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welt Das Magazin der Deutschen Welle 02— April 2010
200 Jahre Unabhängigkeit
Von Feuerland nach Tijuana
THE HEAT IS ON DER KLIMAWANDEL UND DIE MEDIEN
INTERNATIONALE KONFERENZ BONN, 21.-23. JUNI 2010 www.dw-gmf.de
MITVERANSTALTER
UNTERSTÜTZT DURCH
vorspann
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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Aufgabenplanung der Deutschen Welle für die Jahre 2010 bis 2013 ist auf den Weg gebracht. Wir haben sie dem Deutschen Bundestag vorgelegt, wie es das DW-Gesetz vorsieht. Unser Kernpunkt: die mediale Präsenz Deutschlands in der Welt stärken durch Unterstützung aller, die hieran ein originäres Interesse haben. Nicht nur die Politik, auch die Öffentlichkeit soll Einblick nehmen. Deshalb können auch Sie im Internet nachlesen, welche Strategie wir in den kommenden Jahren verfolgen wollen. Dies tun wir stets im Lichte der dynamischen Entwicklungen auf den internationalen Medienmärkten: Die Empfangstechnik wandelt sich rasant, unsere Zielgruppen weltweit passen ihre Mediennutzung an. Unsere Richtschnur: die finanziellen Ressourcen optimal einsetzen, damit unser Land medial nachhaltig präsent ist. Wir setzen daher klare Schwerpunkte – und schneiden unsere medialen Angebote auf unsere Nutzer und Partner in den jeweiligen Weltregionen zu. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist Lateinamerika. Viele Länder des Kontinents blicken auf
200 Jahre Unabhängigkeit zurück. Die Deutsche Welle hat ein umfassendes, multimediales Projekt aufgelegt, in dem die Menschen zwischen Feuerland und Tijuana zu Wort kommen. Mehr dazu in dieser Ausgabe. Im Blickpunkt steht auch Südafrika. Die Fußball-WM soll am Kap nicht nur dem Sport, sondern auch Wirtschaft und Gesellschaft einen „Kick“ verleihen. Die Deutsche Welle schult Medienschaffende aus aller Welt, damit sie als Video-Journalisten für ihre Heimatsender vom Geschehen rund um den World Cup berichten. Zu den Themen, die ganz oben auf der Agenda stehen, zählt der Klimawandel. Die DW hat unter anderem die Programminitiative „Global Ideas“ aufgelegt – Reportagen über herausragende Projekte. Welche Rolle Medien bei diesem Zukunftsthema spielen, darum wird es auf dem Deutsche Welle Global Media Forum im Juni in Bonn gehen. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre. Ihr Erik Bettermann
In dieser Ausgabe 04–05
nachrichten
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titel » Lateinamerika: Multimediaprojekt zum Bicentenario » Interview: Marc Koch » Partner: Appetit auf mehr » Meinung: Selbstbewusst auftreten
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spot
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partner
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» Afrika: Die mobile Revolution
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schlaglichter
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countdown » Akademie: VJs für WM 2010 » Buchtipp: Südafrika » Hintergrund: Grautöne im Regenbogen
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» Washington: Neues Museum » Porträt: Heinz-Kühn-Stiftung
20-21 profil » Deutschlandbild: Peter Craven
neue medien
vor ort » Belarus: Zuckerbäcker und Zensoren
30-31
zoom » Vorgestellt: Monika Jones
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Warum nicht mal anders
herum denken? Die DW stellt 50
Kreativer Klimakampf
Projekte zum Klimaschutz vor
Berlin – 50 Reportagen, fünf Kontinente, ein Thema: Mit einem multimedialen Reportageprojekt begleitet die Deutsche Welle den Kampf gegen den Klimawandel. „Global Ideas“ stellt herausragende Projekte vor und Menschen, die mit klugen Ideen für ein besseres Klima sorgen. Treibhausgase verringern, Artenvielfalt erhalten, natürliche Energie nutzen – von Laos über Senegal bis nach Brasilien: Ein internationales Team von Journalisten porträtiert für Global 3000 auf DW-TV vorbildliche Klimaschutzprojekte weltweit. Der Schwerpunkt liegt auf Schwellen- und Entwicklungsländern. In Mexico City zum Beispiel beginnt der Klimaschutz auf dem Dach: Bewohner der Arbeiter-Siedlung Heroes de Tecamac haben auf 1000 Häusern Sonnenkollektoren montiert. Damit wärmen sie ihr Wasser auf, sparen so Gas und schützen das Klima. In den nächsten Jahren sollen solche solaren Heizungen auf Zehntausenden weiteren Dächern stehen. Die Einwohner der philippinischen Insel Negro wollen gewappnet sein, wenn der Mee-
resspiegel steigt. Deshalb forsten sie ihre Mangrovenwälder auf – mit 390.000 neu gepflanzten Bäumen pro Jahr. Deren Wurzel-Dickicht schützt als lebender Damm vor Stürmen, Fluten und Erosion. Auch Wasserkraft in Honduras oder Solarkocher in Indien gehören zu den vorgestellten Projekten. Gefördert werden sie im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesumweltministerium. Noch bis Frühjahr 2011 zeigt DW-TV die mehr als 50 KurzReportagen. Zu sehen gibt es die auch online, ergänzt um viele Informationen vom ReporterTagebuch bis zum Hintergrundbeitrag. —— www.ideasforacoolerworld.org www.dw-gmf.de twitter.com/global_ideas
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Prima Klima-Fotos Bonn – Im Vorfeld des Deutsche Welle Global Media Forum vom 21. bis 23. Juni in Bonn sind alle Interessierten weltweit zu einem Fotowettbewerb aufgerufen. Unter dem Titel „Hot Shots – Your view on climate change“ werden Motive gesucht, die Folgen des Klimawandels oder Projekte zum Klimaschutz darstellen. Die Deutsche Welle veröffentlicht die Fotos im Internet. Ob schmelzende Gletscher oder Baumpflanzaktionen, der Klimawandel ist für viele Menschen weltweit ein Thema. Um dies zu dokumentieren, können (Hobby-)Fotografen in aller Welt ihre persönlichen Eindrücke per E-Mail an hotshots@dw-world.de schicken – spätestens bis 23. Juni. Unter den Einsendern verlost die Deutsche Welle einen iPod Nano (8 GB) sowie zwei iPod-Shuffle (2 GB). Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen, auch Banner für die Verlinkung des Wettbewerbs, gibt es im Netz. ——
02 Jojo auf Erkundungstour: Das Sprecherteam vor dem Kölner Dom
Film ab für Afrika
Deutsch lernen mit Jojo-Effekt
www.dw-gmf.de
Nairobi – Filme aus Afrika sind international wenig bekannt. Die Initiative „FilmAfrica!“ will das ändern. Das gemeinsame Projekt von Regisseur Tom Tykwer und der Deutschen Welle fördert afrikanische Filmemacher. Das Rezept: starke Bilder, authentische Geschichten und die Hilfe von erfahrenen Filmschaffenden. „FilmAfrica!“ kombiniert Medientraining und Produktion eines 90-minütigen Spielfilms. Im Spätsommer starten mehrere Workshops in Nairobi. Rund 60 Filmschaffende aus Kenia und angrenzenden Ländern lernen alles über Regie, Kamera, Produktion, Szenenbild, Ton oder Kostüm und Maske. Der Kurs für Drehbuch-Autoren läuft bereits. Wer in den Workshops am besten ist, arbeitet ab Oktober 2010 am nächsten „FilmAfrica!“-Projekt mit. „Es geht darum, einen afrikanischen Film aus Afrika zu machen und nicht einen Film über Afrika“, sagt Andrea Rübenacker von der DW-AKADEMIE. Finanziert wird das Projekt unter anderem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Talente entdecken, nachhaltig fördern und andere für die afrikanische Kultur begeistern, das seien die Ziele. „Mit Filmen kann man viele Menschen erreichen“, sagt Tykwer. Beim Pilotfilm „Soul Boy“ von Hawa Essuman, gedreht in Kibera, Nairobis größtem Slum, hat das bereits geklappt. Der Film begeisterte unter anderem das Publikum der Berlinale. Tykwer: „Wenn wir uns auf diesem Niveau halten, dann können wir den neuen Film auf der ganzen Welt zeigen.“ —— www.dw-akademie.de
Bonn – Sie kommt aus Brasilien, jetzt lebt sie in Köln. Jojo will hier studieren – und ist auf der Suche nach einer geheimnisvollen Internetbekanntschaft. Die junge Frau ist die Protagonistin einer neuen Videosoap für junge Deutsch-Lerner: „Jojo sucht das Glück“. Ab Mai wird jede Woche eine der 33 Folgen der neuen Telenovela im Netz zu sehen sein, auch als VideoPodcast im Abonnement. Zu den einzelnen Folgen gibt es Arbeitsblätter mit Grammatik und Übungsaufgaben. So können Deutsch-Lerner ihre Sprachkenntnisse vertiefen und Lehrer ihren Unterricht multimedial und abwechslungsreich gestalten. Hierfür stellt die DW online Tipps zur Verfügung. „Jojo sucht das Glück“ ist Teil der Kampagne „Deutsch – Sprache der Ideen“ des Auswärtigen Amts. Ziel ist es, die Verbreitung der deutschen Sprache im Ausland zu fördern. Der deutsche Auslandsrundfunk tut dies seit Jahrzehnten – mit journalistischen Angeboten auf Deutsch, in Radio, Fernsehen und Internet, und durch multimediale Sprachkurse. Seit 2005 gehört die Förderung der deutschen Sprache ausdrücklich zum gesetzlichen Auftrag der Deutschen Welles. —— www.dw-world.de/jojo www.dw-world.de/deutschkurse
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titel Der Weg ist das Ziel: die Reiseroute für das Multimediaprojekt „Von Feuerland nach Tijuana“
Tijuana
MEXIKO
Havanna KUBA
Cancun
Mexico-Stadt
Puebla Tepoztlan
Flores Guatemala-Stadt Intipuca NICARAGUA San Salvador EL SALVADOR Managua Solentiname Los Chiles Cartagena Finca San Rafael Caracas La Fortuna San José Mompos COSTA RICA Panama-Stadt VENEZUELA Medellin PANAMA Bogota
GUATEMALA
Galapagos
Orinokodelta
KOLUMBIEN Mitad del Mundo
Hacienda Limón ECUADOR
Iquitos BRASILIEN
Lima
PERU BOLIVIEN La Paz El Alto
Brasilia
Sucre
Salar de Uyuni Potosi Filadelfia CHILE
Loma Plata São Paulo Asuncion Gramado
Santiago de Chile
URUGUAY Canelones
Buenos Aires Temuco
ARGENTINIEN
Perito Moreno
Ushuaia
Puerto Williams
Montevideo
Rio de Janeiro
titel
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Fincas und Favelas Milongas und Mapuches Vier Reporterteams waren unterwegs in Lateinamerika, von der Südspitze bis zur mexikanisch-kalifornischen Grenze. „Von Feuerland nach Tijuana“, ein multimedial auf bereitetes Programmprojekt, ist das Ergebnis. Eine Hommage an einen Kontinent, auf dem 2010 zahlreiche Länder auf 200 Jahre Unabhängigkeit zurückblicken. Zwei Reisende erzählen: Matthias Kopp von der Südroute und Hanne Kehrwald von der Nordroute. Nach 15.000 Kilometern und endlosen Flugstunden kommen wir in Ushuaia auf Feuerland am Südzipfel Südamerikas an. Vier Wochen Zeit haben wir, um uns bis Rio de Janeiro hochzuarbeiten. Zum Team zählen Regisseurin Paula Rodríguez, unser chilenischer Tonmann und Kommunikations-Allrounder Nico Hammerschlag und der Autor dieser Zeilen, Matthias Kopp, Videojournalist – kurz VJ. Ushuaia ist ein kleines Städtchen inmitten eines gigantischen Naturspektakels: 3000-MeterSchneegipfel strecken ihre Gletschereiszungen in die mit Hunderten Inseln gesprenkelten Fluten des Beagle-Kanals, angestrahlt von der gleißenden antarktischen Sonne. Wie leben die Menschen hier? Im Grunde wie bei uns, stellen wir fest. Sie surfen im Internet, kaufen Markenklamotten und strampeln sich ab, damit ihre Kinder eine vernünftige Schulbildung bekommen. Als die Argentinier vor 200 Jahren ihre Unabhängigkeit von der spanischen Krone erkämpften, gab es Ushuaia noch gar nicht. Erst 50 Jahre später ließen sich englische Missionare nieder, um den Yamana-Indianern die christlich-europäische
Zivilisation einzutrichtern. Die Folge war der Untergang einer Jahrtausende alten Kultur. Wir chartern ein Motorboot, um über den Beagle-Kanal auf die benachbarte Isla Navarino zu fahren. Dort lebt die letzte Yamana-Indianerin, Cristina Calderón. Vor ein paar Jahren ist ihre Schwester Rosa gestorben, die Letzte, mit der sie sich in der Yamana-Sprache unterhalten konnte. Cristina empfängt uns freundlich in ihrem bescheidenen Holzhaus. Immer mal wieder bekommt sie Besuch von Fernsehteams, Touristen oder Ethnologen, die wissen wollen, wie man sich so fühlt als letzte Überlebende eines ausgestorbenen Volkes. Heute, mit 80 Jahren, denkt sie nicht gern an ihre Kindheit zurück. „Es war hart“, sagt sie, „immer im Boot, immer nass und hungrig.“ Draußen schneit es seit Tagen, Eiszapfen hängen von der Dachrinne und Cristina fragt sich, woher sie Brennholz bekommt, ohne bei der Stadtverwaltung betteln zu müssen. 3000 Kilometer nördlich von Feuerland: Buenos Aires. Wir wollen uns auf die TangoKultur konzentrieren, auch wenn einige Kollegen vor unserer Abreise meinten: „Warum
»Noch heute kämpfen Indianer für ihre Unabhängigkeit.«
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titel immer dieselben Klischees: Argentinien gleich Fußball und Tango?“ Aber der Tango ist eine Lebenshaltung und in Buenos Aires hochaktuell. Da gibt es die traditionellen Milongas, Tanzsalons, die von allen Altersgruppen und sozialen Schichten frequentiert werden. Aber auch moderne Ableger wie den Elektrotango, der mit Sampling, Videoprojektion und anderen Stilmitteln arbeitet.
