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Desserts & Wein



Desserts & Wein

Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen oder Eisweine: Diese edelsüßen Weinspezialitäten harmonieren hervorragend mit Desserts und können in dieser Kombination ganz neue Geschmackserlebnisse bieten.

Bei der Weinauswahl ist es optimal, wenn der Wein nicht nur die Vorzüge der Süßspeisen unterstreicht, sondern auch selbst noch ein möglichst breites Aromenspektrum mitbringt. Bei der Kombination von Essen und Wein gibt es in so gut wie jedem Fall verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Letztendlich zählt der eigene Geschmack: Grundsätzlich ist alles erlaubt, was schmeckt. Generell gilt: je süßer das Dessert ist, umso wichtiger ist auch beim Wein eine entsprechende Restsüße. Aber: Der Wein sollte nicht viel süßer als das Dessert selbst sein, sonst geht das Dessert unter. Zu weniger süßen Desserts reicht oftmals eine süße Spätlese. Wichtig ist die Balance: Zu etwas besonders Süßem darf es auch ein etwas kräftigerer Wein sein. Zu einem sehr filigranen Dessert hingegen ist eher ein leichterer Wein angebracht. Edelsüße Weine lassen sich gut mit Beeren, exotischen Früchten und Gebäck wie Mandel- und Nusskuchen verbinden. Besonders der Riesling zeigt auch als edelsüße Spezialität noch eine lebendige Säure, was ein besonders ausbalanciertes Geschmackserlebnis verspricht und dem Dessertpartner Finesse verleiht.

Bei der Kombination von Obst und Wein ist zu beachten, dass die meisten Obstsorten einen relativ hohen Gehalt an Säure aufweisen. Nicht zu empfehlen ist ein säurereicher Weißwein zu rohem Obst mit viel Säure. Weinfreundlicher ist hingegen gegartes Obst, da hier die Obstsäuren reduziert sind und nicht mit der Säure des Weins konkurrieren. Dies ergibt einen harmonischeren Gesamteindruck. Soll der Wein alleine das Dessert darstellen, darf er gerne sehr süß sein, zum Beispiel als Beeren- oder Trockenbeerenauslese. Pur kommen die Aromen und der einzigartige Geschmack dieser Weine besonders gut zur Geltung. Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweine entfalten ihre Aromen am besten, wenn sie nicht zu kühl serviert werden. Wenn Sie diese lieber mögen, servieren Sie gerne auch rote Weine. Gerade wenn sie im Barrique gereift sind, ergeben sich mit ihrem tertiären Vanillearoma angenehme Harmonien mit verschiedenen Süßspeisen. Sekt kann sehr gut sowohl als Zutat als auch als Begleiter ins Spiel kommen. Seine Kohlensäure verbindet sich ideal mit der Leichtigkeit eines Sorbets.



Grießschaum mit Rhabarber ZUBEREITUNG

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

400 g Rhabarber ca. 100 g Zucker 1 Pck. Vanillezucker 250 ml Wasser Saft von 1/2 Zitrone 50 g Grieß Minzeblättchen zur Deko

Rhabarber putzen, in Scheiben schneiden. Mit Zucker, Vanillezucker, Zitronensaft und 250 ml Wasser im Topf zum Kochen bringen. Bei schwacher Hitze ca. 3 Min. zugedeckt garen. Etwa 1/4 der Rhabarberstücke herausnehmen und zur Seite stellen. Den restlichen Rhabarber 5 – 10 Min. weitergaren, bis er zerfällt. Grieß unterrühren, 2 – 3 Min. köcheln lassen, evtl. nachsüßen. Damit das Dessert schön luftig wird, in eine Metallschüssel füllen, in ein Eiswasserbad stellen und mit den Quirlen des Handrührers kalt schlagen. Auf Dessertschalen verteilen, mit den Rhabarberstücken und Minze garnieren. Zubereitungszeit ca. 25 Minuten

Weinempfehlung Scheurebe Auslese oder Riesling Beerenauslese



Erdbeersorbet ZUBEREITUNG

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

2 Zitronen 75 g Rohrzucker 600 g Erdbeeren (tiefgekühlt)

Die Zitronen halbieren und auspressen. 6 EL Zitronensaft mit 300 ml Wasser und dem Zucker in einen Topf geben. Aufkochen lassen und so lange rühren, bis sich der Zucker völlig aufgelöst hat. Den so entstandenen Sirup abkühlen lassen. Tiefgekühlte Erdbeeren mit dem Zitronensirup fein pürieren. Mit restlichem Zitronensaft abschmecken, in eine flache Edelstahlschale geben und für 15 – 30 Minuten ins Gefrierfach stellen. Das Erdbeersorbet mit einem Eisportionierer zu Kugeln formen und servieren, gerne mit etwas Gebäck wie einem Doppelkeks.

