Abdolonymus - Antwort auf die 177 Theosophische Fragen in Jacob Böhm, Erster Theil, 1785

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A

n

t W

o

r t

auf die 177

Theoſophiſche Fragen in

Sacob

Bohm ,

aus dem Geiſtes : Zuſammenhang ſeiner Schriften mit beſſen eigenen Worten im Lichte zum Aufſchluß ſeiner ganzen Theoſophie verfaffet

von Å boolonymo.

Erſter

Theil.

Gedrudt iin Sahr 1785.


1

BIBLIOTHECA KEGIA MONACENSIS .


1

Quaeſtiones Theoſophicae,

oder

Betrachtung

göttlicher geſtelle

1

Offenbarung , in

177

Fragen.


1

|


Vorrede des Autoris an den

8 ſteht geſchrieben :

E liche

Menſch

Leſer.

Der natür

vernimmt

vom Geifte GOttes ,

es

nichts iſt ihm

eine Thorheit , und kann es nicht begreifs fen. ( 1 Cor. 2 ,

14. )

Und hinwieder

fiehet auch geſchrieben : Der Geiſt forſchet alle Dinge , auch die Tieffe der Gottheit.

(1 Cor.2 ,

10. )

Ob ſich nun wolte Meiſter Klügling , ohne Göttlich Licht an dieſe Fragen maa Shen, und ſie erklären , der würde ſolches und dörfte es auch

nicht kønnen thun ;

wohl får Sünde achten , alſo hoch zu fra: gent, weil er es ſelber nicht kann verſter hen.

Demſelben

ſagen wir ,

a

3

daß er es nur


Vorrede des Autoris an den Leſer . nur laſſe deme ſtehen , dem es der Geiſt Gottes geben will, (welcher alle Dinge durch des Menſchen Geiſt forſchet, ) weil eß ihme noch

eine Unbegreiflichkeit iſt,

%

und ihn deucht unmöglich ſeyn. Aber denen , welche JEſum lieb has ben , ſagen wir , daß es gar wohl zu forsenden fchen und zu verſtehen , und kein unmoga

kelishe

lich Ding ren.

totes

Denn in einem wahren

Chriſten wohnet Chriſtus ,

in dem

Schage der verborgenen Weisheit bar ſind ;

alle

kantet

offen

in

der weiß es allein im Geiſte

Chriſti, und nicht in eigner Natur und

/ Vermogen.

Als wir denn dieſe Fragen

in einem eigenen Büchlein klar ausgefühs ret und beſchrieben haben , zwar kurz ſum : mariſch , und doch in unſern andern Schrif: ten

ganz

weitläuftig

und

nothdürftig:

und empfehlen den Leſer dieſes in Offen : barung unſers HErrn Jeſu Chriſti,

Vorbes


Vorbericht.

Finchebollen und Gott- und Mene fchenliebenden Leſern der theuren Schriften des verewigten Jacob Böhms, iſt bekannt, daß der von Gott erleuchtete Shreiber in ſeinem Tractat: tung göttlicher

Betrach

Offenbarung

2c.

die

177 Fragen nur von der Erſten bis 15. Fra : ge aus ſeiner von Gott geheiligten Gabe beantwortet hat. Da mir nun nicht bewußt iſt ,

daß

auſſer dem Taylor fich noch ein anderer dazu erweckt gefunden, die übrigen Fras gen , als von der 16. bis 177. nach dem Geiſt und Sinne Gottes zu beantworten , mir aber einsmals nach mehr als . 3ojáhri ger Bekanntſchaft mit J. B. Schriften

und

!


Dort

Vorbericht.

und Geiſtes - Nachfolgern beym Leſen die

serZeit mere

ſer Puncte in meinem Gemüthe eine leben

and , ſonders

dige Aufweckung des

Geiſtes

aufgeſties

tine gute

gedachte Fragen aus des fel. Mans

gen ,

nes Geiſt und Schriften ſelbſt zu beant

much habe ic worten ;

ſo bekam ich Luſt dieſe Arbeit zu

ſeinem Ber unternehmen .

Auſſer dem

wird ſie nie .

mand im Grunde beantworten

können ,

kmen, und F st einen gefall

wenn er den Geiſt Gottes und das helle as Lob und E

Licht der Weisheit nicht hat , wie Jacob i freuen wird

Böhme an einem Orte ſchreibt: „ Indas

findig beantwo

Weſen aller Weſen zu ſehen , darzu ges a unit

Wohlgef

t

håret das hellefte Licht.»

iti laſle es viet

Hier trift auch jenes Heſſen - Caſſelis fchen Hofcavaliers Rede ein , da er zu ei nem

meiner Freunde

geſagt:

„ Jacob

„Böhme hat aus Gott geſchrieben ; wer „ den verſtehen will ,

der muß auch mit

„ Gottwandeln ., Hiermit ſtimmeauch ich , als ebenfalls ein Caſſellaner , villig übers

a dieſem Ziele ingen ſeyn !

* Fragen ( ayli Theoſophiſ cy a Ei nl ei tu eine

moite der geehrt when wird .

ein , und freue mich , daß in meiner Vas

askerviſs vielleich

terſtadt noch Leute ſind , die auf die Zeis diagal

chen

1

lert,wie


Vorbericht. dhen unſerer Zeit mercken , und Gott nicht zuwider ſind , ſondern Licht und Verſtand haben ,

eine gute Sache

nicht zu vers

werfen.

Demnach habe ich im Nahmen Jeſu und unter ſeinem Beyſtande dieſes Werk vorgenommen , und hoffe den Leſern J. B. damit einen gefälligen Dienſt zu thun , zu Gottes Lob und Ehren ;

darüber ſich

ein jeder freuen wird , wenn er die Fra gen vollſtändig beantwortet vor ſich ſiehet, und alſo mit Wohlgefallen fort leſen kan . Gott laſſe es vielen Leſern , die von Ihm in dieſem Ziele mit ergriffen ſind, zum Seegen ſeyn !

In dieſer Beantwor

tung der Fragen ſchlieſſen ſich auch die ſämtlichen Theoſophiſchen Schriften auf, und ſind eine Einleitung in

das ganze

Werk ; wie der geehrte Leſer zum Vers. gnügen finden wird . Bishero tſts vielleicht noch keinem Ge: leheten eingefallen , wie denn auch wohl

nicht

1


1

Vorbericht.

Vorbericht. nicht ein jeder die Mühe darauf wenden pürbe, die Antwort auf eine jede

Frage

* Thriften gemacht seien geſchehen la

in ſchöner Ordnung zuſammen zu tragen,

za großer Menge gedri zum gemüthlichen Vergnigen der Seele und des Geiſtes .

se man in der neuen 20

Ein jeder Leſer , wenn

zit heiliger Verwunde +

er auch ſchon im Anfange wenig Licht des Verſtandes, aber nur einen Hunger nach

2 ph die Stürmer o

ihm daran gelegen iſt,

fuben, unddoch nu iš vielegroße Gelehrte

Gott hat ,

und

ſeine Seele aus der Unruhe , durch Chri

dute innige Liebhaber

ſtum wieder in Gott zur Ruhe zu brin

tax ind, auch felbft The

gen , kann ſie leicht verſtehen , und iſt dem

Landere Augen und Licht

Gemüthe nicht ſo ſchwer ,

wie ſichs die

ut felbige mit großem 2

ünerleuchtete Vernunft vorſtellet, die theils

ska lejen . Daher nes in Gelehrten voriger Zeiten , wider dieſe gåttliche Schriften mit Mund und Federalin acht ,daß er kein at dariber fülle, und ſid) geſtritten , und zum Theil gelåſtert, was ve hanem Gewiſſen rfündige mit fie aber bey verſtändigen Leuten die unterſt ande zwar viele Schwache ihres Verſtandes verrathen ha: e r Sc k hr l ären iften zu tai ben , underfunden worden ſind als ſolche, b z a il jle u geben , ſie h die wider Gott ſtreiten , der ſein Werk in ver Det vielmehr finſtert a der Menſchheit doch weiß fortzuführen ,

achtet des Lerms , welchen viele Gelehrte

& unter welchen auch Dettin ger ſein Seil ver

über

siger mir vor vielen Jahre

Troß aller Teufel Wehren.

lind ohner:


Vorbericht. über dieſe Schriften gemacht,

ſo haben

fie doch müſſen geſchehen laſſen , daß fie immer in großer Menge gedruckt worden ſind, wie man in der neuen Ausgabe von 1730 , mit heiliger Verwunderung lieſet, auch wie ſich die Stürmer daran mude geſtritten haben ,

und doch nun fehen mur

fen , daß viele große Gelehrte und anſehns liche Leute innige Liebhaber von dieſen Schriften ſind , auch ſelbſt Theologen an fangen andere Augen und; Licht zu bekoms men und ſelbige mit großem Nußen und Vergnüigen leſen .

Daher nehme ſich ein

jeder wohl in acht, daß er kein verkehrtes Urtheil darüber fålle, und ſid ) an Gott und ſeinem Gewiſſen verfündige. ben

Es has

ſich zwar viele unterſtanden Jacob

Böhms Schriften zu erklären , Schlüſſel dazu zu geben ,

und den

ſie haben aber

das Werk vielmehr verfinſtert als helle ge: macht;

unter

welchen

auch

der

fel.

Probſt Dettinger ſein Heil verſucht hat, wiewohl er mir vor vielen Jahren geſchrie.

ben ,


Bo

Vorbericht.

bent , uren gå

habe ,

nicht in

die Tiefe

zu gehen sc.

Es iſt aber eine Gemüths - Schwachheit,

7 , Wah hie des G

im Göttlichen

Grunde nicht forſchen zu

wollen , und doch auf der andern Seite in das Reich der Geiſter zu imaginiren ,

tant man

und mit denſelben Gemeinſchaft

peber very

habent

1

znwärti

Autor der claviculae Salomonis , und von

ge egen im La

vielen andern bekannt iſt ;

welches Gei.

in ichr vert

fterſpiel keinen Menſchen in der neuen Wies

Hat derer, o

dergeburt in Chriſto forthilft, ſondern viel die

8geſchre ty werth ,E

Theoſophiſchen

miten weit

wollen , wie vom Schwedenborg,

vom

mehr Schaden und Gefahr bringet , man

beym

Leſen

der

jene

men Geri

aber machen nur Feuer- Luft- und Flads

in halten wie es Go

Schriften nicht zu befürchten hat ;

der - Geiſter , Buhlerey ,

die mit ihrer Geiſtlichen

aus einer finſtern

heit in die andere fallen , am

Ungewiß

it Gnad

Ende aber

nasfehren w

weiter nichts davon tragen , als den Ver:

isBo

tt

luſt der edlen Gnadenzeit, in welcher noch

einen wie ei

der Menſch

a ma sinen

und

ſeine Seeligkeit mit Furcht

Zittern ſchaffen kann , wenn er will ;

woju


Vorbericht.

wozu I. B. Schriften machtig fördern, weil -darinnen göttliche Weisheit , Verſtand ,

Wahrheit ,

Licht,

Beſenheit und

Gewißheit des Geiſtes zu finden iſt , die auch mit der H. Schrift treflich harmonia ren , worauf man ſich verlaſſen kann , wie das ein jeder der

verſtändiger Leſer auch in

gegenwärtigen

Beantwortung

der

177 Fragen im Lichte erkennen , und das gegen ſich ſehr verwundern wird , über die Blindheit derer , die in vorigen Zeiten wie der J. B. geſchrieben haben .

Sie ſind

aber nicht werth , daß man ihrer und ihrer Zantſchriften weiter gedenke , weil ſie ih rem

eigenen Gerichte heimgefallen ſind.

Unterdeſſen halten wir uns an das Edle Wort , wie es Gott der lekten Welt , als ein göttlich

Gnaden - Geſchenck, gégeben

hat , und kehren uns an kein Sauerſehen , derer , die Gott zuwider ſind. auch hier ,

Es heißt

wie einſtmals ein Gottſeliger

Freund an einen andern ſchrieb :

„ Wer

, denn


Vorbericht.

Borbec

denn den Himmel'nicht will, dem bleibt

kahieß, und zu

die Hölle von rechtswegen . ,

kufe:l alſo in

Wie man aber Jacob Böhmen les fen und verſtehen könne,

davon ſchließen

sien hellen Sd

omfünde die

folgende Brief:Extractedem geneigten Leſet den Verſtand im Lichte auf:

stig Der Hip

I.

10.) und da di

1

Glaucha den to. May 1762. Vom Hrn. Dr. N. an Hrn. Dr. N. Wenn der liebwerthe Herr Doctor zu Jacob Böhmens Zeiten

gelebet hätten ,

würden Sie vielleicht keine Fehlbitte an den

ſel.

Gottes · Mann

gethan

haben ,

erichte Jeſu C

kterien haben mu

olbarte, und die herzu bringen in Dolor Walther, Gottſeligen im 3 in diehand.

wenn Sie Ihn , ſo wie uns erſuchet håt: ten dieſe oder jene Materie aus der Finſters niß , worinn ſie bis dahin geſtanden , ins Licht zu

regen ;

denn , ſo wie Gott nach

2 Cor. 4 ; 6. zur Apoſtelzeit ſich von neu :

sobem nun aber 8 an die göttliche und

weg gezogen war

leofophia Revelata

Jacob

TitelderSchrift

Böhmens Zeiten geſchehen , daß Gott das

is ein mit ſo herr

durch den Antichriſt bis dahin verdeckt ge

Frichten bepF a umd

legene Licht aus der Finſternis wieder heese

resten, ſo könne yraga moeit an e 1

em

beweget ,

alſo

iſt es auch zu

por:


Borbericht. vorgehen hieß , und zu dem Ende , ſo wie in der Apoſtel: alſo in Jacob Böhmens Herzen einen hellen Schein gegeben , daß durch Ihn entſtünde die Erleuchtung von der Erkenntniß

der Klarheit Gottes in

dem Angeſichte Jeſu Chriſti ( Aurora 9 . 8.

8

: 10. ) und da das

Licht Objeca

oder Materien haben muſte, die es durch . leuchten könnte, und die Gelehrten ſolche am beſten Herzu bringen konnten , ſo ging der fel. Do & or Walther , Kober und an: dere, dem Gottſeligen Jacob Bdhmen hierinn an die Hand.

Nachdem

nun aber der finſtere Vora

hang vor die gdttliche und natürliche Gea heimniſſe weg gezogen war , und uns nun eine Theoſophia Revelata ( ſo

heißet dec

General - Titel der Schriften Jacob Böhs mens) als ein mit ſo herrlichen Paradies: Blumen und Früchten Bepflanztes Feld gee ſchenket worden , ſo können Hungrige ſich daran genugſam weiden , und nach und

nach


Vorbericht

i

Sorbericht.

nach zum Verſtande deſſelbent komment,

fight wie es ehemals dem

ohne weitere Anweiſung und Erklärungen

wir Livinus in ſcissig ers:

Darüber zu verlangent.

la de Sonne unterſuchete,

Denn wer nicht fähig iſt I. Boha men , ſo wie er iſt,

vertehen zu lernen ,

this that,jefintorer muide . urlich gar alles Gejidht

und an ſeinen Worten und Erklärungen gilen mir die Worte des a nicht genug Hát,

ſeinen Hungerzu filen , tw,die er in ſeinem les

Der wird gewiß auch nicht fähig ſeyn die

dien berühmten Pelicu

jenigen zu verſtehen, die in ſeinem Geiſte nach ihm geſchrieben ; ja wenn er von

viziben : paie der Effentialen Prax

ihnen reoo. neue Erklärungen erhielte , To würdë er jede mit Begierde leſen ,

cihen Myſterien etwas fori

und

würde ihm gehen nach dem Spridworte : quo plus funt potae plus fitiuntur aquae. ( je mehr man trinket je mehrman dürſtet. )

and wenn er ſichon einen sie zic help davon erlanget; ſo iſts Ch * attenwerk, wie ſubtil speculativer Geiſt gehen

Ein ſolcher Gemüthszuſtand , auf wels chen auch Paulus 2 Tim . 3 , 7. jielet , iſt

det dem Gemüthe keine G

am allerunfähigſten zu ermas recht Wefents lichen zu kommen und den Nugen von dem

de pofel zieleai tech. Ep.2.C. 3 , 7. Do

neu aufgegangenen

legat lernen und nimmer: marketentn komm kon en ne iß

erndten ,

Lichte unſerer Zeit zu

wie man überhaupt bey denen

jvißbegierigen Vernunft - Gelehrten findet, Deizen

Chriſto de nemlich,die in i w e d l i d s e u h ſer ed na fen ,

6


Vorbericht. denen es ſo gehet wie es ehemals dem al. ten fel. Doctor Rivinus in Leipzig

ergans .

gen , als er die Sonne unterſuchete , je långer er ſolches that , je finſterer wurde er, und verlohr endlich gar alles Geſicht. Hierbey fallen mir die Worte des gott: fel. Hr. U. ein , Jahre an

die er in ſeinem letzten

einen berühmten Practicus in

Londen geſchrieben :

„ Wer auſſer der Eſſentialen Praxi in „ den gåttlichen Myſterien etwas forſchen „ will, und wenn er ſchon einen ziemli „ chen Begriff davon erlanget ; ſo iſtó den: „noch alles Schattenwerk, wie ſubtil auch „ je ein Speculativer

Geiſt gehen

mag,

„ und giebet dem Gemüthe keine Gewißa „ heit.

Wohin der Apoſtel zielet an reia

„ ten Thimoth. Ep. 2. C. 3 ; 7.

Von ſola

„ chen , die allezeit lernen und nimmer zur in : „ nerlichen Erkenntniß kommen kønnen, der „ Wahrheit nemlich , die in Chriſto iſt nach Geiſt und Weſen , welches dieſer eſſen

b

„ tiale


Vorbericht.

,,tiale Streiter

Yorbericht

mit

si Troff, Húlia

sscenm Deice ( Wahrheit ) anzeiger und unſere

ugroßen Erleichteru

„,teutſche Bibel Eph . 4 , 21. auch

mi drbeit,damie i

„geben hat. ,, und 220.

Jeſu durchgehends

alſo ges

cf.' Theof. Pra & tica S.219. iómbleibe,oder die

Wenn der liebwerthe Herr Do- ylibertándniſie o

&or mit uns den Weg zur Himmliſchen

simge auf dem

Weſenheit ( Wahrheit ) werden

in Paterlande Fenner

haben ,

wodurch wir zu unſerm

Paterlande geführet werden ;

betreten rechten

smert. Das iſt denn

ſo möchtendrradica,mies

Ihnen ungewohntere Vorfälle undmachte

list alſomit Red

entgegen kommen , die Sie in große Versa micke i vom se legenheit ſehen würden , wobey auch oft eunterſcheidet, in ve das vorher geleſene Wort verdeckt wird, whiøt eintafen , oder daß man ſich weder zu rathen noch zu hele somn ezu hrte Materi mie Gele ngent dre per, Wenn man da ſeineWebu fen weiß .

und Erfahrungen

hrtent. pengen über J. B ...; gegen ſolche Gefe

ausſpridt, die des Weges mehr kundig uns aber zynen in a ar entziche und Erfahrung haben , da kann es juft : siden nicht ten kommen , und da giebt auch Gott aus

ainabilitet.Beyſtano e

Schakkaſten unſerer Gemeinſchaft in,

e kamen,davon haben

dem

Chriſto ( in welcher die ganze Bibel und alle Theoſophiſche Schriften weſentlich .

gegenwärtigen san ? p r se obe. Wenn i

ausgeboren liegen ) nach jedesmaliger Ber: Durf

smachen, wirds I


Vorbericht. dürfniß Rath , fhluß ,

Troft,

Súlfe und Aufs

zur großen Erleichterung in unſer

rer Geburts Arbeit ,

damit ſie nicht im

Finſtern ſtecken bleibe , oder damit wir die mancherley Mißverſtändniſſe des Worts, und die

Irrwege auf

dem

Wege zumn

himmliſchen Vaterlande kennen und vers meiden lernen . applicata ,

Das iſt denn Theoſophia

oder Practica , wie des Gottſele

Gichtels Briefe alſo mit Recht genennet worden ,

welche

ſich

vom ſpeculativen

Wilfen ſehr unterſcheidet, in welches wir Uns gang nicht einlaſſen , oder uns vors nehmen können , wie Gelehrte , von dies. ſer oder jener Materie zu ſchreiben , oder Erläuterungen über J. B. 2c. zu machen ; daß wir uns aber Ihnen in angezeigten ndthigen Fällen

nicht entziehen werden ,

worin wir in Göttl . Beyſtand EE.zu Hütfe kommen können , davon haben Sie auch ſchon an unſern gegenwårtigen Antworten eine kleine Probe.

Wenn Sie ſich ders

ſelben zu nuke machen , wirds Ihnen weit mehr


90

Vorbericht . mehr Vortheil bringen ,

als wenn

Sie

tur nick

der aufmeint

große Commentarios über J. B. von uns

sollten mi erhielten .

z der Docto 2. Extract vom 19. May 1713 .

wie Jacob Böhm

EE . ſehen nach

niher eben

Epiſt. 8. und 11. Kayms Geiſt eingeſe : hen hat , da ihr finden werdet ,

Bahrheit A wohl auf

daß ein

undig Geiſtlic

Gemüth auf ſeine Arbeit noch nicht rus

fanden werd

hen kann . hates Princip Mehreres hat man zu wiſſen nicht nda thig.

shiren fann ; di

Man debitiret mehrere Tractaten

von dieſem Schreiber ,

welche mir weya

land in die Hände gekommen ;

ziltig anzeigte,

nig er über Obic

mein Ges

aan fónne , da 10 müth konnte ſich aber in keines eingeben . Alſo ſind mir auch die Titul der Bücher

* und Leben Gemüt he ter dem

ganz ausm Gedächtniß weg .

Frankfurth am

kberge ma be n i &man im Leben

Mayn war der Staa

pel der ſogenannten Myſtiſchen

Keines von allen iſt im

Bücher.

Feuer bey mir ſtehen

geblieben , als der einige Jacob Böhme,

g en nueiter ekomm werde, ſo , da juvor ti, hab mon

Wer dieſen Autorem practice liefet, der Joigl

kann ohnmöglich etwas geringeres leſen . a

ich liege ben , ſonde

Skydi

63


1

Porbericht. Es war zwar nicht ein einiger in Frank furth , der aufmeinen Autorem etwas hiel te ;

alle wollten mit ihn zuwider machen ,

worunter

der Doctor Spener fel. Felber

-war , welcher eben pro argumento hatte, daß eine Wahrheit bulo )

( nach

ſeinem

Voca

10: wohl auswendig vernünftig,

als inwendig Geiſtlich , nach der Kraft, můße verſtanden werden können : welches ein verkehrtes Principium

iſt , das ein

Kind ſolviren kann ; daher ich dem

Doctor

ganz einfältig anzeigte, daß ich mich wun : dere , wie er uber Obſcuritát des Schrei: bens klagen könne, da wir einfältige Kins der Licht und Leben. Darinnen

hätten .

Was aber dem Gemüthe zu hoch fen zu faf ſent, das sibergebe inan in Demuth vors jeko , bis man im Leben des inwendigen Menſchen weiter gekommen , da denn ab les Licht werde ,

ro ,

daß man ſich vera

wundere , daß man zuvor ſo verdeckt ges weſen .

-

Folglich liege die Dunkelheit

nicht im Schreiben , 6

ſondern in unſerm 3

Wers


Dorber

Vorbericht.

Werſtande.

Welches aber freil. wider die

3. Extra

2

Principia der Schul- Theologie laufen ſoll, mit lieber wie der gute Mann ſagte ,

der von vielen saufen Hund

Gelehrten damals ( Anno 1682 und 83. )

Föhme wei

angegangen worden war , um ſeine Cen

Han für eurer

fur über den Schreiber zu geben ; ches ihm

wel 1 Ihr als ei

aber , ſagte er , unmöglich wäre , durchleſen leid

weil er nicht ſo viel daraus begreifen könn- x bereits geox te, um einen geſunden Verſtand aus dem ,

. llnd on

was er leſe, zu formiren . (Daher er bestellung des Mat gehre, Bruder Gichtel móchte den Autorem Nos im Grunde in articulos fidei abfaßen , welches aber

Die Natur ,

eine Unmöglichkeit für uns iſt, als die wir

ik machen ; e auf die Kraft, nicht aber auf die Worte fehen )

and laffet den

Er habe , ſagte er , den Tractat

era ihrden Ge

( wo ich nicht irre ) vom dreyfachen Leben

Sarfaſſe

des Menſchen geleſen ;

far in euer Sjera

n , es

rey aber zu Ende

des Buchs ſo weiſe und klug geweſen , als

Aartis, wel

im Anfange deſſelben .

Ber To geſtallten

ihrema Sger :

Sachen konnte man nun freilich von dem Herrn Doctor nicht fordern , was er nia ). hatte.

Mich aber machten dieſe und noch

andere Einwürfe nur deſto feſter im Ges

i,alcher gert hatte auf das

termath , und hat

3. Ex.

müthe.

6 )


Vorbericht.

3.

Extract,

Daher wir lieber

ſehen

ſollten ,

daß

ihr euren duſſern Þunger in den Schrifa ten Jac. Böhing weiden möchtet ,

068

fchon mühſam für euren Geiſt iſt, wie ihr ſchreibet.

Jhr als ein Gelehrter könnt

euch im Durchleſen leicht Regiſter machen , wofern die bereits gedruckten then ſollten .

Und

ob

nicht zureis

ſchon die ſtetige

Wiederholung ( des Autors ) des ewigen |

Ungrundes im Grunde, durch die ftalten der Natur ,

Ges

euren Geiſt möchte

verdrießlich machen ; erholet euch nurwie der,

und laſſet den Muth nicht ſinken .

Und wofern ihr den Geift im Begriff ſchon nicht könnet faſſen , es ſchadet nichts : laro ſet ihn nur in euer Herz eingeſchloſſen wer: den , wie Maria , welche alle Worte si: meons in ihrem Herzen bewahrete , und Lydia , welcher Her; Gott aufſchloß , daß fie Acht hatte auf das , was von Paulo geredet ward , und båtete zu Gott darüber. 64

4. Ex Eje


Vorbericht.

Borberich

4. Extra t.

mioymbolumne Wir wiſſen ,

welche Bollwerke derit , als die

Satan uns gemacht, und wie er.mit aller

cui dieſe Zeit,

Macht ſein Reich ,

a čtreit. Amen

als

ein Gott dieſer

Welt , den die Creatur anbeten folen , in der Menſchheit behaupten wollen :

Weil

6. Extract.

ſich aber das Lämmlein Gottes JESUS ,

man aber ſo ab

in unſerm Geiſt aus Gnaden offenbaret,

dus Schriften iſt

und dieſen Streit, woes Jacob Bohine duben Seite gelaſſen , im Sieg durchführen wollen ; ſo hat Gott zu dem Ende den Streit ganz verändert zc.

n Grift Gotte ſoweniger me

wir finden , welche Vernun g -, für die be h fu a nd white en ber

5. Extract. Unſer Geiſt gebieret ſich nun aus Ter . nario Sancto in der tiefſten Liebe Gottes ,

1 großes under

and über die Bibe. welche unſer univerſale und Alles getor

Bemunft den iſt.

Keine andere Wehr und Waffen

Haben wir.

Unſer Streiten gegen den Sa

tan und die finſtere Welt iſt in ein lauter Gebaren verwandelt worden ; Ewigkeit

Zeit und

ſie endli S c et ſie die hrift Ana a cine logie dar Seidyre iben dieſes bin Winter mit der

iſt uns nun Eins geworden ;

womit wir aus allem Streit gekommen , und

marie

Weber

hay mely

rekun

g

verwu

nder

1 os


Vorbericht. undBöhmsSymbolum neu ſegen können : Meme Zeit iſt ,

als die Ewigkeit , und

Ewigkeit als dieſe Zeit , von allem Streit .'

der iſt befrent

Amen Halleluja in

Ewigkeit.

6. Extra £t. Daß man aber ſo abgeneigt von Ja cob Böhms Schriften iſt, iſt eben eine Thorheit des außern Geiſtes ; und ſo we nig fie ſtehen,

den um

Geiſt

Gottes

darin

vers

ſo weniger werden ſie ihn in

derSchrift finden , welche viel paradoxer, als jene,

für die Vernunft iſt, als wir

es im Fichte befunden haben .

Und es iſt

ein recht großes Wunder von Gott , der feine Hand über die Bibel hält ;

fonft

follte die Vernunft ſie endlich gar verwer : fen ; wie ſie die Schrift genug zerriſſen hat , um eine Analogie daraus zu erzwin gen.

Wir ſchreiben dieſes im Lichte, weil

ich dieſen Winter mit der franzöſiſchen Bibel unſere

Ueberſebungen

vergleiche,

und daber recht verwundert ſtehe ,

6 s

wie

Gott


Vorbericht. Werbericht. Gott in ſo großer Einfalt dem Herzen er:

ſcheinet , nachdem derſelbe Gott uns die Siegel in Jac . Bohm gebrochen ;

8. Extract.

Cemith war ſehr alu

für shërte oderlas, o

melche Gnade wir nicht genug danfert schen Kraft im 2 können .

Darum weiß man nicht was su es mit großen Ein Verſtändiger weiß em :Begierde an ;

man verwirft.

Gottes Gabe zu erkennen .

4und Roth , ließ es

7. Extract.

s liegen. Dbs (chor

Indeſſen wollen wir eure Vernunft

eins geredet word

mit allem ihrem Ausſchweifen und Frac

ne Speiſe des Glau

gen in die Schriften von Jac. Bdhmen

Prüfung und des innen Zinge ward er

gewieſen haben ; da wird ſie einen Spies get finden ,

auch

fich drehen und wenden , wie ſie will,

1 als ich bey meinen Auctorem nur 0

ihrer Fragen Grund finden.

Rund bekam , ich gle

fie roll ſchon Darum ſem

worin ſie ſich ſchauen mage

laſſets euch empfolen ſeyn in dies

euren außern

Stande ,

auf daß die

Pernunft einen tüchtigen Grund legen ,

. und aufs Centrum naturae kommen moge;

den Geiſt des B

tannte; ſo, daß all

ab Böhm , ſo der geben , im Stre

bis ihr das Buch des Lebens in euch erdh

khes freilich in

net finden werdet , womit der Auctor tref

J eget biel alouſie ere

lich harmoniret.

in meinen

8. Ex 32 04

Man

Drac

d r

he ichor


Borberidt.

8. Extraet. Das Gemüth war ſehr aufmerkſami, wenns etwas hörte oder las , ob ein Fünts lein der göttlichen Kraft im Worte war. Dieſes nahm es mit großem Schmack und inniger Herzens : Begierde an ; das andere ale Stroh und Koth , ließ es in Demuth unberührt liegen .

Dus ſchon vom Hima

mel des Geſtirns geredet worden ; ſo wars dennoch keine Speiſe des Glaubens. Geiſt der

Der

Prüfung und des Geſchmacks

auf der innern Zunge ward endlich ſo laus ter, daß , als ich ben meinem Buchbinder einen neuen Auctorem nur von ohngefähr in die Hand bekam , ich gleich aus dem Titulblatt den Geiſt des Buchs im Gez mich erkannte ; ſo , daß alle Bücher , bis auf Jacob Böhm , ſo den rechten Ge ſchmack gegeben , find.

im Streit weggefallen

Welches freilich in

denen

From :

men der Zeit viel Salouſie erwecket. Denn ich durfte meinen Mund nicht aufthun, ſo ſperite der Drache ſchon den Rachen auf,


Borbericht.

Borberichte

auf , und ſchrye: Shrift, Schrift ! bu iddas Wort in den ſprichſt nur von Böhmiſchen Dörfern ; die Bücher ſind viel zu obſcur und dunke !!

, und verbleibet et #Teele .

1 Und , die Wahrheit zu bekennen , ich

9. Extract.

berſtund auf ſinnliche Artſo wenig , was

EE :zu meiner gros ich las,

als jene etwa verſtehen mochten ;

te werkennen, wie etlich te halte e dem ſelbſt konnte ich die Wor Wort dem Inn Innhal txu münſchen ſcheinen , & nach nicht zuſammen reimen , ſo gar war 3 enfáiltig , nach biblia der Geiſt , wegen des feurigen Streits, imbute A d ! aber di . aus dem ſinnlichen Gründe weg , und in garden ja wohl auch noch i den Glauben eingekehret. Deſſen unge A verſtehende Ausdrücke i achtet ließ ich mich nicht irre machen , ſo sam Bibel finden , und viel die Zeit und der Streit zuließ , das zul d sam Büchern erſelbert, a en l ehm h woh Buc ; wie vorzun ich auf till 3. E, im hohen Lied hum , oft nur einmal faum einen Paragrap und in der heiligen Offene 2 oder 3 Zeilen leſen konnte, damit war das Gemüth voll; genblick

that

und in demſelben Alu

ſich der Glaubens - Mund

auf , die KraftGottes zu faſſen , welches den Geiſt des Gebets erweckte , daß ich alſo bald auf dieKnie fallen müſſen , Gott mit dem

Gebet zu preiſen .

Und auf dieſe Weiſe

isko welch man abe billi e . r g j a u l endet laiffet; nſer iebſt allervo llkomme nſte hi(der

läbyengelehrteri Zungen )dri

say zum offern nur in tief Bleidy niſſen aus, da und des Heils denen


Vorbericht . Weiſe ward das Wort in den Glaubenr verwandelt ,

und

verbleibet ein ewiges

Weſen in der Seele.

9. Extract. :

Es giebt EE: zu meiner großen Vers

wunderung zu erkennen , wie etliche Freuna de es ſehr zu wünſchen ſcheinen , daß man durchaus

einfáltig ,

ſchreiben möchte.

nach

Ach !

bibliſcher Art aber die guten

Herzen werden ja wohl auch noch manche , ſchwer zu verſtehende Ausdrücke in ebert der heiligen Bibel finden , und zumal int, verſchiedenen Büchern derſelben , als laus ; ter Rathſel.

3. E. im hohen Liede Salo .

monis , und in der heiligen Offenbarung Johannis & c. welche man aber billig deswes gen ungetabelt låſſet; ja unſer liebſter Hey= * land felbft (der allervollkommenſte Meiſter der himliſchen gelehrten Zungen) drückt ſich gleichwohl zum öftern nur in tiefſinnigent Parabeln und Gleichniſſen aus ,

ob ſchon

Er ſonſt den Weg des Heils denen , die ina

wenn


Borbe

Dorberit:

wendig darauf merken wollten , auf Bits ten

und Anfragen wohl näher

In Summa

anzeigte.

wir müſſen dem H.

Geiſt

Geiſt all

semo alter Ge

stetHinſchlag

darunter nur gånzliche frene Hand geben, und das , lo man im göttlichen Licht und

* Criſin Darei:

hinlänglich wohl verſtehen

etuswerth find

kann, nur erſt mit rechter tiefer Dankſas gung anwenden , und damit als mit einem

işi Jac. Bohr

Friede schon

zi dein plur

kan wunderſchöne gar raren Talent, ( das

Chriſti gemeine

cumul . Cap.13.

ſchaftlichen ganz geheimen Leidens: Pro

11. Schreibt: Obr

ceß zum Grunde hat ) möglichſter Weiſe

jharfen Ausführu

heiliglich zu wuchern trachten ; ro roll fich

la méchten, und eir

alles übrige auch nach gerade ( zum Lobe unſers Gottes , der eine ſo gar unauss

$; in dem er ſagen ungewd hnlid afermde

ſprechliche Liebe iſt ) wohl geben. Grande; ſo ſagen wie

Die Vigelein unter dem

Himmel lobe

bottes Augen ,daß 16

perti Sinn iſt gegeber fingen

ihrem

Schöpfer mit mancherley

und Gott will auch

jautht anders haben ;

wahrlich unter den Menſchen-Kindern ſeine große Thaten oft gleichſam mit 91 :

istmitos Bonus Spotternmoki und

Stimmens : Arten ,

dern , und neuen Zungen verkündiget wiſ ſen ,

damit man ja deſto fleißiger aufmer:) ken,

molche die Vernun

Selasan,denen haben wir


Vorbericht. ten , und im Geiſt alles reiflich erwegen , nicht aber nach alter Gewohnheit als über ein bekannt Lied hinſchlagen , oder gar mit der Vernunft drein platſchen , und deren ſuperkluge

Criſin

darein

führen

ſolle!

NB. Bemerkenswerth ſind die Worte des fel. Theoſophi Jac. Böhmens. er in ſeinem

Wenn

wunderſchönen Tractat von

der Gnadenwahl . Cap . 13. n . 16. pag. m . n.95. u . f. f. ſchreibt: in dieſer

Db wir nun ſchon

ſcharfen Ausführung manchem

ſtumın ſeyn möchten , und ein Anſtoß oder Hergerniß ; in dem er ſagen wollte : Wir brauchten fremde ungewdhnliche Reden in unſerm Grunde; ſo ſagen wir mit Wahr: heit vor Gottes Augen , daß wir es ( als uns in Chriſti Sinn iſt gegeben worden ) zu geben nicht anders haben ; Chriſto iſt , den

andern

lingen ,

wer aus

der wirds wohl verſtehen ; Spottern

welche

die

und

Vernunft

Klug. zum

Meiſter haben , denen haben wir nicht ge fchrieben .

Hiep


Vorbericht. Hierber

iſt auch wohl

zu leſen der

CVIII. Sendbrief im 3. Theil der Theoſoa phiſchen Sendſchreiben

pag. 451.

Hiermit wil ich denn alſo in Gottes Namen den Anfang machen , worten

auf die noch übrige

die Ant

Fragen mit

Jacob Böhms eigenen Worten , Sinn und

Geiſt,

in der Ordnung

fort

34

regen .

Die


( Folgen die theoſophiſche Fragen .)

Die 1. Srage. Was iſt GODT auffer Natur und Creatur in ſich

ſelber ?

Antwort.. I.

Ote iſt die ewige Einbeit, als das unermebliche, einige Gut , das nichts G bitter noch vor fich hat, das Ihme moge etwas geben oder eintragen, oder das ihn måge bewegen ; ohne alle Neiglichkeiten uno Eigenſchaften , welches ohne llrſprung der Zeit in ſich ſelber nur Eines iſt, als eine eitel aus terkeit, okne Berührung , welches nirgend keis nen Ort noch Stelle hat, noch bedarf zu feis ner Wohnung; ſondern iſt zugleich auſſer der Welt und in der Welt , und iſt tiefer , als fich ein Gedancke fchwingen mag ; ja werin man Ueb.3.Böhm.theof Sr. 1 Th . pina 4


Quaeſtiones Theoſophicae.

F1 : 2 .

Brahcung gåttl.

hundert tauſend Jahre an einander Zahlen ausſpreche von ſeiner Groſſe und Tieffe, fo gåtte man doch nochnicht angefangen ſeine Tieffe aus: juſprechen , dann er iſt die Unendlichkeit, Al les, was kann gezehlet und gemeſſen wer

in Grinde der Seel kregenburch Ge genvourf des ere serinnen fid, die

mie in Engeln uz

den , das iſt natürlich und bildlich : aber die Einheit Gottes fann nicht ausgeſprochen wer:

1

den , dann fie iſt durch alles zugleich und , iſt

die 2. Frage .

ewige Sånfte, und das höchſte Wohlthun in der Empfindlichkeit der Natur und Creaturiſt, als die empfindliche fúſleliebe.

der Abgrund alle

2. Dann

die

Einheit,

als das Gute,

Meuffet ſelber aus ſich aus , und führet fich mit dem Nusfluſſe in Wollen und Bewegniſſe ; al da liebet oder durcwohnet , die Einheit das Wollen oder Wallen , und das Wallen oder Wollen empfindet die Sånfte der Einheit, das von Moſes ſaget: Der HErr unſer Gott iſt ein einiger Gott, und keiner mebr. Exod . 20 . Deut. 4 ) 39. cap. 694.3. Und hält ſich nicht alſo , wie die Vernunft meinet, Gott wohne allein über dem Geſtirne, auſſer dem Orte dies ſer Welt. Ihme iſt kein Ort bereitet , da er ſonderlich wohne, ſondern feine Offenbarung iſt nur unterſchiedlich ; Er iſt in , ben und durch uns ; und wo er in einem Leben mit ſeiner lies be beweglich wird , alda ift Gott in ſeiner Wir: kung offenbar; das iſt, ſeine Liebe, als die Eins beit , iſt alda ausflieſſend , wollend , und em : pfindlich : alda þat işme Gott eine Ståtte ges machet,

odpfeit , als das dhe Nichts ? Antwor t. W oft eine ohnung A ben das ufthun ,

8,ill Gott felber.

,als ein ewig Leber Wille wel , cher dod i stana, als nur ſid ſelt

berem itt der Wille that, als ein Ausgar fémrfind lichfeit Gr Pater des undes ; . Der bet der Liebe iſt (2 ) DE ge aMilein ficaj biet F u daemlyifbie oraft; nd de rblidh lie ent be il

e He also iſt die wige ha Moh lich es , und |

22


Fr. 2.

Betrachtung göttl. Offenb .

3

machet, als im Grunde der Seelen , in der erdi. gen Idea oder Gegenwurf des ewigen Wollens in der Liebe , darinnen ſich die Liebe felber will und empfindet, wie in Engeln und feligen Sees len zu verſtehen iſt."

Die 2. Srage. Was iſt der Abgrund aller Dinge, da kein Geſchöpfe iſt, als das ungründlis che Nichts ? Äntwort. . 1. Es iſt eine Wohnung der Einbeit Gottes , denn das Auftgun , oder das Ichts des Nichts , ift Gott ſelber. Das Aufthun iſt die Einheit, als ei

ein lauter Wille , welcher doch nichts hat, das erwollen kann , als nur ſich ſelber. 2. Darum iſt der Wille eine eitel mols lende tiebe- Uuſt , als ein Ausgang ſeiner ſelber zu ſeiner Empfindlichkeit. Der Wille iſt ( 0 ) der ewige Vater des Grundes ; und die Ema pfindlichkeit der Liebe iſt ( 2 ) der ewige Sohn , welchen der Wille in fich gebieret zu einer em: pfindlichen Liebe- Kraft , und der Ausgangder wollenden empfindlichen Liebe iſt ( 3 ) der Geiſt des görclichen Lebens.

3. Und alſo iſt die ewige Einbeit ein dren fa ches , unmeßliches, und Ananfängliches 2

les


.Quaeftiones. Theoſophicae . Sit.Ze lietung sete Ofenb. Leben , welches ſtehetin eitel Wollen ,in Faſſen und Empfinden ſeinerſelber , und in einem a conferen; oderUmfailuß das ewige Emas , et ewigen Ausgang ( einer ſelber. nochetdiediebe-kuitaus, welche

4. "Und das Ausgegangene des Wilo kar beit, derfaſjet und formu. lens , liebens und Lebens , iſt die WeisheitGot: Den das V ist der Kutain tes , als die gdttliche Beſchaulichkeit, und wisheit,Darinnen ſich der Si

Freude der Einheit Gottes , dadurch ſich zamorfonden deben. die Liebe in Kraften, Farben , Wunder und Eu talibanin birins erenfadone genden ewig einführet. anuit jelber O.JAH . Du

s. In dieſem aufthueniden leben gåttlis pont il daš 0, als ein2 cher Einheit werden fünf lautbareSenfus in der Woma, cin Carterlid Eben Empfindlichkeit der Liebe des Lebens verſtana stremfache Eingang ſein den , als A , E. I. O. U. Darinnen bas göttliche e product feit des Wellens eithuat durdy dos ereiges Wollen und Würfen ſtehet ; die füßren ſich in ein Uushauchen zur Schiedlichkeit , und zum Verſtande der einigen Drenheit, dadurch ſich das ewige Leben ſelber empfindet und verſtehet.

6. Die Dreybeit offenbaret ſich aus der Einbeit init einem dreyfachen Hauchen , daß dieſes brenfache Hauchen nach drenerler Art in genen eingehet ; und der fich ſelber zu ſeinem

:Mathur, als die fo cm pfindliche Aufrhuis n

Wagnam , als der WINTON entſpri

oidhtbaren uns junio in Form un

ſelbe drénfache Senfus heiſſet mit ſeinem ſenſua liſchen Namen JEHOVAH.

7. Denn die Einheit, als das ) , gebet in Krafte F n, ſich ſelber in ein dreyfaches Weſen , das heiſter fichidezaus die Je , und das JE iſt der Vater ;,der führet tet mit ſeinem gauchenden Willen ins HO, als in et is eine Faſſung der Liebe und im HO..wird das Wort aller Kräften verſtanden , denn


Fr.z.

Betrachtung gåttl. Offerib .

es machet eine Circumferenz oder Umſchluß reiz mer felber, als das ewige Erwas , oder Jdes, davon gehet die liebe- {uſt aus , welcher Ausgang ijft der Geiſt , der faſſet und formiret fich ins VA . Denn das V iſt der Wusgang, und A iſt die Weisheit, Darinnen ſich der Geiſt faſſet zu einem wirkenden Leben . 8. So heiffet alsdann dieſes drenfache hau : chende Leben in ſich ſelber O.JAH . Dann die eingefaſſete. Juſt iſt das O , als ein Auge des einigen Sehens, ein lauterlich Sehen ; und das JAH iſt der dreyfache Eingang Feiner ſelber, als der Empfindlichkeit des Wollens, welcher lids felber aufthut durch das ewige Hauchen . 9. Das Uufthun , als die Eigenſchaft ima Senſu des empfindlichen Aufthuns, Heiſſet A DONAI, und find ſechs Kräften , daraus das Myfterium Magnum , als der bohe Name TE TRAGRAMMATON entſpringet, daraus alle Wefen der Sichtbaren und lInſichtbaren ente (profſen, und in Form und Bildung kommen find. 10. Jn dem Worte ADONAI, als in dieſen ſechs Kräften , liegen die ſechs Eigen: fchaften der ewigen Natur, hls des natürlichen Lebens, daraus die Engel ung Seelen , nach der

Inwendigkeit ihrer IDEA find gefloffen ;

und auch die fechs Tage der Schöpfung diefer Welt,welche mit demſehenden Leben (das ſich als das O mit ins Welen bildet,) eingeſchloſ: 263 ſen


6

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 2. Bebeunggorel.Offenb.

fen werden zur Ruhe, darinnen die ſechs Kraf:

die frage,

te in der ſtillen Liebe, als in der ewigen Ein:

þeit ſtehen und rußert, und aber mit ihrer i Bottes Biebe und Bor Selber -Wirkung ohne Unterlaß wollen und sa Zorniger, eifrige®83 ausgeben . der die unveränderlicheBich

u . llnd das iſt das D , der ſiebente Tag, Liebe und Zorn Ein D Feyn? darinnen Gott von allen ſeinen Bercken hat gerubet, und ewig rubet; das iſt, die recho Kräften [als (1) die Begierlichkeit, (2) Be: Antwort.

weglichkeit, (3) Empfindlichkeit, (4) Feuer Ismoil wir dem dejer mi Licht oder Liebe,(6) Schall oder Leben , , naverteben jirin, jo na lInterſchiedlichkeit, oder Verſtändnif ubyen ) bo šraft undAnrufjuns indeme , davon fie entſprungen , als in demDa sujo tymedaš redt als in der Ståtte Gottes, darinnen die ewige wiſſen gar Lofer , Dingebeſtehen Das Ichts der Einbeit , welches iſt der ewige en alle

tih , Godiſch, oder tien. Das Eine , wie das Ewi i min Leben , und 12. Alſo verſtehen wir ge Nichts auſſer allen Anfången , ein lauters dit Gott jelber. enfenntlich und 10 , licher Schein , als das Auge des ewigen Ses bens rep . Denn alle Dinge fehen darinnen das Plein D als ein Nichts , dieweil das Etwas iſt von ides Jah ,oder ſieget: Das Sehen entſprungen , ſo dieſem

Sabbath aller Dinge des guten Weſens.

Nichts, als die Ewige

Einheit, durch

alles

ungehindert.

13. Ilnd verſtehen (2 ) weiter , daß Gott felber das Segen und Empfinden des Nichts

thyhe it of ctia Contrai w Who irdent julieben fer

fen, und wird darum ein Michts genannt , (ob es gleich Gott Felber iſt) daß es unbegreiflich und unausſprechlich iſt. Die


fr. 3.

Betrachtunggdeti. Offenb.

Die 3. Frage... Mas

iſt

wie ift er

Gottes

Liebe

ein Zorniger ,

und eifriger

Zorn : Gott,

weil er ſelber die unveränderliche Liebe iſt? Wie mag Liebe und Zorn Ein Ding

i ſeyn ? Antwort. 1. Wiewohl wir dem Leſer möchten , au : hier ſchwer zu verſtehen ſeyn, ſo mag; er opdy in Göttlicher Kraft und Anruffung Gottes al les verſtehen , ſo ihme das recht Ernſt it 2. Der

Leſer

soll wiſſeni, daß

in lujah

und Tein alle Dinge beſtehen, es ſen Gött: lid, Teuffiſch , Irdiſch , oder was genennt mag werden . Das Eine, als das Jah iſt eitel Kraft und Leben , und iſt die Wahrheit Gottes oder Gott felber.

Dieſer wäre in fich

ſelber unerkenntlich, und wåre barinnen keine Freude oder Erheblichkeit, noch Empfindlich keit eúne das Nein, Das Nein iſt ein Ger genwurf des Jah, oder der Wahrgeit , auf daß die Wahrheit offenbar, und etwas ſen , darinnen ein Contrarium fen , darinnen die ewige Liebe wirckend, empfindlich , wollende, und das zu lieben ren.

3. Ilnd können doch nicht ſagen , daß das Jab vom Lein abgeſondert, und zwey Din ge neben einander find , ſondern ſie ſind nut Sin 24


Quaeſtiones. Theofophicae. Fr. 3. frendimag götel Offenb

in Ding, fekeiden ſich aber selberin 2.An: kesiheie - femei , als ein fånge, (Principia ) und machen-zwen Centra,da kefenlichkeit, melohet nu

ein jepes in fieh felber wirefet,ungwill. Gleich: Bulengleichist unb toilu miederFagin der Nacht, und die Nachtin bily wil ber das einige mil act nut felbetin dem Tag amen Gentga , finde und dochunge: fchieden , als nue in , it Willen und Begierde eineausgeploffene Willo find ſie geſchieden. Denn ſie haben wenerler aufdaß er von der

Feverein lich, ale (n) den Tag,das Hinige a mh im eigen Gems aufſchlieſſende und (2) dieMadhe einſchlieffende undiſt doch zuſ eigenge te ,magdas bab ,amm nen rs mer enkal sa aus denSwi Ein Feuer, und ware keines ohne das andere Mein; dann er fiihret jis offenbar oder wirckend : Dann die Kälte -iſt Anneimlich keit Reis die Wurfel der Hiße , und die Hiße ifi diellr : i gl ei duſj Einhe er itetiſtfide Es ch un fe d n en die fache daß die Kälte empfindlich fen , dieſen benden , welche body in petem Streite ſtehen , waren alle Dinge , ein Viichts-, und ſtünden ſtill ohne Bewegnif . a mos

mig alſo im Haus dit cine linemofu bet, canitinen pie fid Annehmli chkeit 4. Alſo auch igleichen, von per ewigen 1x lain den Glein , Einheit Göttlicher Kraft zu verſtehen iſt : des Jah,darining wenn der ewige Wille nicht ſelber aus fids auss ind darinnen es fldñie, und führte ſich in Annehmlichkeit ein , ſo wäre Feine Geſtaltniß noch linterſchiedlich : keit , ſondern es waren alle Kräften uur Eine Kraft fo möchte auch keine Verſtändniß ſeyn ; Dann die Verſtändniß urſtåndet in der lluterſchiedlichkeit der Vielbeit, da eine Eigenz fchaft die andere fiehet, probiret und will.

Ingleicher febes auch die Freude da Innehmlichkeit urſtån nnen : Soll aber eine

ben , ſo muß eine eigene Begierde

zu feiner Selbſt

a timehatt han sich

auch

to finden , aber


fc. 3.

Betrachtnug gottl. Offenb .

9

Selbſt: Empfindlichkeit fenn, als ein eigener Wille zur Annehmlichkeit , welcher nicht mit den einigen Willen gleich ift und will. Dann ber einige Willé will nur das einige Gut, das er ſelber iſt,er will fich nur ſelder in der Gleich Þeit ; über der ausgefloſſene Wille will die Ingleichheit , auf daß er von der Gleichheir unterſchieden, und ſein eigen Etwas ren, auf daß etwas fery, daß das Ewige Sehen fehë uno empfinde: und aus dem eigenen Willen entſte: Þet das Otein ; dann' er führet fich in Eigen beit, als " in Unnehmlichkeit ſeiner felber; er will Etwas fenn und gleichet fich nicht mit der , denn die Einheit iſt ein ausfließend Einheit Jah,welches ewig alſo im Hauchen ſeiner Tel: ber ſtehet, und iſt eine linempfindlichkeit, dann fie hat nichts, darinnen fie ficy moge empfinden , als nur in der Annehmlichkeit des abgewichnen Willens, als in dem Wein , welches ein Ge genwurf iſt des Jah, darinnen das Jab offen: bar wird , und darinnen es etwas hat, daß es wellen faun .

6. Dann skins hat nichts in ſich, daß es wollen Fann , es duplire fich denn, daß es Zwey ſen: ſo kann ſichs auch ſelber in der Einheit nicht empfinden , aber pfindet ſichs.

in der Zwenkeit 'em

7. Ulfo Herſtehet nun den Geitnd recht, Der abgeſchiedene Bille iſt von der Gleichheit des ewigen Wollens ausgegangen und hat 25 Auch


80

Quaeftiànés Theoſophicae.

Fr. 3. Slachtung götel .

auch nichts , bas, er wollen kann, als nur fidh Seruet aller Befen Felber: Weil er aber ein Etwas it gegen der Der es hat kein Einbeit, (welche iſt als ein Rechts und doch wein urſtåndet Aleš iſt). fo führeter ſich in Begierde feiner Siden der Annedara felber ein , und begehret ſich ſelber, und auch

die Einheit daraus er gefloſſen: ift .

Tejer ausgeflefſene, 6

8. Die Einbeit begehret zyr empfindlichen tende, und falſet rid Liebe -Luſt, daß die Einheit in ihme empfinds emer Geſtåltniſſe un lich ſen, und ſich ſelber begehret er zur Be: Sie erſte Eigenſchaft wegnib, Erkentniß und Verſtändniß, auf daß si Márte,Kålte,It Angezogen eine Schiedlichkeit in der Einheit ſen , daß Sena die

1

Kråfte urſtånden : llndwiewol die Kraftkeia idediejes iſt dermå

in der Annehmlichkeit lInterſcheider aus wel-

und Schärfe iſt der G

1 dhen lInterſcheiden die Natur urſtåndet.

(3) Die zwente semidiesens im Anzieben, ß (3 ) Die i 9. Dieſer ausgefloſſene Wille führet ſich Einpfindun ch etiſ , Memahre in Begierde, und die Begierde'ift Magn niß derBeweg , dari als einziehen , und die Einheit iſt ausflieſſend faldet denn er befinde , Jego iſts ein Contrarium , als Jab und Zein :

Denn das Ausflieſſen hat keinen Grund, aber einer groſſen est gleichgeredet . (4) das Einziehen machet Grund . Das Nichts ktalſo will aus fich , daß es offenbar ſen , und das Et:

ist das Feuer,als der & utfåndet in der zu akneftli Schär chen fe cheEinheit iſt fanft Schär silehe paWein rtelich keitfe int der ne . ei

was will in ſich ', daß es im Nichts empfind: lich ren , auf daß die Einheit in ihıne empfind So iſt doch Aus und Zein eine lich werde. Ungleichheit.

10.

Und heiſſet das

ein

darum

Nein , daß es eine eingefehrte Begierde iſt, als E Und das Jah heiß Nein -werts einfchlieſſend. its ein dhrack em dieſ within fet darum Jah , daß es ein ewiger Ausgang , und begrifen , daß ſie ein B


-

Fr. 3.

Betrachtung gotti.Offenb.

und der Grund aller

11

Wefen iſt , als lauter

Wahrheit. Denn es hat kein Zein vor ihme, ſondern das ein urftendit erſt in dem alle. gefloſſenen Willen der Annebmlichkeit:

II . Dieſer ausgefloffene, begehrende Wet le iſt einziegend , und faſſet ſich ſelber in fich, barvon kommen Geſtaltniſſe und Eigenſchaf ten ( 1 ) Die erſte Eigenſchaft iſt Schårfe: daraus kommt Hårte , Kálte, Drocne und Fin : fterniſ.

Denn dieUngezogenpeit überſchattet

fich ſelber; und dieſes iſt der wahre Grund der ewigen und auch zeitlichen Finſterniß ; und die Hårtigkeit und Schärfe iſt der Grund zurEm pfindlichkeit , ( 2 ) Die zwerte Eigenſchaft iſt die Bewegniß im Anziehen , die iſt eineift: fache des Scheidens. ( 3 ) Die dritte Eigen ſchaft iſt die wahreskinpfindung zwiſchen det Hårte und der Bewegniß , darinnen fich det Wille empfindet , denn er befindet ſich in groſ: ſer Schårfe, gleich einer groſſen Angſt , gegen der Einheit alſo geredet. ( 4 ) Die vierte Ei genſchaft iſt das Feuer, als der Blik des Glans Bes ; das urſtåndet in der Zuſammenfügung der groſſen ångſtlichen Schårfe , und der Eins þeit: denn die Einheit iſt ſanft und ſtile; lind die bewegliche þarteSchärfe iſt ſchrecklich, als ein Grund der Peinlichkeit.

12. Alfo- iſts ein Schrade in der Zufam chracke wird die menfügung, und in dieſem Einheit ergriffen, daß ſie ein Blick oder Glaſt wird ,


12

Quaeſtiones Theofophicae .

Fr. 3 :

wird , als eine erhebliche Freude. Dann alſo urſtåndet das Licht mitten in der Finſterniß: * Dann die Einheit wird zu einem Lichte , und V ALY die Anneømlichkeit des bégierlichen Willens in den Eigenſchaften wird zu einem Geiſt: Feuer, welches ſeinen Quali und Urſprung aus der berben, kalten Schärfe, in der Beregniß, und Empfindlichkeit in der Finſterniß nimmt ; und iſt eben deſſen Weſen , als eine ſchreckliche Verzehrlichkeit. 13. Und darnach iſt Gott ein zorniger, eifriger Gott,

und ein verzehrend

Feuer ge:

nannt; Nicht nach deme, was er in ſich ſelber auſſer aller Annehmlichkeit iſt , Tondern nach

i

dem ewigen Feuer - Grunde ; und in der Fin: fterniß wird das Fundament der Höllen , als des Guten, verſtanden , wels eine Vergeſſenheit che Finſterniß im Lichte, wie die Nacht im Ta ge gang verborgen iſt, wie Johannis 1, so Jeſen .

ju be

und

14. Alſo fehen wir in oberzehlten Eigen: Ar Ichaften Gortes Zorn , als die erſte Eigen ſchaften des Einziehens in das Tein : denn ſie gleichet ſich nicht mit dem Jab, als mit der Einheit , denn ſie machet in ſich eine Finſter. niß , das iſt eine Verlierung des Guten. 15. Jum andern machet fie in fich eine Soarfe, das iſt der Grund des ewigen Ster: bens der Sanftmuth , von der ſanften Einheir. Zum dritten machet fie in ſich eine Bårte, das


ft. 3. Betrachtung götel. Offenb.

13

das iſt der ewige Zod, als eine Linmacht. Zum vierten má chet ſie in ſich in ſolcher Hårte des Zedes eine immerwährende peinliche Em . pfindniß. Zum euen ångſtlichen

fünften machet fie in fich Ilnd in Feuer , Quall.

diejen

Eigenſchaften , wird Gottes Zorn und das Hölliſche Feuer verſtanden : lino wird darum Zölle oder Böhle genannt, dati es eine Verborgenheit oder Einſchlieſſung iſt ; Audy wirds darum eine Feindſchaft Gottes ge mannt, daß es peinlich , und die Einheit Gottes eine lautere Sanftmuth iſt, und iſt gegen eins anter, wie Feuer und Waſſer : Davon auch in bießer Belt Weſen in der Schöpfung Feuer und Waffer ſeinen lleſprung genommen hat,

16. Die fünfee Eigenſchaft in folcher 2 Angúndung des ausgefloſſenen Willens iſt nun die Empfindlichkeit der Einheit Gottes, als die Liebe, welche im Feuer beweglich , und begier: lich wird , und machet im Feuer (als in der Peinlichkeit ein ander Principium , als ein groſ fes liebe- Feuer. Denn fie iſt die IIrfache und der Grund des Lichtes , daß in der Ferier:Ef fen; das licht entſpringet ; ſie iſt der Liebe Rraft im Lichte, denn alſo führet ſich die Eins Þeit in Bewegniß

und Empfindlichkeit

ein ,

auf daß die ewige Kraft empfindlich , und ein Wollen, Begierde und Schiedlichkeit darins nen ſen , ſonſt wäre die Einheit eine emige Stille und unempfindlich.

17. Die


14

Quaeſtiones Theoſophicae .

Fr. Za

berageung gått!

3:17 . Die liebe und licht wohner im Feuer, derinnen wird der und durchdringer

das Feuer , daß des Feuers 4indim Ausfluje Efling in die Höchfte Freudenreich gewandelt, bx Bewegniß oder und Fein Grimm mehr Terkant'wird , ſondern es wird der Englij ein lauterlicher Siebe - Geſchmack Gåtlicher birinnen veritant Empfindlichkeit. , 1999 bez ijt und mobnet. 18. Dann alſo über- inflammiret fich die

ke ber Grund der

exige Einheit, daß ſie eine Liebe fen ,und das s Mature,wirtim Denn ſo die meden. Dann die etwas ley , das zu lieben ſen.

Liebe der Einheitnicht in Feuerbrennender Art Headlich,wenn ftünde, ſo wåre fie nicht wircklich, und wåre siden je burchmo keine Freude oder Bewegniß in der Einheit. irdas Eiſen durcy 19. So verſtehet man nun Feuerste Em : Liebe der der Erlent Gottes Zorn : und in in heit , Ein n t che hkei , als in der empfindli pfindlic das Göttliche Liebe - Feuer ; die machen zwen

s an ' le verlieben Bc bet roammnie dhedas liebe - Feus Bolicher Einheit

zweyerler.

Begierde eingetzen,

Fruer. 20. ( 1 ) Das Zorn - Feuer im ausgefloffe: nen Willen der Annehmlichkeit, iſt ein Grund Der ewigen Natur, daraus die Engel und Sees

Rom - Feuer in its

Centra in Einem

Grunde, als

le des Menſchen ihren Grund gaben empfan gen , und wird Myfterium magnum genannt ; Aus welcher ewigen Natur auch die ſichtbare Welt entſproſſen

und geſchaffen iſt, als

he da Göt e * To s secalaj dhen Feuer ham qin eite fr

1, und ſteget Gott amin einem ein

ein

Gegenwurf der Inwendigkeit, 21. ( 2 ) Und das Centrum der Liebe iſt das Jab, als das Feuer- flammende Hauchen , welches Gottes Wort genannt wird , als das Hauchen der Einheit Gottes, das Fundament Der

f dadiefer ünfte

16. Gcoott wo bet and mmen Banesatu au de ant f m


Fr. 3.

der Kraft,

Il

Betrachtung gottl.Offenb.

15

darinnen wird der wahre H. Geift

verſtanden , in dem Ausfluffe des diebe - Haus dhens, als die Bewegniß oder das Leben der Liebe. Auch wird der Engliſche, ſowol der ſeeliſche Geiſt darinnen verſtanden, in welchem Gott offenbar iſt und wohnet. 22.Uber der Grund der Seelen und En get. nach ihrer Natur, wird im ewigen Natur

+

Feuer verſtanden. Dann die Flare Gottheit wird nicht veatárlich, (denn fie iſt eine ewige Einheit ) fondern ſie durchwohnet die Matur, wie.tiac Fester Das Eiſen durchglüet. 231 lino verſtehen an dieſem Orte die Möglichkeit der Verdammniß der Engel und Seelen, fo fie das liebe - Feuer verlieren, daß ſie ſich von Göttlicher Einheit abſcheiden, und in eigene Begierde eingeben, ſo brennet als dann das Zorn - Feuer in ißnen, und iſt ihr recht leben .

H

24. Uber ſo das Göttliche Liebe - Feuer in iþrem Centraliſchen Feuer brennet, ſo iſt ihr Feuer : Leben ein eitel Freude und fanftes Wohlthun, und ſtehet Gottes and der Natur Feuer in ihnen in einem einigen Grunde. 25. In dieſer fünften Eigenſchaft wird die Glorie und Majeſtät Gottes offenbar, als ein licht der Liebe. Davon die Schrift ſaget (1.Tim . 6 , 16.) Gott wohnet in einem Lichte, darzu niemand kommen kann ; anzubeuten , ' daß keine Creatur aus dem Centraliſchen Feuer


ae Quaeſtiones Theoſophic .

.16

Fr.3 .

zrading

der Liebe feinale geborex ift worden , denn es moment der iſt das allerheiligſte Feuer, uhd Gott in ſeiner Güter ween Drenheit ſelber. 1. Fundament 8 die Präftedés 26. llnd aus dieſem þeiligen Feuer iſt ausgefloſſen das Jab, als ein Stral der em fürdaterent des pfindlichen Einheit, der iſt der - theure Name Jeſus, welcherdie arme Seele pom Zorns

davon die Juge kriſtus: Der

Feuer erldſete, und ſich ſelber in Anregmung sijbentifrein der Menſchheit in das abgewichene Centralis Widerſprec he fche Zorn - Feuer Gottes Zorns, in die Seele s eingab, und ſie wieder mit dem liebe : Feuer anzúndete, und mit Gott vereinigte. 27. 0 ihrMenſchen merket das ! So berſtehet nun das rechte Fundament ; In Gott iſt kein Zorn , es iſt eitel lauterliche Liebe ; U lein im Fundament, dadurch die Liebe beweg-

· lich wird , iſt Zorn - Feuer , aber in Gott iſts nur eine llrſache der Freudenreich und der Krafte ; und im Centro des Zorn - Feuers iſts die größte erſchrecklichſte Finſterniß , Pein und Duaal.

einander wie Tag und Nacht, da keins das andre begreiffent andern , und mag , ſondern eines wohnt im 28. llnd ſind die Zwen

2. Principia

in

die fecifte Eigen Willem iſt der all , Wade, oder Untería hand, und ſtehet in en zugleichy ; im CE quidfeit des natúr burung des H. Feuer wie geſchieden werden verdammten Seele so ſo B * eftand, ndern veniafcit als eine Probie Matur, ein eitel träfte, davon Betra arbeit und leid

imeen

fånge. '... 29. Der

erſte Anfang wird das . Reich

ſ Ja wiejer echGſten Eige serveren als die öttlity

Gottes in der Liebe genant: und der andere Einhei i Wire Anfang wird das Reich Gottes Zornes genant, bt,e n F als het in ndeti eue slimm.Hyeof St. ith

1


B

4

f

Feiy.

Betrachtung götu . Öffenb.

17

als das Fundament der Sollen , darinnen die ein verſtoſſenen Geiſter wohnenst 30. Das fundament des Meichs Gottes iſt lauter Jab,alsKråffedés fchiedlichen Wortes ; Und das Fundament bes Zorns Gortes ijt lauter Nein, davon die Lügen urſtånden ; Des : isegen fagte Chriſtus ! Der Teufel wåre ein Vater der Jugen , dennt ſein Fundament iſt laut: ter Nein ,und Widerfprechen der Wäßigeit, als dem Jah.

:31. Die fe Hoffenen Willen iſt der Sall, Schal , Vers fåndniß , Rede, oder Unterſcheiden , als der wahre Verſtand , und ſteher in beyden centra: liſchen Feueren zugleich im Centro , der eiges nen Annehmlichkeit des natürlichen Feuers, ohne Mitwirkung des H. Feuers ( ſoferne dieſe beyde Feuere geſchieden werden, wie bey den Teufeln und verdammten Seelen zu verſtehen ift) iſts nicht Verſtand, ſondern nur üft und Scharfſinnigkeit als eine Probierung des Fun daments der Natur ; ein eitel Mifbrauch der

-

Natur - Kräfte, davon Berrug Argwoert, Thorgeit, Narrheit und Leichtfertigkeit ite Måndet.

.

32. In dieſer rechſten Eigenſchaft ſtehen die H. Namen , als die Götrlicheri. Kråfte im

3

Lufthun derEinheit, im Wirken und Wol len, und ſtehen in berdeh Fevereir fugleich ; Urb . 3. Böhm. theor. fr. 1 Th . als B


9

18

The

Qua

eft

.

ofo

ion

$ t.3.

phi

es cae Bewe , als im Feue der natür glic r lich hkei nm . und im Feue der Liebe : Flea t r me

33.

Muhier

ſtehet

das

wunderthuende

denn per groſſe Na Wort in Féinet Witckung,den me Gottes TETRAGRAMMATON (JeHo Vah ) iſt das Centrum der Wunder Gottes al fue Hier , welcher in benden centraliſchen Feuern * wircket,' welchen die böfen Geifter , in ihrer til Verwandelung nach dem Centro des Feuers Natur, mißbrauchen:

in

mobil

34. Ilns iſt der Grund der ganken CABA. dieſem Grundebegriffen; * sto sa da Iln s un s

LA und Magia in

empfindliche in dem Empfindlichen mitwircket. kin Ilnd an diefem Orte lieget das Geſetz Móſistan davor , den nicht zu mißbrauchen ben ewiger Strafe, wie im andern Gebote der zehen Gez boten zu ſehen iſt; den llnſern allhier genug geſagt, und den Gottloſen ein Schloß davon

35. Die ſiebende Eigenſchaftdes ausa se gefloſſenen natürlichen Willens iſt die Weſenski heit , darinnen alle Kräfte im Weſen liegen und wircken , als, ein Subje & um aller Kräfte, davon die ſichtbare Welt iſt entſprungen , und durch dieBewegniß des Wunder- thuenden Na: mens ausgefloſſen, und in Schiedlichkeit und Förmlichkeit gegangen. 36. Deswegen ſind in allen Wefen dieſer Welt bende centraliſche Feuter , nad Gottes Liebe


Fr. 3

Betrachtunggdeel. Offenb.

/ 19

liebe und Zorn, wie -an den Creaturen zu ſehen iſt. 37: Aber das H. Feuer ;liegt innen ver borgen, welches der Fluch (als die Beweg niß Gottes Zornes ) mit der Sünde verſchloſſen hålt, wie an der Linctur zu verſtehen , und doch ein möglicher Eingang iſt, durch Gottes Zua laſſung:

38. Daſſelbe ausgefloſſene H.Feuer; als das noch mit durch die Erde wirckte , war das Paradeis , und iſt wol noch , aber der Menſch ift herausgeſtoſſen , und ſuchet fich mancher ju toge an dieſem Feuer , und findets doch nicht, er habe es denn zuvor in ihme ſelber gefunden , 39. Ulfo verſtehet uns in dieſer Frage, von Gottes Liebe und Zorn , daß zweyerlen Feuer verſtanden werden , als (t .) ein liebe- Feuer ,da iſt lauter licht“, das wird Göttes liebegenannt, als die empfindliche Einheit. (2.) Ilnd ein Zorn -Feuer von der Anneğmlichkeit des ausge: Hoſſenen eigenen Willens , dadurch das diebe: Feuer offenbar wird, welches Zorn - Feuer ein Grund der ewigen Natur iſt, und im Centro ſeiner Inwendigkeit eine ewige Finſterniß und Pein genannt wird : Ilnd ſind doch beyde Feuer nur ein einiger Grund, nnd von Ewiga feit in Ewigkeit je geweſen,und bleibende,ſcheia den ſich aber in zween ewige Anfänge, wie am Feuer und lichtnachzuſinnen ift. !!

B 2

Die


Qo

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 4: katunggötl Offenb. 20

ai Bett aus feiner Wirefung

Die 4. Srage.

