Diakonie 04/2016

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Oktober 2016

diakonie Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit

Einzug ins Pflegeheim – für Angehörige eine Zäsur Seite 06

Demenzfreundliche Stadt Seite 16

Peerberatung im Diakoniewerk Seite 20

Mit Ozon gegen den Bandscheibenschmerz Seite 29


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thema Einzug ins Pflegeheim

4 Sich neu erfinden

Mut für das Beschreiten neuer Wege

6 Einzug ins Pflegeheim – für Angehörige eine Zäsur

Eine neue Situation, die o© mit schlechtem Gewissen verbunden ist

02 panorama Diakoniewerk

9 Mehr Zeller Nachbarscha und Freiwilligennetzwerk Salzburg sind Siegerprojekte ∙ Plattform Zukunft und neues Fortbildungsprogramm der DiAk ∙ Freiwilligenmesse Oberösterreich

03 alter

Menschen im

14 Jeden Tag eine gute Tat ∙ LIFEtool sucht TesterInnen für EU-Projekt SOCIALCARE 16 Wo geht’s hier zur demenzfreundlichen Gemeinde?

Immer mehr Gemeinden suchen diesen Weg

04 behinderung 05 international Menschen mit

18 Kinder aus der Steinergasse geehrt ∙ Erfolgreiches Festival Sicht:wechsel 20 Ich arbeite als Peerberater Ein Bericht aus der Praxis

Diakoniewerk

22 De/plasări – Ver/rückungen, die begeistern

Einzigartiges künstlerisches Projekt der Werkstä e Sibiu mit dem Brukenthal-Gymnasium

12 Spiritualität 13 Porträt 27 Buchtipp ∙ Produk ipp

06 bildung

07 flüchtlinge

08 gesundheit

23 Die Zeit ist reif für Veränderungen! ∙ Haus für Senioren statt Anwaltskanzlei

26 Ein Zuhause auf Zeit für 240 Flüchtlinge

28 Qualitätszertifikat für Darmkrebsvorsorge ∙ Klinikküche engagiert in der Flüchtlingshilfe

Aktiv für

25 Mit Farben spielen

Aktiv für

Flüchtlingsquartier in Salzburg mit speziellem Wohnkonzept

Der Kindergarten mit überzeugendem Farbkonzept

Aktiv für

29 Mit Ozon gegen den Bandscheibenschmerz

Schonendes Verfahren ohne Operation

Impressum Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.at/impressum. Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin-Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. 07235 632 51, office@diakoniewerk.at. Herausgeberin: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Dagmar Hochreiter, Susanne Kunze, Stefan Marchewa, Daniela Palk, Daniela Scharer. Unternehmenskooperationen: Markus Putzer. Fotos: Andrea Brummeier (S. 1, 2 oben links, 3, 6, 8), Diakoniewerk Salzburg (S. 2 oben Mi e, 9, 10 oben, 24), Shu erstock.at/oneinchpunch (S. 2 oben rechts, 17), Ulrike Rauch (S. 2 unten links, 25), Erwin Oberbramberger (S. 2 unten Mi e, 26), Andreas Kolarik (S. 2 unten rechts, 29), fotolia.at/ag visuell (S. 5), Shu erstock.at/Suzanne Tucker (S. 12), ÖBW (S. 14), Julia Minichberger (S. 15 oben), LIFEtool (S. 15 unten), MA 11 Wien (S. 18), Sicht:wechsel (S. 19 oben), Diakoniewerk Steiermark (S. 19 unten), Andreas Krieger (S. 21), George-Florin Călian (S. 22), Bildungszentrum Diakonissen Linz (S. 23), Klinik Diakonissen Schladming (S. 28), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch.at. Druck: gugler GmbH. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 20/2016

diakonie ∙ Oktober 2016

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editorial

Wenn für Menschen im Alter der Weg ins Pflegeheim notwendig wird, weil sie zuhause auch mit Unterstützung nicht mehr zurechtkommen können, ist das nicht nur für sie eine große Umstellung. Auch für die betreuenden Angehörigen stellt dies o© eine Herausforderung dar, die nicht leicht zu bewältigen ist.

Liebe Leserinnen und Leser, in ihrem „nachgedacht“ schreibt Rektorin Christa Schrauf über die Notwendigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, d. h. neue Ideen zu entwickeln und Vielfalt zuzulassen, um in Zeiten ständigen Wandels und immer komplexer werdender Entwicklungen zukun©sfähig zu bleiben. Das gilt nicht nur für Individuen sondern auch für Organisationen. Sie stellt fest, dass das Sich-neu-Erfinden im Diakoniewerk eine lange Geschichte hat. Tatsächlich standen und stehen immer die aktuellen Notlagen und Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt der Arbeit und erfordern vielfältige Ideen und Kreativität.

heiten angepasst hat. Nach der OÖ Landessonderausstellung 2015 „hilfe.Lebensrisken – Lebenschancen“ wurde im Haus Bethanien unermüdlich daran gearbeitet, dass dort wieder ein solcher Ort entstehen kann. Ob dies gelungen ist, davon können Sie sich selbst am Tag der offenen Tür am Freitag, 11. November, 13 bis 15.30 Uhr, überzeugen (mehr dazu S. 9). Wir laden Sie herzlich dazu ein!

Das Haus Bethanien in Gallneukirchen ist ein gutes Beispiel dafür. Als Zentrum der Schwesternscha© der Diakonissen und ihrer tätigen Nächstenliebe ist es über mehr als 100 Jahre ein Ort sozialen, diakonischen Handelns gewesen, das sich immer wieder den Erfordernissen und Gegeben-

Vor etwa 10 Jahren hat man sich mit dem Phänomen Demenz noch gar nicht so intensiv beschä©igt, heute ist es ein ganz zentrales Thema unserer Gesellscha©. Auch hier gilt es, Neues zu wagen, kreative Ideen zu entwickeln. Das zeigt der Beitrag von Daniela Palk zum Thema „Demenzfreundliche

Sich-neu-Erfinden hat im Diakoniewerk eine lange Geschichte.

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Gemeinde“ auf Seite 16. Menschen mit Demenz nicht zu isolieren, sondern mit hineinzunehmen in unsere Mi e, fordert uns heraus. Es gibt jedoch ermutigende Modelle, die den Weg zeigen. Auch in den anderen Arbeitsfeldern wird sichtbar, dass sich diakonische Arbeit in einem ständigen Wandel befindet, sich immer wieder neu erfinden muss, um den Herausforderungen der Zukun© gerecht werden zu können. Beispiele dafür finden Sie in dieser Ausgabe. Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihre

Andrea Brummeier Chefredaktion Oktober 2016 ∙ diakonie


nachgedacht

Sich neu erfinden Es braucht Kra um verkehrte Wege zu verlassen und Mut für das Beschreiten neuer Wege.

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n den kommenden Wochen werden einige neue Einrichtungen des Diakoniewerks offiziell eröffnet, das Haus für Senioren in Bad Zell, die Werkstä e in Oberneukirchen und das Haus Bethanien. Sie ermöglichen einer weiteren Zahl von

Es braucht eine Politik, die betroffene Menschen nicht als Objekt sieht. Menschen im Alter oder Menschen mit Behinderung eine regionale Wohn- oder Beschä©igungsmöglichkeit und den sie begleitenden MitarbeiterInnen einen interessanten wohnortnahen Arbeitsplatz. Auch mit diesen Angeboten sollen wieder Menschen mit Behinderung langfristig die Chance auf sinnvolle Alltagsgestaltung und Entwickdiakonie ∙ Oktober 2016

lung ihrer Persönlichkeit erhalten und Menschen im Alter mit einem würdigen Lebensabend rechnen können, der, trotz Einschränkungen, hoffentlich als ein guter erfahren werden kann.

Zukun sfähige Entscheidungen Das Wie der Begleitung und der dafür erforderlichen Räume hat sich im Diakoniewerk in der Auseinandersetzung mit den relevanten Wissenscha©en immer wieder neu gestaltet. Um eine zeit- und situationsgemäße soziale Arbeit zu gewährleisten, braucht es eine Politik, die die betroffenen Menschen nicht als Objekte sieht, sondern sie mit ihren subjektiven Bedürfnissen wahrnimmt und bereit ist, aktuelle Erkenntnisse einzubeziehen. Es verlangt nach einer Politik, die nicht des Populismus wegen auf kurzfristige Maßnahmen setzt, sich nicht der Methode der

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Polarisierung verschreibt, sondern nachhaltige und zukun©sfähige Entscheidungen triÀ. Die Wissenscha©lerin Renée Schröder beschä©igt sich als Molekularbiologin und Biochemikerin mit der Fortentwicklung des Menschen. In ihrem jüngsten Buch schreibt sie: „Die momentane politische Entwicklung weltweit lässt mich nicht ruhen! Die Menschen lassen sich zu leicht auÂetzen, haben Angst. Eine immer stärkere Wut verbreitet sich sowohl gegen demokratisch etablierte als auch autokratische Regierungen, die den Anforderungen einer sich sehr schnell ändernden Gesellscha© nicht gewachsen sind“.

Es braucht die 2. Au«lärung Angesichts dieser Situation, die in einem großen Maß von Irrationalität und religiösem Extremismus gekennzeichnet ist, redet sie von


der Notwendigkeit einer 2. Aufklärung. „In meinen Augen ist Aufklärung die einzige Möglichkeit, auf Dauer in dieser Welt zu bestehen.“ Sie plädiert für die Erfindungskra© jeder/s Einzelnen, für Bildung, für das Entstehen-Lassen von Ideen und Vielfalt. Im Sich-immer-wiederneu-Erfinden, sieht sie Zukun© garantiert. Sich neu zu erfinden, hat im Diakoniewerk Geschichte. Sich neu zu erfinden, durch Wissen und Bildung, durch Gemeinscha© und Dialog, aber auch durch das Vertrauen auf Go es Verheißungen und Ermutigungen, die vom Neu-Werden, von Zukun© und Hoffnung reden, das Sichneu-Erfinden des Menschen zu unterstützen, damit Friede und Gerechtigkeit – gerade in Zeiten des Wandels – die Perspektive bleiben, Barmherzigkeit und Liebe Raum behalten und gewinnen.

Sich neu erfinden auch mit und in der Sprache des Glaubens, als einer Quelle, von der die Kra© für das Verlassen verkehrter Wege ausgeht und der Mut für das Beschreiten neuer Wege sich erschließt. Das Potential der Nächstenliebe kennt das Prinzip der Vergebung und Versöhnung, weil das Gegenüber ein Go ist, der, wie es beim Propheten Jeremia überliefert ist, uns zuspricht: „Ich will dir Zukun© und Hoffnung geben.“ Unter dieser Verheißung sich immer wieder neu zu erfinden, ist für mich persönlich von einer Qualität, die ich nicht vermissen möchte. Weil wir diese Verheißung haben, können wir zusammen mit allen, die sich für das Leben und Überleben von Menschen stark machen, wie die Wissenscha©lerin und Atheistin Renée Schröder, dazu beitragen, dass unsere Gesellscha© und Welt, auch durch unsere diakonische Arbeit, Zukun© hat.

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Ihr Beitrag als MitarbeiterInnen, SpenderInnen und UnterstützerInnen zu dieser Zukun© ist ein ganz wesentlicher, dafür herzlichen Dank!

