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A n
twort
auf die 177
Theoſophiidae Fragen in
Bohm ,
Jacob aus
dem Geiſtes - Zuſammenhang
ſeiner Schriften mit deſſen eigenen Worten im lichte zum Aufſchluß ſeiner ganzen Theoſophie Verfaffet
von
a b 0.1 on 1 m D.
/
zweyter
Theil.
1
Gedrudt
im Jahr 1785.
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Die 87. Frage.
Was iſt die Sündfluth
andeuteno ?
Äntwort. 1.
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ieres iſt ſchon in der 85. Frage. Antwort erklåret , und daher nur noch folgendes
:)
beyzufügen : Laufe 2. c. 2 , 19. ME folchem Glauben find die erften Menſchen vor Chriſti Zeiten , ehe ſich Chriſtus dieſem einger teibten Gnadenbunde offenbarte , und Menſch ward , ins lebendige Wort Gottes , als in die Gnade eingefaſſet worden , Darinnen ihre Seele iſt in göttliche Ruhe kommen: bis Chriſtus dies fes Vorbild erfüllete, und vom Tode aufſtůnde, ſo iſt er auch mit ſeinem Leben und Wefen in ihnen als in ihrem
inwendigen Grunde des ģimm
liſchen Theils , welcher in Adam verblich , aufer. ſtanden und offenbar"worden , und haben Chri. ſtum in der Seelen und Geiſte angezogen ; und wartet alſo nur ihr Leib aus dem Limo der Erden , als das zte Principium der ſichtbaren Welt. Ei. genſchaft , als das geformte ausgeſprochene, meg 21 2 ſente
4
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr 87.
fentliche Wort der Auferſtehung am Jüngſten Lage : "wie dann auch alſo bey den Chriſten zu verſtegen iſt. 22. Als aber die Eitelkeit der Menſchen übero
hand nahm, und ihre Natur je böſer und bidder ward, fo verloſch dieſer Verſtand vom heiligen Feuer bey ihnen , bis bie Sundfluth über ſie kam , und ſie vertilgete : welche ein Vorbild der Taufe war , wie das Waſſer des erigen Lebens , als Gottes weſentliche Sanftmuty , das falſche , feue riſche Seelen Leben würde erſäuffen , und wie die Seele aus dem heiligen Waſſer in Gottes Sanftmuth eines neuen Licht nen würde .
Lebens ausgrüe
o cf. Matth . 3 ; 11. Ich taufe euch mit War fer zur Buſſe ; der aber nach mir fommt sc. der wird euch mit dem 6. Geift und mit Feuer saufen . 12. U. er hat ſeine Wurfſchauffel in bers ( Hand ; er wird feine Tenne fegen , und der Weißen in feine Sd)eune fammlen ; aber die Spreu wird er verbrennen mit ewigem Feuer. :: Die 88. Srage. X48 deutet die Trunkenheit Nokan , Da er ſeinen Sohn Ham darüber ver:
fluchte ? Antwort. 1. M. M."34 , 14
Noah aber fing an und
waro ein Ackermann; und pflanzte Weinberge, und
i
Fr. 88.
Betrachtung gottl. Offenb .
und da er des Weins tranf, ward er trunken , und lag in ſeiner Hütten aufgedeckt : da nur Ham Canaans Pater ſahe ſeines Vaters Scham , ſagte ers ſeinen benden Brüdern darauffen ; da nahm Sem und Japhet ein Kleib , und legten es auf ihrer beyder Schultern , und gingen råd . lings hinzu , und deceten ihres Vaters Scham zu , und ihr Angeſicht war abgewandt, daß ſie ihres Vaters Scham niche fahen. Als nun Noah erwachte vom Weine, und erführe, was ißm ſein kleiner Sohn gethan hatte , fprach er : Ver . flucht ren Canaan , und Ten ein Knecht aller Knechte unter ſeinen Brüdern , und ſprac weir Gelobet fen Gott der Herr des Sems, ter : und Canaan ſen ſein Knecht: Gott breite Jar phet aus , und laſſe ihn wohnen in den Hütten Sems , and Canaan ſen ſein Knecht.
2. Dieſes iſt das wahrhaftige Bild menſchi licher Eigenſchaftnad ) den 3 Principien oder Wel. ten : dann der Geiſt im Noah redet aus dem Centro , und die 3 Sühne Neah ftunden jeſt vorm Geiſte in einer Figur ,
was für Völker
aus ihnen entſtehen würden . Aus dieſer Figur deutete der Geiſt Noah aus dem Stamme des gen formten Wortes menſchlicher Eigenſchaft , was die andere Monarchia feyn werde : Noah iſt trunken worden , und iſt mit der Scham blos ges legen , deſſen hat ſein Sohn Ham geſpottet, und auch ſeinen Brüdern gemieſen , daß ſie auch der, gleichen chun ſollten.
Hie Deutet der Geiſt ang fora # 3
16
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 88.
woraus dem Ham der Fluch entſtanden ſey , als aus der Scham feines Vaters. 3. Denn das war eben der Efel vor Gottes Heiligkeit , aus welcher Wurzel der Ham und fein Geſchlechte , als der Menſch der Eitelkeit entſtehet, denn im Bilde Gottes iſt die Scam ein Efel.
4. Darum hieß Gott den Abraham fich an dieſem Gliede beſchneiden : Unzuzeigen , daß dieſes Glied dem Adam im Anfange nicht fery ges geben worden, und daß es wieder folle vom Bilde Gottes abgeſchnitten werden , und nicht Gottes Reich erben ; Uus welcher Urſache fich auch der Seelen . Geiſt das ſchåmet zu blóſen . 5. Weil es aber Udam , in deme er im Bilde Gottes nicht beſtund , als ſeine Eva aus ihme
1
gemacht ward , angeņångt ward zu einer thieri fchen Art zur Fortpflanzung , ſo hat ſich auch dieſer thieriſche Baum aus der Eigenſchaft mit fortgepflanzet, als der fleiſchliche Geiſt der Eitel. keit, und iſt dem Menſchen angehangen , deffene Figur war Ham ; und darum fpottete er ſeiner Eigenſchaft an ſeinem Vater.
6. Der Geiſt aus dieſer Eigenſchaft ſpottete
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feines Entis aus dem Centro der Natur , er bes ſahe fidh an der Scham ſeines Vaters , daraus er war entſtanden , als an einem Spiegel ſeiner !
Selbheit: Alſo ging aud) zuhand derſelbe Geiſt, als ein Leben der Eitelkeit Hervor , und offenbarete ſich
8.
als
Sr.88 .
Betrachtung gottle Offenb.
fich was er wäre ,
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als nemlid ; ein Sport des
Himmels . 7. Welches der Geiſt aus dem Bilde Gofu
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no Feit
tes im geformten Worte des guten Entis in Noagy erkannte , und in ihme das Feuers . Centrum der Seelen im Grimm erweckte , und dieſen Geift
im .
an
der Eitelkeit verfluchete, daß er nicht ſollte mits Der Spott. Geiſt roll erben im Himmelreiche. nicht Gottes Reich beſigen , ſondern vom Bilde Gottes abgeſchnitten werden , das iſt, vom auf
76 Ede
fern Bilde der geformten Creatur.
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Scham entſtanden iſt , die iſt an ihr ſelber gut,
8. Denn dieſelbe Eigenſchaft ,
daraus die
Der
be
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aber in Adams Imagination nach der thieriſchen Eigenſchaft ward fie monſtroſiſch , thieriſch und fremde am Bilde Gottes ; fo foll nun dieſe fremde Geſtalt und Form nicht ewig bleiben . 9. Aus der fremden Geſtalt entſtund der
ch Spott.
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Der Teufel ſchloff in die Figur des freme
den Geiſtes des Chams, und ſpottete der himm , liſchen Gebårerin , daß ſie am Bilde Gottes war
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ein Monſtrum worden ; darum verfluchte der Geift Noah den falſchen Sport- Geiſt. " 10 Nicht iſts zu verſtehen daß Ham in feiner Seelen und Seelen , Geiſte ſey verflucht worden , ſondern nach der , ſpåttiſchen Figur des Spott. Geiſtes , [ Dergleid)en es in unſern Tagen vielé giebt, ] welcher fich aus dem Monſtro hers bor.chat :
Er aber
das iſt, das irdiſche Bilo 2.4 aus
Quaeſtiones Theoſophicae .
Fr.88 .
aus dem Limo ber Erben ) ſollte ſich in dem Bila de Gottes mit dem eigenen Willen verbergen , und nur als ein Knecht oder Werkzeug des Bil. bes Gottes aus dem Heiligen Ente reyn ; Nicht ber irbiſche Geiſt fol regieren , ſondern der himma difche , als die Seele mit ihrem Geifte , das Monſtrum , als derſelbe Geift fol nid )t offenbas feyn. Weil aber der frere Wille den monſtro fifchen Geiſt erweckte, welcher nur ein Spotter war der Verborgenheit im Bunde ſo verfluchte ihn Noah , und ſagte, er ſollte ein Knecht ſeiner Brüder feyn.
1. Denn er fagte:
Gelobet fen der Gott
des Sems, und Canaan ſen ſein Knecht; Gott breite Japbet aus, und laſſe ihn wohnen in den Der Gott des Sems war der, Hütten Sems. der ſich hatte mit dem Bundein der Weibes Samen eingeleibet, deſſen Figur im Geiſte war Sem ; und Japhet war die Figur der armen im Monſtro gefangenen Seelen ; diefelbe Japhitiſche ( oder Seelen .) Eigenſchaft ſollte Gort in Sems Hüte ten laſſen wohnen , und in Gems Sigur arbeiten . 19. Aber des Hams Figur (nach dem mon , ſtrofiſchen Geiſte ) ſollte nicht in Regiment des Lebens in der Wiedergeburt ſeyn , ſondern nur als ein Knecht oder als ein Werkzeug , ohne eigenen Wille oder eigenem Leben in der Selbheit zum Gehålfen- und Diener des Geiſtlichen Reichs gea brauchtwerden , auf Art wie die Nacht im Tage perborgen ift, und doch Wahrhaftig iſt, und if doch
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16
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ft. 88.
Betrachtung görtl. Offenb.
9
doch als wäre ſie nicht, und iſt des Tages Dies merin gu feiner Wirkung und Kraft. 13. Ulfo auch im gleichen ſprach der Geiſt aus , wie die 3 Eigenſdhaften der Menſchheit, als des Weibes Same, und der creatürlichen Seelen Same , und der irdiſche Same in Hams Figur follten im Geiſtlichen Reiche in der Wien pergeburt innen fehen und regieren ; und zeigete, darunter an die Reiche der Welt , wie diefelbe
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Figur fich würde im Reiche und Regiment der Menſchheit auf Erden forttreiben , und ſeine Fio gur alfo von auflen behalten , ſolange die Menſch, heit im Regiment der 4.Elementen leben werde, wie fidis denn auch hat begeben .
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C. , 14. Denn Sems Figur ging imn Bunde auf Abrahant und Ifrael als ta das Wort des Bundes offenbar und im Schall war; und Ja. phets Figur ging in der Natur , als durch die Weisheit der Natur im Reiche der Natur fort ; daraus entſtunden die Heyben , welche auf das
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Licht der Natur fahen ; und Sems Linea fage auf das licht im Bunde. Alſo wohnete Japhet, das iſt, die arme gefangene Seele, welche der erigen Natur ift, in Sems Hütten , als unter dem Bunde ; denn das Lidt der Natur wohnet im Licht der Gnaden , und iſt des Gnaden , lidts , als Gottes Lichts Hausgenoß , als eine Form oder gefaſſetes - Wefen dés ungefaſſeten Lichts Gottes. cf. v . 15-26. 23. Alſo Chriftus ir unſerer Seelen , umb in unſerer verblichenen , und wie as
1
no
Quaeſtione
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Theolõphic
,
fc. 89 .
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tieber lebendig gemachten Edlen Sophia , unſers Baters Udams, und feineë Kinder Sdam zu decken , denn er wollte darum nicht aus Mannes Samen geboren werden , ſondern aus dem himm . fiſchen ", verblichenen Ente , und führete darein ſein lebendig Ens von der Heiligen Welt , daß er unſern "monſtrofiſchen Samen der ſeeliſchen Ele genſchaft mit dem himmliſchen Ente zudeckte, den Ādams ( uſt hatte aufgedecfet. v. 29 , bis Zuse gang des Capitels. 37. Noahs Trúnfenheit deutet an , daß Udam , als er in dieſer Welt Eigenſchaft mit der Yuſt einging , ſen in thieriſcher Eigenſchaft truns
fen worden , und habe ſeine Scham daririnen gee blóſet , das iſt, er hat die tķieriſche Juſt darinnen gebloſt : Als nun dieſes geſchehen iſt , ſo ſtund er vor Gott in großer Schande , ſo kam der chie: riſche Geiſt in dieſem Monſtro der' falſchen (uſte ſeuche hervor,und ſpottete des edlen Himmelsbildes, und machte ſich zum Herrn ." ( deſſen Herrſdjaft Eşriſtus roieder zerbrochen , und die Schande zur gedeckt. vid . v.28 . ) Die 89. Srage. Was iſt der Thurn zu Babel getes ſen ,
und warum ſind
aldar die Sprac
chen verändert worden ? Antwort. T. M.M.$ 5 , 15. der Namen
der Kinder
Noah , und ihrer Kinder , davon die andere Mo: nar
Fr. 89. Betrachtung göttl. Offenb.
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II
narchia auf Erden entſprungen , find 72 ; welche Der Geiſt im Moſe andeutet ; und hierunter lies get das groffe Geheimniß des Thurns zu Babel, als die Zertheilung der Zungen ,
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Ei.
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aß bec auris
ger ren ind
16. Denn 77 iſt die ganze Zahl göttlicher Offenbarung durchs geformte Wort , 72 fino Babel , als die Zungen der Wunder , die andern 5 ſind heilig und liegen unter den 72 verborgen, und urſtånden aus dem I oder IOTH , und das IOTH ſtehet in dem 0 , als in dem Einen, das iſt das Auge der Ewigkeit ohne Grund und Zahl. 17. Durch die 5 heilige Sprachen aus dem IOTH redet der Geiſt im geformten Worte der Natur heilige göttliche Worte in den Kindern der Heiligen , und durch die 72 Zungen redet er durch die Natur der Wunder aus Böſen und Guten ,
pies wie ſich das Wort in einem Ente faſſet.
ufta
bes,
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18. Die 5 Sprachen ſtehen dem Geiſte Goto tes zu ; welder durch ſeine Kinder redet , menn und wie Er will, aber die 72 ſtehen der Menſch lichen Selbheit und Eigenheit zu , daraus der menſchliche eigen Verſtand {ügen und Wahrheit redet : darum ſollen die zwen- und ſiebenzig Sprachen , als Babel , durchs Gerichte Gottes, und das Reine vom Unreinen geſchieden und im Feuer bewähret werden. 8. 19, 20. 21. Denn die 7 Söhne Japhets deuten an die 7 Eigenſchafs ten der Natur , und unter ihren 7 Namen lie get das Geheimniß der Japhetiſchen Linea der Natur , was für Völker und Reiche daraus wůr, den
12
Quaeſtiones Theofophicae.
ben entftehen ,
bis an der Welt Ende,
Fr. 89.
davon
1
uns daſſelbe zu deuten die Sprache verwehret, und benommen worden aufzuſchreiben ; den Un. ſern aber zu ſeiner Zeit frey ſtehen ſoll , und dar. ju ganz offen cf. v. 22. bis Zusgang des Cap. Princ. 20 , 13.
Uber der Geiſt der Grim.
migkeit im ewigen Quell wollte auch offenbar feyn , und ſeine Wunder eröfnen , davon nicht viel zu fchreiben iſt, denn es iſt ein Myſterium , das uns nicht gebühret zu eröfnen , ob wirs gleid) ers kennen ; es bleibt zur ( ilien Zeit , da die Roſe blås þet , ſo ſtedien uns nicht die Dornen in Babel. 13. Wann dem Treiber ſeine Ketten zerbricht, und der Dornftrauc, verbrennet, ſo gehet man ficherer vor dem Stachel des Brennens , fo mag bis Myſterium wohl im Lichte ſtehen : denn es iſt groß und wunderfam , und langer in die Por ten Gottes des Vaters. M. M. 65, 49. Denn Salomon hatte auch das Geſeke, aber mit dem Herzen hurete er ends lich mit den Heidniſchen Weibern und Gößen : Allſo quch Babel, welche ſich ein reines Kind nene net , führet ja den Namen Chriſti, und ſtreitet heftig darum in Meinungen ; und alle die Meia nungen , barinnen ſie zanken , ſind Salomons heidniſche Weiber und Goken , und keine Zanks Meinung iſt etwas beffer. cf. v. 50. Epift. 12, 24.6 Princ. a5 , 106. Darum ifts fower Babel zu erkennen , ein jeder meinet, er ſtehe nicht dar, innen ,
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innen, und der Geiſt zeiget mir doch , daß -Bar bel den ganzen Erden : Creis beſchleuft. Darum habe ein jeder für ſich ſelber Ucht auf feine Sai chen , und jage nicht nad),dem Geiße, denn
P.
Treiber zerbrichts, und der Stürmer friſſets auf:
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es hilft mehr kein Menſchen . Weiſer Rath ; e$
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ftehetalle WeisheitdieſerWelt in Thorheit, denn Das Feuer iſt von Gottes Zorne, deine Klugheit.
zu Das
piro zu deinem Schaden und Spotte.
Slus
Seel. Fr. 1 , 176. Bábel iſt nur ein Wunder des Abgrundes , und wirket nur Wunder , im 26 .
bel. grunde.
Wiedergeb . 8, 11.
Aus welchem
die
icht,
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nag es Dors
auch ends
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Teis ans mits
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groſſe Babel geboren und ausgewachſen iſt: Da man qus:Hoffart um die Hiſtoriam der Rechtfer. tigung des armen Sünders,por Gott zanket, und gen einfältigen irre und lüfternde macht , daß ein
Bruber den andern um
die Hiſtorien und
Buch .
) ftaben. Wechſeln willen verachtet und dem Teufel giebt. cf. Seel. Fr. 1, 197. 199.c.2 , 16. e Bl.i doch fogar.blind ift , und ſo wenig Erfenntniß
: am weggeworfen, und den Antichriſt eingenomi s lei brochen , und ſiehet durch eine Brille. legte Zeiten 21. Wäre es ißr um Gpte zu thun , ſo tråte ſie in fein Gebot und Willen von der Liebe , da Chriſtus faget : lieber einander,
Darbey wird man erkennen , daß işr meine Jün ger
. Fr. 89. Theo ſoph nes icae Nicht in Krieg und ger Pend , Joh . 13, 35. låſter ſtehet Gotte Reich , oder in äuſſer liche s n ; Gotte Kinde finden ficmh T g Glanz r s 'in uten agen in Liebe , in Gedul , in , fonde n darin rn nen icht d anter Creuk Chriſt , , im Glaub Hoffn i m ung en San Da wädyſe Gotte Kirch in Terna e riuin t s vera i al M &tum , ein neuer engliſ cher enſch m ten von E g m i d : u borge nd as ſt eine ewiſſe rkennt n niß dieſe Artife furz gefaff , in meine Schrif et m n t ten werde iprs ſehen cf, M.-M 28 , 27. & c. t . 14
Quae
ſtio
Sekte Zeiten
7.
Es iſt nicht genug , dag
wir Babel offenbaren , und thün aber eben das was Babel 'thut ; damit bezeugen wir , fo wie ålfo thun , daß uns Gott ztvar fein Lichr låſſet leuchten , daß wir ſehen , aber wir wollen nur die Werke der Finſterniß machen : und wird daſſelbe Licht , das uns im Berſtande tëuchtet;'"ein Zeuga niß über uns fenn , daß'uns der Herr hat gerui und kat uns den Weg gezeiget , aber wie fen habenben nicht roollen wandeln .
18. Es iſt wohl gut , daß wir Babel offenbac ren , wir ſollen aber auch zuſehen , mit was Geiſt und Gemüthe, und in welcher Erkenntniß das geſchiehet. So iſt wohl gut eifern , aber das Herz ze muß in Gott gerichtet ſeyn ; fonft“ laufen wir ungeſanbt , und ſind goch von Gott in unſerm con er worden , To ſpottet nur der Caufennicht erkannt Seufel unſer, und führet uns in
Frrwege ; dars
zu beweifers die H. Schrift, daßung unſere Were te undWorte ſollen nachfolgen.
Apoc. 14 , 141 9.
89.
Fr. 89. Betrachtung göttl: Offenb.
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T7939: Darum iſt uns ernfilich zu betraditen, in hóas Geit und Erkenntniß wir die Bohen Geheim :
chem
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nißangreifen ? Dann der ein Böſeswill zerbrechen , fol ein Beffecs: an die Stelle" Feken , fonft iſt er Fein Baumeifter Gottes , arbeitet auch nidit in
an
Chriſti Weinberg ; 'dann es iſt nicht gut zerbres chen ," To man nicht weiß , wie das Gebäu : wie
Jon
der in eine beſſere Form zu machen iſt ; denn Gote
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iſt alleine der Baumeiſterder Welt, wir ſind nur Knechte, wir múffen eben zuſehen , wie wir ar .
5aß Das wir
beiten , wollen wir Lohn empfaben , und augo daß wir fein Wert in NB. ſeiner Schule gelernet ha ben , und nicht laufen ungefandt , da wir noch feines Werks nicht fähig ſind , fonſt werden wir
fſet Die
unnüße Knechte erfunden, rede ich gutherzig, und in ganzen Treuen , uns zu vermahnen , was wir
be thun follen , daß unſere Arbeit Gott angenehm fey:
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ľ FC 11
Dreyfi. 8, 29. Es zerbriche die Hure 'fein Schwert, ſondern ihr eigen Mund erſticfet ſie, Dann es ſind nur fáſterungen und Lügen darins nen , und da ſie doch erſcheinet, als wäre fie Gott: Darum ſagen wir , es habe ein jeder Udt auf feie He Sachen , hebet eureHäupter auf, wie Chre ſtus ſpricht , denn die Zeit eurer Erföſung ift nahe, Luc. 21, 28. Jhr ſeyd mit Waffer ge. tauft , aber der mit dem 1. Geiſt tauferi wird, und mit Feuer ſeines Zorns, iſt ſchon auf der
ľ Bahn , blendet euch nur nicht, Job . 1 , 26.27.6 **MOM . 45, 14. Siebe; -ein Stern fcheinet
bon Morgen und Mitternacht , der wird dich verx
Quaeſtiones Theoſophicae.
16
Fr. 89.
perblenden , und den Thurn deiner Vormauren Jeruſalem and, Babylon abbrechen : Denn du
in
þeiffert nicht mehr Jeruſalem fondern Babel; und die Kinder ro da fiken im Schatten der Madyt, und die da liegen im Gefängniß zu Bas bylon , ſollen aufgelöſet werden , und Herzu kom . men , und eingeben in die Stadt Gottes , welche, Er hat aufgethan den Pölkern und Zungen der Erden , be, im
auf daß ſeine Herrlichkeit erkannt were licht vor allen Polfern .
Ć . 36, 67. U. das ſen allhier den Kinderni Nimrod und dem Tbürn zu Babel geſagt * alls es uns denn alſo der Geift hat zu erkennen gee geben ; und vermahnen den Leſer in Liebe ſich zu prüfen , er wird ſich finden , wo er fer .'. Es iſt nicht geſchrieben jemand zu ſchmähen , fondern als po redet der Geift mit offenem Munde , und zein get an , was alles fey , wovon , und in was Eng de das gefen follo 68. Daß aber ſo viel von dem Thier und der Hure zu Babel geſchrieben wird , das iſt die Uc, fache, daß es an feinem Ende iſt, und bald zeca brechen foll, ſo muß es offenbar ſeyn , daß man das febe und erkenne; beng Babel fåller ehenid)t, es falke denn das alles , das die Bilder gemacht haben ; Es müſſen alle Bilder mit ſamt dem Thier und der Quren fallen , ſonſt ift keine Are zeney
What
69. Man bat lange ZeitBaran geflicta und je gemeinet, man wolle, aus der
Duren
eine
Junge
892
Fr. 89. Betra d
jeung
uren 1 ou
abel; der
gåttl . Offenb .
17
Jungfrau machen , aber ihre Hureren iſt dadurch nur geſchmüfet und großer worden : foll dieſe Hure fallen., fo muffen alle Secten , welche nur
Bas
Bilde der Huren ſind , zu Grund und zu Boder gehen , mit famt dem Thier , darauf ſie, reitet:
Fom .
Ein jeder Menſch muß die Bilde und Abgötter
Iche dere
in ſich zerbrechen; und da ſie das nicht thun wola len , fo thut es der Eifer des Herrn.
vere
bern
Princ. 20 , 14. Der Rofen - Zweig im Wuns der wird uns wohl verſtehen , aber die Babel ift des nicht werth ; fie ſuchet nur die Dornen und wil ſtechen : Darum wollen wir dem Treiber feie
agt en gen ch zu
ne Urſache geben , und eher dieſe Myſteria den Kindern in der Lilien - Rofen laſſen ſtehen : fie
rinate
ſind weiſe, und haben die edle Tin &tur im lich. te , des Treibers Glanz wird nicht mehr ſo theuer
a zeid
fern, denn die Gäſte der Welt habens in Händen ,
5 En
and ber
Princ. 19, 53. So du aber in deiner Thies res - Geſtalt beharreft bis ang Ende , und denn
pie Ur
ſteheſt und giebit Gott gute Worte , Er ſoll dein Thier in Himmel nehmen ; da doch kein Glaube
ID gera f man
in dir iſt , ſondern dein Glaube iſt nur eine hiſto. riſche Wiſſenſchaft von Gott , wie der Teufel
enid), emadh bem Re Are
das auch wohl weiß , ſo biſt du nicht am Bande JESU CHRISTI angeknüpft, und bleibet deine Seele ein Wurm und Thier , und tråget nicht die göttliche Bildniß : und wann ſie vom Leibe
* und 7 eine
Jung.
ſcheidet,
bleibet fie im ewigen Fegefeuer,
und
erreichet nimmermehr die Thoren der Durchbre. chung. Ueb.J. Bobm. tbeef. fr. 2. Th.
3
52 .
18
Quaeſtiones
Theoſophicae.
fr. 89 .
52. Wo iſt deine Bildniß nach Gott ?
baſt
du fie nicht zu einem ſcheuslichen Wurm und Thier re gemacht ?. O du gehöreft nidit ins Reich Got. tes , du Werðeft dann neu geboren , daß deine Seele in der Bildniß Gottes erſcheine ; denn ſo Fift Gottes Barmherzigkeit über dir , und decet das leiden Chrifti alle deine Sünden zu. .C . 18 , 76. Wie Gaben doch alle Propheten von dir geſchrieben , und du ferineſt dich nicht, reiteſt alſo auf deinem feiſten Thier, und gefället bir pas Reiten ſo wohl , daß du'ehe zum Teufel "in Abgrund führeſt ; ene du vom Thier abſtie: geſt ; was iſt doch aus dir zu machen , du blinde Babel ? ſteige doch berunter von dem groſſen, bi, Jen ', rcheuslichen Thier deiner Mache , Pracht ünd Hoffare : ſiehe Der Bräutigam fommt und *beut dir ſeine Hand , und will dich aus Babel führen.
M. M. 29, 33. 33. 34. Nun mußte Frað auch etwas haben , darein er fich fekete , und da. mit er herrſchete, denn der Feuer Grimm wür. de fie nicht érdultet haben , es mußte auch das Regiment was nuke ſeyn : So ſchreiber nun Mo. ſes gar recht und hochwunderlich
und ſpricht:
Irad zeugete Uriahujael, das fautet in der Na. tur . Sprache ein Faſſen vom auffern und in. nern Centro der Natur , als von der äuſſern und innern Welt , ein ſelbſt gemacht fröliches ,troki. ges Gemüthe , das den Reichthum der åuſſern Welt befißen wollte in feiner Herrſchaft , als afo ler .
.89.
haft Thies b Got deine enn fo dedet
pheten nicht, efället
Šeufel abftiei blinde
n, bide Dracht und Babel
Frað nd das wür d bas
n Mo. pridit: er Nar
nd ina
en und tropin iffern Is ab lero
Fr. 89.
Betrachtung gåttl. Offenb.
19
lerley Creaturen und Frucht : U. ſonderlich zeigets an einen Glaſt vom innern Faſſen , als einen irdi, ſdhen Gott , der ſich äuſſerlid ) in Gottes Amt ſee Zus dieſem Namen iſt hernach Babel , als ſet: das Thier mit der Huren erboren worden . 35. u . Dores ſpricht weiter : Mahujaelzeu .
gete Methurael: dieſes iſt nun der rechte Wuns der , Name, da ihm das Leben göttliche Macht zumiſſer: denn Methuſael wollte in der Nas turſprade ſo viel lauten , als , mein iſt die gott, liche Macht: Ich bin ein Engel von Gott dare ein gereket, ober ich bin Gottes Ordnung , wele ches, zwar wohl wahr iſt ; aber nach dem erſten Principio durch die äuſſere Natur , als eine na türliche Macht und Ordnung, cf. v. 365 38 . M M. 35 , 64. Ulſo auch verſtehet uns in dem Wege von den Kindern Noah , als Japhets Sems und Hams und ihren Kindern und Kin bes': Kindern : Sie hatten die ſenſuafiſche Spra. che verloren , und hatten ihnen eine geformte ges macht, und redeten alſo in einer geformten Sprac che , die ſie im Şenfu auch ſelber nicht verſtunden : darum war ihnen Gott verborgen , dann ſie ver . flunden nicht mehr des H. Geiſtes Stimme igree Sprache, als die Mentaliſdie Zunge der 5 Vo calium. 65. U. fahen ſich nach Gott um , wo Er dann reyn müßte ; dachten endlichen , Er wäre auch etwas formliches und abrheiliges ; und weil fie auf Erden nichts von Gott verſtehen mochten, mas oder wo Er wäre, und hatten gleichwol vog Ba igren
20
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 89 .
ihren Våtern ſo viel von Gort gehöret, ſo gedach. ten ſie , Er mußte in der Hohe über den Sternen wohnen , und dauchte ſie nicht hodi dahin zu renn ; nahmen ihnen derowegen vor , einen Thurn zu bauen , deſſen Spiße an den Himmel reichie , daß fie fonnten zu ihm hinaufſteigen : Auch woll. ten ſie ihnen dadurch einen groffen Namen maa dien , daß fie båtten einen Thurn -gebauer bis an Himmel .
66. Eine ſolche Wiſſenſchaft hat ber geformte Berſtand von Gott , als man dann beutiges Tag ges folche Doctores findet, die nichts mehr von Gottes Wohnung und Wefen wiſſen , als dieſe Thurn . Bauer , und bauen in ihrer Kunſt alles famt ( auſſer dem ſenſualiſchen Wiſſen ) an dies fem hohen Thurn , können nirgends hinaus zu Gott kommen , darum zanken ſie am Bau ; ein jeder faget , wie er eher und beſſer zu bauen fen , und können doch nimmermehr eines werden , benn ſie Haben ſich alle zu todt daran gebauet, bis der Herr einen Wächter ſchicket, und ihnen weiſet, daß es vergebens Ten, daß ſie Ihn nicht in der Höhe finden werden , ſondern daß Er mitten ung ter den Buchſtaben iſt , daß ſie ihn nicht gea kannt haben . 67. Deſſen wir uns freuen , daß die Zeit geboren iſt, daß wir vom Thurn zu Babel ſind abgeführet worden , und den H. Gott in der Ferie ſualifchen Sprache ſehen mögen , Halleluja! der Thurn ift zerbrodjen und umgefallen , daran fich
unſere
g
chtun
b göttl. Offen .
.89
Fr, 89.
badhe ternen
t unſere Våter zu tobt gebaue , und den nicht ausa t e n n u e e a ſ u b b ſ r e a e G nd foll nicht mehr gea g H ; d n e t d lege wer Saget der , weil die Erde ftehet : r e d t . Geiſ der Wun
- ſeyn; irn zu reichte; h wolle en mai
bis an
Betra
ar
68. Die verborgene Geheimniß des Thurns und der zertheilten Sprachen iſt dieſes : die Mena fchen hatten die fenfualiſche Sprache des H. Gete ftes in eine ſtumme Form gefaffet, und brauche
Ir von
ten das geformte Wort menſchliches Verſtandes nur in einer Form , als in einem Gefäße , und den redeten nur mit dem "und "verſtun nicht das Wort Gottes in ihrer eigenen Fenſuali.
dieſe 7 alle
fchen Zungen , daß Gott ſelber im rebenden Worte des Verſtandes wäre ; wie auch noch auf
1 dies. Gott
Heute dergleichen geſchicht und iſt, feraer bis Uus . gang des Capitels .
jeder und
C. 36 , 4. Diefer Thurn , auf welchen fid haben die Zungen zertheilet , daben die große Stadt Babel geſtanden , iſt eine Figur
Formte s Tas
enn fie
is der
weiſet, in der
en ung ht geo
Zeit I find r fena der
n fich
anſere
des abgefallenen irdiſchen Menſchen , welcher iſt in die Selbheit eingegangen , und hat das ges formte Wort Gottes in ihme zu einem Abgott ge denn des Thurns Zrt war dieſes , daß
macht;
er ſollte da ſtehen als ein groß . Wunder , das die Menſchen in ihrem Důnken gemacht hatten , darauf ſie könnten . zu Gott ſteigen , und deutet an den verlornen menſchlichen Verſtand von Gott und ſeinem Wohnen und Weren. 5. Der Menſch hattefid ) mit dem Berſtande durch die Begierde zur Selbſt Eigenheit in die fenfualifdhe Zunge compacticet B 3
und in Eigen thum
Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 89
thum gefaffet , in welchem Faſſen der wahre Geiſt der mentaliſchen Zungen
aus den 5 Vocalibus
von ihin gewichen war.
36. Nicht zu verſtehen , daß dieſer Thurn nichts núße ren vor Gott , er iſt das große Bes heimniß gårrlicher Offenbarung , nach liebe und Zorn ; Gleich wie Gott aus dem großen Myſte. rio allerley Thiere , böſe und gute , ſo wohl aller. tey Vogel , Würme, Bäume und Kräuter ges ſchaffen hat , als gut ſeiner Offenbarung der große minute ausauch Baum ſolche bat der renſualiſchen menſchliche ſeiner Zungen , aus der viele der Eigenſdiaften hervoc gebracht, und in ein Weſen geführer zu feinem Wachſen , als zu der großen Einernte Gottes , da jede Eigenſchaft aus Liebe und Zorn , aus lidyt und Finſterniß feine Frudit einernten , und ein jedes feinen Himmel in ſich ſelber beſiken wird, in feinem eigenen gefaffeten Ence , aus dem eini. gen Worte Gottes , welches ſich hat allem leben eingegeben , einem jeden Leben nach und aus feia
1 nem Principio , nach ſeiner Eigenſchaft , als ein allgemein Wort, zur herrlichen Offenbarung der Ewigkeit.
35. Alles , was auffer Gottes Geiſt gelaufen , iſt ohne göttlichen Verſtand unter Jüden , Hela den , Chriſten und Lürfen , das hat nur dieſen Thurn in eigener Eſſen ; gebauet, und er iſt ein Thurn der großen Bunder Gottes.
göttlicher Bee
! fr. 89.
Betrachtung göttl. Offenb.
23
r . 89
re Geifi -calibus
Beſchaulichkeit nach licht und Finſterniß , nach Leben und Tod , nach Freud und Leid .
Die gefaffete Zunge hat der Heilt am Pfingſttage in S. Petri Predigt wieder eröfnet , da Petrus aus der eröfneten fento ſualiſchen Zungen in Einer Sprache alle Sprae den redete; und das war auch Adams Sprache, C. 36 , 7 .
H.
Thurn je Bet e und
Myſte 1 allers
ter geo er große
chliche Jaliſchen
hervor
feinem Gottes, us lidi
und ein
en wird, enn einia m leben
aus feia als ein ung der
daraus er aller Creaturen Namen gab . 8. Ulſo verſtehet uns reche, was Babel und Die Stadt Ba. der Thurn zu Babel andeutet : bel iſt der Hams-Menſch , der dieſe Stadt auf Ers den bauet ; der Thurn iſt ſein eigen eľmåhlter Gott und Gottesdienſt. Alle Vernunft . Gelehrte aus der Schule dieſer Welt ſind die Baumeiſter Alle diejenige , " welche ſich zu dieſes Thurnes. Sehrern aufwerfen , und von Menſchen dazu ben rufen werden ohne Gottes "Geift , die ſind alle Werkmeifter an dieſem Thurn und Abgott von der , Welt her , feiner anderſt ; fie ſchniken alleſamt nur Steine und Holz zu dieſem Thurne. 33.
Wann wir nun dieſen Babyloniſchen
Thurn recht anſehen , was er jegt in Chriſti Reich auf Erden ift , und was er unter More und bey den Heiden geweſen iſt , fo finden wir klar, daß er bey allen dreyen ganz Einer Eigenſchaft iſt, ſo
elaufen,
$ cio dieſen iſt ein tlicher Beo
wohl auch bey den Türfen und jebigen Juden : Ein jedes Dotf bauer ihn aus ſeiner eigenen Ma teria;
denn in der rechten allgemeinen ſenſualia:
ichen Zungen , wenn die in Einem offenbar iſt, ſo
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24
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nd wir algum ſo fim a d A her .
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Fr. 89 . t
Vol
aus
t rann und in 34. Daß wir aber zert ſind Meinungen eingeführet worden , das iſt die Urs fache der Baumeiſter : U16 der hohen Sculen, Pfaffen , Påbſte, Biſchöfe , Doctoren ; Jtem , der Rabbinen und MNeiſter aller Volfer , welche
find zu Werkmei tern des Thurns gelegt worden : pieſe all haben aus ihren eigenen Sprachen und natürlichem Verſtande gerichtet, als aus der gee fafſeten und geformten ſenſualiſchen Zungen , aus den äuſſern Buchſtaben , und weder Gott nodi das Licht der Natur erkennt, find in benden blind und ſtumm geweſen , beybes der Juden und Heie den , ſo wohl auch die ſelb.gemachte Lehrer der Chriften . 55. Iſt er aber ein Baumeiſter des Thurns. zu Babel, aus dem Geiſt der Buchſtaben gebo. ren , als aus der Ungleichheit , ſo iſt er ein Heuche ler , ein Liebkoſer derer fo iſn ſchmůcfen , welche
1
ihm helfen ehren Måuſim , ſeinen Buchſtaben . Gott , iri den zertheilten Zungen , ' ein Spotter den rer fo ign in ſeiner Form nicht ehren , ein Eigens ehriger , Hoffàrtiger , unter gleiſſendem Steine, ein Geißiger, Neibiger , fich felber Kennender und Ehrender , der von Menſchen will geehret ſeyn ; ju
miſſet ihm ſelber Verſtand und Weisheit
und Hac doch derer feines , fondern er iſt nur ein Bauer am Thurn zu Babel , als einer åufferlia
chen
Gr. 89.
oll aus
und in
fulen, Item , pelche rden : 1 und
er ged Qus noch blind
Hele r der
fr. 89.
Betrachtung götti. Offenb.
chen Figur , ein gemahlter Chrift:
25
er wil anderé
lehren ; ( unb reformiren :). und iſt doch ſelber ungelehrt von Gott : Er lehret nur aus der Form ber compactirten Geiſter der Buchſtaben , welche fid) in Bis und Gut compactiret haben , dieſelbe nimmt er in eigene Gewalt, und compactiret die Worte zuſammen in ſeine Meinung .
56. U. dieſelbe Meinung iſt der Thurn zur Babel , und diejenigen , welche ihm zulaufen , und ſich mit ihme in der Meinung verbinden , ſind die Stadt Babel , als die Kinder Nimrod, welche auf dieſem Thurn wollen in Himmel ſtoia gen , und ſteigen immerdar ihr ganzes Leben, kommen doch in der Meinung nicht in Himmel, fondern wenn die Zeit der åuſſern Buchſtaben . Conſtellation üm
urns
gebou eude
Delche abens
iſt , [ und die Reformations. Hiße ſich verflogen har] fo fållet der gebaute Thurn um , als der åuſſere Menſd), mit ſamtder Meie nung, und zerbricht alles mit einander , bis auf die einige Seele, die ſteger alsdenn nackend und blos vor Gott. C. 73 , 10.
er der
igene
eine nder
Die Zahl 66 iſt eine große geo
Heime Zahl , ſo wohl die Zahl 70 , welche eine Zahl der großen Babel iſt : und die Zahl 66'iſt des Thurns und der Huren Zahl , von welcher Iſrael und ein jedes Kind Gottes muß ausziehen .
hret sheit bes, ein
11. Dieſer Auszug Iſraels iſt eine wahr. hafte Figur und Bild des leßten Auszugs des Bolfes. Ifraelis, als der rechten wahren Chris
rli.
ſten : 'Welche auch aus dieſem Canaan , als aus B 5 Babel,
gen
20
Quaeſtiones Theoſophicae .
Fr. 89 .
Babel , ausziehen ſollen im Ende des Thiers und der Huren Zahl, welcher Signat . Stern mit dem Wagen Joſephs ſchon erſchienen iſt. C. 44 , 12. So höre nun , was der Porau . nen . Sdall jegt faget : Er ſpricht , gehe aus von Sodom , des Herrn Zorn iſt angebrannt , die Eonne in Liebe und Zorn iſt aufgegangen , das wollen wir euch nicht bergen : Der Engel der Wahrheit bat lots Tochter., ſamt Pem Pater und ſeinem Weibe jeſt fdyon ben der Hand, gefaſo ſet , und heiſſet ſie gehen ; es iſt Zeit , das wirſt bu Sodom bald mit Jammer ſehen. 13: Denn der Engel des Zornes hat sich auch ins Gerid, te gefallet, darum biſt du alſo grimmig , geißig , mordiſch und falſch : Beo ſchaue dich nur, ob wir dir die Wahrheit ſagen; du macheft dir eine große Zehrung in deiner Sig nacur , daß du im Abgrunde einen Vorrath haſt. Wer ſehen mag , der ſehe , in weme nur ein Fünk, lein Gebdr der Poſaunen • Schall erſchallet iſt , der gehe aus Sodom , es iſt kein Harren mehr. C. 69, 19.
D Babel!
wie trift dich das ?
Du bift ben dem Leben Gottes mit deiner Heu. chelen nur ein Kundſchafter der Gnaden Gottes, du ſucheft nur die Gnaden . Pforten , wie du moch . teft mit eigenem Willen , ohne deinen inwendigen Benjamin , in Chriſti Reich eingeben ; ja du willſt ein von auften angenommenes Gnadenfind: ſenn , Bemefeine Simden ſind durch Chriſti Vero dienſt vergeben und bleibeft dod nur Babel und Fabel,
89. Fr. 89. Beobachtung gốtti. Offenb.
hiers
ofau. aus die das der
ater
27
Fabel, ' und willſt nicht ein Chriſt in Chriſto Reyn, du willſt in Himmel einfahren , aber das gilt die nicht : Joſeph, das iſt, Chriſtus hält dich im Zorn Gottes gefangen in Leib und Seel, du geo beft ihm denn Benjamin , als deinen inwendigen Grund , fo fåhret der Himmel in dich , und ſte. het Chriſtus in pir aus ſeinem Grabe, das du, ſelber biſt , vom Tode auf, alsdann Qat: deine Kundſchafterey ein Ende.
efaſ
Dirſt
30. D ihr hohen Schulen , und alle , die ihr wollet Gottes Diener ſeyn , und den Weg
dich
Gottes lehren , und darum zanket , was feyd ihr ? Sehet' euch doch in dieſer Figur an , anders nichts si als Kundſchafter Gottes , ihr forſchet immer ,
alſo Ber
geni Sig
paſt. inte
iſt, r.
as ?
Seur tes,
1 und lieget doch nur in Gefängniß :
Gott wills
alſo nicht haben ; dann Er prüfer ſelber der Men . fchen Gedanken , und iſt ſelber allen Dingen ger genwärrig , fein iſt der Verſtand , ſein iſt das Wiffen, vom Reiche Gottes , ohne Ihn wiſſen wir nichts .
ai, Euer Kundſchaften und Wiſſen hilft euch nicht ins Reich Gottes , ihr könnet nicht darin einfahren ,
es fahre dann in eurem Leben aus,
Sch:
das iſt , es werde dann in eurem Leben offenbar, daß ihr Gottes Kinder in Chriſto, in ſeinem Leie
gent ou
den , Tod und Auferſtehung in Ihme ſelber fend, nicht durch hiſtoriſchen angenommenen Glaubense
no
Sdein , ſondern effentialiter, wie die Reben am Weinſtock : ihr múffet ein Zweig am Baum
no
ſeyn , ihr müſſet Chriſti Leben , Fleiſch und Blut wirf.
ely
28
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 89.
wirklich und weſentlich in dem inwendigen Grunde In euch haben , und Chriſtus ſeyn , fonſt ſend iør alle mit einander nur Kundſchafter , Forſcher und Qiſtoriſche Chriſten , und nicht beſſer als Ju . Den , Türken und Heiden. Dreyfl. 8 , 27. Die Propheten waren ana bers nichts , als daß fie Gottes Zorn ankündige ten , und hieſſen die Kinder Gottes fliehen , wie dis an Jeruſalem und am Jüdiſchen Volfe ge. nug zu ſehen iſt , und von der Welt her ben allen Polfern immer geſchehen iſt. Darum mache fich niemand blind , und denke nur eben , was fol. che anzeigung und Offenbarung bedeute , fo jekt der Welt fürgeſtellet wird : Es iſt die Zeit des * Untergangs des Drachens mit der Huren zu Bax bel , die fol hinunter in Abgrund ; wer nun nicht fließen will , der ſen doch gewarnet ; wer işe Mahlzeichen wird vors licht bringen , der wird deſſen großen Spott und Schande haben , reden wir , als wir follen .
Seel. Fr. 17 , 17. U. iſt die Babel deines Una tergangs ein Vorbote , daß du es weiſt, es hilft dich kein Grimm noch Zorn ; ber Stern iſt ge . boren , der die Weiſen aus Morgenland führet, fuche dich nur , wo du biſt , und finde didy, und wirf die Turbam von dir , fo wirſt du mit den Kindern leben , ſagen wir ohne Scherz, es iſt kein anderer Rath , dein Zorn iſt dein Feuer , das olch wird ſelber verſchlingen. legte
Betrachtung gåttl. Offenb.
29
39,
Fr. 89.
ande
ilye
Segte Zeiten 17. Was anlanget Babel, wie die gewachſen , und wie ſie wieder foll zero
cher
brechen , iſt mehr am Tage, und iſt der Zerbre.
Ju
cher (djon lange auf der Bahn ; Er hat ſchon lange angefangen , ohne daß mans nicht ſehen will , man ſchreyet mordio ', und iſt doch kein
ana g pie
fremder Feind , ſondern es iſt nur die Turba, die mitten in Babel , in ihren (aftern und Unge.
ges Een
rechtigkeiten gewachſen iſt , die hat das Ziel fun. den ; und zerbricht nur das , das tange nichts geo tauget hat, das man fåtte ſollen zu allen Zeiten verwerfen. cf. v. 18-20.
he
Jol .
Feßt des
Bas
Epift. 64, 7. Wir ſehen billig die Zeit an, dann Babel brennet in der ganzen Welt , und iſt Wehe auf allen Gaffen , ohne daß mans noch nicht fiehet, ſondern nod) daran blind ift.
cht
iße iro ben
Ep . 20 , 36. Ich füge dem Herrn wohlmei. nend zu wiſſen , daß die jeßige Zeit wohl in Uche zu nehmen iſt, denn der 7. Engel in Apoca lypli hat ſeinePoſaune gerichtet : Es ſte. hen des Himmels Kräfte in ſonderlicher Beme.
Ina gung, darzu beyde Thuren offen und in großer
ilft
geo et, no en
Begierde, licht und Finſterniß ; wie ein jedes wird ergriffen werben , alſo wird es ergeben : weffen fid , einer hoch wird erfreuen , das wird der andere verſpotten ; darauf ergebet das ſchwere und ſtrenge Gerichte über Babel.
st
Die le
30
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 90 .
Die 90. Frage. Was ift der Bund mit Abraham voin Segen , ſamt der Beſchneidung geive. fen ; was deutet er an ? Antwort: Seel. Fr. 25 , 6. adhie ihr blinden Juden , thut die Augen auf, was Ubraham in der Beſchnei. dung iſt geweſen,
anders nichts , als , daß die
Eůnde ſollte im Blut und Code Chrifti, der ſein Blut vergoß für die Kinder des Glaubens Abra , ḥams , erfäufet,
und in demſelben Blute , als
in einer himmliſchen Linctur*, wiedergeboren werben . 7. Abraham und ſeine Kinder erfäuften die
Sünde in ihrem Blute im Glauben an Chriſtum , der da follte in ihrem Blute ein Menſch geboren werden , und nun iſts erfüllet; ſo hat Gott des Glaubens Siegel in das Weſen gefekt , jekt ſol Ten und werden wirin Chriſti wahrhaftigem Blute neugeboren. 1. Taufe 2., 22. U. gab ißm darauf die Ver. heißung , daß der Same feines Bundes , welcher würde durch dieſes H. Feuer durch die Tranşınuta . tion , durch das Sterben der Eitelfeit , im Liebe Feuer ausgrünen , würde alſo groß und viel wers den , wie die Sternen am Firmament: alſo würden Gottes Kinder durch das Opfer und Tod Chriſti, durch dieſe Verwandelung aus dem Heiliö gen Feuer auswad) ſen .
2. Saus
Frigo.
Betrachtung göttl.Offenb .
Di
2. Taufe 2 , 23. Als nun die Zeit fam , daß Gott ſeinen Bund , welchen Er im Paradeis hatte aufgericytet, mit Abraham verneuerte , lo gab er ihm wieder die Figur Chriſti mit der Be ſchneidung und dem heiligen Feuer: Wie zu ſe hen iſt beym Opfer Abrahams, (Gen. 15 , 17. ) wie das Feuer zwiſchen den Stücken herfubre, und -wie , dazumal im Geſidyte Schrecken und große Angſt auf ihn gefallen war , welches alles den Tod Chriſti und die Transmutation der See. len andeutet.
24. Die Beſchneidung am Gliebe menſdift. cher Fortpflanzung war die Figur , wie der fleiſch fiche Menſch von Mannes. und Weibes , Sa. men ſollte von dem in Adam geſchaffenen Bilde durch den Tod Chriſti mit Gottes Zorne abge. ſchnitten werden , und durch das Blutvergieſſen Chriſti wieder in die ewige Jungfrauſchaft ge brad )t werden. 25. Darum mußten die mannliche Perſonen an fetben Gliede beſchnitten werden , anjudeuten die unreine Geburt viehiſcher Art , weldie vor Sott ein Efel mar. Eo ſtellete Gott ſeinen Gnaden - Bund mit der Figur Chriſti an dieſes Glied , und ſtellete ihm alſo Chriſtum vor, wel,
1 dhen er hatte zu einem Gnadenthron vorgeſtellet, auf daß ſie vor Ihme wandeln könnten , und ſie fein Zorn nicht auffråße. ( Gen. 17 , 10. )
M.M. 37 , 17. Denn in Abraham eröfnete fich der Geiſt der feurenden Zungen des H. Ver. flani 1
Quaeſtiones Theoſophicae.
32
Fr. 90.
ſtandes der mentaliſchen Zungen aus dem Bune de , und ſiellete auch ſeine Figur aus der auch geo faſſeten compactirten , mentaliſden Zungen dar, als die Beſchneidung und das Opfer , welche Flo guren alle auf Chriſtum deuteten , welcher follte das Band der mentaliſchen Zungen zum rechten göttlichen Verſtand eröfnen , und das Licht der Onaden in der Liebe wieder in dem geformten Worte in den Buchſtabenr der ſenſualifdhen Zuni gen anzünden , und das Thier der geformten Zuna gen zerbrechen , in welchem der Teufel hatte ged ſpielet , und ſich als einen Gott darein gefeßt. cf. v. 45-47 . 55.
Nun warb aber
bem Abraham das
Reich dieſer Welt gezeiget und verheiſſen : ro müſſen wir nun das Hinimelreid ) 'Darunter veri ſtehea , und eben denſelben Locum , der Abra. ham gezeiget warb , wenn das Paradeis wieder offen werden , und Abraham in Chriſto zum ewie gen Beſitz erſcheinen wird .“ 56.
Denn ob es gleich anjeßo der Türk nach
den 4 Elementen im Befik þat , ſo hat es doch Abraham in Chriſto mit ſeinem Samen nach bem Paradeis , als in der Paradeifiſchen Welt im Beſit ; Abraham ift in Chriſto auferſtanden , und beſiket ſein verheiffen land in ſeinem Princi pio , er iſt im Paradeis , und der
Türk in der
auſſern Welt. 57. Das Paradeis iſt in dieſer Welt , aber nicht im 3. Principio , ſondern im andern , fei. nes
90.
Fr.91,
g
Betrachtun
gottl. Offenb .
33
Bune
nes irret das andere :
b) gé.
hams in Chriſto von dem irdiſchen Leibe abfchei.
dar,
Wenn die Kinder brax
den , ſo nehmen ſie daſſelbe gelobte land nach dem Geiſtlichen Menſchen ein , und beſigen daſſelbe oder weiglichen
Follte
Aten Die gr . frage.
bet aten
Was iſt der Untergang Sodoms und Gomorra für eine Figur ; wie iſt n
Cune das geſchehen
ge.
BC.