Das Projekt Anlässlich der 200-jährigen Unabhängigkeit lateinamerikanischer Länder von der einstigen Kolonialmacht Spanien hat der deutsche Auslandsrundfunk in Fernsehen, Hörfunk und Internet ein umfangreiches Angebot aufgelegt – in Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Arabisch und weiteren Sprachen. Das Special Von Feuerland nach Tijuana lädt Zuschauer, Hörer und Nutzer weltweit zu einer multimedialen Reise von Feuerland, an der Südspitze des Kontinents,
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Gigantisches Natur-
spektakel: die Anden im Fokus
Rothschilds und Mapuche-Indianer
bis nach Tijuana an der mexikanisch-kalifornischen
Von Buenos Aires über die Anden nach Santiago de Chile und weiter durch das Colchagua-Tal, das berühmte Weinanbau-Gebiet, dessen Dörfer jetzt nach dem großen Erdbeben in Trümmern liegen. Während unseres Drehs Ende 2009 ist noch alles in Ordnung. Auf dem Weingut der Familie Rothschild essen wir zu Mittag. Vor uns Hunderte Hektar grüner Reben, dahinter das Bergpanorama. Wir machen noch einen Abstecher nach Temuco, weiter im Süden Chiles. Dort kämpfen die Mapuche-Indianer noch heute für ihre Un-
Grenze ein. Vier Fernsehteams und mehrere Online- und Radioreporter waren Ende 2009 für das Projekt in Lateinamerika unterwegs. Das Ergebnis in Zahlen: mehr als 20 Wochen Reisezeit, über 33.000 Kilometer, 100 Stunden Drehmaterial und Dutzende Stunden Interviews für Radio und Online. Im Vordergrund der Produktion stehen die Menschen des Kontinents: In Filmen, Audios und Onlinebeiträgen erzählen die Autoren deren Geschichten, berichten von deren Problemen und Wünschen. Dazu zählen auch Menschen aus Deutschland, die in Lateinamerika ihre Heimat gefunden haben oder dort forschen und
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arbeiten. Darüber hinaus wird der deutsch-lateinamerikanische Transfer in Wirtschaft und Wissenschaft thematisiert, ebenso gemeinsame Kulturprojekte. Begleitartikel und Interviews diesseits und jenseits des Atlantiks geben Einblicke in Geschichte und Gesellschaft. DW-TV strahlt die achtteilige Reportage-Reihe „Von Feuerland nach Tijuana“ wöchentlich auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch aus – am 20. März lief der erste Teil. Die TV-Reihe wird auch auf 3sat und Phoenix zu sehen sein. 3sat zeigt sie vom 20. bis 23. September, täglich ab 17.45 Uhr – vier mal 45 Minuten. Sendezeiten bei Phoenix unter www.phoenix.de. DW-RADIO berichtet im Rahmen der Sendung Welt im
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Fokus bis 16. April von Montag bis Freitag (17.30 UTC). Die Beiträge sind über Fokus Amerika auch als Podcast abrufbar. Auf DW-WORLD.DE ist ein multimediales Lateinamerika-Special auf Deutsch, Spanisch und Portugiesisch abrufbar – mit Hintergrundinformation zur Geschichte, Politik und Gesellschaft der lateinamerikanischen Länder. Ergänzt mit 42 kurzen Videos aus der Serie, mit Hörfunkbeiträgen und vielen Bildern. Alle Audios und Videos können auch als Podcast abonniert werden. Bei Facebook gibt es zudem eine Fanseite. www.dw-world.de/von-feuerland-nach-tijuana
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abhängigkeit. Sie wollen das von europäischen Siedlern, auch vielen Deutschen, besetzte Land zurück. Der chilenische Staat greift hart gegen die Ruhestörer durch. Die nächste Etappe ist Uruguay, die „Schweiz Südamerikas“. Wer auf diesen Namen gekommen ist, muss eine sehr flache Vorstellung von der Schweiz haben, denn die Anden machen um Uruguay einen großen Bogen. Wir sind begeistert von der Gelassenheit der Hauptstadtbewohner. Jeder zweite hat eine Thermoskanne unterm Arm und in der Hand den Mate mit Saugrohr. Der bittere Tee wirkt belebend und fördert den sozialen Zusammenhalt. Wo immer zwei oder mehr Menschen zusammenstehen, wird der Mate herumgereicht. Gerade haben die Uruguayer einen ehemaligen TupamaroGuerillero zum Präsidenten gewählt. Für viele, die unter der Militärdiktatur der Siebziger- und Achtzigerjahre leiden mussten, ein Hoffnungszeichen, auch wenn Pepe Mujica mit 75 Jahren die Blüte seiner Jugend längst überschritten hat.
Bei 35 Grad in Lederhosen Im Süden Brasiliens graben wir nach unseren deutschen Wurzeln. In Gramado stehen Schwarzwaldhäuser zwischen Araukarien und es ist das ganze Jahr über Weihnachten. Wir treffen Menschen, die Hunsrücker-Deutsch aus dem 19. Jahrhundert sprechen, ihre eigene Wurst fabrizieren, brasilianische IT-Fachleute, die bei 35 Grad im Schatten deutsche Volkstänze aufführen, und Touristen aus São Paulo, die künstliche Schneemänner bestaunen.
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Schließlich Rio, die letzte Etappe unserer Reiseroute. Wir besuchen den Rap-Star MV Bill. Er lebt in der Favela Cidade de Deus, bekannt durch den Kinofilm „City of God“. Hier ist er aufgewachsen. Obwohl er inzwischen viel Geld verdient, bleibt er hier und betreibt ein Sozialprojekt für Jugendliche. Bill nimmt uns mit zum Complexo do Alemão, es ist eine der Favelas mit der höchsten Gewaltrate. Wir müssen vorbei an bis zu den Zähnen bewaffneten Drogenmilizionären, klettern bei 40 Grad im Schatten die steilen Treppen hoch. Am nächsten Tag besuchen wir die VorzeigeFavela Dona Maria. Hier ist es der Polizei gelungen, die Drogenhändler zu vertreiben. Es gibt Sozialprojekte, eine Musikschule und sogar eine Zahnradbahn. So kann das Leben in der Favela auch seine Vorteile haben: ein grandioser Ausblick auf die Bucht von Rio, nette Nachbarn und guter sozialer Zusammenhalt.
Weitsprung nach Kolumbien Szenenwechsel, neues Team. Wir sind in Medellín gelandet: Victor Buttari Morante und Jochen Bartelt, das deutsch-kubanische Kamerateam, Radioreporter Oliver Pieper und Hanne Kehrwald für das Fernsehen - Verfasserin des folgenden Teils. In wenigen Stunden erfahren wir über unsere Interviewpartner oft mehr, als wir jemals über gute Bekannte oder Freunde wissen. Beeindruckendes Beispiel: die Begegnung mit der Ex-FARC-Guerillera Cristina. Dabei fing es mit gegenseitigem Misstrauen an. Sie will am
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Zunkunft und Vergan-
genheit: Kinder in Peru und Kolonialarchitektur in Kolumbien
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titel f ängt er uns in seinem Parteibüro. Die Zerrissenheit eines Landes, wie sie in Venezuela zu beobachten ist, verstört. Die Vehemenz der Auseinandersetzung lässt Übles ahnen. Aber: Es gab keinerlei Behinderungen bei den Dreharbeiten. Und das wiederum hat mich erstaunt. Panama ist die nächste Station. Auf diese Drehgenehmigung haben wir monatelang gewartet: die Erweiterungsarbeiten des Panamakanals. Wir dürfen auf die Riesenbaustelle, auf der nichts weiter zu sehen ist als Schutt, Geröll, schweres Räumgerät und etliche Lastwagen. Doch die Wunden, die in die Erde gerissen wer-
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Die Menschen stehen im Mit-
telpunkt: Leo Pröstler erzählt vom Wiederaufforsten in Costa Rica
Telefon ihre Adresse nicht nennen und lotst uns etappenweise per Mobilfunk durch Medellín bis zu ihrem Wohnviertel hoch oben auf einem Berg. Ohne weitere Rückversicherung breitet sie in ihrer zwölf Quadratmeter großen Küche ihr Leben vor uns aus. Es war der Traum von einem anderen, besseren Leben in einer knackigen Uniform. Keine Angst mehr vor Militärs haben müssen, kämpferisch für die Ideale des Kommunismus einstehen. Das Erwachen war grausam, aber Cristina und ihr Mann haben eine zweite Chance. Ich habe mein Wort gegeben, dass nur die Deutsche Welle das Drehmaterial verwenden wird. Mein Problem: Wie erzählt man ein solches Leben in drei Minuten?
Und noch mehr Zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit Lateinamerikas bietet die Deutsche Welle über die gewohnte Berichterstattung hinaus eine Reihe weiterer Initiativen und Projekte. Zum Beispiel: » Eine gemeinsame Talk-Reihe mit Sendern in Mexiko, Chile und Argentinien plant DW-TV. In der achtteiligen Sendereihe debattieren Journalisten und andere Experten aus Lateinamerika und Deutschland über Visionen und Lösungsansätze für dringende Fragen und Probleme des Kontinents. Anlässlich der Messe „Made in Germany“ Mitte Juni in Mexiko ist eine weitere Talksendung vorgesehen – gemeinsam mit dem mexikanischen Sender DGTVE. » Kultur.21, das Kulturmagazin von DW-TV, wird sich zur Frankfurter Buchmesse (Ehrengast: Argentinien)
Personenkult und Gegenbewegung
exklusiv dem lateinamerikanischen Literaturbetrieb
Können Chavistas sympathisch sein? Ja, sie können. Man muss Hugo Chávez, den Präsidenten von Venezuela, nicht mögen, aber viele seiner Anhänger strotzen vor Idealismus und Überzeugung. Wir treffen einen Studenten und einen älteren Funktionär in 23 de Enero, einem besser zu meidenden Viertel von Caracas. Nun stehen wir mittendrin und unterhalten uns. Da ist dieser für geschichtsbewusste Deutsche irritierende Personenkult. Auf der anderen Seite gibt es eine sehr starke demokratische Gegenbewegung. Caracas ist ein Moloch. Wir quälen uns mit zwei Autos durch den Verkehr. Mein Radiokollege hat den Oberbürgermeister für ein Interview gewinnen können. Bedingung: Nur, wenn das TV-Team auch mitkommt! Die Ausführungen des 2009 gewählten Sozialdemokraten sind erschütternd. Chavez’ Partei hat das Rathaus in Caracas an ihn verloren und dann einfach den Haushalt gesperrt. Durch seinen Hungerstreik zur Einforderung der Gelder wurde Antonio Ledezma international bekannt. Paramilitärs stürmten sein Rathaus, daher emp-
widmen. » KINO, das Filmmagazin von DW-TV, bereitet zum 10. Festival des Deutschen Films in Buenos Aires im September eine Sondersendung aus der argentinischen Hauptstadt vor. » Tierra del Fuego ist ein umfassendes Dossier der Spanisch-Redaktion mit vielen Reportagen und FlashGalerien. Da Lateinamerika ein Fußball-Kontinent ist, kommen im WM-Jahr 2010 auf den Seiten auch aktuelle und ehemalige Bundesliga-Profis zu Wort – etwa Dédé (Borussia Dortmund), Roque Santa Cruz (Bayern München) oder Rafinha (Schalke 04). » Re-visto heißt ein spanischsprachiger Blog der DW-AKADEMIE, der sich in diesem Jahr dem investigativen Journalismus widmet – eine Plattform des Dialogs über ethischen Qualitätsjournalismus. Die DW-AKADEMIE hat 2010 neun Langzeitprojekte in Lateinamerika auf der Agenda. Rund 300 Medienschaffende werden beraten und trainiert. » Das Deutsch-Brasilianische Wissenschaftsjahr ist ein Schwerpunkt der Brasilianischen Redaktion, ebenso die 50-Jahr-Feier der Hauptstadt Brasília am 21. April.
