KLUB 12 - die Ausgabe 03/2017

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DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

€ 5,00

DIE GRUPPENGEGNER Monaco, Istanbul, Porto EUROPACUP-EXPERTE Michael Ballack im Interview EUROBULLEN Unser Kader & unsere Neuen


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EXPEDITION EUROPA Wenn in der Red Bull Arena die Champions-League-Hymne erklingen wird, werden wir Gänsehaut haben. Unsere Spieler auf dem Rasen. Unsere Fans auf der Tribüne. Unsere Mitarbeiter, wo auch immer sie für einen reibungslosen Spieltagsablauf sorgen. Unsere Stadt wird von einer Magie umgeben sein, wie nur Europa­ pokal-Nächte sie schaffen können. Wir werden zuhören und genießen. Vielleicht sogar eine Träne verdrücken. Eine Freudenträne. Und wir werden uns noch in vielen Jahren an jene Nächte erinnern, in denen Leipzig durch die Roten Bullen auf die internationale Fußballbühne zurückkehrte, um die Expedition Europa zu starten. Feiern wir diese Spiele. Feiern wir den Fußball. Die Meister Die Besten Les grandes équipes The champions Und wenn die Hymne verklungen ist, spielen wir gern weiter klassische Musik. Zum Beispiel die „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie. Für die 9. Saison von RB Leipzig. Für den Weg von der Oberliga in die Königsklasse. Eure KLUB-Redaktion

16./17. SEPTEMBER

LAUSITZRING

Coverfotos: Shutterstock.com

IMPRESSUM KLUB

TICKETS: REDBULLAIRRACE.COM

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Herausgeber & Redaktion RasenBallsport Leipzig GmbH, Neumarkt 29–33, D-04109 Leipzig Produktion Red Bull Media House GmbH, Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Teamchef Florian Scholz Kapitän Stephan Lochen Spielmacher Marcel Friederich Stammformation Christian Geidus, Robert Heimbach, Anne Petzold, Daniel Traina Chef vom Dienst Christoph Rietner Textwart Lisa Blazek Ersatzbank Boro Petric Creative Director Dominik Uhl Linienrichterinnen Stefanie Werth Fotochef Markus Kučera Schiedsrichter Johann Fleißner, Thomas Hazdra Bildagenturen GEPA pictures, motivio Litho Clemens Ragotzky (Ltg.), Nenad Isailović Schlussproduktion Friedrich Indich, Wolfgang Stecher Druck Druck und Werte GmbH, Peterssteinweg 17, D-04107 Leipzig RB Leipzig Gegründet 19. Mai 2009 Web www.DieRotenBullen.com Redaktionsschluss: 30. August 2017

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INHALT

WIR SORGEN FÜR GESCHICHTEN. IHR FÜR STIMMUNG.

WAHRE HELDEN STEHEN ZU IHRER MANNSCHAFT.

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Coverfotos: RB Leipzig; Fotos: motivio/Florian Eisele (2), motivio/Thomas Eisenhuth

www.ur-krostitzer.de | www.facebook.com/urkrostitzerbier

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5 EDITORIAL Europapokal-Nächte in Leipzig. Wir werden zuhören und genießen. Vielleicht sogar eine Träne verdrücken. Eine Freudenträne.

48 DER DIE BINDE TRÄGT Der Fünfte in seinem Amt: Unser neuer Kapitän Willi Orban spricht über seine neuen Aufgaben und die Tradition der schwarz-rot-goldenen Binde.

94 HISTORIE DER KÖNIGSKLASSE Das Liverpooler Wahnsinns-Comeback, der Torfall von Madrid oder der Gladbacher Büchenwurf: denkwürdige Finals und andere besondere Momente.

6 PICTORIAL Die schönsten Eindrücke unseres Saisonstarts und ein Vorausblick auf unsere Auswärtspartien in der Königsklasse.

54 NEUES SPIELFELD Sechs Neuzugänge verstärken ab sofort unser Team: Philipp Köhn, Yvon Mvogo, Ibrahima Konaté, Konrad Laimer, Bruma und Jean-Kévin Augustin. Wir haben sie im Herzen unserer Stadt getroffen.

104 “RBL HAT EIN TOP-PAKET“ Michael Ballack im Interview über Englische Wochen, einzigartige Spiele in der Champions League und die Europa-Perspektiven von RB Leipzig.

20 BULLEVARD Wie viele Liter Champagner passen in den Henkelpott? Oder wer traf bereits nach 10,3 Sekunden? Zahlen und Fakten rund um die Königsklasse. 30 WUNDER VON MAILAND Ralf Rangnick über sein bislang größtes Champions-League-Spiel, das er als Schalke-Trainer sensationell mit 5:2 bei Inter Mailand gewann. 34 DIE EUROBULLEN 24 Spieler, 5 Trainer, 1 Team: Mit dieser Mannschaft gehen die Roten Bullen in ihre erste Europapokal-Saison. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

68 UNSERE GEGNER IN GRUPPE G Ein französischer Halbfinalist der Vorsaison, ein zweifacher KönigsklassenChampion aus Portugal und der amtierende Meister aus der Türkei. 82 STAR-CHECK Abschlussstarke Angreifer und abgezockte Abräumer. 84 ALLE GRUPPEN UND TERMINE Neben unserer Gruppe G messen sich 28 weitere europäische Top-Vereine in sieben Gruppen.

108 ABENTEUER YOUTH LEAGUE Unsere U19 spielt diese Saison erstmals auf europäischem Parkett. Wir stellen den Modus der Youth League vor, sprechen mit Trainer Robert Klauß und Kapitän Kilian Senkbeil. 117 IM KLUB Der erste internationale offizielle Fanclub, ein erschlankter RBL-Anhänger und unser erster eSportler. 130 GÄNSEHAUT IN 3 SPRACHEN Die legendäre Hymne der Champions League in voller Pracht.

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Foto: motivio/Florian Eisele

Heimat in der Heldenstadt. In der Red Bull Arena startet unsere „Expedition ­Europa“ – mit 40.000 Leipziger Fußballfans im Rücken. Vor sieben Jahren verloren ­ sich noch im Schnitt 4.000 Zuschauer in der Schüssel, die heute zu unserer Festung ­geworden ist. Und zu einem passenden Ort für rauschende Europapokal-Abende. Die passende Botschaft hatten unsere Fans schon in der Vorsaison gegen den FC Bayern.


Foto: Emrah Oprukcu/NurPhoto via Getty Images

Europacup-Ekstase. Unsere erste Europacup-Reise wird gleich in mehrerlei Hinsicht ein Härtetest. Denn neben der sportlichen Herausforderung gegen Beşiktaş muss sich unser Team am 26. September auch der aufgeladenen und euphorischen Atmosphäre im 41.903 Zuschauer fassenden Vodafone Park stellen.


Foto: Miguel Riopa/EuroFootball/Getty Images

Bullen im Drachen. Die größte Arena erwartet uns in Porto. 50.033 Fans passen ins Estádio do Dragão, das Drachenstadion. Verschlingen lassen wollen wir uns am 1. November hier allerdings nicht, auch wenn der Enthusiasmus der südeuropäischen Fans für eine unglaubliche Lautstärke sorgen wird.


Foto: Blom UK via Getty Images

Fürstlich in der Königsklasse. Das „Stade Louis II“ ist mit seinen 18.525 Plätzen das kleinste in unserer Champions-League-Gruppe. Es wurde benannt nach dem ­monegassischen Fürsten Louis II. (1870 bis 1949) und liegt direkt an der Côte d’Azur. Am 21. November sind die Roten Bullen im Fürstentum gefordert – und können auf frühlingshaftes Wetter hoffen. Denn in Monaco sind 15 Grad im November keine Seltenheit.


Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Vamos Lipsia. Mit dieser Choreographie begrüßt der Fanblock die Roten Bullen zum Heimauftakt gegen den SC Freiburg am 27. August, der mit 4:1 an uns geht. Eine Einheit auf den Rängen. Eine Einheit auf dem Rasen. Eine Einheit aus Fans und Team. Ihr für uns – wir für euch!


Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Daumen hoch. Zufrieden und fokussiert – unser Trainer Ralph Hasenhüttl weiß, dass eine schwere Saison auf uns ­wartet. Drei Wettbewerbe, viele englische Wochen. Doch er wird erneut die richtige Rezeptur finden, um uns ähnliche Fußball-Leckerbissen zu servieren wie in der vergangenen Spielzeit.


Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag

Gemeinsam ein starkes Bild abgeben. Nach der Generalprobe gegen Stoke City kommen unsere Mannschaft und das Trainerteam geschlossen in Sektor B, um zusammen mit unseren Fans in die Kamera zu lächeln. Also alle die Schals raus und cheeeese!


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ZAHLENSPIELE In 25 Jahren Champions League hat sich einiges angesammelt. Wir können es beziffern.

AUFGESCHNAPPT!

2011 im Sachsenpokal. Als der Pott noch aus Pappe und die große weite Fußball-Welt noch ein entfernter Traum war.

Der Europapokal weckt bei Fußballfans große Gefühle – und große Worte. Bayerns Franck Ribéry nach dem Champions-League-Triumph 2013: „Wir haben

lange gefeiert, bis fünf Uhr oder sechs Uhr. Dann bin ich ins Bett gegangen – und habe mit dem Pokal und meiner Frau ­geschlafen.“ „Wenn Messi hustet, hat Barcelona Grippe“, kommentiert Marcel Reif 2013 beim 4:0 der Bayern im Halbfinale gegen Barça.

„Wir freuen uns, dass wir gegen einen Gegner wie Real in unserem Stadion spielen können – und nicht zu Hause an der PlayStation.“ Der damalige Dortmunder Sven Bender vor der Partie gegen Real Madrid 2012/13

„Auf dem Weg zum Punkt hatte ich kurz meine Eier verloren, aber ich habe sie rechtzeitig wiedergefunden.“ Bastian Schweinsteiger über den entscheidenden Elfmeter im Champions League-Halbfinale 2012 gegen Real Madrid.

„Die Europa-League-Hymne ist nicht so feierlich wie die der Champions League. Das wirkt wie Fahrstuhlgebimmel“, kritisiert Foto: Picture Point/Sven Sonntag

Kommentator Wolff-Christoph Fuss.

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Dortmunds damaliger Coach Jürgen Klopp über das Kopfballtor von Shinji ­Kagawa (1,72 Meter) gegen Karpaty Lwiw 2010: „Am Kopfballpendel haben wir

das mit ihm jedenfalls nicht geübt. So tief kann man das gar nicht einstellen.“ D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Spiele werden im Laufe dieser Champions-League-Saison ausgetragen. 96 in der Gruppenphase, 29 ab dem Achtelfinale bis zum Endspiel.

Sekunden brauchte Roy Makaay am 7. März 2007 für das bislang schnellste je in der Champions League erzielte Tor zum 1:0 im Achtel­ final-Rückspiel ­gegen Real Madrid.

3 16 Treffer erzielte Hans-Jörg Butt in der Königsklasse. Per Elfmeter traf der Torwart für den FC Bayern, Bayer Leverkusen und den Hamburger SV. Der Gegner hieß jeweils Juventus Turin.

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Stunden Handarbeit investierte der Schweizer Goldschmied Jürg Stadelmann die Fertigung des Siegerpokals.

Jahre und 87 Tage alt war Celestine Babayaro, als er 1994 für den RSC Anderlecht auflief. Damit ist der ­Ver­teidiger der bis heute jüngste Champions-League-­ Debütant. Allzu ­lange dauert seine Premiere jedoch nicht: Nach 37 Minuten flog er mit Rot vom Platz.

Euro kostet der offizielle Spielball in dieser ChampionsLeague-Saison. Nicht un­ bedingt ein Schnäppchen.

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2,9

Millionen Einwohner hat die ukrainische Hauptstadt Kiew, Austragungsort des Endspiels 2018. Noch nie zuvor wurde das ­Finale in der Ukraine ausgetragen.

30 Medaillen in Gold erhält die Siegermannschaft – für alle Spieler im Kader und für das Trainerteam.

Tage alt – also über 44 Jahre – war Marco Ballotta, als er für Lazio Rom in der Saison 2007/08 gegen Real Madrid im Kasten stand. Damit ist er der älteste Spieler, der je in der Champions League auflief. Lazio verlor mit 1:3, doch der „Oldie-Rekord“ war Ballotta sicher.

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BALLGEFLÜSTER

Europapokal = viele englische Wochen. Wenn ihr doch mal was anderes sehen wollt außer Fußball, haben wir ein paar Tipps für euch. 28. JAHRESTAG DER FRIEDLICHEN REVOLUTION

Die Erinnerung an die dramatischen Ereignisse im Herbst 1989 halten die Leipziger auf viel­ fältige Weise lebendig – ganz besonders am 9. Oktober. Dieser Tag gilt als Schlüsseldatum des Zusammenbruchs der DDR. Höhepunkte der Veranstaltungsreihe sind das Friedensgebet, die Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche sowie das Lichtfest auf dem Augustusplatz. ­Internationale Künstler gestalten dazu Bereiche des Innenstadt-Rings mit Videos und Musik. Zudem formen Besucher aus brennenden Kerzen wieder eine große 89. www.lichtfest.leipziger-freiheit.de

LEIPZIGER OPERNBALL Am 4. November öffnen sich die Pforten des Leipziger Opernhauses für eine strahlende ­Ballnacht. Die rund 2.000 Besucher aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport erwartet das Motto „Moskauer Nächte“ in der Oper am Augustusplatz. Die Gäste dürfen sich auf ein hoch­ klassiges künstlerisches Programm.

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#HASHTAG Achtung, Verwechslungsgefahr bei unseren Neuzugängen!

#PK22 Exquisiter Sessel des dänischen Designers Poul Kjaerholm. Preis pro Stück: ab 3.000 Euro.

#IK6 Ein Drucksprüher,

#YM28 Ein Schlüsselrohling, der im Regelfall für Autoschlüssel genutzt wird.

#B17 Die Boeing B-17 war ein US-Bomber. Produziert und geflogen wurde er in den 1940er Jahren.

#KL27 Die Durch-

#JKA29 Japans

geeignet für die Reinigung von Großküchen, Sanitäranlagen, Schwimmbädern.

www.leipziger-opernball.com

WELTHUNDEAUSSTELLUNG Mit der „World Dog Show“ kommt eine der weltweit größten Hundeausstellungen vom 9. bis 11. November nach Leipzig. Innerhalb des Weltverbandes Fédération Cynologique ­Internationale (FCI) ist sie die wichtigste Ver­ anstaltung für Rassehunde. Erwartet werden bis zu 25.000 Hunde aus rund 40 Ländern. Ein umfangreiches Rahmen- und Showprogramm sorgt für Spannung und gute Unterhaltung. www.wds2017.de

Fotos: PR

CASPER-KONZERT

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Einfach nur Hip-Hop? Das wäre zu einfach für Casper. Der als Benjamin Griffey geborene Künstler probiert sich stets neu aus, sang früher bei Punk- und Hardcore-Bands, setzt heute auf emotionale Texte. Im Herbst geht er mit seinem neuen Album auf große Deutschland-Reise. Am 21. November macht er mit seiner „Lang lebe der Tod“-Tour Station in der Arena Leipzig.

schnittstemperatur in Kuala Lumpur liegt im Dezember bei 27 Grad Celsius.

Karate Association (kurz: „JKA“) ist weltweit in mehr als 29 Ländern vertreten.

www.casperxo.com

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www.volkswagen.de/polo

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MARVIN COMPPER RÜCKENNUMMER: 33 ALTER: 32 JAHRE GRÖSSE: 185 cm GEWICHT: 80 kg SCHUHGRÖSSE: 44

86.430

EINWOHNER HAT SEINE HEIMATSTADT TÜBINGEN.

MINUTEN ABSOLVIERTE ER 2016/17.

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STATION HATTE ER IM AUSLAND (AC FLORENZ).

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STAFFELN SEINER LIEBLINGSSERIE „GAME OF THRONES“-GIBT ES BISHER.

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WECHSELTE MARVIN NACH LEIPZIG.

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IST SEIN GESAMTWERT BEI „FIFA 17“.

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STUNDEN PRO WOCHE VERBRINGT ER AM COTTAWEG.

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JAHRE ALT WAR ER BEIM BUNDESLIGA-DEBÜT.

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UNTERSCHIED­ LICHE ­SPRACHEN SPRICHT ER.

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Steht Ihnen auch vorn zur Seite.

SO HOCH IST SEIN HANDICAP IM GOLF.

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MINUTEN SPIELTE ER BEI SEINEM EINZIGEN LÄNDERSPIEL 2008. STAATSBÜRGERSCHAFTEN STEHEN IN SEINEM PASS (DEUTSCH, FRANZÖSISCH).

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JAHRE SPIELTE ER IN HOFFEN­ HEIM, DREI DAVON UNTER COACH RALF RANGNICK.

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SPIELE ABSOLVIERTE ER IN DER EUROPA LEAGUE.

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AUFSTIEGE GELANGEN IHM IN DIE BUNDESLIGA.

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MAL IST ER IN SEINEM LEBEN UMGEZOGEN. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Der neue Polo mit serienmäßigem „Front Assist“. Foto: Boris Streubel/Bundesliga

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Beim vorausschauenden Fahren bekommen Sie im neuen Polo tatkräftige Hilfe. Das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ inklusive City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung kann Sie bei potenziellen Auffahrsituationen und querenden Fußgängern warnen – und unterstützt Sie in kritischen Fällen beim Bremsen.¹⁾

Wir bringen die Zukunft in Serie. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

1) Im Rahmen der Grenzen des Systems. Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis.

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EINTAGSFLIEGEN

RB Leipzig bestreitet seine erste Saison in der Champions League – hoffentlich nicht die letzte. Wir haben uns umgeschaut, welche Klubs es erst einmal auf die große Bühne geschafft haben. DEBRECENI VSC (2009/10)

FC ASTANA (2015/16)

Die zweitgrößte ungarische Stadt Debrecen ist bekannt für schmackhafte Würste („Debre­ ziner“) – weniger für internationalen Spitzen­ fußball. Der größte Europapokal-Erfolg gelang 2009/10. Nach drei erfolgreichen Quali-Runden gegen Kalmar FF (Schweden), den FC Tallinn (Estland) und Lewski Sofia (Bulgarien) schaffte man den Sprung in die Champions-­LeagueGruppenphase. Gegen die Spitzenteams aus Florenz, Liverpool und Lyon war Debreceni chancenlos und schied ohne einen Punkt aus (mit ­einem Torverhältnis von 5:19).

Die kasachische Stadt Astana ist Radsport-Fans ein Begriff. Das Astana Pro Team fährt seit Jahren in der Weltspitze mit und wird von Alexander Winokurow, einst Edelhelfer von Jan Ullrich und Olympiasieger von 2012, gemanagt. Der FC Astana steht dagegen selten im Rampenlicht – wie 2015/16. Nach Quali-Siegen über Maribor, Helsinki und Apoel Nikosia qualifizierten sich die Kasachsen erstmals für die Gruppenphase. Dort reichte es ­zumindest für vier Unentschieden, darunter ein 0:0 gegen den späteren Finalisten Atlético Madrid.

FC UNIREA URZICENI (2009/10) Der FC Unirea Urziceni war ein rumänischer Fußballverein aus der Stadt Urziceni. Korrekt: war. 2011 wurde er nämlich aufgelöst. Zwei Jahre zuvor qualifizierte man sich dank des Meistertitels direkt für die Gruppenphase der Champions League. Die Rumänen siegten daheim gegen den FC Sevilla und auswärts bei den Glasgow Rangers; nur ein Punkt fehlte zum Achtelfinal-Einzug.

FK ROSTOW (2016/17) Als der FC Bayern im November 2016 beim FK Rostow gastierte, wollte der deutsche Rekordmeister den Sieg in der Vorrunden-Gruppe D klarmachen. Doch trotz 1:0-Führung unterlagen die Münchner mit 2:3 – und verpassten am Ende Platz 1. Dagegen feierte der russische Klub den größten Tag der Vereins­ geschichte. Das 3:2 gegen die Bayern blieb zwar der einzige Sieg, war dafür aber ganz besonders.

KOPFKICK

PARIS Adot (CD Mirandés, 3. Liga Spanien)

GETRÄNKEHALTER FÜRS SOFA An einem spannenden Champions-LeagueAbend darf ein kühles Bier nicht fehlen, am besten von unserem Partner „Ur-Krostitzer“. Um das Bier nicht zu verschütten und hartnäckigen Geruch oder Flecken zu vermeiden, sollte man den praktischen CouchCoaster-Getränkehalter nutzen. Einfach an die Lehne der Couch klemmen und unbeschwert mitjubeln.

Salvatore MONACO (AC Perugia, 2. Liga Italien)

1. FC EUROPA Darren LYON (Hamilton Academical, 1. Liga Schottland) MILAN Badelj (AC Florenz)

Robin EINDHOVEN (Koninklijke HFC, 3. Liga Niederlande)

Salvatore BARCA (AD Valdinievole, 4. Liga Italien)

Enner VALENCIA (Tigres UANL, 1. Liga Mexiko)

Johannes MÜNCHEN (SV Eintracht Trier, 5. Liga)

PEARL-FUSSBALL-FERNBEDIENUNG Diese Universal-Fern­ bedienung sieht aus wie ein echter Fußball und ist rundum gepolstert. Sie beherrscht die wichtigsten Funktionen wie An- und Umschalten oder die Lautstärkeregelung. Und falls man das Gerät einmal aus Frust über verpatzte Torchancen durch den Raum wirft – keine Sorge, auch das hält es aus.

LONDON Woodberry (New England Revolution)

Alessandro FLORENZI (AS Rom)

José MADRID (Delfín SC, 1. Liga Ecuador)

SPRECHENDER KLOPAPIERHALTER Unappetitlich oder ­unschlagbar witzig? Der sprechende Klopapierhalter gibt wieder, was Sie zuvor aufgenommen haben, sobald jemand nach den Blättern greift. Die Aufnahme darf insgesamt bis zu acht Sekunden lang sein. Für „Tor! Tor! Tor!“ und „Volltreffer!“ ist also mehr als genug Platz.

ERSATZBANK: Berkant ISTANBUL (Bergama Belediyespor, 4. Liga Türkei)

Aiman NAPOLI (AC Renate, 3. Liga Italien)

MANU Trigueros (FC Villarreal)

ALS UNSERE JUNGS NOCH VON DER CHAMPIONS LEAGUE TRÄUMTEN …

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Fotos: privat

• 73,5 ZENTIMETER groß • 7,5 KILOGRAMM schwer • besteht aus 925/1000 STERLING-SILBER • Preis: rund 6.800 EURO • Real Madrid ist 12 MAL und somit am häufigsten als Sieger eingraviert. • In den Pott passen 15 LITER – im Regelfall Champagner. • Der aktuelle Pokal ist der 6. IN DIESEM DESIGN und wurde 2006 geschaffen. • Das Design stammt vom Schweizer JÜRG STADELMANN, produziert wird der Pokal in der Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld IN BREMEN. • Bis 2008 durfte jeder Klub, der den Pokal 3-mal in Folge oder insgesamt 5-mal holte, das Original behalten. Seit 2008/09 erhält der Siege eine KOPIE, das Original bleibt bei der UEFA.

Fotos: David Flores, PR

FAKTEN ZUM POTT

MARVIN COMPPER

MARCEL SABITZER

YUSSUF POULSEN

MARCEL HALSTENBERG (re.)

PÉTER GULÁCSI

STEFAN ILSANKER (li.)

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POTT-GESCHICHTEN

Wenn Fußballteams einen Titel gewinnen, können die Feierlichkeiten manchmal etwas ausufern. Mit spürbaren Folgen für die jeweilige Trophäe. POKAL-KLAU AM ­BALLERMANN

Nach einer perfekten Saison waren die Sportfreunde Dorfmerkingen, unser Gegner in der 1. DFB-Pokal-Runde, in Party­laune. Landesliga-Meister, Aufstieg in die Verbandsliga, zudem der Sieg im Verbandspokal: Diese Erfolge feierten die Spieler im Sommer standesgemäß auf Mallorca am Ballermann. Mit im Gepäck: die 15.000 Euro teure Trophäe. Doch plötzlich war sie verschwunden, angeblich geklaut im legendären „Bierkönig“. Wenig später stellte sich heraus: Ein Amateur-Handballer aus Augsburg hatte den Pokal stibitzt und mit ihm die Nacht verbracht.