Antwort.
bas
morra : Als derer Sünde groß ward , und der Leufel allda wohnete , und wollte alſo ein Reich
1. Drfl. 8 , 25. Seher an Sodom und Got
fo veri Orai eber
alloa erhalten , ſo ließ es Gott geſchehen , daß per Fürſt dieſer Weltdieſe fünf Königreiche mie
ewia
Feuer und Schwefel anzündete , in welchen der Teufel vermeinete zu wohnen ; aber gleich wieder Teufel vermeinete , alda Herr zu ſeyn , und eine
nach pod
Wohnung zu haben , alſo gedachte Gott ihme feinen Hochmuth zu brechen , und ließ an dieſelbe
nach Belt
Dert 7ci der
Ger eto
nes
Orte Waſſer kommen , und legte ſeinen Pradhtoj
1 6. 26. Und haben wir deffen ein Herrlich Eremt. pel , wie Gott für ſeine Kinder , welche Ihm ana þangen , forget , denn als Er fahe den Grimm , führete Er log aus Sodom . 4. zum andern habe ihr dieſes ein groß.Erempely daß wenn Gottes Zorn angebrannt iſt ,wie ers ſeinen Kinderw zura por anzeiget , daß ſie ſollen fiehen , wie ErsAbras at Heb . J.Böhm ,tbeor.fr , 2 Th. ham
84
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. ya.
ham und lot anzeigec !und ſie hieß fliegen , alſo hat er von der Welt Her gethan . Gen. 19.
Die ganz umſtändlichere Nachricht ſuche der liebe Leſer im Myfter. Magno im 43. Kapitel, da wird er Ubrahams Vorbitte und alles nach Wunſch erkläret finden. Die 92. frage. Warum wird Lots Weib zur Salz Seule;
wie iſt das zu verſtehen ? Antwort.
M. M. 43 , 33.
Daß aber der Geift in
Moſe deutet , Lot ſey unter dem Thore geſeffenii, und habe die Engel erkannt, und fie genöthiget ber ihm einzukehren , und habe ihnen die Füße wollen waſchen und Kuchen gebacken ; und daß Fie geſſen haben , und ſich des Einkehrens zu ihine erſtlich geweigert ; das iſt eine ganz verborgené Geheimniß: dann es war der Geiſt der Wahr. heit und Gerechtigkeit, den erkannte ( ot ; denn er ging in der Effenz beweglich , und drang mit der Proba erſtlich in Sot, und als er fich vor dem Sperrn zur Erden bücfete und demürþigre, ſoward er probiret, und in ſich gerecht erfunden . 34. Aber in fein Haus weigerte ſich die Wahrheit erftlich zu gehen mit der Gerechtigkeit, als mit dem Gerichte , und wollte auf der Galo fen bleiben , denn es varð erfannt desforsWeib , felche , als fie probirer ward , und das Gerichte 7,997,4IROL durch
fr. 93. Betrachtung göttl. Offenb.
35
durch fie drang , ihr das zeitliche Leben abgeſprow den ward : denn fie blieb im Gerichte als eine Prima Materia , als ein Sulphur, Mercurius, baš ift eine impreſſete Materie des Gerichts , als eine Verwandelung ins erſte Weſen , daraus der Leib geſchaffen warb , ſtehen ... ? t . 35. Jedoch nicht balde vor der Execution dieſes Gerichts , ſondern als ſot mit ihr aus Sos dom ging , und das Gerichte anfing , zog fie das Gerichte in iĝr wieder zurücke, als im Ges) richte zu ſehen iſt , und fing fie , denn es hatte ſie. in der Probation gefangen .
36. Jedoch warb ihr ein Gebot gegeben nicht zurück zu ſehen , ſo håtte fie mogen übern winden , fo ſie wäre alsbald in die Buße getreten , und hätte den böſen irdiſchen Willen zerbrochen , und mit lot dem Herrn zu Fuße gefallen ; und das war die Urſache , daß die zween Engel fich weigerten beym ( ot einzukehren.
an it
37. U. wird mit lots Weib die irdiſche Ma trix angedeutet , welche nicht mit fol durchs Gest ridite gehen , ob ſie wohl muß helfen die Frucht
m
wirken und gebåren , als ein Werkzeug;
22
fe
fo iſt
fie in ihrer åuſſern Form doch nicht zum Him . melreich erkohren , denn ſie ward Even in Adams Falle im Schlaffe angeħångt , und föll im Ged richte bleiben , und wieder in ihre erſte Materia , daraus ſie geſchaffen warb , gewandelt werden ; nicht zum Verdammniß in Ubgrund , ſondern Myſterium , ats in
Sulphur , Mercurium , mek Ca
A 36
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr..92
welcher im Myſterio Magno ein Salz.Geift ifte als eine Urſache aller Leiblichkeit , wie hernach ber Lots - Töchtern foll: gemeldet werden , welche fick foltten vom Vater fchwångern um dieſer Uro 1 fach widen .
.
C. 44 , 32. Da ließ der Herr Schwefel und
1
Feuer regneri von dem Herrn vom Himmel herab aufSodom und Gomorra , und kehrete die Städte : úm , die ganze Gegenb , und alle Einwohner der : Städte , undwas auf dem Lande geroachfen war : und fein Weib rahe hinter ſich und warb zur : Salz . Seule. 23. Dieſes iſt nun
die Figur des Reichs
Chrifti, teldher fich Ratte Abraham in der Liebe, eröfhet , wie er wollte das Gericht über die Welt, halten , und wie Ihme fen die Macht von Gott, gegeben worden , daß er folle bem Teufel ſein Reida, auf Erden zerſtören , und alle Gottloſen dem Zora ne Gottes zu verſchlingen geben : dann als Eur ficky batte übraham
offenbaret , und den Bund fchichte Er dieſe ber gween Engel, als Gottes Wahrbeit und Gerichte ,
gen Sodom , die Kinder Hams als bofe abtrůn . nige, Halbteufels ,Menſchen zu vertilgen , auf daß des Teufels Reich geſchmålert wurde, und nicht alſo groß auf Erden wad)ſe, und ſein Reich verhindere. 24. Herrn ,
Die innere Sigur ſtehet alſo :
Es regnete Schwefel und Feuer vom vom Himmel , faget Mores; das iſt:
nicht das innere holiſche Feuer geweſen , welches am
.
•Fl. gā. Betrachtung gåttt. Offenb.
37
am Ende der Tage foll den Tennen regen , ſonſt waren die 4 Elementen verwandelt worden ; 18 war nur eine Figur des fünftigen : des Schwea
2
fels und Feuers Urſtand war in Turba Magna, als im dritten Principio erboren , nur ein Rach . Schwert war es ': bas innere Feuer verzehret
7
aber war nur ein Feuer , wie ein Schauerſchlag
Erde und Steine , und alle Elementa ;
dieſes
fich gebieret in Turba Magna , im Egeſt, den das Geſtirne von fich ſtößet, welches eine Mate ria dazu iſt , ob es wohl fein greiftich Weſen iſt, fo iſts dod) ein geiſtlich Weſen , in welchem fidh Mercurius im Saliter , als im Feuer . Schrad anzündet , da ſich , denn der Schrack in eine Sube
3
2 ſtanz oder Weſen faſſet, welches Schwefel ift. cf. v. 25 ; 26.
27. Nicht iſt dieſe Materia des Schwefels und Feuers vom innern , Himmel fommen , fono dern der Grimm kam aus dem innern ins åuſſece, daß fich das aufſere in Macht des innern faffete und anzündete: und iſt ein wahrhaftig Bilde det innern finſtern Welt ; ro fich dieſelbe Natur beo weget, ſo iſt ſie in geiſtlicher Eigenſchaft alſo , welche Gott ſeinen Grimm und Zorn nennet, und ein verzehrend Feuer , denn ſo ſich diefelbe innere, geiſtliche, finſtere Welt bewegte , fo würde die auſſere Welt zu Hand mit den 4 Elementen in felben Geiſt - Feuer verſchlungen , weldjes am Ende der Tage geſchehen ſoll. 28. U. habenwir deſſenatthie an lots Weibe, Geule waro , eineFigur , daß welche zur Salz. C 3 rich
3
1
1
$
38
Quaeftiones Theoſophicae. Fr. 92 .
fich die 3 erſten Hatten beweget: denn ſie warb , nachdem ſie zurück in die Turbam rahe , in dem Salz- Geiſt in ſeiner Impreſſion ergriffen ; das beutet an , daß fie iſt derſelben Eigenſchaft am mehreſten geweſen , als in der Begierde geißig, in welcher fie auch war in der Engel Sidytung ere . griffen worden . 29. Und weil ſie der Engel Hatte vor dem Feuer Grimm beſchirmet , fo 'ward fie dod im Eigenſchaft er . Grimme der Natur ihrer Selbſtgriffen , als Turba Magna ergriff den Leib , als des dritten Principii Weſen , und transmutirte es in feine Selbſt : Eigenſchaft, als in die Macht Des erſten , ſo in ihrem Leibe Primus war , nach Welcher Eigenſchaft fie auch in der Turba ergrif fen ward.
30. Und ſollen uns das nicht fremd einbilden , denn wir haben deſſen in der Schrift vielmehr : Sehen wir Uſam an , welcher bey der Bundese Sade , als er die anrührete , ergriffen warb , als Der Grimm Gottes noch im Scalle undbewege lich war ; ſehen wir an , wie er die Philiffer an griff, als ſie die Bundes - Sade bey rich hatten, Stem , Cora , Datan und Abiram beym More Es hat alles einen Urſtand, In der Wüſten : aber ein jedes in ſein eigenes, nach deme bie Turba angezündet iſt unter den 3 erſten . 31.
Håtte aber Lots Weib das Wort der
Wahrheit und der Barmherzigkeit in der Bote fchaft des Engels, ergriffen , es hatte ſie wohlbe fchir.
Sr. 99. Betrachtung göttl. Offenb.
1
39
fchirmer: weil ſie aber unglaubigwar deme, was die Engel-ſagten , und ihr vielleicht ihr zeitlich Gut beliebete , welches ſie alles rollte verlaſſen , und wieder zurück fahe, und ſich nach dem Zeit. lichen rehnete , ſo ergriff ſie auch die Turba deg Zeit , daß ſie nach dem Weſen des Leibes mußte in der erſten Materia ( daraus doch Gott hatte den Limum aus der Erden ausgezogen , und in ein geiſtlich lebendig Bild formiret .) ſtehen blei. ben , bis der Herr daſſelbe Weſen wird wieder in ein geiſtlich Weſen transmutiren.
3 32. Und geſchahe zu dem Ende, daß doch
it
der Menſch ſollte fehen , was er nach dem åuffern Seibe iſt, ro Gott ſeinen Geiſt daraus entfeucht,
h und daß Er des Herzens Grund forbere ,
und
nidyt nur eine Mund- Heucheley , daß man ſich der angebotenen Gnade nur troſte, und dieſelbe als ein Gnaden . Geſchenk von auſſen anneymen folle, und im Geiſt und Willen ein boſes. Thier bleiben . 33. Wie die jeßige Babyloniſche Chriſten. heit , welche auch mit Jots Weib die Gnade nur von auſſen annimmt und ſich der Gnade tröſtet ; bleibet aber im Herzen in der. Selbheit und Fleis ( ches: Juſt unbekehret, und hat ihre Augen nur gegen Sodom gewendet, iſt aber mit dem Munde aus Sodom ausgegangen , und das Corpus ift nod) zu Sodom , und lieber mit lors Weib in den Geiz und zeitliche Wolluft, und will nicht mit dem Herzen aus Sodom ausgehen. 34. C4 35. Du
40
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 93.
35. Du fucheft und ehreſt nur deinen auffer: lidhen 2bgott , ' als Silber und Gold , Kupfer und Fiille des Bauchs , zu Deiner üppigen und fodomitriſden Wolluſt; und derſelbe Abgott iſt auch um deinet willen gefidytet worden , und iſt dir nahe und ferne worden , und du verſteheſt es nicht, was es bedeute ; du fprichft, es iſt ohnges fehr alfo , und mag wohl gemendetwerden , weiſt aber nicht was damit ſigniret iſt.
O'n folgender Frage kommt noch etwas vor von Zots Weibe.
Die 93. Srage. Warum legten ſich Lots Tdchter zu ihrem Vater , und machten ihn zuvorhint trunken ,
daß
ſie möchten vom
Vater
ſchwanger werden , davon 2 machtige Vila ker
entſtanden ;
was deutet dieſe
Figur an ? Antwort. 1. Die allerinnerfte Sigur von Lots Weibe , daß ſie zur Salz. Seulen wori den , iſt dieſe.
36. Als die zween Engel von Abraham , als vom Geiſt Chriſti, gen Sodom zu fot kamen, und er fich vor dem Herrn zur Erden bůckete, und dieſe Engel bat bey ihm einzuziehen , ſo go . gen fie nach göttlicher Eigenſchaft Eſſentialiter ben
+
Fr.93.
Betrachtung gåttl. Offenb.
41
ben ihm ein , auf Art, wie ben dem Abraham mit dem Glaubens -Ente, alſo auch hie, denn es Aber in Abraham ward der war ein Bund : Samezur Perſon Chriſti.genennt, und nicht in Sot , wie Moſes gar vielmal faget. 37. Lots Glaube fing den Ens von dem Ene gel, welcher ihme denſelben aus Abrahams Glau. bens , Ente brachte , denn von einem , als von Deme, welcher ſich in Ubraham bewegte , ſollen fie alle geheiliget werden . So war nun jeßt {ot durch der Engel Geſchäfte , verſtehet geformte Engel aus göttlicher Eigenſchaft aus Chriſti Ente und Wort , geſandt , geheiliget , als ein Anenfel oder Rebe am Ente Abrahams.
38. Aber weil lots Eichter dieſer Heiligung fähig waren , und aber die Mutter nicht, ſo mußte die Mutter wieder in die erſte Materia gehen , und mußte lot ſich mit ſeinen Töchtern miſchen in dem geſegneten Samen , denn ſie waren deffen fähig , und ſonſt kein Menſd) in der Welt : Denn es ſollten 2 måchtige Geſchlechter daraus entſtehen, als die Moabiter und Ummoniter, ein großes Volf ; wie denn der Geiſt im Moſe ganz verdeckt von Lots Töchtern redet , daß eine zur andern ſaget:
1
fiche, es iſt fein Mann mehr der uns beſchlaffe nach menſchlicher Weife , ſo laſſet uns unſerm Vater füßen Wein geben , und alsdenn wollen wir uns zu ihm legen , daß ers nicht gewahr wer . de , auf daß wir Samen von unſerm Vater er . Kalten.
Denn die Mutter war dieſes Heil. Sa. C 5 mens
42
Quaeſtiones Theoſopbicae.
Fr.93.
mens nicht fåßig , weil ſie war in der Sichtung, in der Turba ergriffen . Nota . Von den Moabitern kommt die Ruth , die den Obed , Davids Großvater geboren hat, und trit hiermit in die heilige Linie. Ruch 4,17 39. So würde die Vernunft ſagen : warum haben ſich die Tochter Lors nicht mit Abrahams Geſchlecht vermiſcher, und eben mit dem Vater, wider der Natur und affer Volfer Recht und Gem feke ? Das möchte nicht ſeyn , denn in Ubraham war der Same Chriſti genannt; Nun aber la . gen noch zwo andere Linien im Samen Chriſti, als Unenfel , welche ſollten aus UbrahamsGlau . ben geboren werden , als aus Chriſto, gleich wie Abrahams Glauben war aus IEHOVA aus dem Namen JESU erboren worden : So waren dies fes Unenkel im Baum der Wunder , welche folle ten aus Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit ent. ſprieſſen , und in die Liebe Jeſu eingeführet wer den : Dieſe Eröffnung bradsten die Engel zu uno in lot, welche Eröffnung in lots Samen ause drang. 40. Weil aber ſeine zwen Tochter waren mit in dieſem Gerichte beſtanden , und waren in dies fem Geiſte , der ſich in lot eröffnet , mit ergrifo fen worden , und eben auch dieſe Eigenſchaften empfangen als ihr Vater , ſo ſollte es alſo feyn , und war von Gott alſo beſchaffen, daß dieſe zween Söhne Ummon und Moab mußten von einem Samen , von zwey Schweſtern geboren werden , denn
fr. 93.
Betrachtung göttl.Offenb .
43
Denn ſie ſollten zwey Volker aus zwey Linien der Natur feyn , aber aus einer Wurzel.
41. Daß es aber der Geiſt im Mofe alſo zu . Becket, und faget, die gwo Tödyter haben den Väter voll fürſes Weins getrånket, daß er nicht
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486
Habe gewußt was er thåte , und waren alſo in des Waters Trunkenheit vom Vater ſchwanger wor. den , welches doch wunderlich fåge ohne Gottes Werk , das iſt alſo zu verſtehen : nicht daß es nicht alſo ergangen , wie der Tere im Mofe faget, aber das war ein Wert des Geiſtes Gottes, und decfet alſo fiermit die åußerliche Scham ju . con 42. Dann das äußere Werf iſt vor Gott el. ne Scham , und auch vor allen Volkern , aber das innere Werk in ſeiner Figur mußte alſo reyn ; und iſt die wahre Figur , daß der Menſch Chri. ſtus , als Gottes Sohn , ſollte auch durch eine Scham geboren werden , welches vor Gott auch eine Scham war. Aber er nahm alſo unſere Scham und Schande auf ſich , und hångete ſie als einen Fluch ans Creuzes. Stamm , undopfers te ſie der Gerechtigkeit Gottes auf ,
mit
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ifa ten
an ren
ſo mußten
auch dieſe zwey linien mit einer Scham bedecke ſeyn , auf daß fie alle einig und allein unter Chri. ſti Scham am Creuß geheiliget würden ; und fie nicht ſagen dürften , ſie wären rein vor Gott und der Natur : denn die Schrift faget , Er hat ſie alle unter die Sünde beſchloſſen , daß er ſich aller erbarme.
en,
43 .
5
44
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr.93. 43: U. daß ſolches wahr und gewiß ein Werk
Gottes geweſen fer , lo fiehet man das an deme, daß eben andemſelben Tage war die Mutter zur Salz . Seulen worden , und Sotom untergan . gen , phne Zweifel mit ihrem Habe und Gut : daß ſie eben auf diefelbe Nacht dieſes zum Wert richteten , da ſie doch nur auf einem Berge bey Zoar in einer Höhlen über Nacht blieben , daß fie wohl nicht wird der Kikel geſtochen haben. 44. Aber alſo mußte es ſeyn, daß der Vater trunken würde , daß es nicht menſchlicher Ber. ſtand chåte , ſondern daß es Gottes Wert Fery'; auch daß die Seele Lots in der. Sinctur des Sa. mens nicht mit der Scham der Sichter furbiret würde," ſo mußte es gleich "wie in menſchlicher Trunfenheit und Underſtande geſchehen , auf daß nicht die Volker ein Recht der Gewohnheit dar. 'aus machen : denn auch die Tochter waren alſo im Geifte mit trunken, auf daß der Geiſt thate was er wollte, und ſie nuc ein Werkzeug wären . 45. Daß fie aber das verſtunden , daß der Vater wäre geheiliger worden , und ſie gern Håt ten des Heiligen Samens empfangen , fiehet man an deme, daß ſie ſagten, es wäre fein Mann mehr der ſie könnte nach Menſchen.Weiſe beſchlafe fen , ſo wollten fie fich zum Vater legen , daß fie Samen zeugeten. Es waren wohl viel Métifdhjen auf Erden , aber keiner war dieſes Samensfähig , als eben ſeine Tochter ; das gab ihnen der Geift in ihnen zu verſtegen.
46, 1
se
3
cet
Fr.94 . Betrachtung góci.Offenb.
"46. Darum ſollen voir eben meiken was das anbeute, wann ber Geift im Moſe den Deckel vor ſeine Augen zeucht, daß es vor Gott nicht gang tein fen , und doch um der Unvermeidlichkeit wila len es ſo habe ſeyn ſollene 47. Und ſollen in den Thaten Gottes nicht nach der Vernunft richten , denn die Bernunft fiehet nur auf țas Veuffere, und verſtehet nichts bom Innern : Sie weiß nichts von der Wurzet dieſes Baumes und von ſeinen Zweigen in Wes ften , woraus ein jeder Uft oder Volk habe mif. ſen feinen unvermeidlichen Urſtand nehmen .
Die 94. Srage. 30 Was ift die Figur mit Moſe , daß er mußte aus dem Schilf:Meer gezogen, und erhalten werden
ſolchem groffen
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Antwort.
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45
CHI L. Aurora 19, 103. Der Heilige Mann Mofes iwar alſo hoch und tief in dieſem Lichte, daß auch das Licht die fideriſche Geburt verklarte, dayon die äuſſerſte Geburt des Fleiſches in ſeinem Angeſicht verklåret ward , und begehrete auch Gottes licht vollkommlich in der fiderifchen Ge. þurt zu regen . .. : $. 79. Der Scribent Moſes Pohreibet , Gott habe das licht von der Finſterniß geſchieden , und bas licht Tag geheiſſen, und die Finſternig Nacht; ta
46.
Quaeſtiones Theofophicae
frugá.
da ſey aus Abend und Morgen ; der erſte Tag wore den , Gen. 1 , 4. 5. Weil dis Bortabend und Morgen ganz wider die Philofophia und Vera nunft lâufet , fo iſt dafür zu halten , daß Moſes nidit der Autor darzu iſt ; ſondern es iſt von : feix nen Vorfahren auf ihn gebracht worden , welche 1
alle 6 Tage der Schöpfung haben in einem Lauf gerechnet, und die Schöpfung von Adam nur in einem dunkeln Worte behalten, und auf die Nach kommen gebracht.
83. Morgen und Abend iſt allein über, der Erden unter dem Monden , und nimmt ſeinen Ura ſprung vom lichte der Sonnen , die macht Abend und Morgen , und auch den äußerlichen Tag, und auch die äußerliche finſtere Nacht , das weiß je dermann. Es hat aber zu der Zeit nicht zweyer, ley Schöpfung des Abend und .Morgens gehabt ; fondern da fich Abend und Morgen Hat angefan . gen , ſo iſt er in ſeinem Laufe blieben bis daher. C. 18 , 1. Davon Mofes in ſeinem erſten Buche fdyeibe, als wäre er dabey gewefen und håtte es ſelber geſchehen : Dhne Zweifel hat ers in Schriften von ſeinen Vorfahren empfangen ; er mag auch wohl im Geiſte etwas mehr in dieſem erkannt haben als feine Vorfahren. 3. Dieweil aber zu der Zeit , da Gott Him . mel und Erden geſchaffen hat , noch kein Menfch gerpefen iſt der folches geſehen hat, ſo iſt ſchließe lid ), daß Hoam vor ſeinem Fall, weil er noch in tiefer Erkenntniß Gottes gewefen iſt, folches im Geift
10
Fr. 94. Beobachtung göttl. Offenb.
47 .
Geiſt erfarnt hat ; als er aber gefallen , und in die äuſſerſte Geburt geſeket ward , ſolches niche mehr erkannt hat , fondern als eine dunkele und yerdeckte Geſchichte im Gedächtniß behalten, und auf ſeine Nachkommlinge gebracht hat. 3. Sintemal offenbar iſt, daß die erſte Wele vor der Sundfluth fo wenig von den Qualitäten und Geburt Gottes gewußt hat , als eben die lég . te, in welcher wir jeſt leben : Denn die duffers ſte, Fleiſchliche Geburt hat die Gottheit niemalen können . ergreiffen oder verſtehen ; : ſonſt würde mohl etwas mehrers davon geſchrieben ſeyn. cf.o. 4. bis Ausgang des Capitels.
70
ER 10
18
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( , ; 6. 7. 8.) zeiget abermal an , daß nidyt der theue re Mann Mofes der Autor darzu fey; denn es iſt ganz unverſtändig und einfältig geſchrieben, wiewohl es doch gar treflichen Verſtand har.
3. Ohne Zweifel hat ſolches der H. Geift nicht wollen offenbaren , damit der Teufel nicht alle Geheimniſſe in der Schöpfung wußte. Denn er ſelber ( der Teufel) weiß nicht die Schöpfung des Lichts, wie der Himmel aus dem Mittel des Waſfers gemacht iſt. cf. v. 4. 5 .
6. Allein der Geiſt im
Mofe meinet alhie
viel ein ander Waſſer ; das der Teufel wederver.
in
ſtehen noch begreifen fann : lo es aber håtte follen eine: folche lange Zeit erflåret ſeyn , fo hätte es
Et
der Teufelvon dem Menſdhenerlernet, und þåtte ohne
48
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 94 .
ohne Zweifel ſeine Houtſche Spreu'auch Bareinige. ſtreuet. 7. Darum hat es der H. Gelſt verborgen gehalten , bis die legte Stunde vorm Abend , da reine tauſend Jahre vollendet ſind ; da er foll wies der los werden auf eine kleine Zeit , wie in der Dffenbarung zu lefen iſt. Apoc. 20, 3. [ „Nach dem Sommer kommt wieder der legte Winter, ,, aber die Sonne wird von ehe noch warme ſcheio when .. ] 8. Weil er aber jeko von
den Ketten bet
Finſterniſ tos iſt , ſo fäßt Gort allenthalben in dieſer Welt lichter auffiecfen , damit ihnbie Meno ſehen ſollen lernen kennen und ſid) vor ihm båten . 9. Ob er nicht los ſer , gebe ich einem jeden zu erkennen : ſchaue nur die Welt ben dem Hellen Lichte an , ſo wirſt du finden, daß jego alle 4 neue Söhne , welche der Teufel Kat geboren , da er . aus dem Himmelgeſtoßen worden iſt , die Welt regieren , als (1 ) Hoffart, ( ) Geiß, (3) Neid, ( 4) Zorn : dieſe regieren jeko die Welt , und ſind des Teufels Herze, ſeine aniinaliſcheGeiſter. cf. ¥ . 10 , bis Ausgang des
Capitels , Darinn die
Schöpfung gründlich erklåret iſt. Aur: 23 , 26. Gen. 1, 14:19. zeiget die Beſchreibung ,genug an , daß der theure Månn Moſes nicht der Autor fey : denn der Scribeng hat weder den rechten Gott noch die Sternen era fannt, was die ſind. 3
U. ift wohl zuvermuthen ; daß
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ht
3
Fr. 94.
Betrachtung götel. Offenb.
49
daß die Schöpfung vor der Sündfluth nicht ift beſchrieben worden ; ſondern als ein dunkel Wort im Gedächtniß ,
von einem Geſchlecht aufs 'ana
dere gebracht, bis nach der Sundfluth), da die Welt gat wieder angefangen epicuriſch zu leben. 27. Da haben die H. Våter , als ſie ſolches geſehen , die Schöpfung beſchrieben , damit es nidyt mochte vergeſſen werden , und die epicuriſch Welt doch möchte einen Spiegel an der Schöpfung, haben , und daran fehen , daß ein Gott ſey , und daß dis Weſen der Welt nicht von Ewigkeit alſo geſtanden ſey, damit ſie doch mådſten einen Spier gel daran haben , und denſelben verborgenen Gott fürchten . 23. Dieſes iſt auch der U16 - Våter nach der Sündfluth ,
und auch davor , ihre vornehmſte Unterweiſung und Lehre geweſen, daß ſie die Menſchen an die Schöpfung gewieſen Gaben ; wie folches auch das ganze Buch Hiob treibet. 29. Nach denſelben Våtern ſind die weifen Heiden kommen , die ſind in der Erkenntniß der Matur was tiefer kommen : und muß mit Grund der Wahrheit ſagen , daß ſie in ihrer Philofophia, und Erkenntniß ſind bis vor Gottes Antlik koma men , und haben denſelben doch weder ſehen noch erfennen können .
30. Alſo gar iſt der Menſch im Tode erſtora ben , und in die äuſſerſte Geburt in die toote Bes greiflichkeit verriegelt worden : ſonſt würden ſie ja gedacht haben , daß in der Begreiflichkeit můß te Heb.J. Bóbm . theol. fr. 2 Th .
1
50
Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 94.
te eine göttliche Kraft im Centro verborgen ſeyn , ber die Begreiflichkeit alſo erſchaffen hätte , dar. zu erhielté, trüge und regierete , u . f. f. cf. 26, 116.119 . Princ. 17 , 36. Die Vernunft fteo , det vor dem Deckel Moſis, und ſiehet nichtdurch die durchgrabene Tafel, ro ihme Gott gab auf dem Berge Sinai . So mag ſie auch nicht den Deckel vor ſeinen Augen aufheben , und ihme ins Angeſicht ſehen , denn er hat ein verflårtes Ana , und erzittert barob . Sie ſpricht immer zu Moſe : Rede du mit dem Herrn ; denn wir find erſchro . den , darzu ganz blos und naceno. ( Exod. 20; 19.) cf. v. 37. 38. 23. C. 18 , 34. u . iſt uns beym More gar ein ſehr groſſes zu fehen , wegen ſeines verklårten Angeſichts : da denn verſuchet warb , obs möglich wäre , daß die Seele konnte durch des Vaters Klarheit im Feuer geranzionis det werden , fo fie lebeten in ſeinem Gefeße, wele ches ſchärfete und verzehrete, und der Seelen eia ne große Schärfe war; aber es war vergebens, es mochte nicht ſeyn . cf. v. 35 .
C. 26, 2. Siehe, als Gott der Vater Hatte Ifrael in die Wüſten geführet an Berg Sinai, und wollte ihnen Geſeke geben , darinnen fie folle ten lében , hieß Er Moſen auf den Berg ſteigen zum Herrn , und die andern Welteſten mußten von fernie bleiben , und das Volf unten am Bers ge: Und Mofes ſtieg allein zum Herrn auf den Berg . Da erſchien die Klarheit des Herrn : Und am fiebenden Tage rief Er Mofen , und re . dete
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Fr: 94.
Betrachtung göttl. Offenb.
So
dete mit ihm von allen Gefeßen , und Moſis Ang geſicht ward verklåret vom Herrn , daß er fonnte vor Jøm ſtehen und mit Ihm reden ; Exod . 24, Alſo auch der Menſch Chriſtus in Ternario San Eto , als er war aufgefahren in ſeinen Throny warb Er am neunten Tage glorificiret mit der Heiligen Trinitaet. 3. Verſtehe es recht: nicht erft feine Seele in der
Creatur,ſondern ſein ganzer Leib,der Fürſtl.Thron ; auda ging aus dem Centro der H. Dreyfaltigkeit der H. Geiſt. Und ſieheſt klar , daß diejenigen, wete che Chriſti Geift hatten, angezogen , die wurden bocherleuchtet: denn der H. Geiſt ging aus dem Centro der Trinitätaus , im ganzen Keiligen Ele, ment Gottes , und wallete in der Barmherzigkeit Gottés ; und wie er im Leibe Jeſu Chriſti triums phirete , alſo auch in ſeinen Jüngern und Glaua bigen : da gingen alle Thüren der gröſſen Wuni der auf, und redeten die Apoſtel mit aller Völker gungen ( A &t. 2 ; 4. ) C. 18, 31. Da erweckte ihnen Gott einer Propheten den Moſen , der gab ibnen Geſeke und ſcharfe Lehre , ſo die Natur erfodert; und ward ihnen gegeben durch den Geiſt der groſſen Welt im Eifer
Feuer. Diereil ſie ja in der Raubiga feit wollten leben , fo ward verſuchet, ob ſie im Dater konnten leben , und gab ihnen Gott Brod
vom Himmel, und ſpeifete fie 40 Jahr , zu fes ben , was es doch vor ein Volewollte werden ob ſie möchten irgend auf einem Wege an Gott hangen. Er gab ihnen Sitten und Ordnung in Speiſe und Trank, dazu eine prieſterliche Ord . nung
$ 2
Quaeſtiones, Théofophicae. Fr. 95
rung mit ſchweren und ſtrengen Gebot der Stram fen, welche er auch ließ unter ihnen ergeben . Uber. es -Half alles nichts ; ſie waren nur böſe , und Wandekten im Sternen - Regiment, und noch viel böfer , gar aus der Höllen Grimmigkeit: C.20, 29. Wåre Iſrael fromm geweſen ,To båtten ſie nicht dörfen kriegen ; ſondern wären mit Wundern eingegangen , und hätten die Vol Fer bekehret , fo hätte fie Moſes mit feiner Wuna derthat eingeführet: lo ſie aber böſe waren ,ſo konnten ſie nicht mit Moſis Klarheit mit Wuns Berchaten in des Vaters Glanz eingehen , die Heia Ben zu bekehren ; fondern Mores mußte in der Wüſten bleiben mit ſeinen Wunderrhaten und ward das ganze Voltim Zorne aufgefteffen, ung mußte der Joſua mit Krieg an die Heiden , und fie vertilgen : denn ein Grimm fraß den andern . se . Bey der 86, Frage vom Henochianiſchen les
ben wird noch ein mehrs von dem groſſen Wung to Je der- Propheten Moſe gedacht.
Die 95. Srage. Warum Buſch , in
erſchien
ihm der Herr in
Feuerbrennender Art, als ec del set ihn erwehrete
Dieſes tft ſchon in der vorige Frage pagine 30. beantwortet
31
Die
Fe. 96.
Betrachtung gåttt. Offenb .
Die 96.
53
Frage.
Aus waſexley Straft thåt er ſeine Wun : ber vor Pharao ; was deutet dieſe Figur
Antwort . 1. M. M : 35, 40. Alles , was der Geiſt im Moſe von den äuſſern Geſchichten reder , da ſiehet er darunter auf die Lingam Chriſti.
Dreyfl. 10, 50. Die Wunder über die åuf fere Natur gehen allein aus dem Centro der enia gen Natur , aus der zehenden Zahl , die vermag die Creatur nicht. Aber fo fie in Gottes Willex ergeben iſt , ſo thut Gott in der Creatur Wuns der; denn es iſt feine, Iuft , fich in den Schwa chen zu offenbaren : [wie an Moſe zu ſehen , als ihn Gott rufte zu ſeinem Dienſt in Egypten ] denn der Starke ſtarret in ſeinem Willen , und will den nicht Gott ergeben ; er trauetihm in ſeta ner eigenen Wige. Gnadenw .: 12 , 21. Die Kraft der Wunder kommt aus des Vaters Allmacht und Eigenſchaft, und nicht durch die Eigenſchaft der Liebe und De murh , weldie nur leiden fol und fich in Gottes Gefeße und Gerechtigkeit in Zorn einergeben , und den Zorn mit Lieben und leiden erfüllen , und auch in liebe der Erbårmde wandeln , wie poir folches klar an Chriſti Perſon fehen. 32. Wenn Chriſtus wollte Wunder thurt, fo betete er erſt zu ſeinem Vater , als in die feu riſche
54.
Quaeftiones Theoſophicae.
Fr. 96 .
riſche Aumacht, in die Gerechtigkeit. & c. cf. v . 23. 34 . M. M. 58, 22. Der Reichthum des natürli .
chen , auflern , ſterblichen Menſchen , i in dem et die Wunder Gottes durch ſeine Uebung bervoç. bringet, gehöret nicht dem äuſſern Reiche der Na. tur zum Eigenthum , ſondern dem innern , geiſt. tiden , neuen Menſchen , aus Chriſto geboren ; derſelbe foll dieſe Wunder an ſich ziehen , und zu eriger Beſchaulichkeit der Wunber Gottes mit fich nehmen . Dreyfl. 3 , 73. Du aber nimmſt das Reich Chriſti, und den Gewalt Ebriſti mit Gleißneren und Betrug ein : Bo find deine Wunder ? fo du gåttliche Geſeße macheſt , nur zu deinen welte Hichen Ehren und Betrug , daß du mogeft geres fden über Silber, Gold und Seelen der Menſchen . 74. D du Babeliſche Kure! du biſt es , von ber die Propheten geſagt haben , welche haben gee deutet in den verborgenen Siegeln die Wunter, ro in der ewigen Natur verborgen wären : In dir ſind die Wunder ans Licht kommen , aber du perwůſteſt den Baum des Lebens , darum muối du in den Pfu !, der mit Sdwefel brennet : Und barum ſaget der Geiſt in der Offenbarung : Gehe aus von ihr, mein Volk , auf daß du nicht theila Haftig werbeſt ihrer Qual, Apoc. 18 , 4 . ( „ Die verborgenen Lichts , und liebe. Wun. „bér, gehen über alle Feuer - Wunder in der Nai pytur , und ſtehen in leidender Liebe und Demuth 2des Herzens ., ] Die
Fr.- 97. Betrachtung gottl. Offenb.
55
Die 97, Srage. Was iſt der Auszug aus Egypten für eine Figur ? Antwort . 1. Dieſe Frage beantwortet der heilige poſtel Paulus aufs deutlichſte : 1 Cor. 10, 1. Ich will euch aber , lieben Brüder , nicht verhalten , daß unſere Våter ſind alle unter der Wolfen geweſen ,
*
fo
und ſind alle durchs Meer gegangen . 2. Uno find alle unter Mofen getaufet, mit der Wolfen und mit dem Meer. 3. Und Şaben alle einerley geiſtliche Speiſe geſſen. 4. Und haben alle einerley geiſtlichen Trang 1
getrunken : fie trunken aber von dem geiſtlichen Fels , der mit folgete, welcher war Chriſtus.
11
Ps
21 1
5. Aber an ihrer vielen Hatte Gott feinen Wohlgefallen : denn ſie ſind niedergeſchlagen in der Wüſten . 6. Das iſt aber uns zum Vorbilde geſche. hen , daß wir uns nicht gelüften laffen des Bo.
St 10
ſen , gleich wie jene gelüftet hat.
08
7. Werdet auch nicht abgottiſche, gleich wie jener etliche wurden , als geſchrieben ſtehet : das Pole ſakte ſich nieder zu eſſen und zu trinken , und ſtund auf zu ſpielen . 8. Auch taſſet uns nicht Hurerey treiben , wie etliche unter jenen Hurerer trieben , und fielen auf einen Tag drey und zwanzig tauſend .. D4
56
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 98 . g . Saſſet uns aber auch Chriſtum nid )t vera
ſuchen, wie etliche von jenen Ihn verſuchten , und wurden von den Schlangen umbracht. 10. Murret auch nicht, gleich wie jener eta liche murreten und wurden umbracht Durdy den Werderber.
n . Solches alles wiederführ ihnen zum Vorbilde ; es iſt aber geſchrieben uns zur Wara nung , auf welche das Ende der Welt fommen iſt. 12. Darum , wer ſich läßt důnken , er ſteſe, mag wohl zuſehen , daß er nicht falle.
Die 93. Frage. Warum mußte
Moſes vierzig
Tage
1 auf dem Berge Sinai bleiben , als ihm Gott das Geſeke gab ? Antwort. 1. Princ. 12 , 3. Liebe Vernunft, nun fiche im Spiegel der Geſchichte und Thaten Gottes : Als Gott Moſi erſchien im Buſche in Feuer - Flam . men , ſprach Er : Zeuch deine Sduh aus , denn hier iſt die Heilige Ståtte. Was war das ? Gott zeigete ihm ſeine irdiſche Geburt barmit : denn Erwollte ihm ein Gefek geben , daß , fo es möglich wäre , der Menſch darinnen ſollte leben , und Seligkeit dadurch erlangen. Wer war es aber , der es gab , und dem Menſchen gebot bare innen zu leben ? Das war Gott der Vater aus ſeinem Centro, darum geſchahe es mit Feuer und Dona
Fr: 98.
Betrachtung gotti. Offenb.
57
Donner , denn in dem Herzen Gottes iſt fein Feuer und Donner , ſondern die holdfelige Liebe. 4. Nun ſpricht die Vernunft : Iſt denn Gott der Vater mit dem Sohne nicht ein Einig Weſen ?
Ja ,
es iſt Ein Weſen und Wille.
Durdy was Mittel gab Er dann das Gefeße ? Durch den Geiſt der groſſen Belt ; dieweil Udam nach dem Falle und alle Menſchen darinnen leben ten , fo ward verſuchet , ob der Menſch könnte im Vertrauen auf Gott darinnen leben : darum beſtåttigte Ers mit groſſen Wundern , und gab ihme Klarheit, wie am Moſe zu ſehen , welcher ein verklartes Ungeſicht gehabt. Und als Er Jhme dis Volk erwehlet , verderbte Er die Kin. ber des Unglaubens, und führete ſie aus mit Wundern und Thaten in die Wüſten ; da ward verſuchet, ob der Menſch könnte unter dieſer Klar. heit im vollkommenen Gehorſam leben . 5. Was geſchahe nun allda ? Mofes ward durch Gott von den Kindern Iſrael auf den Berg Sinai berufen ,
und blieb allda vierzig Tage ;
( Exod. 34. ) Unda wollte Er dis Volk verſuchen , obs möglich wäre, daß es ſein Vertrauen in Gore feste, daß es möchte mit Himmelbrod geſpeiſet werden , daß es möchte zur Vollkommenheitkom . men. Nun ward aber das Volk verſuchet, denn Mores famt der Wolken und Feuer - Seulen widy von ihnen , und verzog 40 Tage. Da ſtund nun das Gemüthe Majoris Mundi, des Geiſtes der groffen Welt, wider das ewige Gemüthe Got. tes gegen einander abermal im Streit . Gott 5
foder.
58
Quaeſtiones Thçoſophicae.
Fr. 98 .
foderte Gehorſam , und das Gemüthe dieſer Welt foderte Wolluſt dieſes vergånglichen Lebens, als Freſſen , Saufen , Spielen und Tanzen ; darzu erwehlte es ihm ſeinen Bauchgott, ein gul. den Kalb , daß es möchte ohne Gefeße frey leben . 6. Alhier fieheſi du abermal ,
wie die 3
Principia haben mit einander geſtritten um den Menſchen. Das Geſep bey Adam im Garten brach wieder hervor, und wollte Gehorſam haben : fo brach der Geiſt der Grimmigkeit auch wieder hervor , mit der falſchen Frucht und Wolluſt, und ſuchte das zerbrechliche Leben . Nun währete dieſer Streit vierzig Tage , ehe ſie das Kalb auf . richteten und von Gott fielen , alſo lange währete der Streit der drey Principien. 7. Als ſie aber nun von Gott waren abge. fallen , ſo kommet Moſes mit Joſua, und ſiehet den Ubfall, und zerbricht die Tafeln in Stúden , und führete ſie in die Wüſten , da mußten ſie alle Denn die bis auf Joſua und Caleb ſterben . Klarheit des Vaters im Feuer , im erſten Prin- ! cipio , konnte ſie nicht ins gelobte Sand führen : und ob ſie gleich Manna aſſen , es half kein Ver. fuchen , es mußte es nur der Joſua und endlich der JEſus thun .
8. Und als nun die Zeit fam , daß der recha te Held ausm Paradeis wieder fam, und ward der Jungfrauen Kind , da fam wieder der Streit der dren Principien : denn da ward er wieder vor den Verſuch - Baum geſtellet; und der mußte nun den harten Stand vorm Verſud). Baum beſtes ben , 1
Fr. 98.
18, en
ļ3 Ger
Betrachtung gottl. Offenb.
59
hen , und ausſtehen die Verſuchung der drey Prin . cipien , was dem erſten Adam nicht möglich war . Da währete der Streit wieder vierzig Sage und vierzig Nacht , ſo lange der Streit mit Adam im Paradeis gewähret hat , und länger keine Stunde; ſo hat überwunden der Held : darum thue deine Hugen recht auf, und ſiehe die Schrift recht an ; ob fie gleidy kurz und dunkel iſt, ſo ift fie doch wahrhafrig. 9. Du findeſt nicht in Moſe , daß Adam
uſt iete
fen den erſten Tag ausm Paradeis getrieben wors
lufo ett
den : Die Verſuchung Jſraels und Chriſti be. währet uns viel ein anders ; denn die Verſuchung Chriſti iſt der Verſuchung Adams ſchnurgleiche mit allen Umſtänden .
Det
im Paradeiſe, im Garten Eden , vorm Verſud).
le bie
Baum , ob er könnte beſtehen , daß er ſeine An. heiglichkeit feste ins Herze Gottes , und åſſe allein vom Verbo Domini , ro wollte Gott ihme ( reis
10. Denn Adam ward vierzig Sage verſucht
no n:
nem Leibe ) geben vom Himmliſchen Limbo zu eſſen , daß er åſſe im Maule und nid )t in Leib. Er ſollte aus ihm gebåren der Jungfrauen Kind, benn er war fein Mann und auch fein Weib : er Hatte die Matricem und auch den Mann in Fich ,
0 11
und ſollte gebåren aus der Matrice die Jungfrau voller Zucht und Keuſchheit , ohne Zerreiſſung feines Leibes .
n
11. Und Hie iſt der Streit in der Offenba. rung Johannis , ( Cap. 12 , 1. 12. ) Da eine Jungfrau einen Sohn geboren , welche der Dra . che
60
Quaeſtiones Theoſophicae.
F1.98 .
che und Wurm wollte' verſchlingen : " Da ſtehet die Jungfrau auf dem irdiſchen Monden , und verachtet das Irdiſche, tritt es mit Füßen . Alfo auch ſollte Adam das Jrdiſche mit Füßen treten , und es hat ihn überwunden : ( auf dieſem Wege der Verſuchungen , fallen noch viele aufgeweckte, fonft gute Gemüther , wieder zurück , und laufen dem Feinde in die Hände , darum muß man auf halbem Wege nicht ruhen bleiben , ſondern im Geiſte fort arbeiten, und im Streit beharren , bis man aus der Sucht der Natur an deren Ende kommt , denn wir Haben gar einen liſtigen ſchalk haften Feind vor uns , der uns in den beſt, ſcheis nenden Dingen zu fangen weiß, wenn wir nicht auf unſerer Hut und Wache ſtehen , und ihn mig Gebet im Kampfe des Glaubens überwinden ) barum mußte hernach der Jungfrauen Kind , als er vorm Verſuch -Baum ſiegete, auch in den er . ſten Mars der Grimmigkeit in Tod gehen , uno überwinden das erſte Principiuin . 12. Denn 40 Tage iſt Chriſtus geſtanden in der Wüſten zum Verſuchen , da fein Brod war , auch kein Trant : da fam der Verſucher und wollte ihn aus dem Gehorſam führen , und ſagte, machen . Er ſollte aus den Steinen Brod War' anders nichts , Er ( Matth. 4 , 2011. ) follte das Himmelbrod , welches der Menſch im Glauben und ſtarker Zuverſicht in Gott em , pfähet, verachten , und ſeine Imagination regen in den Geiſt dieſer Welt , und darinnen leben. 13. Als ihme aber das Jungfrauen : Kind Das Hinimelbrod fürwarf, und ſagte , daß der Menſch
F$
Fr.98 Betrachtun
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sa fille
n. 26
gåttl.Offenb.
61
Menſch nicht allein: tebe von diefet. Welt , von dem irðiſchen Effen; und Trinken ; fo fam her, vor die andere Art der Verfuchung , als die Mache es sollte Ihme der Fürſt.
1 treten,
tigkeit dieſer Welt
Dege weit,
der Grimmigkeit geben alle Gewalt der Sternen und Clementen ,soer nur ſeine Imagination
laufen En auf
wollte in ihn ſeßen und ihn anbeten , das war eben die rechte Peitſche, da Udam mit gepeitſchets und Schóng warð mit der Macht , Reichthum
Fok
7
heit diefer Welt, barnach ſich Adam endlich ließ gelüſten und 'warð gefangen ; aber das Fungsi frauen Kind warf ihm für , das Reich fen nicht fein ,bes Fürſten der Grimmigkeit ; fondern von dem Worte und Herzen Gottes , er folle Gore anbeten , und Ihme alleine dienen. 14. Die dritte: Perſuchung war
eben der
Knuttel, darinnen der Teufelwar aus Hochmuth gefallen , da Er ſollte vom Tempel herab fliegen, und ſich erheben über die . Demüthigkeit und Sanfemutą . Denn die Sanftmuth machet den zornigen Vater im Urkunde fanft und Freuden reich , Weſen
daß die Gottheit iſt ein ſanftes lieblich
15. Aber Herr Lucifer wollte in der Schos pfäng åber die Sanftmuth des Herzens Gottes hinaus über der Natur Ende , darum wollte er auchder Jungfrauen Sohn dahin bereden , über ber Natur Ende zu fliegen ohne Flügel aus Hofs , fart ac . davon an feinem Orte foll ausführlich ges handelt werden . Fch habe dieſes jego nur furz alſo eingefüşrt, daß du meine Beſchreibung beſu fer
s ae one hic ſti ſop e o a e 6 Qu Th , Sr. 98 . 1 2 t ſ t e h f nd te ri ſer verſ , wie ſie auf der Sch Gru -bea e chts Neues fey ; es wird auch inßichts ſteh , und nin n es erbe re rfennt Neu w , als nur wah E in ſt em eſen ller efen H. Gei d W a W . Sign. Ter, 11, 81.
Alſo mußte Iſrael am
Berge Sinai 40 Tage verſuchet werden , ob ſie wollten , im Gehorſam Gottes , unter Wunder e eg nicht feyn mocht , Be ſo gab ihnen Gott das Gefeße feines Bundes, als ein Spiegel deſſen , fo im Bunde war ver. es worden heiſſen r : ſo ging die Verſuchung des Leib 40 Jah über Manna eſſen , ob dem Menſchen zu rathen ffy o und als der Leib auch nicht beſtehen konnte B,l führete ibn Jofua durchs Waſſer mit dem Bunde des Spiegels , da mußte Iſrael des Bundes im Spiegel der endlichen Erfüllung mit den Opfern pflegen , bis die Zeit der Wiederbringung antrat : ſo ſtund der Ritter des Streits 40 Tage in der Wüſten in der Verſuchung , und beſtund den er ften Stand Adams im Paradeis ; unb bie dren Stunden am Kreuze, der Finſterniß , ſind die 3 Stunden der e Verſuchung Chriſti , als ihn Dee el ucht Teuf verſ . 82. Wiederum ſind die 40 Stunden in Grabe Chriſti, die 40 Tage Adams im Paras deis ; und die 40 Tage Roſis aufm Berg , und die 40 Jahr in der Wüften ; und die 40 Tage nach der Auferſtehung vor der Himmelfahrt find eben daſſelbe : 218 jekt der Ritter hatte Adams Stand beſtanden , ſo ward die Seele in menſcha lider
Fr. 98. Betrachtung gottl. Offenb.
63
by
im
ficher Eigenſchaft jeßtauch 40 Tageverſuchet, ob fie nun wollte vom Worte Gottes eſſen , und in ganz gelaſſenem Gehorſam , im Willen Gottes leben , und fern eine rechte Gleidinig und Eben bild der göttlichen Kraft, in der ungründlichen Ewigkeit, nach der Drenheit der Gottheit.
34. Nun iſt der Menſch das Werkzeug Got. tes, mit dem Er ſeine Verborgenheit offenbaret, beybes in ſeiner ſelbſtmenſchlichen Eigenſchaft , als im Weſen und Bilde Gottes , und dann durch) den Menſchen , als mit dem Werkzeuge in der Mutter aller Weſen , als im Myſterio Magno, als in der Seelen der großen Welt.
85. Der Menſch hat den Gewalt , ſo fern er , als ein Werkzeug Gottes ,
im
Gehorſam
Gortes gehet , wie ihn fein Geiſt führet, daß er mag die Erde, welche im Fluch Gottes ſteher, in die Benedenung einfügren , und aus Codes, angſt die höchſte Freubenreich , in der äuſſern Natur der Gebåcerin , machen , dann er ſelber thuts nicht, allein ſein Wille arbeitet mit dem Verſtande darinnen , und füget nur die Compa Eta zuſammen , die zuſammen gehören , als da Tod und Leben gegen einander ſtehet , die ſoll er zuſammen feßen , und durch eine ſoldie Art in Eines bringen , wie Gott die Zeit und Ewigkeit durch und in dem Menſchen Chriſto , und durch ihn alle , welche ihren Willen darein ergeben , der. einiget hat. Gnadenw . 6 , 43. Die Zeit, ſolange Adam im rechten Bilde Gottes geſtanden , wird dir in ben
64
Quaeſtiones Theoſophicae . fr. 98.
den Figuren Mofe und Chrifti fürgeſtellet , fo wohl die Zeit des Schlaffes ; biſt du lehend, fo ſtede Moſen in Chriſti Figur , und Chriſtum in Adams figur , als Adam in der Unſchuld ſtund. 44. 40 Tage war Moſes auf dem Berge, als Ifrael probiret maro : 40 Jahr war Iſrael in der Wüſten , und 40 Tage ſtund Chriſtus in Adams Proba in der Verſuchung in der Wüſten ; und 40 Tage wandelte Er nach ſeiner Zuferſtea yung in der rechten vollkommenen Proba, da Ādam inne rollte wandeln in ſeiner Unſchuld , vor ſeiner Beſtåttigung zur magiſchen Geburt. Weil es aber nicht ſeyn mochte , (welches zwar in Gott wohl erfannt war ) fa fiel Adam in den Schlaff fo mußte hernach Chriſſus in Udans Schlaffe 40 Stunden ruhen , und Udam in Jøme im Reiche Gottes wieder aufwecken . Dieſem dente nad) , ſo wirft du allen Grund im Proceß Chriſti lernen verſtehen , ſtelle nur Chriftum in Adams Stelle , fo findeſt du den Grund des Alten und N. Teſtaments ; ſtelle Adam in das geformte Wort der Creation , und laß ihn das Bilde der auflern und innern Natúr aller drey Principien reyn ; und ſtelle Chriſtum in das ewig . (prechende Wort, nach der wahren gåttlichen Eigenſchaft, darinnen kein Böſes entſtehen mag , fondern nur die Liebe - Geburt gortlicher Offenbarung nach dem Reiche der Herrlichkeit ; und führe Chris, ftum in Udam ein , daß Chriftus den Adam in fich neu gebåre; und mit der Liebe tingire, daß er
Fr. 98. Betrachtung göttl. Offenb.