Ihre

Christa Schrauf Rektorin Oktober 2016 ∙ diakonie


Über den regelmäßigen Besuch ihres Sohnes freut sich Frau Spitzer. Das ist auch für ihn motivierend.

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thema

Einzug ins Pflegeheim

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Einzug ins Pflegeheim – für Angehörige eine Zäsur Der Weg vom vertrauten Zuhause in eine neue Umgebung ist für Menschen im Alter – ob mit oder ohne Demenz – o schwierig. Doch auch für Angehörige ist es eine völlig neue Situation, wenn der Vater/die Mu er in ein Pflegeheim übersiedelt, häufig verbunden mit einem schlechten Gewissen. Andrea Brummeier, Daniela Scharer

H

err Spitzer kommt zweimal die Woche ins Haus für Senioren Wels, um seine 92-jährige Mu er zu besuchen, die in einer der Hausgemeinschaften lebt. Die alte Dame freut sich immer ihn zu sehen, trotz ihrer Demenz, die langsam fortschreitet. Herr Spitzer hat mi lerweile das Gefühl, dass seine Mu er im Haus für Senioren gut angekommen ist und sich wohlfühlt. „Ich persönlich halte das Konzept der Hausgemeinscha©en für vorbildlich. Das hat mich gleich überzeugt, weil hier einfach eine wirklich persönliche Betreuung da ist. Das merke ich bei der Mu er, dass es wichtig ist, dass sie eine Ansprache hat“, sagt er. Für Frau Spitzer bedeutete der Einzug natürlich eine große Umstellung, weg vom Haus, das sie seit 1960 mit ihrem Mann bewohnt hat. Ihr Ga e war 19 Jahre lang Bürgermeister von Wels und daher viel unterwegs. Deshalb war sie es gewohnt, viel allein zu sein und den Alltag selbständig zu gestalten.

„Mein Vater ha e in seiner letzten Lebensphase mehrere längere Spitalsaufenthalte zu überstehen und war körperlich schwer pflegebedür©ig, verfiel immer mehr. Das letzte halbe Jahr verbrachte er daher in einem Pflegeheim. Geistig war er jedoch voll fit, bevor er mit fast 94 Jahren starb. Damals ging es meiner Mu er noch um einiges besser, sie kümmerte sich im Rahmen ihre Möglichkeiten um ihn. Nach seinem Tod ha e sie keine Probleme, das Haus allein zu bewohnen, sie bekam ja auch o© Besuch“, erinnert sich Herr Spitzer.

„Ich habe selbst keine Ruhe mehr gehabt.“ Schwierige Situation Die Entscheidung, den Vater in ein Pflegeheim zu geben, war für Herrn Spitzer vergleichsweise einfach, weil aufgrund der körperlichen Verfassung eine optimale Betreu-

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ung zuhause nicht mehr möglich war. Im Gegensatz zu ihrem Mann war und ist Frau Spitzer zwar körperlich fit, doch was schon damals spürbar war, ha e sich in der Folge immer mehr verstärkt: Frau Spitzer hat Demenz. Frau Spitzer fühlte sich zuhause wohl, versuchte auch noch den Garten zu betreuen. „Als sie immer mehr vergesslich wurde, dachten wir zunächst, ja, ein alter Mensch darf vergesslich werden, darf sich nicht mehr so genau erinnern. Aber dann hat es damit begonnen, dass sie ständig davon sprach, es wären Einbrecher im Haus gewesen, die sie vertrieben hat und sie forderte mich immer wieder auf, die Polizei zu holen. Oder wenn sie auf die Frage, wie sie heute geschlafen habe, wiederholt sagte, dass sie sich sehr gefürchtet habe, weil ein Mann in ihrem Zimmer gestanden sei, da wusste ich, dass es so nicht weitergehen kann. Wir haben sie ein paar Mal am Boden liegend gefunden, weil sie gestürzt ist. Oktober 2016 ∙ diakonie


thema

Einzug ins Pflegeheim Frau Spitzer hat sich nach Anfangsschwierigkeiten gut eingewöhnt.

Ich habe selbst keine Ruhe mehr gehabt, bin ö©er am Abend noch bei ihr vorbei gefahren, ob eh alles in Ordnung ist. Das war sehr belastend“, erzählt der Sohn. Er suchte Kontakt zu Fachleuten, die den Verdacht der Demenz bestätigten.

Vertauschte Rollen Schließlich war klar, dass der Umzug in ein Heim notwendig wurde. Es war eine emotional sehr schwierige Zeit – für beide. Letztendlich setzte sich Herr Spitzer durch, doch das war ihm nicht leicht gefallen. „Das Rollenverständnis zwischen Mu er und Sohn hat sich ja verändert. Zunächst ist man das Kind, das von der Mu er beschützt wird. Nun im hohen Alter hat sich das umgedreht, jetzt bin ich quasi der, der für die Mu er verantwortlich ist, der Beschützer. Das hat sie auch von mir verlangt, dass ich mich um sie kümmere, sie beschütze und bei Problemen Abhilfe schaffe. Sie ist eine starke Persönlichkeit, gewohnt, sich durchzusetzen. Nun aber musste ich energisch werden, um sie von dem Umzug ins Heim zu überzeugen“, beschreibt Herr Spitzer den Zwiespalt. Bestätigt wurde er aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, wo manche in einer ähnlichen Situation waren. Die Diskussionen mit anderen Betroffenen waren für ihn hilfreich. Herr Spitzer und seine Frau schauten sich nach einem geeigneten Platz für die Mu er um und fanden diesen im Haus für Senioren Wels. Sie waren überzeugt, dass es das Richtige für die Mu er war.

Große Umstellung Die Umstellung auf die neue Umgebung war für Frau Spitzer, auch diakonie ∙ Oktober 2016

aufgrund der fortschreitenden Demenz, nicht einfach. „Es hat Phasen gegeben, wo ich fast täglich da sein musste, weil sie so gekämp© hat mit der neuen Situation. Sta dem Haus gab es nur noch ein Zimmer, andere Bewohner waren um sie herum, und sie fühlte sich in ihrer Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit eingeschränkt. Durch den zunehmenden Hörverlust kam es auch zu Missverständnissen mit den Pflegekrä©en, sie hat Dinge nicht mehr so im Zusammenhang verstanden und dann missinterpretiert“, so Spitzer. Doch auch ihm ging es in der Anfangszeit nicht gut, musste er sich doch auch erst an die neue Situation gewöhnen. Und an die he©igen Vorwürfe seiner Mu er, weil er sie „ins Heim gegeben habe“. Bei Frau Spitzer wechselten in der ersten Zeit von Unsicherheit geprägte Phasen mit depressiven ab, in denen sie sich beklagte, dass er sie hier allein lasse. Am Anfang sind ihm diese Vorwürfe sehr nahe gegangen. „Ich musste erst lernen, damit umzugehen. In der Art und Weise habe ich meine Mu er noch nicht erlebt“, blickt er zurück. Nun ist es zwei Jahre her, dass Frau Spitzer im Haus für Senioren eingezogen ist. Auch wenn es länger

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gedauert hat, ist Herr Spitzer doch überzeugt, dass der Umzug für die Mu er die beste Entscheidung war: „Ab und zu kommt es noch vor, dass sie meint, sie müsse in ihr Haus oder jemanden besuchen. Aber sonst geht es ihr gut und ihre Freude, mich zu sehen, wenn ich vorbeikomme, ist für mich zusätzlich Motivation, sie regelmäßig zu besuchen.“

Angehörige mit einbeziehen Die Zufriedenheit der BewohnerInnen, aber auch der Angehörigen, ist den Mitarbeitenden im Diakoniewerk ein großes Anliegen. Sie bemühen sich, Angehörige bestmöglich von Beginn an einzubeziehen und ein lebendiges Miteinander zu gestalten. Interessenskonflikte werden versucht, partnerscha lich zu lösen. Mit regelmäßigen Angehörigenbefragungen wird außerdem die Zufriedenheit mit den Angeboten abgefragt, aber auch geklärt, wo Qualität noch verbessert werden kann. Das Diakoniewerk hat die Broschüre „Angehörigzugehörig“ erstellt, in der die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Angehörigen aufgezeigt, die Leitsätze der Seniorenarbeit vorgestellt und der gemeinsame Weg im neuen Zuhause – vom Einzug bis zum Abschied nehmen – skizziert werden.


Diakoniewerk

panorama

Gute Taten unterstützen dm Drogeriemarkt kürt „Mehr Zeller Nachbarscha “ und das „Freiwilligennetzwerk Salzburg“ zu Siegerprojekten. Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums möchte dm Drogerie Markt 40 „gute Taten“ vollbringen. Seit Februar 2016 war man auf der Suche nach Projekten, die die Welt ein Stückchen besser machen – rund 600 Projekte wurden eingereicht. Die „Mehr Zeller Nachbarscha©“ und das „Freiwilligennetzwerk Salzburg“ des Diakoniewerks wurden von der Jury als Siegerprojekte ausgewählt.

Ein Streifzug durch die Tätigkeitsfelder

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Im Rahmen der „Mehr Zeller Nachbarscha©“ wird der Sozialraum in Bad Zell (OÖ) aktiv gestaltet. Ziel ist, das Miteinander und die Eigeninitiative der BürgerInnen zu fördern und das alltägliche Leben – von Einkauf, über Mobilität, Barrierefreiheit und Teilhabe – für alle Generationen zu erleichtern. Beim Freiwilligennetzwerk Salzburg leisten Freiwillige regelmäßig SeniorInnen Gesellscha©. Von Besuchen im Kaffeehaus über Spaziergänge

bis zu Konzertbesuchen sind die Art des Engagements und der zeitliche Aufwand frei wählbar. Es wird dadurch nicht nur der Einsamkeit von älteren Menschen entgegengewirkt, sondern es werden auch die pflegenden Angehörigen entlastet. www.dm-miteinander.at

Gemeinsame Spaziergänge sind sehr gefragt.