; Was iſt geweſen , ehe denn die Enget sa informuj tribilsemþar Kichauf heute als ein bihugtiger imund Schöpfung war ? infugierbe riadh der Schöpfung Antwort. a metálich wad bildlicy ſen.

i Es war Gott mit den zwen centrali : en it der Grundund diellrist ſchen Feueren mitden , groſſen Kräften , als eis zu irtie ducifer fidh non for ne unendliche Gebärunge der Wunder Farben wat in das centralizohe si und Jugenben , da die Engel und Seele des tienen er meinteüberes Menſchen, ſamtallen Creaturen , dieſer und der wobiebezu berrichen , und inwendigen Engliſchen und geiſtlichen Welt, in stroken aus dein centraliida einer IDEA oder geiſtlichen Inmodelung, inne stoljen, und verloor ſeinen lagen , darinne Sott after ſeine Wercke bat and helpistnun die Bolle ; 2 verdainmten Seelen . Von Ewigkeit geſehen , nicht in creatürlicher ges de

bildeter Urt undForm , als in einer Scheidunge fondern in Formlichkeit der Kråfte, da Gottes

iboliche Fundament in Geiſt mit ſich ſelber geſpielet hat. in Centrum der 4 wird der Satan genannt 2. In dieſen centraliſchen Feueren war er verführedie gang das Eleinent , und waren bende centraliſche , vert be Der Streite ſind in , Feuer ein einiges Weſen , nur in jwenen Prins cipien unterſchieden, wie Feuer und licht. 3. Als ſich aber das centraliſche Feuer des eigenen Willens hat beweget, und in eine grója ſere Begierde zu feiner Beſchaulichkeit und

Die so Srage. G In her rund und gerich Formirung eingeführet, ſo iſt die Schöpfung xtogelſind seiplbeRraftim ? ergangen , welches der enigeWille Gottes nach aufals unto creat benden Feueren beweget hat , daß die Idea bild lich worden zum Lobe der Wunder Gottes, Ant

4. Ilnd in ſolcher Bewegniß iſt das hölli: Hervorges ( che Fundament Gottes Zorns mit

brochen ,

woo r Humadelt dein Do:


4

1

et 11

1

fr. S.

Betrachtung gåttl.Offenb .

28

brochen, welches Gott aus feiner Wirdung berhoffen und in die Finſterniß beſchleſſen bat; la ftehets noch auf heute ,als ein Kingriger Gaumen, voller Begierbe nach der Schöpfung, und will auch creatürlich und bildlich Fenn .

s . llnd das iſt der Grund und die Urfache, daß der Thron- Fürſte Lucifer fich von Gottes liebe hat abgewandt in das centraliſche Feuer des Zornes, darinnen er meinte úber Sortes Sanfirmath und liebe zu herrſchen , und ward aber um deswillen aus dein centraliſchen die be Feuerausgeſtoſſen, und verlobe ſeinen Thron im lichte, und beſist nun die Hölle; Alſo ge: ſchicht auch der verdammten Seelen.

6. Dieſes hölliſche Fundament im Fluche Gortes Zorns iſt ein Centrum der ſichtbaren Welt,und wird der Satan genannt , davon Chriſtus jagte ;er verführe die ganze Welt und wird im Reiche der Finſterniß verſtanden , då Þißeund Kälte im Streite find , den IInſerni genus.

Die š . Srage. Was ivar der Grund und das Weſeno

E davon die Engel find geſchaffen worden ? was war dieſelbe Kraft im Worte Gottes , welche ausfloß und creatürlich waro ? Antwort . 1. Die Schrift faget von Gött : Plalm . 104, 4. Du macheſt deine Diener zu Binden , B 3


22

Quaeftiones Theofophicae .

Fr. S. sedlunggoat. Offenb. 23

kód beine Engol ju Falierflammen . In die oude La gebildet, auf daß die fen Worte lieget deri gange Verſtand dann noen Wille Plündervoelcher enge: mit dem WorteDienerwird diebildliche Idea, is atrakiſchen Feuer, alt in den als de Geiſt der Engel verfanden , aus dem an Gewerberbanden wird,dar.

Oden oder Hauchen göttlicher Kraft undMacht, sciliceJeben febet. aus dem H. Namen Gottes. su jie das nicht wåre geweſen, jo S demo 2. Ilnd das Wort Feuer Flammer deu tet an das centraliſche Feuer der ewigen Dia:unhtmögen in eigenem Wildcat Pin abbrechen und fallen. Såtte tur , därinnen die Creatur ihres Weſens ſtehet , als der eigene Wilie eigenes Weſens . Dieſes "Silen gepab, t ſo müßte Gore Blau jenn; ſo aberhat ſichdie Er verſtebec nian alſo : baten abgebrochen,und wollen in 3. Die Ideá oder das Ebenbilo Gottes in den Eigenſchaften des com

iſt geweſen eine Form gåttliches Namens if he gives forſchen ,als inder

Gott alle Dinge von Ewigkeit þat erkannt, als – Pfantajen, darcin er eine Imagination göttliches Willens , da fich Carne kjef ihn Chriſtus einer der Bille des I Ingrundes hat in eine Form ge biltet und iſt dod;feine Creatur geweſen , ſon bom Anfang,Regimen und fola dern nur eine IDEA , wie ſich ein Bilde in einen batdas

nem Spiegel bildet; alſo hat ſich dic Imagina-4, it er ein eitel Lügner. tion göttlicher Kraft in dem ausflicſſcaden har derguten Engel Erlens berait des centraliſchen Feu men Gottes gebildet. M e arinnen fich e t A t d r l E t l e l s Go fo wo ID in da lidts :D 4. Al ab iger Creatur aben n n lebend h , als in einem eigene It die IDEA in ihne in G o Mo t a me t l es , s des ns Wollen , ſo hat er das centraliſche Feuer der ewigen Natur beweget und geſchieden , ſo iſt die IDEA im Feuer offenbar worden , welches

les maienun der görre durch das Hauchen oder Jah iſt geſchehen. Some un bie!und ohne 24 letidae unte de it r n) 5. So hat fich das Tein , als der * Kraft eine ander e ta m e i ausgefloſſene Wille eigener Annehmlichkeit, mit in stere,ao ſie wol in

1 1


Betrachtung göttl.Offenb .

-5.

feis.

Die

in das ausgehauchte Aa gebildet, aufibaß die Creatur in eigenen Wille fründe : welcher eige:

ea,

ne Wille im centraliſchen Feuer, als in den Eigenſchaften zum Feuer Berſtanden wird , dar innen das creatürlicheLeben ſtehet..; ;

21

6. Denn ſo das nicht wäre geweſen , ſo þåtte Sueifer nidyt mögen in eigenem Willen fichvom Guten abbrechen und falen. Hätte er nicht eigenen Willen gehabt, fo müßte Gottes

25 111

Kraft gefallenfenn ; To aber hat ſich die Crea : tur vom Guten abgebrochen, und wollen in der Macht und in den Eigenſchaften des centrali: ThenNatur; Feuers herrſchen , als in der Ver

'11

wandeluug und Phantafey ,

id

7. Darum hieß ihn Chriſtus einen Mórs Der und lúgner vom Anfang, und folches dara um, daß das Tein hat das Regiment in ihme

6

ONTE

darein er

auch

10 bekommen, fo iſt er ein eitel Lúgner. 8. Der guten Engel Erentz und Weſen iſt eine Kraft des centraliſchen Feuers und des centraliſchen Lichts : darinnen febet ihr Bild

M

mil

niß : Aber die IDEA in ihnen iſt eine Figur des F. Namens Gottes , als des wunderthus enden Wortes.

4.9. lind wie nun der göttlichen (Kráften und) Namen viel und ohne Zahlſind, alſo iſt auch ein Unterſcheid unter den IDÉIS in ihnen, gleichwie eine Reaft eine andere Wirckung hat, als die andere , ob ſie wol in Gott gleich find, 54 10


24

Quaeſtione

s

Theofophic

. ae

Sr.si

bera

fo find ſie doch in dem Nisfluffe , als in der har for

wegen der Offenba- lezen Weisheit, unterſchieden Alſo iſt auch ein lIntersik rung und Wunder. fcheid ber Engliſchen IDEA in den Kräften ; Nieder und hat je einer eine groffere Kraft und Macht, bit of als der andere , auch andere Tugend, -

2012

10. Gleichwie die Sternen am Firma: ment unterſchieden ſind , alſo auch die Engel , auf das eine Harmonia ſen , als eine Freude und Erfentniß der göttlichen Kräften. IT . Ihr recht Fundament ſtehet in den Thronen der Kräften Gottes, und find, allent: Halben (alleſamt) Diener in folchen Thronen Denn aus den Ehronen, als aus der Kraften. dein Heiligen ausflieſſenden Namen Gottes,aus der ewigen Einleit , iſt die IDEA entſproſſen, beswegen find IInterſcheiðe und Herrſchaften unter iğnen . 12. Ob ſie wohl alle Gottes Diener ſind, fo hat doch ein jeder Thron ſeine Aemter und Legionen mit ſonderlichen Namen , nach denſeli

want Blut ;

der

la

2 ben Thronen und Kräften .

Deswegen find

Fürſten -Engel unter ihnen , alles nach jedes Thrones Eigenſchaft ; was für eine Kraft der Thron hat, alſo iſt auch der Fürſten - Engel, die andern ſind . Diener , nicht Knechte , ſondern Stimmen in der Harmonia des Thrones , alles zum Lobe des groſſen Gottes. 13.

Die gange Tieffe in

der Welt , und

auſſer der Welt iſt voli folcher Tyronen und Herr:


Betrachtung gốtth. Offenb.

.Si

fraiso

24

Bu his

berichaften, aber nicht in den vier Élemēnten, founder im Teinen Eleinenre des initern Feuers

eum lichtes ; fie beſigen ein ander Principium , m; nemlich eine andere Welt, welche wol audi in tieferWeltiſt , aber in anderet Qualität, in 5., einem andern Chaos.

1

"!!

1,

0

1 14. Alſo verſteheț der Engel Fundament, fe find aus der Effenz beyder innern ewigen centraliſchen Feueren : ihre Kräfte ſind die grof {m ausflieffenden Namen Gottes alle entſprun gen aus dem Ja , und geführet ins Zein, auf daß die Krăfte offenbar würden , und ſo mu ke ein Gegenivurf ſenn , darinnen ein \Inter: (cheid måre.

11. Der Dame Jachiel der Herr der Leben: dige mein Gótt) iſt die lluterſcheidung der Idea DerZugenden ; daraus fleuffet Éliel (Gott mein Gett ) und die Heilige Namen nach göttlicher Eigenſchaft, derer viel find. Dem Leſer nur anzubeuten, welche alle aus den göttlichen Sen. libus flieſſen .

2

16. Über die Namen der Fürſten - Engel, welche im Senſu das R. T. oder S. führen, derer Kraft ſtehet in der Stårcke der Feuers: Macht, aus demKoßen Namen Tetragrammaton (Je HoVaH ) und find Fürſten über das Geſtion und Elemente , denn fie gaben ihre Wohnung in dem innern Element, davon die. 4 Elemena ta find ausgefloſſen, und noch ausflieſſen .

BS

16. Bier


Quaeſtiones Theoſophicae.

26 17

Fr.5: Inandirang gård. Offenb.

Wierool noch andere dufferliche Fürz Htarenige Verstand aller Dine

(ten auch find, welche in den vier Elementen en fað ſeine Buchſtaben zu wohnen und Sternen Geiſter genanntwere afarfen ungel deuten

den,als Aſcengenten;welche auch ihre Eigen: als die Tyronen und ſchaften haben in der Welt, abernicht bent kaget Deúten die Zujamme Innern gleich. Dann ſie haben ein ander team an,die Lafien fichzur Chaos åuſſerlicher Art , davon alhier nicht vibe Werftåndniß zum Lobe

weiter zu melden, wegen des Mißbrauchs und Aberglaubens.

Plitwie in den Buchſtaben die Wenn wir wollen der Engel Kråfte cartzum Linterfdheiden der Send und Tugenden betrachten und ganz recht ver ftehen , und nicht an Bildern hangen, wie die Wo lieget diegrößte Kraft i meln; die andern find gleid i thárichte Vernunft allezeit tóut , fo betrachten wir nur die Geiſter der Buchstaben, in wassung der Buchstaben jum I 18.

Senſu und Kraft ein jeder ſtehet; und betrach ,o find Mit Kräfte; Boi ten hernach die Zuſammenfügu derſelben ren Leften, aljo iſt auch in ng . D. zuverſteSe nunbeng au buchitabiſitenGeiſter,davon das Wort oder Dri in Bie ch alle henjdled Verſtand entſtebet, fo haben wir den ganzen Skamenten , ſamt den Menit Grund mit Ja und Elein, ihr Hanges Fun ak ht hatfait feine Obern , pament. :siger derinnern geiſtlichen I 19. Gleichwie nun die Wörter mit den buchſtabiſchen Geiſtern (vocalen ) unterſchies Semana der Pienjd nicht a den ſind, alſo iſt auch ihre IInterſcheidung in a beichlofen , daß er fonte creatürlicher bildlicher Art : Wie denn auch wenerin ſeinem Mande

das menſchliche Reich alſo iſt, und alles was tone Brmaltdarinnen ſteket , Creatur heiſſet. Sie ſind auzumal nur Góct : haderfreuen: abec er ma liche Senfus aus den benden centraliſchen Feues nundes Fluches ſo davor 1 me brauchen . ten , wie zuſammengeſepte Worte Górlicher

Kräften .

& Führet die Macht aller 20. Denn gleichwie das gangeAlphabets der gange Verſtand aller Weſen iſt, alſo iſt the famebend: Kåtre er o mo bi Sorts da dile Kraft dste lde


Girl Fri S. Betrac

htung

getti: Offenb .

27

aller Dinge, n : . 3 ents) ond die Engel fing ſeine Buchſta ben

Gift Certes Wort der einige Verfte

1 Dies gårften Engel deuten die och Budhitaber an riais die Thronen ; und die

Eun

if ber:

diren

uch When

f Sur

dienſtbarer Engel deuten die Zuſammenſes şimng der Senfuum ani, 'die' laſſen fich zur Har: menie Göttlicher Verſtändniß zum Lobe Gota teš gebrauchen.

22. Gleichwie in den Buchſtaben die Ge walt und Kraft zum linterſcheiden der Senſuum legee; alſo auch lieget die größte Kraft in den phron: Engeln ; die andern find gleich in der Zufammenfügung der Buchſtaben zum Unter jheiden, und find Mit - Kråfte ; Wie der Baum in ſeinen Weſten, alſo iſt auch ihr Re gument und Ordnung zu verſtehen. Denn in felher Form ſtehen auch alle Geſchlechte, in den vier Elementen , ſamt den Menſchen, ein jedes Geſchlecht hat fait feine Obern , welches alles eine Figur der innern geiſtlichen Welt ift.

bi

DJ wed

lidir

Dabei lo i h Ont

23. Wenn der Menſch nicht

alſo ins

Llein måre beſchloſſen,daßer Fönte verſtehen, was für Kräften er in ſeinem . Munde fúbrete, was für eine Gewalt darinnen ſtehet, er würde aber er mags nicht hich deffen hosh erfreuten: Fluche wiſſen ,weg s en des er würde ſie mißbrauchen . 24. Er führet die Macht aller Dinge in feinem Mynde jamebend:hátte erden Glau ben, daß er dieſe Kraft möcht bilden , ru gåt e


Quaeſtiones Theoſophicae .

Fr. 6. letico

te er den Grund aller Heimlichkeiten , und wir möchte Wunder thun wie die Engel; welches auch die Schrift bezeuget :.So ihr Glauben habet, als ein Senf- Kórnlein , ro móget ihr fum Bergé fagen : Stúrße dich ins Meer : (Matth. 21 , 21.) Stem : Das Wort iſt dir kemalla nahé, als nemlich in deinem Mund und Hers Ben . (Rom . 10,8 . ) . 25. Iind biefes iſt, wie oben gemeldet, benlInfern verſtanden , und weiter nicht, wegen

bave WAL

bes Mißbrauchs; es lieget ein feſtes Siegel davor, daß es fein Ilnwürdigér berſtehen ſoll, el cuoi und iſt auch verboten, hiervon ausführlich zu ei als ſchreiben , iedoch iſt die Zeit geboren , daſ es troba offen ſtehen ſoll. Ålhier

Aber nur den Wärdigen.

genug .

Die 6. frage. Was iſt der Engel Ámt und Thun

1 Bildungein attes Kraft in

?

Antwort. 1. Wie wir Menſchen auf Erden alle Dinge, als die gange Verſtändniß mit der Schiedlichkeit der Worte, regieren, alſo auch wircket und regieret Gott als das ewige Ges müthe der einigen Kraft mit ſolchen bildlichen Worten in der Weisheit.

2. Die

Brun


.6 ( F.

Betrachtung göttl. Offenb.

29

2. Die Engel find eitel gebildete Kräfte 21 de des Wortes Gottes : dann des Menſchen Ges

aka mity ist ein Gegenbild like Cortes.

DIE

der

ewigen Kraft

3. Dann alle Sinnen kommen aus dem Semütße,und aus den Sinnen kommer rechte Gedancken, ats ein Schluß oder Imagination, davon die Zuft entſteget, welche Luft in ein

Det, Bent el Tel

Bejen gehet, davon die einpfindliche Begierde entleget, und daraus das Werck.

ja es CM.

Smithe, als der Verſtand ; und wåre aber ten linterſcheid darinnen,wenn Er nicht von ich auspóije. Seine Ausflüſſe ſind die Kråf= ten, wie im Menſchen die Sinnen, und die Krifte führen ſich in eine Imag ination , darin

11

4 Alſo auch imgleichen iſt Gott das ewi

den feget die Engliſche Idea, und die Imagina tion füộree fich in Zujt zur Empfindlichkeit, das it, LAH, und die Luft führet fich in Begierder das iſt der Grund eigener Annehmlich feit, als das Mein ; und die Begier fi in Ei de führet ch genſchaften, bis zum Feuer;daraus das Licht entſpringet. ulo find diefelben Eigenſchaften

bet Begierde Göttliche Gedancken, in 2. Cen tais pu berſfeßen ,als in Jab und Zein . par

tid Se

OR

. Das Jab ijf Górdlich, und das Tein iſt Eigenheit der Natur , als Empfin dlichke der Begierde. Dieſe Begier der Empfinidt d e Wichkeit iſt ein Wer ck worden , als Engel, die ,"" fud anders nichts als Gedancken Gottes, nads Liebe


NEWW 90

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 6 .

Liebe und Zorn, als eine Offenbarung ſeines Gemüths oder Willens. 6. Nicht das in Gott Sedancken ſind. ſondern in ſeinen ausgefloſſenen begietliden Willen , welcher fich th Feuer und Licht ein: ? führet zur Empfindlichkeit. 46 7. iind wie nun ein Menſch mit ſeinen Gedancken die Welt und alle Wefen regieret, alſo regieret Gott, als die ewigeEinheit, alle Dinge durch der Engel Geſchäfte: alleine die Kraft und das Wircken iſt Gottes , ſie ſind ſei né Werckzeuge, damit er ſich beluſtiget undbes ! weget , dadurch und damit er die ewigen fråf: te und Wunder offenbaret , und in ein Bebe: 20. plaisagens Spiel führet.

Sie- find allzimal nur Saiten in der groſſen Harmonie der göttlichen Freudenreich im Sange und Klange der Kräften , uiid find allzumal Arbeiter der Wunder Gortes , als Formirer der Kräften , der H. Namen Gottes . 9. Gleichwie wir Menſchen in unſerm Munde die Kräfte der Senluum ' bilden und förmlich machen , zu laurbaren Worten : alſo auch iſt ihre Arbeit ein eitel Bildung göttlicher Strafte und Formen : STO.

Denn was ſie wollen und begehren,

das wird durch igre Imagination in Bildung und Formen gebracht, welche Formen eitel Ideen ſind, auf Art, wie ſich die göttliche Kråf te haben vor der Engel Schöpfung in ſolche Ideen


Fr.6

8.6.

Betrachtungg & ttl,Öffenb . ' 36

9 Feines

Ideen gebildet, alſo auch iſt ihre Nachmodes lung . Si .

Een fink,

!!..lind hierinnen ſteht die H. Çabala der Krůnderungen , unddie große Freudenreich, Saringen, die gottliche Beisheit und Wiſſens

Fierlichen die ein

t jelen

regieret, ocit, alle leine die

é find fee et mund te gan graf cin liebe

Een in der udenteid to find

‫ܪܢ‬ Hottes.

unters en una alik ic tl ot her

n egehre, dun Bil g en eitt s Jeni d l in fo e Idemo

jhaft durchdie centraliſchen Feuer- undlichts enter gebildet uino formirt wirds,und iſt eine Frende der Erkenntniß darinnen , daß fie mich vor groffen Freuden und Erkenntniß ewig ber ſolcher Fheit beugen und demüthigen , daß zicht das Nein in iħnen das Regiment befoma me, und ſie ſolcher Ehre und Herrlichkeit, ben coubet werden . 12: Ihre Speiſung iſt ein Schöpfen,ober eine einzießende Begierde der Einheit Gottes, baten bekommt ihr centraliſch Feuer Balfam , baf nichtder Grimm ermache; und deswegen leben ſie auch ewig in gelaſſener Demuth, daß fick michtdas kleinerhebe, mie ber den Teu feln geſchehen iſt; und ſtehet ihnen der Fall ducifers zu einem Spiegel . 13. Alſo verſtehet uns nun recht ; Die ganße Creation der innern und åuffern Welt (als in dem H. reinen Element, und in den 4 Elea menten ;) iſt eine lautere Bildung und Formis zungder gåttlichen Kråften, aber nach benden centraliſchen Feuern als in Ja ' und . dern Plein gegana Es iſtnur ein Ausfluß aus dem anund

gen, bis auf die allergrobſ Materia oder Com te paâion der Erden und Steinen . 11 14. Dann


32

Quaeftiones Theoſophicae.

Fr. 6 , Letras

14. Dann die ſichtbare Welt iſt nur das Ang hoe ausgefloſſene Wort, mit den beyden centrali:

fden Feuern, welche Feuere ionen wieder ein Subjectum geinacht haben , mit den äuſſeren elementiſchen Feueren , darinnert die auſſern ijte Creaturen teben .

Je inibendiger man in die Kraft GE eines Dinges kommen mag , je näher kommt bo man der Gottheit, wie an den Metallen und 9115,

Wachſenden , powol an allen Lebendigen zu Berſtehen iſt. Denn -das äuſſerſte ſind die vier wegen

Elemente ; das andere hernach iſt das aſtralis en ese ſche Corpus ; das dritte die Quinta Effentia, Atabolf als der Grund des ausgefloſſenen s . Elements ; das vierte iſt die Tinctur, als die höchſte Kraft des ausgefloſſenen Wortes , darinnen bende

innere centraliſche Feuere in einem Subje & o lies in der gen : und nach dieſem wird der pur lautere 17,

Gott verſtanden .

Gu

16. Wenn wir doch wolten einmal rom adamiſchen Einſchlaffen aufivachen und ' uns einmal umſehen , ſo dürften wir wohl Wunder fehen , wenn uns die Erde nicht ſo lieb wäre,

fo mochten wiv wol den Hiinmel -feben ; den elli IInfern gnug verſtanden .

ilmu

17. Alſo iſt dieſes der Schluß von der 17 Engel Thun, daß fie Geſpielen der Göttlichen Freudenreich ſind, und find Glieder und Aeſte der groſſen Båume Göttlicher Namen , darauf die himmliſchen

Früchte wachſen , und baben ihre


5,66 F.7.. Betrachtung gåttl.Offenb .

33

ille Nahrung von dem Saft ifrer Bäume, ulk ein jeder Engel von ſeinem Tyronz. und tikder Chron ift , als der Name Gottes, Ten alio iſt auch das Umtberſelben Engel , aber der gange Baum iſt Gotc.

ali

aft

un z I ali

De Ele ert

IN

18. Die weiſen Heiben Kaben das Subjes Qumi, 6,als das Gegenbild ſolcher Thronen vera fanden, " und Kaben diefer für Såttet glehret, aber"des wahren Grundes der Inwendigkeit gaben sie noch gemangelt: ' ' ben den Chriſten aber iſts gar Ýtumm worden, auſſer etlichen we riget, denen és Gott hat offenbaret, welche es baben in paraboliſcher Weiſe geþeim gehalten.

Die 7. Srage. Was hat den Lucifer beweget, daß er hat wider Gott gelüftertund ſich vom

Guten abgewandt ?

Von

>> Antwort.

ACE

! : Die eigene Annehmlichkeit , als das Plein, hat ihn bewogen ; der ausgefloſſene

e

Wille im tentraliſchen Feuer der ewigen Na tur iſt die Urſache daran , der hat ſich in ihme

2

f 1

empor geſchwungen, unbibegehrte die göttliche Macht zu bilden! Kraft in der Feuers2. Er:begehrete die Eigenſchaft der emi gen Natur zu probiren , und wollte nicht inder Gelaſſenheit . ftehen , ſondern wolte in und mit bem H. Damen des Thrones herrſchen.

Ueb 3.Böhm.theor St,1 Th .

C

3.


1 34

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.7 .

A 1

3. Die lirfache aber , welche ihn beweget hat zu ſolcher Begierde', iſt der Théon, Barin :

A

Ren er ein Fürſte war , und auch wohl ewig bleibet , nach ſeiner Eigenſchaft der Feuers

is

Macht , aber nicht nach dem H. Namen der Lichtes-Kraft iſt er darinnen blieben , ſondern

91

nach der Finſterniß.

4. Als die Bewegniß zur Schöpfung der Engel geſchehen iſt, fo hat ſich der ausgefloſſes ne Bile der eigenen Anneậmlichkeit erhoben , und ſind die Eigenſchaften in groſſer Wirckungsi geſtanden, und haben wollen ,creatürlich ſeyn . $ . In dieſen Eigenſchaften hat der crea : türliche Wille Lucifers geſchöpfet; als er þat die Almacht darinnen erkannt, und in fich bez funden die wunderthuende Kraft, fo kat ſich Tein creatürlicher Wille nach des Feuers Macht erhaben , und den H. Namen in ihm gemiß brauchet, und hat nicht wollen in der Gelaſſen heit ſtehen bleiben , ſondern wolte über die Thronen herrſchen , und hat ſich von der Ein beit abgebrochen. 6. Er hat wollen mit dem Zein über das Jab þerrſchen , dann das. Jein hat ſich in ih. 2 me erhaben, und das Jah verachter, dieweil in dem Tein die Macht zur Schiedlichkeit und Formlichkeit ſtunde , ſo wolte der creatürliche Bille im Tein als in der Verwandelung herrs ſchen , und brach ſich von Gottes Einheit ab , und gieng in die Annehmlichkeit der Eigen : ( chaften .

7. Ulo

NE


Fr.8.

Betrachtung getti.Offenb:

35

7. Alsbald wurdeu die Eigenſchaften ihme offenbar , als das falte Feuer ; item die Schårfe, Herbe, Hårte, Bitter, Stachlicht, Feindig , Hengſtlichkeit und Peinlichkeit des Feuers ; alſo ward er ein Feind aller Liebe, De: muth und Sanftmuth , denn das Fundament Gottes Zornes fieng den falſchen Willen .

Die 8. Srage. Wie hat aus einem Engel mogen ein Teufel werden , oder was iſt ein Teufel ? in was Eſſenz und Weſeni ftehet er nach dem Fall ? Antwort. 1. Es iſt nicht zu verſtehen , daß der H. Name, darinnen Lucifer ein Thron -Engelwar, in ihme ſen zu einem Teufel worden ; viel wes niger das centraliſche liebe : Feuer , als die dies bes - Kraft, nein ; das kann nicht regn . 2.

Dann als Lucifer feine Begierbe in eja

gene Macht führete, ſo brach er ſich vom Wila len Gottes ab , ſo ſcheidete fich der, H. Name von ißme , und verloſch ihm das Lichtin ſeinem Feuer- leben , denn er brac fich von der Eins heit ab , welche ein Balſant des Feuers iſt, dara innen das Feuer ſeinen lichtes -Glang empfåhet 3. Alſo blieb in ihme nur das klein eine gebildete Creatur , und wich das. Jab von ih me ; denn das ein ſcheidete ſich vom Jab in Ç 2 eige


1 36

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr: 8.

eigenen Willen , und wolte nicht unter dem Jab , (als unter dem göttlichen Hauchen der Einheit) ſenn , ſondern wolte ſein eigen Hau : chen ſeyn. 4. Alſo blieb er eine lantere, kalte, ſcharfe, Harte , ſpißige, bittre, ſtachlichte, giftige, ångſtli che, peinlidie Feuers-Effenz, darinne das cena traliſche Feuer in eitel Streit, Hunger und Durſt ſtehet, reichen ,

und keine Erquickung kann ers

5. Dann ſolte Lucifer wieder ein Engel werden , fo måſte er wieder aus Gottes Einheit und Liebe ſchöpfen, und müſte ſolches Feuer-le: ben mit der Liebe erródet, und in die Demuth gewandelt werden ;

dieſes will das, yölliſche

Fundament (in den Teufeln ) nicht thun, und Fanns auch nicht mehr tgun , denn es iſt keine Luft oder Begierde mehr in ihnen allen zur Des muth oder Buſſe. 6. Ihr ganges Leben iſt anders nichts, als das istiſche Fundament , ein Qual des Zor: nes Gottes , ein eitel Gift und Geſtanck, und eine ſterbende Qual. Wenn ſie Gören von die be und Demuth ſagen , fo fliehen fie darvon , dann die Liebe iſt ihres falſchen Lebens Tóó.

.7 7. Sie haben wol eine ewige Reue um ihr verlornes Erbe, als um das Gute , aber ſie Fón : nen keinen Glauben haben , daß fie möchten Gnade erlangen , ſondevn ewiger Zweifel iſt ihr Glaube.

!!


Fr. 8.

Betrachtung gdztl. Offenby

37 .

8. Sie ſind von Gott geſchieden worden : darum fluchen oder Piehen ſie Gottes Kraft und Willen , es iſt ihnen ein unleidlich Ding, denn die beilige Kraft Gottes fchwächte fie, po fie darinit berühret würden , denn ſie tódtet den eignen Willen , und das will der eigene Wille nicht, dann er verlore ſeine Kraft und Macht. 9. Alſo hat lucifer, welcher ein Thron - Fúrs ſte war, den heiligen Namen in ihme verlaſſen , und hat ſich der eigene Wille empor geſchwun gen , als die Creatur, verſtehet bas centraliſche Feuer- Leben , nach den Eigenſchaften der ewigent Natur. Jo . Alſo gat er das göttliche Ebenbilde, als die Ideam , verſcherket , daß es iſt ſtumm und wircklos worden , und iſt wie ein verðorre ter Baum ohne göttliche Kraft, eine Figur oh: ne Bewegniß , deſſen er ſich ewig ſchåmet, daß ein Engliſcher Chara&er in ihme ſtebet, und iſt alſo nicht mehr in engliſcher Art und fprm , er Hat das Bild Gottes ganz verlohren , und iſt gleich worden den giftigen Würmen und Thie ren, welcher leben in Gift ſtebet.

:?

IT . Eine folche Unform haben die Teufel bekommen , alles nach jedes Eigenſchaft , dann ihre Eigenſchaften ſind gang unterſchiedlich, alles nach dem Fynbainent der hölliſchen El ſenz, und Haben unter fich auch ihre fürſtliche Regimente , alles nach den Eigenſchaften , als da find Hoffarts- Teufef, Geit- Teufel, Neid Teufel, Zorn - Teufel, Lúgen - Teufel , Zaubeta Seu C 3


38

Quaeſtiones Thefophicae .

Fr. 8 .

Teufel, und dergleichen ſehr viel andere , als ein Contrarium wider Gottes Weisheit und Wahrheit. 12. Eine jede gåttliche gute Kraft hat im höllifdhen Fundament, als im Zein, ein Con trarium , auf daß das Jah, als die Wahrheit erkannt werde : Und alſo iſt die Finſterniß, als das Fundament Gottes Zorns , auch bildlich Torben.

13. Daß man aber fraget : Wie iſt das möglich , daß aus einem ſchönen Engel ein þeß licher, grimmiger Teufel werde ? 14. Das geſchiehet durch die zwey ewigen centraliſchen Feuere , darinnen der Wille in den Eigenſchaften ſtehet ; ſo ſich eines vom andern ſcheidet , ſo iſts ſchon geſchehen : geſchichts doch beym Menſchen auch , daß ein guter Menſch berdirbet.

Die 9. Srage. Weil Gott allmächtig iſt, warum hat er dem Lucifer nicht widerſtanden , und folches geſchehen laſſen ? Antwort. 1. Wenn ſich Feuer und Zicht einmalſchei bet, ſo iſts eine groſſe Feindſchaft gegen einan der ; gleichwie Waſſer und Feuer Feinde find, und Feines des andern mehr begehret, denn eiz nes iſt dem andern ein God : weil ſie aber in einem

4


Fr.

Betrachtung gôtel.Offenb. )

39

einem wachſenden ben in einein Grunder beya fammen ſtehen , ſo gaben ſie einander lieb , und ſtehen in großer Freudebeyſammen . Al-, ſo auch vom Teufel und Gott zu dencken : Gott, begehret des Teufels nicht mehr, und der Teuta felbegehretGottes auch nichtmehr. 2. Daß man aber fraget, warum Gott das in derBewegniß nicht habe gewehret? So faget inan : Gott hatte ihme ſeine Liebe geges ben , und ihme das gewehret , wie er Adam auch wehrete; Aber der centraliſche ewige Feuer Wille, als der Zorn Gottes , wolte nicht, er ſcheidete ſich in ſeiner eigenen Art in ihnen.

3. Alhier muß man unterſcheiden Gottes Liebe und Zorn : fie werden wol bende Gott ſo viel er das ewige Gut

genannt , aber Gott ,

iſt, iſt nicht der Zorn : Der Zorn hat ein ana der Principium : Sie ſind wohl im Liebe- Feuer Eins, aber in der Scheidung ſind ſie zwer :Ind weil ſie beyde ewig ohne Anfang ſind , ſo ha ben ſie auch einen ewigen Willen , da keiner den andern tódten mag , ſondern es bleibet ein jeder in ſich ſelber ewig : es iſt nur eine zweyfache Kraft, und ſind zwen Centra, kommen aber ur: fprünglich aus der Einheit , aus einem Grunde.

4. Daruin , wenn ich von Gottes Liebe ſage: ſie iſt allmächtig, über alles und in allem , ſo gefchießet das nach dem Billen des Jah , als des Lichtes , und ſo ihme das Zein den Willen giebet , so verjuandelt das Jab dax SA Fein

1


40

Quaeſtiones Theoſophicae . Fr.9.

Tein in ſeine Kraft und Liebe , und bleiben doch ztveène centraliſche Willent in einander, aber in einem Grunde, in einer Liebe und Be:

2

gierder ſonſt wåré der zornige Gott niche alle mächtig , fo ihm die Liebe in ihrer Almachtals lein våtte, und da es doch nur ein Gott iſt, aber die Liebe wäre nicht offenbar, und würde keine Liebe erkannt ohne den Zorn .

5. Darum ergiebt ſich die Liebe dem Zorna Feuer, auf daß ſie ein liebe- Feuer ſer; fo fich aber der Zorn von der Liebe fcheidet in eigene Annehmlichkeit, das wehret die Liebe nicht mit Gewalt , ſonſten folgete, daß Gott in ſich ſelbſt uneins wurde. 6. Alfo iſt das ein , als Gottes Zorn , in den gefallenen Engeln in eine Abſcheidung von der Liebe gegangen , als in ein eigen Reich , und das iſt auch Wunder , und darzu gut, auf daß die andern Engel einen Spiegel haben ,und fich der eigene Wille nicht erhebe; auch daß eis ne ewige Freude und 206 Gottes fen ; daß fie nicht in einer ſolchen Feuers -Eſſenz lebeii, und ihre Begierde deſto mehr in Gottes Einbeit

4

wenden , und in der Gelaſſenheit und Demuth ſtehen bleiben , als in gottlicher Harmonie.

16 7. Benn man nun 'allhier redet vom Wil len Gottes Zornes, daß er ſich gabe von der liebe abgebrochen , und bildlich feyn ; ſo muß mans nicht auſſer der Creatur verſtehen . Nicht ein fremder Wille iſts geweſen , der nicht wäre in den abgefallenen Engeln mit bildlich geme fen ,


-

frig..

Decrachtung götel. Offenb.

46

Ren : fondern der zornige Gott in der gebildeten Creatur, welche zuvorhin bildlich war, conft wåre ihr ganger Locus ein Abfall geweſen : daß es aber nicht ſey , das bewahrets , daß fie ſind aus ihrem Thron- Þerſtoffen worden . 8. " Man muß nicht Gott die Schuld des Falls geben , ſondern nur der gebildeten Kraft in der Creatur nach dem Tein , dieſe ḥats ver [cherßet, und iſt zur Jugen worden , nichtGott, ſondern die Creatur ; nicht die ungebildete Kraft des Zornes , darinnen die Liebebrennet, ſondern der Thron , nach der Annehmlichkeitund Selbs heit: 'undwie iýr König und Fürſt thåte, alſo I thåten auch alle feine Legionen .

9. Dann wann Gottes: Zorn eine Creatur verſtocket, fo fàbret nicht ein fremder Grimm in fondern ihr eigner fie ein , der ſie verſtockter Grimın týut das , deswegen tag ein Gericht über ſie ergeßen ; ſonſt, tp.fie Gott zum Bó. ſen zwånge, ſo möchte kein Urtheil über ſie era gehen , denn ſie thate nurwas Gott haben wol te; fo aber thut ſie., was Gott nicht von ihr haben will , darum fället fie ins Ulrtheil. 40,9 10. Die Vernunft " réðet wol viél von GOtt und ſeiner Allmacht, aber ſie verſtellet wenig von Gott und feinen Weſen , was ano wie Er fen :Sie fondere die Seele gant von Gott ab , als fen es nur ein fonderliches de fen, und weiß nicht, was din Engel und Sees te iſt; utieDas ist dergroße SchadedetBline ‫کر کی‬

heit,


42

Quaeſtiones Theofophicae.

Frro.

beit, darum man zancket, difputiret, mmd keine mal zum wahren Fundament kommt.

Die 10. Srage.

,

Was hat der Teufel begehret,darum er iſt von Gottes Liebe abgewichen ?

Antwort . 1. Er begehrte ein Künſtler zu fenn , er jahe die Schöpfung und verſtund den Grunda darinnen er wolte ein eigener Gott ſeyn , und mit der centraliſchen Feuers-Macht in allen Dingen herrſchen , und ſich mit allen Dingen bilden , auch ſich ſelber wollen in alle Formen bilden , daß er wäre , was er wolte, und nicht was der Schöpfer wolte; wie denn ſolchesnoch heute iøre grófte Freude ift , daß fie ſich können veriðandeln , und in mancherlen Bildniſſe brin 1 gen, und alſo Phantaſie treiben :

2. Er wolte ein Narr fenn , das iſt er auch worden ; aber er wuſte nicht, wie das ſeyn wür de , ſo ihme das Licht verloſche , wie auch údain nicht wuſte, wie es ſenn würde , wenn er wür: de Hiße und Kälte fühlen , und wann in ihm auch würde das centraliſche Feuer mit den Ei: genſchaften aufwachen , und daß er würdeaus der Steichheit fallen, und das centraliſchelicht Feuer verlieren , dieſes wuſte Adam audy

nicht. 3. Der Teufel wolte ein Herr im Nein fenn , und ein ander Principium beſiben , als die Macht

ko


a

fr. 10.

Betrachtung gåttl.Offenb.

43

7

Macht der Scheidung im Grunde der figúrlis chen Bildung; ihme gefiel nicht die Unterthå nigkeit, ſondern die Hoheit, und verachtete die Demuth und Süßigkeit, ( Sanftmuth) als die liebe und Wahrheit, und wolte nicht in der Einheit fenn, ſondern in der Vielfältigung. 4. Er wolte mit feinem Namen, als mit der centraliſchen Feuers -Kraft, wircken, und nicht mit dem Gottes- Namen Feines Thrones;

1

2 1

1

3

er feßt das ein übers Jah. Alſo ward er ein Feind Göttes, und ein Lügner und Mörder der guten Bildung der guten Kråfté ; er be geørte zu zerſtören , was Gottes Birchen bit dete, auf daß, er ſeine Wirkung und Bildung darſtellete. 5. Jyme gefiel der Magiſche Grund der Allmacht , um den erhub er ſich , und widers ſprach dem Jah, dieweil es in ſeinem Centro nicht eine Feuers - Wirckung iſt, und daß er false, daß ſich das Jah, als der Ausfluß der : entro , in ein Licht und Einbeit, im Feuers C wirckende Liebe einführe : fo meinte er, die te Feuers - Natur wåre ſtårcker und meør als die Sanftmutt der Einheit, welche er vermeinte in ſeiner Feuers - Macht

zu führen , wie er

wolte; und zu ſolchem Bilen harte ihn Gott nicht geſchaffen . 6. Darum weil er Gottes Ordnung ver lief, ſo ſcheidete ſich der Heilige aufthuende Name Gottes von ihme, und blieb in der Ein

1 Keit,

!


44

Quaeftiones Theoſophicae

frit, Beabra

, und Lucifer blieb in den Eigenſchaften des geit centraliſchen - Feuers in ſich ſelber wohnend, und ſtund doch in ſeinem Fürſtlichen Throne, darinnen fich katte der heilige NameGottes

leftum

Mber neinu

in einen Thron gebildet, und war nicht mehr ein Engel mit ſeinen Legionen, ſondern ein Jar: øen Bild und Monſtrum ,

als den oled me

1 mori

រឿ 11 , 7. Dann als iħme das licht verloſch, to ward die Finſterniß, und die kalte Schårfe des Grimmes in ihme offenbar, und er warð alsbald ein Feind Gottes, und aller Engliſchen

! Der

një

Heere.

Ohe Die 11. frage. Was iſt der Streit zwiſchen Michael und den Drachen gewefen ? was ift Michael und der Drache, und wie ift der Sieg , und die Ausſtofſung geſchehen ? Antwort. 1. MICHAEL iſt der bohe Name Gött: licher Figur dieſes Thrones, parinnen Lucifer Vein , ein Fürſt war ; Es iſt der, der ſich vom als von der Lügen abſcheidete, in welchem Na men und Kraft Zucifer folte mit Gott wirken . Es iſt die Macht und Kraft der ſtarcken Liebe Gottes in dieſem Tyrone geweſen, und bleibts ewig . Jtem , es iſtfelberder Thron nach der gott : lichen Figur in der Einheit, nicht als ein Ges ſchöpfe, ſondern als eine Figur der Kraft Sot : tes


1

3

fr.ir.

Betrachenug gottl.Offenb.

45

tes in dem Auftgun oder Bewegnis der Eins Þeit. 2. Welcher Name hernach , als ſich die Einkeit noch einmal bewegte, mit dem Aus: Auſſe Iesus den Menſchen zugeordnet ward um welches wegen der Teufel ein Feind der Menſchen worden iſt, daß fie follen ſeinen Thron befißen , darum begehret er die Mens ſchen in ſein Reich .

3. Der Drache aber iſt das hölliſche Furt dament in ſeiner Offenbarung, darinnen fich lucifer mit ſeinen legionen Hatte gebildet, wel thes fich hatte mit den Thron : Fürſten Luciftr erhoben, als das centraliſche Feuer- Reich nach der Anneßmlichkeit, welches auch kein Geſchó pfe oder Creatur iſt, ſondern die Figur Gottes Zorns, nach Art der Abſcheidung oder Trens nung von der Einheit und liebe. 4. Es iſt der eigene: Wille , des Zorns Macht, welches man mit bildlichen Worten Stem : Es iſt der nicht wohl fagen kann. Grimm, eine Qual und Effenß der Hiße, Kål

te, Hårte, Schärfe, Stachel, Bitter, Angſt und Wet , als die Empfindlichkeit , das erſte Principium , ein eitel Hunger und Durſt, eine Begierde der Eitelfeit und Jugen, ein Stanc der Gift und Todes -Dual. s . Dieſes Feuer iſt gleich einem Schwe fel: Feuer, das in Stand und Gift brennet,

denn esiſt die ſterbende Tones - Dual, als der Sod


Quaeftiones Theoſophicae.

46

Fi.ir.

Dob und die Hölle, welche im Abfall lucifers

C 4

offenbar ward. 19 6.

Über der Satan , welcher die gange

Welt verführet, wie Chriſtus ſagt, iſt nun dieſer Falſche Wille der Eigenheit das erſte Principium , als der Höllen Wille ,ein Grund der Jugen und des Widerſprechens , eine 16 führung vom Guten , ein allgemeiner Geiſt des yölliſchen Fundaments, und iſt doch keine Čreatur oder Geſchöpfe, ſondern iſt das falſcht Gemüthe im hölliſchen Fundament, als die hölliſche Wiſſenſchaft.

7. Und wiewol es auch dergleichen Teus feln hat folcher Eigenſchaft und Namens , wel che auch Fürſten in ihren Legionen ſind, denn fie haben ſich in die hölliſche Eigenſchaft ge bilder. 8. Dieſer Grund iſt ihr Leben , und hält fie in ſich gefangen ; gleichwie die Eigenſchaf: ten des hölliſchen Fundaments: viele find, alſo

find

auch

ſolche

Fürſten

unter 'iğnen , in

denſelben Eigenſchaften herrſchende. 9. Alſo auch der Belial iſt der falſchen Luſt Quall zur lInreinigkeit umo llnordnung. 10. Beelzebub, ein Quall der Abgötteren i und falſchen Bildung.

11." Aſmodus ein Geiſt der Naſenheit oder IInſinnigkeit, und ſo fortan- ; welches ale les Qualitäten des gölliſchen Fundaments ; und doch

14


1

ft. Tr.

Betrachtung gött .Offenb.

49

doch auch ſolche creatürliche Geiſter im hölli fchen Fundament find. it' peci 12. Lucifer aber iſt der Hoffart, als des Aufſteigens Quall. 13. ätte dieſe Eigenſchaften find auch im Menſchen nach dem Fall aufgemacht, als er ſich von Gott abwandte, und haben fich mit dem Menſchen gebildet. 14. Das iſt nun der Drache, die alte Schlange mit welchem Michael ( als die Figuc Göttlicher Kraft) hat geſtritten, und ihn ſamt

l

ſeinen Zegionen aus dem heiligen Namen aus: geſtoſſen , und im Menſchen ſtreitet der Name IESUS wider dieſen Drachen . 15. Dieſer Streit iſt nicht ein creatürlich bildlich Weſen. Bol iſts wider das bildliche

Reich der falſchen Jugen - Geiſter gegangen, welche wolten in dem Göttlichen Namen berr: Eichen: es iſt ein Streit zwiſchen Jah und Elein, zwiſchen dem bildlichen Zorn und der Liebe, zwiſchen dem erſten und andern Principio .

16. In dieſem Streite muß der Götta Eliche Chara& er der ideae fiegen , will er ein En gel feyn; in dieſem Streite iſt Adam gefallen : und in dieſem Streite şat der Name IESUS, in unſerer angenommenen Menſchheit, in die fer Wüſtén mider dieſen Drachen den Sieg erhalten, da er 40. Tage verſuchet ward , und ihn endlich im

Tode ganz überwunden. 17. Dieſer


48

Quaeftiones

Theoſophicae.

Fr. It ***

17. Dieſer Streit, war mit Moſe auf dem Berge Sinai, in des Vaters Eigenſchaft im Feuer, als er 40. 'Tage alda harrete, da

.

Ifrael verfulhat fourb , ø6- fie - in -ses Vaters Eigenſchaft beſtehen wolten oder Fonten . 18. Mis 'es aber nicht ſeyri modjte, (o fiel Iſrael ab,und machtenihnen einen Abgött, als das güldene Kalb , deswegen ward die Ges ten mzubeu , daß der Menſchliche Bille der Eigenheit nicht konte wider des Zorns Fundament fiègen, et muſte nur zerbrochen und getödtet, und durch den Tod wieder in

den heiligen Namen eingeführet

werden. 19. Deswegen muſte Chriſtus ſterben ,und den menſchlichen Willen durch den " Tod , durch die Hölle und durch dieſes Fundament durch . führen ; dann die eigene Annehmlichkeit eige nicht in Gott beſtehen : dann Toll ein Wille in Gott beſtehen , fo muß unem : pfindlich und unleidende ſeyn , auf baß er moge im Feuer wohnen können, und doch vom Feuer nicht ergriffen werden . 20. Gleichwie die Sonne in den Elementen durch alles dringet , und ſich in den Elementen

und bleibet doch ihr dicht für ſich anzündet frey ; oder wie das Feuer ein Eifen Durchglú: het , und doch nicht fu Eiſen wird , fondern das Eiſen iſt nur ein.Subjectum , darinnen fich das Feuer erhebet, und,ſelber inflammiret : alſo lau : terlich muß auch der Wille renn , welcher ſoll Gottes

.

11


:

Fr.12.

Betrachtung göttlOffenb.

Gottes Einheit befigen, daß keine Annehmlich: keit in ihme ſen : 21. Dann fo bald er in Annehmlichkeit tritt, ſo entſtehet ſolcher Drache, als das Hól: liſche fundament in ihme, er muß das Zorn : Feuer lauterlich durchdringen , und ſich nur op: neUnnehmlichkeit im Feuer über - inflammiren, ſo bleiben alsdann zwen Lautere in einem Grunde, als das Feuer und Siche : im Feuer die Natur, als die Beregniß , und in Lichte der Willen -Geiſt, als die wahre Kraft der Eins þeit Gottes. 22. Alſo mag liebe und Zorn ungeſchie: den in einem einigen Grunde ſteben , und gang ein Ding feyn ; wie man Gott alſo betrachtet und auch die Heiligen Engel. 23. Alſo ſoll man ben dieſer Frage verſte hen , daß die Kraft des Thrones , als Jab und Zein , Gottes Liebe und der gebildete Zorn der erigen Natur des centraliſchen Feu er- Willens haben mit einander geſtritten , in welchem Willen Lücifer mit feinen Engeln ſaß,

1 und ein Herr feyn wolte , und auch eine Ur fache war, daß fich dieſer centraliſche Feuer Wille in einen Schlund des Drachen bildeté , alsin ein båtliſches Fundament,welches Gott juließ , daß er den abgefallenen Engel ftrafete, und darinnen gefangen Hiette , auf daß er nicht mehr die Schopfung curbirece.

Ueb. J. Böhm . theor. fc. I Th . D

Die

3


1 so

Quaeſtiones Theafophicae . Die 12. feage.

Bertad

Fes: %

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Wie betrachtet man Gottes etigen

de Mar

Math m gottfidyer Uffhauing, dierofil der Geiff alle Dinge ja auch dieTiefe der Gott

Stan

Heitforfchet ;wies Paulus laget,und da es dochnicht insMenſchen Vermogen :(als

neidea hadites

bey der Creatur) ftehet, unddochmöglich

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ift ? Wiemag ein Menſch wahrhaftig rol il chen Grund ber tiefen Einheit vers 117 ** ftehen ? un 0 %, mutta Antwort en

I. Günſtiger Leſer , bieſe Frage wird darç um hierben geſeket , dieweil es die unterleuchtete Vernunft für unmöglich hålt, ſolche Seheim niſſe-zu wiſſen , weit fie es nicht fan begreiffen , und deswegen håſfert, und ſolchen dem Şeufel buldreibet : ſo wollen wir es un der Liebe des Nächſten willen ein wenig erklären u ob man cher wolte fehend werden , und den tiefen Sinn verfteßen. Et 2 Die Bernunft lauft -m eitel Vildlich : keit nach creatürlicher Uer , und meynet: Gott babe ſich in ſeiner Drenheitverachſchlaget, was er machen wolle, und wie es damit gehen måfie, und folle , weswegen ſie auch den Fatt Lucifers und Adams ineingeivifles Zid ſchließen will, daß Gott alſo in feinem Vorfaße verorbnet ha bez aþér ein . Bernunft Dencken if nicht der

Gring , Gott darf ſich um nichts beratüſchla

gen ,

量。

IN


1

Fr. 12.

Betrachtunggðtdi. Offenb.' 51

gen , denn er iſt optbey der Rath ; die hohen ausflieſſenden Namen der Kräfte find der Rath Gottes. Als das wunderthuende Wort. Es ist auch kein Vorfas einiges Dinges,denn auce Dinge litſprung, wie das geſchießen | fann , lie gen in der Idea, in eriger Bildung , nicht als dini Gebilbetes , fondern in ſtetstvåhrender Bila dung , da Gottes Liebe umb Zorn , als die zwen tentralifchen Feuer der Kräften in ftetstvåhrens den ſiebe -Ringen ſtehen : alog in folchem Nin : gen der Kräfte bildet ſich das wunderthuende Wort in Figuren , welches eitel Gegenbildeder þeiligen Namen und Kräften ſind , und heiſſen goeen. 3. ' Hergegen bilden ſich auch die Kräfte der ewigen datur nadi Art der Geſtaltniß zum Feiter, als in finſter ſcharfer ,þarter, grimmi: ger, fachlichter , bitterer, ängſtlicher , Feuren : der und kalter Art, welches nicht Creaturen ſind, ſondern eine Bildung der Kraften im TIein , als in Gottes Zörn , und werden aber immerbar mit dem Jah , und dem centraliſchen Lichte durchdrungen und verwendelt in ein Lies be-Spiel, auf Urt , wie aus einem Bören ein Gutesr mus einer verdammten Beelen oder Ens ge eit guter Heiliget Engel więð .

4. Solche Bildung der Idear ift wol voit Eigkeit genoefert , ta bet Geift Gottes hat alle Dinge zuvor geſehen was werden creatůrs de und könnte, wenn foiche Bildung in wür liche Art gebracht würde: aber es kommt nicht aus


52

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 12,

Na: aus, gåttlichem Rathfchlage des Heiligen : mens, ſondern urſtåndet in dem ausgefloſſenen frenen Willen , nach benden centraliſchen Feue: ren der Kraffen, da ſich die Kräfte ſchopfen und bilden ; fo bildet ſich der eigene Wille ins Vein , als in die grimmige Feuers- Art; und das Jah , oder Aushauchen der Einheit bildet fich ins licht , und ftehen dieſe bende Figuren in eineru einigen Grunde in einander. In dem Jab ſtehet der H.Name (der Liebe) Got tes , und in dem ein ſtehet der Name des Zornes Gottes : und alda ringet das Tab in pem heiligen Namen Göttlicher Liebe mit dem Tein , als mit dem eigenen ausgefloſſenen Willen eigener Annehmlichkeit , um die lle: berwindung , und iſt doch nur ein Liebe- Spiel. Denn das Licht durchdringet die Bildung der Finſterniß , ſo wird die Bildung in einem Tri ymph der Freudenreich geſegt; und alſo ift eine ewige lleberwindung des Drachens in Gottes Zorne, und iſt doch nur ein Spiel der benden centraliſchen Feuer-Willen. 5. Ilnd alhier iſt der Vorſaß Gottes, das von die Schrift faget, und ſteher aber in eige nem Willen ; Sott, ſo viel er Gott iſt und beiſſet, ndthiget Feine Figur , fondern die Kraf: te nöthigen ſich um die Leberwindung. 6. lind alhier iſt auch der Grund des Teu-. fels, wie der eigene Wille , als das Nein, gabe wider das Jab in gebildeter Art geſtritten, und fen vom Jah abgewichen , und Kabe ſich int

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Fr. 12.

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53

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ner ewe in eige B abge , und ſen zum l e orden nd ider as ahi f i s u n e e l i T w , a e F w d J ung ne ildliche errſch und Fer enine eine eige b H trete einge .

7. Uud ſehen wir in dieſem Grunde recht, wie Michael Habe wider dieſen Drachen , und in welle 'die gebildete falſche Willen geſtritten dhen falſchen Willen doch, anfänglich das Jab, als der Heilige Name war , als die Engel hen cwa aliſ es centr ren ; abev der eigene Wile Ddes Feuers eigener Annehmlichkeit , ſcheidete ſich vom Jab , in ſich ſelber , und darum warð er Jah, in dem Nainen Michael, ausgeſtoſſen. 8. Ein ſolches iſt auch in heiliger Schrift zu beweiſen , beydes beym Propheten Micha, und beym Könige Saul , da ein böſer Geiſt vom Herrn in Saut, und auch in die Prophe ten Zedekia und ſeine Geſellen waren gefahren. Jtein , da der Sjerr ſprach : Wer will Achab den König überreden , daß er hinaufziehe in Streit, und falle zu Ramórh in Gilead ? llud re g r einer ſagte dis , der ande das , abe es gien ein Geiſtheraus, und trat vor demHerrn, und ſprach : Ich will ihn überreden. Der Herr ſprach zu ihm : womit ? Er ſprach : Ich will ausgehen , und will ein falſcher Geiſt fenn m aller ſeiner Propheten Munde: "Er ſprad : du ſolt ihn überreden , und folts ausrichten , ge: be aus, und thue alſo .: 1. Reg. 22 ; 20. 22. Dieſer Herr wat der Zorn Görres , welcher über Iſrael brannte , wie ſolches in der Schrift an 3


84.

Quaeſtiones Theofophicae,

Fr.12 .

an vielen Orten zu eripeiſen , fonderlichy in Mo: re und in den Propheten

daß ihnen der Herr

Feuero;Minshtroråuetes eco wolte in ſeiner ſie auffreſſen , bit ftiis 11(DI: 110 ). 9. Alfo- verſtehen wir in folchem nun recht ,

Grunde.

daß ſolche Ausgieſſung des Zorns

Gottes aus ficheiu Fundament, komme , pann in dem Veiligen Namen Gottes, als im Centre des lichtes , iſt kein Zorn -Wille, fondern eite! Liebe, die iſt Gott ſelber ., istrir ? ***** plein als in der Beuerse Strahlen des Zornes ; folche Macht, entſtehen und das ſind die boſen Geifter beyin @aul und 10. Aber in

in den falſchenPropbeten , und auch im Streis te zu Babel in den Sectea , wegen der Mera nungen in den Religionen , da man Gott nicht lauterlich liebet , und Ihne alleine anhanget, ſondern will nur in Kunſt und Vernunft lauf fen , ſo ſteigen folche Qualle des Jrrepums,fol. che böſe Zanck -Geifter Hervor aus der feuriſchen Seeley , welche aus dieſem Grundedes ewigen centraliſchen Feuers iſt entſprungen, und in eis ne Creatur Kommen .

B

H. Dieſelben Qualle find eitel böſe Gei: fter von Herrn des Zorns Gottes, von den eigenen Willen eigener Annehmlichkeit ents ſprungen , und ſind rechte Steber ,rais außgee ſpente Geiſter, wie ſie fich Felber: untereinander nennen , da man ſiehet, daß ſie auch nur um die Uleberwindung der Bilder - ſtreiten, und wollen im.nerdar den H. Namen, als ausge: floffene

14,


Fr. 12 Betrachtung gåtth.Offenb 4 fonene Wort Gottes i tn bhaint Budyſtäbetin

überwinden , dernieftreiten murunit dem Buch : ftaben auf Art und Weife vie per iniwlndige Streit zwiſchen Jak:und Nein, als fifthen den u bendentepigen : Prinçipignu ifjund ge ſchiebet . x smileon

3.blot troia

12. Uns in dieſem Stttit hat ſich der H. Natte Jeſus in die Metiſch ſeit einigeréneket; daß et folchen Qual des Drachens und Zorns Gottes überwältige , und die armen Menſchert vom Billes des Tein erlöſe , und herrſchet anjeko in dieſemn Streite über alle feine Feina de, als auber Sünde, Sod, Teufel und Hóller wie die Sdyrift faget.Bis diefe ſeine Feinde alle FeindedesKöniglichen undFürft weldhe ichen Throns. Michaelis find, weil ſie daraus terſtollen worden find ) werden gum Shemel einer Füffe gelegetiwerden , und dieſe Hyeres ſhaft und Bildung in dieſem Throne auf föret... 13. Den tinſer'n Hiermit unfern von Gott edangten Sinn undBegrif genugangedeutet, uid meinen es in Liebe, es iſt die höchſte Por; tér," welche' uns Gott júlėtzt aufſchleuſt, wer Das verſtehen kann ; aber den Spöttern , ſo laige fie fülche find, haben wir nichts geſchrie ber, und beſiegelt das mitdéni'emigen Willen , dal es fein Sporter verſtoßen fou, Amen.

14. Wie aber ein Mienfch ſolche Tieffe der Gottheit verſtehen könne, und alle Dinge forichen, wie S. Paulus davonſaget, daß der Seit


56

Quaeſtiones Theafophicae.

Fr. 12.

Geift alle Dinge forſchet, auch die Tieffe der Gottheit, ( 1 Cor. 2. v. 10. ) es doch der vers nünftige, natürliche Menſch in eigener Gewalt nicht begreiffe, als der eigene Wille , und

doch

im Menſchen begriffen werde, das verſtehet alſo : 15. Der Menſch iſt ein Bilde des Wes ſens aller Weſen , ein recht Ebenbilp Gottes nach Liebe und Zorn. Als (1) Seele iſt das ewige centraliſche Feuer eigenes Willens, dann paraus müſſen Creaturen kommen , und nicht aus dem lauterlichen Gott. 16. Ilnd ( 2 ) der Seelen- Geiſt

iſt das

centraliſche Licht- Fever aus der ewigen Idea der Kraft Gottes entſprüngen , und iſt úber: natürlich , deswegen er auch ein Tempel des H , Geiſtes iſt , in dem Chriſtus wohnet, und fpei fet die Seele mit ſeinem Fleiſch und Blut, al mit göttlichen und menſchlichem Balſam , ir welchem der Tod und Gottes Zorn iſt zerbre chen worden : ſo bleibet alsdann ſolcher gót: licher Balſam im Geiſte der Seelen weſentlic , wie Chriſtus faget : Wer mein Fleiſch uid mein Blut trincket, Der bleibet in mir und d in ihm.

17. Über ( 3) der åuſſere Leib iſt aus der auſſern Welt, aus den 4 Elementen und an Geſtirne, welches åuſſere Regiment das dip fern Leben beherrſchet, nach welchen čuſ ſern Regiment die Udamiſche Seele bat ge: lúſfert, und ihren Willen um des willen son Gottes Einheit " abgebrochen , und in deſet selt


:.

.:12.

Betrachtun

g

deut. Offenb.

Dere : * Hetrfhunt fingeführet : duda der Wille dom Drachede n s Zorps Gottes in ſich ge Fangen ,und in ein Menftrum Berwandelt ward, álda det" walité Gaſt ' verblid , das ihme das licht Göttes verlaſch, und die Ideaſtumm und mircflos ward . 18. Welchem Geiſte ſamtder Idea Jeſus, als ein Uusfluß göttlicher Einheit zu Hilfe kam , und 'det ärmen Seelen wieder pas licht der Liebe einführete . 19. Wann nun dieſer Name Jeſus, welcher, als Er die Menſchheit annahm , Chriſtus þeiſſet, in die arme abgewandte Šee: le einjeucht, und ſie mit dieſem Strahl der

Einheit Gottes durchdringet, ſo wird die ewi ge Idea, als der rechte Geiſt in ſolchem Bal ſam der Liebe wieder beweglich , ſo ſcheinet alsdann das Licht wieder in der ewigen Finſter: niß der Seelen , und wird das Nein wiedet mit dem Jab vereinbaret , alba Michael im Streite wider den Drachen ſteñet, als der Na : me des Thrones in Chriſto Jelit . ses 20. In dieſem Lichte fiehet die Seele wieder in ihr erſtes gehabtes Vaterland, als fie in ihren Urſprung daraus ſie iſt entſproſſen dann der Name: Gottes iſt inihr, und wircket im Geiſte; alba ſtebet fie -im Schauen Got: tes, und mag alle Dinge forſchen, aber nicht degniß und Willen ; ſondern wie in eigener Ben Ser Name Gottes in der Berehnit in ifr ger þet, ſo ſiehetfie die Formiting des Wunder thuenden


f &

Quaeſtiones Theofophicae .

Fr. 123

shuenden Namens an, ifiefieher und höret was Gott: in ille redet nicht bildliche Hede; fon bern wirckliche im Verſtande, wie die Prophes ten geredet haben , und in dod der äußern Vera nunft unbegreiflich , davon Paulus -faget ; Iinfer Wandel iſt im Himmel; (Philip 3 20.) , und ſprach doch auch , ihm fep .ein Pfal ins Fleiſdt gegeben , daß ihn des Satans Engel, als ein Quall des Jergeiſtes der Luft mit Fåu ? ften ſchlage. 2 Cor. 12 , 7 .

21.

Alſo verſtehet es recht: ein Menſch

flehet folch Geheimniß im Gliſte Chriſti, in welchem 'alle Schåße der Weisheit liegen, wie die Schrift durchaus bezeuget .

Ärro verſkehet

riun recht, was Gottes ewiger Rach Ten, nnd dann aud), wie der Menſch möge zu ſolcher An ſchauung gelangen , und haben alhier nur die Möglichkeit angedeutet, aber den Proceß, wie er darzu kommen können Qaben wir in andern Büchern weitläuftig genug beſchrieben .

Die 13. Srage. Wie iſt die Ausſtoſſung des Oradens und der Legion Lucifers geſchehen ; wo ift er hingeſtoſſen worden,

1

daß er kann auf

fer Gott feyn , weilGottalle Dinge erfül let ? oder was iſt das Fundamentdet Höllen , darinnen er wohnet ? Antwort. 1. Die Ausſtoffung des Drachens

iſt der

WilleeigenerAns falſche, abgewandte, bildliche nehmlichkeit

2


Fr. 13,

Betrachtung göttlOffenb ,

nehmlichkeit gewefext, in welchema abgefehrten Willen fich Lucifer und ſeine Engel haben get bildet, ( 2, Dex Irache iſt das bólliſche Fundos ment und die Berſtoffenen Geiſter ſind die na túrlichen - gebildeten Eigenſchafter des gölliſchen Fundaments. Dann als ſie ſich von H. Namen COtres, vom Weſen der Einheit Gottes, ah bradjen , und ich gang ins Tein, als in die Lügen, bildetén, ſo wurden ſie folche. 37 Die Ausſtofſung iſt durch den H. Kraft- Namen ſeines gehabten Thrones geſche Hen ; er iſt mit ſeinen Regionen aus feinem Thron geſtoſſen worden, als aus ſeiner Behaus fung , und iſt alsbalde von der Finſterniß be fdloffen , und vom Grimm des hölliſchen Funa baments ergriffen worden . 4. Alſo iſt er von Gottes Heiligkeit abges trant, und wohnet 'unter dem Firmament, und auf der Erden zwiſchen Zeit und Ewigkeit, als Fürſt der Finſterniß im Grimmie Gottes. : ? Sein

Fürſtlich

Regiment ist in der

Şube, aber in unterſchiedlichen Orten, fowól inden Elementen an allen Orten, nach Art und Eigenſchaft der 4 Elementen , nach ihren Ei .genſchaften find vielerler , und haben in allen 4 Elementen Wohnungen , ein jedes Geſchlecht unter ißnien in ſeiner Gleichzeit. 6. Jedoch sollt mang recht verſtehen : ſie haben night pie Elementa noch ihren guten Eia genſchaften im Beſik, Nein , ſondern nur den aus :


5 Quaeſtiones Theoſophicac.

60

Fr. 13 .

ausgefloffenen Grimin, aus dem ewigen Grime me , des Góllifchen Fumdaments. ijt to 7. Denn es werden allemal zooey Reiche in den Elementen verſtanden ,' eins nach Sot: tes ausgegoſſener Liebe, und das andere nach ſeinem Zorn ; foʻwohnen ſie nur im Theil des Zorns, und ſind in die ewige Neacht beſchloſſen, und mogen die guten Kråfte der Elemente nicht berühren : aber was aus dem Grimme fleuſſet, und ſich mit ins Weſen bildet, darins Men Fönnen ſie wol wohnen , mit roelchem Weſen die Zauberer getrieben wird . 8. Es find wol etliche Kräfte, darinnen die H. Kraft des centraliſchen ticht -Feuers mit ausgefloſſen iſt , welche dem hölliſchen Funda ..ment gank zuwider ſind : Aber in den meiſten

( Menſchen) iſt Böſes und Gutes ben einander, und hält das Gute das Bóre gefangen , und durchdringet das, daß fie darinnen kein Ver: brechen baben mögen ; des Menſchen Wille wandele es dann mit ſeiner Gewalt, oder wer bé durch Turbam Magnam gewandelt, daß eine , Bewegniß des Grimmes in ein Ding kommt daß die Bewegniß des Voſen das Gute úber: trift .

9.

Ihre Wognung iſt ein " Schlund der

, Lügen , ein Rachen des ewigen Verderbens eine Bildung der Phantaſie mit einem fal: Ichen lichte, då ihme dieſer Schlund aus dem centraliſchen Feuer durch ſeine Imagination ein Licht einbildet, welches in keinem Grunde ſte:

het,

1

?


* E!

1

S

Fr.13:

unggåttl .Offenb . 65

Betracht

t und Gottes Majeſtät nicht berühret , be, mely ches, ſo der Diame. Gottes: darinnen gebrochen wird, verliſchet, wie ben der Zauberer zu verá ſtehen iſt.

10. Dieſer ausgeſtoffene

Drache, oder

Rache des hålliſchen Fundaments , iſt nicht ſels ber das centraliſche Feuer der . epigen Natur, ſondern eine Annehmlichkeit ſeiner ſelber , als ein Ausfluß vom Feuer ; gleichmie der Rauch und das Feuer zwen Weſen ſind , und kommen doch aus einem Grund ; alſo iſt er nur ein Bez ſen des Grimmes , wie der Rauch aus dem Feuer, I. Darum ift er gang son Gott abgez ſondert, wie der Rauch vom Feuer, empfahet aber Kraft und Stårcke vom centraliſchen Feuer der emigen Natur,

Denn- Fein Leben ftea

bet darinnen , aber fein . Wille und Juſt gleichet. fich dem Rauche aus dem Feuer. 12. Dann fein Natur- Feuer, in feinet creatürlichen (alscentraliſchen) Effenz iſt brens nend: Aber in Gortes Befen iſts ein Tem -1 peramentum mit dem centraliſchen liebe- Feuer Die des Lichtes.oand elt Urſache des Feuersiſt o nddas uin licht verv , aber in dem Schl n he ac Dr oder Machen des Hölliſchen Fundas ments ſind die Eigenſchaften in ihter Wirckung offenbar .

3 hölliſche Fundament und das he liſcDas himm13. , 5 ſind gegen einander wie Eag und Nadyt , und find einander nabe, aber keines bess

greift


en

Quaeftiones" Thedſophicae.

Fr. 13.

greift das ander ;" auch fiebert Feines sas "& nber in feiner Ellenf Denn was in Gott ein Lies beBrennten iſt, das hin der Holen cirt Zorns Brennenar in i sin greenland

>

14. Dieſer Höcüiföhe Shtung erneuiffetfich auch etlicher maffen an manchem" ötte durcs die Elementa, ſonderlich in der Erde,fo' wol duch im obern Reiche, da denn FéuersPfüle geſpürer werden, etwann von groller Kälte,und etivann von groffer Hiße; fonderlich'in groffen Einöden , und ivo Klüfte in der Erden ſind, darinnen die Kochverðammten Geiſter wohnen , ſo wol auch die Kochverbammren Seelen der Muenſchen , dabor fich bie boſen Gelirten Telber entieben , denn es iſt die brennende biller . ; ;) 3 * 15. Sonſt iſt ihr redit fundament jeho noch nicht recht offenbar , und müfferi noch ei: nes gröſſern Gerichts erwarten , dieSonne und das Waſſer hält ißt Reich nochverborgen , daß es nicht mag ganz offenbar werden , bis amt Tage des Gerichts , als nur in den Eigenſchafs, ten in ihnen ſelber iſts offenbar, darumentiekent ſich auch die Teufelvorm jüngſten Engels

3:16 . Alſoverſtekets recht : Gbtfift in Fun : datient der Hötter nichts , derinled ift darinnen nicht ausflieſſende anach feiners diebegt, er iſt rol,

aber nur in fich felberri dette villiſchen

Fundamente aber iſt er nach der deße nichts. 17. Ulfoiſtiand diesfille-in Göit nichts; fie ift wol, aberidas ticht ergreift, ſie, esiſt ge

geneinander als Evd -und geben .