GEFEUERT NACH FOTOTERMIN

Nach dem Gewinn der Champions League 2012 wollte der

FC Chelsea seinen Mitarbeitern ermöglichen, Fotos mit dem Pokal zu schießen. Dumm nur: Als sie sich mit dem Henkelpott ablichten ließen, beschädigten ausgerechnet drei Sicherheitskräfte des Klubs den Pokal. Einer der beiden markanten Henkel war verbogen. Die drei Mitarbeiter versuchten das Missgeschick zu vertuschen und stellten den Pott einfach zurück in die Vitrine. Einem Kollegen fiel der Schaden allerdings auf, und er informierte die Klubbosse. Die Trophäe wurde daraufhin repariert, die drei Sicherheitskräfte entlassen.

AUS DEM BUS GEFALLEN I 18 Jahre lange musste Real Madrid warten, bis die König­ lichen 2011 wieder den spanischen Pokal – die Copa del Rey – gewannen. Nicht verwunderlich also, dass die Spieler

nach ihrer Ankunft in Madrid von tausenden begeisterten Fans empfangen wurden. Auf einem Bus mit offenem Dach fuhr die Mannschaft durch die Stadt. Während die Real-Stars die Trophäe abwechselnd in den Nachthimmel reckten, geschah das große Missgeschick: Sergio Ramos ließ den Pokal fallen! Der Pott wurde vom Bus überrollt, zerbrach in mehrere Teile, so dass ein neuer Pokal angefertigt werden musste.

AUS DEM BUS GEFALLEN II Auch Rudi Assauer ramponierte am 11. Mai 2002 eine Trophäe. Der damalige Schalke-Manager ließ den DFB-Pokal ebenfalls vom Bus auf die Straße fallen, so dass sogar die Edelsteine aus dem goldenen Kelch brachen und das gute Stück völlig verbogen war. Die Kosten für die Restaurierung betrugen am Ende 34.000 Euro.

HELDENSTADT WIR HABEN JA SCHON EINIGE NETTE NEUERFINDUNGEN UNSERES LOGOS GESEHEN. Die Version, die einige Straßenverkäufer während des Emirates Cup in London anboten, war dann aber doch überraschend.

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Fotos: G. Homes, RBL

In Leipzig war schon lange klar, dass hier einige Namen ein Stück Fußballgeschichte schreiben werden, so dass man aus Effizienzgründen vorausschauend Straßen nach unseren Kickern benannt hat. Einige weitere ­haben wir schon mal etwas angepasst.

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Wunder von Mailand RALF RANGNICK ÜBER DAS GRÖSSTE CHAMPIONS-LEAGUE-SPIEL ­SEINER KARRIERE, DAS ER 5:2 IM GIUSEPPE-MEAZZA-STADION GEWANN.

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ls Trainer des FC Schalke 04 nahm Ralf Rangnick in den ­Saisonen 2005/06 sowie 2010/11 an der Königsklasse teil. Ein legendäres Spiel wird unserem Sportdirektor wohl ewig in ­Erinnerung bleiben. Und nicht nur ihm. 5:2 triumphierten die ­Königsblauen 2011 bei Titelverteidiger Inter Mailand.

Foto: motivio/Florian Eisele

32-mal europäisch: Als ­Trainer absolvierte Rangnick 10 Partien in der Königsklasse, 18 in der Europa League und im UEFA-Cup, 4 im UI Cup.

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Als Diego Milito zum 2:1 für Inter traf, dachten alle, dass das Spiel nun seinen erwarteten Verlauf nimmt. Doch Edú hat noch vor der Pause das 2:2 erzielt. Nach dem Wechsel lief es dann perfekt. Nach Raúls 3:2 war Mailand angeknockt. Inters Eigentor und Edús zweiter Treffer haben alles klargemacht. Uns war aber schon bewusst, dass uns der Gegner liegen könnte, denn wir hatten Inter im Vorfeld genau ­beobachtet. Dass es dann so läuft, damit konnte keiner rechnen. Wir waren gnadenlos effizient. Inter hat uns viele Räume gegeben, die wir dann auch nutzen konnten. Raúl ist in diesem Spiel so viel gelaufen wie noch nie in seiner Karriere. Das war herausragend. DIE DREI „AMATEUR-PROFIS“: Sarpei, Baumjohann und Edú waren sicherlich die größten Überraschungen, weil sie zwei Wochen zuvor – als Felix Magath noch Trainer war – bei den Amateuren hatten spielen müssen. Edú hat gegen Inter das Spiel seines Lebens gemacht. DER GÄNSEHAUT-MOMENT: Als ich nach dem 5:2 durch Edú einen Blick auf die Anzeigetafel geworfen habe, war das unfassbar, und ich habe mich gefragt: „Stimmt das jetzt wirklich, was da steht?“ Es stimmte. Vom Ergebnis gehört das Spiel zu meinen Top-drei. Die Fans, die mit in Mailand waren, werden auch noch in dreißig Jahren daran denken. Es war außergewöhnlich. Damit hatte keiner gerechnet, alle dachten, dass wir ausscheiden. Das Stadion, die Stimmung, meine beiden Söhne waren dabei – ein traumhafter Abend. DAS RÜCKSPIEL: Das Schöne war, dass wir auch das Rückspiel mit 2:1 gewonnen haben. Inter hatte ja angekündigt, das Duell noch drehen zu wollen. Was wir im zweiten Vergleich gezeigt haben, war dann richtig souverän. Wir waren zu keiner Zeit gefährdet.

DIE VERRÜCKTE STARTELF: Das Spiel in Mailand war grandios – vor allem, wenn man bedenkt, mit welcher Elf wir damals gespielt haben. Am Morgen stand fest, dass auch noch Christoph Metzelder wegen eines Nasenbeinbruchs ausfallen würde. Hinten sind wir dann mit Joel Matip und Benedikt Höwedes gestartet. Hans Sarpei war linker Außenverteidiger und musste gegen Samuel Eto’o spielen. José Manuel Jurado und Kyriakos Papadopoulos haben auf der ­Doppelsechs agiert. „Papa“ hat ein Riesen-Spiel gemacht, hatte eine überragende Passquote und fast jeden Zweikampf gewonnen. Jefferson Farfán und Alexander Baumjohann haben die offensiven Außen besetzt, vorn haben wir mit Raúl und Edú begonnen. Wir hatten nicht viele Alternativen. Nicolas Plestan und Junmin Hao saßen auf der Bank. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich die beiden mal im Kader hatte – das fällt mir erst jetzt wieder ein (lacht). Die Mannschaft hat sich quasi selbst aufgestellt. DER SPIELVERLAUF: Das Spiel ging nicht wirklich gut los, denn schon nach einer ­Minute lagen wir durch Dejan Stankovićs Weitschuss von der Mittellinie mit 0:1 hinten. Doch Joel Matip hat nach einer Ecke schnell zum 1:1 ausgeglichen.

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Inter Mailand   2:5 (2:2)    5. April 2011, 20.45 Uhr Giuseppe-Meazza-Stadion

Schalke 04

Inter Mailand Cesar – Maicon, Ranocchia, Chivu, Zanetti – ­Motta (76. Nagatomo) – Stanković (24. Kharja, 63. Córdoba), Cambiasso – Sneijder – Milito, Eto’o FC Schalke 04 Neuer – Uchida, Höwedes, J. Matip, Sarpei – Papadopoulos, Jurado (83. Draxler) – Farfán, Baumjohann (76. Schmitz) – Raúl (87. Karimi), Edú Tore 1:0 Stankovic (1.), 1:1 Matip (17.), 2:1 Milito (33.), 2:2 Edú (40.), 2:3 Raúl (53.), 2:4 Ranocchia (57., Eigentor), 2:5 Edú (75.)

Freund‘ und Leid: Während die Schalker im Kollektiv feiern, ist bei den Inter-Stars Schockstarre angesagt.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images, motivio/Florian Eisele, GEPA pictures (2)

Hände zum Himmel: Ralf Rangnick bejubelt den Triumph bei Inter Mailand, einen von vier Siegen, die er als Schalke-Trainer in der Champions League erlebte.

STATISTIK

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

33


03 2 0 1 7

UNSER TEAM

03

UNSER TEAM

2 0 1 7

TOR (bei RBL seit Juli 2012) 03.12.1980 (SUI) 197 cm 95 kg

EU RO BULLEN

1

FABIO COLTORTI

TOR (bei RBL seit Juli 2017) 02.04.1998 (SUI) 191 cm 74 kg

22

25 SPIELER. 5 TRAINER. 1 TEAM. MIT DIESER MANNSCHAFT GEHEN DIE ROTEN BULLEN IN IHRE ERSTE EUROPAPOKAL-­ SAISON.

PHILIPP KÖHN

TOR (bei RBL seit Juli 2017)

Fotos: Rasmus Kaessmann

06.06.1994 (SUI)

34

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

28

190 cm 90 kg

YVON MVOGO

35


03

UNSER TEAM

2 0 1 7

32

TOR (bei RBL seit Juli 2015)

2 0 1 7

ABWEHR (bei RBL seit Januar 2017)

06.05.1990 (HUN)

PÉTER GULÁCSI

27.10.1998 (FRA)

192 cm 86 kg

185 cm 83 kg

5

ABWEHR (bei RBL seit August 2016) 14.05.1995 (BRA)

DAYOT UPAMECANO

186 cm 76 kg

3

03

UNSER TEAM

BERNARDO

ABWEHR (bei RBL seit Juli 2017) 25.05.1999 (FRA) 193 cm 93 kg

ABWEHR (bei RBL seit Juli 2015)

186 cm 83 kg

WILLI ORBAN

36

4

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: Rasmus Kaessmann

03.11.1992 (GER)

IBRAHIMA KONATÉ

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

6 37


03

KoMm iN

UNSER TEAM

2 0 1 7

UNSER TEAM

03 2 0 1 7

ABWEHR (bei RBL seit August 2014) 03.06.1996 (GER) 189 cm 83 kg

16

e L e I p S n N i GeW

LUKAS KLOSTERMANN

BeGrüsSuNgSpAkEt

GeBuRtStAgS WeIhNaChTs–PsOwIe o St t T a B a R % 0 1 T f A h R e U a D

Le u H c S Ll a B s S Fu Lb R Ie d f aU

E r ä r O Mp

Te

n

E n O i T k A t RaBaT

PeRsönLiChEr

BuLlIs BaNdE-AuSwEiS

ViElE tOlLe

AkTiOnEn,

AuSfLügE

ABWEHR (bei RBL seit Juli 2016) 17.11.1994 (GER) 182 cm 75 kg

20

BaeHIrtER: kaOsGTeNlOs

0–6J

€ 0 ,0 5 2 : E r H a J 4 7–1

Fotos: Rasmus Kaessmann

BENNO SCHMITZ

uNd EvEnTs

38

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

MeHr InFoS uNtEr wWw.dIeRoTeNbUlLeN.cOm 39 oDeR iM ReD BuLl ShOp aM NeUmArKt


03

UNSER TEAM

2 0 1 7

03

UNSER TEAM

2 0 1 7

ABWEHR (bei RBL seit August 2015) 27.09.1991 (GER)

MITTELFELD (bei RBL seit Juli 2016)

187 cm 82 kg

10.02.1995 (GIN) 172 cm 64 kg

MARCEL HALSTENBERG

23 MARVIN COMPPER

33

NABY KEÏTA

8

ABWEHR (bei RBL seit August 2014) 14.06.1985 (GER) 185 cm 80 kg

MITTELFELD (bei RBL seit Juli 2015)

7

18.05.1989 (AUT) 189 cm 86 kg

MARCEL SABITZER

17.03.1994 (GER) 177 cm 77 kg

40

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

13

Fotos: Rasmus Kaessmann

MITTELFELD (bei RBL seit Juli 2015)

STEFAN ILSANKER

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

41


03 2 0 1 7

UNSER TEAM

03

UNSER TEAM

2 0 1 7

MITTELFELD (bei RBL seit Juli 2012) 16.09.1988 (GER)

24

171 cm 68 kg

DOMINIK KAISER

F RO M

125 €

MITTELFELD (bei RBL seit Juli 2017) 27.05.1997 (AUT) 180 cm 72 kg

Am Wiesenhang 1 · 6100 Mösern/Seefeld · Tirol info@nidum-hotel.com · www.nidum-hotel.com

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Official Camp Hotel 2017. Proud to be selected by RB Leipzig.

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Fotos: Rasmus Kaessmann

CREATED FOR A NEW GENERATION OF TRAVELLERS

KONRAD LAIMER

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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UNSER TEAM

2 0 1 7

03

UNSER TEAM

10

2 0 1 7

ANGRIFF (bei RBL seit Juli 2016)

EMIL FORSBERG

06.03.1996 (GER) 180 cm 75 kg

ANGRIFF (bei RBL seit Januar 2015) 23.10.1991 (SWE) 179 cm 74 kg

11

MITTELFELD (bei RBL seit Januar 2014) 21.11.1991 (GER)

TIMO WERNER

170 cm 68 kg

33

DIEGO DEMME

17

ANGRIFF (bei RBL seit Juli 2013) 15.06.1994 (DEN)

BRUMA

193 cm 82 kg

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9

Fotos: Rasmus Kaessmann

ANGRIFF (bei RBL seit Juli 2017)

YUSSUF POULSEN

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

24.10.1994 (POR) 173 cm 70 kg

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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UNSER TEAM

BULLI (bei RBL seit Juli 2011)

16.06.1997 (FRA) 177 cm 69 kg

JEAN-KÉVIN AUGUSTIN

CHEFTRAINER

ZSOLT LŐW (bei RBL seit Juli 2015)

ZL

ANGRIFF (bei RBL seit Januar 2014) 09.04.1995 (GER)

CO-TRAINER

NICKLAS DIETRICH (bei RBL seit Juli 2015)

170 cm 65 kg

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RH

MASKOTTCHEN

29

Fotos: Rasmus Kaessmann

38 D I E R OT E N B U L L E N .C O M

ATHLETIKTRAINER D I E R OT E N B U L L E N .C O M

2 0 1 7

RALPH HASENHÜTTL (bei RBL seit Juli 2016)

09

ANGRIFF (bei RBL seit Juli 2017)

FEDERICO PALACIOS

03

UNSER TEAM

ND

FREDERIK GÖSSLING (bei RBL seit Juli 2014)

FG

TORWARTTRAINER

KAI KRAFT (bei RBL seit Juli 2014)

ATHLETIKTRAINER

KK

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SP IE LF ÜH RE R

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I N T E RV I E W

I N T E RV I E W

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DER DIE BINDE T R ÄGT Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

INGO HERTZSCH. TIM SEBASTIAN. DANIEL FRAHN. DOMINIK KAISER. UND NUN WILLI ORBAN. UNSER ABWEHRCHEF IST SEIT DIESER SPIELZEIT NEUER KAPITÄN DER ROTEN BULLEN – UND MIT 24 JAHREN DER JÜNGSTE SPIELFÜHRER DER BUNDESLIGA. EIN INTERVIEW ÜBER STILLE POST AUF DEM PLATZ UND DIE RBL-BINDEN-TRADITION.

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SP IE LF ÜH RE R

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I N T E RV I E W

I N T E RV I E W

W

illi, Glückwunsch zum Kapitänsamt! Bist du ein Typ, der schon immer gern Verantwortung übernommen hat? In gewisser Weise schon. Das ist auch eine ­Sache der Erziehung. Ich stehe für Werte wie Respekt und Gerechtigkeit ein – egal in welchem Bereich. Schon in der Schule war ich ab und zu Klassensprecher. Ich mache meinen Mund auf und vertrete meine Meinung. Wer hat bei der Vermittlung dieser Einstellung die wichtigste Rolle gespielt? Meine Mutter. Sie hat mir das nötige Gerüst mitgegeben: dass man sich bedankt, demütig bleibt und Respekt vor seinem Gegenüber hat. Wann hast du zum ersten Mal die Kapitänsbinde getragen? Irgendwann im Nachwuchs. Wann genau, müsste ich mal bei meinem damaligen Trainer oder meiner Mutter nachfragen. Vielleicht kann sie es im Familienalbum herausfinden. Kannst du dich auf Anhieb an dein erstes Profispiel als Kapitän erinnern? Nein, wann war das?

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

Am 12. August 2013, als du in der 2. Liga mit dem 1. FC Kaiserslautern bei Greuther Fürth angetreten bist. Stimmt! Es gab damals keinen festen K ­ apitän. Stattdessen haben sich die Spieler aus dem Mannschaftsrat abgewechselt. An jedem ­Wochenende war ein anderer von uns dran. Das war eine außergewöhnliche Regelung, für die sich Trainer Franco Foda entschieden hatte.

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D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Musstest du dich erkundigen, w ­ elche ­Aufgaben als Kapitän auf dich ­zu­kommen? Überhaupt nicht. Weil ich in der Jugend schon oft Kapitän gewesen bin, war das kein großer Unterschied. Im Endeffekt war es ein ganz normales Spiel für mich, sonst hätte ich mich daran erinnert (lacht). Es war aber ein gutes Gefühl, dass der Trainer gesagt hat: „Der Junge kann mit 20 schon damit umgehen und die Aufgabe übernehmen.“

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In der Winterpause 2014/15 bist du dann fester FCKKapitän geworden! Der bisherige Kapitän Srdjan Lakic war im Winter nach Paderborn in die 1. Liga gewechselt. Kosta Runjaic, der seit September 2013 Trainer war, entschied, dass ich das Amt übernehmen soll. Das war ein großer Vertrauensvorschuss, den mir der neue Coach gegeben hat. Und weißt du, wann dein erstes Spiel als RBL-Kapitän war? Nein, auch da brauche ich Hilfe! In der 2. Liga am 13. März 2016, beim 2:1-Sieg gegen 1860 München. Da habe ich also gleich mal einen Sieg vorgelegt und mich für weitere Aufgaben empfohlen (lacht). Nun hast du das Amt von Dominik Kaiser fest über­ nommen und bist mit 24 Jahren der jüngste Kapitän der gesamten Bundesliga. Bist du stolz darauf? Ich freue mich, dass mich die Teamkollegen in den Mannschaftsrat gewählt haben und mir Ralph Hasenhüttl das Vertrauen schenkt, das Kapitänsamt auszuführen. Aber ich hänge das nicht zu hoch. Entscheidend ist, dass ich meine Leistung auf dem Platz bringe. Dabei habe ich durch meine zentrale Position einen Vorteil. Welcher ist das? Als Innenverteidiger bin ich zwangsläufig ein Spieler, der viel kommunizieren muss und schaut, dass das Gesamtgebilde funktioniert. Bis auf den eigenen Keeper habe ich jeden Spieler im Blick. Besonders in unserem System ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig abstimmen und wissen, was der andere macht, d ­ amit die Abstände eng bleiben. Allerdings kann das der Kapitän nicht allein regeln, sondern das funktioniert nur im Kollektiv. Nur dann können wir als Team ­synchron agieren. Schaust du dir bei anderen Führungsspielern im Fußball gewisse Dinge ab, zum Beispiel wie sie auftreten oder mit dem Schiedsrichter kommunizieren? Nein, das wäre Show. Ich versuche, ich selbst zu bleiben und die Rolle so zu interpretieren, wie ich es für richtig halte. Ich glaube, mit dieser Marschroute fahre ich gut.

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I N T E RV I E W

Kann man deine Anweisungen in einem vollen Bundesliga-Stadion eigentlich ­verstehen? Ganz unterschiedlich, je nach Spielsituation. Wenn es zur Sache geht und die Zuschauer Lärm machen, wird es schwierig, ganz vorne mit den Stürmern zu kommunizieren. Dann musst du es einem Mittelfeldspieler sagen, der es wiederum an den Stürmer weitergibt. Das läuft ab wie ‚Stille Post‘. Auch beim Trainer. Er spricht meist mit den Jungs, die auf der Seite der Trainerbank spielen, gibt denen dann ­Botschaften für die anderen mit. Welche Aufgaben übernimmt der Kapitän, bevor das Spiel angepfiffen wird? Meistens bilden wir in der Kabine einen Kreis und der Trainer spricht noch ein paar Worte. Im Anschluss gehen wir auf den Rasen, wo ­zunächst die Seitenwahl ansteht. Wie läuft die Wahl ab? Der Schiedsrichter holt einen Coin mit zwei Farben aus der Tasche. Er fragt den Kapitän der Gäste, welche Farbe er gerne hätte – meistens Rot oder Schwarz. Dann wirft der Schiedsrichter den Coin hoch. Wenn du zum Beispiel Rot sagst und Rot oben liegt, darfst du entscheiden, auf welcher Seite du beginnst. Die andere Mannschaft hat Anstoß. Wenn du die Wahl hast, wie entscheidest du? Ich schaue meistens zu Péter Gulácsi. Er gibt mir dann ein Zeichen, welche Seite er lieber haben möchte. Wenn wir uns auf der einen Seite warm gemacht haben, bleiben wir häufig auch dort. Es sei denn, die Sonne stört ihn. Und nach der Seitenwahl? Kurz vor dem Anpfiff kommt die Startelf noch mal zusammen und bildet erneut einen Kreis. Dabei sage ich intuitiv zwei, drei Sätze. Meistens machen wir uns noch mal richtig heiß für die 90 Minuten. Manchmal muss ich aber auch keine großen Worte verlieren, weil ich spüre: Die Jungs sind heiß – lasst uns einfach anfangen.

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Übernimmt der Kapitän auch in der Halbzeitpause das Wort? Nein, da schwingt der Coach das Zepter (lacht). Während der ersten Hälfte macht sich das Trainerteam Gedanken, was man in der Pause ansprechen kann und welche Schalter wir vielleicht umlegen müssen. Aber wir Spieler tauschen uns natürlich auch untereinander aus, was uns aufgefallen ist. Sprichst du als Kapitän regelmäßig mit dem Trainer über Themen, die der Mannschaft wichtig sind? Wir haben keinen wöchentlichen Termin oder Ähnliches. Aber wir sprechen immer wieder kurz über ganz verschiedene Inhalte – häufig auch gemeinsam mit dem Mannschaftsrat und anderen zentralen Spielern. Besonders, wenn viele taktische Dinge im Training auf dem Plan standen, geben wir dem Trainer Feedback: Mit welcher Formation fühlen wir uns wohl? Wo sehen wir vielleicht noch Schwachstellen? Dieser Austausch ist ganz wichtig. Lass uns abschließend noch über die schwarz-rot-goldene Binde sprechen, die ja fast schon eine Legende ist! Auf jeden Fall hat sie schon ein paar Jahre hinter sich. Es ist die historische Binde unseres Vereins. Domme Kaiser hat mir ­erzählt, dass das Ding schon 2009 bei Ingo Hertzsch, dem ersten Kapitän von RB Leipzig, am Arm war. Immer mal wieder werde ich gefragt, weshalb wir so eine „Old-School-Binde“ in den Deutschland-Farben haben. Ich erkläre dann, dass das die kleine Kapitäns-Tradition in unserem Verein ist. Ziehst du dir die Binde selbst über den Arm? Nein. Auf dem Weg von der Kabine zum Spielertunnel streift mir unsere Zeugwartin Claudia Laux die Binde über. Welche Saisonziele gibst du als Kapitän aus? Wir wollen die beste Version von uns selbst werden. Das ist der Anspruch, den wir an uns haben. Eine konkrete Zielsetzung auszugeben, halte ich allerdings für schwierig. Im Vergleich zur vergangenen Saison haben wir andere Voraussetzungen und eine höhere Belastung. Diese neuen Erfahrungen müssen wir erst mal sammeln. Hast du schon eine Ahnung, ob sich für den Kapitän in der Champions League etwas ändert? Ich bin gespannt, wie die Seitenwahlen ablaufen, wenn jeder eine andere Sprache spricht. Ich denke mal, dass jeder so viel Englisch kann, damit man irgendwie zurechtkommt. Aber wer weiß: Inzwischen gibt es im internationalen Fußball ja so viele Schiedsrichter und Tor-Linienrichter. Demnächst kommt bei der Platzwahl vielleicht ein Dolmetscher mit auf den Rasen (lacht).

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Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

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Bruma, Linksaußen

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Konrad Laimer, Mittelfeldspieler

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Ibrahima Konaté, Innenverteidiger

Yvon Mvogo, Torhüter

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Philipp Köhn, Torhüter

Foto: Picture Point/Kerstin Kummer

SPIELFELD 54

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Jean-Kévin Augustin, Stürmer

N EUES SECHS NEUZUGÄNGE VERSTÄRKEN RB LEIPZIG SEIT DIESEM SOMMER. WIR HABEN SIE GETROFFEN. IM HERZEN UNSERER STADT.