Herzliche Einladung zum Tag der offenen Tür im Haus Bethanien Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten wird das ehemalige Diakonissenhaus Bethanien im Ortszentrum von Gallneukirchen am Freitag 11. November mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Von 13 bis 15.30 Uhr haben die Gäste Gelegenheit, sich über die Angebote im neugestalteten Haus Bethanien als Ort sozialen Handelns zu informieren. Mit Beschä igungsangeboten für Menschen mit Behinderung, einer Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz, Wohnungen für Menschen im Alter und Räumen für die angrenzenden Schulen für Sozialbetreuungsberufe wird das Diakoniewerk dem Erbe der Diakonissen, der ursprünglichen Pionierinnen sozialer, diakonischer Arbeit, gerecht. Auch ein kleines Museum und ein historisches Archiv finden im Haus Bethanien Platz. Besuchen Sie uns, erinnern Sie sich an damalige Zeiten und bestaunen Sie Neues. Kontakt für Rückfragen: Kommunikation & PR, Tel. 07235 63251 127, office@diakoniewerk.at

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Diakoniewerk

panorama

Wohnen in „Lebendiger Nachbarscha “ LeNa – Lebendige Nachbarscha – ist das inhaltliche Konzept des Diakoniewerks für Mietwohnungen, die in Engerwitzdorf (OÖ) errichtet und im Dezember bezugsfertig sein werden. 17 der insgesamt 45 Wohnungen sind für Menschen im Alter bzw. Menschen mit Behinderung vorgesehen. Neben den barrierefreien Wohnungen mit Betreuung sind auch ein Begegnungsraum – der LeNa:Treff – und gemeinscha lich gestaltete Garten- und Freiflächen für alle MieterInnen geplant. Ziel ist, von Beginn an das Augenmerk auf eine lebendige Nachbarscha zu legen. Dabei geht es um den Auªau eines BewohnerInnenbeirats genauso wie um das Finden gemeinsamer Themen, die von einer Mitfahrbörse, über gemeinscha liches Kochen oder Bewegung und Freizeit reichen können, bis hin zur Gestaltung einer Verleihbörse für selten gebrauchte Haushaltsgegenstände. Infos und Kontakt www.diakoniewerk.at/lena

Sportprojekt mit der Uni Graz Ein tolles Projekt des Instituts für Sportwissenscha en der Uni Graz geht in die Verlängerung: Wöchentlich treffen einander StudentInnen und jugendliche Flüchtlinge aus Deutschfeistritz zum Sport. Fußball, Eislaufen, Slacklinen und vieles mehr werden ausprobiert. Ziel des Projekts, das von Prof. Andrea Pale®a initiiert wurde: Freude an Bewegung vermitteln und Berührungsängste zwischen den jungen Menschen abbauen. Das Projekt startete bereits im letzten Studienjahr. Krönender Abschluss vor der Sommerpause war der beliebte USI-Kleebla®lauf, wo sich Studierende und Jugendliche in Mixed-Teams gemeinsam ins Zeug legten. Die Jugendlichen erlebten auch einen sportlichen Sommer: Im steiermarkweiten Fußballturnier von UMF-Mannscha en heimsten die Deutschfeistritzer die ersten beiden Podestplätze ein. diakonie ∙ Oktober 2016

Die Mädchen sind begeistert vom neuen Können.

Schwimmkurs für Mädchen Schwimmen stärkt die Muskeln, macht einfach Spaß und wirkt sich zugleich positiv auf das Selbstbewusstsein aus. Um Kindern aus sozial benachteiligten Familien das Schwimmen näher zu bringen, organisierte das Bewohnerservice Itzling & Elisabeth-Vorstadt des Diakoniewerks Salzburg im Frühling einen Schwimmkurs für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren. Die zehn Anfängerinnen aus der Stadt Salzburg dur©en dazu ein kleines Schwimmbad nutzen, das für den Kurs exklusiv zur Verfügung gestellt wurde. Schnell stellten sich die ersten Erfolgserlebnisse ein, die Mädchen zeigten sich über das neue Können begeistert und genossen die Freizeit in der Gruppe. Aufgrund des großen Interesses finanzierte der Sponsor, die Hil-Foundation, noch einen zweiten Kurs im Sommer.

Pla form Zukun© und neues Fortbildungsprogramm der DiAk Spannende Vorträge, interessante ReferentInnen, Lehrgänge und Seminare – das alles bietet die Diakonie Akademie. Mit der „Pla form Zukun©“ will die Diakonie Akademie (DiAk) den Leitsatz „Wir wollen die Auseinandersetzung mit gesellscha©spolitischen Themen“ aus dem Leitbild des Diakoniewerks fördern, noch mehr zum Leben erwecken. Sie lädt deshalb Menschen ein, die zu gesellscha©spolitischen Themen etwas zu sagen haben – und damit sind nicht nur namha©e Referen-

tInnen gemeint, sondern vor allem auch die BesucherInnen. Nach einem Impulsvortrag erfolgt eine moderierte Diskussion. Die nächsten Termine: 4. Oktober 2016: „Krisengebiet Naher Osten“. Referent: Gerhard Schweizer 8. November 2016: „Europa – wohin?“ Referent: Dr. Erhard Busek Ort: Veranstaltungssaal Haus Bethanien, Gallneukirchen, Beginn: jeweils um 19.30 Uhr, Eintri frei! Außerdem ist das neue Fortbildungsprogramm der DiAk erschienen! Dort findet man eine Vielzahl an interessanten fachlichen und persönlichkeitsbildenden Seminaren und Lehrgängen. Die DiAk verfügt über das Österreichische Qualitätssiegel der Erwachsenenbildung und das bundesweite Qualitätssiegel ÖCERT. Erhältlich ist das Programm unter office@diakonie-akademie.at

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Diakoniewerk

panorama Kaiserswerther Verband – 100 Jahre in die Zukun Von 17. bis 19. Juni feierte der Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mu erhäuser (KWV) mit rund 350 Teilnehmenden aus Kirche und Diakonie in Berlin sein 100. Jubiläum. Er verbindet ca. 70 diakonische Gemeinscha©en und Werke in Deutschland. Mit etwa 50 000 Beschä©igten in Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, Schulen, Hospizen, Kindergärten und Werkstä en ist der Verband einer der größten Sozialträger. Ganz im Zeichen von „100 Jahre Richtung Zukun©“ diskutierten Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) und Rektorin Christa Schrauf, Präsidentin der weltweiten Kaiserswerther Generalkonferenz, im Podiumsgespräch über die Biographien langgedienter Diakonissen und über die bleibende Bedeutung der Mu erhaus-Diakonie. Der Zukun©sforscher Michael Opielka skizzierte Trendanalysen und Szenarien für die Diakonie und identifizierte den sog. „Megatrend Menschlichkeit“, an welchen eine diakonische Zukun©svision anknüpfen kann.

Zur Erinnerung Diakonisse Gerda Buchsbaum Schwester Gerda Buchsbaum ist am 22. Mai 2016 im Alter von 102 Jahren verstorben. Sie ha e bereits eine Hotelfachausbildung und andere Kurse absolviert, bevor sie 1947 als Probeschwester in das Mu erhaus Bethanien in Gallneukirchen eintrat. 1950 wurde sie zur Diakonisse eingesegnet. Zunächst war Schwester Gerda in verschiedenen Bereichen in Gallneukirchen und im Kinderheim Weikersdorf eingesetzt. 1949 kam Schwester Gerda zum ersten Mal nach Bad Gastein ins Kurhotel Helenenburg, dann nochmals nach Gallneukirchen als Hausschwester im Mu erhaus, bevor sie mehr als 30 Jahre lang ihren Dienst in der Helenenburg ausübte – 20 Jahre davon als leitende Schwester des Hauses. Darüber hinaus war sie auch, solange es ihre Krä©e erlaubten, Mitglied im Schwesternrat der Diakonissen und im Kuratorium des Diakoniewerks. Diakonisse Gertrud Eichhorn Schwester Gertrud Eichhorn ist am 8. August 2016 im Alter von 89 Jahren in Gallneukirchen verstorben. 1949 trat sie in das Mu erhaus Bethanien ein und wurde 1955 zur Diakonisse eingesegnet. Sie absolvierte zunächst die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung in Stu gart und war in verschiedenen Bereichen in Gallneukirchen eingesetzt. Ab 1955 arbeitete sie im Evangelischen Krankenhaus in Wien und dann in der Klinik Diakonissen Schladming. Das Wohnhaus Martinsti© in Engerwitzdorf war von 1968 bis 1979 ihre Wirkungsstä e. Schließlich übernahm sie bis zu ihrem Ruhestand die Hausleitung des damaligen Altenpflegeheims Zoar in Gallneukirchen. Wir danken den beiden Schwestern für ihren unermüdlichen Dienst für Menschen im Diakoniewerk.

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Freiwilligenarbeit im Diakoniewerk wurde präsentiert.

Freiwilligenmesse Oberösterreich Bereits zum sechsten Mal fand am 24. Juni am Linzer Hauptplatz die Freiwilligenmesse Oberösterreich sta®. Unter mehr als 60 Institutionen, Einrichtungen, Vereinen und Initiativen war auch das Diakoniewerk Oberösterreich vertreten. Unterstützt durch zwei Freiwillige wurden die Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit im Diakoniewerk vorgestellt und Fragen beantwortet. Bei herrlichem We®er konnten auch Netzwerke zu anderen Initiativen und Vereinen aufgebaut bzw. intensiviert werden. Das musikalische Bühnenprogramm mit Beiträgen von Menschen mit Behinderungen (Prima la Feichtlgut); MigrantInnen (Vidovdan) und drei LinzerInnen (Femcoustix) rundete den Nachmi®ag ab.

Diakoniewerk beteiligt sich an „Klima-Kollekte“ Diakonie Austria und Brot für die Welt Österreich haben eine sog. „KlimaKollekte“ gestartet. Die Klima-Kollekte der Diakonie ist der erste kirchliche Kompensationsfonds in Österreich. Mit den Kompensationszahlungen werden Projekte in den Ländern unterstützt, die von der Klimaveränderung am meisten betroffen sind und mit der Unterstützung ebenfalls wieder den CO2-Ausstoß reduzieren. Auch das Diakoniewerk beteiligt sich an dieser Initiative. Auf www.klima-kollekte.at können mit dem CO2-Rechner die Menge an Emissionen ermi®elt und die Kosten für die Kompensation errechnet werden. Oktober 2016 ∙ diakonie


Leben und

spiritualität

Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben? 1.Joh. 3,17

Der Anspruch, dass wir das, was wir haben, mit denen teilen sollen, die in Not sind, kommt uns in der Bibel immer wieder entgegen. Er treibt uns an und wir© o© die Frage auf: Wo beginnt die Not? Wie viel muss ich geben? Wo ist die Grenze? Sind dafür nicht Staat und mildtätige Organisationen zuständig? Was ist, wenn die Not selbstverschuldet ist? Ich habe mein Vermögen doch hart erarbeitet. Da wird uns eng ums Herz. Wenn wir aber unser Herz öffnen, verstummen die Fragen. Wenn wir in dem Menschen, der in Not ist, unseren Bruder oder unsere Schwester sehen, dann bleibt die Go esliebe in uns und nährt uns, wie es kein anderes Vermögen kann. Aglaia Reichel, Haus am Ruckerlberg, Graz

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porträt

Menschen im Diakoniewerk

Frieden und Toleranz Daran arbeitet Biljana Čelan mit ihrem Team im Kindergarten Sunčani most. Andrea Brummeier, Daniela Scharer

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eit 2002 betreibt das Diakoniewerk in Mostar/ Bosnien-Herzegowina den multiethnischen, integrativen Kindergarten Sunčani most – auf deutsch „Sonnenscheinbrücke“. Aufgebaut hat ihn Biljana Čelan, gemeinsam mit ihrem Team und der Unterstützung von Mitarbeiterinnen aus Gallneukirchen. Nach ihrem Kindergartenpädagogik-Studium an der Universität Mostar begleitete sie als Volontärin zwei Jahre lang eine Kleingruppe von Kindern mit Behinderung dreimal die Woche jeweils zwei Stunden in einem öffentlichen Kindergarten – allerdings erst am Nachmi ag, wenn die anderen bereits den Kindergarten verlassen ha en. Die gewonnenen Erfahrungen waren trotzdem hilfreich beim AuÉau des neuen Kindergartens. „Zusätzlich wurden meine Mitarbeiterinnen und ich von den Kolleginnen aus Gallneukirchen in einem fünfwöchigen Praktikum für unsere kün©ige Arbeit in Mostar unterstützt und ermutigt“, berichtet Biljana Čelan.