Zubereitungszeit ca. 20 Minuten + 15 – 30 Min. Gefrierzeit

Weinempfehlung Rosé Sekt oder Rosé Auslese



Holunderblüten-Minz-Eis ZUBEREITUNG

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

1 großer Bund Minze 1 Bio-Zitrone 250 ml Holunderblütensirup

Minze waschen, trocken schütteln, Blätter von den Stielen streifen und (ein paar für die Verzierung beiseite legen) fein hacken. Zitrone heiß waschen, trocken reiben und Schale fein abraspeln. Sirup, 200 ml Wasser, Minze und Zitronenschale verrühren. Mindestens 8 Stunden einfrieren, dabei ca. einmal pro Stunde durchrühren, bis das Eis fest ist. Eis zu Kugeln formen, anrichten und mit Minze verzieren. Zubereitungszeit ca. 20 Minuten + 8 Stunden Gefrierzeit

Weinempfehlung Riesling-Winzersekt oder Sauvignon Blanc



Cashew-Kokos-Mousse mit Maracuja ZUBEREITUNG

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

400 g Cashewkerne 400 ml Haferdrink 6 EL Agavendicksaft 6 EL Kokosflocken 4 Passionsfrüchte Prise Vanille

Die Cashewkerne in einen Behälter geben und so viel Wasser hinzufügen, dass die Cashewkerne ausreichend bedeckt sind. Im Kühlschrank die Cashewkerne nun über Nacht einweichen. (Mit einem Hochleistungsmixer reichen auch 3-4 Stunden.) Das Wasser abschütten und die Cashewkerne zusammen mit der Hafermilch, Agavendicksaft und den Kokosflocken in den Mixer geben. Vanille hinzugeben und alles so lange pürieren, bis die Mousse cremig ist und keine Klümpchen mehr enthält. Die Mousse auf vier Gläser verteilen. Die Passionsfrüchte halbieren, das Fruchtfleisch mit einem Teelöffel herauskratzen und auf die Mousse geben. Mit Kokosflocken dekorieren. Einweichzeit: über Nacht Zubereitungszeit ca. 10 Minuten

Weinempfehlung Weißburgunder Auslese oder Riesling Eiswein



Bananen-Petersilien-Waffeln mit Blaubeeren ZUBEREITUNG ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

Teig (je nach Waffeleisen für ca. 12 Waffeln): 250 g Mehl Meersalz 1 TL Backpulver 200 g überreife Banane 25 g glatte Petersilie 200 ml Milch 2 Eier (Größe L) 70 g Zucker 1 Pck. Vanillezucker 100 ml Öl 75 g Naturjoghurt Butterschmalz oder Pflanzenfett zum Einfetten Topping: 300 ml Sahne 1/2 Vanilleschote 2,5 EL Puderzucker 500 g Blaubeeren 100 ml weißer Traubensaft

Teig: Mehl, 1 Pr. Salz und Backpulver in einer Schüssel vermischen und beiseitestellen. Bananen und Petersilie mit 100 ml Milch zu einem feinen Mus pürieren. Zur Seite stellen. Eier trennen. Eigelb mit 20 g Zucker, Vanillezucker, Öl und Bananenmus glatt rühren. Mehlmischung, übrige Milch und Joghurt mit einem Schneebesen unterrühren. Eiweiß mit 1 Pr. Salz und übrigem Zucker steif schlagen. Eischnee unter den Teig heben. Topping: Sahne mit dem Mark der Vanilleschote und 1,5 EL Puderzucker cremig aufschlagen (nicht zu steif!). Kalt stellen. Eine große Pfanne erhitzen, darin 1 EL Puderzucker leicht karamellisieren, Blaubeeren dazugeben und kurz durchschwenken, mit Traubensaft ablöschen und kurz einkochen lassen. Waffeleisen vorheizen und Butterschmalz zerlassen. Das Waffeleisen mit etwas Butterschmalz einpinseln, Teig mit einer Kelle portionsweise hineingeben und goldbraun backen. Mit dem Topping servieren.

