Diakonie 4 / 2014

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Oktober 2014

diakonie Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit

Soziale Netze – damals wie heute Seite 06

Sterben, Tod, Erlösung Seite 16

Die erlernte Hilflosigkeit verbessern Seite 20

In die Praxis eintauchen Seite 23


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thema Soziale Netze

02 panorama 03 alter Diakoniewerk

04  Auf der Seite des Lebens

09  Studienreise nach Rumänien

06  Soziale Netze – damals wie heute

10  Kronenkreuz für Gertraud ­Rief ∙ Intercultural Achievement Award ∙ „Young farmers“ fahren reiche Ernte ein

Visionen von einer Welt ohne Gewalt. Die oberösterreichische Landes­sonderausstellung 2015 gibt Einblick.

Keine schnellen Wege aus der Armut

Menschen im

14  Weltalzheimertag 2014 ∙ Demenz geht uns alle an ∙ Wissentransfer durch Diakonie.mobil ∙ Kunst­ museum kam ins Haus 16  Sterben, Tod, Erlösung

20. Diakonie-Dialoge in Salzburg

04 behinderung 05 ausbildung 06 gesundheit Menschen mit

Aktiv für

Aktiv für

18  Arbeiten und Wohnen ∙ Hörzeitung Känguru ∙ Großes Lob für Kulinari­ um Kitzbühl ∙ Special Olympics

22  Tolle Erfahrung im Ausland zu arbeiten ∙ Kochbuch aus Wels

24  Linz: In die Zukunft investieren ∙ Neues Gesundheitshaus DOZ

20  Die erlernte Hilflosigkeit verlassen

23  Praxis von Anfang an

Ausbildung durch die DiakonieImplacementstiftung

25  Unfallchirurgie an der Klinik Diakonissen Schladming

Bedeutung von Empowerment

Der Weg zum Kompetenzzentrum

Impressum

12  Spiritualität 13  Porträt 26  Bitte & Danke 27  Buchtipp ∙ Produkttipp

Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.at/impressum Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin-Boos-Straße 4, 4210 G ­ allneukirchen, Tel. 07235 632 51, office@diakoniewerk.at. Herausgeberin: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea ­Brummeier, Sabine Etzlstorfer, Dagmar Hochreiter, Susanne Kunze, Stefan M ­ archewa, Gernot Mischitz, ­ Erwin Oberbramberger, Andrea Obermühlner, Daniela Palk. Unternehmenskooperationen: Markus Putzer. Fotos: Thomas Smetana (S. 1), Evi Obermayr (S. 2 oben links, 6), Isabel Beuchel (S. 2 unten links, 18 links), Elisabeth Braunsdorfer (S. 2 unten Mitte, 16, 19 oben, 23), Richard Deinhammer (S. 3), shutterstock (S. 4), Andrea Mayer (S. 8), Kang Fi Oun (S. 10 oben), Dragan Tatic (S. 10 unten), photocase (S. 12), Helmut Pum (S. 13), Gernot Mischitz (S. 18 rechts), Günther Ringelhann (S. 19 rechts), Cindy Förster (S. 21), Heike Leonhardt (S. 24), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch at (Layout und Gestaltung: Christoph Lehner) Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk S­ pendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. ­Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 23/2014


editorial

Die Umbauarbeiten im ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien schreiten voran. Ab Ende April 2015 wird dort die OÖ. Landessonderausstellung „hilfe. LebensRisiken. LebensChancen“ eröffnet.

Liebe Leserinnen und Leser, es ist schon mehrmals angeklungen: 2015 wird für das Diakoniewerk ein ganz besonderes Jahr. Im ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien öffnet die oberösterreichische Landessonderausstellung zum Thema „hilfe. LebensRisiken. LebensChancen“ für sechs Monate ihre Tore, um einen Einblick in die Entwicklung des Sozialund Fürsorgewesens in Österreich zu vermitteln. Gleichzeitig ist die Ausstellung auch eine große Chance auf die Situation von Menschen aufmerksam zu machen, die in ihrer Lebensgestaltung Unterstützung benötigen, und für das Diakoniewerk, seine Arbeit in der Begleitung dieser Menschen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Näheres zur Ausstellung erfahren Sie im „thema“ (Seite 6) dieser Ausgabe. Ergänzend dazu stellt das „porträt“ (Seite 13) einen Künstler vor, der eine wichtige Rolle im Projekt „Mutterschiff“ des Ateliers spielt, das die Landessonderausstellung künstlerisch begleitet.

Der Beitrag „Sterben, Tod, Erlösung“ (Seite 16) gibt einen Rückblick auf die Ende Juni in Salzburg abgehaltenen Diakonie-Dialoge und macht auf die Qualitätskriterien aufmerksam, die ein würdevolles Sterben begleiten sollen. Sterben und Tod sind Teil des Lebens – doch nicht, wenn dieser Tod gewaltsam herbeigeführt wird, wie wir es tagtäglich in den Nachrichten aus den Krisenherden dieser Welt erfahren müssen.

Die Ausstellung vermittelt einen Einblick in das Sozial- und Fürsorgewesen. Rektorin Mag.a Christa Schrauf weist dazu in ihrem „nachgedacht“ (Seite 5) den Religionen „ihren Platz auf der Seite des Lebens“ zu und betont, dass religiösem oder politischem Fanatismus der Nährboden entzogen werden muss, auch bei uns!

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„Empowerment“, zu deutsch: Ermächtigung, ist der Fachbegriff für die Befähigung von Menschen mit Behinderung, autonom für die eigenen Belange einzutreten. Wie sie in dieser Befähigung unterstützt werden können und wie im Diakoniewerk Prozesse von Empowerment ermöglicht werden, damit beschäftigt sich der Artikel „Die erlernte Hilflosigkeit verlassen“ auf Seite 20. Zahlreiche Kurzmeldungen im „panorama“ und in den einzelnen Kompetenzbereichen zeigen, dass sich auch im Sommer wieder einiges im Diakoniewerk getan hat. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Andrea Brummeier Chefredaktion Oktober 2014 ∙ diakonie


nachgedacht

Auf der Seite des Lebens Vision von einer Welt ohne Gewalt!

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er vor kurzem verstorbene evangelische Pfarrer Christian Führer hat vor 25 Jahren mit seinen Friedensgebeten in der Leipziger Nicolaikirche wesentlich zum Fall des Eisernen Vorhanges beigetragen. Keine Gewalt war seine Maxime, auf die er die Mitstreitenden verpflichtete. Keine Gewalt anzuwenden war für ihn biblischer Auftrag, und er hatte Erfolg damit. Bis zu seinem Tod engagierte er sich gegen fundamentalistische und extremistische Ideologien und das darin liegende Aggressions- und Gewaltpotential. Mit den schlimmsten Auswüchsen eines religiös motivierten Fundamentalismus sind gegenwärtig unzählige Menschen im Nordirak konfrontiert. Die radikale Terrorgruppe „Islamischer Staat“ macht Menschen, die nicht in ihr Bild passen, zu Opfern. Die barbarische Gewalt, die sich unter anderem in der Verfolgung, Vertreibung, Verschleppung und Ermordung von Angehörigen

diakonie ∙ Oktober 2014

religiöser Minderheiten und anders Glaubender und Denkender zeigt, ist der fanatisierten Gruppe ein legitimes Mittel in ihrem Kampf für einen islamischen Gottesstaat.

Vision von einer Welt ohne Gewalt Gewalt im Namen Gottes kann und darf für Religionen heute keine legitime Handlungsbegründung mehr sein. Die Vision ist eine Welt ohne Gewalt. Darüber herrscht bei den VertreterInnen der Religionen in Europa, auch bei denen des Islam, Konsens. Das hat sich auch bei der diesjährigen Sommerakademie in Kremsmünster, die diesem Thema gewidmet war, gezeigt. Vielmehr geht es um die Aktivierung des Friedenspotentials der Religionen. Die großen Religionen der Welt finden sich in der Goldenen Regel wieder, wie sie Jesus in der Bergpredigt zitiert: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! (Matthäus 7,12). Religionen haben ihren Platz auf der Seite des

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Lebens, auf der Seite der Fragen nach dem Sinn und damit auf der Seite des Friedens. Und das bedeutet dem Töten und dem Terror widersprechen und das tun, was religiösem oder politischem Fanatismus den Nährboden entzieht, auch bei uns.

Religionen haben ihren Platz auf der Seite des Lebens. Das Sterben ist Teil unseres Lebens. Es lässt sich nicht wegdiskutieren. Aber das Sterben durch einen gewaltsamen Tod ist dem Leben nicht


eigen, daher braucht die Gewalt, die solches Sterben verursacht, unseren empörten Protest und Maßnahmen, die Massaker und Greueltaten verhindern helfen.

Ein Zeichen gegen Gewalt Das Kreuz Christi ist ein Zeichen gegen Gewalt und für die Überwindung von Gewalt. Unter diesem Zeichen, das entschieden auf die Seite des Lebens weist, leistet die Diakonie Österreich humanitäre Hilfe im Irak. Unter diesem Zeichen begleiten wir im Diakoniewerk Menschen in allen Lebensphasen, auch im Sterben und endgültigen Abschiednehmen. Sterben, wenn die Zeit dafür gekom-

men ist, soll das Normale sein. Wir müssen uns von vielen Menschen im Laufe eines Jahres verabschieden. Besonders groß ist die Zahl in unseren Häusern für SeniorInnen, weil die BewohnerInnen oft nur eine sehr kurze Zeit bei uns leben. Am Ende des Lebens von Menschen begleitet zu werden, die mich und meine Bedürfnisse kennen, ist für die Betroffenen unendlich wichtig und wertvoll. Und wenn wir aus der Perspektive des Glaubens verkünden und bekennen, dass auch die Toten auf der Seite des Lebens sein werden, auf der Seite eines neuen, ewigen Lebens an der Seite Gottes, der unser Gestern, Heute und Morgen

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kennt, dann wird das Ende zu einem hoffnungsvollen Neubeginn.