Doppelte Herausforderung Für sie und ihr Team war der AuÉau des ersten inklusiven Kindergartens in BosnienHerzegowina eine doppelte Herausforderung: „Es war nicht einfach, in einer vielfach zerstörten und ethnisch-religiös geteilten Stadt, wenige Jahre nach Kriegsende, einen inklusiven Kindergarten aufzubauen, der Kinder mit und ohne Behinderung begleitet, die

aus verschiedenen Volksgruppen kommen – aus bosnischen, kroatischen, serbischen oder gemischtethnischen Familien. Später kamen noch Roma-Kinder dazu. Da auch unser Team aus verschiedenen Volksgruppen kommt, ist es uns nach und nach gelungen, Familien und Kinder für unser gemeinsames Ziel zu gewinnen – ein selbstverständliches Miteinander, ohne ethnischen Hass, religiöse Gegensätze und Vorurteile.“ Der Erfolg gibt ihr Recht. Die Kinder lernen im gemeinsamen Spiel rasch Respekt und Akzeptanz im Umgang miteinander. Biljana Čelan und ihrem Team gelingt es auch, die Eltern durch gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge und Feste in das Kindergartengeschehen gut einzubinden. Ihren Bemühungen ist es zu verdanken, dass der Kindergarten als erfolgreiches Modell inzwischen Nachahmer gefunden hat.

der schwierigen Wirtscha©sverhältnisse und der hohe Arbeitslosigkeit besuchen weniger als 10 Prozent der Kinder einen Kindergarten. Auch für Menschen mit Behinderung gibt es viel zu wenig Angebote. Biljana Čelan ist überzeugt, dass „ihr“ Kindergartenmodell auch eine hohe gesellscha©liche Bedeutung hat: „Unser Ziel ist, eine Generation von Kindern heranwachsen zu lassen, die fähig sind, den Geist des Friedens und der Toleranz zu leben!“ Ihre älteste Tochter, die heuer in die Schule kommt, besuchte drei Jahre lang gerne den Kindergarten, und die jüngste freut sich auch wieder auf das neue Kindergartenjahr! Biljana Čelan mit ihrer ältesten Tochter beim gemeinsamen Ausflug mit den anderen Kindern und ihren Eltern.

Ein Erfolgsprojekt „Unser Kindergarten hat mi lerweile eine lange Warteliste. Deshalb sind wir mit der Stadt Mostar, die uns von Anfang an mit kostenlosen Räumlichkeiten und finanziellen Beiträgen unterstützt hat, in Verhandlung, einen neuen Kindergarten zu bauen. Gleichzeitig sind wir dabei, in meiner Heimatstadt Livno einen zweiten Kindergarten einzurichten“, berichtet Frau Čelan. Noch immer gibt es viele Hindernisse generell für Kindergärten in Bosnien-Herzegowina. Aufgrund

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Menschen im

alter

Jeden Tag eine gute Tat Knorr-Bremse und Pfadfinder Gilde Eiche ermöglichten Gartenlaube für BewohnerInnen der ÖBW Es ist wirklich ein lauschiges Platzerl in Wien-Penzing – der Ort, an dem die BewohnerInnen der Österreichischen Blindenwohlfahrt (ÖBW) leben und wohnen. Der einzigartige Garten macht Wiens einzige Einrichtung für blinde und stark sehbeeinträchtigte Menschen im Alter zu einer Oase mi en in der Großstadt. Vergangene Woche wurde hier eine neu errichtete

Moderne Technik kann auch Menschen im Alter unterstützen.

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Gartenlaube eröffnet, die bereits fleißig genützt wird. Möglich gemacht hat das die Firma KnorrBremse, federführend Industrial Engineering Manager Ing. Erwin Stary, der privat Mitglied der Pfadfinder ist. Getreu deren Mo o „Jeden Tag eine gute Tat“ errichteten die Pfadfinder Gilde Eiche aus Penzing, gemeinsam mit den ÖBWHaustechnikern Marco Poerschke und Andreas Horvath, die Laube. Das Material dafür sti©ete KnorrBremse. Bei der Eröffnung wurde der neue Wohlfühlort von den dankbaren BewohnerInnen auf „Pfaderer-Platz“ getau©. Brigi e Fila, MBA, Geschä©sführerin der ÖBW gemGmbH, und Ing. Erwin Stary/KnorrBremse durchschneiden das Band zur neuen Gartenlaube.

Diakoniewerks-Expertin referiert bei „DemenzDialog“ In der Behindertenhilfe steht das Thema Inklusion schon länger im Fokus, in der geriatrischen Langzeitpflege ist es eher noch neu. Am Donnerstag, 13. Oktober, 9 bis 17 Uhr, steht der diesjährige „DemenzDialog“ der Kardinal König Akademie im Zeichen eines Dialogs von ExpertInnen der beiden Sozialfelder über Theorie und Praxis der Inklusion am Beispiel Wohnen. Dr.in Daniela Palk, Leitung Kompetenzmanagement Seniorenarbeit des Diakoniewerks, wird das Einführungsreferat zum Thema „Inklusion zwischen Menschenbild und Maßnahmen“ halten. Weitere Referenten sind u. a. Christina Hallwirth-Spörk MSc/CS Caritas Sozialis, Mag. Werner Trojer/ Lebenshilfe Wien und Mag. Kurt Schalek/Caritas Österreich. Näheres bzw. Anmeldungen unter www.kardinal-koenig-haus.at

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Menschen im

alter

Hedwig Höbarth testet die App seit März, Romana Obermüller, Leitung Tagesbetreuung, unterstützt dabei.

Moderne Tablets fördern das Gedächtnis Es ist kein Geheimnis: Gedächtnistraining hält den Geist fit. Dass dies auch mit moderner Technik möglich ist, beweisen die BesucherInnen der Tagesbetreuung Gallneukirchen und halfen bei der Entwicklung einer Anwendungsso©ware. Elisabeth Hackner, mi lerweile Absolventin der FH Hagenberg, entwickelte im Rahmen ihrer Masterarbeit eine App für Menschen im Alter. Ziel der So©ware ist die Stimulierung und das Gedächtnistraining von SeniorInnen mit Demenz. Für die Entwicklung der App waren Elisabeth Hackner direkte Rückmeldungen der Nutzer wichtig, um so Benutzerfreundlichkeit und Handhabung der So©ware zu verbessern. Eifrige Tester fand sie in der Tagesbetreuung in Gallneukirchen. Das Prinzip des modernen Touchscreens wurde schnell verstanden und die Lösung der verschiedenen Aufgaben, die etwa das Wissen über Redewendungen und Sprichwörter abfragen, bringt Abwechslung in den Alltag.

LIFEtool sucht TesterInnen für EU-Projekt SOCIALCARE Das EU-Projekt SOCIALCARE will Angehörige, Nachbarn, professionelle DienstleisterInnen und Einrichtungen besser vernetzen, damit Menschen im Alter möglichst lange selbstbestimmt zu Hause leben können. Dazu soll eine lokale soziale Pla form geschaffen werden, die u. a. als Forum zum Anbieten und Finden nachbarscha©licher Hilfsdienste, z. B. Kochen oder gemeinsame Spaziergänge, funktionieren soll. Durch das Vernetzen der unterschiedlichen Gruppen sollen ältere Menschen umfassend unterstützt werden. LIFEtool sucht für dieses Projekt Testpersonen, die eine für die Pla form entwickelte Tablet-App über drei Monate ab Ende 2016 gegen eine faire Entschädigung testen. Informationen bei Stefan Schürz unter stefan.schuerz@lifetool.at oder unter 0732 99 70 56.

Gesucht werden ältere Menschen, die die TabletApp testen möchten.

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Demenzberatung stark nachgefragt Die Demenzberatung Diakoniewerk Salzburg verzeichnete im ersten Halbjahr 2016 einen deutlichen Anstieg an Kontaktaufnahmen. Neben zahlreichen telefonischen Anfragen informierten die MitarbeiterInnen in über 100 persönlichen Beratungsgesprächen über die verschiedenen Aspekte von Demenz und berieten Betroffene sowie Angehörige rund um die Begleitung, Betreuung und Pflege im Alltag. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden insgesamt 139 Beratungen durchgeführt, 2013 – als das Angebot gestartet wurde – führte das Team 88 Beratungen im gesamten Jahr durch. Im Diakoniewerk hat das Thema Demenz seit vielen Jahren einen wichtigen Stellenwert. Die kostenlose Demenzberatung ergänzt die vielfältigen Angebote im Netzwerk Alter, die auf die unterschiedlichsten Bedürfnissen von SeniorInnen und ihren Angehörigen spezialisiert sind.

Diakonie-Dialoge als Download Gut besucht waren die 22. DiakonieDialoge zum Thema „Sucht und Abhängigkeit – ein Balanceakt in der Seniorenarbeit“ am 24. Juni in Salzburg. Die Beiträge der ReferentInnen stehen als Download auf der Website des Diakoniewerks zur Verfügung: www.diakoniewerk.at/de/downloadsdialoge2016

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Menschen im

alter

Wo geht’s hier zur demenzfreundlichen Gemeinde? Immer mehr Gemeinden suchen diesen Weg und das Diakoniewerk ist aktiv dabei. Daniela Palk

M

it der Zunahme an Lebensjahren und der Hochaltrigkeit steigt die Zahl jener Personen, die an Demenz erkranken. Für Österreich geht man aktuell von 130 000 Personen aus, die mit Demenz leben. In 15 Jahren werden es in etwa doppelt so viele sein. Immer mehr Gemeinden oder Stadtviertel und Bezirke machen sich daher auch in Österreich auf den Weg hin zu demenzfreundlichen Nachbarscha©en. Aber was ist darunter genau zu verstehen? Seinen Ursprung hat die Idee von „demenzfreundlichen Gemeinden“ in Scho land. Ziel ist, Gemeinwesen so zu gestalten, dass es sich für Menschen mit Demenz dort gut leben lässt. Es müssen ganz konkrete Initiativen gesetzt werden, die eine veränderte Wahrnehmung, einen veränderten Umgang sowie ein verändertes Handeln mit Blick auf Demenz sicherstellen. Und das unbedingt unter Einbindung der Betroffen. Denn sie sind schließlich die ExpertInnen für ihre Bedürfnisse. Sie können am besten ausdrücken, wo sie mehr oder andere Unterstützung oder Orientierung benötigen.

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Kellner und Verkäuferin haben Verständnis Deutlich zu sehen ist die Umsetzung von demenzfreundlichen Kommunen in England beispielsweise anhand von Schildern, die bei Gasthäusern angebracht sind und die darauf hinweisen, dass es sich um ein demenzfreundliches Restaurant handelt. Das Personal ist informiert und reagiert entsprechend auf vielleicht ungewohnte Handlungen der Gäste während des Essens. Damit erleben nicht nur die direkt von Demenz Betroffenen eine soziale Teilhabe und Inklusion, sondern auch ihren Angehörigen wird es erleichtert, weiter am gesellscha©lichen Leben teilzunehmen. Das ist nur ein Beispiel für demenzfreundliche Gemeinden. Im Allgemeinen geht es darum, dass Menschen so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt leben können: einkaufen, Zeit mit Familie und Freunden verbringen, einem Hobby nachgehen, auf Urlaub fahren – alles, was auch vor der Diagnose selbstverständlich war, sollte möglichst lange aufrecht erhalten werden. Menschen mit Demenz wollen wie jedes andere Mitglied der Gesellscha© dazugehören.

