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Wichtiger Hinweis: Die Informationen aus diesem Buch dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen ausgebildeten und anerkannten Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten angesehen werden. Der Inhalt dieses Buches kann und darf nicht für eigenständige Diagnosen und/oder Behandlung und/oder die eigenständige Einnahme von Medikamenten verwendet werden. Er dient auch nicht dazu Therapieempfehlungen zu geben und stellt auch keine Empfehlung dar, eine Behandlung durch einen ausgebildeten und anerkannten Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten zu unterlassen oder abzubrechen. Er dient zu rein informativen Zwecken – ein Heilversprechen wird nicht gegeben. Alle Auskünfte ohne Gewähr. Ebenso ist eine Haftung des Autors, Herausgebers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen. Es wird keinerlei Gewähr für die Korrektheit, Aktualität, Vollständigkeit oder Qualität der Informationen der Inhalte übernommen. Die im Buch beschriebenen Selbsthilfemethoden haben sich in der Praxis bewährt, doch kann hier keine Erfolgsgarantie gegeben werden. Wer die Methoden anwendet, macht dies in eigener Verantwortung und auf eigenes gesundheitliches Risiko. Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden vom Verfasser sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Wenn hier von Behandeln die Rede ist, so ist dies nicht im medizinischen Sinn gemeint, sondern im Sinn vom Anwenden einer Methode. Die mit ® gekennzeichneten Begriffe sind sind Marken, eingetragene Marken, Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer und werden in diesem Buch ausschließlich zu Informationszwecken eingesetzt. Alle Preisangaben ohne Gewähr.
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Erno Marius Hempel
Das Geheimnis hinter Übergewicht – Der Schlüssel zum persönlichen Idealgewicht
Was viele Ärzte und Ernährungsberater außer Acht lassen!
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
1. Auflage Januar 2012 Copyright © 2012 Die Blaue Blume UG (haftungsbeschränkt) Herausgeber: Die Blaue Blume UG (haftungsbeschränkt), D-83259 Schleching, www.die-blaueblume.de Titelbild: Foto © Gordon Bussiek – Fotolia.com Schmutztitel: Foto © phecsone – Fotolia.com Autor, Gestaltung, Satz und Layout: Erno Marius Hempel Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt ISBN 978-3-8448-1012-7
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art oder eine andere Verwertung nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Weitere Informationen im Internet unter: www.heile-dich-schlank.de
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Inhalt 1
Einleitung ......................................................................................... 14
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Gehen Sie mit mir auf eine Reise .............................................. 21
2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7
Die Reise beginnt................................................................................................ 21 Ein Unglück geschieht ........................................................................................ 22 Ihre Gefühle ........................................................................................................ 23 Was tun? ............................................................................................................. 24 Die Überlebensstrategie ..................................................................................... 25 Sinnvolle biologische Programme....................................................................... 29 Der Mensch ist eigentlich ein Fisch .................................................................... 30
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Übergewicht beim Menschen .................................................... 35
3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7
Die sinnvollen biologische Programme beim Menschen .................................... 36 Biologische Konflikte ........................................................................................... 41 Der Konflikterlebnisschock.................................................................................. 43 Nach dem Konflikterlebnisschock ....................................................................... 46 Stoppen der sinnvollen biologischen Programme............................................... 48 Symptome nach der Konfliktlösung .................................................................... 52 Und wer hat’s erfunden? ..................................................................................... 57
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Konfliktfindung .............................................................................. 61
4.1 4.2 4.3
Gewichts- und Erlebnislebenslauf....................................................................... 61 Konflikt-Beispiele ................................................................................................ 64 Gehirnröntgen-Schichtbild .................................................................................. 73
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Weiteres ............................................................................................ 77
5.1 5.2 5.3
Schienen ............................................................................................................. 77 Hängender Konflikt ............................................................................................. 78 Begleitkonflikte bzw. andere Konflikte ................................................................ 79
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Konfliktlösung ................................................................................ 81
6.1 6.2
Archaische, biologische Konfliktlösung ............................................................... 81 Reale, biologische Konfliktlösung ....................................................................... 81