Ein

jedes. lebt

$


Fr.14,95.

Herraihni gotd

Offenb..

lebt und voile in fich felbet, unb ift bendes zus fammen i wie Fchts und Dichte * 25:33 18. Getr ift om dichte ein Ichester unb ini Str Hölle ein Nichts , denn die ewige Eingete it allein imLigteeinBeren JunoKraft,und die Lügen iſt allein in eigener Annehmlichkeje ein Weſen und Kraft des 49. Deswegen ſtehen die seufel in groſſem Spotte,daß fie Gott fanahé find , to mógen , ihn doch nicht erreichen , und das iſt auch ihre cai contraints, Angſt . Dugali ne sais

posle

DiG 14

und 16.Srages

visi i

Diete.fr Was iſt derPeufel Umt in der Höllen ? Die 15. Fr. Sat dasFanbas ment: der Höllen zeitlichen Anfang ger monumen , ober iſts poh Ewigkeit geweſen oder wie mag es ewig beſtehen oder

wie9

G900 Antwort.

I. Das Fundament ift son Ewigkeit je geweſen , aber nicht in folcher Offenbarung, denn Optres Zorn iſt mol von Ewigkeitgewes fen , aber nicht als ein Zora , nicht bildlich , oder aubgeffoſſen fondern gleichrote das Feuter im Holze Bexboegen liegen oder in einem Steine, bis es erwecket wird . - 1 szt . 2. Die Grmečking oder Anzündung, oder Schlund des Drachens Bat im Fall lucifers ſeinen Anfang genomniton malo din Geſchópfe, ba


64

Qyaeftiones Theoſophicae .

fr.16,

nag fich der eigene Bille, als basKleinket hom Jab abgewanderingar 3. Weil aber ſolcher erweckter Grund aus

sem ewigen. Fundament ift entſprungen , uno hat einen emigen Millen , ſo mag ſolch Fundas ment nicht vergeben , es würde denn die Scho pfung ganz wieder aufgehoben , und verloſche

4

pie ewige Natur in eigener Unneýmlichkeit:

3

und ſo das ſolte geſchehen, fo , erloſche auch die Erkenntniß und die Empfindlichkeit, ſo wol die

54

Freudenreich.

ma

4. Welches nicht ſeyn mag , denn es múf= ſen zwey expige: Unfånge in einander femn , auf paß einer im andern erkannt und empfindlich werde, und daß dieH. Engel und Seelen,ſamt allenýimmliſchen Creaturen , Gott loben ,und

. .

fich freuen des Guten, daß ſie nicht im Büren wohnen, und das Böſe fenit müſſen. a

Die Warum

16. Srage.

hat Gott ſolchen Grimm

ausgegöſſen , darinnen eine ewige Ver : dammniß fenn foll ?

: TAntwort. 28.!' Aurora.m , 3 Die Sanftmuth , in der Diatur iſt eine fille Huber aber die Grimmiga Feit in allen Kräften machet alles beweglich , laufend und renneno , darzu gebåhrend. Denn die - treibende Dualitågen bringen auft in allen Creataren zum Böſen and Guten ,daß ſich als les


il

Fr. 16.

Betracheanggottl.-Offenb . 68

les intereinander begebiet; vermifchet , qus nimmt, abnimmt, Tchóne wird , verdirbet, lies bet rafeindet. Axror, 2, 3. *

C ...Princ. Tr, 14. Muit fragt"fichs : tas iſt dann eigentlich das Berſuchen in Ädam ges weſen ? Des taben wir gar einträchtig Zeugs nis, und wird erkannt in der Natur , in allen ihren Kindernt, in Sternen und Elementent, in Erden , Steinen und Metall, ſonderlich an I

der lebendigen Creårür , fo wohl giftige boſe Thiere ; ſowohl Kröten, Dattern und Würme; auch ſo iſt Gift und Bosheit in allem Leben des dritten Principii: - und muß in der Natur die Grimmigkeit feyn, ſonſt wäre alles ein Tot und ein Richto Drenf.Xeben 2, 8. " Nun fehen wir aber, daß der Zweck im Centro ftehet: denn Gott iſt auch ein zorniger eifriger Gott, und ein verzeh rend Feuer; und in derſelben Dual ſtehet der Höllen Abgrund , und der Zorn und Bosheit aller Teufel, ſo wohl die Gift aller Creaturen : Und befindet fich , daß ohne Gift und Srimm kein Leben iſt , und daher urkundet ſich die Wir derwårtigkeit aller Streite ; und befindet ſich

daß das ſtrengeſte und grimmeſte das núßlich : ſte iſt, denn es machet alle Dinge , und iſt die einige: Urſache der Beweglichkeit und des des bens. . m .; Sign. Rer. 2, Finnis Dietveit aber die Bez gierde,als die Syerbigkeit , ddburda nur ſtrenger wird , (denn son aller Núgung entſtehet der Ueb. z.Böhm.theorifs,i Th. Griñ


66

Quaeſtiones Theoſophicaë.

Fr.16 .

Grimm und die Natur , als das Bewegen ) fo wird der erſte Wille zur Begierde gang ſtrenge und ein Hunger :dann er iſt in einem Garten ,ſtach: lichten , důrren Weſen , es mag davon auch nicht entfliehen , denn er machet ſelbſt das We fen , und beſiket es auch ; dann alſo findet er ſich jeßt aus dem Nichts in Etwas, und das etwas iſt doch fein Widerwille, dann es iſt eine linrú:

in

þe, und der freye Wille iſt eine Stille.

3. Principia 1 , 2.

Daß aber nun ein tin :

terſcheib Ten , daß das Böſe nicht Gott heiſſe und fer , das wird in dem erſten Principio ver: ftanden : daß da iſt der ernſte Quell der Grim migkeit, nach welcher ſich Gott einen zornigen, grimmigen , eifrigen Gott nennet. Dent in der Grimmigkeit ſtebet des Lebens und aller Beweglichkeit Urkund: ſo aber derſelbe ( Duell der Grimmigkeit) mit dem lichte Gottes wird angezúndet , ſo iſts nicht mehr Grimmigkeit, fondern die ernſtliche Grimmigkeit wird in Freu de verwandelt. 3.Princip ,21, 14. Und iſt uns im lichte der Natur hochzuerſinnen und zu finden , wie der Grimm die Wurzel aller Dinge, darzu des Lebens Ulrkünd ren ; in welchem allein ftehet die Macht und Gewalt , und aus welchem alleine dusgehen die Wunder ; und wåre ohne den Grimm keinerlen Empfindniß, ſondern alles in Nichts, wie vorn gemeldet: V.Is. iind fodann befinden wir, wie die Sanftmuth ren die Kraft und der Geiſt , daß mo

*

i


$ c; 16.

Betrachtunggöttt. Offenb.

6

iſt der Gritttttt wo die Sanftmuth nicht iſt , Finſterniß und ein Tod; in ſich nichts, als eine ba keinerley, Gewächſe mag aufgehen , und kan feine Wuüber nicht gebären oder erzeigeü . V : 16.. Und finberi alios, daß der Grimni

fey die Urſache der Effentien , und die Sanft: muth eine Urſache der Freudett-, und des Aufe ſteigens und Wachfens dus ben Eſſentient: utis dann , daß der Seift tverde ebpren mit deitt Quellen ober. Xüfſteigen aus den Efentien ; und daß alſo der Srimm ſer die Wurge des Geiſtes uno die Sanftmuth ſen fein Leben . is 1:17 Nun aber kann keine Sanfomuth fenn ohne das Licht; denn das Licht machet die Sanftmuth , und kann auch kein Grimm- feyni ohne das Licht: denn das licht machet ein Sets men in der Finſternißi und da dod keine Fine ſterniß iſt ; ſondern das Sebnen machet die Finſterniß und den Willen , daß der Bille an fich geucht, urb fchtoångert bas Sehneti, da es dicte und finſter wird ; denn es ift dicker,als der Bille, darum beſchattet es den Willen ,und lift des Willens Finſterniß . cf. V. 18. Dreyf. Leben 5,98 . In Gott iſt die Welt geweſen vor der Zeit, aber ohne Weſen. Dun þat Lucifer, der Groß . Fürft ausm Centro ser Natur den Grimm und dasFetier ettvecket und entzündet, welcher in der Emigkeit nie erkannt ward : dann er molte in Feuers -Macht über Gott Bohnung her (chen , vattium vary ber Feuec#Sued feine : Menſchwa


68

Quaeſtiones Thedſoplicae. fr 16 .

12. Menſchn . 1.C. 12, 12... Und denn zum britten verftehen wir , daß dieſe neue Bildniß kat müſſen burch den Coo und Otimm des himmlifeher gött? Feuers wieder in die

eins liche Wefenbeit in : Ternadum : Sandum geführet werden , denn die indifcheSucht, wel che der Teufel, hatte beſeffen , muſte im Zořna Feuer bleiben , undwarddem Teufd zur Speiſe gegeben , das folk er ein Fürft inne Tena , nach pem Grimmen -Duell der érigen Natur; denn der Teufel iſt des Grimmes Speiſe, und der Grimm iſt des Teufels Speiſe: !!! 3: Principia 14 , 42. Und bleibt das E : lement dem Zorn und Grimm verborgen , und ſteher im Paradeiss und gehef doch der Grimin vom Glement aus , darum hat Gott die Feue fel mitdem Element int Grimm gefangen , und hålt fie mit dern Element, und der Grimm kan das Element nicht ergreiffen , gleich wie das Feuer das Licht, denndas Licht iſt weder Heiß noch -kalt: aber der Grimm ift heiß , und hält eins bas andere, und erbieret eins das anderes 3 Drenf.Lébén 3,53. Uns Menſchen folte billig verborgen feyn die Stimme der fieben Donner dus. Ses Vaters grimmigen Eſſentien , ſo wir nicht felber Hinéin imaginitten ', und die felbe in uns ersfueren ; dann in den Sohnes Centro ; in der fanften Liebe ſind fier nicht offenbar .

Dieſes Tafein Menſchró . I. . 5 , 26 . ſchmecker zwar der Vernunft: Welt und Fleis ſchesa

1


ùng

Fr: 16.

Betracht

b góci.Offen .

69

nicht fches - luft nicht : weil ihr aberdiéſes fchines es et d eh l r eſ zi cfet , un fü di eite Boſe étbiſche Wollust ein und Taufet die in fich , fo iſt der Zorn in ihr råge , der zeucht ſie iminer mit A dam aus dem Paradeis , uno mit lucifer in Abgrimo, da wirſt du doch ſatt fauffen und freſſen , was du alhie Haft willig in dich gezoa gen ; Uber Gott folt du nichtſchuldigen , ſonſt biſt du ein Lugiter und Feind derWahrheit. Gott will Fein Böſes , iſt auch kein böſer Gedancke in ihme: Er hat nur eineQual, das iſt liebe und Freude ; aber fein Grimm , als die Natur, þat viel Qualen , darum fehe ein jeder zu , was Es iſt ein jeder Menſch fein eigner er thur. Gott , und auch ſein eigener Teufel: Zu wel: cher Dualer ſich neiget und einergiebt, die treis derſelben Berckmeiſter

bet und führet ißn wird er.

Drenf.l. 3:54. Beil aber das Wort oder Herke Gottes iſt Menſch worden , und hat in fich genommen eine menſchliche Seele, uns aus der grimmen Natur ins glåſerne Meer , als in die engliſche Welt wieder einzuführen , in die Wunder der ſieben güldenen Leuchter , und wir aber in den ſieben Siegeln des Vaters verborgen Dei liegen ;fo hat dasVerbum ,mit feiner angenoms menen Menſchheit inüſſen in die grimmé Ma trix, in die Schärfe des Todes und des Zorns

eingehent': 'ind alda ' hat der Menſch Chriſtns gebrochen die Fieben Siegel in der menſchlichen Corele. 3 1 E 3 Sigo.


ge

Quaeſtiones Theoſophicae .

Fri 16 ,

Sigo,Rer. 7. 17. Ulſo auch imgleichen wiſſet dieſés , daß fich die ewige Liebe (verſtehet das Befen als bie Himmliſche Wefenbeit) bat in die Schöpfung mit dem Verbo fiat einerges þen, des Vaters Zorn , als die Geſtaltniß der ewigen Natur , in die böchſte Freudenreich zu feßen , und Gleichniſſe der ewigen Gebårung darzuſtellen : und wo die Natur des Grimmes

29 am ſebreften iſt erhaben worden burchs Fiat, alda bat ſich auch die Begierde gegen die Fren: þeit am fepreſten geeineigenet, vom Grimmelos žu ſeyn , und in die Freudenreich zu ſeben, davon Die große und tiefe Wiſſene ift entſtanden, auch

10 17

pie edelſte und höchſte Tindar , verſtehet , die Begierde : Des grimmen Hungers empfåhet das . jenige in fich , darnach fie Hungert, als die Frena beſt , dann es find im Anfang alle Dinge gut geſchaffen , auch der Teufel war gut. Weil er Engel fowohl auch Schlange ein war, die , Dreyf, 1. 5,99. llnd verſteben wir alhier das ſtrenge Fiat , als die Mutter der Natur, die Herbigkeit und Hårtigkeit : die iſt in ihrer ſtrengen Macht entzündet worden, uno bar im Centro der Ratur, aus den unzahlbaren Efs ſentien zuſammen gezogen die Weſenheit der grimmen Matriçis , daraus fing yorpen Erde uno Steine, auch Metallen , denn das Cen . trum war Sulphur, Mercurius und Sal, und wap nur ein Geiſt; aber im ftrengen Fiat wards im ſtrengen grimmigen Anziehen alſo þart zu Stei: nen, Metallen uno Erden , allesnach den Ellens

V

tien jeder Geſtalt.

100.66


86.17.

Betrachtung göttl.Offenb . ) 7r

100.

Es iſt alles materialiſch worden ;

Was vor den Zeiten in der finſtern grimmigen Wefenheit nur ein Geſtiebe war, das ward alat les in dem Anziehen groß (grob ) dert und har: te: und das wolte Gott alſo particular vor der Majeſtåt ( auf creatürliche Ärt alſo geredet ) nicht haben , und iſt alſo bald in felben Punct zuſammen geſchaffen worden zu einem eigenen Centro , 101.

Ilnd urſtånden fich alhier die dren,

Principia im lInterſcheid , welche vorhin nicht erkannt waren : dann die waren in einem Wes fen , und wurden nur in der Weisheit mit ih ren Unterſcheid erkannt im lichte vor der Mas jeſtåt.

Dreyf. L. 3 , 53.

lins Menſchen ſolte bila

lig verborgen fenn die Stimme der 7. Donner aus des Vaters grimmigen Effentien , ſo wie nicht ſelber hinein imaginirten , und dieſelbe in uns erófneten : Dann in des Sohnes Centro , in ter ſanften Liebe find ſie nicht offenbar. Die 17. Frage. Weil Gott unzertrennt iſt , und ewig bleibet, was iſt denn feine Würckung im Or te der Höllen, oder iſt auch ein gewiſſer Ort der bollen oder nicht ? 1. Antwort. Theol . Frage 3 , 13. Und darnach iſt Gort ein forriger , eiferiger Sott, und ein verzehrend E 4 Feuer

1 1


72

i

Quaeſtiones Theofophicae . -

Fr. 17 .

Feuer genannt ; nicht nach deme, was er in ſich ſel ber auſſer aller Anneömlichkeit iſt , ſondern nach und in der Find dem ewigen Feuer:Grunde ſterniß wird das Fundament der Höllen , i als eine Vergeſſenheit des guten , verſtanden ,wel che Finſterniß im Lichte, wie die Nacht im La se, gang, verborgen iſt, wie Johannis 1 , $. ju lefen,

S.

ode

v. 14. Alſo ifchen wir in pber;chlten Ei. genſchaften Gottes Zorn , als die erſte Eis genſchaft des Anziekens in das fie gleicher ſich nichtmitdein

Tein :denn

Jab , als mit der

190

Einheit, denn ſie machet in fich eine Sinſters niß , das iſt eine Verlierung des Guten . ) V. 15. Zum andern machet fie in fich ei: ne Schårfe, das iſt der Grund des ewigen Sterbens der Sanftmuth, von der ſanften Eina heit. Jum dritten machet fie in ſich eine Sårte, das iſt der ewige Tod , als eine Una macht. zum vierten machet ſie sin ſich in fola cher Hårte des Todes eine immermåbrede peinliche Empfindniß. Zum fünften machet fie in fich einen ångſtlichen Feuer: Onall. Lind in dieſen Eigenſchaften wird Gottes Zorn und das hölliſche Feuer verſtanden : Ilnd wird barum Wolle oder Bohle genannt, daß es eine Verborgenheit oder Einſchließung iſt ; auch wirds darım eine Feindſchaft Gottes genannt, daß es peinlich , und die Einheit Gotts eine lautere Sanftmuth iſt, und iſt gegeneinander, wie Feuer und Waſſer :

davon auch in dieſer Welt

be


1

Fr.17:

Betrachtung gåetl: Offenb .

73

BeltWeſen in der SchöpfungFeuer undbar fer feinen Urſprung genommen hat.El Aur. 10,63.

primer

Dargegen werden die Teué

fel mit allen gottloſen Menfohen in eine Höhle gezwänget'werben , alda wirb hölliſcher Gez ſtanck quellen und aufſteigert ; und das hölliſche Feuer, und Hölliſche Kälte und Bitterfeit wird nach Art und Weiſe der angezündeten Geiſter Gottes ewig in ihrem Corpus , fo wohl auch in ihren Revier brennen. Ja menn fie noch föns ten in ein Loch geſperret werden , daß fie das zornige Angeſicht Göttes nicht berührte, ſo was ren ſie noch zufrieben , und dürften nicht ewige Schmack und Schande ertragen . Di V ; 64. Aber da iſt keine Hülfe, ihre Quaal wird nur gróffer: je mehr ſie es beträuren, je mehrzündetfich die notifiche Stimmigkeitan ; ſie müſſen in der Höllen liegen wie die Todten Beine, wie die verſengten Schafeim Feuer ; ihr Geſtand und Greuel 'faget fie, fie dürfen ihre Augen nicht aufheben vor Sdjande: denn fic feken in ihtém Reviet nichts fals nur einen ſtrengen Richter , und über fich auf allen Seiten fehen ſie dieevige Freude. (,, Etichtdaß fie die „ ergriffen ; ſondern ſie haben ein Wiſſen „ im Centro davon . „) v; 65. Da ift Uch und Web , Selffen und Schrenen und Feine Errettings ihnen it alo wenns immer donnert und wetterleuchtet, denn

/ alſo gebårert ſich die angezündeten Geiſter Got tes.

(*) DieHärtigkeitgebåret harte,taube kalte


Quaeſtiones Theofophicae .

74

Fr. 17.

Falte und Verbe Qualität; (2 ) die Süffigkeit iſt verſchmachtet als wie eine glúende Kole, da kein Saft mehr im Holge iſt, die lechget und iſt kein labſal da ; ( 3) die Bitterfeit reiſt wie hißige Peſtileng , und iſt bitter als Gallen ; 2 (4 ) das Feuer brennet als ein grimmiger Sdwefel ; ( s ) die Liebe iſt eine Feindſchaft ; (6 ) der Schall iſt nichts als bartepochen, gleich einem golen Feuerklang, als ob es einen Dons nerſchlag that; das Revier den 7. Corpus iſt ein Trauer - Haus.

Ihre Speiſe iſt Greuel, Qualitåt Grimmigkeit :

und wächſt aus aller

Ach und ewig ohne Ende, da iſt keine Zeit, ein ander König, fizet auf ihrem Stuhle , der, þålt ein ewig Gerichte, fie ſind nur ſeiner Fåre Schemel. 1

v . 66. Ac Schönheit und Wolluſt dieſer Welt , o Reichthum und ſtolee Pracht, o Macht und Gewalt ! Dein unrechtes Gerichte und ogrofje Pracht mit aller deiner Wolluſt lies get alles auf einem Saufen , und iſt hölliſch Feuer worden . Nun friß , nun fauf, nun ſchmincke dich mit, nun Gerrſche barinnen ; du Ichöne Göttin, wie biſt du zur Hure worden , und deine Schande und Schmach währet ewi So ,

glich ,

folt du wiſſen, daß die Engel mit ihrer animaliſchen Geburt, in welcher fie mit Gott inqualiren , haben in Gottes Kraft und Geiſt wider die angezándes Cap . 16 , 104.

Darum

ten Teufel geſtritten, und ſie aus dem Lichte Gottes

M

‫ܕ‬


ft. 17 ,

Betrachtung gåtti. Offenb.

78

Gottes ausgeſtoſſen , und zuſammen getrieben in eine Hölle; das iſt, inein enge Revier, gleich einer Gefängniß, welches iſt der Drt auf unb über Erben bis an den Monben , welcher iſt eine Góttin der irdiſchen Geburt. V, 10s. Alſo weit haben ſie iør Revier tezund bis an jüngſten Tag : alsdenn werden fie ein Haus þekommen an den {oco, wo iezt die Erde ſtehet, („ Das iſt, in der åuſſers » ſten Geburt der Sinſterniß, da ſie das 1, 2te Principium und Quell des Lichts Das wird beiſſen die „ nicht erreichen . brennende Cap.

Hölle : çf, v, 106 , bis Ende des

Cap. 23 , 16. Aber mercke hier recht: Die ernſte und ſtrenge Geburt , daraus der Zorn Gottes, die Hölle und der Tod iſt worden , die iſt wol von Ewigkeit in Gott geweſen , abet nicht anzündlich oder erheblich . Denn der ganjeGottſtehet in 7. Species ober7erley Geſtalt oder Gebårange; und wenn dieſe Geburten nicht wåren , fo wåre kein Gott, auch kein les ben, auch kein Engel noch einige Creatur, 3. Principia 15,61. Und in der Şerben Effentia der Tin & ur des Seelenwurms inficiret er die Verbe Effenţiam , fo wird ſie ſcharf an zießend ; kriegt einen Billen alles an fich zu piethen ; uno mage doch nicht, þenn der gefale ſete Bille laffet fich nicht gerne fållen , ſon: bern tſt'ein dürrer, Helliger, þurftiger Hunger, alles kriegte, fo were alles zu haben : and obs


76

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 17

der Hunger doch nichts minder ; ſondern es iſt der ewige Hunger und Durft des Abgrundes, der Wille des hölliſchen Feuers, und aller Zeus fel , welche immer hungert und durftet , und eſſen doch nichts, fondern das iſt ihre Såttig gung, daß fie den grimmigen Quelder Elſens tien der herben, bitternund Feuers - Macht in fich ziehen, darinnen ſtehet ihr Leben und Gnú: ge ; und des Zorns und der Höllen Abgrund iſt auch alſo.

Drenf. 1. 2. $ i Denn die 4 Geſtalten ohne das ewige licht ſind der Abgrund, der Zorn Gottes und die Hölle; und der erſchreck: liche Feuer - Blig im Rade der Brechung im Uufgang Mercurii, im Schwefel -Geiſt iftlicht, welches ſie in ſich ſelber müſſen erwecken, ſonſt ſtehet ihr Geiſt in ewiger. Finſterniß, uud iſt eine lebendige Geſtalt des Abgrundes, ein Re giment der ernſtlichen Dual , welche alſo im Feuer : Blig aufſteiget, úber. Gott und Him melreich, und pas doch nicht erreichet, weder ſiehet noch fühlet: denn es iſt ein Principium , welches weder dieſe Welt , noch die engliſche ergreiffer, und iſt doch in Ort und Stätte niche abgettant.

Denn wir geben euch dieſes 34 V : 9: entſinnen ; gleich wie wirMenſchen mit unſern Augen dieſer Weltnicht können Gottund En gel ſehen, welche dochalle Augenblick vor ung find, ia auch die Gottfeit in uns, und wir fie doch nicht mogen ergreiffen , wir ſehen dann unſere

1

U


7

E

ft. 17.

Betrachtungg

åttt.Öffenb.

22

infere Imagination und ernſtlichen Willen in Gott, fo erſcheinet uns Gott im Willen , ( in lebens- Licht), und erhalet das Gemüthe, da wir dann Gott fühlen, und mit unfern Augent feßen. Theof,'Pr. Tom . II . pag. 2075 . und VChr iſt.us im lidi : 34 apel im

finſtern Principio , iin Herßen, geben ,ſtes Hen, ſigen, liegen mit uns, ſprechen mit uns, und ſind uns beyde gleich nahe ; die Secle kan fo leicht ihre Imagination in die Finſterniß , als ins licht féßen, fo 'Teicht beymTeufel, als ben Chrifto jenn, and ſoleicht wieder aus dem licht als der Finſternis fallen , oder ausbringen , als lein es koſtet Streit. Drenf. 2.9, 2. Man ſpricht: der Teufel komme gum Menſchen im Engelsgeſtalt; und Siehe was tøut er, daß er das iſt wahr. dennoch für einen Engel und fromm gehalten wird : Wenn die arme Seele fich alſo unruhig erzeiget, und dem Leibe Afters den Tod und Gottes Zorn unter Augen ſtellet , ſo wehret er nicht, er låfſet oft die arme Seele mit dem deia be hinlauffen, in Steinhauffen oder wo ſie hin will; am liebſten führer er jie in die Mauer : Kirchen, und ſpridt dann zur Seelen , bu bijt ja fromm , und geheit gern in die Kirche.

Seel. Fr. 1 , 52. Alſo dann ein Abgrund iſt , der da Grund þeift wegen der Faſſung der Finſterniß, da die Dual eine Ulrfache des lebens innen int ( denn der grimme Blik iſt

des Lebens Aufwachen , und da es doch auch nichts


11

78

Quaeſtiones Theſophicae

fc. 17

nichts iſt als nur in ſich ſelber ) ; ſo iſt das auch ein Begehren , und das Begehren iſt ein Sus chen , und kan doch nichts finden als einer Spiegel, und ein Gleichniß der, finſtern grims men Dual, da nichts innen ift : dann es iſt

1

eine Figur des ernſten grimmen.Blig, und der Schårfe und ſtrengen Macht, welche Gottes iſt, darnach Er ſich im Verzehrend Feuer þeife ſet, und einen Zornigen eifrigen Sott. C. 18,20.

Es iſt noch lange nicht unt

die Hölle bewandt, wie Babel lehret, Fagende, der Teufel ſchlage und peinige die Seele, es iſt gant blind geredt , der Teufel iſt nicht mit ſei nen Kindern ſelbſt uneins, fie muffen alle ſeis ken Willen thun ;der Höllen Angſt und Schres cen iſi ihnen Plage genug, einent jeden in ſeinen Greueln : ein jeder hat ſeine eigene Hola le, es iſtſonſt nichts das ihn ergreift als ſein eigen Gift.

Theol. pund . 6,7, Das Leben der Fin: ſterniß qat mancherley Geſtalte ; es iſt nicht eis nerley Eigenſchaft, als uns ſolches in Den Crega turen dieſer Welt zu erkerinen iſt, da eine je bos ſer iſt , als die andere , auch in anderer Qual ſtehet als die andere , welche doch noch alle in der Sonnen Kraft und licht ſtehen , davon fie geſånftiget werden. Der Jünger Uleberſinnlichen Leben 42. mel e h und Hår: Him denn iſt fern Wie : ( prac le von einander ? Der Meiſter ſprach : wie

Tag und Diacht, und wie Ichts

1

und Nichts : Sie


fr.19.

Betrachtunggdeti:Offenb.

72

Sie find in einander , und iſt je eins dem ans dern wie ein Nichts, und urſachen doch einang der zur Freud und Leid . Der Himmel iſt durch die gange Welt , und auſſer der Welt úberal, ohne alle Trennung, Drt oder Ståtte, und wür: &ket durch göttliche Offenbarung nur in ſich ſel ber : und in dem, das darein kommt , oder in demedarinnen er offenbar wird , alda iſt Gott offenbar. Dann der Himmel iſt anders nichts, als eine Offenbarung des ewigen Eins , da alles in ſtiller Liebe wircket und will. llnd die Hól le iſt auch durch die ganße Welt , wohnet und wircket auch nur in ſich ſelber , und in deme, darinnen der Höllen Fundament offenbar wird, als in Selbheit und falſchem Willen. Die ſichtbare Welt hat dieſes beydes in ſich : Über der Menſch nach dem zeitlichen Leben , iſt allein aus der fichtbaren Welt , darum ſiebet er dieſe Zeit des auſſern Lebens die geiſtliche Welt nicht; denn die åuſſere Welt mit ihrem Weſen iſt eine Decke vor der geiſtlichen Welt, gleich wie die Seele mit dem Leibe bedeckt iſt. Wenn aber der åuffere Menſch ſtirbet ,

fo wird die

geiſtliche Belt nach der Seelen offenbar, ent=" weder nach erigen lichte ber den H.Engeln , oder in ewiger Finſterniß bey den Teufeln . Sign. Rer. 16,23 . Die Hölle, als die fin : ſtere Welt, gat auch ihre Gebårung der Früch te, und iſt eben ein ſolches Weſen und Regi

ment in ihnen , als im Himmel,

doch auf der

Art der grimmigen Eigenſchaft, denn die feu riſche


80

Quaeſtiones Theofophicae.

fr. 17.

riſche Eigenſchaft madhët in der Finſterniß al les bore , und im didit alles gut ; und iſt in Summa in beiden Eines.

ewigen Welten alles

a

Gnadenw . 3 , 15. Dieſer Schratt macht in den dren erſten , als in Herbe, Bitter und Angſt, nach der finſtern Impreſſion in ſich das feindliche, ſchreckliche Leben des Grimmes oder Zorns Gottes des Freſſens und

Verzehrens;

denn es iſt des Feuers Anzündung , als die Ef feng der Peinlichkeitoder Verzehrlichkeit des Feuers, und wird nach der finſtern Impreſſion die Hölle oder Höhle genant, als ein eigen in fich ſelber infaſſend peinlich Leben, das nur in ſich ſelber empfindlich und offenbar iſt, und ges gen dem gangen llngrund billig eine verbor: gene Höhle genant wird, welche im lichte nicht offenbar iſt, und doch eine Urſache des Lichts Unzúndung iſt : Auf Art,zuverſtehen , wie die Nacht im Tage wohnet, und feines ,das ans dere iſt.

und

Myſter. Mgn . 3/23. Des ewigen Geiſts Natur -Feuers lliſtand geſchicht durch

eine ewige Conjun & ion oder Zuſammenfügung keines ſonderlichsondern berbes zugleich als das göttliche Feuer, welches ein Liebebrennen iſt und zum ( 2) bas Natur- Feuer, welches ein Behe und verzehrliche Qual iſt ., C.4, 16. In der Scheidung aus der finftern Eigenſchaft gehet burchs ſprechende Bort in der Scheidung aus dem Feuer aus als

dl


fr.17.

»

Betrachtung g & rd.Offent .

81

als ein ander Principian oder UnfangAnderer Eigenſchaft, fr ) aus der hérben , ſtrengen Im prellion ein hölliſche , ( davon die bolle ihren Damen hat ) durſtiger , grimmiger Quall, ganberaub

aufArtder Kålte oder derharten

Steine ,,ein Gemåthe, das iſt ſchrecklich, wię der Feuer- Blin. (2 ) Gehet quch aus dieſem feuriſchenGeiſte aus der Finſterniß ein Dele, . das iſt eine GiftesEigenſchaft, denn es iſt der böſe Mercurius vom Stachel in der ångſtlichen Herbigkeit sv. 17. ( 3) Machet bie Angſt auch ein we bendes Semüthe, gleich dem Element , aber alles in qochgrimmiger , durchdringender Ei: genſchaft ; In welcher die gronie Feuers-Mache und Wille im Zorne Gottes oder der Grimm Gottes ürſtåndet, welches Lucifer begehrte zu fenn , und darinn zu herrſchen, und ward darum ein Teufel , als ein ausgeſpeyeter aus dem lie: Be- Feuer.. (4) Seget auch eine wåſſerige Ei genſchaft aus der grimmigen Eigenſchaft durchs Verzehren im Feuer , aus, als aus der erſten Impreſſion : Ift aber vielmehr eine Giftqual , in welchem das finſtere Leben

finſtern

brennet, Theoſ. Fr. 3 , 12. Alſo iſts ein Schrack in der Zuſammenfügung; und in dieſem Schracke wird die Einheit ergriffen , daß fie ein Blick oder Slaft wird , als eine ergebliche Freude. , Dann alſo urſtåndet das Licht mitten in der denn die Einheit wird zu einem 20 Flich Heb. 3. Böhm . theor. fr. i Th.

Finſterniß :


82

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.17 .

Lichte, und die Annehmlichkeit des bégierlichen Willens in den Eigenſchaften wird zu einem Geift- Feuer ,' welches feinen Dual und Urs ſprung aus der berben , kalten Schårfe, in der

1

Bewegniß und Empfindlichkeit in der Finſters niß nimmt ; und iſt eben deſſen Weſens,als ei: ne ſchreckliche Verzehrlichkeit. Fr. 4,4. Ind in folcher Bewegniß iſt das Hölliſche Fundament Gottes Zorns mit Hervor: gebrochen , welches Gott aus ſeiner Wtrckung verſtoſſen , und in die Finſterniſ beſchloſſen hat; Alda ( tehets noch auf beute , als ein gungriger Gaumen , voller Begierde nach der Schöpfung ,

dhe

und will auch creatürlich und bildlich fenn . Fr. 13,13. Das Hölliſche Fundament und das himmliſche" find gegen einander , wie Tag und Nacht , und ſind einander nahe, aber

44

keines begreift das ander, auch fiehet keines das andere in ſeiner Effenz. Dann was in Gott ein liebe Brennen iſt , das iſt in der Hölle ein Zorn - Brennen.

.

Dieſer gölliſche Schlund ergeuf fet ſich auch etlicher maſſen an manchen Orten, durch die Elementa , ſonderlich in der Erde,

W

V. 14.

To wohl auch im obečn Reiche, da dann Feuer : Pfule geſpåret werden , etwan von groſſer Kål te , und etwan von groſſer Hiße , fonderlich in groffen Eindden , unb mo Klůfte in der Erden find , darinnen die hochverdammten Geiſter wohnen , ſowohl auch die gochverdaminten Sees len der Menſchen , davor ſich die böſen Geiſter felber


-

.1

Fr. 17.

Betrachtung gdeti. Offenb.

83

felber entſegen, Denit es iſt die ' brennende Hölle . Clavis 129 . Die ewige Offenbarung göttliches Lichts Keiſlet das Kimmelreich, eine

Die Wohnung der feil. Engel und Seelen. feuriſche Finſterniß heiſſet die Hölle oder Zorn Gottes , darinnen die Seufel wohnen , ſamt den Im Ort dieſer Welt iſt verdammten Seelen. überall Himmel und Hölle gegenwärtig , aber nach dem innern Grund. Aur. 15,31 . Nun in dieſer Qualitäthat tým König Lucifer recht das hölliſche Bad zur gerichtet : Er darfnicht ſagen , daß ihm Gott habe die hölliſche Qualitat erbauet und jugerichtet, ſondern er ſelber ; darzu hat er die Gottheit beleidiget, und aus den Kräften Gots tes ein Hölliſch Bad gemacht, işm zu feiner ewigen Behauſung. Cap.23,25. Hier Menſch beſinne dich , hie ſieheſt du , wo der Teufel und ſeine grimmis ge zornige Bosheit litſprung gat ; darzu Gota tes Zorn und das Hölliſche Feuer, auch der Zoo und die Hölle und erpige Verdaminiß. Jør Philoſophi mercker das ! Theol . Fr.9,3 . Alhier muß man unters ſcheiden Gottes Liebeund Jorn : fie werden wohl bende Gott genannt, aber Gott, fo viel er das ewige Gut iſt , iſt nicht der Zorn : der Zorn

1

1 T

hat ein ander Principium ; Sie ſind im Liebes Feuer eins, aber in der Scheibung ſind ſie jwen ; Und weil ſie bende ewig ohne Anfang find , fo baben F2


84

Quaeſtiones Theoſophicae,

Fr. 17.

baben ſie auch einen ewigen Willen , da keiner den andern tódten mag , ſondern es bleibet ein jeder in fich felber ewig : es iſt nur eine zwenfa che Kraft, und ſind zwen Centra , kommen aber urſprünglich aus der Einheit , aus einem Grunde. Aur. Borr: 78. Denn der Alte bewegte fich , in dem da iſt alle Kraft und alle Creatu

19

ren , und alles, was genannt mag werden ; und die Kräfte von dem Himmel , von den Sters nen und Elementen wurden wieder dünne; und in die Geſtalt formiret , wie ſie vorm Anfang der Schöpfung waren : Alein die zwey Dua litäten , Bós und Gut , die in der Natur was xen in einander geweſen, die wurden von einan der geſchieden , und ward die bofe dem Fürſten der Bosheit und Grimmigkeit zur ewigen Bes hauſung gegeben : das heiſt die Hölle oder Ver: werfung,

welche die gute Qualitåt in Ewig

keit nicht mehr ergreift oder berühret , eine Vergeſſung alles Guten , und das in ſeine E wigkeit.

1 C. 19, 64.

Und in derſelben Geburt wer : den die Todten auferſtehen , die da haben einen heiligen Saamen gefået; die aber haben im Zorn - Feuer geſået d , ie werden im Zorn- Feuer auferſtehen. Denn die Erde wird wieder le: bendig werden : ſintemal ſie die Gottheit in Chriſto hat wieder neugeboren durch ſein Fleiſch, und zur rechten Gottes erhöhet; aber das Zorns Feuer bleibet in ſeiner Geburt.

V. II9


Fr. 17.

Betrachtung götel.Offenb.

v . 119.

85

Es wird aber der Zorn in der

fiberiſchen Geburt dem Hauſe der Finſterniß zu einem Leben gegeben werden , und der Zora wird heiſſen das hölliſche Feuer, nnd das Haus der Finſterniß , welches iſt die äuſſerſte Geburt, wird heiſſen der Tod , und König Lucifer wird darinnen Gott ſeyn , und ſeine Engel mit allen verdammten Menſchen werden ſeine Diener i ſeyn . 3. Princ. 4 , 37.

Nun

kanſt

du

alhier

nicht weiter ( etwas) aufbringen , daß Gott ge braucht hatte irgend eine Materiam , daraus er den Teufel hat geſchaffen ; fonſt würde ſich der Teufel rechtfertigen , Gott hátte ihn bóſe , odec aus böſer Materia gemacht: denn er þat ihn aus nichts geſchaffen , nur blos aus feinem eis genen Weſen , ſowohl als die andern Engel,wie geſchrieben ſtehet: (von Jym ,) durch Ihn und in Jøm find alle Ding ; und Sein allein iſt das Reich , Kraft, (Macht) und Herrlichkeit (von Ewigkeit zu Ewigkeit); und iſt alles in Jh : me,vermöge der H. Schrift : und ſo das nicht wå re , ſo würde dem Teufel ſo wohl als dem Men fchen nicht Sünde zugerechnet, to ſie nicht bende ewig und in Gott waren , und aus Gott ſelber. Myſter. Mgn . 5,9 . Darum verſteber uns an dieſem Ort wohl, was die Hölle und finſtere Welt oder Zorn Gottes fen , davon die Schrift faget: Daß eine Hölle ſer , das iſt eine Gruft der Verzweiflung des Guten ; Nicht iſts zu verſtehen von einem abtheiligen Orte, fondern es S3


86

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 17.

es iſt der erſte Grund zur eigen Natur ,

der

Locus iſt zwiſchen Gott und dieſer Welt Reich , und giebt, ein eigen Principium in ſich ſelber wohnend, und hat weder Ort noch Ståtte, und iſt allenthalben ; aber nur ſich ſelber beherrs ſchend , und giebt aber der Licht- und åuſſern Welt Effenz, das iſt , fie iſt die llrſache juc Duaal, als zum Feuer , und iſt das ganzeWe

1

ſen aller Wefen Gottes.

Theoſ. Fr.4,6.

Dieſes hölliſche Funda

ment im Fluche Gottes Zorns iſt ein Centrum der ſichtbaren Welt , und wird der Satan ge nannt , davon Chriſtus ſagte, ' er verführe die gange Welt ; und wird im Reiche der Finſters

th$

niß verſtanden, da Hiße und Kålte im Streitę ſind ; den llnſern genug.

P Theol. Fr. 11 , 3.

2

Der Drache aber iſt

das bölliſche Fundament in ſeiner Offenbarung, darinnen ſich Tucifer mit ſeinen Legionen hatte gebildet , welches ſich batte mit dein Thron: Fürſten Zucifer eryoben , als das centraliſche Feuer - Reich nach der Anneømlichkeit, welches auch kein Geſchöpfe oder Creatur iſt , ſondern die Figur Gottes Zorns, nach Art der Abſcheis bung oder Trennung , von der Einheit und Liebe.

Es iſt der eigene Wille des Zorns V. 4. Macht , welches man mit bildlichen Worten nichtwohlfagen fann. Item : Es iſtder Grimm , eine Qual und Eſſenz der Hiße, Kålte, Hårte, Schärfe, Stachel, Bitter, Angſt und Wehe, als


Fr.17.

Betrachtung gotti.Offenb. 87

11 als die Empfindlichkeit, das erſte Principium , ein eitel Hunger und Durſt, eine Begierde der Eitelkeit und Zügen , ein Stanck der Gift und Todes-Dual.

Vos . Dieſes Feuer iſt gleich einem Schwefel- Feuer, das im Stanck und Gift bren : net , denn es iſt die ſterbende Todes -Qual, als der Tod und die Hölle, welche im Abfall 2ucis fers offenbar ward . Dieſer Grund iſt ihr Leben , und v . 8. hålt fie' n fich gefangen : Gleichwie die Eigen ſchaften des hölliſchen Fundaments viele ſind, ſo ſind auch ſolche Fürſten unter ihnen, in den: felben Eigenſchaften herrſchende. V. 13.

Alle dieſe Eigenſchaften find auch

im Menſchen nach dem Fall aufgewachet, als er fich von Gott abwandte. Apol. 2. Tilk . 49. lind verſtehen alhie den Tod und Sterben , dazu Gottes Heiliges Reich , und dann auch ſein Reich des Zorns, oder der Höllen ; Als die Finſterniß iſt die ewi ge Hölle oder Höhle, darinn ſich incifer verteuf te, und dahinein die: gottloſe Seele gehet , und der Grimm zum Feuer -Leben iſt das rechte Hól liſche Feuer darinnen , und iſt doch kein fernes Weſen von Gott, ſondern ein Principium fcheia det dieſes nur.

Aber der frene Myſter. Mgn , 40, 32 . Wille , den fie Hat , fo fie damit in der Selbs heit, in der Bosheit, bleibet, dér verdammet fie : denn ſie will nicht wieder in das Eine , als in F 4


88.

Quaeſtiones Theoſophicae.

in die Ruhe eingehen.

Fr. 17 .

Ihr Verdamniß iſt in

ihr Felber, und nicht auſſer ihr , fie machet ihr die Hölle in ihr ſelber , das ift, fie erwecket in ihr aus dem Centro der ewigen geiſtlichen Na tur Gottes Grimm , als die Eigenſchaft der finſtern Feuer-Welt, in welcher fie nicht Gots tes liebe Kind iſt, ſondern ſeines Zornes, deſſen Weſens fie ſelber ift. Auch fügen wir euch die Drenf. 1. 2 , 53. ſes gar ernftlich zu bedencken , daß Gott nicht eben eine Hölle und ſonderliche Qual habe gec ſchaffen , da er wolte die Creaturen , als Engel und Menſchen inne plagen , fintemal) er ein Gott , der nicht das Böſe will, und ſolches fels ber verbeut , hat auch ſein Herz darum laſſen Menſch werden , daß er den Menſchen aus der ewigen ångſtlichen Qual húlfe: So iſt uns ja recht ju bedencken die ångſtliche Qual des Ab: grundes , welche ewig iſt. Tab . Princ. 72. Dieſes Hölliſche Funda ment iſt nun der Geiſt des Irrthums, darin der Menſch hätte müſſen ewig verdammt wer den, ſenn und bleiben, wenn ihmenicht håtte als bald die göttliche Gnade nach folchem Abfall den Schlangen - Treter, als den Ausfluß gått: licher Liebe, in dem Heiligſten Namen IESU eingeſprochen zu

einer neuen Wiedergeburt ;

welcher H. Name fich in eitel Erbarmen mit der höchſten Demuth in die menſchliche Seele und Leib ķerausgegeben, und die Menſchheit angenommen , und dieſem teufliſchen Irrgeiſt ſeine

24


4

:

Fr.'17.

Betrachtunggåttl. Offenb.

89

feine Gewalt zerbrochen ,und die Schheit des Lebens- Willen getödtet, und die Eigenſchaften wieder in die Gleichheit gebracht, und mit fei ner Liebe geeiniget, und wieder in göttliche Eins beit eingeführet hat. keberſinnl. Leben 57. Der Jünger ſprach : Wo werden dann die Teufel und at le verdammten Kingeworffen werden , ſo der Ort diefer ganten Welt das Reich lefu Chrifti, und glorificiret werden foll ; werden ſie auffer dem Ort dieſer Welt getrieben werden , aber wird Chriſtus feine Herrſchaft auſſer dem Ort dieſer Welt haben, und offenbaren ? der Meis fter ſprach : Die Hölle bleibet im Orte di Welt an allen Enden, aber dem Himmelreich verborgen, wie die Nacht im Tage verborgen iſt: das Licht wird ewig in die Finſterniſ ſcheinen, und die Finſterniß kan das nicht er: greiffen. So iſt das licht das Reich Chriſti, und die Finſterniß iſt die Hölle, darinnen die Teufel und Gottloſen wohnen : Alſo werden fie vom Reiche Chriſti unterdruckt, und zum Fußſchemel, als zum Spotte, geſetet werden .

Aur. 19,46 . Zum andern iſt die Frage und der Handel in dieſem Buche, wo dann der Zorn Gottes werde hinkommen ? Da gibt der GeiſtAntwort, daß am Ende dieſer verderbten Geburt - Zeit dem Teufel werde nach Auferſte hung der Todten der Locus oder Raum , wo jetzt die Erde ſteket , zum Eigenthum und Born : Hjaus eingeräumet werden ,und body FS

nidyt


99

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 17.

:

nicht durch alle 3 Seburten , ſondern nur die åufſerfte, in welcher er iett ſtebet: die innerſte aber wird ihn in ihrer Macht gefangen halten, und zum Fußſchemel brauchen , welche er ewig weder ergreiffen noch berühren wird können. -

C. 20 , 88.

11

Desgleichen fiebeſt du, wie

du dem Zorn nach allezeit in der Hille biſt ben allen Teufeln : wenn dir deine Augen nur ges öfnet wåren , du ſolteſt Wunder ſehen ; aber du ſteheſt zwiſchen Himmel und Hölle, und kanſt keines ſehen, und wandelſt gar auf einem ſchmalen Stege. Theof. P. 9, 33. . llnd wie wohl es doch je iſt daß der Höllen Grimm an einem Orte mehr erfantwird als am andern , alles nach dem kölliſchen Regiment, wo aber das Obers Regiment machtig iſt an unterſchiedlichen Dr: ten im loco dieſer Welt : alles nach der erſten Anzündung des Königs lucifers, als in man: chen Orten der Erden , ſo wohl in der Tiefe, zwiſchen Sternen und Erden , wird die kolli: ſche Eigenſchaft vor andern Orten geſpåret, da der innere Grimm ins duſſere Principium reis chet ; da denn unterſchiedliche Regimente der Teufel, auch ſonſten der andern hölliſchen Ei genſchaften ſind ; da ſich der Grimm Gottes alſo heftig hat entzündet, und nun alſo brennet bis ans Gerichte Gottes. cf. Theoſ, Fr. 13 , 14 . Aur. Vorr. 83.

llnd die bolliſche Qualis

tåt brachte auch Früchte berfür, wie fie auf Erden batte gethan ; allein das gute war von ihr

.


Fr. 17. Betrachtung gåtti. Offenb.

9r

ihr geſchieden , darum brachte fie jeſt . Früchte in ihrer eigenen Dualität: Und die Menſchen welche jeßt , auch den Geiftern gleich waren , aſſen ein jeglicher von der Frucht .Keiner Duas litåt, ſo wohl auch die Teufel : denn gleich wie ein llnterſcheid iſt in den Menſchen auf Erden in den Qualitåten, und nicht alle einer Qualitåt find, alſo auch bey den verſtoſſenen Geiſtern ; alſo auch in der himmliſchen Pomp im Engeln und Menſchen, und das währet in ſeiner Ewigs keit, Amen . C. 19, 120.

In dieſem Schlunde wird

nun allerlen Hölliſche Frucht und Bildung aufs gehen , alles nach Kölliſcher Qualitåt und Art ; gleich wie im Hiinmel kimliſche, himliſcher Qualitåt und Art. Sign. Rer. 16,23 .

Die Hölle als die fins

ſtere Welt, þat auch ihre Gebärung der Frůch te, und iſt eben ein ſolches Beren und Regi ment in ihnen als im Himmel, doch auf der Art der grimmen Eigenſchaft, dann die feuri fche Eigenſchaft machet in der Finſterniß alles bós, und im lichtealles gut ; und iſt in Summa in benden emigen Willen alles Eines . Seel - Fr. 1 , 71 . Ilnd verſtehet darins

nen das ewige begehrende Suchen, einen ewi gen Geiß, und doch nichts haben als fich fels ber, eine ewige, neidige Unfeindung, ein Su chen der Eſſentien , da dann die unzahlbare und ungründliche Vielheit im BiHlen immer erboren , wird , und eine ewige

Liftig feit, ein Immer


92

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.17.

Immer - Aufſteigen im Hunger, und ein ewig finden im Willen , als nemlich die Gleichniß ſeines Begehrens, die Gleichniß der Eſſentien , und im Bliß iſt das offenbar: dann der Blitz erhebet fich ewig über die Finſterniß, und im Blig find die Eſſentien , und werden immer im Billen geführet.

v . 72.

Alſo iſt der Feuerwille eine Sucht Hoffart, eine Verachtung

der aufſteigenden

der Finſterniß : er verachtet ſeine eigene Wur: Bel, er iſt ein Geißiger, und will mehr freſſen als er hat, oder ſein Recht iſt; Er bat alle Liſte, dann die begehrenden Eſſentien werden im Feuer offenbar, und davon kommts , daß in jeden Willen jeder Eſſenß wieder ein Cen trum eines ganzen Weſens iſt. Theof. Pun&. 3,6 . Alſo verſtehet man an deme, daß, gleich was das Feuer für eine Qual und Eigenſchaft hat, eine ſolche Eigen ſchaft bekommt auch das Licht und die Kraft des Lichts.

3. Princ. 17,73 . Nun ſpricht das Gemů the : was iſt dann Súnde? oder wie iſt es Šủnde ? Warum hat Gott einen Eckel an dem Weſen, das er geſchaffen bat ? Siehedu Men ſchenkind, vor Gott iſt keine Súnde im Him mel, allein in dir iſt Sünde : und die Sünden ſcheiden uns und unſern Gott von einander. Sonſt iſt alles fix, und in ſeinem eigenen We: fen gut, das Reich der Höllen und des Zorns iſt in fich felbér nach ſeiner Region gut: es leget

26


7 $

$ : 17.

Betracht

ung

gåtth.Offenb.

93

ihme ſelber Feine Marter oder Wehe an, fone dern ſeine Webe iſt feine Geburt und Aufſteis gen der Qual, es begehret auch ſonſt nichts. cf. 1.74, und 75, 76 . Sig. 16, 14. lind darum iſt dem Teufel die Hölle zum Haus und Wohnung gegeben 1 worden, weil er ſeine Lebens Geſtaltniß in Got: tes Zorn und in den Feuers Grimm der ewigen Natur eingeführet hat, daß er das Inſtru: ment in ewigen Feuer Gottes ren , alda ſchlåget der Zorn - Geift ſein Inſtrument , und muß dannoch zu Gottes Ehr und Wunderthat ſtes Þen, und das Spiel in des grimmen Zorns Bez gierde und Eigenſchaft ſeyn . V.28. Als dann die Hölle ſo wohl ein Feind des Teufels iſt, dann er iſt ein fremder: Gaſt darinnen, als ein Meineidiger aus dem Himmel: Er will ein Herr feyn indeme, das Die rinnen er nicht geſchaffen iſt worden. gange Creation ( chilt ihn für einen meineiðis gen , abgefallenen , falſchen Geiſt, der aus ſeis ner Ordnung iſt abgetreten , dann auch die Na

tur im Grimme ſein Feind iſt, aber wohl der: Efflben Eigenſchaft ift, ſo iſt er doch ein frems der und will Herr femn, und hat doch ſein Kó: nigreich verloren. Der zu reich war, der iſt

* ju armworden, er hatte alles, als er in des Bas ters Eigenſchaft in der Demuth ſtund , und nun þat er nichts, und iſt darzu im Schlund gefangen: das ift eine Schande, daß er ein König iſt, und hat fein Königreich in Hoffart


94

Quaeſtiones Theoſophicae.

$ 0.17.

Berſcherzet : die Fönigliche Creatur bleibet, aber 1

das Regiinent iſt weg, aus einem König iſt ein Nach - Richter worden . Was Gottes Zorn ergreiffet, alda iſt er Nichter als ein Amtman Gottes Zorns, der dannoch týun muß, was ſein Herr will. cf. 3f. 2 , 53 , 54, 55. Theof. Fr. 1. 2. 3 , 3. Princ. 20 , 121. Und ſiehet man alhier recht den Spiegel der Höllen Abgrind und emis gen Verzweifelung : Wann der Zorn Gottes

14.

aufgehet im Qualle; daß ihn die Bosheit rüge machet , da gehet an Zittern , Selfen und Schreyen, in ſich ſelber an Gott verzweifeln ; da ſuchet die Seele im Reiche dieſer Welt 263 ſtinenk, und findet aber nichts ; da verlåſet ſie auch das Reich dieſer Welt, und lauffet in lir: kund, in die Wurzel der ewigen Geburt und ſüchet Abſtinenk, findet aber nichts : da ( chwina get ſie ſich in die grauſame Tieffe, verneineno den Urkund der: Ubſtinent , oder die Thoren der Einbrechung zu erreichen ; ſie fålret aber : nur über die Himmel aus , und das

Allerauſs

Ferſte, in die grimme Ewigkeit. Theof, Pun & . 9,32 . Die auſſere Vere: nunft meinet, die Hölle Ten ferne von uns ; aber ſie iſt uns nage, ein jeder tråge ſie in fich ; es ren dann daß er die hölliſche Gift mit Gots tes Traft ertödte, und als ein neuer Zweig daz raus ausgråne den die Hölliſche Qual nicht er : greiffen oder rågen mag . Wiebergeb . 1 , 8 . So uns aber gleicha wohl die Sünde in uns anficht , in welcher bee" Teufel

5


Kr.17.

Betrachtunggðcti. Offenb .

gf

Teufel einen Zutritt zu uns und in uns hat ; To muß auch die Hölle in uns ſeyn ; dann der Deus fel wohnet in der Höllen : Und wo er dann ima mer iſt, ſo iſt er in der Höllen , und mag dara aus nicht kommen ; Ilnd ob er gleich einen Menſchen beſaße, ſo wohnet er doch im Menz ſchen in der Höllen , als in Gottes Zorne.

lleberſinn !. Leben 39.

Der

Jünger

fprach : Wie dann , daß die Seele in dieſer Zeit ſolch Licht und groſſe Freude nicht mag vollkommen empfinden , und der Gottloſe die Hölle auch nicht füblet, weil bendes im Miens idhen iſt , und je eines im Menſchen wircket ? Der Meiſter ſprach : das Himmelreich iſt in den Heiligen in ihrem Glauben wirckende und empfindlich , ſie fühlen Gottes liebe in iha tem Glauben , dadurch fich der Wille in Gott ergiebt: aber das natürliche Leben iſt mit Fleiſch und Blut umgeben , und ſtehet im Ges genſaß des Zorns Gottes mit der eitlen Juſt der Welt umgeben , welche das åuffere tódtli che Leben ſtets durchdringet: da auf einer Seis te die Welt , und auf der andern Seiten der Teufel, und auf der dritten der Fluch des Zorns Gottes, im. Fleiſch und Blut das Leben durch dringet und fichtet, dadurch die Seele oft in Ungit ſtehet, wenn alſo die Hölle auf fie drin: Sie aber get , und ſich in ihr will offenbaren . erſincet in die Hoffnung göttlicher Gnade ein, und ſtehet als eine ſchöne Roſe mitten unter bis dieſer Welt Reich von ihr den Dornen, fållt 7


99

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr; 17 .

NE

fällt im Sterben des Leibes : Alsdann wird fie erſt recht in Gottes Liebe: offenbar , wenn ſie

1 nichts mehr bindert:

Sie muß dieſe Zeit mit

Chriſto in dieſer Welt wandeln , Chriſtụs erlo : fet fie aus ihrer eigenen Höllen , indem er ſie mit feiner Liebe durchdringet, und bey ihr in der Hól: lenſtehet und ihre Holte in Himmel wandelt. Daß du aber ſpracheſt, warum der Gottloſe in dieſer Zeit die Höllenicht füblet. fage ich : Er füßlet ſie wohl in ſeinem falſchen Gewiſſen, aber et verſtehet das nicht, denn er hat noch irdiſche Eitelkeit, mit der er ſich beliebet, daran er Freu de und Wolluſt hat : Auch hat das äuſſere les ben noch das Licht der åuſſern Natur, darinn ſich die Seele beluſtiget , daß alſo dasPeinen nicht mag offenbar werden ; Wann aber der Leib ſtirbet, ſo kann die Seele folcher zeitlichen

1

Bolluſt nicht mehr genieſſen , und iſt iør auch das Licht der auſſern Weltverloſchen : Älsdann ſtehet ſie in ewigen Durſte und Hunger nach ſolcher Eitelkeit, mit welcher ſie ſich alhie kat beliebet, und kann aber nichts erreichen , als nur folchen falſchen eingefaften Willen : deſſen ſie in dieſem Leben zu viel hat gehabt , und fich doch nicht laſſen begnügen , deſſen Hat ſie alss dann zu wenig ,

darum iſt ſie im ewigen Hun

ger und Durſt nad Eitelkeit , Bosheit und Leichtfertigkeit : Sie wolte immerdar gerne noch mehr Børes txun , und hat aber nichts, darinnen oder damit fie Das kann volbringen , ſo geſchicht ſolches vollbringen nur in ihr ſelber. Und ſolcher holiſcher Hunger und Durſt kann eger

+


i

11

-3

Ft.17.

Betracht gått . Offenb.

eher nicht gank offenbar in ihr werden , biß ihr der Leib ftirbet, mit bem fie hat alſo in Welluft gebuhlet, lüſterte."

welcher

ihr zufügete, worniach fie

§ . 40. Der : Jünger ſprach : Weil Himmel und Hölle in dieſer Zeit in uns im Streite , und uns Gott alſo nahe iſt , wowoh nen dann die Engel und Teufel in folcher Zeit ? Der Meiſter ſprach : Wo du nach deiner Selbýeit und eigenen Willen nicht wohneſt, da wohnen die Engel bey dir und überall; und wo du nach deiner Selbheit' und eigenen Willen wobneſt , überall.

da wohnen die Teufel bey dir und

Nichts kan die Seele verändern, ſeligen oder verdammen : ſie muß nur durch den Pro ceß der Wiedergeburt ,in dem Leiden und Code Jefu Chriſti, der Jrdigkeit abſterben , und aus feinem Tode wieder lebendigwerden ; es geſcher he hier im Leibe oder hernach . Und hat eine Beſchaffenheit, wie die Kins der Gottes alhier durch das Feuer des Zorns und der Tåuterung ausgrünen inůfſen ; welches oftmals ſo ſtarck in der Seele brennet, daß dem Leib die gange Welt zu enge wird : aber fie dringen durch Kraft des neuen Leibes durch al les Halten des Zorns in die inidendige Licht Welt, und zünden dieſelbe in dem äuſſern Leis be an , daß das Parapeis in Leib und Seele leuchtet und brennet. Dann es iſt alles deben ein Feuer: Beydes das Zornfeuer und das lie: Ueb . 3.Böhm.sheor fc. 1 Th.


98

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 17 .

Liebefeuer ſtehen in einem Grund, und þeiſſet alles die einige Seele im Menſchen ; bemeldte Feuere brennen in gar grofſen Unterſcheid .

NE

Denn wenn die Seele, Chriſtum , als die himm = liſche Jungfrau, nicht angezogen , und zum lei be hat, ſo iſt daſſelbe Feuer ein hölliſch Feuer, und die Seele ein Teufel. So ſie aber mit dem ģimmliſchen Kraftleib umgeben und beklei: det iſt , ſo iſt ihr Feuer Paradeis und himmlis Tche Wonne : Denn der neue himmliſche Leib fånftiget daſſelbe, daß es ein lieblich Tempera mentum wird , und die ſtrengen Geſtalten ausm Urkund nicht mögen offenbar werden ; denn dieſe ſind eine Hölle und ewige Duaal , und heiſſet Centrum Naturae , als der lIrkund und die Wurtel , und eine erige'llrſach aller Leben und Weſen , wodurch ſich Gott , als die ewige Frenheit in Natur und Creatur einführet ; aber ohne Annehmlichkeit. Und das følte ſein Ge: fchöpfe und Creatur auch alſo thun , ohne Un mehmlichkeit durch die Geſtalten des Urkundes durchdringen in die göttliche Freyheit ; dann wäre ſie ein Engel im Paradeis , und noch ein Grad Köher : Aber fo vergaffet fich die Seele an den ſtrengen Geſtalteri, dieweil der Urkund Starcke und Macht in fich gat , gebet in die Eigenheit der Natur, und verachtet ihren Schöpfer . tind das iſt der Grund aller Feind ſchaft der Creatur gegen Gott , und dem mag nicht anders geholfen tverden , als daß die Seele nach der Liebeund demlichtwieder Hungere. Die

បាន

2

ta


:

.

fr. 18.

Betrachtunggdetl Offenb.

99

Die 18. Frage: Wo iſt der Ort des

Himmels, da die

wie ift er von der Höllen

Engel wohnen unterſchieden ?

ifts auch ein gewiſſer

Ort ? Wie ift das zu verftehen ? 1. Antwort. Aur. 18, 62.

Das

Wort Zimmel faf:

fet ſich im Herßen , und ſtoſſet bis auf die lipa

da wird es verſchloſſen : und die Sylbe Mel macht die Nippenwieber auf, und wird mit ten auf der Zungen gehalten , und fähret der Geiſt auf benden Seiten der Zungen aus dem Raule. lind Geiſſet darum Hima 3. Princ. 6,18 . mel, wegen der Scheidung, daß die Quinta Effentia des geſtirnten Himmels ift entſchieden und in gobern Himmel geſeket ; alda die Main trix mehr feurend iſt, wie in der Natur -Spra che eigend verſtanden wird, und auch vor Ulus gen ift. C. 22, 85.

Denn das Wort immel

þat in der Natur:Sprache einen andern Vera ftand : die Solbesimfábret aus dem Hers Ben, als aus des Baters Kraft, oder aus der Seelen Eſſentien , über ſich im Ter undſtafſet narium San & um ,Da faffet fichsmitbenden Lip:

pen ,und führet den Engels -Diamen unter fich, als die Sylbe mel bedeutet der Engel Demy tuigkeit, daß ſie ihr Herk nicht fliegend indie Trinitat aus Hoffart erheben, ſondern wie Jes $ % ſaias

1


100

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 18.

faias ſaget, ( c.6, 2. 3.) das fie gaben mit Flüs geln das Untlig vor dem H.Gott aus Demů: thigkeit bedecket, und immer geſchrien , heilig, þeilig, þeilig iſt der Herr Zebaoth. v.86. Alſo verſteheſtdu, daß diefer En gel [des groſſen Raths) groſſer iſt, als ein En

Mare gel im Himmel:

Denn er hat (1) einen himm

liſchen Menſchen -Leib, (2) . eine menſchliche Seele , uno (1) hat er die ewige Himmels Braut, die Jungfrau der Weiſheit , und hat (4 ) die heil. Trinitåt; und können wir recht Fagen : Eine Perſon in der Heil. Dreyfaltigkeit im Himmel , und ein wayrer Menſch im Him

mige

mel , und in dieſer Welt ein ewiger König , ein Herr Himmels und der Erden . 1.

. 87.

Sein Namie JESUS zeiget das

in der Natur Sprache, viel eigentlicher an : Denn die Sylbe J E ift ſeine Erniedrigung aus Feinem Vater in die Menſchheit, und die Syl be SUS iſt der Seelen Einführung über die Himmel in die Trinitåt ; wie denn die Sylbe fus in die Haße durch alles dringet. $ . 88. - Vielmehr wird in dem Namen Chriftus. verſtanden : der faſſet nicht feine Menſchwerdung , ſondern gebet als ein gebohr ver Menſch durch den Cod : denn die Solbe Chris dringet durch den Tod , und bedeutet ſei nen Eingang in den Tod , und den machtigen Streit; aber dieSylbe Tus bedeutet ſeine ſtarcke Macht, daß er aus dem Tode ausgehet und durchdringet .. Ilnd verſtehet man im Worte gar

。” V


11

fr.18:

Betrachtung gåttl:Offenb.

gar eigentlich , wie er das

105 !

Reich dieſer Welt,

und den engliſchen Menſchen von einander) trennet, und im engliſchen Menſchen in Gott bleibet : denn die Sylbe tus iſt rein ohne Tod . Drenf.I. 16,30 . Wenn wir ſagen : Una fer Vateë im Simmel ; To erhebet fich die Seele in allen drenen Principien , und enneis get ſich in das , daraus i fie iſt geſchaffen wora den. Das verſtehen wir in der Natur(Spra: che) gar ſcharf und eigentlich : Dann Unifb der ewige Wille Gottes zur Natur ; Ser hålt inne das erſte Principium , darinnen die vier Vater erſten Geſtalten der Natur ſtelen . giebt zweene linterſchiede zweper Principien, dann Da iſt die Matrix aufin Creuse; Ter iſt Mercurius in Centro Nacurae : Und find zwery Mütter im

ewigen Willen , daraus alle Dina

ge find worden , da ſich eine ins Feuer ſcheidet, und die andere ins Licht der Sanftmuth und ins Waſſer.

Denn Da iſt die Mutter ausnt

lichte, welche Wefenheit giebt: llnd Ter iſt die Mutter des Feuers - Tinctur, welches das groſſe und ſtarcke leben giebet, und der Vater iſt bendes . Wenn wir ſagen Um , ſo verſtea, hen wir das innere , als das Herze, von deinte der Geiſt ausgehet, denn die Sylbe gehet aus dem Sjerşen, und ſchallët durch die Lippen, und die Lippen behalten das Hertze in innern un. aufgewecket. Wenn wir ſagen Siin , ſo vera ſtehen wir die Schöpfung der Seelen. Die Sylbe XIIel iſt die engliſche Scete ſelber , wel ? che G 3


+ IOR

Qinaeſtiones Theofophicae.

Fr.18.

GE die das Herge aufm Creute im Centro zwiſchen benden Müttern nat gefaſſet , und mit dem Morte Sim zu einet Creatur geſchaffen , als zum Mel: denn Kim iſt des Miels Bohs

STONE

nung : darum iſt die Seele im Himmel ge [ chaffen , das iſt, in der Liebe Matrix, Myfter. Magn. 10 , 47 :

Mit

den

wery

Borten, als himmel und Erden , verſteßert wir den gangen Grund der Schöpfung , denn er lieget in den zwen Wortender Matur:Spra

IM

NUE Aur 14

Denn mit dem Worte simmel verſtes che. het man das Aushauchen des Verbi Fiats, wels ches das Weſen (darinnen Lucifer ſaß) hat mit Schuf aus fich , das iſt , aus der geiſtlichen , beiligen Welt , in eine Zeit oder Anfang ges fichaffen : lind mit dem Worte krde verſtehet man den Grimm im Weſen , daß das Weſen iſt Ilnd aus dert im Grimme gefaffet worden . Eigenſchaften des finſtern Sulphuris Mercurii als aus den Kräften des lir :

und Salges ,

ftandes der Natur ,

in eine Compaction oder

Coagulation eingeführet. cf. v.48.49.

Rally V. SO .

Mit dem Wort himmel wird

verſtanden, wie das materialiſche Waſſer , als die Grobbeit in der Tödlichkeit, coaguliret ward , und von dem beil. cryſtalliniſchen Waſ Ter , welches geiſtlich iſt , iſt geſchieden worden . Da mit dem materialiſchen die Zeit anfieng, als ein ausgebaucht Beſen aus dem Geiſt Waſſer. C. 16.

ME


Kr.18.

Betrachtung göttl.Offenb.

1oz

C. 16 , 21. Denn eine rebe, Eigeng Tchaft iſt ein ausgehaucht Weſen , als ein Hima mel; wie denn immel eigentlich ein Fauchent und Fafſen: in der Natur Sprache heiſſet, da das Fiat faſſet, was das Wort ſpricht oder aus fich þaucht: Alſo iſt das Aushauchen oder Sprea chen in fechs gradus oder Tage- Wercke einges M führetworden .

Aur, 2 , 26.

Nun iſt aber der Himmel eine

lieblicher Freuden -Saal; barinnen alle Kräfte find , wie in der ganten Natur; in Sterner und Elementen , aber nicht ſo garte , treibende und quallende . Denn jede Kraft des Hims mels hat nur eine fpecies oder Geftalt der Kraft , Helle und gant ſanfte quellende , nicht bos und gut in einander, wie in den Sternen und Elementen , ſondern lauter und rein . Et ift aus dem Mittel des Waſſers gemacht, aber nicht auf eine ſolche Weiſe qualificirende , wie das Waſſer in den Elementen , denn dieGrims migkeit iſt nicht darinnen Das Haupt bedeutet den . Syiws. V. 25. mel, daſſelbe iſt mit den Adern und Kraftgån gen am leibe gewachſen , und gehen alle Kraf te aus dem Haupt und Hirn in Leib in die bis Quell- Adern des Fleiſches . cf. y .27. 39.

it. v, 19-2,5 C. 3 , 18. nis ſchreiben .

Hier muß ich nno in Sleich : lhier will ich dir ein Gleich

nis in der Matúr zeigen ,wie das Feny das Heil. Weſen in der Geil. Irinitat.

chane an der Hin :


104

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.rg.

Himmel, der iſt eine wunde Kugel, und hat we der Anfang noch Ende ſondern er:: iſt -überall der Anfang und das Ende , wp du ihn nur; an fieheſt; alſo iſt auch Gott in und über dem Him : Nun mel, der hat weder Anfang noch Ende, ſiebe weiter an der Sternen Circk, die bedeuten des Vaters mancherley Kraft und Weisleitund ſie ſind auch aus des Vaters Kraft und Weisheit gemacht worden .

Run der Himmel,die Ster :

nen , und die ganze Tiefe zwiſchen den Ster: nen , ſamt der Erden, bedeuten den Vater ; und pie 7. Planeten bedeuten die 7. Geiſter Gottes, oder die Fürſten-Engel; unter welchen Herr Lucifer auch einer geweſen iſt vor ſeinem Fall, welche alle aus dein Vater gemacht find im An fang der Schöpfung der Engel vor der Zeit der Welt. C. 20,41. Run bat Gott die Veſte;wele che Himmel heiſt, zwiſchen der åufferften und innerſten Geburt gemacht, und dier iſt ein kln terſcheid zwiſchen der äuſſerſten und innerſten Geburt : cf. v . 42. bis 48

3. Princ: 6,15 . Daß wir aber somn Hits mel reden, und den Leſer verſtändigen , was er

1

fen , den Gott alda geſchaffen , ſo-fchreibet Mo fes davon : (Gen. 1,6 .) Gott habe eine Beſte zwiſchen die Waſſer gemacht, und das Waſſer unter der Vefte von dem Waſſer über Ber Ves: ſte geſchieden, und die Beſte Himmel gebeiſſen : Iſt gar recht, aber bisher übel verſtanden wor: den. cf. v , 16:19 . C. 7,8

Prince


Fr: 18.