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Dafür sind Wissen und Verständnis für Demenz und die Bedürfnisse der Betroffenen erforderlich. Ergänzend dazu ist auch die Gestaltung der physischen Umgebung von Bedeutung. Wenn die Umwelt so gestaltet ist, dass sie Orientierung und Sicherheit gibt, ist es für Menschen mit Demenz einfacher, ihren alltäglichen Aktivitäten länger eigenständig nachzugehen.

Die Betroffenen sind schließlich die ExpertInnen für ihre Bedürfnisse. Diakoniewerk gestaltet aktiv mit Angeregt durch viele Initiativen in England oder Deutschland setzen in Österreich nun mi lerweile auch Bezirke oder Gemeinden die Ziele demenzfreundlicher Gemeinwesen um. Das Diakoniewerk ist dabei aktiver Partner. So sind die Hausgemeinscha©en Erdbergstraße in Wien Mitglied im Netzwerk „Demenzfreundlicher 3. Bezirk“, das sich gemeinsam mit der Caritas Socialis und 17 weiteren Partnern für eine Ent-


tabuisierung von Demenz einsetzt und das Leben von Betroffenen im 3. Wiener Gemeindebezirk so gestalten möchte, dass Teilhabe am gesellscha©lichen Leben erhalten bleibt und Inklusion ermöglicht wird. „Die Hausgemeinscha©en Erdbergstraße selbst liegen zwar bereits im 11. Bezirk, dennoch sind wir gerne in diesem wichtigen Netzwerk für den demenzfreundlichen 3. Bezirk“, ist Mag.a Sigrid Müller, Leitung Hausgemeinschaften Erdbergstraße, von dieser Initiative überzeugt. „Wir begleiten in unseren Hausgemeinschaften zu einem überwiegenden Teil Menschen mit Demenz. In vielen Gesprächen mit den Betroffenen selbst oder deren Angehörigen sehe ich, wie wichtig Information und Verständnis sind.“ In Salzburg ist das Diakoniewerk ebenfalls aktiver Partner der städtischen Initiative für ein „demenz-

freundliches Salzburg“ und in der Pla form gestaltend vertreten. Bei einer Tagung im September hat Dr. Alexander Aschenbrenner, Gerontopsychologe des Diakoniewerks, einen Beitrag zum Thema Inklusion von Menschen mit Demenz gestaltet. „Wir reden viel über die Demenz und über Demenzbetroffene, aber viel zu wenig mit Demenzbetroffenen!“ lautete der Titel seines Impulsvortrages. Darüber hinaus ist er aktiv in die Schulung von ApothekerInnen eingebunden, die sich rund um das Thema Demenz weiterbilden.

Aktionen zum Weltalzheimertag Ganz im Sinne der demenzfreundlichen Gemeinde veranstaltete das Haus für Senioren Mauerkirchen einen Workshop, der für das Thema Demenz sensibilisierte und das nötige Wissen im Umgang

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mit betroffenen Personen – in Geschä©en, Banken, Gemeinden etc. – vermi elte. Das Diakonie werk Steiermark gestaltete in Graz einen fröhlich-bunten ökumenischen Go esdienst unter dem Mo o „Das Leben ist schön“. Bei der anschließenden Lu©ballonaktion hielten die TeilnehmerInnen auf Kärtchen an den Lu©ballonen fest, was für sie das Leben bunt und schön macht. Im Haus für Senioren Wels fand ein Fachvortrag „Herz über Kopf – Menschen mit Demenz begleiten. Gefühle zeigen den Weg“ sta . Bei einem Tag der offenen Tür bot das Haus Elisabeth in Gallneukirchen auch die Gelegenheit, bei Musik und Tanz mit den BewohnerInnen mitzumachen. Die Demenzberatungsstelle in Salzburg lud mit einem Puppenspiel und einem Vortrag dazu ein, in die Welt von Menschen mit Demenz einzutauchen.

Menschen mit Demenz wollen dort sein, wo auch alle anderen sind und am öffentlichen Leben teilhaben.

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Menschen mit

behinderung

Kinder für besondere Leistungen geehrt Alljährlich lädt Sonja Wehsely, Wiener Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Generationen, Kinder und Jugendliche mit besonderen Leistungen – in Schule, Ausbildung, Sport u. a. – ins Wiener Rathaus ein. Mi e Juni wurden auch drei Kinder aus den Wohnungen Steinergasse ausgezeichnet – für ihre Leistung, trotz der Schwere der Behinderung ihr Leben (mit Unterstützung) zu meistern. Alexander E. erlebt häufig Situationen, wo er fast keine Lu©

Vielfalt und Innovation kennzeichnen die Arbeit für Menschen mit Behinderung.

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bekommt, weil ihm zäher Schleim die Atemwege verstop©. So ein traumatisches Erlebnis so gut zu verarbeiten, ist eine unglaubliche Leistung. Mitbewohner Alexander R. kann sich selbst nur minimal bewegen und nicht sprechen, braucht aber häufig Positionsveränderungen und neue Inputs. Er schaÀ es täglich aufs Neue, die Menschen um sich durch ausdauerndes Schreien – seine Möglichkeit der Kommunikation – dazu zu bringen, ihm zu helfen und das richtige Angebot für ihn zu finden. Justin M. ha e nach einer schweren, mehrstündigen Hü©OP im Oktober 2015 wochenlang Gips von der Hü©e bis zu den Zehen getragen. Trotzdem lachte und scherzte er o©, selbst wenn er wegen der Schmerzen vor jeder Positionsveränderung oder der Körperpflege Angst ha e.

Sonja Wehsely war von den Kindern der Steinergasse beeindruckt.

Streichelzoo feierte 10-jähriges Jubiläum Der Streichelzoo am Linzerberg in Engerwitzdorf (OÖ) bietet derzeit sechs Menschen mit Behinderung, die viel Erfahrung und Freude in landwirtscha lichen Tätigkeiten haben, einen Arbeitsplatz. Sie werden von drei Mitarbeitenden unterstützt, die im pädagogischen, im tiergestützten und im veterinären Bereich ausgebildet sind. „Im Streichelzoo finden natürliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier sta®. Hier können Kinder und Erwachsene, mit und ohne Behinderung, Natur erleben, begreifen und erfahren“, so Christoph Schütz, Leiter der Einrichtung. Tiere wirken entspannend und stressreduzierend und können Menschen aus ihrer Isolation holen. Sie gehen mit Menschen vorurteilsfrei um, haben einen hohen Aufforderungscharakter und wirken motivierend. Der Umgang mit Tieren fördert Respekt vor Lebewesen, Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsgefühl.

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Menschen mit

behinderung Erfolgreiches Festival Sicht:wechsel

Freuen sich über die gelungene Eröffnung (v. l. n. r.): Gerda Weichsler-Hauer (3. Präsidentin des OÖ Landtags), Elisabeth Braun (Künstlerische Leitung von sicht:wechsel), Brigi e Koxeder, sicht:wechsel Geschä©sführer Alfred Rauch, Landeshauptmann Josef Pühringer sowie der Linzer Vbgm. Kulturstadtrat Mag. Bernhard Baier

Für Begeisterung sorgte das integrative Festival Sicht:wechsel, das Ende Juni in Linz sta fand. Brigi e Koxeder, Künstlerin im Diakoniewerk, eröffnete gemeinsam mit Moderator Mag. Roland Huber (ORF OÖ) das Festival. Sie begeisterte mit ihrer Redekunst und nutzte die Gelegenheit, um Landeshauptmann Josef Pühringer ein Portrait zu überreichen. Bei den Kunst- und Kulturveranstaltungen, die insgesamt über 6 000 begeisterte BesucherInnen zählten, zeigten Kunstschaffende aus dem In- und Ausland, davon einige aus dem Diakoniewerk, ihr Können. Werke aus dem Atelier des Diakoniewerks wurden in den Geschä©sauslagen der Herrenstraße präsentiert. Das Theater Malaria spielte bei einer Improshow Highlights aus der Kooperation mit den „Impropheten“. Viel Anklang fand auch der Autorenpark, eine Art Speed-Dating, bei dem zehn Autoren mit und ohne Behinderung aus ihren Werken lasen.

Jausenservice im sauberen Schladming! Tolle neue Angebote der Werkstä e Schladming Eine der Arbeiten von Gertraud Gruber

Seit März kümmern sich Mitarbeiter mit Behinderung um ein gepflegtes Erscheinungsbild rund um den Schladminger Hauptplatz und Rathauspark. Im Au©rag der Stadtgemeinde sind sie täglich unterwegs, um Straßen und Gehwege ansehnlich zu machen. Die Truppe in den auffälligen DiakoniewerksJacken erhält laufend Anerkennung für ihren wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Die Au©raggeber, allen voran Bürgermeister Jürgen Winter, waren mit der bisherigen Arbeit so zufrieden, dass nun das Einsatzgebiet erweitert wurde. Auch das neue Jausenservice der

Werkstä e sorgt für zufriedene KundInnen. Einmal pro Woche werden Angestellte der Stadtgemeinde, des Maschinenrings, des Bauhofs und einer Steuerberatungskanzlei kulinarisch verwöhnt. Das Jausenservice liefert selbstgemachte Köstlichkeiten direkt an den Schreibtisch – von Ribiselschni en bis hin zu griechischen Wraps. „Meistens sind die 30 Portionen, die wir vorbereiten, gleich verkau©“, freut sich Regina Seiwald, die die Gruppe begleitet. Ab Ende September wird die Werkstä e an einem Tag pro Woche das Schulbuffet für die Neue Mi elschule organisieren.

Das Team der Werkstä e sorgt seit einem halben Jahr für ein gepflegtes Schladming.

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Sequenzen 2016 – Zeitgenössische Kunst triÀ Art brut Das inklusive Kunstprojekt „Sequenzen“ fand heuer zum 5. Mal sta® – mit Kunstschaffenden aus den Ateliers von Diakoniewerk OÖ, Lebenshilfe OÖ, Caritas St. Pius Peuerbach und KünstlerInnen aus der freien Szene. Hauptveranstalter waren das Atelier des Diakoniewerks und die Kunstwerksta® der Lebenshilfe in Gmunden. Aus dem Diakoniewerk nahmen Gertraud Gruber, Rosemarie Heidler und Ju®a Steinbeiß teil. Die Sequenzen 2016 fanden in vier Galerien in Gmunden sta®. Inhaltliches Thema war „Sequenzen per se“, also Reihenfolgen, Serien schlechthin. Die serielle zeichnerische Arbeit ist u. a. ein Kennzeichen von KünstlerInnen, die am ehesten der Art brut zuzurechnen sind. Der künstlerische Prozess wird als eine Art Denkstruktur verstanden. Bild und Begriff nehmen wechselseitig Bezug auf einander und zeigen einen gemeinsamen Anfang. Der nicht auf ein bestimmtes Ziel angelegte Zeichenprozess und das Schöpfen aus einer Ursprünglichkeit und Authentizität sind Merkmale und Orientierung. In der im Oktober erscheinenden Broschüre „Sequenzen“ wird das Thema künstlerisch, kunstwissenscha lich und journalistisch untersucht. Oktober 2016 ∙ diakonie


Menschen mit

behinderung

Ich arbeite als Peerberater Ein Bericht aus der Praxis Martin Reidinger

I

ch heiße Martin Reidinger und arbeite seit Dezember 2015 im Diakoniewerk Oberösterreich als Peerberater für Menschen mit Behinderung. Peerberatung ist ein Instrument, welches den Ansatz der amerikanischen Selbstbestimmungsbewegung umsetzt und bedeutet im deutschen Sprachgebrauch „Betroffene beraten Betroffene“.