Weinempfehlung Scheurebe Auslese oder Silvaner Auslese



Rahmcouscous mit Äpfeln ZUBEREITUNG Die Äpfel waschen und samt Schale in dünne Scheiben schneiden.

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

2 aromatische Äpfel (z.B. Cox Orange) 2 EL Butter 2 EL Zucker 4 Kardamomkapseln 250 ml Apfelsaft 50 g Couscous 250 ml Sahne 100 ml Granatapfelsirup

Butter mit dem Zucker in einer Pfanne aufschäumen lassen und die Apfelscheiben darin auf beiden Seiten kurz anbraten. Auf Schälchen verteilen, dabei ein paar Scheiben für die Dekoration beiseitelegen. Zum Ablöschen den Apfelsaft in die Pfanne geben. Kardamomkapseln andrücken und dazugeben, alles 1 Minute kochen lassen. Den Couscous in die Sahne einrühren und aufkochen. 1 Minute bei kleiner Hitze kochen, Hitze ausstellen und 5 Minuten zugedeckt quellen lassen.

Den Rahmcouscous in die Schälchen geben, beiseitegelegte Apfelscheiben dazugeben und abkühlen lassen. Den Sirup auf den Couscous gießen und servieren. Zubereitungszeit ca. 30 Minuten

Weinempfehlung edelsüßer Riesling oder Muskateller Auslese



Miniquarkknödel mit Mohn und Beeren ZUBEREITUNG

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

100 g + 2 EL Butter 100 g Magerquark 5 EL Zucker 1 Päckchen Vanillezucker Salz 100 g Mehl 200 ml Kirschnektar 1 TL Speisestärke 150 g TK-Beerencocktail (oder frische Beeren) 4 EL Mohn Puderzucker

Für die Knödel 100 g Butter schmelzen und abkühlen lassen. Mit Magerquark, 1 EL Zucker, Vanillezucker und 1 Prise Salz verrühren. 100 g Mehl esslöffelweise unterrühren. Knödelmasse ca. 20 Minuten ruhen lassen. Inzwischen für die Grütze Nektar und 4 EL Zucker aufkochen. Stärke mit ca. 3 EL Wasser glatt rühren. In den kochenden Nektar rühren, ca. 2 Minuten köcheln. Beeren unterrühren. Reichlich Salzwasser in einem großen Topf aufkochen. Aus der Quarkmasse mit angefeuchteten Händen ca. 18 kleine Knödel formen. Auf wenig Mehl legen und vorsichtig wenden. Knödel portionsweise ins kochende Wasser geben, bei schwacher Hitze ca. 5 Minuten gar ziehen, herausheben, abtropfen lassen. Mohn in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten. 2 EL Butter zugeben, schmelzen und aufschäumen. Knödel in der Mohnbutter schwenken, mit Puderzucker bestäuben. Mit Beerengrütze anrichten. Zubereitungszeit ca. 60 Minuten

Weinempfehlung Ruländer Beerenauslese



Zwetschgenröster mit Zimteis ZUBEREITUNG

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN

Zwetschgenröster 1 kg Zwetschgen (frisch oder TK) 100 g Zucker 0,5 TL gemahlener Zimt 1 Prise Nelkenpulver 50 ml Pflaumenschnaps 50 g dunkler Rohrohrzucker 2 EL alter Balsamicoessig Zimteis 200 g Zucker Vier Eigelb 500 ml Sahne Zimt