Betrachtung göttli Offenb. ios

: Princ: 7,-8 . Denir gleich wie die Seele des Menſchen im Menſchen zwiſchen der Ster nen und Elementen Kraft fchwebet und ſchwim met ; alfa auch ſchwebetbergeſchaffene Himmel zwiſchen Paradeis und Höllen - Reich , und ſchwimmet in der ewigen Matrice ; ſein Weſen iſt unfaßlich und unbegreiflich , und iſt eine eia tele Kraft aus der ewigen Matrice; ſein Ende iſt ſo weit, als ſich die Aether haben zurSchos pfung eingegeben , ſo weit als Lucifers König reich hat gereichet , da doch kein Ende geſpüree wird. Denn die göttliche Kraft iſt ohn Ende; allein unſer Sinn reichet bis in den feurigen Himmel der:Sternen , welche find eine Aus: geburt in der fünften Geſtalt der ewigen Mut ter, oder eine Quinta Effentia, in welcher die Scheid ung in in Zeit des dritten Principii , oder Anfang dieſerWelt, die Kraft der Matrix ent ſchieden , da alfo die Entſchiedene ſchwebend ſtehet, und eine jede Effentia in der Ausgeburt in den vielfältigen Centriş der Sternen ein ſehn lich Begebren nach der andern hat, einen fteten Willen zu inficiren: und iſt eine Effentia uad Kraft der andern Speiſe und Trance, auch Ka ften und Behalter. cf. v. 7. et c , y7ja

v. 33. Alſo herrſchet der geſtirnte Him mel in allen Creaturen , als in ſeinem Eigey thum : er iſt der Mann , und die Matrix oder måfferige Geſtalt iſt ſein Weiß , welches er im mer ſchwångert: unb die Matrix iſt die Gebå reçin , die gebüret tas Kind , das der Himmel SS machet.


106

Quaeſtiones Theofophicaé.

Fr. 18.

wachet. Und: ift ber: geſchaffene Himmel im dritten Principio , daraus die Elementa ausges hen , als nemlich die wåſſerige Matrix , daraus fich dasſichtbare Waſſer Wat geboren , und noch 1 immer in der Sebnlichkeit gebieret.

C. 8, 9.

Am andern Tage hat Gott die

Veſte des Himmels geſchaffen , den ſtarcken Schluß zwiſchen die Finſterniß der urkundlich chen Matricis , daß fich dieſelbe mehr entzünde; und Erde und Steine gebåre : darum hat er den Schluß oder Vefte aus dem Mittel des Waffers gemacht, welches der Feuers-Macht wehret, und iſt worden der fichtbare Himmel, daraus die Gefchöpfe gangen ſind , daraus nun die Elemente, Feuer , Luft oder Waſſer

& 5.6

45

ausgehen . Drenf. L. 5,67. Ein jedes Weſen Kat ſeine Geſtalt : Der Leſer möchte alſo in dieſen 4. Geſtalten nur eine verſtehen , so wollen wir 1

ihme den linterſcheid zeigen . Der Hiinmeli ? ſteht in der Matrice der Herbigkeit, welche in der Sanftmuth der Waſſer -Geiſt Heiſſet, und iſt der auſſere Schluß , da fich die Principia ſcheiden . v . 68. Die Weſenheit iſt im Himmel, und iſt die Straft oder Leiblichkeit der ſieben Geiſter Gottes , and beiſſer der Leib Gottes ; welchen unſere Hände nicht können greiffen oder faſſen , und ift body im Weſen , und vom Geiſte begreiflich , dann es ift des Geiſtes leib , auch unſerer Seelen Leib , ſo wir in Gott miberges boren


Ft. 18. Betrachcing gdal Asffenb . boren find ; dennes iſt Chriſti Leib ,den im Glauben zu eſſen gibt , wie in ſeinem

107 runs Leftas

menf zu ſehen iſt : und das Element führet das Principium darinnen , als ein Leben der Bewege lichfeit, welches: zwar nicht der Geift Gottes pelber iſt, aber der Seift Gottest Hat dies deben und die Weſenheit an ſich als ein Leib, und et it erſt der Seift des Verſtandes und der All macht. v. 69. ( Ind das Paradeis iſt das Grünen aus den Efentien in dem Centro Gottes , das gehet durch alle Geſtalte :Es gehet durch das Element, und durch die Weſenheit, und auch durch den Himmel, als ein Gewächſe eines Luſtgartens : darum iſt auch Abam in dieſer Welt im Paradeis geweſen . Ilberſinnl. 1. 42. Der Jünger ſprach . Wie ferne ift dann Himmel und Hölle von eine ander ? der Meiſter ſprach : wie Tag und Diacht, und wie Ichts und Nichts : Sie ſind ineinander, und iſt je eines dem andern wie ein Drichts, und urſachen doch einander zur Freur Der Himmel iſt durch die gange de und Leid. Welt, und auſſer der Welt überal, obne alle Trennung, Drt oder Ståtte, und wircket durch göttliche Offenbarung nur in ſich ſelber: und in Beme das darein kommt, obet in deme darint men ex offenbar wird, alda ift Gott offenbar. Dann der Himmet ift anders wichts, als eine Offenbarung des ewigen Eins , da alles in ffil fer Liebe witdtet und will. : Ilnd die Hölle ift

auch


ro8

Quaeftiones Theofophicae:< fr.181

and burch die ganze Welt , webnet, und wira chet auch nur in fich ſelber, und in deme; dara innen der Höllen Fundament offenbar wird , als in Selbheit und falſchen Willen. Die fichbare Welt hat dieſes beypes in fich aber der Menſch nach dem Zeitlichen Leben iſt als lein aus der fichtbaren Welt, darum fiehet er : dieſe Zeitden duſſern Lebens die geiſtliche Welt nicht; dann die åuſſere Welt mit ihren Befen die hemfet iſt gleich ritlichen mit dem Welt, wieeine iſt ! Wann hemen aber der äuſſete Menſeh ftirbėt, ſo wird die geiſtliche Welt nach der Seelen offenbar, ents weder nach ewigem Lichts bey den heil. Engeln oder in eiviger Finſterniß ben den Teufeln.

Sign . Rer. 3 , 30 .

Es theilen

ſich

die

Eigenſchaften der erſten Mutter in der Luft und Begierde, auc, im Salnitriſchen Schrecke der Freudenreich in unterſchiedliche Theile, wie in der äuſſern Welt zu ſehen : es gibt auch Waſſer, aber einer Fråftigen Effenz,und gleicht fich nur einem Geiſt einer leiblichen Begierde, das iſt das Waſſer, davon uns Chriſtus ſaget, das Er uns wolle jutrincken geben , und wer daſſelbe würde trincken , dem würde es in einen Duell - Brunnen des ewigen Lebens quellen : Ioh . 4 , 14. 10. behålts auch im Schracke des Zerſprengens die feurige Eigenſchaft, welche Himmel beiſſet, in welcher die Wunder der göttlichen Freudenreich erkannt und offenbar werden, und in der måſſerigen Eigenſchafft des Srúnen

169


1

2

4

! 3

Sting. Betikchtunggåtti.Offenb .

109

Grünen oder Paradeis , dann in der feurigen entſtehet das ewige Elemenit , und iſt das wah re Weſen der göttlichen Leiblichkeit, darinnen alles ſtehet, was in Gott mag erkannt werden, wie in unſern andern Schriften von gottlicher Offenbarung genug in einem ordentlichen vor fich Gange iſt erflåret worden , von der göttlichen Weifheit, und der göttlichen , ewigen , una gründlichen Geburti u :: Gnadenw.4,136. Solches hat das gött: liche Souf , als die Begierde der ewigen Natur, welche Das Fiat der Kraften þeiffet, eingefaſſet, als in eineCompaion der Eigens ſchaften. So ſpricht nun Moſes: Goro babe im Anfang . als in derſelben Infaſſung My kterii Magni, Himmel und Erden geſchaffen, und gefaget, Es ſollen allerley Creaturen her: por gehen, ein jedes nach ſeiner Eigenſchaft. Myſter. Mgn . 10, SO . Mit dem Wort himmel wird verſtanden , wie das materiali fche Waſſer, als die Grobheit in der Tödtlich keit, coaguliret wird , und von dem Heiligen exyſtalliſchen Waſſer, welches geiſtlich iſt, ge ſchieden worden . Da mit dem materialiſchen die Zeit anfing , als ein ausgehaucht Wefen aus dein Geift Waſſer. v.sr.

Das Geiſt Waſſer iſt

lebendig,

and das Ausgegauchte iſt ſtumm und unfühlen : de ohne Verſtand, und iſt als Todt gegen dem Lebendigen , davon jagt Mores : Gott babe es geſchieden von dem Gen , 1,75

Waſſer über

der Veſte

V. 54


1

110

Quaeſtiones Theoſophicae, St 17

.v . 54.

Mofes (chreibet : Gott ichuf den

Himmel aus dem Mittel des Waſſers , ift gar recht: das Geſtirne iſt ein åuſſerlicher Waſſert Geiſt, als Kräfte des duſfern Waffers; und das materialiſche Waſſer iſt der Kräfte Leib,

!

darinnen ſie wirden . - So iſt nun in dem Ge ftirne der feuriſche, luftiſche und auch irbiſche Quall; folcher iſt auch in dem materialiſchen Waſſer : das Obere iſt des. untern Leben und Regiment, es zündet das Lintere an , davon das Untere råge wird und wircket; das linteré ift des Obern Leib oder Weib : im Intern lie

f.

1

get wohl auch das Obere, aber gleich wie uns måchtig. v . 56

Alfo verſtehen wir was der åuſ:

fere Himmel iſt, als nemlich die Kräfte oder Faſſung des Waſſers. Das Wort oder die Kraft Schuf, das ſich mit der Welt Anfang hat angefangen, das iſt noch heuteim Schaf fen ; es ſchaffet noch immerdar den Himmel aus dem Waſſer, und der Geiſt Gottes fchwes bet noch auf dem Waſſer ; und das Heil. Waf fer iſt noch immerbar vom Waſſer unter der Beſte unterſchieden . Clav. 84. Er verſtehet mit den Eages Wercken die Schöpfung oder Offenbarung der ſieben Eigenſchaften , denn er faget : Am Unfang ſchuf Gott Himmel und Erden Gen. 1,1 . In der erſten Bewegniß hat die Mag netiſche Begierde den feuriſchen und waſſerigen Mercurium mit den andern Eigenſchaften ims preſſet

V


.

.)

7

-

F4.18.

Betinagotung getu.Offenb .

!!!

preffet und compactirer : So hatſich die Sroba Keit von der geiſtlichen Art geſchieden und iſi Die feuriſche zu Metallen undSteinen worden , und ein Theil zu Salnicer, als Erben , und das måſferige zu Waſſer: auch ſo iſt der feuriſche

Mercurius in der Wirkung lauter worden, wels then Mofes Simmel beiſſet, denn die Schrift faget; Gott wohner im Himmel; PC 2, 4 kind diefer Feuriſche Mercurius iſt die Kraft des

Firmaments, als xin Gegenwurfder geiſtlichen Welt, darinnen Gott offenbar iſt. Cf. V. 88 Epilt: 47 , 15. Darum iſt ein Unterſcheid kwiſchen Gottes dichte, und zwiſchen dem fal ſchen lichte, dann Gottes Licht urſtåndet in dem ewigen Einen , als im Beſen göttlicher Gebårung, und führet ſich mit Gottes Willen in Natur und Befen ein . Es wird durch den gåttlichen Separatorem in einen Ens eingefaſſer und geführet, und ſchreinet in derſelben Natur, in der Finſternis, Lon . 1 5. dann die inge: falſete Scienß iſt nach der Impreſſion eine Fins ſterniß ; aber das göttliche dicht durchleuchtet fie, daß fie ein feuriſch Licht iſt, darinnen Gota tes Hauchen oder Sprechen in Natur und Creatur offenbar , und in einem empfindlichen leben ſteget. Davon S. Johannes 1 , 4. fa get: Das Leben der Menſchen war in Ihm . Und Chriſtus Joh. 8 , 12. faget: Er ren das licht der Welt, das der Welt das Leben gebe. Denn ohne dieſes göttliche Sicht aus der Gebå tung gåttlicher Dreyheit, iſt kein beſtändiges wahres licht; Tondern nur ein dicht der Imagi. Aation,


11 tiž

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.rg.

nation , der natürlichen Impreffion eigenes Willens. Aur. 2 $ , 27 Dieweil derMenſch zudet Frucht des alten Leibes griff, ſo blieb nun die

Frucht des neuen Leibes in feinem Himinel vers borgen : und muß der Menſch dieſelbe nun mit : M Bem neuen Leibe anſchauen , und kann ihr mit dem natürlichen Teibe nicht genieſſen . :;' is v. 28. Davon mich wohl lüftert zu eſſene, ich kann fie aber nicht erreichen : denn der Him mel iſt der Schluß zwiſchen dem alten und

4.

NAS WO

neuen Leibe ; muß es derowegen darben bis in jenes Leben , und meinem thieriſchen Leibe Muts 1 ter Hevå Zorn -Nepfel zu eſſen geben. Seel. Fr.6,18. llnd darum iſt der Him mel ein Mittel zwiſchen Gott und der Höllen, als zwiſchen Liebe und Zorn ,voelcher aus dem Mittel des Waſſers iſt erſchaffen, daß der Teu: fel nicht kann mit ſeiner Turba regieren , fein Fúrnehmen machet ihm das Waſſer zu Spotte, wie dann die falſche Magia im Waſſer ertrincker mit ihrer Incantation und Blendung. Aur, 25 , 20. : Der rechte Himmel. aber

iſt überall in dieſer jeßigen Zeit bis :an den jüngſten Tag , und bas Zorn- Haus der Höllen und des Todes iſt auch in dieſer Welt jetzt úbers Aber die Wohnung all bis am jüngſten Tag. der Teufel iſt iekunder vom Monden bis an und in die Erden in den tiefen peluncken und Hohlen : - ſonderlich wb tvilde und wüſte Einda ben ſind , und wo die Erde ſehr ſteinigt und bit: ter iſt. cf. v. 21.22.3.! . Drenf.

i


feug.

Betrachtung göttl.Offenb.

113

!

Drenf. t. 9. 83. Als nun Himmel, Ers de und Element alſo formiret waren , ſtund ina deß die feurige Tinctur als ein ſcheinend licht,

dur

und war im firmament, das bieß simmel, denn die Welt batte fonfi fein Licht: Da lies Gott das Centrum Naturae aufgeben in det

sen

geſchaffenen Weſenşeit, denn dis gange Prine

1 00:

1

bu

har

HITS

-

cipium war nur ein leib ; ba brach fein Herze bervor, mit ſeinem eigenen Willen und Sina nen , aus den Effentien, das iſt die Sonnez und die Sternen ſind die Eſſentien die ſechs Planeten ſind die Geiſter am Centro, des Hverzens, und die Sonne iſt ihr Herbe, alles

aufrecht, wie die Gottheit iſt von Ewigkeit geweſen . Clav . 86.

Am andern Tage ,Werde

bat Gott den wåfferigen und feurigen Mercu rium von einander geſchieden , und den feuris fchen die Veſte des Himmels geheiſſen ,weli che war aus dem Mittel des Waſſers als des Mercurii. Alda iſt die mannliche und fråulis dhe Art, im Geiff der aufſern Welt, entſtanden , als im feuriſchen Mercurio die mannliche, una im waſſeriſchen die weibliche. Princ, 6 , 14. Alda iſt der Geiſt Gottes im Centro in der paradeifiſchen Matrice , und im paradeiſiſchen Himmel geſtanden, in ſeinem ewigen Siß, auch davon nicht gewichen, und hat aufdem materialiſchen Waffer geſchwebet mit dem Fiat, und alda den Himmel formiret,

welcher aus dem Mittel der wafferigen Matricis Heb . J. Behm . theol. fr. i Th . ge )


114

Quaeftiones Theoſophicae.

Fr. 18

geſchaffen worden , und die Burzel der Finſter: nis vom licht in der Matrice geſchieden : in welcher Finſterniß die Eeufel verblieben , ' und die: Materiam in der Matrice ; ſo wohl auch das neue licht nicht ergriffen , welches in Matrice auf: gegangen. : Alda iſt mit dieſem Geſchopf und Scheidung eines Tages Långe hingegangen, und iſt aus Anfang und Ende Morgen und Abend worden der

erſte Tag , wie Moſes ſchreibet

Due

(Gen. 135 :) . Conf.c. 7 ,34;

1

Aur. 2 , 29. Nun zündet der Himmel mit ſeiner Kraft die Sternen und Elementa an , daß fie quallen und treiben ; alſo iſt auch das Haupt des Menſchen , wie der Himmel. Gleich : wie im Himmel alle Kråfte fånftig und lieblich ,

10015

darzu Freudenreich ſind und qualificiren ; alſo find auch im Haupt oder Hirn des Menſchen alle

ME

Kräfte ſånftig und Freudenreich .

Und gleich

wie der Himmel einen Schluß oder Feſtung hat über den Sternen , und geben doch alle Kråfte aus dem Himmel in dieSternen ; alſo hat das Hirn einen Schluß oder Feſtung vor dem Leibe, und geben doch alle Kräfte aus dem Hirn in den Leib und in den gangen Men fchen .

v. 33. So man nennet Himmel und Er den , Sternen und Elementa , und alles , was darinnen iſt, und alles , was über allen Him meln iſt , .fo nennet mau hiermit den gangen Gott , der fich in dieſem oberzehlten Weſen in feiner. Kraft, die von ihm ausgeket, alſo creas

DE PL


Fr.18.

Betrachtung götel. Offenb .

creatürlich gemachet. C. 5,18 .

IIS

cf. Gnadenwahl 4 , 16

Epift. 20, 31." Uber ich will einen jeder treulich gewarnet haben, obs geſchehe, daß Got tes Licht in ihme aufgienge, daß er ja in groſſer Demuth in der Gelaſſenheit ſtehen bleibe; als im Code Chriſti (darinn iſt man for aller Ges fahr des Fliegensund Fladderns und geiſtlicher Buhleren ficher.]. Dann der Himmel ſou jeno rein lang-ge: würcktes Egeſtvom Geſtirne , das erin menſch : licher Eigenſchaft mit gewircket , ausſchütten , damit er nicht vom geſtirnten Himmel ergrif fen werde , und über das Ziel aus der Gelaſſen : Þeit ausfahre. cf. úberf. Leben 42.

Aur.28, 18.

Daß es aber ſcheinet, als

wåre eine blaue Kugel über den Sternen , das mit der Locus dieſer Welt vor dem heit. Him : mel fen verſchloſſen , wie dann die Menſchen bisher gedacht haben ; das iſt nicht alſo , ſon : dern es iſt das Ober-Waſſer der Natur, das iſt viel heller, als das Waſſer unter dem Mons den : wenn nun die Sonne durch die Tiefe ſcheinet, ſo iſts gleich wie licht-blaue.

cf. My

kter.Mago. 10 , 54. Princ. 7 , 8. 30. c. 8, 3.5 Dreyf. Jeb. 6 , 59. Aut. 19 , 33-356 Princ. 71 34 . Princ. 7,21 . Der

Himmel ,

darinnen

Gott wohnet , ift überall, an allen Orten , auch mitten in der Erden ; Er begreift die Hölle, da die Teufel wohnen , und iſt nichts auſſer Gott ; H 2


116

1

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr: rg,

Gott ; denn då er geweſen iſt vor der Scho pfung , da iſt er noch , als in ſich ſelber , und ift ſelber das Weſen aller Weſen : Alles iſt von ihine erboren , und urkundet von ihme; und heiſt darum Gott, daß er alleine iſt das Gute;

9

das Herke oder Beſte, verſtehe das Licht und die Kraft , davon die Natur urkundet. Drent deb . 51.68 ..... Myſter. Magn . 1o, 53. Der darinnen Gott wolnet , iſt das Heil. und die Véſte oder Kluft zwiſchen Seni 4 Elementen iſt der Tod , denn

Himmel, Element: Gott und der innere

Himmel hat eine andere Geburt, (das iſt ein ander Leben ), als das äuſſere 4 Elementi fche iſt. Wohl iſts in einander., aber keines begreift das anderer gleichwie ſich Zinn und Silber nicht recht menget , denn jedes iſt aus einem andern Principio ; ob fie gleich einander áhnlich Fehen und naber verwandt find, ſo ifts doch wie das aufſere und innere Waſſer gegen einander, darinnen man ſie auch verſtehen ſol: denn die inneve.Vepus und dieåuſſere ſind Stief ' Schweſtern Sie kommen wohl von einen Vater, aber fie haben zwo Mútter, da die eine eine Jungfrau iſt, und die andere eine Ges fchwächte ; darum werden ſie unterſchieden bis ins Gerichte Gottes ,

der wird ihre Sdmach

durchs Feuer wieder abfegen. cf. v.54.. * Aur. 19, 34. Der dritte aber, ift per Fla: te und Heil-Himmel, welcher mit dem Herber Gottes guffer und über aller Himmeln ingua lirer

ill 9


its 2

-

ft. 18.

Betrachtung gått.Offenb.

07

liret als ein Herke : und iſt auch ein Herße, das? benLocum dieſer Welt hålt und tråget, und dası den Teufel in der Tåuſſerſten Geburt im Zornst Feuer gefangen pålt, und als ein allmächtiger, unbegreiflicher Gott, cf, v.35.113 i , v. 24. Denn der rechte Himmel iſt al lenthalben , auch an dem Orte, wo du ſtehent und gebeft : Wenn dein Geiſt die innerſte Ges

burt Gottes ergreift, und durch die fideriſche und Reiſchliche hindurchdringet, ro-ift er ſchon im Himmel. cf. v.25 - 32 . C. 20, 40. " Hie mercke nun die verborge! ne Geheimniß Gottes : Wann du nun anfie: heſt die Tiefe überder Érden, ſomuſt du nicht ſa : gen : Hie iſt nichtdie PforteGottes, da Gott in feiner Heiligkeit wohnet: Nein , nein , ſo dencke nicht; ſondern die gange Heil. Dreyfaltigkeit, Gott Vater, Sohn und Geil. Geiſt wohnet in Centro unter der Veſte des Himmels, und die felbe Beſte kann ihn nicht begreifen. cf. v. fo . Taufe 2. c. 1, 28. " Aller Streit kommt daher, daß man denſelben Himmel , darinnen Chriſtus zur rechten Gottes ſißet, nicht verſte:: het, daß er in der Welt ren , daß die Welt im Himmel ſtehe, und der Himinel in der Welt, und ineinander find, wie Tag und Nacht. 1. Clav. 129.

Die ewigeOffenbarung gått

liches Lichts veiſſet das Himmelreich , eineBörs nung der Heil. Engel und Seelen. Die feurt Iche Finſternis heiſſet die Hölle oder der Zorn Gottes, darinnen die Teufel wohnen, ſamt den vers H 3


H8

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fra18 .

verdammten Seelen. Im Drt dieſer Welt iſt überall Himmel und Hölle gegenwärtig,aber nach innern Grunde. cf. v , 130 .

M

11 10

Aur. 19, 48. Wenn dem Menſchen fei: ne Augen nur eröfnet wurden , ſo ſehe er úber : all Gott in ſeinem Himmel , denn der Him : mel ſtehet in der innerſten Geburt. Darju , da Stephanus den Himmel hat offen geſehen, und den Herrn Jefum zur rechten Gottes, A & . 7,55 . Da hat ſich ſein Geiſt nicht erſt in den obern Himmel geſchwungen ; fondern er

NE

þat durchgedrungen in die innerſte Geburt, da iſt der Himmel an allen Enden .

W

Cap. 20,87 . Auch ſo ſieheſt du , wie auch der Sviinmel in einem Heiligen Dienſchen iſt, und alenthalben, wo duſtebeſt oder geheft , oder liegeſt, ſo dein Geiſt nur mit Gott inqualiret, ſo biſt du demſelben Theil nach im Himmel, Darum ſpricht und deine Seele in Gott, auch Chriſtus ; Meine Schaffein ſind in inei nen Hånden , und niemand, wird ſie mir raus reiſſen. Joh. 10 ,, 28.

1

th C. 23 , 71. Du darfſt nicht fragen , wo iſt derſelbe Himmel ?, er iſt in deinemHerken, ſchleuß ihn nur auf; allhier wird dirder Schlüſs fel gezeiget,257" Seel. Fr. 1.184 .

Das Wort, himmel,

an der aufgerichteten Creuß - linie Num. 42. bez Beutet, daß der Himmel im Menſchen Chriſto iſt, und auch in uns , und daß wir durch ſein Creuß und Tod müſſen zu Jom in ſeinen Him mel


Fr.18.

Betrachtung göttl.Offenb .

119

mel, der er ſelber iſt , eingehen : dann am Creu be iſt uns der Himmel wieder eröfnet oder neu „geboren worden .

Zum andern bedeutets, daß

der rechte göttliche Himmel eine Bohnung der gåttlichen Begierde Ten, als der göttlichen Ma. giae: barum heiſſet es nicht einfahren , ſondern eingeboren werden aus Gottes Feuer in góttli: che Weſenheit, und eben nur am Creüße, als durch und in der Geburt der beil. Drenfaltig keit. cf. Aur, 19, 26 .

Taufe 2.C.1 , 29.

Der inwendige Grund

der Welt, daraus die 4 Elemente ſind entſprun gen , iſt der Himmel , als eine geiſtliche Welt ; in derſelben inwendigen Kraft Herrſchet Chris ſtus, wahrer Gott und Menſch durch die suſte =' re Welt ; dann da Chriſtus ſaget : (Matth. 28, 18.20 .) Mir iſt alle Gewalt gegeben im Him mel und auf Erden ;

Item : Ich bin bey,euch

alle Tage, bis an der Welt Ende; Item : Er ſoll gerrſchen über alle ſeine Feinde, bis alle ſeis ne Feinde ihme juin Fußſchemel geleget werden , ( 1. Cor.15,25. Pſalm 110 , 1.) Das iſt von ſeinem inwendigen Reiche zu verſtehen , da er inder inwendigen Kraft über die äuſſere, irdiſche, und auch hölliſche herrſchet, Wenn du anſieheſt die Aur. 25 , 17. Sternen und die Tiefe ſamt der Erden , fo fie: beſt du mit deinen leiblichen Augen nichts als den Himmel Tode :: den den alten Leib im zornigen Code

kannſt du mit deinen leiblichen Augen nicht ſe: þen , denn die blaue Kugel, die du in der Höhe H 4 fiebient,


120

Quaeſtiones Theoſophicae.

$ 4.18.

flebeft, das iſt nicht der Himmel; ſondern es iſt nur der alte Leib , den man billig die verderb: te Natur Heiſſet . cf. Aur. 10,59. Myft. Magn . 4, 14. Aur. 11 , 45:47. 10. 19. C. 8 , 6.9.10 .

LE

12 , 81. 127. C. 4 ,

Aur. 19, 52. Die Pforten der Gottheit iſt im obern Himmel nichts anders , auch nichts hellers als in dieſer Welt. Und wo könnte doch groffere Freude ſemn, als an dem Orte, wo alle Stunden ſchöne liebe neugebohrne Kinder

1

und Engel zu Chriſto kommen , die durch den Tod ſind ins Leben gedrungen ? Die werden ohne Zweifel von vielen Streiten wiſſen zu faz gen ; und wo möchte doch gröſſere Freude fenn, als wo mitten im Tode ohn Unterlaß immer bas Jeben geboren wird ? cf. vi 53, Myfter. Magn. 5,5 . Die göttliche Freu: denreich in Himmel Gottes , als in dem geof: fenbarten Gotte in ſeinem ausgeſprochenen oder ausgehauchten Weſen , wie ichs etwa zum Ver: ftande geben möchte , Thehet in der diebe-Bea gierde , als in der Kraft, die ſich durchs Feuer im lichte offenbaret, dann das Feuer giebt der fanften freren Juſt Eſſenz und Qual , daß fie fchiedlich und beweglich wird, daß es eine Freu: denreich wird, cf.v. 6,7 , Myft. Magn. 8,28 . Alſo iſt uns zu vers fteßen , daß die böſen und guten Engel nape bey einander wohnen , und iſt doch die gråſte Denn der Himmel iſt in unermeßliche Ferne. der Hölle, und die Hölle im Himmel, und iſt doch

91


if

Ft.18. Bertachtung gera .Offenb. Yet

Doch Feines der

14

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I

1

that

andern toffenbar:

und wenn

Der Teufel viel hundertmal tanfend Meilen füh Fre , und wolte in Himmel eiufahren , daß er denſelben Tegen wolte , To wåre er doch für-in, der Hölle, und-Fåbe ihn nicht. Ulfo Tehen auch die Engel die Finſterniß nicht denn ihr ſehen <ift eitel dicht göttlicher Kraft ; und der Teufel Sehen iſt eitelFinſternis Gottes Zorns ; 2 fo iſt es auch mit den Heiligen , und dann hins wieder init Den gottloſen Mienfchen imgleichen Darum , da wir in Udain das zu verſtegen. göttliche Seben, da Adam aus göttlicher Kraft

fahe ,verloren batten , fo fprach Chriſtus , ihr múffet von neuen geborenwerden , anders könnt ihr das Reich Gottes nicht ſehen. Joh. 3,3. Der Heilige Gott aber, der Aur. 24,6 % . iſt in Mitten aller dieſer Dinge in feinem Saint mel verborgen , und fannſt ihn nicht fehen oder begreiffen ; dieSeele aber begreift ihn , und die fideriſche Geburt balt : dennder Himmel, it der lInterſcheid zwiſchen diebe und Zorn , der: felbe Himmel iſt überall, auch in dir ſelber.me

V.66 . llnd wenn du nun den þeil Gott in ſeinem Himmel anbåteft , fo båteſt du ihn in den Himmel, der in die ift, an : Ilnd derrets be Gott brichtmit feinem Lichte, und darinnen der heil.Geiſt durch dein Herbe , und gebåret Deine Seele zueinem neuen Leibe Gottes , per mit Gott in ſeinem Himmel þerrſchet. Wie fich nun der neue Leit dies 68 fer Welt in feinem Himmel gebåret, alſo gez

$

5

båret


192

Quaeftiones Theofophicae.

$ t.18.

båret ſich auch dein neuer Menſch in ſeinem Himmel : denn es iſt alles ein Himmel, darin : innen Gott wohnet , und darinnen dein neuer

t

Menſch wohnet , und kann nicht von einander getrennet werben . cf. v. 69.70 .

11.Aur, 19, 27. Der obere Himmelbes greift die 2 KönigreicheMicha- Els undUri -Els, und alle heil. Engel, die nicht mit Lucifer gefallen find ; und derſelbe Himmel iſt blieben ,wie er von Ewigkeit iſt geweſen , ehe die Engel find gea fchaffen worden : § . 28. Der andere Himmel iſt dieſe -Welt, in welcher Lucifer ein König war ; der hat die åuſſerſte Geburt in der Natur anges

w AL

:

júndet : und das iſt nun der Zorn Gottes,und kann nicht Gott oder Himmel gebeiſſen wer : ben , ſondern die Verderbung. 8. 29. - Darum fchleußc fich der obere Himmel in Teiner äuſſerſten Geburt alſo weit zu , als weit der Zorn Gottes reicht , und fo weit das Regiment lucifers hat gereicht: Denn die Berberbte Geburt kann die reine nicht be greiffen. $. 30.

1E Das iſt, die äuſſerſte Geburt dieſer

Welt fan die äuſſerſte Geburt desipimmels úber dieſer Welt nichtergreiffen ; denn es iſt wie das Leben und der Tod gegen einander, oder wie ein Menſch und ein Stein gegeneiitanber : § . 31. Darum iſt ein feſtér Schluß zivi fchen der duflerſten Geburt déš obern Himmels und dieſer Welt : benn die Veſte zwiſchen ih : nen

IN


Fr. 18.

Betrachcurig götel:Offenb.

men iſt der Tod

329

der Herrſcher an allen Endent

in der åuſſerſten Geburt in diefer Welt; unb damit iſt dieſe Welt verriegelt , daß die duffer: fte Geburt des obern Himmels nicht in die åuſ ferfte Geburt diefer ? Welt fann , es iſt eine groſſe Kluftzwiſchen iğnen . §. 32. Und darum können wir die Engel in unſerer åuſſerffen Geburt nicht ſehen , und die Engel können auch nicht in der äuſſerſten Geburt dieſer Welt ben uns wohnen ;in der innerſten aber wohnen fie ber uns. llnd To wir mit dem Teufel Fåmpfen , po galten ſie fei: ne Schlage in der innerſten Geburt auf, und find der beil. Seelen Schus. Darum kónnen wir die Engel nicht ſehen oder begreiffen, denn die åuſſerſte Geburt ihrer Leiber iſt deråuſſerſten Geburt dieſer Welt unbegreiflich .

.

*

Warum wir euch ſtets die Liebe anges prieſen haben, als ein Panier , davon weder zur Rechten noch jur lincken gerichen werden mag. Dann dieſe das allerheiligſte Feuer iſt, fo uns aus natürlichen Menſchen zu Engeln und Göttern transmutiret. , Und fie iſt uns gar naße , als in unſerm Herken , daß wir fie nichtin lingewißheit auſſer uns über dem Und ift Gottes Feuer, Geſtirn ſuchen dürfen. und Gott ſelber, verſchlinget alle falſche Fener, wie die genant werden, daß wann auch die Sees le mitten in der Hölle vom Zorn Gottes vers ſchlungen wird; To jerbricht es die Hölle, daß der Himmelmitten in der Hölle in der Seelen பெத்


324

Quaeſtiones Theofophicae. Fr.19.

sausgeboren wird .

Sie erfordert aber einer

demüthigen Willen , Seib, Seet und Geiſt jum Pfande. 00 , ' it for it ? Die 19.

Srages

Was ſind die Herrſchaften oder Chros nen -und Fürſten der Engel, böſer und gus * ter,

in der unſichtbaren Welt ; und wie

verſtehet man die geiſtliche Welt der Ewig keit, in der ſichtbaren , ſind ſie auch mit Drt und Ståtte getrennet ? oder was ift das innere Fundament ? I. Antivort. Schuß Schrift Balth. Tilcken 187. Alhier wird nun des Teufels , wie auch des Menſchen Fall verſtanden : denn nach der ewi: gen Natur find fie beyde aus einem Ulrſtande. Der Teufel war ein Enget, und foltę feine Smagination ins licht Gottes, als in die lies be und Sanftmuth, in die göttliche Weisheit, Teken , ro gåtte er in ſeine Imagination gött: liche Weſenheit empfangen, und fein licht was re ſcheinend blieben , fein

Magiſcher Feuer

Quall håtte von Gottes Sanftmuth geſſen , To Håtte der Feuer - Duall auch in folcher Effen , und Eigenſchaft gebrant, To wåre er ein Engel blieben . v . 188. Aber er wandte fich zurück ins Centrum , nach der Mutter der Gebårerin , und feßte ſeine

Imagination

ins . Centrum , nach den

this


FE 19. Betrachtung gåttle Offenb:

1

S1

der Geſtalten zur Natur, und wolte ſchrecka; u lich in Feuters -Macht herrſchen : Er veracha

tete die Sanftmuth , als das andere Principium und wolte über Gott Herrſchen ,

$

19

189, Bas er nun begehrte, das empfing er auch in ſeiner feurigen Begierde, als nems lich die Weſenheit des Grimmes , aus den ges? ſtalten der finſtern Welt, aus ſeinem eigenen Centro vi Aur. 16 , 27 Denn er þat aus dem Hauſe des lichts ein Haus der Finſterniß ges macht, und aus dem Haufe der Freuben ein Trauer -Haus, aus dem Haufe der Juſt und Erquickung ein Haus des Durſts und Hungers, aus dem Hauſe der Liebe eine ewige Feinds ſchaft, aus dem Haufe der Sanftmuch ein ewig Pochen , Dennern und Blißen , aus dem Hauſe des Friedes ein ewig Jammer - und ? Neule: Haus, aus dem Hauſe des tachens ein ewig Zittern- und Schrecken- Haus , aus der Geburt des Lichts und Wohlthuns eine ewige hölliſche Pein , aus den Speifen der Lieblich .

feit einen ewigen Greuel und Geſtanck, eineni Ecel vor aller Frucht, aus dem Hauſe derli= ibanon und Eedern ein fteinicht felficht und * Feuer - Haus, aus dem Túffen Geruch einen

Stanck, ein Haus des Wuſtes und Zerſto- : rung, ein Ende alles guten ,aus dem gåttlichen leibeeinen ſchytvarßen finſtern, Falten , hißigen, is rich freſſenden und doch nicht verzehrenden Teufel, der.de i

eine

Feindſchaft wider Gott und

4


126

Quaeſtiones Theoſophicae. " FC 19.7

und ſeine Engel, und alles Himmels Heer wiez? der ihn. 1 ... Princ, 20.99: : Uber Eain

hat ſich zum

Herrn über ſein Geſchiccht erhoben : davon iſt : die Herrſchaft und das Regiment dieſer Belt entſtanden , alles nach der Sternen Influent erboren , durch den Geiſt Majoris mundi und nicht alſo von der klaren Gottheit geordnet, wie Herr Cain meinet.

103

100. Zwar da die Welt alſo Böſe und móróiſch ward, ſo muſten Richter und Obris ſten ſein, daß der Grimm aufgehalten ward durch Strafe und Furcht; aber wäreſt du in . der Liebe blieben , ſo båtteſt du keinen Herrn, fondern liebe Brüder und Schweſtern . 10r .

Dein Gewaltig Reich , o Cain, iſt

nicht durch Gott influiret , ſondern durch den

Szine din 36

geſtirnten Hiramel im Zom , der berrſchet. nun åber dich, und giebt dir oft Tyrannen, die dir deinen Schweiß und Hoffart verzehren ;

10:41

ou 102. St. Paulus ſchreibet wohl : (Rom . 13, 1 , 1.) Es ift keine Obrigkeic obne bon Gott; er ſpricht aber : Sie iſt eine Nacherin

Nie han of

telinga

der Gottloſen , und traget das Schwert nicht umſonſt. Du haft Grundrs genug bierinnen , wie Sott das weltliche Regiment und deſſen Schwert um der Gottlofen willen gebrauchete darunter du nun dein Joch tuuſt tragen um , der Súnde willen, die weil du ein ſteter Freſſer und Mörder bift: Beſchaue dich nur mit famt dem

de A MOE


2

Fr.rg. Betrachtung gåttl :Offenb .

127

tem Rach Schtvert, vielleicht wirſt du dich erſehen. " So man aber faget, daß Gott einen Eckel habe an der groffen Tyrannen und Schin deren, indem dem

Elenden ſein Schweiß mit

Hoffart wird verpranget, das kan Cain nicht leiden : wenn nicht das ſchreckliche Erempel

-1

der Sundflutý ba ftunde , ſo můſte es Heis ligkeit fern. 1.17.20

-에

103. Aber dein Reich o Cain ! iſt zu Babel gebauet, und herſchet dein THier zu Sor dom und Gomorra : Es iſt ein Feuer darinnen vom Herrn vom Himmel ; Es iſt Zeit daß du

s

E 3 31

mit Loth aus Sódóm geheft. !! $. 114. lind magſt du Cainiſche Kirche mit deinen Gefeßen und Schwåßen deiner fcharfen Auslegung der Schriften derHeiligen, fo im Geiſte Gottes geredet , dich wohl be ſchauen, und dir dein polüſtiges , Tanftes Denn ſie Reich nicht zu feſte darauf reben . find meiſtentheils im Paradeis im Element : fie reden aus der Wurzel des Heil. Elements durch die Ausgeburt der 4. Elementen, und faſſen oft in der Ausgeburt den Grimm , wele den die Menſchen hatten erwecket ac. LIS. DEain ! ſchaue nur dein Reich an , und gedencke was deinem Groß- Vater Cain begegnet iſt, der dis Reich bauete, da er ſchrie : Ach meine Sünden find gröſſer, denn daß fie

mir mögen Vergeben werden ; da er ſahe, daß er mit ſeinem Neiche' auſſer Gott war, in der , Hillen Abgrundex . 116.Man

1

1


Quaeſtiones Theoſophicae.

$ 0,1.9.

116 Man ſiehet albier helle. und klar den Grund und Wurzel der falſchen Cainią Ichen Kirchen : denn Cain hatte ſich zum Herrn der Welt gemacht, und trauete auf ſich ſelber. C.21,46. Ulſo hat dieſes Meidh feinert Anfang mit Eain genommen , und hat ſeinen Grund vom Teufel,, der ein Spórter Gottest

is

iſt : denn der Teufel begehret nur ftarck und måchtig Aufſteigen in eigener Gewalt über die Thronen der Himmel; er kan aber nicht hins

6

ein, darum iſt ec alſo boshaftig, (geſchäftig) und ſeine Qual ftehet in der Ungſt nicht zur Geburt, ſondern zur Feuers: Qual.

:

43. Und ſiehet man wie die göttliche Fürſichtigkeit ſey dem Reiche dieſer Welt gu Hülfe ! kommen, und durch den Geiſt dieſer Belt Regenten erwecket, welche Straffe ges ůbet; - aber der Geiſt Gottes klaget über ſie, daß fie Tyrannen find worden , welche mit Gea walt alles unter fich, drůcken : Und wolte nun nicht Habels Kirche in der Liebe darinnen bei Treben , ſondern die ſtarcke, Macht Gottes , zu . unterdrucken den Ilbelthäter:

44. Die Richter und Könige, ſowohl, Fürſten und Regierer ſind Gottes Amtleute im Pauſe dieſer Welt , welche Gott wegen der Sünden gefeget bat , daß fie folten ſcharf ſchneiden , damit dem Treiber des Gottloſen ges wchret werde, 45. llnd riſtrihr Stang im

Urkunde der

Weſen aller Welen fundiret, da Gott im Ana fang

AU


&

ft: 19.

Betrachtungg

ðttl

Offenb.

129

fang die Thronen nach ſeiner ewigen Weisheit erſchuf: da denn im Himmel , fowohl auch in der Höllen Thron - Fürſten find , und alſo eine Region nach den fieben Geiſtern der ewigen Natur, davon alhie nicht viel zu ſagen iſt ; denn die Welt hålts für unmöglich zu wiſſen , da doch ein Geiſt melreich gründet.

in Gott geboren ins Him

46. Aber ein rechter Richter , der da richtet nach Gerechtigkeit , iſt Gottes Stadthalter im Reich dieſer Welt : damit ſich nicht dürfte alle jeit ſein Grimm ausgieſſen über die Völcker, ſo þat er ihnen das Schwert in die Hände geges ben, zu ſchüßen den Gerechten , und zu ſtrafen den Falſchen; und ſo er das mit Ernſte thut in Gottes Furcht, und nicht nach Gunſt, ſo iſt er im Himmelreich groß , denn er führet zur Gerechtigkeit, und leuchtet wie die Sonne und Mond über die Sternen . 47. So er aber ein Tyrann iſt , der ſeinen linterthanen nur das Bro friſſet, und feinen Hut nur mit Hoffart fchmůcket, zu unterdrus den den Elenden , der nur nady Geiß trady tet, und den Elenben nur für ſeinen Hund ach : tet, und ſein Amt nur in Wolluſt feket , und nicht will hören den Bedrångten : fo iſt er ein aufſteigender Dual- Fürſte und Megént im Reis che desUnti-Chriſts, und gehöret unter die Ty tannen, und reitet auf des Anti- Chriſts Pferde.

C. 25,62 .

Miſo bat Sain und ſeineMach :

kommentein gewaltig Heich erbauet : da kommit Ueb. J.Böhm.theor -fr. i Th. die 3


130

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 19 .

dieHerrſchaft her , daß immer ein Bruder über den andern geſtiegen , und bat ſeinem Bruder leibeigen gemacht. Alſo findet ſich die greuli : che Tyranney , daß der Gewaltige hat alles ge than. wasihn nur gelüſtet hat : er þat den E: lenden unterdrücket nach ſeinem Willen , er þat das Reich der Erden an ſich gezogen , und trei bet damit Tyrannen und Falſchheit , und man

1 6

muß zu ihm ſagen, es ſer recht; er þat alle liſt erdacht , und ihine Recht daraus gemacht , das hat er hernach andern für Rechtverkauffet, und ſeine Kinder mit Falſchheit aufgezogen : er hat

4

dem Bloden fein Gewiſſen im guten Gemüth niedergeſchlagen , und hat Rechte erdichtet, die in ſeinen Gefeßen ſchweben , zu ſeinem Trug wider das licht der Natur. Ülle Låſterungen ſind in ſeiner Stårcke geſtanden , damit hat er den Bloden geſchrecket, auf daß ſeine Macht groß würde .

1

63. Alſo iſt Falſchheit mit Falſchheit ge wircket , und der Niedrige auch falſch worden , þat lúgen für Wahrheit zu Marckte gebracht, und ſeinen Obern auch fålſchlich betrogen : daraus iſt erwachſen Fluchen, Schwören,Steh : len , Morden , daß je einer den andern für ei nen falſchen Trüger , Lúgner und Ungerechten gehalten , denn ſie ſinds auch ; und haben Wor: te mit Worten gewechſelt, und damit in lügen und Wahrheit einander die bittren Salbe des Teufels im Zorne Gottes eingerieben , damit ift Gottes Name gelåſtert und geſchåndet, und dic

24


fr.19.

Betrachtung gotti.Offenb .

131

die Welt eine Mordgrube im Zornie Gottes ets funden worden . Myſter. Mgn . 39; 32. Nicht richten oder berdammen wir Hiermit weltliche Hertſchafe und Ordnung, ſondern wir zeigen dett Grund aller Geheimniß an : Die Herrſchaft urſtåndet aus dem Reiche der Natur ; und mag auch wohl in Gottes Reich eingehen , ſo ſie ihren Gewalt führet als eine Dienerin im Reiche der Natur , und nicht als ein ſelbzeigener Gott, der da thut, was er will; fo fie ſich erkennen als Gottes Umtleute in ſeinem Reiche der Na tur , und nicht überſchreiten der Natur Ord nung , und ſich k her regen , als ſie das Amp Der Natur ſebet , und fich zu Abgöttern ma chen; von denfelben ſaget Gott zu Abraham : dieſes Volck , denen ſie dienen müſſen , will ich richten . cf. v . 30 , 31 . Drenf. 1. 18,17. Der aber von Natur ju einem Regenten erkohren iſt, und zu einem Füb: rer, vorab im geiſtlichen Stande, der mag wohl acht auf ſeine Sachen haben , daß er nicht ohne Waffen gehe, denn er führet Chriſti Heerder er iſt ein Hirte , der Wolf gehet immer um ihn: Wird er wacker feyn , - und erkennen , daß er Chriſti Schaafe unter ſeiner Weide habe , und wird ſie als ein treuer Hirte recht weiben , ro wird ihm der Hirten - Crab in Ewigkeit. ein groſſer Ruhm ſeyn. Wird er aber nur die Bolle ſuchen, ſeine Ehre , Macht,Pracht und Herrlichkeit, ſeine Wolluſt, und den Schafen ga

ibt


132

Quaeftiones Theofophicae.

Fr. 19 .

La

ibr Fuffer verſchwenden , fie nicht weiben und tråncken , ſondern als ein Faullenker in Flei fches :Juſt ſchnarchen , daß alſo ein Schaaf bie, das andere dort in der Irre gebe, und vom

1

Wolfe gefreſſen wird , der nicht im Schafſtall hinein will gehen , ſondern ſteiget von auſſen þerum , und ſiehet , wie er moge mit liſt den Schafen ihr Futter ſtehlen , und nur ihre Wolle Tcheren : dieſe alle gehören zu den Wölfen , und þaben nicht Chriſti Hirten Stab, ſondern des Teufels Schermeſſer, und müſſen hernach ewig mit den Wölfen heulen.

4

W

li

v. 18. Wie mag ſich einer einen Hirten Chriſti nennen , der nicht von Chriſti Geiſt erwählet ift zum Hirten ? Mag auch ein Wolf einen Hirten über die Schafe machen ? Sind fie nicht bende Wölfe ? Oder fagen wir das aus Begierde ? Iſt es doch in der Natur alſo gethan , daß ein bóres Ding aus fich ſelber nicht kann ein gutes machen", ſondern nur wie: ber ein bores : Wie mag denn ein zorniger Kriegsmann den andern zornigen begütigen , da er nur morden und ſchlagen will ? oder wie

5.

11

wilſt du den heil . Geiſt im Menſchen erwecken , da in deiner Stimme nur der Geiſt dieſer Welt ift ? das wird wohl nicht ſeyn , er ware denn

.

zuvorhin fchon im Hörer erwecket: der håret des Heil. Geiſtes Stimme in allen Worten, ſo von Gottes Wundern geredet merden. Und wenn ein Eſel Fönnte reben , und ſagte vom Gottes Worte,

ſo ſchlüge der. Þammer des Auf

8


.

Fe. 19. Betrachtung gåttt. Offenb.

1334

Aufipeckers in der Seele, welche in Gott iſt, denn wer von Gott iſt, der göret Gottes Wort, ſagt Chriſtus: darum höret ihr nicht , denn ihr rend! nicht von Gott, ſondern vom Teufel , und vont Geiſte dieſer Welti 1 C. 5 , 64. Ob einer gleich ein Dherer unde Führer in dieſem Principio ift , rol bat er doch Feine göttlicheGemalt, ſondern er iſt als des Principii Stadthalter , und iſt unter den Siess geln , welche ihre,Bunder unter ſeinem Regi: mente ans. Licht bringen , 69. Es fißet ſo balde ein Fürſt des Teufels ; zu warten in Gehorſam , als ein clender Hirte ; es iſt alhie fein Unterſcheid , als nur das Umt, ſo er trågete das tråget er Gotte, und nicht ihm ſelber, 66. Dann in der Fürſten und Könige HS: fen werden die Schalen des Zorns der verbora genen Siegeln oder Geiſter ausgegoſſen, davon Donner, Blik und Streit auf Erden kommt, welche allezeit aufblaſen mit ihren Poſaunen die Gleißner der großen Huren zu Babel, die auf dem Thiere der Fürſten -Macht reiten , als, ein Gott , vor welchen ſich die Fürſten húten follen, wollen ſie anders nicht mit der Hure in den Schwefel-Pful des Zorns Gottes geßen , wie in Apocalypla zu ſehen iſt, cap . 19,20, cf. Myft. Mgn .66,22 : 27. Menſchw . 2. C. 8, 34 . Myſt. Magni 33,10 . - Atle königl.und fürſtl .

Hoheit, ſamt allen Regimentea , urſtånden alle aus der Ordnung der Natur: im Bilde Gote tes I 3


134

Quaeftiones Theofophicae.

Fr.19 .

tes iſt kein Zwang , ſondern ein freywilliger, bez gierlicher liebedienft , als wie ein Glied im Leiz : be, und ein Zweig am Baum dem andern gerai ne dienet ; nno fich im andern erfreuet. :

. !!

!

V, 12 . Pohlhats in der geiſtlichen Welt Oro : nungen, Fürſten -Engel, aber alles oyne Zwang in einemlieblichen Liebe- Dienſte und Witten , wie ein Glied im Veibe dem andern diener , of. v , 13. * .03

pin

forbertallein die Orbe turforbert v. 14. Die Natur di nung , und giebtlInterſcheide und Aemter. Aber die Turba führet ihren Greuel von der finſtern Welt Begierde darein, als dä iſt Hoffart, Geiß, Neid , Zorn und Falſchheit: cf. v. 15 - 220 29. v. 23. Die Weisheit Gottes begehret 'Feir nen Srieg, ſondern der Zorn Gottes nach der finſtern Welt-Natur begehret und führet den, in der Menſchen Eitelkeit und Bosheit cf. v. 24

!! Seelen Fr.30, 67-72 . Sign . Rer, 18, 41. Myfter. Magn. 22. 72. Nicht rede ich von ben Wentern ; ſondern''von der Falſchheit der Aemter : Das Amt in ſeinem Stande ift Gota tes Ordnung , ſo das in beiliger Begierde ges führet wird, und aus einer göttlichen Wurßel zum Guten urſtåndet; rd aber nicht, daß es nur aus einer Wurtel zur Selbheit und Hofs fart urſtåndet , ſo iſts von der Schlangen iſt , und fåhret ins Berberben . cf. v . 71. 23. C. 33 , s . C. 3 $ . 32. C. 39 , 30." C.73; 43 . D.Welt in

deinen hohen

Stånden !

Wann

du dich boch nur betrachteteft, was du in dei nen

12


Fr. 19. Betrachtung gåttl. Offenb.

135

nen Stånden biſt vor dem Himmel; und Ten teſt deine Stånde nicht ſo hoch in Gottes Liebe; fie ſtehen nur in ſeiner Wunderthat, im Bófen und Guten. cf. C. 76; 21. Aur. 12, 4 - 8 Gnadenw . 4,27 Myrt. Mgn. 22, 74." Das irdiſche

Regi

ment utrſtåndet aus dem Fall 26. C. 66, 57 . Dann dieſe Welt hat zweyerley Hemter , als Gottes und des Satans Aint; eines in Got: tes Liebe , das andere in Gottes Zorne, als nach der Eigenſchaft des Lichts, und der Finſterniß , welche in der Natur dieſer Welt neben und in einander regieren , und find 2. Reiche , als ei: nes iſt Chriſti Reich , das andere des Satans, C 35,36 . Das innere geiſtliche Regiment ſtehet in groſſer Demůtkigkeit in einer engli ſchen Forin , darein auch Gott den Menſchen ſchuf : Wåre'er nur im Paradeiſe blieben , ſo Håtte er nicht des Jågers bedürft ; weil er aber wolte ein Thier ſenn , ſo ordnete ihm Gott auch einen Jäger , der das wilde ungezalnie Thier båndigte; und iſt Jäger und Thier vor Gott in dieſer welt-thieriſchen Eigenſchaft ei ner wie der ander : Weil es aber nicht anders fenn mochte, ſo hålt es Gott für feine natürli: che Ordnung , denn er hat einem jeden Dinge ſein Regiment gegeben . 37.

Aber es ift zu beklagen, daß diefer J &

ger ( Treiber) die "zahme Menſchen -Thiere ja get, ſchlachtet und friſſet, die nicht unter ſeine Jagd geþóren : Was follman aber ſagen , oder womit I 4


136

Quaeſtiones Theofophicae .

Fr, 19.

womit wollen ſich die Kinder Gottes entſchul digen , und von dieſem Jáger vor Gott les digen ? Sintemal ein jeder Menſch im đuſſern des Jågers Hunde an ſich trågt, darüber der Jáger der Natur Gewalt hat; der innere

# geiſtliche Menſch muß nur ſein duſſer Thier un ter dem Jåger laſſen, denn ſein äuſſer Thier iſt auch boſe. cf. Myft. Magn . 77,21-25 . 51,44. Das Richten und Verdammen ohne Gottes

:

iſt nur der Antichriſt bey den Juden und bey den Chriſten ; ohne Gottes Erbarmen kommt niemand jur Kindſchaft, wir müſſen alle durch das Erbarmen Gottes eingehen , der Befehl

Jude und Chriſt, der Wiſſer und Nichtwiſſer; linſer Wiſſen ſoll in der Liebe Chriſti völlig werden , daß wir einander lieben , ſonſt iſt das Wiffen Fein Nuße : ſo ich nicht mein Wiſſen mit der Begierde in die Liebe Gottés, damit er uns in Chriſto geliebet hat, einführe, und liebe meinen Nächſten in der Liebe Gottes in Chriſto mit der Liebe , damit uns Gott in ges mein lieber und geliebet hat, da wir ſeine Fein de waren, To habe ich noch nicht Gottes liebe in mir wohnen . cf. v. 45 - 48 . Was uns Mens Theof. Pr. P. I. pag. 86. fchen generaliter betrift, ſo ſind wir alleſamt mit Cains Chara & er gezeichnet ,und ſchuldig am Blut unſers I. Br. Abels oder Jelus, und man: geln alle des Rubms, den wir vor Gott haben iſt derowegen alle Ehre und Reſpect aus, und müſſen von neuen wiedergeboren wers ſollen ;

den ,

Sin


Fr. 20.

Betrachtung gátul.Offenb.

137

den , wollen wir Gottes Reich ſchatten und in uns empfangen. 3. So viel aber den Spiritum mundi , als das äuſſere Regiment dieſer ſichtbaren Weltbes trift, ſo hat Gott iħme die Ordnungen und Herrſchaften über die thieriſche Menſchen get fallen laſſen , ſelbige erhalten , und bis auf uns beſchirmet.

4. Und ob ſich ſchon vielmalen Empórun gen von den lintern wider die Obern erhoben, þat es doch nicht wohl ſeinen Effe &t erreichet; kann auch nicht in heil. Schrift finden, daß je: mand darinn Aenderung vornegmen wird fón: nen, als der, ſo ſie eingeſeßt.

Die 20. Frage. Woraus iſt die ſichtbare Welt geſchaf fen , weil die Schrift ſaget : Gott hat alle Dinge durch ſein Wort gemachet; wie iftdas zuverſtehen ? 1. Antwort. Seel. Fr, 1 , 74. Dieſe Belt iſt eine mar terialiſche Sucht aus der ewigen, und iſt in der Schöpfung als im Verbo Fiat durch den Bara fer-Himmel materialiſch und greiflich worden , wie an Erde und Steinen gu Feben : und das Firmament mit den Elementen iſt noch die Sucht, und ſuchet das irdiſche, dann es fan nicht jurýck ins ewige greiffen . Dann alle We fen geben vor fich, bis ſo lange das Ende den Un farg gs


138

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.20.

fang findet, dann verſchlingt der Anfang das A 1

Ende wieder, und iſt als es ewig war, ohne daß das Model bleibet , dann das Model iſt 1

aus dem erigen , daraus die Schöpfung aus: ging in ein Weſeu , gleich dem Wunder -Auge Gottes. Theof, Pun & . 5 , 13.

darum

wird dieſe

Welt für ein eigen Principium erkant, daß fie einen eigenen Natur- Gott kat ; alſo zu ver: gleichen , als nemlich die Sonne, und ſcheinet doch warhaftig das Licht der Gottheit durch alles durch und durch . Das Licht der Sonne nimt Eſeng von Gottes

Feuer und Gottes

Feuer von Gottes Licht. Älſo giebt das licht der Sonnen dieſelbe KÍraft den Elementen, die ſelbe gebens den Creaturen , auch Sewachſen der Erden, und alles was guter Eigenſchaft iſt, empfåhet alfo Gottes Kraft -ju einem Anblicke, durch den Spiegel der Weisheit, davon es ſein Wachſen und Leben gat.

Myft. Mgn. 6, 10. Die åufſere Welt iſt als ein Rauch oder Brodem vom Geiſt - Feuer und vom Geift- Waſſer, beydes, aus der heiligen , und dann auch aus der finſtern Welt aus gehauchet worden , darum iſt ſie bós und gut, und ſteget in lieb und Zorn , und iſt nur als ein Rauch oder Nebel gegen und vor der geiſt: lichen Welt, und hat fich mit ihren Eigen Tchaften wieder in Formen der Kråfte zu einer Gebårerin eingeführet, wie in Sternen , Flex menten und Ereaturen , ſo wohl an wachſenden Bäumen 1

ME1


ft:20 .

Betracht.gdter:Offenb .

138

Bäumen und Kräutern zu ſehen iſt: Sie macht in fich mit ihrer Geburt ein Principium oder Anfang , denn der Zeitgebårerin iſt: ein Model per ewigen Gebårerin , und ſtehet die Zeit in der Ewigkeit ;und iſt anders nichts als daß ſich die Ewigkeit, mit ihrer wunderlichen Geburt in ihren Kräften und Vermogen, allo in einer Form und Zeit ſcheuet. Clav. 96. Wir können 1. die verborgente Geiſtliche Welt an der fichtbaren Welt . gav wohl betrachten , dann wix Fehen , daß fichier der Tiefe der Weltimmerbar Feuer, Sicht und fuft, (al. Feuer ; Luft und Baffer) gebiexeta und daß keine Nube noch Aufhören ſolches Get bårens ſéy , und son Anfang dieſer Welt alſo

1

$

geweſen ſen ; und können aber in der åuſſernt Bel Feine Urſache finden , was das für ein Grund reys fondern die Vernunft ſpricht a Gott hat es alſo geſchaffen , dabey bleibet fier welches an ihm ſelber wohlwahr iſt, aber den Schöpfer Fennet ſie nicht, welcher ohn lInter : laß alſo ſchöpfet , als den rechten Archaeum oder Separatorem , welcher ein Ausfluß aus der. unſichtbaren Welt iſt, als das ausgefloffene Wort Gottes, welches ich mit dem Wort des feutriſchen Mercurii andeute.

Aur, 24,17 . Nach dieſem þat Gott am 4ten Tage der Schöpfung das ganze Haus dies ſer Welt mit den Dualitäten wieder neugebo: ren , und hat die Quell - Geiſter, geſtellet in das Baus der Finſterniß, auf daß er Ihin wieder eine 1


149

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 20.

1 *8 einen neuen Leib daraus gebåre zu ſeinem lob und Ehren. cf. v. 18,19 . # Drenf. I. 7 22 : Denn Gott ift breyfaltig in Perſonen , und wolte ſich auch dreymal bewegen , nach jeder Perſon Eigenſchaft , und nichtmehr in Ewigkeit. Zum Erſten bewegte fich das Centrum des Vaters Natur zur Scho: pfung der Engel, 'und fort zu dieſer Welt.

21

Zum Andern bewegte ſich des Sohnes Natur, da das Herge Gottes Menſch ward : und das wird in Ewigkeit nicht mehr geſchehen ; und ob es geſchiebet, fo geſchiebets doch durch deme felben einigen Menſchen , der Gott iſt, durch Viele und in Vielen . Zum dritten wird fidy am Ende der Welt des heik Geiſtes Natud

lieb

bewegen , da die Welt wird wieder ins Aethep gehen, und die Todten aufſtehen. So wird der geil. Geiſt der Beweger feyn, der wird die groſſen Bunder, ſo in dieſer Welt geſchehen find, alle in die ewige Weſenbeit ftellen, zu Gottes Ehren und Wunderthat, und zur Freua de der Creaturen ; und Er wird der ewige(ala einige) Beweger der Creaturen , als Engelund Menſchen ſenn , dann durch ihn grúnet wieder das Paradeis, welches wir albierverlohren ha ben : Alſo wiſſet, liegen ims die groſſen Wunder der Welt, welche

haben müſſen ergehen , im

Wege.

§. 23. Dieſe Welt iſt ein groß Wunder, und wåre von den Engeln nie erkannt worden in der Weisheit Gòtres : daruin bewegete fich ocs

>


3

1

1

3

4

Fr. 20.

Betrachtung gård. Offenb. 141

des Vaters Natur zur Schöpfung des Werens, daß die groſſen Wunder offenbar würden ; und dann werden ſie in Ewigkeit von Engeln und Menſchen erkant werden, was es alles in reiz nem Vermögen hat gehabt,

Ilnd die Bildniß

der Drenzahl, als die ewige Jungfrau, welche ſtund im Ternario San &to, in der ewigen Weis: þeit, in der Wefenbeit als eine Figur, wäre von den Engeln in Emigkeit nie erfant worden, wann nicht das Herge Gottes wäre Menſch Da ſaben die Engel den Glanş der worden , Majeſtåt in einer lebendigen Bildniß , darein die gange heil. Drenzahl war beſchloſſen. cf. v . 24 .

C. 9, 6.

Denn dieſe Welt iſt vor der

Schöpfung in der ewigen Weisheit, als eine unſichtbare Figur in Ewigkeit geſtanden, und die iſt nun zu dem Ende als ein eigen Principi. um geſchaffen , daß fie roll alle ihre Wunder und Werckezum Weſen bringen, daß fie nach der Zeit erſcheinen in ihrer Figur. Alſo ift ein natürlicher Streit darinnen mit dem Men ſchen, denn Feine Creatur fan der Welt Wun der an Tag und ans licht bringen, der Menſch : darum hat ſich auch der Geiſt dieſer Welt alſo ſehr nach dem Menſchen geſehnet, und denſel ben an ſich gezogen , daß er möge feine Wun der in ihme erzeigen, daß der Menſch folte alle Kúnſte uud Sprachen in ihm Hervorbringen , darzu aus der Erden , aus den Metallen den Geiſt und das Herbe, als den

Edlen Stein Lapi


142

Quaeſtiones Theoſophicae .

$ t. 20 .

Lapidem Philofophorum , welcher zwar feit Salomonis Zeit iſt von wenigen gefunden worden, aber doch.jektam Ende noch heller wird erfunden werden, als wir erkant haberi. Seel. Fr. 1,223 .

Alſo erkennen wir den

Grund dieſer Welt, daß ſie alſo eine Figur det innern ſey, nach berden Müttern, das iſt, nach benden Feuern, als nach den Feuer des Grims mes , und nach dem Feiter des Lichts : Bie dann das Model als der Spiegel des lichts det Ewigkeit an der Sonnen iſt, und der Spie: gel des Grimmes am duſſern Feuer, und ihr beyder Weſenheit iſt Waſſer und Erde ; die Erde iſt des Grimmes Weſenheit, das Waſſer des Lichts, die Luft des ewigen Geiſtes, ſo Gott heil . Geiſt genant wiro. cf. v . 224 , 225, 226. Sign. Rer. 16, 1 , 2. Clav , rof. Princ. 22 , 14. Dreyf. t. 6,431 Wir ſind Kinder der Ewigkeit: dieſe Welt aber

1

iſt eine Äusgeburt aus dem ewigen , und ihre Begreiflichkeit urſtåndet ſich ſich in Zorne; ihre Wurzel iſt die ewige Natur, aber das Ausgeborne, weil es nicht von Ewigkeit iſt alſo geweſen , iſt eine Zerbrechung, und muß alles wieder ins ewige Weſen geben .

cf, v . 89. Theol. Punct. 2 ; 16. Die Ver: nunft faget: Gott habe dieſe Welt aus Nichts gemacht; Antwort: Es war wohl kein Weſen oder Materia dazu, das äuſſerlich greiflich was re ; aber es war eine ſolche Geſtaltniß in der ewigen

Kraft im Willen : göttliche Beſchau: lichkeit


Fr.21 .

Bettachtung götel.Offenb.

143

lichkeit 3 , 12. 35. dann dieſe ſichtbare Welt, mit allem ihrem Heer und Wefen, iſt anders nichts , als nur ein Gegenwurf der geiſtlichen Welt , welche in dieſer materialiſchen ', elemen tiſchen verborgen iſt, gleich wie die Tinctur in Kråutern und Metallen . Sign , Rer, 16 , 20. Dieweil fich aber das Herke Aur, 26,66. der Gottheit in dem Leibe dieſer Welt in der åuſſersten Geburt welche iſt die Leiblichkeit, verbirget, ſo iſt die Leiblichkeit ein finſter Haus, und ſtehet alles in groſſer Lengſtlichkeit, und bedarf eines Lichts , welches in der Kammer der Finſterniß leuchtet, welches iſt die Sonne; alſolange, bis ſich das Herke Gottes in den 7 . Geiſtern Gottes in dem Hauſe dieſer Welt wieder wird bewegen, und die 7 Geiſter anzún Ein mehrers von dies den. cf. 67, 68, 69, 70. fer ſichtbaren Welt findet der geehrte Leſer noch in Menge in dieſen Schriften , man gehet hier nur nach Möglichkeit ins Kürbeſte, wie durch aus in allen Äntworten der Fragen.

Die 21. Srage. Weil Gott und ſein Wort allein gut ift, woraus iſt denn das Böſe in dieſer Welt Weſen gefloſſen ? als giftige Würme, Thies ré, Kräuter und Bäume, ſowohl in Ers den und andern Dingen ? I. Antwort. Aor. 9,42 . Nun fragſt du : Beil denn Gott úberall iſt, und ſelber alles iſt, wie kommt es


144

Quaefiomes Theofophicae. Fr.21,

to dann, daß in dieſer Welt fplche Rálter und fytberiſt ; Daguibeiffen und ſchlagen ſich alle Creatüren , andrip nichts, denn eitel Grimmig : Feit in dieſer Welt ? Die Utfach oft die er. often 4 Geftaken Ders Zacur, da je eine „ die andere anfeindet, auſſer, dem Licht auno fino docb dieUrſachen des Lebens.?» Siebe, das iſt die llrfache und Bosheit: Als König Lucifer in ſeinem Reiche fali, als eine ftolke hoffàrtige Braut, ſo begriff fein Circe den Locum , wojeßt der erſchaffene Himmel iſt, der aus dem Waſſer gemacht ist, uno quch ben Locum der erſchaffenen Welt. bis an Himmel,

ſo wohl die Tiefe, wo jeßt die Erde iſt , das war alles ein reinerund heiliger Saloiter , da die 7 Geiſter Gottes völlig und lieblich waren, wie jeßt im Himmel; wiewphl ſie noch in dieſer Welt völlig ſind ; aber mercke nun biellmftana de recht. Als ſich König Lucifer erhub, To era v. 43. kub er ſich in den 7. Quellgeiſtern , uno zándet dieſelben mit feiner Erhebung an , das alles gang brennend wurde: 'die herbe Onalität ward fo Hart, daß ſie Steine gebar, und fo- Falt, daß fie das ſüße Quellwaffer zu Eis machte und das fille Duell - Waffer warð- gar " dicke und -ſtincficht, und die Bittere Qualičåt tard gar wütende, reiſſende und tobende, dávon ſich die Gift emporer [ gebårer), und das Feuer oder Srike warð gang eifrig,brennend ? und verzen rent, unb war gans eineböſe Tempéranß oder Bermiſchung. cf.vr44 45, 46 , Ird.


Fr.21.

Betrachtunggdeti.Offenb .

145

Frð. und Himml. Myft.7,2 . Alſo hat fach das bóle, als durch magiſche Sucht immer Felber im Myfterio mit geſuchet und gefunden, und iſt mit eröffnet worden , ohne Gottes Bor: fas: Dann der Grimm iſt eine Strengigkeit, und herrſchet über das albere. v. 3. Alſo iſt alles gewachſen aus ſeinen eigenen Baume ohne Vorbedacht: Dann der erſte Eröffner, als Gott , der hat die Bosheit nicht geordnet zum Regiment: Sondern die Vernunft und Wiße, die ſolte die Wunder er : dfnen , und eine Führerin des Lebens fenn . 2e. Conf. Princ. Vorr. 14. Alſo ward böſe und gut offenbar: in dem der Hunger der und in Adam Wiedergeb. 2 , 13.

Eigenſchaften in die Erde einging, daraus die Eigenſchaften des Leibes waren ausgezogen worden , ſo zog auch das Fiat ein ſolch Gewachs aus der Erden , davon die Eigenſchaften in iha rer aufgewachten Eitelkeit fonnten eſſen . cf. v . Als aber Gott erkannte , daß der 15. 16. Menſch nicht beſtehen würde , daß er je nach Boſem und Gutem imaginirte und lüſterte, ſprach Gott: Es iſt nicht gut , daß der Menſch alleine.fen, wir wollen ißm eine Gehúlfin ma chen , die um ihn ren. Dann er ſahe wohl, daß Adam nicht konnte magiſch gebåren , weil feine Luſt in die Eitelkeit eingieng. Myft. Mgo. 1o , 15. * Und fehen dis gang klar mit bellen Augen, daß bem alfo fen. Denn es iſt kein Ding in dieſer Welt To bds, es bat ein : Heb.J. Bobm. theor. ff. 1 Th .


1:46

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.2r:

ein Gutes in ſich , das Gute iſt in ſeinem lir : ſtande aus dem Guten oder Himmliſchen her : kommen , und das Böſe aus der fünftern Welt Eigenſchaft : denn die zwo Welten , als licht und Finſterniß ſind in einander als Eine. Myft. Puna . 3 , 23. Darum muß ein neuer Wille aus dem Widerwillen wachſen , der fich

H.