Gesetzlich verankert In Oberösterreich ist Peerberatung für Menschen mit Beeinträchtigung gesetzlich im Chancengleichheitsgesetz von 2008 und seit 2009 auch im Sozialberufegesetz festgeschrieben. Das ist bundesweit eine einmalige gesetzliche Verankerung. Um diesem Auftrag gerecht werden zu können, wurde in Kooperation mit dem Empowerment-Center als Zentrum der Selbstbestimmt-Leben-Initiative Oberösterreich und der FAB Organos (College für systemische Beratung und Bildung, Linz) im Jahr 2009 ein Ausbildungskonzept für Peerberatung entwickelt. Die diakonie ∙ Oktober 2016

Inhalte des Ausbildungskonzeptes wurden von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung erarbeitet. Es wurden im Zuge dessen Lehrgänge für drei verschiedene Zielgruppen konzipiert: Ein Lehrgang richtete sich an Menschen mit Körper- und Sinnesbeeinträchtigung, ein zweiter an Menschen mit Psychiatrieerfahrung und ein dri er an Menschen mit Lernbeeinträchtigung. Damit stehen derzeit circa 70 ausgebildete PeerberaterInnen in Oberösterreich zur Verfügung. Ein eigener Berufsverband dient zur Vernetzung aller tätigen PeerberaterInnen.

Es kann auch um die Verwirklichung von Träumen gehen. Nahezu alle Themenbereiche Peerberatung findet in den Se ings Eins-zu-Eins oder in einer Gruppe sta und richtet sich an Betroffene und auch an Ange-

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hörige. Sie kann in nahezu allen Themenbereichen unterstützend eingesetzt werden, beispielsweise bei verschiedenen Problemlagen am Arbeitsplatz, in der Wohngruppe oder bei Veränderungswünschen. Zu mir kommen KundInnen mit ganz unterschiedlichen Fragen. Zum Beispiel: Wie gestalte ich meine Freizeit, wie gestalte ich meine Partnerscha© oder wie plane ich meinen Urlaub? Über diese Themen hinaus kann es auch um die allgemeine Zukun©sgestaltung und die Verwirklichung von Träumen gehen. Peerberatung kann das ganze Lebensspektrum an Themen umfassen und begleiten.

Peerberatung im Diakoniewerk Im Diakoniewerk sehe ich meine Rolle als Peerberater vordergründig darin, Institution und Selbstbestimmung zusammenzuführen, die dabei entstehenden


Herausforderungen zu begleiten und Inklusion begreiÉarer zu machen. Die Institution und deren KundInnen aus der Sicht einer außen stehenden Person, die jedoch selbst betroffen ist, zu begleiten – das ist mein Au©rag.

sprochen wird in den Beratungen auch das Thema Beziehung und Partnerscha©. Darüber hinaus bin ich für die verschiedenen Ebenen der Institution Ansprechpartner, wenn es um Rückmeldungen zu Konzepten und Projekten geht.

Eigenverantwortung ausbauen

Mir erscheint es wichtig, dass Peerberatung auch in anderen Bundesländern ausgebaut wird. Dafür braucht es Ausbildungen und eine entsprechende Finanzierung. Ausbildungskonzepte für Peerberatung müssen von Betroffenen entwickelt werden. An der Durchführung sollen aber auch Nicht-Betroffene beteiligt sein, da es aus meiner Sicht notwendig ist, verschiedene Blickwinkel und Erfahrungen im Beratungskontext einzubringen.

Für Menschen mit Behinderung stehe ich zur Verfügung, um sie in der Umsetzung einzelner Ziele und Wünsche zu beraten. Herrn Maier* begleite ich zum Beispiel in seiner teilbetreuten Wohnform im Diakoniewerk bei der Umsetzung zu mehr Selbstständigkeit und bei der Stärkung seines Selbstvertrauens. Dazu gehört die eigenverantwortliche Verwaltung seiner Finanzmi el. Für Herrn Maier* geht es auch darum, von einer teilbetreuten Zwei-Zimmer-Wohnung in ein neues selbstbestimmtes Wohnprojekt umzuziehen. Sehr o© ange-

Martin Reidinger unterstützt Menschen mit Behinderung im Diakoniewerk, ihre Ressourcen auf dem Weg zur Selbstbestimmung zu entdecken.

*Name geändert

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Oktober 2016 ∙ diakonie


Diakoniewerk

international

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Die inklusive Tanzperformance kam sehr gut an.

De/plasări – Ver/rückungen, die begeistern Für das einzigartige künstlerische Projekt der Werkstä e Sibiu mit dem Brukenthal-Gymnasium im rumänischen Sibiu-Hermannstadt gibt es im Herbst eine Fortsetzung. Andrea Brummeier

E

s war Kunst!“ „Es ist nicht ‚schön‘, es ist wahr, tief, geheimnisvoll.“ „Es war großartig, gelungen!“ „Besonders beeindruckend fand ich, wie konzentriert die behinderten Jugendlichen waren. Zusammen mit dem wunderbaren musikalischen Rahmen hat ihnen die Aufführung viel Würde verliehen.“ Das ist ein kleiner Auszug aus den Reaktionen, die die inklusive Tanzperformance „Ver/rückungen – De/ plasări“ bei ihrer Premiere Ende Mai in der neugotischen Johanniskirche von Sibiu-Hermannstadt auslöste. 27 junge Tänzerinnen und Tänzer, davon 14 mit Behinderungen aus der Werkstä e Sibiu, erforschten in der Bewegung die Figur des Narren. Der Narr gilt als Figur der Freiheit, die das Gewohnte durchbricht, Grenzen überschrei-

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tet, von Mut gekennzeichnet ist. Das Streichquarte INIMa und die Organistin Brita Falch-Leutert brachten Musik des österreichischen Komponisten Werner Schulze in Dialog mit Musik der Klassik und mit Gesängen des byzantinischen Chores unter der Leitung von Alexandru Ioniță.

Zusammenspiel der Sinne Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Linzerin und Wahl-Hermannstädterin Teresa Leonhard. „Ich wollte in Hermannstadt eine künstlerische Arbeit machen und war damals mit dem Diakoniewerk im Gespräch für ein anderes Projekt, als die Idee kam, Menschen mit Behinderung in diese künstlerische Aktivität einzubeziehen“, erzählt die Künstlerin, die in Salzburg und Wien Musik und Darstellende Kunst studiert hat. Daraus wurde dann sogar ein inklusives Projekt mit SchülerInnen des Brukenthal-Gymnasiums in Sibiu, an dem Teresa Leonhard auch unterrichtet. Seit Herbst 2015 war eifrig geprobt worden, anfangs in Kleingruppen zu den Grundlagen Körper und Tanz, bis

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hin zu Improvisationen. Ab Jänner wurde dann gemeinsam geprobt. Als Performance setzt das Projekt auf Polyästhetik – ein Konzept, in dem das Zusammenspiel mehrerer Sinne die Wahrnehmung bestimmt und diese auch gleichzeitig in der Darstellung berücksichtigt werden. Wissenscha©lich begleitet wird das Projekt von Teresa Leonhard auch in Kooperation mit der LucianBlaga-Universität Sibiu.

Fortsetzung folgt „Für die von uns betreuten Menschen in der Werkstä e ist dieses Projekt eine Chance, ihre künstlerischen Fähigkeiten und Potenziale zu präsentieren. In die vielen Proben haben die Beteiligten viel Ehrgeiz hineingesteckt. Es zeigt, dass das angeblich Unmögliche möglich werden kann“, freut sich auch Ana Palcu, Leiterin der Einrichtungen des Diakoniewerks in Rumänien, über den Erfolg und ergänzt: „Im November planen wir eine neue Aufführung, gemeinsam mit der Theatergruppe der Werkstä e. Dafür wurden bei einem sozialen Marathonlauf im Mai 7 000 Lei, rund 1 570 Euro, gesammelt.“


Aktiv für

bildung

Die Zeit ist reif für Veränderungen! Mit der Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) ändern sich einerseits die Berufsbezeichnungen – die diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester wird zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin. Der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger behält seine Berufsbezeichnung. PflegehelferInnen werden zu PflegeassistentInnen. Andererseits sieht die Ausbildungsreform nun einen dreistufigen Ausbildungsaufbau vor, der horizontal durchlässig sein wird und damit eine Weiterqualifizierung ermöglicht:

Ausbildungsinhalte müssen immer wieder an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden.

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• 6 Semester Diplomausbildung mit Bachelorabschluss an der FH • 2 Semester Ausbildung zur Pflegeassistenz im Rahmen der Sozialbetreuungsberufe an den SOB-Schulen und/oder an Schulen für Pflegefachassistenz • 4 Semester Ausbildung zur Pflegefachassistenz an Schulen für Pflegefachassistenz

Das Bildungszentrum Diakonissen Linz bietet die Ausbildung zur Pflegefachassistenz an und wird seine Kompetenz in eine qualitätsvolle Ausbildung einbringen. Geplant sind eine zweijährige Ausbildung Pflegefachassistenz (Vollform) sowie die berufsbegleitende Aufschulung Pflegefachassistenz (einjährig). Ausbildungsstart: Oktober 2017 Herzliche Einladung! • Informationsnachmi ag: Mi woch, 19. Oktober 2016, 16 Uhr • Tag der offenen Tür: Mi woch, 7. Dezember 2016, 10 bis 15 Uhr. Bildungszentrum Diakonissen Linz, Körnerstraße 34, 4020 Linz

Praxisnaher Unterricht ist auch nach der Reform selbstverständlich.

Reform des GuKG – Auswirkungen auf die SOB Durch die Reform des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) wird die bisherige Pflegehilfeausbildung durch die Pflegeassistenz ersetzt. Sie dauert, wie bisher auch, 1 600 Stunden (800 Stunden Theorie, 800 Stunden Praxis) und ist Bestandteil der Ausbildung zum/zur FachSozialbetreuerIn Altenarbeit bzw. Behindertenarbeit. Bundesweit wird für einige neue Inhalte aus dem medizinischpflegerischen Bereich gerade an einem neuen Curriculum gearbeitet. Die gewohnte hohe Qualität der Ausbildung an den Schulen für Sozialbetreuungsberufe (SOB) des Diakoniewerks wird dadurch fortgeführt.