69
er aus dem tiefen Schlaf aufwache , fo Haſt du den ganzen Proceß Adams und Chriſti. 45.
Denn Abam iſt das ausgeſprochene, get
formte , creatürliche Wort, und Chriſtus iſt das Ulfo wirft du heilige , ewigſprechende Wort : die Zeit in die Ewigkeit einführen , und wirſt C
cehen, als bu ,in allen Büchern der Mens melon fchen lernen M. M. 18 , 19. Und iff Adam vor ſeiner Heva vierzig Tage im Paradeiſe geſtanden in der Perſuchung , ehe Gott das Weib aus ihm mache te; ſo er wåre beſtanden , ſo gåtte ihn Gott zur Ewigkeit alſo beſtåttiget. 2. Sign. Ter. 7 , 69. Die Wüſten ift ber irá diſche , äuſſere Leib , da der Mercurius verſuchet wiro : Wann der Teufel vor dem Mercurio ſte« het , plagetihn , und greifet ihm in feine feurige Effenz, fo muß ihme die Jungfrau zu Hülfe kommen , und ihme ihre Liebe geben ; iſts nun , Daß der Mercurius von der Jungfråulichen Liebe iſſet, das iſt Gottes Brod , ſo mag er vor dem Teufel beſtehen , und treten endlich die Engel zu ihm und dienen ihm : den Teufel wird der era leuchtete Maguswohl verſtehen , wer der ſey . 70. Hiemit mag der Magus in der Verſua chung, weil die ganze Ehe in des Teufels Vers' ſuchung ſtehet, Ucht auf ſeini Fürhaben geben : wonicht nach 40 Tagen die Engel erſcheinen , ſo iſt ſein Fürhaben umſonſt , darum foli er eben zum feßen , daß er nicht einen zu' grimmigen Teufel . Web.I. Båhin, theor. fr.2 , Tb. laffe
Quaeſtiones Theoſophicae.
46
Fr. 99.
laſſe verſuchen , und auch nicht einen zu fchwas chen , daß der Mercurius leichtfertig werbe , und begehre in ſeiner eigenen giftigen Todes . Eigene fihaft zu bleiben , und verſchlinge die Taufe als ein Wolf, und bleibe der älte. Die 99. Srage. Was iſt das Gefeß in einer Summa ? Antwort. 1. Apolog. Tilcken 420.
Das Gott zu
Xbams Natur ſprach : Ou ſole vom Baum nicht offen : daſſelbe Gefeß ift auch in unſer Gemüth geſchrieben , daß wir wiſſen , daß wir follen recht handeln ; ; verſtehens doch die Heiden und kleine Kinder.
431. So nun ein Menſch in demſelben Gee fer lebt, und das thut , bas er wohl weiß was recht iſt , und iſt aus dem Licht der ewigen Natür, aus dem Geift, geboren , als aus Gottes Hero jen ;
wer will den ridten ?
Du Splitter . Rich
fér! bleib nur daheim. M. M, 26 , 52. So Iprichft du :
Er kanns
nicht halten , er wird gezogen : Ja recht , ſchile ihn doch die Wahrheit ins Angeſichte , als einen Treulofen , der ſich zum Böſen ziehen låfſet; das Gefeße recht zu thun ſtehet ins Lebens licht, als ein ſteter Spiegel : Er ſiehets , ,und weiß es , daß er ein ſügirer iſt, und auf des Teufels Wege laufet; Es zeiget ihme den Weg der Wahrgeit, als der freye Wille verwirft den , jeßt coird er zum Per .
Fr. 99) Betrachtung göttl. Offenb. Verdammniß pråbeftintret; jedoch alſo , daß der Wille frey fer , weil er in dieſer Hütten ift : Aber das ſchwere Band. Gottes Zorns im Zuge des Teufels Begierde , zeudyt ihrer viel zur Verdamma niß des Todes. 1. Tilck . 108. Nun war das ewige Wort ſein Geſek ſeiner geiſtlichen Natur , daß dieſer eingeführte und eingeblaſene Geiſt des Menſden ſollte. Seine Imagination in feine andere Dual einführen , als nur in die Liebe und Sanftmuth Gottes : Er ſollte alein von der göttlichen Bee ſenheit eſſen , und das Waffer des ewigen Lebens trinken , aus dem Lichts . Quall : fo wåre rein Keib paradeifiſch blieben .
Menſchw . 3. c . 6 , 7. Der Menſch war gang frey erfdraffen ohne einiges Gefeß , er hatte kein Gefeß als nur das Natur. Geſek , daß er nicht ſollte ein Principium in das andere vermiſden : Der innere Menſch ſollte nichts Irdiſches in fich einlaſſen , ſondern ſollte almachtig über das auf ſere Principium herrſchen ; ſo wåre kein Tod noch Sterben in ihn kommen , es håtten ihn auch die äuſſern Elemente nicht růgen können , weder Hiße noch Ernſt håtte ihn gerüger. Denn als die edle Bildniß im
Feuer beſtehen muß , alſo ſollte auch
dieſelbe edle Bildniß durch den ganzen Menſchen , durch alle drey Principia gerrſchen , alles regieren , und mit der Paradeis . Qual erfüllen, 8. Weil es aber nicht mochte fern , und in das Fleiſch irbiſch worden , fo müffen wir nun im Glauben geboren werden , da zwar das irdi. fche
Quaeſtiones Theoſophicae ,"
Sr. 99.
fiche Leben das rechte Leben verdecket; ſo müſſen wir das rechte Kleid anziehen , welches Hofnung heifſet, und unſern Willen in die Hofnung ein . Feßen , und immer am Baum des Glaubens ar . beiten , daß er ſeine Früchte bringe, als die Golde felige Liebe gegen Gott und ſeinen Nächſten : Er Jou Gutes wirken , nicht allein um ſeinet willen , ſondern auch darum , daß er ſeinen Nächſten mit ſeinem Erempel und Leben beſſere. Er ſoll den . ken , daß er ein Baum im Reiche Gottes fen , daß er Gottes Frucht trage , und wachſe in Gore tes Acer , daß ſeine Frucht auf Gottes Tiſch geo þöre , und daß er ſeine Werke und Wunder in die rechte liebe einfarte, und in der Liebe wandele, daß er die moge ins Reich Gottes einführen : denn Gott iſt ein Geiſt, und der Glaube iſt auch ein Geift in Gott, und Goteiſt in Chriſto Menſch worden ; des Glaubens Geift wird auch in Chri. fto Menſch geboren . Alſo wandelt der Widene Geiſt redit in Gott , denn er iſt ein Geiſt mit Gott, und wirket mit Gott gåttliche Werfer und ob ihn bas irdiſche Leben verdecket , daß er ſeine Werfe, ſo er im Glauben hat geboren , nicht kenner ; ſo wird er doch in Zerbrechung des irdi. ſchen Lebens offenbar , denn die Hofnung iſt ſein Kaſten , und ein Myſterium , darein des Glau. bens Werke geſået werden , und auch behalten .
M. M. 51 , 35. So die Heiben Chriftum ergreifen , ſo ergreifen ſie das Gefeß der Natur, recht zu thun, denn Chriſtus iſt des Gefeßes An . fang und Erfüllung : Die Juden aber haben das
Fr. 99. Betrachtung gettle Offenb. das Gefek ;
6g
Welcher nun übertritt und fündiget ,
( als der Jude, im Gefeß der Natur oder der Heide, fo fich zu Chriſto bekennet, am Geſek der Erfüle Jung ) der ſoll ein jeder in feinem Gefeße geftra . fet werden , als der Jude im Gefek Gottes des Paters in Chrifto , und der Chrift im Geſek des Evangelii , als im Geſek der Erfüllung. 36. Und ift allhie kein Unſehen des Namens daß einer fagt, ich bin ein Jube; der andre, ich bin ein Chrift: der Name machet feinen Unters fcheid in der KindſchaftGottes , fondern der Geiſt im Herzen , medie zu thun , Gott zu gehorſamen : Sie kommen alle in der nade unter dem Gen Horfam Chrifti zu Gott , der Jude und Chrift 37. Denn auffer Chriſto iſt weber Gefer noch Evangelium , Chriſtus iſt die Gerechtigkeit , die im Gefeße vor Gott git ; auch, fo Hat der Menſch auffer Chriſto Feinen Gott : Ei faufe nun gleich im Geſege oder Evangelio , fo er in der Begierde ; Gott zu gehorſamen laufet, fo lau . fet er im Geſen der Erfüllung ; benn Chriſtus iſt der einige Gehorſan , der vor Gott gile , bey des im Geſek. und Evangelio. Alle Menſden , ſo Rich in Gehorfam Gottes ergeben , die werden in
Chrifti Gehorſam , als in der Erfüllung des Ger horſams , auch angenommen , der Jude und auch ber Chrift , ſo wol auch der Heide , fo weber das Geſek noda Evangelium
hat."
38. Denn fo- der Heide begehret bem einigete Gott zu gehorſamen , und erkennet ihn aber nicht nach ſeinem Wefen
ſeiner Offenbarung , dringent aber
70
Quaeſtiones Theofophicae . fc. 99.
aber in Gehorſam Gottes , ſo iſt er ijme ſelber ein Gefeße , und bezeuget im Werke , daß Gott fein Gefeße in ihn geſchrieben hat , welches er in ſeinem Sohn erfüllet hat , wie Paulus faget, Rom . 2 , 14. 15. denn der das Geſek und Evans gelium weiß , der weiß es als eine Gabe des Ges bers , der ihm das Wiffen gegeben fat ; der es aber nicht weiß , und doch die Kraft des Gefeßes und Evangelii begehret, in deme , weiß Gott in Chriſto was er will. 39. Denn es lieger bie Gnade nicht allein im Wiffen , daß einer die Gnade in Chrifto weiß , fondern im Eindringen in die Gnabe , und an Gottes Erbarmen lieget.es : Einer dringet in Gefes in das Erbarmen ;
Der andre im Evange.
tio , der dritte ohne Geſek und ohne Erkenntniß des Evangelii; welcher der feines þat, þånget aber an der Gnade Gottes , die wird ihm im Perdienſt Chriſti geſchenket , ohnalle ſein Wiſſen. * C. 29 , 33. Dann Gott hatte dem Menſchen kein Gefeße noch Regiment unter ihnen ſelber ger geben , ſondern ihn einig zum Herrn über alle Creaturen gemacht, daß er ſollte in alles herra idhen ; Er aber wollte mit ſeinem Geifte über ben Menſchen Herrſchen , und das menſchliche les ben regieren , weil aber die Selbheitnicht wollte, fo:orang Jrad ( das iſt die Feuers. Stärke und Mache ) aus dem ONenſchen . Baume und fekte
fich 9. Princ. 9 ; 17. D ach bes Dornſtechens ! das der Teufel in dis Liebe . Spiel gebracht hat, daß wir
Fr. 99. Betrachtung gåttl. Offenb.
71
wir in beie edlen Erkenntniß einen ſolchen Hoffåte sigen Zank treiben , daß man den H. Geift mit Was ſind die Geſeße im Reiche Gefeßen bindet ! Efriſti , der uns fren gemacht, daß wir ſollen in ihm wandeln im H. Geiſte ? Wozu find ſie anders erdichter als zur Wolluft des Antichriſts, damit et machtig und prächtig einher gehe , und Gott auf Erden Fey ? D fließe vor ihme , du Menſchenkind , die Zeit vom Schlaf des Antis chriſts aufzuwachen iſt kommen , Obriſtus kommt mie der ſchönen Lilien aus dem Paradeiſe in Jou faphats Thal; es iſt Zeit die { ampen zu ſchmů. den , ' wer zur Hochzeit ( des Samms) gehen will. M. M. 66 , 21. Denn in dieſer Zeit gehet alles im freyen Willen : Was nun fein Gereke þat , das hat auch kein Gerichte; was aber Geo Feke hat , das hat ſein Gerichte in fich
darum
, feße hat, daß er nicht mehr ſein eigen iſt, daß er iſt einem andern untergeben , als Chriſto , uno er an Fhme nicht wil unterworfen reyn ; fo ift das Gerichte in dem Gefeße, und verdammet deri eigenen Willen und ſeine Eigenheit.
60. D du Welt. Ridster , verlaß dich nicht auf den Thurn zu Babel , auf Welts Schlüße, auf Menſchen · Sakungen ; ſeine Spige reichet nicht in Himmel , er iſt nur die Höhe der Vera wirrung des Streits und falſchen Verſtandes : Gott ſiehet bir ins Herze, Er prüfet deinen Wila die Gefeße vertreten dich nichi vor Gott, wenn du nacy benſelben richteft, um dein Herg E 4 weiß ten ,
nes
72
ſtio
Quae
icae .
ſoph
Theo
Fr. 100 .
s weiß bodo viel ein ander , Denke nur anbers nicht; t l e als daß du dem Teuf das Recht ſprichſ , und n e d n l e t e m ſ Mart ihme : unter eine gleiſ dieneſ : s e t r t h t das Rec iſt Got und Got felbe , aber das ht t s l Unrec iſ des Teufel und der Teufe felbſt: m e t h n ſ c e r d n l r we He du die , der wir dir lohnen , r er wirb ſelbe dein Sohn feyn , vas Şaft ou in beha rten nem Amte zu gerpa .
Die 100. Frage. Was ſindMofis Opfer geweſen , wie ward die Sündedurch dieſes Opfer getilget und verſöhnet ? Antwort. i
1. Menfchno. 1.c.7 , 12. Alfo iſt uns jege zu betrachten , daß die Welt vor Chriſti Menſch werdung iſt in dieſem eingebildeten Worte und Namen JESV ſelig worden. Welche ihren Wil
ten haben in Gottgerichtet, die haben das Wort der Perhelffung empfangen , denn die Seele paro barein eingenommen denn des. Moſis ganzes Gefeße vom Opfer iſt durchaus nichts anders, Was fin Porbild Chriſt se e inus , in in er Menſchheit that mit ſeinem in ſeiner Opfer , indem Er mit ſeinem Blute und mit fele ner liebe den Zorn Gottes erſäufte, das that Mor ſes mit ſeinem
Opfer mit Thiers . Blut ; denn
das Wort der Verheiſſung war im Bunde, und Gott ſtellte Ihme dieweil eine Figur vor , und pieß ſich im Bunde mit einem Gleichuiffe verloh , nen ,
Fr. 10g . 1 Betrachtung göttl.Offenb.
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zien , Denn der Name JESVS war im Bunde , der betfdhnete . Durch die Imagination den Zorn und Die Juden ver . Grimm des Baters Natur. ffunden das wol nicht , aber der Bund verſtund das idol , denn Deri thieriſche Menfch war das nicht werth , daß ers ſollte wiffen , bis daß Chris ſtus geboren ward : So ging der Schalt aus, welcher doch nach kurzer Zeit wieder mit dem Uns tichrift in Babel verbecket warb , penn der thieri.
ſche Menſch der Bosheit iſt des theuren Namen JESVS nicht werth , er gehöret auch nicht dem thieriſchen Theil, ſondern dem göttlichen Theil ; das Thier foli in der wilden Erben bleiben , und am Jüngſten Tage durchs Feuer Gottes verzeh. met werden. Aber das himmliſche Theil foli in ble göttliche Kraft eingeführetwerden , darum iſt es ein Efel vor Gott , daß der Menſch mit dem Thier alſo ſtolziret: das Thier iſt nicht die Bild. MiB , wie auch Moſis Opfer nicht die Verſöhnung War ; fondern der Bund der Gnaden , und das Wort desLebens im Bunde. * Wiedergeb. 3. 4. 218 nun Gott rahe , daß Fein fchönes Bild verdorben war , eröfnete Er fich por ihnen , und erbarmete fich ihrer , und vers Hieß ſich ihnen zum ewigen Eigenthum , daß Er mit ſeiner großen Liebe in angenommener Menſch. Heit wollte deţ Schlangen Eigenſchaft , als der Eitelkeit im Grimm Gottes , den Gewalt mit der Liebe zerbrechen . Das war das Kopfzertre ten , daß er wollte den finftern Tob zerbrechen , und der Zorn mit der großen liebe überwältigen : und
74
Quaeſtiones Theoſophicae.
FW100.
und ſtellete dieſen Bund feiner zukünftigen Menfch werbung ins Lebens - Licht ein , auf welchen Bund die Jüdiſchen Opfer gerichtet waren ,
als auf ein
Ziel , da ſich Gott mit ſeiner Liebe hin verheiffen fatte: denn der Juden Glaube ging ins Opfer, und Gottes. Imaginacion ging in Bund ; und das Opfer war eine Figur der Wiederbringung deſſen , was Adam Hatte verloren .
5. Alfo verſöhnete Gott ſeinen Zorn , in menſchlicher Eigenſchaft , durchs Opfer, im Ziel des Bundes ; In welchem Bunde fid) der allere Heiligſte Name JHESVS, aus dem Heiligen Na. men und großen Kraft JEHOVAH , hatte ein . verleibet , daß er ſich wollte in der Himmliſchen Welt Weſen , welches in Adam verblich , wieder bewegen und offenbaren , und das Heilige , gott. tiche Leben darinnen wieder anzünden. 1. Tilk. 289. Auch fo Chriftus feine Creas tur ift , warum iſt er denn in creatürlicher Geo ſtalt gegangen , und iſt mit Wehe, als eine Crea tur , am Kreuß geſtorben ? Kann dann auch die Gottheit leiden und ſterben ? davon weiß ich noch nichts , daß das Ewige ſterben kann , das von Ewigkeit ohne Anfang iſt geweſen : wäre es moge lich zu ſterben geweſen , ſo wäre Lucifer und Adams Seele auch geſtorben . 1. Taufe 1. c. 2 , 10. Dann ihr Opfer, ſonders lidh der erſten Vater nach Abam , war anders }
nichts , als daß ſie ein Bild darſtelleten , wie dit Seele follte im Zorn . Feuer Gottes geopfert werio ben , und wie durch dieſen eingeſprochenen Gnaie den .
g
chtun
a fr. 100. Betr
b göttl.Offen . 75
den Grund und Bund die Seele follte im Zornio utiret Feuer Gottes transm , und in ein Liebe t l e d n n a r e Feue verw werd ; Und wie ſie ſollte in s n Tod und Sterbe ihres Selb . Wollen mit der n o i ſ n n e ſ e h h e c e Impr falſ eing , und ihr das falſche n nen e l r e Wol ſollte abbren im Zorn , Feu , und in henen c o r p ſ e t r e Kraf dieſe eing Gnad der Liebe und much ottes urchs euer Sanft G d F in einem hellen Lichte ausgeben , und alſo ein neugebornes Kind werden , das nicht mehr finſter , ſondern lidje ngen ingeführte Ware ; Und wie ſich der Schla e Gift barvon ſcheiden mußte , gleich wie fich der Rauch vom Feuer und lichte ſcheidet , daß also dann das Feuer und licht ein heller Glanz ift, und nicht mehr verſchloſſen iſt, wie es im Golde verſchloſſen liegt in der Eſſenz. 11. Dieſes Bild ſtelleten fie ihnen mit dem Opfer vor, und führete darein ihre Imagination mit der eingeſprochenen Gnade vom Weibes, Samen und Sdilangen . Treter , daß ſich alſo ihre Imagination
in die figur Chriſti bildete, daß alſo ihr Willen . Geiſt in einer Bildung ſtun. de , Darinnen er möchte in der Gnade wirken . 23. Dieſes ſtund im 2. T. in der Figur, und geſchahe die Verſöhnung im Opfer durch das Heilige Feuer, welches Feuer ein Bild des Zorns Gottes war , welcher die Sünde in fich , ſamt Der Seelen verſchlingen wollte. Dann des Vas ters Eigenſchaft im Zorne war in diefem Feuer raus gewendet , und des Sohnes Eigenſchaft in der Liebe der Sanftmuth führete fich in Zorn , dann
76
Quaeſtiones Theofophicae ." fr. 100.
dann ſie opferten Thières . Fleiſch , und führeter aber ihre Imagination und Gebete in die Gnade Gottes , und bildeten ſich in den Bund der Gnaa den der Liebe ein . 24. 35. Weil denn auch eine ſolche thieriſche Eigenſchaft mitan des Menſchen Gemüthe, als die animalifche Seele vom Geſtirn , anhing, daß ihr Gebet und Willen nicht rein vor Gott war ; To verzehrte Gottes Zorn - Feuer dieſe thieriſche Eitelkeit der Menſchen im Opfer durch ehleriſche Eigenſchaft ; und ihr eingemodeltes Bilde von ber Gnade ging mit ihrem Gebete in das heilige Feuer : allba ward die ſeeliſche Begierbe eingenom men : daſſelbe Heilige Feuer drang nun mit bec eingenommenen menſchlichen Begierde durch des Daters Zorn - Feuer im Opfer. **** } 26. Und alſo wurden die Kinder Opfer und
frael im
Feuer von ihren Sünden und Eitele
feit, geiſtlicher Weiſe , auf die zukünftige Ers füllung verföhnet , bis daß Chriſtus kommen wirbe, und unſere Menſchheit annehmen , und Gott feinem Vater als ein Dpfer in fein Zorn. Feuer eingeben , und mit dem offenbarten lieben Quelfe im Namen Jeſus den Zorn in eine Liebe wandeln .
Da dann der Zorn ben menſchlichen
Eigen • Willen verſchlang , und Gottes Liebes Willen durch Chriſti liebe, durch den Tod und durch ben Zorn ausgrünete , und die Menfcheit Durch den Tod ging ins ewige Leben .
31. Gleich wie die Beſchneidung im Opfer gefchahe : da war das thieriſche Fett ein Mittel, darein
Fr. 100. Betrachtung götel. Offenb.
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darein in folcher Anzündung die menſchliche Ben gierbe durch den Bund Gott entgegen ging , und Gottes Imagination ging in Bund. Alſo ſtund das Heilige Feuer im Bunde dem Zorn , in der Einführung menſchlicher Begierde ins Opfer, entgegen ; Gottes Imagination in ſeinein lieben Feuer ging in den Bund, und die menſchliche Imagination ging auch durchs Opfer im Feuer in den Bund : dann im Feuer war Gottes Zorn entgegen , dadurch die menſchliche Imagination mußte in den Bund gehen , und verzehrete alſo die Sünde und Unreinigkeit an der menſchlichen Begierde , welche zu Gott drang ; So fund.im Bunde das Liebe Feuer der menſdylichen Begierde entgegen : daſſelbe naậm die menſchlidie Bes gierde im Zorn - Feuer an , nach ihrer Reinigkeit. Abendmahl. 1 , 6. 7. Dieſes iſt eine wahre Figur des Opfers Chriſti mit unſerer angenom menen Menſchheit , wie Er habe unſere Menſch. Þeit durch das Opfer ſeines Leibes , dem Zorne Gottes geopfert , und wie Gore in dieſem Opfer Habe feine ſüße Liebe in der Menſchheit gerochen , und ſeinen Zorn im Feuer verföhnet. cf. 0. 8. bis Ausgang des Capitels.
M. M. 20, 41 bis 45. C. 43 , 39. c . 65,36. c. 27 , 32. In dieſer Kraft aus dem Opfer, Feuer und lidhte mit Einfaſſung der menſchlichen Glaubens . Begierne , faſſete ſichder Geiſt Gottes , welcher vom Vater und Sohn ausgehet , und nahm alſo die menſchliche Glaubens . Begierde in fich , unb faffete ſie alſo in die Subſtanz des Feu . ers ,
78
Quaeftiones Theofophicae .
Fr. 101 ,
ers , lichts und ausgehender Kraft aus dem Opfer , ünd führete ſie durch die Pforten des Zorns Goto ses auf den K. Altar, ins Ziel des Bundes ein, auf welchem Follte das Samm Gottes für aller Welt Sünden geopfert werden. (wie aud) Paua hus ſchreibt, Cor. 5 , 7. Wir haben auch ein Diterlamm , das iſt Chriſtus , für uns geopfert. ) 33. Denn baffelbe Lamm Gottes , als Chri. Rus , der ſollte auf dem großen Altar der engli. ſchen Welt dieſes eingeführte Opfer völlig und recht angenehm machen , daß es Gott ren ein ewie ger füſſer Geruch ſeiner tiefeſten Liebe , welche er im Menſchen , in ſeinem eingeführten Opfer im Lämmlein Gottes Chriſto , vorgeſtellet hat , und die Menſchen in dieſem vorgeſtellten Opfer.
Die 101. Frage. Was iſt der Prophetiſche Grund ihs rer Weiſſagung ? niß
und
Durch was. Erkennta
Geiſt haben faget ?
ſie geweiſe
Antwort. 1. Gnadenm . 12 , 64.
Eure Schulen - Kunſt;
da ihr einander mit Worten der Vernunft fchlas get und überwindet , und hernach folche Vero nunft. Ueberwindung für Chriſti Wahrheit ſchreia bet und lehret , das gilt euch nichts vor Gott, denn Eyriſtus hieß dieſe Diebe und Mörder, wels the auffer ſeinem Geiſte und Wiffen , zu einer ane dern Thüre ( als durch Vernunft -Schlüſſe) ahne Chris
Fr. 101. Betrachtung göttl. Offenb.
79
Chrifti Wiffen und Willen einſteigen . Send ihr nicht mit Chriſti Geiſt gewapnet , ſo ziehet nicht in den Krieg wider einen ſolchen mächtigen Feind , den Teufel, und wider Gottes Gerech. tigkeit, im Zorne , ihr werdet mit euren Ver. nunft. Schlüſſen , obne das Blut Chrifti in euch , allda nichts erhalten , fondern ihr werdet nur in Gottes ſtrengen Gerechtigkeit in euren Vernunft. Schlüſſen gefangen , und zu falſchen Propheten im Zorne Gottes erwählet. 65. Denn feiner iſt ein Prophet, er rey denn in dem großen Uhrwerf gottlider Dronung , im ausgeſprochenen Wort, im Ziel derſelben Zeit, aus Gottes Gerechtigkeit geboren , da der H. Geiſt Gottes , durch daſſelbe Ziel, in gottlicher Ord. nung redet.
Er muß ein Ziel feyn-in dem Uhr.
werk im Myſterio Magno , durch welches der Geiſt Gottes auf ein ander Ziel der Offenbarung deutet. Wie denn die Propheten folche waren , und noch heute ſind , welche im Ziel des großen Uhrwerks , in der Gnaben . Verſehung in Chriſto Jefu ftehen , da uns Gott in Chriſto JEfu vor der WeltGrund verſehen ( als geſehen ) hat. Er muß in Gottes Gerechtigkeit mit ſeinem Prophe. tiſchen Geiſte inne ſtehen , und eben in dem Ziel, da Gott hat den Namen ſeiner Liebe in die Ge. rechtigkeit einverſehen , auf daß er aus dem Grun . de des Geſekes der Gerechtigkeit, Gottes Borſa . kes , und denn auch aus dem Grunde der vorgea fekten Gnade, geboren fen , daß er moge Gefeß. als Gottes Gerechtigkeit , und auch Evangelium , als
80
Quaeſtiones Theoſophicae.
als
Gottes Liebe und des Geſekes Erfüllung,
Froso's ,
lehren .
7 66. Dieſer iſt ein rechter Prophet, und fein anderer , denn er iſt das Ziel eines Reichs im Myſterio Magno, dadurch und daraus die Orox i nung der Reiche auf Erden urſtånden , er iſt Deſa ſelben Reichs Mund : weil er aber lehren mußr. wie daß Gottes Gerechtigkeit im Zorne mit der Gnade getobtet werden ſoll, und daß die Gnade von eße dem Zorne ſich ganz einergeben müffe in die Södtung der Gerechtigkeit; fo wird er auch in Proceß Chriſti derſelben Gerechtigkeit Gottes, von den falſchen Propheten und Phariſäern mit geopfert: denn das ſoll undmuß ſeyn , auf daß fein Ziel aud im Blute Chrifti hindurch , burch ben Zorn , geführet 'werde , darum muffen die Propheten
Chriſti Mårterer werden, cf. v . 67.
bis Ende des Capitels . Die 102. Frage. Was iſt Chriſtus geweſen , von dem die Propheten weiſſagten im Alten Teftament ? Antwort. r . Dreyfl. 11 , 84. Nun ſpricht die betrübtes Seele , welche alſo in Babel umgetrieben wird: von einem Wahn und Meinung zur andern , wenn Htetit Efri fie fieher, daß ein jeder fchreyet: fius !' laufet mir nach , jener iſt ein Keker ; und rebet aus einem falſchen Geiſte :
Zu welcherin Parc
Fr. 102. Betrachtung göttl. Offenb.
81
Wore fol ich mich bod wenden , wo ſoll ich doch hingehen , daß ich das rechte Evangelium bore predigen ? Wo ſoll ich Chriſtum finden , fluchen fie doch alle , und richten einander , und ich Gore-, doch , daß ein jeder aus der Bibel rebet und das feine gründet , und lehret den Weg Gottes : was foll ich thun ? und ſehe auch , daß ſie alſo giftig auf einander ſind , und in der Fürſten Herzen rei. ten , auch Krieg und Verfolgung um des Glaue bens willen anrichten , und einander dem Teufel geben , und ſagen je , der Teufel rebet aus jenem er iſt ein Keber , fliehet von ihm.
Die Porte ImmanuElis . 85. Siehe, du liebe Seele, wie uns Chris ſtus ſo freulich vor dieſer Zeit warnet , in weldier wir jest blind ſind geweſen , wenn die falſche ſelbſt gewachſene Pfaffen werden ſchreyen und ſagen : Chriſtus iſt in der Wüſten ; Jtem ein anderer , Er iſt nicht in der Wüſten , Er iſt in der Rama mer , Er iſt auf dem Felde ; und der andere : Nein , Er iſt da oder da; Item Er iſt im Abenda mahl ; Er iſt in der Taufe , und der ander wird ſagen : Er iſt nicht darinnen , es ſind nur Zeichen ! fo ſpricht Chriſtus : glauber ihnen nicht, gehet nicht hinaus ; ſondern wie der Blig ſcheinet vom Aufe gange bis zum Niedergange , alſo wird auch ſeyn bie Zukunft des Menſchen Sohns: denn wo ein das iſt, ba ſamlen ſich die Adler. Matth. 24 , 24. 28 . 86. Chriſtus ſpricht: Ich bin der Weg , die Wahrheit und das Leben , niemand komme 6 . zum Vater, als durch mich ; Joh . 1456 2.
302
82
nes
Quaeſtio
icae . Fr. 103.
Theoſoph
Ich bin die Thür zu den Schaafen , und bin ein guter Sirte ; die andern aber , ſo vor mir kommen ſind , aus ſich ſelber , in ihrem Namen , find alle Diebe und Mörder , und ſuchen nur, wie fie rauben und ſtehlen mogen ; denn ſie fuchen ih . Jch aber ſudhe nicht meine Ehe re eigene Ehre ; re , ſondern mein Vater ehret mic ), und fie uni 50. Ich et lg fo t t r l r s ch r , der , we mi na bin da Lich de We n en ns t be ig be 8 s s rd ch . ha ew Le , 12. . C de Li da wi Mein Vater will den H. Geiſt geben , denen die ihn darum bitten ; wenn der kommen wird , der -wird euch in alle Wahrheit leiten : denn von dem n Meinen wird ers nehmen , und euch verkündige ; C. 16, 13-15 . Sorget nicht für euer Leben , denn mein Vater forget für euch : denn wo Ⓡeuer Herz iſt , da iſt auch euer Scak : Matth . 6, Das Heiſſet , laufet nicht den felbſt ges 21:25 . n ne ſe ch wa Lehrern nach , welche aus Hiſtorien ohne es tt iſ Go Wenn ſie ein wenig frem . Ge t lehren . de Sprachen können , ſo wollen ſie bald Lehrer ſeyn , und lehren aus Kunſt und Hoffart", aus heit , darzu hilft ein Gleiß , Uebung der Wohlreden rn ner dem ande , ſonderlich wo viel Geld und En . re im Umte ſind . Greth. Stief. 164.
Nun iſt Chriſtus ein Wiederbringer deſſen fo verloren iſt; nid)t um des irdiſchen Menſchen willen iſt. Er kommen , daß Er ben in ſeinem Regiment erhalte, fondern daß er den wiedergebåre , der in Adam , als er der Sünden aufwachte , verblich und ſtarb,
davon Gott
Fr , so
or mit Namen
ir, ** men is
e Chi euille
fra roá , Betrachtung götek. Offenb. 83 Gote ſagte: welches Tages du vom Baum Gutes und Böſes effen wirft , ſollt du des Todes ſterben : (Gen. 2 ,. 17.) Er farb der gåttlichen Welt, als dem Såndenhaufe; soll Jammer und ſterblicyer. Qual. cf. v . 1633
Jd
418. Chriftus , fo viel er der Dren.Einige Gott heiffet ; nadı dem enigen Worte', in dem
12
Namen Jehovah oder Jeſus ift , fo viel die uns: meßliche Gottyeit anlanget , kein Mann oder ?
m
1
Creatur , ſondern die Fülle aller Dinge , in ſic) ſelbft wohnend : Aber nach dem Namen Chris ſtus ifi die Gottfzeit ſichtbar; und dieſer Chriſtus , als. der Gefalbte Gottes , dringet allein auf diet Menſchheit , nicht auf ale Creaturen ; Er eink eignet ſich , auſſer dem Menſchen , keiner Cream tur , hat auch mit ſeiner Menſchwerbung , Leis den , Sterben und Auferſtehung, auſſer bem Menſchen , keine Creatur erleifeț : Er iſt allein mit dem Namen Chriſtus in der Menſchheit of fenbar worden ; nidit in irbiſchen oder himmlin fohen Creaturen : die irdiſchen und Himmtiſchen Creaturen dürfen keinen Chriftum , und die hof liſchen haben keinen : Dieſer Chriſtus iſts, durch den Gott, welcher in Jóme Wohnet , und ſich ſelbſt mit dem Chrifto hat offenbaret , alle Din . ge richten , und das Böſe vom Guten ſcheiden . wil. M.M.58 , 4. Wie Rahel ihre Schweſter verachtete , daß ſie von auffen ſchönerwar als Lea , indeme Sea vor der Welt einfältig und blode war , und Rahel aber den Welt - Geiſt in der Ver
84
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 102 ,
Pernunft in Zierheit hatte, fo reglerete die 2da . miſche Natur in Rahel über den geoffenbarten Seegen des Bundes in Lea ; anzubeuten : daß die Linea Chrifti in dieſer Welt wurde in alberer , einfältiger und verachteter Geſtalt in ſolchen und pergleichen Menſchen offenbar werden . 5. Welche Menſchen von der Welt
Vera
nunft , Pracht und Schönheit nur würden für Narren und blode geachtet werden , weldje in fota: chem Spott und Verſchmåhung zwar würden dan hin gehen und mit Chránen påen , würden aber in ihrem inwendigen Grunde in der Linea Chri Li gebåren , und endlich mit Freuden ernten : Una: zubeuten , daß Chriſti Reid , nicht von dieſer Welt fery, baß es in dieſer Wett můſſe in Gottes Zorn und Verſchmågung , und in den Tod eingerora fen werden , und mit folcher Einwerfung den Zorn Gottes mit Liebe und Sanftmuth erfüllen , und mit der Liebe durch den Zorn und Tod beca . vorgrünen , und den ſtolzen Lucifer in menſchlis chen Eigen Willen und Fleiſches - Juſt zu Spott und zu nichte machen , als ein unbeſtåndiges Sex ben , welches die göttliche Demuth nicht kann überwältigen. cf. v . 6.9.
grrth . Stief. 420. Wenn ich will vom Mana ne Chriſto reden , was er für ein Drey : Einiger Gott und Mann fey, ſo unterſcheide ich die menfchr liche Creatur , die Er von uns Menſchen ange . nommen hat , von der Drey . Einigen Gottheit ; das geoffenbarte Weſen von der Kraft und u . macht: Nicht daß es getrennet fey , ſondern bare umy
.Fr. 102. Betrachtung göttl. Offenb. 85 um , daß der Geiſt Gottes höher iſt als das Wes fen , das Er in ſeiner Begierde in ſeinem ausge. hauchten Hall erbieret : denn nach unſerm Bee ſen nannte ſich Chriſtus des Menſchen Sohn, und ſagte : der Vater ren gröſſer denn Er, Joh. .14 , 28. Nach der Menſchheit hat er eine geges bene Gewalt ; Nach der Gottheit aber ift er der Geber ſelber : der Mann iſt unfere Menſchheit,
und der Chriſtus iſt der Geſalbte Gottes, den Gott durch und aus dem Namen Jehovah over JE . fus , aus der Tiefe der Weisheit, aus dem Cen tro Gottes , aus der gröſfeſten Liebe , hat offers baret , und der menſchlichen Creatur zu einem Lichte und ewigen Sonnen gegeben . 421.
Nicht daß dieſer Goldfelige, füffe, liebe
Chriſtus per Mann ſey, ſondern der Heilige Sons nenſchein in der groſſen Liebe, Flamme, in dem Manne : denn fo ich einen heiligen Chriſten -Men . fchen feße gehen oder ſtehen , fo fage ich niche: Sie ſtehet oder gehet Chriſtus , das thut alles Chriſtus; ſondern ich fuge: da ſtehet und gehet ein Chriſten-Menſch, in deme die SonneChriſtus fcheinet. Die Perſon von Udam iſt nicht der Chris ſtus, aber die Perſon von der Kraft Gottes , die in dem Manne Adam wohnet, nach dem Himm . Tiſchen Theif , die iſt Chriſtus.
-427 . Gleich wie die Sonne in der ganzen åuffern Welt ſcheinet, und alles kräftiget und fruchtbar : machet , und die Welt iſt nicht die Sonne aus Jehovah oder Jefus :
Jehovah iſt
die ewige göttliche Sonne, in welcher die groſſe Liebe F 3
1 86
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 102 .
Liebe- Sonne Chriſtus , als ein Herze im Centro Der H. Dreyfaleigkeit, in allen Creaturen verbor . gen geweſen , und aber durch die andere Bewe gung der Gottheit , als eine heilige , füffe liebe Gonne offenbar worden . 5423. Jch muß nicht ſagen , daß in der Per .
fon Chrifti , als in dem Menſchen , nach ſeinet Menfchkeit, nach dem Theil, das er von uns Menden von unſerm Leib und Seete , hat an fich , das ift , an die Gottheit , und an ote göttliche Wefenheit oder himmliſche Lieblichkeit angenommen , fey die Creatur aufgehaben , oder baß die Creatur , Seele und Leib von uns unme fid , fey ; Nein , das wäre nicht unfer ewiger His her. Prieſter, den ich nicht mehr in Mannes. Gen ftatt fehen könnte : denn audy die Männer , als er zum Himmel fuhr, ſprachen : Ihr werdet dies fen Jefum ſehen wiederkommen, wie Er aufge fahren iſt . (A &. 1 , 11. ) 424. Allein die Gottheit in Ihme und bet Eşriftus, ( verſtehet die göttliche Eigenſchaft) famtder Himmtifdyen , gåttlichen Weſenheit, das mit Er ſagte: Joh . 3, 13. Erware vom Him . mel fommen ; dieſe iſt uncreatürlich , und doch in jedem Chriften .Menſchen , als eine eigene Sonne, aber nur ein einiger Punce, der aus dem Diell . Brunu diefer Sonne ausſcheinet ; zwać von Feinem Orte oder Ståtte , ſondern die Ståte te dieſer heiligen Offenbarung ift in allen heiliger Menſchen . Das Centrum des Urftandes diefet Sonnen iſt in allen Menſchen :paberdieſe Song ne wird nicht in allen Menſchen offenbar , auri det ? € ber
Fr. 1oa. Betrachtung götel. Offenb.
87
der Begierdezum Punct , welches iſt Chriſtus, deſſen Punct iſt Jefus aus Jehova. Dreyfl. 12 , 26. Alſo ſagen wir auch , daß die Antichriſtiſche Seelen nach Zerbrechung des Leibes nicht die Thůr Chriſti ſuchen , denn ſie wiſ: ren auch nichts davon , ſie wiſſen nur von deme, was ſie allhier eingefaſſet haben , in diefelbe Meis nung erſinfen die Seelen in tiefeſten Grund , viel
be
tiefer als ſie ihn hie gefaffet haben ; denn was in derſelben Meinunge in vielen erkannt wird, was ihrer viele oder alle in derſelben Meinung wiffen , das weiß die Seele allein ; denn ſie iſt ein Leib mit allen denen , die derſelben Meinunge find, und haben ein Herz in vielen Gliedern , da ein jes des ſein Geſchäfte treibet. Das ſtehet alſo bis ins Gerichte Gottes , der wirds Kernach ſcheiden ;
1 da denn alle Geſchlechte der Erden vor Ihme heur ten und weinen werden , wenn ſie werden erkenw nen denjenigen Ridhter , den ſie alhier verachtet Haben . 27. Höre , du verfluchter Antichriſt ,was wilt du antworten , daß du die Vsiker vom Glauben an Gott , und von der Rechtfertigung des Leidens und Sterbenis JEfu Chrifti haft abgeführet in dei,
1
ne betrügliche Gleißnerer , in Meinungen , nur um deiner Hoffart und Ehre willen , und um dei. nes Geißes willen ? Du haſt fie berebet , daß fie fid ), auch mancher in ſeiner Jugend und Unvere ftand, bir haben verpflichtet : was haſt du ge. than ? Siehe, das haſt du gethan , was Chris ftus zu den Phariſäern faget: wehe euch Phari: F4 fåern ,
!
88
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 103.
fåern , die ihr - Land und Waſſer umziehet ,
1
bis
ihr einen Juden und Judengenoſſen machet; und wenn ihr den gemacht ħabt , ſo machet ihr ein Kind der Höllen aus işme zwiefältig mehr als ihr ſend : Matth. 23 , 15. Das thut auch der An . tichriſt. M. M. 41 , 61. Und wann es der Menſch ſo weit bringet , daß ihme alles Eines ift , ſo iſt er der arme Chriſtus , der nicht hatte da Er fein Haupt hinlegte, und folget Chriſto recht nach , der da ſagte: wer nicht verläßt Haus, Hof, Geld, Gut, Bruder, Schweſter , Weib und Kind, und ſich ſelber verleugnet, der iſt meiner nicht werth .
Die 103. Frage. Was iſt Johannes der Täufer , rein Vorläufer ,
geweſen ?
Antwort. 1. Taufe 1. C. 4 , 1.
Als Gott das Tefta.
ment feines Gnaden . Bundes , im Paradeis auf. gerichtet , aus dem Vorbilde und Opfern und der Beſchneidung wollte in die Waſſer - Taufe ord . nen ; ſo führete er einen Zweig aus ſeinem Bun . de in menſchlicher Offenbarung beraus , und fing die Waffer - Taufe durch Ihn an . Wie folches klar an Johanne dem Täufer zu ſehen iſt , wele cher durch die engliſche Botſchaft verkündiget waro , barzu aus dem Hohenprieſterlichen Stam. me.
Fr. 103. Betrachtung göttl. Offenb.
bis
En
89
2. Nicht vom Willen des Fleiſches Fam feia ne Menſchwerdung , dann fein Vater Zacharias und ſeine Mutter Eliſabeth waren afte betagte leur te , welche in dem fleiſchlichen Spermate ſchon er . ſtorben waren , da des Menſchen Vermögen ſchon weg war : Der Same Zacharia und Eliſabeths ward durch Bewegung des H. Geiſtes aus dem paradeiſiſdien Gnaden . Bunde in ihrer nunmehr verblichenen ſpermatiſchen Eigenſchaft erwecket. 3. Wohl kam er aus menſchlichem Grunde, aber nicht ausmenſchlichem Vermogen , dann die Salbung im Bunde erweckte den , daß ihr Sper ma über den lauf und Kraft der Natur eigen Bero mogen aufgeſchloſſen ward : welcher Hz. Geiſt eie nen Samen aus menſchlichem Spermate erweckte, und den in ſeinem erſten Anfange darzu erwählete. 1 4. Die Salbung aber Johannis geſchahe im Gruffe Mariá , als dieſe zur alten Eliſabeth kam , und ſich in ihr ( verſtehet in Marien ) die göttli. che Salbung aus Chriſti Menſchwerdung bewege te. Als Maria , voll diefer Salbung , Eliſa . beth grúffete, ro tauchte die Menſchwerdung Chri. ſti mit der Salbung durch den Gruß Maria in Johannem in Mutterleibe ein ; und nicht allein in Johannem , ſondern auch in feine Mutter Eli. ſabeth , daß ſie voll ward dieſer Salbung, ung die beyden Mütter im Geiſte dieſer Salbung weiß ſageten . 5. Und dieſes iſt die Taufe Johannis , da er mit der Menſchwerdung Chriſti aus Chriſto gefalbet ward , und des 1.Geiſtes Taufe aus dem Bun : F 5
gô
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 103 .
Bunbe im Mutterleibe empfing , daß er ſollte ein Vorläufer und Ankündiger feyn , daß die Zeit der Satbung und Erfüllung des Bundes Gottes vorhanden ren , daß Gote ſeinen Bund der Gna. den . Salbung Habe in die Menſchheit eingeführet, und daß der Bund rep ein Menſch worden : daß Gott nunmehro wolle durch die Menſchheit Chri. fi, durch ein elementiſch Mittel ( das nicht mehr im Feuer ſtehe, wie im Alten Teſtament , fona dern in Liebe und Sanftmuth des Waſſers) 'die Salbung ausgieſſen ; baß die Zeit der Gnaden vorhanden fen , da Gott ſeine Salbung in die Menſchheit habe gegeben , 6. Und ſehen wir , daß Gott allda keinen neuen Bund habe angefangen , ſondern nur eine neue Ordnung, dann Johannes ließ ſich beſchnele Johannes nahm den , wie dann auch Chriſtus. den Gewalt und Beruf aus dem Bunde der Be fdyneidung ,
aus den Opfern des Feuers , uno
führete ihn durch Gottes Befeht in die Waſſer Laufe , anzubeuten , daß nunmehro ſollte die Sinde durch den Tod Chriſti in ſeiner Liebe und Sanftmuch erfäufen , und nicht im Feuer abbrene nen , wie bey Ifrael im Vorbilde geſchahe. 7. Mehr ſehen wir beym Johanne , daß er noch nicht mit der Vergebung der Sünden taufen te, fondern mit der Buffe , als mit dem Geifte der Salbung zur Buffe, welcher der Menſchen Herzen zerſchellete, und dem Geiſte Chrifti feiz nen Weg bereitete; welcher die Thoren der Mena fchen -Herzen und Seelen aufſcitoß , auf daß nadi ihme
ng
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03.
fr. 1
ac etr
B
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tl fen göt . Of
chte e er önig er hren n olche ufgema m h a d K t d E n i f d n ren öchte inziehe e avo Davi m e Tho d ſagt : , t e e n g h e i re elt c r m n o e r a h ö e h i e K E T M d wus d d ig er hren iſt E auf , daß der Kön , , als Chr d es m iehe ann einz . ( Pſal 24. 7. 9. ) Und wie Joh e ete ere it affer ur peug b,unegr tauf Bufſ und z m en W e a d g t r h n r e c r e ü s b i e V Chrí re n d S , er a
tus , ſondern nady ihm fomme der , welcher die Wurffchaufel in Hånden habe , der' werde mit Feuer des Geiftes taufen . ( Luc. 3, 16. 17. ) Uuch fehen wir an Johanne, daß er eines Prieſters Sohn ſeyn mußte , welche mit der Bes fchneidung und den Opfern umgingen . Er mußa te aus dem Gefeße des Bundes fommen , und fich befchneiden laſſen , und den Bund anziehen , auf daß er mit dem Geiſte des Bundes und der Befchneidung die Waffertaufe, als die Ordnung der Gnaden und Vergebung anfinge : dann die Sünde follte nun nicht mehr durchs Feuer getite get werden , fondern durch die Liebe, welche Gott Im Bunde durch Chriſtum offenbarete, ſie ſollte durch Gottes Sanftmuth erfäufet und verwans 1 delt werden .
9 . Darum ordnete auch Gott zu ſolcher Süns . ilgung ein folch Mitel mit der Waffertau. den T fe; anzubeuten , daß die Sünde ſoltee im Blute Chrifti in feiner Liebe und Gnade erfâufen , und daß der Menſch ſollte nunmehro eine offene Gna: tt mo Āblaß der Sünden , durc folche Porte är die Gnade eingehen fóne 09
177
10 ,
qe
Quaeftiones Theoſophicae: Fr. 103, : 10. Und fehen allhie an Johanne , dem Une
fånger der Waffertaufe, redit, welcher Menſch würdig ſey mit dieſem neuen Gnaden .Bunde zu taufen , als nemlich dieſer , welcher auch zuvore bin iſt mit dieſer Gnade gefalbet worden , wie Johannes von Chriſto, welcher noch in Muttere leibe geſalbet warb. Dann Fleiſd, und Blut ok ne die Salbung , kann nicht taufen , dann diefe Macht ſtehet nicht in Menſchen ben in Chriſti Gewalt. "
IT : Ein Chrift, in dem
Gewalt, fono 33
die Salbung Chri.
fti iſt , der taufee mit der Salbung Chriſti, dann die H. Dreyfaltigkeit taufet mit dem Gnabena Bunde der Salbung , mic Chrifti Menſchwers bung , Liden , Tod und Ueberwindung: will nut ein Menfch faufen , fo 'muß er nicht allem mit der Hand-und Waffer taufen ; ſondern auch mit dem Glauben der Salbung. 12. Ein unglaubiger Täufer thut nichts mehr ben dieſem Hohen Werke der Taufe, als der Taufſtein thút , welcher das Waſſer Halt: dann ob'er gleich das Waſſer geuſt, und die Worte dern
an , iſt ſtumm in der Wirkung ; fondern der
Bund Chriſti więket und tauft, Er aber iſt nuc ein Mittel, gleich einem unwirkenden Weſen , das nicht ſelber in dieſem Búnbe mitwirket, fonts Dérn nur das Werk thut, in welchem Werke Gote virket wegen ſeines Bundes. sid
14. Johannes warb in Mutterteibe getaufec
durch den Geiſt. Chriſti aus :Marien Stimme,
fe: 104. Berrachtung gottl. Offenb:
93
Und ſehen ſo wohl auch ſeine Mutter Eliſabech. gar eben ,wie das fen zügangen : Denn als Elifai beth den Gruß-Maria Hörete , ſo bewegte ſidy der H. Géift in ihe, und audy in ihrer Frucht zu. gleic); Sie empfingen die Taufe Chriſti aus ſeis ner Menſchheit zugleiche , die Mutter mit dem Sohne. Warum bann nicht aud) jeko in Heilis gen Eltern , in denen die Salbung iſt ? Dann deſſen der Baum iſt, deſſen iſt auch ſeine Frucht.
15. Der Bund aber mit der Taufe ift dare um , daß ein jeder Menſch ſoll ſelber mit ſeinem eigenen Willen , als ein ſonderlicher Zweig am Baume, und als ein eigen Leben den Bund Chrii ſti anziehen , als durch das kuſſere darzu geordne . se Mittel. cf. v. 13, 16-57 .
Die " 104. Srage. Was iſt Maria ( in der Gott Menſch worden) für eine Jungfrau geweſen , ehe ſie ſchwanger ward ?
Antwort. 1. Princ. 18, 37. Alſo iſt in dieſem Jahr Gabriel kommen zu einer armen , aber Engel der zůchtigen und feuſchen Jungfrauen , von Gott Hem Vater gefandi gen Nazaret, Maria genannt, Jør Name Heiffet recht auf teutſch in der Natur; ſprache eine Errettung aus dem Jammerthal. ( Db wir wohl nicht aus der hohen Schulen dies fer Welt find érboren mit vielen Sprachen ;- fo Haben wir doch die Sprache der Natur in unſerer Wun.
94
Quaeſtiones Theofophicae: fe 194.
Wunder Schule auch für welches Meiſter Hang in feinem freyen Hücfein nicht glauber. ) Der grüſſete ſie durch Gott , und brachte des enigen Baters Befehl aus feinem Wifen , und fprach zu ihr : Gegrüffet renft du Hotoſelige , der Derr iſt mit dir , du. Gebenedeyete unter den Weibern , ( Luc. 1 , 28. ) Und da ſie ihn anjahe, erfcrack ſie über feine Rede , und dachte : welch ein Gruß iſt das ? Und der Engel ſprach zu ihr : Fürchte dich nicht Maria , du haft Gnade bey Gott fün . den ; ſiehe du wirſt ſchwanger werden im Leibe, und einen Sohn gebåren, des Namen ſollt du JESUS heiſſen : der wird groß und ein Sohn des Höchſten genennet werden , und Gott der Herr wird ihm den Stuhr feines Vaters Davids gei ben ; und er wird ein König feyn über das Haus Jacob ewiglich , und ſeines Königreichs wird tein Ende ſenn. Luc. 1 , 30. 38.
38. Da ſprach Maria zu bem Engel: wit Foll das zugehen , ſintemal ich von keinem Man .
1 ne weiß ? Und der Engel antwortete ihr und ſprach : ber H. Geiſt wird über dich kommen, und die Kraft des Hochſten wird dich überfchat ten , darum fauch das Heilige , das von dir ger boren wird , wird Gottes Sohn genennetwerden , Maria aber ſprach :
Siehe ich bin des Herren
Mago , mir geſchehe wie du geſaget haft. der Engel ſchied von ihr.
Und
39. Als nun dieſer Befehl von Gott dem Water fam, da entfekte ſich die Natur des Seen len.Geiſtes in Maria , wie der Tert lautet ; benr
4
Fr. 104. Betrachtung gåttl. Offenb . benin es růgete ihn tin theurer Gaſt: eine wunderliche Herberge ein .