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PHILIPP KÖHN DAS SCHWEIZER TOPTALENT

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is zum Sommer 2017 spielte Philipp Köhn beim VfB Stuttgart, lebte im Internat und trainierte meist im Nachwuchs. In Leipzig macht der 19-Jährige nun den nächsten Schritt. Er hat seine erste eigene Wohnung bezogen und gehört fest zum Profikader der Roten Bullen. Wir sprachen mit dem Torhüter über seine Ziele, den Traum von der Nationalmannschaft und eine Gartenparty mit Manuel Neuer. Philipp, du bist Schweizer Junioren-Nationalkeeper, obwohl du in Dinslaken (Nordrhein-Westfalen, Anm.) geboren wurdest, nie in der Schweiz gelebt hast und von der U15 bis zur U18 für die Juniorenteams des DFB aufgelaufen bist. Wie kam es zum „Nationenwechsel“? Meine Mutter ist Schweizerin. Das hat der Schweizer Fußball-Verband vor einigen Jahren bemerkt. Patrick Foletti, der Torwart-Trainer der Schweizer A-Nationalmannschaft, hat dann Kontakt zu mir aufgebaut, was mir sehr imponiert hat. Seit der U19 spiele ich nun für die Schweiz. Mein Ziel ist, irgendwann für das A-Nationalteam aufzulaufen. Hast du auch schon Schweizerdeutsch drauf? Nein, da muss ich passen (lacht). Aber ich fange gerade an, Französisch zu lernen. Das wird mir in der Nationalmannschaft helfen, weil unser neuer Nationaltrainer in der U20 hauptsächlich Französisch spricht. Außerdem haben wir ja auch hier in Leipzig viele Spieler, deren Muttersprache Französisch ist. Das ist für mich also eine doppelte Lern-Motiviation. Mit Yvon Mvogo und Fabio Coltorti haben wir zwei ­weitere Schweizer Torhüter im Kader! Das ist ein witziger Zufall. Besonders mit Fabio habe ich mich schon intensiv ausgetauscht. Er ist ein sehr erfahrener Keeper, der auch einige Länderspiele absolviert hat. Ich kann von Fabio viel lernen. Außerdem habe ich hier noch einige alte Bekannte wiedergetroffen. Wen denn? Timo Werner kenne ich aus Stuttgart. Als er schon bei den VfB-Profis gespielt hatte, durfte ich als Nachwuchs-Keeper ab

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N E UZ U GÄ N G E

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und zu oben mittrainieren. Aus Stuttgart kenne ich auch noch Simeon Unger, den Physiotherapeuten unserer U19. Außerdem habe ich beim VfB zusammen mit Patrick Hasenhüttl gespielt, dem Sohn von unserem Cheftrainer. Was hat Patrick seinem Vater über dich erzählt? Hoffentlich nur Positives (lacht). Wir haben uns super verstan­ den und hin und wieder FIFA an der PlayStation gezockt. Seinen Vater habe ich vergangene Saison kennengelernt, als ich das RBL-Heimspiel gegen Köln besucht habe. Ralph Hasenhüttl hat mich direkt darauf angesprochen, dass ich seinen Sohn aus Stuttgart kenne. Dadurch war die Atmosphäre gleich locker. Vor deiner Zeit beim VfB hast du auch schon in Duisburg und auf Schalke gespielt. Ein beachtlicher „Lebenslauf” für einen 19-Jährigen! Als kleiner Junge war ich noch im Leichtathletik-Verein aktiv, genau wie meine große Schwester. Doch ich habe mich dann bald auf Fußball konzentriert. Mit sieben Jahren bin ich von meinem Heimatklub Dinslaken zum MSV Duisburg gewechselt, mit neun Jahren zu Schalke 04. Als junger Kerl begreift man das gar nicht, was es bedeutet, für so große Klubs zu spielen. Besonders auf Schalke hatte ich die Möglichkeit, viele Leute kennenzulernen, die auf meinem Karriereweg ganz wichtig sind. Zum Beispiel? Allen voran Michael Frank. Er war mein Torwart-Trainer in der Schalker U10; heute ist er mein Berater und prägt meinen Weg. Früher hat er übrigens auch Manuel Neuer im S04-Nachwuchs trainiert. Hast du einen Draht zum deutschen Nationalkeeper, der ja von Schalke zu den Bayern gewechselt war? Manuel Neuer war einmal bei mir im Garten zu Gast. Meine Familie hatte nämlich die Abschiedsfeier für Michael Frank organisiert, als er bei Schalke aufhörte und Berater wurde. An diesem Abend kamen alle Schalker Keeper zu uns nach Hause, darunter auch Manuel. Eine coole Sache. Manuel Neuer gilt als Inbegriff des modernen Tor­ hüters. Ist dein Stil ähnlich? Ja, ich würde mich ebenso als modernen Keeper bezeichnen. Das ist hier in Leipzig auch notwendig. Man muss offensiv mitspielen, immer wachsam sein und natürlich sein Tor sauber halten. Was dieses Kompaktpaket angeht, habe ich eine gute Basis. Mit Torwart-Trainer Frederik Gößling arbeite ich nun hart an den Feinheiten. Was sind deine Ziele in Leipzig? Es ist für mich eine große Sache, das erste Mal fest zum ­P rofiKader zu gehören. Es wäre vermessen, den Anspruch zu haben, sofort zu spielen. Ich will mich hier etablieren und spüre schon jetzt, dass es stetig vorangeht und ich mich jeden Tag weiter­ entwickle. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: motivio/Florian Eisele

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N E UZ U GÄ N G E

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YVON MVOGO DER STÜRMENDE KEEPER

G

eboren in Kamerun, aufgewachsen in der Schweiz, ab sofort bei RB Leipzig: Yvon Mvogo spielte bereits 25 Mal im Europapokal und 115 Mal in der ersten Schweizer Liga. Wir sprachen mit dem Keeper über … … seine Kindheit in Kamerun: Bis ich sechs Jahre alt war, habe ich mit meiner Familie in ­Kamerun gelebt. Schon als kleiner Junge gab es für mich nur Fußball. Mit meinen Kumpels haben wir ständig kleine Duelle ausgetragen: Drei gegen drei, vier gegen vier, immer auf sehr engem Raum ohne Torwart. Entweder haben wir mit kleinen Bällen gekickt, manchmal sogar mit Plastikflaschen. Aber ich bin nicht in Armut aufgewachsen. Meine Familie hatte zum Glück keine finanziellen Probleme. … seinen Positions-Wechsel: Ich wollte immer Stürmer sein, ganz viele Tore schießen. In Kamerun gibt es ja auch großartige Stürmer als Vorbilder, zum Beispiel Samuel Eto’o. Auch ich wollte eine super Nummer 9 werden. Aber nachdem wir in die Schweiz gegangen waren, kam alles anders. Denn als ich mit meinen neuen Kumpels Fußball spielte, wollte sich niemand ins Tor stellen. Jeder sagte zu mir: „Yvon, du bist so groß, du hast so lange Arme – geh ins Tor!“ Ich wollte eigentlich nicht. Aber irgendwann konnte ich mich nicht mehr wehren (lacht).

Foto: Picture Point/Kerstin Kummer

… seinen Torwartstil: Ich bleibe nie auf meiner Linie kleben, sondern ich biete mich als Anspielstation an, agiere als halber Libero. Ich bin ein moderner, offensiver Keeper. Es ist nun ein Vorteil, dass ich früher Stürmer war und gut am Ball bin.

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… seinen Entdecker, den Ex-Dortmunder Stéphane Chapuisat: Als ich 15 Jahre alt war, habe ich an einem Fußballcamp teil­ genommen. Stéphane Chapuisat war als Scout für die Young Boys Bern vor Ort. Eigentlich wollte er Stürmer beobachten, doch plötzlich hat er mich angesprochen. Ich hatte damals ­einige ­A ngebote aus dem Ausland, zum Beispiel vom FC Arsenal. Wenn D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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du als junger Spieler solche Vereinsnamen hörst, dann sagst du nur: Wow, da will ich hin! Doch mit 15 wäre das zu früh gewesen. Ich konnte noch kein Englisch sprechen und hätte vielleicht nur auf der Bank gesessen. Deshalb bin ich innerhalb der Schweiz gewechselt: von meinem Heimatklub Fribourg nach Bern. Wenn ich mit Stéphane heute Kontakt habe, bedanke ich mich immer wieder, weil das damals der richtige Schritt war. … sein bisher größtes Fußball-Erlebnis: Mit den Young Boys haben wir in der Gruppenphase der Europa League 2014 gegen den SSC Neapel gespielt. Jeder dachte, dass wir vier oder fünf Tore kassieren. Doch dann habe ich zwei, drei gute Paraden gezeigt und meinen Kasten sauber gehalten. Am Ende konnten wir den großen Favoriten mit 2:0 bezwingen. Was für ein genialer Abend! Das Stadion war fast ausverkauft – 25.000 Zuschauer, die einen unfassbaren Lärm gemacht haben. … den Sprung aus der Schweiz in die deutsche Bundesliga: Dreieinhalb Jahre lang war ich Stammkeeper in der Schweiz. Jetzt war der richtige Zeitpunkt, den nächsten Schritt zu ­machen. RB Leipzig ist der perfekte Klub, um mich weiter­ zuentwickeln. Ich spüre jeden Tag im Training, dass es einen großen Unterschied zum Fußball in der Schweiz gibt. Die Einheiten sind hier viel, viel intensiver. Zudem wird im taktischen und technischen Bereich noch mehr an den Details gefeilt.   … seine Rolle als Kommunikator: Ich bin ein Typ, der sehr gerne spricht und auf Menschen ­zugeht. Im Trainingslager habe ich mir ein Zimmer mit Jean-Kévin Augustin geteilt; aber ich wäre mit jedem anderen Mitspieler genauso gut ausgekommen. Mein Vorteil ist, dass ich fließend Deutsch, Französisch und Englisch spreche. Deshalb sehe ich mich als Bindeglied innerhalb unseres Teams. … seine Qualitäten als Hausmann: Seitdem ich 17 Jahre alt war, habe ich in Bern alleine gelebt. Deshalb ist es für mich kein Problem, auch in Leipzig einen ­Single-Haushalt zu führen. Ich glaube, ich habe Talent im ­Kochen und Putzen (lacht). Am liebsten bereite ich mir Pasta in verschiedenen Varianten zu. Falls ein Teamkollege mal hungrig sein sollte, kann er gerne vorbeischauen. Bei mir kommt ­immer gute Sportler-Ernährung auf den Tisch. … seinen Glücksbringer: Ich trage ein schwarzes Armband mit einem Kreuz daran. Es verbindet mich mit meiner Mutter, die ein sehr gläubiger Mensch ist. Früher sind wir sonntags immer in den Gottesdienst gegangen. Jeden Tag nehme ich mir Zeit, um zu beten und Gott zu danken. Denn ich weiß, dass ich als Fußballer sehr ­privilegiert bin.

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N E UZ U GÄ N G E

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IBRAHIMA KONATÉ DER NACHWUCHS-RIESE

Wenn Ibrahima diese Anekdote erzählt, glänzen seine Augen. Man spürt deutlich, wie erleichtert der Franzose ist, dass er in seiner neuen Mannschaft gleich Anschluss gefunden hat. Schließlich ist er der jüngste Spieler unseres Profiteams, ­w urde Ende Mai erst 18 Jahre alt. „Natürlich vermisse ich meine ­Familie“, sagt er. „Aber meine Mitspieler haben mich sehr gut aufgefangen.“ Mit seinen Teamkollegen geht er meist zum Italiener essen. ­„Außerdem waren wir schon ein paar Mal beim Kartfahren. Es macht Riesenspaß, sich auf der Rennstrecke zu messen. Meistens düse ich den Jungs vorneweg. Aber Jean-Kévin ist ein hart­ näckiger Konkurrent“, lacht Ibrahima. Für unseren Neuzugang ist es ein Vorteil, „dass ich hier ähnlich junge Leute um mich herum habe, die dieselbe Sprache sprechen. Dadurch fällt es viel leichter, mich zu integrieren.“ Aber auch Deutsch lernt Ibrahima eifrig. Zwar sei es schwierig, die deutschen Vokabeln auf Anhieb zu behalten, „weil sich der Klang doch sehr stark vom Franzö­ sischen unterscheidet. Aber wenn du die Vokabeln oft genug ­wiederholst, dann klappt das schon.“ Als familiäre Unterstützung hat Ibrahima seinen 23 Jahre alten Bruder Sikou an seiner Seite. „Er ist extra aus Frankreich mit umgezogen, um mir zu helfen. Wir wohnen auch zusammen.“ Insgesamt hat Ibrahima sieben Geschwister. Sechs Brüder und eine Schwester. Auch wenn es keiner seiner Brüder zum Profi geschafft hat, „sind sie alle fußballbegeistert. Wenn wir uns daheim treffen, laden wir noch ein paar Freunde ein und spielen fünf gegen fünf in einer Soccerhalle.“

sich durchzusetzen. Egal ob auf den ­Bolzplätzen, wo er mit dem Fußballspielen begann, oder zu Hause. „Ich musste mir alles hart erkämpfen“, sagt er rückblickend. „Wenn wir in der Schule gut waren, gab es von unseren Eltern eine kleine Belohnung. Bei sieben Geschwistern musste man dafür aber schon richtig gut sein.“ Bereits mit 15 Jahren verließ Ibrahima seine ­Heimatstadt und wechselte nach Sochaux, fast 500 Kilometer von Paris entfernt. Beim Zweit­ ligisten FC Sochaux gelang ihm der Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft (17 Einsätze in der U16 und U17, Anm.). Im Januar 2017 feierte er sein Profidebüt im Pokal-Viertelfinale, als sein Team erst im Elfmeterschießen gegen den AS Monaco unterlag. Ibrahima überzeugte – und war in der Rückrunde als Innenverteidiger gesetzt. Auf welchen Spielertyp dürfen sich die RBL-Fans freuen? Mit 1,93 Meter ist er neben Yussuf Poulsen größter Feldspieler unseres Teams und verfügt über eine starke Physis. „Und trotzdem“, betont Ibrahima, „bin ich auch sehr schnell und agil. Ich denke, dass ich mit dem Ball ordentlich umgehen kann und eine gute Spielintelligenz habe. Mein ­Vorbild ist Sergio Ramos von Real.“ Wäre da noch die Sache mit seinem Spitznamen. Eigentlich wird unser Neuzugang „Ibu“ g­ erufen. „Doch dann hat mich Timo Werner plötzlich ­,Ibuprofen‘ getauft, was sich bei den Teamkollegen schnell verbreitet hat“, grinst der 18-Jährige. „Timo musste mir nicht groß erklären, was das bedeutet. In Frankreich gibt es ein Medikament, das so ähnlich heißt.“ Als es darum geht, wer den Kaffee zu diesem Gespräch bezahlt, bietet Ibrahima lachend eine Runde Schnick-Schnack-Schnuck an und zahlt dann doch direkt selbst.

Ibrahimas Heimat ist Paris. In Frankreichs Metropole wurde er geboren; im Nordosten der Stadt wuchs er auf. Früh lernte er,

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chere, Stein, Papier: Jeder Restaurant-Besuch endet mit demselben, witzigen Ritual. Wenn die Bedienung zum Tisch kommt und kassieren will, „spielen wir eine Runde Schnick-Schnack-Schnuck“, berichtet Ibrahima Konaté. „Wer verliert, übernimmt die Rechnung.“ Meist ist unser Neuzugang mit Yvon Mvogo, Dayot Upamecano und Jean-Kévin A ­ ugustin unterwegs. Jeder hat seine Geldbörse dabei, aber nur einer ­bezahlt.

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KONRAD LAIMER DER GARTEN-FUSSBALLER

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npassungsprobleme? Für Konrad Laimer ein Fremdwort! Auf Anhieb hat sich der 20-Jährige, der aus Salzburg gekommen ist, glänzend zurecht- und seinen Platz im Team gefunden. Wir sprachen mit ihm über … … seinen persönlichen „Willkommenshelfer“: Direkt nach meinem Umzug hat mich mein Kumpel Benno Schmitz empfangen. Wir kennen uns aus Salzburg und ­waren sogar schon mal zusammen im Urlaub. Er hat es mir leicht ­gemacht, mich in Leipzig zurechtzufinden. Er hat mir ein paar schöne Ecken und gute Restaurants in der Stadt gezeigt. Auch im Trainingslager haben wir viel Zeit miteinander verbracht und FIFA gezockt. Wir sind ungefähr gleich stark, daher ist jedes Duell mit ihm eine neue Herausforderung. … Rezept-Recherche im Internet: Meine Freundin ist mit nach Leipzig gekommen. Sie beginnt mit einem Fernstudium im Bereich Kommunikation. Wir waren schon zusammen im Zoo, gehen gerne essen, kochen aber auch gern selbst. Wenn wir Hunger auf eine bestimmte Richtung haben, zum Beispiel Chinesisch, suchen wir im Internet ein kreatives, neues Rezept. Oder wir fragen bei meiner Mama nach Ideen.

Foto: Picture Point/Kerstin Kummer

… den Schritt aus Österreich nach Leipzig: Einer der größten Unterschiede ist das Tempo. Hier in Deutschland läuft alles viel schneller ab, was man schon im täglichen Training deutlich spürt. Durch das höhere Tempo wird der Fußball auch körperlich anstrengender. Aber ich bin bereit für diesen Schritt.

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… seine Fußball-Anfänge: Ich bin früher von der Schule nach Hause gedüst, habe schnell die Hausaufgaben erledigt – und dann gab es nur noch Fußball für mich. Mein kleiner Bruder Christoph und meine Cousins ­waren genauso fußballverrückt. Wir haben so lange gekickt, bis es dunkel wurde oder bis die Mama zum Abendessen gerufen hat. Es ist für mich ein Riesentraum, der in Erfüllung ging, dass ich meine große Leidenschaft zum Beruf machen konnte. … das Fußballfeld im eigenen Garten: Wir hatten zwei Bäume im Garten, die so weit auseinander ­standen, dass sie die Rolle der Torpfosten übernommen haben. Als wir etwas älter wurden, haben wir noch ein mittelgroßes Plastik-Tor geschenkt bekommen. Das haben wir gegenüber von den Bäumen aufgestellt. Fertig war das Spielfeld. Dabei hatten wir Glück, dass die Tore günstig standen. Also falls wir mal ­d rübergeschossen haben, waren weder irgendwelche Fenster noch Omas Blumen in direkter Fluglinie (lacht). … seinen Karriereweg: Ab der U16 habe ich für alle Junioren-Nationalteams in Österreich gespielt. Im vergangenen Juni wurde ich dann erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert. Ich will weiter meine Leistung bringen, damit der Nationaltrainer nicht mehr an mir vorbeikommt. … seine Zeit im Bundesheer: Im Januar 2016 bin ich beim Bundesheer (in Deutschland: ­Bundeswehr, Anm.) eingerückt. In Österreich ist das Pflicht. Die ersten vier Wochen waren zäh, als ich die Grundausbildung absolviert habe. Ich musste den normalen Dienst leisten, in der Kaserne schlafen und nebenbei noch ins Fußballtraining gehen. Nach diesen vier Wochen konnte ich aber ins Salzburger Heeres­ sportzentrum wechseln. Dort war die Unterstützung für Leistungssportler überragend. Ich konnte mich selbst organisieren, meinen Trainingsplan abgeben und daheim schlafen. … die Auszeichnung zum besten Spieler in Österreich 2016/17: Ich hatte eine super Saison in Salzburg, habe fast jedes Spiel ­gemacht. Am Ende konnten wir das Double gewinnen. Es hat mich unheimlich stolz gemacht, die Auszeichnung zum besten Spieler zu erhalten und damit Nachfolger von Naby Keita zu werden. Dass zu der Wahl nur Manager und Trainer in Österreich zugelassen waren, hat gezeigt, dass ich bei den Experten nachhaltig auf mich aufmerksam machen konnte.

… seine Spielweise: Ich fühle mich in einer zentralen Mittelfeld-Position am wohlsten – egal ob als Sechser oder Achter. Ich bin ein ehrgeiziger, aggressiver Spieler, der nach vorne und nach hinten alles gibt, von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mein Ziel ist, in allen Bereichen zu überzeugen: läuferisch, kämpferisch. Aber auch mit dem Ball will ich Akzente setzen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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BRUMA DER RONALDO-KUMPEL

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ls Bruma erfuhr, dass RB Leipzig an ihm interessiert ist, fragte er bei einem prominenten Bundesliga-Kenner nach: bei Weltmeister Lukas Podolski. „Er erzählte mir, dass es im Verein sehr gute Strukturen gibt und Leipzig überhaupt eine sehr schöne Stadt ist“, sagt der 22-Jährige. Außerdem habe ihm Podolski von Coach Ralph Hasenhüttl vorgeschwärmt. „Lukas meinte, dass er ein Top-Trainer ist, der mich in meiner Entwicklung weiterbringen kann.“ Bruma und Podolski lernten sich in der vergangenen Saison kennen und schätzen, als sie gemeinsam für Galatasaray Istanbul spielten. „Lukas ist ein großartiger Mensch, dem ich absolut vertraue. Durch seinen Ratschlag war ich schnell überzeugt, dass der Wechsel nach Leipzig für mich der richtige Schritt ist. Und bislang habe ich alles genau so vorgefunden, wie Lukas es mir berichtet hatte.“ Er lebt in einer WG zusammen mit drei Freunden, die ihn nach Deutschland begleitet haben. „Es ist mir wichtig, Menschen um mich herum zu haben, die mich mögen und die ich mag. Das gibt mir Kraft und Energie. Auch meine Familie kommt immer mal wieder zu Besuch“, sagt der Portugiese. Mit seinen Teamkollegen verständigt er sich meist auf Englisch, paukt aber täglich Deutsch. „Am Anfang ist es am wichtigsten, die wesentlichsten Begriffe für den Fußballplatz zu kennen. Zum Beispiel Komm’!, rechts, links und natürlich Tor.“ Kein Wunder, dass sich Bruma ausgerechnet das Wort Tor ­gemerkt hat. Er ist ein torgefährlicher Flügelspieler, der in der vergangenen Saison in der türkischen Süper Lig elfmal ­geknipst hat. Bei der U21-EM im Sommer legte er noch drei weitere Tore nach. Besonders spektakulär: sein Treffer gegen Spanien, als er den Ball volley von der rechten Strafraum­ grenze ver­senkte. Zudem ist der 1,73-Meter-Mann auch technisch stark und ­blitzschnell. Eine weltweite Top-Speed-Liste führt ihn sogar vor Lionel Messi oder Arjen Robben. „Wenn er den Ball hat, ist er im Eins-gegen-Eins kaum aufzuhalten“, sagt Ralph ­Hasenhüttl. „Bruma ist ein toller Offensivspieler, der uns besser macht.“

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BITTE GRAFITTI UND STICKER VOM MASTEN WEGMACHEN: DANKE! ZUMINDEST DAS LOK

Aufgewachsen ist Bruma in Guinea-Bissau an der afrikanischen Westküste. Das Land gehört zu den ärmsten der Welt und hat nur 1,5 Millionen Einwohner. „Ein Teil meiner Familie wohnt immer noch in ­GuineaBissau“, sagt Bruma. „Wenn ich Urlaub habe, bin ich ab und zu dort.“ Als er zwölf Jahre alt war, ­holte ihn sein Onkel nach Portugal. Kaum angekommen, wurde Sporting Lissabon sofort auf ihn aufmerksam. In der renommierten Jugendakademie des Klubs erhielt Bruma einen Platz. „Vor mir sind dort schon Luis Figo, Ricardo Quaresma, Nani oder Cristiano Ronaldo ausgebildet worden.“ Als Bruma 2007 zu Sporting kam, spielte Ronaldo bereits für Manchester United. Dennoch kamen die beiden in Kontakt. „Wir waren schon gemeinsam bei der Nationalmannschaft und haben uns direkt gut verstanden“, sagt Bruma. „Ronaldo ist ein toller Typ. Es ist großartig, so einen Spieler und Menschen an deiner Seite zu wissen.“ Über seinen neuen Arbeitgeber RB Leipzig hätten sie sich noch nicht ausgetauscht. „Aber ich werde ihm bei nächster Gelegenheit nur Positives berichten.“ Nach seiner Zeit bei Sporting wechselte Bruma 2013 zu Galatasaray. Beim türkischen Rekordmeister feierte er mit 18 Jahren sein Debüt in der Champions League und bestritt schon neun Partien in der Königsklasse. 2015 gewann er mit Galatasaray das Double aus Meisterschaft und Pokal. Außerdem sammelte er in der Folgesaison Erfahrungen in Spanien, als er an den Erstligisten Real Sociedad San Sebastián verliehen war. Sein persönliches Highlight: Mit Sociedad gastierte er im Dezember 2015 bei Real Madrid und traf im Stadion Santiago Bernabéu zum zwischenzeitlichen 1:1. „Ein Wahnsinnsgefühl, dort ein Tor zu schießen“, sagt Bruma. Doch auf der Gegenseite schnürte ein gewisser Cristiano Ronaldo einen Doppelpack. Real siegte 3:1. In welchem gegnerischen Stadion möchte Bruma für die Leipziger Bullen am liebsten treffen? „Da möchte ich mich jetzt lieber nicht festlegen. Die Hauptsache ist, dass mir einige Tore gelingen, egal in welchem Stadion.“