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Oktober 2016 ∙ diakonie


Aktiv für

bildung

Berufsorientierung für Asylsuchende AsylwerberInnen sind bis zu ihrem positiven Asyl-Bescheid zur Untätigkeit gezwungen. Damit Integration gelingen kann, braucht es jedoch Begegnungsräume in Arbeit und Bildung. Vor diesem Hintergrund hat das Diakoniewerk einen Lehrgang zur Berufsorientierung für Asylsuchende in Oberösterreich entwickelt, der im Herbst 2016 in den Schulen für Sozialbetreuungsberufe in Gallneukirchen startet. Der zweisemestrige Kurs mit Deutschschwerpunkt soll für einen Beruf im Sozialbereich begeistern und kann mit der Ausbildung zur Fach-SozialbetreuerIn Altenarbeit oder Behindertenarbeit fortgesetzt werden. Information & Anmeldung: Schulen für Sozialbetreuungsberufe Gallneukirchen, Maria Leitner, sob.office.diakoniewerk@eduhi.at

Neuer Träger für JSBM Innsbruck Nach fünf Jahren zieht sich das Diakoniewerk als Schulerhalter der privaten Johann Sebastian Bach Musikschule Innsbruck (JSBM) mit dem Schuljahr 2016/17 zurück. Die „Musik.Bildung.Begegnung gemeinnützige GmbH“ wird als Träger der Schule von zwei privaten Gesellscha ern aus dem Umfeld der Evangelischen Christuskirche Innsbruck neu errichtet. Das Diakoniewerk wird in Zukun in einem Beirat der neuen Schule vertreten sein. Die Schule hat es dank eines engagierten LehrerInnenteams unter der kompetenten Leitung von Mag.a Bärbel Weber gescha¸, sich in nur wenigen Jahren einen ausgezeichneten Ruf zu erwerben. Das Angebot erfreut sich ungebrochener Nachfrage, und die Schule hat in der Musikschulszene Innsbruck heute ihren anerkannten Platz. diakonie ∙ Oktober 2016

Haus für Senioren sta Anwaltskanzlei Hassan Ali Chaddar hat im Juni die Ausbildung zum Fach-Sozialbetreuer Altenarbeit in der SOB Salzburg mit Auszeichnung abgeschlossen. Dass er einmal als Fach-Sozialbetreuer in einer Senioreneinrichtung in Österreich arbeitet, hat sich Hassan Ali Chaddar als Kind nicht gedacht. Er wollte eigentlich Anwalt werden. Doch dann wurden seine Mu er und Brüder ermordet. Aus Angst um sein Leben floh er mit 16 Jahren von Pakistan nach Österreich und wurde in Salzburg als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aufgenommen. Das war im Jahr 2011 und der Kindheitstraum wich der Realität. Ein Studium kam nicht in Frage, er ha e keine Zeugnisse und sprach noch kein Wort Deutsch. Nach einem Gespräch mit seiner Lehrerin entschied er sich für einen Job im Sozialbereich. „Seniorenheime wie hier kannte ich aus Pakistan nicht. Aber ich habe dort sechs Monate freiwillig in einer Obdachloseneinrichtung geholfen, in der viele ältere Menschen betreut wurden, und ich habe gerne mit ihnen gearbeitet“, berichtet er. Chaddar holte den Hauptschulabschluss nach und lernte rasch Deutsch. „Der B1-Kurs war eine Herausforderung. Ich habe mich so

gefreut, als ich die Hauptschule mit Auszeichnung abgeschlossen habe“, erzählt er. Mit 19 Jahren konnte er schließlich die Ausbildung zum FachSozialbetreuer Altenarbeit an der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks Salzburg beginnen. Die praktische Erfahrung sammelte er gleich nebenan im Haus für Senioren. Die Arbeit gefällt ihm sehr. „Ich bekomme so viel Wertschätzung von meiner Wohnbereichsleitung und aus dem Team. Das motiviert mich, noch besser zu werden“, freut sich Chaddar. Im Juni 2016 schloss er die Ausbildung mit Auszeichnung und als einer der Klassenbesten ab. Seit 1. Juli arbeitet der 21-Jährige als fixer Mitarbeiter im Haus für Senioren des Diakoniewerks in Salzburg, im Herbst beginnt er nebenbei mit dem Abendgymnasium. Doch die Lernbegeisterung wird auch dann noch nicht enden. „Ich will auf jeden Fall studieren, ob Jus-Studium, weiß ich noch nicht. Vielleicht studiere ich Philosophie, ich lese jetzt jedenfalls viel“, sagt Chaddar.

Hassan Ali Chaddar ist auch bei den BewohnerInnen beliebt.

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Aktiv für

bildung

Mit Farben spielen Der Kindergarten des Diakoniewerks Steiermark in Graz besticht durch einen charmanten Altbau und Innenarchitektur mit überzeugendem Farbkonzept. Saskia Dyk

T

ischmanager Simon deckt auf, faltet Servie en und schöp© seinen Freunden Suppe in den Teller. Die Atmosphäre ist trotz 25 Kindern im Raum ruhig: Sie plaudern leise, lachen und klappern mit Besteck. Der Lärmpegel hält sich dank unauffälliger Akustik-Paneele an Wänden und Decke in Grenzen. Die Architektin Rikki KainzGötz ist für die Innengestaltung verantwortlich: Bewährtes zu erhalten und Neues san© in den Altbau einzufügen, war das Ziel. Die Ergebnisse sind pädagogisch wertvoll. Ecken mit Nischensofas zum Ausruhen und Bereiche, die die Abenteuerlust wecken: Ein Kle erelement im Turnsaal, wo sich darunter ein Lager für Möbel

versteckt, oder Spiegel, die den Kindern ermöglichen, sich selbst und im Vergleich mit anderen zu erleben.

Überzeugendes Farbkonzept Besonderes Augenmerk legt KainzGötz auf das Farbkonzept, das sich in Anlehnung an den DeStijlArchitekten Gerrit Rietvield an den Farben Gelb, Blau und Rot orientiert. „Kinder sollen die krä©igen Primärfarben kennen lernen“, ist Kainz-Götz ein Anliegen. Für den Speiseraum wählte sie blaue Sessel und Tische. Blau steht für Klarheit und Kommunikation und beruhigt. Im Kreativraum dominiert die Farbe Rot. Sie fördert Aktivität, Lernbereitscha© und Lust am Experimentieren. Die gelben Sessel setzen fröhliche Akzente. In der Garderobe sorgt ein roter Teppich für einen herzlichen Empfang. Der Eingangsbereich ist durch eine Spiegelfläche optisch erweitert und mit einem Stehtisch ausgesta et – für Eltern

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„Kinder sollen die krä©igen Primärfarben kennen lernen“, so Architektin Kainz-Götz.

ein idealer Platz zum Plaudern. Im Gruppenraum, dem Wohnzimmer, setzt Kainz-Götz neben der Farbe Blau vorwiegend auf heimeliges Holz. Im Wohnzimmer findet sta , was auch zuhause passiert. Gesellscha©sspiele, Kochen in der Puppenküche, Lesen und Lernen. Das Montessori-Material ist den Kindern frei zugänglich. Im Turnsaal dient ein blauer Teppich als Kommunikationsfläche. Hier finden der Morgenkreis, das Kinderparlament und die Wahl zum/zur TischmanagerIn sta . Ein roter Theatervorhang teilt den Kommunikations- vom Bewegungsbereich ab. Das Rot des Vorhangs fördert den Bewegungsdrang der Kinder, das weiße Kle erelement fügt sich unauffällig ein. Das Essen ist beendet, Simon serviert ab. Allen hat es geschmeckt. Die Mi agspause wird er im großzügigen Garten mi en in der Stadt verbringen: Im Grünen! Oktober 2016 ∙ diakonie


Aktiv für

flüchtlinge

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Durch die kleinteilige Struktur des Quartiers kann besser auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen werden.

Ein Zuhause auf Zeit für 240 Flüchtlinge Das Diakoniewerk betreibt seit Ende März 2016 mit einem speziellen Wohnkonzept ein großes Flüchtlingsquartier in der Stadt Salzburg. Nach einem halben Jahr lässt sich eine erste positive Bilanz ziehen. Elisabeth Braunsdorfer

D

as Diakoniewerk Flüchtlingsquartier in SalzburgKasern besteht aus zwei Firmengebäuden, in denen bis zu 246 Menschen, darunter auch Familien, ein Zuhause auf Zeit finden. Die geplante Größe des Quartiers erforderte ein Wohnkonzept, für das das Diakoniewerk aus den Erfahrungen der Behinderten- und Seniorenarbeit schöp©e. Um den Betreuungsalltag gut meistern zu können, setzte das Diakoniewerk drei konzeptionelle Schwerpunkte: kleinteilige Wohneinheiten, Sicherheit und Integration.

Überschaubare Struktur In einem geschützten Umfeld erlangen Menschen auf der Flucht eher wieder einen gewissen Grad an Sicherheit. Um dies und eine gut überschaubare Struktur für die BetreuerInnen zu bieten, wurden die beiden Gebäude auf Basis des Wohngruppenkonzepts diakonie ∙ Oktober 2016

vom Land Salzburg adaptiert. Das Quartier umfasst 13 Wohnungen sowie Verwaltungs-, Schulungs- und Freizeiträume. Je nach Wohnungsgröße teilen sich 18 bzw. 24 Personen eine Küche, einen Aufenthaltsraum sowie die Sanitäreinrichtungen. In den Schlafräumen finden jeweils sechs Personen Platz. Um der Notwendigkeit nach einem ruhigen Rückzugsort nachzukommen, wurde ein kleiner Lagerraum zu einer Bibliothek umfunktioniert.

Vorbehalte ernst nehmen In Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg und der Polizei wurde ein eigenes Sicherheitskonzept erarbeitet – mit einer klaren Hausordnung, die auch auf österreichische Gepflogenheiten zum Verhalten im öffentlichen Raum eingeht. Vorbehalten und anfänglichen Ängsten von AnrainerInnen wird mit Polizeistreifenfahrten und einer regelmäßigen Sprechstunde

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begegnet, bei der gegenseitige Anliegen geklärt werden. Eine Normalisierung des nachbarscha©lichen Verhältnisses stellte sich rasch ein.

Integration fördern Die dri e Säule des Betreuungskonzepts bildet die Freiwilligenarbeit. Über 100 Freiwillige kommen regelmäßig ins Quartier, um mit den BewohnerInnen die Sprache zu trainieren, sich um das Sachspendenlager zu kümmern oder mit den Kindern zu basteln, zu singen oder zu spielen. Auf Basis der überschaubaren Struktur der kleinteiligen Wohneinheiten gelingt ein rasches und gutes Kennenlernen der Bedürfnisse, Nöte und Probleme der BewohnerInnen. Ergänzend zu rund 20 Angestellten ist hier das freiwillige Engagement unbezahlbar und trägt wesentlich zum guten Miteinander im Quartier bei.


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Lesezeit, das ist Zeit für Entschleunigung, Zeit für mich und nun auch Zeit zum Genießen. Die Kräuterteemischung „Lesezeit“ wurde vom BioKräuterhof Aufreiter in Alberndorf extra für die Bücherinsel kreiert. Eine biologische Teemischung, die heiß und kalt genossen werden kann. Dose mit 20 g, Preis: 5,50 Euro

Erhältlich in der Bücherinsel, Hauptstraße 7, 4210 Gallneukirchen, Tel. 07235 62 513, lesen@buecherinsel.at

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Von mir bleibt einmal nur Gutes. Das gute Testament: Zukunft aktiv mitgestalten und ein Zeichen praktischer Nächstenliebe setzen.

