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Mit Leidenschaft auch für unbequeme Wahrheiten

Seit etwas mehr als einem Jahr verschafft er der Umwelthilfe Gehör in der Öffentlichkeit. Gelernt hat er den Job von der Pike auf. Bevor Matthias Walter zur Umwelthilfe kam, um den Bereich Presse und Kommunikation zu leiten, war er Chefredakteur bei einem TV-Sender. Nun kämpft er mit seinem Team dafür, dass die Experten und Themen der DUH noch sichtbarer sind.

Matthias Walter wollte eigentlich nie etwas anderes sein als Journalist. Dass sich das änderte und er auf die Seite der DUH wechselte, lag auch an der Klimakrise. Je drängender das Problem wurde, je weniger die Regierungen taten, um die Katastrophe zu verhindern, desto schwerer fiel es ihm, bei Kontroversen um Klimaschutz nur unparteiisch am Rand zu stehen. Der Wunsch des engagierten Medienmachers wuchs, persönliche Überzeugung und Beruf in Einklang zu bringen. Das kann er seit dem Sommer 2020 bei der DUH: „Der Job meines Teams ist es, dafür zu sorgen, dass die hervorragende Arbeit unserer Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen bei den Menschen ankommt. Wir müssen der Gesellschaft vermitteln, was wirklich getan werden muss, um Klima, Umwelt und Verbraucher zu schützen – mit Fakten und mit Leidenschaft.“ » Ich will meinen Kindern eine Welt hinterlassen, die die Chance auf ein vernünftiges Leben bis zum Ende des Jahrhunderts

in Aussicht stellt! «

Aber zunächst der Reihe nach. Eigentlich wollte der gebürtige Bielefelder immer schreiben, hat dann aber nach Journalistikstudium und Volontariat bei der Westdeutschen Allgemeinen durch ein Praktikum bei RTL aktuell Blut geleckt: Er blieb beim Fernsehen und der RTL Mediengruppe, arbeitete als Redakteur für Vox, RTL aktuell, als Autor für Dokumentationen, wurde Chef vom Dienst bei Vox und RTL aktuell.

Dann erhielt er das Angebot, in Berlin die Gesamtverantwortung für das Nachrichtenangebot von RTL 2 zu übernehmen. Vom Nachrichtenchef zum Chefredakteur befördert entwickelte er mit seinem Team aus jungen und erfahrenen Journalistinnen erfolgreiche und preisgekrönte TV-Formate – für die Sendung „Endlich Klartext!“ gab’s sogar den Deutschen Fernsehpreis.

Innovative Formate

Dann rückte die Klimakrise immer mehr ins Zentrum der Debatten und die Zeit war reif für einen Wechsel der Schreibtischseite. An der DUH reizte ihn besonders, dass sie eine Organisation ist, die den harten Konflikt nicht scheut: „Das Streitbare und manchmal auch Unbequeme, nicht einfach gefällig sein zu wollen, sondern für das zu streiten, von dem wir wissen, dass es richtig ist, macht mir große Freude!“

Im Juli 2020 nahm er die Arbeit bei der DUH auf. Wie schon zuvor bei RTL 2 krempelte der 39-Jährige die Ärmel hoch und machte sich dran, den Kommunikationsbereich den Zielen der DUH entsprechend umzubauen. Nach einem Jahr arbeiten Presse, Social Media-Redaktion und Kampagnenteam im neu geschaffenen Newsroom nun enger zusammen, um einer schnell wachsenden DUH über alle Kanäle hinweg mit noch mehr Themen noch schneller Gehör zu verschaffen.

Walter hat Spaß an Innovationen. „Darauf, was Medienschaffende und Publikum brauchen, bin ich mein ganzes Berufsleben getrimmt“, erklärt der diplomierte Journalist. Er will aber auch immer wieder neue Wege identifizieren, auf denen man die DUH-Aktivitäten und Ziele besser vermitteln kann, wie aktuell die Podcasts. Mit digitalen Live-Formaten hat er bereits mehr Möglichkeiten für den direkten Austausch mit den Expertinnen und Experten der DUH geschaffen.

Zur Entspannung guckt er sich an, was andere aufgebaut haben: Architektur ist neben dem Klavierspielen eine seiner Leidenschaften. „Meine größte Leidenschaft ist meine Familie“, sagt der Vater von drei Kindern im Alter von vier bis zwölf. „Ich will meinen Kindern eine Welt hinterlassen, die die Chance auf ein vernünftiges Leben bis zum Ende des Jahrhunderts in Aussicht stellt!“

Daran arbeitet er nun, beruflich und privat. (ak) ■

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