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JEAN-KÉVIN AUGUSTIN DER IBRAHIMOVIĆ-SCHÜLER

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ein deutsches Lieblingswort? Jean-Kévin Augustin muss nicht lange überlegen. „Zurück“, sagt der Franzose ­d irekt, „dieses Wort mag ich am liebsten, weil ich den Klang sehr schön finde. Und weil man es bei unserem Spielstil häufig ­benutzt.“ Der 20-Jährige beschreibt sich selbst als „fleißigen Stürmer, der auch gerne mit nach hinten arbeitet. Deshalb passt es ja umso besser, dass mir dieses Wort so gut gefällt.“ Eigentlich verwunderlich, wenn ein Stürmer zunächst über die Defensive spricht. Für Jean-Kévin völlig normal. Von einem Weltklasse-Angreifer habe er dies eingeimpft bekommen. „Bei Paris Saint-Germain habe ich mit Zlatan Ibrahimović zusammengespielt. Er hat mir wichtige Ratschläge gegeben und mir immer wieder klargemacht, dass ich ganz hart arbeiten muss“, sagt der Franzose und unterstreicht: „Nur damit erreicht man irgendwann seine Ziele. Es gehört dazu, mannschaftsdienlich zu sein und auch nach hinten zu laufen. Das hat Zlatan selbst vorgelebt.“

Foto: Picture Point/Kerstin Kummer

Jean-Kévins Arbeitseifer begeisterte auch Ralf Rangnick. Er hatte den Stürmer schon länger im Visier und führte Gespräche mit seinem Berater. Doch dann stellte Augustin seine Qualitäten auf ganz großer Bühne unter Beweis: Bei der U20-WM 2017 im Frühsommer erzielte er vier Treffer in drei Partien. „Danach gab es viele große Klubs, die ihn verpflichten wollten“, sagt unser Sportdirektor. „Deshalb waren wir umso glücklicher, dass es doch mit dem Wechsel geklappt hat. Bei den Verhandlungen haben wir gemerkt, dass er die richtige Mentalität besitzt.“

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Der Weg von Jean-Kévin Augustin, der „meist Jika“ genannt wird, begann in einem Vorort von Paris. Geboren und aufgewachsen ist er in Frankreichs Hauptstadt. „Mein großer Bruder Christophe hat erkannt, dass ich ein bisschen was draufhabe am Ball. Deshalb hat er mich motiviert, in einen Verein zu gehen, obwohl ich das anfangs gar nicht wollte.“ Doch er befolgte den Rat seines Bruders, schloss sich mit sieben Jahren dem FO Plaisir an – und erzielte in einer Saison über 50 Tore. Mit zwölf Jahren folgte der Wechsel zu PSG, dem Pariser Vorzeigeklub. Schnell gehörte Jean-Kévin zu den Toptalenten des Vereins. So durfte er bereits mit 17 Jahren bei den Profis auf­ laufen. Sein erster Einsatz: im Juli 2014 beim PSG-Testspiel in Leipzig. „Auch wenn RBL damals erst in die 2. Liga aufgestiegen war, hat man gespürt, dass bei diesem Klub etwas Großes entD I E R OT E N B U L L E N .C O M

stehen kann“, erinnert er sich. Die Roten Bullen hinterließen Eindruck. Das Pariser Starensemble um Zlatan Ibrahimović verlor mit 2:4. Jean-Kévin durchlief alle Junioren-Nationalmannschaften. Herausragend: Bei der U19-EM 2016 in Deutschland schoss er Frankreich mit sechs Treffern zum Titel, wurde als bester Torschütze und bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Und trotzdem durfte er 2016/17 nur zehnmal in der Liga ran (ein Tor); in der kompletten Rückrunde bleibt er ohne Einsatzminute. „Jeder weiß, wie schwierig es ist, sich bei PSG einen Stammplatz zu erkämpfen. So viele hochkarätige Spieler stehen dort im Kader“, sagt Jean-Kévin. „Deshalb ist es ganz normal, dass man sich überlegt zu wechseln, um den nächsten Schritt in der Karriere zu machen.“ Dieser soll ihm nun bei den Roten Bullen gelingen. Im ersten Testspiel beim SV Dessau 05 erzielte er zum Einstand einen Hattrick in 17 Minuten. „Durch harte Arbeit will ich mich im Training anbieten und so versuchen, mir einen Stammplatz zu erkämpfen“, formuliert er sein persönliches Ziel. Zwar lebt „Jika“ alleine hier, bekommt aber regelmäßig Besuch von Bruder Christophe und seinen beiden Schwestern. Zudem sei es hilfreich, „dass wir viele Spieler im Team haben, die auch Franzö­ sisch sprechen. Besonders in der Anfangsphase tut es gut, wenn man sich mit ein paar Kollegen problemlos unterhalten kann“, sagt Jean-Kévin, der aber gleichzeitig betont: „Jetzt liegt es an mir, die deutsche Sprache schnell zu lernen, um mich voll zu integrieren. Mit meinen deutschsprechenden Kollegen möchte ich noch mehr Zeit außerhalb des Platzes verbringen.“ Vielleicht hat Jean-Kévin dann ja bald schon ein zweites deutsches Lieblingswort. Zum Beispiel: Torjäger.

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DIE GEGNER IN GRUPPE G

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EIN FRANZÖSISCHER HALBFINALIST AUS DER VORSAISON, EIN ZWEIFACHER CHAMPION AUS PORTUGAL UND DER AMTIERENDE MEISTER DER TÜRKEI: DAS SIND DIE GEGNER IN UNSERER EUROPÄISCHEN PREMIEREN-SPIELZEIT. 1. Spieltag Mittwoch, 13. September RB Leipzig _ : _ AS Monaco | 20.45 Uhr FC Porto _ : _ Beşiktaş Istanbul | 20.45 Uhr

4. Spieltag Mittwoch, 1. November Beşiktaş Istanbul _ : _ AS Monaco | 20.45 Uhr FC Porto _ : _ RB Leipzig | 20.45 Uhr

2. Spieltag Dienstag, 26. September AS Monaco _ : _ FC Porto | 20.45 Uhr Beşiktaş Istanbul _ : _ RB Leipzig | 20.45 Uhr

5. Spieltag Dienstag, 21. November Beşiktaş Istanbul _ : _ FC Porto | 18.00 Uhr AS Monaco _ : _ RB Leipzig | 20.45 Uhr

3. Spieltag Dienstag, 17. Oktober RB Leipzig _ : _ FC Porto | 20.45 Uhr AS Monaco _ : _ Beşiktaş Istanbul | 20.45 Uhr

6. Spieltag Mittwoch, 6. Dezember FC Porto _ : _ AS Monaco | 20.45 Uhr RB Leipzig _ : _ Beşiktaş Istanbul | 20.45 Uhr

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Foto: motivio/Florian Eisele

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AS MONACO

DER AS MONACO IST ZURÜCK IN EUROPAS SPITZE. NACH 17 JAHREN WARTEZEIT GEWANN DER KLUB 2016/17 WIEDER DIE FRANZÖSISCHE MEISTER­ SCHAFT UND DRANG IN DER CHAMPIONS LEAGUE BIS INS HALBFINALE VOR. DER AUFSCHWUNG IST ENG VERKNÜPFT MIT DMITRI RYBOLOWLEW. DER ­RUSSISCHE MILLIARDÄR ÜBERNAHM DEN VEREIN IM DEZEMBER 2011, ALS ­MONACO GERADE IN DIE 2. LIGA ABGESTIEGEN WAR. 2013 FOLGTE DIE RÜCKKEHR IN DIE LIGUE 1 UND AN FRANKREICHS FUSSBALLSPITZE.

Fotos: Getty Images, Imago

Gründungsdatum: 1. August 1919 Vereinsfarben: Rot-Weiß Erfolge: 8-mal französischer Meister (zuletzt 2017), 5-mal französischer Pokalsieger (zuletzt 1991) Trainer: Leonardo Jardim Liga-Bilanz 2016/17: Platz 1 (95 Punkte, 107:31 Tore) Pokal-Bilanz 2016/17: Einzug ins Finale (1:4 gegen Paris Saint-Germain) Bester Liga-Torschütze 2016/17: ­Radamel Falcao (29 Treffer) Ehemalige Starspieler: Fabien Barthez, Thierry Henry, Jürgen Klinsmann, ­Patrice Evra, David Trézéguet Rekordspieler: Ludovic Giuly (253 Spiele) Rekordtorschütze: Shabani Nonda (66 Tore) Stadion: Stade Louis II Baujahr: 1985 eröffnet, 2002 und 2008 renoviert Kapazität: 18.525 Plätze D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Spielfeld: 105 × 68 m Besondere Partien: 1986 und 1998 bis 2012 fand das Endspiel des UEFA ­Super Cups in Monaco statt. Besonderheiten: Das Stadion wurde auf ein Parkhaus (1.700 Plätze) gebaut. Im Stadion selbst gibt es auch eine Sport- und Schwimmhalle. Zudem ist das Spielfeld von einer Laufbahn umgeben, sodass in Monaco regelmäßig renommierte Leicht­ athletik-Events stattfinden können.

MONACO IN DER CHAMPIONS LEAGUE 2016/17: Halbfinal-Einzug (0:2 und 1:2 gegen Juventus Turin) Bester Torschütze 2016/17: Kylian Mbappé (9 Treffer) CL-Rekordspieler: Patrice Evra, Danijel Subašić, João Moutinho (je 21 Einsätze) CL-Rekordschütze: Fernando Morientes (9 Tore) Highlight: In der Saison 2003/04 zogen

die Monegassen ins Endspiel ein, verloren in der Arena auf Schalke jedoch mit 0:3 gegen den FC Porto. Zuvor bewang AS den FC Chelsea im Halbfinale und Real Madrid im Viertelfinale.

Adeliger Edelfan: Fürst Albert von Monaco ist Stammgast im Stade Louis II und verfolgt die Partien ­emotional wie ein echter Anhänger.


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IM BLICK DIEGO BENAGLIO 12 seiner bisher 16 Profijahre spielte Benaglio für deutsche Klubs, den VfB Stuttgart (2002 bis 2005) und den VfL Wolfsburg (2008 bis 2017). Mit 321 Einsätzen ist der 34-Jährige auch Rekordspieler der Wölfe und holte alle drei Titel seiner Karriere mit dem VfL: 2009 die Meisterschaft sowie 2015 den DFB-Pokal und Supercup.

YOURI TIELEMANS Der Mittelfeldspieler lief seit seinem fünften Lebensjahr für den RSC ­Anderlecht auf, bevor er im Sommer 2017 nach Monaco ging. Mit nur 16 Jahren, 4 Monaten und 25 Tagen debütierte er in der Königsklasse und ist damit drittjüngster Spieler der Champions-League-Geschichte. Nachdem Tielemans ab der U15 für Belgiens Nachwuchs-Nationalteams aufgelaufen war, gab er mit nur 19 Jahren sein Debüt für die A-Nationalmannschaft.

DER KADER 1 Danijel Subašić 16 Diego Benaglio 30 Seydou Sy 40 Loïc Badiashile

MITTELFELD 27.10.1984 CRO 08.09.1983 SUI 12.12.1995 SEN 05.02.1998 FRA

ABWEHR 4 Terence Kongolo 5 Jemerson 6 Jorge 19 Djibril Sidibé 21 Julien Serrano 24 Andrea Raggi 25 Kamil Glik 38 Almamy Touré

14.02.1994 NED 24.08.1992 BRA 28.03.1996 BRA 29.07.1992 FRA 13.02.1998 FRA 24.06.1984 ITA 03.02.1988 POL 28.04.1996 MLI

2 Fabinho 8 João Moutinho 17 Youri Tielemans 18 Soualiho Meïté 28 Adama Traoré 35 Kévin N’Doram

23.10.1993 08.09.1986 07.05.1997 17.03.1994 28.06.1995 22.01.1996

BRA POR BEL FRA FRA MLI

09.05.1992 10.02.1986 20.12.1998 25.05.1991 05.07.1996 28.12.1995 16.03.1999 05.03.1996 12.11.1995

ALG COL FRA ARG FRA POR ESP BRA FRA

DER TRAINER LEONARDO JARDIM FALCAO

DIAKHABY

ANGRIFF 7 Rachid Ghezzal 9 Radamel Falcao 10 Kylian Mbappé 11 Guido Carillo 15 Adama Diakhaby 20 Rony Lopes 22 Jordi Mboula 26 Gabriel Boschilla 27 Thomas Lemar

LEMAR

RONY LOPES

FABINHO

MOUTINHO

JORGE

SIDIBÉ JEMERSON

GLIK

SUBAŠIĆ

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RADAMEL FALCAO

Fotos: Getty Images (1), Imago (4)

TOR

STARTELF ZUM SAISONSTART

Der 31-Jährige steht seit 2013 beim AS Monaco unter Vertrag, war währenddessen aber schon an Manchester United und den FC Chelsea ausgeliehen. Von 2009 bis 2011 lief Falcao für Gruppengegner Porto auf und erzielte starke 72 Tore in 87 Pflichtspielen. Mit 23 Treffern ist er Rekord­ torschütze für das Nationalteam seines Heimat­ landes Kolumbien. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Der gebürtige Venezolaner löste 2014 Claudio Ranieri ab, der im Anschluss zu Leicester City wechselte. Jardim kann die bis dato sechstlängste Amtszeit aller Monaco-Trainer vorweisen. Einige seiner prominienten Vorgänger sind Didier Des­ champs und Arsène Wenger. Vor seinem Engagement in Monaco gewann er 2013 bereits in Griechenland mit Olympiakos Piräus die ­Meisterschaft.

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BEŞIKTAŞ ISTANBUL Gründungsdatum: 4. März 1903 Vereinsfarben: Schwarz-Weiß Erfolge: 15-mal türkischer Meister ­(zuletzt 2017), 9-mal türkischer Pokalsieger (zuletzt 2011) Trainer: Şenol Güneş

Fotos Getty Images, Imago

TROTZ DER HARTEN KONKURRENZ DER STADTRIVALEN GALATASARY UND FENERBAHÇE IST ES BEŞIKTAŞ ISTANBUL GELUNGEN, ZULETZT ZWEIMAL IN FOLGE DIE TÜRKISCHE MEISTERSCHAFT ZU GEWINNEN. IN DEN REIHEN DES TOPKLUBS STEHEN ZAHLREICHE SPIELER, DIE AUS DER BUNDESLIGA BEKANNT SIND: DIE EX-HOFFENHEIMER ANDREAS BECK, DEMBA BA UND RYAN BABEL SOWIE DIE EHEMALIGEN HAMBURGER TOLGAY ARSLAN UND GÖKHAN TÖRE.

Liga-Bilanz 2016/17: Platz 1 (77 Punkte, 73:30 Tore) Pokal-Bilanz 2016/17: Achtelfinal-Einzug (0:1 gegen Fenerbahçe) Bester Liga-Torschütze 2016/17: Cenk Tosun (22 Treffer) Ehemalige Starspieler: Mario Gomez, Rüstü Recber, Fabian Ernst, Hugo Almeida Rekordspieler: Ibrahim Toraman (290 Spiele) Rekordtorschütze: Bobô (83 Tore) Stadion: Vodafone Park Baujahr: 2016 eröffnet Kapazität: 41.903 Plätze Spielfeld: 105 × 68 m Besonderheiten: Der Spielbelag ist sogenannter Hybridrasen, ein Naturrasen, D I E R OT E N B U L L E N .C O M

der durch Kunstfasern verstärkt wird. Die Anzahl der Stadionplätze von 41.903 ist übrigens ein Bezug auf das Jahr 1903, in dem der Klub gegründet wurde.

BEŞIKTAŞ IN DER CHAMPIONS LEAGUE 2016/17: Aus in der Gruppenphase (Platz 3 hinter Neapel und Benfica) Bester Torschütze 2016/17: Ricardo Quaresma (3 Treffer) CL-Rekordspieler: Ibrahim Üzülmez (23 Einsätze) CL-Rekordschütze: Oktay Derelioğlu (4 Treffer) Highlight: In der Gruppenphase 2009/10 siegten die Türken mit 1:0 bei Manchester United, 2003/04 mit 2:0 beim FC Chelsea. In der Saison 1986/87 gelang gar der Sprung ins Viertelfinale, wo Beşiktaş allerdings Dynamo Kiew klar unterlag (0:5 und 0:2).

Deutsche Trainer: Beşiktaş war schon häufig Arbeitgeber für deutsche Übungsleiter. So coachten Karl-Heinz Feldkamp, Hans-Peter Briegel und Bernd Schuster den Verein. Christoph Daum (1994 bis 1996 und 2001 bis 2002) trainierte Beşiktaş sogar zweimal. Mit Robert Hilbert (110 Einsätze) und Fabian Ernst (146) stehen auch zwei Deutsche unter den Top-25 Beşiktaş-Akteuren nach Pflichtspielen.

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IM BLICK PEPE Bevor der 34-Jährige in diesem Sommer nach Istanbul wechselte, lief er zehn Jahre für Real Madrid auf und gewann in dieser Zeit dreimal die Champions League. Von 2004 bis 2007 stand Pepe bei Gruppengegner Porto unter Vertrag, holte den Weltpokal und zweimal die Meisterschaft. Mit Portugal ­gewann er 2016 als Abwehrchef den EM-Titel.

TOR 1 Fabri 29 Tolga Zengin 54 Hüseyin Yilmaz 71 Denys Boyko 97 Utku Yuvakuran

MITTELFELD 31.12.1987 10.10.1983 17.01.1996 29.01.1988 02.11.1997

ESP TUR TUR UKR TUR

ABWEHR 2 Matej Mitrović 10.11.1993 CRO 3 Adriano 26.10.1984 BRA 4 Alexander Milošević 30.01.1992 SWE 5 Pepe 26.02.1983 POR 6 Duško Tošić 19.01.1985 SER 14 Fatih Aksoy 06.11.1997 TUR 19 Pedro Franco 23.04.1991 COL 32 Andreas Beck 13.03.1987 GER 33 Atinc Nukan 20.07.1993 TUR 77 Gökhan Gönül 04.01.1985 TUR 88 Caner Erkin 04.10.1988 TUR

10 12 13 15 18 20 70 94

Oguzhan Özyakup Gary Medel Atiba Hutchinson Orkan Cinar Tolgay Arslan Necip Uysal Sedat Sahintürk Talisca

23.09.1992 TUR 03.08.1987 CHI 08.02.1983 CAN 29.01.1996 TUR 16.08.1990 GER 24.01.1991 TUR 07.02.1996 TUR 01.02.1994 BRA

7 Ricardo Quaresma 8 Ryan Babel 9 Álvaro Negredo 11 Mustafa Pektemek 17 Jeremain Lens 22 Aras Özbiliz 23 Cenk Tosun 55 Gökhan Töre

DER TRAINER TOSUN

BABEL

ANGRIFF 26.09.1983 POR 19.12.1986 NED 20.08.1985 ESP 11.08.1988 TUR 24.11.1987 NED 09.03.1990 ARM 07.06.1991 TUR 20.01.1992 TUR

TALISCA

ARSLAN

ŞENOL GÜNEŞ QUARESMA

ÖZYAKUP

ERKIN

BECK PEPE

TOŠIĆ

FABRI

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Gebürtig stammt Beck aus der ehemaligen Sowjetunion. Sein Geburtsort Kemerowo liegt im Westen Sibiriens, bevor er im Alter von drei ­Jahren nach Deutschland kam. Von 2008 bis 2015 lief Beck für die TSG 1899 Hoffenheim auf und bestritt insgesamt 237 Pflichtspiele. Der Dreißigjährige machte zudem neun Länderspiele für Deutschland – sein bis dato letztes im November 2010 gegen Schweden.

STARTELF ZUM SAISONSTART

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: Getty Images (1), Imago (4)

DER KADER

ANDREAS BECK

RICARDO QUARESMA

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Der Außenstürmer stammt aus der Talentschmiede von Sporting Lissabon, wo auch unser Neuzugang Bruma ausgebildet wurde. Ebenso wie Pepe lief Quaresma von 2004 bis 2008 sowie 2014 und 2015 für unseren Gruppengegner Porto auf. Beim EM-Sieg 2016 wurde Quaresma im Endspiel in der 25. Minute für den verletzten Superstar ­Cristiano Ronaldo eingewechselt.

Mit seinen 65 Jahren ist der Türke der älteste Chefcoach dieser Champions-LeagueSaison. Von 2000 bis 2004 war Güneş Trainer der türkischen Nationalmannschaft und erreichte mit dieser bei der WM 2002 den dritten Platz. Seit 2015 ist er für Beşiktaş verantwortlich und gewann zweimal die Meisterschaft.

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41 °

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8°3 5'

W 5" 2.

D I E G RU P P E G

FC PORTO Gründungsdatum: 28. September 1893 Vereinsfarben: Blau-Weiß Nationale Erfolge: 27-mal portugiesischer Meister (zuletzt 2013), 16-mal ­portugiesischer Pokalsieger (zuletzt 2011) Trainer: Sérgio Conceição

Fotos: Getty Images

DER PORTUGIESISCHE SPITZENKLUB IST ERFOLGSVERWÖHNT UND HOLTE IN SEINER KLUBHISTORIE SCHON 43 NATIONALE TITEL, ZUDEM ZWEIMAL DIE CHAMPIONS LEAGUE UND ZWEIMAL DIE EUROPA LEAGUE. DOCH SEIT VIER JAHREN WARTET DIE TALENTSCHMIEDE AUF EINEN POKAL, WESHALB NUN DER SIEBTE TRAINER SEIT 2013 DAS RUDER ÜBERNOMMEN HAT: EX-NATIONALSPIELER SÉRGIO CONCEIÇÃO SOLL DEN KLUB ZURÜCK IN DIE ERFOLGSSPUR FÜHREN. PROBLEM BLEIBT DER ALLJÄHRLICHE PERSONELLE ADERLASS. IN DIESEM SOMMER WECHSELTE TOP-TORJÄGER ANDRÉ SILVA ZUM AC MAILAND.

Liga-Bilanz 2016/17: 2. Platz (76 Punkte, 71:19 Tore) Pokal-Bilanz 2016/17: Aus in der 4. Runde (2:3 n. E. gegen GD Chaves) Bester Liga-Torschütze 2016/17: André Silva (16 Treffer) Ehemalige Starspieler: Hulk, Ricardo Carvalho, Deco, Vítor Baía, James Rodríguez Rekordspieler: Helton (332 Spiele) Rekordtorschütze: Jackson Martínez (92 Tore) Stadion: Estádio do Dragão Baujahr: 2003 eröffnet Kapazität: 50.033 Plätze Spielfeld: 105 × 68 m D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Besondere Partien: Zur Fußball-EM 2004 war das Stadion Austragungsort von drei Vorrundenspielen, einem Viertel­ finale (Tschechien – Dänemark) sowie dem Halbfinale zwischen Griechenland und Tschechien. Besonderheiten: Übersetzt heißt die Arena „Drachenstadion“. Aus der Vogelperspektive erinnert das transparente Dach an den Rückenpanzer eines Drachen.

Porto 2:1 gegen den FC Bayern München, und 2004 gewannen die Portugiesen 3:0 gegen den AS Monaco. 2014/15 war für Porto erst im Viertelfinale gegen die Bayern (3:1 und 1:6) Schluss.