11

wieder in die einige Eingung einergiebet, und muß der Widerwille zerbrochen und getödtet werden . v. 24. lind alhier iſt uns zu betrachten das Wort Gottes, das Menfch ward ; fo der Menſch ſeine Begierde darein reßet , gehet er aus der Qual aus ſeinem eigenen Feuer" aus, und wird im Wort neu geboren : Alſo woh net der ausgehende Wille in Gott , und der er ſte in der Begierde, und der Jrdigkeit und Pielheit. v . 25. Alfo muß die Vielheit mit dem lei

62

als

be zerbrechen , und dem ausgehenden Willen abſterben , und wird der ausgehende Wille für eine neue Geburt erkannt : denn er nimmt wies der in dem einen alles an ſich , aber nicht mit eigener Begierde , ſondern init eigener Liebe, welche in Gott geeiniger iſt, daß Gott fen A1 les in Ullem , und ſein Wille ſen aller Dinge Wille , denn in Gott beſtehet ein einiger Wille . ' v , 26. Alſo befinden wir, þaß das Böſe muß dem Guten zum Leben dienen , ſo nur der Wils te aus dem Böſen wieder aus ſich ausgehet- ins Gute,

NE


1

ft.21.

Betrachtung göttl :Offenb.

147

Gute , denn dër, Gritam muß des Lebens Feuer fenn. Myft. Mgn. 10; 62. Darin das Böſe muß des Beſten Urſache fenn : Die ewige Freude ſtehet in deme, daß wir von der Pein erloſet find:;.Gott hat fein heilig Weſen nicht ewig berſtoffen , nur die Bosheit, ſo ſich darein mis fchete: Wenn aber die cryſtalliniſche Erde ers 1

ſcheinen wird , Alodenn wirds erfüllet werden , das geſaget wird , ſie gehöre in den Punct Son lis. Albie den linſern genug verſtanden, weiter ſollen wir alhie geſchweigen, C. 28 , 67. So ſpricht die Vernunft: Was bat denn Gott für Gefallen an ſolchen More ben der Kinder Spttes , kann er ſie nicht behů: ten vorm Feinde ? Alſo muß es ſeyn , baß das Licht in der Finſterniß offenbar werde, ſonſt ftunde das Licht in der Finſterniß ſtille, und ge

7

båre Feine Frucht: weil denn das Licht Effenz und Findlichkeit , auchEmpfindlichkeitvonder Finſterniß, als von der Qualdes Feuers an ſich nimmt, fo'iſt eines wider Das andere geſeket, auf daß eines im andern offenbar werde: die Freude wider die Pein, und die Pein wider die Freude, auf daß erkannt werde ,was boje und gut ſen, 68. Denn ſo keine Pein wäre , ſo wäre ihr die Freude nicht offenbar: ſo aber iſt alles im ftenen Willen ; wie fich ein jedes einführet in Böſes oder Gutes , fo gebets in feinem Taufe, und iſt eines nur des andern Offenbarung; denn R2 ro

"1

1


148

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 21

ſo keine Nacht oder Finſterniß wäre , fo wüſte man nichts vom licht oder Eage: Alſo kat ſich der grejle Gott in Unterſchiedlichkeit eingefüh : ret ju ſeiner Beſchaulichkeit und Freuden : 8 Spiel. 69. Alſo auch in der Unterſchiedlichkeit der

ME

Menſchen vom Böſen und Guten zu verſtehen

hout

Das Böſe muß eine llyſache renn , daß das Gute ihme felber offenbar 'fem ; umd das Gute muß einellrſache ſeyn, daß ihme das BS ſe in ſeiner Argliſtigkeit und Bosheit offenbar iſt.

werde , auf daß alle Dinge in ihrer Beſchau : lichkeit Fåmen , und ein jedes ſein Gewichte in ihme felber offenbarete auf den groſjen Schei de-Tag des Herrn aller Weſen , da ſich ein je: des in ſeine Erndte zu ſeiner Nußbarkeit ein ergeben ſoll, auf daß in der Ewigkeit der grof

i

fe Gott nach Licht und Finſterniſ creatürlich und förmlich fery. Darum , daß in dem Loco dies C. 61 , 47. ſer Welt durchs Wort Böſes und Gutes aus: geſprochen wird , ſo iſt dem Loco ein endlicher Scheide- Tag beſtimmet, da aufhören ſoll gutes und bofes in einer Ståtte zu ſprechen ; und wird den Gottloſen ihr Locus bereitet ſein , da Böſes geſprochen wird in ſeine Ewigkeit , auf daß das Gute erfannt, und in dem Guten die Freude offenbar werde; auch daß erkannt wer de, was bofes und gutes leo , and was le ben und Tod ren , und die Kinder Gottes ſich freuen mogen

48. Denn

VAN LAN


Fr. 21. Betrachtung gåttl. Offenb.

149

48. Denn würde bas Boſe nicht erkannt, fo würde die Freude nicht offenbar : So aber die Freude offenbar wird , ſo wird das ewige Wort in der Freude geſprochen , zu welchem Ende fich das Wort mit der Natur in ein Ges fchöpfe eingeführet hat. Myft. Mgn. 7 !, 17. Sonſt wann das B8: ſe im Widerwillen Fein núße wäre , fo würde es Gott, als das ewige einige Gut , nicht dul ten , ſondern zu nichte machen . Aber alſo dies net es zur Offenbatung der Herrlichkeit Got: tes und zur Freudenreich, und iſt ein Werckzeug Gottes , damit er ſein Gutes bildlich machet, auf daß das Gute erkannt werde ; dann ſo kein Bófes wåre , ſo würde das Gute nicht erkannt . 18. Wann kein Zorn - Feuer wäre, ſo möch te auch kein licht Feuer ſeyn , und wäre ihr die ewige Liebe verborgen , dann es wäre nichts., das da konnte geliebet werden : Alſo þat die Liebe Gottes eine Urſache zu lieben , dann fe lieber die Verlaſſenheit, als die Schwachkeit, auf daß fie auch groß werde. 19. Dann Gottes Liebe Fimmt allein den Schwachen, Demüthigen und Verlaſſenen zu Hülfe, und nicht deme, was in Feuers:Wacht fåhret : Nicht der Macht der Eigenheit, fons bern der lInmacht und Verlaſſenheit ; was nies drig , unachtſam , demüthig und verlaſſen iſt , in dem wircket die liebe undwohnet darinnen . 20. Dann die Liebe iſt in ihrer felb -Eigetta ſchaft anders nichts , als die gåttliche Demuth aus 3


150

Quaeſtiones Theofophicae.

fc:22,

aus dem Grunde des Eiñen : Die Liebe ſu chet nod begehree nichts , als nur das Eine, dann fie ift felber das Eine , als das ewige Nichts , und doch durch alles und in allem ; Aber der Selbheit eigenes Woftens iſt fie ein Nichts. Die 22. Srage. Warum muß Streit und Widerwille

in der Natur fenn ? “

: 1 x?' : 24

I. Antivort. Theof, Pun &t. 9,28. " Aber in dieſem åuf fern Leben ſtehet der Menſch im Streit : Es fuherr zwey Regimente in ihme, auch zweyer len Dual und Geſebe. ( i ) Das gåttliche , zur Liebe und Gerechtigkeit . ( 2 ) Das grim mige, ' in Aufſteigen der Hoffarth in Feuers Macht, in ſtrengen , Herben , hölliſchen Geite, Reide, Zorn und Bosheit ; welchem ſich der Geiſt eineigner , deſſelbigen Regiments ift er : das andere hanget ihm an , und ſchillt ihm un ter Augen , als einen Meineidigen und Abtrůn : nigen , žeucht ihn aber dod ), und will ihn haben . Alſo ſtechet das Leben zwiſchen benden in det Preffe, und iſt mit ihme felber'uneinig . Legte Zeit 2 , 9. Dárunt iſt der Streit iin Menſchen , und iſt ihnte der Menſch Telber wi derwårtig ; bet irdiſche Adam will fehen , füh len und fchmecken , aber er empfåhet nur einen Straht und Vorbild vont innern Menſchen, da er ja zu Zeiten etwas ſchmecket, aber nicht efs ſentias

1


7

3

Ft.22

Betrachtunggått.Offenb.

fentialiſch, ſondern gleich wie der Sonnen Licht die traurige Finſterniß verſchlinget, da es ſcheis net; als wåre feine Finſterniß mehr da ni und da die Finſteritißin doch wahrhaftig im dichte Verborgen bleibet, welches offenbarwird , wenri der Sonen licht weidhet. Myſt. Mgo . 24, 10.

Wie vor Augen iſt,

daß ſich der Menſch allermeiſt im ſterniſchen Gemüthe mit der Begierde martevt und plaget, um das , was ihmenichtwerden mag ,

das in

feinem Geſtirne nicht effen ſtehet , und es fein Geſtirne nicht faſſen noch annehmen fann ; un daſſelbe plaget ſich die falſche eingeführte Bez gierde vom fremden. Geſtirne, unð Fråncket fich Tag und

Nacht darum .

Daraus der groſſe

Geiß entſtehet, daß der Menſch ein ſolches be gehret, und in ſein Geſtirne einführet, das ih me ein ſchädliche Gift und Plage iſt, und mag doch mit fremder Materia Fein fires beſtandiges in ihme machen , das in der Ewigkeit beſtehe. Cap. 26; 18. llnd iſt uns allhie' recht zu erkennen , wie Gottes Liebe und Zorn (verſtehe in dem geöffenbarten Worte, im Limbo der Et: den , und im Ente menſchlicher Eigenſchaft aus der Erden) in ſtetem Streite fen : denn das Zorn -Ens wird vom Eeufel gerúget und getrie ben, und will ſtets das Liebe-Eas verſchlingen, und dieſes Königreich im Zorn -Ence beſitzen . 19. Das Zorn - Ens will den Menſchen ha ben, denn es hat ſeinen König am Lúcifer : 50 will ihn der Liebe Eos auch haben , denn es hat ſeinen K 4


152.

Quaeſtiones Theoſophicae. Fr.22.

König :an Chriſtes und iparum muſte Chriftus das menſchliche diebe fins durch den Lob und ogs Born : Ens durchführu, und ein ander Prin cipium auf chlieſſen als ein ander Reich zund dem FürſtenSuciferim Borne feines daffen,denn Fein freyer: Wille hat es ihm erweblet : 91's.

C. 62/21. Der Streir, damit ein wahrer Chrift ſtreitet, it allein der Geiſt der Gerecha tigkeit, welcher die Falſchheit im Fleiſche und Blute ton fich abwirft, und alles gerne leidet und duldet un Chriſti willen ; der in ijin woh net, auf daß er nicht iøm felber lebe und gefalle, und ein Wohlgefallen an ſich ſelber habe , und mit dem irdiſchen Lucifer prange , ſondern daß er Gott ſeinen Schöpfer in Chrifto JESU ge falle. 22. Er yat um nichts in dieſer Welt zu ſtreiten , denn es iſt auch nichts fein eigen : denn er iſt in Chriſto nicht von dieſer Welt, fondern wie die Schrift ſaget : Unſer Wandel iſt im Himmel ; Alles, darum und damit er ſtreitet, das ſtreitet er um den irdiſchen , wollüſtigen, fleiſchlichen Lucifer im ſterblichen Fleiſch und Blutez, dann Chriſtus sagte, fein Reich wäre nicht von dieſer Welt, alſo iſts auch eines:Chris Then Reich ſo viel et, ein Chriſt iſt , nicht von dieſer Welt, fondern in Chriſto in Gott. cf. y . Bor der Zeit 23, 2440 Complexion 79. meiner Erkenntniß war wie eben auch alſo, idy edles lag :im harten Streit ,, bie mir mein Krånglein werdörda lernte ich erſt erkennen ,wię Sott


Fr. 22.

Betrachtung geath Offenb . 153

Gott nicht im aufern Fleifehlichen Herßen woh me , ſondern in der Seeter Benuo, fin fich, fels ber: da ward ich deffen etfine - daß midy Gott alfo in der Begierde hatte gezoger ,2 und ich verſtunde :juppe-nicht ici dachte dieBegier: de wåre inein Eigenthuin i Gott wäre ferne Hernac ſabe ichs, und freuete mich von uns. des, daß Gott ſo gnådig iſt, and ſchreibe és an dern zum Erempel, mit pichten zu zagen , wenn fich der Troft verweilet, nach Davids Pſalm : und ob es währete bis in die Nacht und wieder an den Morge n 2c .Pf. 130 , 6. : 1, ? Aurora 17/32 . Daruni muß die Seele des Menſchen ſtets mit dem Teufel kämpfen und ftreiten : denn er hålt ihr ftets die Säuåpfel Paradeiſes für, Iſt der grimme des „Quell der Bosbeit, damit die Seele ins „ ficiret wird .. ] fie ſoll auch anbeiſſen, damit er ſie auch in ſein Gefängniß möchte bringen. cf. 24. 72. 73.74. C.21 , 46 . Dreyf.L. 14,3. Lieben Kinder, unſer Streit um das höchſte Gut ſtehet nicht in Schwert und Schlag , daß wir um Gottes Willen und Reich kriegen , uns verfolgen und ermorden , auch nicht in Vielm ?fien, ſondern blos zu einem einfältigen findlichen Gehorfam , daß wir aus unſers Fleiſches Willen , welcher chieriſch ihr darinnen der Teufel wohnet, ausgeben in Gofs tes Willen. Es lieget:an niemandes. Meinen oder Wiſſen ; denn der Geift Gottes giebt einem jeden zu wiſſen aus den Wimdern ,

daruis er gebos


154

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 22.

geboren iſt : Vhr fehet, wie wir dem Geiſte der großen Welt unterworfen find ; Denn wenn ein Kind im Mutrerleibe geſået ift , ſo iſt er ſchon da, und bildet das nach dem Hade: der duſſern Er giebt sibi Sitten und Willen ,er Natur. geiget ihme die Wunder ſeiner Heinlichkeit,und eröfnet ihme den Weg ſeines Willens : Er fühe ret ihn im Eingang reiner Mutter , und aus der Mutter durch dieſe Welt ; er giebet feinen deib der Erdén , und feine Seele der Höllen. So wir den ſolches wiſſen, ſo ſollen wir uns in unſerm Seelen - Geiſte erheben , und alleine wiz Der denſelben irdiſchen Geiſt kriegen , und uns mit Seel und leib wider ihn ſeben , und nicht wider unſere Brüder und Schweſtern. 4. Wir können den Teufel nicht mit Diſpů tiren und Vielwiſſen überwinden ; auch ſo fón : nen wir Gottes Wort nicht mit Krieg und Schwert erhalten , fondern mit einfältigen ge horſamen Leben Gottes , da wir uns laſſen an wenig genügen, und gehen aus der böfen Hof: farts-Suchtaus in ein demüthig Kinder-leben, da ein jeder ſein Werck mit ganßem Fleiß ſeinem Bruder und Schweſter zu nuße machet: Alfo daß er gedencket Gott ſeinem Schöpfer damit zu dienen , und ſeinem Bruder zu gefallen , da man nicht fucher ſeine eigene Ehre ; fondern daß inan alſo wohl thue, daß uns der Bruder und Schweſteé liebe, und alles Gutes wün: fche dt. cf. v. 8. Aur, 16,981 Menſchw . I. C. 13,4. Menſchro. 3. C. 6. C.777. Epift. 20, 12 .

3

1


Fr.23. 20 , 12.

1

ET

Betrachtung götth.Offenb . Denn dirch

ass

den Street: toird das

die ewigen Hun grofje Arcanum eröfinet ir und der in Gottes Weisheit aus der Feeliſchen Er fenz offenbar . cf. Myft. Mgn . 53/27. C. $ 972 . Epift. 9, 2. Seel Fr. 16,4 fr. 67 , 11. Sign . Theof. Pop &.71 431 ; Com Rer, 15, 13. Denn wenn die Seele des H. Geis plex. 66. ſtes Krånglein mit Sturm und groſfer Beſtån digkeit in Streit erlanger , fo iſts viet edler und ſchöner, als wenns der Seelen erſt nach des Leibes Sterben aufgefeßt wird , Apoc. 3 , 21. c . 2 , 17. Gottes Reich kan ohne Streit nicht offenbar werden . Myf . M.52,27. Die 23. Srage. Was iſt der Grund der 4. Elementen : Wie geſchicht die Scheidung , daß einem 4 . Elemente werden ?

aus

1. Antwort. 3. Princ. 5; 19.

Ilno fo wir

nun finnen

und dencken vom

lirſprung der Elementen, fo finden wir klar, Teßen und fühlen in uns felber den llrſprung, ſo wir aber Menſchen und nicht Thiere ſind, voli Bosheit und Wiederſprechent's wider Sort und die Matrix dieſer Welt. Denn

2

der llrſprung wird im Menſchen ſo wohl 'et kant, als in der Tiefe dieſer Welt: Wiewohl es dem unerleuchteten Menſchen wunderlich , daß er ſolte fagen vomitiefunde des fúrkornmt

I.

1

Luftes, Feuers, Waſſer und Erde, ſo wohl des Geſtirns, ac: bálte metir fire' unmöglich zu wří. ſen

1


156

Quaeftiones Theoſophicae.

Fr. 23 .

Fert, fchwimmet alſo in feiner eigenen Mutter, und will die nicht kennen , iſt ihm auch wohl nicht gut, daß ers wiſſen muß , weil uns aber der Fall Adae darein geſtürhet, fo ifts uns Hochnoth zu wiffen , zu entfliehen dem viehi: fchen Menſchen , und zu Menſchen.

leben dem rechten

Dreyf. 2. S. 108. Denn das Waſſer ura ftåndet von der llberwundenheit und Beſen : heit; und iſt Feuer, Luft Waſſer und Erde alles, ausm Centro der Natur gegangen, und

WI

vor der Entzündung alles in einem Weſen gear weſen : Aber mit der Entzúndung erkennet man es in 4. Geſtalten , welche man 4. Ele : mente Geiſſet, und ſind doch noch in einander als eines , und iſt auch nicht mehr uls eins. Es ſind nicht 4. Elementa im Himmel, ſon dern eines : aber es liegen alle 4. Geſtalte das rinnen verborgen , und mit der Entzündung find fie Qualificirente worden, und ſtehen jeßt im åuſſern Weſen, den Creaturen begreiflich. Sign . Rer. 4. Gnadenw . 3 ,20. M. M.21 , 11. Tab . Pr. 52, 57. Clav. 98 , 104. Princ. 5 ; 20. So du nun dein Auge des Gemüts auf thuſt, To fieheſt du, wie das Waſſer im Feuer iſt, und wird im Wetterleuchten erſehen : und wird doch kein Feuer , das beharrlich jevy, alda er : griffen , und iſt doch walrhaftig Feuer , wel ches Håuſer anzündet und verbrennet. fieheſt du auch , wie ' alba eine groſſe Macht bes Lufts ausgehe , und eines im andern iſt : darzu

10


St.23. Betrachtung g &ul.Offenb .

157

barzu fieheſt. du , wie das Waſſeralfo im Sturri werde erboren. C. 7. 10. Ako muſt du den Grund der Elementen verftehen , welche doch nicht 4: abtheilige Weſen ſind , ſondern ein Weſen ; und ſind doch 4. Unterſchiede in dieſer Geburt, und liegt ein jedes Element in des ana dern Kaſten, und iſt ſein Behalter auch Glied in ihme. Princ. 7,35.C . 54, 18. Nun ſtelle : ten ſich die Regionen nach einander : Gerſtlich der grimmige Bliß , das iſt die Galle; und unter dem Blik das Feuer , feine Region iſt das Herße; und unter dem Feuer das Waſſer, feine Region iſt die Leber ; und unter dem Waſſer die Erde, ihre Region iſt dielunge. Drenf. L. 5 , 106. Gnadenw . 8, 10. Als Üdam aber mit der Luft in die Vielheit der Eigenſchaften , als in die Phantaſen der lin : gleichheit , ins Centrum fich einführte, uno wolte alles wiſſen und Flug werden , und ſchme dken, wie Hiße und Kålte, und alle andere Eis genſchaften im ringenden Streite ſchmeckten ;

1 1

ſo fingen ihn auch dieſelben Eigenſchaften im Streite, und wachten in ihme auf, und falſea ten ſich mit der Begierde ins Weſen der Phan : taſen : Alſo ward das Bilde Gottes in der Temperatur zerſtöret, und verloſch das licht im Weſen des heiligen Elements in içine, da rin er Gott erfante; alſo ftarb er der Tempera tur, und machte auf den 4, Elementen, und dergleichen Eſſeng , welche ihn, nun kyåncken , und endlich tódten

lind das iſt der wahre Grund


158

Quaeſtiones Theofophicae

Bruno efi

Fr: 23,

Theof., Fr. 13,5; 6. Drepf.d. Så

341. Gøttl. Beſchaulichkeit 3 ; 40426. Ber mehr von den Elementen leſen will, der ſchlage das dritte Regiſter auf, da von ben Elemens ten noch viele Stelten den Grund anzeigen, bafelbft wird er finden was er ſuchte : Will nur alſo dieſes noch benfügen : M.M. II, 18.

Nun iſt uns aber jego die gröfte Heimlichkeit der duſſerſten Welt zu: betrachten , zwiſchen den Elementen und dem Geſtirne: der elementiſche Geiſt iſt von dem Sternengeiſt entſchieden , und doch nicht abs fonderlich ; ſie wohnen in einander wie Leib und Seele, aber keines iſt das andere : der Sters nengeiſt macht ſo wohl ſeine Corpora als der elementiſche, und ſolches in allen Creaturen, und lebendigen und wachſenden .

19. Alle Dinge dieſer Welt find mit ei: nem zweyfachen Leibe, als mit einem elementia fchen vom Feuer, - Luft, Waſſer und Erde, und, mit einem geiſtlichen Leibe vom Geſtirne: Alſo auch in einem zwenfachen Geiſte, Geſtirne und Elementen .

als vom

20 . Der Menſch aber hat allein (unter den irdiſchen ) einen drenfachen zeib und Geiſt : denn er hat auch die innere geiſtliche Welt in fich, welche auch gwenfach iſt, als licht und Finſterniß , und auch im Leib und Seiſt; dera felbe Geiſt iſt die Seele : derſelbe Leib aber iſt Nemwaſſer des heiligen Elements, welches in Adam erſtarb, das iſt, ſeines Lebens verblich, als

SA


S.

Fr.24,

en il

als die göttliche Kraft von rihme wich, und nicht in der erweckten Eitelkeit wohnen wolte.

Petrachtung gettl.Offenb .

3 *

159

Die 24. Srage....

Woraus ſind die Sternen geſchaffen : und zu was ? Zu dieſer gründlichen Beantwortung dienet aberinal das zte Regiſter in der neuen Edition 1730. von Sternen nachzuſchlagen . Nur ein Saħwill ich uın der Kürge hierbey fügen Aur. ;

24,14 . Nun fragt ſichs : was ſind die Ster: nen ? oder woraus find ſie worden ? Sie find die Kraft der 7. Geiſter Gottes : dann als der *

Zorn Gottes durch die Teufel in dieſer Welt angejúndet ward , ſo ward das ganße Haus dieſer Welt in der Natur oder duſſerſten

Ge

burt gleichwie'in Tode erſtarret , davon die Erde und Steine ſind. Als aber derfelbe

s va

barte Aberaum zuſammen auf einen Klumpen getrieben ward , ſo ward die Tiefe lauter, aber

EL

ganz finſter; denn das Licht darinne war im Zorne erſtorben . çf. C.24,40 . C.25,23. die allgemeine Sternen aber ſind die wunderliche

17

Prozorg oder Verånderung Gottes : Denn als Gott die Sternen ſchuf, ſo ſchuf Er fie aus dem Aufſteigen der linendlichkeit, aus dem

1 alten nunmegro tes 2c.

angezündeten

Leibe

Got:

Die


1

166

Quaeſtiones Theofophicae .

Fr.252

Die 25. frage. Was iſt der Grund

des

Zeitlichen

Natur- Lichts , und der Finſterniß ? wos

raus urftåndet das ? I. Aur. 18 , 81.

Antwort. Alhier thue bie Augen deines

Fleiſches ein wenig zu, denn ſie ſind dir alhie nichts nůße , dieweil ſie blind und erſtorben find, und ihue die Augen deines Geiſter auf, ſo will ich dir die Schöpfung Gottes recht jei: Das Licht iſt aus gen . cf. v . 82, 83 , 122. dér innerſten Geburt gegangen , und hat die äuſſerſte mit angezündet. cf. v . 123 : 125 . Ein mehrers iſt im 3. ' Regiſter nach zufus dhen, der Leſer wird darinnen völlige Genüge Dreyf. L. 9 , 53. Als nun Himmel, finden .

Erde und Element alſo formiret waren, ſtund indeß die Feurige Tin & ur als ein ſcheinend { icht, und war ein Firmament, das hieß sim . mel, denn dieſe Welt hatte ſonſt kein Licht : Da ließ Gott das Centrum Naturae aufgehen in der geſchaffenen Beſenheit, denn diß gange Principium war nur ein Leib ; da brach fein Herße hervor, mit ſeinein eigenen Willen und Sinnen , aus den Eſſentien , das iſt die Son ne ; und die Sternen find iffre Eſſentien , die fedis Planeten ſind die Geiſter am Centro des Herkens, und die Sonne iſt ihr Herße , alles aufrecht,

wie die Gottheit von Ewigkeit ge

weſen . Die

195


fr.26,

Betrachtung gårti:Offenb.

161

Die 26.Frage: Was

iſt der geſchaffene Himmel aus

dem Mittel des Waſſers ? und was iſt die Scheidung des Waſſers über der Veſte, von dem Waſſerunter der Veſte ? I. Antwört. Aur. 2, 26. Nun aber iſt der Himmel ein lieblicher Freuden -Saal , darinnen alle Kråfte ſind, wie in der ganßen Natur, Stera men und Elementen, aber nicht harte treibende und quallende.

Dann jede Kraft .des Hima mels pat nur eine ſpecies oder Geſtalt der Kraft , Helle und ganz ſanfte quellende, nicht

bds und gut in einander, wie in den Sternen und Elementen , fondern lauter und rein . Er iſt aus dem Mittel des Waſſers gemacht, aber nicht auf eine ſolche Weiſe qualificirende, wie das Waſſer in den Elementen , denn die Grimmigkeit iſt nicht darinnen. 20. Seel. Fr. 1, 213. So dann der Qual zweyerler iſt, als To iſt auch das Waſſer zweyerley , als ein auf feres und ein inneres ; eines gehöret zum Geis ſte, das andere zum äuſſern deben : Das duſſe re iſt ein Tod geachtet , das innere ift fein les Ben, denn das åuſTere frehet zwiſchen dem Grim : me und Paradeis , im eingeſunckenen Tode; und das innere iſt das Parabeis felber, dann der Geiſt grünet darinne aus der Ewigkeit: ſo ſeħet ihr ja wohl, daß es wahr fey. Heb. J.Böhmitheor fr. i Th.

{

Myit.


Quaeftiones Theofophicae .

162

Fr.27

Die Veſte iſt ein an Myft. Mgn. 10, 52. der Principium , als ein ander Anfang der Bes weglichkeit; das Waſſer über der Véſte ift das geiſtliché, in welchem der Geift Gottes regies ret, und wircket. 20. Aur . 20, 28.

Es

ſtehet aber der Tod in

der åuſſerſten Geburt: darum iſt dasbegreifliche Waſſer in dem unbegreiflichen " geſchieden wor: den . c. 21, 127. Da hat ſich die Sanftmuth und das harte Waſſer von einander geſchieden , und iſt das harte Waſſer in ſeinen harten Sea de blieben als ein harter Tod , und das fanfte iſt in der Kraft des Lichts durch das Garte ge vid. 3. Regiſter , Wafa brochen . v , 28 , 29. fer ze . Die 27. Srage. Was iſt der Grund weiblicher Art ,

männlicher und

in dieſer Welt Weſen ?,

Woher iſt die Conjunction und Begierde entſtanden ? mochte es nichtin einem & run de geſchehen , ohne Scheidung ?

1. Antwort . Princ. 8 , 44.

Alſo iſt nun eine geftige

Begierde in den Creaturen : der Geiſt des Männleins ſuchet das liebe Kind im Weiblein, und das Weiblein im Männlein . Denn die Invernunft des Leibes in den unvernünftigen Creaturen weiß nicht , was ſie thut; ſein Leib

i

würde ſich nicht alſo heftig zur Fortpflankung beive


1.

Ft 28.

Betrachtunggdeti.Offenb. 163

bewegen ; es weiß auch wohl nichts øon der Schwängerung: allein ſein Geiſt nach dern Rinde der Liebe iſt alſo entbrannt, daß es die Liebe ſucht, welche doch Paradeis iſt, und nicht kann ergreiffen, fondern macht nur einen Saa men, darinnen wieder das Centrum zur Geburt iſt. Und alſo iſt der lirfund bender Geſchlechy: te und ihre Fortpflanzung. Aber das paradei fiſche Kind der Liebe erreichen ſie nicht,ſondern es iſt ein beftiger Hunger ; alſo gehet die Forts pflanzung mit groſſem Ernſt. cf. Myft. Mgnia 23, 39-44. Begierde.

: Suche ferner im

Regiſter 3.

Die 28. Srage. Was ſind die Principia im Geiſte der Welt, des obern und untern Wefens ? 1. Antwort. Drenf. 1. 6,59 . Alſo ſagen wir mit Sruns be , iſt der geſtirnte Himmel , als das 3te Prin cipium dieſer Welt, auch geſchaffen worden, als ein gank Corpus , welches einen Ilmfang bat, und ſtehet aufrecht, als das Centrum Naturae. Was du in dieſem groffen Ilmfange ſiebeft, das iſt auch in dem kleineſten Circkel: und iſt das gange Principium dieſer Welt im duffern nichts als eine Offenbarung und Entdeckung der E wigkeit in Gott. 60. Es hat ſeinen Anfang Inneſtehen und Gebårung, wie die ewige Natur von Ewigkeit in Emigkeit immer erbieret und urſtåndet , alſo ist


164

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.29.

iſt das ſichtbare Regiment dieſer Welt auch ers boren und geſchaffen worden . C. 8 , 31. Alſo wiſſen und gründen wir, daß in der Tinctur des Principii dieſer Welt, als im Leben dieſer Welt, noch eine andere Ein ctur ift : des gaben wir eine Erkenntniß in uns felber ; wåre keine andere Tinctur, fo,begehrete Wir können aber das Leben nichts mehr. Leben etwas inebr äuſſere das nicht ſagen , daß Mutter, als Feine nur begehret das begehret : des Principii dieſer Welt , denn es iſt nur ein Geiſt darinnen ; denn kein Principium begehret Suche ferner im 3 . ein anders. cf. 33 : 35 . Regiſter vom dritten Principio , und Welt. Die 29. Frage: Was iſt das Sperma

und Generation

aller Dinge ?

f

I. Antwort.

Tab . Prine. 19. Das Wort Weisheit iſt das ausgefloſſene Wort als ein Gegenwurf göttlicher Wiſſenſchaft göttliches Willens, als die weſentliche Kraft der groſſen liebe Gottes, daraus alle Dinge ihre Bewegniß und Mog: lichkeit empfangen Gaben ; Ein Grund aller 3 Principien;

Eine Offenbarung der Einheit

Gottes; Ein leidentlich Weſen göttlicher Wür:

Y

ckung und Grund der Demüthig Feit ; Eine Ge: bårerin aller Wiſſenſchaften der Creaturen, und ein ewig Gehäuſe der wirckenden Liebe Gottes, ein Strahl und Obem des Almachtigen . Myft.


Fr.30.

Betrachtung getel.Offenb.

1689

Myft. M, 26 , so : Aus einerler Saamen kommen alle Menſchen her,aber in einem glim met das heilige Feuer , und im andern liegets als verſchloſſen , und kan vor der Nåle der Schlangen nicht, cf. M.M.19, 28.26.

Joh. 1.

Im Anfang war das Wort 2c. und alle Dino ge ſind durch daſſelbe gemacht.

Die 30. Frage. Was iſt der Unterſcheid des fpermatis zwiſchen den Metallen und Steinen , und Vegetabilien , als den Kräutern Bån men und Irdiſchen ? I. Antiv ort.

. Aur. 18, 11. Denn an welchem Drte die herbe Qualität Primus war , da war der Salits ter zuſammen gezogen und vertrocknet, daß þar: te, derbe Steine wurden ; an denen Orten aber, wo der herbe Geiſt mit der bittern zugleich Prie mus geweſen , da iſt ftachlichter Sand worden : denn der wütende bittere Geiſt hat den Salit: ter zerbrochen . 12. An denen Orten aber,woder Ton mit dem herben Geiſteim Waſſer iſt primus geweſen ,da iſt Kupfer, Eiſen und dergleichen Stein- Erß wor: den. Bo aber das Waſſer iſt primus gewe:

*

ſen mit allen Geiſtern zugleich, va iſt die wilde Erde worden ; und das Waſſer iſt etwa in Klüften, gleich einer Wolcken , gefangen gehal: ten worden.

Denn der herbe Geiſt , als der Bater < 3


Quaeſtiones Theofophicae .

166

Frzr .

Vater der verderbten Piatur , þat es gefangen gehalten mit ſeiner ſcharfen Zuſammenziehung. 13. Der bittere Geiſt iſt die vornehmſte

1

IIrfache Der fchwarßen Erden : :denn durch ſeis ne grimme Bitterfeit iſt der Salitter nach Fei: ner åuferſten Geburt ertóðtet worden ; daraus benn die wilde Erde iſt worden .

14. Die Hiße aber þat ſonderlich in dem herben Geiſte die Hårtigkeit helfen machen : Wo fie aber iſt Primus gerveſen , da hat ſie den alleredelſten Salitter in der Erden geboren , alş Gold , Silber und die edelſten Steiner cf. v . . 15:18 . NB. Suche ferner im 3.Regiſtere tallen . Item : Kräuter. Båume.

Die 31. Srage. Wie

geſdicht

ihre

Conjunction ,

weiblicher und männlicher Art; davon ihr Same

und

Wachſen entſtehet ?

1. Antivort. Aur 26, 19. Als aber die zween Geiſter der Beweglichkeit und des Lebens aus dem loco der Sonnen , durch die Anzündung des War fers waren aufgegangen , fo drang die Sanft muth als ein Same des Waſſers mit der Kraft des Lichts gant ſanft inficirende und freundlich unter ſich in der Karnrer des Todes : Davor iſt die Liebe des Lebens, oder der Planet Vez nus worden .

Dren :

!


Ft3r,

Betracht.gôtel. Offenb.

Dreyf. 1. 9 , 38.

167

Und geben wir euch das

in der Vermiſchung zuverſtehen ;- der Mann hat die Tinctur, und das Weib die Weſenheit, als die Matrix, To aus der Tinctur erboren ift ; So ſeht nun , in der Ewigkeit war es in einan der, und stund. dice 2 $ elt barinnen als eine Figur, dann die Weisheit ( Weſenheit) hatte die Tinctur beſchattet und in fich genommen , wie der Leib den Geist: und das mochte nicht jum ſichtbaren Weien vor den Engeln gebracht werden ,Gott bewegte dann die Ewigkeit, dang die Engel ſind in ſeinem Weſen , 92. Die Son ne und Mars baben guſammen das Tin & or- les ben , und Venus mit dem Mercurio und mit der Sonnen haben dasGeiſt- leben, als Juft, das iſt das fráuliche Leben , verſtehe die Macri, cem , als ein weiblich Leben aller Geſchlechte, 104. Die drey Planeten über der Sonnen füh ten mit der Sonnen das Feuer : Leben und Regi: ment :: und die drey , unter der Sonnen, ſino der Ausgang von des Feuers Tinctur, und fing rin Sincken , und führen mit der Sonnen das Luft - Regiment, und haben das weibliche Ges ſchlechte, denn fie haben der Matricis Weſens heit, und die obern haben Matricis Tinctur, Die Tinctur hat die Seele , und die uns tere Matrix Veneris den Geiſt . Alſo begehret das Obere des Untern, und das Untere des Obern ; und iſt zwar wohl ein Leib , denn Sol

105,

iſt das Herße, und hat Glant der Majeſtát dieſes Principii : Alſo verſtehet ihr die zwey Geſchlechte månnlich und weiblich . confer.NB. Die 106 : 109. X


168

Quaeſtiones Theofophicae. Fri32 .

Die 32. fragen

20

Was iſt die Tinctur in der Spermaa tifchen

Art, davon der Glaft

das Wachſen und entſtehet ?

21. Antwort.is Táb . Pr. 28.

Tin £tur déufet an bas góits

liche Wort, ein Zempérament oder gleiche Ei genſchaft, Ewenn z. E.aus Feuer und licht die Linetur als die Hiebe geboren wird ] darinnen die górtliche Kräfte in gleichen Willen , Wir: cken -und- 2Beſenrinne liegen , als der ausgeflor ſene Name Gottes , darinnen die groſſe Gea Heimniſ göttlicher Kraft und Wirckung, mit den Characteren der Buchſtaben in der Aus. theilung , in den 7 Eigenſchaften verſtanden wird . Princ. 12 , 25.

Ob der Doctor weiß , was

Tinctur iſt , ſo weiß es der Einfältige ind Uns gelehrte nicht, der manchmal wol beſſer Gabe und Verſtand Hat,

håtte er die Kunſt als dét

Do & or. Darum ſchreibe ici dem Sucendeix: wiewohl ichs achte; den Grund der Tinctur Hat keiner , weder der Do & or noch der Alchymiſt ; er ren dann im

Geiſt wiedergeboren , der ſiehet

hindurch , er rey gelehrt oder ungelehrt ; ben Gott gilt der Doctor fo viel als der Bauer. -8. 26. Die Tinctur: ift ein Ding , die da fdheidet, und das Reine oder Lautere von dem Ulnreinen brenget; die aller Geiſter Leben , oder alle Eſſentien in feinen höchſten Grad bringet : Ja ſie iſt die llrſache des Scheines oder Glan ges,

13


E,

3

Ft.33.

Bectachtung g &ett.Offenb .

169

pes , fie'iſt eine Urſache, daß alle Creaturen Feben und leben ; aber ihre Geſtalt iſt nicht ei nerley , ſie iſt in Vieße nicht als im Menſchen , auch in Steinen , Metallen und Kråutern uns terſchiedent: wiewohl ſie wahrhaftig in alten Dingen iſt aber in etlicher ſtarck , in etlichen Denn als wie unmächtig : cf. v . 27. 28 , 29. les , was Tebet im dritten Principio , das zére bricht, und gebet in fein Aecher und Ende, bis auf die Figur der Tinctur , die bleibet als ein Schatten oder Willen ohne Geiſt und Beweg lichkeit ewigtſbehen .

Übern im

andern Princi

pio bleibet die Tinctur ein Geift

und im Be

fen alles gant måchtig , als in Engeln und Menſchen, ſowohl im Anfang ( Aufgang) aller Weſen ewig ſtehen : denn ihr Centrum zur Ges burt iſt ewig fix , cf - S. 30. 31. C. 12 , 23 36i 2C Siche ferner Tinetur im 3. Regiſter. Die Menge Nachrichten . . Woraus ſind alle Creaturen des tdots

.

:

lichen Lebens entſproſſen uud geſchaf- i fen worden ?

I. Antwort. Drenf. & 8,1.

Wie nun

ein Leben und

geiſtlich Regiment in der Tiefe dieſer Welt von allen Enden iſt , daß alſo alle Creaturen gleich als wie in einem Leibe beſchloſſen ſind, der iho nen Leben , Nabrung , Wiß und Kunſt giebt, in allen Geſchlechten ,

in Menſchen , Thieren , 4 5


170

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.33.

1 Vögeln, Fiſchen ,Búrmeni, Båuthen und Kräu tern einen jeglichen nach ſeiner Efentien Art ; Alſo iſt noch ein Leben in dieſer Welt, auſer dieſer Belt in der Ewigkeit, welches der : Geift dieſer Welt nicht ergreiffet,das hat allelEigenſchaft die fer Welt in fich ,aber nicht inſolchen entzündeten Eſſentien , denn, es hat kein Feuer: wiewohl es doch ein mächtig Feuer hat, aber es brennet

C: in anderer Qual., als..im Begehren . Es iſt fanfte und linde, Dhne wehe: nes verzebret auch HI nichts ,

ſondern Rein Geiſt ift. Liebe und Frey : de, fein Feuer macht Majeftåt und Glang, und

1

das iſt von Ewigkeit immer geweſen. 2c. Princ. 8 , 43.- Nun ſpricht Gott : (Gen. 1 , 24.) Es gehen Herfür allerley Thiere, ein -jedes nach ſeiner Urt ; Da " ift aus jeder Eſſentien Art herfür gegangen das Männlein" und fein Weiblein .

AK

So fich nun der Sternen -Geiſt,

oder Geiſt in der Feuer-Geſtalt , durch

ein

Sehnen mit dem wåſſeriſchen permiſchet hatte, ſo giengen aus ſeiner Eſſentia zwey Geſchlech te ; eines nach dem Limbo in feuriger Geſtalt, und das andere nach dem Aquafter, in wåſſeri ger Geſtalt, dpd alſo vermiſcht, daß fie am Leibe gleich waren . Alſo war das Månnlein

V

nach dem Limbo oder Feuers- Geſtalt qualifi ciret, und das Weiblein nach dem Aquafter, oder wåfferigen Geſtalt. - Wer Hiervon noch ein mehres verlangt zu wiſſen , der ſuche nach im 3. Regiſter. Creatur. Er wird nach Her

I! kens Wunſch finden .

Die !


}

Ft. 34.

Betrachtung gørtt. Offenb. Die 34.

Was iſt der

196

Srage:

Archaeus und Separator

threr Art und Eigenſchaft geweſen , der ſie hat formiret , und noch auf heute for mir iret? rm ? ?? si fo

1:21. Antwort.hu Clav. 67. Der feuriſche Mercurius iſt ein trucken Waſſer , der hat Metallen und Steine geboren ; aber der zerſprengte durch die Ertid tung im Feuer hat das Waſſer geboren , und die Impreſſion þat die

grobe Nauhigkeit in die Erde bracht , welche ein grober, ſalnitriſcher , faturniniſcher Mercurius ift. Mit dem Wort Mercurius ſollet ihr alhier im Geiſt allezeit das ausgefloſſene natürliche wirckende Wort Got:

tes verſtehen , welches der Separator, Scheider und Former aller Weſen iſt geweſen , und mit dem Wort Saturnus die Impreſſion, Göttl. Beſchaulichkeit 3 , 5. llnd dieſelbe Ebenbildniß, iſt das Myfter. Magnum , als der Schóvfer aller Weſen und Ereaturen, denn es iſt der Separator in dem Ausfluß des Wil lens , welcher den Willen des ergigen Ein ſchiedlich machet:

Er iſt die Schiedlichkeit im

Willen, daraus

Kräfte und Eigenſchaften urs ſtånden. V. 46.Was aber hart und einprer: fend iſt, als da ſind Beine, Holb, Kräuter,Mie tallen , Feuer , Erde, Steine und idergleichen Materien , darinnen liegt das Bild górtlicher Kraft und Bewegniß , und verſchleußt ſich mit feinem

4


172

Quaeſtiones Theoſophicae,

fr.:34

feinem Separatore (als dem Husfluß göttlicher Begierde) als ein edles Kleinod oder Funcke göttlicher Kraft, vor der Grobheit; und iſt darum hart und feurënd , daß es ſeinen Grund göttlicher Infaßlichkeit hat, als da ſich das ewige Ein immer Barinn einen Grund der Drena faltigkeit, zur Bewegung der Kräfte einführet, und fich doch vor dem Ausfluß, als vor der Ein führung des eigenen Willens der Natur ver:

. ſchleußt, und mit der Kraft der Einheit durch die Natur wircket. 47. Alſo auch mit der edlen Tinctur zu verſtehen iſt: Wo ſie am édel ſten iſt , da iſt ſie am meiſten init der Hårte verſchloſſen ; dann die Einheit liegt in ihr in einer Beweglichkeit, als in einer Empfindlicha keit des Wirckens , darum verbirget ſie ſich ; aber in der Dünngeit lieget ſie nicht in ſolcher Empfindlichkeit , ſondern

iſt

allen

Dingen

7 gleich ; wie dann das Waſſer und Luft allen Dingen gleich , und in allen Dingen iſt ; aber des trockene Waſſer iſt der rechte Perlengrund, darinnen die ſubtile Kraft des Birckens der Einbeit im Centro lieget: Den Inſern , ſo dis werth find, hiermit angedeutet,

fich um

!

ons

weife ohne feurendeArt, darinnen Geheimniß ju * ſuchen,nicht anzunehmen . Alfoverſteher dieſes : 48. Daß das weiche und dünne von der Einheit, von deſſen Ausfluß, aus dem Myfterio Magno urſtånde und der Einheit am nächſten

$ fen , und dargegen der edelſte Grund göttlicher Offenbarung in Kraft und Wirckung in der feurenden Härte liege , und eine trockene Ein: heit,

KO


fr.35.

Betrachtung gåtti.Offenb.

173

heit, als ein Temperamentum ſey, da die Schieds lichkeit aller fråftewieder innelieget: Dann wo die Kräfte nicht in der Einheit eines willens inne liegen , da iſt der Wille zertrennet, und iſt keine groſſe Kraft in dem Dinge zuverſtehen , welches den Medicis wohl zumercken iſt, daß fie nicht auf die groben Spiritus ſtarkes Ruchs ge; hen ſollen , und den für rechten Balſam halten , ob er wohlalda innen iſt , ſo iſt aber die Tince tur alda innen ſehr beweglich und ausfliegend. Siche weiter 3. Regiſter Archaeus oder Sc parator.

Die

35. Srage.

Was ſind die 6. Dage's Wercke der Schöpfung, und der Sabbath ? 1. Antwort . Sign . Rer. 9,2 . Das Weſen aller Beſen iſt eine ringende Kraft, dann das Reich Got: tes ſtebet in der Kraft, alſo auch die åuſſere Welt : und ſteher vornehmlich in ſieben Eigen : fchaften und Geſtalten, da eine jede die andere urſachet und machet , feine " iſt die erſte noch lekte, ſondern es iſt das ewige Band : Darum hat auch Gott ſechs Tage zum Wercken dem Menſchen geordnet, und der ſiebende iſt die Vollkommenheit, darinnen die fechs rahen ; Er ift bas Centrum da die rechs mit ihrer Be gierde yinlauffen : Darum fies ihn Gott den Sabbath oder Ruhe - Tag ; dann darinnen ruhen die ſechs Geſtaltender wirckenden Kraft.

1


174

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 36 .

Er ift der göttliche Hall in der Kraft, oder die Freudenreich , darinnen die andern Geſtalten alle offenbar werden , dann er iſt das gefaſte Wort, oder die göttliche Leiblichkeit durch wele ches alle Dinge ſind zum Wefen erboren und ankommen. Siehe weiter 3. Regiſter Tag.

11 Die 36. Srage. Was iſt der Unterſchied der tödtlichen Creatur ? und was iſt ihr Chaos, darins

WE nen jedes Geſchlecht lebet, und

darinnen

ſie von einander unterſchieden ſind ? 1.

Antivort.

Sign , Rer. 3 , 40. Auch ſind uns ferner zu betrachten die andere Metallen und Minerali en , welche gleichfalſ ihren Llrſtand alſo neha men , aber im Salnitriſchen Schrack ſcheidet fich jede Eigenſchaft, wie wir dann feben , daß des Feuers und Lichtes Eigenſchaft vielerley iſt, und ſolches von der erſten Impreſſion, da bor der Impreſfion der Freyheit Luft und die Begierde ineinander ſtehen, als wie ein Chaos im Anblick groſſer Wunder , da alle Farben , Kraft und Tugenden in dieſem einigen Chaos oder Wunder -Auge liegen , welches Chaos Gott ſelber iſt, als das Weſen aller Weſen , der of fenbaret ſich alſo in Papticular mit dem Auge der Ewigkeit. Eine jede Materia iſt ein Befen nach dem Geiſte, daraus fie erboren iſt wora den ; und ſo man die im Feuer anzündet, fo gibt

ta


$ 8.37. Betrachtung gåttOffenb.

178

gibt ſie auch ein ſolch Licht wie der Geiſt in Weſen iſt v.41.cf.C. 13 , 212-31. völlig bes antwortet.

Die 37.

Srages :

zu was Ende, oder warum ſind die tödtliche Creaturen geſchaffen worden ?

1. Antwort. Dreyf. 1. 9, 48. Der Ferier - Geiſt der Tinctur hat die Ewigkeit in ſeiner Wurzel, und der Luft- Geiſt hat das materialiſche Leben , daß ſich alſo mit der erweckten Weſenheit vac geurſtandet, úno regieret das äuſſerliche thien riſche leben, dann er iſt das thieriſche Leben ala ker Creaturen , auch Bäumen , Kraut und Gras; er hat auch eine nicht genug machtig. 49.

Tinctür" in fich , aber

Alſo ſeħet ihr, wie das Leben im Waf

fer ſtehet, und hat zwey Regiment, als Feuter und luft; und ſehet, wovon das Blut urſtån det, welches eine Creatur edler macht, als die des Bluts nicht hat ; die hat eine falſche Tincs tur, und iſt aus dem Willen des Teufels her: kommen, als ihr an Nattern und böſen Wür: men fehet, die haben nicht die edle Tinctur ; ſondern als der Teufel vermeinte ein Herr in

der Tinctur zu ſenn, und wolte ſchaffen, hat er s in ſeinem Witlen ein ſolch zeben erwecket,wel: #ches doch nun jeßo nicht alles ſein iſt : Wohl ift er derſelben Eſſentien, und der Teufel Leiber figuris


176

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr:37

ſich auch in der Höllen zu ſolchen Schlangen , böſen Würmen , und ſcheuflichen Chieren ; denn anders können ſie nicht in ihrer eigenen Geſtalt , wiewohl ſie keinen Leib von

figuriren

der abgetheilten Tinctur von ihrer Weſenheit ķaben , ſondern ausm Centro Naturae, aus der ftrengen Matrice, aus der ewigen Weſenheit, aus der Finſterniß , welches ein geiſtlich Leib iſt. M. M. 31, 34.

Denn der Teufel war ein

fliegender Fürſt in des Grimmes Eigenſchaft, welcher dem Centro der åuffern Natur in der Feuers Matrice hatte Urſache gegeben, und nicht allein das natürliche Leben der Menſchen vers derbet , ſondern auch die Creaturen ; denn er bewegte die Menſchen im Zorne Gottes, wels die Creaturen ju ihrem Dienſte und Speiſe brauchen , daß auch der Fluch und die Eitelkeit in allem Leben offenbar warb,

baby der Menſch

in allem ſeinem Wandel in Flucheund Eitela teit ſtund, und kam in der Eitelkeit im Fluche bis au den Abgrund, als aus Ende dieſer Welt; darum ſprach der Geiſt: Alles Fleiſches Ende in ihrem

Frevel iſt vor mich

kommen ;

Menſchen Eia Alles Leben hatte ſich durch des telkeit an der åuſſern Natur Ende gebracht, und ſtund der Schlund des Grimmes in der Natur offen, ung wolte alles im Grimme vers ſchlingen, cc. Irrth . Stief. 263,

Die


Fr.38.

Betrachtung g & ttl. Offenb.

177

Die 38. Srage. Warum iſt der Menſch mit dem Leio

1

I

1

be geſchaffen worden ? 1. Antiport. Dieweil aber die 4 Elementa nunmehr aus dem Element ausgiengen , und machten mit der Quinta Effentia der Sternen , und mit deint Herke der Eſſentien , als der Sonnen, das drits te Principium , darinnen auch die groſſen Wuns der ſtunden , und keine Creatur erfunden warb , die fie könnte offenbaren , als nur allein das Bilde und Gleichniß Gottes, der Menſch , well cher (vor ſeinem Fall die zúchtige Jungfrauber Weisheit Gottes in fich batte; ſo drang der Geiſt dieſer Welt alſo fart auf dieſe Bildniß nach der Jungfrauen , hiermit ſeine Wunder zu offenbaren , und beſaß den Menſchen, davon er erſt ſeinen Namen Menſch kriegte, als eine vermiſchte Perſon. Alhier an dieſem Dre Irrth. Stief. 60. þat ſich der Chriſtus in dem Namen Jeſus, als ein Willen zum Chriſtus, gegen die Gleich: niß Gottes geſtellet , und den Willen darein Jeſu in der geſchaffenen gegeben , aus dem Weißheit, (Menſchheit) ein Chriſtus oder Heilmacher zu werden ; und in dieſem Wile len iſt die Gleichniß Gottes der Menſch in der Zeit , als am 6ten Tage der Schöpfung, in ein Bild aus der Maffa oder Auszug aller Geſchöpfe, dieſer Welt Beſen , ſowohl aus der Ueb. J.Böhm . theor. $ e. i Th.

M

himm:


178

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.38 .

himmliſchen Welt Heſen geſchaffen , aus dem ausgehauchten oder ausgeſprochenen Weſen des ewigen Worts , und im verbo Fiat nach der

il

Gleichniß des ewigen Myſterii und der ewigen Geburt der Heil.Dreyfaltigkeit in ein Bild for aniret worden . ::

Epift. 22 , 6.

Alſo iſt auch der Menſch aus

der Zeit und auch aus der Ewigkeit, und ftehet in dreyen Dingen , als in Sulphure, Mercurio und Sale ; in zweyen Theilen , als eines aus der

1

Zeit, als der åuſſere Leib , und das anderein der Ewigkeit, als die Seele. cf. v. 7:11 . - Princ. 16, 32. Meinė theure und liebe Vernunft, recke her deine s Sinnen, und be: ſchaue dich nun

in obgemeldten Dingen , was

bu Fenſt, wie du ein Bild Gottes erſchaffen biſt, und wie du dir in Adam Gaft laſſen , durchs Teufels Inficiren , den Geiſt dieſer Welt dein Paradeis einnehmen , welcher nun an der Stel: Wilt du nun ſagen : le des Paradeiſes ſiket. bu ſeneſt zu dieſer Welt alſo in Adam in An fang geſchaffen worden , ſo ſiehe dich an und bez trachte dich ; in deinem Gemüthe und Sprache findeſt du ein ander Bildniß . cf. v. 33-35 . Siehe umſtändlicher bey Adam , Fowohl deſſen Schöpfung als fall, item Bildniß Unſer Vorhaben iſt nur nach und lebenbild. Möglichkeit den kürzeſten Weg mit dieſem Wercke zu gehen, ſonſt hätte man müſſen einen groſſen Folianten ſchreiben ; Liebhaber der Theoſophie werden ſchon weiter nachſuchen.

Die

7


$$r: 39,

Betrachtung gòtti.Offenb .

199,

Die 39. Srage. Was iſt das Einblaſen

geweſen , das

von der Menſch eine lebendige Seele worden ? 1. Antwort. Princ. 10, 13,

Die Seele des Menſchen , welche ihme Gott eingeblaſen, iſt aus dem ewis igen Vater; doch vernimms recht: Es iſt ein Interſcheid , verſtehe aus ſeinem unwandelbaa

ren Willen , aus welchem er ſeinen Sohn und Şerbe von Ewigkeit gebieret , aus dem göttli chen Centro, daraus das Fiat ausgebet, das da ſchaffet und hat alle Weſen der erwigen Geburt in ſich; nur die Geburt des Sohnes Gottes, (baſſelbe Centrum , dasder Sohn Gottes felber

1

iſt) bat ſie nicht: denn daſſelbe Centrum iſt der Natur Ende, und nicht creatürlich , es iſt das höchſte Centrum der feuerflammenden Liebe und Barmherzigkeit Gottes , der Vollkommenheit; aus dem gehet keine Creatur, ſondern erſcheinet in der Creatur, als in Engeln und Seelen der Denn der beil. Geitt ge þeiligen Menſchen . bet da aus , und die Allmådhrigkeit, welcher in dem Vater (chöpfet ben ewigen Willen .

1

Gnadenw. 8,36 . Der Menſch iſt aus dem Vorfaz des ewigen und zeitlichen Weſens Un fange in ein Bilde aus dem ſprechenden und ausgeſprochenen Wort eingeführet worden , in deme das ſprechende Wort der Schiedlichkeit felber innen lieget: denn er iſt nach dem duſ M2 ferit


180

Quaeſtiones Theoſophicae.

fr.40 .

fern Leibe ein Ens der vier Elementen , und nach dem åuſſern Leben ein Ens des Spiritus Mundi; und nach dem innern leibe iſt er ein Ensdes ewigen Wortes Gottes, als des hóch: ften Myſteriï der weſentlichen Kräften Gottes. Nach dem innern Geiſte aber iſt er in zwenen Eigenſchaften , als erſtlich die creatürliche Sees Le iſt aus des Vaters Natur, als aus der erwis gen Scheidung des Worts Gottes im licht und Finſterniß : Dieſe Eigenſchaft iſt der creatúr: lichen Seelen Eigenheit, aus dem Grunde des ewigen Billens kerrührende; die andere Eis. genſchaft iſt die wahre göttliche , in des Lichtes Kraft, das iſt Chriſtus, in deme der Diame Yeſus offenbar worden iſt; und die iſt der wahre ewige Vorſaß Gottes vor der Welt Grunde , da die Seele noch keine Creatur, ſon: dern nur ein Ens im Myfterio Magno war. cf, V. 37. bis 46. Die 40: Srage. Was iſt das untódrliche Leben in ihm , als die Seele , und was iſt der Geiſt des Menſchen ;

und was iſt das auſſere Les

ben von dieſer Welt in ihm ?

I. Antwort . So wiſſen wir auch, Princ. Appendix 33. daß der ewigen Leben zwen in zweyerlen Qual find , und ein jedes ſtehet in ſeinem Feuer : Ei nes brennet in der Liebe im Freudenreich ; das andere im Zorne , im Grimme und Webe , und ſeine

1


.

fr.40. Betrachtung gåttl. Offenb.

181

feine Materia iſt Hoffart in Geit , Neib und Zorn , ſeine Qualvergleichet ſich einem Schwes # fel-Geift: denn Aufſteigen der Hoffart in Geits, Neid und Zorn inacht zuſammen einen Schwes fel, darinnen, das Feuer brennet und fich im . Denn es iſt mer mit dieſer Materia entzündet. eine groſſe Bitterfeit,

in welcher des Lebens

Beweglichkeit ſtehet, ſowohl auch der Aufſchlå: ger des Feuers . cf. v. 34-38. Theol. Puna .

C. 7 . Aur. 19; 24. Denn als der Menſch in die Sünde fiel, da ward er aus der immerſten Ges

17 d

burt in die andere zwo gefeßt, die umfiengen ihn bald und inqualirten mit ihme und in ihme, als, in ihrem Eigenthum ; und empfieng der Menſch alsbald den Geiſt und alle Gebårung der fideriſchen und auch burt.

der äuſſerſten Ges

Wenn der geehrte Leſer den Tra &tat vou dreyfachen Leben des Menſchen beliebet zu les ſen, fo wird er dieſe Frage gang vollkommen beantwortet finden , item in den 3. Principien und beſonders im Myfterio Magno. Daraus kann man gründlich und zur Senüge ſehen, was das untódtliche Leben als die Seele, und auch was der Geiſt des Menſchen , und das Auſſere leben von dieſer Welt iſt.

M 3

Die


2 182

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 41

Die 41. Srage. Was iſt die Idea oder das Ebenbild Gottes im Menſchen

darinnen Gott

wirdet und wohnet ? 1. An t'ivort. Gnadenro. 5,12 . Mores ſpricht garrecht: Gott ſchuf den Menſchen in ſeinem Bilde, ja zum Bilde Gottes ſchuf er ihm ; Item , Gott machte dem Menſchen aus dem Limo der Er den. Indeme Moſes ſpricht , Gott ſchuf den Menſchen in ſeinem Bilbe ; fo verſtehet Mofes nicht, daß Gott ein Bilde fer , daß er den Menſchen babe nach ſeinem Model geſchaffen ; fondern er verſtebet die Seienß in der Kraft,

ba fich von Ewigkeit alle Dinge in der Scienk , in der Temperatur, in den Kräften , baben ith Geiſte der Weisheit eingemodelt; nicht als Creaturen, ſondern gleichwie ein Schatten oder Fúrmodelung in einem Spiegel, da Gott von Ewigkeit in ſeiner Weisheit geſehen hat , was werden konnte. Mit welcher Bildung der Geiſt Gottes in der Weisheit geſpielet bat : In dem ingefaſſeten Model, da ſich der Šeiſt der Sciens in der Weisheit , in der Natur der Kräften , hat von Ewigkeit in ein Spiel gemodelt, (welches Model Feine Creatur,

fon

bern als ein Schatten einer Creatur geweſen ,) hat Gott den creatürlichen Menſchen erſchaf: fen , als in des Menſchen eigenen Bilde , wel: cher doch kein Menſch war:

}

ſondern Gottes Bilo:

69 91

NIE


Fr. 42. Betrachtung gåttl. Offenb.

1831

darinnen fich der Geiſt Gottes aus , alten Principiis, in einen Schatten einer Gleich förmig feit des Weſens aller Wefen: einmodel te, Gleich als wie ſich ein Menſch vor einem Spiegel beſiehet , da im Spiegel feine Bildniß,

Bildniß ,

alſo iſt uns auch iſt, aber in keinem Leben ; chen es von Ewigkeit des Menſ das Bild Gott zu betrachten , ſowohl die ganze Creation , wie Gott alle Dinge von Ewigkeit geſehen hat int Spiegel ſeiner Weisheit. Die 42. frage. Was iſt das Paradeis geweſen , dara ein ihn Gott ſchuf? Iſts veränderlich und ein Geſchopf, oder ftehets im ewigen

Grunde ?

İ. Ant wort. Die Vernunft Menſchw . Chr. 1. c. 4 , 4. der äuſernWelt will ſchlechts erhalten ,Gott habe den Menſchen ins åuſſere Regiment geſchaffen , in die Qual der Sternen und 4. Elementen : So das wäre , fo wåre er ja in die Anght und Top geſchaffen , denn der geſtirnte Himmel hat ſein Ziel; wenn er das erreichet, ſo verlåſſet er Als die Creatur, derer er ein Führer war. denn zergehet ja das Regiment und Weſen der Creatur , welche dem auſſern Himmel unter: worfen iſt; und ſehen wir ja wohl , wie wię hinfallen und ſterben , wenn uns der äuſſere Himmel mit den Elementen verläßt , daß auch ein Kind im Mutterleibe ſchon alt genug 17 M4


184

Quaeftiones Theofophicae.

F1 :42 "

zum Sterben, auch oft verdirbt, weil es noch ohne Leben, und im Fiat des auſſern Regionents iſt , in der Leibwerdung , eße das Centrum Na. turae das Seelen - Feuer aufſchlaget: Ind ers kennen wir freylich den Tod und das Sterben mit Adams Fall , daß Ubam fen (alsbald er ir:

1

diſch worden) dem Paradeis abgeſtorben , und fen an Gottes Reich Tod worden , darum uns dann die Wiedergeburt noth war , anders moch ten wir nicht wieder lebendig werden .v . 13. Alſo iſt uns auch des åuſſern Leibes Speiſung genug erkenntlich ; derduſſereMenſch war ja , aber er war gleich wie halb verſchlun gen von dem innern ; der innere herrſchete durch und durch , (wie das Feuer im glúenden Eifen ) und nahm alſo ein jedes Leben von dein Seinen Speiſe. Als die Bildniß Gottes , oder der Seelen Geiſt und Bildniß , aß von himmlis

1

ſcher göttlicher Beſenyeit : Und der äuſſere Leib af Paraðieß - Frucht im Munde, und nicht in Leib ; denn wie der åuſſere Leib im inuern als halb verſchlungen ſtund , alſo war audy die Frucht des Paradeiſes. Die gåttliche Weſens heit grünete durch die irdiſche, und hatte die ir: diſche in der Paradeis - Frucht wie Kalb ver : ſchlungen , alſo , daß die Frucht nicht irdiſch erkannt ward : und darum hieß es Paradeis , als ein Grünen durch den Zorn, da die liebeGot IN

tes im Zorne grúnete und Frucht trug, wie es die Natur Sprache flar verſtehet ohne einigerlen Deutelen oder Meinung .

cf. Aur.4 ; 9:29 . Princ

1


F1:42.

Betracht.gdtttsOfferib .

Prine. 9;20.

185

Denn das gibt der Geiſt der

30 Erfententiß,daß im Paradeiſe to wohl Gemacha fe find als in diefer Welt; in ſolcher Form , aber nicht-in ſolcher Dual und Begreiftichfeita Denn die Materia oder Corpus iſt Kraft und

5

7 5

Wachſen (Beſen) im himliſchen Limbo : Die Burgel ſtehet in der Matrice , in welcher weg der Erde noch Steine iſt, denn es iſt ein ander Das Feuter darinnen iſt Gott der Principium . Vater, und das Licht darinnen iſt Gott der Sobn , und die Zuft darinnen i Sott der heil .

Geiſt, und die Kraft, da alles aufgehet, ift Himmel und das Parabeis. v. 21 :: 24. 25. Die Vernunft,welche mit Adam aus dem Paradies iſt ausgegangen , fráget: Wo iſt das Paradies anzutreffen ? Iſt es weit oder nahe ? Oder wo fahren die Seelen bin , wenn ſie ins Paradies fahren ? Iit es in dieſer Welt, oder auſſer dem Loco dieſer Welt über den Sternen ? Wo wohnet denn Gott mit den Engeln, und wo iſt das liebe Vaterland, da Fein Tod iſt ? Weil Feine Sonne und Sternen darinnen ſind, ſo muß es nicht je in dieſer Welt ſeyn, ſonſt wåre es lange gefunden morden ? 26.

liebe Vernunft, es kan keiner demana

dern den Schlüffel darzu leihen ; und ob es iſt, daß einer einen hat , fo fchleußt er doch dem andern nicht auf, wie der Antichrift rúhmet, er habe Schlüſſel zu Himmel und Hölle : Zwar er mag in dieſer Zeit bende Schlüſſel haben, es iſt wahr ; aber er fan Feinem andern mit MS auf


186

Quaeſtiones. Theoſophicaē.

Fr.42.

auffchlieſſen, ein jeder muß mit feinem eigenen Schlüſſel aufſchlieſſen , ſonſt kommt er nicht hinein : denn der Schlüſſel iſt der heil. Geiſt, wenn er den Schlüſſel hat, fo gebet. er ein and aus .

27.

Es iſt dir nichts nåßer als Himmel,

Paradeis und Hölle: zu welchem du geneiget biſt und ginwirbeſt, dem biſt du in dieſer Zeit am nåbeſten ; du biſt zwiſchen beyden , und iſt zwiſchen jedim eine Geburt, du fteheſt in dieſer, Belt in beyden Thüren , und baſi beyde Ge. Gott hålt dich in einer Pfor bürten in dir. ten und ruffet dich , und der Teufel hålt dich in der andern Pforten , und ruft dich ; mit welchem Ou geheſt, da komſt du hin . Der Teufel hat in feiner Hand Macht, Ehre, Wol luft und Freude, und die Wurſel darin iſt der Tod

und Feuer : So

hat Gott in feiner

Hand Creuß, Verfolgung, Jammer, Armuth, Schmach und Efend, und die Wursel deſſel

V ben iſt auch ein Feuer, und im Feuer ein licht, und in dem lichte die Kraft , und in der Kraft das Paradeis, und in dem Paradeis die En gel, und bey den Engeln die Freude. Die tólpifchen Augen können es nicht ſehen , denn fie find aus dem Dritten Principio, und ſehen nur vom Glaß der Sonnen : Wenn aber der heil. Geiſt in die Seele kommt, fo gebieret er fie neu in Gott ; ſo wird ſie ein paradeifiſch Kind , und krieget den Schlüſſel zum Paradeis , dieſelbige ſchauet hinein . ?

28. Aber

.


Fr: 42 . 28.

Betrachtunggdeti.Offenb.

187

Über der tålpiſche leid fan barnm nicht

hinein; er gehöret auch nichr hinein, er gebo: tet in die Erbe, und muß putrificiret werden , und in neuer Kraft, welche dem Paradeis gleich iſt, im Chrifto aufſtehen ain Ende der { agen: Dann mag er auch im Parabeis wohnen ; und eher nicht; er muß das dritte Principium ablegen , als dieſen Pelk , darein Vater Adam und Mutter Eva find geſchlaffen , darinnen ift vermeinten Klug zu werden , wenn ſie alle 3. Principia an ihnen offenbar trügen : båtten fie ihrer zwey verborgen getragen , und wåren in einem blieben , das wäre uns gut ; davon berm Falle. Drenf. L. 5, 69. Das Paradeis iſt das grünen aus den Eſſentien im Centro Gottes, das geher durch alle Geſtalte: Es gehet durch das Element, und durch die Weſenheit, und auch durch den Himmel, als ein Gewächs eines Luft gartens: Datum iſt auch Adam in dieſer Welt im Parabeis geweſen . cf.v. 20 : -78 :

ns.

Im innern grünet es im Zorn - Ei

fer init groſſen Wundern und Kräften , da denn alle Geſtålte in der Birckung fehen , darum dann in demſelben Creaturen alle Lift und Wis ſtecket als in Teufel, welche alle Wunder in der grimmen Matrice zum Weſen bringen, wie es die Hiſtorien in der Welt von den Kindern des Zorns bezeugen : und dann in dem åuſſern grú : net es durch die Sanftmuth mit der lebendi gen Kraft, melche vom Herten Gottes durch ben


188

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.4 %.

ben Geiſt Gottes ausgebet , und daſſelbe grů: nen heiſſet Paradeis, und iſt ein Gewächſe in ben Kindern Gottes, da die Seele zugleich mit grünet ; dann in diefem grünen wächſet der neue Leib der Seelen im Element, in der Weſenheit voi der Drenzahl im Ternario Sancto .

1 116.

Ilnd geben euch dis im rechten Grund

guverſtehen , als wirs dann gewiß erkennen, daß das Paradeis in dieſer Weltfen , und auch auſſer dieſer Welt , und daß Gott in dieſer Welt wohner und iſt überal, und ſcheidets nur die Qual, elt iſt'im Pa he B 117. Dann die engliſche Welt iſt im Paz: radeis offenbar, aber ſie wird nicht ergriffen, als nur in paradieſiſcher Qual, als im Elea ment, und nicht im Ausgang, im Regiment der 4. Elementen . 124. Jhr lieben Kinder Gottes in Chriſto,

thut eure Augen des Gemüts auf, erhebet eu: ren Sinn aus dieſer Welt ins Element vor Gott : euch ſoll alhier recht die Schöpfung ge: zeiget werden ; laſſet euch keinen Spiegelfedha ter und Sophiſten narren. 125. Denn das Paradeis , darein der hei: ligen Kinder Seelen einfahren , wenn der Zeit zerbricht, iſt auf der Stede, da der Leib zer: bricht; es iſt auch in der Erden ; es iſt in allen 4. Elementen, nicht zertheilet, ſondern gang überau. 126. Denn in der reinen Element, dar: aus die 4. Elementa ausgehen, ift das Para: beis


1

Fr.42 .

Betrachtung gård .Offenb .

199

deis ; es iſb ein grünen aus der Weſenheit vor Gott , ſein Leben und Verſtand, iſt der heil. Geiſt der Drenzahl Gottes, fein Licht iſt der Glanz der Majeſtät der Drenzahl : es iſt nur um das duſſere zu thun ; wenn die 4. Elemens tà am Menſchen zerbrechen , fo iſt die Seele ſchon im Paradeis, oder im Abgrund des Cene tri in der finſtern Matrice ; alles nach deme, worinnen die Seele in dieſer Zeit auf Erben gewachſen iſt.

127.