95
Er ging in
40. Und ſoll der Leſer hier rechtverſtehen : Es iſt nicht dismal das Wort zur Menſchwer . dung erſt aus dem hohen Himmel über den Ster.
11.
PE
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ten 18
nen herunter gefahren und Menſch worden , wie Nein ; ſondern die Welt in Blindheit narret. das Wort , das Gott zu Udam und Heva im Parabeis ſprach vom Schlangen . Treter , welu cher fich in die Thoren des Lebens ,Lichts einbildes te im Centro der Himmels , Porten inne ſtehend, und ins Heiligen Menſchen Gemůthe empfindlich warteno bis auf dieſe Zeit; daſſelbe Wort iſt Menfch worden :
Und iſt das göttliche Wort wien
der in die Jungfrau der göttlichen Weisheit, wel. che Adams Seelen ward neben dem Wort gegen
co ben zu einem Lichte, und dem Wort zu einem Diener, eingegangen . cf. v. 41. bis Ausgang des Čapitels , darinnen auch der Unterſcheid zwiſchen der Jungfrauen Maria und ihrem Chriſto gezeiget wird.
Sohne Gefu
10
M,
Menſchr . 9; 13. Und können durchaus von
th
Marien Jungfrauſchaft, nach dem irdiſchen Leo ben vor der Benebeyung , ehe ſich Gottes Herze bewegte, nicht ſagen , daß ſie eine ganz voltfom . mene Jungfrau geweſen , nach der erſten vor dem
en -10
mu
Fall, ſondern ſie war eine natürliche Tochter Her vå : Aber das ſagen wir mit Grunde , daß in Marien , fo wohl als in allen Adams - Kindern , ſen die ewige Jungfrauſchaft im Bunde der Vere þeiſfung verſchloffen gelegen , gleich als im Tobe, und
1
96
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 105 .
und doch auch nicht in Gott verweſen .
Denn der
Name JEſus aus Gottes Centro oder Herze, hat ſich von Ewigkeit in die Jungfrauſchaft der Weisheit Gottes als ein Spiegel mit eingebildet, und iſt des Vaters Centro , als des Feuers und Grimmes Centro entgegen geſtanden , nicht im Grimm im Feuer , in des Feuers Eſſenz: Und ward auch der Menſch in derſelben Eſſenz in dem Namen Jeſu verſehen , ehe der Welt Grund gea <legt warb, da Adam noch in himmliſcher Effenz, ohne ein natürlich oder creatürlich Weſen war ; denn in der Weisheit ward der Fall erkannt , ehe
2
Per Menſch zur Creatur ward , und ſolches nach Des Feuers Eigenſchaft, nicht in des Lichtes Ei. genſchaft , ſondern nach dem erſten Principio. cf. V. 14. bis Ende des Capitels.
Die
ios . Srage.
Warum mußte fie zuvorhin dem als ten Joſeph vertrauet feyn , ehe ſie vom H. Geiſt ſchwanger wärd; das an
was deutet
Antwort . 1. Das ganze neunte und zehende Capitel Jeſu Chriſti handelt von der Menſchwerdung ausführlich von Maria und Chriſto. Darinnen ſich der Sefer vollkommen wird befriediget finden . Jeem : Princ, 22 , 61. C. 18 , 90. M. M. 37, 37. Auch ſagen wir den unſern , daß fie Mar > siam laſſen Uhraþams und Adams Tochter ſeyn, unt
1
5
ET
Fr. 106.
Betrachtung göttl: Offenb.
97
und Chriſti Mutter nach der Seelen , und Adams geſchaffenen Bildniß , und nicht nach der Gotte heit , oder nach dem vom Himmel kommenden Ente am Wort des Lebens : denn daſſelbe war nicht ihr Eigenthum , wohl.ftünds in ihr , aber im Wert der Verheiſſung im am Ziel.
Ziel des Bundes
38. Aber ſie iſt nicht die Mutter ,welche Gore geboren habe , wie die Juden und Türken uns Schulb geben , daßwir lehreten : fondern Gott hat ſie in ihrem Samen wiedergeboren und gebenen deret ; ſie hat in ihrem Samen empfangen die Kraft des H. Geiſtes im Wort, und geboren die Creatur , welche Gott und Menſch mar. (Not, Warum aber Gott ſie dem alten Jofeph vors hin vertrauete , darinnen wird ein erleuchtet Ges můth im Spiegel der Weisheit Gottes gar leichte die Urſache finden , da ihm denn im Verſtande viele Urſachen aufgehen werden , warum es Gott alſo geordnet hat. )
Die 106. Srage . Wie iſt Gott ( als das Wort ) Fleiſch worden ;
was hat er vom Menſchen angenommen ? Antwort.
1. Princ. 22 , 34.
Sollte uns armen He.
vå -Kindern nun gerathen werden , To mußteeine neue Jungfrau kommen , und uns einen Sohn gebåren , der da ware Gott mit uns , und Gott in uns. 35 Heb. J. Bohu . theoß. fr. 2 Th .
98
Quaeſtiones Theoſophicae . - Fr. 106 . 35. Und iſt zur Sünde des Falles das Wort .
Gottes des Vaters , -und im
Worte das licht
durch den H. Geiſt ins H. Element in die zůd ). tige Jungfrau der Weisheit Gottes eingegangen , und hat einen theuren Bund gemacht, in dieſer Jungfrauen eine Creatur zu werden , und dem Teufel ſeine Machtim Zorne zu neşmen , und ihm ſein Reich zu zerſtören ; und wollte ſich dieſer Chriſtus einlaſſen in die verderbre Menſchheit, und mit ſeinem Eingange in God die Hölle des Zornes und das Reich dieſer Welt von uns ab. trennen . Und hat Gort der Vater dieſes Wort al. fobald im Garten in Eden eröfnet nach dem Falle, vom derheiſſenen Weibes . Samen , da ſichs alss balde hat in ewige Vermählung ins Centrum des Lebens Lichts eingeben , und aller Menſchen Seelen , weld)e fich zu ihm haben geaneignet, !
und in des Leibes Sterben ergeben,von GottesZorn, und vom Reid, dieſer Welt abgetrennt und zu ſich ins reine Element des Paradeifes eingeführet in die feufche und zůchtige Jungfrau , alda in groſ ſer Sanftmuth zu warten , bis Gott das Reich dieſer Welt mit den Sternen und Elementen zers bricht;
da denn alſo bald das reine Element an. ſtatt der Ausgeburt ſtehen wird : da foll grünen und aufgehen der neue Leib der Seelen , in dem H. Element, vor Gott ewiglich . Stief. 259. Denn als die Welt geſchaffen warb , fo war Er ( Chriſtus ) im Worte der gått, chen Kraft verborgen. Die Welt iſt durchs
Wort , daraus Chriſtus geboren iſt , geſchaffen nor:
99 .
Fr. 107. Betrachtung göttl. Offenb.
tt
.
Johannes ſagt im 1 Cap. 1. 2. Im worben . Anfang war das Wort ; faget nicht, Chris ftus , ſondern , alle Dinge ſind durch daſſelbe
en,
gemacht,
fer
was gemacht iſt.
Hit
ohne daſſelbige
In der vorigen
iſt nichts
gemacht,
104. Fr. wie das Wort
Menſch worden , und wie es unſere menſchliche Natur an fich genommen hat , iſt ſchon etwas
eit, Des obs
erklåret worden und in folgender
ale
alle,
107. Frage
fommt noch ein mehrers vor. Die
107. Srage.
Warum wollte Gott Menſch werden ,
1
im
en ret,
mochte
er nicht
dem
Menſchen
ſeine
Sünde ohne Menſchwerdung ver geben ?
Antwort. lid int
1. Princ. 25 , 27. Als nun die Zeit fam ,
Eroſ
daß das Wort Menſch ward , fo kam das Liebes
Leich
218 aber nun der Garte Leben in die Seele : Streit kam , daß die 4te Geſtalt ſollte zerbrochen
0119
werden , fo ſtund der åufferliche Leib Chriſti, und wir alle in der vierten Geſtalt mit dem Tobe uma So erregten ſich nun alle Geſtalten int gürtet.
Dem
ffen otto
d16 fer vore
der Natur , und wurden alle råks , davon bie Perſon Ckriſtt aus ſeinem Seibe im Garten bat Blut geſchwiket, da Er ſchrie : Mein Vater ; iſts möglich , nimm dieſen Kelch von mir . allfo ſchrie der äuſſere Menſch; und der innere ſprach :
doch nicht mein Wile( verſtehe des åuſo fern
1
100
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 107 .
fern Wille ) fordern dein Wille geſchehe. ( Matth . 26 , 39.) $ " Gnów.9 , 39.
Denn durd )menſchliche Werte : Alfo war die Sünde in die Seele kommen : mußte ſie auch durch menſdliche Werke in der : Gnade, in Gottes Gerechtigkeit getödtet werden , es in der Menſchheit Chriſti geſchahe,
als
durch Menſchen , Tødten
von den
Pharifåern ,
welch ? das Geſeke Gottes der Gereditigkeit führ ten und hatten. Taufe 2. c. 2,5. Es war nicht um Verge. bung zu tyun ; der Seelen 'mängelte nicht allein ein Vergeben , fondern eine tieue Geburt, ſie hatte ſich in eigen Wollen eingeführet, und von Gottes : Wollen ganz abgebrochen , dadurch, in igr die ewi. ge Finſterniß entſtunde. Gndw. 11, 32. Die Vergebung der Sina ben , da die Schrift faget , er vergieber ihnen ihre Sünde, und rechnet ihnen die Gnade gu ; zu eiar . ner Rechtfertigung ; gehet allein über dieſe , in welcher inwendigen Grund Chriſtus Jebet, und ihnen die Sünde im Fleiſche , wie David : yno andern mehr , anbanget , daß ſie ofte fallen , Dea yen hilft die Gnade in ihnen wieder auf, und tils get die Sünde und Uebertretungenin $ * Dreyfi. 11,70 .
Es ifti:fein ander Verges
ben verſtanden ( vorhanden ) , als daß dů aus dies Ter Welt und deines Fleifdyes , fo wol aus des. Teufels Willen ausgeheſt in Gottes Willen , fo: empfäher dich Gottes Willen, unb biß aller Sün . den los , denn fie bleiben im forert, uno dein Wille
27
- Fr. 107. Betrachtung gåtel. Offenb . tar
th
Wille in der Tinctur Gottes , welche die Maje ſtåt erleuchtet : i Es iſt dir alles nähe , : deine Sünden ſind dir nage , aber ſie rühren dich nicht, denn wir sabeu dir vorne gemeldet , wie baß die
rf
llo
26
So denke nur ſtille Ewigkeit eine Freyheit fey : nicht , daß ſie deine Sünde , deine Greuel und Laſter , werde von dir in ſich nehmen , ſondern fie gehören in Gottes Zorn , da müſſen ſie baden , und werden dem Teufel geſchenket; aber ſie ſtem hen unter die im Centro , du biſt als ein ſchön Gewichre a welches durch den Zorn ausgewach . fen ſtehet zu Gottes Freude und Wunderthao: >Iſt doc ) der Zorn auch in Gott, aber im 216.
te grunde;
und da ſich der Teufelerhub über Gote;
ES fuhr er in Abgrund , ſchemel
71.
und waro Gottes Fuß
Uber Det ander Adam Chriftus, fame
aus Gott, und war Gottes Hetje, und hatte die Fohone Jungfrau an fich: der nahm unſere Seele und Fleiſch in ſeine Jungfrau , und ward Fleiſch, Seele und Geiſt ein Fleiſch aus'umferm Fleifen, eine Seele aus unſerer Seelen und blieb doch Gott; unfer Fleiſch ſtund in Chriſto , in Tepe nario Sanéto : Er nahm aus uns in die Fungi frau Gottes das ewige Fleiſch , und auch das ir . diſche , wie wol nur die irbiſche Qual, denn in Gott geber nichte Zerbrechliches . 77. Als das Wort ins Fleiſch kam , fo-wars. es himmliſch, gleich wie es in Adam war irbiſch worden . Denn das Fleiſch Chriſti, ward in den ewigen Willen ine_Wort eingeführet , 09ß das Fleiſch
1102 Quaeftiones Theoſophicae. Fr. 107. Fleiſch und Wort eine unzertrennliche Perſon Nun war es doch um den ewigen Wil . ward : len zu thun , daraus Adam war ausgegangen , und Gott führete uns in Chriſti Seele wieder in 'denfelben Wilen . ( Das fonnte nun weder durch Engel noch eine andere Creatur geſchehen , als nur durch Chriſtum felbſt , als den andern Adam, denn die H. Schrift ſagt : denn gleich wie von einem Menſchen die Sünde gedrungen iſt auf alle, ſo iſt durch einen Menſchen ( Chriftum ) die Gnade wieder auf alle gebrungen. ) Nun iſt Chriſti Seele unſere Seele, und Chriſti Fleiſch
1
unſer Fleiſch , denn Er nahms aus unſerer Menſchys Heie an fich : und die ſchöne Jungfrau Gottes in Chriſto iſt unſere Jungfrau , denn Chriſtus hat die unſerer Seele angezogen : So wir uns nun gang in Chriſtum ergeben , fo lebet Chriſtus in uns , unb wir in Jhme ; und ob uns gleich ber kuſſere ſterbliche Leib anhanget , fo lebet doch Chriſtus in uns , und wird uns am Ende der Welt ganz rein ohne Mackel in ſeinem Fleiſche barſtellen : Wir ſind in Jyme alle ein Leib , benn Er iſt unſer Leib in Gott, und Adam ift unſer Leib in dieſer Welt.
Stief. 263. Db zwar von Erldſung der Crea. tur in 4. Schrift gedacht wird , wie ſich alle Creatur neben uns ſehner, von der Eitelkeit los zu werden , und daß ſie Chriſtus erlöſen folt; fats doch nicht den Verſtand auf Ochſen , Kål Båren Wolfe ,ati ber on und andere Thiere, ſondern auf, die Cre
Goto
7
$ In
Fr. 108. Betrachtung gåtel. Offenb . iog Gottes das ſchöne Paradeis , als das gute Theil, vom reinen Element in dieſer Welt Weren , in fidi gefangen hålt : das ſoll der Richter Chriſtus in der Einernte fcheiden , und die Spreu allen Teufeln und Gottloſen Menſchen zum Beſik gee ben ; die Creaturen ſind noch nid)t erloſet, reha nen ſich noch alleweil ins Myſterium einzugehen, daraus ſie gegangen find. Alſo mußte ber Drenfach Leben 5 , 142. neue Udam Chriſtus in Abgrund der 4 Elemen.
t
ten , als ins hölliſche Feuer des Grimmes , und
h
durch die Hölle des Grimmes durch den Tod durchgehen , und die menſchlicheSeele wieder ins
3
Paradeis Gottes einführen . 143. Und darum ward der neue Adam Efri. ſtus 40 Tage in der Wüſten verſuchet , ob er könnte in paradeiſiſcher Qual beſtehen , daß er alleine åſſe von paradeifiſcher Frucht, welche wich . fet in der Qual, aus den Eſſentien des Geiſtes Gottes : da aß er 40 Tage voin Verbo Domini, und nichts von den 4 Elementen . Die 108. Srage. Wie iſt die Vereinigung der Gottheit und
Menſchheit in dieſer werdung
Menſch
geſchehen ?
Antwort. 1. Undw.g, ai. Und dieſes Bildes war Abel eine Figur im Bilde Chrifti, bis ſo lange in Erfüllung der Zeit dieſelbe Infaßlichkeit der Liebe ſich noch einſt bewegte , und in ein Ens des We.
JO4
Quaeftiones Theoſophicae: Fr. 108 .
Weſens ( in menſchlicher Eigenfdaft) einfaſſete , alſo daß die Gottheit ſelber ein Weſen im menſd ). lidhen Weſen wäre ; welches Weſen wohl zuvor in Udam lag , aber er wußte es nicht: und da er ſich mit dem eigenen Willen der Natur von dieſem Wefen ausführte , fo ward die Seele an Gott blind , und lebte nur in fidh ſelber, ...
Princ. 18 , 23.
Denn Du mußt es ernſtlich
und ſcharf verſtehen , was Cyriſtus vor eine Er iſt erſtlid; Gott , und iſt in Va Perſon iſt: ter der Ewigkeit erboren , aus dem Vater der Ewigkeit von Ewigkeit , ohne Anfang und Ende , aus der Tiefe der Almacht ; aus den zerſpreng ten Thoren der Schårfe Gottes in der Wonne, da der Vater die lieblidie Bonne in ſeinen ewis gen Willen zeudyt; davon der Wille ewig ſchwane ger iſt der angezogenen Kraft des Lichts. Aus welcher Schwangerung der Vater den andern Wile len faſſet, die Kraft zu gebåren : und das Fare fen iſt ſein Wort , das der Vater ſpricht aus ſichy, aus dem Willen vor dem Willen ; und das Sprei chen bleibet in des Vaters Munde als ein gefaſo fet Wort mit dem andern Willen : und der Uus . gang aus dem geſprochenen Worte , der aus dem Willen durd's Wort ausgehet , iſt der Geiſt des Mundes Gottes , der H. Geift; und das ausge. ſprochene vorm Willen iſt die ewige Weisheit Gottes , die Jungfrau der Zucht. 24. Denn Gott gebieret allein fein Herz und Sohn , und will ſonſt nichts mehr aus ſich gebie ren ; darum iſt das ausgeſprochene vorm Willen eine
Fr. 109. Betrachtung gotti.Offenb . 105
1
eine Jungfrau der Zucht , welche auch nichts mehr gebieret , ſondern erblicket ſich im H. Geiſte je unendlich in den tiefen Wundern der Å [ madie, und eröfnet dieſelben ; und die hat das ftarke Fiat Gottes zum Werkzeug , damit ſie alles ſchaf fet , und im Anfang geſchaffen hat, und erblicket fich in allen geſchaffenen Dingen , daß die Wun. Det aller Dinge durch Sie an den Tag gebracht werden , cf. p . 25. etc.
Die 109. frage. Wie iſt Chriſtus
in dieſer Welt von Maria geboren worden , ohne Perlegung ihrer
Jungfrauſchaft ; wie hat ſie mögey nach der Geburt eine Jungfrau . ſevyn ? Antwort.
1. Wie Chriſtus in dieſer Welt von Maria geboren worden låſen alle vorige Fragen auf, und will nur noch dieſes beyfügen :
Dreyfl. 6 , 70. So ihr in Gott wiedergebor ten werdet , ſo zielet ihr an dieſelbige ewige Bifo . miß; und der Menſch Chriſtus iſt in dieſer Bilo niß , als in der ewigen Jungfrauen Menſch wor. den; ( derin keine rödliche Jungfrau iſt rein ) und er iſt in einer reinen Jungfrauen empfangen vom H. Geiſte , und auch in der tödlichen Jungfraus en , wegen unſerer Seelen , daß er die an ſich nåşme : denn Maria Hatte alle 3 Principia in G 5 fid);
1
106 Quaeſtiones Theoſophicae. fich ;
Fr. 109 .
und in der göttlichen und in der ewigen
Weſenheit ſtund die Bildniß der , erigen Jungs frauen , wohl ohne Wefen, aber im Menſchen Chriſto fam ſie zum
Weſen .
71. Nicht ſagen wir von der åuſſern Junge frau Maria , daß ſie nicht fen Joachimi undUnnå Tochter gemeſen , wie die Alten geirret haben , denen das göttliche Licht nicht alſo geſchienen ,** Qus Urſache , ſuchten .
daß ſie ihren Eigen . Nuß darunter 1
72. Maria iſt von Joachimi und Anna Sa. men gezeuget worden , wie alle Menſchen , aber fie ward gebenedenet unter den Weibern ; in Jhe eröfnete ſich die ewige Jungfrau im Ternario San & o , welche von Ewigkeit iſt geweſen . Nicht Nein , ift fie von auſſen in fie eingefahren ; Menſch , es iſt ein anders : allhier ward Gott und Menſchen wieder eines ; was Adam verlohr, bas chat ſich wieder auf. 73. Verſtehet es redhe:
Es kam das Vers
bum Domini , das Wort des Vaters aufm Creus in Mariam
, verſtehe in die irdiſche Mariam ;
wo nun das Wort iſt , da iſt die ewige Jungfrau, denn das Wort iſt in der Weisheit , und die Jungfrau der Ewigkeit iſt auch in der Weisheit, uno ist keines ohne das andre , ſonſt wäre die Ewigkeit zertheilet. 74. Da nun das Wort in Mariam , in ihr Fleiſch und Blut, in ihre Mauricein einging , ſo ſtund das Fiat in der Matrice, und ſchufnidse augens
Fr. 109. Betrachtung gótel. Offenb . 107
EN
augenblicklich einen ganz irbiſchen Menſchen , auch
ge
nicht einen himmliſchen ; ſondern es anfångete die Menſchwerdung: dann der göttlichen Natur
Br
gehet nichts zu oder ab , ſondern iſt immer ganz. 75. Aber dieſes wiſſet, die ewige Jungfray, welche ohne Weſen war , die gab ſich mitin die Menſchwerdung ,
und ward die rechte Seele
Chriſti-aus Marià Eſſentien und der ewigen Jung. frauen empfangen , und in der ewigen Jungfrauen ward Gott Menſch , und fam die ewige Junge frau alſo zur Weſenheit , denn ſie kriegte menſchliche Seele in fich.
die
76. Alſo ſtund die menſchliche Seele in Chris fto in den irdiſchen Eſſentien , und in der Jung. ( frau der ewigen Weisheit , in Ternario Santo , in der Drey.Zahl Gottes : denn das Verbum Domini swar in Jør , und wart Gott und Menſch Eine Perſon.
77. In dieſer Perfon waren alle 3 Princi. Die Jungfrau in pia offen , feines getrennet. Ternario San &to giebt himmliſchen Leib , und Maria irdiſchen , und das Wort war im Centro auf Creuk in der Drenzahl: denn wir ſagen : das Wort iſt Fleiſchen worden , und das iſt wahr. 78. Siehe, die Jungfrau der Ewigkeit hatte kein Fleiſch , auch von Ewigkeit nie gehabt , aus. genommen in Adam vorm Falle , welches her. nach irdiſch warb , die nahm menſchlich Fleiſch an ſich. cf. v . 79. bis Ende des Capitels. Die
108. Quaeſtiones Theofophicae .. Fr. 1o. Die riordifrage .... Warum
wandelte Chriftus 30 Jahr ebe Plein . Amt annahm ?
auf Erden 4
Warum nahm Er zu an Alter und Gnade ben Gott und den Menſchen , da er doch ſelber Gotf war, und derfte Feiner Zunehmung ? Distillerie
Antivort .
L. Ber der vorigen Frage iſt geſagt, daß der göttlichen Natur nichts zy- noch abgele , alſo hatte auch Chriſtus nach derſelben nid )t nothig an leer und Gnade Gen Gott und Menfden zu gunehmen riaber nach ſeiner duſſern Menſchheit wurde forgefagt , auch daß er ſeinen Eltern ſen unterthan geweſen , man findet auch nicht in H. Schrift gemeldet , was er in den 30 Jahren vor Untretung feines Erlöſer = Umts gemacht has be, als daß man
fast
Vafes helfen zimmern. olein en Por
er habe ſeinem
Pfleges
Was Eraber hernach
than , das findet man in der Evangeliſchen Ges Tchichte ausführlich beſchrieben , und iſt einem je Den fleißigen Bibelleſer wohl bekannt, Daß aber Eyriſtus ein über allemaßen großes Geheimniß feny, das múffen auch die tiefen Nach denker bekennen , und die Hand auf den Mund legen . Hier heiſts auch : denn Opfer.
Gehorſam iſt beſſer
Die !
From11. Betrachtung göttt. Offenb . 109. or
!
Die
Info -Frage.
Waruin tieb Cr Hidvon Johanne mit Waſſer
taufenida , Er
doch ſelber die
Taufe war, ber mit dem *. Geiſt
taufen Tolte ? Antwort. 1. Matth . 3 , 13. Zu der Zeit fam : JEfus aus Galilåa an den Jordan zu Johanne, daß er Fich von igm taufen lieffe.
14. Aber Johannes wehrete ihm ,und ſpracy: Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauferwerde und du kommeſt zu mir ? 15. Jeſus antwortete und ſprach zu ihm : Saß jekt alſo ſeyn ; alſo gebühret es uns aile Ge. rechtigkeit zu erfüllen. Da ließ ers Ihm ju . 5. 16. Und da Jeſus getauft war , ſtieg er balo Herauf aus dem Waſſer ; und fiebe, da that fich der Himmel auf über ihm . Und Johannes fake den Geiſt Gottes , gleich als eine Taube, Kerabfahren , und über ihn kommen . 17. Und ſiehe, eine Stimme vom Himme! herab ſprach : dis iſt mein lieber Sohn , an wel chem ich Wohlgefallen habe. 36. Run war aber die Taufe nicht angefehen worden , und aufgerichtet um des irbiſchen , zerbrechlichen , welcher in die Erde gea Princ. 22 ,
höret ,
auch nicht um des himinliſchen Willen,
welcher pline das rein ohne Madel war , fondern UIT
110
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. III.
um der armen Seelen willen , dieweil der himm . lifche Menſch in Chriſto hatte unſere natürliche. Seele in der Marien Leibe an feinen himmliſchen Menſchen genommen , und auch zugleich ber ir . diſche an der Seelen hing ; fo hat Gott - bie H.Dreyfaltigkeit durch Menſchen Hand das Wafe ſer des ewigen Lebens im reinen Element genom. men , und die Seele darein getaucher oder getauft. wie ich reden möchte.
Sign. Ter. 7 , 47. Nun fiehe , was thate Chriftus , als er ſollte dieſen Kampf der Probe ausſtehen , als die menſchliche Eſſenß mit ihrers Begierde rollte wieder in die Gottheit eingehen , und von Gottes Brot, das iſt von göttlicher Wes fenheit, effen : Er ging an Jordan , und ließ fich von Johanne taufen. Womit ? Mit Wafa ſer im Jordan , und mit Waffer im
Wort des
Jebens , als mit göttlicher Effen , die mußte unſere ſterbliche Eſſeng in der äuſſern Menſchheit Chriſti tingiren , davon der göttliche Hunger in der menſchlichen Eſſenz entſlund , daß er begehrte Gottes Brot zu Eſſen : barum nahm ihn der Geiſt Gottes , und führete ihn in die Wüſten , allda ſtund ihm des Vaters Eigenſchaft im Grims me , burch den Fürſten im Grimme, entgegen ;
1
alba ward ihm Gottes Brot, und auch Gottes Zorn . Brot , nach des Todes Begierde , Barges boten : jeßt ward verſucht, ob nun nach dieſer Tingirung der Laufe , die Seele , welche aus des Vaters Eigenſchaft erboren und geſchaffen war , wollte wieder in die liebe -Begierde , als in das
Fr.112. Betrachtung göttl. Offenb. HI das Nichts auſſer aller Qual , V. 48.54....
eingehen . cf.,
Die 112. Frage. Warum mußte Chrißus vierzig Tage nach ſeiner Taufe in der Wuſten verſucht werden ?
was war das , daß ein
Gott:
Menſch ſollte verſuchet werden ; und war: am
ſollte ehe
Ihn der Teufel verſuchen , er ſein Wunderwerk anfing ? Antwort .
1. Von der 40 tägigen Probe , und der Vero fuchung Chriſti, iſt in vorigen Antworten viel. fáltig erklåret , und daß Er das alles gethan hat, um den gefallenen Adam wieder in ſeinen erſten Srand zu bringen , und das konnte nienand ana ders thun , als Jeſus allein , denn niemand kann den Teufel bezwingen und überwinden als Gott allein , darum heißts in einem Liede : gar heim. lich führte er ſeine Gewalt , Er ging in einer ar. men Geſtale, den Teufel wolle er fangen , und dieſe Einfalt Chriſti betrieget den ſchlauer und liſtigen Teufel nod) caglich , und zerſtöret alle ſeine Werke in der Menſchen Herken , wer nur Augeit zu ſehen hat.
Sign.
Ter. 7 , 62: Ais Chriſtus in feiner'
Kindheit, in menſchlicher und in gortlicher Eigen. ſchaft aufruchs, bis er12 Jahr alt war ,ging
!
112
nes
Quaeſtio
icae
Theoſoph
. Fr. 112 .
er mit Maria feiner Mutter aufs Feſt gen Jerus falem , und begab ſich in den Tempel -urter die hrten Sdriftgele , fragte ſie, und hörete ihnen zu , t auf die Fragen der Gelehrten : r o w und gab Ant Als aber ſeine Eltern wieder heim gingen , und meinten er wäre unter den Gefehrten , blieb ec fürſeßlich dahinden bey den Gelehrten , und folgte nicht dem Fúrſake feiner Eltern , ſondern dem göttlichen Willen , bis ſie wieder zurücke famen und Ihn ſuchten . Und als ſeine Mutter zu Fom ſagte : Mein Sohn , warum haſt du uns das gerhan ? Siehe , dein Vater und ich haben dich n mit Schmerze geſuchet ; ſo ſprach Er : Was iſts , daß ihr mich geſucht habt , wiſſet ihr nicht, daß ich fein'muß in dem das meines Vaters iſt ? Und er'ging doch mit ihnen heiin , und war ihnen unterthan. Luc . 2 , 42:51,
63. In dieſer Figur Haben wir das Bild der innern und åuſſern Welt . Willen , wie die in eina ander und ' wider einander , und doch Eins find , gleich wie in Chriſto zwey Reiche offenbar waren , eines wirkete inllen Gottes Willen , und brach den altroi ſeiner Eltern , in déme Chris on åuſſern ſtus wider ſeiner Eltern Willen dahinden bliebe, Darüber ſie befümmert worden , welches der gått. liche Wille in Chriſto wohl wußte ; und das ander Reich , als ſeiner Eltern Willen , brach den gott lichen Willen , daß er mit ihnen heim ging ; und war ihnen nach ihrem Willen unterthany 77. Wunderlich iſfs vorden Augen der Ver . nunft, daß Gott einen Michen
Proceß mit der Die
Fr. 112. Betrachtung göttl. Offenb . 113
Wiederbringung des Menſchen in Chriſto gehala ten , daß Er ſich in folcher armſeligen und verach . ten Geſtalt in menſchlicher Eigenſchaft offenbaret, und ſich verſpotten , höhnen , geiſſeln , creuzigen und tobten laſſen , darzu begraben , und iſt aus dem Grabe auferſtanden , und hat 40 Tage auf Érden gewandelt nach ſeiner Auferſtehung , ehe er iſt in fein ſichtbar Reich eingegangen. 78. Die Vernunft iſt alſo blind ,
daß fie
nichts von der ewigen Geburt verſtehet: Weiß auch nichts vom Paradeis , wie Adam im Para deis geweſen , und wie er gefallen , und was der , Fluch der Erden ſey ; ſo ſie das verſtůnde , wäre ihr der ganze Proceß offenbar. Wie die ewige Geburt in ſich ſelber iſt , alſo iſt auch der Proces mit der Wiederbringung nach dem Falle , uno alſo iſt auch der Proceß der Weiſen mit ihrem Lapide Philoſophorum , es iſt kein Punct im Unterſcheid darzwiſchen , denn es iſt alles aus der ewigen Geburt geurſtåndet, und muß alles eine Wiederbringung auf einerley Weiſe haben .
79. Darum ſo der Magus wil das Paras beis im Fluche der Erden wieder ſuchen und fin . den , ſo muß er erſtlich ( mit ſich ſelbſt ] in der Perſon Chriſti einher gehen ; Gott muß in ihme, verſtehe in innern Menſchen, offenbar ſeyn, daß er das Magiſche Sehen þat, er muß mit ſeinem Fürhaben umgehen , wie die Welt mit Chriſto gethan hat , ſo kann er das Paradeis finden , 04 Fein Top innen iſt. Heb.J.Böbin , theor. fr. 2. Th.
$
8o
114
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 112 .
80. Iſt er aber nidit ſelber in derſelbigen Geburt der Wiederbringung , und geher nicht fele ber in dem Wege , Darauf Chriſtus auf Erden ging , daß er alſo in Chriſti Geiſt und Willen einħergeşet, fo laſſe er das Suchen nur bleiben, er findet nichts , als nur den Tod und Flud, Gota tes ; melde id) ihm treulich ; dann das Perlein davon icy ſchreibe, iſt Paradeiſiſch , das wirft Gott vor feine Saue, ſondern giebts ſeinen Kin . dern zum Liebe . Spiel. 81. Und ob wohl an dieſem Orte módyte alſo viel gemeldet werden , daß die Vernunfe offene Hugen bekäme, ſo iſts doch nicht zu thun , dann der Gottloſe würde dadurch nur årger und hoffår tiger : darum weil er des Paradeiſes nicht werth ift, auch nicht darein kommen kann , ſo wird ihm auch fein himmliſch Kleinod gegeben , und dars um verbirgets Gott, geſtattet auch deme nicht an . Ders davon zu reden , als Magiſch , deme es of. fenbaret, darum fommet keiner darzu , er werde Dann ſelber ein Magus in Chriſto , das Paradeis ſen dann in ihme im innern Menſchen offenbar, ſo mag ers finden , ſo er aber darzu geboren und von Gott erfohren iſt. Seel. Fr. 37, 1. Das iſt eben das große Kleinod , deffen wir uns hocherfreuen , daß wir folches wiſſen, daß wir uns ſelber alſo kennen, was wir ſind , und iſt uns lieber als die Welt ; dann es iſt die Perle, da einer alle ſein Gut verkaufte, und kaufte die Perle , davon Chriſtus ſagte: ( Matth, 13, 45. 46. ) dann ſie iſt dem Menſchen niger
Fr. 112. Betrachtung göttl. Offenb. iis
nůßer als die ganze Welt ,
fie iſt ebler als die
Sonne , dann der edle Stein der Weiſen liege Darinnen ; ſie hat Myſterium Magnum himm . liſch und irdiſch , und iſt ihr nichts gleich in dies fer Welt , als nur die alberne Einfalt , welche ſtille ſtehet, und keine Turbam gebieret oder er wecket , die hat das Kleinod verborgen : als das Gold im Steine lieget , und bleibet unverſehret, ſo nicht ein Räuber mit der irdiſchen Turba dars über kommt , und das jerſtoret , und doch nichts erlanget:
alſo iſt auch die eigene Vernunft im
Myſterio. 2.
Darum
Dörfen wir mit Grunde ſagen,
daß ein einfältiger Saye, der einfältig ohne viel Wiſſenſchaft an Gott þanget , das Myſterium Magnum beſſer und gewiſſer hat, auch unzerſt8. ret , als ein hochgelehrter Doctor , der in ſeiner Vernunft fähret , und zerſtöret das Kleinod , und [ Will es gemeinnüßig ma. Feket es in Babel. then , da es doch nur für die Kinder der Weisheit gehöret, dem Vieh aber gehöret ſein Futter, und dem thieriſchen Menſchen ein Stück Brot in die Dieſes wird wohl nicht ſchmecken wola Hand .] len , aber uns lieget nid )t daran , wir follen die Wahrbeit ſagen und keines ſchonen. 10. Weil aber dieſer Geiſt aus dem Centro Naturae erſtlich urſtåndet , als aus dem Feuers Leben , wiewohl er nicht das Feuer - Leben iſt, ſons dern fein Geiſt, und das Feuer - Leben mit dem Urſtand im Abgrund im Qual des Zorns Gottes ſtebet: ſo hat Chriſtus dieſen feinen Geift nicht dem ܀2
116 Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 112.
dem feurigen Leben befohlen , ſondern ſeinem Das ter in ſeine Sånde. 11. Seine Hände ſind das Liebe . Begehren , damit Er nach unſerm Geiſte greifet, wann wir fu Jhm eingehen , und uns Jhme befehlen. 12. Dann als jeßt ſein Leib follte am Creue, ze ſterben , und die Seele ſollte durch die Hölle durch Gottes Zorn gehen , allda die Teufelwarte. ten , und dadſten , wir wollen ſie wohl behalten in unſerer Turba im Feuer, ſeinen Geiſt in Gortes Liebe.
fo befaßı Eşriſtus
13. Alſo fam nun die Seele Chriſti mit dem Geiſte in Gottes Hand gefaſſet ins Zorn , Feuer im Tode; da wollte ſie der Tod Kalten , aber er warb zerbrochen und zu Spott : dann er würgete den äuſſern Menſchen als das äuſſere Leben ab, und dachte, nun muß wohl die Seele in der Turs ba bleiben ; aber es war ein ftårkerer in der Seele , als Gottes Wort, das nahm den Tod gefangen , und zerſtörete den Zorn , und löſchete den Grimm mit der Liebe im Geiſte Chriſti.
1
14. Das war der Höllen ein Gift, daß die Liebe Gottes in fie kam , und ſie in der Seelen erwürgete, und dem Tode eine Peſtilenz, und ein Sterben, ein Zerbrechen ; ermußte jektleiden , daß ein ewig Leben in ihme wuchs. 15. Alſo nahm der Geift Chriſti den Teufel gefangen , und führete ihn aus dieſem Seelen. Feuer , und ſchloß ihn in die Finſterniſ , auſſer der Seelen , Feuer , und auſſer Gottes Feuer , in die
Fr.112. Betrachtung göttl. Offenb. 117 pie grimme Herbigkeit und
Bitterfelt ,
in die
Kålte, da mag er ißm felber einheißen , daß er nicht erfrieret. g . Das iſt nun der rechte Geiſt, der aus der Seelen geboren wird , darinnen die Bildniß Goto tes mit der gårclichen Jungfrauen , ver Weise heit Gottes ftehet , dann in dem Geiſte lieget al ler Verſtand und Wik ; er hat die Sinnen und das edle Leben , das ſich mit Gott vereiniget, und ift fo fubtile , daß dieſer Geiſt fann und mag in Gott eingehen: So ſich dieſer Geiſt in Gott ein , ergiebet,
und ſeiner Seelen Feuer · Pracht yno
Wiß wegwirft, ſo erlanget er Gottes Bildniß und Gottes Leib ; dann er geget nut dem Willen in Gott ein , und wohnet mit Gewalt in Gott ; Alſo hat er Gottes Weſen an ſid ), und iſt auſſer dieſer Welt im Leben Gottes, 20, Der Verſtand wird in Gott geboretti nicht auf den Schulen aus Kunſt, wiewohl wie die nicht wollen verachten ; dann ſo die Kunſt in Gott geboren wird, ſo iſt ſie ein zehenfächtig My. fterium , dann ſie erreichet allzeit die zehnte Zahl der Wige , vielmehr als der { aye, dann ſie kann aus vielen Zahlen eine machen : Uber es ſtehed nicht in eigenem Vermögen , nein , der Eingang aufs Creuz muß bey, einem feyn als beym andern , er ſey Do &tor oder Saye, in Gottes Geheimniß Þars keine Do&tores , ſondern nurSchüler ; aber dennoch kann ein gelehrter Sdüler weit fommen. 21. Håtte biefe Hand die hohe Kunſt , und auch dieſe hohe Gabe, ihr ſolltets wohl ſehen : Aber
+
118 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 112 .
Aber Gott wills alſo haben , es gefälle Jhm wohl, daß er die Weisheit dieſer Welt zum Thoren mache, und ſeine Kraft den Schmachen giebt, auf daß ſich alles Jeben vor Ihm biege, und erken. ne, daß Er der Herr iſt, der da thut was er will. Princ. 12 , 42. Und die zůchtige Jungfrau Sophia die himmliſche Perle ſprach : Du biſt ja mein Bräutigam und mein Geſell; aber du Haft nicht meinen Schmuck ; meine Perle iſt köſtlicher denn du , meine Kraft iſt unvergånglid ), und mein Gemüth iſt immer beſtändig; du haſt ein unbeſtändiges Gemütbe , und deine Kraft iſt zero brechlich , wohne in meinen Vorhofen , ſo wil ich sich freundlich haften , und dir viel gutes thun , ich will dich mit meinem Schmuck zieren , und will dir mein Kleid anziehen ; aber meine Perle gebe ich dir nicht ,
denn du biſt finſter ,
und ſie
iſt Liche und ſchöné. [ In Chrifto har Udam die Perle empfangen : denn ſie renkte ſich in Wurm der Seelen , und gebar ihn wieder neu und zum Lichte, und iſt eben der Streit allhie.
Denn alle
hie wollte die Jungfrau die Perle ( verſtehe die fon : reine Gottheit ) dem Wurm nicht geben , ſon
dern er ſollte in ihren Vorhofen leben , und Sie wollte ihn erleuchten und crónen ; auf das ward Abam verſucht , obs ſeyn könnte : da es aber nicht feyn konnte , fo gab die Jungfrau die Perle det Jungfrauen Sohn Chriſto , dem Fürſten in Gott.] Ç. 23, 54. Der Leib und das Blut Chriſti fpeiſet den neuen Menschen : und ſo der neue Menſch treu bleibet im Seibe JEfu Chrifti, ſo wird
Fr. 112. Betrachtung göttl.Offenb. 119
C
! 14 ja
10
wird ihm die edle Perle des Lichts Gottes gegex ben , daß er kann ſehen die Edle Jungfrau der Weisheit Gottes ; und die. Jungfrau nimmt die Perle in ihren Schooß , und gehet ftets mit der Seeler?, und warnet die Seele vor dem falſchen Wege. Was aber das für eine Perle fey, wüns ſdhete ich , daß ſie alle Menſchen fenneten : Aber wie ſie erkannt wird , das iſt leider vor Augen ; Sie iſt ſchoner als der Sonnen Glang , und groſ ferſchäßig als die ganze Welt : Aber wie Helle fie iſt, ſo iſt ſie doch auch ſo heimlich.
in Complex. 83. Das eble Perlein lieget in mandhem angefochtenen betrübten Gemüthe gap
no
viel näher , als in deme, der da meinet er Habs er. griffen : Es verbirget fich aber ; dann wo Er iſt
re
am beſten mit , da will ers nicht entdecken ; und lieffe fichs anſehen , als wollt Er nicht, das laffe ſich keine Seele erſchrecken.
bit
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Epiſt. 17 , 10. Darum , mein Edles Herze, wollte ich euch ſolches nicht bergen, viel Diſputi, ren und Grüblen in eigener Vernunft findet das Perlein nicht, aber ein ernſter, bußfertiger Wille findet daſſelbe, welches fóſtlicher iſt als die Welt ; und der es findet, der gebe es nicht um aller Welt Reichthum , dann es giebet ihme zeitliche und ewige Freude, daß er mitten im Kerfer Der Fine ſterniß mag frölich ſeyn , und dieſer Welt gute Tage für Koth achtet. Epiſt. 17 , 9. Keine Forſchung ergreifet das
El Perlein ohne Gottes .Licht , es gehöret ein bußfers H 4 tig.
120
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 113 .
tig , bemůchig Gemůthe barzu , das ſich in .Got. tes Gnaden ganz eingiebet und låſſet , das nichts forſchet noch will , als nur Gottes Liebe und Barmherzigkeit, in deme gehet endlich der helle Morgenſtern auf , daß das Gemüth ein ſolches Perlein findet, darinnen fidy Seel und Leib er . freuet : und wann dieſes gefunden wird , ſo darf es weder Forſchens noch lehrens , dann es ſtehet geſchrieben : Sie werden von Gott gelehret ſeyn , Joh . 6,45. Ein ſolches eröffnet derſiebens ten Poſaunen Schal in vieler Menſchen Gemüthe , die es nur werden mit Ernſt in
einem
demüthigen , in Gott gelar
ſenen Willen ſuchen . Wiedergeb. 4, 9. Sie giebt wohl ihre Liebe. Strahlen gar oft in die Seele ein , davon die Seele ihr licht empfahet ; aber dem Feuer-Odem ergiebt ſich der Geiſt Chriſti dieſe Zeit niche, fone dern nur dem Obem des Lichts , welcher in Adam verloſche:
darinn iſt der Tempel Chriſti , es iſt der wahre beilige Himmel.
dann
Epiſt. 16 , 13. Auhierinnen lieget das Perlein geſchloſſen ; wer es haben will, muß es alſo erlan . gen , anders iſt kein Finden, als nur ein Qalb blind Wiffen , gleich einem Spiegel - Fechten ; Jm Perlein lieget eine lebendige Wiſſenſchaft, da man nimmer barf fragen , obs wahr rey ? Epiſt. 15 , 6. Am nähern in unſerer Zuſam . menkunft war ich gar übel geſchickt zu ſolchem Diſputat , dann Wein und köftliche Speiſe vers decken
Fr. 112. Betrachtung gottl. Offenb . 121
decken des Perleins Grunb , zu voraus , weil ich deſſen nicht gewohnet bin , und daheime ganz meſ fig und nüchtern tebe, und iſt Sr. N , nicht geo nug geantwortet worden, Princ, 22 , 71. Ulfo iſt Gott ein Geiſt, und bas Element iſt himmliſche Erde, denn es iſt füb. ftantialiſd); und die Elfentien in der Himmliſchen . Erden find Paradeis des Aufwachſens ; und die Jungfrau der Weisheit iſt der groſſe Geiſt der ganzen himmliſchen Welt, alſo zu vergleichen : und die eröfnet nicht alleine in der himmliſchen Erben die groſſen Wunder , ſondern auch in der ganzen Liefe der Gottheit. Buſſe 34. Chriſtus word in der Wüſten ver . ſuchet ; willſt du Jbn anziehen, ſo mußt du durch feinen ganzen Proceß , von ſeiner Menſchwerdung an bis zu feiner Himmelfahrt, gehen : D6 da wohl nicht fannſt noch darfeſt das thun , was Er gethan hat, fo mußt du doch gånzlich in feinen Proceß eingehen , und der Seelen Eitetfeit in ſeinem Proceß immerbar abfterben : Dann Jungo frau Sophia vermählet fich anders gar nicht mit ber Seelen , als nur in dieſer Eigenſchaft, welche in der Seelen durch Chriſti Tod grünet, als ein neu Gewächſe , das im Himmel ſtehet : der irói. fche Leib ergreifet fie dieſe Zeit nicht, denn er muß von ehe der Eitelkeit abſterben ; aber das Him . mels . Bilde , welches in Adam verblich), als der wahre Weibes - Same, Darinnen Gott Menſch ward , und ſeinen lebendigen Samen himmliſcher Peſenheit darein führete , der ergreifet das edle 5 Per.
122
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 112 .
Perlein , auf Art wie in Marien im Ziel dieſes Bundes geſchahe . Ueberſinnl. Seben 26. Der Junger ſprach : Was iſt die Liebe in ihrer K'raft und Tugend, und in ihrer Hohe und Groſſe ? Der Meiſter Sprach : Ihre Tugend iſt das Nichts , und ih . re Kraft iſt durch Alles: Ihre Höhe iſt ſo hoch als Goti, und ihre Gröſſe iſt groſſer als Gott .wer fie findet, der finder Nichts und Alles. 27. Dann ivo Gott nichtwohnet , da gehet die Liebe hinein : dann da unſer lieber Herr Chris { tus in der Höllen ſtund , ſo war die Hölle nicht Gott , aber die Liebe war da und zerbrach den Tod : Uuch wann dir Ungſt iſt , ſo iſt Gott nicht die Angſt , aber ſeine Liebe iſt da, und führet dich aus der Angſt in Gott ; Und wann Gotë in dir fich verbirget, ſo iſt die Liebe da , und offenbaret Ihn in dir. 30. Der Junger ſprach : Wie mag ich ſie aber faſſen ohne Sterben meines Willens ? Der Meiſter ſprach : Jſts , daß du ſie wille faſe fen , fo fliehet fie von dir; fo du dich ihr aber gang und gar ergiebeſt, ſo biſt du dir nach deinem Wil. tobt , und ſie wird alsdann das Leben deiner Natur :
Sie tootet dich nicht,
ſondern machet
pich lebendig nach ihrem Leben : dú , aber
Ulsdann lebeft
dann dein Wille wird ihr Wille ; fo biſt du dir alsbann tobt und lebeſt aber Gotte.
Die
Fr: 113. Betrachtung götet. Offenb. 123
Die 113. Srage.
um
Wie war Chriſtus zugleich im Him mel und auf Erden ?
le
Antwort.
!
1. M. M. 60 , 4. Und wie Jacob feine Heerbe por Efaus Grimm in a Theile theilete , daß , ob Efau das eine Heer ſchlüge, doch das andere ents růạne; Alſo auch war die Menſchheit Chriſti in
at
1
zwey Beren getheilet , als in ein himmliſches, davon er Joh . 3,13 . ſagte : Er wåre vom Him . mel kommen , und wäre im Himmel ; und denn ein irdiſches aus unſerm Fleiſcheund Blute ; daßi ob der Zorn Gottes das eine Theil, als unſere Menſchheit mit dem Tode ſchlüge, daß doch das Himmlifche Theil dem Zorn entrůnne , und durch den Tod durdydrünge, und unſere Menſchheit darinnen lebendig machte; denn die Boten , wela
che Jacob zu Eſau ſchickte ,
find anders nichts
, Zorn in feine Liebe , als in das Erbarmen ſchick le, daß unſere Menſchheit möchte Gnadevor Gode
finden . Sign . Rer. 5 , 144. Dann er trug auch zu. gleich das irdiſche Bilde , da mußte das neue himmliſche das irdiſche überwinden ; und die See. le mußte wieder in den neuen himmliſchen Leib eingehen , daß ihr der irdiſche nur anhinge. [ cf, Philip. 3, 20.*Unſer Wandel aber iſt im Him . mel, von dannen wir auch warten des Heilandes JEfu Chriſti, des Herrn.] Dreyfi.
124
Quaeſtiones Theoſophicae, Fr.113 .
Dreyfl. 13 , 18. Denn der HimmliſcheMenſch , als der himmliſche Leib Chriſti, der in dem åufe ſern Chrifto war , der erfüllete zugleich auf ein . mal und in Ewigkeit die engliſche Welt, als das ander Principium Gottes ,
alfo daß auſſer dem. felben teiblichen Weſen kein Gott erkannt wird ; Denn die Kraft der Gottheit hat ſich darinnen of fenbaret, und bleibet doch das äuſſere Bild , das man im Himmel die menſchliche Creatur faßlich und begreiflid) fiehet ftehen , in der Geſtalt, als Er hie auf Erden war. Du ſieheſt nicht mehr an ihm , als die Majeſtät der Klarheit des Glan . zes , welche die Engliſche Welt erfüllet : Und wo nun die Majeftåt iſt , da ift Chrifti Weſenheit, denn das Herze und Wort Gottes hat fid ) in die Wefenheit einvermählet ; wie du nun denkeft, daß das Wort überall iſt, at ſo iſt die Weſenheit des Worts .Leib, wohl ohne Bildung ; denn die Crea . tur hat alleine die Bildung.
M.M. 19 , 17. Darum warb Chriſtus in bes Weibes Theil ein Menſch , und führete des Mannes Theil wieder in die Heilige Matricem ein , daß der Limbus und die weibliche Matrix wieder ein Bild war , als eine männliche Jung frau über und in allen 3 Principien , als ein creatürlich - geformter Gott , in deme Der ewige ungeformte Gott mit ganzer Fülle innen wohnete, zugleich in den geformten und auſſer dem ges formten ; denn alſo war auch Adarn vor ſeiner Heva, 'und affo můffen wir in Chrifto auch were den , wollen wir das Bild und Tempel Gottes feijn. Die
Fr. 114. Betrachtung gåttl. Offenb. 125
Die
114. Srage.
Warum lehrete Chriſtus auf Erden
05
in
Gleichnißen vom Himmelreich dem Volk ?
vor
-0;
Antwort.
16
al
no
13
Dit
1. Der Herr JEſus beantwortet dieſe Frage felbſt: Luc. 8 , 10. Euch iſts gegeben , [nemlich ſeinen Jüngern , cf. v. 9. ) zu wiſſen das Ges Heimniß des Reichs Gottes ; den andern aber in Gleichniſſen ,
daß fie es nicht ſehen , ob ſie es ſchon ſehen , und nicht verſtegen , ob ſie es ſchon hören . Joh. 12, 40. Er hat ihre Augen verblen. det , und ihr Herz verſtocfet , daß fie mit den Augen nicht ſehen , noch mit dem Herzen verneho men , und ſich befehren , und id) ihnen hülfe. Marc. 4 , 13. Und Er ſprad) zu ihnen : Verſte: Het ihr dieſe Gleichniße nicht, wie wollet ihr die andern alle verſtehen ?
Fille
88 11
2
a
Matth . 13 , 16. Uber felig find eure Augen , daß ſie ſehen, und eure Døren, daß fie Gören. Sekte Zeit. 1 , 89. Darum haben die Prophe. ten , und auch Chriftus alle in Gleichniß gerebet, Matth. 13 , 10. auf magiſche Art ; und darf noch heute feiner , der des Myſterii fåþig iſt, anderſt reben , es ſey denn ein ſonderlicher Fürs ſaß Gottes , da die Zahlmuß offen ſtehen , als Daniel , der die Zeit Chriſti mit ſeiner Zahl klar Andeutet , der hatte Befehl.
1.
C
88 .
326 Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 115 , 88. Es offenbaret ſich eine jegliche Zahl ſel ber in ſeinem Seculo , es hat feine Creatur Ger walt darüber, ſie zu offenbaren , fie hat, darf nicht,
dann auch der
er tritt fonſ aus der Magi.