Ihre

Christa Schrauf Rektorin Oktober 2014 ∙ diakonie


Während am ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien mit Hochdruck gebaut wird, gibt es bereits erste Arbeiten aus dem künstlerischen Begleitprojekt „Mutterschiff“. Im Vordergrund eine Plakatwand, die KünstlerInnen aus dem Atelier geschaffen haben.

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thema Soziale Netze

01 Soziale Netze – damals wie heute Die oberösterreichische Landessonderausstellung 2015 gibt Einblick. Daniela Scharer

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on sozialen Netzen/Netzwerken sprechen wir heute oft im Kontext der Sozialen Medien wie facebook, twitter, xing, What’s App und vielen anderen – jene Netze, die uns einladen und ermöglichen einander zu vernetzen, Freunde zu treffen, sich auszutauschen und einander auch im weitesten Sinn zu unterstützen und zu helfen. Soziale Netze leisten viel, bewirken viel, lösen Gewolltes wie auch Ungewolltes aus (Stichwort: Shit Storm). Soziale Netze sind jedoch kein neues, zeitgenössisches Phänomen – nein im Gegenteil, es gibt sie bereits über Jahrzehnte hinweg, im Kontext der sozialen Sicherung – jener Netze, die uns „auffangen“, finanziell unterstützen und damit in schwierigen Lebenslagen auch absichern, begleiten und helfen. Netze, die im Laufe der Geschichte ihre Gestalt annahmen. Im April 2015 wird das neu umgebaute, ehemalige Diakonissenhaus Bethanien seine Türen für die Landessonderausstellung (kurz: LSA)

öffnen, die sich eben diesem System der sozialen Sicherung in Österreich widmen wird. In dieser Ausstellung, die unter dem Motto „hilfe. LebensRisiken. LebensChancen“ steht, geht es kurz gesagt um die Entwicklung des Sozial- und Fürsorgewesens in Österreich und um die Herausforderungen für dieses in Zeiten sich verändernder demographischer, sozialer, medizinischer, aber auch ökonomischer Rahmenbedingungen. Ein Stück weit geht es um die Geschichte des Kerns des Sozialstaates und die der sozialen Initiativen und Institutionen. Und es geht um die kulturspezifische Ausprägung von Solidarität und Hilfe für Menschen in schwierigen Lebenslagen.

Zweites soziales Netz Nicht nur in der Geschichte sondern auch im Jetzt sehen wir, dass auch das moderne Sozialversicherungsprinzip (erstes soziales Netz) nicht allumfassend und nicht der einzige Weg zur Bewältigung sozialer Probleme ist, sondern es eines zweiten sozialen Netzes aus privaten, von der öffentlichen Hand getragenen Einrichtungen und Initiativen bedarf, um Lebensrisiken zu minimieren und Lebenschancen zu optimieren. So ist beispielhaft auch der Verein für Innere Mission, das heutige Evangelische

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Diakoniewerk Gallneukirchen, aus diesem Bemühen heraus Menschen in sozialen wie gesundheitlichen Notlagen zu helfen, 1874 entstanden. Der Weg durch die Ausstellung zeigt die Entwicklung des gesellschaftlichen Umgangs mit Lebensrisiken wie Alter, Krankheit, Unfall und Armut und die aus den Problemlösungsstrategien erwachsenen Lebens­chancen für die verschiedenen sozialen Gruppen.

Unsichtbares sichtbar machen Es werden bei dieser Ausstellung völlig neue Wege der Vermittlung beschritten – es muss Unsichtbares sichtbar gemacht werden – doch nicht in Form von Exponaten, sondern die Besucherinnen und Besucher „er- und durchleben“ die Ausstellungsinhalte. Sie werden dabei eingeladen, sich in verschiedene Rollen hineinzuversetzen und sich auf die imaginäre Konfrontation mit Lebenslagen, Schicksalsschlägen und verschiedenen Formen von Hilfestellungen einzulassen. So werden soziale Zustände und Herausforderungen wie Armut, Krankheit, Behinderung oder Leben am Rand der Gesellschaft den Besucherinnen und Besuchern verständlich und einfühlbar gemacht und sollen damit Oktober 2014 ∙ diakonie


thema Menschenbild

das Bewusstsein für die heutigen sozialen Herausforderungen schärfen. Im ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien wird all das auf ca. 1.000 m2 ab April 2015 präsentiert – mit dem Ziel, einerseits unsere Lebensqualität infolge sozialer Sicherheit zu verdeutlichen, andererseits aber auch ein Bewusstsein für deren Schwachstellen zu wecken. Und letztlich die Bedeutung nicht nur gesellschaftlicher, sondern insbesondere individueller Verantwortung für ein akzeptables Leben und Zusammenleben zu vermitteln.

Kulturelle Highlights flankieren die LSA Flankiert wird diese über sechs Monate laufende Landessonderausstellung von einem vielfältigen Rahmenprogramm, welches einerseits verschiedene thematische Aspekte der Ausstellung in einer Veranstaltungsschiene aufgreift, andererseits aber auch attraktive Angebote für Gäste in der Region zu entwickeln versucht. Verantwortlich dafür sind das Diakoniewerk, die Stadtgemeinde Gallneukirchen und zahlreiche

visueller Arbeiten wie die „Betreten der Baustelle verboten“-Plakate erste Kontaktpunkte geschaffen. Das Musical Cats wird von der Landesmusikschule inszeniert, und in Kooperation mit der Linzer Puppenkistlbühne und der Stadtkapelle wird eigens für die LSA 2015 ein Figurentheaterstück erarbeitet, wobei spielerisch im Besonderen auf die Themen Solidarität, Helfen, Ausgrenzung eingegangen wird. Ein kunterbunter Mix an Veranstaltungen und kulturellen Highlights wird von April bis Oktober 2015 in und rund um Gallneukirchen über die Bühne gehen.

Geplante Angebote im ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien (nach der Landessonderausstellung) •  Behindertenarbeit: 32 Ganztagsplätze im Bereich der Fähigkeitsorientierten Aktivität (Cafeteria, Mediengruppe, Ateliergruppe, Theatergruppe) •  Seniorenarbeit: 15 Betreuungsplätze im Tageszentrum •  Seniorenarbeit: 8 Wohnungen für Menschen im Alter •  Schule für Sozialbetreuungsberufe: Ausbildungsräume für 12 /24 Personen (Lehrküche0/Pflege- und Bewegungsraum/Gruppenräume) •  Veranstaltungssaal für 90–100 Gäste •  Büro- und Seminarräume für Diakonie-Akademie (bis 24 Personen) •  Kleines Museum für Besuchergruppen bis max. 10–15 Personen •  Archivräume und Andachtsraum

Das Rahmenprogramm greift thematische Aspekte der Ausstellung auf und entwickelt attraktive Angebote für Gäste.

Kulturschaffende der Region. So wird 2015 die Theatergruppe Malaria neuerlich ein besonderes Stück auf die Bühne bringen unter dem Titel „Halsbrecher“ – diesmal inszeniert als Theatercollage, aufgeführt im Linzer Landestheater und in Gallneukirchen. Das Projekt „Mutterschiff“ des Ateliers begleitet bereits seit Monaten den Umbau des Mutterhauses und hat mittels erster diakonie ∙ Oktober 2014

Das ehemalige Diakonissenhaus Bethanien ist ein Ort, von dem soziales Handeln bereits über mehr als ein Jahrhundert hinaus, in der Tradition der christlichen Nächstenliebe, in einem hohen Maß ausgegangen ist. Umso mehr ist das Ja zu dieser Sonderausstellung eine besondere Chance die Bedeutung der Sozialen Arbeit zu vermitteln. Mit den jahrelangen Bemühungen des Diakoniewerks um eine LSA und der letztlichen Zusage erhält das Diakoniewerk aber auch die Möglichkeit, das traditionsreiche Haus in einer optimalen Weise für seine Nachnutzung vorzubereiten ­(siehe Kasten) und es dadurch weiter als Ort sozialen Wirkens zu erhalten.

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Nach der LSA beherbergt das Haus u. a. Wohnungen für Menschen im Alter.


Diakoniewerk

panorama

Keine schnellen Wege aus der Armut Diakoniewerk initiierte für Salzburger Politiker Studienreise nach Rumänien.

Zahlreiche Begegnungen vermittelten der Delegation einen Eindruck von den prekären Lebens­ bedingungen in Rumänien.

Mit der Gründung der „Plattform für obdachlose ArmutsmigrantInnen aus EU-Staaten“ reagierten Diakoniewerk Salzburg, Caritas Salzburg, die Erzabtei St. Peter und der RomaVerein Phurdo im Februar 2014 auf das gespaltene Klima, das den in den Salzburger Straßen bettelnden Menschen aus weiten Teilen der Bevölkerung entgegengebracht wird.

Das Wichtigste in Kürze.