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6.3 6.4 6.5
Mentale Konfliktlösung ........................................................................................ 83 Andere Lösungen................................................................................................ 88 Gesundheitsförderndes Umfeld schaffen............................................................ 89
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Konfliktvermeidung ..................................................................... 93
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Weitere Ursachen für Übergewicht......................................... 97
8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7
Nebenwirkung von Medikamenten:..................................................................... 97 Glaubenssätze .................................................................................................... 98 Übergewicht als Schutzmechanismus ................................................................ 98 Einseitige Ernährung........................................................................................... 99 Diäten................................................................................................................ 101 Vererbung ......................................................................................................... 103 Darmbakterien .................................................................................................. 106
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Weiteres zur Biologischen Medizin.......................................109
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Zur Vertiefung ...............................................................................115
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Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, wie kommt man heutzutage auf die Idee, ein Buch zu schreiben? Nun, ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit einer ganz anderen Sichtweise über den Menschen und die Medizin – einer biologischen und ganzheitlichen. Und weil viel zu wenig Menschen über das Biologisch-Ganzzeitliche wissen, habe ich dieses Buch geschrieben – um dieses bekannter zu machen. Sie denken, ich bin Arzt oder Heilpraktiker? Nein, ich bin Diplomingenieur der Informations- und Elektrotechnik und derzeit als Berater im Bereich Internet und Konsumelektronik tätig. Sie fragen sich, wie ich dazukomme, mich mit Medizin zu beschäftigen? Nun, als vielreisender Geschäftsführer und Gründer einer SoftwareFirma hatte ich ziemlich viel Stress und „Konfliktpotential“ – auch zunehmend Zieperchen, wie schlechte Blutwerte, Übergewicht – 15 kg mehr als heute – und zunehmend Lebensmittelunverträglichkeiten, zuletzt eine Laktoseintoleranz, also eine Milchzuckerunverträglichkeit. Zudem hatte ich ständig ein Brennen in den Augen, insbesondere auf meinen langen Transatlantik- oder Asienflügen. Da meine Sehstärke schon immer hervorragend war, ging ich nur selten zum Augenarzt. Doch als es immer unerträglicher wurde, ging ich zu einer Augenärztin in meiner Nachbarschaft und wollte eigentlich von ihr hören, dass alles in Ordnung sei und dass ich einfach nur Tränenflüssigkeit in Form von Augentropfen benötige, da ich viel am Computer arbei-
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tete. Als diese mir dann aber einen Grünen Star, ein Glaukom diagnostizierte und mitteilte, dass ich von nun an bis zu meinem Lebensende ein Medikament in Form von Augentropfen zur Senkung meines Innenaugendrucks nehmen müsse, da ich ansonsten erblinden würde, bin ich doch sehr erschrocken. Erblinden? Ich? Wo ich doch immer so gute Adleraugen hatte. Eine Stimme hatte damals in mir gesagt – stopp, jetzt musst Du etwas in deinem Leben ändern. Als ich seinerzeit von der US-Immobilienkrise (Subprimekrise) hörte, war ich auf der Suche nach Hintergrundinformationen über Geld und Finanzen. Ich bin dabei per „Zufall“ auf die Website wahrheiten.org gestoßen – nein, ich glaube nicht an Zufälle. Hier fand ich neben der „Geld-Lüge“ weitere interessante Themen: u.a. „Die Krebs-Lüge“. Als Ingenieur und Naturwissenschaftler fand ich die Beschreibung über den Verlauf von „Krankheiten“ sehr spannend und logisch zugleich. Ich habe dann angefangen, dieses Wissen zu vertiefen und meine „Krankheiten“ danach zu analysieren bzw. diese aus der mir völlig neuen Sichtweise zu beobachten. Als Ingenieur konnte ich dieser neuen Sichtweise über „Krankheiten“ aufgeschlossen und unvoreingenommen begegnen – als Arzt hätte ich mich vielleicht nicht darauf eingelassen. Denn diese neue Sichtweise ist nicht nur eine Ergänzung zur Schulmedizin oder eine Korrektur. Nein sie ist vielmehr ein Paradigmenwechsel, denn es werden viele Thesen der Schulmedizin auf den Kopf gestellt. So revolutionär, wie ca. 1509 beim Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild, bei dem die Sonne im Mittelpunkt unseres Planetensystems steht und nicht mehr die Erde. Zu meinem großen Erstaunen war diese neue Sichtweise keinem meiner mir vertrauten Ärzte und Heilpraktiker bekannt, obwohl sie sich schon lange mit Alternativmedizin beschäftigten.