ſchen Ordnung, und wird demMyſterio ein Eckel. Hier kann man auch Davids Worte beyfů . gen Pſ. 25 , 14. Das Geheimniß des Herrn ift
!
unter denen ,die ihn fürchten ; und ſeinen Bund låſſet er ſie wiſſen. Gnadenw . 12 , 23. Darum lehrete Chriſtụs, als Er auf Erden vor ſeinem Leiden wandelte , in eitel Gleichniſſen , daß ſie denſelben Geiſt Chriſti nicht ſollten fahen , als in des Vaters Gerechtig . keit , denn es war noch nicht der Grund , den Er ihnen wollte aus ſeiner Gnade ( dhenfen; ſondern der war es , der am Pfingſttage aus ſeinem Vers dienſte , da er die Sünde getilget, und in Gottes Gerechtigkeit zugeſiegelt hatte , fam. Matth . 13 , 34. Solches alles redete JEſus Durdy Gleich. niffe zu dem Volke , und ohne Gleichniſſe redete er nicht zu ihnen.
Die 115. Srage. Warum hat nicht Chriſtus ſein Evans gelium
mit Buchſtaben aufgeſchrieben,
ſondern nur gelehret ,
und es hernach laſs
Ten ſeine Apoſtel aufſchreiben ? Antwort. Joh. 5 , 17. ſpricht Jefus: Mein Vater Und anders wirker bisher , und ich wirfe aud . wo
1
11
fr. 116. Betrachtung gótel . Offenb.
127
Was der Sohn fiehet den Vater rhun , daſſelbe chut auch der Sohn , was er aber in dieſer Welt gethan und gewirket hat, das weiß ein jeder Bibelleſer aus den Evangeliſten , war ,
wo ſagt er : G
um er aber fein Evangelium nicht ſelbſt mit Buch . (taben aufgeſchrieben , davon bat Er uns nichts geſagt, genug aber daß wirs Haben , als eine theure Gabe , darinnen der Geift Gottes felber aus allen Evangelien und Epiſteln Hervorleuchtet. Dreyft. 16, 28. Und alſo iffs auch mit dem Evangelio : es låffec fich an keine Auslegung binden; je mehr man darinnen ſuchet, je mehr findet man , dann der Geiſt Gottes iſts felber, ber uns lehret recht beten , Er vertritt uns auch Felber in Gott. Denn wir wiſſen nicht was wir reden ſollen : Unſer Wandel iſt nur im Willen, daß wir uns in Gott ergeben. 2 .
Die 116. Frage. Warum mußten eben die Hohen-Prie: ſter
und Schriftgelehrten , welche das Volk lehreten , Chriſto widerſprechen, und
ihn immer låſtern ,
und wollen
toðten ?
Warum ſollte es nicht die weltliche Obrig: keit thun , oder der gemeine Haufe, was bedeutet das ? Antwort. Was ſie alle Dien daben gethan haben, erhellet aus folgenden .
Signa
128 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr, 116 .
Signatura Rerum 1o , 22. bis Ende des Capitels , darinnen Chriſti Leidens . Proceſs mit dem philofophiſchen Werke erklåret iſt. C. 11 , 6. Damit ich aber den Liebhaber mo . ge gründlich verſtändigen , wie es mit Chriſto iſt zugegangen , und wie es ingleichen im philoſo phiſchen Werke zugehet , iſt ganz Ein Proceß : Chriſtus hat den Grimm des Todes überwunden in menſchlicher Eigenſchaft , und den Zorn des Baters in eine Liebe in menſchlicher Eigenſchaft verwandelt: Alſo aud ; der Philofophus einen folchen Willen ; Er will die grimme Erde zum Himmel machen , und den giftigen Mercurium in Liebe verwandeln :
So merke er uns recht,
wir wollen alihie nichts paraboliſch ſchreiben , fona r dern gang fonnenklar. 7. Gott wollte die Menſchheit , nachdem ſie irdiſch worden , und den giftigen Mercurium in der Liebe Eigenſchaft erwecken ; welde die liebe verſchlungen hatte, und in fich transmutiret, wies der in göttliche Eigenſchaft transmutiren , und aus der menſdylichen Erden Himmel machen , aus 4 Elementen nur Eines in einer Begierde , und den Grimm Gottes in menſchlicher Eigenſchaft in Siebe verwandeln . 8. Nun war ſein Zorn eine Feuers. Macht, und war im Menſchen entbrannt : Deme nun zu widerſtehen , und in eine Liebe zu verwandeln, mußte Ernſt Reyn ; die Liebe mußte in Zorn ein. geben ,
und ſich ganz dem Grimm einergeben, es
Fr. 116. Betrachtung göttl. Offenb . 129
nit
4 es thåte es nicht , daß Gottim Himmel bliebe, und 'blickte die Menſdheit nur mit der Liebe an : konnte nicht ſeyn , daß der Zorn und Grimm håt. ten barmit ihren Gewalt laſſen finfen , und ſich in die liebe einergeben ; gleich, wie das Feuer vom lichte nicht beſſer wird , es behålt ſeinen Grimm für ſich : wann aber ein fanftes Weſen ins Feuer fahret, als Waſſer , Feuer.
ſo erftirbet das
at
9. Alſo mußte himmliſche göttliche Weſena Heit , verſtehet bimmliſch Waffer , welches die Tinctur vom Feuer und Lichte in Blut verwan delt , in das grimme Feuer Gottes eingehen , und
4
des Feuers Speiſe werden , daß das Feuer Gots tes aus einer andern Eſſenig brennete , dann Wafa ſer Gätte es nicht gethan . Das Feuer brennete nicht im Waffer , aber die fanfte olitätiſche Ele genſchaft vom Feuer und licht im Wefen göttlia cher Sanftmuth in der liebe . Begierbe , tas thác es. cf. v. 1o . und is . 12. U18 nun die Perſon alſo erboren war, ſo ſtund der Himmel in der Erben des Menſchen. Nun håtte es die Menſchwerdung nicht alleine gethan , es mußte Bernach ein anderer Ernſt ſeyn , dann dieweil Chriſtus auf Erden ging, ſo war die Menſchheit aus Marien Eigenſchaft nicht alle mächtig , ſondern die Menſchheit aus Gott ; ſie waren in zweyen Principien gegen einander ge. feßt, auch nicht verſchloſſen , ſondern alle bende in einander offenbar: die Liebe wider den Zorn , und der Zorn wider die Liebe. Heb.J.Böhm , tbeor.Fr, 2 Th.
3
13 .
736
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 116 .
13. Nun galt es mit einander Ringen , aus deme kam auch die Verſuchung Chriſti : und als die göttliche Welt fiegete ; fo kamen hernach die großen Wunder durch die äuſſere menſchliche elt. 14. Aber das alles fonnte es nicht vollbrin . gen , es mußte ein großerer Ernſt ſeyn , die menſchliche Eigenſchaft, als das ausgeſprochene Wort , war in ihrer Selbheit noch im bewegli . chen Zorn råge : der menſchliche Sulphur mußte in himmliſchen , als in das himmliſche Theil, transmutiret werden ; davor entfaßte ſid die menſchliche Selbheit , als der ausgeſprochene Mercurius , als am Delberge die himmtiſcheWelt in der Liebe , mit dem Zorne in der menſdzlichen Welt , als mit der Selbyeit , rang , daß die Perſon Chrifti blutigen Schweiß (dwißte , da erzitterte eins vorm andern , die Liebe vorm raus ben Tode , darein ſie ſich mit der göttlichen We. ſenheit ſollte und mußte ganz einergeben , und den Zorn in fich laffen verſchlingen , und der Zorn vor feinem Tode , indeme er in der Liebe follte feine Macht verlieren .
1 15. So ſprach die ganze Perſon Chriſti: Pater , iſts möglich , ſo gehe dieſer Kelch von mir , doch nicht mein , ſondern Dein Wille ge. ſchehe. Match , 26 , 39. Die Liebe , Welt in Chriſto fprach : Kann es nicht fern , ich trinke dann den .Kelch deines Zorns in mich , ſo geſchehe dein Bille ;
und der Zorn fprach :
Jſts mog.
li
,
11
Fr. 116. Betrachtung göttl. Offenb. 131 lich, fo gene dieſer Kelch der Liebe von mir , auf daß ich im Grimme des Menſchen um ſeines Une
38
geqorfams willen quelle, wie Gott zu Moſe, wela der im Geiſte Chriſti mit Chriſti Vorbilde vor Gott ſtunde, ſprad); {aß mich , aufdas ich dis ungehorſame Volf auffreſſe. Exod. 32 , 10.
16. Aber der Name Jeſus , welcher ſich im Paradeis mit der Verheiſſung vom Weibes. San men hatte ins Ziel des menſchlichen und göttlicher Bundes eingeleibet, der wollte ihn nid) t laffen , dann die Demuth des Namens Jeſu ſtellete ſid , allezeit im Grimm des Vaters, in feine Feuers:
Y
*
Eigenſchaft , daß ſein Feuer den halb giftigen Mercurium im Menſchen nicht möchte anzünden , als nur zu Zeiten , wann Iſrael in Grimm und Ungehorſaın einging , wie ben Core , Datan uno Abiram Num . 16. und beym Elia zu ſehen iſt 2. Reg. In 17. Alſo aud) alhie am Delberge; der Zorn wollte im Menſchen in Feuers .Macht leben , und der Name Jeſus ſtellete fid ) in Zorn ein ; und war allhier weiter fein Rath , als daß fich der Name Jeſus in göttlicher Liebe und himmliſcher Weſenheit dem Zorn ganz einergåbe zu verſchlin . gen : der Sohn mußte und warð dem zornigen Pater gehorſam , bis in Tod des Creuges, fage die H. Schrift ; die Liebe , Demuth und Sanfte muth ließ ſich vom Zorn verſpotten , verſperen und annehmen , die Juden mußten das Recht Gottes erequiren , dann durch des Menſchen Selbſtthun war die Sünde begangen worden , und durch Ia
132 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 116 .
durch des Menſchen Selbſtthun mußte der Tob und die Sünde getilget werden. 18. Adam Hatte ſeinen Willen in Gift des äuſſern Mercurii eingeführet : Alſo mußte Chri. ftus, als die Liebe, ſeinen Willen auch in denſel ben giftigen Mercurium einergeben . Adam aß vom böſen Baum , Chriſtus mußte vom Zorn Gottes eſſen ; und wie es innerlich im Geiſte zuging , alſo auch åuſſerlich im Fleiſche. 19. Und alſo gehet es auch im philoſophi fchen Werk , der Mercurius bedeutet in dieſem die Phariſäer , der will das liebe Kind nicht dul. den , wann er bas ſiehet , es giebt ihm ein Zittern and Angſt ; fo erzittert auch die Venus vorm Gifte des zornigen Mercurii, fie ſtehen in einans der, als wann ihnen ein Schweiß ausging , wie és der Artiſta ſehen wird . 20. Mars ſpricht: Ich bin der Feuer .Here im Córper , Saturnus iſt meine Macht, undMer , curius iſt mein Leben , ich will der Liebe nicht , will ſie in meinem Grimm verſchlingen. Der bedeutet den Teufel im Zorn Gottes : und weil er das nicht thun kann , ſo erwecker er Saturnum als die Impreſſion , bedeutet die weltliche Dörige Feit , und greifet damit nach Venere , und mag ſie doch auch nicht in fich Kaben , dann ſie iſt ihm ein Gift zum Tode. 21. Dieſes kann der Mercurius vielweniger leiben , dann die Liebe nåhme ihme das Regio ment ; wie die Hohenprieſter dachten, Chriſtus wür .
6
Fr. 116. Betrachtung götdi. Offenb . 133 würde ihr Regiment aufgeben ; dieweil er ſagte, er wäre Gottes Sohn .
22. Alſo wird dem Mercurio über dem Ve
ze
3
neris- Kind bange , denn Venus hat ſich jeßt ganz entblößer und frey gegeben ; fie mogen nun machen , was ſie wollen , fie wil dem Drachen in Rachen fahren , er ſoll ihn nur aufſperren : das verſteher Mars im Mercurio 'nicht, ſondern fie nehmen das ſchöne Kind , und ſchieſſen ihren Sift. Strahl auf das , und binden es mit Saturni Macht in
ihre boſe Stricke, wie es der Artiſta
fehen wird , wie ſie Veneris Farbe umgeben. 23 & Mars führets endlich in Mercurium , weil er das Leben iſt , als vorm Hohenprieſter, der folt das ſchöne Kind examiniren und probiren ; aber er iſt dem gram , er mag ihm nicht ins e greifen nach ſeinem Liebe .Willen , er urs Herze her og mer genſchaft ( orthodox ) ift , daß es mit ſolcher Geo ftaltniß da ſtehet wie er , der Mercurius , hae aber eine andere Kraft, Tugend und Wollen . ten 24. Weil aber im Kinde Veneris ein andeo rer Mercurius in ſeiner Liebe lebet , ſo kann er es nidit ermorden ", fondern führets in Saturnum , wie die Juden Chriftum von Caipha zu Pilator der bedeutet Saturnuın , der nimmtdas Kind auch an ; weil er aber ein Herr der Impreſſion , als der Finſterniß iſt fo fraget er nichts nach der Eigenſchaft desKindes , ſondern nur nach bem Kegiment, er greift das Kind mit der finſtern Impreffiog an , und zeucht ihme, das ſchöne Vex nus 3.3
134
Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 116.
DUS - Kleit aus : und indeme, folches Luna mit dem weißen Glanz der Sonnen ſiehet , ſo verbit . get, ſie ſich , wie die Jünger Chriſti floben , und der gemeine Haufe von Chriſto , welche ſich boch permaſſen bey işm zu ſtehen in Creug und Ver. folgung, aber im Ernſt flohen ſie , dann Luna iſt unbeſtandig , ſie hat nicht Solis Herz in der Liebe. Flamme , und Saturnus , mit ſeiner ſtache . lichten Impreſſion , jeucht den Sulphur über das Kind , als die Mutter aller Weſen mit ihrem purpurfarben Kleide iğrer Selbſt . Eigenſchaft, in welchein der Grimm Martis zur Herberge inne lieget .
25. Wann das Mars , als . Des Teufels Geg ſinblein , ſo wohl Mercurius, als die eigene Hof fart des Lebens , fiehet , daß Venus ihr fóni. glich Kleid an hat , verſtehet des Saturni und Mercurii Purpurkleid , in Solis Farbe mit dem feus rigen Marte gemenget , und in desMercuriiSul. phur Farbe im Bliße, als im Glank , gezieret ; dann alſo wird die Materia nach der Veneriſchen Eigenſchaft Farbe , darauf der Artiſta mag acht Baben , er wirds klar alſo ſehen , wie geſagt.)
26. Wann das Mars und Mercurius , fo wol Luna , fehen , fo fchreven
fie :
Crucifige,
hinweg , es iſt ein falſcher König in unſerm Blis đe: Er iſt nur ein Menſch als wir ſind , und will Gott fenn , das iſt , ſie führen ihre giftige Begierde durch das purpurfarbe Kleið auf das Kind zu , ſo wird der Artiſta ſeben , daß das Kind . an feiner eigenen Geſtalt wird ausſehen , als ware
6.
fr. 116. Betrachtung gottl.Offenb. 135
TH
es voll Striemen von den giftigen Strahlen Mer curii und Martis , welche ſie dem Kinde durch die
bio Impreſſion Saturni anhången , gleich wie Pila. tus JEſum geiſfelte; die ſtachlichte Dornen Cron wird der Artiſta ganz ſcharf mit ſeinen Spiken auf der Eigenſchaft des Kindes ſehen , auch wird er rehen , wie fich Venus nichts råget, for dern
nur
ſtille
ſtehet ,
und låſſet mit
ſich
machen ,
27. Verſfehets recht , wie Adam fat eine falte , falſche liebe an fich genommen , und das mit vor Gott geglånzet , als wåre er in eigener Madhe und Willen dannoch Gottes Kind , mit weldjer er doch nur Gottes geſpottet , bann alfo ſdyeinet die Liebe . Begierde , wann ſie in der Im preſſion des Todes gefangen wird : Alſo mußte ber ander Adam Chriſtus alles das auf ſich neh . men , und in felben Spott eingehen , ſich laffen mit einem Purpur - Kleide , als einen König die ſer Welt bekleiden , und darinnen ſpotten , bann Adam hatte das Purpur ,Kleid der åuſſern Welt der eigenen Madir im Glanze der Selbheit ange. zogen ; jekt ward es allhie vor Gottes Zorn Schau getragen , und das weifle Kleid , das Herodes Chriſto zu Spotte anjog , iſt und bedeutet die faite, falſche Liebe, als ein Kleid der Falſchkeit , darinnen der Menſch pranget , als wäre er ein Engel : Zeucht alſo Chriſti Purpur - Mantel mit einem weiſſen Rocklein über fich , und ver . decfet ſich mit Chriſti reinem ſchneeweiſſen Kleide, als mit ſeinem Leiden und Tode, und behålt aber den 3 4.
136 Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 116 .
den Mann der Falſchheit, als die falſche Liebe un ter der Decke zur Herberge. 28. Jekt mußte Chriſtus dieſelbe Figur dars ſtellen , dann an ſeinem Leibe warbs dargeſtellet, bann er ſollte den Mann der Falſchheit überwin . den und tobten , der in menſchlicher Eigenſchaft dnne lag , fo ſtellte ihn Gott gånzlich vor , Chri. ſtus mußte ſich einen ſolchen laſſen ſchelten wie Adam war , der Unſchuldige mußte die Sdulb fauf ſich neộmen . Alſo genets auch im Philofo. Wann der Fluch Gottes phiſchen Werke zu : Zorns , welcher in der Erden iſt , ſoll in die Liebe transmutiret werden. Dieweil Mercurius das Kind der Liebe vor Saturnum ſtellet, und es Sa turnus nicht fann noch mag probiren , ſo zeudst 1
ter ihme das purpurfarbe Kleid an , mit den Strie . men unter dem Kleide , und ſchicfet es vor Solis Glanz, welcher im Marte blicket; ſo zeucht ihme die Sonne ihre weiſſe Farbe an , als die Lunari, ſdhe, ſo vergehet die Purpur . Farbe , und ſtehet bas Kind in Junariſder , albern weiſſen Farbe ganz unachtbar ohne Glanz; die Sonne wollte gerne feßen daß dis Kind liefe feine güldene Farbe ſehen , dieweil ſie merket , es ſey eine So. lariſche Kraft im Kinde , ſo giebet ſie dem Kinde die weifle Farbe aus der Eigenſchaft der ewigen
Freyheit, das Kind foll die Kraft vom Feuers. Centro , als die göttliche Macht , welche im Feuer råge wird, darein geben , ſo wäre es der Sons nen ähnlich , und wäre ein Herr über den Sulphur Martis und Mercurii , aber nur ein Herr der åuf
fern
6.
off
Fr. 116. Betrachtung göttl. Offenb. 137 fern Weltmeſen , ein Regierer im Grimme, wie Sol ein ſolcher iſt. ( Der in allen Dingen den Ober. mann machen , und über die demüthige und eine fåltige liebe Herrſchen will.) 30. Aber Chriſtus ſprach zu Pilato : Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt, Joh. 18 , 36 . und wollte Herodi in dieſem weiſſen Kleide , als ier Jhme das anjog , fo wohl im Purpur - Kleide, nichts antworten , dann das Purpur : Kleid , ſo wohl auch das weiſſe Kleid , war alles falſch ( denn das loben und Verad ,ten des Weltgeiſtes iſt ſchåd . lich , und nur ein Heuchelgeiſt , der am göttlichen Licht blind und falſch iſt ) , uno Jhme nur zu Spott angezogen ; dieweil es Adam Hatte angeo *zogen , und darinnen in Falſchheit gepranget, To modyte Chriſtus darinnen kein Zeichen thün , ob er deſſen gleich begehrte : Es ward nur hiemit die Schande des Menſchen , welcher im Bilbe Gottes war , und machte ſich zu einem falſchen Könige, vor Gottes Ungeſidit (Huge ) dargeſtel. let , gleichwie der arme Sünder ſeine Greuel vor Gott beichtet und darſtellet, wann er zur Abftio
nen ; greiffet. 31. Alſo ftellete Chriſtus ſeinem Vater die Greuel des Menſchen , in dieſem falſchen Kleide vor , und ſtund vor Jhme als ein Sport , und beichtete ſeinem Vater des Menſchen Sünde ane ſtatt aller Menſchen ; und als Jön ſein Pater in dieſem Kleide durch ſeine Imagination erblic . te , wollte er dieſes Kleides nicht, darum mußte es Ikme Pilatus wieder ausziehen , und ſtellete 3 5
Зpn
138. Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 110 .
1 Ihn in ſeiner eigenen Geſtalt vor die Juden , aber ſie ſchrien : Nur þinweg , hinweg . Joh . 19 , 15. Er gehöret in Cod : dann alſo wollte es fein Vater haben , das Er ſich in ſeinen Grimm , in Tod , eingåbe , und den erſåufte. Und Pila . tus urtheilte Ihn zum Tode, dann er wollte Ihn nicht für einen König erkennen .
1
1:32. Alſo gehet es auch im Pžilofophiſdhen Werke : Saturnus mag das Kind nicht anneh . men , denn es iſt nicht ſeiner Eigenſdaft , ſo wilo Mars und Mercurius auch nicht in ſeiner Eigen . fchaft Haben ; Was thun ſie aber ? das Kind iſt unter ihnen , ſie wären des gern los , und können doch nicht ; fie ergrimmen fich wie die wider Chriſtum , und nehmen das Kind Faſſung , als in ihre falſche , giftige , Begierde , und wollens ermorden , und
Juden in ihre zornige ſtechen
mit ihren ſcharfen Feuer - und Gift . Strahlen ( falſchen Beurtheilungen durch die Materie des Kindes , als mit 3 ſcharfen Någeln ; der eine ift Saturnus , als die Impreſſion der finſtern Welt, beutet den Grimm in der finſtern Welt an ; der ander iſt Mars , der deutet den Teufel, als der Schlangen Eigenſchaft in Gottes Zorn an ; der dritte iſt Mercurius , der deutet das falſche See ben an , als wie der Grimm Gottes iſt im qus. geſprochenen Wort in menſchlicher Eigenſchaft entzündet worden : dieſe 3 Någel ſtechen ſie durch Des Kindes Eigenſchaft. 33. Alſo giebt ſich Venus, als das Weſen der Liebe, gang in die 3 Mörber ein , und giebe igr
Fr. 116. Betrachtung göttl. Offenb. 239 ihr Jovialiſches Leben ganz von ſich , als ſtürbe 15
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El Tebe
ſie , und das Mercurialiſdie Leben,menſchlicher Eigenſchaft, verſtehet des Kindes Kraft , fåue auch ganz in die 3 Mörder in ſeiner Mutter Haus , als in das leiblidie Weſen , darinnen der Jüng. ling ſeine Jungfrau einnahm , Menſch ward.
barinnen Gott
no 34. So ergiebet fich jeßt der himmliſche Leib , und auch der irbiſche in die 3 Mörder ein , ſo er. ſcheinet das Bild Johannis und Mariá neben dem Creuke, als eine Figur , dann des Jüng lings Leben hat ſich aufgegeben , und auch das Jungfräuliche im Jüngling: fo theilen Pch zwo Eigenſchaften , als die Göttliche und Menſchliche, in Geſtalt jedes Kraft , welches der Artiſta , ſo er Augen dazu bat , fehen mag , ſo er den Vere ſtand hat. 6:35. Und in dieſem , wann fich Saturnusmit feiner Impreffion und finſtern Schärfe , und Mars mit ſeinem Grimm , und Mercurius mit feinem Gift - lebent , in Veneris Eigenſchaft eine drången , fo brånget fich der Grimm in die liebe, und die Liebe in den Grimm effentialiter vers miſcht, als inqualirende , ein . 3336. Jekt erfchrickt der grimme Tod vor der Liebe , daß er als in Unmacht ins Sterben fålle, dann er verleuret des Grimmes Macht, und die Liebe iſt und ſtehet im Qual des Grimmes , in Todes . Schrackc , auch als eine Unmacht , und giebt ſich ganz in Tobes . Schrad aus ; allda fleuſ fet das himmliſche Weſen , als das himmliſche Blut,
s
140 Quaeſtione
ae
Theoſophic
. Fr. 116 .
Blut, von ihr in die Eigenſchaft des dritten Prin eipii, als in des Fünglings . 37. Adhie giebt die Jungfrau dem Jüngling ihr Perlein zum Eigenthum , und wird Gott und Menſo Eins : Dann der Jungfrauen Blut aus göttlicher Wefenheit, erläuft alhie mit ihrer Liebe Weſen des Jünglings Blut, als die Selbhele, und die 3 Mórder geben ihr Leben im Blut der Jungfrauen auf; fo gehet das Gluten vom Feuer, und das Weiße vom Leben des Ritters , mit eine atider auf , als aus dem Grimme das Lebert, und aus der Liebe die Sanftmuth , und ſteigen beyde ,, als des Zorns Leben und der Liebe Jeben , mit einander auf, als ein einiges Leben, bann im . Jode werden 1 . der Liebe , und wird in der Liebe zum Leben der göttlichen Freudenreich , dann es iſt nicht ein Stera bien , fondern ein frey Ergeben feiner Kraft, Madit und Willens , eine Transmutation : der Fungfrauen Blut transmutiret bas menſchliche an Gott erſtorbene , in ein , himmliſches , des Jünglings Lebent erſtirbet , und das Leben der Gottheit bleibet fir ; dean es ftehet in ſeiner Eis genſchaft iin Nidts.
38. Und althie du lieber Sucher , wann du fieheſt das Roſinfarbe Bluts des Jünglings aus dem Tode mit der Jungfrauen weiffen Gluten aufgehen , ſo wiffe, daß du das Arcanum ber gana zen Welt faſt , und einen Schak in dieſem Jam . merthal, der mit seinem Gold zu bezahlen iſt : den nimm und achte ihn
berrlicher als den , der vom
li FI
Fr. 117. Betrachtung götel: Offenb . 141 som Tode wird wieger aufſtehen . Gott geboren , ich meine.
Biſt du aus
ſo wirſt du mid, verſtegen , was
Hin
114
Der liebe Sefer lafle fichs nicht verdrießen den folgenden 39. v. bis Wusgang des Capitels nad ). zuleſen , Er wird Wunder finden , wie der Pro. ceß Chriſti mit dem philoſophiſchen eine Wunder: Gleichheit hat.
Die
117. Srage.
Warum ward init Chriſto ein ſolcher Proceß mit Spotten , Höhnen und Geiſ War: feln vor ſeinem Leiden gehalten ? um
ließ
das
Gott alſo
ges
ſchehen ? Antwort. 1. Dieſe Frage iſt in voriger auch zur Ges Nůge beantwortet. Darum will ich hier nur noch Jeſu eigene Antwort beyfügen : Luc. 24, 26 . Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden , und zu feie ner Herrlichkeit eingehen ?
Die 118. Frage. Warum mußten eben die Geſeßlehrer Chriſtum zum Urtheil führen , und mußte doch von
heidniſcher Obrigkeit ge tootet werden ? Antwort .
1. Auch dieſe Frage loſet ſich in der Antwort der
142
Quaeltiones Theoſophicae. Fr. 119 .
der 116. Frage völlig auf. Dahero will nur noch eines Chriſten Nachfolge beyſeken . M. M. 66 , 8. Jisdenn fo er alſo in der Grue ben Chriſti lieget, und ſich dem Tode Chriſti Hat übergeben , daß er willig will alles um Chriſti willen verlaſſen , und des Todes feines eigenen Willens erſterben , fo zeucht ihme Chriſtus fein Herr in Ihme feine Auferſtehung vom Tode an, und machet ihn in 3kme lebendigmit ſeiner Kraft, und zeucht ihn aus des Todes Grube mit Joſeph, und führet ihn in ſeinen Dienſt, wie Joſeph in Dienſt des Pharaonis Hofmeiſters , ſo gehet als . Denn alles glücklich in ißm zu :
denn die göttliche
Kraft regieret ihn , er bekommt nun jeßo gottli. chen Verſtand und Weisheit , und weiß , wie er foll mit ſeines Herrn Gütern umgeben.
Die 119. frage. Warum mußte Chriſtus leiden und ſterben ?
"War es denn
Gott um
eine
ſolche Rache zu thun , daß er ſich verſdh nete , mochte Er ſonſt nicht die Sünde vergeben ? Antwort. 1. Wuch dieſe Frage iſt in den vorigen Unts worten ſchon aufgelöſet , dahero noch folgendes wiederholt werden kann.
Gnadenw. 9 , 59. Denn durch menſchliche Werte war die Sünde in die Seele kommen :
Alſo
19
Fr. 120. Betrachtung göttl. Offenb. 143 Alſo mußte ſie auch durch menſchliche Werke , in ber Gnade , in Gottes Gerechtigkeit getödtet wers ben , als es in der Menſchheit Chriſti geſchahe, durch Menſchen - Tödten von den Pharifäern , weln che das Geſeke Gottes der Gerechtigkeit führten und hatten . Wie ſchon vorne geſagt worden iſt. Es war hier um fein Sünden vergeben zu thun , ſondern um eine neue Geburt , Gott wolite, den Menſchen wieder in den Stand haben , dar . ein Er ihn im Zufang geſchaffen hatte, und das konnte , wegen des Menſden tiefen Herkom . mens niemand anders thun , als Gott felbſt durch Chriſtum . Darum ſagt die H. Schrift : Gott verſihnete die Welt mit Ihm ſelbſt 2c . cf. Dreyfach leben 11 , 69. Seel . Fr. 17 , 24.
!! Die
120. Srage.
Was iſt die Figur der zween Mörder, welche neben Chriſto ans Creuk gehängt worden ;
und warum mußte Chriſtus am
hölzern Creute ſterben , und nicht ſonſt ?
Antwort.
Und als Jefus 1. Sign . Rer. 11 , 47 . Durch ſein Blutvergieſſen den Grimm Gottes iin Menſchen hat in die Liebe gegeben , daß der Va ter hatte die Liebe in menſchlicher Eigenſchaft in Grimm eingenommen , ſo ſcheideten ſich jest das Reich des Teufels im Grimme , und das Reich der Liebe von einander. Es ward getrennet , und die.
144 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 120 .
dieſelbe Figur hing neben Jefu am Creuße:
Als
der gottloſe Spotter zur Linken , der Jefum ſpots tete , war ;
und ſeines Blut. Vergieffens nicht fähig und der zur Rechten , welcher von ſeinen
Sünden umwandte zu Jeſu , und ſagte : Here gedenke meiner , wann du in dein Reich kome meſt ;
zu welchem
Jeſus ſprach :
wirſt heute bey mir im Paradeis 39-43 .
Warlich du
feyn . Luc. 23 ,
Daß aber Chriſtus nicht ſonſt wie andere Menſchen, ſondern am
+ Hat ſterben müſſen , das
ſteget in Gottes Weisheit verborgen , doch haben wir auch davon noch folgenden Bericht. 1 Princ. 25 , 38. Und wie in menſchlichen Ef fentien eine Creuk . Geburt iſt vor dem licht Gois tes , und ſo das Licht Gottes darinnen ſcheiner, alles in eine liebliche Blume des Gewächſes ver. wandelt wird , da die ſcharfen Effentien nie emo pfunden werden ; und als Udam mit ſeiner See len in die vierte Geſtalt in Geiſt dieſer Welt eine ging , ward dieſelbe + Geburt råge, und er wur. be auch , als rein Weib aus ſeinen Eſſentien gee macht ward , in derſelben * Geburt jerſprenget ; Alſo hat das Weib das halbe Creuß , und der Mann die andre Helfte , welches du im Hirn. ( chádel ſudjen magſt; alſo aud) in den Eſſentien. Darum mußte Chriſtus am Creuke ſterben , und den Tod am Creuß zerbrechen. Dreyf. 5 , 139. Darum weil die 4 Elemente muffen zerbrechen , ſo iſt auch die Verweſung im Corper des Menſchen , und die Seele , welche aus
1
Fr: 121. Betrachtung gotti. Offenb. 145 aus dem ewigen iſt genommen worðen , bleibet im ewigen. Und darum mußte wieder ein himm. fiſcher Corper kommen aus dem reinen Element, aus der Wefenheit vor Gott, aus der Erden Ma
23
trice , wie der erſte Cörper war in Udam , und mußte unſere menſchliche Seele in ſich nehmen , und in Tod gehen , und aus dem Tode am Creus ze wieder ins Element , in die Weſenheit vor. Gore, in Ternarium Sanćłum einführen : denn die ' Seele Adams iſt aufm Creuß , im ewigen Centro , wo ſich das Herze Gottes von Ewigkeit urſtåndet, genommen , und ins geſchaffene Cors pus Adams vom Geiſte Gottes eingeblaſen 'wore den ; darum mußte Gottes Herze Menſd) werden.
6 316
ill
NB. Wenn in den Fragen ſollten Sake vorkoms men , die 2mal angezogen worden , ſo wolle ſich der Leſer daran nicht ſtoffen , denn die Fragert denn es haben oft 3 bringen es lo mit fich und mehr Fragen einerley Antwort nöthig.
Die 121. Srage.
Plante Wie hat Chriſtus den Tod am Creus
je
ze mit Sterben erwürget ; Das zugegangen ?
wie iſt
inthe
Antwort.
home
1 , Princ. 22 , 54. Nun iſt uns aber nicht zu gedenken , daß der heilige Menſch in Chriſto ges ſtorben ren ; denn der ſtirbet nicht, ſondern der tödliche vom Reiche dieſer Welt, der ſchrie am Creuze: Mein Gott , Mein Gott , wie Haſt du mich verlaſſen ! ( Matth . 27 , 46. ) Heb. J. Böhm , theor. fr. 2 th ,
Und ſehen wir
146
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 122,
wir klar die grote Macht des Heiligen Menſchen in Chrifto : als der tödliche von dieſer Welt ane genommene in Tod ging , wie der Heilige , 21 . mächtige mit dem Tode gerungen, davon die Elen mente erzitterten , und die Sonne , als das liche der Natur dieſer Welt ihren Schein verlor , als ſollte ſie nun zerbrechen ; Da hat der leben , dige Ritter in Chriſto mit dem Zorne geſtritten , und iſt in der Hillen des Zornes Gottes geſtan , den , und hat die Seele , welche er ſeinem Vater befohlen , vom Zorne Gottes , auch von der Hóls len - Qual abgetrennt. Und das iſt was David fagt:
Du wirſt meine Seele nicht in der Höllen laſſen , und nicht zugeden , daß dein Heiliger ver, weſe. ( Pf. 16 , 10. A & t. 13 , 35.) Sign. Rer. 12 , 4. Alſo verſtehet ung : als
Chriſtus geſtorben am Creuße, ſo iſt nicht der Name JESUS mit geſtorben , welcher den Tod zerbrad), und mit der Liebe das ausgeſprodjene Wort , als die Formie der Gottheit, als das gee formte Wort, als die Seele, cingirte: Nein, das tann nicht ſeyn , die Ewigkeit ſtirber nicht. a .
Die é
122. frage.
Warum mußte er ans Creuß gena: gelt werden , und warum ward ſeine Sei te mit einem Speer geöfnet ,
daraus Blut
und Waſſer rann ; was iſt dieſes in der Figur andeutend ? Antwort. 1. Dieſes iſt ſchon bey der Antwort auf die 116
23
fr. 123. Betrachtung gottl. Offenb.
ta
116 Srage vorgekommen , vid. Signatura Re rum 11 , 32. & c. auch noch ſonſt vorber.
3
Die 123. frage.
la
Warum mußte eram Creuze verſpota tet werden ? cf. Dreyfl. 8 , 42 .
Till
Antwort.
147
Dieſes iſt ſchon in der 122. Fr. zu leſen vidi Sign . Rer. II , 47. &c. it. Princ. 13 , 17 .
Die
124. Srage .
Iſt auch die göttliche Kraft in dem Blut geweſen , das Er auf die Erde Vergoß ? Antwort. 1. Sign . Rer. 11 , 10. Das menſchliche Feuere Seben ſtehet im Blute , und darinnen herrſchet der Grimm Gottes : Nun mußte ein ander Bluf, weldies aus Gottes Siebe Weſen war erboren , in das zornige , menſchliche. Blut eingeben , es mufte mit einander in den Tod des Grimmes ein. gehen , und der Grimm Gottes mußte im gotta lichen Blut erſaufen ; darum mußte die äuſſere Menſchheit in Chriſto ſterben , daß ſie nicht mehr in Grimmes Eigenſchaft lebete , ſondern daß des himmliſchen Blutes Mercurius, als das ſpre. chende Wort, in der åuffern Menſchheit allein # tebete , und in eigener göttlicher Gewalt , in der äuſſern und innern Menſchheit regierete , daß die Ra Id .
148
Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 125 .
Ichheit in der Menſchheit aufhörete , und der Geiſt Gettes alles in allem fen , und die Ichbeit nur ſein Werkzeug fen , damit Er mache was Er will, und die Selbheit nur Gottes Werkzeug , und ganz in der Gelaſſenheit fen , dann Gotthat. te nicht den Menſchen zum eigenen Herrn , fone dern zu ſeinem Diener geſchaffen , Er wollte En. gel im Gehorſam haben , eigener Feuers , Macht. Die
und nicht Teufel in
125. Srage.
Warum erzitterte die Erde, als Chris ſtus am Creuße hing ? Antwort. 1. Signatura Rer. 11 , 69. Das war nun ein Schrack des Grimmes , daß die Liebe in ihn fam, davon die Erde erzitterte , und die Felfen zerklo» ben , dann der Cod erſchrack alſo vorm Leben . Und allhie ſcheidete ſich des erweckten Grimmes Eigenſchaft ins Centrum , als ins erſte Princi pium , in die Feuer . Wurzel ein , und ging aus dem Centro in menſchlicher Eigenſchaft nun auf der Hunger zur Wiedergeburt; aus dem Hunger zum Tod warð ein Hunger zum Leben : dann die Liebe tingirte den Zorn , daß aus der Feuer , Bes gierde zur finſtern Impreſſion eine Begierde des Lebens ward. M.M. 20 , 38. Alhie iſt und das hoch zu betrachten , was für Schrecken, Jammer, Angſt und Noth im Menſchen aufgemacht ſeyy, und als ein
3
Fr. 125. Betrachtung gottl. Offenb. 149 ein falſch Leben und Willen im Menſchen fer of: fenbar worden : deffen wir ein Bild am Tode Chriſti haben , als Er den Tod in unſerer menfch . lidhen aufgewachten Eigenſchaft am Creuße zere brad ) , und mit der groſſen Liebe in ſeinem himms liſchen Blute überwand , welches er darein führee te; wie die Erde davor erzitterte , als der Limus der Erden , davon Adams åuffere Eſſenzwar ausa gezogen : Als jekt die groſſe Liebe in die menſch , liche Erde eindrang ,
darinnen der Zorn Gottes
im Fluche lebendig und wirkende war , als er jest follte ſterben , und in eine andere Qual verwan . delt werden ,
ſo erziccerte er vor dieſem groſſen
Liebe . Feuer , gleich wie das liebe Feuer in Idam und Heva in der Lufwachung des Zorns in ihnen erzitterte; davor ſie erſthracen , und hinter die
1 Bäume im Garten krochen , und fic, fürchteten : denn das Schrecken des Zorns mar in ihrer Efe fenz aufgewacht, und erkannten ihre thieriſcheEig
L gendaften .
ES C. 23, 2. Der Schlangen { ift wollte allhie die Schande nicht zudecken , ſondern eröffnete fie nur , und fragte ſie an , als abgefallene und treu: Toſe, denn Gottes Zorn wachte in ihnen auf, und ſtellete fie jeßt da vor fich als zum ſtrengen Ger richte , fie in fid ) [ als in die finſtere Welt ) ein zuſchlingen, wie dem Lucifer auch geſchake.
3. Und das iſt die Stätte , davon die Erde in Chriſki Tod erzitterte, und die Felfen zerklu. ben : Alfie ſchloß Gottes Zorn das heilige Ens der himmliſchen Menſchheit-is - Tob ein, welchen K 3
Chri.
!
6150
1
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 126 .
Chriſtus , als er am Creuge den Sob zerbrady, wieder aufſchloß , Davor der Grimm im Fluche der Erden und Felſen erzitterte.. C. 28 , 23. Dieſes deutet nun an die Figur Chriſti : Gleich wie der Zorn des Vaters mußte "Das Leben Chriſti verſchlingen in dem Tode ; und als der Zorn das Leben im Tode verſchlungen hats re , ſo bewegte ſich das Heilige Leben der riefeſten Liebe Gottes im Tod und Zorne , und verſchlang den Tod und Zorn in fich ; davon die Erde erzit. terte, und die Felſen zerkluben, und ſich die Grå. ter der Heiligen aufthåten.
Die
126. Srage.
Was deutet die Finſterniß an , welche Dazumal übernatürlich kam ?
Antwort. 1. Stief. 495. Der verfluchte Udam hing am Creuk als ein Fluch , den erlóſete JEfus Chriſtus mit ſeinem unſchuldigen Leiden und Blutvergieſſen . Adams Leib ſtarb am Creuß, und Chriſtus aus JEſu geboren in des Weibes geheiligten Samen , cingirte ihn , und beſprengte ihn mit ſeinem cheuren Liebe Blute , davor der te als dieſes Gerich über ihn ging , und die Sonne ihren Schein vor dem Gerichte dieſer Heiligkeit, vor dieſer neus Scheinenden Sonne verbarg , von der fediften Stunde bis zur neunten Stunde , welche iſt und andeutet Adams Schlaf, als der in der ſechſten Stund
Fr. 127. Betrachtung gåttl. Offenb. 151
Stunde einſchlief, ind in der neunten Stunde, das ift , am dritten Tage , der åuſſern Welt auf. wachte mit ſeinem jeßt zubereiteten Weibe ; Jekt ging in der neunten Stunde die duffere Sonne mit ihrem Schein wieder auf, und im Tode Chriſti die Paradeiſiſche Sonne, welche Adam in Chriſti Yuferſtehung wieder anblickte.
het
ia
Die 127. frage.
ON
21
Warum befahl Chriſtus ſeinem Vater ſeine Seele in ſeinem Tode in ſeine Hande ? was iſt dieſelbeHand Gottes geweſen ? Antwort . 1. Princ, 25 , 46. Ulhie , mein Leſer , biſt du aus Gott geboren , fo thue die Augen deines Geia ſtes weit auf, auf daß der König der Ehren bey dir einziehe , und dir die Verſtändniß eröffne, und merke auf alle Sylben , denn ſie ſind groß, und nicht ſtumm aus einem blinden Centro ins Siehe , allhier hing am Creuß Gott und Menſch , alda war die heil. Dreyfal.
{icht geſtellet.
tigkeit , allda waren alle drey Principia , und Nun wer war der ſtund der Held im Streit. Held im Streit ? Sieße , als Chriſtus hatte ale tes vollendet , fprach Er : Vater, ich befehle dic
f
meinen Geiſt in deine Hände ; und neigeté fein
I 28
Haupt und verſchied. (Luc. 23 , 46.) 47. Siehe ſein Vater iſt das Reich , Kraft
1
und Herrlichkeit , und in Jhme iſt alles , und alles iſt ſeine : Die liebe iſt ſein Herz , und der Zora ift feine ewige Stårke; die Liebe iſt ſein R4 Licht
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 127 .
152
und der Zorn iſt die ewige Finſterniß , machet und ein ander Principium , darinnen find die Teufel.
Licht ,
48. Nun war die Liebe Menſch worden, und Hatte angezogen unſere menſchliche Seele, die Seele ward von der Liebe erleuchtet ,
und und
ſtund mit ihrer Wurzel im Zorne , als in der Nun befahl der neue frarken Macht des Vaters. Menſch in der Liebe die Seele dem Vater in ſeine Macht, und gab auf das irdiſdje Leben aus den Geſtirn und Elementen , als das Reich dieſer Welt; ro ſtund nun die Seele nicht mehr im Reie che dieſer Welt ins Lebens Qual , ſondern im Lobe , denn das Reich dieſer Welt, als der Puf blafer der Luft , war weg . 49. So war nun nichts mehr an der See. len , als nur dasjenige, was ſie in jihrer eigenen ewigen Wurzel in dem Vater felber ift: und alle hier båtten wir nun müſſen im Zorne , in der fin . ſtern Hölle bleiben , aber der Lichte . Vater in ſei. ner Heiligkeit nahm die Seele in fich in die Tria nitåt.
50. Nun war die Seefe angezogen mit der Liebe im Worte , die machte den zornigen Vater in der Seelen innerſten Duell lieblich , verföhn. lich : Alſo ging in dieſem Augenblick in der Seen len Effentien wieder auf das verlorne Paradeis. Davon erzitterte die Erden der Uusgeburt aus den Element, und verlor die Sonne im dritten Prin im König des Lebens , ihren Schenker, denn
cipio ,
11
Fr. 127. Betéachtung gótul.Offenb. 153 !
denn es ging eine andere Sonne auf im Sobe : verſtehe im Zorne des Vaters warb die Liebe in der Seelen ſcheinend , als der Zelle Morgenſtern. 51. Und ſodann der Leib Chriſti an ſeiner Seelen war das reine Element vor Gott, daraus die Sonne dieſer Welt iſt geboren , und derſelbe Leib die ganze Welt beſchloß, ſo erzitterte dieNa. tur dieſer Welt, und zerkloben die Felſen ; denn der grimmige Tod hatte die Felfen zufammen ge zogen im Fiat, und nun ging, das Heilige Leben in den grimmigen Tob, davon zerkloben die Steis ne , " zur Anzeigung , daß das Leben wieder im Code ſtünde, und grünete durch den Tob. (Matth . 27, 52. ) 52. Duch ſo gingen aus den Gråbern der Helligen Seiber : Vernimm dis hod); welche ihre Zuverſicht hatten in den Meſſiam geſeket, die hatten das reine Element zu einem neuen Leibe in der Verheißung bekommen. Und als jekund nun der verheiſſene Held durch den Tod ins Leben ging , und hatte das Element zu einem Seibe , fo wurden ihre Seelen im Helde ( in welchem ſie ftunden in der Hoffnung ) rahs , und zogen in Chriſti Seibe ihren neuen Leib an , und lebten in Ihme in ſeiner Kraft. Das waren die H. Erz våter und Propheten , welche in dieſer Welt was ren mit dem Schlangen - Treter angethan gewes ſen im Worte Gottes , in welchem ſie von Ihme hatten geweiſfaget und Wunder gewirker, die wur: Den jego in Chriſti Kraft lebendig. Dann Chris fi Kraft grünete durch den Tod , und hatte der Va. 5
1
154 Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 121 , Vatér verſöhnet, welcher die Seeleå hatte im Zorn gefangen gehalten , die gingen jeko mit Chriſto ins Leben.
53, daßier ,
du liebes Schåflein ,
merke :
als Chriſtus iſt geſtorben , ſo hat er nicht ſeinen hier gehabten Leib weggeworfen , und den 4 Ele . menten gegeben zu verſchlingen , daß Er alſo eia nen ganz fremden Seib habe behalten ; Nein , ſondern nur dieſer Welt Qual , welche iſt im Ge. ſtirne und in den : 4 Elementen : und hat das Une verwesliche das Verwesliche angezogen , alſo daß es rey ein Leib, der da in gåttlicher Kraft lebe in Gott, und nicht im Geiſte dieſer Welt; wie St. Paulus vom jüngſten Gerichte redet , daß das Iinverwesliche, als der neue Menſch , werde das Verwesliche anziehen , und werde das Vermese fiche verſchlingen , daß man den Tod wird ſpots ten können , und ſagen : Tob , wo iſt dein Sta. chet?
und zur Höllen : Hölle wo iſt dein Sieg ?
( 1 Cor . 15 , 53.) 54. Du folle wiffen , daß Chriſtus, weil er noch auf Erden ging, -und wir alle , die wir in Ihm neu geboren ſind, þat himmliſch Fleiſch und Blut in dem irdiſchen getragen , und wir tragens auch im neuen Menſchen in Chriſti Leibe. cf. Seel. Fr. 37 , 10. Sign. Rer. 11, 92.93 . Ulſo hat Gottder var fer unſere Jdiheit in Chriſti Tod und Eingeben wieder in ſeinen Willen eingenommen ; und daß ſoldhes ſeyn könnte , .fo tingirete Er zuvor die Menſchheit
mit der Gottheit, daß işme die Menſch.
1
29
Go Llo
-Fr . 128. Betrachtung gottl.Offenb . 155 Menſchheit in ſeiner Kraft ein lieblicher Geruch und Opfer ſer , denn zuvoren war der Tod davor. * cf. C. 12 ,, I.
Die 128. frage. Warum bekehrten ſich etliche , und wandten wieder um , als ſie ſahen , was im hen - Prieſter nicht ? warum mußten ſie blind und verſtockt an ſolchem
Werke ſeyn ?
E
5
A n
t wort.
1. Dieſe Frage beantwortet die Antwort der Wer mit dem philo 116. Frage vollkommen . fophiſchen Werke umgehet, und davon die rechte Einſicht hat , der wird im Proceße finden , wara um nid )t alles zur Wiedergeburt ſchicklich iſt, gleich auch ſich die vorhin kluge Vernunft nicht leicht zu Gott bekehrt. Denn der Glaube iſt nicht jedermanns Ding , der Glaubigen aber, ſagt Da. pid , ſind wenig unter den Menſden Kindern. Dieſer ſage'aud) in einem Pſalmen : Wenn ſie nicht zu dir wollen , wird man ihnen Zaum und Gebiß ins Maul legen.
Wer alſo die Wieders
geburt in der Zeit verſäumer , welches die erſte Auferſtehung iſt , der wird ſodann fehen , was das Recht der Ewigkeit mit ſich bringt, darum fagt Apoc.: Selig iſt der , und heilig, der Theil hat an der erſten Auferſtellung , an dem hat der andere Tod keine Macht. Die
1
156
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 129 .
Die 129. Srage. Was iſt Chriſti Höllenfahrtgeweſen , da er hat den Teufel und Tod úbera wunden ? Antwort. 1. Dieſe Frage iſt in vorigen Fragen ſchon beantwortet , daher will nur noch folgenden Sak benbringen . 3. Apol. Balth. Cilcken. 258. Sft nun meine Seele nicht mit im Tode Chriſti geweſen , dieweil ſie im Varer von Ewigkeit in gortlicher Effenz war , Sobe.
ſo habe ich kein Theil an Chriſti
259. Ich weiß , daß Chriſtus JEſus ſein theures himmliſches Blut, das aus gåttlidier Weſenheit in dem verborreten Bildes .Samen zu Blut warb , durd , die Macht der Himmliſchen Tinctur Hat das Feuer, welches in der Seeliſchen Eſſenz finſter war, angezündet, daß daſſelbe Sees ten - Feuer in derſelben Stunde hat angefangen in weiſſer, heller, Majeſtátiſcher Kraft , Glanz zu brennen.
lichtund
260. Da iſt Gottes Zorn in der Seeliſchen Effenz verloſchen , und zur Liebe gemacht worden, das hieß Chriſti Höllenfahrt, als Gottes liebe in Kraft des lebendigen Worts, in der himms liſchen Weſenheit mit Chriſti Blut ins Centrum der Seelen , als in des Vaters Zorn , einfubre und den mit Sanftinuth überwand und löſchete. 261 .
Fr. 130. Betrachtung göttl.Offenb. 157
261. Das war das Rauchloch , da der Telia fel und der Schlangen Same regiereten : jeßt ward dieſelbe Hölle geſtürmet , und dem Teufel fein Reich in der Seelen genommen. M. M. 25 , 21. Und allhier ſtehet auch Chris ſti Höllenfahrt, da die Liebe Gottes in Chriſto in diefes Feuer - Schwert einging, und der Grimm in Liebe verivandelte , auch den Stachel des To Des zerbrac ), der im Limno der Erden , daraus Adam nach der aufſern Menſchheit geſchaffen ward , inne war; und in der Verderbung Suci. fers hat dieſes Feuer - Schwert ſeinen erweckten Urſtano.
Die 130. Srage. Was hat er den Geiſtern geprediget, welche zur Zeit Noá nicht geglaubet ha ben , wie geſchrieben ſtehet ?
?
Antwort .
EM
*
1. Petrus ſchreibe 1 Epift. 3, 18. Sintemal auch Chriſtus einmal für unſere Sünden gelitten hat , der Gerechte für die Ungerechten , auf daß er uns Gott opferte , und iſt getödtet nach dem Fleiſch , aber lebendig gemacht nach dem Geifi, 0. 19. In demſelbigen iſt er auch hingegangen , und hat geprediget den Geiſtern im Gefängniß . cf. v. 20. Was er aber geprediget hat , das weiß wohl niemand : Wenn man aber die Sache nach dem gåttlichen Grunde betrachtet, fo brauch te es kein Niederfahren in die Hölle , oder in 26s grúnd,
-1
158 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 131 .
grund , auch feines Predigens , denn nach ſeiner Ueberwindung, da alle Principia , die Lucifer und Udam unter einander gemiſcht und alles ver . dorben und verworren hatten , wieder durch dieſen Goto:Menſchen in Ordnung gebracht waren, Dorfte er nur die Geiſter im Gefängniß mit der Liebe im lichte anblicken , und ſich ſehen laſſen , ſo ging der Troft Durd) alle ihre Effentien , daß ſie ſich nach dieſem Gott ,Menſchen ſehnten ,
und ihn
als Erlöſer ‘ und Wiederbringer erkannten , wie Petrus Moſen und Eliam erkannté , ob er ſchon dieſelbe noch nie geſehen hatte. Luc. 9, 28:35 .