Hat ſie ihre Imagination in Gott

gefeßet, ſo iſt ſie im Paradeis gewachſen , und þat ſie nur der geſchwule finſtere Leib dieſer Zeit berdecfet. 128. Iſt ſie aber im grimmen Zorne geä wachſen, in Falſchheit, in Hochmuth über das Paradeis auszufliegen, ſo fliegt fie in Hocha mutk in der grimmigen Matrice über das Pas tadeis aus, und kan nicht in die Sanftmuty hinein : da iſt ſie in der Hölle ben dem ſtolten Zeufel.

Wiedergeb.

2,9. Alſo durchdrang das Licht die Finſterniß, als den finſtern Feuer Ddem, und auch den äuſſern Luft - Odem , in ſeinem Geſtirne, und nahm allen Eigenſchaf ten die Gewalt, daß die Angſt des Feuer -Ddems in der innern Teeliſchen Eigenſchaft, ſo wohl die Hike und Kålre, auch alle andere Eigens ſchaften des åuſſern Geſtirnes, nicht konten noch mochten offenbar fenn.

Die Eigenſchaf:

ten aller dren Welten in Seel und Leib ſtunden in


490

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 42 .

In gleicher Concordant und Gewichte : Dag Innere Heilige herrſchete durch das Neuſſere, als durch die dufſere Kräfte des åuſſern lebens, des åuſſern :Geſtirnes , und 4. Elementen . ro . Und das war das Heilige Paradeis ; Alfo ſtund der Menſch im Himmel, und auch in der åuſſern Welt , und war ein Herr aller Creaturen dieſer Welt, nichts gåtte iận zers brochen . 1. Dann alſo war auch die Erde, bis auf Die Heilige Eigenſchaft den Fluch Gottes. der geiſtlichen grünete auch durch die Erde,und trug paradeifiſche Früchte , die konnte der Menſch eſſen auf ſolche magiſche paradeifiſche

1 Art, und bedorfte Feiner Zähne noch Därme in Leib : dann gleichwie das Licht die Finſter: niß, und das: Feuer das Waſſer verſchlinget, und deſſen doch nicht vollwird ; Ein folch Cena rrum hatte der Menſch in ſeinem Munde, auf Art der Ewigkeit. Und auf eine ſolche magia ( che Art fonnte er auch ſeines gleichen aus ſich gebåren , ohne Zerreiſſung oder Eröfnung ſei: nes Leibes und Geiſtes. Gleich wie Gort die auſſere Welt gebar , und ſich doch nicht zerriß , ſondern in ſeiner Begierde , als im Verbo Fiat , die Eigenſchaften faſſete und qualitåtiſchmach te , und aus dem Verbo Fiac offenbarete , und Welt in eine Figur , nach der ewigen geiſtlichen Geburt einführete; Alſo ward der Menſch auch ein ſolch Bild und Gleichniß , nach Zeit und Ewigkeit geſchaffen ;aber in ein ewig un ſterb:


FC: 42. Betrachtung gåtti. Offenb .

191

fterblich leben ; welches ohne Feindſchaft und Widerwårtigkeit war. cf. v . 12. zc. Mercurius iſt im Satur : Sign . Rer. II , ŚL . no gar rein , er hat keine Gift mehr, davon er im Waſſer, als im Salk Saturni, konnte Ruß machen: das ſoll der Philofophus wohl mer: #en , ſowohl auch der Theologus, daß im Paz tabeis ein vollkommen leben ohne Bancken , auch ohne einige falſche bóre Begierde ſen , und ein immerwährender Tag : da der Paradeis : Menſch Geller als ein durchſichtig Glas ſen , indeme die göttliche Sonne durch und durch gleichwie das Gold durch und durch ſcheinet , rein iſt ohne Mackel. cf. Gnaderw . 5,9.

M. M, 25 , 16. Wenn die Vernunft Hörer vom Paradeis fagen , ſo verſtehet ſie allein ei: Men gewiſſen abtheiligen Drt , und es iſt auch nicht weniger : Es iſtein gewiſſer Ort geweſen , welcher der Garten -iú Eden hieß , da Adam und Eva verſuchet und von welcher Ståtte fie nach dem Falle ausgetrieben worden ; Aber es war auch die gange Welt ein ſolch Paradeis vor dem Fluche; weil aber Gott den Fall erkann te, fo warb ihnen das heil. Paradeis nur an einem gewiſſen Orte eröfnet : Denn was fol te die gange duſſere Welt paradeiſiſche Frucht tragen , weil keine Creatur auf Erden war, wels dhe derer båtte können genieſſen . • 17. Adam und Eva wurden aber gleich : wohl ins Parabeis eingeführet , auf daß , ob ſchon dieſer erſte Leib fallen türbe und zerbre: chen ,


192 chen ,

Quaeſtiones Theoſophicae." fr.42. daß fie und ihre Kinder folten mit der

neuen Wiedergeburt im Geiſte Chriſti durch das Feuer Schwert , welches die falſche Bes gierde abſchneidet, eingehen : niß iſt ſehr groß.

Epift. 39, 27.

Dieſe Geheim

Das. Paradeis, war die

41 Temperatur im Menſchen, als er nicht wuſte was Böſe und gut war, da das göttliche Licht durch die Natur ſchiene, und alles temperirete, ( al, tingirete) dann das Paradeis wird in Chris ſto in uns nach dem innern Grunde wieder ofs fenbar. 28. Weil aber Gott fahe und wuſte, daß er fallen würde , ſo grúnete das Paradeis nicht in der ganzen Welt durch die Erde mit Früchten , ob es gleich überall offenbar war, ſondern nur im Garten Eden, da Adam verſus chet war, dann das iſt der Ort ; Paradeis aber iſt die Qualität, als das Leben Gottes in der Gleichheit. 29 .

30. Gott wuſte wol, daß der Menſch wür: de fallen , was folre dann den Thieren das Pas radeis Effen , zwar in der Quinta Effentia lies get eine paradeifiſche Eigenſchaft, davon eſſen ſie noch heute. Dann es iſt eine Kraft in jes den Thiere, welche unzerbrechlich iſt, welche der Spiritus Mundi in fich geucht; jur Scheibung des legten Gerichts. Princ. 4, 62. Alſo iſt nun in derſelben Formirung der Himmel: und die Formirung und Ausgeburt in unendlich iſt das Paradeis Gottes


$ 1. 42.

Betrachtung götel. Offenb. 193

Gottes, wie dann der tħeure Moſes ſchreibet: (Gen. 1, 2.),der Geiſt Gottes ſchwebet auf dem Waſſer in der Formirung der Welt ; das bleibet und iſt alſo in ſeine Ewigkeit, daß der Geiſt Gottes auf dem Waſſer ſchwebet in der Geburt des Sohnes Gottes, denn Er iſt die Kraft und Ausgang im Vater, aus dem anges zůndeten Licht - Waſſer, aus dem Waſſer und Lichte Gottes.

Gnadenw . 5,9 .

Denn in Ubams lInſchuld

grünete das Heil. Element in der Temperatur durch die 4 Elemente aus, und gebar durch die 4 Elemente himmliſche Früchte , welche lieblich anzuſehen und gut zu eſſen waren , wie Moſes { aget: und in demſelben Ausgrúnen wird das Paradeis verſtanden , denn dieſelbe Frucht ftund in der Dualitåt in der Temperatur , und Adam ſtund auch in der Temperatur ; alſo ſola te und konnte der Menſch der Paradeis - Fruchs te effen. cf, v . 10. M.M, 10, 59. C. 17, 4 . 5. 7. 8. Sign. Rer. 11 , 91. Dann im Anfang war das Paradeis als das Univerſal, offenbar, und Schiene die Liebe durch den Coboder Zorn : Alſo muß es wieder werden , daß Venus. das Auge oder Segen im Grimme werbe, alsdenn wird aus dein Saturno , Marte und Mercurio ein Ju piter , Mars wird zur Sonnen , und Sacurnus zum Monden ; alſo leuchtet Mars mit der Son : men aus dein Saturno in Luna aus Veneris Uus ge , und ſind alle 7 nur einer, ſo hatderStreit cin N Heb. J.Bebm.theor. Sr. i Th.


194

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 42

ein Ende , und iſt alles vollbracht, bis zur Auf erſtehung des Lebens. Tab. Princ. 59. Das Wort Paradeis, in der ſechſten und ſiebenden Eigenſchaft, deutet an das geiſtliche Gewürcke im Licht:Weſen, als ein Grünen oder geiſtlich Wachsthum , welches geiſtliche Weſen im Anfang der Welt durch alle 4 Elementa gegrünet, und aus der Erden fich in alle Früchte eingebildet, und alle Eigenſchaf ten des Grimmes ins Temperamentum geivan

1

delt hat.

Als aber die grimmen Eigenſchaf:

ten mit den 4 Elementen durch die abgewand te Begierde und falſchen Willen Adams auf: gewachſen , und das Regiment bekamen , To flo : be dieſes Grünen zurücke ; das iſt , es bliebe in der Tinctur des innern Grundes ſtehen , und iſt auch noch wohl in den 4 Elementen , aber nur im innern reinen Element, und mag nicht erreichet werden , als nur in der neuen Wies dergeburt des innern Menſchen , und in der ma terialiſchen Tinctur , darinnen iſt das paradei fiſche Wircken auch ganz offenbar Den lin fern verſtanden.

4 10

Princ. 9 , 33. In dieſem ſanften Quelle gehet nun aus der wallende Geiſt, der im ilrfund in der Anzúndung war der bitter ångſtliche Geiſt, gar wonneſam , ohne Bewe: gung, und iſt der H. Geiſt: und der ſanfte Quell, ſo im Centro aus dem Lichte geboren wird , iſt das Wort oder Herße Gottes ; und in dieſer Wonne iſt das Paradeis , und die Geburt iſt die

4


fr.42.

Beteachtung gåtel.Offenb.

198

die ewige Dreyfaltigkeit. . In der muſt og wohnen , wilſt du im Paradeis ſeyn , und die muß in bir geboren werden , wilſt du Gottes Kind ſeyn , und deine Seele in derſelben ; ſonſt kannſt du das Reich Gottes weder ſchauen noch genieſſen. 34.

Darum bringet uns der feſte Glaube

und Zuverſicht wieder in Gott : denn er faſſet das göttliche Centrum zur Wiedergeburt im H. Geiſt; ſonſt hilft nichts: Das andere, was der Menſch alhie machet , ſind nur Weſen , fo ih . me im Schatten nachfolgen, darinnen er ſtehen wird . Denn gleichwie da iſt die Geburt iu der þeiligen Gottheit, die im Urkunde ſtehet im Willen und Hengſten vorm lichte; alſo muſt du ausgegangener Menſch aus dem Paradeiß in Xengſten , Sehnen und begehrenden Willen wieder zur Geburt eingehen ; ſo erreicheſt ou wieder das Paradeis und licht Gottes . llnd daſſelbe Wefen iſt das C, 14 , 89. ewige Element, barinnen alle Eſſentien in der göttlichen Kraft offen ſtehen, und ſichtlich ſind, in welchen ſich die ſchöne und züchtige Jung: frau ber göttlichen Weisheit immer erblicket ; nach der Zahl der Unendlichkeit aus dem viel tauſend mal tauſend ohne Ende und Zahl, und in derſelben Erblickung , als aus dem ewigen Element gehen aus Farben , Kunſt und Eu: gend , und die Gewächſe der Lilien Gottes, wel: ches ſich die Gottheit immer erfreuet in der Jungfrauen der Weisheit; und dieſelbe Freu:


196

Quaeſtiones Theofophicae.

$0 42.

de gehet aus dem ewigen Efentien , und Heift Paradeis, wegen der Schårfe der Gebärungen der lieblichen Frucht der Jilien in unendlich , da dann der Lilien Eſſentien aufgehen in Wunder in viel tauſendmal tauſend ohne Zahl, wie du an der blühenden Erden , haft.

ein Gleichniß cf. v . 90 .

Utſo iſt uns genug Menſchw . 1. C. 6 , 17 erkenntlich der Fall Ádá , und warum er nicht nicht konnte im Paradeis bleiben , was das Paradeis fen geweſen , welches noch auf heute ijt. Es tråget nun nicht paradeifiſche Frucht, wir haben nicht paradeiſiſche Qual und Augen, wir ſehen das nicht, denn Gott hat die Erde

*

verflucht um des Menſchen willen , daß das Pa radeis nichtmehr durch die Erde grånet , denn

4

es iſt uns Myſterium worden , und iſt doch noch immerbar ; und in daſſelbe Myſterium ſcheiden die Seelen der Heiligen, wenn ſich der irdiſche Leib von der Seelen ſcheidet. Es iſt in dieſer Welt, und iſt auch auſſer dieſer Welt , denn dieſer Welt Qual berühret das nicht: Die gan: ke Welt wåre paradeifiſch , wenn Adam in der IInſchuld blieben wäre ; als aber Gott den Fluch thåt , ſo entwich das Paradeis , denn Gottes Fluchen iſt fliehen . Es iſt fein Flie: hen nicht entweichen , ſondern in ein ander Principium eingehen , als in fich ſelber . Der Geiſt Gottes gehet von Gott aus in die We fenbeit : als aber dieſe Beſenheit irdiſch warb , und der Teufel darinnen wohnete , welcher ein Feind

1 0 I.


Fr:42.

Betrachtung gotti.Offenb.

197

Feind Gottes war , fo trat der Geift Gottes in Fein eigen Principium , als in die Liebe ein ; und wich aus der Jrdigkeit; alda ſtehet er nun dem Menſchen ins Lebens-licht entgegen . Wer nun in Gottes Liebe begegret einzugehen , der geket mit ſeinem Billen -Geiſt ins Paradeis ; alda grünet das Paradeis wieder in ſeinem Willen -Geiſte , und empfáher an ſeiner Bildi niß wieder Himmliſche Weſenheit, in welcher der H. Geiſt regieret . 18. Laſſet euch dis ein Perlein fenn , ihr Menſchen Kinder , denn es iſt der wahre Grund. Wers ſuchet und findet, der hat eitel Freude daran : Es iſt die Perle, die im Acker lieget, da einer alle ſein Gut verkaufte , und kaufte die Perle, davon Chriſtus ſaget. (Matth. 13,45.46 .) Drenf. 1. 5,147 . D. ihrMenſchen -Kinder,= mercket was euch geoffenbaret wird, haltets nicht für eine Fabel oder Hiſtoria : es,ijt in Terna rio San & o erkannt worden , in dem aufgetha nen Siegel der ſiebenden Geſtalt im und wiſſet was es iſt.

Centro ; 7

148. Euch wird hiermit die endliche Zers brechung des åuſſern Principii angekündiget, fahmůcket eure Lampen , der Bräutigam iſt ge růſtet, ſeine Poſaune ſchallet, der fiebende Ere gel auf dem Thron der Himmel poſaunet: Die Geheimniß des Reichs Bottes werben, in Zeit feines Poſaunens volendet , und iſt fürbas keie ne Zeit mehr in den 4 Elementen , ſondern es N 3 schet


198

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.42.

gebet an die ewige Zeit in Element, im Leben Gottes , und auch die Zeit des Abgrundes. 149. Gehet aus von den Sprachen in Bas bel : dann wir reden in Jeruſalem alle nur eine 1 Sprache: Babel brennet im Feuer, Amen . Sign . Rer . 13 , 60. Alſo iſts auch noch in allen Dingen verborgen , und mag doch durch Verſtand und Kunſt geöfnet werden , daß die erſte Tugend die entzündete Bosheit überwin det. Ob wir Menſchen wol nicht den vollen Gewalt haben in eigener Macht zu fahren , ſo geſchichts doch aber in Gottes zulaſſen, der fei ne Barmhertigkeit wieder in uns eingewendet, und das Paradeis und deſſen Begrif im Mens ſchen wieder eröfnet hat . 61. Hat uns Gott Macht gegeben , ſeine Kinder zu werden , und über die Welt zu Herr: ſchen , warum nicht auch über den Fluch der Erden ? es folls feiner für unmöglich haltent,

es gehöret nur ein göttlicher Verſtand und Er: kenntniß darzu : welcher ſóll blühen in der Zeit der Lilien , und nicht in Babel, denen wir auch nichts geſchrieben baben.. Drenf. 1. 11. Siehe du liebe Vernunft, thue beyde Augen auf, und ſiehe nicht eindu gig, wie bisher lange Zeit geſchehen iſt in der Verborgenheit der Menſchheit : håre, was Mo fes faget : Gott faßte den Menſchen in den Garten Eden , den er gemacht hatte , daß er den bauete und bewahrete; und das Paradeis war darinnen . Gen. 2 , 8:16. Verſteheft du nun


Fr. 42. Betrachtung göttl. Offenb . nun des Menſchen Heimlichkeit ?

199.

Er iſt im

Paradeis geweſen in der Schöpfung, und iſt im Paradeis geſchaffen worden, denn es grúne: te durch die Erde : und von derſelben Para deis -Erden , darinnen die himmliſche Qual war, ward Adams,Leib geſchaffen , denn alſo ſolte das ſenn , er ſolte ein Herr der Erden ſeyn, und über alles was irdiſch war , und ſolte der Er: den Wunder eröfnen ; Sonſt båtte ihm Gott wohl bald einen engliſchen Leib gegeben , aber , das begreifliche Weſen wäre mit ſeinen Wun dern nicht erófnet worden : Aljo gab er ihm ei nen begreiflichen Leib , aber nicht ſo finſter und . derbthieriſ ), wie wir jeßt ſeyn , ſondern para deifiſch. 13. Du muſts alſo verſtehen : Die ewige Jungfrau der Weisheit ſtund im Paradeis als eine Figur, in welcher alle Wunder Gottes erkannt wurden ; und die war in ihrer Figur eine Bildniß in fich ſelber, aber ohne Weſen , gleich dem Menſchen : und aus derſelben Jung frau ſchuf Gott der Erden Matricem ,, daß es ein ſichtlich begreiflich Bild im Weſen wäre, darinnen Himmel , Erde , Sternen und Eles menten im Weſen ſtunden ; und alles was le: bet und webet , das war in dieſem einigen Bilde . 14. Die Matrix der Erden konnte ihn nicht båndigen , vielweniger die åuſſere Elementen, denn er war ein Grad höher, als ſie alle, er hat te die unverwesliche Weſenheit in der Jung: N 4 frauen

1


200

Quaeſtiones Theoſophicae .'' Fr.42.

frauen empfangen : Nicht ward die Jungfrau in das Bild gebracht, ſondern die Matrix der Erden ward in das jungfråuliche Bild ge bracht.

15. Denn die Jungfrau iſt ewig , unges Tchaffen und ungeboren : Sie iſt Gottes Beis: heit und ein Ebenbild der Gottheit im Terna rio Sancto nach der Drenzahl, und aller ewigen Wunder des ewigen Centri Naturae , und wird in der Majeſtät in den Wundern Gottes er: kannt , denn Sie iſts , die da darſtellet ins Licht das Verborgene der Tiefe der Gottheit. feht ifr, liebe Menſchen , was ihr ſeyd.

Alſo 5

M. M. 17. 7.

Die ganße Welt wåre ein

lauter Paradeis geweſen , wenn es Lucifer nicht håtte verderbet , welcher ein Hierarcha in Loco dieſer Welt war, im Anfang ſeiner Schöpfung: Weil aber Gott wohl erkannte , daß Adam fals len würde, ſo hat das Paradeiß nur an einem gewiſſen Orte gegrünet , den Menſchen darein zu beſtåttigen und einzuführen , welchen (ob Gott wohl fabe, daß er wieder daraus wurde gehen müſſen ) er wolte durch Chriſtum wieder darein einführen , und in Chriſto aufs neue zur Ewigkeit ins Paradeis beſtåttigen.

8. Denn das erſte Paradeis Katte Lucifer mit ſeiner falſchen und böſen Begierde vergif tet : darum verbies es Gott in Chriſto wieder neu zu gebåren , denn der ſiebente Tag, den Gott zur Ruhe andeutete, iſt anders nichts , als das neu wiedergeborne Paradeis im Geiſte Ekriſti, in

NO


Fr: 42. Betrachtung gottl. Offenb .

200

in menſchlicher Eigenſchaft, darinnen die are me verderbte Seele ewig ruhen ſoll von der Qual der 6 Tage-Wercke, als der 6 Eigenſchaf: ten des Lebens. cf. v . 9.10 , II. 12.

Die Heilige Kraft Gottes im Baum

war das mittelſte" Reich ; und das Paradeiß war- das äuſſere Reich : denn das mittelſte drang durchs åuſſerſte, und offenbarte ſich mit dem äuſſern, das war die Erkentnis des guten , das ſolte Adam in ſeinein lirſtande ſo wenig wiſſen als das böſe: Er war zum Berckzeug Gottes geſchaffen, mit deme Gott wolte ſeine Wunder und Figuren offenbaren ; Er ſolte nur ein findlich Gemühe behalten, und in Gott ge laſſen ſeyn .

Aur. 4,21 . Wenn es des Menſchen greu licher Fall nicht våtte verderbet, so ſolte er in dieſer Welt auch auf eine ſolche Weiſe renn zu Gaſte gangen, und haben von ſolchen Früchten geſſen , wie ſie ihm denn im Paradeis beyder: len fürgeſtellet worden : aber die inficirte Luft und Sucht des Teufels, der den Salitter in ficiret und verderbet gatte , daraus Udam ge macht ward, der brachte den Menſchen in boſe Luſt, von beyder Qualitåten böſen und guten zu eſſen. · Aur. 21 , 37. - Aber in ſeiner Kraft, in wel cher ſein Leben ſteget, mit welcher er mit dem Worte Gottes inqualiret, wird er am júngſten Tage in ſeiner Mutter, in Kraft des Worts, wieder in ſeinen Kimmliſchen Locum geſctet, und จใ 5


20r

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr:42.

und von der zornigen und, tobten Begreiflicha feit geſchieden werden , und im Himmel dieſer Welt aufgehen in Himmliſcher Form , und eine Frucht

ſeyn

der Menſchen in jenem Leben.

1. Alhie verſtehet: die Kraft des Principii, dar: j aus der Apfel und alles wachſet, ſoll in der Renovation der Welt wieder im Paradeis grúnen mit den Wundern .] Princ. 9 , 7. Allein das Paradeis iſt etwas anders, und doch auch kein anderer Ort, aber

M

in einem andern Principio, da Gott und En: gel wohnen , und da die Vollkommenheit iſt; da eitel Liebe , Freude und Erkentniß iſt, da feine Quaal iſt; welches der Tod und Teufel nicht berühren, auch nicht wiſſen, welches doch weber Erde noch Steine zur Vormauer bat. Es iſt aber eine ſolche Kluft zwiſchen dem Pa radeis und dieſer Welt, daß die da wollen von dannen gineinfahren , können nicht; und die von ihnen wollen zu uns fahren , fönnen auch nicht, (Luc. 16, 26. ) und die Hölle mit dem Reich der Finſterniß iſt darzwiſchen, und fan niemand hinein reichen als durch eine reue Ges burt, davon Chriſtus redet zu Nicodemo . (Joh. 3. ) Die Seelen der Heiligen und Neugebor nén müſſen durch den Tod der Finſterniß gin: eingehen , welche der Erßhirte ( leſus Chriſtus) mit den Engeln auf ſeinem Brautwagen hin: ein führet, davon du an ſeinem gebührlichen Orte in der Drdnung findeſt. C. 14 , 90. Du liebes Gemüthe fiehe, bez

trachte es : Dieſes iſt nun Gort and ſein Him mel:

1


Fr.42.

Betrachtunggöttl Offenb .

203

melreich mit dem ewigen Element und Paraz deis, und alſo ſtehet es im

ewigen Urkunde

von Ewigkeit zu Ewigkeit. Was nun für Freude, Wonne und lieblichkeit darinnen ſen , darzu habe ich keine Feder daß ichs ſchreiben kan, ich kans auch nicht ſagen , denn die irdi: ( che Zunge iſt vielzuwenig darzu ; es iſt gleich wie Koth gegen Golde zu achten , und noch vielweniger.

Obsgleich die Jungfrau ins Ge

můth bringet, To iſts doch alles viel zu finſter und kalt am gangen Menſchen , daß er wolle nur ein Füncklein davon ausſprechen , wir wol lens ſparen bis in der Jungfrauen Schooß . Wir haben dieſes nur eine furge Andeutung gegeben , zu verſtehen den Autorem dieſes Buchs:

Denn wir ſind nur ein Funcke aus dem

Brunnen der Weisheit Gottes, and reden als ein klein Füncklein ; aber uns Irdiſchen alhier auf Erden zu unſerer ſchwachen Erkentniß ge nug . Denn wir dürfen in dieſem Leben ( von Gott) Feine kohere Erkentniß vom ewigen Wes ſen : ſo wir bloß reden von dem , was von E wigkeit geweſen iſt, ſo iſts genug. cf. Sign. Rer. 3 , 30. Menſchw . 1. c . 4. M. M. C. 18 . Seel. Fr. 32. it. 40. M. M. 78 , 2 . daß aber viel Egyptier ben dem Begräbniß Ja cobs mit zogen und Joſeph beywohneten , deu tet an , daß Chriftus, wann er wird ſeine Braut þeimführen ins Paradeis, wird viel Frenid linge daben haben, welche Ibn in dieſer Zeit nach ſeiner Perſon und Umt nicht

erkant þa : ben ,


204

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.42.

ben , und ſind doch in ſeiner Liebe in Jyme aufgewachſen, welche alle mit Chrifto ins Pas tabeis gehen werden , und Ihme beiwohnen. 3. ' Ihr Trauren und Beinen deutet an Die ewigeFreude, die ſie werden im Paradeis empfaben , wie dann die Magia allezeit mit trauren und weinen, Freude pråfiguriret.

In mir ſelber wird das Sign. Rer, 12. 13. Paradeis feyn : alles was Gott der Vater hat und iſt, das ſoll in mir erſcheinen , als eine Form oder Bild der göttlichen Belt-Weſen ; alle Farben , Kraft und Tugenden ſeiner ewi gen Weisheit , ſollen in und an mir, als an ſei: nem Ebenbilde offenbar ſenn , ich ſoll die Of fenbarung der geiſtlichen göttlichen Belt fenn, und ein Werckzeug des Geiſtes Göttes, darin nen Er mit Ihme ſelber, mit dieſein Halle, der ich ſelber bin , als mit ſeiner Signatur ſpielet: Ich roll ſein Inſtrument und Saitenſpiel fei nes ausgeſprochenen Wortes und Halles ſeyn ; und nicht allein ich , ſondern alle meine Mit glieder in dem herrlichen zugerichteten Inſtru : ment Gottes ; wir ſind alle Saiten in ſeinem Freudenſpiel; der Geiſt ſeines Mundes iſts, der unſere Saiten ſeiner Stimme ſchläget. C. 11, 47. Und als Jeſus durch ſein Blut: vergieſſen den Grimm Gottes im Menſchen Hat in die Liebe gegeben , daß der Vater batte die liebe in menſchlicher Eigenſchaft im Grimm eingenommen , fo (cheideten ſich jeßt das Reich des. Teufels im Grimme; und das Reich der Liebe

2


I

X

FC.42. Betrachtunggdeti. Offenb. 205

Liebe von

einander. '. Es ward getrennet und

diefelbe Figur gieng neben Jeſu am Creuße : als der gottlofe Spotter zur linden , der Je fum ſpottete , und ſeines Blutvergieſſens nicht war ; und der zur Rechten , welcher von ſeinen Sünden umwandte zu Jeſu , und ſagte: Herr, gedencke meinex , wann du in dein Reich kommeſt; zu welchem Jeſus ſprach : Warlich du wirſt heute mit mir im Paradeis feyn. Lyg. 23, 39-43 . , 1 Princ. 9, 2. Unſer Wiß und Verſtand iſt uns alſo harte zerrunnen , daß wir keine Ers kenntnis mehr vom Paraðeis haben , es ſen denn , daß wir wieder neu geboren werden durch Bas Waſſer und H. Geiſt ; fonſt lieger uns im mertar die Decke Moſis vor den Augen, wenn wir ſeine Schriften leſen , und vermeinen , das fen das Paradeis geweſen , davon Moſes faget : Gott habe Adam in den Garten Eden' geſeket, den er gepflanget batte, daß er den baue. (Gen. 2,15 . ) 3. Mein lieber Menſch , es iſt nicht das Paradeis, Moſes ſaget folches auch nicht ; ſondern es iſt der Garten in Eden geweſen , da ſie ſind verſucht worden , Savon bú beym Fall Adams findeſt. Das Paradeis iſt die göttlis che Wonne, die iſt in ihrem Gemüthe geweſen, da ſie in Gottes Liebe waren. Als aber der Ungehorſam kam , wurden ſie ausgetrieben, und fahen, daß fie nackrnd waren : Wenn es uma fieng ſie zur Stunde der Geiſt dieſer Welt, dar innen


208

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 42 .

denen eitel Angſt. Noth, Kummer , unb Elenb

N.

iſt, und endlich die Zerbrechlichkeit und der Tod. Darum war es Noth , daß das ewige Wort Fleiſch ward , und führete ſie wieder in die pa radeifiſche Rube. 4. Das Paradeis hat ein ander Principium : denn es iſt die göttliche und engliſche Wonne, aber nicht auffer dem Loco dieſer Welt, wohl auffer der Kraft und Quall dieſer Welt ; es mags auch der Geiſt dieſer Welt gar nicht be greiffen, vielweniger eine Creatur, denn es ſte het nicht in der ångſtlichen Geburt: und obs gleich alſo ſeinen lịrkund empfangen, ſo ſteþets doch in einer Vollkommenheit, in eitel Liebe , Freude und Wonne , da keine Furcht iſt , auch kein Tod noch Duaal; kein Teufel kann das berühren , kein Thier erreichet das . 5. Wenn wir wollen reden von des Para deiſes Duell und Freude und von ſeinem höch ften Weſen , was das ſey ; ſo haben wir kein Gleichniß in dieſer Welt , wir dürfen Engelss Zungen darzu, und engliſche Erkenntniß : und pb wir die båtten , ſo können wirs doch mit dies ſer Zungen nicht reden. Im Gemüthe , fo die Seele auf dem paradeifiſchen Braut: Wagen fåhret, wird es wohl verſtanden ; aber mit der Zungen können wirs nicht erheben ; jedoch wollen wir da 4 b c nicht wegwerfen, und der weilmit den Kindern reden , bis uns ein ans der Mund zu reden wird gegeben werden . cf. v . 6.7.8.

M.M.

Pro


4F1.42,

mtil

Betrachturig gåttt.Offenb .

207

M.M. 17,3. Der Garten Eden war auf Erden eine Ståtte, da der Menſch verſuchet ward : und das Paradeis war im Himmel, uno war im Garten Eden .

al

Denn gleich wie Adam

vor ſeiner Eva, vor ſeinem Schlaffe nach dem inwendigen Menſchen im Himmel war, und nach dem åuſſern auf Erden ; Innd wie der in nere heilige Menſch der åuſſern durchdrang, als im Feuer ein Eiſen durchglüet; alſo quch durchdrang die himmliſche Kraft aus dem rei nen Element die4. Elemente, und grünete durch die Erde, und trug Früchte, die waren himm lifdy und irdiſch , und wurden aber von der göttlichen Kraft qualificiret ; und ward die Eitelkeit in der Frucht als halb verſchlungen gehalten , gleich wie der Tag die Nacht' verbire get, und in ſich gefangen hålt, daßfie nicht erkant wird . cf. v.4--15: Princ. 8 , 4. Es iſt aber: das dritte Princi, pium ein Gleichniß der paradeifiſchen Welt, welche geiſtlich iſt, und darinnen verborgen ſtehet: und hat ſich Gott alſo offenbaret, die weil die geiſtliche Welt der Engel in dieſem Soce nicht iſt beſtanden, To hat er dem loco ein ander. Principium gegeben , da doch ein Licht

u

aufgeget, und eine liebliche Wonne iſt. Denn der Fürſak Gottes muſte beſtehen, und muſten eher die erſten Creaturen in der Finſterniß blei ben : S. Kimmel , Element, das 2. Princi pium , Licht, Welt , Sopbia.

1. Die


. R08

Quaeſtiones Theoſophicae.

Sc.43.

HAA Die 43. Srage.. ! Warum

ſchuf Gott anfänglich

nuc

einen Menſchen , und nicht alsbalde einen Mann und Weib zugleich, wie , an dre Geſchlechte ?

M I. Antwort. Drenf.2.9,92 Die Sonne und Mars Ha: ben zuſammen [bas männliche Leben aller Gez ſchlechte] das Tinctur - Leben , und Venus mit

10 dem Mercurio und mit der Sonnen haben Geift Leben , als luft, das iſt das Fráuliche Leben, verſtehe die Matricem , als ein weiblich Leben aller Geſchlechte Irrth. Stief. 391. Die Tincturen, welche to heftig imaginiren, find im Samen Mannes und Weibes, und der Same wird in der Im preſfion des Fiats, als im Hunger der Begiers de, materialiſch, und urſtåndet aus der Kraft des Fleiſches und Geiſtes der beyben, Mannes und Weibes : Im Manne iſt der Geiſt feu riſch, der fået die ſeeliſche Tinctur ; im Beibe iſt der Geiſt waſſeriſch nach dem Lichte, der fået des Geiſtes Tinctur im innern Neiche; die Bildniß der verblichenen Weſenbeit , und im åuſſern die LuftsEigenſchaft aus dem Eckel der Frdigkeit, ihr Same iſt im duſſern gang cagas ftriſch ; Iſt aber das Weib heilig, fo-ift er im innern nach der verblichenen Bitoniß iliaſtriſch, das iſt halb paradeifiſch. -

392. Denn

10 All


F1 : 43.

Betrachtung göttl.Offenb.

209

: 392. Denn ſie tråget den Roſen Garten, darinnen Gott Menſch ward ; ſie tråget nach dem zweyten Principio das Haus des Paras deiſes ; aber im erſten Principio tråget ſie das Kind des entſtandenen Eckels , aus Adams Juſt; und

im

dritten Principio in der Jrdiga

keit tråget ſie das Sterben , als den Tod und Irdigkeit. Der Mann trågt in ſeinem Sac men im erſten Principio die Feuer- Welt , als des Vaters Eigenſchaft, daraus der Vater ſeis nen Sohn als ſeine Liebe, als Veneris Matri. cem offenbaret, das iſt des zweyten Principii Eigenſchaft in ihme , doch in ſeinem Samen nicht offenbar , ſondern nur als ein glimmen : des Moder , ſo fern er heilig iſt. Im dritten Principio trågt er im Sulphure und Mercurio in ſeinem Samen den erweckten Zorn Gottes , in welchem der Eckel wider Gott entſtund, und in Veneris Matrice offenbar ward , als in des confer. v . 393-395 . Weibes Eigenſchaft. Myft .Mgr . 19,8-19... v. 20. Die Vernunft

wird

mir Einrede

thun , und ſagen : Gott kabe Abam im Anfan : ge zu einem Manne geſchaffen , und eben mit allen Gliedern , wie er jeßt iſt ; welches fie doch nicht erweiſen kann ; Sintemal die Seele fich dieſer thieriſchen Eigenſchaftſchåmet: auch wil ich die eigene Vernunft fragen , ob ein ſolcher Adam wäre zum ewigen Leben ohne Mangel, auch ohne Noth und Tod geſchaffen geweſen , fo er alſo elende , nackend und blos wäre in dis thies riſche D Web . 3. Böhm . theor fr. i Th.


210

Quaeſtiones Theofophicae.

$ 1,48.

riche Leben geſchaffen sommeren ? und ab dieſes Stance Haus.cin Paradeis und Lempel Sot

***

tes ware geweſen , wieer ſichwoliebaben für der Berbrechlichkeit berdizmet? Denn ein role dher thierifcher Menſchmag im Waſſer ertrins den, oder im Feuer gerbrennen , mag fich auch mit Felfen und Steinet serbrechen . of. V.:21. 27. 23. Hat evs ( Adam ) nun geruſt, wie das Wort der Kraft in jeder Creatur in der Form

geſtanden iſt , 10. können wir ißn nicht

thieriſch ſchåßen, er muß engliſch geweſen ſegn ; dennFein ander Menſch wird aufſtegen, alsein folcher, wie Adam vor ſeiner Heva geweſen iſt. Gott gat ihn vollfommen geſchaffen , aber er iſt nicht in der Proba beſtanden ; darauf erfolgte nun das , daß ihn Gort laſſen in die auſſere Magiam fällen , und ibn zum Bilde dieſer Welt ins natürliche Leben gevrdnet, als in die Zer: brechlichkeit und in die neue Geburt; Senn im

M

Himmel ift weder Mann noch Weib , ſondern alles ein Geſchlechte mit eigener Liebe , ohne weitere Fortpflanzung in einer emigen Beſtato figiúng. cf, v . 24: .?? 717926 ? Xdam yat: fich'in ſeiner Vollkom : mengeit an den - bieren vergaffet . Dieweil er Mann und Weib war , und die magiſche Schwangerungcinloch hatte , und ſich in thie rifdhe duſt eingeführet bendes, nad roleriſchen Efen undSchårens Alfac banzibn ANchdas dut gefangenwoundalſo infei: Fiat inderſelben nein dilafe.gsformet wie die xu # iwani gund ein

1


. Offenb. Ft. 43: Betrachtung gStet

211

ein jedes Glied an ſeinem Ofte zurComjancion der siebirden Vermiſchung geforinet; denn eia ne jede Vegierde Hat ißren Manb zurOffenbas ? ufo fatte ich das Bild rung bekommen A Gottes im Verbo Fiat in ein folchichierwoje , wir noch Heute find , gefortuet, und daſſelbe in ſich , fetber , als des Menſchen eigen Fiat, als die erſte Geſtalt zur Natur welche die Best gierde görtlicher Offenbarung iſt, gats gethan , und fein ander Macher auſſer ihm .

26. Man ſoll nicht dencken , daß etibas ans ders ſey úber Adam geweſen , das ſeine Evam þabe aus ihme gemacht, oder daß fie bende gabe zum auſſern natürlichen Leben geformet, als nur das Verbum Fiat in ihnen ; ihr Eigena thum und nichts fremdes auſſer ihnen mic dann die erſte Schöpfung Adams undaller Ges ichlechte dergleichen geſchehen iſt; das Verburre Fiat hat jedes Ens coaguliret, und dasgeoffenbar

te Wort þat ſich im Ens nach ſeiner Eigenſchaft entſchieden , und die Creatur nach ſeinem Ge ſtirne und Geſchlechte geformet ; ba fich denn in jedem Ente die Matrix vom Limbo geſchies detti und in ein Mannel und Weikel geformet. if y (16 . ( S. Limbue , 20am , & beſtand , an d Menfchi) eit ose 190 : ... Seel. t.8,16 . Mo fiel Noam in tinmade in Schlof, and gteng an de andere e dhjópfing; bann Gotr tatm die Waffero Gihicrit , als in einem Ribeige aus Ubatna čele, and bas Bals, be CteeginUdani und banitexin- ci dars AH : 2

1


212

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.440

aus : wie iýr dann wiſſet, daß das Weib das Halbe Creuß im Kopfe hat ,

19

und der Mann

das anderer É Gnadenw . 6, 3. Lieber Menſch i fage mir, Warum machte nicht Gott ; bald im Anfang Mann und Weib , wie bey den andern Crea turen ? was war die Urſache, daß er ſie nicht zugleich

aus einer Maffa

ſchuf ?

Antw . das

war die lirſache, daß das Leben beyde

18.

Tinctu

ren nur ein einiger Menſch im Bilde Gottes iſt, und in der Ewigkeit nicht in zweyerlen Leben, als männlich und weiblich, ſtehen mag , nach Art : des Vaters und Sohnes Eigenſchaft, welche

EN

in einander nur Ein Gott ſind , und nicht ent:

NO ſchieden . Die 44. Frage. 4 Iſt der erſte Menſch in folchem Habit zum ewigen Leben geſchaffen worden, oder zur Veränderung ?

I. Antwort. Princ, 15 , 14. Da erblickte fich Gott nach feinein ewigen Willen in ſeiner ewigen Weis heit der edlen Jungfrauen in dem Element, welches ſtellet im Paradeis der Schårfe der Ilnd das Fiat ſchuf den göttlichen Kraft. Menſchen aus dem Element im Paradeis : denn es 30g an aus der Quinta Effentia der Sons nen , Sternen und Elementen im Paradeis ins Element des IIrkundes , da die 4 Elementa von ausgehen , und ſchuf den Menſchen zum Bilde Sot


Fr. 44.

Betrachtunggdeti.Offenb.

213

Gottes , das iſt , zu Gottes Gleichniß ;, und blies ihm ein ins Element des Leibes ,(welches doch nur paradeiſiſche Kraft war) den Geiſt der ewigen Effentien aus dem ewigen Ulrkunde! da ward der Menſch eine lebendige Seele, und Bild Gottes im Paradeiſe. 15. lind die Weisheit Gottes der holdſeli gen Jungfrauen erblickte ſich in ihme, und er ófnete mit dem Blick Adams Centrum in viel tauſendmal tauſend, die ſollten gehen aus die ſem Brunnen dieſer Bildniß : und wurde ihm die edle Jungfrau der Weisbeit und Kraft Gottes vermåhlet, daß er ſolte keuſch ſeyn und gank zůchtig bey ſeiner Jungfrauen , und Fei nen Willen weder ins erſte noch ins dritte Prin cipium ſeben , darinnen zu qualificiren oder zu leben ; ſondern ſeine Anneiglichkeit ſolte ins Herke Gottes fenn, und eſſen vom Verbo Do mini an allen Früchten dieſer Welt.

16. Denn die Früchte waren auch gut, und ihre Anneiglichkeit gieng aus dem innern Elés ment aus dem Paradeis ; ſo könnte Adam er: ſen von aller Frucht im Maulé , aber nicht ( in Leib ) in die Zerbrechlichkeit, das ſolte nicht reyn ; denn ſein Leib folte ewig beſtehen und im Paradeis bleiben , und aus ſich gebåren eine Jungfrau der Zucht , wie er war , ohne Zer: reiſſung ſeines Leibes , denn das konnte ſenn ; fintemal ſein Leib aus dem bimmliſchen Eles ment war, aus der göttlichen Kraft.

D 3

17. Als


214

Quaeftiones Theafophicae.

Fx.44

17.- 21 fich aber die rúchtige Jungfrau alſo in Uban befunde mit groffer Weisbeit, Ganftmuth ung Demuth ſo wurden dte åuf

$

fern Elementa lüſteund nach bent emigerta :ſich in die) jůchtige Jungfeba mu erhebeusi und darins men zu qualificiren zu diespoil: Wam auribien , aus der Quinta Efencia , mar ausgezogen y lo begehretenfiedas ihre; und wollten in dem ige ren qualificiren , welches doch Gott Adam ver :

N

bot : er ſollte nicht effen vom Erkenntniß Gu: ses und Bófes, ſondern in feinem Leben fich

laſſen genügen ,am

.

1:18. Aber der Geiſt der groſſen Welt úber: wand Adam , und fekte ſich mit Macht ein in die Quintam Eſſentiam , welches iſt die fünfte Geſtalt oder Auszug aus den 4 Elementen und Sternen . Da muſte Gott dem Abain ein Weib aus ſeinen Eſſentien ſchaffen ,

ſolce er

das Reich nach der Erblickung der edlen Jung frauen erfüllen und bauen , und wurde der Menſch irbiſch und wich die edle Jungfrau von ihme ins Paradeis , da wartet fie fein , er ſoll das Jrdiſche ablegen , so will fe ſeine llnd mag nun Braut und lieber Buble feyn , er Welt icht nders a n fe mit dem Menſchen inf

!

Reyn ; er muß in Kraft der åuſſern Sternen und Elementen erboren werden , und, Sarinnen leben , bis Pas Irbiſche hinfällt.

i

are

19. Nun ist er in diefem Leben drenfach: und hånget igm der drenfache Geiſt an , und wird darinnen -zerbpreni, Fann fein auch nicht los

10 142


21

$ 6.44.

Betrachtung gaat.Offenb .

245

los werden , er zerbreches bann ) Star Des ün Paradeifes kanncer los werdens forfain Geiſt

die Grimnigkeit und Fachbeit imaginirce und ſich dabeiwergiebet,catio in Fofurtiubet bie Sanftmurt uno erechtigkeit in fatis felbette als ein Here,wie Vicifexr zu leben; ſo fället bad Paradeis , uab ift gn ,und verliedet er die erſte Bidniß , welche ſtehet im verborgenen Ebe ment int Paradeis.com vista 20: Denn es kann der Adamiſche Menfch gleichwohl im Paradeis leben nach dem innerh Element, welches im Gemüth offen ſteget, To er der Bosheit widerſtrebet unð ergiebt ſich gånßlich aus ganzem Vermogen ins Herke Gottes, ſo wohnet ihme die Jungfrau im in nern Element im Paraneis bey, und erleuchtet fein Gemüthe, daß er kann den adamiſchen Leib zågmen. Cap. 57 , 28.

Daß ich aber ſage : Er (der

Menſch Adam ) ſen 40 Tage im Paradeis ge weſen ; zeiget mir die Verſuchung Chriſti,des andern Adams, und die Berſuchung Iſraeks am Berge Sinai, ben Mofe aufm Berge, well che alle bende 40 Tage gewahret haben, welches Ju beym beņmMofe und der Verſuchung Ehrie ti magik leſen , du wirft Wunder finden.

3 la Fragitbu ,wie langeſchliefAdam ? Siebe die Rube Ebriſti im Grabe , To findeſt diden Zweck : Derin der andere Udam muß

) den erſten , mit feiner Auferſtehung aus dem Brabe , aus feinein erigen Schlafe der Fine D4 ſternis


216.

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr. 452

ſternis der Höllen aus dem Grabe dieſer Welt wieder aufwecken. 32. Alſo bat igme Gott in feinem Schlafe die Frau aus ihme gemacht , durch welche er ſolte ſein Reich gebåren, denn es konnte nun

! nicht anders fenn . Und als er auferwachte, ſahe , er ſie , und nahm ſie zu ſich , und ſprach : das iſt Fleiſch von meinem Fleiſche, und Bein Udam war in ſeinem von meinem Beine. Schlafe gar ein ander Bildniß worden ; denn Gott batte den Geiſt dieſer Welt in ihn einge laſſen, welcher ſeine Tinctur inúde machte zum Schlafe. 32. Vorm Schlafe war Adam in Engels Guhalt: und nach dem Schlafe hatte er Fleiſch und Blut , und war ein Erden -Kloß in ſeinem Fleiſche; und ſahe aus einem dreyfachen Gei ſte, fieng mit ſeinen Augen das licht der Son nen , und kannte die erſte Bildniß nicht mehr : Wiewohl die 4 Elementa noch nicht auf ihn fielen und ihn rågeten , denn er war noch in der IInfchuld. cf.v . 34. 35: 37 : 38-44.

Die 45. Srage... Was war Adam vor ſeiner Eva fů : ein Bilde; in was Form und Geſtalt wx er, da er weder Mann noch Weib war, ſondern beyde ? 1.

Antwort.

Seel. Fr. 12,25.

Sie iſt als Gott, der n

der ewigen Frenheit wohnet , unergriffen, vin etwas ;


Fr.45. Betrachtung gottl.Offenb.

213

etwas ;, denn er iſt dünner als das Etwas : Alſo auch Deine edle Bilonif , welche doch it himmliſchen Fleiſcher Blute ſtehet iſt Beſenheit aus Gottes Liebe, ſie iſt Chriſti Fleiſch und Blut , und deine Seele wohnet darinnen ; ſie iſt das Feuer der Majeſtåt dar: innen , und der H. Geiſt fikt im Herzen der

, Stimmen , Sprachen , Wundern , Sang und Klang. In dieſe Bildniß bringeſt du deine Wunder , ſo du treu biſt. 28.

Erſencke deinen Willen alle Stunden in

Þie Demuth por Gott, fo geßet deine Bildniſ immer in der Demutß mit deinem Willen in Gottes Majeſtåt, und voird deine Bildniß mit dem hoch -triumphirenden lichte Gottes im. D wie frölich iſt die Seele mer erleuchtet: Feuers Gottes wann ihre Angft- Qual des licht koſtet , wie gar freundlich wird ſie , wie beuget ſie ſich doch vor Gott ! Alſo beſtehet die Seele und auch die Bildniß im Geiſte , alle dren in einander , denn es iſt ein Weſen nach der H. Dreyfaltigkeit.

Nota. In der vorigen Frage iſt ein mehr res davon geantwortet.

D

5


218

Quaeſtiones Theorphicae

de

Sr.46

Die

at aud Adam vor seiner Eva mang A liche Glieder gehabt, une pide Sébeing Magen, Därme, zabue, und alles das, was wir jebo haben ?

I, Antiport.ru Princ . 17,89 . Alſo folte auch der engliſche Menich feinen Willen vor ſich in die zeiſpreng Te Tjoren der Sinſterniſ , durchs Vaters Wila len, mit welchem die Seele inqualiret, in die Sanftmuth des Hergens Gottes Gegen, ſo gát:

1

te ipn die Qual der Finſterniß im Grimm nicht gerüget ; ſondern wäre ein Siegs-Fürſte im Triumpf des Paradeiſes über der Höllen und dieſer Welt Reich blieben. 190. Als er aber

ſeine Imagination ins

Reich dieſer Welt feßte, lauter Wille der Seelen ber Nusgeburt an ſich in Teine paradeiſiſche Seele

ſo zug ſein heller und das geſchwule Reich Billen : alſo ward die finſter , und des Leibes

Element kriegte den Menſch oder Maffam , welche den Willen der Seelen des Gemüths ins Element jog ; alſo ward ein Fleiſcherner Menſch , (mit Magen ,

Gedårme, Geburts:

Glieder, und Garten Beinen2c.) und krigte den Srimm des erſten Principii, welcher die ſtarcke Durchbrechung in ben Thoren der Tieffe ju Gott zu barten Beinen machte.vn 91.

Und if

uns treffic Boch zuerkennen:

denn es wird in debent; licht exfebert, wie das

VA


56:46 .

Betting

ranggdatb @ fronb . 919

e in den Beinen Borgarledis.chelft und hódja fie Linguebat Egrinas , ti hann , uusies und gas Tcht am Helleven if , watches, im Felietmag etfdnt werden , fo 'du jablind biſt mitWifediprechen . Und holdharferkant,daß dieſe Gånge, wo jestiste Harten Beine ſind, ſind Wunder - Kräfte gewefen , welche die Tho ren der Finſterniß, baben zerſprenget, in wel then der engliſche Menſchim Lichte gefanden , 92. Darum hat die göttlicheVorſichtigkeit, als Adam in die Sucht fiel , ihm dieſe Kraft uno Stårđe mit der Macht des erſten Princi pii, als der trengen Macht der Schårfe Gots teß umgeben , daß es nicht follen alſo leichte des erſten und dritten Principii Qual rúbrent. Ilnd das iſt geſchehen in Adams Schlaffe, da Gott den Adam zu dieſer Welt bauete, davon Sct . Paulus auch redet, ( i. Cor.19,45.ydaß der natürliche Menſch ſen ins zerbrechlice des ben diefer Welt geſchaffen worden, welches iſt geſchehen in der Verſuchung Adams, ill Zeit als Gött fein natürlich Weib aus ihme mach. te : Vor deme war er eine kiminlifche Bildniſ , und die muß er wieder werden in ſeines Wie derkünft am Jüngſten Tage. ef. v. 93 , 94 , 95 , 96, 97 Und ift der Teufel die höchſte Itria ché des Falles: dann dem Uvam ftreuete er auch Zucker auf, daß er Meich dieſer Belt ima ginirete, wie wohl ihn Udam nicht wolte, To ſchloff er doch in die Effentien des Stimme, und freuete eitel paradeifiſchen Fyölin - Zucker darauf, das Adam luftestë. cf, v.987310n. Die


220

Quaeſtiones Theofophicae.

F1.47.

Die 47. Srage. So Adam alſo geweſen, wie wir jes Bund ,

und wie er in

folcher Art hätte

WWE

mögen in Unleidenheit und Zerbrechliche 1 : keit ftehen ? I. Antwort. 2.Uus allen vorigen Antworten ſo wohl als denen hier noch folgenden iſts genugſam erwie: fen, daß Adam nicht alſo iſt geſchaffen geweſen, wie wir jeßo find, da unſerer fterblicher, fire ſterer Menſch im Paradeiſe und Himmelreich nicht beſtehen fan, ſondern ſterben und in der Erde verweſen muß, das ſehen wir ja an aller Menſchen Ende, und daß keiner in der Jrðig keit kan leben bleiben, ſondern muß fort, und darzu alles zurück laſſen was er in dieſer Welt gehabt.

Princ. 17,"111. Denn das Wort þat die Seele bekleidet , und zugeſchloſſen das Höllen Reich , da ſoll ſie warten bis an den Tag der Wiederbringung: ro roll ſie aus dem Element, aus ihrem fie geweſenem Leibe (wann der Grimm abgewaſchen, und im Feuer geſchmelhet ſein würde) ain jüngſten Tage wieder einen Leib bekommen ; und zwar keinen fremden , ſons

9 dern den fie alhier im Element hat getragen, in den 4. Elementen verborgen , derſelbe Toll Herfür gehen , und grünen als Adam in der Schöpfung. cf. v , 112 , 119,

Die

1*


Fr.48.

Betracht.govtl. Offenb .

221

Die 48. Srage. Bas Adams Eſſen und Trinken auf paradeiſiſche Art geweſen wäre, ohne Sors ge und Noth , ſo er wäre in der Proba. beſtanden ?

I. Antwort. Der Menſch aber will das Onader.w . siz beſte aus der Erden eſſen, darum ſoll er auch lernen erkennen, daß er das beſte aus der Erden en; denn ein jedes Ens begehret von ſeiner Mutter zi_offen, daraus es iſt hergekommen : und wir ſehen ja wohl, daß der Menſch nicht begehret von der Grobheit des irdiſchen Entis zu eſſen , ſondern von der Subtilheit, als die Quintam Effentiam begehret er zu ſeiner les benskraft, welche er auch im Paradeis zur Speiſe hatte. Der Hunger aus der Sign. Rer. 14, 61 . Ewigkeit iſſet von der Ewigkeit und der von der Das wahre Leben als Zeit ifſet von der Zeit. ler Creaturen iſſet vom geiſtlichen Mercurio, als von der 6ten Geſtalt, da alle Salße im Weſen find ; der Geiſt iſſet von den 5. Senſibus, dann das find des Geiſtes Leiblichkeit, und der Leib, als das vegetabiliſche Leben , iſſet vom Weſen des Sulphuris und Salßes, dann Chriſtus ſaget auch alſo : Der Menſch lebet nicht allein vom Brod, ſondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes gehet. Matth . 4 , 4 , cf. C. 26,29 . NB. Ich werde von pun an nicht

mehr


212

1

Quadftiones Theoſophicae.

Fr: 49.

menyu bon dieſeng Sempachs" des Weinſtocks trindek, big an der Tagesa icys neu trincker moeide miteuch irf meihe Baters Reich .' 1 : 19 :31 :03 *** T!ll 33311702

?? DG aud

Stage...3:07

Die w Adam

Gafte

im . Paradeis gegelien

Torbe

Früchte

als das himmliſche

Effen wird nach dieſer Zeit feyn , oder wohin er hatte mogen eſſen ,woDaffelbe pare blieberi for alle Weſen diefer Welt troild und vergånglid

find , und

er al

Tein ein eiviges Himmliſches Bild war, und der Eitelkeitnicht bedurfte ? Ti 95033

I. Antivort.

5. Undbenod. 5,34: Alfo ift uns der Menſch mot guerkennen , erſtlich was er in derUnſchuld geweſen ſen.

Er war im Paradeis, did ift die

Températur : Er ward in einen gewiſſen Ort gereßt, da idie Heilige Welt durch die Erde aussi gelmuere, and Paradeis Früchte ? rung , welche in per Ellenk auch in der Temperatur ſtumben , die róaren gæt udd lieblich anzuleben ; auch güc muuf Hänmliſche Hot fu effens nicht in einer

bo

Mädchſauf, wie fetit in der aufgewachten thien rohen Eigenſchaft ; fönbete auf Magtfche Art tool in Deh Alamb aber immunot waren

?

- Die Centra der Scheibung, als ein jedes Prin cipium in das ſeine, auf Art wie das in Ewige keit ſeyn mag.

(„ Man kan fich gierben vors

wſtellen das Éſſen welches die Offenbarung der „ Gottheit

1


Betradatunggotdl.ffenb.

$ 4,49:

111

Gotchelt - in 3. Perſonen benim Abrahanim wann Manges, genollen da jeg ibnen Puttery Milch und von einen Balbex Alich einen Rue „ chen von Semmel - Mehl zubereitete, um wie gjer ſagte, damit ibo Sens kurslaben.

Hier

yfiebetund verſtebetman dasMagifbe bimme ulifly Eflex jaczu deutlich , sieſe dren Gottes Engel Gaben wohl keineMlagen und Därmee ygehabt, ſo wenig der Fjerr Jeſus nach ſeiner „ uforſtepung , als er mw Teinen Jüngem Joh.zi. am See Brob und Fiſche as, auch Gleich wie rodie Frdigkeit abgelegt hatte. Is der Sp. M. aus den/ drey Erſten , als ausdem feurifchen. Sulphure , Mercurio und Sale das Waſſer gebieret und von fich giebet , als im Salnicer der Scheidung , und auch wieder in fich zeucht von der Eröen auf, und doch deffene 1 dicht bol wich; alſo auch vom Menſchen is verſtoßen.

4

M.M.70759. Joſeph ſtehet an dieſem Orce in der Figur Chriſti, der hat beſondere Speiſe, davon ſie nichts wiffen , wie bepm Jacobss Brunnen ju regen iſt ; da Ibn Feine Jünger zum Effen mahneten , da fagte Er, Er gåtte eine Speife ; davon ſie nichts wüſten , daß er tháte den Willen des der Íhn geſandt hatte ;

denn des beidniſchen Weibleins Glaube voar feine Speiſe , cfi v , 603163 729290031 > grigio

!

, Die


324.

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. So ,

10

Die ro . fragen i Ob aud in

Adam

in ſeiner Unſchuld

chure

4 Elementa regieret haben, oder nur eins in Gleichheit der 4 Elementen ; und ob er auch Hiße und Kälte gefühlet hat, ehe er fiel ? 1. Antwort. Princ. 17,49.

Adam iſt in engliſcher Bild :

Sut

niß geſtanden vor ſeinem Schlaff 40. Tage: und in ihme war kein Tag noch Nacht, auch keine Zeit; wiewohl er nicht blos ein Geiſt ge: weſen iſt als ein Engel, denn ſein Leib war aus dem Element, welches nicht ein verſtåndiger Geiſt iſt; ſondern das angezogene im Widen Gottes oder der Limbus der vor Gott ſteget, darinnen die zůchtige Jungfrau der Weisheit Gottes wohnet , welche aus dem Element durchs Fiat Gottes die Bildniß erblickte und ſchuf. 50. Und aus demſelben Limbo find in Zeit des Zornes der Erden-Corporirung die 4 Ele . menca als aus einem Brunnen ausgegangen : und das erblickte durch die Jungfrau der Weisa , heit in unzehlbare wurden Sterne, i als eine Kraft oder Ausgeburt aus dem Limbo ; und find das ste Weſen vor den 4 Elementen nicht abgetrennt von den 4 Elementen , ſondern mit einander inqualirende, und doch von den vier Ausgången ausgezogen mit ihrer ſcharfen Er fencia : und find die Sucht der 4 Elementen, (oder

weite


frist.

Betrachtunggöttl.Offenb .

225

(oder wie ichs im Gleichniß réßen möchte )aver Mann , und die Elemente ſind die Frau ; und das Herke dieſer Dinge iſt das Element in eis

:

nem Weſen , und die Eſſentien darinnen ſind Kraft oder Wunderund Weisheit Gottes, -imo þeiffen Paradeis, eine Wonne der Freuden .

52. Ilnd ſo lange " er ins Herke Got: tes feine Imagination feßte , ſo war das Paras deis in ihme råß : - und war das Band des U6 grundes in ihme ein Paraðeis der aufſteigens den Freuden in der Qual , und das Reich dies ſer Welt hatte ihn von unten auch am Bande, dieweil es vom Element ausgehet. Und weil er ſein Gemüth ins Herße Gottes feste , konn: te es ihn nicht ergreiffen , und war an ißme uns måchtig, gleichwie dieſe Welt vor Gott iſt . 53. Alſo ſtund der Geiſt und Seele Adams im Mitten im Paradeis der Freudenreich , und neigete 40 Tage , als einen Tag ſich alles zu ihme : das Höllen : Reich des ewigen Urkundes aus dem finſtern Gemüth für eines , aus welchem ſein Seelen-Wurm in den zerſprengten Thoren war ausgegangen . Und dann die Gottheit des Himmelreichs in den zerſprengten Thoren vor ihme, ihn freund lind dann der lich erblickend fürs andere. Geift der Sternen- und Elementen , ſeiner an Bande anziehend und herzlich begeh ihrem * rend, fürs dritte. 54 : Und ftud

Adain recht in der Verſus

dhung: denn ſein zornig Gemüthe aus.n lir: Web . 3.Böhm.sheor.fr, I Th. fun P


226

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. sr .

kunde des erſten Principii

ſtund vom lichte Gottes in Freuden , und die Qual des Zornes machte die aufſteigende Freude, denn das licht

machte alles ſanft und freundlich , ſich zu der Liebe anzuneigen ; und damit ſtund er recht im Paradeis auf Erden .

55. Die vier Elementa dieſer Welt , ſamt der Sonne und Sternen , konten in ihm nicht , inqualiren : er kolete keine Luft in fich : ſon

1

dern der Geiſt Gottes in der Jungfrauen war ſein Aufblaſen und Anzünden des Feuers im . Geiſte, cf. v. 56-66.. Die 51.

Srage.

Ob ihn auch etwas háttekönnen tódten oder zerbrechen ? I. Antwort. Princ. 17,85 .

lind

iſt

an dieſen Orte

nichts greiflichers , als daß man ſiebet und er kennet , daß Adam vorm Schlafe vor ſeinem Weibe keine thieriſche Geſtalt gehabt gat : denn er war weder Weib noch Mann , ſondern eine Jungfrau obne thieriſche Geſtalt. Er hatte keine Schaam und Brúſte, er durfte ſie auch nicht: er båtte geboren in liebe der Zucht, oh: ne Wehe oder Eröfnung ſeines Leibes , eine Jungfrau, wie er war: und wåre möglich ges weſen, daß das gange Heer der engliſchen Mens ſchen wäre aus Einem Brunnen aus einem ausgegangen , wie bey den Engeln, ſo er in der Vers

AN11

C fi


17

IN

.

fr.si.

Betrachtung gåttl.Offenb.

227

Verſuchung wåre beſtanden. Sleichwie ſie durch einen Menſchen ſind alle erlóſet worden vom ewigen Tode und Höllen-Qual,

welche

kommen zu dem einigen Erb-Hirten zu ſeiner Rube. C. 18,6. Uns iſt zu entfinnen , daß gar ei: ne liebliche Wonne fen auf Erden geweſen, denn alle Früchte haben aus dem verborgenen Ele ment durch den Grimm der 4 Elementen ge grünet: und ob die 4 Elementa ihre Früchte wohl auch gehabt, ſo ſolte doch der Menſch nicht davon eſſen , ſondern die Thiere des Feldes . [ Alſo iſt aus der Geſtalt deb im Anfang Herrlich geſchaffenen engliſchen Adams , gar leicht zu verſtehen , daß ihn nichts zerbrechli thes Håtte tódten können , denn er herrſchete úber alles , und konnte durch alles hingehen , wie Chriſtus nach ſeiner Auferſtehung durch verſchloſſene Thüren , nichts konnte ihn halten oder berleben , und ſo ſollen wir auch durch die neue Geburt in Chriſto wieder ſolche Engel Menſchen werden , und die 4 Elemente des Teufels, als Hoffart, Geiß , Neid and Zorn, durch die vier Elementen Gottes , als diebe, Sanftmuth , der

Barmherzigkeit und Gedult in

Fyoffnung,überwinden , und wider Teus

fels Elemente ſtreiten. vid. Theol. Pund , 10. 22. 23 - 26.

P 2

Die

i


228 Quaeſtiones Theoſophicae. Fr.52 .

Die s2 . Srage. Waswohl auf Erden wäre ſein Zu: frand- geweſen ;

was er håtte gethan ,

fo er wäre im Paradeis geblieben ? 1. Antiport. Princ. 22 , IS ,

So denn Gott alles in al

lem iſt , und hatden Menſchen zu ſeinem Gleich Riß und Bilde geſchaffen , ben Ihme ewig zu leben in ſeiner Liebe , licht , Freude und Herr lichkeit ; ſo können wir nicht ſagen , daß er blos von der Vergånglichkeit dieſer Welt ſen ges ſchaffen : denn darinn iſt ein ewig vollkommen Leben , ſondern der Tod, darzu Kummer, Angſt und Noth ; Sondern gleichwie Gott wohnet in ſich ſelber, und gehet durch alle ſeine Wercke denſelben unbegreiflich , und wird von nichts verleget; alſo war auch die Gleichniß vor Ih me aus dein reinen Element , zwar in dieſer Welt geſchaffen , aber das Reich dieſer Welt Jolte ſie nicht begreiffen ; der Menſch ſolte mådh tig, und, in vollfommener Kraft durch die Ef fentie aus n aus dem reinen Element des paradeifi Ichen Himmliſchen Limbiregieren durch das Re giment bieſer Welt. Illnd die Wunder dar: ,, inn offenbaren und über alles herrſchen , aber ſich von nichts gefangen nehmen laſſen .. ] 16. Darum blies er ihme ein die lebendige Seele aus ben ewigen ,Willen des Vaters: welcher Wilgallein dahin gebet , feinert eini gen Sohn zugebåren , und

ans , deinfelben Willen

1


Fr. 52. Betrachtung götet.Offenb . 229 Willen goß Ers in den Menſchen , das iſt ſeia a ne ewige Seele ; die ſoll blos ihren wiedecges bornen Willen in des Vaters ewigen Willen . ins Herke Gottes ſehen , und empfåget ſie dies Kraft des Herkens Gottes und auch ſein Heiz liges ewiges Licht; Darinnen Paradeis , Hima melreich , auch die ewige Freudenreich auf gebet. 17. Ilnd in dieſer Kraft gehet fie durch alle : Dinge , und zerbricht derer keines ; und iſt über 3 ! alles måchtig , als Gott felber: denn ſie lebet, in der Kraft des Herßens Gottes , und iſſet vom Worte aus Gott geboren . 18. So wiſſen wir , daß die Seele iſt ein Geiſt , erboren aus Gott dem Vater , im Thron und Eingang aus dem wiedergefaſſeten Willen , aus der Finſterniß ins licht, Gottes , Herke zu gebåren : und die iſt frey , fich darů: ber im Willen zu erheben, oder in der Sanft: muth in des Vaters Willen ſich zur Geburt des Herkens Gottes des Vaters zu faſſen und zu eineigenen . 19. Ihr Leib aber , der die rechte Bildniſ Gottes iſt, die Gott ſchuf, iſt vor der klaren Gottheit in und aus dem heiligen reinen Elea ment; und der Limbus des Elements , daraus die Eſſentien ſich erbåren , iſt Paradeis , eine Bonne Gottes der H. Trinitat. A war der Menſch ein Bilde und Gleichniß vor Gott in deme Gott wohnete arin welchem Er wolte durch ſeine ewige Weisheit ſeine Wunder er : P 3 öfnen .

***


230

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.53 .

dfnen. [ Gleich nun nach dem Fall in der Wies dergeburt alle Wunder eröfnet werden durch Chriftum , auſſer dieſem blieb alles in der Fins ſterniß ſtehen .)

Die

AL

53. Srage.

+ Wie die Erde mit ihren Gewachſen fey vorm Fluch geweſen , als ſie ein Pas A radeis genennt war ? 1. Antwort. Auror. 26 , 116 . Der tņeure Mann Mo res fchreibet: Gott habe den Menſchen aus ei: nem Erden-Kloße gemacht, wie es die Gelehr ten verteutſchet haben : er iſt aber nicht dabey geweſen, als es geſchehen iſt.

i

117. Dis muß ich aber ſagen , daß Moſes wohl recht geſchrieben ; aber der rechte Ver: ſtand , woraus die Erde worden ſen , iſt bendes dem Moſe und auch ſeinen Nachfommlingen im Buchſtaben verborgen blieben, und hat es der Geiſt bis auf dieſe Zeit verborgen gebalten . 118. Es iſt auch Adam , weil er noch im Paradeis geweſen, verborgen geweſen : Nun aber wird es gang offenbar, denn das" Hertz Gottes hat an die Kammer des Todes angeſeßt, und will nahend durchbrechen .

119. Darum werden jeßunder je långer je mehr etliche Strahlen des Tages in etlicher Menſchen Herßen verkündigen .

durchbrechen , und den Tag Daben

11


Fr. 54.

1

Betrachtunggotti.Offenb .

231

( Daben muß mans nun bewenden laſſen ,denn wenn man auch ſagen wolte , wie das Paradeis burch die gange Welt geweſen , und wie die Er: de vor dem Fluch geſtaltet geweſen fer , fo fehlt es doch am Verſtande und rechten licht eine folche myſtiſche Antwort und Erklärung zu bers ſtehen ; wer Gottes Licht im Herßen hat, der weiß es vorhin ſchon .]

1cf. 2 Petr. 3 , 10:13 ,

Die 54. Frage. Ob auch die Fortpflanßung håtte mo. gen ohne Mann und Weib geſchehen , dies weil ſie in der Auferſtehung der Todten nicht ſollen Mann und Weib ſeyn, ſon dern gleich den Engeln Gottes im

Himmel ? 1. Antwort. Princ. 13 , 6.

Aber der Tert ſpricht: Gott

fake an alles was er gemacht hatte, und ſiehe es war alles ſehr gut . Iſts nun gut geweſen in der Schöpfung, ſo muß es fürwahr feyn bo re worden, daß Gott ſprach : Es iſt nicht gut, daß der Menſch alleine fer : (Gen.2,18.) Håts te ſie Gott wollen allen Thieren gleich haben mit viehiſch :r Fortpflanßung , Er hätte wohl balde einen Mann und Frau gemacht; daß aber Gott 2

einen Eckel däran gehabt , weiſet wohl das er: fte Kind der Frauen , Kain der Bruder-Mör der, auch fo weiſets der Fluch der Erden aus. Oder was ſoll ich den Raum mit dieſem Zeug nit P 4


232

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.54.

niß znbringen : wird doch der Beweiß Flårlich folgen ; und iſt nicht allein aus der Schrift, welchezwar einen Deckel machet, zu bewähren, ſondern an allen Dingen , fo wir uns wolten Raum nehmen , und unſere Arbeit mit vergeba lichen Dingen zubringen . Gnadenw . 5,36 . Denn ſo Udam þåttemo: gen beſtehen , ſo wäre die Geburt und Vermek : rung der Menſchen magiſch geweſen , als einer aus dem andern , gleichwie die Sonne das Glas durchdringer , undes doch nicht zerbricht: weil es aber. Gott wohl erkannte, daß Adam nicht alſo beſtehen würde, ſo hat er ihme den Herland und Wiedergebårer vor der Welt Grunde geordnet, und ihn aber ins wahre rech: te Bilde anfänglich geſchaffen, und in das Pa radeis geſtellet , darinn er ewig reyn roll , und alda die Probe úber ihn kommen laſſen , auf daß er in paradeifiſche Scient fiele , und daß das heilige Wort nicht dürfte in viebiſche Sciens eingeben zur neuen Wiedergeburt; ſondern in das , das da alda verbleichen würde , als in das wahre Bilo Gottes. M. M. 18,9. kind in dieſer Feuriſchen die be Begierde ſtund die magiſche Schwangerung und Geburt, denn die Sinctur drang durch bey de Eſſentien , durch die innere und åuſſere, und erweckte die Begierde ; und die Begierde war das Fiat , das die Liebe-luft faſſete , und in eine Subſtank brachte : Alo war die Gleichheit des Ebenbildes in dieſer Subſtanz gefaſſet, als ein


Fr.ss.

Betracht. getti. Offenb .

