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3 Fragen
Tenor Jonathan Tetelman gibt Cavaradossi in TOSCA –einen schöngeistigen Intellektuellen, der auf der Bühne große Qualen erleiden muss
TOSCA ist brutal. Warum ist die Oper dennoch so erfolgreich?
Weil da auch Musik von großer Schönheit drinsteckt. TOSCA ist wie ein 20 Jahre alter Scotch: Nach dem ersten Schluck sagt man: Sorry, ist mir zu stark. Dann erarbeitet man sich einen Sinn für die Nuancen.
Was ist wichtiger, Schönheit oder Leid?
Das Publikum möchte Emotionen erleben, aber eben durch die Schönheit der Musik transportiert. Keiner will einen Tenor sehen, der echt leidet und seine Töne nicht trifft. Dafür geht man nicht in die Oper.
Was macht die Partie des Cavaradossi für Sie so spannend?
Die größte Hürde muss ich gleich zu Anfang nehmen. Ich komme auf die Bühne, starte direkt mit »Recondita armonia« und alle warten auf dieses berühmte letzte hohe B. Selbst Placido Domingo sagte einmal zu mir: »Jonathan, die Chance, dass ich da ohne Fehler durchkomme, liegt bei 50 zu 50.«
Online: Tetelman über TOSCA und Hollywood-Filme