Zwetschgenröster: Zwetschgen waschen, entkernen, vierteln. Zucker in beschichteter Pfanne gleichmäßig verteilen und langsam bei mittlerer Temperatur schmelzen. Temperatur erhöhen und sofort Früchte, Schnaps und Gewürze zugeben. Rühren, bis die Masse karamellisiert. Muscovadozucker und Balsamico einrühren, nach ca. 3 Minuten auf einen kalten Teller streichen. Zimteis: Zucker und Eigelbe vermengen und die beiden Zutaten über einem Wasserbad schaumig einrühren. Die Sahne schlagen, dann beide Massen vorsichtig vermischen und drei Teelöffel Zimt hinzufügen. Den Zimt erneut vorsichtig mit der Masse vermengen. Die fertige Masse in eine beliebige (Kuchen-)Form oder kleine Schälchen füllen, mit Alufolie abdecken und für mindestens drei Stunden ins Eisfach geben. Zwetschgen auf vier tiefe Teller oder Schüsselchen verteilen, je 2 – 3 Eisnocken abstechen und dazu legen, sofort servieren. Zubereitungszeit ca. 50 Minuten + 3 Std. Gefrierzeit

Weinempfehlung Gewürztraminer Auslese


Weiße Rebsorten

RIESLING Der Riesling ist eine langsam reifende Rebsorte, deren prägendes Element die fruchtige Säure ist. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne seine Reife vollendet. Je nach Standort (Bodenart und Mikroklima) bringt er sehr unterschiedlich nuancierte Weine. Er gilt als das Aushängeschild des deutschen Weinbaus, wie keine andere Rebsorte bestimmt der Riesling das weltweite Image der 13 deutschen Anbauregionen. Deutschland gilt als Heimat des Rieslings, denn immerhin stehen mit über 23.400 Hektar rund 50 Prozent aller Rieslinge der Welt in deutschen Weinbergen. Junge leichte Rieslingweine, je nach Gusto trocken bis fruchtig süß, sind ideale Sommerweine. Als Speisebegleiter sind gereifte Rieslinge besser geeignet. Fruchtig süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen sind vorzügliche Begleiter zu fruchtigen Desserts. Altersgereifte edelsüße Auslesen und Beerenauslesen sind die optimalen Aperitifs zu festlichen Menüs. Die natürliche Säure bietet ein gutes Potenzial zur Versektung. Edelsüße Beerenauslesen oder Eisweine gehören zu den auch international am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Rieslinge sollten frühestens ein Jahr nach der Ernte getrunken werden, viele erreichen ihre optimale Trinkreife erst nach einigen Jahren. Die Lagerfähigkeit von Spitzenweinen ist nahezu unbegrenzt. Feine Duftnoten nach Apfel, Pfirsich, Mineralien oder ein Hauch Honig bei Edelfäule runden den Riesling ab.


WEISSBURGUNDER (Pinot Blanc) Leicht, frisch und mit seiner gut eingebundenen Säure ein idealer Essensbegleiter. Duftet und schmeckt nach Zitrusfrüchten, Birnen, Melonen, Äpfeln, Nüssen, Quitten. Eignet sich ebenso gut zur Versektung wie zum Ausbau im Barrique und erreicht in Spitzenlagen eindrucksvolle Qualitäten. Stammt vom Spätburgunder ab und gedeiht überall dort ausgezeichnet, wo es dem Riesling zu heiß ist.

GRAUBURGUNDER (Pinot Gris) Ein ausgezeichneter Menüwein, dessen Aromen u. a. an Birnen, Mandeln, Nüsse und Ananas erinnern. Er heißt in der lieblichen Variante Ruländer, wird heute aber meist trocken ausgebaut. Neben dem trockenen, frischen Grauburgunder, und dem Ruländer-Typ gibt es auch gehaltvolle, im Barrique ausgebaute und edelsüße Vertreter. Die Dichtbeerigkeit erleichtert den Botrytisbefall zur Erzeugung edelsüßer Weine. Fruchtig-süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen passen besonders gut zu fettreichem Edelpilzkäse und zu Desserts mit Honig, Mandeln oder Marzipan.

SCHEUREBE Von Georg Scheu 1916 aus Silvaner x Riesling gezüchtet. Eine der bekanntesten Bukettsorten. Duftet charakteristisch und intensiv nach schwarzen Johannisbeeren (Cassis), auch nach exotischen Früchten. Scheurebe-Weine gibt es von trocken bis

edelsüß, vom Qualitätswein bis zum Eiswein. Trockene bis halbtrockene Spätlesen empfehlen sich als Begleiter zu aromatisch-würzigen Ragouts von Fisch und Geflügel, zur asiatischen Küche, edelsüße Spätlesen und Auslesen passen zum fruchtigen Dessert.