FC PORTO IN DER CHAMPIONS LEAGUE Titelgewinne: 1987 und 2004 2016/17: Aus im Achtelfinale (0:2, 0:1 gegen Juventus Turin) Bester Torschütze 2016/17: André Silva (4 Treffer) CL-Rekordspieler: Vítor Baía (63 ­Einsätze) CL-Rekordschütze: Mário Jardel (19 Tore) Highlight: Im Endspiel 1987 triumphierte

Trainer-Sprungbrett: Beim Champions-League-Sieg 2004 stand José Mourinho als Chefcoach an der Seitenlinie – der Durchbruch des extrovertierten Portu­ giesen. Seine nachfolgenden Stationen: Chelsea, Inter, Real, wieder Chelsea und nun Manchester United.

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D I E G RU P P E G

41 °

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"N 2.4 9'4

8°3 5'

IM BLICK

W 5" 2.

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ÍKER CASILLAS Von 1989 an spielte Keeper Casillas 26 Jahre lang für Real Madrid, seit 2015 läuft er nun für Porto auf. Von 2008 bis 2012 wurde er fünfmal durchgehend zum Welt­torhüter gekürt – so häufig wie kein anderer (je vier Titel: Gianluigi Buffon und Manuel Neuer). Mit Spanien wurde der heute 36-Jährige 2010 Weltmeister sowie 2008 und 2012 ­ Europameister.

MAXI PEREIRA Der 33-Jährige ist einer von drei Pereiras in Portos Kader (sie sind nicht miteinander verwandt). Mit Ricardo Pereira konkurriert er sogar auf der Rechtsverteidiger-­ Position. Von 2007 bis 2015 lief er für den Konkurrenten Benfica Lissabon auf, bevor er nach Porto wechselte. Mit 120 Einsätzen ist der Routinier Rekordnational­ spieler Uruguays. 2011 gewann er die Copa América.

DANILO PEREIRA

DER KADER 1 Íker Casillas 12 José Sá 24 João Costa 26 Vaná Alves

MITTELFELD 20.05.1981 17.01.1993 02.02.1996 25.04.1991

ESP POR POR BRA

ABWEHR 2 Maxi Pereira 5 Iván Marcano 13 Alex Telles 19 Miguel Layún 21 Ricardo Pereira 23 Diego Reyes 28 Felipe 30 Diogo Dalot

08.06.1984 URG 23.06.1987 ESP 15.12.1992 BRA 25.06.1988 MEX 06.10.1993 POR 19.09.1992 MEX 16.05.1989 BRA 18.03.1999 POR

10 16 18 20 22 27

Óliver Torres Héctor Herrera João Teixeira André André Danilo Pereira Sérgio Oliveira

10.11.1994 19.04.1990 18.01.1993 26.08.1989 09.09.1991 02.06.1992

ESP MEX POR POR POR POR

STARTELF ZUM SAISONSTART

MAREGA

ABOUBAKAR

ANGRIFF 7 Hernâni 20.08.1991 POR 8 Yacine Brahimi 08.02.1990 ALG 9 Vincent Aboubakar 22.01.1992 CMR 11 Moussa Marega 14.04.1991 MLI 17 Jesús Corona 06.01.1993 MEX 25 Otávio 09.02.1995 BRA 29 Tiquinho Soares 17.01.1991 BRA 33 Rui Pedro 20.03.1998 POR

BRAHIMI

CORONA

D. PEREIRA

TELLES

R. PEREIRA FELIPE

Hans Fleissner • 29.08.17 20:29 Bei den beiden Pereiras sollte der Kasten etwas schmäler werden.

MARCANO

CASILLAS

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DER TRAINER

TORRES

Fotos: Getty Images (1), Imago (4)

TOR

Der defensive Mittelspielspieler ist im afrikanischen Land Guinea-Bissau geboren – wie RBL-Star Bruma. Bei der Europameisterschaft 2016 gewann Pereira mit Portugal den Titel. Bei sechs Partien stand er viermal auf dem Rasen. Nach seiner Ausbildung bei Benfica Lissabon ist Porto bereits sein fünfter Klub; zuvor spielte er schon in den Niederlanden (Roda Kerkrade), Griechenland (Aris Thessaloniki) und Italien (FC Parma).

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

SÉRGIO CONCEIÇÃO Mit 42 Jahren ist Conceição nach Raphael Wicky (FC Basel) und Viktor Goncharenko (ZSKA Moskau) drittjüngster Trainer dieser Champions-League-Saison. Schon als Spieler lief der Portugiese für den FC Porto auf – von 1996 bis 1998 sowie 2004. Conceiçãos Söhne Rodrigo und Francisco stehen bei den nationalen Konkurrenten unter Vertrag und spielen für Sporting bzw. Benfica Lissabon. Bei der EM 2000 erzielte Conceição beim 3:0 seiner Portugiesen gegen Deutschland alle drei Treffer.


03 2 0 1 7

G E G N E RC H E C K

G E G N E RC H E C K

ABSCHLUSSSTARKE ANGREIFER

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ABGEZOCKTE ABRÄUMER

DIE MANNSCHAFTEN IN DER CHAMPIONS LEAGUE SIND GESPICKT MIT GROSSARTIGEN STÜRMERN. WIR HABEN PÉTER GULÁCSI GEFRAGT, WELCHE ANGREIFER ER ALS BESONDERS HERAUSRAGEND EINSCHÄTZT. UNSER KEEPER NANNTE DREI NAMEN, DIE ER AUS SEINER ZEIT BEIM FC LIVERPOOL (2007 BIS 2013) PERSÖNLICH KENNT.

„DIE OFFENSIVE GEWINNT SPIELE, DIE DEFENSIVE DIE MEISTERSCHAFT“ – DIE ALTE FUSSBALLER-WEISHEIT GILT ALLZU OFT AUCH IN DER CHAMPIONS LEAGUE. WIR HABEN YUSSUF POULSEN GEFRAGT, WELCHE ABWEHRSPIELER DIE HÄRTESTEN BROCKEN AUS STÜRMER-SICHT SIND.

LUIS SUÁREZ Verein: FC Barcelona Nationalität: Uruguay Alter: 30 Größe: 1,82 Meter

DANIEL STURRIDGE Verein: FC Liverpool Nationalität: England Alter: 28 Größe: 1,80 Meter

SERGIO RAMOS Verein: Real Madrid Nationalität: Spanien Alter: 31 Größe: 1,83 Meter

DAVID LUIZ Verein: FC Chelsea Nationalität: Brasilien Alter: 30 Größe: 1,89 Meter

„Ich habe in Liverpool miterlebt, wie hart Luis an sich arbeitet. Nach dem Training ist er häufig länger auf dem Platz geblieben und hat an seinem Abschluss gefeilt. Besonders im Eins-gegen-Eins ist er kaum zu stoppen. Er geht immer drauf, hat eine enorme Wucht und eine kluge Positionierung im Sechzehner. Ein brandgefährliches Schlitzohr.“

„Nachdem ich 2013 von Liverpool nach Salzburg gewechselt bin, hat sich personell bei den Reds eine Menge geändert. Einer der wenigen Teamkollegen, die heute noch dort spielen, ist Daniel. Er verfügt über ein gutes Dribbling und einen richtig starken linken Fuß. Sein Schuss mit links ist seine Waffe. Seine Spezialität ist der Abschluss per Außenrist.“

„Er ist ein extrem abgeklärter Typ, der unglaublich viel Erfahrung besitzt. Im Zweikampf ist er sehr giftig, weshalb kein Stürmer gegen ihn spielen mag. Aber solche Duelle reizen mich. Außerdem ist er besonders bei Standardsituationen sehr torgefährlich.“

„Wenn du gegen ihn spielst, lässt er dir keine Luft zum Atmen. Er ist sehr stark bei hohen Bällen und gewinnt fast alle Kopfballduelle. Außerdem schaltet er sich immer wieder in die Offensive mit ein. Dadurch zwingt er die gegnerischen Stürmer, viel nach hinten zu arbeiten.“

FERNANDO TORRES Verein: Atlético Madrid Nationalität: Spanien Alter: 33 Größe: 1,86 Meter

GERARD PIQUÉ Verein: FC Barcelona Nationalität: Spanien Alter: 30 Größe: 1,93 Meter

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D I E R OT E N B U L L E N .C O M

„Er ist ein technisch versierter Innenverteidiger, der viele Situationen spielerisch löst. Er begeht sehr wenige Fouls und ist ein fairer Spielertyp. Aufgrund seiner Fähigkeiten am Ball leitet er viele Angriffe seiner Mannschaft ein. Er verfügt über eine gute Übersicht und spielt kluge Pässe.“

Fotos: Imago (3), 2017 DFL

Fotos: Imago (3), 2017 DFL

„Fernando ist Welt- und Europameister, hat mit Chelsea die Champions League geholt. Jetzt steht er bei Atlético zwar nicht immer in der Startelf, ist aber trotzdem eine sehr wichtige Figur des Vereins. Für sein Spiel braucht er ein bisschen Platz und ein paar Freiräume. Seine Laufwege hinter die Abwehrkette sind extrem gut. Er ist ein Stürmer mit überragendem Abschluss.“

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C H A M P I O N S L E AG U E S A I S O N 2017/2018

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GRUPPE A DIE STARS

Haris Seferović

MANCHESTER UNITED

1. SPIELTAG DIENSTAG, 12. SEPTEMBER

Manchester United – FC Basel | 20.45 Uhr

____ : ____

Benfica Lissabon – ZSKA Moskau | 20.45 Uhr

____ : ____

DIE STARS

ZSKA Moskau – Manchester United | 20.45 Uhr

____ : ____

RSC Anderlecht – Celtic Glasgow | 20.45 Uhr Thomas Müller, Robert Lewandowski

3. SPIELTAG MITTWOCH, 18. OKTOBER Benfica Lissabon – Manchester United | 20.45 Uhr

____ : ____

ZSKA Moskau – FC Basel | 20.45 Uhr

____ : ____

PARIS SAINT-GERMAIN

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____ : ____

3. SPIELTAG MITTWOCH, 18. OKTOBER RSC Anderlecht – Paris Saint-Germain | 20.45 Uhr

____ : ____

FC Bayern München – Celtic Glasgow | 20.45 Uhr

____ : ____

4. SPIELTAG DIENSTAG, 31. OKTOBER

Manchester United – Benfica Lissabon | 20.45 Uhr

____ : ____

FC Basel – ZSKA Moskau | 20.45 Uhr

____ : ____

RSC ANDERLECHT

Celtic Glasgow – FC Bayern München | 20.45 Uhr

____ : ____

Paris Saint-Germain – RSC Anderlecht | 20.45 Uhr

____ : ____

Neymar 5. SPIELTAG DIENSTAG, 5. DEZEMBER

ZSKA Moskau – Benfica Lissabon | 18.00 Uhr

____ : ____

FC Bayern München – Paris Saint-Germain | 20.45 Uhr ____ : ____

FC Basel – Manchester United | 20.45 Uhr

____ : ____

Celtic Glasgow – RSC Anderlecht | 20.45 Uhr

6. SPIELTAG DIENSTAG, 5. DEZEMBER Benfica Lissabon – FC Basel | 20.45 Uhr

____ : ____

Manchester United – ZSKA Moskau | 20.45 Uhr

____ : ____

SPIELE

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TORE

DIFF

CELTIC GLASGOW

PKT

PLATZ

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

____ : ____

6. SPIELTAG MITTWOCH, 22. NOVEMBER Massimo Bruno

MANNSCHAFT

RSC Anderlecht – FC Bayern München | 20.45 Uhr

____ : ____

Paris Saint-Germain – Celtic Glasgow | 20.45 Uhr

____ : ____

SPIELE

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TORE

DIFF

PKT

Fotos: Imago (3)

MANNSCHAFT

____ : ____

Paris Saint-Germain – FC Bayern München | 20.45 Uhr ____ : ____

Fotos: Imago (3)

PLATZ

____ : ____

FC Bayern München – RSC Anderlecht | 20.45 Uhr

____ : ____

5. SPIELTAG MITTWOCH, 22. NOVEMBER

Igor Akinfejew

Celtic Glasgow – Paris Saint-Germain | 20.45 Uhr

FC Basel – Benfica Lissabon | 20.45 Uhr

Paul Pogba, Zlatan Ibrahimović

FC BASEL

1. SPIELTAG DIENSTAG, 12. SEPTEMBER

2. SPIELTAG MITTWOCH, 27. SEPTEMBER

FC BAYERN

4. SPIELTAG DIENSTAG, 31. OKTOBER

ZSKA MOSKAU

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GRUPPE B

2. SPIELTAG MITTWOCH, 27. SEPTEMBER

BENFICA LISSABON

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C H A M P I O N S L E AG U E S A I S O N 2017/2018

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C H A M P I O N S L E AG U E S A I S O N 2017/2018

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GRUPPE C DIE STARS

Diego Costa, Cesc Fàbregas

ATLÉTICO

1. SPIELTAG DIENSTAG, 12. SEPTEMBER

AS Rom – Atlético Madrid | 20.45 Uhr

____ : ____

FC Chelsea – FK Qarabağ | 20.45 Uhr

____ : ____

DIE STARS

AS ROM

____ : ____

Atlético Madrid – FC Chelsea | 20.45 Uhr

____ : ____

Juventus Turin – Olympiakos Piräus | 20.45 Uhr

____ : ____

Lionel Messi

3. SPIELTAG MITTWOCH, 18. OKTOBER FK Qarabağ – Atlético Madrid | 18.00 Uhr

____ : ____

FC Chelsea – AS Rom | 20.45 Uhr

____ : ____

JUVENTUS TURIN

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3. SPIELTAG MITTWOCH, 18. OKTOBER FC Barcelona – Olympiakos Piräus | 20.45 Uhr

____ : ____

Juventus Turin – Sporting Lissabon | 20.45 Uhr

____ : ____

4. SPIELTAG DIENSTAG, 31. OKTOBER

AS Rom – FC Chelsea | 20.45 Uhr

____ : ____

Atlético Madrid – FK Qarabağ | 20.45 Uhr

____ : ____

SPORTING

Sporting Lissabon – Juventus Turin | 20.45 Uhr

____ : ____

Olympiakos Piräus – FC Barcelona | 20.45 Uhr

____ : ____

Gianluigi Buffon 5. SPIELTAG MITTWOCH, 22. NOVEMBER

FK Qarabağ – FC Chelsea | 18.00 Uhr

____ : ____

Juventus Turin – FC Barcelona | 20.45 Uhr

____ : ____

Atlético Madrid – AS Rom | 20.45 Uhr

____ : ____

Sporting Lissabon – Olympiakos Piräus | 20.45 Uhr

____ : ____

6. SPIELTAG DIENSTAG, 5. DEZEMBER FC Chelsea – Atlético Madrid | 20.45 Uhr

____ : ____

AS Rom – FK Qarabağ | 20.45 Uhr

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SPIELE

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OLYMPIAKOS PIRÄUS

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PLATZ

D I E R OT E N B U L L E N .C O M

6. SPIELTAG DIENSTAG, 5. DEZEMBER Bas Dost

MANNSCHAFT

Olympiakos Piräus – Juventus Turin | 20.45 Uhr

____ : ____

FC Barcelona – Sporting Lissabon | 20.45 Uhr

____ : ____

SPIELE

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TORE

DIFF

PKT

Fotos: Imago (3)

MANNSCHAFT

____ : ____

Sporting Lissabon – FC Barcelona | 20.45 Uhr

Fotos: Imago (3)

PLATZ

____ : ____

Olympiakos Piräus – Sporting Lissabon | 20.45 Uhr

____ : ____

5. SPIELTAG MITTWOCH, 22. NOVEMBER

Edin Džeko

FC Barcelona – Juventus Turin | 20.45 Uhr

FK Qarabağ – AS Rom | 18.00 Uhr

Antoine Griezmann

FK QARABAĞ

1. SPIELTAG DIENSTAG, 12. SEPTEMBER

2. SPIELTAG MITTWOCH, 27. SEPTEMBER

FC BARCELONA

4. SPIELTAG DIENSTAG, 31. OKTOBER

TM

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GRUPPE D

2. SPIELTAG MITTWOCH, 27. SEPTEMBER

FC CHELSEA

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LEIPZIG ENTFESSELT

DIE STARS

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C H A M P I O N S L E AG U E S A I S O N 2017/2018

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GRUPPE E

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DIE STARS

1. SPIELTAG MITTWOCH, 13. SEPTEMBER

NK Maribor – Spartak Moskau | 20.45 Uhr

____ : ____

FC Liverpool – FC Sevilla | 20.45 Uhr

____ : ____

2. SPIELTAG DIENSTAG, 26. SEPTEMBER

FC LIVERPOOL

Jürgen Klopp

FC SEVILLA

Spartak Moskau – FC Liverpool | 20.45 Uhr

____ : ____

FC Sevilla – NK Maribor | 20.45 Uhr

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3. SPIELTAG DIENSTAG, 17. OKTOBER Spartak Moskau – FC Sevilla | 20.45 Uhr

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NK Maribor – FC Liverpool | 20.45 Uhr

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4. SPIELTAG MITTWOCH, 1. NOVEMBER

SPARTAK MOSKAU

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PLATZ

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Spartak Moskau – NK Maribor | 18.00 Uhr

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FC Sevilla – FC Liverpool | 20.45 Uhr

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6. SPIELTAG MITTWOCH, 6. DEZEMBER

MANNSCHAFT

FC Liverpool – Spartak Moskau | 20.45 Uhr

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NK Maribor – FC Sevilla | 20.45 Uhr

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SPIELE

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Fotos: Imago (3)

SPIELE

FC Liverpool – NK Maribor | 20.45 Uhr

5. SPIELTAG DIENSTAG, 21. NOVEMBER

Serdar Tasci

MANNSCHAFT

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Jesús Navas

NK MARIBOR

PLATZ

FC Sevilla – Spartak Moskau | 20.45 Uhr

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D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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GRUPPE F

DIE STARS

DIE STARS

1. SPIELTAG MITTWOCH, 13. SEPTEMBER Feyenoord Rotterdam – Manchester City | 20.45 Uhr

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Schachtar Donezk – SSC Neapel | 20.45 Uhr

____ : ____

2. SPIELTAG DIENSTAG, 26. SEPTEMBER

MANCHESTER CITY

Pep Guardiola, Kevin De Bruyne

Manchester City – Schachtar Donezk | 20.45 Uhr

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SSC Neapel – Feyenoord Rotterdam | 20.45 Uhr

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3. SPIELTAG DIENSTAG, 17. OKTOBER Feyenoord Rotterdam – Schachtar Donezk | 20.45 Uhr ____ : ____

SSC NEAPEL

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Manchester City – SSC Neapel | 20.45 Uhr

4. SPIELTAG MITTWOCH, 1. NOVEMBER ____ : ____

SSC Neapel – Manchester City | 20.45 Uhr

Schachtar Donezk – Feyenoord Rotterdam | 20.45 Uhr ____ : ____

SCHACHTAR DONEZK

FEYENOORD ROTTERDAM

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MANNSCHAFT

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DIFF PKT THE RED BULLETIN ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

getredbulletin.com

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5. SPIELTAG DIENSTAG, 21. NOVEMBER SSC Neapel – Schachtar Donezk | 20.45 Uhr

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Manchester City – Feyenoord Rotterdam | 20.45 Uhr

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6. SPIELTAG MITTWOCH, 6. DEZEMBER Darijo Srna

MANNSCHAFT

Schachtar Donezk – Manchester City | 20.45 Uhr

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Feyenoord Rotterdam – SSC Neapel | 20.45 Uhr

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SPIELE

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DIFF

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Fotos: Imago (3)

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Marek Hamšík

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GRUPPE H DIE STARS

1. SPIELTAG MITTWOCH, 13. SEPTEMBER

Tottenham Hotspur – Borussia Dortmund | 20.45 Uhr

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Real Madrid – APOEL Nikosia | 20.45 Uhr

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DIE STARS

2. SPIELTAG DIENSTAG, 26. SEPTEMBER

REAL MADRID

Cristiano Ronaldo

TOTTENHAM HOTSPUR

Borussia Dortmund – Real Madrid | 20.45 Uhr

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APOEL Nikosia – Tottenham Hotspur | 20.45 Uhr

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3. SPIELTAG DIENSTAG, 17. OKTOBER APOEL Nikosia – Borussia Dortmund | 20.45 Uhr

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Real Madrid – Tottenham Hotspur | 20.45 Uhr

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4. SPIELTAG MITTWOCH, 1. NOVEMBER

BORUSSIA DORTMUND

APOEL NIKOSIA

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Borussia Dortmund – APOEL Nikosia | 20.45 Uhr

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Harry Kane 5. SPIELTAG DIENSTAG, 21. NOVEMBER APOEL Nikosia – Real Madrid | 20.45 Uhr

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Borussia Dortmund – Tottenham Hotspur | 20.45 Uhr

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6. SPIELTAG MITTWOCH, 6. DEZEMBER Pierre-Emerick Aubameyang

MANNSCHAFT

Real Madrid – Borussia Dortmund | 20.45 Uhr

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Tottenham Hotspur – APOEL Nikosia | 20.45 Uhr

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Tottenham Hotspur – Real Madrid | 20.45 Uhr

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D I E C H A M P I O N S L E AG U E G ES C H I C H T E

O

EIN JOURNALIST ALS WEGBEREITER

bwohl der Wettbewerb schon kurz nach dem ersten UEFA-Kongress (2. März 1955 in Wien) ins Leben gerufen wurde, war er keine Idee der UEFA. Die Urform der Champions League wurde 1955 erstmals auf Initiative des französischen Sportjournalisten Gabriel Hanot ausgetragen. Und zwar unter dem Namen „Europapokal der Landesmeister“. Nachdem er am 13. Dezember 1954 Augenzeuge eines begeisternden Freundschaftsspiels zwischen den Wolverhampton Wanderers und Honvéd Budapest geworden war (Endstand 3:2 nach 0:2-Pausenrückstand), schlug er in einem Artikel vor, einen Europapokal für Vereinsmannschaften zu schaffen, um das beste Team Europas zu küren. Die meisten Gründungsmitglieder der UEFA waren aber eher daran interessiert, einen Wettbewerb für Nationalmannschaften einzuführen. Hanot, der damalige Chefredakteur des französischen Sportblatts „L’Équipe“, wollte die beliebtesten, nicht die sportlich-erfolgsreichsten Mannschaften Europas antreten lassen und arbeitete hierfür mit seinem Kollegen Jacques Ferran einen Turnierplan aus. Die Teams sollten mittwochabends unter Flutlficht gegeneinander spielen. Damals war die Teilnahme nicht verpflichtend. Einige Landesverbände wie die englische F.A. standen dem Modell sehr kritisch gegenüber. Sie hatten Angst, an Strahlkraft und Attraktivität gegenüber dem neuen Wettbewerb einzubüßen.

0:2 zur Pause, 3:2 am Ende: Am 13. Dezember 1954 bezwangen die Wolverhampton Wanderers das ungarische Team Honvéd Budapest auf spektakuläre Weise. Die „Inspiration“ für Gabriel Hanot, die Königsklasse zu erschaffen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: Keystone/Hulton Archive/Getty Images

DIE CHAMPIONS LEAGUE IST DER PRESTIGETRÄCHTIGSTE UND HÖCHSTE VEREINSWETTBEWERB DES EUROPÄISCHEN PROFIFUSSBALLS. DOCH DIE KÖNIGSKLASSE WAR NICHT IMMER SO, WIE WIR SIE HEUTE KENNEN.