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Oktober 2016 ∙ diakonie


Qualitätszertifikat für Darmkrebsvorsorge Aktiv für

gesundheit

Mit Anfang des Jahres erhielt die Klinik Diakonissen Schladming das Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge durch die Österreichische Gesellscha für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH). Um dieses Zertifikat zu erlangen, muss in dem jeweiligen Spital eine gewisse Anzahl an Untersuchungen vollständig durchgeführter Spiegelungen des Dickdarms sta®finden. Ebenso muss der höchste Punkt im Darm erreicht werden. Ein weiteres Kriterium ist die Entdeckungsrate von Polypen und Karzinomen. Des Weiteren wird die Komplikationsrate der durchgeführten Koloskopien verglichen. Im österreichweiten Krankenhausvergleich hat dabei die Klinik Diakonissen Schladming sehr gut abgeschni®en. Unterzieht man sich einer Darmspiegelung (Koloskopie), wird dem Patienten ein Beruhigungsmi®el (Sedoanalgesie) verabreicht, das ihm eine völlig schmerzfreie Behandlung ermöglicht. „Mit diesem Zertifikat wird bestätigt, dass unsere Patienten hier in guten Händen sind“, erklärt Prim. Dr. Harald Simader.

Klinikküche engagiert in der Flüchtlingshilfe Irakerin als Kochlehrling in der Klinik Diakonissen Schladming.

Ausgezeichnete medizinische und soziale Kompetenz

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Seit April arbeitet Haoura Al Katrani in der Küche der Klinik Diakonissen in Schladming. Haoura ist 16 Jahre alt und im Irak geboren. Sie ist mit den Eltern und drei Geschwistern auf gefährlichen Wegen nach Österreich gekommen. Auf Initiative einer Mitarbeiterin wurde geprü©, ob eine Anstellung in der Klinik möglich wäre. Da es für AsylbewerberInnen möglich ist, in Mangellehrberufen tätig zu werden, stand der Weg zur Lehre als Köchin offen. Mit der Berufsschule wurde vereinbart den Schulbesuch ein Jahr auszusetzen, damit die Sprachfähigkeit geübt werden kann. Heikle Themen wie KopÉedeckung, religiöse Speisevorschri©en und Pünktlichkeit wurden intensiv besprochen und gut gelöst. Küchenchef Patrick Kralik ist von den Lernerfolgen begeistert: „Es ist eine neue Erfahrung für mich, dass Haoura trotz der Sprachbarriere so gute Fortschri e macht.“ Und

Haoura ist ein Gewinn für das Klinik-Küchenteam.

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Haoura freut sich: „Ich arbeite gerne hier und liebe meinen Job, weil ich hier so viel essen kann. Ich liebe Süßspeisen, Fleisch esse ich nicht!“ Ein kleiner Wermutstropfen: Es ist für Asylwerbende nicht möglich, eine Integrative Berufsausbildung mit verlängerter Lehre zu absolvieren (wie sie z. B. für Menschen mit Beeinträchtigung existiert), da ihr Aufenthaltsstatus dies verhindert und mangelnde Sprachfähigkeit nicht als Grund dafür angerechnet wird. Dabei könnte eine verlängerte Lehr- und Berufsschulzeit mit mehr Zeit für Sprachtraining die Integration erleichtern!


Aktiv für

gesundheit

Dr. Karl Wohak erläutert die Wirkung der Ozonnukleolyse.

Mit Ozon gegen den Bandscheibenschmerz Er brachte Eric Clapton dazu, ein Konzert abzusagen und zwang U2-Sänger Bono Vox auf den OP-Tisch: Der Bandscheibenvorfall gehört zu den häufigsten Rückenproblemen. Die gute Nachricht: Dank schonender Verfahren muss heute nicht immer operiert werden. Schmerzexperte Dr. Karl Wohak von der Privatklinik Wehrle-Diakonissen im Interview mit Christina Jungbauer. Herr Dr. Wohak, Sie führen in Ihrem Kompetenz-Zentrum „Chronischer Schmerz“ ein Verfahren namens „Ozonnukleolyse“ durch, das Schmerzen nach Bandscheibenvorfällen lindern soll. Erzählen Sie uns davon.

Wohak: Die Ozonnukleolyse ist eine so genannte mikroinvasive Therapie, die seit etwa zehn Jahren zum Einsatz kommt. Ziel ist es, die Bandscheibe zu schrumpfen, um den schmerzha©en Druck auf das empfindliche Nervengewebe zu reduzieren.

Wie funktioniert der Eingriff?

Wohak: Der Eingriff in örtlicher Betäubung dauert ca. 30 Minuten. Der Patient liegt am Bauch, und unter computertomografischer Kontrolle wird eine dünne Nadel in die Bandscheibe eingeführt. Durch

diese wird ein Ozon-SauerstoffGemisch eingespritzt, welches der Bandscheibe Wasser entzieht und deren Volumen reduziert. Das Ozon blockiert über mehrere Monate die Schmerzreize, fördert die Durchblutung und wirkt entzündungshemmend.

Ist der Eingriff selbst schmerzha ?

Wohak: Nein. Am unangenehmsten ist für den Patienten sicher die Bauchlage. Aber mit einem leichten Beruhigungsmi el und fürsorglicher Betreuung geht die Prozedur rasch vorüber.

Wie sind die Aussichten in Bezug auf Schmerzlinderung?

Wohak: Wissenscha©liche Untersuchungen zeigen Erfolgsquoten von 70 bis 75 Prozent. Darüber hinaus hat das Verfahren viele Vorteile: Es

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ist sehr risikoarm, hinterlässt keine Narben und man kann es mehrmals wiederholen. In der Regel kann der Patient nach vier bis fünf Tagen die Klinik wieder verlassen.

Kann man Bandscheibenleiden vermeiden?

Wohak: Nur bedingt. Wichtig sind eine Vermeidung von Übergewicht, regelmäßige Bewegung, eine starke Bauch- und Rückenmuskulatur und die richtige Hebetechnik. Bandscheiben fungieren zwischen den Wirbelkörpern als Stoßdämpfer und werden durch einen Pump- und Saugmechanismus mit Nährstoffen versorgt. Bewegung ist also für ihre Funktion unabdingbar. Aber auch gut trainierte Menschen kann es aufgrund genetischer Veranlagung treffen. Bewegung ist jedenfalls immer das Zauberwort bei Rückenschmerzen – sowohl vorbeugend als auch nach einer Therapie.

Danke für das Gespräch!

Informationen Privatklinik Wehrle-Diakonissen, Standort Aigen Guggenbichlerstraße 20, 5026 Salzburg Tel.: 0662 6385 661 aigen@pkwd.at www.pkwd.at Oktober 2016 ∙ diakonie


bitte Ein herzliches Dankeschön …

Weihnachtskarten-Aktion 2016

… an alle SpenderInnen, die uns mit kleinen und großen Beträgen in den vergangenen Wochen unterstützt haben! Jede Spende zählt!

Mit Ihrer Spende oder dem Kauf von Weihnachtskarten aus dem Diakoniewerk können Sie uns helfen, ein Projekt zu verwirklichen, das dringend Unterstützung benötigt. Der Verkaufserlös der diesjährigen Weihnachtskarten, die von künstlerisch tätigen Menschen mit Behinderung im Diakoniewerk gestaltet wurden, soll Klientinnen und Klienten, die in der Werkstä e Oberneukirchen begleitet werden, zu Gute kommen. 21 Menschen mit Behinderung finden in der Mühlviertler Gemeinde ihren Arbeitsplatz. Sie erledigen Au©räge für ansässige Firmen, fertigen nachhaltige Produkte und betreiben einen Naturladen, gemeinsam mit den heimischen Bauern. Sie leisten wertvolle Arbeit und somit Gutes für die Region. Leider konnten die notwendigen Mi el noch nicht vollständig aufgebracht werden, um den Innenausbau der Werkstä e abzuschließen. Mit dem diesjährigen Erlös wird daher der Innenausbau der Therapieräume für Menschen mit Behinderung mit individueller Begleitung in der Werkstä e Oberneukirchen finanziert.

Helfen Sie mit! Bi e unterstützen Sie uns und die Menschen in der Werkstä e Oberneukirchen mit Ihrer Spende (beigefügter Erlagschein) oder dem Kauf von Weihnachtskarten (Motivauswahl, Preise und Bestellung unter: www.diakoniewerk.at/ weihnachtskartenshop). Unsere Karten werden nach den strengen Richtlinien von FSC produziert. Das FSC-Gütesiegel garantiert, dass sozial- und umweltverträgliche Waldwirtscha© gefördert wird. Mit den in dieser Ausgabe beigelegten Weihnachtskarten 2016 möchten wir uns für Ihre Unterstützung ganz herzlich bedanken. Mögen die Karten Ihnen und jenen Menschen, denen Sie sie senden, viel Freude bereiten. Die Weihnachtskarten 2016 können Sie bestellen unter: www.diakoniewerk.at/ weihnachtskartenshop

Motive der Weihnachtskarten 2016: „Weihnachten“ von Elisabeth Stachl (l.), „Weihnachtsfest“ von Johanna Rohregger (oben), „Weihnachten im Winter“ von Manfred Hiebl (r.).

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15 500 Euro für Menschen mit Behinderung Die innovative HR Cloud Company P&I GmbH mit Sitz in Kaisermühlen/Wien unterstützt Projekte in der Behinderten- und Seniorenarbeit mit einer Spende von 15 500 Euro. Dank an Familie Steinkellner BewohnerInnen und Mitarbeitende aus dem Wohnhaus Ried/Riedmark verbrachten Ende Juni einen gemütlichen Grillnachmi®ag beim Kirchenwirt der Familie Steinkellner in Ried. Ein musikalisches Duo begeisterte mit Ziehharmonika und Teufelsgeige, mit dem Traktor ging es anschließend auf Rundfahrt durch die Marktgemeinde. Spende für Flüchtlinge Die Volksschule Kaindorf (OÖ) unterstützt die Menschen im Grundversorgungsquartier Weikersdorf und spendete eine Sandkiste sowie Spielzeug. Derzeit leben im Quartier des Diakoniewerks in der Gemeinde Alberndorf/OÖ 26 Erwachsene und fünf Kinder. Spenden für Wohnungen Steinergasse Insgesamt 1 150 Euro spendeten PRO ZOON Pharma GmbH in Wels, Weissel Bau GmbH Linz, Wien und Salzburg, smart/SYSTEM Vertriebs GmbH Linz und das Familienunternehmen Linzomatic GmbH in Linz. Unterstützung für Werkstä en Die Werkstä®e Oberneukirchen (OÖ) darf sich über eine Spende der Weidmoos Apotheke GmbH in Salzburg von 200 Euro freuen, die Werkstä®e Schladming (Stmk.) über eine Unterstützung von 200 Euro von Matschner Wohnbau GmbH, Ramsau. Spende für Menschen im Alter Das Haus für Senioren Wels (OÖ) erhält eine Spende von 1 000 Euro von der Firma Hoffmann & Beck ZT GmbH, Wien.


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