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Da eine größere Anzahl der Notreisenden aus Rumänien kommt, initiierte MMag. Michael König, Geschäftsführer Diakoniewerk Salzburg, vom 7. bis 10. September eine Studienreise von Vertretern der Salzburger Plattform „Armut hat Platz“ und PolitikerInnen der Stadt Salzburg – auch mit dem Ziel, in Gesprächen mit Politik und lokalen Behörden differenzierte Einblicke in das rumä-

nische Sozialsystem zu erhalten. Im Rahmen des dichten Programmes wurden auch beeindruckende Entwicklungsprojekte speziell für die Gruppe der Roma, Einrichtungen des Diakoniewerks in der Behindertenarbeit und der aufsuchenden Sozialarbeit sowie städtische Kinder- und Altenheime besucht. Zudem konnte sich die Delegation in mehreren Romasiedlungen einen unmittelbaren Eindruck zu den dortigen, zum Teil dramatischen Lebensbedingungen machen. „Die unmittelbare Begegnung mit großer Armut und die Reflexion der Eindrücke verbindet über parteipolitische Grenzen hinweg und erleichtert das gemeinsame Suchen nach konstruktiven Lösungsansätzen – nicht nur in Salzburg“, davon sind die TeilnehmerInnen der Studienreise überzeugt.

Jahresbericht des Diakoniewerks erschienen Einblicke in die vielfältige Arbeit des Diakoniewerks im Jahr 2013 gewährt der neue Jahresbericht. Das Besondere daran: Gedruckt wurde mit der Firma Gugler nach dem „gradle to gradle“-Verfahren – d. h. er ist völlig schadstofffrei und kann bedenkenlos in den biologischen Kreislauf rückgeführt werden. Download unter www.diakoniewerk.at/jahresberichte Er kann aber auch in der Abteilung Kommunikation & PR als Druckexemplar angefordert werden: office@diakoniewerk.at.

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Tag der Begegnung – ein Schritt zu mehr Teilhabe

Kronenkreuz für Gertraud Rief Erstmals gab es beim Diakonie­ fest in Kirchbichl am 12. September eine Ehrung: Die ehemalige Stadträtin von Kitzbühel, Gertraud Rief, wurde mit dem Kronenkreuz in Gold der Diakonie Österreich ausgezeichnet. Gertraud Rief kannte als Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche A.B. bereits die Tätigkeit des Diakoniewerks. Als das Diakoniewerk mit seinen Angeboten für Menschen mit Behinderung in Tirol begonnen hat, war sie „eine engagierte, leidenschaftliche Mitstreiterin“, so Rektorin Mag.a Christa Schrauf beim Festakt,

die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass 2005 als erstes das Wohnhaus in Kirchbichl und später die Werkstätte Kirchbichl entstehen konnte. Auch den Aufbau des Kulinariums in Kitzbühel 2006 unterstützte sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten und wurde damit zur Wegbereiterin sowohl für das Kulinarium in der Horngasse als auch für das Kulinarium Eurotours, das im April 2009 seine Tätigkeit aufnahm. „Sie wollten immer den Menschen, die es nicht leicht haben im Leben, eine Chance geben und haben uns ermutigt, die Arbeit des Diakoniewerks in Tirol weiterzuentwickeln“, erklärte DiakoniewerksVorstand Dr. Heinz Thaler.

Am 4. Juli fand wieder der Tag der Begegnung auf der Linzer Landstraße statt. Dieser soll Menschen mit und ohne Behinderung die Gelegenheit geben, miteinander ins Gespräch zu kommen und ein Bewusstsein dafür schaffen, mit welchen Barrieren Menschen mit Behinderung zu kämpfen haben und wie Teilhabe in der Gesellschaft gut funktionieren kann. Die Werkstätte Linz-Stifterstraße hatte heuer das erste Mal die Gelegenheit auch mit einem Stand dabei zu sein und das Diakoniewerk zu vertreten. Vier MitarbeiterInnen mit Behinderung bereiteten im Vorfeld einige Materialien vor. Es gab die Möglichkeit am Stand Filzblumen und Schlüsselanhänger zu basteln und selbstgemachte Spiele auszuprobieren. Die Aktivitäten fanden Anklang bei Jung und Alt und boten Gelegenheit mit bekannten oder auch unbekannten Personen über Möglichkeiten, Chancen, noch vorhandene Barrieren und Zukunftsaussichten von Menschen mit Behinderung ins Gespräch zu kommen.

Intercultural Achievement Award für Kindergarten Mostar Anfang September übergab Außenminister Sebastian Kurz in Wien den heuer erstmals ausgeschriebenen und mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des Intercultural Achievement Award an den Kindergarten „SunČani most“ des Diakoniewerks in Mostar. Mit diesem Preis werden Non-Profit-Organisationen sowie impulsgebende Projekte aus aller Welt, die den interkulturellen Dialog fördern, ausgezeichnet. Aus mehr als 70 internationalen Einreichungen ist der integrative, multi-ethnische Kindergarten als Sieger hervorgegangen. „In einem Land, dessen Bildungssys­ tem nach wie vor auf Segregation setzt, ist dieser Kindergarten ein Leuchtturm, der in die Zukunft weist“, erklärte Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Finanziert wird der Kindergarten aus Elternbeiträgen, finanziellen Zuwendungen der Stadt Mostar und zu einem großen Teil aus Spenden. Die finanzielle Situation ist nach wie vor angespannt und stellt für das Diakoniewerk weiterhin eine ökonomische Herausforderung dar.  diakonie ∙ Oktober 2014

Botschafter Dr. Martin Eichtinger, Rektorin Mag.a Christa Schrauf, Kindergarten-Leiterin Biljana Čelan, Dr.in Daniela Palk (Diakoniewerk International), Außenminister Sebastian Kurz bei der Preisverleihung.

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Diakoniewerk

panorama

Freiwillig engagiert

„Young farmers“ fahren reiche Ernte ein

Neues aus der Freiwilligenarbeit im Diakoniewerk. Das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum (ULF) lud am 27. Juni bereits zum vierte Mal gemeinsam mit zahlreichen Organisationen zum Aktionstag „FEST.ENGAGIERT“ auf den Linzer Hauptplatz. Mit dabei war auch das Diakoniewerk mit seinen Angeboten für freiwilliges Engagement. Neben vielen InteressentInnen für freiwillige Mitarbeit besuchten auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger und Soziallandesrätin Gertraud Jahn den Stand. Im Rahmen des Grundtvig Freiwilligenprojektes 50+ waren vom 20. September bis 11. Oktober fünf Freiwillige aus dem Diakonieverein

beim Diakonischen Werk Freiburg im Breisgau e.V. in Gallneukirchen zu Gast. Sie informierten sich über Einrichtungen des Diakoniewerkes und deren Freiwilligentätigkeiten in Gallneukirchen, Linz und Wels. Es wurde auch ein Kulturprogramm geboten, da auch der kulturelle Austausch ein Teil des Programms ist. Im Mai hatten fünf Freiwillige aus dem Diakoniewerk im Rahmen des Projektes Freiburg besucht. Heuer fand am 2. Oktober in Wien wieder ein Freiwilligentag für alle freiwillig Engagierten im Diakoniewerk statt.   www.diakoniewerk.at/freiwillig

Über eine reiche Ernte freuen sich die jugendlichen Flüchtlinge und Familien der Flüchtlingshilfe Deutsch­feistritz. Unter tatkräftiger Unterstützung des freiwilligen Mitarbeiters Heinz Stroh und mit finanzieller Hilfe des Vereins „Zivilcourage“ wurde das Projekt „young farmers“ ins Leben gerufen. Seit dem vergangenen Frühjahr wird rund um das Flüchtlingshaus fleißig gegärtnert: Die Jugendlichen und Familien legten Gemüsebeete an, setzten Apfelbäume und hielten den vorhandenen Zwetschgenbaumbestand in Form. Der verdiente Lohn: frisches Obst, Salat, Bohnen, Kürbisse, Zucchini und weitere Vitaminlieferanten für den Eigenbedarf. Außerdem bereichern neun glückliche Hühner in einem liebevoll selbst gebauten Stall mit Auslauf das Projekt. www.diakoniewerk.at/fluechtlingshilfe.

Neu: Stützpunkt Integrative Beschäftigung Hopfgarten Integrative Beschäftigung für Menschen mit Behinderung, die Arbeit in einem Kooperationsbetrieb außerhalb einer geschützten Werkstätte, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch in Tirol ist das Diakoniewerk dabei, diesen Beschäftigungsbereich auszubauen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftstreuhand Hopfgarten (WTH) als Bauträger und zukünftigem Vermieter, entsteht in der Brixentalerstraße in Hopfgarten ein Stützpunkt Integrative Beschäftigung. Spatenstich für das Projekt, das zusätzlich auch Büros und Wohnungen umfassen wird, war am 11. Juni. Die Fertigstellung ist mit Ende dieses Jahres ge­ plant. Im neuen Stützpunkt in Hopfgarten werden MitarbeiterInnen mit Behinderung für ihre künftigen Aufgaben geschult und individuelle Fähigkeiten gefördert. Wenn ein Kooperationsbetrieb, z. B. im Tourismusbereich, eine längere Schließzeit hat, können die MitarbeiterInnen zum Stützpunkt zurückkehren und dort Aufgaben übernehmen.