MÜLLER-THURGAU (Rivaner) Anfang des 20. Jahrhunderts von Professor Hermann Müller aus dem schweizerischen Thurgau in Geisenheim gezüchtet, galt lange als Kreuzung aus Riesling und Silvaner (daher „Rivaner“). Dies wurde allerdings vor einiger Zeit durch genetische Untersuchungen widerlegt: Die wahren „Eltern“ sind die Sorten Riesling und Madeleine Royale. Der Typus: Unkompliziert, leicht zugänglich, milde Säure, feine Frucht mit typischer „Muskatnote“. Die in Deutschland am zweithäufigsten angebaute, früh reifende Rebsorte liefert frische, sommerliche Tropfen, die zu jeder Gelegenheit schmecken und auch als duftige Perlweine begeistern.

MUSKATELLER Der Muskateller zählt zu den ältesten Weißweinsorten überhaupt. Aus der überaus variantenreichen Muskateller-Familie dominiert hierzulande der Gelbe Muskateller. Ihren Namen hat die Sorte von ihrem typischen Muskataroma. Die lebendige Fruchtsäure lässt den Muskateller auch edelsüß ausgebaut angenehm frisch schmecken.


SILVANER

GEWÜRZTRAMINER

Silvaner ist Vielfalt. Ein unkomplizierter Sommerwein, ein geschmeidiger, cremiger Barriquewein, ein gut entwickeltes, elegantes und lebhaftes Grosses Gewächs oder ein intensiver lang anhaltender Edelsüßer. Alles ist möglich. Die Rebsorte spiegelt perfekt das Terroir wider und verbindet die erdigen Töne mit zarten fruchtigen Aromen und bekömmlicher Säure. Charakteristisch für Silvaner-Weine ist ein feiner Duft, der an Kräuter oder auch Stachelbeeren erinnert und manchmal vom Aroma frischen Heus begleitet wird. Auf schweren Böden kann sich der Silvaner zu einem körperreichen Wein entwickeln, der eine gewisse Opulenz und einen ausgeprägten Duft von reifen Birnen und Artischocken mitbringt und so auch als Begleiter zu gehaltvolleren Speisen willkommen ist.

Traditionsreiche Bukettsorte mit charakteristischem Rosenblütenduft, ebenso sind Aromen von Akazienblüten, Bitterorangen, exotischen Früchten und Honig zu finden. Im pfälzischen Rhodt steht ein 400 Jahre alter Gewürztraminerweinberg noch im Ertrag. Wird in Deutschland wieder zunehmend an- und in allen Varianten ausgebaut. Besonders schmelzig und üppig fallen die edelsüßen Varianten aus, die zu den feinsten Dessertweinen und Käsebegleitern gehören.

BACCHUS Die Sorte wurde in den 30er Jahren aus den Rebsorten (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau gezüchtet. Bacchusweine findet man häufig im Prädikatsweinbereich mit entsprechender Restsüße. Die Weine sind extraktreich, fruchtig, mit einem eigenständigen manchmal an die Scheurebe erinnernden Bukett. Weine mit sehr hohem Mostgewicht und noch ausreichender Säure können rieslingähnlich sein, sie sind blumig mit einem dezenten Muskatton. Bacchus eignet sich mit seinem feinwürzigen Aroma hervorragend zur asiatischen Küche und fruchtigen Desserts.

KERNER Säurefrisch und fruchtig ist die weiße Züchtung aus Trollinger und Riesling, die August Herold 1929 gelang. Kerner, benannt nach dem Weinsberger Dichter Justinus Kerner, ist ein saftiger Tropfen, gehaltvoll ausgebaut auch sehr gut zum Essen geeignet. Auch als Sektgrundwein und Cuvéepartner ist Kerner ideal. Die Aromen erinnern oft an grüne Äpfel, Birne und weiße Johannisbeeren. Fruchtig süße Spätlesen passen besonders gut zu Desserts auf Apfelbasis.