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Inzwischen habe ich normale Labor-Werte, keine Laktoseintoleranz mehr, einen normalem Innenaugendruck – mein Grüner Star, mein Glaukom ist also geheilt, so dass ich die Augentropfen absetzen konnte. Ich wiege 15 kg weniger und fühle mich rundum wohl und leistungsfähig. Ärzte und insbesondere Heilpraktiker und Therapeuten sehen zunehmend die Wichtigkeit, den Mensch ganzheitlich, d.h. bestehend aus Körper, Psyche und Geist zu betrachten. Eine Studie hat gezeigt: 90 Prozent der Deutschen erklären, dass sich viele Mediziner nicht ausreichend Zeit für ihre Patienten nehmen – denn der Arzt unterbricht nach durchschnittlich 18 Sekunden die Schilderung des Patienten das erste Mal. Die wichtigsten Informationen zum Krankheitsbild eines Patienten erhält der Arzt jedoch u.a. aus dem Anamnesegespräch. Im Gegensatz zu technischen Untersuchungsverfahren (die „Geräte-Medizin“) wird dieses jedoch von den Kostenträgern – den Krankenkassen – leider nicht angemessen vergütet. Dadurch können Ärzte oft nicht wirtschaftlich arbeiten.1 Und: ein geheilter Patient ist ein verlorener Kunde. Eigentlich müsste ein Patient einen Arzt für das gesund sein und gesund bleiben bezahlen. Die Medizin hat sich in den letzten Jahrzenten immer mehr in Fachgebiete spezialisiert und versteht immer mehr die Details des menschlichen Körpers – das ist faszinierend! Die Gefahr dabei ist jedoch, dass bei „Krankheiten“ mehr die Symptome als die Ursachen behandelt werden – wie bei einem Auto, bei dem man beim Aufleuchten der Ölwarnlampe genauestens die elektrischen Signale vom Öldrucksensor im Motor bis zur Ölwarnlampe versteht und verfolgen kann – und dann eher die Lösung verfolgt, das aufleuch-
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ten der Ölwarnlampe zu unterdrücken, als zu schauen, was mit dem Motor nicht in Ordnung ist – nach dem Motto: „Wir sehen elektrische Signale (beim Menschen z.B. Hormone, wie Corticoide zum Fettaufbau im Körper) – und vermuten, dass diese daran schuld sind, dass die Ölwarnlampe leuchtet (beim Menschen Krankheitssymptome oder z.B. Übergewicht)“. Die „gute“ Nachricht der Forscher wäre: „wir haben ein Medikament gefunden, das die Hormone unterdrückt, die für die Krankheit zuständig sind“ – beim Motor würde dies heißen: „wir haben einen Weg gefunden, das Kabel zur Ölwarnlampe abzuklemmen“. Die Krankheitsursache bzw. der Defekt am Motor bleibt jedoch außer Acht. Es ist schon sehr spannend, die Mechanismen unseres Körpers bis ins Detail zu verstehen, aber es sollte nicht vergessen werden den Menschen als Ganzes, bestehend aus Körper, Psyche und Geist zu betrachten – ebenso als biologisches und archaisches Wesen. Die Denkweise der Schulmedizin leitet sich seit Isaac Newton (*1643 in Woolsthorpe-by-Colsterworth, England; † 1727 in London, England) von dem Dogma ab, dass mit den linearen Gesetzen der Mechanik die belebte wie unbelebte Natur umfassend zu erklären sei. Der US-amerikanische Zellbiologe Bruce Lipton (* 1944 in Mt. Kisco, New York, USA) zeigt schön auf2: Die Newtonsche Physik besagt, dass man sich ausschließlich mit der Materie beschäftigen muss. Die Quantenphysik dagegen sagt, dass Materie und Energie miteinander verbunden sind. Wissenschaften haben sich auf Grund neuer Erkenntnisse angeglichen: eine neue Mathematik (Fraktal Mathematik), eine neue Physik (Quantenphysik), eine neue Chemie (Elektro-Chemie). Die Biologie und Schulmedizin bauen auf diese Wissenschaften auf, haben jedoch diese neuen Erkenntnisse noch nicht vollständig aufgegriffen.
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In der Schulmedizin sind noch viele Fragen zum Thema Übergewicht offen3. Ärzte sagen, der einzige Ausweg sei eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Aber stimmt das auch? Ich jedenfalls kenne Leute, die viel essen und keinen Sport treiben und dennoch schlank sind. 95% aller Diäten scheitern4. Und trotzdem: „Vorher-Nachher-Fälle“ dienen als Beweise für Diäten. Gewicht zu verlieren sei nur eine Willensfrage. Glauben Sie, die Diätindustrie und die Frauenzeitschriften wollen, dass Sie nachhaltig schlank werden? Dann wären Sie ja nicht mehr ihr potentieller Kunde, oder? Sie haben während Ihrer Schwangerschaft stark zugenommen und hatten danach Schwierigkeiten, ihr Gewicht wieder zu verringern? Sie haben schon alles ausprobiert: Die x-te Diät: Apfelessig-, Ayuverda-, BMC-, Glyx-, Kartoffel-, Logi-, Metabolic Balance®, Montignac-, Rohkost-Diät5, eine Fastenkur, FDH – „Friss die Hälfte“ oder Sie quälen sich mit Joggen oder schwitzen im Fitness-Studio? Und trotzdem purzeln die Pfunde nicht so richtig oder zumindest nicht nachhaltig? Aber die Ernährungsexperten sagen doch: „Der einzige Weg, dauerhaft Gewicht zu verlieren und dabei fit und gesund zu bleiben: eine dauerhafte Ernährungsumstellung mit einer kalorienreduzierten, ausgewogenen Mischkost und mehr Bewegung im Alltag.“6 Wieso funktioniert das bei Ihnen nicht? Zufall, Ihre Umwelt, Ihre Gene, ein Virus oder Bakterien, Ihr Denken oder Fühlen, Ihr Karma? Die Antwort finden wir in der Biologie – in unserer Entwicklungsgeschichte: Wenn Sie nicht so schlank sind, einen Bauch haben oder andere Körperstellen etwas fülliger sind, dann ist das in den meis-
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ten Fällen ein „Notprogramm“, ein „Überlebens-Mechanismus“7. Was heißt das für Sie? Zunächst, dass bei ihnen alles in Ordnung ist. Gratuliere! Ihr Körper funktioniert so, wie es die Natur, die Biologie bzw. der Schöpfer vor langer Zeit vorgesehen hat. Ihr Übergewicht hat nichts mit mangelnder Disziplin zu tun. In diesem Buch wird das Geheimnis der Biologie gelüftet – wie und warum Übergewicht entsteht. Ich erkläre Ihnen einfach und nachvollziehbar, warum die Natur vor Jahrmillionen in uns Menschen ein „Notprogramm Übergewicht“ verankert hat, wie es heutzutage ausgelöst und vor allem, wie es wieder gestoppt werden kann. Es gilt also, den Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Auslöser dieses „Notprogramms“ zu verstehen und zu beachten, anstelle den menschlichen Körper zu etwas zu zwingen, was er nicht will. Bewegung und Nahrungsreduktion ist in dieser Situation gegen die Natur. Dieses Buch hilft Ihnen diesen Zusammenhang zu verstehen, den Auslöser für Ihr Übergewicht zu identifizieren und dieses „Notprogramm“ zu stoppen. Das ist der Schlüssel zu Ihrem persönlichen Idealgewicht. Sie erfahren in diesem Buch, was viele Ärzte und Ernährungsberater außer Acht lassen – nicht zuletzt, weil sie ihren Blick für den Menschen als Ganzes verloren haben – und bekommen praktische Werkzeuge an die Hand, wie Sie Ihr „Notprogramm Übergewicht“ stoppen können. Denn wenn Sie dieses gestoppt haben, werden Ihre Pfunde purzeln und das ohne Diätstress und Sport.