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VON 16 AUF 32 TEAMS Das gesamte Turnier fand damals im K.o.-Modus statt, anfangs traten 16 Vereine an.Die erste Partie im Pokal der europäischen Meistervereine wurde in Lissabon ausgetragen. Dabei trennten sich Sporting Lissabon und Partizan Belgrad mit einem 3:3-Unentschieden. Das Rückspiel konnte Partizan mit 5:2 für sich entscheiden und zogen damit in die nächste Runde ein. In den 1990er Jahren wurde der Modus insgesamt viermal geändert: In den Spielzeiten 1991/92 (noch als „Europapokal der Landesmeister“) und 1992/93 (zum ersten Mal als „Champions League“) wurden nach dem Achtel-

finale die verbleibenden Mannschaften in zwei Gruppen eingeteilt, deren Sieger das Endspiel bestritten. Ab 1994 qualifizierten sich 16 Mannschaften an der Endrunde der Champions League, die drei Spielzeiten lang in vier Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt wurden und von denen die Ersten und die Zweiten das Viertelfinale erreichten. Nach der Aufstockung auf 24 Mannschaften wurden 1997/98 und 1998/99 sechs Gruppen zu je vier Teams gebildet. Die sechs Gruppenersten und die zwei besten Zweiten qualifizierten sich für das Viertelfinale. Nach Beendigung der Gruppenspiele konkurrierten die Mannschaften im K.o.-System in Hin- und Rückspielen um den Einzug in die nächste Runde. Ab der Saison 1999/2000 nahmen 32 Mannschaften an der Endrunde der Champions League teil, die in acht Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt wurden. Die Ersten und die Zweiten bildeten in einer Zwischenrunde wiederum vier Gruppen zu je vier Teams. Die Tabellenersten und -zweiten der Zwischenrunde erreichten das Viertelfinale, das ebenso wie das Halbfinale in Hin- und Rückspielen ausgetragen wurde. Für die 32 Teams wurden nach einem speziellen Länderschlüssel, der die Europapokal-Ergebnisse der letzten fünf Jahre berücksichtigt, 16 Plätze fest zugeteilt: Italien, Deutschland, Spanien, Frankreich, die Niederlande und England schickten den Landesmeister und den Vizemeister ins Rennen, in Portugal, Griechenland und Tschechien berechtigte nur der nationale Meistertitel zur Teilnahme an der Champions League. Außerdem war bis 2002/2003 der Titelverteidiger qualifiziert. Die restlichen 16 Plätze wurden in drei Qualifikationsrunden ermittelt.

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REKORDSIEGER VEREINE

Real Madrid AC Mailand FC Bayern FC Liverpool FC Barcelona

12 Titel 7 Titel 5 Titel 5 Titel 5 Titel

Francisco Gento Paolo Maldini Alessandro Costacurta Alfredo di Stefano Cristiano Ronaldo

6 Titel 5 Titel 5 Titel 5 Titel 4 Titel

SPIELER

DEUTSCHE REKORDSIEGER VEREINE

FC Bayern BVB Hamburger SV

5 Titel 1 Titel 1 Titel

Toni Kroos Gerd Müller Franz Beckenbauer

3 Titel 3 Titel 3 Titel

SPIELER

SPIELER MIT DEN MEISTEN SPIELEN*

Iker Cassilas Xavi Ryan Giggs Paolo Maldini Raúl

164 Spiele 151 Spiele 145 Spiele 145 Spiele 142 Spiele

SPIELER MIT DEN MEISTEN TOREN*

Cristiano Ronaldo 105 Tore Lionel Messi 94 Tore Raúl 71 Tore Ruud van Nistelrooy 56 Tore Karim Benzema 51 Tore

* Stand: 10.9.2017

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FINALE FURIOSO

Stars wie Ferenc Puskás oder Alfredo di Stefano, während die Eintracht als Amateurmannschaft daherkam. Stürmer Erwin Stein zum Beispiel führte einen Tabakhandel. Das Madrider Starensemble konnte seinen Favoritenstatus nach einem holprigen Start bestätigen. Zwar ging Frankfurt in Führung, hatte aber in der Folge keine Chance. Vor der Redkordkulisse von 135.000 Zuschauern in Glasgow gewann Real seinen fünften Titel in Folge. Auch heute noch kann man das Spiel bewundern, wenn die BBC das denkwürdige Finale Jahr für Jahr um die Weihnachtszeit wiederholt.

THE VERY FIRST ONE, 1955/56 REAL MADRID – STADE REIMS, 4:3 IN PARIS In der Saison 1955/56 wurde der Europapokal der Landesmeister ins Leben gerufen. 16 Mannschaften nahmen teil; der deutsche Vertreter Rot-Weiß Essen flog bereits in der ersten Runde gegen Hibernian Edinburgh raus. Real Madrid und der französische Vertreter Stade Reims kämpften sich durch die ersten drei K.-o.-Runden. Im Endspiel trafen sie in Paris vor fast 40.000 Zuschauern aufeinander. Die Madrilenen siegten 4:3. Für die Spanier stürmte Francisco Gento, der mit sechs Triumphen bis heute Rekordtitelträger der Königsklasse ist.

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DAVID GEGEN GOLIATH, 1959/60 REAL MADRID – EINTRACHT FRANKFURT, 7:3 IN GLASGOW „Mein erster Gedanke war: Dieses Spiel ist ein Schwindel, geschnitten, ein Film! Denn diese Spieler taten Dinge, die nicht möglich, nicht menschlich sind“, schwärmte Fußball-Legende Bobby Charlton, als er die Partie auf der Tribüne verfolgte. Bei Real zauberten hochbezahlte D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: Getty Images (3), Imago (2)

WIR BLICKEN ZURÜCK AUF ZEHN DENKWÜRDIGE ENDSPIELE.

DER ERSTE DEUTSCHE TRIUMPH, 1973/74 FC BAYERN MÜNCHEN – ATLÉTICO MADRID, 1:1 UND 4:0 IN BRÜSSEL Lange Zeit spielten die deutschen Teams keine Rolle, wenn es um europäische Titel ging. Im Jahr der Weltmeisterschaft 1974 war es dann so weit: Der FC Bayern, trainiert von Udo Lattek, stand im Finale Atlético Madrid gegenüber. Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller bildeten damals eine Weltklasse-Achse. Doch erst in der letzten Spielminute konnte der FCB durch „Katsche“ Schwarzenbeck ausgleichen. Zum ersten Mal in der Geschichte war ein Rückspiel nötig. Die Regelung, ein Finalspiel durch eine Verlängerung zu entscheiden, wurde erst später eingeführt. Zwei Tage danach schossen Uli Hoeneß und Gerd Müller die Bayern jeweils per Doppelpack zum ersten deutschen Landesmeistertitel. Auch 1975 und 1976 triumphierten die Bayern. SUPERHELD RICKEN, 1996/97 BORUSSIA DORTMUND – JUVENTUS TURIN, 3:1 IN MÜNCHEN Zinédine Zidane, Didier Deschamps, Christian Vieri: ganz große Namen des Weltfußballs. Doch beim Finale 1997 in München feierte das D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Publikum einen anderen Spieler, nämlich Lars Ricken. Zunächst hatte Karl-Heinz Riedle den BVB mit 2:0 in Front gebracht, ehe die Italiener immer stärker wurden und den Anschluss erzielen konnten. Aber nur eine Minute nach seiner Einwechslung traf der damals 20-Jährige Ricken zum 3:1. Mit seinem ersten Ballkontakt und einem sehenswerten Heber aus mehr als 30 Metern. So konnte der BVB die Über­ raschung perfekt machen.

MÜNCHNER SCHOCKSTARRE, 1998/99 MANCHESTER UNITED – FC BAYERN MÜNCHEN, 2:1 IN BARCELONA 85 Minuten lang schien klar zu sein, dass der Sieger 1999 aus München kommen würde. Schon nach sechs Minuten hatte Mario Basler die Bayern mit 1:0 in Führung gebracht. Der deutsche Rekordmeister kontrollierte das Spiel und vergab eine Reihe weiterer Großchancen. Siegessicher wechselte Trainer Hitzfeld zehn Minuten vor dem Ende seinen Kapitän Lothar Matthäus aus. Nun begannen die Münchner zu wackeln – und das Unheil nahm seinen Lauf. In der 91. Minute köpfte Teddy Sheringham das 1:1, womit es in die Verlängerung gegangen wäre. Doch es kam noch schlimmer: Erneut nach einer Ecke von David Beckam knockte Ole Gunnar Solskjær die Bayern in der 93. Minute aus. United gewann seinen zweiten Titel und versetzte die Bayern in Schockstarre.

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CALL IT A COMEBACK, 2004/05 FC LIVERPOOL – AC MAILAND, 6:5 N.E. IN ISTANBUL Das Liverpooler „You’ll Never Walk Alone“ ist weit über die Grenzen der englischen Metropole bekannt. Die Fans der Anfield Road motivieren und animieren damit, vor allem aber signalisieren sie den Spielern: „Ihr seid nicht allein, wir stehen an eurer Seite.“ In der Halbzeit des Finals 2005 hielten die englischen Fans das Olympiastadion in Istanbul in Atem. Trotz 0:3-Rückstand sangen sie voller Inbrunst ihre Hymne. Mit Erfolg! Von der 54. bis zur 60. Minute egalisierte die entfesselte Reds-Mannschaft den Rückstand. Nach torloser Verlängerung lief im Elfmeterschießen besonders Liverpools polnischer Torhüter Jerzy Dudek zu Höchstform auf. Er parierte zwei Elfmeter und führte sein Team tatsächlich noch zum Titel. Die Partie im Atatürk-Stadion ging als eines der spannendsten Finalspiele überhaupt in die Geschichte ein.

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DROGBA SORGT FÜR DRAMA DAHOAM, 2011/12 FC CHELSEA – FC BAYERN MÜNCHEN, 5:4 N.E. IN MÜNCHEN Bastian Schweinsteiger, „Ur-Bayer“ und Münchner „Fußballgott“, war nicht zu trösten. Bayerns Nummer 31 hatte die Möglichkeit, seinen Klub vor heimischer Kulisse zum großen Triumph zu schießen. Tatsächlich machte es den Anschein, als könne der Traum in Erfüllung gehen. Nach einer starken Vorstellung brachte Thomas Müller sein Team per Kopf in der 83. Minute auf die Siegerstraße. Doch Didier Drogba zerstörte diese Träume und ließ sie sogar zu Alpträumen werden. Sein Ausgleich in der 88. Minute machte eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen notwendig. SchweinsteiD I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: Getty Images (3), Imago (2)

BALLACK BLEIBT DER UNVOLLENDETE, 2007/08 MANCHESTER UNITED – FC CHELSEA, 7:6 N.E. IN MOSKAU Michael Ballack gilt als einer der besten und torgefährlichsten Mittelfeldakteure seiner Zeit. Allerdings gelang es ihm nicht, den Henkelpott in die Höhe zu recken. Daran änderte auch der 21. Mai 2008 nichts. Im rein englischen Endspiel traf zunächst Cristiano Ronaldo für Manchester, ehe Frank Lampard für Chelsea ausglich. Nach 120 Minuten musste das Elf­ meterschießen entscheiden. Ballack machte für Chelsea den Anfang und versenkte. Als kurz darauf Ronaldo gegen Petr Čech scheiterte, schien der Deutsche nach dem Henkelpott zu greifen. Doch dann versagten John Terry und Nicolas Anelka die Nerven. United-Keeper Edwin van der Sar parierte den letzten Elfmeter von Anelka.

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ger wollte Verantwortung übernehmen und die Bayern zum Sieg schießen. Als letzter Schütze ging er an den Punkt. Doch sein Elfmeter landete am Pfosten, Schweinsteiger sank zu Boden. Das Sinnbild für das „Drama Dahoam“. Wenige Sekunden später verwandelte Drogba den finalen Elfer.

deutschen Vereinen. In einer intensiven Partie lieferten sie sich über weite Strecken einen offenen Schlagabtausch. Mitte der zweiten Hälfte traf Mario Mandžukić zur Bayern-Führung, bevor İlkay Gündoğan per Foulelfmeter ausglich. Die Entscheidung in der 89. Minute: Arjen Robben stocherte den Ball ins Dortmunder Tor und in die Dortmunder Seele.

DER BUNDESLIGA-CLASH, 2012/13 FC BAYERN MÜNCHEN – BORUSSIA DORTMUND, 2:1 IN LONDON Zu Saisonbeginn hatte Thomas Müller die Marschrichtung vorgegeben: „In jedem Wettbewerb wollen wir besser sein als im Vorjahr, in dem wir dreimal Zweiter geworden waren!“ Besonders in der Champions League, die in der Vorsaison mit dem „Drama Dahoam“ die größte Wunde hinterlassen hatte, wollte Bayern unbedingt den Titel. Diese Chance bot sich am 25. Mai 2013 gegen Borussia Dortmund, dem ersten europäischen Finale zwischen zwei

LA DECIMA, 2013/14 REAL MADRID – ATLÉTICO MADRID, 4:1 N.V. IN LISSABON Noch nie zuvor standen zwei Teams aus derselben Stadt im Endspiel. 2013/14 war es so weit: Real gegen Atlético, Madrid gegen Madrid – ein Stadtderby mit besonderer Brisanz. Der erfolgsverwöhnte Riese Real gegen die „Matratzenmacher“ (dieser Spitzname entstand, weil die meistverkaufte Matratze Spaniens rot-weiß gestreift war, als der Klub 1903 gegründet wurde). Der eine mit Aussicht auf den historischen zehnten (!) Erfolg, der andere bisher noch ohne Titel. Real startete offensiv in die Partie, doch Atlético verteidigte geschickt. Atléticos Diego Godín nutzte eine Ecke kurz vor der Pause und köpfte zum 1:0 ein. Real drängte in der Folge auf den Ausgleich, wurde aber erst in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Ramos erlöst. In der Verlängerung zeigten sich die Königlichen frischer. Durch Tore von Marcelo, Gareth Bale und Ronaldo sicherten sie sich den historischen Titel.

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VON FLÜCHEN UND MÄRCHEN

DER BÜCHSENWURF VOM BÖKELBERG Achtelfinal-Hinspiel 1971, zwischen Gladbach und Inter Mailand lief die 29. Minute. Beim Spielstand von 2:1 traf eine Dose von den Zuschauerrängen Inters Roberto Boninsegna. Der Stürmerstar sank zu Boden und wurde auf einer Trage vom Platz gebracht. Das Spiel ging weiter, Gladbach gewann 7:1. Erst nach dem Rückspiel in Mailand, das Inter mit 4:2 für sich entschied, wurde das Hinspiel von der UEFA annulliert. Die Wiederholungspartie, ausgetragen in Berlin, endete 0:0. Die Fohlen waren somit raus und fühlten sich um ihre größte europäische Nacht betrogen. Der vermeintliche Büchsenwerfer war noch am Tatort abgeführt worden. Bis heute ist nicht final geklärt, mit welcher Wucht die Dose Boninsegna getroffen hat und wie schlimm seine Verletzung war. Selbst der damalige Schiedsrichter Jef Dorpmans sagte hinterher: „Bei den Italienern konnte man seinerzeit fast generell davon ausgehen, dass es sich bei so einer Aktion um Schauspielerei handelte.“

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gegen Dortmund angepfiffen werden sollte. Der Zaun knickte um und riss das daran befestigte Tor mit. Es begann ein 76-minütiges Fiasko spanischer Funktionäre, die nun händeringend ein neues Tor suchten. „Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan“, sagte Marcel Reif, der das Geschehen gemeinsam mit Jauch auf süffisant-­ unterhaltsame Weise kommentierte. Fast D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: Imago (4)

OB TORFALL, BÜCHSENWURF ODER EIN ZAUBERER ALS TORWART: DIE CHAMPIONS LEAGUE SCHREIBT JAHR FÜR JAHR BESONDERE GESCHICHTEN. EINIGE HABEN WIR GESAMMELT.

TORFALL VON MADRID Wer beim Halbfinal-Hinspiel 1998 zu spät den Fernseher eingeschaltet hatte, durfte sich bei Günther Jauch bedanken. Der RTL-Moderator holte die Nachzügler ab: „Für alle, die nicht rechtzeitig eingeschaltet haben: Das erste Tor ist schon gefallen!“ Was war passiert? Heißblütige Fans von Real Madrid waren auf einen Schutzzaun geklettert, kurz bevor die Partie

LAND MIT DEN MEISTEN TITELTRÄGERN

13 Millionen deutsche Fußballfans schauten zu. Erst ein Ersatztor, das vom Trainingsgelände Reals geholt wurde, macht das Spiel noch möglich. Obwohl die Königlichen 2:0 siegten, gab es doch zwei deutsche Sieger: Das Duo Jauch/ Reif erhielt hinterher den Bayerischen Fernsehpreis.

DER ZAUBERER VON SEVILLA Alles, was der Balljunge bekam, war ein freundliches Kopfschütteln. Der Bursche hatte es auf die Handschuhe abgesehen und nett gefragt. Doch dieses Paar gab Helmuth Duckadam nicht her. Denn es waren seine „Zauberhandschuhe“. Egal welcher Schütze des FC Barcelona an jenem Final-Abend im Mai 1986 auch antrat: Duckadam, Torwart von Steaua Bukarest, war schon dort, um den Ball abzuwehren. Viermal parierte er. Allein, dass sich der rumänische D I E R OT E N B U L L E N .C O M

ENGLAND

Aston Villa Chelsea Liverpool Manchester United Nottingham

Meister bis ins Finale gespielt hatte, war eine Sensation. Dann schaffte es der krasse Außenseiter auch noch bis ins Elfmeterschießen – und triumphierte dank Duckadam mit 2:0. Bis heute ist der Titel 1986 Steauas einzige Trophäe auf internationaler Ebene.

LÄNDER MIT DEN WENIGSTEN TITELTRÄGERN RUMÄNIEN

Steaua Bukarest

SCHOTTLAND

Celtic Glasgow

SERBIEN

Roter Stern Belgrad

LEHMANNS BITTERER FEIERABEND Jens Lehmann war gerade erst von Teamchef Jürgen Klinsmann zur Nummer 1 für die WM 2006 in eigenen Land bestimmt worden. Dies war seine Gelegenheit, aus dem Schatten von Oliver Kahn zu treten. Doch bevor die WM begann, stand der Keeper mit dem FC Arsenal im Endspiel der Königsklasse gegen Barcelona. Lehmann wollte ein Zeichen setzen – tat es, allerdings nicht so wie gewollt. 18. Minute: Notbremse gegen Samuel Eto‘o, Rote Karte, frühzeitig Feierabend. Vergessen waren jene 852 Rekordminuten, in denen Lehmann in den Partien zuvor ohne Gegentor geblieben war. Arsenal verlor das Finale trotz 1:0-Führung noch mit 1:2.

FRANKREICH

Olympique Marseille

MEISTE TORE IN EINER SAISON

Cristiano Ronaldo, 17 Tore für Real in 11 Spielen (2013/14)

MEISTE TORE IN EINEM SPIEL

Luiz Adriano, 5 Tore für Donezk gg. BATE Borisov (14/15) Lionel Messi, 5 Tore für Barcelona gg. Bayer Leverkusen (11/12) Gerd Müller, 5 Tore für Bayern gg. Omonia Nikosia (72/73)

HÄUFIGSTE FINALAUSTRAGUNGSORTE

Wembley (London) 7 mal Estadio Bernabéu (Madrid) 4 mal Stadio Olimpico (Rom) 4 mal

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DER GUTTMANN-FLUCH Mit einem 5:3-Finalsieg gegen Real Madrid verteidigte Benfica Lissabon 1962 seinen Titel in der Königsklasse. Ein furioses Spiel, in dem der Stern von Benficas Eusebio aufging. Der „Schwarze Panther“ erzielte die entscheidenden

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IN DER CHAMPIONS LEAGUE TREFFEN DIE BESTEN DER BESTEN AUFEINANDER. DOCH HIN UND WIEDER SCHAFFEN AUCH AUSSENSEITER DEN SPRUNG INS RAMPENLICHT UND SORGEN FÜR GROSSE ÜBERRASCHUNGEN.

NEYMARS ONE-MAN-SHOW Nach einem 0:4-Debakel im Viertelfinal-Hinspiel hatte Paris Saint-Germain den FC Barcelona schon fast am Boden. Es sah alles nach einem überraschend frühen Aus des Titelfavoriten aus. Zwar erzielte Barça gleich drei Tore zu Beginn des Rückspiels. Doch dann traf Edinson Cavani für die Gäste und versetzte den Spaniern mutmaßlich den Todesstoß. Als einziger schien Neymar noch an das Wunder zu glauben. Der Brasilianer traf in der 88. Minute per Frei­ stoß, in der 91. Minute per Elfmeter, ehe er in der fünften Minute der Nachspielzeit das sensationelle 6:1 vorbereitete. Das größte Comeback der Champions-League-Geschichte.

LEEDS UNITED, HALBFINAL-EINZUG 2001: In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren gehörte Leeds United zu Europas Titelsammlern: zweimal englischer Meister, zweimal Pokalsieger, zweimal der Gewinn des Messestädte-Pokals. Nach längerer Durststrecke erlebte der Klub ab 1998 seine sportliche Wiedergeburt. Der neue Manager David O’Leary baute eine Topmannschaft auf, darunter prominente Namen wie Rio Ferdinand oder Harry Kewell. So kam es zur unvergessenen Champions-League-Saison 2000/01. Zunächst „überlebte“ Leeds die Hammergruppe H, kegelte den FC Barcelona und Besiktas Istanbul raus. In der zweiten Gruppenphase räumten die Engländer Lazio Rom und den RSC Anderlecht aus dem Weg, im Viertelfinale dann Deportivo La Coruña (3:0 und 0:2). Erst im Halbfinale war der FC Valencia eine Nummer zu groß (0:0 und 0:3). Mittlerweile spielt Leeds in England nur noch zweitklassig.

DER LAST-MINUTE-BVB „Freunde, ist das geil!“, schrie Norbert Dickel, Dortmunder Stadionsprecher und Vereinsikone, während der Übertragung des Online-Radios ins Mikrophon. Im Viertelfinal-Rückspiel 2013 sah es lange so aus, als würde der FC Malaga das Weiterkommen klarmachen. Nach dem 0:0 im Hinspiel lag der BVB vor heimischer Kulisse mit 1:2 zurück – bis in die Nachspielzeit hinein. Doch innerhalb von 70 Sekunden wandelten Marco Reus und Felipe Santana den Rückstand in eine 3:2-Führung. Der zuvor stille Signal-Iduna-Park wurde zum Tollhaus, während Dickel die Gemütslage der BVB-Fans auf den Punkt brachte.

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DIE GEBURTSSTUNDE DES TITANS „Weiter, immer weiter“ – die legendären Worte von Oliver Kahn, als der FC Bayern 2001 die Last-Minute-Meisterschaft gewann. Schalke 04 bekam die Schale noch entrissen, weil Bayerns Patrik Andersson in der Nachspielzeit gegen den HSV traf. Nur zwei Wochen später machte Torwart Kahn tatsächlich „weiter“. Im Champions-League-Endspiel 2001 kam es gegen den FC Valencia zum Elfmeterschießen. In Weltklasse-Manier hielt Kahn drei Elfmeter. Bayern triumphierte 5:4 und holte den Henkelpott. Die 17 Strafstöße der Partie, 14 im Elfmeterschießen und drei aus der regulären Spielzeit, sind bis heute Rekord.

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ONE-HIT-WONDER!

Treffer zum 4:3 und 5:3, und das in seiner ersten Profi-Saison. Benfica-Trainer Bela Guttmann forderte nach dem Triumph eine Gehaltserhöhung. Benficas Klubboss Antonio Vidal blieb jedoch hart, so dass Guttmann zurücktrat und fluchte: „Nicht in100 Jahren wird Benfica noch mal einen Europapokal gewinnen.“ Wirklich wahr: Seitdem verlor Benfica seine acht folgenden Europa­ pokal‑Endspiele allesamt.

SIEGEN UND FLIEGEN Zum Mythos Real Madrid gehört auch, dass sich der Klub zuweilen aufführt wie eine launische Diva. In der Saison 1997/98 hofften der Klub und seine Fans auf „La septima“, den siebten Landesmeister-Titel. Trainer Jupp Heynckes, der bei seiner Vorstellung ein Jahr zuvor eben jenes große Ziel verkündet hatte, brach tatsächlich den Bann. Im Endspiel 1998 siegten die Madrilenen mit 1:0 gegen Juventus Turin (Torschütze: Predrag Mijatovic). Bleiben durfte Heynckes trotzdem nicht. Ihm fehlte der Rückhalt des damaligen Klub-Chefs Lorenzo Sanz, der ihm „fehlende Strahlkraft“ attestierte.

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BAYER LEVERKUSEN, FINAL-EINZUG 2002: Die Saison 2001/02 war für Bayer 04 Leverkusen eine ganz besondere. Die Werkself hatte die Chance zum Triple, scheiterte jedoch in allen Wettbewerben ganz knapp. In der Bundesliga verlor Bayer am letzten Spieltag bei der SpVgg Unterhaching und ließ sich die Schale nach von den Bayern aus der Hand reißen. Im Pokalfinale führte Leverkusen D I E R OT E N B U L L E N .C O M

dank Dimitar Berbatov zwar 1:0, doch am Ende triumphierte Schalke mit 4:2. Eine Chance blieb den Rheinländern noch: in der Königsklasse, wo man in der Gruppenphase sogar den FC Barcelona besiegt hatte. In der K.-o.-Phase kegelte Bayer den FC Liverpool und Manchester United raus, bevor im Endspiel Real Madrid wartete. Die frühe Real-Führung von Raúl konnte Lucio noch kontern. Doch der Zauberschuss von Superstar Zinédine Zidane in den Winkel des Bayer-Kastens besiegelte die tragische „Vizekusen“-Saison. Seitdem kam Bayer nicht mehr über das Achtelfinale hinaus.