233

ein geiſtlich Bild nach dem erſten . Gleichwie das Fiat hatte das erſte Bilde, als Udam , gea faſſet und geformet; alſo ward auch die Gleich þeit aus dem erſten zür Fortpflanzung gefafſet, und in dieſer Faſſung war auch alſobalde die magiſche Geburt, da in der Geburt der geiſtli che Leib åuſſerlich ward . cf. Princ.20, 51-54 .

Die 55. Srage. Wie es håtte ſeyn mögen ,

daß ein

Mann und Weib hätte follen ewig bleis bleiben , und ob Gott hátte dieſes Geſchos pfe des Menſchen wollen verändern , weil ſie im ewigen Leben ſollen den Engeln gleich ſeyn ? Obauch Adamſey im Anfangein dies felbe Engels- Bildu :ig geſchaffen worden, oder in eine andere Bildung als er aufſtes hen und ewig leben ſou ? 1. Antwort . „ In allen vorigen und nachfolgenden Puna cten iſts genug erklåret, daß Gott im Anfang nicht Mann und Weib in zwer Leibern geſchafa fen, fondern das Weib iſt erſt nach Adams era ſten Fall, da Gott ſagte, es iſt nicht gut , daß er alleine ren, aus ihm gemacht worden , da nun aber Mann" und Weib geworden , ſo ſollen nun beide wieder durch die neue Wiedergeburt in Chrifto , der Natur , als der Irdigkeit aba fterben , und in der Auferſtehung als Engel Gottes ins Himmelreich eingehen, worinnen weder PS

8


234

Quaeſtiones Theoſophicae.

fr.56.

Mann noch Weiß iſt. Kein ander Bild roll wieder auferſtehen , als ein ſolches , wie Adam vor dem Falle geweſen iſt , darum ſagt die Heil. Schrift, was Adam verlohren kat , das hat 1 Chriſtus wiedergebracht. ,

Die 56. Frage. Was die Bäume im Paradeis getes fen ſind , welche lieblich anzuſehen, und gut zu eſſen waren ? I. Antwort. Princ, IT , 7.

Nun iſt uns ja klar zu den :

cken, daß die paradeiſiſche Frucht , welche gut geweſen , nicht iſt alſo irdiſch geweſen, ſintemal auch, wie Moſes ſelber ſaget, iſt zweyerlen gee weſen , eine gut zu eſſen und luſtig anzuſehen , und in der andern der Tod und Zerbrechlichkeit. In der paradeifiſchen iſt kein Tod geweſen und auch keine Zerbrechlichkeit;

VA DU

ſolte aber darin

men ſeyn ein Tod geweſen , To Kåtte Adam an aller Frucht den Tod geſien . So aber kein Tod drinnen war , ſo konnte die Frucht auch nicht irdiſch ſeyn ; ob ſie wobl aus der Erden wuchs, ſo war doch die Kraft Gottes des an:

AM

dern Principii darein gebildet, und war doch wahrhaftig in dem dritten Principio aus der Erden gewachſen , welche Gott nach dem irdia fchen Eſſen verfluchte, daß nicht mehr Para deiß: Frucht aus der Erden wuchs. 26. Denn Adam iſt nicht aus grimmiger Hoffart gefallen , wie der Teufel; ſondern die Eſſen

16


Fr.57; Betrachtung götel. Offenb.

235

Eſſentia der Jrdigkeit hat ſeine paradeifiſche Effenciam überwunden , und in Iuft der Jrdigs keit gebracht, darum iſt ihm auch Gnade wie derfahren. Die 57. Frage. Was der Baum des Lebens rey gewes ſen , und dann der Baum der Erkenntniß Gutes und Böſes ,

ein jeder in ſeiner

Kraft, Eſſenz und Eigenſchaft ?

1. Antwort. M. M. 17 , 11.

Das edle Perlein liegt in dieſem Unterſcheide der zweyen Bäume, und da es doch nur Einer iſt, aber in zwen Reichen offenbar. Denn einmal ſtehet der Baum des Lebens mitten im Garten , denn er ftebet im 2ten Principio, als in der heiligen Welt , zwi: fchen der ewigen finſtern Belt Gottes Zorns, da Gott ein eiferiger, jorniger Gott , und ein verzehrend Feuer iſt , und zwiſchen der duſſern ſichtbaren Welt , in Mitten.

12. Die Heilige Kraft Gottes im Baum war das mittelſte Reich ; und das Paradeis war das duſſerſte Reich : denn das mittelſte drang durchs duſſerſte, und offenbarte fich mit dem duſſern , das war die Erkenntniß des Guten, das ſolte Adam in feinem Irſtande ſo wenig wiſſen als das Bóre: Er war zum

*

Werckzeug Gottes geſchaffen , mit dein Gott wolte ſeine Bunder in Figuren offenbaren : ¢¢ folte

1


1

236

Quaeſtiones Theofophicae ." " Fr.75 .

folte nur ein findlich Gemüthe behalten , und in

WIE

Gott gelaſſen ſeyn.

medias 13. So war nun der Baum der Erkentniß des Böſen, die finſtere Welt, die war an dies ſem Baume auch offenbar : guch ſo war die Eitelkeit, wie es heutiges Tages in aller irdi: ſchen Frucht iſt, darinnen offenbar : darum uns terſcheidet Mores dem Baum und faget: den Baum des Lebens ; da verſtehet er die Eigen

Phone

, als das ſchaften des ewigen Lebens im Baume 2te Principium ; und mit dem Worte : des Baumes der Erkentniß Gutes uno Böſes ; verſtehet er den Grimm des Zorns - Gottes, welcher durch der auſſern Welt Weſen in der

02 Irdigkeit in dieſem Baume offenbar war, da: von folte Adam nicht eſſen : denn er ſolte mit dem innern Mund eſſen, und nicht mit der ir diſchen Begierde, ſondern mit der himmliſchen ; denn ihme wuchs auch ſolche Frucht, die der innere Mund konte nieſſen : Wohl wohl as der åuſere Mund auch davon , aber nicht in Mas denſack. 14. Denn gleich wie das Licht die Finſter niß verſchlinget: alſo verſchlang das himmlis fche das irdiſche, und transmutirte es wieder in das daraus es gegangen war ; oder wie die Ewigkeit die Zeit verſchlinget, und in iþr ift als ein Nichts : Alſo waren auch zwey Cen tra in Adams Munde.

Denn das Reich Got:

tes ſtehet in Kraft , fo ſtund doch Adam vor ſeiner Heva im Reich Gottes ; denn er warMann und


Fr.:58. Betrachtung gott .Offenb .

237

und Weib mit beyden göttlichen himmliſchen Tincturen ; und folte weder die Feuers : noch die lichts - Tinctur oder Begierde in ihm offen : bar ſenn, denn ſie ſolten im gleichen Gewichte innen ſtehen, in Gott gelaſſen v . 1.5 . bis 18. Princ. II , 40.

Darzu war er vom

Wort

oder Herßen Gottes geſchaffen, daß er ſolte ein Bilde und Gleichniß ſeyn, gang måchtig in allen dreyen Principien, alſo groß als ein Für: ften oder Thron - Engel.

Als aber dieſer

Baum , welcher unter andern Bånmen alleine irdiſche Frucht trug , alſo im Garten Eden fund , vergaffte fich Adam ſo ofte daran, dies weil er wuſte, daß es der Baum Gutes und Bófes war ; Dazu drang ihn auch ſehr die Kraft des Baumes , welche auch in ihme war, daß alſo eine Luſt die andere inficirete ; und der Geiſt der groſſen Welt drang Adam alſo harte, daß er inficiret ward, und ſeine Kraft ward überwunden ; da war es geſchehen um den pa: radeifiſchen Menſchen. Da ſprach dasHerke Gottes : es iſt nicht gut daß der Menſch alleine ren, wir wollen ihm eine Gehülfen machen, die um ihn fey : (Gen.2,18.) 17

1 Warum

:

Die 58. Srage. Gott die geſchaffen habe,

weil Er wol erkante, daß ſich der Menſch zdaran pergreiffen würde ? te Antwort. Princ. II, 1o :

Nun fragt ſichs : Wars

um wuchs dann der irdiſche Baum der Erkent: niß


238

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 594

niß Gutes und Bores ? Wåre er nicht dage weſen , ſo håtte Adam nicht geſien ? oder war:

14

um muſte Adam verſuchet werden ? Höre, frage dein Gemüthe, warum ſich alsbald dar innen ein Gedancke zum Zorn , als zur Liebe faſſet und gebieret ? Sprichſt du, vom Hören

wi

oder Anſchauen . Ja recht alſo ; das wuſte Gott auch wol, darum muſte Abain verſuchet werden : denn das Centrum des Gemüths ift frey , und gebieret den Willen von Hören und Anſchauen , daraus entſtehet die Imagination und Luft. 1. Dieweil Adam ein Bilde und gange Gleichniß Gottes war erſchaffen , und hatte alle 3 Principia an ſich , als Gott felber ; ro folie ſein Gemüth und Imagination auch blos ins Herke Gottes Leben, und ſeine Luſt und Willen darein reben. Und gleich wie er war ein Herr über alles, und ſein Gemůthe ein breyfacher Geiſt in den dreyen Principien in Einem Bes fen ; To folte auch ſein Geiſt, und der Wille

1

im Geiſte in einem Weſen offen ſtehen, als im paradeififchen, Himmliſchen ; und ſolte ſein Ges můth und Seele

eſſen

von Herken Gottes,

und der Leib von der Kraft des Himmliſchen Limbi. cf. y . 12 . Die 59. Srage.

Warum Gott dem Menſchen ſolchen verboten habe , was die Urſache Tey geweſen ?

I. Antwort . Princ, 11, 13. : Darum gab ihm auch Gott alhier

1

!

i


Fr. 60.

Betrachtung gåttl: Offenb. 239

alhier das Gebot, ſich nicht laſſen zugelüften nach der irdiſchen Matrix . und ihrer Frucht, welche ſtund in der Zerbrechlichkeit; und aber des Menſchen Geiſt nicht. Er folte eſſen von der Frucht; aber darvon nur die paradeifiſche Art und Eigenſchaft, nicht von den irdiſchen Eſſentien : denn die paradeifiſchen Effentien hatten ſich in alle Frucht eingebildet, darum iſt ſie ſehr gut auf engliſche Art zu eſſen gewe: ſen, und auch lieblich oder leiblich anzuſehen, wie Moſes ſaget. v.24 . Dieweil Avam gleichwohl war aus den grimmigen Eſſentien ausgezogen , ſo muſte er verſuchet werden, ob ſeine Effentia, daraus ſeine Imagination und Juſt ging , fönte beſtes hen in himmliſcher Qualität, und ob er würde eifen vom Verbo Domini ; welche Eſſentia wúrs de überwinden in Udam , die paradeifiſche oder grimmige cf.v, 25 . Die 60. Srage. Warum der Menſch auf Erden ſolte über alleThiere herrſchen ; wie das hätte ſeyn mogen , und zu was Ende ? I. Antwort. M.M. 33 , 6. Gott bieß ſie úber alle Thiere and Creaturen herrſchen , aber ihnen gab Er keine ſonderliche Herrſchung an dieſem Drte übereinander : denn alle , die Herrſchung, da ein Menſch über den andern Herrſchet, entſtes het

1


240

Quaeſtiones Theofophicae. Fr.61.

Het aus Ararath, als durch die Ordnung der Matur nach den Eigenſchaften , nach dem Ges ſtirne und äuſſern Regiment der Fürſten unter dem Geſtirne. Seel. Fr. 1; 246. Laſſets euch geſagt ſeyn , ihr Menſchen - Kinder , es gilt euch ; dann kein Thier iſt aus dem ewigen Anfange, fona dern aus dem Model des ewigen , und erreicht in ſeinem Geiſte nicht das Ewige, als die Sees

dom

MA le des Menſchen. [welcher über die vergång lichen Thiere herrſchen folten .]. ! Gnadenw . 5,29 . Denn ſolte der Menſch in allen Creaturen Herrſchen, ſo müſte er ja hoa here Macht, als das höchſte Ens der Creatur, in ſich haben , daraus die Creaturen einen Grad åuſſerlicher oder niedriger (oder wie man es gebenmöchte geringer)waren ,damit das Mach : tige in dem Ohnmächtigen herrſche, gleich wie Gott in der Natur, welche auch geringer iſt denn Er. 2c. cf. v. 30.

Die 61. Warum

Srage.

hat Gott geſprochen : Es iſt

nicht gut daß der Menſch alleine fey, und da er doch im Anfang alle ſeine Werde ſahe, und fprach , Sie ſind ſehr gut: und vom

Menſchen

nicht gut, daß

an

ſagte er

alleine ; Es iſt

dieſer Menſch alleine fey ;

warum es nicht gut gewes ſen fey ?

1. Antwort. ,Sott hat uns nach ſeinem Bilde geſchaffen ‫ رد‬in

1


i

Fr.61.

Betrachtung gdtet.Offenb .

241

sin Eingeit ; und als der Menſch allein war , „ bies es, ſiehe es war alles ſehr gut, dann er ,,Fonte ſich in viel unzählig tauſend vermehren , „ auf eine Beilige Art, durch die in ihm woh: „ nende und alles vermogende Weisheit Gottes. „ Als er aber darin nicht beſtanden , bies es „ nachmalen : Es iſt nicht gut daß derMenſch allein ſey uc. weil er ja wil thieriſch ſeyn , will » ich ihm eine Gehúlfin ſchaffen ; nicht aber „ hatte Gott gedacht, es wårë alles ſehr gut, „ und nun ſehe Er, daß der Menſch kein Weib : „bekommen habe; Er habs vergeſſen , oder „ nicht bedacht, daß es nicht gut ſeyn würder: daß der Menſch allein wäre, dann Gott

kan

man keine Schwachheit der Vergeſſenheit, „ llnbedachtſamféit , noch Unerkentniß bea sfhuldigen , daß Er ihm ein Weib zu ſchaffen „ vergeſſen gåtte. Iſt demnach der Heutige „ Eheſtand vonGott geordnet, und wird unter » feiner Gedult getragen , wie das Kriegführen :c. „ Nicht daß es so fern ſolte , ſondern daß es „ nicht anders ſeyn können , wegen des Adams „ Fall, und der heutigen Menſchen lInfeuſchheit, „Weil denen , die dieGabe der Enthaliung nicht » baben , auch nicht von Gott erbitten wollen, „ beſſer iſt freyen , als Brunſt leiden oder in „ Sodomitteren fallen. Summa , der Eheſtand » iſt Gottes Drönung in der Natur und „ lich und nimmet zuverbieten.

løb:

„Vor Gottes Heiligkeit aber iſt er Unrein, zwie eine zúchtige Seele in ſich ſelbſt genug » finden wird . Paulus ſagt: Wer da frenet, Heb. J. Böhm . theor. fr. i Th.

D.

fuchet


24 %

Quaeſtiones Theofophicae .

Fr.62 .

wfuchet mas der Weltangehet : wie weit ift bie > Welt und Chriſtus unterſchieden ? Himmeli meit s ro weit ist auch Freyer and Keuſch fenn unterſchieden . Wer da ſuchet was der

GUE

Welt angebåret bak dieſelbe lieb und trbiſche Fleiſchliche Dinge. Wher on ſuchet was Chri to angehöret, liebet ihn und ſuchee was dros

sben iſt, und daß ſein Tempel des Seibes heis mlig fer, worin Gott wohnen folh Der Ehez ftand iſt eigentlich nur für die natürliche Menſchen, die fich nicht diberwinden können,

BE

uodiejenigen aber , fo da verſtehen, daß alle gute und vollkommene Gaben von oben berabkome wmen ,

und daß man ſie vom Vater des Lichts

zerbitten kønne folten billig aus Liebe zu iha „ rem Seelen Freunde,fich ums Himmelreiches willen älbeſchreiden ſuchen, March 19 , II . das Wort faſſet nicht jederman, ſonbern denen es gegeben iſt cf. v , 12. Fagt Jeſus.

ma Die 62. Srage. Warum Gott habe laſſen

einen tiefen

Schlaf auf Adam fallen , als er ihm aus feiner Ribbe ein Weib

bauete, was

das bedeute ? 1. Antwort . Menſchw . I. C. 5,8 .

Alſo fiet er der Magiae

Geim , und war geſchehen um ſeine Herrlichkeit, denn der Schlaff deutet an den Tod , und eine Uberrdindung: Das irdiſche Reich Karte ihn áberwunden , es-ivolte über ißn herrſchen ; das Steps


Fr.62 Betrachtunggötet: Offenb:

249

térni Mickidolke Udam kahen, und ſeine Bundee mit ihm Beröringen , denn es wat fonpt keine Creatur; Die ſo hoch wäre grabtret gerðeferrals der Menfcy, welcher dasSternens Meich konte erreichen, Barum ward Adam ges göger , & recht verſuchét, ob er fonte ein Herr und Rötig über Sternen und Elementen ſeyn . Der Teufelwat geſchäftig, er vermeinte den Menſchen auch zu frürken , und in keineGes Wált zubringen , bamit dieſer Thron boch enda lidh féin Königreich bleibe, denn er wuſte wohl, wenn der Menſch aus Gottes Willen würde ausgehen , daß er irdiſch ſeyn würde; So wu: fte er auch wohl, daß der Höllen Abgrund im irdiſchen Reiche ſtünde, darum war er jeßt gea fchäftig : Benn fo Adam Håtte magiſds geboren, fo wäre das Paradeis auf Erden blieben ; dus war Dem Teufel nicht eben, er mochte das nicht, es ſchmeckte nicht in ſeinem Reiche, denn es roch nicht nach Schwefel und Feuer, ſondern nach liebe und Süßigkeit: da dachte der Teus fel , das Kraut ifſeft du nicht , und bleibeft ſonſt nicht ein Feuer-Herr. cf.v. 719,10.4.3

11. Die Vernunftſprichr: tarum lies Sote den Baum wachſen , daran Adam Verſuchef warb ? es muß já ſein Bille ſenn geweſt, daß Adam Verſuchet ward . Alſo willfie audbent Fal :in Gottes Willen ( dieben , und dencket, Gott habe gewolt, daß Ubam ſolte fallên ; Gott wolte etliche Menſchen in Himmel , und etliche in die Hölle haben, ſonſt þåtte er ja bem llebel ges


244

1

Quaeſtiones Theofophicae:

Fr ,62 .

gewehret , und Udam können erhalten , daß er wäre gutund im Paradeis blieben. Ålſo rich tet auch die jeßige Welt :denn , faget ſie, gåtte

VE

. Gott nichts Böſes gemacht, ſo wäre nichts Bó ſes , ſintemal es alles von Ihme herrühret, und Er allein der Schöpfer iſt, der alles gemacht hat, fo bat er ja boſes und gutes gemacht, ſonſt wåre es nicht alſo , und das will fie ſchlechts erhalten ; auch dencket fie, wåre je nichts ge weſen , daran fich der Teufel und auch der Menſch vergaffet gåtten, und find böſe worden , fo wäre der Teufel ein Engel blieben , und der Menſch im Paradeis. NB. v . 12 , 13 , 14 , 15 . führet die Sache gründlich aus . cf. Princ, 12 , Alhier verſtehet man gar 23. 24. C. 17,30 . eigent und wohl , wie die Jungfrau rey in Adam ins Aether, in ihr Principium , gewichen, davon der Sert ſaget:

2008

Gott ließ einen tiefen

Schlaf fallen auf Adam . Bo nun Schlaf iſt, da iſt die göttliche Kraft in Centro verborgen : Wo ſie im Geiſtegrünet, da iſt kein Schlaf ; denn der Hüter Iſrael ſchlåfet noch ſchlum : mert nicht, ſtebet geſchrieben . v.31 .

:

1 32. Alſo hat ihm Gott in ſeinem Schlafe die Frau aus işme gemacht, durch welche er folte ſein Reich gebåren , denn es fonnte nun nicht anders ſeyn . lind als er aufwachte , fa he er ſie , und nahm ſie zu fich, und ſprach : das iſt Fleiſch von meinem Fleiſche, und Bein Adam war in ſeinem von meinem Beine. Schlaf gar ein ander Bildniß worden ; denn Gott


Fr.62.

Betrachtung gåttl.Offenb.

245

Gott batte den Geiſt der Welt in ihn gela fen , welcher ſeine Tinctur múde machte zum Schlafe. 33. Vorm Schlafe war Adam in Engels Geſtalt ; und nach dem Schlafe hatte er Fleiſch und Blut , uud war ein Erden -Kloß in ſeinem Fleiſche ; und fahe aus einem dreyfachen Geis fte, fieng mit ſeinen Augen das Licht der Sons nen , und kannte die erſte Bildniß nicht mehr : wiewohl die 4 Elementa noch nicht auf ihn fie len und ihn rúgeten , denn er war noch in der Inſchuld. cf. 34. bis Ausgang des Capitels. M. M. 19 ; 4. Alda ſanck er zur Hand nie: der in linmacht in Schlaf, als in eine lInver mögenheit, welches den Tod andeutet : denn das Bilde Gottes , welches unverrücklich iſt, ſchlafet nicht; was ewig iſt, in deme iſt keine Zeit, mit dein Schlaf aber ward im Menſchen die Zeit offenbar, denn er ſchlief ein der engli ſchen Welt, und wachte auf der åuſſern Welt. 5. Sein Schlaf iſt die Ruhe Chriſti im Grabe , da das neu-wiedergeborne Leben in der Menſchheit { riſti muſte in Adams Schlaf eingeben , und den wieder zum ewigen Leben 2 aufwecken , und aus der Zeit in das ewige ein führen . 6. Aber die Zerbrechung Adams ſeiner EP ſenz , als das Weib ward aus ihmé genommen , iſt die Zerbrechung des Leibes Chriſti am Creu ße , von der Sechſten Stunde bis zur Neun ten ; denn alſo lange uiſt das Fiat in Adams Solare 23


246

Quaeſtiones Theofophicae. fr.63.

ting

Schlafe in der Scheidung Mames und Weis

i IND

bes geftanden : Derin in foldjet Reit warh Das Weib aus Adam gang in ein weiblich Bilo vol: lendet. cf. Gnadenw .641. bis zu Ausgang Þes Capitels ,is goingtot storia Princ. 18 , 63.

efir 1

Co wir im Centro ponder

071 edlen Jungfrauen ausgeben, ſo wiſſen wir ſo wenig aus dieſer Schulen als andere; wie es Adam auch gieng ; als er auſſer dem Paradeis

su

1

Gottes gieng in Schlaf der lleberwindung , soferite touſte er in ſeiner Aufwachung in dieſer Welt derby nichts inehr vom Paradeis, und kannte ſeine de pe liebe Jungfrau nicht mehr.

Die 63. Frage. Wie das

Weib aus Adam gemacht

14 mit

werden , und was die Ribbe feiner Seite andeute , daraus er das Weib gemachyt, wie Moſes ſchreibet ? 1. Antwort. Princ . 13 , 12.

Als nun die Tinctur faft

List

irbiſch und unmächtig war worden , durch lle: berwindung des Geiſtes der groſſen Welt, kon te ſie nicht himmliſch gebåren, und war alſo be So ſtund nun der feſſen mit Dhnmacht. ſprach : Weil er iſt ir: Rath Gottes alba, der biſch worden, und vermags nicht, fo wollen wir ihm einen Gegúlfen machen ; und das Fiat ſtund im Centro , und ſcheidete die Matricem pom Limbo, und das Fiar faſſete eine Ribbe in der

!


$ 0.63.

BetrachtunggdtclOffenb.

247

der Mitten von Abandsaus einer Seitenzur Rechten , und aufdas Weib daraus. of

13. Nun muſt bi abet klar verfteten . Als das Fiat für Schöpfung in Udam war , da er ſchlief, ſo war ſein Leib noch nicht alſo gar zu Karten Knochensund Velnen worden ; D nein , Das geſchaße erfti, da Mutter Heva im Apfel biß , und gab Adam quch . Alleine die Inföciz rung und der irdiſche Tod ſteckete ichon mit Ber Sucht und tödtlichen Kranckheit darinnen , die Knochen und Ribben waren noch Stårche und Kraft: und Heva ward geſchaffen aus der Stårcke oder Kraft , daraus die Ribbe ſolte werden . 14. Du muſt áber theuer verſtehen , ſie iſt nicht geransgezogen worden als ein Geift , ſon

1

3

dern gang im Weſen ; man muß ſagen , daß Adam hat einen Riß bekommen und das Weib tråget Udams Geiſt, Fleiſch und Beine aber im Geiſte iſts etwas entſcheiden . Denn das Weib tråget die Matricem , und Adam den Limbum oder Mann : und ſind die zwer Ein Fleiſch, ungetrennet in der Natur;

denn die

benden müſſen wieder einen Menſchen gebåren, welches zuvor einer konnte thun. 17.94 19. Eine liebliche

Pforten .

Als wir

in der Zerbrechung Adams alhier ſind zu ſehrei ben , erinnert uns der Geift eines heimlichen Myfterii, von Adams Ribbe , welche ihm das Fiat genommen, und ein Weib daraus gema: chet,welche Adam gat bernach múffen entbeh ren . 4


248

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.73.

Denn der Text im More Faget recht : ren . Gott gabepie. Ståtte mit Fleiſch zugeſchloſſen. (Gen , 2,21.7) med gratis title

ins

§ . 18. Es ſpricht die Vernunft : Iſt denn Heva nur blos aus einer Ribbe aus Ädam er : ſchaffen worden , fo muß fie viel geringer feyn Nein , liebe Vernunft , das iſt als Adam ? nicht; das Fiat , als ein ſcharfes Anziehen, hat aus allen Eſſentien und Eigenſchaften aus U

16 pam , aus jeder Kraft genommen , aber mehr Glieder im Weſen þat es igme nicht genom men , denn das Bild folte ſeyn im Limbo ein Menſch aufmännliche Art , aber doch nicht Verſtehe es recht im mit dieſer Ungeſtalt. Grunde : Erfolte ſeyn und war auch ein Mann, und hatte ein jungfråulich Herße , ganz zůch tig in der Matrice , 19. Darum aber , daß Heva gewiß aus als len Effentien Adams iſt erſchaffen worden, und alſo Adam einen großen Riß bekommen , und gleichwohl auch das Weib zu ihrer ganken Vollkommenheit zum Bilde Gottes Fåme, be währet mir abermal das groſſe Myfterium , da bie , Jungfrau abermal bezeuget gank theuer : daß nicht alleine ſich habe der Jungfrauen Sohn in der Wiedergeburt laſſen in ſeine Seia te ſtechen , und ſein Blut aus der boblen Sei: ten vergoſſen ; ſondern hat auch laſſen ſeine Hånde und Füſſe durchgraben , und auf ſein Haupt eine dörnere Krone drucken , daß das Blut iſt gefloſſen ,

und fich an ſeinem

Leibe Tassen


3

fr.64 .

hi

laffen peitſchen ,daß das Blut iſt allenthalben gefloſſen. Alſo Koch Hat fich der Jungfrauen Sohn getiefet, ju helfen dem Francken und zer brochenen Äbam und feiner ſchwachen und uns

W

1 1

-1

Betragtung gørtt. Offenb . 249

vollkommenen Heva , ſie zu erbauen , und wie : perjubringen in ihre erſte.Herrlichkeit.cf.v.20.

Die, 64. Srage. Db Eva auch eine Seele ' und Geiſt von Adams Seele und Geiſte habe em pfangen, oder ihr eine neue fremde von Gott ſonderlich gegeben ? I. Antwort. Stiefel. 365. Verſtehets recht: das Weib , als Veneris Matrix vom lichte , Luft und Waſ fer aus der Eſſeng Udå, ward in Adams Schla fe, als in der Linmacht , im Fiat impreſſet , als eine Mutter zur Fortpflanßung; darinnen das Feuer in derEigenſchaft der Liebe-Begierde, als im Centro der Verwandlung vom Feuer ins licht, im Fiat ergriffen ward ; aber die crweck te Eitelkeit in der Begierde des Fiats in der Eigen -Selbheit der Seelen Willen war ſchon råge, und in der luſt offenbar, die magiſche Geburt war verloren . 366. Da nahm Gott durche Fiat eine Rib- . be in Adams Seiten , das iſt die Eigenſchaft Adams, nach der Impreſſion der Kraft von Add Seele und Geiſt, im Sulphure , Mercurio und Sale , und offenbarete dag in Veneris Ma . trice ;

1


250

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.64 .

trice Verſtehet 13von Udant hard genommen fein ſchöner RofentGarten der groffen Luft-Be gierde der Freubenseich , als die tchto: Tinctur, nachder Liebe: Begierde Eigenfchaft, and nach dem leiblichen Weren... : 90 367.

Die geiſtliche Waſſers - Eigenſchaft ,

welche in der Liebe Begierde durchs Feuer er boren wird , und des Feuers oder Seelen - Gei: ftes groſſeſte Ergeßlichkeit ift, in welcher ſich der Feuer: Geiſt hatte ſelber im Weſen ge fchwångert, und ſeine Gleichheit erboren , als in der Liebe- Begierde : Dieſe Venus- Mutter ward in ein Weib" figuriret, und in Adam blieb die Feuers-Mutter , als die Seeliſche Mutter, welche ihren Hunger ſtets in Veneris Mutter einfübret : desgleichen auch Venus Mutter, als in ihren Vater und Mann, der ihr Eſſeng und Leben giebet.

368.

In welcher Conjundion die Volkoms

Heit der Freudenreich ſtebet, und die Erfüllung der Begierde , welche die Luft der Eitelfeit aus > dem Centro der Impreſſion nach Der finſtern Welt Eigenſchaft ſolte verdeckt und gefangen Halten ,und ſich nur in der Liebe ergeben , als in der Freudenreich 369.

Dieſes

Liebeſpiel bender Tincturen

dom Feuer und luft, ward in Wam in ſeinem Schlaf zertrennt: denn Gott theilet es im Fiat. Und alate berlohr Adam

ſein Feuſches Liebes: Spiel ,und feine Jungfraufchaft, welche ihm

Chriftus wiederbrachtez und in die Stätte ſei ner


Fr.65. Betrachtunggdati. Offenb . 251 ner Ribbe fun Weibe , das er xerbrochen weaxb, mufte Longini peer eingeben , undsofte:09s wiedergebotne jungfräulicheBlut Dießen Bruch tingiten , und wieder gant machen und teilen , und den Grimm , der im Brud war, defiafea . cf. 8: 3,704406. Pring.17.134 : 35) Die 65. Srage. 1 Wie

Adams

die Zertrennung Beib

ins

geſchehen ?

I. Antwort : Dieſe Frage løſet ſich in der Beantwortung der 62. 63 und 64ten Frage zur Genüge auf. Daher ich nur folgenden Saß noch benfügen will. Princ. 13, 53. Uns zeiget abermal der Geift der Jungfrauen das Myſterium und groffeGea þeimniß . Denn die Erſtickung des Geblüts in der Matrice , fonderlich in der Frucht, iſt der Effentien erſtes Sterben , da ſie vom Hittmel abgetrennet werden , daß alba nicht kann die Jungfrau geboren werden , welche in Adam ſolte ohne Weib , auch ohne Zerbrechung ſeines Leibes der himmliſchen Kraft, geboren werden : und gehet alhie an im Menſchen das Sternen und elementiſche Reich , da ſie den Menſchen empfaben , und mit ihr inqiraliren , auch ma chen und zubereitert, ihn auch nåhren und pfles gen. O Menſch , alhie bedencke dich ,wie gars te du gefangen wirft , und wie du dein Elend in Mutterleibe empfåbeft

Mercket fauf ihr Juris


25 %

Quaeftiones Theofophicae.

Fr.66 .

Juriften , aus welchen Geift -ihr rechten Fón Bedencke alhier wohl , denn es iſt net. tief. 26.

Die 66. Srage. Warum Adam feine Heva alsbald zu ſich genommen habe, und ſagte , ſein Fleiſch ;

ſie wåre

wie er ſie habe mögen erkennen ?

1. Antiport. Wiedergeb. 2 , 20. Als nun Adam vom

2

Schlaf erwachte, fabe er ſein Weib , und kann te fie , daß ſie aus ihm war. Dann er hatte noch nicht mit dem Munde von der Eitelkeit gegeſſen , allein mit der Imagination der Bes gierde und luſt ; und war das der Evå erſtes Begehren , daß fie wolte von dem Baum der Eitelkeit von Böſe und Gute eſſen ,

deſſen fie

der Teufel vollend in der Schlangen Geſtalt bes redete : Ihre Augen wurden aufgethanwerden , und ſie würden ſeyn, als Gott ſelber. Gen. 3,5 . Princ, 17,35 .

Alſo riß fie einen Apfel ab ,

und aß, und gab ihrem Udam auch : das iſt ein Biß , davor ſich wohl der Himmel mochte ba ben entfårbet und das Paradeis erzittert fenn. Wie es denn auch wahrgaftig geſchehen , wie im Tode Chriſti zu fehen , da er in Tod gieng, und mit der Höllen rang, daß die Erde und Elementa erzitterten , und die Sonne entwich mit ihrem Scheine, als dieſer Apfel- Biß ſolte heil werden. Die

1


Fr. 67. Betrachtung gottl. Offenb.

253

Die 67. Scage. Was die Schlange geweſen am Baus me der Erkenntniß Gutes und Boſes, welche Even verführet hat ? 1.Antwort. Sign . Rer. 7,5 .

Nun iſt uns der Schlans

gen, welche Adam mit ihrer Liſt betrog', nach: jufinnen , wie ſie geweſen , und was ihre Liſt ſen , darnach Adam und Eva geimaginiret ; warum ſie vom verbotenen Baum , der da bós und gut war , geſſen , und wie ſie daran den Tod geſſen , und was ihr Heil und Wieber bringung natürlich und eigentlich ſey, was Bó: fes und Gutes ſen ; welches die Eigenſchaft des ewigen Lebens , und dann die Eigenſchaft des was die Cur fen , damit ewigen Todes ren ; man die mit Adam eingeführte Kranckheit und denſelben Tod wieder zum zeitlichen und ewis gen leben bringen könne. cf. v.7-13. 14. Alſo iſts auch mit der Schlangen Wi: ße : Im Höchſten Mercurio iſt die ſchårfes ſte Proba aller Dinge : Je giftiger ein Ding iſt, je ſchårfer probiret es ein Ding, denn der fchårfeſte Geſchmack und Geruch ſtebet in der gróſfeſten Gift, als in einer ſterbenden Qual ; und wie ſich das ewige licht aus des Vaters Schärfe erbieret, daß es den Schein bekommt, und mit ſeiner eigenen Dual durch die Schår fe aus der Angſt-Qual ausgebet, wieder in die Freyheit als ins Nichts , alia das licht und bes


A 254

Quaeftiones Theofophicae.

Fr.69:

des Fetters Dualcung Eigenfchaft auch eine Begierde wird , welches iſt die Begierde der gördlichen liebe und der Freudenreich , in wel cher Begierde der Mercurius das ewige Wort, oder der Urſtand der Ewigkeit oder Sottheit recht betrachtet und genanntwird. Epift. 39 , 18. Die Schlange welche nach dem Fluch hatmüffen Erbe eſſen und auf dem Bauche gehen , daß ihre Form alfo- getveſen ren, aber ihr Corpus und Geiſt in der feuriſchen Scient vom Grundeder Natur iſt nicht alſo gerweſen,

als nach dem Fluche.

119. Denn'es waren beyde Tincturen Bores und Gutes, von dem lirſtande des erſten und andern Principii in iht offenbar, barum war ſie alfo- liftig ,daß die Natur den Grund der gans Ben Creation in ihrem Centro in den Tinetus rer' fchauen mochte. 1720. Sie ift in ihrem Grunde vor dem Creat türlichen Ueſtande, da fie im Myfterio Magno H eine Schiedlichkeit zu einer Creatur einzog, ein fchöner Eus; groſſer Trøft und Tugend, gex weretti 21. Über des Teufels Imagination , als et ein Thron : Fürſte in Grunbe der Natur in groſſer Gewalt inne Faß , hat dieſer Ens bergifs tet, welcher fich in der Scheidung kat in eine Schlange forniret, unddarum brauchte er ſie auch zu feinem Wettkjenge, durch derſelbenliſt und Gift, datin auch die Machtigſte Kraft iññe lag, Evam Monſtroſiſch zu machen. 22. Ihr


Fr:67. Betrachtung.gorci, Offenb.

258

.: 22. Iør ald. Medici werdef ohne Zweifel der Schlangen Heimlichkeit auchwohl wiffen was, fie unter ihrem Gift perborgen tråget ; 06 -man den ihr nimt oder recht probiret, ( ali und recht procediret) fo habet ihr eine Tinctur vor Gift , als keine vergleichen fern-mag. . :23. Sie war im Ende des Myfterii Magni, por ihrer Creatur eine Jungfrau : Aber im . Fluche ward fie eine Hure, magiſch zuvers ſtehen.

24. Sie fahe in fich den Grund der innern und åuſſern Welt, darum mufte einer aus der

3

innern und duflern Welt kommen , und ihr Monſtrum , welches fie hat in Evam eingea fchmeifſet, tödten . Davonwohl ein ganz Buch zuſchreiben wäre , was des Teufels Begierde durch fie gewircket habe. 25. Als ſie aber das Bilde Gottes Half bes triegen, fo verfluchte fie Gott, daß fie am ins nern Grunde blind ward , und ward auch in den 4. Elementen gang offenbar, fo fiel fiedec Erden heim , daraus das Corpus war gegans gen, und darzu nur den Grimm der Erdeng den guten Ens möchte ſie nicht mehr erreichen ,

E

Thiere , darum muß fie auch Er de, als die Eigenſchaft des Fluches in der Ex den, eſſen.

wie andere

1

2

26. Sie iſt ein fliegender Wurm gewefen , ſonſt håtte thr die Natur Füſſe gemacht, wie andern Würmen der Erden , dann ihre Bee Hendigkeitund Uiſthat Evain Lüftern gemacht: M.M.


256

Quaeftágnes Theofaphicae.

$ 6.67

IM. M.:29 : Ono Denn die Slangen Ens iſt an einem Theilgals an dem himmliſchen traf gepeſen , wie auch im Lenfel eine große singgrollehimmliche Kraft war, dann erwar

with

min. Fürjte Gottes : Alſoführet, es auch ſeine gußgezogene Jiſtund Jugen in ein kraftig .Ens im Willen damit du gauckeln , als ein eigenep Sott, cf, v,14972190 298mnie 1991Princi 17, 104 ? ttus ift erkenntlich , babe Der Teufel Rey in die Schlanget geſchloffen , unð habe aus der @chlangeti gerebet: Denn Gott preinte nicht, daß der Schlangenz Treter folte det thiëriſchen Schlangen, den Kopfzutreten, fondern dem Teufel; und der Höllen Abgrund

‫ܬܐ‬ :

der, thieriſchen

.

Schlangen Strafen baß fie folte ein giftiger Buom obne Fúſie bleiben, und Erden effen, wd mit dem Teufel Gemeinſchaft haben : Denn callo nerſcheinen auch alle böſe Geiſter in der

ve

Herſtören.

Höllenih in

Das war , aber

ihrer eigenen Geſtalt nach ihrer

Dual als Schlangen , Drachen, greulicheBörs came it met and böſe Thiere, it 7.In Sign Rer. 11, ihe!! Gottward Menfd), Sunfirachte der Menſchen zu Gott : des Weis Þes, als ber binmlifchen Jungfrauſchaft Sas sme , weldier in Udan serblick und dann des Sperberbten Menſchen Came in Rosney als Nerien Sune, pueden in einer Perſon förs mitér, (die war Chriſtuss; und des Weibes, als Bele gung feater Gottes , Same - Derftetjet die himmliſche Wapenbeit , følte der

Schlangen, verſtehet


Fr.67.

. gørtt. Offenb. Berraiht

verſtehet bem

257

Grimm Gottes im verberbten

: er Ropfift die Menſchelt, den Kopf zertreten d Macht Gottes Zorns; der göttliche Menſch derſtehet die göttliche Eigenſchaft, folte die ir : diſche in fich transmutiren , und die Erde zum Himmel machen . Gen. 3; 15. cf. Michw . I. C.7,9, 10. Gnadenw . 6 , 495: 54 Sign, Rer. 707. Der Teufel war ein ſchöner Engel, und die Schlange das liſtigſte Thier, und der Menſch die Gleichniß der Gottheit. Nun ſind ſie doch alle 3. durch Imagination

und Erhebung verdorben , und Kaben von Gott den Fluch erlanget cf. v , 18 M. M. 23 , 23. 24.

für

igre

falſche Luft.

Ulfie aber lieget der

Deckel vor Moſis Angeſichte, welcher bey dec Schlange vorüber gebet, und ſie nicht beſchreia bet, was fie geweſen ſer : weil Gott jest zu ihr ſagte, fie folte nun auf dem Bauche gehen und Erde erfen ; und ihr das Geſetz im Anfange nicht gegeben warb , ſo können wir alhie wohl finden, was fie geweſen iſt, weil ſie das liftige ſte Thier war unter allen Thieren , unb Evam um ihre jungfråuliche Zucht brachte, baß fie nach der thierifchen Vermiſchung lúfferte : So verſtehen wir in der Schlangen Eigenſchaft die Begierde ber viehiſchenVermiſchungund aller Unzucht, und thieriſchen Hureren der Men : ( thena cf. viat 26. 27.01. Denn gleichwie die åuſſere Schlange nyn muß auf dem Bauche

gehen , und - Erde effeni weldje ihre Figur der N Ener : .. eb.3.Sdn.sheor.fo . ith.


25.8.

Quaeſtione

s

. ae

Theoſophic

Fr. 68 ,

Even in ihrem Bauche in die Matricem gebracht. batte : NHO muß auch nun peş Even Bauch von der verfluchten Erden eſſen ; und gebet die Matrix , als eine liſtige Schlange auf ihreni Bauche, und betreuget den Limbum des Feuers Sincrut, daß er ſid , nady ikrem Pau che und Schlangen - Friechen ſehnet, da es doch nur eine Liſt iſt, daß dieſe Schlangen -Matrix moge Hure , und ein vießiſches Werck verbring ren treibeit gen ; gleichwie die Eva den Adam betrog , daß er auch von der Frucht aß : und wie die äuſſere Schlange verfluchet ward, alſo auch dieSchlan : gen -Matrix Der thieriſchen Eigenſchaft in Even, daraus alle ihre Kinder verderbet ſind , und alle aus einer monſtroſiſchen Matrice geboren wor: den , welche vor GotteineHure iſt; denn Adam , als erin beyden Tincturen ſtund, Hatte ſie ſchon berderbet : Aber mit der Even giengs ins Werck , da ſie von Adam wargeſchieden . cf. v . 28.29.

Die 68. Frage. Warum fie Evam und nicht Adam zur Luſt und Fruchtberedete ? Was die Frucht Tey geweſen , daran ſie den Tod geſſen

1 haben ?

1. Antwort. So aber nun der Herr die Princ. 1.817 Erden verflucheter, ſo wich das Element von der Wuchelider Frucht: denn Gottes Fluchen iſt anders nichts , als son einem Dinge fliehen. Alſo iſt die Heiligkeit Gottes von der Wurfel ber

4 FA


Fr.68.. Betrachtung gótel.Offenb.

259

der Frucht geflohen : To iſt die Wurzel in den 4 Elementen blieben, in der Ausgeburt, und Adam und Eva waren auch darein gefallen ; ſo kam nun gleiche und gleiche zuſammen : fein Leib war auch irdiſch worden , und muſte zur Erden werden . Drenf. 2. 9 , 15.

Vor dem

Fall Gat das

Paradeis durch alle Båume gegrånet, und durch alle Frucht, welche Gott der Menſchen ſchuf: Als aber die Erde verfluchet ward , To trat der Fluch in alle Frucht, und war nun al les Bós und Gut, in allem der Tod und das Faulen, welches zuvor nur in dem einigen Baua mewar, der da bós und gut hieß ; darum freſ ſen wir an allen Früchten den Tod , und herra, ſchet der Geiſt bos und gut in uns, C, 170 59. Alſo iſt Adam mit ſeinem Weia be in groſſer Juſt und Freuden in Garten Eden gegangen : da ihr denn Udam von dem Verbot des Baumes ſagete.

Heva aber als eine Frau dieſer Welt , achtete Das wenig , und und wendete » ſich von Adam zum Baume, und ſage iln mit

.

Luſt an , da ſie dann die Luft fieng, und der Lů gen-Teufel beredete ; indem ſie mit ihm ſchwå bete, und ſie ihn nicht kannte, auch von feinem Teufel wuſte , griff an Baum , riß ab und aß von der Frucht der 4 Elementen und der Ster: I

1

nen, und gab Adam auch : und weil Udam ja" , be, daß Heva nicht ſfarb, aß er auch . 60. Da wurden ihre Augen aufgethan und

I

erkannten , daß ſie Fleiſch und Blut hatten ,und nacker R 2


260

Quaeftiones Theofophicae.

ft. 69;

nacket wagen:

Demar der! Owijt ber gcoffen den 4 Elementen ; und figu : Welt -fieng ſiemit rirét ihnen Magen und Därmer ,wievol bie Geffatt im Schlafer des Udants; alsdieMatrix vom Limbo wurd reſchiedenis fchonsfiguriret ward, aber fie erkannten es nicht, bis nach dein Apfel- Biß. Da zog der Geift der Grinthigkeit erſt ein, und macht ihm ſeineRegion ,wie zuſehen am Herbe, Leber , tunger Galle und Blaſen , fo wohl am Magen . Dieſes Regimentiýat U dam im Schlafe bekoinmen ; und mit dem Up: fel- Biß hat ſichder Gelft der groſſen Welt ein geſetet.

Nota.

Bey Adain

fonnte der Teufel von

auſſen durch dieSlange nicht ſo leicht ankom men, ben der Heva batte er beſſern Eingang, und dieſe war hernach auch geſchickter, den : dam zum Apfel- Effen zu verführen. -

Die 69. Frage. Was die Sünde geiveſen , und wie ſie eine Sünde, worden ſey , daß es eine Feindſchaft Gottes fep I. Antwort: Gnadenw. 8, 46. Die innere Eigenſchaft der Seelen lieget nun in der erſten geſchaffenen Conſtellation , im ervigen anfánglichan Grunden die wird nicht in die duſſerſte thieriſche. Con ftellation mit gebildet: denn die ſeeliſche Sci entz hat einecler Form , als

ein magiſcher Feuets

W


Fr.701 ►

Betrachtunggósdh.Offenb.

261

Feitere -Dund, wto ficheidet, ich imLeben felber in dieFigur des tcibus parinnen lieget nun der Grundidef ewigen Matur ,und iſtsup.gua, ten und böſel tüchtig , denn es iſt die Ursache fun Fetter and lidhtes aber er Leget bart und ichwerd in den Sünden gefangene Denn alhie liegen . Die Erbfúnden jin Centro der Natur, da þat der Eeufel eiden Siß bekommen ; Jtem , alhie liegen nun die angeerbten Sünden von Eltern und Groß :Eltern, als wieeineböſe Gift, davon Gott ſaget, er wolte ſie an den Kindern ftrafen bis ins dritteund vierte Glied ; auch lie: gen bierinn der Eltern Wohlthaten und Gottes Seegen , ſo über die Kinder gehen. Exod. 20 , 5.6 . Dieſe Eigenſchaften conſtelliren ſich nun auch in eine Figur nady iþrer Art, Damit figus tiret ,fich die Seele, entweder in ein Bild der Engel oder der Teufel.

Daß alle Sünde eine Feindſchaft wider Gott fen, iſt aus der heil. Schrift genug bekannt. de

un Die 70. Sragen

Warum Gott

ſolches nicht gewehret

weil er ihnen das verbot, daß es nicht

geſchehen wäre ? 1:11:00

I. Antworte

** Bel Gott dem Menfchen den frement Wil: len gegeben , daß er über die Sünde herrſchen konnte; fo wehrte er ihm auch niche, fondern proš birte ihn nur, pb ens thun wolte , fønft hatte er auch Kain gewehrt, das er ſeinen Bruder Ha bel R3


1

262

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.71 .

NE bël nicht todtgeſchlagen, zu welchem

aber Gott

fpräch : Iſts nicht alſo ? 'wenn du fromm biſt, fo biſt du angenehm ; biſt du aber nicht fromm , fo ruher die Sünde vor der Thür : Aber laß du ihrnicht ihren Willen , ſondern Herrſche über fte. Dieſes ſolte Adam auch thun , da ers aber nicht that, ſondern auf des Teufels Anſtif tung fiel, ſo nahm nun Gott einen andern Pro teß mit dem Erlöſer vor , und Feste dem erſten Adam , der irdiſch worden , einen Wiederbrin

**

ger ; darum ſagt die heil. Schrift: der andere Menſch iſt der Herr aus dem Himmel. Dieſer þats nun mit dem Teufel ausgemacht, und ihn überwunden , auch den erſten Adam wieder in ſeinen erſten Stand geſeßt, daß er nun nicht mehr fallen kann . 5

Die 71. Srage. Wie Adam und Eva ihre Augen auf gethan worden , daß ſie ſahen , ſie wären nackend , welches .fie zuvor nicht er: kannten ? 1. Antwort. Die Seele begreift innere ewi: Sign. 3 , 8. ge Natur , und der Seelen Geiſt, oder die edle Bildniß nachy Gotf , ergreift die Geburt der engliſchen licht- Welt, und der fiberiſche und ele? mentiſche Geift ergreiffer der Sternen und E : lementen Geburt ' und Eigenſchaft. Ein jedes Auge ſiehet in ſeine Mutter, daraus es iſt er: boren


.

Fr. 76.

Betrachtung götet. Offenb. 263

boren worden. [ Da nun Adam im Schlafdem Himmelreich abgeſtorben war, ſo ſahe er nichts mehr von dem , was er vor ſeinem Falle gefez þen hatte , und da die Eva den Fall vollends žu ſtande gebracht, fanden ſie erſt, daß die Bende nackend waren , wie in vorigen Puncten genug 3 : fam erklåret worden iſt. ] " § 10. : Der Menſch iſt ein Gleichniß nad und in Gort (geſchaffen ) ein Bilde des Weſen aller Weſen , und ſtehet doch nicht in der Creas tur , ſondern in Gottes Macht , dann in derit klåreſten Fichte ſtebet allein das Sehen allet Weſen . Gnadenw . 12 , 52. Da Chriſtus in dem glaubigen Blindgebornen ( Joni 9 , 2.) fölte of fenbar werden , vor ſeinem Leiden und Erfül lung des Geſekes der Natur; fo muſte ihn das Gefeße mit den Augen der Natur von ehe tode ten, auf daß ihme Chriſtus die Augen des Glaubens möchte aufthun , welche Glaubens : Augen hernach auch der Natur ihre Augen durch die Gnade aufthun. lind war eine Fiz gur , tvie wir in Adam an Gott bling worden waren , und wie wir in Chriſto wieder ſehend würden .

Princ. 17; 83.

Als nun Adam und ſein

Weib hatten von der irdiſchen Fracht geſſen, ſchåmeten ſie ſich vor einander; denn ſie wut: den gewahr der thieriſchen Glieder ihres Leibes žur Fortpflanzung , und ſie brachen Stauden ab, und hielten' fie vor die Schaam ; und die tina R 4


. 264

Quaeſtiones Thapfophicae. Fř.71,

Stimme . Sottesnaieng im Santen .bochixib tem Gemåthen und die ktecktennlich bitter:dit Bäume im Garten , tri bo nadodo 841_Uthierfekon ndie Flät, and greaffen es ja, bab Goto im Anfang nichtein folch Bildnis mit thieriſchen Gliederk Air Fortpftantung hat: te geſchaffen : denn was Gott pahaffer zur E. wigkeit , davor ift"Feine Schaam . Auch ipo wurden ſie erſt gewahr , daß ſie nacket waren , die Elemente hatten die beſeffen und Fein Kleid angezogen , ſie konnten auch nicht; denn des Menſchen Geiſt war nicht der Ekmeneen Ef fentien "und Eigenſchaft , ſondern aus,dem Ewigen .

§. 94. Als nun Adam und ſeine Heva nachs dem Apfel-Biß fich anſaßen , wurden ſie gewahr Des monſtrofiſchen Bildes und Thieves-Geſtalt, und fübleten.in fid den Zorn Gottes und die Grimurigkeitder Sterneund n Elementen ; denn fie wurden gewabr des Magens und Darmer, in welche ſie die irdiſche Frucht hatteit gefacket, Die hub an zu qualificiren , und ſagen ibre-thie riſche Scham ; da erhub fich ihr Genůthe nach dem Paradeis ,. und funden das nicht mehv, Heffen in Zittern und Furcht,und frochen bin : ter die Bäume, denn der Zorn,þatte ibre Ef der rirdiſchen ſentiert in Geiſte gerúget mit Der

Frucht. Dafam die Stimme Gottesim Ceg tro der Thorén der Liefe, und tief Adam und Tvrach : XHam wo bist du? Und erſprach : Hie bin ich, und fürchtemich , denn ich bin nackend. lind ,

10


3

"

Fr.72

Betrachtunggðttl. Offenb.

265

Und der Herr fpráth : 'Wer hat birs gefagf,Bate dur' natkend wit baff du nicht geffen von dent Baum, davon ich dir ſagte . Du folt nicht daa pon,efTema unorArførneha das,Reeib igabemir , und ich,af davon , » Hud er ſprach zum Weibea Warum baft ou dae getban und ? ſie prachi Die Schlange betrog mich 7 daßlich aßibcf, vi 95 45 100.

Warum ebateſt du das ?

win ,Die 72. Frage.

this was

Was ihre Scham geweſen , daß fie fich hinter die Bäumedes Paradeifes verſtedt ten; 'wovon ihnen Fürcht und Schres den fey kommen ? 1. Antivort. lor . Als nun Fein Rath gefunden warb, und die Menſchen in die Hölle ſuncken im grona fen

Triumpf der Teufel ; ſo ſprach Gott zut

Schlangen, dem Teufel: Weil du das gethan haſt, verfluchet feyſt du ; und des Weibes Ša me ſol dir den Kopf zertreten, und du wirſt inn in die Ferſen ſtechen . bi så 102. Dafür erzitterte wol der Höllen 26 grund, aber der Teufel Herſtunds nicht gånßlich, was es ſeyn ſolte : Alleine daß er ſahe, daß fich das Wort in Ädam und Heba im Centro des Sebens einbildete, únd ſtund dem Grimme det Hållen Reich entgegen,dafür er ſich mohl fürch: tete, und fein Jubiliren kleiner war ; denn der Braten ſchmeckte ihm nicht. cf.v . Joz. 104. RS 105 ,


266

Ouiäefiónes. Theoſophicae. Fr.722

TOT. Das vetſfund der Teufelnun nicht: meil Gott von der Schlangen geredet, und ſie verfluchet ju einem ſchrecklichen Wurme, fo mei: net er; és gienge ihm nichts an ; er weiß auch noch fein Gerichte nicht, allein was er vom Menſchen erlernet , welcher im Geiſte Gottes deutet ; wiewohl ihme der Geiff Gottes feint Gerichte nicht gånßlich andeirtet , ſondern alles

1

in der Tiefe gang weit, daß ers nicht gant vers ſtehet: denn es werden dem erleuchteten Men fehen alle Prophezenen auch über die Bosheit der Menſchen alſo gegeben , er darf ſie nicht hele le darſtellen ,auf daß der Teufel Den Rath Gots tes nicht gånßlich erlernet ,und ſeinen Zucker darein ſtreuet.

Die 73. frage. Wie Adam und Eva

im falt wahrs

haftig find des Himmelreichs und des Pa radeiſės erſtorben , und doch dieſer

natürlich

Welt gelebet ?

I. Antivort. Dieſe Frage iſt in vorhergehenden Antwor: ten allgenug erklåret, mit J. B.eigenen Wor: ten , daher es hier nicht unſchicklich ſeyn wird, 1

eines andern Liebhabers Jeſu Worte Ertracts: weiſe beyjufügen. 3 1. Extra & t : Darum alles , was die Feuer: probe nicht aushålt, und vorm Cherub zurück weicht, erlanget das Paradeis nicht, ſondern wird

11

LE

14


56.73,

Betrachtung gåtti.Offenb.

267

ti

1

7

wird vom Zorni fiebenfältig angebunden , und muß all ſein Leben nur in lauter Hoffnung und Zuverſicht den Himmel vor ſich ſehen, und kann doch nicht hinein, als nur durchs Feuer ; da hinwiederum tauſend Gefahr iſt, ob der Wille in der Prob beſtehen wird , und den Cherub überwinden. Weiches wir den ſchweren Fall Adams zu ſeyn erkennen , welcher nach dem er das Paradeis verloren , nicht zivar ein "pur Gottloſer oder wilder wüſter Menſch worden , gleich wie ſein übelgerathner Sohn Cain ; ſon : dern er verlohr das Paradeis nach der thåtliz chen Befißung, und fiel in Spiritum mundi' in Glauben und Hoffnung, und glaubete veſti glich, daß ihn Gott gewiß werde zuerretten wiſſen : vin deſſen war der Spiritus mundi Herr in Leib und Seel , und hat alle Wundet der Hóllen und des Zorns im Menſchen aus geführet. Eben alſo ſtehets mit allen bisherigen beprúf; ten Seelen, die im Streit mit dem Cherub ini Feuer nicht beſtunden, ſondern ſich dem Spiritu

mundi in ſeine Arme einergeben haben, fagen de : Der Streit war uns zu hoch, und unſere Gabe nicht; wir glauben doch veſtiglich, Gott ſoll unſer beſtes verſorgen , und uns gnådig Indeſſen iſt man am Himmelreich ſeyn . fremd, ob man ſchon davon ſpricht, und From me leute im duſſern Menſchen iſt, wie Adam auch war. 2. Extra& . Denn er gang viel einen andern llrſprung , als aus der finſtern Belt hat. Det Born


268

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.73.

Born Oortes -Hat thn domoch der Schlangen lift alſo grób, webirds, finſter add tolpiſch gertaacht: 8 Paradels gefchaffen , ztviſchen diese Gelaſ Feuete'nin Uchtiselt toaddie Finſternis ewig itn Feuer Verborgen war, da Seuer und dicht in der Temperatur und gleichem Gewicht ſhun den ? Kein Leib tar Durchleuchtig , wie Cryftall, Miß die itnere Tinetur durch den dufſern Leib durch deinen Fonte, wie dieSonne durch ein Glass gleich wiewirin der Auferſtehung wie: der ſeyn werden 20. - 2 Gr mußte aber verſuchet röerden , welchem Principio er benfallen wolte ; weilen Sucifer, an deſſen Stelle Adam gefchaf fent, die Temperaturalbereits in ſeinier Creatur gebrochen, und den Zorn Gottes , der zuvor im

fo10 20 1

49

Licht ewig verborgen gelegen , herausgeroandi. eil denn Adam auch in der Probe nicht bes

11 ftander , und ſich den Zorn bat belieben laſſen , ſo iſt die Finſterniß in ſeinem Leibe vorgebrun gen : ſo dem Schöpfer nicht zuzümeſſen ; ſonſt könnre auch kein Gericht in Gerechtigkeit ang Wahrheit über den Menſchen gehen . Mercket bieben tief, von Adams Verſuche ung , das war eben der ſchwere Stand ; er iſt in Berſolariſchen Einçtür gefallen , darin der Zorn Gottes mit ſeinem falſchen Licht ein fchloff." Und ſtehen wir heutiges Tages eben in Sole in Adams Berfuchung, da uns die gan Be Natur oder Schöpfung frer) gegeben wird daß wir in eigenen Willen mogen ſchalten und walten : und iſt eben der Baum der Erkentniß gutes


$ 079 Betrachtung gett:Offenba

169

gutes and Sofes,Dauit wirungin Spiritumuadi mit „ Hoam bertecken ypina meixen alba gas tinggikisht fisher:fufenn ;, undwenn Gottes immerzulufte, und durch den inwendigen Seiff warnete , ipir folten alle Zugenblick gefangen fennt, wie wir leider der Erempel fo vietumung paben : Can welchem

Baunt auch No fich mona

Adam konte zwar in Tin Profild gemacht. &ura Solis -ſeine groffe Gefahr nicht einſehena meinete , et kunde in der Temperatur; Weih allen Dingen fonte ing: Herk ſehen, als nens lich, daß die Finſterniß in Rich ſelber gut,kann nicht anders als Finfter ſeyn, ſo kann auch das Feuer nicht anders als brennen, es ſey.ales ein Neceffarium 20. Er nahm aber nicht mabra daß es ein falſches Licht und Vernunft warg bis er ſeinen paradeifiſchen Leib verbublet, una füßlete den Zorn Gottes in Centro derSeelen aufgehen. 3. Exçra& .

So lange aber die innere Ein :

ctur noch nicht ausgeboren , iſt ſehr gefähtlich, mit der åuſſern (philoſophiſchen oder weiblichen ) zu : fpielen . Denn obſchon Adam durcy fie und, in iþr konte alle Geſchöpfen ins Herß fies

1

hen und Damen geben ſo war das feine groſſe Thorheit , daß er das äuſſere ins : "> innere ließ, und ſeinen fråftigen Tineturleib mit ihr

V

verbuhlete, welche Sucht noch

in ihr Frecket,

daß ſie unfern inneren Limbum gern erbafcheter und fich damit in folder duft, mit famtihrem Mann der Seelen , in -den ZornGotteswirftz barunt


13 270

Quaeſtiones Theofophicae, " Fr:73

1 darum wie gewarnet ſemn müſſen, unſere Man giſche Kräfte aus dem Namen Gottes ( mie philofopbiren und vernünffeln in der Natur

ADE

Frömmigkeit] nicht zumißbrauchen : denn die åuflere Tinctur oder Macrix, in der Schieda lichkeit, iſt falſchſüchtig, daß fie [mit allen iha ren guten frommen Sachen und ſchönen Wora teri]bis auf dieſen Tag in Adams Verſuchung nicht beſtehet,ſondern ihren Buhlen,zum Fall reißet 20. Beswegen ſich inſonderheit mit Weibsleuten in achtzunehmen , damit uns der Feind kein Bein unterſchlage. 4 . Extra & . Hier iſt nun der fchwere Stand Adams, und wird verſucht, wohin die Seele greiffen will : entweder vor- ſich in die Liebe, mit Verleugnung fein ſelbſt und aller irdiſchen Ereatur; oder hinter ſich in den Zorn, wörein der Eherub mit dem Spiritu ' mundi ſteber, und Adams ſchwerer Fall von Gott in die Crede tur iſt . Was die Seele demnach greift, deren 1 Sucht fåhet ,ſie, und infectiret Herk , Sinnen, Willen und Gemútk. : 5 Extract, Dieſe Magiam ( Divinam ] Kat Abam verloren, und iſt dadurch zu einem Bez hemoth und Thier aller Thiere worden, und die Seele ein Teufel; da er zuvor mit dem ewigen Fiat im Verbo Domini, welches Magia divina Heiſſet, in allen Creaturen herrſchere , auch die Hölle und den Zorn Gottes mit dem lichte ge fangen fübrete. Und der zuvor ein kleiner Gott in dem

groffen , und König war, ward jum

24


Fr.73:

Betrachtung gottl.Offenb.

371

zum Sclaven des Geiſkes dieſer Belt, und aum gefangenen des Satans. 3.6. Extract.

Diefes Wort bet šiebe Gottes

und des ewigen Lebens in Chriſto, welches wie euch ſchreiben, hat ſich bereits in Mutterleibe in unſerer Seele angezündet , und , iſt durch Gottes Gnade in : Streit wieder der Höllen . r es Teufels im Fleiſch , Pforten, und alle Gefahd durch unſere gange Lebenszeit nicht nur in uns beſtanden ; fondern hat in und mit,Chriſto auch endlich den Zorn Gottes überwunden , und dig Himmels - Pforten ; erreichet/ wie Jacob 1 Buch Mor. 32:30. und C. 28 , 17. alwo: una ſere Seele wieder geneſen , und gang worden von dem großen Bruche und Rifle unſers erſten Vaters Adams, welcher das Zorn Wort eingea laſſen , und ſeine ſchöne Lichtsbraut der göttliz chen Weisheit damit getödtet hat: war fein, þellleuchter ſchöner himmliſcher Leib : und ſola chen in dieſen groben finſtern Leib verwandelt þat; gleich der Satan Peine engliſche Geſtalt in eine ſchlangiſche, worinn er der finſtern Welt Gift þat , welcheAdam in ſich eingelaſſen , linſern himmliſchen Leib abererlangen wir in Chriſto hier in der Wiedergeburt , und tragen ihn im alten Menſchen verborgen , bis wir das Thier zum Grabe geſchickt ; alsdann wird er leuchten ,

wie des Himmels Glans ac.

wie

Chriſtus ſagt. In dieſem neuen Menſchen können wir ſtets Himmelfahrt þalten , und das freundliche Aus geficht


272

Quaeſtiones Theoſophicae.

$ t.74.

it geſicht Gottes in Chriſto Tehen ; und durch Obta tes Willen und Fügung auch anderë ſchwache Kinder Gottes mit uns in die ewige Hütten einführen . 92.7 . Extra & . Esiſt ein groſſes Meil ausgeboren , welches man nicht ausſprechen kann, mitten im Regiment des Spir. Mundi, alſo , daß das licht

ku

allgemein wird ; daher die Gemüther alle von guten Dingen und dem Glauben (prechen , oba gleich die wenigſten zum Glauben kommen.

<

8. Extra& ."

Das moraliſche pậiloſophiſche

Tugend-Leben erreichet Ben Grund Chriſti nicht,

1

man kan ſolches haben , und doch måchtig arm im Geiſte ſeyn , und wenn der Philoſophe auch mit dem Diogenes in ein Fab Friche , ſo iſt er doch nur Natur , es muß der Geiſt angezündet fenn , wollen wir in Chrifti Wegen fortfommen und das Himmelreich empfangen , welches vom Geiſte zu verſtehen. Die 74. Stage. Wasdie Stimme Gottes im Wortfen geweſen , da der Tag kühle worden ? Wie Gott Adam habe wieder gerufen , wie das

zu verſtehen ſey ? 1. Antwort. Myft. Magn. 23 ; 16.

llnd Gott der Herr

rief Ådam , und ſprach : Bo biſt du ? Geni 3,9. Warum ſaget er nicht: Wo fend ihr, Abam und Eva ? Nein : Er rief Adam , als dem

erſten Bilde,

4


$ 674

Petrachtunggöttl.Offent.

279

Por, baser ins Parapeis Schuhra mo nicht pem Mannerups- Weibea senin der oa riel,iparte berriderinarten giengri als pa $ Wert der Licht- Welt , die Stimme des anderurutmapiig Die rief wiederrücke imangekündetenaZorn; uno vermählers id wees in Ras verblicheng himmliche Ens sin's bab jie ich wolte, in Dent Tämies JS als in der tiefiten liebe de Gottheit erwecken , und indem verblichmigu.En . te mit Einfärung des beiligen göttlichen : Epis von per himmliſchen Welt Beren , in Erfüla lung bel Zeit einvermählen ; offenbaten; uno bag Paradeis wieder aufthan , und imferdep bei Schlangen Eos den Kopf zertreten : Dies fer Schlangen - Treter ſagte zu bist du ?

Noam : Wo

nicht, denn ſeine Augen waren aus & donat ausgegangen , aus , ber göttlichen Welt in die Zeit , als in die äuſeré Welt in das as Schlangen Ens Bsſe und Gut,in den Tod und Zerbrech lichkeit : - Aus dieſen inonſtrofifchen Augen fäße Adam in der Feuers: Tinetur Eigenſchaft ; aber

ཁསལཾཡཾ* ས པ་ ཚའ-*ཁ་ ་ིའི་ོས ར ནས་ མ ནས་ཨཆ

v. 17: So ſpricht die Vernanft: Salle e ihn doch wohl; waruin ſagte er dann ; Wo biſt bu ? Er råbe ihn wohl, aber Adam ſahe ihn

des lichts: Tinctur Eigenidraft , welche er ver: fcherßt hatte, ſprach zu ihm : Wo biſt du X bam ſiebe das iſt fo viel : Suche mich und mich voci wieder ; Ich bin Fortimen , mich dir

གསདབ*#པངར་་གནས་ ྩོད་༌

wieder zu ergeben : and Adam fprach : Ich Hörete deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin naekeno; 72:11 Svi18 Web. 3. Bosm. theor. fr. i Th.


1 274.

Quaeftiones Theofophicae .

Fr.74 .

y.18. Dieſes Pufen , war andets nights, als spaß fid der Fall des beiligen Worte wiederin des Lebens licht einfúkrete, fonft våtte Adam

ma

bieſe Stimmenichtfónnen gören ; darum ſprady er : Ich bin nackend. cf.v. 19:21, CULT

Princ, 17, 109. Wie obgemeldet ; fo bat fich daſſelbe Wort aus demHerzen Gottes,das Gott zu Udam und Heva (prach, in Udam und Heva-ins Lebens licht, in ſeinem Centro mit eingebildet, und bermåblet mit der theuren und Werthen Jungfrauen der Zucht, ewig bey Adam uno Heva zu bleiben , und fie zu ſchüßen vor . ben feurigen Effentien und Stichen des Teu fels; auch ſo ſie ſich zu dein ewigen Wort wür: den anignen , würden fie davon die Strahlen der H. Dreyfaltigkeit empfahen, und dieBeis : Þeit der Jungfrauen . Tro .

Ilnd dieſes Wort ſolte die Seele er

leuchten , und in Zerbrechung des Leibes der Seelen licht fenn , und die Seele durch die Tvoren der Finſterniſ ins Paradeis bor Got : "tes klares Angeſicht führen ins andere Princi pium , ins Element, da Feine Dual iſt. Ir. Denn das Wort hat die Seele beklei det, und zugeſchloſſen das Hallen - Reich, da ſott ſie warten bis an den Tag der Wiederbringung: fo ſoll ſie aus dem Element , aus ihrem ýie ger

weſenen Leibe (wann der Grimm abgewaſchen , und im Feuer abgeſchmelßet Tenn würde ) am Júngſten

Tage wieder einen Leib bekommen;

und zwar keinen fremden , ſondern den ſie al bier

$.


$ 6.74. Betrachtung gått . Offenb.

277

fer -18 ? Etéthenti hat getragen in den 4. Eles mentetpigerbotgen , der roll herfür -gehen , und gránenials Ubam in die

Shopfung.

a Giräberib. 9, rodaniga

57

Bild Weets,og

ſaacs und Jacobs find alle Menſchen , welche fich durch das Einſprechen laſſen erwecken , in denen das gørtliche Einſprechen Fäfer. Dieſe bekommen in der Seelen ein neu' Leben und Willen ; als einen göttlichen Hunger ; weldier Hunger das erſte paradeiſiſche eingeleibte Wort in dem Namen JESVS fåget, umfaffet und weſentlich machet; da alsdann CHRI STVS in ihnen geboren iſt , und ſie nach dern felben neugebornen Grunde nicht mehr in die; fer Welt ſind , ſondern im Himmel : denn es iſt ſelber der heilige Himmel, als der wahre Tempel Gottes , da Gott Menſch und Gote innen iſt, da das Wort Fleiſch wird, (verſtehet himmliſch, geiſtlich Fleiſch ) welches Heilige Sees len- Feuer von Chriſti Fleiſch iſſet, und ſein les ben davon hat. 110. So ſprichſt du : Warum führte Gott ſolch einen Proceß ? mochte er das Kleinos dem Adam nicht laſſen, der es in Natur- Recht (als der Erſtgeborne im Wort des Vorſages: Gots tes) in göttlicher Bildung hatte ? Ancwort: Nein , Frage : Warum ? Antwort: Dara

um, daß das Kleinod in der höchſten Liebe Gottes im Menſchen , als im Bilde Gottes, wåre verborgen geblieben ; alſo muſte es durch folchen Proceß in der Wiedergeburt offenbar wer:


276

Quaeſtiones Theoſophicae. Fr.74 .

werden , auch daß die Liebe und Gnade Gottes

10 erkannt, und im Menſchen offenbar würde, und daß der Menſch Urſache håtte, Gott zu lieben, und ſein Job in die Gnade zu erheben ,welches Erheben eine lautere gåttliche Formung und Gebårung in der Weisheit Gottes iſt, da das Wort Gottes auch , dadurch im Menſchen

1

S 11

geboren wird, und der Menſch auch Gott ge bieret, daß er alſo ein weſentlicher Gott ſem,

0:1

der göttlichen Freu

HP

und als eine Harmonie Benreich

ME C. 11 , 2. Wie will der Gottloſe bekehrét werden durch fremder Schein einer angenom : menen Kindſchaft , er nehme denn das Wort, Das er in ſeinem Munde führet, da er Chriſtum mit bekennet, in fein Herke , daß es die Seele faſſe in ihreilt allerinnerſten Grunde ? Wo iſt die angenommene Kindſchaft , ohne wo das Bort im Herßen der Seelen wurßelt und woh net ? Wo nimmt Gott die in Sünden tobte Menſchen an , in welchen allein ſein Zorn le: bet, und und zwinget fie -Durch eine abſonderli the Wahl in Vorſaß ſeiner Gnaden ? Er låſ fer das Wort in dem Munde des Gottlofen fchweben , auch in ſeinen Dhren : ro es aber ſein Herte in der Seelen nicht fäfſet, ſo låſſet er das licht im Wort , in der Gottloſen Düren und Herßen verlöſchen, und ſolches darum, daß der Gottloſe im Vorſaß ſeines Zorns ergriffen, und die Seele das Leben der Finſterniß mit ihrer angeetbren und eingeführten Eitelkeit er ; weder

I


Fr.748

Betrachtung gåttl:Offenb.