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Ich freue mich, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben. Es fasst Wissen aus zahlreichen Büchern und Seminaren und aus eigenen Erfahrungen und die von Seminarteilnehmern kompakt zusammen. In meinem Praxisbuch „Heile dich schlank! – Band 1: Mit wirkungsvollen Selbsthilfemethoden zum persönlichen Idealgewicht“ habe ich weitere Methoden zusammengestellt, mit denen Sie Ihr persönliches Idealgewicht erlangen können. Und wenn Sie Interesse haben, dann besuchen Sie doch einen meiner Vorträge oder eines meiner Seminare. Weitere Infos zu meinen Büchern, Vorträgen und Seminaren finden Sie im Internet unter www.heile-dich-schlank.de. Dort können Sie auch über die Eingabe von Web-Codes, die in diesem Buch abgedruckt sind, Buchempfehlungen und weiterführende InternetLinks bequem aufrufen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg auf Ihrem Weg zu Ihrem persönlichen Idealgewicht und, dass Sie dieses langfristig halten. Mit herzlichen Grüßen
Ihr Erno Marius Hempel
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Einleitung
Schlank sein scheint zu einer zentralen Wertenorm in unserer Gesellschaft geworden zu sein – wer ihr nicht entspricht, hat es schwer, anerkannt zu werden. Schlank sein suggeriert Aktivität, Lebensfreude, Leistungsfähigkeit und Erfolg. Übergewicht hingegen scheint der Inbegriff mangelnder Disziplin zu sein, gepaart mit der Unfähigkeit, Verantwortung für sich und damit auch für andere und für Tätigkeiten jeglicher Art übernehmen zu wollen.8 Medien, Mitmenschen und Experten warnen uns vor Folgeerkrankungen, wie Bluthochdruck, Gicht9, Diabetes, Demenz10, einigen Krebserkrankungen und vor Krankheiten des Herz-KreislaufSystems, des Stoffwechsels und des Muskel- und Skelettsystems11. Ebenso warnen sie uns vor der enormen Belastung unseres gesamten Gesundheitssystems, für das die Industrienationen bereits heute mehrere Milliarden für die Behandlung von Übergewicht und den daraus entstehenden Folgeerkrankungen ausgeben; in Deutschland alleine zwischen 2,8 und 5,6 Milliarden Euro12. Patienten mit starkem Übergewicht verursachen dreimal so hohe Kosten wie Patienten mit Normalgewicht. Und niemand fühlt sich verantwortlich: die Gesundheitsbehörden schieben es auf zu kalorienreiches Essen, die Lebensmittelkonzerne schieben es auf zu wenig Bewegung, die Fruchtsafthersteller machen die Limonaden verantwortlich, die Limonadenhersteller die Fruchtsäfte, die Schule macht die Eltern verantwortlich, die Eltern sehen die Schule in der Pflicht.13
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In Deutschland sind ca. 66% der Männer und 50% der Frauen leicht bis stark übergewichtig; 20% der Deutschen sind stark übergewichtig – stärker davon betroffen sind junge Erwachsene (<20 Jahre: 25%) und insbesondere ältere Personen (70-80 Jahre: Männer 84,2% und Frauen 74,1%)14. Jede zehnte zuvor normalgewichtige schwangere Frau ist ein Jahr nach der Geburt des Kindes übergewichtig.15 Beinahe jedes siebte deutsche Kind, also ca. 1,7 Millionen Kinder, sind übergewichtig.16 Dabei ist in den letzten Jahren eine steigende Tendenz festzustellen, wobei die Häufigkeit von Übergewicht mit steigendem Alter zunimmt.17 Starkes Übergewicht hat einen Fachbegriff: „Adipositas“ (lat. adeps = fett); im deutschen auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt – in den USA wurde sogar der Begriff „Super-Adipositas“ eingeführt. Übergewicht ist seit 2001 laut der Weltgesundheitsorganisation WHO die schlimmste und die tödlichste Krankheit auf diesem Globus18. Die Statistiken beruhen auf den Normen für die Begriffe Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas Grad I bis III, die von der WHO anhand des Körpermaßindex („Body Mass Index“, kurz BMI)19, einer Berechnungsformel, in die Körpergewicht und -größe eingehen, festgelegt20 worden. Ob das Körpergewicht nun mehr durch Muskelgewebe oder durch Fett- und Wassereinlagerungen entsteht wird also nicht berücksichtigt; ebenso wenig das Alter! Ein BMI zwischen 18,5 und 24,99 definiert das Normalgewicht eines Erwachsenen. Laut einer neueren Studie unter Federführung der USamerikanischen Gesundheitsbehörden21 verspricht ein BMI zwischen 20 und 24,9 (oberer Bereich des Normalgewichts) das längste Leben. Umfragen zufolge hat jede fünfte deutsche Frau schon öfter als fünf Mal versucht, abzunehmen. Unter den Männern hat jeder Fünfte
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immerhin bis zu drei Abspeckversuche hinter sich22. 95% aller Diäten scheitern23 – nach wenigen Monaten ist das Ausgangsgewicht wieder erreicht. Die Zahlen gelten als Beleg dafür, dass Diäten nicht zum Erfolg führen. Und trotzdem gaben die Deutschen alleine im Jahr 2010 1,2 Milliarden Euro für Diätprodukte aus, u.a. für Fettoder Heißhunger-Killer und Nahrungsergänzungsmittel. Es gibt es mehrere tausend Bücher über Diäten und es vergeht kaum ein Monat in dem nicht eine Zeitschrift von einer neuen, noch besseren und noch leichter umzusetzenden Diät-Kur spricht.