ÖVP-Landesgeschäftsführer zu Besuch im Diakoniewerk Am 9. Juli besuchte ÖVP-Landesgeschäftsführer Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer Einrichtungen des Diakoniewerks in Gallneukirchen und Hagenberg. Diakoniewerk Oberösterreich Geschäfts­führer Dr. Johann Stroblmair und der designierte ­Geschäftsführer Mag. Gerhard Breitenberger ­präsentierten die Arbeitsfelder des Diakoniewerks. Themenschwerpunkte waren die Integrative Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung und Zukunfts­tendenzen in der Seniorenarbeit. Passend dazu wurden das Haus Abendfrieden in Gallneukirchen und die EDV-Werkstätte in Hagenberg besucht. Am 10. September kam Hattmannsdorfer, gemeinsam mit Hilfswerk-­ Geschäftsführerin Dr.in Viktoria Tischler, noch einmal nach Gallneukirchen zu einem Gedankenaustausch mit Rektorin Mag.a Christa Schrauf.

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Leben und

spiritualität

„Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, ...“ Kohelet 3,1-2f

Es ist eine meiner Lieblingsstellen aus dem Alten Testament. Sie passt sehr gut zum Erntedank, zum „Herbst des Lebens“. Gerne verwende ich sie auch bei Beerdigungen und erzähle die Geschichte von den „Spuren im Sand“: Ein Verstorbener kommt zu Gott in den Himmel, und sie reflektieren gemeinsam das Leben des gerade erst Verstorbenen. Und sie sehen sein Leben als Weg mit Fußspuren am Meeresstrand. Manchmal sieht man eine Fußspur, manchmal zwei. Der Verstorbene klagt Gott an: „Herr, immer wenn es mir schlecht gegangen ist in meinem Leben, sieht man nur eine Fußspur. Wo warst du da?“ Gott sagt lächelnd: „Mein lieber Freund, immer wenn du in deinem Leben in einer Krise warst, sieht man nur eine Fußspur, nämlich meine, denn da habe ich dich getragen.“ Wir haben die Gewissheit zugesagt, dass unser Gott einer ist, der mit uns ist und bei uns bleibt, auch und gerade in Zeiten „des Aberntens der Pflanzen“, oder wenn es uns schlecht geht. Oft trägt er uns dann sogar … Diakon Franz Schramml röm.- kath. Seelsorgeteam der Hausgemeinschaften Erdbergstraße

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porträt Menschen im Diakoniewerk

Gerhard Pötscher reflektiert seine Neuorientierung in Texten, die einerseits seine Lebensrealität beschreiben, andererseits Phantasiegeschichten abbilden.

Neue Rolle als Künstler Gerhard Pötscher steht im Mittelpunkt des „Mutter­ schiff“-Projekts, an dem das Atelier anlässlich der Landessonderausstellung 2015 im ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien arbeitet. Andrea Brummeier

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auslesen. Die Möglichkeit mit dem Computer zu arbeiten erweiterte seinen Aufgabenbereich. Als das Atelier und die Theatergruppe Malaria 2000 in das neu gestaltete Haus Zoar einzogen, bekam dort Gerhard Pötscher einen neuen Arbeitsplatz im Sekretariat der Kunstwerkstätten. „Hier habe ich das gefunden, was ich wirklich wollte! Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich“, erklärt er.

erhard Pötscher ist seit seiner Geburt sehbehindert. Er ging für 10 Jahre an das Blindeninstitut nach Wien, wo er auch die Ausbildung zum Telefonisten absolvierte. „Eine schöne Zeit, die mir geholfen hat selbständig zu werden“, erinnert er sich.

Abwechslungsreiche Arbeit 1978 begann der 54-jährige Engerwitzdorfer in der Zentrale des Diakoniewerks als Telefonist. Neben dem Schreiben von Texten auf seiner Brailleschrift-Schreibmaschine schrieb er auch Notizen und Verzeichnisse für die Arbeit. 1997 wechselte er in die Werkstätte Linzerberg. Dort schrieb er Texte am Computer. Das Geschriebene am Bildschirm konnte er mit Hilfe eines speziellen Programmes mittels Sprache

„Hier habe ich gefunden, was ich wirklich wollte!“

Sein Restsehvermögen wurde über die Jahre immer weniger; vor eineinhalb Jahren verschlechterte sich die Situation rapide. Gerhard Pötscher ist erblindet und muss sich neu orientieren – in vielerlei Hinsicht. Dank technischer Hilfsmittel kann er nach wie vor arbeiten, doch die Orientierung im Raum – auch in seinem Elternhaus, das er gemeinsam mit seinem Bruder bewohnt – und den Umgang mit dem Blindenstock muss er neu lernen.

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Neuorientierung „Durch den Umbau fanden wir im ehemaligen Diakonissenhaus Räume, wo Gerhard die Neuorientierung trainieren kann. Daraus hat sich seine Rolle im Projekt ‚Mutterschiff‘ entwickelt“, erzählt Helmut Pum, Mitarbeiter im Atelier, der das Projekt begleitet. „Damit lernt er einerseits für die Alltagsbewältigung und schlüpft andererseits in die Rolle eines Künstlers, denn er reflektiert seine Neuorientierung in Texten, die wiederum die Realität seines Lebens, seiner Biografie abbilden, aber auch Phantasiegeschichten beinhalten. Durch den Umbau verändern sich die Räume, damit auch die Orientierung und die Geschichten.“ KünstlerInnen aus dem Atelier begleiten die Neuorientierung sowohl des Diakonissenhauses als auch die von Gerhard Pötscher mit ihren Bildern. Erste Ergebnisse dieses Prozesses werden ab August 2014 auf dem Bauzaun und auf Straßenplakaten um das Gebäude zu sehen sein. Außerdem arbeitet der Gallneukirchner Künstler Christoph Raffetseder mit am Projekt. Er setzt die Texte von Gerhard Pötscher in Comics um.  Oktober 2014 ∙ diakonie


Menschen im

alter

Weltalzheimertag 2014 Die Einrichtungen der Seniorenarbeit des Diakoniewerks organisieren jährlich im September rund um den Weltalzheimertag Veranstaltungen, um auf das Thema Demenz aufmerksam zu machen. Heuer lud das Haus für Senioren Wels zur Aufführung des Theaterstücks „Du bist meine Mutter“ im MinoritenVeranstaltungszentrum ein. Das Stück handelte von einem Mann, der seine 80-jährige, an Alzheimer erkrankte Mutter jeden Sonntag im Heim besucht. Der Mann verwandelte sich dabei in seine Mutter und verkörpert in diesem Dialog beide Personen. Das Stück behandelte Abschiednehmen, Toleranz, Akzeptanz, den Umgang allgemein mit einem Menschen, mit dem man nicht mehr so kommunizieren kann, wie man es sein Leben lang gewohnt war.

Menschen mit Demenz mit Toleranz und Wertschätzung begegnen.

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Auch das Diakonie-Zentrum Salzburg lud zu einem Theaterabend ein. SOG. Theater und Michaela Schwind präsentierten im Veranstaltungssaal das Stück „Wenn das ICH in der Handtasche steckt“. In Koopera­

tion mit der Caritas organisierte die Demenz­beratungsstelle die Tagung „Ehrensache. Respektvoller Umgang mit Demenzbetroffenen“. Außerdem informierte das Team der Demenzberatungsstelle Interessierte, Betroffene, Passanten wieder am Wochenmarkt „Schranne“. Das Haus Elisabeth in Gallneukirchen organisierte in Kooperation mit der „Gesunden Gemeinde“ eine Tanzveranstaltung mit Livemusik unter dem Motto „Gemeinsam anders“. Tanzen und Musik wurden als Wege genützt, Menschen mit Demenz erfolgreich zu erreichen und zu berühren. Im Haus für Senioren Mauerkirchen zeigte Markus Huebner dem interessierten Publikum verbreitete Irrtümer rund um Demenz auf.

Demenz geht uns alle an: Bewusstseinsarbeit an Schulen „Demenz ist eine Alterserscheinung und soll nicht nur unter medizinischen Aspekten betrachtet werden“. Reiner Gronemeyer ruft dazu auf, Menschen mit Demenz dort zu unterstützen, wo es notwendig ist, ihnen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen zu handeln. Auf diese soziale Seite der Demenz konzentrierte sich der Gerontopsychologe Dr. Alexander Aschenbrenner bei der ersten Informationsveranstaltung, die die Demenzberatung Diakoniewerk Salzburg im Juni 2014 an einer Schule durchgeführt hat. Die Schülerinnen und Schüler des Musischen Gymnasiums Salzburg waren an der für sie bislang unbekannten Thematik sehr interessiert, was das Diakoniewerk Salzburg wiederum veranlasst, seine Aktivitäten zur frühzeitigen Sensibilisierung zum Thema Demenz auszuweiten.

diakonie ∙ Oktober 2014

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Menschen im

alter

Wissenstransfer durch Diakonie.mobil nach Moldau Im Straseni, Republik Moldau, betreut das mobile Pflege- und Betreuungsteams des Vereins Neoumanist Association Menschen im Alter zuhause. Da die durchschnittliche Pensionshöhe in Moldau ca. 40 Euro im Monat beträgt, bietet der Verein seine Unterstützung unentgeltlich an. Ermöglicht wird dies durch ausländische Förderer wie der Diakonie Austria. Neben der finanziellen Unterstützung ist auch die inhaltliche Weiterbildung in Moldau ein Thema, so kam Diakonie.mobil ins Spiel. In zwei Workshops, im Frühjahr und

Herbst 2014 in Moldau und während eines Besuches des Teams im Dia­ koniewerk im Juli, teilten Mitarbeiterinnen von Diakonie.mobil Wissen und Erfahrung. Ursula Held und Nicole Bachinger-Thaller gestal­te­ ten den ersten Workshop. Neben Themen wie Pflegeprozess, Do­ ku­mentation und Palliative Care, wurden die Unterschiede zwischen der Arbeit in Moldau und Österreich deutlich, klarer jedoch wurde, was einander verbindet: das gemeinsame Anliegen Menschen im Alter bestmöglich zu betreuen.