Die 131. Srage. Was deutet ſeine an ,
6
Ruhe
im Grabe
daß er hat ſollen 40 Stunden im Grabe liegen ? Antwort. 1. Princ. 25 , 75. Wir wiſſen , daß der Leib
ohne Geiſt ein ſtill ſtehendes Weſen iſt : Denn ob. gleich Chriſti Seib , das heilige Element erboren in der Barmherzigkeit , aus Gott iſt; ſo ſtehet doch die Beweglichkeit und das Leben allein in der Gottheit , und in uns Menſchen im Geiſte der Seelen und des Geiſtes der groſſen Welt , wel. che in dieſem Leibe auf Erden ungetrennet ſind. 76. Alſo frager fidys nun : Wo iſt Chriſti Seele geweſen die Zeit , als der Leib in der Rube Meine liebe Vernunft , mache im Grabe lag ? Blinden nicht wie die es an Gott , die ba ſagen : die
13
Fr. 131, Betrachtung góttir Offenb . 152 die Seele fey weit vom Leibe hinunter in die Hil le in die Erde gefahren, und habe dieweile , in göttlicher Kraft , einen Sturm in der Höllen unter den Teufeln gehalten , und habe ſie mit Ket. ten gebunden , und die Hölle zerſtöret. Des iſt ein anders : die in der Stunde des Todes Chriſti auferſtandene Heiligen beveifen viel ein an, Ders. 77. Die Vernunft weiß noch nichts von Gott : und ſo ihr nicht möglich iſt aus Gottes Gaben weiter zu erkennen , fo fahre er ja nicht in die Liefe, fondern bleibe nur einfältig am Artig cul, es ſchadet ſeiner Seligkeit nicht , Hott fieber allein auf des Herzens Willen . Du mußt nid )t alles alſo tief im Sinne ergründen , ſo dirs nicht gegeben , als diefe Feder : Dieſe Feder ſchreibet in Gottes Rath , den die Hand noch lange nicht weiß , und wohl kaum ein Fünflein davon verſte. het , und doch gar tief, wie du ſieheſt, die fünf. tigen Dinge gar in einer ſchweren Tiefe angezei get werden , weldie Gott alleine wird eröffnen zu ſeiner Zeit, welche von uns unerfannt iſt. 78. Du weißt , daß Gott ſelber alles iſt, und nur Drey Principia, als Oren Geburten der Uns terſcheid und ſeines Weſens , fonſt waren alle Wefen Ein Weſen , und wåre alles durchaus pur Gott: und ſo das wäre, fo wåre alles in einer füffen Sanftmuth ; wobliebeaber die Beweglichkeit, das
3.
A Reidy, Kraft und Herrlichkeit ?: Darum haber wir zum öftern geſagt, der Zorn fey eine Wur. gel des Lebens: und ſo er ohne Licht ift. ſo iſt er nicht
7
1 160
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 131.
nicht Gott , ſondern Hölliſch Feuer ; fo aber das licht darinnen ſcheinet , werde er Paradeis und Freudenreich, 79. Alſo können wir von Chriſti Seele an . ders nicht ſagen , als daß Er ſie dem Vater in ſeine Hände befahl, ſo nahm ſie der Vater in Feine góteliche Kraft: Verſtehe, ſie ſtund vorhin Darinnen mit ihrer eigenen Wurzel: aber ihre eigene Wurzel war ohne Gottes Licht im Zorne. Nun kam die Seele mit Gottes Licht in Zorn , da erzitterten die Teufel : Denn das Licht nahm den Zorn gefangen, und ward der Vater im Him . melreich Parabeis , verſtehe ſein Zorn , und in der Höllen blieb Zorn. Denn das licht ſchloß das Principium der Höllen zu , alſo zu verſtes hen , daß ſich kein Teufel darf darein erblicken , er ift blind darinnen , und iſt ein Schrecken und Schande.
80. Alſo ſollt du nicht denken , daß Chriſti Seele ſey vom Leibe weit weggefahren , denn was ren doch alle brey Principia am Creuze , warum nicht auch im Grabe ? Den Augenblick als Chri. ſtus das Reich dieſer Welt von fich ließ , drang Chriſti Seele in Tod und in Zorn Gottes , in demſelben Augenblic ward der Zorn in der Liebe im Lichte verſöhnet, und warb Paradeis : und wurden die Teufel im Zorne in fic) felber gefani gen mit allen gottloſen Seelen , und grünete alſo bald das Leben durch den Tod ; da warð der Lob zerbrochen , und warð ein Spott aus ihme ; den Gottloſen , welche im Zorne bleiben , ift er ein 300 ,
73
i
3
Fr. 132. Betrachtung göttl. Offenb. 164 Tob ,
aber den Heiligen in Chrifto iſt er ein
Seben .
81. Alſo hat die Seele Chriſti vierzig Stuna ben im Grabe im Vater geruhet mit ihrem Leibe gegenwärtig : denn der himmliſche Leib war nicht todt , ſondern der irðiſche; die Seele grünete im himmliſchen Leibe durch den Tod , und ſtund 40 Stunden in der Ruhe. Das waren die 40 Stuna den , welche Udam im Schlaffe , als ſein Weib aus ihm gemacht warb , hatte geſtanden , z . Die
132.
Warum mußte
Srage.
ſein Grab mit Hú
tern verwahret werden ;
was deutet das
an , daß die Hohen: Prieſter wollten Gota tes Macht widerſtehen , und Chriſtum
im
Grabe behalten ? Antwort .
Es håtte Feines Stein . Abwelzens ( alſo auch Feines Vorlegens deſſelben ] bedurft: alleine den blinden Juden zu einem Schein , daß ſie doch ſås hen , daß all ihr Thun eine Thorheit ſen , daß fie wollten Gott halten ; auch um der ſchwachen Vere nunft willen der Jünger, daß ſie råben , Er wä. re gewiß auferſtanden : denn alſo fonnten ſie ins Grab gehen , und ſelber fehen. (Matth, 28, 6. )
3 Heb. 3. Böhm , theor.fr. 2. Th .
Die
162 Quaeſtiones
Theofophicae.
fr. 133.
Die 133. Frage. Warum ſaget der Evangeliſt, daß die Engel haben den groſſen Stein von des Grabes Thür gewalzet; mochte Chriſtus nicht ſonſt aus dem Grabe aufſtehen ? Die Antwort auf dieſe Frage iſt in der vori, gen 132. Frage ſchon geſchehen.
Die 134. Frage. Was iſt die Kraft ſeiner Auferſtehung durch den Tod
geweſen , wie hat er den
Tod an ſeinem Leibe Schau .getragen ? was hat Er damit gethan ?
Antwort. 1. Von dieſem iſt in den vorhergehenden Fra. gen ſchon oft gehandelt worden , darum will ich nur noch folgendes beybringen . Princ . 25, 83. Gleich wie Adam aus dem Hellen Lichte Gottes in das finſtere Reich dieſer Welt einging , und ſtund die Seele Adams zwiſchen zweyen finſtern Principien , als zwiſchen Tod und Hölle im Seibe grünend; alſo wollte auch Chriſtus in ſeinem grů . nenden Seibe in der Mitternacht vom Tode auf. ſtehen , und die Nacht in ſeinem Heiligen Leibe zu einem hellen ewigen Tagemachen , da keine Nacht nimmermehr einfáme, ſondern das Licht Gottes des Vaters unddes Sammes ſchiene. Die
ET
M
Fr. 135. Betrachtung gotti. Offenb. 163 Die Was hat Er
135. Srage.
für eine Pforte durch
den Tod in unſer Menſchheit , in Gottes Zorn und
Gerechtigkeit aufgethan ,
da :
Durch wir mögen zu Gott eingehen , wie geſchiehet das ? Antwort. 1. Princ. 25 , 84. Und ſollt du nicht denken ; daß die Seele Chriſti ſen dieſe 40 Stunden an einem andern Orte geweſen , als eben im Bater in ſeinem Leibe, allda ſie auf die Verfolgung gên grünet in groſſer Sanftmuth , als ein Röſelein oder ſchönes Blümlein aus der Erden ; alsdann unſere Seelen auch in unſerer Ruhe im Leibe JE Tu Chriſti alſo grünen bis an jüngſten Tag. In Vergehung dieſer Welt wird wieder die neue Creatur aus der alten Herfür brechen ; und untera Des grünet die Seele im heiligen Element ini Leia be Chriſti in ſtiller ſanfter Ruhe , bis unſere 40 Stunden auch um ſind , und keine Stunde lån . ger , als die beſtimmte Zeit iſt : Alſo iſt der Leib Chrifti in des Vaters Kraft durd, die Seele wiea der aufgeſtanden und Herfürgangen , und hat in Shmegehabt das ewige licht der Trinitåt. -86 . Yuch erſchiene ihnen ( ſeinen Jüngern ) der Engel allda , und tröſtete fie ; Ulſo will Chris {tus ſeine Betrübten , die um ſeinerwillen betrů. bet worden , aud) tröſten , je Er iſt bey ihnen, "wie bey Maria Magdalena und den zween Jůn. gern nadi Emaus. (Luc. 24. ) 87 .
164 Quaeſtiones Theoſophicae.
87. Du ſollt wiſſen ,
fr. 135 .
daß Chriſti leib kein
Fels noch Stein Halten noch faſſen kann , Er ger het durch alle Dinge, und zerbricht dod) auch nichts : Er faſſet dieſe Welt , und die Welt Ihn nicht; Er leider von nichts Qual , in Ihme ift die ganze Fülle der Gottheit , und iſt doch nicht eingeſperret. Er erſcheinet einer Creatur in un. ſerer menſchlichen Geſtalt alſo groß als unſere Lei. ber, und ſein Leib hat doch kein Ende : Er iſt der ganze fürſtliche Thron des ganzen Principii. 88. Als Er hie auf Erden war in dem irdi. fchen Menſchen , ſo war ſein dufſerlicher Leib meße lid ), wie unſere Leiber , aber der innere war un. meßlich : Denn wir find in der Auferſtehung im Seibe JEfu Chriſti auch unmeßlich, aber ſichtlich und begreiflich im himmlifchen Fleiſche und Blu te , als der Fürſte des Lebens ſelber. Wir fön nen in der himmliſchen Figur groß und kleine ſeyn, und wird doch nichts an uns zerbrochen , es darf keiner Einpreſſung. Menſchw . 1. C. 16,3 . Unddieſes iſts , (wie fchon oft gedacht] daß der ander Adam Chriſtus mußte bis an Dritten Tag in der Erden in des ere ſten Adams Schlaffe ruhen, und den erſten Adam wieder aus der Frdigkeit aufermecfen : denn Chri. ſtus hatte auch eine Seele und Geiſt aus Udam ,
i
1
und das theure Wort der Gottheit , mit Gottes Geift , weckete die erſtorbene Weſenheit des Sul phuris , als den Seib , welcher in 2dam war er. ſtorben , in Chriſti Fleiſch wieder auf, und ſee
Bete
g
3
Fr. 135 : Betrachtun
3
ein , und damit uns alle .
gottl. Offenb .
165
bete das wieder in die Kraft der Majeftåt Gottes
Aur. 24 , 42. Denn alſo lang ,
21
1
1
1 und feine
Stunde långer , hat auch der neugeborne König und Groß , Fürſt dieſer Welt JEſus Chriſtus in bem Tode geruhet , und hat die erſten dren Sage der Schöpfung der Natur , und dieſelbe Zeit im Sobe wieder -zum - Licht geboren , auf daß dieſe Zeit mit der ewigen Zeit wieder eine Zeit, und fein Tag des Todes zwiſchen ihnen fery : Und daß die ewige Liebe und die neugeborne Liebe aus dem heuen Leib der Natur fey Eine ewige liebe, und daß kein Unterſcheid zwiſchen der ewigen liebe und der neugebornen Siebe fer ; ſondern daß die neugeborne Liebe reiche bis ins Weſen , das von Ewigkeit geweſen iſt, und auch für ſich bis in
1 8
Ewigkeit. inici 43. Alſo gar iſt die neugeborne Liebe ,
wele
che iſt aus dem Waffer des Lebens im Lichte auf gangen , in Sternen und in dem ganzen Leibe dieſer Welt , mit der ewigen , unanfånglichen Liebe verbunden , daß es ſey ein Herz und ein 1 Geiſt , der aftes tråget und erhålt. Die 136. Frage. Warum erſchien Chriſtus nach ſeiner Auferſtehung zum erſtenmal einem Weiße,
und nicht den Jüngern ? Antwort. s . Dieſes iſt vorne in der 135. Fr.beantwor . tet . { 3
166 tet.
Quaeſtiones Theofophicae. vid . Princ. 25 , 86. um
Fr. 137 .
feine hinterlaſſene
Betrübten zu tröſten , und die Maria Magdalena ſonderlich im Glauben zu ſtårfen , und zu er : freuen , ob wohl ſeine Weisheit noch mehrere Ur. fachen darunter mag gehabt haben , die ſich in der Wiedergeburt in den Gläubigen von ſelbſt aufſchlieffen , darinnen immer einer mehr findet als der andere , je nach dem Grade der Erleuch . tung des K. Geiſtes,
Die 137. Frage, Was deutet die Pilgrams- Reiſe dec zween Jünger von Jeruſalem gen Emaus an , da ſie in Nengſten ſich beklagten um ihren Meiſter , und Chriſtus unter ihnen wan. delte , und ſie ſtrafete und lehrete, und ſie ihn doch nicht kannten ? Antwort. 1. Das war vom Geiſte Gottes alſo verord . net, damit die Wunder der Liebe im lichte offen bar würden , gleich auch ſeine andere Erſcheinung gen nach ſeiner Auferſtehung,
Die 138. Srage. Warum aß Chriſtus mit ſeinen Jün gern nach ſeiner Auferſtehung vom ge bratenen Fiſch , und ging durch verſchloſs ſene Thůr zu ihnen ein , und leh . rete ſie ? Ants
13
Fr. 139 : Betrachtung gottl.Offenb. 167 Antwort : 1. Alles dieſes gehöret mit zu den Wundern
H
der Liebe in dem Proceß Chriſti, da dem erleuch. teten Gemüthe alles im Lichte wird aufgeßen , was tn allen vorigen Fragen beantwortet ift, ba fich denn dieſe 138. Fr. auch gar ſchon auflöſen wird, denn wann das Licht der Weisheit im Gemüthe ſcheinet, ſo iſt alles helle , auſſer dem iſt uns al les ein Räthfel. Die
139. Srage.
1 Warum zeiget fich Chriſtus nach rei ver Auferſtehung nicht jedermann,ſondern
the
nur etlichen ? Antwort. 1. Das äuſſerliche Zeigen Chriſti in ſeinec Perſon an jedermann , war nicht der Zweck Got tes, ſondern fam nur auf den Glauben an , wie And
man am Thoma fiehet, der nicht denen , die je fuin geſehen , hatte glauben wollen , darum fagte JEfus zu ihm : dieweit dů mich geſehen haft, Thoma , ro glaubeſt du: Selig ſind , die nicht ſehen
und doch glauben. Joh. 20 , 24:31.
Des Herrn JEfu Offenbarung aber an ſeine Jünger am Meer , und daß er mit ihnen vom gebratenen Fiſch geſſen , hatte feine tiefe Urſa chen , wie man an der holdſeli gen Unterrebung fiehet, die er mit Petro hielte, und ihn zum Wei. den 1 :4
1
icae
nes
168
ſtio
foph
Theo
Quae
. Fr. 140 .
r afé erordnete r , und v den ſeine {åmme und Scha um m lauben eveſtiget atte t b . Ş i G Dami Petr Die
140. Frage.
Warum wandelte Chriſtusnach ſeiner Auferſtehung
vierzig. Tage. auf Erden ,
che Erzu Himmel fuhr , was deu: tet dieſes an ? Antwort. ho ie Chriſtus ach n w Ös ſeiner Auferſtehung 40 Tage im Myſterio aller dreven Principien zugleich wandelte , in der Eis genſchaft des erſten Adams nach ſeiner Scho pfung , vor ſeinem Schlaffe und vor ſeiner Heva, und ſich ſeine Jünger ließ , in ſeiner hie gehab. ten Eigenſchaft von der åuffern Welt, ſehen, und mit ihnen aße , und ſeine angenommene Menſch heit ſehen ließ, daß er dieſelbe mit nichten abge . legt gåtte ; alſo ſoll uns der Artiſta verſtehen, daß im Philoſophiſchen Werke mit nichten die erſte Materia vergehet, ſondern ſie gehet in Tod ihres Lebens , ihrer grimmen Eigenſchaft , und ſtirbet im Fluch Gottes , und ſtehet aber in iþrem ge. Habten Weſen , das ſie vorm Fluch Gottes war , wieder auf, der Fluchy zerbricht nur darinnen, das erſte Leben ſteher darinnen wieder auf, und dare um ifts fir , und beſtehet im Feuer , dann es iſt dem Regiment der 4 Elementen abgeſtorben, und lebec in der fünften Effenz; nicht daß fie daſſelbe Leben
Gabë ,
fondern
ſie ſtehet darinnen ſtille, aber
14: Fr.141. Betrachtung gottl. Offenb. 169 aber der Geiſt des neugebornen Wefens iſt mit ſeinem Grünen ein vegetabiliſch Leben darinnen, er zeiget den erſten Adam in ber Unſchuld an, der ftunde auch in folcher Vollkommenheit. Not. Weil von der 40 Zahl im Proceſie Chriſti in denen vorigen Fragen ſchon vieles vorgekommen , To iſts hier aberflüßig , ein mehres davon zu ſohreiben , weil auch im folgenden davon noch vorkommt.
Die
141.
Srage.
Was iſt Chriſti Himmelfahrt,
daß
Er ſichtbarlich aufgefahren , wo iſt er hins kommen ? und wo iſt er jekunder ?
v
Antwort. 1. Princ. 25 , 107. Alſo wiſſen wir , als Adam Hatte 40 Tage im Paradeis gelebet , ſo ging er in Geiſt dieſer Welt ein , da er ſollte in bie heil. Trinität eingehen , denn er ſtunde in der Zeit der Verſuchung : und ſo er wäre dieſe 40 Zage beſtanden , ſo wäre er völlig mit ſeiner See len im lichte Gottes geſtanden ; und ſein Leib in Ternario Sanéto , als dieſer Chriſtus. 10,8. Denn nachdeme Chriftus Hatte 40 Sage nach ſeiner Auferſtehung in dieſer Welt gea ivandelt in der Proba, da ging er auf einen Berg,
1
dahin er feine Jüngerbeſcheidete, und fuhr ſichts lich auf in die Höhe , mit ſeinem eigenen Leibe, ben Er am Creuke hat aufgeopfert, alſo bis eine Wolfe fain , und Jün verbarg, zu einem gewiſ
{ 5
ſen
1
. Quaeltiones Theoſophicae. Fr. 141 ,
179
fen Zeichen , daß Er iħr Bruder wäre, und Er ſie in dieſer irdenen Geſtalt und Leibe nicht wollte derlaſſen, wie . Er dann auch zu ihnen ſagte: Sie. he ich bin bey euch alle Tage, bis an der Welt Ende. 109. Nun ſpricht die Vernunft : wo ift Cyrie Plus hingefahren ? Iſt er aus dieſer Welt gefah . ren ; hoch über das Geſtirne in einen andern Himmel ?
Höre , meine liebe Vernunft , neige
bein Gemüth in Chriſto , und ſiehe , ich will dirs { agen , denn Wir ſehensund wiſſens, nicht Ich . Dann fo ich rede iWiť , mußt du nicht meinen irdiſchen Menfcheables verſtehen, denn der Geiſt, fo in pieſer Feder treibet, wird mit genannt: Darum ſchreibe ich und ſage , ſo Ich will von mir als vom Autor reden , Wir.
Denn Ich wuß .
te nichts , ſo der Geiſt nicht in mir die Wiffena batauch nichtsmogen gee , (chaft aufbliefeund funden werden , als auf ſolche Weiſe : Anderſt
+
wollte der Geiſt nicht , ſondern verbarg fich , da fich dann meine Seele unruhig in mir mit große ſem Sehnen nach dem Geiſt erzeigete, bis ich ges (ernet wie es wäre,
110. Siehe, das iſt nicht der Grund , den man bey den Alten hat gedichtet, und gemeſſen , pie viel Hundert tauſend Meilen es fen bis in den Himmel , dahin Chriſtus iſt gefahren: Siethå: teng zu dem Ende , daß ſie wollten Gott auf Er. den ſeyn , wie es dann ihr gedichter Reich ause weiſet , welches mehr in Babel ſtehet; wenn wir pon. den Thronen reden , ſo iſt es viel ein anders , uno
Fr. 141. Betrachtung göttll Offenb . 171
a ON
und findet man ihre Blindheit und Unwiſſenheit; wiewohl in ihrer Erkenntniß auch ein Geiſt iſt, welchen man nicht alſo hinwirft, aber er iſt nicht aus Ternario Sancto , aus dem Leibe JEfu Chriſti, ſondern aus der hohen Ewigkeit, der da fåhret über die Thronen .
N. Wir müſſen nur im Thron bleiben .; Was gehen mich die andern Thronen an ? [ Hier Tichet man die Schwäche der Vernunft derer, die da wollen im hohen Geſtirn in der Höhe viele Welten 2c. ſuchen , auf ſolche möchte wohl die
36
Rede JEſu paſſen : Ihr verſtehel nicht ,wenn ich eud) von irdiſchen Dingen ſage, wie wollt ihr dann verſtehen , wann ich euch von himmliſchen Din, gen fagen würde ? Solche hohe Speculationen füh . ren den Menſchen vom Centro ab , daß er dar. über den Hauptpunct der Wiedergeburt aus den Augen verlieret , und das Nochmendigſte vergiſ. fet.] Welche ſind der Engel Fürſten ; find fie doch ohne das unſere Freunde und liebe Getreuen im
-
M
Dienfte Gottes , (Hebr . 1 , 4. ) wir müſſen auf unſern Thron fehen , darinnen wir ſind zu Creae turen geſchaffen worden , und auf unſern Thron. Fürſten in Gott. cf. v. 1 12 . H.
113. Alſo iſt der. Locus diefer Welt nach
dem ģimmliſchen Principio , unſerm Chriſto, fein Thron und eigener ſeib , und iſt auch alles , was in dieſer Welt im dritten Principio iſt , fein ei. gen : und der Teufel, welcher in dieſem Loco im erſten Principio wohnet , Gefangener.
der iſt unſers Chriſti Stief,
173 Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 143 , Stief. 132. Der Geift Gottes" fährèt nicht von auswendig in die Seele , ſondern eröffnet ſich durch das Seelen . Feuer , und durch das licht. Feuer , der Bildniß , in fich felber : Er iſt des $ Heiligen Menſchen Eigenthum . Die 142 : Srage. onzas deuten die zween Männer in glänzenden
Kleidern an , welche ſagten ?
She Männer , was ſehet ihr Ihm nach, dieſer its
JEſus wird wieder kommen ,
wie
ihr Ihn habet ſehen auffahren ? Antwort . 1.
Das verftehetwohl ein jeder , der nur ein
wenig licht von Gott hat , daß es find Engel ges weſen , die mit ihrer Rede haben bekräftigen wole len, daß JEſus-inder Geſtalt wieder kommen und die Welt richten würde , worauf wir in Demuth warten, da werden dann alle Feinde Chriſti ſehen , in welchen ſie geſtochen haben . Die 143. Warum mußten
Frage
die Jünger Chrifti
noch 9 Tage auf die Sendung des heil. Geiſtes warten , daß es nicht bald
geſchahe ? Antwort. 11. Princ 26, a . Siehe , als Gott der Vai ter Hatte Iſrael in die Wüſten geführet an Berg Sinai,
$c. 144. Betrachtung gortk. Offenb. 173 Sinai , und wollte ihnen Gefeße geben , barin Den ſie ſollten leben , hieß Er Mofen aufden Berg ſteigen zum Herrn , und die andern Elteſten muß, ten von ferne bleiben , und das Volt unten am Berge : und Moſes ſtieg alleine zum Herrn auf den Berg . Da erſdien die Klarheit des Herrn : und am ſiebenten Sage rief er Molen, uno rebece mit ihme von allen Geſeken , und Mofis Ange Ficht warð verflåret vom Herrn , daß er konnte vor ihm ſtehen und mit ihm reden , Exod . 24 . Alſo auch der Menſch Chriftus in Ternario San Eto , als er war aufgefahren in ſeinen Thron , warð er am gten Tage glorificirt mit der heiligen Trinitát. Geiſt. ]
( Darauf ſandte er ihnen den helligen
Die 144. Frage. Was iſt dieſes , daß die Jünger Chri und ſti mußten bey einander warten bleiben
bis Ber“ kåme ?
H.
Geiſt
Antivort. 1. Der Herr JEſus beantworter dieſe Frage ſelbſt Luc. 24 , 49. Und ſiehe, ich will auf euch ſenden die Verheiſſung meines Vaters. Jür aber ſolle ( NB . ) in der Stadt Jeruſalem bleiben , biß daß ihr angethan werdet mit Kraft aus der Höhe.
A &t. 2,1. Und als der Tag der Pfingſten ere füllet war , waren ſie alle einmüthig ben einander.
2. Und
Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 145 .
174
2. Und es geſchahe ſchnell ein Brauſen vom Himmel , als eines gewaltigen Windes , und erfüllete das ganze Haus , da ſie faffen . 3. Und man fahe an ihnen die Zungen zer . theilet, als wären ſie feurig; und er fagte ſich auf einen jeglichen unter ihnen. 4. Und wurden alle voll des H. Geiſtes, und fingen an zu predigen mit andern Zungen , nach dem der Geiſt ihnen gab auszuſprechen . cf. v. 5 . Und ſie waren tåglich und ſtets bey eino bis 46. 2 ander einmüthig im Tempel, und brachen das Brod hin und her in Häuſern.
47. Nahmen die Speiſe, und lobeten Gott mit Freuden und einfältigem Herzen , und hatten Gnade bey dem ganzen Volk. Der Herr aber that hingu täglid ), die da ſelig wurden , zu der Gemeine. Die 145. Srage. Was iſt das Feſt der Pfingſten ; wie iſt die Ausgieſſung des H. Geiſtes geſche Hen ;
und wie iſt an
der
Zungen
ihnen
aufgeldſet den ?
das Band wor:
Antwort .
1
1. M. M. 36 , 7. Die gefaſſete Zunge hat ber H. Geiſt am Pfingſttage in St. Petri Pre. digt wieder eröffnet, da Petrus aus der eröfne. ten ſenſualiſchen Zungen in Einer Spradre alle
Spra.
6
Fr. 145. Betrachtung göttl .Offenb. 175
Sprachen redete ;
und das war auch Adams
Sprache , daraus er allen Creaturen Namen gab. C: 35 ; 57. Welcher Menſch nun den Verë ftond Hat der Senſuum , als der Geiſter der Buch . ſtaben , daß er verſtehet , wie ſich die Senſus in der Luft haben componiret , der verſtehts in dec Faſſung des Wortes , wenn ſich das Ganze zur Subſtanz faſſer , der kann die ſenſualiſche Spra che der ganzen Creation , und verſtehet, woraus Udam hat allen Dingen Namen gegeben , und woraus der Geift Gottes hat gedeutet in den Alten. 59. Kein Voff verſtehet mehr die fenſialiſche Sprache, und die Vogel in důften und die Thiere im Walde verſtehen ſie nach ibrer Eigenſchaft. 60. Darum mag der Menſch denken, was er berauber iſt , und was er in der Wiedergeburt fol wieder bekommen , obwohl nicht allhier auf Erden , jedoch in der geiſtlichen Welt ; denn in der ſenſualiſchen Sprache reden alle Geiſter mit einander , ſie brauchen keine andere Sprache, benn es iſt die Natur . Sprache
Die 146. Frage. Was iſt der Unterſcheid der Spra chen bey ihnen zn verſtehen , daß ſie has ben zugleich
auf einmal in Einem Senſu
alle Sprachen geredet , daß ſie alle Pólfer verſtunden ? Ane
176 Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 146 , Antwort .
*
1. Das iſt ſchon in voriger Frage angezeigt, vid . M. M. 36 , 7. und nur wegen dem Unter . fcheid der Sprachen noch dieſes zu ſagen : M. M. 35 , 48. Die einige Zunge war die Platur. Sprache, daraus redeten ſie alle, denn ſie hat, ten ſie in einer Form , und verſtunden in der Sprache den Senſum , als das Ens, wie der Wille den Ens formete, denn alſo war auch der Geiſt im Ente , deſſen wir ein kurze Andeutung geben wollen , dem verſtändigen und erleuchte ten Gemüthe nachzufinnen , und in fich felber in der Proba zu verſuchen , und zu üben ; nicht daß mans ausſprechen könnte , und in eine gewiſſe Form bringen : Nein , das kann nicht fern , denn es iſt der Geiſt der Weisheit Gottes feiner Dffenbarung.
49. Die Geiſter der Buchſtaben im Alpha bet ſind die Form des Einigen Geiſtes in der Nam turſprade; die 5 Vocales führen die Heilige Zun : geder 5Heiligen Sprachen aus dem Namen in JEHOVAH , daraus der H. Geiſt redét , denn bie 5 Vocales ſino der H. Name Gottes nadh feia hat ner Heiligkeit: denn der Name nichts in rich , als nurdie 5 Vocales , A, E , I, O , U , die andern Buchſtaben deuten an , und ſprechen aus die Natur , was der Name Gottes im geo formten Worte in der Natur , in Liebe und Zorn, in Finſterniß und Sicht zugleich ſey ; die 5 Voca. les aber deuten an einig allein , was Er im Lichte der Heiligkeit ſen ,
denn mit den 5 Vocalibus wiro
!
.
28
51
Fr. 146. Betrachtung göttl. Offenb. 177 wird die Natur tingiret, daß fie ein Freudenreid, feyn mag.
50. Daß aber die alten Weiſen , diefer Zuna gen Verſtändige , haben dem Namen JEOVA ein H eingeſeget, und ihn JEHOVAH genannt, das iſt aus großen Verſtande geſchehen,denn das H machet den helligen Namen mit den 5 Vocalibus Es zeiget an, in der äuſſern Natur offenbar. wie ſich der H. Name Gottes in das Geſchöpfe ausbauche und offenbare; die 5 Vocales find der verborgene Name Gottes , der allein in ſich felo ber wohnet: Aber das H deutet an die göttliche Iuſt oderWeisheit , wie ſich die göttliche Luft aus fid, felber ausgauche. 51. Der innerliche Verſtand in den 5 Vos calibus iſt dieſer : I Iſt der Name JESVS. E Iſt der Name Engel. 0 Iſt die geformte Weisheit oder Luſt des J als des JESVS, und iſt das Centrum oder Herzë GOTtes .
V
Ift der Geiſt , als das SVS an dem JE SVS , welcher aus der Luſt ausgehet.
[
A Ift der Anfang und das Ende , als der Wille der ganzen Faſſung , und iſt der Water.
53. Und dieſe 5 ſchlieſſen ſich ein mit der Faro fung in Drey als in ein folches Wort Al, bas iſt , A , O , V , Vater , Sohn , *
Heb.1.Böhm.theor Fr, 2 Th.
H.Geift : der Dreys M
178
Quaeftiones Theofophicae. fr. 140.
Drepangel deutet an die Dreyheit der Eigenſchaf ten der Perſonen , und das V am Triangel deutet an den Geiſt im H , als im Hauchen , da fich der ganze Gott in Geiſtes Weiſe mit ſeinem aus fich ſelber - Ausgehen offenbaret . 53. Die andern Buchſtaben auffer den 5 Vor calibus gehen aus dem Namen TETRAGRAM MATON , als aus dem Centro der ewigen Na . tur , aus dem Principio , und deuten an , und fprechen aus die Unterſchiede der geformten Weiss heit , als des geformten Worts in den 3 Princia pien , darinnen die ganze Creation lieget, fie ſino der Senſus der Creation , als die Eigenſchaft des Kräfte , und der wahre geoffenbarte Gott im Porte der Natur ; diefes verſtehet nun wei. ter ' alſo : 54. Wenn ſich die Luft des Menſchen in eine Begierde faſſet , als der freme Wille des Mens fchen , ſo faſſet er das ganze Alphabet , dann die Begierde iſt das Fiat , und die Luſt zur Begierde iſt die Beſchaulichkeit des freyen Willens , als das geformte Wort der Weisheit, darinnen bee dauet fid, der freye Bille, worein er die Luft ber Weisheit will einführen , in Böſes oder Gu. tes : Und wann ſich der freye Wille hat beſchauet, To ſchöpfet er mit der Luft in den Buchſtaben , als in dem Senſu der Natur , und componiret die Sen ſus der Buchſtaben zuſammen ,
und faſſet die
Juſt in ein Wort , daſſelbe fteher in einer inner. lichen Form , als in einem gefaffeten Geo danken. 55. Als
Fri 146. Betrachtung gåttl. Offenb. 1979 20 35. Alsdenn nimmt der frene Wille das H ält den Geiſt des Aushauchens, und führet den geformten Gedanken vor den Kath der 3 Sino nen , die beſchauen das gefaſſete Wort , und prod biren baſſelbe, öbs tauge oder nicht: -ro es ihm
1
$
Hun gefälle, ſo nimmt das Halo Ser Hauchende Geiſt das Wort, und führets auf die Zunge it . Rund , allda ift der Werkmeiſtet als das Fiat, welches der göttliche Werkzeug iſt , und figurites die Senfus der Eigenſchaften aus den Buchſta . ben , wie ſie der frene Wille hat componiret in eine Subſtanz zum Sauten oder Sdjalle Offenbarung oder Ausſprechung.
gues
312256. Nun merket ' uns gar eben alhier ; Wie fichonun ein jedes Wore im Munde zur Subſtang faffet, als zum Yusſprechen , wie es der Werf, meiſter bildet , der
in den Senſibus iſt , als das
Fiat , und wie die Zunge mit thut, wenn ſie das faffet, und durch welchen Weg fie das ausfüha reta . entweder durch die Zähne , oder über fich, oder mit offenem Munde; Jtem , wie ſich die Zunge ſchmeuger im Fügen des Worts , welchen Senſum ſie wieder zurück zeucht, und nicht will ganz ausſtoffen , wie denn mancher Senſus faum halb ausgeſtoßen wird , mancher aber gar , man . cher aber wieder halb gegen dem Herzen gezogen ; und wie nun das Wort; alſo iſt auch das Ding in ſeiner Form und Eigenſchaft, das das Wort damit nennet , ( ſo ferne işme der freye Wide auch einen rechten Namen giebet , daß et ihme nicht aus Bosheit oder Unverſtand einen frema den M a
180 Quaeſtiones Theoſophicae. - Fr. 147 , den Namen anhänger)
Alfo iſt es dufſerlich beo
zeichnet, und innerlich in der Compa&tion der Senſyyın : einer ſolchen Tugend oder Untugend ift. es. 2:58 . Dieſes iſt der Grund der Haupt - Spraa Da alle Völker haben in einer Sprache chen , gerebet , da haben ſie einander verſtanden
is
ſie ſich aber der fenſualiſchen Sprache nicht wolle ter gebrauchen , ſo iſt ionen der rechte Verſtand verloſchen , denn ſie führeten die Geiſter der ſene fualiſchen Sprachen in eine äuſſerliche grobe Form , und faſſeten den fubtilen Geiſt des Verſtandes in eine grobe Form , und lerneten aus der Form ree ben , wie denn heutiges Tages alle Völker nur aus derſelben Form igre gefaffeten ſenſualiſchen Sprachen reder . cf. v . 59. bis Ende desCapitels.
Die 147. Srage. Was nüßet uns dieſe Ausgieſſung ſeis Res Geiſtes aus Chriſti Tode, Auferſtes Hen und Himmelfahrt ; wie mag das auch in uns geſchehen ? Antwort. 1. Der auserwehlte Rüſtzeug Paulus fchreibe än ſeinen lieben Limotheum 2. Epiſt. 2, 10, Darum dulbe ich alles um der Auserwehlten wila len , auf daß auch ſie die Seligkeit erlangen in Chriſto Jeſü mit ewiger Herrlichkeit. 11 , Das iſt je gewißlich wahr: Sterben wir mit , ſo werden wir auch mit leben. 12. Dube
!
Sr. 147. 12. herrſchen.
Berichtung gótti:Offenb: 181 Dulden wir , . fo werben wir auch mit Berläugnen wir ,ſo wird er unsauch
Verläugnen. Glauben wir nicht ſo bleibet er treu: et fann ſich felbft nicht läugnen. - Und gjes Yus felbſten fage Luc. 9, 36. Werſich aber mein und meiner Worte Tehámet , deß wird ſich des Menſchen Sohn auch ſchämen ;-wenn er kommen wird in ſeiner Berrtichkeit, und ſeines Vaters, und der heiligen Engela
PAGRIE Ori
*
Luc. 22 , 28. Jhr aber Fends, die ißer bei Harret habet bety mie in meinen Anfechtungen. 29. Und ich willeuch das Reich beſcheiden , wie mirs mein Vater beſchieden hat. 30 Daß ihr effen und trinkenfolketaber meinem Tiſch in meinem Reich ," und liken" auf Stiften , und richtendie 12 Geſchlechte Ifrael , Rom , 6 , 3. Wiffer ihr nicht, daß alle, die wir in Jefum Chriſt getaufet ſind , die ſind in feia nen Tod getauft ? . 4. Go find wir je mit ihm begraben durch bie Taufe in den Todi, auf daß , gleich wie Chris ftus ift auferwecker von den Todten durch die Herrlichkeit des Vaters , alſo follen wir auch in einem neuen Leben wandeln . 1 Joh . 3, 14. Wir wiſſen , daß wir ausdem Lode in das Leben kommen ſind , denn wir lie. ben die Brüber. Wer den Bruder nicht liebet, der bleibet im Toden
N
3
Die
182 Quaeſtiones Theofophicae . Fra 148 .
Die 148. Srage. Was
iſt
das
Buchſtabiſche Wort ,
und das lebendige Wort Chriſtus in folder Ausgieſſung bey einander ; wie werden ſie unterſchieden ?
Antemal ſie nicht alle
Den H. Geiſt aus der Apoſtel Munde hides ten Ihrens denn , fie ſprachen ein Theil : Sie ſind voll ſüßes Weins ;
dieſe hdeten
Woht Menſchen Worte , aber nicht Chris in feiner Auferſtehungsing ſtum si
lehren ?cuore t.com Antwor
1. Vom weſentlichen Wort Gottes. Aur . 6 , 2. Nun merke : die gange gott liche Kraft des Vaters -ſpricht aus , aus allen Qualitären das Wort, das iſt , den Sohn Got. tes : nun geher derfelbe Schall oder daſſelbe Wort, das der Vater ſpricht, aus des Vaters 'Salniter oder Kräften , und aus des Vaters Mercurio , Sdal oder Zon. Nun das ſpricht der Patet qus in. Ihm ſelber , und daſſelbe Wore iftija ber und wenn es Glanz aus allen feinen Kräften ausgeſprochen iſt, fo.ſteckt es nicht mehr in bes Vaters Kräften , ſondern ſchallet uno tonet in dem ganzen Vater wieder in alle Kräfte.
1972
13. Mun hat baffelbe Wort, das der Vater ausſpricht , eine ſolche Schårfe, daß der Ton des Worts augenblicklich geſchmind durch die ganze Tiefe
2
St. 148. Betrachtung g &ttl. Offenb . 183 Liefe des Baters gehet ; und dieſelbe Schärfe iſt der H. Geiſt. Denn das Wort, das ausgeſpro. then iſt , das bleibet als ein Glanz oder herrlich Mandat vor dem Könige; der Schall aber , der Durch das Wort ausgehet , der verrichtet des Vai fers Mandat, das Er durch das Wort hat auso geſprochen : und das iſt die Geburt der H. Dreye faltigkeit. cf. v . 4:25 .
C. 19 , 72.
Die ganze Gottheit mit allen
Kråften und Wirkungen , mie famt ihrem in. ſtehenden Weſen , ſo wohl ihr Aufſteigen und Durchdringen und Veränderung , das iſt, das ganze Gewirfe oder die ganze Gebårung , wird alles verſtanden im Geiſte des Worts. Princ. 8 , 17. Der Evangelift Johannes fchreibt vom Urkunde der Weſen und Geſchopfe dieſer Welt alſo hoch und recht, als man font in feiner Schrife in der Bibel tiefer : Im Ano fang war das Wort , und das Wort war bey Gott : alle Dinge find durch daſſelbe gemacht, und ohne daſſelbige iſt nichts gemacht, was geo macht ift. In ihme war das Leben , und das Jeben war das Licht der Menſchen unddas Sicht Schiene in der Finſterniß , und die Finſterniß har bens nicht begriffen ( Joh. 15. ): 33 18. Siehe , was Johannes faget : Im Ans fang der Schöpfung, und vor Zeiten der Welt iſt geweſen das Wört , und das Wort ift Gott gewefen , und im Wort iſt das Licht geweſen ,das þar in der Finſternißgefchienen , und die Finſter hiß Hats niche Fönnen rafferi Däverſtehetmart M 4 klar,
184 Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 148 .
klar , ( 1) wie das ewige liche Gott ſey , uno pero ſteheſt , ( 2 ) wiees in der ewigen Kraft feinen ewigen Urkund Habe , und verſteheſt , ( 3 ) wie das ewige Wort fey , das in der Finſterniß ſcheir Weil dann daſſelbe Wort an allen Drten ne. hat alles geſchaffen , ſo iſts auch an allen Drten geweſen , denn ohne daſſelbe iſt nichts gemacht. 19. Nun hat daſſelbe Wort feine Materiam gehabt, daraus es etwas gemacht hat , ſondern aus der Finſterniß Hats alle Ding geſchaffen und ans Licht gebracht, daß es erſcheine und da fer . Denn in Thme war das Leben , und Er gab das Geben ins Geſchöpfe : und das Geſchöpfe iſt aus feiner Kraft, und die Kraft iſt materialiſd; wors den , und das Licht ſcheinet darinnen , uno die materialiſche fie iſt in Finſterniß. Weil aber die materialiſche Kraft nicht kann das Licht ergreiffen , das von Ewigkeit in der Finſterniß, ſcheinet ; ſo hat ihm Gott ein ander licht gegeben, das aus der Kraft worden iſt , als die Sonne: die leuchtet in dem Geſchöpfe, daß das Geſchöpfe im lichte und of fenbar ſeperti
220. Denn (1 ) wie die Gottheit iſt die Kraft und licht des Paradeiſes im andern Principio ; Alſo iſt die Sonne die Kraft und Sicht diefer ma. terialiſchen Welt im dritten Principio . Uno (a) wie die Gottheit ſcheinet in der ewigen Fino ſterniß im erſten Principio ; alſo ſcheinet die Sonne in -ber Finſterniß im dritten Principio. Uno (3) wie die Gottheit ift die ewige Kraft und der
1
my
Fr: 1488 Betrachtung gåtticOffenb . 185
der Geiſt des ewigen Lebenss@ alfe iſtdie Sonne die Kraft und derGeiſt in dem gerbrechlichen Leben : , dove tri, 21. Nun iſt ein Geiſt nichts anders als ein aufſteigender Wille, und im Willen iſt die Lengft. lichkeit zur Geburt , und in der Hengſtlichkeit gev bieret fich das Feuer , und im Feuer das liche, und vom Lichte wird der Wille freundlid , lieb. fich , milde und füße, und im füßen Willen gee bieret fich die Kraft , und aus der Kraft gebierek fich das Reich und die Herrlichkeit. Alſo behåle
das Licht die Macht : wo das verloſchet, Po hôret auf die Kraft und Herrlichkeit und auch das Reich. 22. Gott , der da iſt das ewige licht, der iſt per enige Wille , der ſcheinet in der Finſterniß, und die Finſterniß ergriffen den Willen , und in demſelben Willen , den die Finſterniß ergriffen , gehet auf die Hengſtlichkeit und in der herben Hengſtlichkeit das Feuer , und im Feuer das Žicht, und aus dem Lichte die Kraft, und aus der Kraft das Reich . Nun iſt worden aus dem Feuer das Geſtirn , und ferner die Sonne , und aus der Kraft der Himmel; und das Reich ift Gottes. Dieſes alles war im erſten Willen in Der Schöpfung unter einander: da ſcheidete Gote den feurigen Wilen vom milden Lichis : Willen , und hieß den feurigen Sternen und den milden Himmel , wegen jeders Kraft, cf. Ende des Capitels. Dreyfl. 2 ,
60,
. 23. bis
Johannes Evangeliſta
fchreibet rechkudarzy hod) ynd theuer: M 5
daß im An.
186
Quaeſtiones
Theoſophicae.
Fr. 148.
Anfang fen bas Woét geweſen , und das Wort Fem Gott gerneſengd und alle Dinge find durch daſ felbige gemacht worden , denn das Wort machet die Gottheit offenbar , unt gebieret die engliſche Belt, ein Principium in ſich ſelber ,und das if in dem Weg du verſtehen . cf. p . 60. bis Ende des Capitelspust , mis
on es tro]
Seel. Fran , 240, Uber die Seele, welche mit ihrem begehrenden Willen in ſich ſelber eine geht, und in ihrer Vernunft, das iſt , in ihrem Begehren -ecſinket , und ſich nicht ſelbſt fuchet fondern Gottes liebe , die iſt in ihrem Feuer als todt: dann ihr Wille , welcher das Feuer erwecket, ift. dem Feuer :lebén ( und aller luft und Phantag fen dieſer Welt ) abgeſtorben , und iſt aus rich felo , Liebe. Feuer heimgefallen , die hat auch des liebe. Feuers leib ; denn ſie iſt iſt ein groß
darein eingegangen ,
fie iſt ntdit mehr ihr ſelber , denn ſie hatihren Willen getödtet , und iſt auch ihre Turba als todt, und der Liebe. Wille erfüllet das Feuer des lipſtandes , und darinnen lebet ſie ewig 241. Aber die Seelen , welche die Turbam Haben erwede 'Bicfelben Gaben die Bildniß vera toren : dann die Turba hat die in fich verſchluns gen , und darum bekommen die Seelen im Zorne und in derHillen thieriſche Bildniß , alles nach bem die Turba in- innen iſt, wie {ucifer - einer Chlanger Bildniß , alles näch dame, wie der Bille
Ft. 148. Betrachtunggøtet:Offenb. 187
1
!
Wille auhte ift figurire worden , fo ftehet er algo bann btos. of. V. 242.260.
6
Stief. 145. Darum wird allen benen gefaget, 1. benen es ins Berge dringet, daß ſie ja beſtåndig bleiben , und demgüldenen Flufte e per aus Zion
8
quillet, entgegen gehen , fie werden das Perlein finden , Denn es iſ geboren ; vergaffe fich nies mand an Zeit und Perſon , der Geiſt Chriſti iſts ber da reber. Gnadenw . 9 , 4. Dein Gottes Wort iſt al * ler Dinge Leben , Weren und Anfang: weil aber auch der Zorn - Eifer darinnen iſt , ſo führet er fich auch in ein Sében i denn wer will Fhme das weh . ten ? Dein Menſchenaber ift Chriſtus zum Ge. und hülfen aus dem ewigen Wort kommen So wahr ich lebe , ich will nicht den fpricht: Tod des Gunders, ſondern daß er ſich befehre und lebe. Ezi 33, 11.
D6 aber der Seelen Ens
und des gottlie for böſe ulið untüchtig wäre chen Entis unfähig , was mag des Chriſtus ? Gottes Zorn macht keinen Willen mehr außer der Creatür , benn Chriftus ſprach : Matth . 28, Bi Mir ift alle Gewalt im Himmel und auf
Erden gegeben ; fo kat Chriftus nun alleine allen Gewalt in allen Dingen. Alfo ſpricht Er auch : Joh . 3 , 16. Gott hat ſeinen Sohn nicht in die Welt geſandt, daß er die Welt richte , ſondern daß die Welt durch Ihn felig werde. So Et Mün alle Gewalt hat , fo iſt kein ander Macher zu Unehren vorhanden , als der im Ente der Seelen aus ihrem Centro entſtehet 2c . cf. v . 5 bis Ende des
# 88
ae Quaeſtiones Theolophic . Fr. 148,
des Capitets dibarinnen von den zweyerley ,Willen in Cain , Ubel , Iſmael, Frage , Efau und Ia cob die Rede ift. cf. c . 5 , 16:18 . C. 8 , 93 . 2177 Fr: 31 . Das Centrum der Liebe iſt das Jah , als das Feuer: flammende Hauchen, weldies Gottes Bort genanntwird als das Haus chen der Einheit Gottes ",
das Fundamehe det
Kraft, darinnen wird der wahre 1. Geift vers ſtanden , in dem Ausfluffe des Niebe Hauchens, als die Bewegniß oder das Leben der Stebe. Uude wiro ber engliſche ; for moki dgr ſeeliſche Geiſtdar, innen verſtanden , in welchem Gok : yffenbat ift mainomina und wohnet.; . Princ, 32, 88. Als bas; Borg ober Herze Gottes in Ternarium Sanctuin einging, n und : gud fein da war Er des Vaters Sole Knecht, wie Efaias faget ( c. 52 , 43.) und im Pſalmen ſtehetzn.Denn Er hatte fich im Element vermählet , und patte Knechts- Geſtalt , aber Das Wort ,das ins Element ging , war ſein Sohn . Nun nahm er unſere Seefe an sich nicht als denn der Limbus: Gottes in der ein Bruder himmliſchen Tin &tur war Mann , und derſelbe war unſer Herra, denn die ganze Welt ſtehet in berſelben Macht , und diefelbe macht wird die Teninen fegen ... Alſo find wir ſeine Kinechte , uno aud Brüder ; Brüder ſind wir von ſeiner Mut ter , aber Knechte von ſeinem Pater; Und vor bem Falle waren wir des Vaters , auch bis auf feine Menſchheit wiewol im Worte der Vere
4
heiffung, in welchem die Glaubigen zu Gott eln, gingen . 2.4.13 Dreyft.
11
3r. 148. Betrachtung gottl. Offenb , 189 1. Dreyfils 2:47. So aber Gott das Wort ift , das alle Dinge hat gemacht , ſo muß er in allen Dingen ſeyn geweſen , denn ein Geiſt iſt nicht ein gemacht Wefen , ſondern ein geboren Beſen in ſich ſelber, welches dasCentrum det Geburt in fich ſelber hat ; fonſt wäre es gera brechlid ),
1
2
3
45. So'muß nun das Centrum in dem ewid
gen Macher ſtehen , fonſt wäre és vergånglich . Und da von Ewigkeit nichts geroefen iſt als alleine das Wort , und das Wort ift Gott geweſen , fo muß es ja fein eigener felbft ewiger Macher feyn , und muß ſich als ein Wort aus fich ſelber ; als aus ſeinem Macher ſelbſt ausſprechen : denri wo ein Wort iſt, da iſt auch ein Sprecher , der és ſpricht. So nun bas fein Vater ift , der es ſpricht , und das Wort fein Sohn , welches aus dem Centro des Vaters geſprochen wird , und Der Vater in ſeinem Centro fich ein verzekreno Feuer nennet; der Sohn , als das Wort aber ein Licht der Liebe, Demuth , Sanftmuth , Reis nigkeit,
Heiligkeit, und der Vater des Worts
in der ganzen Schrift auch alſo erkannt und gee nannt wird ; So iſt uns ja zu betrachten des Feuers Dual im Centro des Vaters, fintemal der Vater und das Wort eins iſt , und nur in žmey Geſtalten ; und auch der Grimm und Zorng mit ſamt der Höllen Abgrund im Centro des Vaters ſtehet; bann St. Johannes ſaget: bon und durch Ihn find alle Dinge, und ohne Sin iſt nichts gemacyt. s. 1 , 3. etc.
M.M.
190 Quaeſtiones
Theoſophicae
Fr. 148 .
9MM . 5 ; 18. Dieſes iſt nun das geoffen . barte Wort , welches in fich nur eine Kraft ift , da alle Kräfte innen fiegen ; offenbaret fich affo durch die ewige und auch zeitfide Natur , und führet fich alſo in Formen zum Ausſprechen. Dann das geformte Wort hat wieder eine ſolche Macht in fid , die Gleichheit zu gebåren , als ein folch Weſen , wiedie Geburt des Geiftes ift. cf. v . 19, 20. c. 3 , 3. Denn in dem emiga fprechen , den Wort , welches auſſer aller Natur oder Ana fang nur der göttliche Verſtand oder Hall iſt , da iſt weder Finſterniß noch licht , weder Dicfes nod ) Důnnes , weder Freud noch leid , aud, feine Empfindlichkeit noch Findlichkeit; - ſondern es iſt blos eine Kraft des Verſtandes in Einer Qual, Willen und Regiment , es iſt ihm weder Freund noch Feind , denn es iſt das ewige Gut und 230 V nichts mehr.
1
Sign . Rer. 16, 4. Alſo iſt in der Ewigkeit im ganzen Werk der göttlichen Offenbarung nur ein einiger Geiſt , welcher der Offenbarer im aus: geſprochenen Hall , fo wohl im ſpredjenden Hall Gottes iſt , welcher das Leben iſt des großen Myſterii und alles beſſen, was daraus erboren iſt, Er iſt der Offenbarer aller Werke Gottes. Taufe 1. c. 1 , 2. Dann ſo der ungründliche, unnatürliche und uncreatürliche Gott, als das ewige Line , ſein Wort nicht mehr ausſpråche, und das Sprechen aufhörete, ſo wäre auch fein Derſtand, Vernunft noch Sinnen mehr , auch weder Natur noch Creatur, und wären alle Wes
fen
14
Fr. 148. Betrachtung gótc
:
Dann alles deben udſtander von fen ein Nichts. dem Wushauchen des ewigen Einen , als von Joh. 1. Es mag feine Form . dem Ungrunde. lichkeit in dem ewigen Linen ſeyn , barnac oder daraus etwas gemacht red worden .
6
1 11
3 V
11
( Myft. M. 61 , 35.
Offenb . 191
Darum ſo ift das der
Schluß, daß Gott in der falſchen Seelen Špre. *chen nidye fann gut ſeyn , und in der gelaſſenen Seelen Willen fann Er nidt bofe feyn ; in fich 96 6ſelber iſt Er wohl gut , aber nicht in der Seelen .