Abbildung 1: Gewichtsverlust während einer Diät innerhalb 24 Monate – Quelle: Focus Magazin, 52/1 2011/12, Seite 74
Abnehmen soll sogar neuerdings mit Genuss bzw. Online möglich sein (siehe Abbildung 2). Und die iPhone-App zum Abnehmen gibt’s auch schon. Einfach Ihre Daten und das „Zielgewicht“ eingeben (siehe Abbildung 3)!
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Abbildung 2: Internet-Werbung von WeightWatchers und Bellemoi – Quelle: Internet
Abbildung 3: iPhone-App "Abnehm-Tipps - Die besten Tipps & Tricks zum Abnehmen" (links) und „Diät Profi“ (rechts) – Quelle: welt.de24
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Was ist Ihrer Meinung nach Übergewicht? Was sind die Gründe für Übergewicht? Wie schon im Vorwort erwähnt – in der Schulmedizin sind bis heute noch viele Frage nach den Ursachen für Übergewicht offen.25 Diese Frage ist von großer Bedeutung. Denn wie wollen Sie Ihr Übergewicht angehen beziehungsweise „behandeln“, wenn Sie nichts darüber wissen? Halten Sie bitte zunächst kurz schriftlich fest, was Sie heute über Übergewicht denken. Kreuzen Sie Ihren Kenntnisstand in der Tabelle auf der nächsten Seite an. Vielleicht haben Sie noch weitere Punkte, die Sie schriftlich festhalten wollen, die ich nicht aufgeführt habe. Bevor Sie sich die Mühe machen – ich werde Ihnen keine Auflösung dieser Tabelle in diesem Buch präsentieren. Aber Sie werden sich viele der Punkte selbst erklären können, nachdem Sie dieses Buch gelesen haben.
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Übergewicht beruht auf …
Bitte ankreuzen =Nicht zutreffend
Stoffwechselstörungen einen Fehler der Natur Überernährung Ungesunder Ernährung z.B. zu viel Zucker Bewegungsmangel Zusatzstoffen z.B. in Fertigprodukten Bakterien im Darm schädlichen Fettzellen einer psychischen Krankheit z.B. Depression negativen Vorbildern Befriedigungsverhalten (Naschen) gestörtes Essverhalten im Sinne einer Sucht mangelnde Verantwortung Maßlosigkeit mangelnde Disziplin Stress bzw. zu viel Arbeit zu wenig Schlaf falsches Denken bzw. Fühlen unbewusstem Leben Gift- oder Schadstoffen Nebenwirkungen von Medikamenten genetischen Faktoren Handy-, Mikrowellen-Strahlen
= sehr zutreffend
Tabelle 1: Ursachen für bzw. Fakten zu Übergewicht
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2 Gehen Sie mit mir auf eine Reise
Stellen Sie sich vor, dass Sie ein Fisch sind. Schlüpfen Sie mit mir für die nächsten Minuten in die Rolle eines Fisches, ziehen Sie sich ein Fischkostüm an und gehen Sie mit mir auf eine Reise!
Abbildung 4: Clownfisch Karnevalskostüm – Quelle: www.karnevalfasching-kostueme.de
2.1 Die Reise beginnt Sie sind ein wunderschöner, orange leuchtender Fisch. Sie schwimmen im Meer – das Wasser ist sauber und klar. Das Wasser ist angenehm temperiert – Sie sind vollkommen von Salzwasser umgeben.
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Sie bewegen sich elegant durchs Meer – Sie gleiten lautlos mit kleinen Flossenbewegungen. Sie streifen ab und zu den Boden, streifen ab und zu Pflanzen und fühlen sich rundum wohl. Nahrung ist reichlich vorhanden: Pflanzen und Algen. Sobald Sie etwas Essbares sehen und Ihnen danach ist, essen Sie. Denn, Essen ist Ihnen sehr wichtig und ist eine Ihrer Hauptbeschäftigungen – neben der Fortpflanzung. Sie sehen einen großen Fischschwarm und schließen sich Ihren Freunden an. Sie fühlen sich geborgen und gut von der Natur versorgt. Sie sind rundum glücklich.
2.2 Ein Unglück geschieht Doch plötzlich spült Sie eine Welle an Land! Sie liegen jetzt am Meeres-Strand in einer Wasserpfütze. Vielleicht haben Sie sich zur Nahrungssuche zu nah an das Meeresufer bewegt. Oder es war ein Sturm oder die Ebbe hat Sie vom Meer abgeschnitten. Sie versuchen zu Schwimmen – es geht nicht! Sie wollen sich zurück ins Wasser bewegen und zappeln – doch in welche Richtung? Und Sie spüren, dass Sie das sehr viel Kraft kostet. Es hilft nichts! Sie können der Situation nicht entfliehen und liegen nun bewegungslos in der Pfütze!