Spannende Kunstvermittlung für Menschen im Alter

Kunstmuseum kam ins Haus Unter dem Titel „Gegen die Sprachlosigkeit“ hatten SchülerInnen der 2D des Evangelischen Gymnasiums und Werkschulheimes in der Erdbergstraße in Wien im vergangenen Schuljahr ein interessantes Projekt entwickelt. Ziel war es Menschen mit Demenz in den Hausgemeinschaften Erdbergstraße ausgewählte Kunstwerke des Essl-Museums Klosterneuburg auf vielfältige Weise näher zu bringen. Nach einer Kennenlernphase in den Hausgemeinschaften und der Museumsphase zur Auswahl der Bilder wurden Ende Mai die Bilder den BewohnerInnen in den Hausgemeinschaften präsentiert. Die Bilder mussten dazu in ein anderes Medium übersetzt werden wie Fotoserien,

Filme, Geschichten, Gedichte, gespielte Szenen, lebendige Skulpturen oder Stoffobjekte. Möglichst viele Sinne sollten angesprochen werden. Die BewohnerInnen konnten aktiv mitmachen, dazu musizieren oder einfach nur schauen. Alle Beteiligten hatten viel Freude an der Aktion. Zum Schuljahresende wurde das Projekt vor geladenen Gästen, darunter auch BewohnerInnen der Hausgemeinschaften mit Hausleiter Alexander Neuhold, in der Schule präsentiert.

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Unterstützte Kommunikation in der Seniorenarbeit Unterstützte Kommunikation (UK) wird für Menschen im Alter noch kaum genützt. Dabei wären Menschen im Alter, mit Sehbeeinträchtigungen, taktilen Einschränkungen oder Demenz sehr wohl eine Zielgruppe. In den Tagesbetreuungen versucht man daher vereinzelt Methoden der UK in den Alltag einzubauen. Die Tagesgäste in SalzburgAigen erleben Einschränkungen durch die unübersichtliche Architektur des Hauses. Auf dem Weg zur Toilette oder Therapie sollen zukünftig Schilder und Piktogramme bei der Orientierung helfen. In Wels hilft ein Tagesplan mit Symbolen den Tagesgästen, sich am Tag zeitlich zurecht zu finden. In der Tagesbetreuung in Gallneukirchen kam gar Computer gestützte Kommunikation zum Einsatz. „Fun.Tast.Tisch“ ist ein Tisch mit spezieller Oberfläche, ausgestattet mit Sensoren zur Neuro-Rehabilitation. Durch gezieltes Tasten bei Spiel und Denkaufgaben wird neben dem Gehirn auch die Beweglichkeit trainiert. Eine spezielle Maus ermöglicht den Tagesgästen außerdem den Computer zu bedienen. UK bietet noch mehr und in der Seniorenarbeit befinden wir uns erst am Anfang eines aufregenden Weges …

Oktober 2014 ∙ diakonie


Menschen im

alter

Sterben, Tod, Erlösung Sterben und Tod sind Teil des Lebens. Dieser scheinbar banale Satz steht am Beginn von Qualitätskriterien des Diakoniewerks zum Umgang mit Sterben und Tod. Mit der Begleitung am letzten Stück des Weges beschäftigten sich auch die 20. Diakonie-Dialoge in Salzburg.  Magdalena Lederer, Daniela Palk

I

n einer Gesellschaft, in der Leistung und Jugend besonders hoch gehalten werden, rückt die Auseinandersetzung mit dem Lebensende oftmals in den Hintergrund. Und dennoch ist der Tod stets präsent, vor allem in Einrichtungen für Menschen im Alter. PflegemitarbeiterInnen sind dabei in doppeltem Sinn gefordert: Zum einen geht es in ihrem professionellen Alltag darum, dem Sterben

diakonie ∙ Oktober 2014

den erforderlichen individuellen Rahmen zu geben und die Sterbenden sowie die Angehörigen gut zu unterstützen und zu begleiten. Zum anderen sind sie damit aber auch – wie nur wenige andere Berufsgruppen – immer wieder auch mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert. Bei den DiakonieDialogen wurden daher verschiedene Aspekte von Sterben, Tod und Erlösung beleuchtet.

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Gegen die organisierte Selbsttötung Prof. Dr. H. Christof Müller-Busch, ein Berliner Palliativmediziner, unterschied in seinem Referat über die finale Lebensphase zwischen Sterbewünschen, Tötungswünschen und Suizidphantasien. Sterbende hätten oft den Wunsch nach einer Verbesserung der Lebenssituation, nach der Beschleunigung des Sterbens ohne Lebensverlängerung, aber auch den


Menschen im

alter

wobei effektive Kommunikation, reflektierte Entscheidungen und Transparenz im Vorgehen den pflegenden MitarbeiterInnen Sicherheit geben und Druck nehmen. MüllerBusch stellte sich auch klar gegen die organisierte Selbsttötung, weil sich seiner Meinung nach hinter diesem Wunsch zu sterben oft die Angst vor persönlichem Kontrollverlust oder der Abhängigkeit von anderen verberge.

Begleitung am letzten Stück des Weges DGKS Angelika Feichtner sprach in ihrem Vortrag die konkreten Herausforderungen im Betreuungsalltag und die Verbesserung der Lebensqualität durch die Arbeit am individuellen Wohlbefinden von Sterbenden an. Referentin Angelika Feichtner, hier in ihrem Workshop zum Thema „Mit dem Sterben zurechtkommen“, plädiert für eine kreative Pflege Sterbender.

Würdevolles Sterben geschieht im Diakoniewerk dort, wo man gelebt hat.

reinen Sterbewillen. Kernaufgabe der Palliativmedizin sei es, das Sterben nicht zu verzögern, Existenzielles zu verstehen und als Palliativmediziner ein selbstbestimmtes Sterben zu begleiten. Daher ist eine professionelle und sensible Zusammenarbeit der PflegemitarbeiterInnen mit kompetenten Ärzten erforderlich, um die individuell beste palliativmedizinische und pflegerische Betreuung und Begleitung zu ermöglichen,

Die Palliativexpertin plädierte für eine kreative Pflege Sterbender, wodurch eine bedürfnisorientierte Versorgung, aber auch ein Anstieg der Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen entstünde. Die spirituellen Bedürfnisse, die bei allen Sterbenden ähnlich seien – unabhängig von deren Reli­ gio­sität –, sprach der Augsburger Kirchenrat i.R. Waldemar Pisarski an. Wenn die verbale Kommunikation schwer fällt, geht es darum, nicht allein sein zu wollen oder eine sanfte Berührung zu wünschen. Das Pflegeheim als letzter Wohn- und Lebensort – damit ist auch verbunden, den Lebensweg, wenn möglich, an

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diesem letzten Ort zu Ende zu gehen. Der überwiegende Teil der BewohnerInnen in den Häusern für Senioren des Diakoniewerks kann an diesem letzten Ort versterben. Daher sind es oft PflegemitarbeiterInnen, die damit konfrontiert sind, den Sterbenden nicht allein zu lassen oder sanft zu berühren. Pisarski regte unter anderem zum Sammeln von Texten, Liedern und spirituellen Materialien in Form einer „Schatztruhe“ an, um auf die Besonderheit jedes Einzelnen eingehen zu können und „Hilfen“ zu haben, die in schwierigen Zeiten Trost und Halt geben.

Würde ist für jeden anders Walter Müller belegte an vielen Beispielen seines Trauerredneralltags in Salzburg, dass der ihm am wichtigsten erscheinende Wert in der Arbeit mit Sterben, Tod und Trauer die „individuelle Würde“ ist. Es gehe darum, das Passende für jeden einzelnen zu finden, was laut Müller auch ein Hardrock-Song sein kann. Würdevolles Sterben geschieht im Diakoniewerk dort, wo man gelebt hat, eben im eigenen Zimmer und unter Berücksichtigung der vorbesprochenen Wünsche. Es gibt auch keine speziellen Ausgänge für Bestattungsunternehmen. „Die BewohnerInnen gehen beim Haupteingang hinein und dort auch wieder hinaus“, sagt MMag. Michael König, Geschäftsführer des Diakoniewerks Salzburg. „Loslassen von Eitelkeiten, Besserwisserei und Jugendlichkeit, ohne zu halten, zu klammern und ohne zu kontrollieren, ohne abzustürzen, ohne ins Bodenlose zu sinken“, so sieht Pisarski die Arbeit am Ende des Lebens.  Oktober 2014 ∙ diakonie


Arbeiten und Wohnen Menschen mit

behinderung

Differenzierte Arbeitsangebote tragen dazu bei Fähigkeiten und Begabungen weiterzuentwickeln.

04 diakonie ∙ Oktober 2014

Am 11. Juni bzw. 15. Juli fanden in Oberneukirchen und Bad Hall Spatenstichfeiern statt. „Arbeiten und Wohnen, wo man aufgewachsen ist und wo Angehörige und Freunde leben, hat eine besondere Qualität“, ist Dr.in Eva Oberbichler-Meiseleder, Geschäftsführung Behindertenarbeit, Diakoniewerk Oberösterreich, überzeugt. In Oberneukirchen war dies der Startschuss für den Umbau des ehemaligen Pammerhauses im Ortszentrum für eine Werkstätte mit 32 Arbeitsplätzen und 10 Plätzen in der integrativen Beschäftigung. Seit 2005 arbeiten 19 MitarbeiterInnen mit Behinderungen in der ehemaligen Weberei Haider.