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den, sind groß. Wie wird das Ökosystem das verkraften?, fragen sich viele. Nah 48 Stunden Panama ein Termin in Costa Rica: Wir sind auf der Finca San Rafael, die gerade aufgeforstet wird ohne Pestizide, ohne Luftverschmutzung, weit weg von der Großstadt. Der ökologisch bewusste Unternehmer Leo Pröstler ist stolz auf seine Idee: Geldverdienen mit Wiederaufforstung. Sein Sohn ist für diese Idee als Geschäftsführer von BaumInvest nach Costa Rica gezogen. Mit schweißdurchtränkten Hemden und Blusen stehen wir unter acht Meter hohen Mahagonibäumen und lassen uns erläutern, wie das funktionieren soll.
Zum 17. Mal in Havanna Und dann war da noch Kuba. Noch wenige Flugmeilen bis Havanna und keine Drehgenehmigung. Die Hinhaltetaktik aller Einrichtungen ließ nichts Gutes vermuten. Auch Plan B – Dreh ohne Genehmigung – muss entfallen. Mein Protagonist, der renommierte kubanische Spielfilm-Regisseur Fernando Perez, ist enttäuscht von seinem Land. Er hatte sich persönlich für uns eingesetzt. Uns bleibt ein gutes Gespräch, eine bewegende Begegnung, keine bewegten Bilder, aber eine kleine Anekdote am Rande: „Sozialismus ist zwar gut, aber funktioniert nicht“, meint ein Thüringer neben mir am Souvenirstand im Hotel Nacional in Havanna. Schon das 17. Mal sei er in Kuba, erzählt er ungefragt. Die Menschen, die Sonne, die karibischen Rhythmen. Gern hätte ich ein Foto von meinem Landsmann gemacht. Aber der 58-jährige Wahl-Berliner wollte nicht. Er sei arbeitslos und auch wenn das Arbeitsamt Bescheid wisse, könnte sein Urlaub ja falsch interpretiert werden. Zitieren dürfe ich ihn ruhig. Er sieht sich durchaus als Opfer der deutschen Wiedervereinigung. Aber er habe gegenüber den Kubanern einige Vorteile: die harte Währung und die soziale Abfederung… Das alles war noch 2009. Inzwischen hat sich viel ereignet in Lateinamerika: Erdbeben in Haiti, Erdbeben in Chile, Bündnisse lateinamerikanischer Staaten trotz Bruderzwist. Uns bleiben Erinnerungen an Begegnungen mit beeindruckenden Menschen, kurze Blicke hinter die Kulissen – und das Multimediaprojekt „Von Feuerland nach Tijuana“. —— www.dw-world.de/von-feuerland-nach-tijuana
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„Wir haben eine Vermittlerrolle“ Marc Koch, Chefredakteur für Hörfunk und Internet und Leiter des Bereichs Lateinamerika im Interview: zu den Perspektiven Lateinamerikas, zu den Beziehungen zu Deutschland und Europa und zur Rolle des deutschen Auslandssenders. Fragen von Monika Griebeler.
Marc Koch ist seit August 2009 Chefredakteur für die Hörfunk- und Online-Angebote der Deutschen Welle in 30 Sprachen. Zuvor war er Hörfunkkorrespondent im ARD-Studio Madrid.
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Graffiti in Caracas: „Die Fol-
gen der Unabhängigkeitskämpfe sind immer noch zu spüren“
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Herr Koch, viele Länder Lateinamerikas feiern 200 Jahre Unabhängigkeit. Bef inden sich beispielsweise Argentinien oder Kolumbien gleichwohl noch immer im Umbruch? Ja, auf jeden Fall, weil die Folgen der Entkolonialisierung und der zum Teil sehr blutigen Unabhängigkeitskämpfe immer noch zu spüren sind. Zum Beispiel gibt es bis heute in Lateinamerika keine gesellschaftliche Mittelschicht, wie wir sie in Europa kennen. Wir wissen, dass eine wirtschaftlich gesunde Mittelschicht etwa für die Demokratisierung eines Staates sehr wichtig ist. In Lateinamerika gibt es enorme Spannungen zwischen unfasslichem Reichtum und unglaublicher Armut. Sie leben zum Teil unmittelbar nebeneinander – in manchen brasilianischen Stadtvierteln etwa nur durch eine Gartenmauer getrennt. Das zeigt, in welchen Veränderungsprozessen sich diese Staaten noch immer befinden.
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Kann Europa die Entwicklung unterstützen? Ja, vor allem Deutschland, denn das Land hat einen guten Ruf in Lateinamerika. Die Beziehungen waren schon immer sehr intensiv und die Deutschen haben eine besondere Rolle, weil sie frei sind von jeder kolonialen Vergangenheit. Deutschland gilt in Lateinamerika als eine seriöse, wertegestützte Gesellschaft, an der man sich orientieren kann. Ein Beispiel: Im vergangenen Sommer gab es in Kolumbien ein Treffen von Verfassungsrechtlern. Dazu wurden ganz bewusst zwei deutsche Experten eingeladen, um sich eng an der deutschen Verfassung zu orientieren. Simón Bolívar, der große Freiheitskämpfer, hat gesagt: Der eigentliche
Koch studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Romanistik in Mainz und München. Während dieser Zeit volontierte er zusätzlich in der Forschungsstelle „Geschichte der Germanistik“ in Marbach. Nach Abschluss des Studiums absolvierte er ein Volontariat beim Hessischen Rundfunk (HR). Anschließend war er für den HR-Hörfunk als freier Redakteur, Moderator, Reporter und Korrespondent in Frankfurt/Main, Wiesbaden, Bonn und Paris tätig. Seit August 2006 berichtete Koch für den ARD-Hörfunk aus Madrid über Spanien, Portugal und Andorra.
Entdecker Amerikas, also Südamerikas, sei Alexander von Humboldt gewesen, weil dieser mit seiner wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und Beschreibung des Kontinents sehr viel mehr für diese Länder getan habe als alle Besatzer und Kolonialherren.
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Welche Rolle spielt die DW in Lateinamerika, welche Bedeutung hat sie für die Menschen dort? Sie hat eine sehr große Bedeutung in fast allen Ländern – wir sprechen von mehr als 20 spanischsprachigen Ländern und dem portugiesischsprachigen Brasilien. Wir haben einen sehr guten Ruf als verlässlicher, seriöser Anbieter von Informationen, vor allem Hintergrundinformationen, Analysen und Kommentaren über das, was in Europa passiert, was in diesen Zielgebieten passiert und wie dies hierzulande gesehen wird. Wir haben sicherlich auch deshalb einen sehr guten Ruf, weil Deutschland in Lateinamerika für bestimmte Dinge steht, die dort sehr wichtig sind: Umweltschutz und innovative Forschung etwa, da schaut Lateinamerika auf Deutschland. Unsere Partner sind sehr interessiert an solchen Projekten. Vor ein paar Jahren
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hat in Lateinamerika niemand von Umweltschutz gesprochen. Auch dort wird dieses Bewusstsein immer stärker. Man erkennt, dass man mit dem Regenwald nicht so umgehen kann wie bisher. Hier haben wir eine Vermittlerrolle.
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Welche Medienleistungen bietet die Deutsche Welle in Lateinamerika? Wir haben umfassende Internetangebote – auf Spanisch und Portugiesisch. Auf diesen Seiten bieten wir auch Video- und Audiomaterial. Hinzu kommt unser spanischsprachiges Fernsehprogramm. Das ist leider bei weitem kein Vollprogramm, aber doch so umfangreich, dass man es als ein Paket präsentieren kann. Auch das deutschsprachige Angebot hat in Lateinamerika seine Relevanz. Und die Akademie schult in zahlreichen Trainingsmaßnahmen Medienschaffende, derzeit vor allem in Brasilien und Kolumbien. Das Projekt „Von Feuerland nach Tijuana“ ist die multimediale Krönung dessen, was wir bisher in Lateinamerika gemacht haben. Ziel der Projekt-Teams war es, den Kontinent abzubilden mit bestimmten Fragestellungen – ganz bewusst durch unsere Brille: Wie sehen wir das heute? Welche Beziehungen haben diese Staaten zu Europa entwickelt? Und welche Rolle spielen die vielen Deutschen, die nach Südamerika ausgewandert sind, heute? Es ist ein riesiges Programmprojekt mit fast einem Jahr Vorlauf, mit vielen Erfahrungen und einer beispielhaften multimedialen Umsetzung. Unterm Strich sehr gelungen, wie ich finde, und Ansporn für weitere Projekte dieser Art.
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Dennoch: Reicht das bisherige Angebot der DW aus, um sich auf einem so wichtigen Kontinent medial Gehör zu verschaffen – mit Blick auf internationale Mitbewerber? Sicherlich würden wir gern mehr machen und die Leute hätten auch gern mehr von uns. Das sagt man uns immer wieder: Macht mehr, und zwar von allem, Radio, Internet und Fernsehen. Das ist auch eine Frage der Mittel und der Ausstattung. Da stoßen wir in allen Bereichen der Deutschen Welle an Grenzen.
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Alexander von Humboldt schrieb 1800 an seinen Bruder: „Es gibt vielleicht kein Land, wo man angenehmer und ruhiger leben könnte als in den spanischen Kolonien.“ Wohin zieht es Sie in Lateinamerika besonders? Eindeutige Präferenzen kann ich da nicht geben, weil der riesige Kontinent unglaublich vielf ältig ist. Tausende von Kilometern von Tierra del Fuego bis Tijuana mit spektakulären Landschaften, sehr unterschiedlichen Kulturen und Menschen – obwohl viele eine gemeinsame Sprache sprechen. Das Schöne an Südamerika ist, glaube ich, dass es einen gerade nicht an einen bestimmten Punkt zieht, sondern dass es eine Einladung ist, ständig unterwegs zu sein. sEs gibt tolle Ecken in Mexiko, fantastische Plätze in Chile und auch in Brasilien Dinge, die man gesehen und erlebt haben muss. Wer nach Südamerika f ährt und sich dort drei Wochen an den Strand legt, verpasst unglaublich viel. ——
»Lateinamerika ist eine Einladung, ständig unterwegs zu sein.«
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Großes Gefälle zwischen Arm
und Reich: von der Favela Cidade de Deus in die Vorzeige-Favela Dona Maria, mit gradiosem Ausblick auf das „andere“ Rio de Janeiro
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Das mediale Angebot aus
Deutschland könnte größer sein: eine
Appetit auf mehr
Einschätzung, die in Mittel- und Südamerika immer wieder zu hören ist
DW-TV ist in allen großen Kabel- und Satellitennetzen Mittel- und Südamerikas vertreten. Der Kontinent ist ein Heimspiel für die Deutsche Welle, wie Vertriebsleiterin Petra Schneider meint. Hier ein Überblick über Partner und Nachfrage vor Ort. Die breite Präsenz der DW könnte durchaus überraschen. Denn der deutsche Auslandssender bietet auf dem Kontinent bisher täglich nur wenige Stunden TV-Programm auf Spanisch, sendet hauptsächlich in Deutsch und Englisch. Doch die Deutsche Welle genießt in Lateinamerika den Ruf unbestechlicher Objektivität und wird nicht – wie etwa der spanische Sender TVE oder auch CNN – mit kolonialer Vergangenheit beziehungsweise „neuem Kolonialismus“ assoziiert. In weiten Teilen des Kontinents sind Meinungs- und Pressefreiheit gewährleistet. In einzelnen Ländern gibt es gleichwohl massive Probleme für Journalisten. Ein markantes Beispiel ist Kolumbien, wo bewaffnete Gruppen Druck auf die Presse ausüben. Auch in Mexiko leben Journalisten gefährlich, hier können Berichte über die Drogenmafia zum Verhängnis werden. In Kuba ist nicht nur ein äußerst begrenzter Zugang zum Internet zu beklagen. Und in Venezuela greift die Regierung durch immer stärkere rechtliche Auflagen in die Medienfreiheit ein. Gerade in diesen Staaten ist die Deutsche Welle als alternative Quelle für verlässliche Berichterstattung gefragt. Die Partner in den 21 Ländern des Kontinents arbeiten auf ganz unterschiedliche Weise mit
der DW zusammen: Sie übernehmen das Vollprogramm von DW-TV, also das dreisprachige 24-Stunden-Angebot in Deutsch, Englisch und Spanisch. Oder sie strahlen lediglich die spanischsprachigen Sendungen aus. Sie verbreiten DW-Programme per Kabel oder Satellit, laden Radiosendungen aus dem für sie bereitgestellten Audiodepot herunter, verlinken auf die Website der DW oder kaufen Programme mit dem Label DW-TRANSTEL.
Über 900 Partner strahlen aktuelle Programme von DW-TV in Lateinamerika aus – die Nachrichtensendung Journal, Dokumentationen und Reportagen aus der Reihe Prisma sowie das Talkformat Cuadriga. Hinzu kommen jährlich rund 1.000 Sendestunden in spanischer Sprache, die von der Deutschen Welle unter dem Label DW-TRANSTEL vertrieben werden. Darüber hinaus bietet die DW für Lateinamerika umfangreiche Internetangebote auf Spanisch und Portugiesisch an. Nutzer aus Brasilien stehen auf Platz fünf der Besucher der Seiten von DW-WORLD.DE. Jüngsten Zahlen zufolge wird monatlich rund 700.000 Mal auf das spanischsprachige Angebot zugegriffen.