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Viel zu wenig Wasser um Sie herum, die Sonne brennt und es wird heißer und heißer und Sie spüren, wie Sie austrocknen. Es gibt nichts zu fressen. Doch, ein paar Algensind in der Pfütze. Aber es ist viel zu wenig zum Fressen da, um zu überleben! Es gibt keine Artgenossen um Sie herum – keine Fische. Nur ein paar Muscheln, Krabben und Garnelen die das gleiche Schicksal mit Ihnen teilen. Sie sind in einer lebensbedrohlichen Situation! Sie werden vertrocknen oder verhungern! Denn die Pfütze hat nur begrenzt Wasser und Nahrung – das ist kein überlebensfähiger Lebensraum für Sie!
2.3 Ihre Gefühle Wie fühlen Sie sich in dieser Notlage? Schließen Sie Ihre Augen und fühlen Sie in sich hinein – als Fisch in der Pfütze.
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Vielleicht kommen bei Ihnen folgende Gefühle hoch:
Sie fühlen sich alleine, einsam und isoliert. Sie fühlen sich von Ihren Freunden abgeschnitten. Sie fühlen sich in Ihrem Überleben und in Ihrer Existenz bedroht. Sie fühlen sich vom Meer, von Ihrer gewohnten Umgebung, von Ihrer „Heimat“ abgeschnitten. Sie fühlen sich schlecht versorgt. Sie fühlen sich machtlos.
2.4 Was tun? Sie haben realisiert, dass Sie aus eigener Kraft nicht wieder zurück ins Meer kommen. Was tun? Sie sind auf „fremde Hilfe“ angewiesen. Andere Tiere werden Ihnen kaum helfen – Sie sind ja nicht in einem Walt Disney Zeichentrickfilm, sondern in der wilden Natur. So wie Sie eine Welle an Land gespült hat, könnte Sie ja eine Welle wieder ins Meer spülen! Das ist jetzt unser Plan! Also heißt die Devise: Auf Welle warten, die sie wieder ins Meer spült! Abwarten? Oder was würden Sie tun? Sie sollten ab jetzt alles tun, um möglichst lange zu überleben, damit Sie eine eventuell kommende Welle erleben, die Sie wieder ins Meer spülen und Sie damit retten kann.
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Wenn Sie einfach nur so rumliegen und warten, werden Sie vertrocknen und verhungern! Also, was tun wir jetzt, um möglichst lange zu überleben? Was würden Sie als Fisch nun rein biologisch und instinktiv tun?
2.5 Die Überlebensstrategie Wegschwimmen ging nicht und zappeln hat nichts geholfen. Also gilt es, ab sofort körperlich ganz ruhig zu bleiben – sich möglichst nicht zu bewegen. Denn Bewegung kostet Energie. Dazu gilt es, alles Essbare, was sich in der Pfütze befindet und was in Ihre Nähe kommt, zu fressen und dieses zu speichern, einen „Vorrat“ anzulegen, einen Fettspeicher. Auch wenn Sie im Moment satt sind, wäre es gut weiter zu fressen – über den Hunger und ein Sättigkeitsgefühl hinaus. Denn die Nahrung in der Pfütze ist begrenzt und könnte von anderen Tieren weggefressen werden oder in eine andere Ecke der Pfütze getrieben werden und damit nichtmehr für Sie erreichbar sein. Gut wäre es auch, den Stoffwechsel runterzufahren. Zudem gilt es, alles Wasser, was Sie zu sich nehmen können, zu speichern. Denn das Wasser in der Pfütze wird durch die Sonne immer weiter verdunsten und Sie werden irgendwann austrocknen.
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Ist das eine gute Idee? Ein guter Plan? Eines ist klar, einfach so warten ist keine gute Idee, denn ansonsten verhungern oder vertrocknen Sie. Ja, genau das ist die biologisch intelligente Reaktion von Fischen! Sie versuchen zunächst zu „kämpfen“ oder zu „fliehen“ und versuchen zurück ins Meer zu schwimmen. Schwimmen hätte nicht viel geholfen, da die Pfütze ja vom Meer abgeschnitten ist. Zappeln hätte helfen können, wenn der Fisch ganz nahe am Ufer gelegen hätte, aber Bewegung kostet sehr viel Energie und kann damit unter Umständen das Leben des Fisches kosten! Und vielleicht hätte sich ja der Fisch durch sein Zappeln auch eher weiter weg vom Meer bewegt. Deshalb werden diese Versuche nach kurzer Zeit abgebrochen und der Fisch stellt sich auf die zuvor beschriebene Überlebensstrategie ein.