Durch den Umbau finden 2015 weitere Personen aus der Umgebung, die derzeit täglich nach Gallneukirchen oder Linz pendeln, ein regionales Arbeitsangebot vor. In Bad Hall wird ein neues Wohnhaus mit 16 Wohnplätzen und zwei Gästewohnplätzen errichtet. Das Diakoniewerk betreibt seit 2007 eine Werkstätte in Bad Hall und wird durch den Neubau ab 2015 auch regionale Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in Bad Hall anbieten.

Spatenstich für zwei neue Projekte: Neue Werkstätte Oberneukirchen (r.), Wohnen Bad Hall (l.).

Hörzeitung Känguru beim IKT-Forum vorgestellt Die Zeitschrift Känguru wird seit 2009 in der Werkstätte Linz-Stifterstraße einmal pro Quartal produziert und enthält Artikel über verschiedenste Themen von und für Menschen mit Behinderung. Seit Dezember 2013 gibt es Känguru auch als Hörzeitung. Die Berichte werden von MitarbeiterInnen mit Behinderung der Werkstätte in Zusammenarbeit mit der Medienwerkstatt Linz vertont und können im Internet angehört werden. Beim IKT-Forum am 2. Juli an der Johannes Kepler Universität Linz wurde von Martin Lepschy, Verena Vatier und Karoline Albrecht-Schadt vorgestellt, wie die Hörzeitung produziert wird. In der dritten Ausgabe 2014 gibt es Beiträge wie „Mit welchen Sinnen kannst du die Stadt erleben?“, „Was gibt es Neues in der Integrativen Beschäftigung?“, „Warum ändert sich unser Klima?“. Auch ein Hörrätsel gibt es zu lösen. Hören Sie rein in die aktuelle Ausgabe: www.diakoniewerk.at/de/kaenguru.

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Menschen mit

behinderung

„Über den Dächern von Lehen“

Im Café der Panoramabar verwöhnen MitarbeiterInnen des Kulinariums Salzburg die Gäste.

Das Kulinarium Salzburg führt im Stadtteil Lehen 17 Beschäftigungsplätze für Menschen mit Behin­ derung und 5 Teilqualifizierungsplätze. Catering und Mittagsmenüs gehören zu den Schwerpunkten der seit über fünf Jahren erfolgreichen Einrichtung des Diakoniewerks Salzburg. Im Café in der Panoramabar genießen nun seit März 2014 nicht nur Gäste ein beeindruckendes Ambiente zum Wohlfühlen und Entspannen. Es stellt auch für die Menschen mit Behinderung eine einzigartige Chance dar: Unter An­ leitung von Fachkräften können sie ihre Fähigkeiten in einem Gastronomiebetrieb unter Beweis stellen! Entsprechend der Stadt:Bibliothek sind Leselounge und Café in der Panoramabar täglich außer Sonntag geöffnet. Neue Mitte Lehen, Schumacherstraße 14, Salzburg. Tel. 0664 45 64 350, panoramabar@diakoniewerk.at.

Insgesamt 21 Medaillen errangen die Sportlerinnen und Sportler des SV Gallneukirchen/Sektion Behindertensport bei den Special Olympics Sommerspielen in Klagenfurt. In den Bewerben Boccia, Leichtathletik, Powerlifting, Schwimmen und Stocksport glänzten sechs Medaillen in Gold, zehn in Silber und fünf in Bronze.

Großes Lob für Kulinarium Kitzbühel

Kreativarbeiten in der Behindertenarbeit

Das Kulinarium Kitzbühel hat im Frühsommer eine Befragung unter seinen Catering-Kunden durchgeführt. Das Ergebnis: hohe Zufriedenheit mit Speisen und Service! Nudelgerichte und Süßspeisen stehen bei allen Kindern im Städtischen Kindergarten Vogelfeld ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Dass sie auch darüber hinaus sehr zufrieden (71 %) bzw. zufrieden (28,6 %) mit dem Essen aus der Kulinariumsküche sind, verraten die zurückgesendeten Fragebögen. Auch Kindergartenleiterin Monika Schönsgibl und ihre Mitarbeiterinnen loben Qualität, Frische, Aussehen und Geschmack der Speisen, aber auch die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Kulinariums. In der Spielgruppe Sonnenschein und im Hort Kitzbühel hat die Befragung ebenfalls sehr erfreuliche Ergebnisse erbracht. Für die Hauptschule

Medaillenregen bei den ­Special Olympics Sommerspielen

Kitzbühel liefert das Kulinarium Kitzbühel nicht nur das Mittagessen, sondern betreibt zusätzlich ein Jausenbuffet. 66,2 % sind in der Hauptschule sehr zufrieden, weitere 30,8 % zufrieden mit den Angeboten. Und: 87,7 % der Schülerinnen und Schüler würden das Speisenund Jausenangebot des Kulinariums weiterempfehlen! Zusätzlich zu den Kindern und Jugendlichen beliefert das Kulinarium auch regelmäßig Erwachsene, die in Firmen oder der Stadt Kitzbühel arbeiten, aber auch Privatpersonen mit einem qualitätsvollen warmen Mittagsmenü. Auch hier sind die Rückmeldungen sehr positiv.

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Zum Konzept der Einrichtung LeopoldPfest-Straße – Wohnen und Förderung in Salzburg-Gnigl – gehören auch Fördergruppen, in denen 28 Menschen mit Behinderung Beschäftigungsangebote vorfinden, die ihren Fähigkeiten entsprechen und ihre Interessen wecken. Und auch der Kreativität wird freier Lauf gelassen. Was daraus entsteht, ist faszinierend und bewundernswert! Das Team geht nun einen weiteren Schritt in die Öffentlichkeit und bietet ein breites kreatives Leistungsspektrum an. Dieses reicht von Einladungsgestaltung für Familienfeiern, Glückwunschkarten und Geschenkpapier bis zu Acrylmalerei auf Leinwand und die Herstellung von Holzkreuzen. Weiter im Repertoire sind auch bereits beliebte Kundengeschenke wie Anzünder im Karton und Kräutersalz. Die Leitung der Fördergruppen freut sich auf Ihre Anfrage! Tel. 0664 85 82 689, foeg.ltg.sbg@diakoniewerk.at  Oktober 2014 ∙ diakonie


Ein wesentlicher Aspekt von Empowerment ist die Übertragung von Verantwortung. Tanja Denk (l.) und Silke Eder aus der Werkstätte Linz-Stifterstraße gestalten im Studio die Hörzeitung „Känguru“.

Menschen mit

behinderung

Die erlernte Hilflosigkeit verlassen Empowerment – ein großes Wort – geht es doch um Macht, um Er-mächtigung, das Aneignen von Macht in einem produktiven Sinn. „Power“ in dem Fall zu verstehen als Stärke, als Befähigung, autonom für die eigenen Belange eintreten zu können. Ich eigne mir Macht produktiv an, um mir selbst, meinen Wünschen und meinem Handeln, Bedeutung und Wert beizumessen.  Christiane Löper, Stefan Marchewa

D

arin klingt schon mit: Empowerment betrifft einzelne Menschen, bezieht sich jedoch immer auch auf die Lebenswelt und ihr gesellschaftliches Gefüge. Das Empowerment Center Oberösterreich bezeichnet vor allem ersteres als einen „Prozess, in dem eine Person die eigene Stärke und Freiheit erkennt und lernt im eigenen Sinne zu handeln.“1 Dies kann zu einem erweiterten persönlichen Denk- und Handlungsrahmen führen, aber auch die eigene gesellschaftliche Position verändern. Damit dies passieren kann, braucht es jedoch vor allem ermutigende Menschen und Strukturen, die Prozesse von Empowerment ermöglichen und Menschen in ihrer Befähigung unterstützen. Wo zeigen sich Empowerment ­Prozesse im Diakoniewerk? Verena Vatier und Martin Lepschy arbeiten beide in der Werkstätte Linz-Stifterstraße und gestalten gemeinsam mit KollegInnen die Hörzeitung Känguru.2 Im Juli haben sie diese beim diesjährigen IKT Forum

diakonie ∙ Oktober 2014

in der Johannes Kepler Universität präsentiert. Vor vielen unbekannten Gesichtern einen Vortrag halten – wer wäre da nicht aufgeregt? Ihre Arbeit vorzustellen, davon zu erzählen, Fragen zu beantworten. Selbstbewusst ziehen sie aus dieser Erfahrung Resümee: Was sie hätten besser machen können, welches Thema das nächste Mal ansprechend wäre – das zahlreiche positive, bestärkende Feedback ermutigt sie. Klar ist: „Das machen wir wieder!“ Die geerntete Zustimmung und Anerkennung ebnen den Weg, den eigenen Ideen und Handlungen zu vertrauen und diese nach außen zu vertreten.