2779

woecket und angezündet hat , daß es ein Diſtelat und Schlangen -Leben iſt, deme fich das Wort Gottes der Liebe nicht eineignet. cf. v. 3 . Das aufgeſchriebene • Wiedergeb. 8 , 6 . Wort iſt nur ein Werkzeug, damit der Geiſt, leitet : das Wort, das da lehren will , muß in dem buchſtabiſchen Wort lebendig ſeyn ; der Geiſt Gottes muß in dem buchſtabiſchen Halle feyn, ſonſt iſt keiner ein Lehrer Gottes, ſondern nur ein Lebrer der Buchſtaben , ein Wiſſer der Hiſtorien , und nicht des Geiſtes Gottes in Chriſto. Alles damitman Gott dienen will, muß im Glauben geſchehen , als im Geiſte, dermaet das Werck völlig , und vor Gott angenehm : Was der Menſch im Glauben

anfåhet und

thut, das tgut er im Geiſte Gottes, welcher im Bercke mit wircket ; das iſt Gott angenehm, dann er hats ſelber gemacht, und ſeine Kraft iſt darinnen , es iſt heilig . cf. v.715. Hierzu fan noch von einem andern liebhaber Jeſu folgendes , Ertractsweiſe, bracht werden , Worts.

zum

beyge:

Verſtändniß des

Denn der Menſch nicht vom 1. Extra &. Brot allein, ſondern vom Verbo Domini im in neren Grunde lebet ; das Wort ſchaffet noch heute als geſtern , und iſt in unſerm Hergen und Munde ; und das heiſſet im Geiſt und Wahr heit beten, nehmen und eſſen . 2. Extraet. Darum iſt Gedult nöthig, bis wir das Verbum Domini im Glauben ergriffen 5 3 haben .


Quaeftiones Theofophicae .

278

Fr.748

haben. Denn da liegt nun das groſſe Myftea rium , davon Chriſtus ſaget: der Menſch lebet nicht allein vom Brot , ſondern von einem jeg = lidhen Wort, das aus dem Munde Gottes ges het , welches noch unſre:abgewichene Brüder verſtanden , noch die sirdiſch gefinnte Menſchen begreifen , 3. Extra & . Was ſuchen wir denn auſſer uns, 1 und laufen zu den ausgebauenen Brunnen ? Gott iſt das Wort, daſſelbe Wort iſt bey Gott und iſt Fleiſch worden , und wohnet in unſerm wir ſehen , wir innern Menſchen weſentlich und empfinden ſchmecken fühlen , wir kören , Ihn. 4. Extrae .

Nun iſt ſattſam bekannt, daß

wir aus Kindern nicht gleich Månner find wor den , ſondern dutch viele Jahre mit Speiſe und Franck zu mehrern - ft'riften und reiferen Ver ſtand fortgewachſen find ; alſo gehets auch in der Wiedergeburt und Erneuerung des H. Geis ſtes zu , wie Chriſtus ſaget: der Menſch lebet nicht allein vom Bror , ſondern von Gottes Wort ; welches nun iſt das wahre Brot vom Himmel kommen , und welche Seele davon nicht eſſen und trincken werde, kein Leben in iør haben werde. Euch- kans fünftig zu mehrer 5. Excra & . Vorſichtigkeit dienen , daß ihr lernet Gott ver: trauen , und von allen Menſchen abſehen : Der Menſch, ſpricht Chriſtus, lebet nicht allein vom Brot, ſondern vom Verbo Domini gus Gottes Mun :


Fr. 74. Betrachtung gotti, Offenb.

279

Munde, in Viva Fide, der in uns offenbat ſprechende nuaß fennt. 6. Extract: 09 Der Menfch tebet nicht allein

dom Broe, ſondern von einert jeglichen Wort, das aus Gottes Mund gehet : Diefes Wort. iſt nicht die Bibel, fondern Gott ſelbft , der auch dem äuſſern leben , welches mehr als der Leib iſt, Speiſe und Kleidung ſchaffet. 7. Extract . Auf dieſes Wort habe ichs ger: taget, alles verlaſſende , welches aber dem Spi, titui Mundi nicht gefallen wolte : darum bat er fich heftig opponiret, und mit dem Verbo Do mini lange Fabre ums Ober-Regiment geruns gen, welches ein gar blutiger Kampf geweſen .. Es iſt keinesweges ums irðiſche Brot zu thun, fondern das Wort Gottes , welches unſerer Seelen Kraft und Speiſe iſt, {chaffet auch dem natürlichen Leben Brot und Kleider ac. 8. Extra &t.

Die Schrift iſt zwar dem ei

genen Willen ein angenehmes Buch , weil es ſich vom Fleiſch und eigenen Willen beugeni, und zuin Deckmantel gebrauchen låſſet ; das ewigeWort aber , das Geiſt und Leben iſt, und den eigenen Willen tödtet, wollen wir in uns nicht gören, noch berſchen laſſen, dieweil es dem eigenen Willen ſeine falſche Freybeit zerbricht 7 und hindert.

9. Extraet.

Der

weiſe Gott aber ſeinen

Vorſatz nicht wollende zurück geſeket ſehen , fandte rein ewiges Wort vom Himmel heraus F in jungfråulicher Geftalt, als ich Mittags im Gebet S4


280

Quaeftiones Theoſophicae.

fr.74.

Gebet war , daßmeine Seele auch im 3. Prin cipio ſehen konnte , und ſprach mir Mund zu Mund eheliche Treue und Hülfe zu , daß ich nicht allein geſchriebene, ſondern auch das we: fentliche Wort Gottes,nemlich JES V M, jum Fundament frigte.

10 , Extract. Das Wort Gottes vächſt Tag und Nacht, ſchlafende und machende: und wenns ftarck iſt, ſo wirds offenbar , wie wirs erfahren und bezeugen können . 11. Extr. Der Menſch lebet nicht allein pom Brot , ſondern vom Verbo Domini , nem : lich von dem ewig -ſprechenden Wort des les þens , welches das beilige Oraculum und leben pige Wort, oder Gott ſelbſt in uns iſt , Joh. 6 . pavon Udain ausgegangen , und in falſchen Hunger nach irdiſchem Brot gefallen . 12 , Fxtr. Gottes Wort müſſen wir in uns, nicht auſſey uns hören, denn Gottés Tempel iſt in unſerm Herken , (nicht im Fleiſch und Blut,) pa redet Sottmit der Seelen , und warnet fie por gottloſem Wege. 13 , Exer, Bitter aber mit rechtem Ernſt Gott um ſeinen H , Geiſt, und laſſet nicht ab , bis ihr in eurem Herken feine Süßigkeit ſchme fet und ſein Wort höret, 14. Extr. Der Teufelſprach auch March. 4. es ſtehet geſchrieben , Chriſtus aber bat geant: wortet : Du ſolt Gott nicht verſuchen . Got : tes Wort iſt Kraft, Geiſt und Leben , ihr Pre digen aber iſt eine leere Hülfe und Wind , ob Der


of

:

Fr.74.

Betrachtung gott .Offenb.

281

der gute N. ſchon ſein Siegel drauf drůcket,und folches göttlich machet, der Effed bezeuget doch dasGegentheil. 15. Extr. Wenn Gottes Wort in uns webend und beweglich wird, ſo treibets alſobald zur Creu bigung des Fleiſches, Abſterbung der irdiſchen Luſt, Verleugnung fein ſelbſt, Nachfolge Chri ſti, Haß wider das Böſe, und veråndert Herk, Seel und Gemüth , ruber auch nimmer in uns, ſo lange wir leben ; welches der geraubte todte Buchſtabe aber nicht thut , noch thun kann , da þer kommt aus dem vielen Predigen keine Buß noch Beſſerung des Lebens, wie bekannt. 16. Exer.

Lektlich, wifſet ihr die Schrift,

daß wir von einem jeden Wort müſſen Rechen ſchaft geben ; ſo ſtehet auch unſer Wort vor der Seelen der Gottloſen , und richtet ſie , ob die Seele von ſelbſt nicht daran dencken will, fo dringet doch das Wort zu ihr ein . Von einem andern .

1. Extra & .

Alſo iſt das Ende der Schlan :

gen Wort das ewige Verderben, wie das Wort der Weisheit das ewige Leben in Chriſto Jeſu unſerm Herrn, So ein Auge iſt, daß in allen dren Welten ſiehet, und von feiner gehalten werden kann : denn es iſt das Licht der ewigen Frenheit auſſer und über aller Creatur , das wenig Menſchen finden.

5

1


28 %

Quaeſtiones Theedophicae.

Fr75 :

BinDia 7s. Sdage.rodo, Was

der

Weibes . Same und der

Schlangen- Treter feb geweſen ? was Gott wieder in ſie habe eingeſprochen , ob es nur eine äuſſerliche Verheiſſung, oder eine Eins

leibung der wirdlichen Gnade gewes

fen fey ? I. Antwort. Gnadenw. 9; 19.

Darum

appu

307

ſprach ſich das

umfaßliche Heilige Leben in ſeiner Liebe, in das feeliſche faßliche; aufdaß es etwas Härte, daß es zu lieben Urſache båtte ; ind formte fich mit in die Eigenſchaften der feelifchen Natur , ju einem Gehülfen .

20.

Und das war der Schlangen - Treter,

welcher der Schlangen eingeführten Gift, und dem Willen der Peinlichkeit mit der Liebe- Be gierde wolte den Kopf zertreten. Diefelbe In faßlichkeit kam dem Reiche der Natur zu Hül fe, und ſtellete fich mit in die Figur: und die jeßt hungrige Natur nach der Gnaden , ließ ſich mit einfaſſen in ein Bilde der natürlichen Seelen und Leibes . cf. v . 99. Richw . I.c.7. M. M. 26 ; 8. Sprichſt du aber : Wie daß der Schlangen - Treter nicht alfobald in erſten Samen der Schlangen Enti den Kopf zertrat, und nicht der Schlangen mörderiſch- giftigen Willen in der Seelen empor lief kommen ? das ift gerade alſo geredet, als ſagte ich : Warut , da Gott rahe, daß Adam bos warb , verſtieß er ihn

*


E

2

3

1

Fr. 75.

Betrachtung g & utl.Offenb. 283

ihn nicht , ober :Machh the tarnichts , und fchuf richten för gefallen auch vonDen Gott , daß , es ?babe einen Uke will Adam Teufeln , Teufel renn folten, auf das erkannt wurde, was ein EngelTen.

Princ, 204 109. Da iſt das Wort,oder Schlangen - Ereter im neuen wieder - gebornen Element in Habels Seele im Centro, in den Thoren der

Tieffe

geftanden , und

hat der

Schlangen (das iſt dem Reiche der Grimmigs keit) den Kopf feiner Macht gertreten : denn der Kopf bedeutet die harcke Macht des Grimer men Zerns. Alda kat die Liebe Gottes , aus Gottes Herzen ſich in die Hölle des Zornes eins gelaſſen , und der armen Seelen angezündetes Feuer wieder in der Liebe erſticket ; und iſt, als hier das erste Werck verſuchet worden , wie es denn Gott Adam und Hevå alfo verhieß . cf. Wiedergeb « 3. 4. 5. Sign. Rer: 7,32 . M. M. 23 , 32. Das Kopf Zertreten iſt anders nichts, als den Eckel der Schlangen zuzerbrechen , ſeine Gewalt nehmen durch eine rechte- Glaubens - Begierde, und durch ſolche Heftige Glaubens - Imagination an das ver heiſſene. Bort, daffelbe Bort faſſen , und in der Schlangen Ens einführen , und dem Seufel Fein Raubſchloß damit gerſtören ,dieMatricember Huren : Begierde, damit tödten , und die Ma tricem mit ihrer Begierde in das Jungfråüliche Ens, ins Ziel des Bundes einführen .

Die


284 Quaeſtiones Theofophicae.

fr.76.

Die 76. Frage: Was der Fluch der Erden ſer geweſen , was

dadurch ſey geſchehen ?

I. Princ. 18,7.

Antwort. So aber nun der Herr die

19 9

Erde berfluchte, To wid das Element von der Wurzel der Frucht: denn Gottes Fluchen iſt anders nichts als von einen Dinge Fliehen ; wie vorne in einen andern Puncte bereits ges meldet worden . 1 : M.M.22,25. Das iſtaber nun das gróſte Ilebel, daß das Ens in ſeinem Centro iſt aus der Gleichheit der Eigenſchaft gegangen in eine Ergebung, als aus einem einigen Ente und viel Entia , in viet Eigenſchaften , daran der Teufel als ein Hierarcha des 2oci dieſer Welt ſo wohl der Fluch Gottes über die Erden Schulb iſt ; welchen Fluch der Menſch erweckete . Sign . R. 14 , 65. Alſo lebet die arme Seele anjeko, nur im Gefäſſe der 4. Elementen, es ſey dann , daß ſie wieder ins Sterben des irdiſchen Willens , in die göttliche Begierde eingehe, und 66:69

im Element ausgrúne. cf. v . 1

Die 77. Srage. Wie Adam und Eva aus dem Paras deis

fer

geſtoſſen worden in die Welt?

und was der Cherub mit dem bloſſen Schwert fer geweſen . I. Antwort. Princ. 20,44.

Und als Gott Adam und Evam

19


$ r:77 .

Betrachtung gegn Offenb .

Evang mit einem

288

thierifchen Kletbe verſehen ,

daß ſie ihre Schande zugedecket hatten , und fich des Froſtes: Fonten erwehren , ließ Er fie aus dem Garten , und legte den Cherub mit einem bloffen halenden Schwerd Dafür, jua bewahren den Weg zum Baum des Lebens, uno er ſoltenun das Feld bauen . (Gen. 3,21 and in uns armeti Abimeund it der Verſtand

Heva

Kindern alfd gar Karte verfüttekort, dar

wir kaun julekt''in unſerm leßtett Altér-[då man doch jed von erleuchteren gleiteit reder] werden etwas davon erreichen , von dem Flåga lichen

Falle Adams und Hyeva, da wir doch ſolches müſſen gartref im Centro des Lebens Lichts ſuchen . Denn wunderbarlich iſt es, das Mofes faget : Gott habe den Eherub vor den Garten gelagert , den Weg zubewahren zunt Baum des Lebens : wer wolte das Werftehen , ſo uns Gott die Augen nicht aufthåte , wir würden ſchlechts von einem Hüter mit einem Schwert reden , und die Vemunft fietjet nichts anders , . 45. Aber bie Edle Jungfrau weiſet uns die Porten , wie wir durch des Scywertes Schärfe müſſen wider ins Paradeis eingeben ; aber das Schwert ſchneidet den irdiſchen Leib vom heiligen Element rein weg , denn mag der neue Menſch auf dem Wege des Lebens ins Paradeis eingehen , lind das Schwert iſt anders nichts als das Reich oder die Porten

der Grimmigkeit im

Zorne

Gottes ; da der Menſch


286

icde. Bes78. Theofaph s Quaeſtione

14 Menfah muß durdy banglimmen

BodyBurcha

Centrum ins andere Principium ins Pacudeis thes Heiligen Elektenes Wok Gott eindriøgent da dennadet grinnige Too ben trbiſcher Leib als die 4. Elementa vom heiligentemtenraba Ficheideti u 46. Und der Hüter des Gartensiſt derChes tub , der Abbauer, der Sternen Quall der die 4. Elementa eine zeitlang erhält , und dann zerbricht, und mit ſeiner, bittern Shårfe von der Seele ſcheidet, und auch vergehet mit ſeiz nem Schwerte. Der iſt alhie im Wege, daß wir nicht zum Baum des ewigen Lebens fón: nen , er iſt im Mittel, und låſſet uns nicht ins Paradeis. Der geſchwule Garten Eden iſt

unſer irdiſches Fleiſch, das iſt der Zaun vor dem Garten.

Die 78. Srage. Warum der erſte Menſch (von Weibe geboren ) ſey ein Mörder wordent ? 1: I. Antwort.

!.

17 : M.M. 29, 18. Mit dem Wort Cair bers ftehet man in der Natue= Sprache einen Duelt aus dem Centro der feuviſcher Begierde, einen eigenen Willen Bek feuriſdhen Macht der Sees len, als einen Aft oder Zweig dus dem erſten Principio, da das erſte Principium feine Macht in dieſem Zweige [als dem vom Weibe erftges bornen Menſchen ] inſonderheitempor geſchwuns gen


$ 478

Betrachtinggamløffenb .

287

gen, und ich wollen , in einSigenes ficheiben , und von der Liebe Eme abbrechen Jedoch nicht, also eino finitos D4198., ſondern als sein

ſtårčke Duell denrigenen dute auch feuciſchen und Pass nodig

mau prin

Big

19. Denn aus Cains Ente, wie derfelberim Centro Dere gebårender Natur įm ringenden Lebens - Rade war , šátſtund ſein Wille ; und aus dem Willen die Begierde, und aus der

Begierde Bie Subſtant ,in welcher Subftans das falſche Gemüthe verſtanden wird, darinnen der åuffern Welt Regiment fich faſſere : Darin auch der Teufel im Grimin der Natur mit ſeiz ner Begierde ſchloff, und die Herrſchaft dieſer Welt in deț Selbheit begehrte : Alsdann der gefallene Teufel allewege die Herrſchaft in der innern emigen , und auſſern zeitlichen Natyr im Loco dieſer Welt begebret. : Gnadenw . 9 47. So fprichſt du : ſo iſt Caineine Wurzel aus dem finſtern Feuer,dari um mag er die Gnade nicht erreichen ? Ant . wort. Nein, denn er war aus Udams Seet le; aber das finſtere Feuer aus dem Zorne, oder die Eigenſchaft der finſtern Belt, hatte fich in die'wahre Seele eingedrenget , nicht von auf: fen , ſondern aus dem Centro hatte es ſich.em : por geſchwungen , und zwar ſolches im Fall Udams ; aus welcher Wurßel Cain berkam , darum mufte er ein Knecht ſeyn der Gerechtig : keit Gottes , damit die Gerechtigkeit den freyen Willen in Abel in der Gnade tóptete MM .


288

Quaeſtiones Theofophicae."

Ft.78 .

MM , 26 , 4. Alhier betrachtet fichs nun , wie das ſey zugegangen , daß Adam und Eva zum erſtenmal ein bófes Kind und einen Mórder geborenhaben : So ſpricht die Vernunft, es fen. aus Gottes Fürſaß geſchehen, der vabe Ihme eine Wahl gemacht, und einen Hauffen Men : ſchen zur Verdammniß erkopren, den andern,, zu ſeiner Liebe. 195. Ja, liebe Vernunft: Woraus biſt du ges boren ? und woraus redeſt out unter dem Deckel der Schrift ? Redeſt du nicht aus der Schlan: Ente und Worte ? wer brachte das falſche Ens in Evå Matricem , darinnen : Cain ergriffen ward ? thåte es nicht der Teufel durch die Schlange, und machte Evå Matricem Mons ftrofiſch

6. Verſteheſt du nicht, wie ſich alsbald has be das Wort der Verheiſſung in der Even Maas tricem , in ihren Samen eingeleibet, und daß der Streit zwiſchen Gottes Zorne , und zivi: ſchen Gottes Liebe bald anging, denn Gottes Liebe bat fich einverleibet , dem Monſtro der Schlangen in Gottes Zorne den Kopf zuzers treten, darein folte die Feuer - Seele; welche in Gottes Zorne gefangen lag, ihren freyen Wils len eingeben . 42. In Even Matricem hatten fich des Teux fels Begierde und der Schlangen thieriſches Ens empor geſchwungen , und den erſten Samen in der Begierde ergriffen: Nun Håtte aber dent erſten Menſchen das Reich Gottes gebúgret ; weil


! $ t: 78.

Betrachtung gått. Offenb.

289

weil er es abext verſicherstey fo mufte der erſte Adami der Erden geopfert werden , alſo auch ihr erſter Sohn dem Zorne

i

43. llnd nach dieſem erſten Samen drang Habel hervorim Heiligen Bunde,und opferte dem Zorne fein ſuſſes Blut für den fündlichen Sa: men, auf daß der Zorn feine Flamme fincken lieſſe ; und lieſſe die erſte Geburt im Blute des andern hindurch gegen . Princ, 20, 73. Cain iſt nicht in Mutter : leibe verworffen geweſen : 06 Gott wohl einen falſchen Samen nicht liebet, fo ftehet er doch fuen , ermagfur liebe oder zum Zorn eindringen , fie nehmen ihn bende an ; wie St. Paulus auch ſelber Taget, (Rom . 6, 16.) welchen ihr euch be gebet zu Knechten in Gehorſam , des Knechte fend ihr ; dem ihr gehorſam rend', es ſen der Sünde zum Tode, oder dem Gehorſamjur Ges rechtigkeit. 74. So will nun Gott keineboshaftige Seele, in der Liebe haben , ſondern in ſeinein Zorne : Er iſt aber ein Herhenfündiger, und weiß wohl was im Menſchen iſt, und was er thun wird, auch noch wieder ein Sameiſt, und will bie Perlen nicht vor die Såue werffen. Nicht aber iſt der falſche Same aus Gottes Willen und Fúrſak , fonft můſte er den Teufel auch gewolt haben .

M, M. 29.57 Nicht das Cain zum Wets derben gebohren worden , fondern die aufgewach te bóre Eigenſchaft in der Ungleichheit, als die Web . J.Böhm.theor fr. I Th. Seele

1


290

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.78.

Seele derläufſern Welt drang im Samen her: sor , und faſſete das Leben in ſeine Gewalt, und

Pi

daran machte Gott ein Zeichen , als ſeinen Bund, daß nicht die Räuber folten das Seks jen-leben ermorden . 55. Cain fürchtete, die Geiſter , welche ihn auch zum Mord bewegt hatten , würden ihn tód ten ; denn er ſagte : Ich muß mich vor deinem Un

at

geſicht verbergen ; das iſt nun feine äuſſerliche Weiſe, ſondern eine innerliche, denn Gott woh: net nicht im åuſſern Auge, aber wohl im innern

M

ME geiſtlichen ; So ſagte nun Gott: Wer Cain an ſeinem innern Leben ermordet , des foll 7mal gerochen werden , und machte das Zeichen des Bundes an ſein Leben , daß ihm fein Geiſt im Grimme konnte ermorden , denn er war ein Zweig aus dem Baume des Lebens. 58. Würde es aber geſchehen , daß ſich der eigene Wille würde den Mördern einergeben , To ſolte das Leben Cains 7mal , das iſt, durch alle 7 Eigenſchaften gerochen werden ; und fola te der freye Wille , welcher das leben ( das im Worte Gottes war, Joh . 1 , 4 :) - mordete , fies benfach durch alle 7 Geſtalte der Natur geſtras fet werden , beydes zeitlich und ewig : das heifa fet , Wer das Leben mordet, welcher frene Bils 2: te ſein Leben ermordet ( fich felbft ums Leben bringt, wie man dergleichen Selbſtmorde viel

weiß] der ſoll ewig in den 7 Eigenſchaften der finſtern Welt gerdchen werden .

Princ,


$478.

Betrachtunggdeti.Offenb . 291

Prince 20, 91. Es iſt uns fürnemlich beynt Cain und Habel zu mercken , was ibr Voriga ben ſen geweſen : Eain iſt ein Ackermann gea. "weſen , und Habel ein Schäfer ; Habel hat auf . Seegen feine Heerde gebauet, fich durch Gottes Gottes Segen zů nábren : und Cain hat auf feine eigene Arbeit gebauet, fich in eigener Kunſt zu nähren. Da iſt die Heva dei Cain beygefallen , und Adam den Habel : denn fie hielt iøn für den Fürſten auf Erden , deme das Reich Tolte , und meinete, er würde als ein Held den Teufel wol verjagen , wiewohl ſie den nicht Fannten . 92. Aber ſo mans gar tief ſuchet a ro iſt dis wol der rechte Grund: Heva war das Kind in Adams Matrice, daß, fo Adam nicht wäre úbers wältiget worden , er aus ſich in groſſer Zucht und Heiligkeit geboren gåtte. Weil aber is bams Matrix vom Geiſte dieſer Welt geſchwåna gert ward , ſo muſte Gott ein fleiſchlich Weib daraus bauen , welche hernach auch in ihrer era ften Frucht alſo půchtig, und vom Teufel infi ciret war , ſowohl auch der Limbus in Adam .

137.93. Darum gaben ſie auch ein ſolch fromm Kind geboren , welches nur auf den Geiß raße, 2 wie Heva auch , ſie wolte fryn gleichwie Gott: gewißlich iſts Adam auch daran gelegen gerves fen , ſonſt wåre er in Geiſt dieſer Welt nicht eingegangen .

94. Alſo war nun auch ihr Sohn Cain : er meinete , er måre Herr auf Erden , und gónnes te


$ 292 . Quaeſtiones Theoſophicãe. F1: 48. ste ſeinem Brüder nicht, daß er auch etwasmå re ; poraus da er jahe, wie er vor Gott ange: nehm wäre, berbroß es ihn , und gedachte ,Ha belmóchte Herr auf Erden werden , und war

ihm nicht um die Gottesfurcht im Opfer zu thun , ob er gleich als ein Gleißner auch opfer: 1

te , ſondern um die Region . ( den Obermann ziju machen , und in der Bildungs-Macht im Wort oben zu bringen .] 95. Alhier Reich an 2c.

hebet ſich das Antichriſtiſche

C. 21, 6.' lind fiehet man allhier gar ernſt: lich , wer des Cains Anklåger ſey geweſen, als nernlich das Blut Habels, welches von der Er: 3den zu Gott fchrye , undden grimmigen Zorn Gottes erregte úber Cain : Als da die Eſſen:

tien der Seelen Habels ſind durch die tiefe Thoren bes Zorns zu Gott eingedrungen durch den Schlangen - Treter , ſo haben ſie die Feuers: . Wurßel in Cain gerüget, davon der Zorn auf: ( Älhie bedencke, was der Ges gewachet ift. rechten Seuffer und zu Gott eindringen in ih rer unbilligen Bedrångung , vermag, wie es den Zorn Gottes anzündet, wie beym Cain , da dem Treiber feurige Kolen auf ſeine Seele geſamm: let werden .) cf. v.7.8. M , M, 26, 24 .

Daraus entſtund nun der Fille in der ſeeliſchen Effenß, der Baum brachi: te einen Zweig aus fich , denn Cains Begehren war auch nur , daß er Herr auf Erden wäre ;

und weil er fahe , daß Abel vor Gott lieber we re


14V

$ 6.78. Betrachtung gåttl. Offenb.: 2934

re, fo'erhub fich ſein Freyer thieriſcher Wifle in ? Cain iht , den Abel zu ermorden ; denn dem war es nur um die äuſſere Welt zu thun , ſie jú beherrſchen und ein Herr zu ſeyn :" aber Abel ſuchte Gottes Liebe. cf. v. 25:

Princ. 20, 99 , 100. 101 .

Dein

gewaltig

Reich, o Cain , iſt nicht durch Gott influiret , ſondern durch den geſtirnten Himmel im Zorn , der Herrſchet nun über dich , und giebt dir oft Tyrannen , die dir deinen Schweiß in Hoffart verzehren ; das faſt du får den Paradeis. cf. V. 102.103. bis Uusgang des Capitels, C. 21 , 3. Denn Gott wich nicht von Cain , ſondern Eain gieng ſelber von Sott aus : Wa re er nur ſtarck im Glauben und Zuverſicht in Gott geweſen, ſo gåtte er'Fönnen wieder in Gott eingehen ; wie er ſich vorm Fal ließ dúncken , er wolte der Schlangen den Kopf zertreten . 1 4. 5. Aber Cain hatte Fleiſch und Blut und verſtund nicht die Meinung vom ewigen Tode; ſondern da er von Gott geſichert war, daß ihn niemand ſolte erſchlagen , ſo war er wieder frós, lich, denn die Eſſentien ſeiner Seelen hatten ſich wieder erquicket von dem göttlichen Wies . derruffe. Denn die Gnaden - Thúr ſtund gegen ihm offen, er ſolte umkehren , Gott wolte nicht den Tod des Sünders. Gnadenro: 9 ; 5. Denn weil Chriſtus allei ne alle Gewalt hat, ſo mag kein ander Wille zu machen auſſer ifm fenn, darum darf der Gottloſe nicht ſagen , Gote macht mich böſe; T 3 funs

1


294 : Quaeftiones Theoſophicae.

Fr. 79 .

ſondern der Gott in iøme , in deſſen Grunde er ſtehet, der macht ihn , worju er ſeyn kann , nach der Möglichkeit; der Grund ſeines Wefens, deſſen er ſelber iſt, iſt der Anfang: fd bald das Leben daraus geboren wird , ſo iſt der Machers im Leben , als der zornige Gott, der wird ihm ** alda offenbar, der macht iận. v. 7. Denn der pur lautere Gott ohne Naz tur iſt kein Macher der Willen , denn er iſt nur Eines 2. Die 79.

Srage.

Was Cains und Abels Opfer ſey ges weſeci ? warum ſie haben geopfert? was ſie damit haben gethan ?

1.

Ant ivor t.

Dieſer Grund mit Menſchw , I. C.2 , 17. dein heiligen Feuer bat bey Adam und Abel an: Als Abel und Cain opferten , ſo fa : he Gott Abels Opfer gnädig an : dann das Bild Chriſti ſtund mit ſeiner Imagination des Glaubens därinnen ; darum gündete Gott ſein

gefangen .

Opfer mit dem heiligen Feuer an , und war ans genehm vor ihme : dann es war eine Conjun : Aber Cains ction mit der göttlichen Begierde. ſahe er nicht genadig an , denn er gatte ſolchen Glauben nicht, ſondern ſtund in der verderbten Ratur Eigenluft und Begierde, und hatte ib: me das Reich dieſer Welt eingebildet : deros wegen, wolte ſich das heilige Feuer in ſeinem Bilde nicht anzünden . 18. Denn

?


Fr.79. 18.

Betrachtunggåttl.Offenb.

295 :

Denn Cain ſtunde in dem Bilde des

verderbten Adams, als eine rechte Figur Adams nach dem Falle ; und Übel.ſtund in der Figur der neuen Wiedergeburt, als in Chriſti Figur, wie Chriſtus würde mit ſeinem Opfer in Tod gehen : So ſtund das Bild des verderhten 2 dams mit Cain darneben , wie Chriſtus,wåre kommen , den verlornen Menſchen zu ſuchen , und mit ſeinem Opfer neu zu gebåren. M.M. 27, 12. llnd alhieward der Schlan : gen zum erſtenmal der Kopf zertreten, denn es war die Figur der neuen Geburt ans Chriſto ; nicht daß HabelKåtte dismalChriſtum im Fleis , ſche angezogen , aber wohl im Geiſte Jehovah , im Ziel des Bundes ,

in welchem der Name

JESUS (als ein Wiedergebårer) in Gott vers borgen ſtund, der ſich wolte in Erfüllumg der Zeit in dieſem Ziel beidegen und eröfnen , und ein himmliſches, heiliges Ens in das verblichene Ens des Himmliſchen Theils einführen , und ihn wieder in der eröfneten Kraft Jefu kebendig machen. cf. v. 14:19.

Und hierinn ſteckt das edle M. M. 26,40 Perlein : Liebe Streit- Brüder, ſo ihr das wu: ftet, würdet ihr vom Streite ablaſſen , und die Kein Eigens Vernunft eine Nårrin Heiſſen. forſchen (mit philoſophiren und vernünftelu in guter Meynung, als fen es ſo und ſo ) ergreif fet es, Idenn es iſt dúnner wie ein Licht , und ſubtiler als ein Gedancke eines Menſchen , der kaum begreift, was auf Erden, geſchweige was 2.4 fimm :


296

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fc:80.

Himmliſch iſt] aber der feey ergebene Wille in Gottes Erbarmen, der durch den Weg der erns ſten. Pönitenz und Sterbung ſeines eigenen bd: ſen Willens eingehet , der fållt in Gottes Er: barmen , der wird ergriffen ; und quſfer dieſem iſt eitel ſelber Rennen , lauffen und Wollen , und mag doch nichts ergriffen werden , als nur in gelaſſenen Willen , in Gottes Erbarmen.

Die 80. frage. Warum der Mord Eains fer ums Opfer willen geſchehen ?

was doch der Grund ſey ? was dieſe beyde Bruder

10

für ein Vorbild geweſen ? 1. Antwort. Princ. 20, 89 , So iſt Habel nun die erſte chriſtliche Kirche in Gedult, welche Gott bara ſtellet, daß ſich die Cainiſche Kirche foll durch Habel bekehren ; Er hat darum bie Cainiſche Kirche uicht alſo verworfen , daß er kein Glied folte aus ihr gaben. Sie (verſtehe die rech: te chriſtliche Kirche) ſtebet als ein Schaf unter den Wölfen: wiewohl wir Menſchen, und nicht Wölfe ſind , aber doch im Gemüthe und in der Figur: ſie lehret den Gottloſen; bes kebret er fich , ſo hat ſie ihn gewonnen, und wiro zur Heiligen Bildniß figuriret, und iſt Freude barmit vor den Engeln Gottes , daß alſo daß Himmelreich ſteget . Das

7


Betrachtung gåtil.Offenb .

24

F «:81.

00

Das übrige wegen dem Dpfern iſt im voris gen Puncte genugſam erflåret , daß Cain und

YW

1

297

Habel zweyerley Kirchen vorgebildethaben .

Die 81.

i

frage.

In was Gnade die erſte

Welt ohne

Gefeß iſt ſelig worden ? Was

ihre

Rechtfertigung geweſen?

1. Antwort. Gott iſt nicht Urſache daran , : Aur, II , 31. daß du verloren wirft : benn das Gefeße, recht zu thun, iſt in die Natur geſchrieben , und du lbe, Buc wohl deinem weiſtdaſſe baſt daß hduinfoltre

Herzen .

Du

þandeln gegen deinen Nächſten ; ſo weiſt du auch wol, daß du dein eigen leben , das iſt, dein Leib und Seele nicht ſolſt ſchånden und beflecken , M.M. 65 , 14.

In der erſten Welt vor

der Sundfluth, fo wohl in der zweyten Welt nach der Sündmuth, lebte die Welt frey, ohne göttliche Geſeße: dann fie waren mit dem Bün de der Gnaden vereblichet, und folten unter dem Gnaden Bunde leben, als unter der Vers, þeiſſung des Weißes Samens.ac. Drenf. 1. 14,41. der Zweifel ( womit Cain an der Gnade zweifelte ] iſt eine groſſe Sünde und iſt eben des Teufels Band , dainit er die Seele tált, wann ihme ſeine Unreinigkeit ent gegen und unter Augen trit, daß die Seele kan Feine I s


298

Quaeſtiones Theofophicae.

Feine Kraft empfahex : das

Fr.82.

nicht Gottes

Berſtockung, fondern der Teufel Wickelt

ſich

um die Seele, und will die Seele nicht lasſen an das Licht kommen , daß ſie Kraft empfahe. Da find Chriſti -Korte und Pērheiſſung mit ſeinem Blutvergieſſen , leiden und Tod eine edle Argenen : Bann ſich die Seele hineinwi celt, und dem Teufel alle Inreinigkeit aufm Halſe låſſet, ſo iſt das ſeim Gift, dapon wird er matt und ſchwach ; ſo dringet alsdann die Seele aus ins Licht Gottes, und empfahet Kraft. Da muß ſie mit Ernſt in die Demuth treten, ſo trit ſie dem Teufel auf ſeinen Kopf, und zerſtöret ilym die Hölle: alsdenn treten die Engel zum Menſchen, und haben iQr groffe Freude , daß der überwunden iſt, der da in der Seele verineinete Gott und Schöpfer zu ſeyn.

Die 82. Srage. Db Cain wegen ſeiner Sünde ſey ver . dammt worden, und was ſein Zweifel 1

an der Gnade ſey geweſen ? 1. Antwort. Dieſe Frage iſt ſchon in der vorigen 78, 791 80. und 81 , Frage genug beantwortet. Princ. 20,62 . Darum , O Menſch, beden: de was du alhier fåeſt , das wirſt du ernten ! Nim dir ein Erempel an Cain : oder gedenckeſt du, es iſt eine gedichtete Fabel? Frage nur dein eigen Gemüthe, es wird dick überzeugen ; du wäreſt denn ja jufeyr vom Teufel gefangen. Die

HIS


E

Fr 83.

Betracht. gått . Offenb .

1 in

, 199

Die83. Seeger

Warum Gott ein Zeichen an Cain gear macht habe , und geſagt: wer Cain ers fchlaget, des Blut ſoll .7 fåltig ges rochen werden . *

I. Antivort.

Die 78ſte Frage mit der Antwort,

hat es .

ſchon erklärt, will alſo "nur noch dieſes darzu ſetzen : M.M. 29; 47, lind no Zamech ſprach zu ſeinen , li M. M.29;47 Weibern Ada und Zilla ; Ihr Weiber Lamech þórét meine Rede , und mercket was ich ſage : Ich habe einen Mann'erſchlagen mir zur Wun : den , und einen Jüngling mir zur Beulen ;

Cain ſoli 7mal gerochen werden, aber Jamech ſieben und ſiebzig mahl . V.48. Der Mann iſt Habel nach der åuſ: fern Menſchheit vom Reiche dieſer Welt, und der Jüngling iſt das Bilde Chriſti aus der Jungfräulichen Linca, aus des Weibes Samen in ihme; den Mann hat er ihme erſchlagen ju einer Straffe als zu einer unheilbaren Wunden , und den edlen Jảngling im Manne zu einer Beulen , die ihm als eine böſe Beule oder Blatter im Gewiſſen der Súnden wol rühren würde : benn der Grimm Gottes würckete in dieſer Beule , ſo mochte die Bunde als ein groß fer Schade, auch nicht geheilet werden , denn der Fluch des Herrn gingaus dieſer Beule aus in die Bunde, in welchen die Erde verflucher ward ,


300

Quaeſtiones Theofophicae.

Fri 84.

ward, daß das menſchliche Regiment ein Jams merthal ivard . So. So erkante nun Jamech den Schaden 2c. v. S1 . Ber þat dem Lamech etwas gethan ? Alhie deutet der Seift aus dein Centro des menſchlichen Lebens auf die zukünftige Zeit, wie es mit dem Menſchen in diefem Schaden her nach gehen werde, wenn ſich die Menſchen wür: den mehren , und wurden ihnen Könige und Herrſchaften machen ,

wie

ſich

ber Grimm

Gottes wurde im menſchlichen Willen mittrei: ben, und mit im menſchlichen Leben und Regis ment eröfnen .

1

52. Nun war Adam der Stamm , denn, Adam und Eva ſind ein Baum , aus welcher Zertheilung Boſes und Gutes entſtund; und Sain war der erſte Zweig aus dem Baume, da fich die 7 Eigenſchaften des Lebens aus ihrer rechten göttlichen Ordnung im Leben ausein ander gaben und das Bilde Gottes zerſtörten, deſſen Schuld ward der Teufel, welcher ihn auch zum Bruder -Mord, in den zertheilten Ei genſchaften reißte. sc. Die '84 . frage. Warum Lamed fein Nachfolger ſagte zu feinen Weibern Zilla und Ada: Lamech si foll 77mal gerochen werden , was

dieſes andeute ? 1.Antwort. Iſt zum theil ſchon im vorhergehenden be: antwortet, und reße alſo noch dieſes ben . M. M.


$ t:88.

Betrachtung gåttlOffenb . 2301

M.M. 29, 49 :Denn Jamech fáheden Schas . den und wande wieder um , und nahm ißm des frowegenzwenWeiber, das; iſt, zweverley Wil len zu ſeinem

Regiment im

Gemüthe, damit

er wolte auf Erden geruſchenz als einer gieng aus der Xda in die Viehzucht und ſchwere Hand nabrung, darinnen fand er den Fluch und die Wunden innen : Und der ander ging aus dem Aft der Zilla in die Erden nach Metallen , zu feinem Ackeripecck und Nothburft, fo fand er in Metallen die roſtige Beulen am metalliſchen Erkte :: dann die edle Tinctur oder ſchöne Blus me der Erden ſtund im Fluche verborgen, als mit einer böſen Beulen umgeben v . so, ' Und ſprach : hôret ißr Weiber Lamech und mercket was ich ſage ; denn er wolte ausſprechen 'den Schaden , er ſahe wieder zurücke in den Baum des Menſchen, und betrachtete die Rache Gots tes, welche das menſchliche Leben fatte ergrif fen, und ſagte : Cain foú zmal gerochen were den, und damech 77mal.

Die 85. Srage. Was war die größte Sünde der erſten Welt ?

1. Antwort. M.M. 31 , 31 . Gott fprach : Die Erde iſt berberbet und voll Frevels, und alles Fleiſches

Ende iſt vor mich kommen , icy will fie vertil gen. Alhier iſt abermal ein grof Geheimniß , daß Gott ſagte: die Erde ware vor ihm verder: bet ,


1902

Quaeſtiones Theofophicae. fr.85 :

bet , alles Fleifch Håtte ſeinen Weg berderbet, die Erde fer voll Frevels von ihnen vor ſeinen Xügen ; die Erde ivar Borhin beym Cain, nach ber Eitelkeit Eigenſchaft, verfluchet (wordent ; Nun ſagte er aber auch an dieſem Orte, alles Fleiſch habe ſeinen Weg verderbete, es ſey alles

1 Fleiſches Ende vor ihm kommen. Dieſes iſt nicht ſo ein ſchlecht Ding , wie man es anſehen will, denn der Geiſt klaget úber alles Fleiſch, n.es ſey alles eitel vor ihmworden, uns Ten voll Frebel. 33. Der Geiſt flaget über alles Fleiſch auf dem Erdboden , was in Luft und Feuer lebet: Die auſſere Natur in allem Leben hatte ſich verderber , und das geformte ausgeſprochene Wort in ein Ens der Eitelkeit geführet, bas * war der Frevel in eigener Muthwill des natúra lichen Lebens : der Geiſt der Natur, ber im Feuer ſeinen Urſtand nimmt , hatte ſich in ſeis ner feuriſchen Eigenſchaft erheber, und in ein grimmes Leben eingeführet , und ſich bis ans Ende der Sanftmuth getrieben.

34. Denn der Teufel war ein infliegender Fürſi in des Grimmes Eigenſchaft , welcher dem Centro Der åuffern Natur in des Feuers Matrice hatte Utrfache gegeben , und nicht allein das natürliche Leben der Menſchen verderbet, ſondern auch die Creaturen ; denn er bewegte die Menſchen im Zorne Gottes, welche die brauch : Creaturen zu ihrem Dienft und Speiſe - ten, daß auch der Fluch und die Eitelkeit in


-St.sf.

Betcachtung gSaliOffenb. Jag

ein allem deben offenbar warb , daß der Menſch in allem ſeinem Wandel im Fluche und Eitel. kejt ſtund , und kam in der Eitelkeit im Fluche bis an den Abgrund, als ans Ende dieſer Welt ; darum ſprach der Geiſt : Alles Fleiſches Ende in ihrem Frevel iſt vor mich fonimen ; Likes Leben hatte fich durch des Menſchen Eitelkeit in der åuſſern Natur Ende gebracht, und ftund der Schlund des Grimmes in der Natur offen , und wolte alles im Grimme verſchlingen . " : 35. Denn das Reich des Zornes Gottes, als die finſtere Welt in ihrer Eigenſchaft, hat fich empor geſchwungen , und das guteEheilder Natur ans Ende gefübret: Darum bewegete oder reuete das geformte ausgeſprochene Wort burch alles Leben dieſer Eitelkeit , daß es den Eckel an ſich tragen ſolte, und ſprach : Es wols te die Gebårerin der Eitelkeit aus der Feuers: Mutter mit Waſſer vertilgen , und ihr den Ges 2 walt brechen . 36. Denn vor der Sundfluth iſt die Feuers Butkel måchtiger geweſen als die Waſſers Wurßel, und ſolches vom Urſfande der Feuris fchen Bewegung, als in der Feuriſchen Eigen : ſchaft das Fiat geſtanden , und die Erde und Steine compactiret : da iſt ein groſſer Grimm in der Natur geweſen , und ſolches von der Ausítoſſung, oder Verwerfung die Hierarchen Lucifers in die Finſterniß . 37. Und alhie mit der Sundfluth iſt der grimmen Feuers - Wurzel im Centro Der Na: tur


1

304

Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 88 .

Hitr der Gergalt genommen werden : denn des geformten Wortea Reuen war anders nichts, sals ein Vorbild Chriſti, da das ewige, leben: Dige , göttliche Wort in menſchlicher Eigen Pichaft, in dem geförinten natürlichen' Worte unſere Sündeund Eitelkeit rèuete, und derfel: aben Eitelkeit in einem Tode in der Creatur abftarbe, und das geformte creatürliche Wort in menſchlicher Eigenſchaft mit göttlichen Waf fer der Liebe und Sanftmuth in dem heiligen himmliſchen Blute erfåufter 1

35-38. Alſo auch an dieſem Drte reuete das ge sformte Wort der Eitelkeit der Creaturen , daß Skie damit beladen wåren, und führete das Leben jaller Creaturen in Sod , und betvegte in ſeinem Reuen den Sanftmuth des Waſſer -Quelles in der Natur, daß fich aufthåten alle Brunnen der Tiefe, wie Moſes ſaget ; und verſchlang pen Feuer - Quel im Waſſer: das deutet dem Menſchen an die Taufe Chriſti, da der Feuers Duell der Seelen im Zorne Gottes, im Worte des Bundes Chriſti mit dem wiedergebornen Waffer des Geiſtes (verſtehet geiſtlichem Waf fer) getauffet ward,paß das göttliche Zorn - Feuer fou erlöſchen : wie oben von den 7 Zeiten gemel det wordeny, paß fich, eine jede Zeit der 7 gradus der Natur habe an ihr Ende geführet, und am Ende et ein Reuen über den Eckel geweſen ; worden. und im Neuen iſt die Turba,zerbrochen 39. So fehet nun ;- alhier beyn Noah mit der Súnfluth war die andere Zeit , als des Seths


Ft.86 .

Betrachtung gdrti:Offenb. 3or

Serhs; am Ende ,

und berm Adam itn Fale,

als ihn lúſterte von der Eitelkeit zu eſſen , wat die erſte Zeit am Ende.

40. Beym 20am reuete das Wort, und gab ſich mit einem Bunde ins Leben , das Leben 8 tröſten und ihme zu helfen : ' und beym roab reuete das Wort , und erregte alle Brunnen der Tiefe in der Natur , und erfàufte den Grimm , und eröfnete den Gnaden - Bund. 41. Ilnd als senos Zeit am Ende war, zur Zeit der Kinder Nimrots reuete das Wort der Menſchen Eitelkeit , daß ſie nicht wolten Gott erkennen , und erſäufete den Verſtand der eintz gen Zungen , und zertheilte ſie , und gab aus der Natur den gewiſſen Verſtand im Bunde mit Abraham .

42. Auch da Kenans Zeit am Ende wat, daß die Kinder des Bundes Abraßams in der Eitelkeit der Dienſtbarkeit gezwungen wurden, ſo reuete das Wort der Eitelkeit und vertilgete Pharap , unb hernach alle Menſchen der Kiné der Ifrael in der Wüſten , bis auf Joſua und Caleb : und gab ihnen aus der Reue bas Ger feße ſeines Bundes : Ein rechr Vorbilde Chri: fti, welcher den Eckel ſolte im Blute erſäufen. 43. Alſo auch , da Triabalaleels Zeit ans Ende kam , reuete das Wort in Höchſter Meue, und brachte das Leben Gottes in Chriſto Jeſu . indas geformte, creatürliche Wort im menſche lichen Heb . 3. Böhm . theol. Sa. 1 Th. u


306

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.85.

lichen Ens , und erſåufte die Turbam im menſch: lichen Ente mit Gottes. Liebe und Barmher: bigkeit , und gab ihnen den Geiſt des Troſtes

+

und das Evangelium .

1

$$ 44. Auch jekunder , da Jareds Zeit am Ende iſt, welche mit Babel iſt verdeckt geweſen, fp reuet anjego das Wort unſerer groſſen Ei: telkeit, und will den Eckel mit dem Schlund des Grimmes, mit dem Schwert [Revolten in America , Genf, Holland, in der Wallachey : c.] Hunger , Feuer und Tod vertilgen ; und gie bet aus ſeinen Neuen und Büſſen eine Lilie aus Henochs Munde in Gottes Süßigkeit.

45. Iind wenn Henochs Zeit wird am Ende fern , daß die Eitelkeit in der Turba wieder wächſet, ſo kommt die allergroſeſte Reue über die Natur der Wunder , daß fie am Ende iſt, und ihr kein Rath mehr iſt : So kommt die leßte Bewegung mit der Turba im erſten Prin cipio der ewigen Natur , und verſchlinget die åuſſere Natur im Feuer ; Alda wird das.ger formte Wort der Eitelkeit gant los werden, und gieber aus der leßten Reue die heilige geiſt; liche Welt , Amen . 5 Zum Beſchluß dieſer Antwort" ſchicket ſich þier wohl des Herrn Jeſu nachdenckliche Res den L , uc. 17 , 20. Da er aber gefraget ward von den Pøariſåern :Wenn kommtdas Reich Got: tes ? antwortete er ihnen und ſprach : Das Reich Got:


Fr.85 .

Betrachtung göttl.Offenb.

309

Gottes kommt nicht mit åuſſerlichen Gebår: den.

2r.

Man wird auch nicht ſagen :

Siehe,

hie oder da ift es . Denn rehet, bas Reich Got: tes iſt inwendig in euch. 22. Er ſprach aber zu ſeinen Júngern : Es wird die Zeit kommen , daß ihr werdet begeh ren zu ſehen einen Tag des Menſchen Sohnes; und werdet ihn nicht ſehen. 23. Und ſie werden zu euch ſagen : Siege hie , ſiehe da ; gehet nicht hin , und folget auch nicht. [es mag euch im đuſſern jemand vorſagen , was er will, fo glaubet weder Wort noch Schriften , die nicht aus Gott ſind , fona dern es ſind Geiſter der Jugen und Freygeiſtes ren, die unſchuldige Herßen verkehren , und die Seelen von Gott abführen. :) 24. Denn wie der Bliz oben vom Himmel blißet, und leuchtet über alles , das unter dem Himmel iſt, alſo wird des Menſchen Sohn an ſeinem Tage ſeyn .

25. Zuvor aber muß er viel leiden , und vers worfen werden von dieſem Geſchlechte. 26. llnd wie es geſchah zun Zeiten Noah, ſo wirds auch geſchehen in den Tagen des Mens Tchen Sohns. 27. Sie afſen , fie truncken, ſie freneten , fie lieſſen ſich freyen , bis aufden Tag , da Noah II 2 in


308

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.85.

in die Arche gieng , und kam die Sündfluch, und brachte ſie alle um. 28. Deſſelben gleichen wie es geſchaḥ zun Beiten dor : Sie affen, ſie truncken , ſie kauffe

IV ten und verkauffeten , fie pflanßeten , ſie baue ten.

AL 29. In dem Tage aber , da dot aus Sodom gieng, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte ſie alle um , 30. Auf dieſe Weiſe wirds auch gehen an dem Tage, wenn des Menſchen Sohn ſoll of: fenbaret werden.

31. An demſelbigen Tage, wer auf dem Da che iſt, und ſein Hausrath in dem Hauſe, der ſteige nicht gernieder, daſſelbige zu holen. Def: felbigen gleichen , wer auf dem Felde iſt, der wende nicht um nach dem , iſt.

das hinter im

32. Gedencket an des lots Weib . 33. Wer da ſucher ſeine Seele zu erhalten , der wird ſie verlieren ; und wer ſie verlieren wird, der wird ihr zum Leben helfen.

34. Ich ſage euch :

In derſelbigen Nacht

[ der Verfinſterung und groſſen Blindheit, da mạn von Chriſto und ſeiner Nachfolge nichts mehr hålt, ſondern ſeinen Bolüſten nachlebet,] werden zween auf einem Bette liegen ; einer wird angenommen , der andere wird verlaſſen werdert. 35. Zido

I


Fr. 86. Betrachtung gòtel. Offenb.

309

35. Zwo werden mahlen mit einander ; eine wird angenommen , die andere wird verlaſſen werden . 36. Zween werden auf dem

Felde Fenn, einer

wird angenonimen , der andere wird verlaſſen werden. 3 37. Und ſie antworteten und {prachen zu ihm : Herr, wo da ? Er aber ſprach zu ihnen : Wo das das iſt, da verſammlen ſich die Adler. Matth. 24, 35. Himmel und Erde werden vergehen , aber meine Worte werden nicht vers gehen. 36. Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand , auch die Engel im Himmel nicht, ſondern allein mein Vater.

Matth. 24, 12 .

Und dieweil die Ungerecha

tigkeit wird überhand nehmen , wird die Liebe in vielen erkalten . 13. Wer aber beharret his ans Ende , der wird ſelig.

Die 86. Was

Srage.

iſt das Henochiſche Leben , wo

iſt Henoch geblieben , ſo wohl Moſes und Elias ? I. Antwort. M.M. 30, 26. Mofes faget weiter : Jared jeugete Senody.. Alhie gebet die groſſe Bun : 11 3 der


-

Ho

Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 86 .

der: Pforte auf: denn aus dem Jared , als aus dem Reiche der Wunder , muß der Prophet

1 1

entſtehen ; denn der Prophet iſt des Reichs Mund ; Er zeiget an ,was das Reich ſen , wie es im Böſem und Guten ergriffen ſen , und was der Ausgang und Ende aller Dinge ſeyn werde ; auch weiſet er auf das Mittel , wie die Turba habe das Leben ergriffen , und dråuet måchtig mit Gottes Zorné , wie das Schwert Cherubs wolle den Falſch abſchneiden. 27. Senoch beiſſet in ſeiner eigenen Spra che alſoviel, als ein ausgeſcheuchter Ddem gått licher luft, der ſich alſo mit dem Aushauchen habein der Zeit in einer Form geſchauet, wel: che Kraft des Ausbauchens den geformten O dem wieder in ſich zeucht , und nur ;ſeinen Schall von fich giebet , als eine Stimme gött: liches Willens: und deutet erſtlich an einen Zweig aus der Bundes: Linea , als aus dem inwendigen Prieſter -Amte , aus der Keiligen göttlichen luft der Weisheit Gottes aus Je hovah . Der Geiſt wolte die tiefſte Liebe in Jehovah in einen Namen ins Wort einfaſſen, der Jeſus þieſle , ſpieléte aber unterdeſſen in der Zeit der Figur in der Heiligen Weisheit in des Bundes Linea damit , als mit einem in : wendigen , verborgenen , beiligen Reiche , wel: ches er wolte in der Erfüllung der Zeit offen baren . : 28 . Zum andern beutets an des geformten Worts Kraft , als die Perſon oder das Corpus aus

1


Fr.86 .

Betrachtung göttl:Offenb .

3116

aus dem Limo der Erden , des himmliſchen Theils der Erden , daß derſelbe Corpus ſolte in das heilige Wort gefaſſet, und von dieſer Ir digkeit entzückt werden : Gleichwie das Licht: die Finſterniß in fich entzücker und verſchlinget; alſo auch ſolte das gute Theil der wahren Menſchheit in Adams erſten Bildniß vom Borte in der Irdigkeit entzundet werden , und aus der Erden aufſtehen , welches Enochs Ent: júckung aus dieſer Welt andeutet. 29. Zum dritten deutets den Propheten an , als die Stiinne der göttlichen Zuſt, welcher das Reich Chriſti und auch das Reich der Wun : der, wie es fünftig gehen würde , verkündigte ; denn die prophetiſche Stimme offenbarete ſich wieder aus der Verjúckung : Ilnd deutet aus dem Weſen des Geiſtes, als aus dem allergeiſts lichen Reiche , als aus des menſchlichen Engels Reiche, durch den ſeeliſchen Geiſt; und denn aus des Corporis Reiche , als aus der Natur der Wunder , aus dem Limo der Erden und des Geſtirnes , wie künftig das äuſſere Reich des Menſchen in dieſer Welt Wefen wurde auf: gehen , und was darinnen geſchehen würde ; das deutet der innere , Keilige, allwiſſende Geiſt durch den åuſſern , als durch die Wunder der Sebårerin der åuſſern Weſen , als durch den Geiſt der aufſern Welt an , wie es mit dem menſchlichen Reiche auf Erden ergeben würde : denn der innere Geiſt ſpiegulirete ſich durch die geformte Weisheit Gottes, und beſchauete ſich Il 4 in


312

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.86 .

in dem geformten Geiſte der Wundern ; diefes deutet uns der Nianie Henoch an . cf. v.30.31 . 32. bis 48. da' alle. 7. Zeiten von Anfang deri Welt bis an deren Ende erflåret ſind. 48. Seine Verzuckung iſt nicht ein Ster ben geweſen , oder eine Ablegung der Natur und Creatur , ſondern er iſt ins Myſterium ge= treten zwiſchen die geiſtliche und äuſſere Welt, als ins Paradeis ; und iſt die prophetiſche Wurbel aus dem Stamm Adams in der Bün: des -Linea , aus welchem Geiſte hernach der prophetiſche Mund geredet hat. Rieſe ferner den Ausgang des Capitels.

Seel. Fr. 35,7 . Henoch Hat Metõuſala gezeuget, der das böchyſte menſchliche Alter påt erreichet; und nachdem er ihn gezeuget batte , blieb er in einem gåttlichen Leben , bis ihn der Herr yinweg nahn in ſein Principium , 8. Ilnd iſt uns nicht alſo zu verſtehen, daß er gantz vollkommen im lichte der Majeſtát Gottes fen , und nicht am Gerichts- Lage er: ſcheinen werde: Eriſt wohl in Gott obneNeth und Tod , auch in Gottes Leibe ( Liebe ), aber in der Geburt des Principii Gottes ; dann er Hatte auch Adams Fleiſch. :: 99. Sowiſſet ihr je wohl, daß das duſſere Reich mit dem irdiſchen Fleiſche der Turba geboret, ob er wohl in den äuſſern Leibe bat Gottes Wunder Leib gehabt, nach welcher er ind Myfterium verzucket wart, daß alſo der duſere

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Fr.86 .

Betrachtunggðrth Offenb.

313

đuſſere Leib vom Myfterio gleich wie verſchluna gen war . 10. Nun muß, aber das Myſterium alles wiedergeben, was es verſchlungen hat, als ihr wiſſet, daß es am Ende Toll den åuſern Leib mit allem Weſen vor das Gerichte Gottes ſtel len; ſo iſt doch die Türba im åuſſern Leibe mit Den Wundern, die ſoll offenbar und im Feuer bewahret werden , 1. So dann Enoch mit Leib und Seele ift entzůcket worden, mit beyden Leibern, ſo iſt ſein åuſſerer Leib im Myfterio , und iſt der innere im Arcano ein himmliſch Myfterium , und leber alſo in 2 Myſterien , der duſſern Welt unſicht: lich oder unfaßlich : Als wir denn euch zuverſtes Þen geben, daß das Paradeis noch vorhanden iſt , unvergangen, aber mit dem Fluche Gottes wie verſchlungen , und liegt doch als ein Myſte , rium im Fluche unzerbrochen . 12. Denn wir können mit Grunde und guter

Wahrgeit ſagen, daß das Paradeis noch auf Erden ſey, aber wir ſind nicht darinnen, Her noch aber iſt darinne ; aber er hat nach der Tura ba Leib im Myſterio, und im ģimmliſchen My Aterio Gottes Leib, einen Paradeis - Leib , der bas Paradeis fåþet: Er iſt alſo als ein Bun der, und iſt ein Prophet auf der Crone am Ziel der Wunder. 13. Dann ihr wiſſet daß die Schrift faget: Nach dem er Mathuſala, als den Menſchen des Köchſten

Alters , gezeuget hatte, daß er us

Bernach

1


314

Quaeſtiones Theofophicae.

Fr.86.

hernach in einen göttlichen Leben blieben Pers ; (Gen. 5,22 .) das iſt etwas. 14. Matuſalaḥ zeiget an

das

Ende der

Wunder dieſer Belt ,und Henoch nach der Ge. burt Matuſalah in feinem göttlichen Leben, zeiget an als in feinen 300. Jahren , die Ers öffnung der Wunder und das offene Miniſterium , als eine Predigt zur Gerechtigkeit, da einem jeden ſeine Turba gezeiget, und das Ende der Wunder diefér Weltangezeiget wird, als Gots tes Strafe und gute Belohnung. 15. Ilnd die Zeit nach Henoch, da Matu: falah hat bis an der Cronen - Zahl gelebt, da Henoch iſt mit ſeiner Predigt entzückt worden, zeiget an , daß das Henochianiſche Licht, mela ches in ſeiner Zeit ſcheinet, wird wieder ins Principium treten , und wird den irdiſchen Leib an Henoch ſuchen , ſo wird es funden daß die Turba noch Darinnen iſt , und daß alſo fein Suchen mehr iſt, dann die Turba iſt am Ziel funden , und würcket nur zum Feuer und zum Gerichte. 16. Alſo

iſt

das Ende dieſer Welt eine

Grundſuppe, und wircket in der Turba zum Feuer- Aufblaſen und zum . Gerichte; dann die auſſere Welt iſt aus der Turba erboren wor: den, und hat in der Turba ihren Anfang ges nommen, und die Turba iſt ihr Eigenthum . *

17. Alſo fucht der Anfang das Ende wieder

im Grimme; gleich wie dieſe Weltim Grimme ift

1


Fr. 86. Betrachcung göttl.Offenb .

315

ift corporaliſch worden , alſo will der Anfang am Ende den Geiſt wieder haben im Grimme: Dann der Anfang und das Ende iſt eins: fo fehet ihrja wol daß im Anfange die Turba 2 dam verſchläng, und in Zorn führete, und Haa bel ermordete. 18. Alfo, ihr Auserwehlten , begehre ihm niemand in des Endes Zeit zuleben nach Hea nochs Verzückung ; ſondern ſehet zu , wann euch Enoch prediget, ſo ſcheinet die Sonne, ſo gehet aus Babel, es iſt eine guldne Zeit ;, aber eure Turba verurſachet den Henoch, daß er yerzúa det wird.

19. Henoch iſt aus dieſer Welt geflohen , er iſt ins Myfterium getreten in die Wunder, dann er iſt Gottes. Prediger : und nach dem die Turba Hat die Welt úberwunden , ſo muß er ſchweigen , bis die 6 Siegel haben ihre Wunder geendet, und die Engel der Turba ihre Schalen ausgegoſſen ; dann ſind die Wunder des Zorns vollendet. 20. So kommt Henoch wieder aus dem Myſterio , und gehet ins Myfterium , und ſaget was geſchehen fey, und ſtraffet die Welt um der Turba willen, daß fie ḥaben laſſen den Greuel in fie kommen , und deme nicht wieder ſtanden . 21. Ułnd nachdem bie Welt ſo fett und geil wird im güldenen Jahr , und wieder Sodom und Gomorra ſuchet, fo wird auch ihre Turba fett


316

Quaeſtiones Theofophicae.

Fett und

Fr. 86.

geil , und fuchet den Grimm und das

Ziel, und gehet die güldene Zeit heim , und wird in der Turba berſchlungen; und dann ftirbt Matuſalah der ålteſte Menſch ,und kommt alſobald die Sündfluth in Feuer... Deme ſinc net nach, es iſt Ernſt . 22. Wir ſagen nicht alſo, daß ihr werdet den Henoch mit euren Fäuſten betaſten; Nein, Henoch prediget nicht aus dem irdiſchen Lebens Geifte , ſondern aus deme ,

der ein Prophet

war, der den duſſern Menſchen ins Principium einführete: Alſo werdet ibr den äuſſern Henoch nicht betaſten ; aber den Propheten hören, der aus Henod redet aus dem Myfterio. 23. Babel Hålt es für ſportlich, und ver: achtete Speñoch eine Zeit, da ruffete Henoch dem Noå ; aber ſie hieſſen ihn einen alten Narren , daß er alſo predigte vomlIntergange Babel...

24. lind' Noah 'trat in

die andere Welt

durchs Waſſer, und ruffete dem Moft mit ſeinen Wundern, und er fam, dann er hatte Gottes Wunder : bann"er iſt durch den Tod gegangen , und hat feinen Leib durch den Tod geführet, da dann die Turba der Verweſung begehret, und der Teufel darum ganckte, und wolte die Tur bam am Moſe haben, in dem er ein zorniger Mann war geweſen, und die Turbam geführet. 28. Aber dem Teufel wird geſagt, daß işme nicht die Turba im Feuer zuſtände, dann fieſte bet zu Gottes Majeftåt, und habe die Bund Der,

BE


Fr. 86.

Betrachtung gdeel.Offenb. 317

der, ihme ſtehet die Turba in der Finſternis ith Grimme zu ,'und ren auſſer der Stadt ; er ſolte nicht in der Stadt in Principio wohnen fondern auſſer . 26. Dann habe ißn doch Gott nicht ins Feuer geſchaffen, ermöge in ſeinem erweckten Feiter - Leben bleiben, ſo habe er nichts an Mox fis Leibe : dann feine Wunder im Zorne gehörent nicht ſeiner Turba zu, er ſey ein ausgeſtoffener, ein weggeworfener ; und Moſis leib ( ery burch den Tod gegangen, ſein unverwelcklicher Leib; der die Wunder batte, hat das irdiſche in der Turba verſchlungen , und doch nicht verweßli her Art verzehret, ſondern er iſt auch im My Aterio ; und ſeine Turba; welche die erſte Ges bure in Egypten ertódtete , und Pharao in Waſſer erſäufte, und die Kålberdiener erſchluge. auch Corå, Dathan und Abiram mit der Erde derſchlang , iſt im Tode blieben ; in deme er ſtarb, ſo gieng rein Geiſt und Seele aus der . Turba aus, und er blieb in den Wundern in dern Myfterio. 27. Nun iſt er ein lamm worden , und führ ret feine Wercke in Iſaacs und Sems Guter, als ein Myfterium Gottes in ſeine Wunderthat : ein ; aber dem Ifaac iſt pas Haus, und woh men alle in Sems Hütten, in ſeinem Reich , Mercket das ihr

Juden und Chriſten.

28. So dann nun Mofes ift vom Zanck der Türbae und des Teufels mit Gerechrigkeit ins: Myſte

3


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Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr. 86 .

Myfterium eingegangen , und hat aber gleich wohl feinen erſten Leib noch unverweßlich an ihme, (wobl aus der Turba ausgeführet, aber er ſoll im Feuer noch probiret werden, am Ende der Tage, ſo iſt ſein Prophet im Myſterio. Und dieweil er ein Jamm worden nach der Tur ba, ſo bat er ſeinem Volck viel Propheten ges fandt , vom Myſterio zu predigen , als wie im Myſterio nicht alleine Gefeße und Wercke ſind , fondern auch das lamm Chriſtus, in welches er auch eingegangen iſt, und ſeine Gefeße zum Hausgenoſſen des Lammes gemacht þat, daß alſo ſeine Wunder in des Lammes Stalle wohnen..

29. Dieſem Mofi rufet

der Henoch, die

weil er auch im Myfterio iſt und hat eben das weiſſe Kleid an , welches er vom Jamme in der andern Welt kriegte : Seme komt Mores zů HJúlfe mit des lammes Wunderthat, dieweil ſie Noam einen Narren Heiſſen , der ohne Pun der als ein fromm Mann lehret. 30. Dieſes mag nun Babel nicht leiden , dann ihr wird alſo der Pracht und Hochinuth entzogen , und lehnet ſich wider Moſen und Henoch auf, und verfolget die, ſie will fie er: morden ; aber Moſes iſt vorhin geſtorben, und Henoch iſt verzůcket, und 'iſt keiner im äuſſern Leben bey ihnen : fie Faget : Wol her, wo iſt der Henoc und Moſes, laſſet ihre Wunder fehen ; ſie aber find blind, und können die nicht reben .


Fr. 86.

Betrachtunggåtti. Offenb.

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feßen . Alſo wüten ſie wider Mofen und sie noch, und ziehen aus in Streit. ( wie alle Freys geiſter, Naturaliſten, und Atheiſten wider Chriſtum und die chriſtliche Gemeine , da es auch ſo verwegene Spotter und Låſter - Šeiſter gibt, daß ſie ihr Geſpotte mit der Chriſtlichen Religion und der Bibel treiben , und alles gåttliche verlachen, unter welchen finſtern Zorn Geburten der ſo betitultė 42jåbrige äiffe, nicht die geringſte iſt, darinnen der Sportgeiſt von dem hohen Liebe Salomonis ein fåuiſches Abbild macht, Der Spotter aber hat nur ſein eigen unrein thieriſches Bild in dieſem Spiegel geſehen , das Buch fragmente und viele andere von dieſem Schlage, find rechs te finſtere Zorn -Wunder der Thorheit , da denn oft ein Spórter dem andern die Kolbe lauſet, und eine Schande die andere Bosheit aufdeckt, gleich man auch an den Brelocken ans aller: len ſiehet.

Hier trift ein, was der liebſte Hey

land -geſagt hat: Sie werden ſich untereinan der verrathen . ]

31. Da ruft Mofes dem Eliå, welcher im Feuer Gottes aus dieſer Welt fuhr, (2. Reg . 2 , 41. ) in Abgrund des Principii, mit Leib und Seele , der wohnet im Principio mit ſtarcker Macht: ſo der kommt und ſieher das Geſchren, [ und verkehrten Haushalt der Welt ] daß Ba bel im Feuer ſtehet, ſo zúndet er die Torbam

1

an , da das groſſe Feuer brennet, das Fleiſch und


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Quaeſtiones Theoſophicae.

Fr.86 ."

und Blut Berzehret , auch Steine und Eles menta . ". Alda roll Babel den legten trincken . 13

Trung

32. lind nach deine Hat Henoch eine Zeit Friede , und iſt das güldene Jahr, bis mein Lieber fett und geil wird, und ſeine Turbam wohl måſtet, daß ſie das Ziel ſuchet, ſo kommt Dann das Ende aller Zeit. 33. Laſts euch niche wundern , wir wollen

dieweil bey Noah bleiben , bis Moſes und Elis as kommt, dann werdet ihrs erfahren, alle die ihr Kinder Gottes ſeyð. :: 34. Aber dem Gottloſen bleibts verborgen, bis ihn die Turba berſchlingt ;er ſiehet das ar als die Juden Chriſtum , und die erſte Welt Roam ; was ſoll dem Spotter das Myſterium ? er ſuchet nur viet Freſſen und Sauffen 2c. und fieket wie er ſeinen Pracht genug thue, damit er in Babel reite.

ELM E des erſter Theils.

Ants


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