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Der kolumbianische Partner Señal Colombia beispielsweise bietet die Deutsche Welle trimedial an: via TV, online und durch den Einkauf von DW-TRANSTEL-Sendungen; Radio soll bald hinzukommen. Señal Colombia ist ein staatlicher Sender, der sich vor allem auf Bildungs- und Kulturprogramme konzentriert. Ungeachtet der schwierigen politischen Situation im Land, ist er darauf bedacht, die kulturelle und politische Diversität Kolumbiens in seinem Programm widerzuspiegeln. „Die Sendungen der Deutschen Welle, die wir übernehmen, bieten eine andere Ästhetik und eine andere Erzählweise als das kolumbianische Fernsehen“, sagt der Direktor des Senders, Douglas Martínez Jácome, „dies wird vom heimischen Publikum als Neuheit begeistert aufgenommen.“ Wichtigster DW-Partner in Brasilien ist Net, mit 3,7 Millionen zahlenden Abonnenten das größte Kabelunternehmen Lateinamerikas. Net übernimmt das Vollprogramm von DW-TV und bietet es in seinem internationalen Paket an. „Wir haben festgestellt, dass es ein großes Publikum für die Angebote internationaler Sender gibt“, erklärt Programmdirektor Fernando Magalhães. Mangelnde Pressefreiheit sei in Brasilien kein Problem, das mediale Angebot sehr vielfältig. Manche DW-Partner sind in mehreren Staaten des Kontinents präsent, zum Beispiel die spanische Firma Telefónica, das drittgrößte Telekommunikationsunternehmen der Welt. Telefónica bietet in fünf Ländern Lateinamerikas DW-TV über Kabel und Satellit an. Allein in Peru beziehen mehr als 200.000 Abonnenten DW-TV über die Tochtergesellschaft Cable Mágico. Zu Telefónica gehört auch das Internet-Portal Terra, das in Lateinamerika 52 Millionen Nutzer hat; mit der Deutschen Welle steht es derzeit in Verhandlungen für die Übernahme spanischsprachiger Angebote. Peter Kothe, Programmdirektor Lateinamerika von Telefónica, sagt, er schätze die Deutsche Welle sehr. Gleichwohl merkt er an, dass „bei DW-TV mehr spanischsprachige Sendungen notwendig wären, zumindest mehr Sendungen mit spanischen Untertiteln. Damit könnten wir unsere guten Zuschauerzahlen in Lateinamerika noch erhöhen.“ Eine Einschätzung, die in Mittel- und Südamerika immer wieder zu hören ist, auch mit Blick auf Portugiesisch für Brasilien. Eine gute Nachricht hat die Deutsche Welle gleichwohl für ihre Partner und Nutzer in Lateinamerika: In Kürze wird sie wieder tägliche Audio-Angebote in Spanisch bereitstellen. ——
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Wirtschaftsinteressen selbstbewusst wahrnehmen Die Bundesregierung will die Beziehungen zu Lateinamerika vertiefen – so steht es ausdrücklich im Koalitionsvertrag. In den nächsten Monaten will sie dazu ein umfassendes Konzept vorstellen. Das klingt vielversprechend, aber in der Vergangenheit hat es vergleichbare Anläufe gegeben. So präsentierte etwa die Regierung Kohl Mitte der Neunzigerjahre ein Lateinamerika-Konzept. Nach dem Regierungswechsel zu RotGrün 1998 verschwand es in den Schubladen des Auswärtigen Amtes: Für Außenminister Fischer hatte Lateinamerika keine Priorität. In der Großen Koalition wurde dies nach 2005 besser: Sowohl der damalige Bundesaußenminister Steinmeier als auch Bundeskanzlerin Merkel reisten in die Region und knüpften engere Kontakte. Dennoch gab Staatsminister Hoyer in der WELT Anfang März unumwunden zu: „Wir haben uns um unsere Partner in Lateinamerika, die uns wirtschaftlich und kulturell ja sehr nahe stehen, einfach zu wenig gekümmert – und das ist dort auch so wahrgenommen worden. Dabei darf man auf gar keinen Fall diejenigen, auf die man sich eigentlich verlassen kann, vernachlässigen.“ Das verbietet sich vor allem längst aus wirtschaftlichen Gründen: Die meisten Staaten Lateinamerikas und der Karibik haben 2008 und 2009 bewiesen, dass sie deutlich besser als früher in der Lage waren, die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise abzuwehren. Viele hatten die davor liegende Zeit genutzt, um höhere Devisenreserven anzulegen und Staats- und Auslandsschulden zu verringern. Zur besseren Positionierung der Region auf der Bühne der Weltpolitik dient immer mehr ihr Reichtum an Bodenschätzen, Energieressourcen und landwirtschaftlichem Potenzial. Nicht zuletzt deshalb hat China zu einer veritablen „Conquista“ des Subkontinents angesetzt! Noch nimmt Deutschland dort als Herkunftsland ausländischer Direktinvestitionen mit einem Bestand von 70 Milliarden Dollar den dritten Platz ein – hinter den USA und Spanien. Allerdings flankierte Madrid – wie auch Paris – seine Wirtschaftsinteressen viel aktiver als Berlin. Das muss sich ändern, will Deutschland dort nicht Terrain verlieren. So manche Kritik an der Lateinamerikareise von Außenminister Westerwelle scheint vor diesem Hintergrund heuchlerisch: In der Region selbst ist die Reise jedenfalls positiv registriert worden. Berlin darf sich auch nicht zu sehr ins Brüsseler Schlepptau nehmen lassen: Das gebietet die lange Tradition der deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen ebenso wie wohlverstandenes Eigeninteresse. Hildegard Stausberg (Lateinamerika-Expertin, früher FAZ, Chefredakteurin der Deutschen Welle, jetzt bei der „Welt“)
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Aufgabenplanung: Strategiepapier im Bundestag Berlin – Intendant Erik Bettermann hat den Entwurf der DW-Aufgabenplanung 2010 bis 2013 am 24. März an Bundestagspräsident Norbert Lammert (r.) übergeben. Rundfunkrat und Verwaltungsrat der DW hatten die Aufgabenplanung zuvor in einer gemeinsamen Sitzung in Berlin zustimmend zur Kenntnis genommen. Sie wurde auch Bundesregierung und Bundesrechnungshof zugeleitet. Gemäß DW-Gesetz nimmt die Bundesregierung zu den inhaltlichen Aspekten innerhalb von sechs Wochen Stellung, das Parlament soll sich unter Berücksichtigung dieser Stellungnahme binnen zwei Monaten damit befassen. Interessierte finden das Strategiepapier im Internet. www.dw-world.de/unternehmen
Demokratiepreis: Ehrung für Shirin Ebadi Bonn – Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi erhält in diesem Jahr den Internationalen Demokratiepreis Bonn (IDB). DW-Intendant Erik Bettermann, Vorsitzender des Vereins IDB, würdigte die Anwältin als „engagierte, hoch angesehene Menschenrechtsaktivistin und Kämpferin für Demokratie und Frauenrechte“. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 20. Mai in der Bonner Redoute übergeben, die Laudatio hält Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Der Vorstand des Vereins hatte sich einstimmig für die Iranerin ausgesprochen. Erster Preisträger war 2009 der frühere tschechische Staatspräsident Vaclav Havel. www.demokratiepreis-bonn.de
The BOBs: Online abstimmen bis zur re:publica Bonn/Berlin – Die Preisträger des internationalen Weblog-Awards „The BOBs“ gibt die Deutsche Welle am 15. April auf der re:publica in Berlin, der größten deutschen Blogger- und Internetkonferenz, bekannt. Die Jury hat 187 Weblogs, Podcasts und Videoblogs nominiert. Bis 14. April können Interessierte noch online über ihre Favoriten in elf Sprach- und sechs Fachkategorien abstimmen. Parallel dazu wird es ein Votum der Jury geben. Die Preise werden – wie schon 2009 (Foto) – auf dem Deutsche Welle Global Media Forum im Juni in Bonn verliehen. Thema der dreitägigen Konferenz wird „Der Klimawandel und die Rolle der Medien“ sein. www.thebobs.com
Umweltminister: Mongolei von Wüstenbildung bedroht Bonn – Der mongolische Umwelt- und Tourismusminister Gansukh Luimed sieht sein Land besonders vom Klimawandel betroffen. 70 Prozent der Fläche der Mongolei seien von Wüstenbildung bedroht. „Die Temperaturen sind in den vergangenen 70 Jahren um 2,1 Grad gestiegen, das Dreifache des WeltDurchschnitts“, sagte der Minister Ende März bei einem Besuch der DW in Bonn. Gansukh, der auch zum Deutsche Welle Global Media Forum Ende Juni in Bonn erwartet wird, erläuterte im DW-Interview Maßnahmen seiner Regierung in den Bereichen Bergbau und Weidewirtschaft und zur Eindämmung der in der Hauptstadt Ulan Bator stark gestiegenen Luft- und Wasserverschmutzung.
Socialbar: Im Netz effizient networken Bonn – Wie kann man über das Internet zivilgesellschaftliche Initiativen koordinieren? Darüber tauschen sich Web-Aktivisten, Ehrenamtliche und Politiker aus der Entwicklungszusammenarbeit, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen auf regionalen „Socialbars“ aus. Bei der ersten Veranstaltung dieser Art in Bonn Mitte März auf Initiative der Bildungsagentur InWEnt und der DW stellten unter anderem Daniel Kraft (Foto) von der Bundeszentrale für politische Bildung und Gerald Neu vom Ernährungsportal das-ist-drin.de Beispiele für eine zielgerichtete Online-Kommunikation vor. In Deutschland gibt es Socialbars derzeit in 15 Städten. www.socialbar.de
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Fenster nach Deutschland Washington – 46 Millionen Amerikaner haben nach eigenen Angaben deutsche Vorfahren. Seit 21. März haben sie in Washington DC ihr eigenes Museum. Es zeigt die 400-jährige Geschichte der deutschen Einwanderer. Die Deutsche Welle ist Partner. Christina Bergmann war zur Eröffnung vor Ort. Rüdiger Lentz ist in seinem Element. Er erzählt, was die Besucher im German-American Heritage Museum alles lernen können über die Deutschen in Amerika: „Um 1900 gab es in New York ein Little Germany mit etwa 400.000 bis 500.000 Menschen“, erklärt er. „Das war die drittgrößte deutschsprachige Stadt nach Berlin und Wien.“ Untergebracht ist das Museum in der Hockemeyer Hall, einem viktorianischen Haus im Herzen der US-Hauptstadt. Es wurde 1888 von dem wohlhabenden Kaufmann John Hockemeyer gebaut, damals mitten im deutschen Viertel. Auch heute noch herrscht hier reges Treiben, Chinatown ist gleich nebenan. Museumsdirektor Rüdiger Lentz möchte nicht nur Touristen, sondern vor allem „ganz normale Amerikaner“ ansprechen, wie er sagt. Es sind vor allem die persönlichen Geschichten der deutschen Einwanderer, die der studierte Historiker und ehemalige Studioleiter der Deutschen Welle in Washington erzählen will. Angefangen mit der Überfahrt: „Bis zu 20 Prozent der Leute kamen nie in Amerika an, sie sind unterwegs an Diphtherie, fauligem Wasser, schlechter Ernähung gestorben“, führt Lentz aus. Die Besucher erfahren, welche berühmten Amerikaner deutsche Vorfahren hatten: Elvis Presley etwa, Doris Day, auch Präsident Dwight D. Eisenhower und Jeans-Erfinder Levi Strauss. Ausstellungsstücke gibt es nur wenige, nicht nur
aus Platzgründen. Man wolle nicht Heimatmuseum oder volkstümelndes Museum sein, erklärt Lentz. „Wir wollen informieren, junge Leute ansprechen und sie anregen, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.“ Eine Zeitleiste bildet 400 Jahre deutsche Emigration nach Amerika ab, große Tafeln schildern Porträts von deutschen Clubs, die es überall in den USA gibt. Die meisten Informationen sind in englischer Sprache, einiges auf Deutsch. Das Programm von DW-TV läuft, auch der Internetauftritt des deutschen Auslandssenders ist zu entdecken. Denn das erste und einzige Museum für deutsche Einwanderungsgeschichte in der US-Hauptstadt soll zweierlei: „Es hat den Auftrag, den Amerikanern und den DeutschAmerikanern die Geschichte ihres Landes über das Thema deutsche Einwanderung und die Leistungen der Deutschen näher zu bringen“, so Lentz. Außerdem solle das heutige Deutschland dargestellt werden: „Wir wollen den DeutschAmerikanern auch den Blick öffnen in Richtung ihrer alten Heimat.“ —— www.gahfusa.org
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Museumsleiter Rüdiger Lentz
in der Musik-Ecke: Hier wird an deutsche Klassiker und an die bis heute erhaltene Tradition von Gesangskultur deutschen Ursprungs erinnert
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1888 erbaut: die Hockemeyer
Hall, in der das German-American Heritage Museum untergebracht ist
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erweitern
Den
Bonn – Junge Journalisten aus „Ländern des Südens“ kommen zur Weiterbildung nach Nordrhein-Westfalen, Nachwuchs aus NRW geht in eben diese Länder: Beides fördert die Heinz-Kühn-Stiftung und arbeitet dabei auch mit der Deutschen Welle zusammen. Johannes Hoffmann stellt die Einrichtung vor.