DEPORTIVO LA CORUÑA, HALBFINALE 2004: La Coruña trug sich in der Saison 2003/2004 gleich zweimal mit Leuchtstift in die Annalen des Europacups ein. Zunächst wegen der herben 3:8-Pleite in der Gruppenphase in Monaco. Dennoch zogen die Galicier in die K.-o.-Runde ein und qualifizierten sich mit zwei Siegen über Juventus Turin fürs Viertelfinale. Dort hieß der Gegner AC Mailand. Nach einem 1:4 im Hinspiel musste schon ein Wunder her, um das drohende Aus gegen den Titelverteidiger noch abzuwenden. Stürmer Walter Pandiani hatte vor dem Spiel die Marschroute ausgegeben: „Wir müssen spielen wie die Verrückten. Vom Anpfiff weg.“ Gesagt, getan: La Coruña setzte Milan gleich unter Druck und führte bereits zur Pause mit 3:0. Nach dem Seitenwechsel fiel dann noch der Treffer zum 4:0, so dass die Spanier eine der bemerkenswertesten Aufholjagden der Historie perfekt machten. Erst im Halbfinale gegen den späteren Titelträger FC Porto (0:0 und 0:1) war ganz knapp Endstation.

ÄLTESTE TORSCHÜTZEN

Willy Olsen (39 Jahre, 7 Monate, 6 Tage), Fredrikstad FK Manfred Burgsmüller (38, 9, 19), Werder Bremen Gordon Smith (38, 9, 16), Dundee FC Ferenc Puskás (38, 5, 20), Real Madrid Francesco Totti (38, 1, 29), AS Rom

DIE HÖCHSTEN SIEGE

1973: Dinamo Bukarest – Crusaders 11:0 1969: KR Reykjavík – Feyenoord 2:12 1956: Manchester United – RSC Anderlecht 10:0

DIE TORREICHSTEN SPIELE

1969: KR Reykjavik – Feyenoord, 2:12 2016: Borussia Dortmund Legia Warschau 8:4 1961: B1909 Odense – Spora Luxemberg 9:2

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» RBL HAT EIN TOP-PAKET!«

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Hobbygolfer: Michael ­Ballack bei den GRK Golf ­Charity Masters in Machern, wo wir den Vize-Weltmeister von 2002 zum Interview trafen.

ZWEIMAL STAND MICHAEL BALLACK IM FINALE DER KÖNIGSKLASSE. NUN ANALYSIERT ER GRUPPE G UND UNSERE CHANCEN.

Michael, RB Leipzig trifft in der Königsklasse auf Monaco, Porto und Beşiktaş. Wie schätzt du die Gruppe ein? Eine Kracher-Mannschaft ist in der Leipziger Gruppe nicht dabei. Das kann man aus zweierlei Sicht sehen. Einerseits will man sich mit den ganz großen Vereinen messen, wenn man in der Champions League spielt. Insofern hätte man sich vielleicht einen absoluten Topklub gewünscht. Andererseits hat RB Leipzig jetzt eine vergleichsweise machbare Gruppe vor der Brust. Dadurch erhöht sich die Chance, die Gruppenphase zu überstehen. Aufgrund ihrer europäischen Erfahrung sind Porto und Monaco leicht favorisiert. Aber die Roten Bullen brauchen sich nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Den Einzug ins Achtelfinale halte ich für ein realistisches Ziel. Wie gut kennst du die drei Gegner? Auf den FC Porto bin ich zweimal mit Chelsea getroffen: 2009 in der Gruppenphase und 2007 im Achtelfinale. Den Einzug ins Viertelfinale mussten wir uns damals hart erkämpfen. Auswärts haben wir 1:1 gespielt – vor ausverkauftem Haus mit einer inten­ siven Atmosphäre. Das Rückspiel in London haben wir dann knapp mit 2:1 gewonnen, wobei mir der Siegtreffer gelungen ist. Wie schätzt du das heutige Team Portos ein? Porto ist traditionell ein unbequemer Gegner: physisch stark und international sehr erfahren. Zudem ist der Verein eine eindrucksvolle Talentschmiede und bringt immer wieder Klassespieler hervor. Doch die portugiesische Liga ist nicht so stark wie die Bundesliga. Deshalb ist man dort nicht Woche für Woche auf Top-Niveau gefordert. Zwar ist Porto immer ein Kandidat dafür, die Gruppenphase zu packen. Aber in den vergangenen Jahren ist es immer seltener gelungen, die ganz großen Klubs zu schlagen. Leipzig hat in jedem Fall eine Chance. Hast du auch mal gegen Monaco und Beşiktaş gespielt? Nein. Dafür aber gegen Fenerbahçe, den Stadtrivalen von Beşiktaş. In der Türkei aufzulaufen ist extrem emotional – noch intensiver als in Portugal. Die türkischen Zuschauer machen eine Riesen-

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stimmung. Mir hat das immer viel Spaß gemacht, weil man direkt hellwach ins Spiel geht. Für RBL ist das natürlich Neuland. Von dieser Kulisse darf man sich nicht zu sehr beeindrucken lassen. Aber die Mannschaft hat ja schon bewiesen, dass sie mit schwierigen Situationen umgehen kann. Wie meinst du das? In der vergangenen Bundesliga-Saison dachten ja viele Experten, dass Leipzig während der Rückrunde irgendwann einbricht. Doch die Mannschaft ist stabil geblieben und hat zu keinem Zeitpunkt nachgelassen. Dieses Durchhaltevermögen war eindrucksvoll. Jetzt auch in der Champions League zu bestehen ist der nächste Schritt für den Verein. Was ist in der Königsklasse anders? Natürlich das Niveau. Nur die Besten der Besten schaffen den Sprung in die Champions League. Hinzu kommen die Emotionen. Wenn man auswärts antritt, beginnt schon am Vortag während der Anreise das Kribbeln. Ungefähr 24 Stunden vor dem Spiel ­absolviert man das Abschlusstraining im Stadion. Dadurch baut sich die Spannung enorm auf, bevor die Partie überhaupt an­ gepfiffen wird. Wie schwierig ist die Umstellung, dreimal in acht Tagen spielen zu müssen? Englische Wochen sind etwas komplett anderes im Vergleich zum gewöhnlichen Samstag-Samstag-Rhythmus. Für den Trainer ist es die große Herausforderung, die Mannschaft so einzustellen, dass sie auf allen Hochzeiten erfolgreich mittanzen kann. Einerseits will man die Champions League genießen, muss aber auch mit einer besonderen Emotionalität in die Spiele hineingehen. Gleichzeitig ist es dann die große Kunst, sich mental auf das folgende Wochenende vorzubereiten, um auch den Ansprüchen in der Liga gerecht zu werden. Die Roten Bullen spielen sehr laufintensiven, modernen Fußball. Können unsere Jungs das während der eng­ lischen Wochen durchhalten? Das glaube ich schon. Im heutigen Fußball ist es eine Grundvoraussetzung, physisch in Top-Verfassung zu sein, um so den Rhythmus durchzuhalten. Ich habe früher auch in der Bundesliga, in der Champions League und in der Nationalmannschaft gespielt, ohne dabei große Pausen zu haben. Wobei die Leipziger auch gar nicht gefordert sind, in jedem Spiel Vollgas-Fußball zu bieten. Vielmehr muss man mitunter auch mal mit 1:0 gewinnen, D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: Christian Modla

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reimal Deutschlands Fußballer des Jahres. Viermal Deutscher, einmal Englischer Meister. Je dreimal Pokalsieger in Deutschland und England. Nur ein internationaler Klubtitel blieb Michael Ballack in seiner erfolgreichen Karriere verwehrt. Ein Gespräch mit dem heute Vierzigjährigen über englische ­Wochen, einzigartige Europapokalspiele und die Perspektiven von RB Leipzig in der Königsklasse.

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WECHSELN SIE DIE SONNE EIN!

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den Mund abputzen und weitermachen – ohne dass man ein drittes, viertes oder fünftes Tor nachlegen will. Dieses Gefühl und diese Cleverness müssen die Mannschaft und der Trainer im Laufe der Zeit entwickeln.

Hast du einen Leipziger Lieblingsspieler? Grundsätzlich schaue ich mir die RBL-Partien sehr gerne an, weil so viele agile Spielertypen im Team sind, die ständig den Weg nach vorne suchen und hohes Risiko gehen. Das Herzstück ist Naby Keïta, der den Rhythmus vorgibt und der Mannschaft seinen Stempel aufdrückt. Er ist ein ganz entscheidender Spieler. Aber auch Emil Forsberg ist extrem wichtig mit seinen beson­ deren Aktionen, seiner Genialität. Zudem beeindruckt es mich, dass die Offensivspieler ständig mit nach hinten arbeiten. Das ist ein Top-Paket. Du bist zu einem besonderen Spiel ja auch selbst in der Red Bull Arena aufgelaufen! Genau, bei meinem Abschiedsspiel im Mai 2013. Das Stadion in Chemnitz war dafür ein bisschen zu klein, daher habe ich mich entschieden, in Leipzig zu spielen. Unter anderem kamen Didier Drogba, Andrij Schew­ tschenko und José Mourinho! Dass so viele bekannte Namen wegen mir nach Leipzig gereist sind, hat mich riesig gefreut. Nach so vielen Jahren im Profi­ geschäft war das ein besonderer Abschluss. Allerdings stand die Partie bis zum Vortag auf der Kippe. Weshalb? Wegen des Hochwassers im Sommer 2013. Wir haben lange gezittert, ob wir spielen können. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung hat sich besonders eingesetzt, ihm bin ich bis heute dankbar. Ich habe dann auch einen großen Teil des Erlöses an die Betroffenen der Flut gespendet. In Leipzig ging deine aktive Karriere zu Ende. Du hast 604 Pflichtspiele bestritten, darunter 93 in der Champions League. Was war für dich der größte und emotionalste Moment in der Königsklasse? Da muss ich mehrere nennen. Einmal das Halbfinal-Rückspiel 2002 mit Leverkusen bei Manchester United. Als wir ins Old Trafford eingelaufen sind, waren die Stimmung und die Lautstärke unfassbar ergreifend. Das war aber nicht einschüchternd, sondern extrem motivierend. Wir haben 2:2 gespielt und sind ins

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Seite an Seite: Michael Ballack und seine Freundin Natacha beim Gala-Abend der GRK Golf Charity Masters.

Finale eingezogen. Genauso emotional war zuvor das Viertelfinale gegen Liverpool gewesen. Das Hinspiel hatten wir 0:1 verloren, doch die Reds im Rückspiel dann mit 4:2 besiegt. Mit einem Doppelpack von dir … Diese Partie war eine irre Achterbahnfahrt. Liverpool traf zum 1:1 und zum 2:3 – mehrfach fühlte es sich an, als wären wir schon ausgeschieden. Doch wir konnten uns immer wieder zurückkämpfen. Ähnlich verrückt war das 4:4 mit Chelsea gegen Liverpool im Viertelfinale 2009, als wir ins Halbfinale einziehen konnten. Was die beste Stimmung angeht, würde ich aber eine andere Partie nennen. Welche denn? Mit dem FC Bayern habe ich in der Gruppenphase 2003 bei Celtic Glasgow gespielt. Die Partie ist 0:0 ausgegangen und war nicht wirklich ein Highlight. Aber die Stimmung war unfassbar – die Celtic-Fans sind einfach einmalig! Nie vergessen werde ich natür­ lich auch die beiden Finals, die ich spielen durfte. Von der Anspannung her waren das ganz besondere, ganz außergewöhnliche Situationen. Auch wenn der Ausgang beide Male nicht so glücklich war. 2002 hast du mit Leverkusen 1:2 gegen Real Madrid ver­ loren, 2008 mit Chelsea 5:6 im Elfmeterschießen gegen Manchester United. Vor allem 2008 lag es nur an Winzigkeiten. Ich habe meinen Elfmeter reingehauen, mehr konnte ich nicht tun (lacht). Wir hätten unseren fünften Elfmeter versenken müssen, um den Pokal zu holen. Doch dann ist John Terry weggerutscht und hat den Pfosten getroffen. Aber so ist das im Fußball: Du lebst von deinen Mitspielern, und die Mitspieler leben von dir. Es sollte einfach nicht sein. Aber ich bin froh, überhaupt so weit ge­kommen zu sein. Ich kann auf meine Karriere sehr zufrieden zurückblicken. Wie bist du dem Fußball heute noch verbunden? Wenn sich die Möglichkeit ergibt, bin ich für das Fernsehen als Experte tätig. Ich beobachte den Fußball weiterhin intensiv. Ich freue mich auf die Champions-League-Saison – und drücke RB Leipzig beide Daumen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: Lutz Zimmermann

Du bist im sächsischen Görlitz geboren, hast deine Profi­ karriere beim Chemnitzer FC begonnen. Wie intensiv verfolgst du den Weg unseres Vereins? Ich komme aus der Region und finde es klasse, dass es so einen aufstrebenden Verein im Osten gibt. Deswegen habe ich seit Beginn an einen besonderen Blick auf RB Leipzig. Ich weiß um die große Begeisterung der Menschen im Leipziger und mittler­ weile auch im mitteldeutschen Raum. Das Heimspiel gegen den FC Bayern habe ich kürzlich selbst im Stadion erlebt – eine Riesenstimmung, großartige 90 Minuten.

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Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Friedrich Indich • 29.08.17 14:36 @ Dominik logos und bild unabhängig voneinander verschiebbar

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YOUTH LEAGUE DIE KLEINE KÖNIGSKLASSE

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eroy Sané ist deutscher Nationalspieler und inzwischen Stammkraft bei Manchester City. Niemals vergessen wird er den 16. März 2014 – der Tag, an dem sein Stern so richtig aufging. Im Viertelfinale der Youth League traf er mit seinem damaligen Klub, dem FC Schalke 04, auf den FC Chelsea. Die Königsblauen waren klarer Außenseiter. Doch Sané schnürte einen Doppelpack und schoss sein Team durch den 3:1-Sieg ins Halbfinale. Gestärkt durch die Erlebnisse und Erfahrungen in der Youth League, feierte der Angreifer nur drei Wochen später sein Profidebüt für S04. 2013/14 wurde die Youth League in den europäischen Fußballkalender inte­ griert – als erster UEFA-Jugendwettbewerb auf Klubebene. Geschaffen wurde er nach einem Antrag der European Club Association („ECA“), der Vereinigung europäischer Fußballvereine. Schon nach wenigen Jahren ist es der Youth ­League gelungen, einen weiteren Anreiz für Profiklubs zu schaffen, sich im Nachwuchs zu engagieren und Top-Talente zu entwickeln. Zudem wird eine Brücke zwischen Nachwuchs und Profis geschlagen, indem die Youngsters internationale Erfahrung sammeln. Wie Leroy Sané. Seit der Saison 2013/14 schicken alle 32 Vereine, die an der Gruppenphase der Champions League teilnehmen, ihre jeweilige U19-Auswahl ins Rennen. Eine separate Auslosung gibt es nicht. Stattdessen werden die Champions-­ League-Gruppen der Profiteams übernommen. Somit können die A-Junioren zusammen mit den Profis auf Auswärtsreise gehen. Zur Spielzeit 2016/17 wurde der Wettbewerb erweitert. Seitdem starten ins­ gesamt 64 Mannschaften. Zum einen weiterhin die 32 Teams, die parallel auch in der Champions League vertreten sind („Champions-League-Weg“). Zum anderen 32 nationale Juniorenmeister aus den 32 bestplatzierten Verbänden in der UEFA-Verbandskoeffizienten-Rangliste („Meisterweg“). Sind Junioren­ meister bereits über den „Champions-League-Weg“ für die Youth League qualifiziert, rücken nachfolgende Meisterteams aus der Koeffizienten-Rangliste nach. Für die K.-o.-Runde sind dann allerdings die selbst erzielten Ergebnisse für ein Weiterkommen ausschlaggebend. Das heißt, scheidet das Profiteam in der Vorrunde aus, kann das Junioren-Team – zum Beispiel als Gruppenerster – dennoch weiterkommen und geht dann „allein“ auf Europacup-Reise.

VORHANG AUF FÜR DIE YOUTH LEAGUE, EUROPAS GROSSE BÜHNE IM NACHWUCHSFUSSBALL. ERSTMALS IST UNSERE U19 DABEI UND MISST SICH AUF EUROPÄISCHEM PARKETT WIE DIE PROFIS MIT MONACO, PORTO UND ISTANBUL. Erfolgreiche Tests: In der Vorbereitung konnte unsere U19 den FC Southampton (3:2) und die Tschechen von Hradec Králové (3:1) besiegen.

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

„CHAMPIONS-LEAGUE-WEG“

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32 Teams in acht Gruppen, die in Aufbau und Spielplan identisch mit den Gruppen der Champions League sind. Die acht Gruppensieger ziehen direkt ins Achtelfinale ein. Die acht Gruppenzweiten bestreiten Play-offs gegen die Teams aus dem „Meisterweg“.

„MEISTERWEG“

32 Teams, die zwei K.o.-Runden mit Heim- und Auswärtsspielen bestreiten, bis acht Mannschaften übrig bleiben. Diese treffen in den Play-offs auf die Gruppenzweiten des „Champions-League-Weges“. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Gruppe G RB Leipzig AS Monaco FC Porto Besiktas Istanbul Spielort Heimspiele RBL-Trainingszentrum am Cottaweg 1. Spieltag RB Leipzig – AS Monaco Mittwoch, 13. September; Anstoß: 15.00 Uhr 2. Spieltag Besiktas Istanbul – RB Leipzig Dienstag, 26. September; Anstoß: 14.00 Uhr (deutsche Zeit) 3. Spieltag RB Leipzig – FC Porto Dienstag, 17. Oktober; Anstoß: 15.00 Uhr 4. Spieltag FC Porto – RB Leipzig Mittwoch, 01. November; Anstoß: 15.00 Uhr (deutsche Zeit) 5. Spieltag AS Monaco – RB Leipzig Dienstag, 21. November; Anstoß: offen (Live-Übertragung im TV) 6. Spieltag RB Leipzig – Besiktas Istanbul Mittwoch, 06. Dezember ; Anstoß: 15.00 Uhr Weitere mögliche Spieltermine Play-offs: 6./7. Februar Achtelfinale: 20./21. Februar Viertelfinale: 13./14. März Halbfinale: 20. April, Nyon Finale: 23. April, Nyon Die bisherigen Endspiele 2016/17 Benfica Lissabon – Red Bull Salzburg 1:2 2015/16 Paris Saint-Germain – FC Chelsea 1:2 2014/15 Schaktjor Donezk – FC Chelsea 2:3 2013/14 Benfica Lissabon – FC Barcelona 0:3

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„ S TEHEN JETZT MEHR IM FOKUS“ STRAFFES PROGRAMM FÜR ROBERT KLAUSS: UNSER U19-COACH STARTET MIT DEN NACHWUCHSBULLEN IN VIER WETTBEWERBEN – DER YOUTH LEAGUE, DER BUNDESLIGA, DEM DFB-POKAL UND DEM LANDESPOKAL. GLEICHZEITIG ABSOLVIERT ER DIE AUSBILDUNG ZUM FUSSBALL-LEHRER. WIR SPRACHEN MIT DEM 32-JÄHRIGEN ÜBER …

… den Stellenwert der U19: Es gibt zwei wichtige Faktoren, weshalb die U19 jetzt viel mehr im Fokus steht als vergangene Saison. Zum einen kamen unsere Jungs in der Vorbereitung mehrfach bei den Profis zum Einsatz. Wir haben unseren Jungs verdeutlicht, dass sie jetzt direkt an der Schwelle zu den Profis stehen, dass also ein direkter Übergang möglich ist, weil es die U23 nicht mehr gibt. Zum anderen kommt die Teilnahme an der Youth League hinzu, was für uns etwas Außergewöhnliches ist. Auch überregional wird immer mehr auf uns geschaut. … das Abenteuer Youth League: Natürlich sind die Anforderungen auf internationaler Ebene höher, das Niveau steigt. Es geht für unsere Jungs darum, Erfahrungen auf dieser Bühne zu sammeln und die Spielpraxis zu nutzen, um sich bestmöglich weiterzuentwickeln. … den neuen Rhythmus mit vielen Englischen Wochen: Aufgrund der höheren Anzahl an Spielen fehlen uns definitiv Trainingseinheiten. Wir brauchen mehr Regeneration und werden häufiger rotieren, um personell durch die Saison zu kommen.

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Vergangene Saison hatten wir einen kleinen Kader mit 18 Feldspielern, den wir nun um zwei Spieler aufgestockt haben. Hinzu kommen drei Torhüter. … die höhere Belastung für seine Spieler: Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist schön, dass wir in der Youth League antreten und viele unserer Jungs auch in der Nationalmannschaft spielen. Aber wir müssen darauf achten, dass wir ihnen den Freiraum, den sie für die Schule brauchen, auch unbedingt ermöglichen. Die Jungs müssen auch mal regenerieren können, damit nicht nur die Beine frisch bleiben, sondern auch der Kopf. Deshalb sind wir in engem Austausch mit dem Sächsischen Fußballverband und dem DFB, damit unsere Auswahl- und Nationalspieler vielleicht nicht alle Lehrgänge absolvieren müssen. … Nicolas Kühn und Elias Abouchabaka: Die Vorbereitung haben die beiden mit den Profis absolviert. Dass sie während der Saison häufiger bei uns zum Einsatz kommen, ist kein Problem, denn sie haben schon zwei Jahre lang mit den anderen Jungs zusammengespielt. Ich kenne sie, sie kennen mich. Von Woche zu Woche stimmen wir uns ab, was für sie sinnvoller ist – welche Tage sie bei uns und welche Tage sie bei den Profis mittrainieren. … seinen Wechsel von der U23 auf die U19-Trainerbank: Die Aufgabe ändert sich, weil die Spieler jünger sind. Dieser Altersunterschied ist deutlich zu spüren. In unserem Kader stehen ganz junge Menschen, die wir auf ihrem letzten Schritt in Richtung Fußballprofi begleiten und weiterentwickeln wollen. Wir wollen die Jungs sensibilisieren, dass man hochprofessionell sein muss, um den Sprung zum Profi zu schaffen. Das ist eine Herausforderung, die mir großen Spaß macht. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

… seine Trainer-Fortbildung: Ich bin die nächsten Monate mehrere Tage pro Woche in Hennef, um mich dort zum Fußball-Lehrer ausbilden zu lassen. Bei den Youth-League-Spielen werde ich aber immer vor Ort sein. Ich habe eine gewisse Anzahl an Fehlzeiten, die ich passend einsetzen kann. Wenn ich in Hennef bin, telefoniere ich mehrmals pro Tag mit meinen Co-Trainern, bekomme Videos und Trainingsdaten geschickt und bin somit immer im Bilde. Natürlich ist es eine ungewohnte Situation. Aber da muss jeder Trainer einmal durch. Der Vorteil ist, dass bis auf vier Jungs aus unserem Kader schon alle unter mir trainiert und gespielt haben.

Bullen-Coach: Robert Klauß trainierte von 2014 bis 2016 die RBL-U17, danach eine Saison lang die U23, ehe er nun die U19 übernommen hat.

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DIENSTÄLTESTER ROTER BULLE

Auf dem Sprung: Im Sommer erhielt Kilian Senkbeil einen Lizenzspielervertrag, genau wie Marc Dauter, Dominic Minz und Mert Yilmaz.

SEIT 2010 LÄUFT KILIAN SENKBEIL IM RBL-TRIKOT AUF. SO LANGE WIE KEIN ANDERER SPIELER DES GESAMTEN VEREINS. DIESE SAISON WILL ER ALS U19-KAPITÄN ÜBERZEUGEN UND AN DAS PROFITEAM HERANRÜCKEN.

