauf von 46 ha für die Hofgemeinschaft Vorderhaslach bei Hersbruck startet bald eine neue Hofkampagne in Bayern. Vom Kampagnenstart für diesen Hof erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe vom Spatz, Dranbleiben lohnt sich also. Neugierig geworden? Hier könnt ihr schon jetzt die Kulturland Genossenschaft unterstützen: www.kulturland.de/vombodenessen

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