„Das schafft Bindung zu unserem Land“
Aurelien Akouegninou aus Cotonou, Benin, verbringt vier Monate in Deutschland. Priya Esselborn aus Bonn f ährt für sechs Wochen nach Uganda. Zwei junge Journalisten, die zweierlei verbindet: ein Stipendium der Heinz-KühnStiftung und die Deutsche Welle. Esselborn, Redakteurin im Hindi-Programm des deutschen Auslandsrundfunks, gibt das Stipendium die Zeit, sich jenseits des Redaktionsalltags ausschließlich einem Thema zu widmen: der indischen Minderheit in Uganda. Als Ergebnis der Recherchereise bringt sie mehr als 30 Stunden Material mit. Ihr Kollege aus
Benin absolviert zunächst einen Sprachkurs beim Goethe-Institut in Bonn, dann ein Praktikum im Französischen Programm der DW. Hier lernt er die Abläufe einer multimedial arbeitenden Redaktion kennen. Heinz-Kühn-Stipendiatin Sonja Funke resümiert: „Mein Blick auf die Welt und auf mich selbst hat sich nach sechs Wochen Burkina Faso verändert.“ Eindrücke und Erfahrungen, die so oder ähnlich viele Stipendiaten teilen, die seit Gründung der Stiftung 1982 ausgewählt wurden. Die Heinz-Kühn-Stiftung ist eine gemeinnützige und überparteiliche Stiftung des
? Nachwuchsförderung?
studieren hier, machen einen Masterabschluss oder arbeiten
Ist das Stipendium mehr als journalistische
hier journalistisch.
Auf jeden Fall. Für die fünf bis acht ausländischen Stipendizu Deutschland und Europa. Manch einer hat auch Vorbehalte
? Stipendiaten?
Fragen an Ute Maria Kilian,
oder Ängste – das Deutschlandbild ist nicht überall in der Welt
Die „Auszeit“ macht die jungen Menschen aufgeschlossener
Geschäftsführerin der Heinz-Kühn-
nur positiv. Wir sehen es als eine wichtige Aufgabe, den Sti-
gegenüber Neuem, bisher Fremdem. Sie werden auch selbst-
Stiftung.
pendiaten über die journalistische Fortbildung hinaus ein Bild
ständiger, trauen sich anschließend mehr zu. Für die meisten
unseres Landes zu vermitteln. Nicht weichgespült, sondern
hat die mehrwöchige Reise in ein Land ihrer Wahl eine große
realistisch. Dazu bieten wir ein Kulturprogramm, mit Studi-
Bedeutung für die persönliche und berufliche Entwicklung.
aten, die wir jedes Jahr haben, ist es oft der erste Kontakt
Und was heißt es für die deutschen
enreisen, Veranstaltungen und gemeinsamen Aktivitäten am Deutschlandbild nach Hause zurück. In der Regel übrigens auch
? Kontakte?
mit recht guten Deutschkenntnissen. Auch das schafft Bindung
Sie bilden ein Netzwerk, das inzwischen mehrere 100 Mitglieder
zu unserem Land. Viele kommen wieder nach Deutschland,
umfasst. Nicht wenige sind befreundet und unterstützen sich
Wochenende. Die meisten kehren mit einem differenzierteren
Pflegen die Stipendiaten auch untereinander
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Stipendiaten vor Ort:
Barbara Gruber in Kambodscha, Christiane Wolters in Costa Rica und Alexander Göbel in Sierra Leone
Zeit, um ein selbst gewähltes Thema in einem Land der Wahl frei zu recherchieren. Bedingung: Es muss eine Geschichte zu einem entwicklungspolitischen Thema herauskommen, die nicht die üblichen Klischees bedient und in der alltäglichen Berichterstattung eher selten Platz findet. Sie erscheint im Jahrbuch der HeinzKühn-Stiftung. Kaum ein Land der Welt, in das es den journalistischen Nachwuchs nicht zieht – Sierra Leone, Liberia, Kolumbien und China etwa waren Ziele in jüngerer Zeit. In Krisengebiete wie Somalia allerdings lässt die Stiftung niemanden ziehen. In Deutschland arbeitet sie mit einem Netzwerk von Partnern zusammen. Darunter finden sich Medienunternehmen wie WDR, ZDF, WAZ-Konzern und Deutsche Welle, auch Organisationen wie der Deutsche Entwicklungsdienst und politische Stiftungen. „Wir sind eine kleine Stiftung mit unglaublicher Breitenwirkung“, sagt Geschäftsführerin Ute Maria Kilian. Den Stipendiaten bietet sie die Möglichkeit, den Horizont zu erweitern. ——
Landes Nordrhein-Westfalen. Sie geht zurück auf eine Initiative des früheren Ministerpräsidenten Johannes Rau. Anlass war der 70. Geburtstag seines Amtsvorgängers – eines gelernten Journalisten, dem die „Länder des Südens“ zeit seines Berufslebens besonders am Herzen lagen. Heinz Kühn begleitete die Arbeit der Stiftung als Kuratoriumsmitglied bis zu seinem Tod. Die Einrichtung fördert junge Journalisten aus Entwicklungs- und Schwellenländern – und junge Journalisten aus NRW. Stipendien ermöglichen den einen die Mitarbeit in einem Medienunternehmen in Nordrhein-Westfalen, den anderen eine Recherchereise in ein Land ihrer Wahl. Jedes Jahr erhält die Stiftung weit über 100 Anfragen, die meisten aus dem Ausland, Tendenz steigend. Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium und journalistische Erfahrungen. Interessenten und Stipendiaten aus Deutschland sind meist Freie Journalisten mit Schwerpunkt Entwicklungspolitik, Absolventen von Journalistenschulen oder Volontariaten, darunter Mitarbeiter der Deutschen Welle. Die Chancen, eines der rund 15 Stipendien für Deutsche zu bekommen, stehen nicht schlecht. Das bedeutet: sechs bis zwölf Wochen
www.heinz-kuehn-stiftung.de
gegenseitig, wo immer es nötig ist. Als beispielsweise DW-Mit-
mann Mitglied des Kuratoriums ist. Weil viele ausländische Sti-
arbeiter Alexander Göbel, der 2008 über die Stiftung in Sierra
pendiaten Hörfunkjournalisten sind, können sie für zwei Monate
Leone war, als ARD-Korrespondent nach Togo musste, half ihm
in einer der DW-Redaktionen mitarbeiten. Sie knüpfen dort Ver-
ein togolesischer Stipendiat. Oder nehmen Sie Brasilien, von
bindungen, die oft sehr langfristig wirken. Manche werden von
Ute Maria Kilian
wo uns viele Bewerbungen erreichen. Dort machen Stipendi-
der DW später als Korrespondent beschäftigt, andere kehren
ist seit zehn Jahren Geschäftsführerin
aten bei ihren Journalistenkollegen Mund-zu-Mund-Propaganda
mit Fristverträgen zum Sender zurück. Umgekehrt haben sich
der Heinz-Kühn-Stiftung. Die studier-
für unser Programm. Die meisten Interessenten sprechen schon
immer wieder jüngere deutsche DW-Redakteure erfolgreich um
te Verwaltungswissenschaftlerin ar-
sehr gut Deutsch. In der brasilianischen Redaktion der DW und
Stipendien bemüht. So sind über die Jahre sehr enge Bezie-
beitete nach einem dreimonatigen Auf-
bei anderen deutschen Medien wie WAZ-Gruppe oder WDR fin-
hungen zwischen Stiftung und DW entstanden. Besonders freue
enthalt in Madagaskar mehrere Jahre
den sie dann leicht den Einstieg. Die Ex-Stipendiaten sind ein
ich mich, dass jetzt ein erster Stipendiat in den neuen Master-
im Persönlichen Büro des früheren
Multiplikatorenschatz für Deutschland.
studiengang „International Media Studies“ von DW, Hochschu-
Ministerpräsidenten Johannes Rau.
le Bonn-Rhein-Sieg und Universität Bonn aufgenommen wurde,
Nach dessen Wahl zum Bundespräsi-
den ja das Land NRW mitfinanziert.
denten war sie für den Deutschen Ent-
?
Welche Rolle spielt die DW für die Stiftung? Die Deutsche Welle ist für die Heinz-Kühn-Stiftung ein
wichtiger Partner. Und das nicht nur, weil Intendant Erik Better-
wicklungsdienst zweieinhalb Jahre im Tschad und in Benin tätig.
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profil
DEUTSCHLANDBILD
Die Erweiterung der Definition Peter Craven ist seit 1992 als Redakteur und Moderator für das Fernsehen der Deut-
Berlin – „Du kannst nicht einfach Deutscher werden!“ Das sagte so mancher seiner Wegbegleiter. Doch er wurde Deutscher. Der Engländer Peter Craven, Moderator bei DW-TV, über seinen Schritt und die für ihn überzeugenden Beweggründe.
schen Welle in Berlin tätig. Der gebürtige Brite ist Diplom-Politologe, Dolmetscher und Übersetzer und verfügt über einschlägige Erfahrungen als Reporter und Nachrichtenmann bei weiteren internationalen Sendern. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat er über Themen der jüngeren deutschen Geschichte ebenso wie über das Wirtschaftsleben hierzulande und den deutschen Fußball berichtet. Bei DW-TV moderiert er das Journal, das Flaggschiff im Programm des deutschen Auslandsfernsehens. Als Gastgeber der Sendung Talking Germany, der englischen Ausgabe von typisch deutsch, spricht Peter Craven mit prominenten und weniger bekannten Gästen – stets mit dem Ziel, ein facettenreiches, modernes Deutschlandbild zu zeichnen.