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Fisch-Schwarm im Meer
Fisch am Ufer in einer Pfütze vom Meer abgeschnitten
Genügend Nahrungsressourcen
begrenzte Nahrung
Vollständig von Wasser umgeben
begrenztes Wasser
Mit Freunden zusammen
getrennt, isoliert
Auf Nahrungssuche
„Not-Programm“
Fortpflanzung
unwichtig
Abbildung 5: Fisch im Meer bzw. am Ufer (Quelle/Anregung: Vortrag von Rainer Körner, www.sanasophia.de)
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Um diese Überlebensstrategie zu starten, müssen Sie, als Fisch Ihre lebensbedrohliche Situation beziehungsweise Notsituation „erkennen“: Sie sind an Land gespült und liegen in einer Pfütze. Dann müssen Sie sich „vornehmen“ alles Essbare und Wasser zu speichern. Kann das wohl funktionieren? Nun hat der Fisch kein BEWUSST-sein. Eine bewusste Entscheidung könnte auch falsch getroffen werden und bewusste Denkleistung benötigt viel Energie. Deshalb hat die Natur, Biologie bzw. der Schöpfer dieses Vorgehen in „Notprogrammen“ gespeichert, die völlig automatisch ablaufen – ohne wirklich nachdenken zu müssen. Ist das nicht praktisch? Diese „Notprogramme“ sind biologisch intelligente Reaktionsmuster – mit dem Ziel des Überlebens in Notsituationen, also Überlebens-Mechanismen! Und weil sie sich über Jahrmillionen bewährt haben, sind sie fest in der Tierwelt verankert. Sie sind sich durch die Erfahrung von Versuch, Irrtum und Entdeckung über Jahrmillionen entstanden, wobei Funktionierendes behalten und nicht Funktionierendes verworfen wurde27. Nur wenn wir den Sinn in allem suchen, erkennen wir die Welt. Prof. Dr. Götz E. Rehn (* 1950) Gründer von Alnatura
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Und weil bei diesen „Notprogrammen“ das Überleben im Vordergrund steht, sind sie sinnvoll! Deshalb nennen wir diese Programme „sinnvolle biologische Programme“28. Zusammenfassung: Wir wissen: wenn ein Fisch an Land gespült wird, laufen bei ihm Notprogramme ab – sinnvolle Biologische Programme.
2.6 Sinnvolle biologische Programme Lassen Sie mich die „sinnvollen biologische Programme“, wie zuvor bereits beschrieben, hier nochmals in einer etwas anderen Form zusammenfassen und benennen: Wassereinlagerungs- bzw. Wasserspar-Programm: Damit der Fisch nicht so schnell austrocknet nimmt er möglichst viel Wasser auf und scheidet weniger Wasser aus als sonst. Fetteinlagerungs-Programm: Damit der Fisch nicht so schnell verhungert, frisst er möglichst viel und legt alles Essbare in Fettspeichern ab. Bewegungsunfähigkeits-Programm: Um Energie zu sparen wird die Bewegung des Fisches reduziert – er wird träge und bewegungsunfreudig. Auch die Fortpflanzung ist während der „Notsituation“ nicht mehr so wichtig.
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Energiespar-Programm: Um Energie zu sparen wird zum einen die Stoffwechselaktivität reduziert, um Energie, d.h. Kalorien zu sparen und so in keine Unterversorgung zu kommen. Sie kennen das vielleicht von Tieren, wie Schildkröten, die bei einem Winterschlaf sehr lange ohne Nahrung auskommen. Zum anderen wird die Bewegung des Fisches reduziert – er wird träge und bewegungsunfreudig (Bewegungsunfähigkeits-Programm). Auch die Fortpflanzung ist während der Notsituation nicht mehr so wichtig. Heißhunger-Programm: Um mehr Nahrung und damit Energie zu bekommen, hat der Fisch einen Heißhunger auf alles Essbare, was vorbei kommt – und das auch, wenn er bereits satt ist! Falls etwas Essbares in seine Nähe kommt, muss beziehungsweise will er es unbedingt fressen, um seinen Fettspeicher maximal zu füllen, um länger überleben zu können (siehe Fetteinlagerungs-Programm). Jetzt sind Sie Fischexperte! Wir wissen: Wenn ein Fisch ans Land gespült wird, laufen bei ihm Notprogramme ab! Sinnvolle biologische Programme. Sie fragen sich vielleicht schon seit einigen Minuten: was hat dieser Ausflug ins Meer mit mir zu tun? Warum soll ich in die Rolle eines Fisches schlüpfen? Und was hat das mit meinem Übergewicht beziehungsweise mit meinem persönlichen Idealgewicht zu tun? Ich bin doch kein Fisch! Oder doch?
2.7 Der Mensch ist eigentlich ein Fisch Aus der Embryologie wissen wir:
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Embryonen von Amphibien, Vögeln, Säugern und Menschen lassen sich in den frühen Stadien ihrer Entwicklung kaum voneinander unterscheiden. Diese Ähnlichkeit war bereits 1828 dem deutschbaltischen Naturforscher, Zoologen, Embryologen, Anthropologen, Geographen und Forschungsreisenden Karl Ernst von Baer (* 1792 in Jarvana, Estland; † 1876 in Dorpat, Estland)29 aufgefallen. Ab der 4. Schwangerschaftswoche ist der menschliche Embryo in der Fruchtblase bereits vollständig mit Fruchtwasser umgeben30 und es bilden sich nach der Ansicht vieler Wissenschaftler in der Halsregion Kiemenspalten aus31. Die Entwicklung von menschlichen Föten stellt einen Schnelldurchlauf der Evolution dar. So bilden wir während des Embryonalstadiums kurzzeitig Anlagen vom Fisch bis zum Säugetier aus. Ernst Heinrich Philipp August Haeckel (*1834 in Potsdam; † 1919 in Jena), deutscher Zoologe, Philosoph und Freidenker, der die Arbeiten des britischen Naturforschers Charles Robert Darwin (*1809 in Shrewsbury, England; † 1882 in Downe, England) in Deutschland bekannt machte und zu einer speziellen Abstammungslehre ausbaute, ist der Begründer der "Biogenetischen Grundregel", die er 1866 folgendermaßen beschrieb (vereinfacht): "Die Ontogenese (Embryonalentwicklung) ist eine kurze und schnelle Wiederholung der Phylogenese (Stammesentwicklung)". Haeckel zeichnete die Embryos sehr subjektiv (siehe Abbildung 6, Seite 32), weshalb ihm manchmal der wissenschaftliche Rang abgesprochen wird. Trotzdem dürfte seine Kernaussage richtig sein.