36. Gott wird allein Gott genannt , da ſeine Liebe ausgeſprochen und wirklich und empfindlich erkannt und offenbar wird , davon die Schrift auch faget , als : das Wort , weldies Gott iſt, iſt dir nahe, als nemlich in deinem Munde und Herzen ; Jiem , das Reich Gottes iſt inwendig in eud : bey den Heiligen biſt du Heilig , und bey den Verkehrten biſt du verfehrt, 37. Im Himmel Heiſſer Er Gott , und in der Höllen heißet Er Zorn ; und iſt doch im Abs. grund , bendes im Himmel und in der Hölle, nur das ewige Eine, als das einige Gute. 38. Daſſelbe ausgeſprochene Wort iſt in den Engeln engliſch , in den Teufeln teufliſd) , in Menſchen menſchlich , in Thieren thieriſch: und bleiber doch in ſich ſelber in ſeinem ewigen Spre. chen in dem Einen nur Gott , als ein einiges, Heiliges Wort, ein Grund und Wurzel zu al. ten Wefen. 31. Und wir erkennen , daß ſich daſſelbe ei:
nige ewig . gebårende und ſprechende Wort im Him .
es
icae
ion
eſt
ſoph
Theo
19 % Qua
. Fr. 148 .
t mel s ige Him , alhst in der Kraf des Sicht , itn Heil i c i e e r h g p feit ausſ , als die Heili Weis ; alſo ht ich affelbe inige ort n er ölle c h i c r u p a ſ ſ b e W i deit H erniß mme er einlichk der Finſt in Fla d P , als
in hölliſcher Effenz, ( darnach rich Gott einen zor nigen Gott , und ein verzehrenb Feuer nenner, ) aus ; Denn auffer dem einigen Worte oder Sprea chen Gottes iſt nichts : Alſo auch von den Eeee Ten , To wohl Engeln und Teufeln zu verſtehen iſt. II. Vom Unterſcheide des Worts Gottes . Gnadenro. 5., 16. Das ganze Werk iſt das geformte Wort Gottes , ( verſteher das natürliche Wort, indeme das lebendige Wort Gottes , bas Gott felber iſt ,
im
Innern verſtanden wird ) 48 , in einen
Spiritum Mundi, als in eine Seele der Creation . Und im Ausſprechen iſt wieder die Scheidung in Der feuriſdhen Aſtraliſchen Scienz in Spiritu Mundi, da ſich die feuriſche Scienz in cine geiſt liche Scheibung einführet ; in welcher Sdjei. Dung die Geiſter in den Elementen verftanden werden , und ſolche nad Entſcheidung der 4 Eles menten ,
in jedem Element nach ſeiner Eigen .
fchaft. M. M. 70 , 72. Ein wahrer Chriſt aber har einen eingefleiſchten Mund : denn die feelifiche Begierde, oder vielmehr der weſentliche Chriſtus als Jungfrau Sophia , hat einen Mund des web fentlichen Worts , jene aber des antveſentlichen Worts : Sie begehren Gottes des Baters Ei gente
d
8
Fr. 149.
Betrachtung gotti. Offenb. 193.
genſchaft als des einigen Gottes , und den empfa. hen ſie auch; fenbar.
Aber allhie iſt die Gnade nicht of
Die
149. Srage.
Wie Chriſtus ſelber im Predigt:Amt Lehret gegenwärtig , und Tiket doch zur rechten der Kraft Gottes , oder ben wels chem
lehret Er ?
Was iſt ein Hirte im
Geiſte Chriſti , und ein Lehrer der Buch . ſtaben ohne Geiſt Chriſti, ein jeder in ſeinem Amte ? Antwort. III. Vom menſchlichen Worte oder Sprechen . Wiedergeb. 8, 6. Das aufgeſchriebene Wort, iſt nur ein Werkzeug , damit der Geiſt leitet : das Wort, das da lehren will, muß in dem bucha ſtabiſchen Worte lebendig reyn ; der Geiſt Gottes muß in dem buchſtabiſchen Halle ſeyn , ſonſt iſt feiner ein Lehrer Gottes , ſondern nur ein Lebrer der Buchſtaben , ein Wiffer der Hiſtorien , and nicht des Geiſtes Gottes in Chriſto . Alles , da. mit man Gott dienen will , muß im Glauben gee ſchehen , als im Geiſte , der macht das Were völlig, und vor Gott angenehm ; was derMenſch im Glauben anfåhet und thut, das thut er im Geiſte Gottes , welcher im Werke mit wirket ; das iſt Gott angenehm , dann Er hats ſelber gea macht, und ſeine Kraft iſt darinnen, és iftheilig. M.ME N Heb.J.Böhm, theof. fr. 2 Th.
194
Quaeftiones Theoſophicae.
Fr: 149,
M. M. 22 , 7. Denn in welcher Eigenſchaft fich ein jedes Wort im menſchlichen Halle , im Pusſprechen formet und offenbaret, entweder in Gottes liebe, als im heiligen Ente, oder in Got. tes Zorn . Ente, von demſelben wird hingegen , wenns ausgeſprochen wird , eingenommen : das falſche Wort aus falſchem Ens , wird vom Deus
1
fel inficirét, und zum Verberben verſiegelt, auch ing Myſterium des Zorns , als in der finſtern Welt Eigenſchaft eingenommen . Ein jedes Ding , woraus es upſtåndet, barein gebet es auc mit ſeinem Ente .
8. Weil dann das redende Wort eine gött. liche Offenbarung iſt ,
damit das ewige Wort
Gottes ſich þat geoffenbaret, und daſſelbe repena de Wort hat in der Menſchen eingeblaſen , ſo ift uns jekt zu entſinnen , was der Menſch mit dies ſem rebenden Wort offenbare : das verſtehet alſo : faffet die menſdliche Luft und Begierde ( welche bas Fiat oder Schöpfen des menſchlichen Worts ift ) die Form des Worts im heiligen Ente , als im himmliſchen Theil der Menſchheit , To Hallet das Wort aus heiliger Kraft, und redet der Mund die Wahrheit. 9. Wo aber aus der Eitelkeit, aus der Schlangen Siſt , welche Eva in fich impreffete, und ihre Klugheit damit erweckte , fo hallet das Wort aus dem Ente der finſtern Welt , als aus dem
Centro zum Feuer . Worte , und dahiu geo
bet es auch in ſeinem Ente , wenns aus der Form ausgehet , als aus dem Munde ; und wo es nun hingebet, da wirkte es Frucht.
14
ta
28 $
os
Fr. 149.
Betrachtung gåttt. Offenb. 195
c = 10. Geher es in einen andern Menſchen , in deme der Hunger der Liſt und Eitelkeit in Begier. de offen ſtehet , in fein Gehäuſe des Tones und Gehors , ſo wirds alſo balde, als in einen fruchta baren Acker , eingenommen ; bekleibet und tråget folche boſe Frucht, daraus auch ſolche ſcharfe Worte
und ſtachlichte Dornen des Teufels in teufliſcher Eſſenz ausgebrütet werden. ii . Gehete aber leer aus , nur in falſcher Fmagination, ſo ſteigers in Willen des Gemüths, und faſſet ſich im Gemüthe in eine Subſtanz zu einem Siße des Teufels Begierde zu feinem Raubſdyloß , das er im Menſchen gat.
12. Jſts aber, daß das falſche Wort gegen einen heiligen Menſchen in Schmach und Jáſte. rung ausgebet , und es der Heilige in fid, nicht wil einlaſſen , und ſich im böſen Theil der Eigen . ſchaft mit einem dergleichen böſen Worte erwea den ; ſo nimmts Gottes Grimm an auſſer dem Menſchen , und wird damit mächtig entzündet, und nidyt' allein das innere Ens Gottes Zornes nach der geiſtlichen finſtern Welt Eigenſchaft, fona dern es wird auch das äuſſere Ens des Grimmes in Turba' magna damit angezündet; und ſchmes bet dem gottloſen Menſchen auf ſeinem Kopfer und rings um ihn her , und wird damit gefaſſet, gleid) als ſåffe er im bölliſchen Feuer. 3.13 . Davon ſagte Chriſtus, daß, wenn uns der Gottloſe fluche , fo follten wir ihn fegnen , Matth . 55:44.
Das iſt , das Wort ber liebe N 2 gegen
196
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 149.
gegen ſeinem feurigen Worte gegen - Hallen , und ſein Wort der Bosheit nichtin uns einlaſſen , daß Es wurzle ; fo fåbref es zurücke , und fåbet den gottloſen Jåſterer felber ; denn Paulus ſaget : pic famlen ihm feurige Koblen auf ſein Haupt. Rom , 12, 20 .
14. Denn ein jedes menſchliches Wort gehet aus einem Ewigen , entweder aus dem Ente Gortes liebe, oder aus dem Ente Gottes Zornes ; und fo es nun aus dem Ente ausgeführet wird , als aus feiner eigenen Ståtte oder Mutter , lo will es wieder eine Ståtte ſeiner Ruße baben, Dar . innen es wirke, 15. Mag es nun auſſer bem gortloſen Men . fchen ( der es erweder , und aus feinem Enze geo bieret, und in einen Fall oder batiſche Subftang einführet) nicht in einer Gleichheit fahen , ruhen und wirken ; ſo empfäbet oder umfåhet es feinen Aushaller, der es hat in eine Subſtanz gebracht, und gebet mit ſeiner Wurzel wieder in ſeine Mute ter, daraus es iſt entſtanden , als mit dem ent. zündeten Geiſte, und mit der Subſtanz ( als im gefaßten Weſen ) umfåhet es des Wushallers.Cor pus , als die åuffere Effenz des auffern Sul, phurs. 16. Denn ein jedes Wort, wenn es ausge. ſprochen iſt , ſo iſts äuſſerlich gemacht worden, denn im Husſprechen nimmt der aufſere Geiſt, als das äuſſere Theil der Seelen mit zu ſeinem fen : Alſo gebets auch bernach ,
Ben
wenn fidys im Grim.
21
3
> Fr. 149. Betrachtung gåtut. Offenb. 1970 Grimme hat angezündet , und wenns vom Teufel im Lusſprechen der Schlangen - lift ift inficiret worden , wieder in das.Monſtrofiſche Bito , in Leib und Seele ein ; und wirket nach ſeiner ente zündeten vom Teufel inficirten Eigenſchaft, und bringet immer mehr fotcher böſer Früchte und Worte : wie denn vor Augen , daß aus manchent gottloſen Menſchen nichts als Eitelkeit ausgehet.
17. Hinwieder iſt uns auch ein groſſes zu beden. Fen wegen der Schlangen -lift, daß , fer der Feue fel das Wort (wenn es im Herzen geboren ift , und in feinem Ente gefaffet , und daß es der-Wife le hat eingenommen , und zur Subſtanz gemacht) hat inficiret; ro gått es derſelben Schlangen Lift in des Teufels Raub . Schloffe als ein fein gee ſchmådtes Kåklein , wie die Schlange am Baunt liegende mit Eva freundlich ſprache , bis ſie die fönnte in der Begierde fahen : Alſo thut auch das falſche, uſtige , gefaßte Schlangen Wort , das geber aus dem falſchen Herzen , als ein liebliches,
-9
Wohlredendes Thierlein , und Heiſfet fich heilig , bis es eine offene menſchliche Begierde erblicket, die es gerne zu ſeinen Ohren einnimmt ; da ento
0
bløffet fidys , und fähret in dieſelbe Begierde ein , und madjec ihm eine Ståçte zu ſeinem Wirken und Wiedergebåren. cf. 0. 18-20. C. 36 , 79. Denn der Geiſt Gottes bildes in das Wort des Mundes, lo es die ſenſualiſche Zunge faffet, Gerechtigkeit , Wahrheit, Glau. ben , Liebe und Gleduld mit ein , als gåttliche Kraft und Tugend : Uber das Antichriſtiſche Kino N 3
198
Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 149 .
Kind bilbet in Faſſung des Worts aus der Schlan . gen Ente , Lügen , Falſchheit, [ Belialstůcke: ge gen ſeinen Bruder, ] Untreu , Hoffart, Geiß, ſtachelichten Neid , Zorn , Ehren -Diebe , und alles das , was wider Gott iſt , mit ein , und macht das geformte Wort der Buchſtaben zu ei . nem Thiere und falſchen Huren . Kinde , das von
Gottes Angeſicht verſtoſſen wird , über welches das Urtheil gehet. 8o. Alſo auch mit dem Verſtande, der åuffer. lidhen Weisheit und Kunſt zu verſtehen iſt , fo
1
die göttliche Weisheit darinnen wirket , ſo iſt der Verſtand und die Kunſt alles gut, und in gåttlis cher Weisheit gegründet ; , wo aber nicht , lo ſtes het fie in eitel Antichriſtiſchen falſchen Bildern gum Urtheil Gottes. Darum fo prüfe ſich der Menſch , was ihm in die Bildung ſeiner Worte in die ſenſualiſche Zunge mit einfällt: ifts Wahrheit , Gerechtige feit , Glauben in Hoffnung , Liebe in Gebülb, gerne wollen die Wahrheit reben und thun , und folches alles um Gottes willen , in der Hoffnung des ewigen Lebens ; ſo ifts gut mit ihme , fo blei. be er in folcher Uebung beſtåndig, und wirke je mehr und fråftiger alſo; ſo ſtehet ſein Perlens Baum im Wad)ſen und Zunehmen . C. 22, 32. Ein jeder Menſch iſt nun ein Schöpfer ſeiner Worte , Kräfte und Wefens ; was er aus ſeinen freyen Willen machet und ſcho. pfet,
das wird als ein Werk des geoffenbarten Worts
Fr.149, Betrachtung göttl. Offenb. 199 Worts in jede Eigenſchaft in die Gleichheit ge . nommen . 6
36. Alſo verliehen wir gründlich den Urſtand
i
der Sünden - Geburt, wie die Sünde im menſch. fichen Worte geboren und eröffnet werde ; und wie Gott in ſeinem ausgeſprochenen Worte durch das menfchlide Wieber . Ausſprechen erzůrnet werde : denn der Menſch tråget das Wort , das Himmel und Erden geſchaffen hat , in ſeinem Ente, denn daſſelbe Wort ift zur Subſtanz worden. 38. Weil aber in Adam und Heva iſt der Schlangen liſt, als des Teufels eingeführte Beo gierde , in ihrem Eute , als in ihrem compactirten und geformten Worte offenbar worden ; ſo Tchöpfet nun jekt der freye Wille aus derſelben Schlangen . Effenz eitel Nattern . Gift und Tod ,
, Des Weibes heiliges Ens oder Same revy wieder in der neugebornen {iebe Gottes in Chriſto auf. gewecfet, ſo mag der freye Wille in demſelben heiligen Ens fchöpfen , und der Schlangen . unb Teufels .Ens im Zorne Gottes den Kopf zertre ten , das iſt, den böſen Willen , der ſich immer aus der Sdılangen Ente mit in die Formung der Worte fallet, verwerfen , anpfuyen , und im Willen der Gedanken mit des Weibes , als Chris fti Ente zertreten , und für Teufels . Dreck und Erde halten ; welches in den Kindern Gottes ein ſtetiges Streiten zwiſchen der Schlangen Ens im Fleijde, und dann zwiſchen dem wiedergebornen Ens des himmliſchen Theils ift. 66 , N 4
200 Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 149.
e 66. Ein jedes Wort, wenn ſichs formet , er . wecket erftlich rein eigen Ens , daraus es urſtån . det, alsbann führet fichs durch den Rath der 5 Sinnen aus gegen ſeinen Bruder ; ſo einer, nun ein folch grimmig freſſend Feuer - Wort gegen feis nen Bruder führet , der fået in Gottes Zorn ein , und iſt derſelben eingeſåeten Frucht, fo die auf gehet und wächſet, ſchuldig. b
Princ. 9 , 22. Wuch alle Worte , die allhie geredet werden durch Menſden . Zungen , bleiben ſtehen im Schatten und figürlichen Gleichniß, boſe und gute, und erreichen die guten im H. Geifte das Paradeis,und die falſchen u. gottloſen Ben Abgrund der Höllen. Darum faget Chriſtus, der Menſch müſe Rechenſchaft geben von einem jeglichen un . nůßen Worte. (Matth. 12, 36. ) Denn wenn die Ernte wird kommen , ſo wird alles entſchieden werden . Denn die Schrift fpricht audy , 1 Cor. 3, 13. daß einem jeglichen ſein Werf wird nacho folgen , und wird alles durchs Feuer der Natur bewahret werden , und werden alle falſche Werke, Reben unb Shun im Feuer der Natur bleiben , welches wird ſeyn die Hölle,
davor die Teufel,
wenn ſie dis Hören , erzittern . M.M. 22 , 50. Alle Flucher und Schwerer haben ihren frenen Willen , und wird die arme Seele in die Eitelkeit der Schlangen Entis eine gefüßret, und formen ihre Schwüre und Flüche famt aller üppigen Rede , die da geſchieht, in der Schlangen Ens, und fåen in Gottes Zern ein ; Dagegen formen alle Kinder Gottes , denen es aud
Fr. 150. Betrachtung göttl. Offenb. 201 auch Ernft iſt ,
ihre Worte im Heiligen Ente,
ſonderlich das Geber , wann ſich der freye Wille ber Seelen im heiligen Ente , ( welches durch Chriſto Menſchheit iſt eröffnet worden ,) faſſet; To formet er das wahre, weſentliche Wort Gottes in ſich ſelber , daß es zur Subſtanz wird.
Die
150. Srage.
Was iſt das Amt der Schlüſſel Joh . 20,
23. wie mag es recht gebrauchetwers
den , oder wer iſt würdig zu ſolchem
Am
und deſſen fähig ?
wie
te der Schlüſſel ,
iſt das zu verſtehen ?
hålts Chriſtus fels
TO ber im Amte , und iſt er ſelber das Amt, oder hat Er és den Menſchen frer geges
A
ben , daß ſie mögen ohne Chriſti Geiſt, Sünde vergeben , oder wie ges
C
DEN
ſchicht das ?
Antwort. 1. M. M. 74 , 5. Alle geiſtliche Hirten in dieſer Welt ſiken in dieſem Amte des Vaters, ſo wohl auch die weltlichen , welche nur durch Chri. ftum ſind eingeſeket,
durch welche Chriftus in . wendig ſelber herrſchet und regieret ; die ſind alle famt Gottes Umtleute. 6. Welche aber ogne den Erz . Hirten Chri. ſtum einſigen in demter , die ſind alleſamt nur im {ande Canaan , in der Theurung des Zorns Gore tes , und ſind nur freſſende Wolfe, einer wie der N 5
.
202 ander ,
Quaeftiones Theoſophicae. fr. 150 , er ſey geiftliches oder weltliches Umts ;
er ſey Edel oder Unedel , Fürft oder Vogt , Prie fter oder Küſter , einer wie der ander : Alles was auffer Gottes Geiſt im Amte herrſcher, das herr. ſchet der Selbheit und dem Gerichte Gottes ; wer nicht gedenket in ſeinem Umte Gott .jų dienen , und rein Ämt zu verwalten als ein Hirte Gottes, der dienet dem Lucifer. Stief. 98. Chriſtus ſprach :
Wer nicht zur
Thür im Schafftall eingehet , ſondern ſteiget ana Ders wo hinein , der iſt ein Dieb und Mörder, und iſt nur fommen , daß er raube und ſtehle ; und die Schafe folgen ihm nicht, denn ſie feni nen feine Stimme nicht, er iſt nur ein Mieth. ling , dem die Schafe nicht eigen ſind. ( Joh. 10 , Er ſuchet nur die Wolle.. 1. ) 99. Wil einer Chriſti Schafhirte fenn , ro muß er nid )t ein Fremdling reyn , ſondern muß aus Chriſto geboren reyn , er muß in Chriſto ſenn, aufdaß er Chriſti Stimme in ihme habe , ſonſt fann er Chriſti Schafe nicht auf grüner Que wei . den. Was iſt ein Wolf im Schafftall nüße, der nur den Raub meinet ? er verwüſtet nur den Schafſtall . Warum dringet ſich denn ein Fremde ling zum Hirten ein ,
der nicht vom Erzgirten
Chriſto berufen iſt ? Was lehret er denn lange den Geiſt dieſer Welt im Menſchen , der zuvor in ihme iſt ? cf. v. 100 . 101. Der H. Geiſt miſchet ſich nicht in des Gottloſen Stimme , des Gottloſen Wort iſt nicht Gote
2!
Fr. 150. Betrachtung gåttl. Offenb . 203
% E:
Gottes Wort; darum iſts ein eitel Betrug , aus Kunſt ipredigen .“ Die Kunſt iſt aus dem Ges
NA
ftirn erboren , und wecket feinen auf, der im Soo de verſchloſſen lieget; es muß nur ein rechter Ham . mer ſeyn , der das todte Glocklein lauten wid . cf. 102 : 108 . 109 . Die Wunder mit der hohen Zungen waren im Anfang offenbar, und warb die Signás
tur hodierkannt: das kommt am Endewieder 2c . Darum ſehe ein jeder zu , was er 'rebe, -lehre und ſchreibe , denn es wird durch die höchſte Zunge . , . 114. Uchtet euch gleich der albern Einfalt in
BI
Chriſto , eure Kunſt achtet für nichts , denn ſie führet von Chriſto ab : begehret nichts mehrers zu wiſſen , als nur das , das der H. Geiſt in Chri. fto in euch wiſſen will , daß er allein euer Wiſſen und Willen ſey.
M
.
115. Denn durch fein Forſchen aus der Vers nunft , wird der Quell in Zion erfunden , nicht von auſſen wird Zion zum erſten geboren , ſono dern von innen ; wir müſſen uns ſelber in uns ſuo dhen . Niemand darf einer andern Ståtte nacho laufen , da er meinet , daß der Geiſt fråfriger reyn werbe , ſondern in ihm ſelber iſt die Pforte der heiligen Gottheit.
1
Dreyfi. 11 , 58. Höre und ſiehe, ou arme Seele , wir wollen dir den rechten Antichriſt weis ſen , der über die ganze Welt herrſchet, denn Gott uns das zu erkennen gegeben , daß du doch ihn ſeheft: denn du þaft ihn bishero für einen Gott ge.
204
Quaeftiones Theofophicae. Fr. 150.
gehalten , aber nun muß felne Schande an Tag kommen , denn er ift ro heimlich , daß ihn nie. mand Fennet, er ſey dann wieder aus Gott gebo . "ren , daß er Gottes Weſen und Willen ergreiffer, fonít bleibet er in allen Menſchen verborgen ; benn es iſt kein Menſc ), er hat den , und tråget ihn in ſeinem Herzen : und wenn er gleich ein Kind Gottes iſt, und aber nicht die tiefe Erkennt niß von Gott hat, noch hanget er ihme an , denn der Teufel hat ſido in Engels Geſtalt in ißn vere widelt. 59. Darun merket, was hernach folget, benn es iſt des ſiebenten Siegels Zahl, und ver. fündiget den ewigen Tag. 60. Merkets ihr Kinder Gottes ;
benn ich
habe ihn vor der Zeit nieiner hohen Erkenntniß auch alſo geehret , und vermeinete, Gottes Wille wäre alſo, denn ich auch nicht anders gelehretwar : Und die ganze Welt iſt in dem Wahn , wiewohl er dem Unwiſſenden nicht ſchabet , uno fann wohl in ſeiner Einfalt alſo felig werben ; aber dennoch will ißn Gott in der legten Zeit offenbaren : denn allhier wird der Teufel feinen Stachel in den Kine bern Gottes verſieren , penen dieſe Erkenntniß wird recht ins Herz ſteigen , denn es iſt das rech , ge Feuer. Eiſen , damit Gottes Liebe -Feuer auf geſchlagen wird , und die Seele Chriſti Leib em . pfäßet, und in Gott neugeboren wird ; denn die Seele barf keiner andern Geburt , ſondern nur einer Umwendung und Eingehung in Gott. Prínci
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Fr , 150
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. 208 .
um n raget nc ichs : War t f O f Peri . 31 , 33. Nu f i hr fe t an dich deniſAcntic Heiſ nm , undt haſ dir dim er e d l ſ h f ß ch rbaue c i i u e l e e g , nB , mit gro te en R e ſ n e e h n h e b c i e n trei Heu fem Unſ , dar du dei er eſt ottes efeße uf pen r n h i y u ü e e G G d Lip l : d f a ! t r t f e f r ne at und lgetnreft das ; abe mit dei Kra uño Th n z ſt leu per du : es t. et Dei Her iſt nur in Geeriey h n h r t ß c c e i i n ſ die Wel ger : dei Reeit der Gle n ht en e c eine n r i ß r i t r h a if nu zu de E ge , d , du fich g e ß gen n li eyſt Hei , ma mu vuosr dir die Kni r beu , e eft u er hriſt t als wär , und du haf ein seb s d dze C f l g r o zi W . - He
33. Du rüşmeſt dich der Schlüſſel des
78
Bimmelreichs, und biſt ſelber im Abgrunde: dein Herz Banget am Schlüſſel im Geldfaſten , und nicht in den Thoren der Durchbrechung ins Bertrauen in Gott : Du madheſt Gefeße, und Våleſt ſelber feines, und dein Gefeße iſt ſo viel nike , als der Thurn zu Babel , welcher follte in Himmel reichen ; alſo reichet dein Gefeß auch den Himmel. 34. Du beteft vor Gott ,
aber in deinem
Wolfs . Thier : Der Geiſt dieſer Welt nimmt
1
Denn dein dein Gebet auf , und nicht Gort. Herz iſt ein Freſſer, und és fähret in den Freſ fer: du begehreft nicht mit Ernſte in Gort einzu : gehen , ſondern nur mit dem Hiſtoriſchen Heuchle riſchen Munde, und dein Herz dringet nur mit Ernſte in Geiſt dieſer Welt : bu begehreſt nur u cht und be arg Ma Gewalt in diefer Welt, damit zeuchſt du die Rie gion dieſer Welt an dich.
35 ,
1 206
Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 150 .
35. Du brücfeſt den Elenden nieber , und tvingeſt ihn mit Noth , und macheſt ihn leichen Ferrig , daß er teinem Thier nachläufet, und ſich an dir vergaffet , und auch ein Diener des Wt. der -Chriſts ift :
Dein Thier, darauf du reiteft, iſt
deine Stärkeund macht, die du dir felber nimmſt ; Du måſteſt dein Thier mit der Fertigkeit der Er. den , und ſteckeft in das des Elenden Schweiß : es ſtecker voll Thrånen des Elenden , welchesi Seufzen bringet durch die Thoren der Tiefe zu Gott und erreger mit ſeinem Eindringen den
1
Zorn Gottes in deinem Thier, gleich wie Habels Blut den Zorn in Cain . *34** ; : ; * 36. Alſo kommeſt du nun auf deinem ftolzen Rolfe einher getrabet , und reiteſt vor die Him , mels - Thür, und begehreft Abſtineng, und biſt in deiner Figur ein Wolf. Was wirb St. Per trus darzu ſagen ? meineſt du , er gebe Dir des Kimmelreiche
2 Nein, er hat
1 keinen für die Wölfe ; er hat nur einen für ſich , er Gat nie keinen gehabt wegzuleihen . 37. Willſt du in Kimmel, ſo mußt du dei. nen Wolf ausziehen , und in einen Lammes- Pelg friechen , niche mit Heuchelen in einen Winkel , Kloſter oder Wildniß ; . fondern mit Ernſt in die neue Wiedergeburt: und dein Lidyt muß in Ger rechtigkeit und Barmherzigkeit leuchten , wider das Reich des Teufels , und ihme mit ranften Wohithun gegen den Bedrängten rein Neft zers ſprengen .
38.
A
Fr, 150 , Betrachtung göttl Offenb . 207 1938. Höre bu tiber. chriftifer Spotter , es iſt nicht genug, daß du ſteheſt und ſprichſt: 3d Habe den rechten Grund der Erkenntniß zum Him .
V
melreich ; ich habe die wahre Religion funden und richteſt den , ſo deine Erkenntniß niche hat, oder deiner Meinung nicht Beyfall giebet. Du fprichſt :
er ſey ein Keßer und des Teufels ; und
3
du biſt ein Wolf, und verwirreft nur mit deinem Grimme die Schafe , und macheft ſie låſternd ,
37
daß auch der låſtert, ſo weder dich noch ihn fen. niet , wie die Ephefer über Paulum . ( A &t. 19 ; 28. ) Meineft du , du habſt hieinit den Wolf verjaget, oder baſt du nicht einen Haufen junge Låſter. Wölfe geboren , die jaudijen und forenen , und ein jeder wil freſſen ; und wiſſen dod, nid )t wo das böſe Thier iſt, ohne das , das das aller. böſeſte iſt , das ſie geboren hat. D blinde Ba. bel! das Reich Chriſti ftecket ' nicht Darinnen , ſondern der låſteriſche Unti . Chriſt zu Babel der Verwirrung .
39. Aber was ſoll man ſagen ? Der Teufel machts nicht anders : wenn man fein Reich an eis nem Orte anhebt zu ſtürmen ,
fo blåſet er den
Sturm in allen auf; in den Kindern Gottes wird
M getrieben der Geiſt der Strafe , und in den thies riſchen Welt- Menſchen blåſet der Teufel auf eitel höniſche Spotteren , denn ſie haben Chrifti Reich in der Hiſtoria , und des Teufels Reich in fich zum Eigenthum. 40. Was hilft dich deine Wiſſenſchaft,
du
Wiber- Chriſt , daß du weißt vom Himmelreich, vom
I 208
Quaeſtiones Theoſophicae .
fr. 150.
vom Leiben und Tobe Chriſti, unb von derneuen Geburt in Chriſto zu reben , fo du auſſer derſelben in der Hiſtorien ſteheft ? Wird nidit deine Wif ſenſchaft ein
Zeugniß über dich ſeyn , die dich richten wird ? Oder wille du ſagen , ou fegeft nidit der Antichrift zu Babel ? Du biſt ja der
Heuchler , und måſteft dein boſes Thier je långer je groſſer, und du biſt der Freffer in der Offen . barung JEfu Chrifti, das iſt St. Johannis : Du wohneft nicht alleine zu Rom , ſondern du Haft die Breite der Erben beſeffen ; ich habe dich im Geiſte geſehen , darum ſchreibe ich von dir , bu Wunder der Welt, des Himmels und der Höllen. Jro. und himml. Myft. 8, 8. Alles was aus Gotres Willen ausgeher in ſeinen eigenen Willen , das gehöret in Babel, das fehet ihr an den Ju. den und Heiben , ſo wohl an allen Völfern . cf. 1. 9:16. Shuk . Rede wider Gregor. Richtern 39 . Wann ich den Antichriſt ſollte beſchreiben , ſo fönnte ich ihn anders nicht andeuten , als daß er fid, einen Chriſten nennet , und ſich mit Chrifti Purpurmantel zubecher, und mit dem Munde Chriſtum bekennet und lehret, fein Herz aber iſt gang wider Chriſtum geridytet; anders lefret er, anders tņut er : Luswendig þeiſſet er ſich einen Chriſten , und inwendig iſt er eine Schlange. Er verfolget Chriſtum in feinen Gliedern , und widerſtehet dem Geiſte Chrifti; er gleiffet ,
und
wil in Chriſti Namen geehrer feyn , und iſt in wen .
Fr. 150. Betrachtung gottl.Offenb, 209
wendig aber ein reiſſender Wolf, wie Chriftus die Pharifåer hieß , welche auf Moſis Stuhl faſe ſen , und das Gefeße trieben . Aber Chriſtus ſagte : ſie wären von unten ber von dem Vater
FB FEG
dieſer Welt, als vom Teufel. Hiemit will ich niemanden an ſeinem guten Gewiſſen antaſten , aber ich will den Pasquill probiren , ob nicht ein
-
junger Anti - Chriſt darinnen hervor gucket. Princ. 18 , 2. Darum ſehe ein jeder und habe Ucht auf die Gleißner und Heuchler , denn ſie ſind Diener des Unti . Chriſts , und nicht Chriſti : denn der Anti - Chriſt hat ſeinen Fuß über die Breite der Erden geſeket , und reitet auf dem greulichen freſſenden Thier , welches ſo groß iſt als er felber, und noch größer. Es will wahrlich notu ſeyn, daß ein jeder in ſeinen Buſen greife, und fein Herz beſchaue, wie es gerichtet iſt, daß er ſich nicht ſelber betriege , und ihme unerkanne
14 einen Diener des Anti - Chriſts gebe , und die Prophezey erfülle. Denn er ftehet jegt im Äus gen : Lichte, die Zeit ſeiner Heimſuchung iſt vor . handen , er wird ins Lebens, licht offenbar : und Hüte dich fürm Geiß , denn du wirft deſſen nicht genieſſen ; denn des Thieres Zorn zerbricht die Berge und Hügel., und wird dein Geig dem Thiere ( Grimm ) zu Theile; die Zeit iſt nahe.
C. 4 , 10. D lieben Kinder in Chrifto, flies het ja vor dem Anti- Chriſt , der ſich über die Breite der Erden geſeket hat , der euch ein Bild. niß fürmahlet , wie die Schlange Mutter Heden 3
that , und euer Bildniß weit von Gott mahlet ; den : Web.J.Böhm.theol.fr, 2 th. 2
110
Quaeſtiones Theoſophicae." Fr. 150 ,
denker doch , wie geſchrieben ſtehet : das Wort iſt dir naße , ja in deinem Herzen und lippen ; (Deut. 30 , 14. ) und Gott ſelber iſt das Wort, das in deinem Herzen und lippen iſt. “ ii . Der Anti- Chriſt aber hat nie nichts geo ſuchet als ſeine Wolluſt in dem dritten Principio , in dieſem Fleiſch . Hauſe zu vollbringen : darum þat er die Menſchen mit Gefeßen , ſo nicht in die Natur gepflanzet , genehrer ( genarret , ) welche weder im Paradeis Gottes , noch im Centro des
!
Sebens Geburt gefunden werden .
1
C. 20 , 34. Nun kann es nicht anders ſeyn , die zwey Reiche ringen mit einander in den Men . fchen . Kindern : Eines ift Chrifti Reich durch die neue Wiedergeburt ins Parádeis, das iſt in der Welt elend und verachtet, nidjt viel begehren das ; denn es hat eitel Sport und Verachtung yom Teufel und ſeinem Anhange ; es ſtehet in Gerechtigkeie und Wahrheit, und die gie in der Welt nichts , darum muß er mit dem armen las jaro vor deg reichen Mannes Thür liegen , und zu ſeinen Füßen, (Luc. 16 , 20. ). Jäfſet er ſich blicken , daß 'er Gottes Kind iſt , ſo will der Deus fel mit ihm fort, ( zur Stadt und Land hinaus ) aber reßet ihn ja in ſolchen Spott, daß er nicht, erfannt wird , daß nur der Teufel Groß- Fürft auf Erden bleiben daß işn die Welt nidit ere fenner. 35. Das 2. Reich ift des Unitſchrifft, mit einem güldenen Schein hoch hereintrabend , gleiſſet auf allen Seiten ; jedermarin ſpridyo :
Es
.
Fr. 156. Betrachtung gåtti. Offenb. 211
3
iſt glüffelig, denn es ſchmücktſich aufs ſchönſte ; es feget ſeinen Stuhl über die Hügel und Berge ; jedermann grüffer das , es jeucht die Tinctur der Erden an fich , daß es nur alleine gleiſſe ; es raubet dem Reiche Chrifti fein zeitlich Brod , es friſſet dem Elenden ſeinen Schweiß , und ſaget zu ihme : Du biſt meine , ich bin dein Gott , ich
th
i
feße did , wie ich will; du biſt der Hund zu mei nen Füßen , fo ich deiner nicht will , jage ich dich aus meinem Hauſe, du muſt chun was ich wil ; (wenn ich nad) meinem großthuigten berben Eis genwillen nicht thun fann was ich will , und über dich den Obermann machen , ſo iſts aus , das
9
iſt , ſo hat die Brüderſchaft ein Ende , ) und das elendefte Thierlein muß ſagen : ich bin ja bein
si
slender Knecht, verſchone nur mein.
1
64. Darum haben wir keine Gewalt, Macht ober Verſtand , zu lehren von den Wundern Gota tes in unſerm irdiſchen Willen : Wir verſtehen nichts darinnen nach unſerer angebornen Natur, und darf niemand von unſerm eigenen Willen et was fodern , denn wir çaben nichts. 65. Aber dieſes deutet der Geiſt :
werbeo ihr von Babel ausgehen in die Sanftmuth Jeſu Chriſti, fo wird euch der Geiſt in Hebron Lehrer geben mit großer Gewalt , von welcherMachtdie Elementa werden erzittern , und die Thoren der Tiefe zerſpringen ; und ausgehen von Lazaro feia ne Krankheiten durchs Wort und Wunder die fer Männer. Denn die Zeit iſt nahe , der Bråvi tigam fommet ! Da
Dreyft.
212
Quaeſtiones Theoſophicae .
fr. 150 ,
Drenf.'11 , 97. Shut eure Augen auf , iho Kinber Chriſti! Dieſes iſt der Antichriſt , hus rec ihm nid)t nach : Es iſt mancher ein Sünder geweſen , und hat ſich aber umgewandt von feia nen Sünden ( Dem Teufel den Rücken zugekehrt, und ihm allen Sünden . Dreck auf den Kopf gee worfen ) und iſt in Chriſtum eingegangen , und , feine Seele iſt in Chriſto ein Engel Gottes ; ias darfſt du foffartiger Wider . Chriſt die Engel Gottes ( oder den verloren geweſenen aber wieder zum Vater gefehrten Sohn Luc. 15.) ſdierzen aus deinen Begierden ? Du blinder Menſch, fieheſt du dich doch nicht! Biſt du Chriſti Hirte und Diener , und Gottes Statthalter ; haſt du Myſterium Magnum bey dir, iſt dein Ume Chris fti Umt , wie du dich rühmeft, warum biſt du dento ein Lügner ? Du rühmeſt den Gottloſen um Gel. de auch gethan ?
98. Höre ,
Wider - Chriſt :
Sieße der
Apoſtel Geſchichte an , da einer ſeine Güter ver kaufte , und legte das Geld zu der Apoſtel Fúffent ein Theil , und ihn Petrus fragt: Habt ihr den Acker alſo theuer verkaufet ? und da er Ja ſprach , und hatte ein falſch zweifelhaftig Gemüthe , fprachy Petrus : du haft dem H. Geiſt gelogen ; Sien he , die Füſſe derer ſind vor der Thür , die sich wegtragen aus der Gemeine der Wahrheit. A &t. 5 , 5. g . Was meineſt du nun von dir ? Iſt das dem {ayen und Zuhörer Petri gea ſchehen , was würde wohl an S. Petro geſchehen reyna
-3
Ff.:150 . Betrachtung göttl. Offenb. 213 fenn, wann er alſo mit Lügen Håtte nach Gelbe getrachtet , und den H. Geift gelåſtert ? Du aber thuſt alſo : du rühmeſt einen Ungerechten , daß du nur Geld kriegeft , und frageft nichts nach Feiner Seelen ; du frageft auch nichts darnach , baß du deine Lügen in die Gemeine Chriſti ſchůt. teſt : wie gar mancher ſtehet oft,und feufzet über ſeine Falſchheit und Trug, indeme er den Elen, den unbillig hat beleidiget, und auch über deine Gleißnerey und Lügen .
99. Höre , wird nicht der Name Oriſti hiermit gelåſtert, und die Gemeine Chriſti geåre gert, weldie ſagen : D ! raget doch der Pfaffe
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3
auf der Canzel um Geldes wilen Lügen , wäre es Sündé , er thåte es doch nicht; wann du gleich auch leugſt und betreugt die Leute um Geld , Gut und Ehre , ſiehenur , daß du das fannſt mit einem Schein zudecken : 'wäre es ſo grofle Süns de , ſo thåte es der Pfaffe nicht, duwilft'wohleins mal davor Buple thun , hat doch der Pfaffe Ona. de genug. 100. Siehe du falfcher Antichrift, alfoleugſt du dem 5. Geiſte im Amte Chriftt, und árgerſt fie noch damit: und wåre vielmal beſſer , ſie håte ten deiner Jugen nicht zugehöret , ſo wäre ihr Herz mit Lügen nicht erfüllet worden. Wie fannſt du ſagen , du treibeſt Chriſti Amt, fo du doch ein Lügner und Spotter Chriſti bift ? Du biſt nicht aus Chrifti geboren , ſondern aus der {ügen : Und wann du lügen ſagelt , fo redeſt du von Reis nem Thier , darauf du reiteſt in der Offenbarung ; Du 9 3.
214
Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 150 .
Du ſageſt von deinem Eigenthum , von dem Gei. ſte , der in dir iſt, und willſt auch Chriſti Schafe weiben. Du ſollteſt fie auf grüner Auen im fetten Eſſen Jeſu Chriſti weiden , und ihnen die Wahrheit fagen ; ſo weideſt du ſie aufs Zeu. fels Felſen , auf den Bergen des Abgrundes in ſeinem fetten Grafe.
101. Biſt du Chriſti Diener , ſo diene ihme und in der Wahrheit : Strafe Sün Geiſte im ten ohne jemandes Unſehen der Perſon ; ſoone nicht, erhebe deine Stimme als eine Pcſaune : Strafe insgemein alle Saſter der Obern und Un . tern ; lehre den Weg Chriſti recht : Lobe nie, Denn Chri. mand um Geldes und Ehre willen. wil. Nußens um Gewaltigen die nicht lobete ftus len; Er ſtrafete fie auch nicht aus Mißgunſt, um ihrer Gewalt und Ehre willen , denn Er will Gebet dem Kay . Drdnung haben , und ſprach : fer was des Kayſers iſt, und Gott was Gottes iſt. Marc. I 2 , 13.
Matth. 21 , 21. Er ſtrafete
aber die Heuchler , die Pharifåer, daß ſie lange Geo bete vorwendeten , und auf den Gaffen ſtunden , und wollten vom Volt geſehen ſeyn , und ſuches Ein ſolcher iſt der Anti ten nur ihren Ruhm . chriſt auch . M. M. 70 , 49. Nidht alſo verſtanden , daß er nicht ſollte von dem Seinen , das er neben dem Wucher zurechte hat, wollen das Unrecht wieder erſtatten , wenn er das vermag . Wir reden von dem Armen , der nichts als nur ein Stück Brod für ſein Leben noch hat ;
kein Einſchliff ( Unters ſchleif )
Fr. 150. Betrachtung gottl. Offenb. 215 fchleif ) gilt vor Gott , das Gewiſſen muß rein feyn worden , oder du biſt ein Dieb : denn die Fi gur ( von Jofeph c. ) ſtehet allhier barben : daß der Haushalter ihren ( Joſephs Brüdern ) Eſeln auch hatte Futter gegeben , das deutet auf den ir . diſchen Leib , daß ihme Chriſtus will durch ſeine & Haushalter laſſen Futter und Speiſe geben .
50. Die Haushalter allhie find fromnie Leute in der Welt , welche ihn doch ſollen Helfen pflegen , baß er lebe ; und ob er gleich wäre zuvorhin eist falſcher Menſch gerveſen , und wäre nun von Her's zen fromm worden. vo 51. Nicht wie die falſche Welt richtet, wel. che einen Mangel ( wie des verlohrnen Sohns Bruder, der Tabler ) auf einen bekehrten Men . fchen weiß , den er hat gehabt, und ihn noch im merbar für unrecht ſchilt und verdammet , welo cher Teufelen die Welt voll iſt , daß , fo man einen Menfchen fiehet , der umgewandt iſt , daß man ihm alle alte Stücke , welche doch ein jeder Menſch im Fleiſch und Blute an ſich hat , vorwirft , und ihn darnach ridhtet ; und ſehen nur auf das , was er geweſen iſt, und nicht auf das , was er nun worden iſt. Alhie ſagteChriſtus : Richtet nid)t, fo werdet ihr nicht gerichter. C: 64 , 49. Sie aber nehmen ihn ( wie Jo. fephs Brüber den Foſeph ) und ziehen ihm den bunten Rock aus , und werfen ihn in die Gruben
N der Wüſten, und nehmen feinen bunten Rock , und tunken ihn in Bocesblut, und ſchicken ihn alſo ſeinem Wateez, das iſt fo vielgefaget :: Si zie .
216
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 150 .
ziehen ihme mit ihrem {åſtern feine Ehre aus , und nehmen ſein Wort und Lehre , und machen falſche Huszüge daraus , und beſudlen fie mit Bocksblut, das iſt mit falſchem Verſtande , und ſchicken folche Schmåhe Briefe unter die Leute, und vor feinen Vater, als vor die ganze Ges meine ; und fchreyn ( fchreiben hinter feinem Rů. cen ) : Sehet , dieſer beſudelte .Rock-iſt dieſes Mannes ! unb morden alſo den Geiſt des Va. ters im Rocke, als in ſeinem Namen , fchånden und låſtern ihn fålſchlich , und ſagen , er ſchånde mit ſeinem bünten Rocke das Blut Chriſti , und betriegen alſo feinen Vater , als die ganze Gea meine ( andere entfernte Bruber ) mit dem falo Tichen Bodsblut , darein fie ihm haben ſeinen Rock getunket , daß die Gemeine denfet, ein wildes Thier habe Joſeph zerriffen , das iſt, fie Benfen , der Teufel habe dieſen Menſchen beſeffen , und ſen ein falſcher Menſch. 50. Alſo wird der Vater , als die Gemeine
und Dörigkeit durch Joſephs Brüder , als durch dieſe, welche aud) ſollen den Weg Gottes lehren , mit demſelben beſudelten
Rocke betrogen , daß ſie
denken , der Teufel Habe dieſen Menſchen gefree fen und fein Herz beſeſſen :
Alſo wird der arme
Joſeph hinunter in die Grube der Wüſten gewors fen, und tieget im .Elende:, als in einer Gruben ba fein Waſſer innen iſt , da er ja nicht mag er trinfen , und aber auch ſonſten kein Sabſal bati ſondern fized ganz verlaffen vor der Welt , imb wartet, was doch Gott nun mit ihm machen will, Dieweil er ihn alſo ben den Menſchen verwirfet... 51.20 .
Fr. 150. Betrachtung gátti. Offenb. 217
2.1
2
2:51. Juba hat er nun keine Hülfe bey einia gen Menſchen , auch ſeiner beſte Freunde ( Brů: der ) halten ihn für thöricht , fein Name iſt als eine Eule unter den Vogeln , dann alſo muß er durch das Gerichte Gottes gehen , und vor allen Menſdhen zu Spott: nerden ; wann er foll zur Beſchaulichkeit göttlicher Heimlichkeit kommen, fo muß er vpn ehe gerichtetwerden , und der Welt in ihr Gerichte kommen , daß ſie ſeine angeborne Sunde richten / und alſo vor Gott aufopfern , daß er alſo , durdis Gerichte Gottes in Chriſti Figur hindurch bringe ; und zu göttlicher Beſchaulich. Feit in fich ſelbec Fomme. 52. Alſo gang muß ein rechter wahrer Chriſt von dieſer Welt luft und Ehren von ehe abgeſons Bert , und ganz närriſch , und zum Kinde ſeiner eigenen Vernunft-in ihme werden , und äuſſerlich für närriſch geachtet werden : wie ihn dann die Welt für nårriſch achtet, wenn er zeitliche Ehr und Gut um der Hofnung des ewigen Guts , das er nicht ſiehet,
verlåſſet.
53. Und wenn es dann alſo mit dem armen Joſeph ' gehet , daß er in der Gruben des Elends lieget, fo laſſen fich feine Brüder noch nicht ges nügen , daß fie ihn haben in die Grube ( der Vers achtung ) geworfen , ſondern ziehen iśn auch her . aus (bieteni ihm die Hand , daß er aus der allzu
3
großen Ungft und Verfaſſenheit fommt) und verkaufen ihn den Midianitern , ( ſtellen ihn , als einen fremden Geili, quffer ihrer Gemeinſchaft, und wolleri ihn , wie ſie ſagen , feinem Führer 25 über.
1
218
Quaeſtiones
Theofophicae. fr. 150 .
aberlaffen ) daß er von ihnen weg in fremde lande geführet werde, das iſt , fie nehmen ſeinen Nam men und Lehre, und ſchicken ſie in fremde lande, badurch der bunte Rock Joſephs durch gottliche Echiffung bekannt wird. 54. Uber ſie meinen und verkaufen alſo you feph zum Spott und dienſtbaren Knechte , daß er ſolle der Welt zu ihrem Spotte dienen , wie dem Joſeph von ſeinen Brüdern geſchahe , und dieſer Feder auch geſdhehen iſt. ( auch diefer Hand eben lo mismonie ) Confer. v . 53-61 . . 12 , 29. Die Meinungen um den Dreyft Kelch und Perſon Chrifti , die jeßt in Teutſch . tand gehen , ſind auch aus dem anticriſtiſchen Baume gewachſen , und ſind bes Uncichrifts Kino O wie iſt der , die er fein fubril einher führet: der Teufel ein Künſtler ! werdet ihr nicht die Augen aufthun , ſo währers bis ans Ende. C. 13 , 4.
Und ob ſie kein ander Somert
füglich brauchen durften , so macheten ſie ihnen doch ein falſch Sdwert , als den Bann , das follte ihrer Heiligkeit Andacht ſeyn , daß ſie ja nicht Blutrichter waren , wie die Phariſäer auch, welche Cbriftum Pilato überantworteten , alfo thun ſie auch :
Sie ſind zu andachtig im Schein,
aber ihr Herz iſt im Teufet ; ſie gegen die Obriga feit über ihren Teufels, Bann , die müſſen ihre Nachrichter fenn , und das erequiren , was ihs Teufels . Herze beſchloſſen hat. cf. 9.5 , 6. Die Gemeine hat eine geoße Geralt im Chriſto:
1
Sie hat den Schlüſſel auf und zujua ſchlieſ.
De
es
21
Frisgo. Betrachtung gottl. Offenb . 219 fchlieſſen ; aber wie vorne bemeldet, nicht hat die Gewalt der Prieſter alleine, nein , er hat die nicht alleine, denn er iſt nur ein Diener der Ges Der Allerkleinſte , ſo er glaubig iſt, meine. hat ſo viel Gewalt im Bann , als der allergroſ feſte , denn wir ſind alle Glieder am Leibe Chriſti : So ihn der Kleineſte aus der Gemeine ausſchleuſt in Bann , fo er des fchuldig iſt, ſo iſt er in der Gemeine Bann ; aber ſo ihm Unrecht geſchiehet,
Ero iſt der im Bann , der ihm Unrecht thut , der ihn beleugt. ( Wer alſo einen andern verwirft, ohne daß ers verdient hat, der verwirft ſich ſelbſt, darum iſt Vorſichtigkeit nöthig , daß man einen nicht nach dem äuſſern richtet , ohne daß man die Geſtalt des Willens im innern fennet .) Hier haben wir ein Exempel an David . Stief. 290. Der königliche Prophet David war ein Mann nach Gottes Herz , wie die Sdyrift von ihni zeuget, in welchem der Geiſt Gortes war , und von Chriſto weiffagete; Aber er ſprach : in Sünden bin ich geboren , und in Sünden em. pfing mich meine Mutter ;
welches ſich auch in
ihme offenbarete , daß er neben dem geiſtlichen Menſchen auch einen fündigen in fide batte, wel. cher ein Mörber und Efebrecher war, wie denn an den Erkvåtern dergleichen zu ſehen. 391. Wer wollte aber von David ſagen , er wäre nicht ein Heiliger geweſen , weil er ein Mann nach Gottes Herzen war , und ein Prophet des t Höchſten ?
Wer wollte auch ſagen , daß fein Moro
220
Quaeſtiones Theofophicae.
Fr. 150.
Morb und Ehebruch ohne Sünde ſey ? Der Mann, der in David,ein Prophet war , der war kein Süno der : der aber ein Mörder war , ber war ein Suns der , und war doch nur ein einiger Mann in Elo ner Perſon , aber in zmo Eigenſchaften , himm . liſch und irdiſch : der Geiſt Gottes redete von zukünftigen Dingen ,
und von Chriſto aus der
himmliſchen Eigenſchaft; und die Fleiſchliche Bes gierde , in welche der Teufel ſeine Begierde ein . führete ., redete aus der irdiſchen Eigenſchaft, aus dem irdiſchen verfluchten Leben , als aus Mord und Unzud t. cf. v. 292.300. NB. Dreyfl. 13 , 7. Darum fehet zu , ihr Zeltes ſten , was ihr thut : Machet die Gemeine Chris fti, welche Chriſtus mit ſeinem Blute theuer ers kaufet hat, nicht låſtern , ihr feyd auch ſonſt ſelbſt im Bann und auffer der Gemeine Chriſti. For Tchet und ſehet zuvor , efe ihr richtet, wes Geis ſtes Kind der Fer , den ihr richtet : Prüfet feia nen Geiſt zuvor , denn mancher eifert mit Unvers ſtand , den unterrichtet , und nehmet ihn auf ; Jhr wiſſet nicht , was der Geiſt Gottes einem Pocher nicht, rend nicht wild und jeden giebt : ſtórrig ;' unterrichtet den Albern in Demuth , daß er auch ſeine Luft in die Gemeine reße: denn folche ſind die Apoſtel Chriſti, eure Vorfahren, geweſen ; alſo baben ſie gelehret, und die Gemei ne unterwieſen mit guten Erempeln , Lehren und Leben . M. M. 65 , 56. Aber hiemit iſt Joſeph noch nicht durchs Gerichte gegangen , dann in dieſem Regia
11 1
Fr. 150. Betrachtứng gottl. Offenb . 221
3
wollen vermiſden , und ihr. Ding zu zeitlidier Ehre und Gunſt damit [ djmůden ; Und wann ſich dieſer Joſephs . Geiſt nicht mit ihrem Men . ſchen . Tand miſchen wilt , ro Tchreyen fie erft Ich
5
und Weh, über ihn n , und bezůdhrigen ihn der Un . zucht, als falſcher Lehre, und verklagen ihn vor dem Hofmeiſter , das iſt vor der Obrigkeit.