Wenn ich gefragt werde, woher ich komme, dann sage ich meistens, ich sei zur Hälfte Engländer, zur Hälfte Schotte und zur Hälfte Deutscher. England, da bin ich geboren – in Yorkshire, um genau zu sein. Schottland – das Land meine Mutter. Und vor ein paar Jahren habe ich die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. Es war ein Schritt, der vermutlich auf viele Engländer rätselhaft, vielleicht sogar provozierend wirkt. Die Engländer tun sehr viel, um Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und den Sieg über Nazi-Deutschland wach zu halten. Dieses Bestreben spiegelt sich zum Beispiel in der Sprache der Medien wider, wenn eine etwas forsche Initiative der deutschen Regierung ohne Umschweife zum Blitzkrieg erklärt wird. Oder wenn im Fußball der unwiderstehliche Drang eines deutschen Spielers nach vorne zum alles niederwalzenden Vorstoß eines Panzers mutiert. Die jüngere deutsche Geschichte ist dunkel, mörderisch und unverzeihlich. Aber es ist ge-
nauso wahr, dass sich die Deutschen intensiv mit ihrer Geschichte konfrontieren, um daraus zu lernen. Das hat auch dazu geführt, dass Deutschland viel entspannter und viel warm herziger geworden ist – was viele Menschen 2006 vom Gastgeberland der Fußball-WM überrascht hat. Und doch: Viele in England hat selbst das nicht überzeugt. Vielleicht weil es einfach nicht ins Bild passt. Das Misstrauen den Deutschen gegenüber sitzt noch tief. „Die Deutschen sind arrogant und haben keinen Sinn für Humor.“ Vorurteile, die in vielen Pubs gepflegt werden. Mein Bruder, der in London lebt, hat neulich eine solche „Schimpf-auf-die-Deutschen-Runde“ unterbrochen mit der Bemerkung „Mein Bruder ist Deutscher!“ – Jähes Schweigen. Kein Zweifel: Es war ein überraschendes und irgendwie auch peinliches Bekenntnis. Wieso bin ich Deutscher geworden? Nach mehr als zwei Jahrzehnten in diesem Land kam ich an einen Punkt, an dem ich feststellte, dass
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Deutschland heute ich nicht nur eine innige Beziehung zur Literatur, zur Geschichte, zu den Landschaften und den Menschen aufgebaut hatte: Nein, es war meine Literatur, meine Geschichte, es waren meine Landschaften und meine Menschen geworden. Ich sehnte mich natürlich auch danach, volle politische Rechte wahrzunehmen. Entsprechend groß war meine Begeisterung, als ich bei einer Bundestagswahl meine Stimme abgeben durfte. Und wie wohltuend war es, nun vollständiges Mitglied der Gesellschaft und anerkannter Debattenteilnehmer zu sein. Nie wieder könnte man mich mit den Worten abtun: „Also bei uns …“ Es gibt noch einen weiteren Grund. Als ich nach Deutschland kam, tat man sich hier noch sehr schwer damit, zu akzeptieren, dass die Welt sich veränderte und sich deshalb auch die Definition des „Deutsch-Seins“ ändern müsste. Es gab keine Alternative: Integration, nicht Ausgrenzung. Mit diesem Gedanken freundete sich Deutschland inzwischen an. Indem ich die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen habe, habe ich mich zu Deutschland bekannt und Deutschland sich zu mir. Und indem ich diesen Weg gegangen bin, habe auch ich (natürlich nur ganz bescheiden) dazu beigetragen, die Definition des „Deutsch-Seins“ zu erweitern. Aber: Ausgerechnet an dem Tag, an dem ich meine Einbürgerungsurkunde überreicht bekommen hatte, traf ich einen guten Freund. Er ist Jude und er war schockiert – sehr schockiert: „Du kannst nicht freiwillig Deutscher werden!“ Doch, kann ich. Und du solltest das auch tun. Du könntest auch die Definition erweitern, auch dazu beitragen, dass ein neues Verständnis entsteht. Ich habe ihn immer noch nicht überzeugen können. Neulich auf einer Fete traf ich einen Griechen. Er ist mit Deutsch als zweiter Sprache aufgewachsen, er liebt Berlin, führt ein Unternehmen hier, hat eine Familie und ein Haus. Wieso bewirbt er sich nicht um die doppelte Staatsangehörigkeit? Er schluckt, er seufzt, er zögert. Und dann erzählt er, wie die Deutschen im Zweiten Weltkrieg seinen Großvater ermordeten. „Ich kann nicht einfach so Deutscher werden!“ Was ich verstehe. Aber dennoch sage ich: Er soll es tun! Auch er würde die Definition erweitern, voranbringen. Doch ich bin nicht blauäugig. Deutschland hat Probleme wie viele andere Länder auch – und noch ein paar eigene dazu. Ich bin aber davon überzeugt, dass die deutsche Gesellschaft sich in die richtige Richtung bewegt, dass sie sich sehr darum bemüht, sich neu zu definieren. Und ich bin froh, dass ich meinen Beitrag leisten kann bei der Erweiterung der Definition. ——
Berlin – Nah dran an den Menschen oder Recycling macht Spaß: Redakteurin Kerstin Schmidt mit Gedanken zur 100. Ausgabe der Sendung „deutschland heute“ auf DW-TV. Was haben eine Pflegemutter, die aidskranke Kinder betreut, ein Postbote, der bei Wind und Wetter übers Wattenmeer schippert, und ein Feuerwehrmann, der täglich Leben rettet, gemeinsam? Sie alle sind Helden des Alltags. Und damit sind sie die Protagonisten in der 100. Ausgabe des Magazins deutschland heute, ausgestrahlt Mitte März auf DW-TV. Jede Woche stehen wir Redakteure vor der gleichen Qual der Wahl: Welche der vielen Beiträge aus dem schier unerschöpflichen ARD- und ZDF-Programm wählen wir aus? Welche vermitteln einen realistischen Einblick in den deutschen Alltag? Das Magazin deutschland heute wird ausschließlich mit Sendungen der öffentlich-rechtlichen Partner bestückt – dank des Übernahme-Vertrags zwischen ARD, ZDF und DW aus dem Jahr 2008. Ergebnis dieser Kooperation sind weitere Sendungen auf DW-TV, darunter das Reisemagazin hin und weg und das Gesundheitsmagazin fit und gesund. deutschland heute und das englische Pendant germany today sind nah dran an den Menschen in Deutschland. Wir zeigen die Deutschen im Betrieb, in der Schule, in der Familie, in der Freizeit, im Urlaub. Worüber wir meckern, worüber wir uns freuen. Die Herausforderung für uns Redakteure besteht darin, in den Regionalprogrammen des Inlandsfernsehens Filme zu finden, die für ein internationales Publikum interessant und verständlich sind. Besonders beliebt bei den Zuschauern ist die Rubrik „deutschland damals“. In unserer Jubiläumsausgabe erzählen wir zum Beispiel die Geschichte des Speisewagens, der seit 1880 über die Schienen rollt. 26 Minuten Sendezeit sind wenig: So müssen der Drachenflug-Sportler, der das Schloss Schwanstein umrundet, die Berliner Ärztin, die sich um Obdachlose kümmert, und die Reportage über den Frühjahrsputz in deutschen Kleingärten auf eine der nächsten Sendungen warten. www.dw-world.de/deutschlandheute
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Die Zukunft in Händen: Jeder
Zweite in Afrika telefoniert schon heute mobil
Die mobile Revolution Traditionelle Trommelklänge treffen hippe Klingeltöne: Der Mobilfunkmarkt in Afrika wächst so rasant wie auf keinem anderen Kontinent. Für Unternehmen und Journalisten erschließen sich neue Zugänge. Monika Griebeler hat sie sich angeschaut. Klar, Funklöcher gibt es immer wieder, gerade in dünn besiedelten Gebieten. Wer hier mit seinem Handy telefonieren oder eine SMS senden will, muss mitunter auf einen Hügel oder Baum steigen. Davon abgesehen hält den mobilen Vormarsch in Afrika wenig auf. Seit 2006 hat sich die Zahl der Handy-Anschlüsse mehr als verdoppelt. Rund jeder Zweite telefoniert mobil, sagen die Statistiker der Internationalen Fernmeldeuni-
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Mobiltelefonverträge 246 Milionen
Die Entwicklung der mobilen
Kommunikation in Afrika seit 1998 (Quelle: ITU World Telecomunication/ ICT Indicators detabase)
Festnetzanschlüsse 10,6 Milionen
1998
2000
2002
2004
2006
2008
on ITU. Andrea Schmidt, Leiterin der KisuaheliRedaktion der Deutschen Welle, ergänzt: „In Kenia oder Tansania sieht man die Massai, wie sie mit ihrer Herde durch die Steppe ziehen – in der einen Hand den Stock, in der anderen ihr Handy.“ Der Grund für den Erfolg: Internetverbindungen sind in vielen afrikanischen Ländern nicht vorhanden oder unerschwinglich, fünf Monate Arbeit für einen Monat schnelles Surfen. Und das Handy ist im Alltag vielf ältig einsetzbar. Afrikanische Mobilfunkanbieter sind bisweilen innovativer als europäische oder USamerikanische Unternehmen. Bauern empfangen Infos zu Wetter oder aktuellen Marktpreisen und lassen sich per SMS Fragen zu Pflanzenkrankheiten beantworten. Südafrikaner spielen mit dem Handy Lotto. Bei einigen Anbietern gibt es sogar 50-Cent-Kredite für Kurzgespräche. Besonders beliebt ist das Telefon als mobiler Geldbeutel: Stromrechnungen, Schulgebühren, Taxifahrten oder der Bar-Besuch lassen sich damit bezahlen. Das Geschäft boomt in einem Land wie Kenia, wo nur 20 Prozent der Leute ein Bankkonto besitzen – aber 80 Prozent ein Handy. Manche Experten sprechen deshalb von einer mobilen Revolution. Gerade für Journalisten ist das interessant. Denn das Handy ist inzwischen
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Digitale Mobilität – gleichauf mit dem Radio – Informationsquelle Nummer eins. Die Kisuaheli-Redaktion der Deutschen Welle startete deshalb vor rund einem Jahr einen Nachrichten-Service fürs Handy. Ohne spezielle Apps, einfach per Kurznachricht, kostenlos. Jeden Tag gehen so die Schlagzeilen auf Kisuaheli an mehr als 2000 Empf änger in 26 Ländern von Tansania bis China. Im Dezember folgte Voice of America mit einem ähnlichen Newsletter. Die BBC bietet einen solchen Service bisher nicht an. „Wenn das Handy bimmelt, zeigen die Leute das stolz herum: Hier, ich hab eine SMS mit Nachrichten bekommen“, erzählt Andrea Schmidt. Sie setzt auf Interaktion, denn die Hörer können ihrerseits SMS an die Redaktion schicken, live ins Studio zu den Themen der Sendung. Pro Tag erreichen die Redakteure rund 120 SMS, in Krisenzeiten bis zu 300. Schmidt: „Die Leute merken: Obwohl die Deutsche Welle Tausende Kilometer entfernt sitzt, ist sie doch nur eine SMS weit weg.“ ——
Die Tage der klassischen PC-Nutzung
Verbreitung des mobilen Internets
dank einfacher Bastelanleitungen
am Schreibtisch könnten eher
weiter voranbringen und verspricht
mit geringem Aufwand erhebliche
früher als später zu Ende gehen.
doppelt so hohe Übertragungsraten
Vorteile verschaffen. Das Internet als
Das behaupten zumindest Experten
wie moderne Glasfasernetze.
umfassende Hilfe zur Selbsthilfe.
Untersuchungen in Japan hätten
Reale Wirklichkeit
Gerügte Zensurhilfe
ergeben, dass dort bereits heute die
Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor
Die technische Ausstattung, mit der
meisten Suchanfragen über mobile
dem Eiffelturm und erfassen ihn mit
das Regime im Iran Kritiker und De-
Endgeräte getätigt werden. Zwei
ihrer Handykamera. Die Software
monstranten überwacht und verfolgt,
Drittel der Weltbevölkerung haben
auf Ihrem Telefon errechnet, wo Sie
stammt unter anderem von Nokia
bereits ein Mobiltelefon. Mit sieben
sich befinden, in welche Richtung Sie
Siemens. Das Europäische Parlament
Stunden wöchentlich verbringen die
blicken und was Sie gerade sehen. Das
verurteilte das Unternehmen in einer
deutschen Handynutzer übrigens
Handy blendet automatisch Informa-
öffentlichen Resolution. Der Verkauf
deutlich mehr Zeit in mobilen Netzen
tionen über Geschichte und Funktion
von Zensur- und Überwachungs-
als mit dem Lesen von Zeitungen
des Bauwerks ein. Solche Augmented-
technologie sei zwar legal, aber
oder Magazinen. Zu diesem Ergebnis
Reality-Anwendungen drängen
moralisch verwerflich. Schließlich
kommt die European Interactive
derzeit auf den Markt. Der neueste
habe die Technik geholfen, iranische
Advertising Association (EIAA) in
Coup: Eine schwedische Software-
Dissidenten zu inhaftieren.
einer Studie. Noch länger im mobilen
Firma kombiniert Gesichtserkennung,
Internet unterwegs sind demnach
Augmented Reality und soziale Netze
Aktive Dokumentation
Polen, Italiener, Portugiesen, Belgier
zu einem neuen Dienst. Ein Blick durch
Bestens für den baldigen Einsatz auf
und Russen.
die Handykamera und „Recognizr“
einem iPad eignen sich sogenannte
des Internetgiganten Google. Erste
sagt, wer im Café neben einem sitzt.
Web Documentaries – eine multi-
Explosive Daten
Allerdings nur, wenn diese Person ihr
mediale Mischung aus Reportage,
Durch die Verbreitung der mo-
Profil freigegeben hat.
Dokumentation und Interaktion. Statt passiv vor einem Fernseher zu sitzen,
bilen Internetnutzung, etwa auf Smartphones, steht weltweit eine
Gebasteltes W-LAN
können Nutzer einer Web Documen-
Explosion des Datenaufkommens
Aus Öldosen, Draht und Schrott
tary beispielsweise in der Rolle eines
bevor. Einer Prognose von Nokia
basteln Aktivisten des Fab Labs,
investigativen Journalisten wie in
Siemens Networks zufolge soll
eines Projekts am Massachusetts
einem Computerspiel interagieren.
der Datenverkehr bis 2015 um das
Institute of Technology (MIT), in der
Anschauliche Beispiele der recht
Hundertfache steigen – und damit auf
afghanischen Stadt Dschalalabad ein
neuen Mediengattung gibt es beim
23 Exabytes pro Jahr anschwellen.
W-LAN-Netz. Die Idee: Über ein landes-
französischen Anbieter Honkytonk.
Der neue Mobilfunkstandard LTE
weites drahtloses Netz könnten sich
(Long Term Evolution) soll die
technisch wenig entwickelte Regionen
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Die WM kann kommen:
Carlos, Dalia, Jane und andere frisch geschulte Videojournalisten aus aller
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Welt
Drum herum – und doch mittendrin Johannesburg – 64 Spiele, drei Millionen Tickets, mehr als 70.000 Stunden Fernsehübertragung weltweit – die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika ist ein Medienereignis. Mittendrin 37 Journalisten aus aller Welt, geschult von der DW-AKADEMIE in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Monika Griebeler über das Projekt „Reporting the World Cup“. Im Gänsemarsch ziehen sie hinter den Fußballfans durch den Slum, vorbei an Wellblechhütten und Lattenzäunen: Carlos Ballinas, die Videokamera fest in der Hand, Dalia Haidar mit Mikrofon und Kabelsalat und Jane Nganda mit dem Überblick. Aus Mexiko, Syrien und Kenia sind die drei nach Johannesburg gekommen und wandeln jetzt auf den Spuren der „Makarapa“ – Helme, bunt bemalt und künstlerisch geformt, das Accessoire der südafrikanischen Fußballfans. Carlos, Dalia, Jane und ihre Kollegen berichten als Videojournalisten für ihre Heimatsender von der WM 2010. Aber nicht im Stadion, sondern drum herum: über die Stimmung bei den
Fans, die internationalen Begegnungen, Straßenfußball und das Leben in den Townships. Soziale Geschichten – das Turnier ist der Auf hänger. „Die Zuschauer in den Heimatländern können so in ihrer Sprache erfahren, was das Leben der Menschen in Südafrika und was die WM-Atmosphäre ausmacht“, erklärt Andrea Rübenacker, Bereichsleiterin Afrika der DW-AKADEMIE. „Es ist auch ein interkulturelles Training: Die Teilnehmer lernen voneinander, von ihren Erfahrungen als Fernsehjournalisten in den verschiedenen Ländern.“ Medientrainer bringen den jungen Journalisten bei, selbst zu drehen, zu schneiden und zu texten.