Übertragung von Verantwortung Doch geht es dabei nicht nur um Anerkennung. Die Übertragung von Verantwortung stellt in der Begleitung einen wesentlichen Aspekt von Empowerment dar. Im Fall der Präsentation ist es das aktive Teil-Sein des IKT Forums, das aktive Mitgestalten. Befähigung geht auf einer strukturellen Ebene darüber hinaus und erfordert die aktive

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Mitbestimmung. Mit „Enthierarchisierung durch Partizipation“ benennt Theunissen die Öffnung von Diskussions- und Arbeitsgruppen und Entscheidungsräumen.3

Die eigene Meinung kund zu tun, ist auch ein Lernprozess. Ein noch junges Beispiel dafür innerhalb des Diakoniewerks ist die Boardmaker Steuergruppe, in der Symbole für die Unterstützte Kommunikation entwickelt werden. Mitglieder sind neben MitarbeiterInnen aus verschiedenen Bereichen seit 2014 auch MitarbeiterInnen mit Behinderung. Als ExpertInnen in eigener Sache tragen sie damit wesentlich dazu bei, dass sinnvolle Symbole für die Unterstützte Kommunikation entwickelt werden.

Lernprozess Die eigene Meinung kund zu tun, ist am Anfang immer auch ein Lernprozess. Nur wenn ich weiß, dass ich


ernst genommen werde, kann ich erwarten, dass aus meinen Wünschen und Ideen etwas folgt. Wenn ich durch eine Behinderung mehr als andere Menschen auf Unterstützung angewiesen bin, brauche ich daher Personen, die nicht nur zuhören, sondern auch bereit sind, mit mir gemeinsam Veränderungen herbeizuführen. „Ich bin ein Mensch, der immer nach etwas Neuem sucht“, sagt Johannes Schwabegger, Peer Berater, Web Entwickler und Persönlicher Zukunftsplaner. Er spricht aus eigener Erfahrung, wenn er davon erzählt wie schwierig es war, die eigenen Ziele zu verwirklichen: Statt in einer Werkstätte auf Taschengeldbasis zu

arbeiten, wollte er wie viele andere junge Menschen seinem Wunsch nach Ausbildung und nach einer erwerbstätigen Arbeit nachgehen. Weder das AMS noch andere Dienstleister für Job und Ausbildung konnten ihn dabei unterstützen. Aus jetziger Perspektive bewertet er diese Erfahrungen als lehrreich, denn in Beratungsgesprächen mit Peers weiß er, um welche Hemmnisse und Hindernisse es geht. Die entscheidende Aufgabe in der Begleitung von Menschen mit Behinderung sieht er darin, sie beim Verlassen der „ausgetretenen Pfade erlernter Hilflosigkeit“ zu unterstützen4 – und damit maßgeblich dazu beizutragen, den Begriff des Empowerments mit Leben zu erfüllen.

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Empowerment ist ein englisches Wort. Man spricht es so: Em-pauer-ment. Empowerment bedeutet Ermächtigung. Ermächtigung bedeutet: Ich lerne meine Stärken kennen. Dann weiß ich, was ich kann. Ich bin für mich selbst der Experte oder die Expertin. Ich traue mich, auch wenn andere mir sagen: Mach das nicht. Dafür ist es wichtig, dass Menschen sagen: Das kannst du! Das schaffst du! www.sli-emc.at/ Wer diese noch nicht kennt: www.diakoniewerk.at/de/kaenguru Theunissen, Georg 2002: Inclusion – Partizipation – Empowerment. Leitbegriffe für eine Praxis des Miteinanders. 4 Grundlagentext Empowerment. Online unter www.empowerment.de/grundlagen/_p6.html 1

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Oktober 2014 ∙ diakonie


Aktiv für

ausbildung

Eine tolle Erfahrung im Ausland arbeiten zu dürfen

Heimleiter Friedrich Rohm mit den beiden Schülerinnen aus Österreich.

Die Schulen für Sozialbetreuungsberufe legen größten Wert auf Praxisorientierung.

05 diakonie ∙ Oktober 2014

Im Rahmen der Ausbildung zum/ zur Fach-SozialbetreuerIn Altenarbeit ist es möglich, bestimmte Praktika im Ausland zu absolvieren. Zwei Schülerinnen der Schule für Sozialbetreuungsberufe Altenarbeit in Gallneukirchen absolvierten das Sozialbetreuungspraktikum in der Diakonie Neuendettelsau in Nürnberg/Bayern. „Es war eine tolle Erfahrung im Ausland arbeiten zu dürfen. Wir nehmen viele neue Erfahrungen mit und werden diese auch bei uns im Altenheim umsetzen“, strahlen Lisa R.

und Tina M. bei ihrer Rückkehr nach Österreich. „Ein Auslandspraktikum können wir nur weiterempfehlen, diese fünf Wochen werden wir nie vergessen!“ Direktorin Mag.a (FH) Susanne Kunze hält viel vom Blick über den Tellerrand und ist deshalb bemüht Kontakte ins Ausland herzustellen: „Ein Auslandspraktikum gibt Einblick in Kultur und Fachpraxis der Altenbetreuung eines anderen Landes. Absolvierte Praktika zeigen uns wie wertvoll eine solche Erfahrung ist, die zur persönlichen Weiterentwicklung beiträgt.“

Kochbuch aus der Schule für Sozialbetreuungsberufe Wels Die Klasse 12 FABW der SOB Altenarbeit Wels hat das Koch­­buch „Küchenzauber weil’s schmeckt!“ im Rahmen des Unterrichts Haushalt, Ernährung und Diät entwickelt. Es wurden nicht nur Rezepte gesammelt, sondern auch die Theorie rund um die Zielgruppe so aufbereitet, dass die praktische Umsetzung für alle leicht verständlich und nach­vollziehbar ist. Charak­ teris­tisch für Hausgemeinschaften ist, dass Alltäglichkeiten wieder im Umfeld der Bewohner­Innen stattfinden. Von diesem An­­satz ausgehend sind die Rezepte überwiegend für zehn Personen berechnet worden, aber auch für EINE Person, damit selbständige Senioren oder pflegenden Angehörigen das Kochbuch ebenfalls nutzen können. Selbstverständlich finden sich auch Anregungen bei Schluckproblemen, Diabetes und Grundsätzliches zum Essen und Trinken. Das Kochbuch ist für 10 Euro in der Schule, Dr. Schauer-Str. 5, 4600 Wels, b.gerner@diakoniewerk.at, erhältlich

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Aktiv für

ausbildung

Von Anfang an in die Praxis eintauchen Fach-Sozialbetreuer in Ausbildung erhalten bei Bedarf finanzielle Unterstützung durch die Diakonie-Implacementstiftung und erwerben von Anfang an vermehrt praktische Erfahrungen im neuen Beruf.  Elisabeth Braunsdorfer

M

ittwoch, 14.00 Uhr. Im Haus für Senioren Salzburg rattern die Speisewägen durch die Gänge. Gani Shaqiri, Fach-Sozialbetreuer in Ausbildung, bringt den BewohnerInnen Kaffee und Kuchen. „Ich bin mit meinen Großeltern aufgewachsen und arbeite gerne mit alten Menschen“, erzählt der 39-Jährige. In seinem Heimatland Mazedonien hätte es aber keine entsprechende Ausbildung gegeben, erzählt Shaqiri. In Österreich habe er sich schließlich an der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks beworben. „Beim zweiten Mal hat es dann auch geklappt, mein Deutsch war da schon besser“, meint Shaqiri.

Weniger finanzielle Sorgen für Studierende Beim Aufnahmegespräch für die Schule habe er dann Sonja Zlöbl, die Leiterin der Diakonie-Implacementstiftung Salzburg, kennen gelernt. „Ohne die Stiftung könnte ich die Ausbildung nicht machen“, ist sich Gani Shaqiri sicher. Und auch Sonja Zlöbl bestätigt den Vorteil für die StiftungsteilnehmerInnen: „Das AMS unterstützt die Deckung des Lebensunterhaltes. Die Stiftung bezahlt das Schulgeld und ein monatliches Stipendium von 200 Euro. Dieses finanzieren jene Unternehmen, in denen die StiftungsteilnehmerInnen während der Ausbildung Praktikum machen.“ Für viele von ihnen ist es

die einzige Möglichkeit, die Ausbildung zu absolvieren. „Viele unserer ‚Stiftlinge‘ waren arbeitslos, haben die Schule abgebrochen oder sind Wiedereinsteigerinnen nach der Karenz“, erzählt Sonja Zlöbl.

Vom ersten Tag im ­Ausbildungsberuf arbeiten Das Besondere am Implacementmodell ist die Praxiserfahrung. Die StiftungsteilnehmerInnen sind ein oder zwei Tage pro Woche in der Schule, die restliche Zeit im Praktikumsunternehmen. „Ich arbeite von Anfang an und bin sehr gut vorbereitet nach der Ausbildung“, bestätigt auch Gani Shaqiri einen weiteren Vorteil der Stiftung. Wie er haben sich mittlerweile 119 Personen in Salzburg für das praxisorientierte Angebot entschieden. Österreichweit

begleitet die Diakonie-Implacementstiftung derzeit 321 Menschen. „Die meisten machen eine Ausbildung in Altenarbeit, rund 20 Prozent in Behindertenbegleitung“, berichtet Frau Zlöbl. Man kann auch beide Fachausbildungen gemeinsam über die Stiftung absolvieren. „Diese duale Ausbildung erhöht die Chancen am Arbeitsmarkt, weil man in viel mehr Bereichen arbeiten kann“, weiß Sonja Zlöbl.  Kontakt und Information: Diakonie-Implacementstiftung Salzburg Sonja Zlöbl Reimsstraße 5a, 5020 Salzburg Telefon 0664 54 40 471 E-Mail: implacement.sbg@diakoniewerk.at Diakonie-Implacementstiftung Anna Eilmsteiner Martin-Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen Telefon 07235 63 251 141 E-Mail implacement@diakoniewerk.at

Gani Shaqiri verteilt am Nachmittag Kaffee und Kuchen im Haus für Senioren Salzburg.