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, RBL

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chon als Kind war spürbar, dass Kilian Senkbeil einen besonderen Ehrgeiz in sich trägt. „Wenn ich beim ‘Menschärger-Dich-nicht’ Zweiter wurde, ging für mich die Welt unter“, erinnert sich der 18-Jährige lachend. Die Kombination aus Fleiß, Wille und Talent brachte ihn so weit, dass er im Sommer 2017 einen Lizenzspielervertrag unterschrieben hat. Umso bemerkenswerter, weil Kilian schon seit 2010 das RBL-Trikot trägt – und damit der dienstälteste, aktive Spieler unseres Klubs ist. Als Kapitän der U19-Mannschaft bestreitet er seine nunmehr achte Saison im rot-weißen Trikot. Lenken, leiten, vorangehen und niemals aufgeben. So lässt sich Kilians Spielweise in wenigen Worten beschreiben. Der junge Mann ordnet alles unter, um seinen großen Traum leben zu können. „Ich will unbedingt Profi werden“, unterstreicht er deutlich. Die ersten Schritte im Fußball machte Kilian mit viereinhalb Jahren beim SV Tresenwald. Sein damaliger Trainer, Vater Bodo (heute sein Berater), organisierte hochklassige Freundschaftsspiele, u.a. gegen Hertha BSC. So kam es zur Anfrage der Hertha, ob Kilian für die „Alte Dame“ als Gastspieler aktiv sein wolle, um sich zu empfehlen. Bei einem U10-Turnier lief Kilian dann tatsächlich im Hertha-Dress auf. Doch obwohl die Hertha um ihn warb, entschied sich das Talent anders. Denn nach der Gründung von RB Leipzig im Mai 2009 war Kilian und seiner Familie schnell klar, dass seine Zukunft hier liegen solle. Nach einem einjährigen Abstecher zum 1. FC Lokomotive Leipzig schloss sich Kilian im Sommer 2010 den Roten Bullen an. Damals war er gerade mal elf Jahre jung – und trug im Vergleich zu heute noch eine lange Mähne. Mit 13 Jahren ging er ins Internat des Leipziger Sportgymnasiums. Bis zur U15 spielte der Defensiv­ spezialist immer eine Altersklasse höher. Seine Stärken: Ruhe am Ball, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und der absolute Siegeswille. „Als ich etwa 15 Jahre alt war, haben sich immer mehr Berater und andere Vereine gemeldet. Das wurde mir dann doch etwas zu

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viel“, sagt Kilian. „Ich will bis heute einfach Kicken, weil es mir Spaß macht. Ich bin froh, dass mir meine Eltern den Rücken frei halten, damit ich mich auf das Wesentliche konzentrieren kann.“ So schaffte das RBL-Talent auf Anhieb den Sprung aus der U15 zum Stammspieler in der U17-Bundesliga. Am 20. März 2015 debütierte er für die deutsche U16-Junioren-Nationalmannschaft. Doch es ging für den 1,83 Meter großen jungen Mann nicht immer bergauf. Im Dezember 2015 erkrankte er an einer Virus­ infektion, die ihm jede Bewegung erschwerte. Gelenk- und Muskelschmerzen zwangen ihn zu einer dreimonatigen Pause. „Die Zeit war schon extrem hart. Insbesondere die ersten sechs Wochen, als noch nicht genau klar war, woher die Schmerzen kamen.“ Kilian kämpfte sich zurück, spielte für die U17- und U18-Auswahl des DFB. Seit Sommer 2016 verteidigt er für die U19 der Leipziger Bullen. Doch das nächste Unglück folgte am 25. Februar 2017. Beim Heimspiel gegen Hertha BSC flog Kilian nach einem Zweikampf die Kniescheibe raus. Er musste operiert werden und bis diesen Sommer pausieren. Immerhin konnte er sich auf sein Abitur konzentrieren. Seine beachtliche Abschlussnote: 2,1. Nun greift Kilian als U19-Kapitän aufs Neue an. Seine Ziele sind klar: nach der langen Verletzung wieder Sicherheit in der U19-Bundesliga bekommen und sich in der Youth League mit europäischen Topteams messen. „Wir freuen uns riesig auf die Youth League. Wir wollen zeigen, dass wir auch international bestehen können“, sagt Kilian, der gleichzeitig dem Profikader näherkommen will. In der Vorsaison durfte er das eine oder andere Mal schon bei den Profis mittrainieren. Bis Ende des Jahres will der 18-Jährige noch ein paar Kilo Muskel­ masse draufpacken. Aber immer mit der Maßgabe, nicht an ­Tempo zu verlieren. Denn Kilian weiß genau: Um bei RB Leipzig spielen zu können, muss man besonders eines: schnell sein. Nicht nur mit den Beinen, sondern auch im Kopf.

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Wichtig, wenn man Träume erfüllen will: immer am Ball bleiben.

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INFORMATIONEN

Turbo für Talente. Porsche Jugendförderung. Sport verbindet Menschen. Und uns mit der Jugend. Gemeinsam mit RB Leipzig unterstützt Porsche Nachwuchsprojekte in der Region. So ermöglichen wir jungen Menschen, ihre sportlichen Ziele und Träume zu verwirklichen.

Fotos: Osttirol Bulls

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Plötzlich liegen sich Raik Kaiser und Florian Streit in den Armen, obwohl sie sich zuvor noch nie gesehen hatten. „Doch der Jubel in der Gästekurve war so euphorisch“, erinnern sich die beiden. Es ist reiner Zufall, dass sie sich am 17. September 2016 kennenlernen, als die Roten Bullen beim HSV gastieren. Es ist das dritte RBL-Bundesligaspiel überhaupt, endet mit einem sensationellen 4:0-Sieg – und ist gleichzeitig die Geburtsstunde der Osttirol Bulls, die ein knappes Jahr später erster internationaler OFC von RB Leipzig werden sollten. Die beiden RBL-Anhänger tauschen Telefonnummern aus. Raik ist aus Leipzig in die Hansestadt gereist, Florian aus Lienz im österreichischen Osttirol. Von dort aus verfolgt er unseren Klub seit der Vereinsgründung 2009. „Am Tag des HSV-Spiels haben wir mit unserer Feuerwehr-Gruppe einen Trip nach Hamburg unternommen. Während die anderen zur Hafenrundfahrt aufgebrochen sind, bin ich zum Spiel gegangen.“ Die neuen Kumpels bleiben in Kontakt und verabreden sich zum Auswärtsspiel in Ingolstadt. Zwar setzte es diesmal eine 0:1-Niederlage, dennoch bleibt die Partie in bester Erinnerung. „Nach dem Abpfiff haben wir uns auf dem Parkplatz ewig mit einer 80-jährigen Ingolstädterin unterhalten. Wenn wir mehr Getränke gehabt hätten, würden wir vielleicht noch heute dort stehen“, lacht Raik. Kurz vor Weihnachten treffen sich die Freunde D I E R OT E N B U L L E N .C O M

zum Bundesliga-Gipfel gegen die Bayern in München wieder und beschließen im Hofbräuhaus, einen Fanclub ins Leben zu rufen. Am 27. April 2017 gründen sich schließlich die Osttirol Bulls. Inzwischen hat der Fanclub 36 Mitglieder – eine gesunde Mischung aus Osttirolern und Deutschen. „Eines unserer Mitglieder müssen wir allerdings durchschleppen“, grinst Florian. „Stefan Ilsanker ist unser Ehrenmitglied und muss keine Beiträge zahlen.“ Im Sommer-Trainingslager in Seefeld, etwa 200 Kilometer von Lienz entfernt, wird der Mittelfeldspieler in den Fanclub aufgenommen. Zudem bekommen die zehn mitgereisten Fans eine besondere Überraschung. Die RBL-Fanbeauftragten ernennen die Osttirol Bulls zum Offiziellen Fanclub von RB Leipzig. Dem 39. insgesamt. Dem ersten internationalen. „Das kam völlig überraschend für uns und ist ein unglaublich besonderes Erlebnis gewesen“, schwärmt Raik. Sein Kumpel Florian ist inzwischen aus Osttirol nach Leipzig gezogen und lebt hier mit Freundin Julia. Die beiden haben sich nach dem Heimspiel gegen Leverkusen kennen und lieben gelernt. Der Fußball verbindet.

Gründung: 27. April 2017 OFC seit: 24. Juli 2017 Gründungsmitglieder: 26 Aktuelle Mitgliederzahl: 36 Mitgliederstruktur: Familien-Fanclub Besonderheiten: Die daheimgebliebenen Osttiroler Fans werden an Spieltagen oft per Video-Anruf in die Red Bull Arena „zugeschaltet“, um den Torjubel mitzuerleben. Aktivitäten: Die Osttirol Bulls haben eine eigene Merchandising-Kollektion und produzieren „Fanartikel“ wie Tassen, Handyhüllen oder Feuerzeuge. Social Media: @Osttirol Bulls @OsttirolBulls

Ehrenmitglied: Stefan Ilsan­ ker wurde im Juli im Trainings­ lager ein Osttiroler Bulle.

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Ausreden adé. Gerd Stoll rappelte sich nach Jahren des Übergewichtes auf und speckte im Schat­ ten der Red Bull Arena ab.

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

ENDLICH WIEDER FIT

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SCHWITZEN, ABNEHMEN, ETWAS FÜR DIE GESUNDHEIT TUN – UND DAS IM ZUHAUSE DER ROTEN BULLEN. SEIT AUGUST LÄUFT DIE ZWEITE AUFLAGE DES PROGRAMMS „FUSSBALL-FANS IM TRAINING“. WIR TRAFEN GERD STOLL, DER AM ERSTEN KURS TEILGENOMMEN HAT UND DABEI 20 KILOGRAMM ABNEHMEN KONNTE.

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»ICH HABE ZUVOR IMMER WIEDER NUR AUSREDEN GEFUNDEN!«

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tun soll. Aber ich habe immer nur Ausreden gefunden“, sagt er schmunzelnd. Die Aktion „Fußballfans im Training“ war für Gerd die Initialzündung. Das Projekt wird unter anderem von der Deutschen Krebshilfe gefördert und in Zusammenarbeit mit den Vereinen der Fußball-Bundesliga und dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord) durchgeführt. Das Besondere an dem zwölfwöchigen Abnehm-Kurs: Die Teilnehmer trainieren dort, wo ihr Fußball-Herz schlägt – in den Trainingsanlagen ihres Lieblingsvereins. So finden die Theoriekurse im Pressekonferenzraum der RBL-Fußball-Akademie statt. Geschwitzt wird später im Motorikpark des Trainingszentrums, beim Treppenlauf in der Red Bull Arena oder beim Kicken auf den Plätzen am Cottaweg. Als ausgebildete Coaches sind die RBL-Nachwuchstrainer Paul Frost und Philipp Seidler dabei. Auf Grundlage der Erkenntnisse der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden den Fußballfans in den Theoriestunden Grund­ regeln der gesunden Ernährung nähergebracht. Es werden Hausaufgaben verteilt und Ziele nach dem „SMART“-Prinzip (spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch, terminierbar) erarbeitet. Beispielsweise sollen die Teilnehmer die tägliche Anzahl an Schritten durch bewusstes zu Fuß gehen deutlich erhöhen, ein ErnährungstageD I E R OT E N B U L L E N .C O M

SMART-Prinzip: Ob im Motorikpark oder auf der Lauf­ strecke. Die Trainingsziele werden realistisch definiert.

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

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erd Stoll sitzt strahlend in der Cottaria und genießt ein Glas stilles Wasser. 25 Jahre war der heute 62-Jährige in einer großen ­Dentalfirma im Außendienst tätig und hätte sich vor einigen Monaten kaum vorstellen ­können, einfach nur genüsslich ein Wasser zu trinken. „Im Außendienst besteht das große P ­ roblem darin, dass man den ganzen Tag ­unterwegs ist und sich erst am Abend Zeit zum Essen nimmt. Und dann hatte ich nie Lust, mir ­etwas Gesundes zu kochen und habe lieber an der nächsten Dönerbude Halt gemacht“, erzählt Gerd. Das endet nach einigen Jahren bei 118 Kilo­ gramm – bei nur 1,78 Meter Körpergröße. „Meine Frau hat mich vor über 20 Jahren mit Idealgewicht kennengelernt. Durch die Arbeit, den Stress und das unregelmäßige Essen konnte sie quasi zusehen, wie ich immer mehr aus der Form geraten bin.“ Nachdem er in den Ruhestand gegangen war, will Gerd etwas ändern. Durch Zufall entdeckt er einen Facebook-Post auf der Seite von RB Leipzig (siehe S. 119) und überlegt nicht lange: „Ich habe da von einem Abnehm-Programm für übergewichtige Fußballfans gelesen und mich direkt angemeldet. Meine Frau hing mir schon jahrelang in den Ohren, dass ich etwas für mich

Training beim Lieblingsklub. „Fußball­ fans im Trai­ ning“ wird u. a. von der Deut­ schen Krebs­ hilfe gefördert.

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ZUSAMMEN HELFEN

Die Bewegung ist ein wichtiger Baustein. Gerd hat das Fahrradfahren für sich entdeckt und erledigt seine Wege zum größten Teil nur noch per Rad oder unternimmt entspannte Touren mit seiner Frau. „Leider ist viel mehr an Sport nicht drin, weil ich mir vor einigen Jahren das Knie verletzt habe. Aber ich liebe es, mit dem Fahrrad um die Leipziger Seen zu fahren“, schwärmt der 62-Jährige. Das Wichtigste für ihn ist es, dass er sich rundum wohl fühlt: „Ich schwitze mittlerweile gern. Das macht mir überhaupt nichts aus. Ich fühle mich frischer, jünger, vitaler und habe außerdem wieder einen Hals“, sagt er schmunzelnd. „Das ist vor allem meiner Frau aufgefallen. Und: Ich schnarche nicht mehr. Damit ist sie mehr als glücklich! Ich sage immer: Ich will mich wohl fühlen, mehr will ich eigentlich gar nicht.“ Gerd hat bisher knapp 20 Kilogramm Gewicht verloren, ist unter die magische 100-Kilo-Grenze gerutscht und will weiter dranbleiben.

Balanceakt. „Man darf alles, aber in Maßen. Das habe ich in den Wochen des Kurses gelernt“, sagt Gerd Stoll.

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Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, Picture Point, RBL

buch führen und selbst gesunde Ernährungspläne erstellen. Wichtig ist der Grundsatz, dass gesunde Ernährung nicht bedeutet, auf alles, was schmeckt, verzichten zu müssen. „Ich genieße immer noch meinen Fleischsalat und meinen Hackepeter auf der Vollkornschnitte. Aber eben nicht mehr dick aufgetragen, sondern nur ganz dünn“, sagt Gerd. „Man darf alles, aber in Maßen. Das habe ich in den Wochen des Kurses gelernt.“ Der bewusste Umgang mit Nahrungsmitteln ist zentral: Wovon darf wie viel gegessen werden? Worauf sollte in großen Mengen lieber verzichtet werden? Gerd hat während der zwölf Wochen seine Ernährung komplett umgestellt: „Mit meinen über 60 Jahren habe ich nun auch endlich Geschmack an Obst und Gemüse gefunden und ich möchte es nicht mehr missen. Gut Ding will eben Weile haben“, lacht er. Außerdem hat er seine Essenszeiten umgestellt. Im Hause Stoll gibt es kein Frühstück mehr, an Stelle dessen gönnt er sich um 10.00 Uhr bereits ein warmes Mittagessen. Am Abend gibt es noch eine Scheibe Roggenbrot und tagsüber hin und wieder ein Stück Schokolade. Aber nicht nur die Ernährung muss stimmen, um nachhaltig Gewicht zu verlieren. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Trainer-Duo. Die RBL-Nachwuchstrainer, Paul Frost (li.) und Philipp Seidler leiten den zwölfwöchigen Kurs.

ERFOLGREICHE PREMIERE Der zwölfwöchige, kostenlose Kurs richtet sich an männliche RBL-Fans zwischen 35 und 65 Jahren, deren Bauchumfang mindestens 100 Zentimeter beträgt. Bei der ersten Auflage während der Rückrunde 2016/17 nahmen 16 Männer teil, die durchschnittlich 6,4 Kilogramm abnehmen konnten. Mit dem Beginn der Hinrunde 2017/18 startete der zweite Kurs. Weitere Informationen: www.fussballfansimtraining.de D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Typisierung. Zum Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach starten wir – zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspende (DKMS) – eine große Typisierungs-Aktion, um Menschen zu helfen, die an Blutkrebs erkrankt sind. Am Spieltag selbst können sich Fans registrieren lassen. Im Vorfeld hatte sich auch einige Profis, Nachwuchsspieler und Mitarbeiter von RB Leipzig typisieren lassen. Wir danken allen, die sich beteiligen. Damit können wir vielleicht Menschen das Leben retten.

Glühwürmchenumzug. Anfang November lassen wir die Red Bull Arena wieder im Kerzen­ schein erstrahlen, wenn der sechste Leipziger Glühwürmchenumzug startet. Vielleicht schaffen wir wieder einen neuen Rekord – 2016 waren 8.000 (!) Kinder und Erwachsene dabei, darunter auch unsere Mannschaft. Alle Einnahmen kommen wieder einem sozialen Kinderprojekt zugute.

Kleiderspende. Zum Heimspiel gegen Hannover (3. bis 5. November) initiieren unsere Fans im Rahmen der Reihe „Rasenball für Leipzig“ die nächste Kleiderspende für Bedürftige. Auch wir werden diese tolle Aktion wieder tatkräftig unterstützen und auch den einen oder anderen Profi-Spind entkernen. Gebraucht wird diesmal vor allem wieder warme Kleidung für die Wintermonate. Bei den beiden Spenden 2016 kamen insgesamt 2,6 Tonnen zusammen.

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Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag

Rot-weiße Wand. Im Fan­ block dominieren zwei Far­ ben. Und trotzdem jede Menge Vielfalt. Kinder und Großeltern. Studenten und Arbeiter. Fußballverrückte und Fußballgenießer. Eine Kurve wie eine Familie.

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KOMM IN

Porsche und RB Leipzig wollten auch in diesem Jahr wissen, welcher Leipziger Stadtteil den besten Fußball spielt. Beim dritten Leipziger Viertelfinale traten in diesem Jahr über 1.000 Mädchen und Jungen in knapp 100 Nachwuchs-Mannschaften aus dem Norden, Süden, Westen und Osten Leipzigs gegeneinander an. Ein neuer Teilnehmerrekord für unser Turnier! Die Finalrunde wurde im Vorfeld der Saison-Generalprobe der Roten Bullen gegen Stoke City im RBL-Trainingszentrum ausgetragen. Die Oleo Kidz West (U11) und die Oleo Boyz Nord (U14) setzten sich jeweils in ihren Altersklassen durch. Hinterher wurden die Siegerteams von Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer RB Leipzig GmbH), Dr. Joachim Lamla (Kaufmännischer Geschäftsführer Porsche Leipzig GmbH) und unserem Profi Diego Demme auf dem „heiligen Rasen“ der Red Bull Arena vor 21.028 Fans geehrt. Außerdem dürfen sich die Gewinner auf einen Erlebnistag im Porsche Werk Leipzig freuen.

Kosten für die Teilnahme: • 0-6 Jahre: beitragsfrei • 7-14 Jahre: 25,00 Euro/Saison Wie meldest du dich an?

Bulli heißt ab sofort alle Kids von 0 bis 14 Jahren in seiner Bande willkommen und freut sich auch auf dich. Unterstützt wird Bullis Bande von unseren Kids-Club-Partnern Belantis, Sparkasse Leipzig und Zoo Leipzig.

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Die Beitrittserklärung kannst du im Leipziger Red Bull Shop (Neumarkt 29-33) abholen oder auf unserer Website herunterladen (Rubrik „KLUB – Bullis Bande“).

• ein eigener Bullis-Bande-Ausweis • kostenloser Newsletter • ein tolles Willkommenspaket • Geburtstags- und Weihnachtspost • Teilnahmemöglichkeit zu vielen Veranstaltungen von Bullis Bande • Gewinnspiele • verschiedene Rabattaktionen • 10 Prozent Ermäßigung bei der Teilnahme an der RBL-Fußballschule

Anmelden und dabei sein. In Bullis Bande er­ warten dich einzigartige Erlebnisse aus der Welt von RB Leipzig.

FANKOLLEKTION

Fülle diese zusammen mit deinen Eltern aus und schicke uns das Formular per Post an:

Und das erwartet dich als Teil von Bullis Bande:

RasenBallsport Leipzig GmbH Bullis Bande Neumarkt 29-33 04109 Leipzig

Eröffnung. Am 5. August er­ öffnete Bulli seine Bande mit ei­ nem großen Kinderfest am Leipziger Cottaweg.

Fotos: motivio/Florian Eisele

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TEILNEHMER-REKORD BEIM LEIPZIGER VIERTELFINALE

IM SEPTEMBER STARTETE DER NEUE KIDS CLUB VON RB LEIPZIG FÜR KINDER VON 0 BIS 14 JAHRE.

u wolltest schon immer einem Profi-Spieler persönlich Fragen stellen oder träumst davon, als Einlaufkind mit Bulli auf den Rasen zu laufen? Du hast Lust auf viele aufregende Veranstaltungen, spannende Aktionen und tolle Gewinnspiele? Dann bist du hier genau richtig: Vorhang auf für Bullis Bande, den neuen Kids Club von RB Leipzig.

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Du kannst das Formular auch einscannen und per E-Mail schicken: bullis.bande@redbulls.com Hinweis: Der Beitritt in Bullis Bande erfolgt immer zum Ersten eines jeden Monats. Das heißt, wenn du dich zum Beispiel am 05. Oktober anmeldest, bist du ab 01. November offiziell in der Bande. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

So schön neu! Vom Fanschal über diverse Oberteile bis hin zum Baby-Strampler: Die neue RBL-Fankollektion hat für nahezu jeden Geschmack etwas zu bieten. Unser gesamtes Sortiment (wozu auch die Trainingskollektion sowie unsere Trikots zählen) werden wir im Laufe der Saison auf rund 300 Artikel erweitern und die Auswahl damit nahezu verdreifachen. Die brandneue Ware bekommt ihr ab sofort online unter www.redbullshop.com/rbleipzig oder in verschiedenen Verkaufsläden, beispielsweise in unserem Red Bull Shop am Neumarkt.

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Gemeinsam sind wir Leipzig. I M K LU B

Fotolia | complize | m.martins

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CIHAN YASARLAR WECHSELTE VOM FC SCHALKE 04 ZU RB LEIPZIG UND IST ERSTER ESPORTLER DER ROTEN BULLEN.

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Virtueller Neuzugang! Der gebürtige Berliner Cihan Yasarlar ist erster eSportler von RB Leipzig und startet ab sofort an der Konsole bei EA-FIFA-Turnieren und Meisterschaften für die Roten Bullen. Der 24-Jährige hat sich in kürzester Zeit zum erfolgreichsten deutschen FIFA-Spieler entwickelt. In diesem Jahr wurde Yasarlar für Schalke 04 Deutscher Meister in der „TAG Heuer Virtuellen Bundesliga“ und gewann auch die Meisterschaft der FIFA-ESL-Liga – erstmals in der FIFA-Geschichte wurden beide Titel von einem

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KURZSTECKBRIEF Geburtsdatum: 17. Januar 1993 in Berlin Alter: 24 Jahre Nationalität: Deutschland Erfolge: FIFA-Europameister 2017 (PS4), Deutscher Meister der „Virtuellen Bundesliga“ 2017, Meister FIFA-ESL-Liga 2017

Spieler gewonnen. Im Frühjahr 2017 wurde er auch FIFA-Europameister auf der PS4 in Paris. „Ich freue mich riesig, für den Champions-­ League-Verein RB Leipzig FIFA spielen zu dürfen. Ich liebe die offensive Spielweise und erkenne auch meine Stärken darin“, sagt Cihan über seinen Wechsel. „Ich werde weiter hart trainieren und das professionelle Umfeld des Vereins nutzen, um nationale und internationale eSports-Titel nach Leipzig zu holen.“

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Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Titelträger. 2017 räumte Cihan schon drei Titel ab, wurde u. a. Europameister.

Starke Teamleistung: Die Leipziger Gruppe unterstützt die Roten Bullen in Bundesliga und Champions League. Spannende Spiele und bewegende Sport-Highlights in der Saison 2017/18 wünschen Ihre Leipziger Stadtwerke, Verkehrsbetriebe, Wasserwerke und Sportbäder.

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LETZTE SEITE

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GÄNSEHAUT IN 3 SPRACHEN DIE CHAMPIONS-LEAGUE-HYMNE

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