Reizvolle Ästhetik ohne Schönfärberei
Vielfalt landschaftlicher Schönheiten wie kaum ein anderes Land. Aber Südafrika ist genauso reich an sozialen Gegensätzen. Arm und Reich, Schwarz und Weiß leben Seite an Seite in einer regenbogenfarbenen Nation. Die politische Apartheid hat Südafrika inzwischen überwunden. Doch prägen auch heute noch soziale und kulturelle Unterschiede das Land am Kap stärker als ein einzelnes Buch es beschreiben könnte. „Südafrika – Vielfalt und Gegensätze“ ist dennoch ein gelungenes Bildsachbuch. Es erzählt mit beeindruckenden Fotos und kenntnisreichen Texten vom schwierigen Zusammenleben der Menschen in den schillernden Metropolen, vom scheinheiligen
Die erste WM auf afrikanischem Boden bereichert auch den Buchmarkt – unter anderem mit dem jüngst erschienenen, aufwändig gestalteten Titel „Südafrika – Vielfalt und Gegensätze“. Ein gelungener Band, wie Daniel Scheschkewitz meint.
B u c h t i p p
Von den üppigen Pflanzenwelten der westlichen Kap-Provinz bis zu den roten Sandböden der Kalahari-Wüste bietet Südafrika dem Touristen eine
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weltzeit 02_2010
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stärkung von Nachwuchsjournalisten der KonradAdenauer-Stiftung aus Deutschland und einigen afrikanischen Ländern. Ein Online-Team richtet ein Internetportal ein. Die Fernsehbeiträge laufen dann nicht nur auf den Heimatsendern der Teilnehmer, sondern sind auch im Internet zu sehen. Ergänzt wird die Website mit Fotos, Texten und Audiobeiträgen. „Im Sommer wird es noch spannender“, sagt Dalia. Und Jane fügt hinzu: „Südafrika ist ein wunderschönes Land, von dem es viel zu berichten gibt. Ich freue mich schon auf das Miteinander der verschiedenen Nationen bei der WM.“ ——
Für Carlos ist die Arbeit als Videojournalist eine Herausforderung. „Ich bin sonst nie der Kameramann, habe gar keine Kamera. Normalerweise moderiere ich oder mache Reportagen.“ Auch Dalia war vor dem Dreh beim Makarapa-Maler im Slum etwas mulmig: „Wir waren mit einer sehr teuren Ausrüstung an einem Brennpunkt von Johannesburg unterwegs. Aber wenn die Leute erst einmal mit dir sprechen, wird dir klar: Das sind ganz freundliche Menschen.“ Der Workshop ist zweigeteilt: Im Herbst 2009 lernten 14 Journalisten aus acht Ländern die Technik kennen und produzierten erste eigene Beiträge. In diesem Sommer bekommen sie Ver-
www.dw-akademie.de
Umgang der politischen Eliten mit der AIDS-Pandemie, aber auch von einem Schmelztiegel der Kreativität, zu dem sich die Kulturszene Südafrikas mittlerweile entwickelt hat. Lohnendes Hintergrundwissen trägt der Band in einem gut recherchierten Essay zur Kolonialgeschichte Südafrikas zusammen. Sportliebhaber kommen bei der Lektüre ebenso auf ihre Kosten wie die Freunde schöner Tierfotografien. Schließlich ist die Kaprepublik nicht nur Gastgeber der Fußball-WM 2010, sondern auch eine überaus lohnende Safari-Destination. Doch dem Hang zur Schönfärberei haben die Herausgeber widerstanden. Der wachsenden Kriminalität im Land wird ebenso ein eigenes Kapitel gewidmet wie dem Kampf um das
tägliche Überleben in den trostlosen Wellblechhütten der schwarzen Townships. Gut aufbereitete Statistiken und Kartenmaterial liefern dabei willkommene Zusatzinformationen. Trotz aller Dynamik bleibt die Kaprepublik auch 20 Jahre nach der Abschaffung der Apartheid ein Land im Aufbruch. Und die Symbolik seiner Flagge, die Einheit in Vielfalt symbolisieren soll, verspricht mehr als die Wirklichkeit im Land einzulösen vermag. Wer das Land als Journalist bereist, wird Zeuge dieser Dynamik. Wer zu Hause etwas über die Entwicklung Südafrikas erfahren will, dem bietet dieser Band ein Höchstmaß an anschaulicher und ästhetisch reizvoll dargebotener Information.
Südafrika – Vielfalt und Gegensätze. wissenmedia 2009 – ISBN 978-3-57714651-7 – 192 Seiten gebunden, 200 farbige Abbildungen – 34,95 Euro
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Grautöne im Regenbogen Pretoria – Südafrika 20 Jahre nach der Freilassung Mandelas und wenige Wochen vor der Fußball-WM im Sommer: eine Bestandsaufnahme von Ludger Schadomsky. Der Afrika-Experte wird in Kürze erneut das Land am Kap bereisen und unter anderem in einem Blog berichten.
Südafrika-Blog Im Vorfeld der WM im Sommer wird Ludger
Schadomsky,
ehemaliger
Südafrika-Korrespondent und heute Lei-
20 Jahre nach seiner Freilassung und 16 Jahre nach seiner Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes präsidiert Nelson Mandela nach wie vor über Südafrika. Als höchste moralische Autorität begleitet er den mühsamen Interessensausgleich innerhalb des Vielvölkerstaats. Danach hatte es zunächst gar nicht ausgesehen: Als Mandela am Abend seiner Freilassung am 11. Februar 1990 in Kapstadt zu 50.000 Menschen spricht, zeigt sich der spätere Versöhner zunächst unversöhnlich. Zwar würdigt er die Leistung von Präsident de Klerk um den politischen Wandel, doch gleichzeitig fordert er, „den Widerstand an allen Fronten zu intensivieren“. Und fügt hinzu: „Jetzt nachzulassen würde einen Fehler bedeuteten, den uns künftige Generationen nicht verzeihen würden.“ Heute erntet die erste Post-Apartheid-Generation die Früchte des Befreiungskampfes: Südafrikas Verfassung ist eine der liberalsten weltweit, Medien und
ter des Amharischen Programms der DW, zwei Wochen lang das Land von Kapstadt bis zur Grenze Simbabwes atmosphärisch mit Mikro und Kamera vermessen.
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Ziel der multimedialen Berichterstat-
Armut und der Straßenfußball: Blick auf das
tung, die einen Blog und eine Reihe von
Dach des „Cape Town Stadium“, Mandela bei
Hörfunk-Reportagen vorsieht, ist es,
der Rugby-WM 1995, die überwundene Apart-
wenige Wochen vor der ersten WM auf
heid und die bleibenden Schatten
Zivilgesellschaft sind frei und pluralistisch wie nirgendwo sonst auf dem Kontinent. Der Aderlass der Neunzigerjahre, als weiße Südafrikaner in Scharen auswanderten, ist fürs Erste gestoppt. In Kapstadt, Durban und Johannesburg zieht heute eine selbstbewusste und einkommensstarke schwarze Mittelklasse die Fäden. Aus Sicht der ehemals Privilegierten stellt sich das Experiment Regenbogennation zwangsläufig anders dar: Wo heute weiße Obdachlose an Ampelkreuzungen betteln, beklagen Südafrikas Weiße gesunkene Standards im Bildungs- und Gesundheitswesen, Quotenregelungen für Schwarze als „umgekehrte Apartheid“, ausufernde Kriminalität und Korruption.
Groteskes Ausmaß an Korruption Und dennoch sei Südafrika heute „ein demokratisches Land, in dem Millionen Menschen zumindest die Aussicht auf ein besseres Leben hätten“, sagt der Journalist Wolfgang Drechsler, der seit 20 Jahren von dort berichtet. „Hätten“, denn Wohlstand für alle sei noch auf absehbare Zeit ein Konjunktiv. Drechslers Analyse: „Wir erleben eine enorme Machtarroganz des regierenden ANC, ein groteskes
Die WM, die Versöhnung, die
afrikanischem Boden ein Stimmungsbild jenseits des grünen Rasens zu vermitteln. Dabei geht es auch um Logistik, Sicherheit und Nachhaltigkeit der WM. Doch vor allem soll es um die Fragen gehen: Kann das runde Leder 2010 die Regenbogennation einen wie 1995 das Rugby-Ei? Und haben sich die Versprechen von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Aufschwung durch Infrastrukturmaßnahmen zur WM bewahrheitet?
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Ausmaß an Korruption, einen Staat, der nur noch als Trog der Selbstbedienung betrachtet wird.“ Die Unterstützung des Terrorregimes im Nachbarland Simbabwe und das fehlende Vorgehen gegen die in Südafrika grassierende AIDS-Epidemie seien Fehler der Präsidentschaft Nelson Mandelas gewesen, die sich heute, zumal unter dem führungsschwachen Nach-Nachfolger Jacob Zuma bitter rächten. „Das Land ist dabei, einen afrikanischen Weg einzuschlagen und zum Einparteienstaat zu werden“, warnt Drechsler. In der Tat glänzt Zuma mehr mit Korruptions- und Liebesaff ären als mit tatkräftiger Führung in einer Zeit, in der Südafrika mehr als alle anderen Länder des Kontinents von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise gebeutelt ist. Dies ist freilich eine Botschaft, die weder in Pretoria noch in Stuttgart gut ankommt. Dort hat SAFRI, die „Südliches Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft“, ihren Sitz. Gilt doch Südafrika vor allem in Deutschland als wirtschaftlicher und politischer Motor eines Kontinents,
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dessen Bilanz guter Regierungsführung und der Integration in den Welthandel nach wie vor mangelhaft ist. Die Leistungsf ähigkeit des Kaplandes habe sich vor allem in der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise gezeigt, sagt Michael Kleinert, „die Analysen, die vorhergesagt haben, das werde eine ganz große Katastrophe, sind am Ende nicht eingetroffen“.
Fehlende Integration bis heute Fikile Moya, auf das Thema „Regenbogen“ angesprochen, lacht erst einmal heftig. Moya ist Executive Editor des „Sowetan“, dem 1981 im Township Soweto gegründeten Sprachrohr der schwarzen Antiapartheid-Bewegung. „Die traurige Wahrheit ist, dass wir heute nicht viel weiter als vor 20 Jahren sind“, sagt er dann – schon ernster. „Auch wenn die schwarze Mittelklasse leicht gewachsen ist, die Mehrheit der Südafrikaner, die unter der Apartheid getrennt war, ist dies heute noch immer.“ Die Integration, die Nelson Mandela gewollt habe, gebe es bis heute
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nicht. Wie schon 1995 beim Gewinn der Rugby-Weltmeisterschaft hofft das sportverrückte Land nun, dass einmal mehr der Sport der Politik den Weg zeigt: Damals übergab ein freudestrahlender schwarzer Präsident Mandela dem weißen Rugbykapitän die Trophäe, das Land jubelte gemeinsam. 2010 soll es der Fußball sein, der die Nation eint, hofft Fikile Moya. „Im südafrikanischen Fußball wurde die Rassentrennung schon 1978 abgeschafft. Deshalb hat dieser Sport, und hat die Fußballweltmeisterschaft auch das Potenzial, die Gesellschaft zu einen.“ Zu Mandelas Jubiläumsfest im Februar produzierte Südafrika allerdings zunächst Negativschlagzeilen. Von dem anhaltenden Häusermangel frustrierte Township-Bewohner machten einmal mehr Jagd auf ausländische Händler. Die Meldungen werden den Ticketabsatz für das Regenbogenfest im Sommer nicht gerade ankurbeln. —— www.dw-world.de/afrika
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Ein bisschen Freiheit:
Journalisten in Belarus wollen ins
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Zuckerbäcker und Zensoren
Internet
Minsk – Trotz zaghafter Öffnung des Lukaschenko-Regimes nach Westen gibt es für Journalisten in Belarus kaum Freiheiten. Einziger Lichtblick ist das Internet, das von der Regierung noch nicht vollständig kontrolliert wird. Doch die Schere in den Köpfen der Journalisten ist scharf, wie Mathis Winkler feststellen musste. Ein Schrank von Grenzbeamtin füllt die Tür zum Zugabteil. „Was? Keine belarussische Krankenversicherung?“, schnauzt sie und macht nicht den Eindruck, als ob sie dem nachlässigen Reisenden Einlass in „Europas letzte Diktatur“ gewähren will. Geht ja schon gut los mit den Schikanen. Doch die gute Frau drückt ein Auge zu. „Die Versicherung kaufen Sie sich aber schleunigst am Bahnhof in Minsk!“ Ich bin auf dem Weg ins Land von Alexander Lukaschenko, um einen OnlinejournalismusWorkshop für die DW-AKADEMIE vorzubereiten. Es ist unser erstes Seminar nach langjähriger Abwesenheit. Die zaghafte Öffnung der Minsker Machthaber nach Westen macht’s möglich. Ich erwarte – ja was eigentlich? Graue Häuser. Graue Menschen. Gedrückte, bedrückende Stimmung. Diktatur eben. Und den großen Führer im Bild an jeder Straßenecke.
Wie geleckt und brutal Stattdessen stoße ich auf der Minsker Hauptschlagader, dem Prospekt Nesavisimosti, auf stalinistischen Zuckerbäckerstil. Die sandfarbene Zentrale des berüchtigten KGB, der nur hier noch so heißt, ist imposant, aber nicht unbedingt furchteinflößend. Vom Türmchen auf dem Dach kann man gut die Gegend überwachen. Oder die Fußballspiele im nahegelegenen DynamoStadion verfolgen.