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Rote Rebsorten SPÄTBURGUNDER Heutzutage ist der Spätburgunder Deutschlands edelste und meistangebaute rote Rebsorte. Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig und haben ein fruchtiges Aroma und Nuancen von Mandel. Der typische Spätburgunder hat einen leicht süßlichen Duft nach roten Früchten, von Erdbeere über Kirsche und Brombeere bis hin zur schwarzen Johannisbeere. Bei Barriqueweinen kommen Vanille-Zimt-Anklänge hinzu. Man unterscheidet den klassischen und den modernen Typ. Traditionell wurden die besten Spätburgunder aus hochreifen Trauben gewonnen, waren nicht sehr farbintensiv, mild, gerbstoffarm und von rostroter Farbe. Neben diesem klassischen Typ gewinnt der moderne Spätburgunder mit kräftigem Rot, mehr Gerbstoff, weniger Säure und häufig kurzer Lagerung im kleinen Eichenfass immer mehr an Bedeutung. Die Sorte wird vornehmlich als trockener Rotwein ausgebaut, teilweise auch mit einer gewissen Restsüße. Hin und wieder findet man auch Roséweine vom Spätburgunder und auch Sekt. Werden die Trauben nach der Lese sofort abgepresst, so lässt sich aus dem hellen Saft ein „Blanc de Noirs“, ein Weißwein aus dunklen Trauben herstellen.


DORNFELDER Die in den 1950er Jahren von August Herold in Weinsberg gezüchtete Sorte liefert heute einen der beliebtesten Rotweine in Deutschland. Der leicht zugängliche, von kirsch- und beerenfruchtigen Aromen wie Johannisbeeren sowie Wärme, sanften Tanninen und tiefdunkelroter Farbe gekennzeichnete Dornfelder ist auch im Anbau unkompliziert und schon jung trinkreif. Auch als Cuvéepartner und im Barrique-Ausbau hat Dornfelder seine Stärken.

LEMBERGER Wahrscheinlich stammt die dort als Blaufränkisch bekannte Sorte aus Österreich und fand im 19. Jahrhundert hierzulande vor allem in Württemberg Verbreitung. Der sanfte, dunkle, beerenfruchtige Lemberger erfreut sich zunehmender Beliebtheit, vom unkomplizierten Trinkwein für jeden Tag bis zum edlen Barriquewein für besondere Gelegenheiten. Die Aromen erinnern an reife schwarze Beeren, Pflaumen und Kirschen, je nach Typ kann er eine deutliche Tanninstruktur aufweisen.

SAINT LAURENT Da in den meisten Fällen die Winzer diese Rebsorte als Ergänzung ihres gehobenen Rotweinangebots sehen, handelt es sich bei den Saint Laurent Weinen meist um anspruchsvolle Tropfen, die sich gut zur Sonntagstafel eignen.

Hochgradige Moste mit guten Extrakt- und Säurewerten lassen meist kräftige und gleichzeitig frischfruchtige Rotweine entstehen. Verschiedentlich werden höhere Qualitäten auch im Barrique ausgebaut. In der Farbe sind sie tiefrot. Mitunter lassen sich in den fruchtigen Weinen Aromen von Holunderbeeren oder von Wildkirschen erkennen.

PORTUGIESER Der unkomplizierte, frische Wein wird auch gern als Weißherbst (Rosé) ausgebaut. Die gerbstoffmilde Sorte ist die am dritthäufigsten angebaute rote Rebe in Deutschland. Typische Aromen: Rote Johannisbeere, Himbeere, Erdbeere. Bei reduzierten Erträgen sind Portugieser-Rotweine erstaunlich dicht und können mühelos im Barrique reifen.

SCHWARZRIESLING (Müllerrebe) Die alte Kulturrebe hat trotz ihres Namens nichts mit Riesling zu tun, sondern stammt aus der Burgunderfamilie. Der Name Müllerrebe weist auf die feinen weißen Härchen an den Blättern hin, die wie mit Mehl bestäubt aussehen. Macht als fruchtiger Tischwein viel Spaß und erinnert, kräftig ausgebaut, in Aromatik und Komplexität an den Spätburgunder. Er heißt in Frankreich Pinot Meunier und wird dort auch für die Herstellung von Champagner genutzt. Ausgebaut werden trockene, aber auch fruchtsüße Varianten. Das Angebot im Qualitätsweinbereich dominiert, daneben gibt es jedoch auch Kabinettweine und Spätlesen.


Notizen


IMPRESSUM Herausgeber: Deutsches Weininstitut GmbH Platz des Weines 2 55294 Bodenheim

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