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Abbildung 6: Haeckel-Zeichnungen – Kopie von G. J. Romanes: Fisch, Salamander, Schildkröte, Huhn, Schwein, Kuh, Hase und Mensch – Quelle: Wikipedia32
Neuere und modernere Untersuchungen an speziellen Genen, den homöotischen Genen, belegen diese Theorie. Homöotische Gene (kurz Hox-Gene) sind Gene, die für die Identität von KörperSegmenten, wie Beine und Fühler zuständig sind. Die Erbanlagen für Steuerstoffe der Entwicklung bestimmter Körperregionen stimmen bei vielen Lebewesen überein. Diese DNA-Sequenzen der Entwicklungsgene bezeichnet man als Homöobox. Sie gilt als Beweis für die gemeinsame Abstammung.
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Keith Harrison vertieft dieses Thema in seinem Buch „Du bist (eigentlich) ein Fisch – Die erstaunliche Abstammungsgeschichte des Menschen“ sehr schön (Web-Code 101). Wir sind mit den Erbanlagen eines Spätsteinzeitmenschen geschlagen, und wir müssen uns damit abfinden. Konrad Lorenz (* 1903, † 1989) Österreichischer Zoologe und Verhaltensforscher Vor langer, langer Zeit waren wir also mal ein Fisch. Ob Sie es wollen, oder nicht – wir tragen auch heute noch die Spuren der Geschichte unserer Vorfahren in uns, samt den Überlebensstrategien, den biologisch intelligenten Reaktionsweisen, den „sinnvollen biologischen Programmen“.
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Zusammenfassung: Wir wissen: wenn ein Fisch an Land gespült wird, laufen bei ihm Notprogramme ab – sinnvolle Biologische Programme. Der Mensch ist eigentlich ein Fisch. Wenn ein Mensch „an Land gespült wird“, laufen bei ihm die gleichen sinnvollen biologischen Programme ab.
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3 Übergewicht beim Menschen Diesen „sinnvollen biologischen Programmen“ verdanken Sie, dass Sie in Ihrem Körper Fett und ggf. auch Wasser eingelagert haben. Ihr Körper hat für Ihr Überleben das Fett- und WasserEinlagerungs-/Spar-Programm, das Energiespar-Programm sowie das Heißhunger-Programm eingerichtet, damit Sie möglichst lange überleben bis Sie eine „Welle wieder ins Meer spült“, d.h. bis Sie wieder in Ihrer „Wohlfühlzone“ sind und Sie sich wieder ausreichend und nachhaltig ernähren können. Das ist doch eigentlich eine gute Nachricht, oder? Es geht hier um eine wirklich neue wissenschaftliche Sichtweise! Und diese ist der Schlüssel zu Ihrem persönlichen Idealgewicht. Da können Sie noch so viel Diät halten. Denn die Einlagerungsbzw. Sparprogramme sorgen dafür, dass Sie Alles, und sei es noch so wenig, so gut wie möglich speichern. Und das HeißhungerProgramm sorgt dafür, dass Sie die Diät auch nicht lange durchhalten. Und wenn Sie dann wieder nach der Diät „normal“ weiteressen, wird sich das Einlagerungs- bzw. Sparprogramm so richtig freuen (vgl. Jo-Jo-Effekt, Kapitel 8.5 „Diäten“, Seite 101). Auch Bewegung und Sport kann da nicht großartig weiterhelfen – und das Bewegungsunfähigkeitsprogramm sorgt dafür, dass Sie auf Bewegung und Sport eigentlich gar keine Lust haben. Klingt das für Sie soweit „logisch“ und nachvollziehbar? Wie würden Sie jetzt den Fragebogen „Ursachen für bzw. Fakten zu Übergewicht“ von Seite 19 ausfüllen?
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Der Mensch vergisst seine Ursprünge, die Natur niemals. Aus „Schutzengel“ von Paulo Coelho (* 1947), Brasilianischer Schriftsteller und Bestseller-Autor
Ihre neue Sichtweise zum Thema „Übergewicht“ und Ihr neues Wissen um die „sinnvollen biologischen Programme“ bedeutet natürlich nicht, dass dadurch Ihre Symptome und Beschwerden automatisch verschwinden oder dass die klinischen Daten und schulmedizinischen Studien keine Gültigkeit mehr hätten. Die Fakten bleiben gleich, die Interpretation dieser Fakten ändert sich jedoch.33
3.1 Die sinnvollen biologische Programme beim Menschen Im folgenden Ergänzungen zu den sinnvollen biologischen Programmen (siehe Kapitel 2.6 „Sinnvolle biologische Programme“, Seite 29) im Bezug zum Menschen: 3.1.1
Zum Wasserspar-Programm
Beim Menschen wird das Wasserspar-Programm durch die Nieren, genauer gesagt durch die Nierensammelrohre geregelt. Die Nierensammelrohre sind eine eigenständige Filtrationseinheit innerhalb der Nieren. Die Nierenkörperchen werden pro Tag mit ca. 1500 Liter an Blut durchspült, wovon etwa 20% gefiltert werden und
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