Selbst der Palast der Republik ist in seiner Brutalität schon fast wieder schön. Eine gute Oper gibt’s hier auch – das Ballett soll sogar besser sein als in Moskau. Die Straßen sind wie geleckt, es gibt keine Graffiti an den Häusern, alles geht seinen geregelten Gang. Als Bayer muss ich an München denken. Die Deutschen wurden von den Sowjets für die komplette Zerstörung der Stadt während des Zweiten Weltkriegs verantwortlich gemacht. Das stimmt sicherlich zum Teil. „Aber Stalin hat Minsk den Rest gegeben, um hier seine Idealvorstellung einer sozialistischen Stadt zu verwirklichen“, erzählt mir eine befreundete Journalistin beim Stadtrundgang. Mittlerweile sind ein paar historische Viertel wieder aufgebaut. Auch das alte Rathaus steht wieder, wirkt aber unecht, weil es einfach zu neu aussieht. Doch zurück zum Thema. Der Workshop. Das Internet erlaubt Journalisten in Belarus noch ein bisschen Freiheit und deshalb wollen wir uns im Seminar eben auch um Onlinejournalismus kümmern. Doch wen einladen? Nur sogenannte oppositionelle Journalisten? Oder auch Redakteure, die bei staatlichen Sendern arbeiten?
Resignation oder Arbeitswille? Wir entscheiden uns für den Dialog und wollen den Kurs für beide Seiten öffnen. Als Veranstaltungsort bietet sich die Internationale Bildungs-
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und Begegnungsstätte (IBB) „Johannes Rau“ Minsk an – ein belarussisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt, das Grenzen überwinden will, auch die internen, die zwischen Opposition und Vertretern des Staates. Alles läuft bestens: Wir bekommen – dank Unterstützung der Partner vom IBB Minsk – die Einreiseerlaubnis für den Workshop und es bewerben sich interessante Leute für den Kurs. Am ersten Seminartag bin ich dann trotzdem etwas nervös. Wie werden die Teilnehmer aufeinander reagieren und wird es zu dem gewünschten Austausch kommen? Die Sorgen verflüchtigen sich schnell, da anf ängliche Berührungsängste in der Gruppe bald abgelegt werden. Letztlich ist es die Teilnehmerin einer belarussischen Menschenrechtsorganisation, die eine Diskussion über Pressefreiheit im Land beendet: „Konzentrieren wir uns auf die journalistischen Inhalte!“ Es klingt ein bisschen wie Resignation. Nach dem Motto: Ändert ja eh nichts.
Amor und Abriss Okay. Dann mal los mit Twitter, Facebook, Flickr und Soundcloud. Einige kennen sich im Internet schon gut aus – so sind zum Beispiel Chat-Programme wie Skype oder ICQ hier sehr beliebt, weil der Geheimdienst sie schlechter abhören kann. Für manche in der Gruppe betreten wir jedoch Neuland. Die Heterogenität der Gruppe veranlasst mich und meinen Kollegen Guy Degen zu einem radikalen Schritt: Wir schmeißen das Kursprogramm über den Haufen. Für den zweiten Teil des Workshops wird das Seminar zur Redaktion:
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Die Teilnehmer arbeiten selbstständig an einem audiovisuellen Web-Spezial. So können wir besDas Projekt ser auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen. der DW-AKADEMIE zum OnlineDie Themenvorschläge der Teilnehmer sind Journalismus in Weißrussland eher seicht: Frauen am Steuer. Eine Amor-Statue wurde Ende 2009 durchgeführt in der Provinz. Belarus beim Junior Eurovision und vom Bundesministerium für Song Contest. Der mutigste Beitrag ist ein Spewirtschaftliche Zusammenarbeit zial über den schamlosen Abriss von historischen und Entwicklung und dem AusHäusern. Wer will es den Teilnehmern verübeln landsbüro der Konrad-Adenauerin einem Land, in dem eine Zeitung schon eine Stiftung für Belarus gefördert. Verwarnung von der Regierung erhält, weil sie training.dw-world.de/minsk2009 die „falsche“ Schriftgröße benutzt? Nach zwei Wochen intensiver Arbeit sind die Projekte fertig, Videos, vertonte Bildergalerien und interaktive Stadtpläne stehen im Netz. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe“, sagt eine Teilnehmerin, die zuvor mit Computern nicht allzu viel am Hut hatte, und betrachtet ihr fertiges Spezial zum Totengedenken in Belarus. „Ich kann eine WebLettland seite bauen!“ Vitsyebsk In einem sind sich alle VITSYEBSK Russland einig: „Ihr müsst wiederkommen. Und wir wollen wieder dabei sein!“ Litauen Sicher, wir kommen Mahilyow wieder. Aber dann MINSK MAHILYOW gleich mit Krankenversicherung. Die gibt’s MINSK auch am Flughafen – für vier Euro HRODNA pro Woche.
——
Hrodna
Homye}
Polen HOMYEL'
Ukraine BREST Brest
Für Belarus stellt die Deutsche Welle ein spezielles Online-Angebot zusammen: www.dw-
Die Deutsche Welle hat in Weißrussland derzeit
world.de/belarus. Täglich erscheinen hier Nachrichten und Hintergrund-Beiträ-
neun Online-Partner, unter anderem die Informations-
ge mit Informationen zu Belarus und zu den weißrussisch-europäischen Bezie-
portale www.belgazeta.by, www.n-europe.eu, Belorusskiy Reporter (www.repor-
hungen. Zudem produziert die Russische Redaktion täglich die Radiosendung
ter.by) und die Webseiten des Belarussischen Journalistenverbandes (baj.by) und
„Europa und Belarus“, die im Internet als Download und Podcast verfügbar und
der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Belarus (belarus.ahk.de). Acht Ka-
auch über Kurzwelle zu hören ist. Interessierte in Weißrussland können darüber
belnetzbetreiber übernehmen DW-TV als Vollprogramm. Der Satellitensender Bel-
hinaus das gesamte russischsprachige Angebot der DW nutzen – besonderes Au-
sat TV adaptiert einige DW-Programme ins Belarussische. Der Sender mit Sitz in
genmerk legt die Redaktion auf Kulturthemen, Informationen zu Campus und Kar-
Polen wendet sich nach eigenen Angaben mit einer unabhängigen politischen Be-
riere in Deutschland und Deutschkurse.
richterstattung an Zuschauer in Weißrussland.
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Die neun Leben der Monika Jones Berlin – Ihre Karriere beginnt sie als Katze. Bevor Monika Jones Moderatorin bei DW-TV wird, tanzt und singt sie in dem Musical „Cats“. Dazwischen gibt es noch einige andere Stationen, bis sie sich der Wirtschaft verschreibt. Nadine Wojcik stellt die Anachorwoman vor. „Oh Gott, was wird das bloß für ein Porträt? Die Frau, die alles abgebrochen hat!“, kommentiert Monika Jones mit einem unbeschwerten Lächeln ihre eigene Lauf bahn. Dabei ist es nur eine Frage der Perspektive. Sicher, es f ällt auf, dass sie sowohl ihr Gesangsstudium am Mozarteum in Salzburg als auch ihre Tanz- und Schauspielausbildung an der Drama School in London abgebrochen hat. Aber es gibt ihn doch, den Roten Faden der Monika Jones, trotz einiger Brüche mit gesellschaftlichen Konventionen. Ob als Katze auf der Bühne, als Mädchen bei selbstorganisierten Theaterauftritten im Altenheim oder als Veranstaltungsmoderatorin bei Großunternehmen – sobald es um Kommunikation zwischen ihr und dem Publikum geht, ist Monika Jones in ihrem Element: „That’s what drives me – das ist es, was mich antreibt“, erklärt sie diesen Motivations-Motor. Spontan f ällt sie während des Interviews in die Zweisprachigkeit, die sie ausmacht. Die englische Sprache begeistert sie schon als Kind. Ihr Englischlehrer glaubt sogar, dass sie bereits längere Zeit in Großbritannien gelebt habe, da ihre Aussprache so britisch sei.
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„Meine Kollegen bei der Deutschen Welle werden darüber eher lachen. Natürlich wird man bei mir immer einen deutschen Akzent raushören.“ Stimmt, aber den hören wohl nur sehr hellhörige Muttersprachler.
Vom Schauspiel zum Musical Englisch lernt Monika Jones nicht nur in der Schule. Als Kind sieht sie sich sonntags oft Aufzeichnungen der „Royal Shakespeare Company“ im Fernsehen an. Ganz freiwillig und derart exzessiv, dass sie ihren Eltern manchmal sogar Monologe von „Richard III.“ vorträgt. Und für Laurence Olivier schwärmt, sicherlich ein ungewöhnliches Idol für ein junges Mädchen. Diese Liebe zum Schauspiel und vor allem zu England bringt sie dazu, an der Drama School in London anzuheuern – und dafür ihr Gesangstudium in Salzburg abzubrechen. In London lernt sie ihren späteren Ehemann kennen – natürlich im Theater. Er f ällt ihr auf, da er während einer Vorstellung einfach einschläft. „Wie kann der nur!“, schießt es ihr als erstes durch den Kopf. Dann aber: „Den will ich kennenlernen.“ Beim Vorbeizwängen durch die Sitzreihen treffen sich ihre Blicke zum ersten Mal, der Heiratsantrag folgt drei Monate später. Gemeinsam geht das junge Ehepaar dann nach Hamburg. Monika Jones will auf die Bühne, bricht daher ihr Studium erneut ab und nimmt dankbar ein Engagement als Katze beim Musical „Cats“ an. Mit den ersten ernsthaften Tänzer-Wehwehchen nach zwei Jahren Musical in Hamburg muss ein neuer Beruf her. „Das war die erste große Zäsur für mich. Ich weiß noch, dass ich gemeinsam mit meinem Mann überlegt habe: Was kommt jetzt? Dann ist mir klar geworden: Am meisten Spaß macht es mir, wenn ich mich auf ein Publikum einlasse und es direkt ansprechen kann.“ Monika Jones bewirbt sich zunächst beim Radio und macht ihre ersten Moderationen bei „Radio Ostallgäu“ in der Nähe ihrer Geburtsstadt Augsburg. Es folgen Fernsehmoderationen bei einem privaten Sender in Oberfranken. Schließlich entdeckt sie der damals neu gegründete Unternehmens-Kanal „Bahn TV“ in Ber-
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lin. Hier spricht sie ab 2000 Nachrichten, macht Live-Schalten und moderiert zahlreiche Podiumsdiskussionen. Mit ihrer Aufgabe bei „Bahn TV“ wird ihre kindliche Neugier für Wirtschaft neu entfacht und die wirtschaftlichen Themen packen sie schnell. Kein Wunder also, dass bald eine neue Symbiose folgt, die alle ihre Leidenschaften vereint – die englische Sprache, die Freude am Moderieren und das Interesse an Wirtschaft. Seit 2006 moderiert Monika Jones für DW-TV – die englischen Ausgaben des Wirtschaftsmagazins Made in Germany und die Wirtschaft im Journal.
Von der Bühne ins Studio „Meine Eltern hatten einen Kurierdienst, ein mittelständisches Unternehmen, einen typischen Familienbetrieb. Ich bin dort groß geworden, habe mitgeholfen.“ Rund um die Uhr für den Betrieb da zu sein, zu arbeiten, bis ein Projekt beendet ist – „das hat mich geprägt, das lebe ich bis heute“, sagt sie. „Ich bin von Kindheit an mit allen Hochs und Tiefs der Geschäftswelt in Berührung gekommen. Deshalb ärgere ich mich über pauschale negative Berichterstattung in vielen Teilen der Medien, in denen seriöse Unternehmer mit ‚windigen Managern’ in einen Topf geworfen werden.“ Wenn sie heute in Made in Germany über Familienbetriebe berichtet, dann hat sie einen engen Bezug zu den Geschichten. „Und einen Mordsrespekt vor den Töchtern, die den Betrieb übernehmen und weiterführen.“ Sie selbst hatte sich seinerzeit anders entschieden, war ihrem Fernweh gefolgt. Muss der deutsche Auslandssender nun befürchten, dass es ihr auch hier bald zu eng wird und sie irgendwann das Weite sucht? „Meine Abbruchphase ist definitiv lange vorbei“, sagt Monika Jones. „Die Deutsche Welle passt sehr gut zu mir. Wenn ich manchmal das Gefühl habe, ich müsste wieder hinaus in die Welt, dann mache ich mir bewusst, dass die ganze Welt ja schon hier versammelt ist.“ —— www.dw-world.de/madeingermany
»Meine Abbruchphase ist vorbei. Die DW passt sehr gut zu mir.«
ARIFE EARLY-BIRD-Tbu chbar e
bis 19.4. onlin
WAS UNS LIEB UND TEUER IST. ÜBER NEUE LEITMEDIEN, BEZAHLBARE QUALITÄT UND FREIE INHALTE.
22. medienforum.nrw medienforum.tv
Köln, Staatenhaus am Rheinpark
medienforum.film
medienforum.publishing
28.– 30. Juni 2010 medienforum.digital
www.medienforum.nrw.de
Das medienforum.nrw ist eine Veranstaltung der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), gefördert mit Mitteln des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen. Verantwortlich für Konzeption und Durchführung ist die LfM Nova GmbH.