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Oktober 2014 ∙ diakonie


Aktiv für

gesundheit Am ehemaligen Standort des Festsaals entsteht jetzt die neue Radiologie (Bildmitte).

Klinik Diakonissen investiert in die Zukunft Erste Meilensteine zur weiteren Verbesserung von Hotelambiente und Service wurden an der Linzer Weissenwolffstraße bereits im Jahr 2013 gesetzt.

Medizinische Kompetenz an drei Standorten

06 diakonie ∙ Oktober 2014

Das Großprojekt der Klinik Diakonissen Linz umfasst neben der teils bereits abgeschlossenen Sanierung der Patientenzimmer, der modernen Funktionsdiagnostik und der Erweiterung der Therapieräumlichkeiten auch die Ausstattung auf dem aktuellsten Stand der Medizintechnik: So wird derzeit die Abteilung für Radiologie umfassend modernisiert. Dazu zählen großzügig angelegte Räume und modernste Geräte für die bildgebende

Diagnostik wie Röntgen, Ultraschall, Mammographie, KnochendichteMessung oder auch Gefäßuntersuchungen. Um den Patienten einen schnellen und barrierefreien Zugang zu ermöglichen, wird zusätzlich eine Doppellift-Einheit gebaut. Die Klinik Diakonissen Linz sichert mit diesen Maßnahmen auch ein attraktives Arbeitsumfeld für eine Vielzahl renommierter FachärztInnen und rund 250 angestellte MitarbeiterInnens.

Klinik Diakonissen Salzburg eröffnete neues Dialyse­ und Ordinationszentrum 1.000 Quadratmeter, zehn Ordinationen und eine Dialyse mit 15 modernsten Behandlungsplätzen: Die Klinik Diakonissen Salzburg eröffnete und segnete am 22. September ihr neues Gesundheitshaus DOZ. Ziel ist es, in der Dialyse neben den StammpatientInnen verstärkt auch Urlaubsgäste optimal zu betreuen. „Wir haben in Top-Qualität investiert“, unterstreicht Geschäftsführer MMag. Michael König, „alle Apparaturen sind das Neueste auf dem Markt.“ Qualität wird auch auf den beiden anderen Etagen des DOZ spürbar. In den Ordinationen schafft eine geräumige Patientenlounge ein Wohlfühlambiente für PatientInnen und medizinisches Personal. Für den Bau des Dialyse- und Ordinationszentrums investierte das Diakoniewerk rund drei Millionen Euro. www.feriendialyse­salzburg.at.

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Aktiv für

gesundheit

Unfallchirurgie an der Klinik Diakonissen Schladming Aus einer Idee hat sich ein Kompetenzzentrum entwickelt, das mit seinem breiten Leistungsspektrum zum Wohle der Patienten in der Dachstein-Tauern-Region auch für künftige Herausforderungen bestens gerüstet ist.  Christian Kaulfersch

S

eit Ende der 1980er-Jahre stieg die Notwendigkeit einer optimalen unfallchirurgischen Versorgung in der Dachstein-Tauern-Region stetig an – bedingt durch Verkehrsunfälle entlang der „Gastarbeiterroute“ und die Entwicklung im Winter tourismus. Seit 1. Jänner 2014 kann die Klinik Diakonissen Schladming ihre Kompetenz in der regionalen Gesundheitsversorgung mit einer eigenen Abteilung für Unfallchirurgie einmal mehr unter Beweis stellen.

Von der Idee zur Abteilung Mit hoher Patientenzufriedenheit und somit steigenden Behandlungsund Operationszahlen war an der Klinik Diakonissen Schladming ab 2002 bereits ein Department für Unfallchirurgie mit anfänglich 15 Betten im Rahmen der chirurgischen Abteilung etabliert. Nicht zuletzt der Fachkompetenz und dem unermüdlichen Engagement des Teams der Unfallchirurgie war es zu verdanken, dass im „Regionalen Strukturplan Gesundheit für die Steiermark“ bis 2011 die Grundlage für eine Abteilung geschaffen wurde. Diese verfügt aktuell über 32 systemisierte Betten, das Team umfasst 14 MitarbeiterInnen, sieben Fachärzte sowie sieben Assistenten.

Zum Leistungsspektrum zählen neben der Behandlung von Verletzungen und deren Folgen auch die Behandlung von akuten und chronischen Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat. In der Gelenkschirurgie liegen die Schwerpunkte auf arthroskopischen OP-Techniken am Schulter-, Ellbogen-, Hand-, Knie- und Sprunggelenk und im Gelenksersatz durch Endoprothesen an Schulter-, Hüft- und Kniegelenken, mit Implantaten der neuesten Generation.

Zertifizierung als lokales Traumazentrum Im Rahmen eines bis dato für Österreich wegweisenden Projektes wurde die Abteilung für Unfallchirurgie Anfang April 2014 als „lokales Trauma-

zentrum“ im Rahmen des geplanten überregionalen „Traumanetzwerkes Salzburg“ mit Erfolg auditiert. Das Ziel eines Traumanetzwerkes ist die raschest mögliche und medizinisch optimalste Versorgung von schwer verletzten PatientInnen. An der Klinik Diakonissen Schladming wurden sämtliche zur Behandlung von Schwerstverletzten gestellten Anforderungen in personeller, räumlicher und apparativer Ausstattung erfüllt. Womit einer Zertifizierung des Traumanetzwerkes Salzburg im Rahmen der Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft der Unfallchirur­ gen und somit auch des „lokalen Traumazentrums“ Klinik Dia­konissen Schladming am 3. Oktober 2014 nichts mehr im Wege steht.

Die Unfallchirurgie hat unter anderem hohe Fachkompetenz in der Gelenkschirurgie entwickelt.

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Oktober 2014 ∙ diakonie


bitte Ein herzliches Dankeschön …

Weihnachtskartenaktion 2014

... an alle SpenderInnen, die uns mit kleinen und großen Beträgen in den vergangenen Wochen unterstützt haben! Jede Spende zählt!

Mit dem Kauf von Weihnachtskarten aus dem Diakoniewerk können Sie uns helfen, Projekte zu tätigen, die sonst nur sehr schwer möglich sind. Der Erlös der Weihnachtskartenaktion 2014 soll den Kindern mit und ohne Behinderung im Kindergarten in Mostar und den Menschen mit Behinderung im Theater Malaria zu Gute kommen.

Kindergarten Sunčani most schenkt Zukunft Kinder mit und ohne Behinderung werden im integrativen Kindergarten Sunčani most des Diakoniewerks gemeinsam betreut und gefördert. Der Kindergarten ist der einzige in Bosnien-Herzegowina, der auch Kindern mit Behinderung offen steht. Zur Finanzierung von Sprachcomputern, Lernsoftware und neuen Möbeln brauchen wir Ihre Hilfe.

Zugang zu Kultur und Bildung

2.100 Euro für Wohnen Schladming

Menschen mit Behinderung einen Zugang zu Kultur und Bildung schaffen und eine neue Sichtweise zum Thema Behinderung entwickeln – das alles wird durch die Arbeit des Theater Malaria möglich. Um die Kosten für öffentliche Auftritte abdecken zu können, brauchen die SchauspielerInnen mit Behinderung dringend Ihre Hilfe.

Eine Abordnung der katholischen Stadtpfarre Schladming übergab 2.100 Euro für ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Schladming. Die Spende setzt sich aus einer Geburtstagsgottesdienstkollekte anlässlich des 75. Geburtstags von Pfarrgemeinderat NAbg. i.R. Hermann Kröll (Präsident der Special Olympics) und dem Erlös des Schladminger Pfarrfestes zusammen. Der Wirtschaftsrat verdreifachte die Spendensumme.

Helfen Sie mit! Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende! Als kleines Dankeschön haben Menschen mit Behinderung im Diakoniewerk die beigelegten Weihnachtskarten im Wert von 5 Euro für Sie gestaltet.

„Eisdiele“ für Streichelzoo Die Gallneukirchner Familie Kaindlstorfer spendete eine Hütte für den Streichelzoo der Werkstätte ERLE in Engerwitzdorf. Ende Mai hatten Jäger aus Alberndorf mit einem Tieflader der Firma Volgger (Alberndorf) die Hütte überstellt. Beim Diakoniefest am 29. Mai wurde sie bereits als „Eisdiele“ in Betrieb genommen.

Werkstätte Mauerkirchen freut sich über 2.850 Euro Mit den Weihnachtskarten unterstützen Sie wichtige Projekte. Weitere Karten können Sie bestellen unter: www.diakoniewerk.at/ weihnachtskartenshop

Die Mauerkirchner Firma Raimund Beck unterstützt die Werkstätte Mauerkirchen mit einer Spende von 2.000 Euro, und die Freiwillige Feuerwehr Moosbach übergab eine Spende von 850 Euro.

Unterstützung für Werkstätte Sibiu Bürgermeister LAbg.a.D. Otto Weinberger aus Schlüßlberg/OÖ. spendete 500 Euro für die Sanierung der Fenster in der Werkstätte Sibiu/Rumänien.

Theaterbühne unterstützt Wohnen Ried Die Neue Bühne Ried spendete 500 Euro aus den Einnahmen einer Theateraufführung für Wohnen Ried/Riedmark.

diakonie ∙ Oktober 2014

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