1
I
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Regiment ſtehet ihme erſt die gröffeſte Gefaħr fels nes Lebens zu : dann allda iſt erſt des Hofmeis ſters Weib in Unzucht gegen ihn entbrannt, als die falſchen Secten , welche ſich in ſeinen Geiſt'
41. Eine ſolche Figur reßen wir auch beym Königlichen Propheten David mit der Bath . ſeba , auf welche auch die Linea des Bundes mit Salomon drang : Und ob ſchon David ihren Mann Uriam tódten ließ , und Falſdheit trieb , daß er nur Bathſeba zum Weibe bekam , weldes in menſchlicher Natur vor Gort ein Greuel war und große Sünde ; aber der Geiſt hatte auch feine Figut alſo mit David, dieweit Gort ſeinen Gnaden . Bund von Chriſto mit ihm verneuerte, fo ſtellete Gott die Lineam feines Bundes in Da- ' vids Ungerechtigkeit in das Weib , das er hat mit Unrecht in Hureren an ſich gezogen Durch Morden ihres Ehemannes , anzubeuten , daß alle des Menſden Weſen vor Gott eitel und böſe ſey , und daß Er wolle unſerer Sünde und Ungerech . tigkeit mit ſeiner Gnade ſelber zu Hülfe fomment und ſeine Gnade in unſereSünde einführen , und fie mit der Gnade tódten ; ſo ſtellete IhmeGott in David dieſes Bild por , zur Verföhnung auf die
1
222 Quaeſtiones Thcofophicae.
Fr. 150.
vie Zukunft.Chriſti , welcher , als er ſich in die Figuren eingab , alter Menſchen Sünde auf ſich nahm , und die Hureren Jubå und Thamar , fos wohl Davids und Bathrebå , als Adams und Evå wieder reinigte, und ſich zu ihnen ins Ehe. bette legte , ., wie zu Juba und Chamar , auch David und Bathreba, in denen die Bundes Li nea in ihrem böſen Vorhaben offenbar ward . > 42. Dann allhie ward das alte Sprichwort erfüller: "no'Gott eine Kirche hinbauet , allda hin bauet der Teufel eine Capelle. Gott batte in Juda und David eine Kirche feines Bundes gebauet, barneben bauete auch der Teufel in Gote tes Zorne in Menſchen , luft feine Capelle;
aber
die Kirche Gottes widerſtund allezeit der Capelle des Teufels. Drenf. 7 , 19. Alſo ob du gefallen wäreſt, und hätteſt verloren ben ſchönen Kranz, verjage, nicht, ſuche , klopfe an , komm wieder , und thue als zuerſt, fo wirſt du erfahren , aus welchem Geiſte dieſe Hand geſchrieben : Du wirft. Hero nach einen Baum bekommen für ein Zweiglein , und wirft ſagen : 3ft dod) mein Zweiglein ein Baum worden in meinem Schlafe ! alsdann kenneſt du erſt den Stein der Weiſen , das merke. M. M. 70 , 53. Dieſes iſt nun der Stand, da die Seele lauterlich vor Gottes Uugen tritt, unb þat ihre Geſchenke in das Leiden und Cod ? Chriſti eingewidelt, und trågets in ihren Håne den mit der Figur der Nägelmahl Chriſti vor Gotr. Als ba ift : der Wille zur Gereditigkeit, Wahre
Fr. 151, Betrachtung göttl. Offenb. 223 Hi
Wahrheit , Keufichheit , Liebe , Geduld , Hop nung , Glauben Sanfomuth ; diefes iſt nun im Willen der Seelen , und dieſes gieber die Seele dem Kimmliſchen Jofeph, “und fällt vor ihme niea der in Demuth.
Die '151. Stage. #
Was ift ſein Teſtament mit dein le : ten Abendmahl mit Brotund Wein , wie wird
Chriſtus wahrhaftig genoſſen ;" was
3- iſts für Fleiſch und Blut, und was ,
iſt der Mund dazu ? Antwort .
9
IN
1. Wiebergeb. 8 , 3. Chrifti Teſtamenta Find durchaus anders nichts , als eine brüderliche Verbindniß , daß fich Gott in Chrifto mit uns !
mi
verbindet , und wir mit Jhme. Alleslehren foll dahin gehen , auch alles Wollen , Leben und
a
D
Thun : Was anders lehret und, thut , das iſt Babel und Fabel, nur ein Schnigmerk der Hoffart, ein unnuke Gerichte, und eine Frremachung der Wele , eine Gleißnerey des Teufels , dami: er die Einfalt blender. Taufe 1. C. I , 20. Chriſti Teſtamenta find ein Geheimniß und werden den abgefallenen, und wieder zu Gott kommenden Sinnten angebo. ten , da fid, das Leben wieder zu Gott führet, fo: werden erſtlich die wiederkommenden Sinnen mit gåttlicher Kraft und Verſtändniß geſpeifer , die felben zündet Hernach das Leben an , daß es nach Gott
224 Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 158. Gott Hungert : demſelben wird. hernach Chriſti Fleiſch und Blut zu einem Pfand und Siegel gee geben , und wird işm gåttlich Wefen eingebruct, Davon Das Leben pieber in feinen Urſprung , als in Gottes Kraft und Wort gebracht wird.is
21. Ein falſcher Sinn des Menſchen wird wieder von ſeiner Gleichheit geneøret, als von Eigendunfel, oder von Hoheit der Sinnen , oder der Schlangen : diefer begehret ſich nuç zu erhöhen , und in ein Bild zu leben ; und daſſelbe Bild iſt ein Aft am Baume des Satans. don i liftigkeit
34. Hierinnen beſtehen nun Chriſti Teſta . menta , daß er ſich dem Glauben anbeut , daß Er ihm will ſein Fleiſch und Blut mit aller Gnade geben , und geiſtlich im Menſchen wohnen , wie die Some im Kraute wohnet, und die Frucht zeitiget-und milde madyet .
1
...,
Ubenömaht 5 , 2. Chriſti Teſtamente fino anders nichts , als eine Verbindung zwiſchen Gott und Menſden , eine gliedliche Vereinigung der Menſchen , Kinder , da fich Gótt mit der Menfct heit Chrifti, mit den Menſchen wieder nach dem Abfalle verbunden hat , ihr lieber Gott zu ſeyn.1 Caufe 2 , c. 2 ; 2. Zu folcher Einflöſung ist menſchlicher Eigenſchaft mufite ein Subje &tum ; als ein Mittel oder Gegen . Gleichheit feyn , bar mit es gefchåbe, darein auch des Nenfchen Glau. be einginge , und die Kraft durch ein Mittel empfinge.
3.Sold )
EN
8
Fr: 1512 Betrachtung göret. Offenb . 225 ! : 3. Solch Mittel iſt im Alten Teftament die Beſchneidung , ſamt den Opfern , und im N : iſts die H.Taufe, und Abendmahl Chriſti , ſamt beim gelehrten Wort, dadurch, dem Glauben die göttliche Liebe und Sanftmuth , als das rechte Salb Dele göttlicher Kraft wieder eingeflofſet wird ': So wird . Der Seelen ihr verſchloſſener Mund in Gottes Bund eingefaſſet , und durch die füſſe Gnade wieder aufgethan , daß ſie wie ber vom himmliſchen Manna effen kann.
M. M. 10 , 57. Daſſelbe H. Waſſer iſts , dal von uns Chriſtus ſaget: Er wolle uns das zu trinken geben , das würde uns in einen Quellbrund nen des emigen Lebens quellen , Joh. 4 , 14. Dig þeilige, himmliſche Leiblichkeit ſtehet darinnen ; Es iſt ber leib Chrifti, den Er vom Himmel brachte, und in unſern verſtorbenen oder verblik chenen Leib, durch dieſe himmliſche paradeifiſche Wefenheit, einführte, und unſern in Seinem les bendig machte, verſtehet im Ziel des Bundes, in Per Eſſenz Maria , wie ßernach ſoll gemeldet wer : den . 58. In dieſem Himmliſchen Weſen ſtehen Chriſti Teſtamenta; und dieſes Heil. Weſen der himmliſchen, Heiligen Jungfrauſchaft, mit der 5 . Tinctur , þat den Cod zerbrochen , und der Sdlangen im Grimme Gottes den Kopf ſeiner Macht zertreten ; denn die göttliche Kraft iſt das höchſte Leben darinnen . ht Taufe 1. Vorr. 5. Chriſti Teſtamenta finb der Vernunft ohne göttlich licht ein verſchloſſenes, aber P $19Yeb . I.Böhm , theoſ. Fr, 2. Th.
826
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 156 .
aber den wahren Kindern Chrifti ein aufgethanes Budy. Ehrifti Teſtamenta ſind ein Siegel des feffen ewigen Bundes. Gottes , damit Gott die Menſchen , nach dem ſchrecklichen Abfall, wie : der zu Gnaden angenommen , und mit dem Aus . fluß ſeiner Liebe in ſeinem Sobne verſiegelt hat, daß wir ſeinem
Wort und Verheiſſung (netches
Er uns in 4. Sdrift kat offenbaret von ſeinem Sohne, mit der Erlöſung von Sünden , und zus vor durch die Propheten verfündiget ) follen glaui þen. cf. Dreyfl. 13 , 27 , mit Seel. Fr. 13 , 3. Saß dirs geſaget ſeyn , Bali bel , und ſiehe wie du mit Ebriſti Teſtamenteuma gebeft , was du lehreſt : wann du ſageft , Chriſti Seſtamenta fino Geiſt ohne Leib , ſo leugſt du Gott an , du verleugneft Gottes Weſenheit, Chris fti himmliſchen Leib, der gróffer iſt als alles, der die Völle aller Dinge iſt, aber in ſeinem Prin cipio .
4. Du irdiſcher Mund wirft ihn mit deinen Zåhnen nicht freſſen , die Seele hat einen andern Mund , die nimmt ihn an unter dem åuſſerlichen Element : das Zeufſere nimmt das Weúſſere , und das Innere nimmt das Innere Ereine heilige Element des Leibes JEfu .] s . 5. War doch Chriſti Abendmahl mit ſeinen Jüngern auch alſo : das Neuffere iſt ein Gedicht niß , das Innere iſt das Weſen , dann das Reich Gottes ſtebet in Kraft, es iſt magiſch , nicht als ein Gedanke , ſondern ſubſtantialiſch , wefent,
1
fich ; die Magia madyt Weſen , dann in dem ewi Ponöisoperate gen
2.1
ett
Fe.151. Betrachtung göttl. Offenb. 227 gen Nichts iſt nichts , aber Magia machet da Es iſt nidyt nur blos Geiſt in Gott, nichts iſt. ſondern Natur , Weſen , Fleiſch und Blut, Tine ctur und alles. Taufe 2. C. 1 , 24. Wann die Vernunft Chriſtum und ſeine Teſtamenta betrachtet,
und
denfet , wie doch Chriſtus in feinen Teſtamenten gegenwärtig ſeyn fónne , ſo denket ſie , es geſche. he bildlicher Art. 25. Und ſo ſie erfennet , daß es nicht bildli cher Art geſchehe, fo fållet ſie ganz davon , und denket , Er ſey nur im Gedächtniß gegenwärtig, als , da man ſein Wort prediget, ſo wirke Ee
0
dy
nur in demſelben fråfrig ; don ſeinen Teſtamenten :
Alſo denfet ſie auch Chriſtus wirke nur
geiſtlich im Glauben , die Teſtamenta wåren nur Zeichen , daben wir uns ſollten erinnern , was ec für uns håtte gethan , und dabey man ſeinen,Tod 1 und Blutvergieſſen nur verkündigen, und in fråfe tiger Gedächtniß zum Troſt behalten ſolle. 26. Alſo gar verſtehet die Vernunft nichts vom Reiche Chriſti, vielweniger von ſeiner Per, fon , noch von ſeinem Umte ; deswegen diſputiret und ſtreitet man darum , ' und will es mit Vers nunft . Forſchen erreichen.
Dieſes alles erreichet
nicht den wahren Verſtand. 27. Dann Chriſti Teſtamenta find himm und die Vernunft iſt weltlich ; ſie ſuchet Chriſtum in der Zeit , und ſo ſie ihn nicht darin , nen findet nach iþrem Gewalt, ſo meinet fir. Er ley Pa
liſch ,
228.
Quaeſtiones Theofophicae.Fr. 15.1 .
fer nur den Sinnen gegenwärtig , welche ſich zu ihme in Himmel fdywingen ; Uber foldes wür . de das leben nicht verneuern , und wieder in Gott bringen ; es würde nicht die neue Geburt machen . 53. ätter Streit fommé daher ,
daß man
denſelben Himmel , darinnen Chriſtus zur Rech een Gottes riket , nicht verſtehet, daß er in der Welt fer , daß die Welt im Himmel ſtehe, und der Himmel in der Welt, und in einander find , wie Tag und Nacht. Dreyft. 3 , 86. Schaue nut zu , mo enneia ge dein Herze , Simen und Gemüthe in Chri, fum , daß Chriſtus in dir geboren wird , fo baſt bu Chriſtum , Taufe , Sacrament und den Heil.
Geiſt an allen Orten , du haft Ihn im Gefor det gottlichen Worts. 87. Die Bunde und Teſtamenta Chriſti , fo die ohne Glauben lange gebraucht werden , find nur verborgene Siegel : So du aber in Chrifto geboren wirft, fo find, ſie dir aufgethane Siegel in deinem Herzen , in deiner Seelen ; es iſt alles deine, Chriſtus iſt' in dir , und du biſt in Ihme, und Chriſtus iſt auch im Vater , und, du biſt in Chriſto auch im Barer : Und der H. Geiſt geget aus dem Vater in Chrifto aus , und auch in dir , das Wort des Lebens iſt immer in dir ; was ſus cheſt du dann zu deiner Seligkeit?
So du höreſt
von Gott lehren , Toʻlehret auch der Geiſt aus dei. nem Herzen ; und iſt eine Liebe, 'ein Chriſtus, ein Gott, eine Seligkeit: an allen Orten , wo du
bift,
-1
Fr :154. Beerachtung götel. Offenb. 229
3
biſt, iſt die Himmels . Porte , ſie iſt nicht allein
8
im Stein - Haufen der Kirchen , da man glätt zet vor Hoffart; fondern wo bufferuige, reuige Menſchen bey, einander find , die mit Begierde
E1 4
nachi Gottes Barmherzigkeit trachten , die da gerie nei reden von der Liebe und von den Wundera Gomes. * '.
11
0
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il
Taufe 1. em € .4 , 21. Mit der der Taufe miroletiga wird'einges Seite at .Mit pflanger die Menſchheit Chriſti 'nach dem Heiligen Liebe - Waffer , als dem Waſſer des (ewigen ) See bens, in welchem Waffer das heilige Feuer bren . nen mag ? Und mit dem Abendmahl wird genofo fen die Geilige Tinctur im Fleiſche und Blüte. Chrifti, als das rechte Liebe Feuer : Brennen , ein geiſtlich.Salb . Dele aus dem gåttlichen Feuer uno (idt, welches das Waſſer der Liebe anzün. beti, als den Taufbund Caufe's. Vorr. 1. Man ift faſt gar weit vom rechten Verſtand geſchritten , indeme man Chriſti
Teſtamenta ,will mit
Diſputiren und
Echwert erhalten .
2. Es muß viel ein anderer Ernſt daben-fevya, es darf keines Diſputirens dazu ; fondern nur ein ernſter bußfertiger Menſch im Glauben , in der Kraft Chriſti, verſtehet dieſe reftamentlicheEing Fegung und Nieſſung. Es iſt dem natürlichen 1 Menſchen eine Thorheit, greifen .
und kann es nicht be
( 1 Cor. 2, 14.)
4. Es liegetein veſtes Giegel davor , wele dhes keine Bernunft noch Kunſt auſſchlieſſen mag, als P 3.
230 ,QuaeſtionesTheofophicae .
Fr. 151 ,
als nur das erwürgte Lamm vom Haufe Ifrael, das den Schlüſſel Davids hat. ( Apoc. 3, 2. ) Taufe 1. C. 1 , 36. Weil aber die menſchlis che Effenz, welchewar irdiſch worden , follte in folchem Eindringen mitgehen , fo mußte auch ein folch Mittel dazu ſeyni,
darein ſich die menſda
lidhe Eſſenz fonnte faſſen ; dann in Gottes Hei ligkeit fonnte ſie ſich nidst faſſen , dany der Wille war davon abgetrennt ; So mußte es nur eine Gleichheit fenn ,
darinnen ſich die Imagination 1
menſchlicher Natur faſſete. Theof. punét. 8:24. Denn wesEſſenz der Seelen Geiſt ift, in einer ſolchen Effenz fåheter auch das göttliche Befen im Bunde ; einer in der Kraft des lichts , in der Liebe , der ander in der Kraft des Grimmes , in der Finſterniß. Abendmahl 4 , 11. Der falſche Wahn und grofle Unverſtand , da man lehret , Chriſti Tes ſtament tilge die Sünde , dürfte noch gar einer andern ſchårfern Erklärung, daß fich der gottloſe Menſch nicht alſo darunter konnte verſtecken, uno ſich alſo mit Chriſti Purpur-Mantel zudeckte, und den zum Sdwur in Falſhheit über ſich trùge. cf. v . 12,14 . M. M. 37, 42. Man verlaffet fich nur allein blos auf das Opfer ; und lehret , die Opfer neh. men die Sünde weg , Cfriſti Teſtamenta neh . men die Sünde weg : Aber ſo wenig als Cains Opfer vor Gott angenehm war und ſeine Sünde wegnahm , und fo wenig als Cains Begierde in die göttliche Subſtanz eingeführet ward , daß fich þåtte
m!
117
EUI
-
fra 15 ). Betrachtung gátti. Offenb. 238 fåtte basigøtetidie Feuer in ſeinem Opfer anges zündet , und ſeine Glaubens Begierde in fid) eins genommen ; alſo wenig genieífet auch die Maule Chriſtenheit dasOpferChriſti in ſeinerMenſchhein Es muß ein Habel revyn , der ,es genieſſet, der Maul , Chriſt frieget nur den åuffern Rauch vom wahren Opfer; es muß nur eine redyt hungrige; buisſtige , umgekehrte Seele fenn , welche von der Ochlangen Ente und aller Eirelfeit dieſer Welt begehret gång auszugehen , und dem Schlangena and eiteln Willen in Chriſti. Tod begehret abzu . fterben , und in einem neuen Willen unter und in Gote gang gelaſſen : begehret aufzuſtehen. of, o . 43:45 . 1
Die 152. Srage,cours
:
!
Was und wo iſt die Ståtte im Men fchen , da Chriſti Fleiſch und Blut inne bleibt, weil Er ſagte: wer mein Fleiſch ifet und mein Blut trinker, der bleibetin mir, und ich in ihm , und wer das nichtif si ſet , der hat kein Leben in mir ?
si
Antwort .
1. Drenf. 13 , 13. Alſo hat ſich der neue Leib' Chriſti, verſtehe der innere Chriftus , welchen
TI
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der aufſere Renſd ), der da ſterblich war , vers deckte , unter Brot und Wein , als unter einem irdiſden Wefen , in der Apoſtel Seelen , Tinctur eingegeben , und iſt in den Apoſteln in der See . ten - Tinctur Menſch worden : und das ift der neue Leib, P. 4
The Fr. 158 , ofo phi cae es s g H ,v Seib , Den uns Chri ſtus om immel ebrac he hat. cf. 6. 1431 . 16 17. Alfo:wiffet: Chriſtus hat ſeinen Jüng gern feinen wahrhaftigen , weſentlichen , eigent ) göttlichen Leib gegeben zu eſſen , und fein Blut gu 232
Qua
eſt
ion
trinfen , däraus der Geit. Geiſt ausgehet ; und Der innere Mund , der den empfing, foar ihrer Seelen begehrender Wille : denn die Seele des Menſchen hungert und dürftet: immer von dem ſchweren Falle nach folchem Fleiſch und Blut, und He nahm das an fic), als - Gottes Kleid; denn'ibie Seele iſt Geift , und bedarf Leib ;, da kriegte ſie Seib , einen neuens ewigen , unzerbrechlichen Leib in dem alten Aðamiſchen . 18. Alſo wiffet , das Brot, oas Chriſtus ſeis nen Jüngern gab,das nahm das äuſſere Maur und gabsdem Baudh; aberdas Wort,da Chriſtus fprach : Effet, Das iſt mein Leib, daſſelbe war aus Chriſti ewigem Leibe, und hatte Himmliſch Fleiſchy und Blut an ſich das nahm die Seele ( an fich ) als einen neuen Seib ; alſo waren auf einmal im der Hand Ghritirmey Reiche , als ein himmli. Uber du ſollt wiſſen, daß ſches und ein irdiſches. ſich das himmliſche voin lirdiſchen nicht läßt fafe fen oder forttragen : denn der himmliſcheMenſch, Q15. fern Chriſto war, der erfillet zugleich auf einmal unb inEwigkeit die Engliſche Welt, als das ang d haß auffer demſel der Principium Gottes, alſo u u denn die Kraft der Gottheithat ſich barinnen ofa
fene
19
F6159
Betrachtung gótti: Offepb. 233
fenbaret , und bleibet doch das differe Bild , daß inan im Himmel die menſchliche Ersatuca faßlich und begreiflich fehet ftehen , in der Geftate, 018 Er hie aufErden war. Du fieheft nicht mehr an Jum , als die Majeſtät der Starheit des Glanz zes ! welche die Englifche Wett erfüllet und wo nunc bie Majeftåt ift, ba:ift Chriſti Weſenheit, denn das Herze und Wort Gottes hat ſich in die Aaſenheit ieinvernablet; wie du dann denkeſt , daß das Wort überalliſt , alſo iſt dieWefenheid besorts leih ) wohl ohne Bildung , denn die Creatüt hat alleine Bildung..in
Die 153.
Srage
trasero
Wie iſt undwird der Menſch ein Res Be' ani' Weinſtoof Chrifti ,
und wie woh:
net CBröffus in ihme, und fiberboch zur Rechten Gottes im Himmel; wiemag er auch im Menſchen zur Rechter Gottes 1due figen , und doch deraufſere Menſch nicht daſſelbe feyn ?
Antwort 0900 Wenn der Gottſuchende Sefer vorigeAnt morten auf die Fragen im Geiſte 'wöht verſtehet und einfiehet, wie dås innere am duſſern und dies fers an innern hångt, und wie die Zeit in der Ewigkeit und dieſe in der Zeit ſtehet ; fo wird iho me anch gar feichte feyn , nach dem Gemüthe zu verſtehen , wie Chriſtus als der Weinſtock , und wir keine Reben an einander gången , und in eins
P 5
an .
234 . Quaeftiones Theolophicae. fr. 153 , ander gefügt ſind , und wie die ' Reben ihren Saft und Kraft aus dem Weinſtocke ziehen , aber auf fer dem fein göttlich Leben in ſich haben , damit aber dem gemüthlichen Sefer wegen dieſer Frage eine vollkommene Genüge geſchehe , fo wil ich hieben noch ein mehresabadon Herfekemizu guter Blufinunterung und Stärkung des Glaubeast
Das Zuſammenhangen mit Chrifto kann man fich unter zmenerſem Abbilpingen vorſtellen . En lich unter dem Bilde der Reben ( weiged mie fie mit dem Weinſtock . Stämme unmittelbarszu fammen hangen . Zrenfens unter dem Bilde à part gepflanzter Bäume ( Weinftiche ), die ihre Effenz, Art und Cigenschaft vefprünglich gue bett ersten Seintock (Banche fu babennung alſo nadi ber Efenz mit ibin zuſammenhangen, ob fie gleich nichtder Creatur nach als Reben is JEfu Weinſtocke unmittelbar ſtehen , wie' bon den Jüngern-JEſu nur alleingefagtwerden kann, ſo lange ſeine Ereatur noch bey ihnen war; laus welchem ſie ihre erſte inwendige Lebens .Anzůns dung und Nahrung, genommen , und in ihr als Reben in einem natürlichen Weinſtocke gemach . ſen and Frugte getragen hatten , bis nach weg. genommener CreaturJEjusein jeder von ihnen in feinen eigenen Acker gepflanger wurde , davon JEfus ihnen vorher fagte , daß ſolche Zeit fom men werde. (Joh . 16 , 32. Cap. 15 , 16. nach dem Grundtert ) Da fie nun nicht ferner mit Jeluconnectirtenvermittelt feiner äuſſern Creas tur , fondern allein vermittelft feiner Efenz der
Wahr.
1
fe: 153,
Betrachtung.gottt. Offenb. 235
Wabrheie , oder göttlichen Natur , in welcher Er feit der Zeit ſeiner Auffahrt bey uns ift und blei.
M bet , bis an der Welt Ende. Matth. 28, 20.
|
In dieſer Eſſenz iſt JEfus auch das Haupe der Gemeine , welche da iſt ſein Leib, als die Fülle des , der alles in allem 22. 23.
erfület. Eph . 1,
Unb'eben deswegen war des liebſten Henlan, des léßte Arbeit, ſeine Jünger in Jým als dec rechten Eſſenz der gørtlidsen Natur einzupflanzen, und zu gründen , damie fieſich durch die Jünger in ihren Nachkommen als in den ganzen übrigen Leib JEſu bis airs Ende der Welt follren orforts fteint pflanzen , fo wie fidy felbige aus dem Stamm JEſu in die Jünger als Erſtlinge forts gepflarzęt batten ,, von welcher Einpflanzung das 14. 15. 16. und 17. Capitel Joh , handelt. G. Gleich wie ein Weingärtner wohl einen Reben erwählen und zu einem aparten Weinſtoof machen kann, der der Creatur nach zwar von dem erſten Weinſtock getrennet und an einen andern Ort und Erdreich gepflanzet worden , auch ſeine eigene Burgel und Reben haben kann , dennoch aber diefer neue Weinſtock eben dieſelbe Effenz, Art und Natur behäle, die der urſprüngliche Weinſtock hat , von welchem er abſtaminet : Alſo auf gleio the Weiſe pflanzet ſich JEſus als die gute Effenz. nadh feinem Hingange in der Menſdyheit fort, ( cf. Joh . 15 , 16. nachm Grundtert ) in deme von dem erſten Weinſtod JEſu neue , und aus den
236
Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 153.
den neuen wieder neue u. f. w . worden , davon ein jeder wieder ſeine eigene Reben hat, welche, ſo lange ſie noch Reben am Weinſtocke find, mit der Creatur ihres Weinſtocks zuſammen hangen , durdy weldien ihnen die inwendigen Lebenskräfte (Såfte) aus der Effenz JEfu zuflieſſen. Von welden Rében nur erfodert wird, daß ſie in ſola chem ihrem Weinſtock bleiben , welcher in der El fem . JEfu ftehet , und ſo ſtehen ſie mit Jeſu und bleiben lebendige fruchtbringende Reben ; ( hier verſtehet fid die Rede JEfu Joh , 6, 51 bis 58) da es denn auf die freye Wahl und Gutfinden des Weingärtners, als des Himmliſchen Vaters, ankommt Joh. 15 , ob er dieſen oder jenen Zweig erwählen und daraus einen neuen Baum machen will. Dal som sid
So o wie es nun natürlicher Weife widhe an. ders ſeisn kann , als daß ungleich mehr Zweige als Baume in einem Garten ſeyn müſſen , und daß Bäume und Zweige nach ihrer verſchiedenen Stårfe oder Schwache zuſammen gehören , weil der Baum ſeineFråftigen Såfte nicht würde aus der Erbe nehmen und vertheilen können , wenn die Zweige den Saft durch iøren Hunger nichtan fid) zogen , dagegen die Zweige auch verdorren würden ohne den Stamm , Eben alſo verhale fichs auch im Geiſte d , a weniger auserwählte Båume (das iſt Ziel :Genoſſen oder Starke) und mehr Zweige (Sdwache ) in dem Garten Gottes feyn müſſen . Warzeniowe Wollte
Fr. 15:38
Betrachtung göttl. Offenb, 237
Wollte ſich der Rebe eher vom Weinſtoce abbrechen , ehe ign Gott als einen beſondern Wein , ſtock zubereitet und gepflanzet hårce , ſo würde er verborren , denn wo unſer Wile dem Willen Gote tes contrair iſt , da iſt kein inwendig Leben , Darum warnen alle åchte Glaubigen, nicht in Ei. genheit auszuſcheiden und eigenę Båumeauffer Chriſto fenn zu wollen . Das kleine Häuflein der wahren Glaubigen unſerer Zeit ſtehen in Lehn. lichkeit mit den Jüngern des lieben Heylandes. Als wirklid ) von Ihm abgeleitete und befonders geſteckte Bäume oder Pflanzen des ewigen des bens im Paradeiſe in den Lebens . Baum Jefum gepflanzet, und mit der rechten Effenz aus Jeſu in Ihm beſeelet , daß ſie ſollen fortgehen , und das von der erſten Chriſtenheic ber mit 7 Sie. geln verſchloſſene, nun aber von neuemi erdfnete Pai radeis mit guten fruchtbaren und ſich fortpflan , zenden ( Glaubens.) Bäumen beſegen und Herr lich auszieren ſollten. c. Denn die Sichts - Wunder übertreffen alle an . dere, auch die größten Wunder im Feuer, unter welchen lichts - Wundern dieſes wohl das vor. nehmſte iſt , daß in der Welt wieder paradeiſi ſche Bäume , wie vor dem Fall, wachſen , und mit fruchtbringenden Zweigen ſich darinn wieder ausbreiten , da es nun darauf anfommt, daß ein Rebe an ſeinem Weinſtock , alſo hier ein jeder fokus cher Baum in der reinen paradeifiſchen Effenz JEſu bleibe, und in keine fremde Effenz ausar, ter: Daran JEſus feine Iținger oft erinnert und recht
238
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 153.
t'echt eingeſchårfet, in der Siebe " ( welche eben obge. e Effenz ifto es nicht gut gehen . Denn nimmt der Stamm eine fremde Eſſenz an , ſo werden aud) alle aus . 1 treibende Zweige eben die fremde Art an fich neh. men , der rechten Eſſent contrair fenn , und folg. lich fich von ihr als vom ganzen in Chrifto fcheie den . Hieraus låffet ſich verſtehen , wie die Ausar tung eines von Gott erwählten Glaubigen und gee fepten Baumes , alle diejenigen mit dieſer frem . den Eſſenz inficiren und aus der göttliden Natur wieder zurück in die Natur des Spirit . Mundi füh. ren könne, die ſich an ihn als Zweige halten, und in folchem fremden Baume ſtehen bleiben wollen. Káme jemanden die Vergleichung mit beſonders gepflanzten Bäumen oder Weinſtocken anſtößig vor , weil dieſes Praedicat nur Chriſto alleine zu. fáme, und daben Gefahr fey fich von Chriſto abs zubrechen , und ein eigener Baum auſſer Chriſto zu werden , der bedenke , daß hier die Verpflan zung von dem allererſten Stamme der Effenz und Art des neuen Baumes , welche er von dem er. ften Baume hat, und worauf es eigentlid) beym Zuſammenhangen mit Chriſto ankommt, nicht verändere , ja es wird doch im Grunde auf eines hinaus fommen , wenn man gleich die Ziel.Ge noffen auch unter der Vergleichung mit zweigen . vorſtellet, denn aus dem Hauptſtamme kommen erſt Zweige , und aus dieſen Zweigen kleine Lefte mit Zrozigen , u . f.10. , Solche Heſte nun , welo che
Fr. 153. Betrachtung göttl.Offenb. 239 the: Smeige tragen , ſie mögen ſeyit groß oder klein find Bäume des Lebens , in dem einigen Se . bens . Baume JEſu , zu welchen Aeften jeder wahrer Glaubiger , welchen ſich Gott zum Ziel aus der Welt erwählet , jú rechnen iſt, unter wel. chen' es groſſe und kleine giebet , die audj nadi Proportion ihre Zweige- haben , da denn eben wie bey den natürlichen Bäumen ein Uſt reſpe Etive fann ein Zweig, und ein Zweig auch wieder reſpective ein Aſt oder Centrum feyn , in wel chem ſich Zweige faſſen , und daraus ihren Saft gieben. Ulfo , gleich wie beyde Vergleichungen in der Natur' ihren Grund haben , alſo Brücken Fie auch bende in der Hauptfache aus , was ſie nach dem Innern ausdrücken ſollen.. Nur iſt bey der erſten
( nemlich mit vielen
Bäumen ) das als vorzüglich , daß ſie die para deifiſche Beſchaffenheit nod , eigentlicher, abbildet, weil im Paradeiſe nicht nur ein Baum , ſondern piele und mancherley Bäumegepflanzet ſind, de ren Früchte nachm Geſchmack , Gerud) und Uns ſehen unterſchieden ſind , zur Vermehrung der pa. radeifiſchen Freude , ob ſie wohl alle in einem Geiſte in Chrifto ſieben . cf. 1 Cor. 12 , 4 . Hiernachſt bildet auch die Vergleidung mit Einem einigen Baume eigentlich nur denjenigen Stand eines Kindes Gottes ab, in welchem es fei. nem Haupte Chriſto in der Wiedergeburt folget, Matth. 19 , 28. oder da es noch in der Geburt der Principien als in einer Matrice ſtehet, ehe es vol. Tendet worden (zur Uusgeburt gekommen ). Denn
240
Quaeſtiones Theoſophicae. Fra 153 .
follarige diefer Stand währef
ſind die Jünger
JElu noch als Zweige an einem einzigen Baum zu betrachten.net
Nach ſolcher Zeit aber wurden ſie als Auser, Wählte beſtåttiget und verſiegelt zu Mitregenten , vorerſt des inwendigen Creuz - Reiches Chriſti hier auf Erden , bis ſie es auch nach ausgeſtoſſenen Antichriſt im Reiche feiner Herrlichkeit würden werden , Apoç. 20, 4. Luc. 19 , 12.27. und bekam ein jeder ſeinen Stuhl nach Matth. 19, 28. als Häupter und Richter der : 12 Geſchlechter Iſrael. Weldjes alles im Grunde wohl nichts anders any peuten willy als pas Gleichniß mit à part 9 pflanzten Bäumen . Ein jeder , weldiem es nicht gånzlich an einer inwendigen Beurtheilungskraft Fehler, 'wird gar leidyt aus obiger Vorſtellung die bezielte Sache einſehen können , wenn auch gleich nach dem bekannten Sprichworte : Omne finile claudicat , dieſe wie alle andere Gleichniſſe man gelhaft find , und nicht völlig auf alle und jede Umſtände der beziekten Sache paſſen follten.
"
Myſter. Magn . 30, 51. Dieſer hohe Baum bløffet,und verklaret ſich, was er in der Zeit gewei fen iſt, und was er ewig ſeyn wird ; und in feia ner Entblüffung thut Moſes feine Decke meg , und Chriſtus ſeine Gleichniß in ſeiner Lehre; So ſpricht Der prophetiſche Mund dieſes Wunder, Baumes in gåttlicher Kraft alle Stimmen der Kräfte des Baums aus , dadurch Babel feine Endidaft nimmt , und das iſt Wunder ; und in bem .
1 Fr. 154. Betrachtung gåttl. Offenb. 241 demſelben Wunder ſtehen alle Zahlen und Nad men offenbar , und das kann niemand wehren. )
52. Wenn ſich die deſte werden erkennen , daß ſie im Baumeſtegen , ſo werden ſie nimmer ſagen , fie ſind eigene Båume; Sondern ſiewer. den ſich in ihrem Stamme erfreuen , und werden ſehen , daß ſie alleſamt nur Hefte und Zweige ei. nes Baumes ſind , und daß fie alleſamt Kraft und Leben aus einein einigen Stamme haben. Die 154. Srage. Was iſt ein Titel : Chriſt auffer Chri ſto , der fich nur tröſtet, fti Verdienſt
und ihme Chri
zurechnet , und aber vom
Geiſte Chriſti unwiedergeboren iſt,
und
thieriſch
lebet , für ein Chriſt, gehdret er . auch Chriſtum an in ſolcher Wirkung , oder was empfahet er im Abendmahl ... Chriſti ?
Antwort. 1. Gnadenno. 13 , 4. Chriſtus entzeuche ficy niemanden mit ſeinem Licht der Gnaden. Er rufet ſie alle und ſcheinet mit ſeiner Stimme in fie , gar keinen ausgenommen : Uber ſie hören und ſehen ibn nicht alle, denn ſie ſind nicht port Gott : Die Scienz des ungründlichen Willens des Paters , in der ſeeliſchen Creatut, hat ſich in fremde Bildlichkeit zu einer Diftet der Schlangen eingeführet , dieſe fiebet und foret nichts , Heb.J. Böhm . theol. Fr. 2 Th .
wenn Gota
242
Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 154
Gottes Gerecytíg feit in ihr ſpricht : Thue recht, oder ich will dich rådten , deonidis und das iſt Sünde, thue es nicht, oder Du wirſt von Gott du , verſtoſſen . Abendmahl 4,4. Aber der gottloſe Mund
1
lit der Liebe nid)t fåþig, barum empfahet er nur Chriſti Leiden und Tod , und nicht ſeine Auferſte, þung , Dann er leget mitſeiner falſchen Meinung Besten Teine en falſchen Drydensmund an Chriſti Fleiſch und Blur, und tódtet Chri: ſtum in folcher Nießung in ſeinem Teſtament in g , dayin růhrét fchuldi ' dr miss Todes Chrifti felber ibm wiro biemit : Er fetner falſchen Nies Bung und falſchen Glaubens- Begierde das ( trenge Gericht GOttes in Chriſti Marter, und Tod .
Wunden
Aur. 11, 29. Alſo auch du , bu růhmelt aldhy einen Chriſten , und kenneſt das Licit : Wary um mandelft Du nicht. Darinnert ? Meineſt du , der Name machet dich beilig ? Warte Frik bis dort hin , fo wirſt du es erfahren. Siehe, es wird
, Himmelreich, seben cchrůcket haben .. sii
7
1
dię ipre Sampen wohl gee 3 mon in mors
Geſpråcy gwener Seelen § 6
Dulmaße vecho
betrachten ;-rute daß du in foldhent, Dandel dere Wees in Gottes Zorne und im Fundament deres Hollen wandelft.n.bafies nicyt deia recht Vaters land felis, untosda ein Chrifti folle und'ntufe iti Chrifto tebemunb wandeln , und Chriſto recht'nacha folger : und daßer anderft kein
Kriſa perjoFonne,
FA 154. Betrachtung gåttl. Offenb. 243 es lebe dann Chrifti Geiſt und Kraft in Ihme, daß er derſelben ganz ergeben ſey.
Wiedergeb. 5 , 5. Dieſer Spotter und Titel. Chriſt iſt ein Huren - Sohn , der muß hinausger ſtoffen werden , dann er ſoll das Erbe Chriſti im Reiche Gottes nicht erben , Gal. 4, 30. Er iſt fein nůße, und iſt nur Babel , eine Verwirring Der einigen Sprache in viel Sprachen : Er iſt nur ein Schwäßer und Zånker um die Erbichaft, und will fie erſchwagen und erzanken mit ſeiner Muno . Heuchelen und Schein - Heiligkeit; und iſt doch nur ein Blutdurſtiger Mörder des Ha bels ſeines Bruders, welcher ein wahrer Erbeiſt. Stief, 315. Sind nicht die jegt genannten Chriſten, ſowohl Türken, Juben und Heiden einander im Leben alle gleich ? Was hilft euch der Name Chrifti , ſo ihr aber heidniſch lebet ? Meinet iht, daß es genug fen , daß ihr wiffet, daß Chriftus für die Sünde geſtorben fen ?. daß ihr euch nur dürfet mit Chriſti Tod fibeln und tröſten , und den falſchen Menſchen anbehalten, ber nur goffårtig und ein Zänker iſt ? 316. Könnet ihr nicht prüfen , was balo Parauf folgen wird ? Als daß , weil fie alle im Leben und Willen gleid , find , Tie vor Gott auch gleich gerechnet werden ; und ſo man denn ja nuk ſtreitet und lautern Zank ſudjet, es zu einer fols shen Vermiſchung im Streite gerathen muß, daß ein Volf das andere auffreſſe. Gnadenio. 10 , 40. So fich nun ein Menſch in göttlichen Willen , oder ja in einer berzlichen Be. 22
244
Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 1154 .
Begierde zum Wollen nicht befindet, daß er ger. ne wollte Buſſe chun , und Gott gehorſamen , und Chriſtum anziegen : Der fage nid) t, daß er ein wahrer Chriſt reys das Mund - Geſchwäge, da man mit der Zungen Chriſtum für Gottes Sohn bekennet, und ſich feiner Gnade tröſtet , und aber die Schlange mit ihrem Gift. Willen zur Hof fart , Geiz, Neid und Bosheit im Herzen ( nuç wollende ferner übel thun ) behåle, das hilft alles nichts ; ein ſolcher Menſch creuziget nur Chriftum , und ſpottet reines Verdienſts : dennmitden Zune gen bekennet er Jhn , und mit der Schlangen Gift im Herzen wirfet er ihn mitKoth und Steir nen ; er thut nichts mehr als die Teufel, welche Chriftum für die Kraft Gottes befannten , wenn Er ſie aus den Beſeſſenen trieb. C. 11 , 13. Affo audy der falſche Menſch fes Ker fich wohl in den Tempel Gottes , und nennet fich einen Chriſten, treiber auch viel Schein-Wer. ke, dadurch er will das Unſehen haben , als rey er der beſte Chriſt; er lernet Kunſt , ſtudiret, und weiß viel von Gott zu ſagen ; er lehret ande, re, aber um Nußens und Ehre willen , wie die Pharifåer thåren , welche große Heiligkeit vorga. ben , und groſſe Saume an den Pfaffen , Röcfent trugen , und lange Gebete zum Schein aufſerli cher Frömmigkeit vorwendeten .
30. Keine von auffer zugerechnete Gnade nimmt fie an , ſie werden derin Kimber' der Gnar ben , alsdenn nimmt ſie die zugerechnete Gnabe (welche ift Chriftus ) in ſich einge Auffer Chriſto
ſino
g
Fr. 154.
chtun
Betra
b göttl. Offen . 245
er nd er find lauter Pharifä u Heuchl , fie gleiffen n e t e n h gleich mit der zugerec Gnade wie ſie wollen , s ſo ſind es Wólie , vor denen uns Chriftu hů . ten heißt. Db ſie gleich ſagen : Hier iſt Chri . ſti Kirdye , fo iſt es alles nichts , an ihren Werken n s follt ihr ſie erkenne , faget Chriſtu Matth . 7 , o n 16. Folge ſie Chriſt nicht nach , fo find ſie Die . s r be und Mórde , faget Chriſtu . 06 fie gleich n e f hen u on r das einwe , daß das Amt Menſc z H iten e n h r h e c t e e ſ a h h e w c n c i l h e r a e c K -P m , w S haben , und ſich damit wollen decken ; ſogilt es alles nichts , das Herze muß in Chriſto feyn und wandeln . Und ob St. Paulus fagete , daß dem Fleiſche die et Juft anhang , und die Sünde im aufſern Fleia hnet ; Rom . 7 , 17. 18. ſo ſiehet man doch ſche wowelche woul, olien nadyzuf åer ur erbergen fars innen iſt , da iſt ein Pharif z H e ldig entſchu dich wie du willſt , fo Baſt du ihn am Halfe. M. M. 27 , 57. Das Herz und Gemüthe ift ferne von der neuen Creatur : Es iſt nur der al. te cainiſche Bruder - Mörder , der decet ſich mit Chriſti Opfer zu , und opfert mit Cain ; ein ſols dies und nichts mehr , iſt von der Chriſtenheit anjego noch überblieben , unter allen Secten, aus. genommen die Kinder Chriſii, derer noch hin und wieder mit Kabel verborgen find. C. 40 , 96. Aber die Secten der Chriſtenheit decken ſich zwar mit Chriſti Mantel um , greifen Jim aber in ſeine Menſchheit und Gottheit ein, ano
246
Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 154 .
und fchånden Jøn audy in der ganzen Perſon , gerren und reiffen ſich um ſeine Perſon , und will einer hin , der ander her , ein jeder will. Meiſter über ſein Wort und Geiſt fenn , und ſpotten alſo Chriſtum in feinen Gliedern , find eben ſolche ab. trůnnige ausgeflogene Iſmaeliter als die Tiirken , und leben in eigenem Willen , und dienen dem Reiche der Natur zu igrer Selbýeit und Wolluft. cf. 8. 97.99 . C. 45 , 9. 10. Wie es jegt am Sage iſt , da man vom Spotten zum Mordfchwert greifet, und Chriſtum will gar ermorden und ausrotten , und den Babyloniſchen Thurn an Chrifti ſtatt feßen , da man könne in eigenem Willen und Vermogen in Himmel ſteigen , daß man nicht börfte durch Sterben des alten boren Menſchen eingehen , fons dern daß man könnte alſo fein mit der Selbheit des bofen Menſchen hinein kommen , oder ja ſich als von auſſen angenommene Kinder mit Chriſti Purpurmantel zudecken , daß doch der Wille der Selbheit mödite zu Gott kommen. cf. 0. 11 . C, 51,41. Die Juden wollen die äuſſere Menſchheit Chriſti nicht glauben und verleugnen fie . Die Chriſten aber glauben ſie , und befle. den dieſelbe mit gottloſem Wandel ; und iſt alfo vor Gott einer wie der ander , ausgenommen die Kinder des Glaubens unter den Juden und Chri ften , welcher befleckter Rock im Blute Chriftige waſchen wird. cf. 42-55 . C. 70 , 85. Ein Titel . Chrift ohne göttlichen Willen iſt weiter davon , als ein glaubiger : Júr de,
Fr. 155. Betrachtung gåttl. Offenb. 247 de , Türk und Heide , und wer der ſen , welcher fein Vertrauen in Gott feket , und Gott ſeinen Willen übergiebet; diefer iſt viel nåber, und wirb den Titel: Chriſt verdammen , darum , daß er ſich des Wiſſens rühmet und der Gnade tröſtet, und bleibet aber nur in ſeinem böfen Willen auſ ſer der Gnade, und will ſeinen Schalk in Gortes Gnade perfegen. Gnadenw . 11,7 . Es ſoll ſich keiner einen Chriſten rühmen , er begehre denn göttliche Wer . fe in der Liebe Chriſti zu wirken , anderſt iſt es nur ein fremder Schein ohne das Leben Chriſti. cf. v. 6. Die
155. Srage.
Mag auch Chriſti Fleiſch und Blut von den
Glaubigen
auſſer der teſtamen
tiſchen Ordnung und Gebrauch genoſſent werden ? oder wie mag das ge
ſchehen ? Dieſe Frage beantwortet ber Herr JEſus ſelbſt: Apoc. 3 , 20. Siehe, id ) ſiehe vor der Thür und klopfe an. So jemand meine Stima ine hören wird , und die Thůr aufthun , zu dem werde idy.eingehen , und das Abendmahl mit işm halten , und er mit mir. Hier wird von feiner teſtamentiſchen Ordnung gedacht , und wenn man hierzu noch nimmt, was der Herr JEfus Joh . 14 , 23. faget : Wer mich liebet, der wird mein Wort halten ;. und mein Va. 24
248 Quaeſtiones Theoſophicae.
fr. 156.
Vater wird ihn lieben , und wir werden zu ihm kommen , und Wohnung bey ihm machen ; So kann man auch im Geiſte leicht verſtehen , daß, wo Gott in einer glaubigen Seelen wohnet, daß es da an göttlichem Genuß nicht fehlen wird, mit: hin ein Glaubiger nicht nöthig habe , Gott in åußern Ceremonien in den Elementen zu ſuchen . Wer aber ſchwach ift, der ifſet Kraut, ſchreibt Paulus..
Die 156. frage. Warum hat Chriſtus ſolch Teſtament geordnet und eingeſekt, und geſagt : daß, ſo oft wir eß thun , wir das ſollen zu reis nem
Gedächtniß thun ?
Zu was. Nugent
geſchicht es mit Brot und Wein ? nicht ohne daſſelbe; oder mag es ohne Brot
und auch
und Wein genoſſen werden ?
Antwort. 1. Teftam . 3 , -43 . Chriſtus hat rich nicht allein an Brot und Wein verbunden, ( vid, vorige Antwort auf die 155. Frage ) ſondern hat ſich mit dem Glauben verbunden , daß Er will im Menſchen ſeyn , Er will in ihm bleiben , und der Menſch ſoll in Chriſto bleiben : Seine fråftige, ſebendige Worte wollen weſentlich im Glauben bleiben , von welchem Weren der Glaubeallezeit , wo das auch immer ſeyn mag , mag eſſen ; benn
Fr. 157. Betrachtung götel.Offenb. 249 es iſt deß Glaubens Nutriment , darinnen der Glaube beſtehet und ein Weſen iſt.. 44. Der Glaube wird in folcher Nieſſungein Weſen , als ein geiſtliches Fleiſch und Blut Chria ſti , in deme der lebendige Gott in Dreyfaltigkeit wohnet , virket und will. B. 15. Die Seele aber , welche ein geiſtli. ches Feuer iſt , die iffet in ihrer Begierde, als mit dem Glaubens .Munde', die übernatürliche weſentliche Liebe des Namens Jeſu , welcher Name ift eine weſentliche Kraft worden , als die übernatürliche weſentliche Weisheit Gottes , da die ganze Gottheit wirklich inne verſtanden wird. 16. Dieſes heilige Wefen iſſet der ſeeliſche Mud, dadurch die Seele in ein Liebe, Feuere Brennen verwandeltwird ,dann die Liebe Chrifti giebi Ens und Weſen dem Seelen - Feuer . Das feuriſche Leben der Seelen nimmt dieſer Liebe We ſen inſeine Eſſeng, und durch folches Liebe.Bren nen wird wieder aufgeſchloſſen der Tempel Soph IAH , als das weſentliche sv . Kraft - Licht, bei wahre Geiſt der in Adam verblid .
Die 157. Frage. Sit die wahre teſtamenttiche Nieſſung blos an den erſten apoſtoliſchen Gebrauch gebunden , oder haben auch die Menſchen Macht, ſolche Ordnung zu verändern, wie
geſchehen iſt ?
Dieſe Frage løſet ſich in den vorhergehenden Fragen , auch in andern vorherigen, völlig auf, uno 25
1
250 Quaeſtiones Theofophicae.
.fr: 158 .
und wåre überflüßig alles zu wiederholen . 1. Ein weſentlicher Chriſt , der inwendig im Glauben mit Chrifto im Himmel wandelt, bekümmert ſich nicht mehr um das aufſere., was die damaligen Verordnungen ben Jeſu und ſeinen Jüngern mit gebracht, das hat zu unſerer Zeit eine andere Ge. ftalt gewonnen , und iſt das , was man Ihm und j feinen Jüngern will nachmachen , eben nicht dare felbe gethan , was ſie gethan haben , denn weder die Perſonen noch deren ceremonialiſche Kirchen . Handlungen ,
erreichen den Sinn Chriſti noch
lange nicht. Die 558. Srage. Sft auch in der veränderten Ordnung das
Teſtament kraftig oder nicht ?
Antxort åufſerliche veränderte Ordnungen 'fon nen das Teſtament weder fråftiger noch unkräfti. Alle
ger machen , denn das Teſtament ſtehet im Geiſt und in der Wahrheit, wie alle vorigen Antwor. ten genugſam bemetſen ; menschliche Verordnuns unten mit am BergeSinai, wenn ein glaubiger Moſes init Joſua auf den Berg zu Gott ſteiget, und von dem Weſen ber göttlichen Liebe iffet, bie 40 S ge als er auf dem Berge war.
Man lieſet nicht,
daß er elementariſch Brot und Wein dahin mit genommen , der Hausvater, bey dem er einkehr. te es wird ihn ſdhon geſpeiſet und getrånket haben, benn
2
in
$
fr.:1.59. Betrachtung götel. Offenb . 251 denn wenn ich zu einem guten Freunde und Bru. der zu Gaſte gehe , ſo effe ich bey ihm was er mir in Siebe vorſeket, und nehmenichts mit dahin . 3 : Ueber dieſes war aud) noch ein Gehege geo madht um den Berg , daß keiner vom gemeinen Wolf noch ein Thier ſich dorfte zum Bergenahen. Es haben ja alle Religions.Parthenen und Secs ten wegen Chriſti Teſtamenten Verordnungen und Veränderungen genug gemacht, welche Par. then hat denn niin die rechte Drdnung ? Man wird des Krams ganz müde und überdrüßig , aus folchem Eckel iſt auch das Freygeiſtiſche Reich ſo groß angewachſen, daß ſie die chriftliche Religion vor lauter Fabeln gehalten und Chriſtum ge. ſpottet.
Die 159. Frage. Was thun die Gelehrten , einander um
wenn ſie
Chriſti Teſtamente und des
neuen Bundes willen laſtern und ſchmas hen , und einander darum dem Teufel ges ben ? Handeln ſie auch Chriſti Amt ? iſts recht oder unrecht, thun fie ſolches auch als Diener Chriſti; oder wem die
nen
ſie
damit ?
Antwort. Dem Teufel; denn Gott iſt mit feinem Zank gebient.' Sein Geiſt hat ſchon im Propheten Jeſaias von Chriſto bem Friedens. Fürften ger weiſ:
1
252 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 159 .
weiffagt, Jefaias 42 , 1. Siehe, Das iſt mein Knecht , ich erhalte ihn , und mein Auserwähli ter , an weldem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geiſt gegeben, er wird das Recht unter die Heiden bringen. 2.
Er wird nicht ſchreyen noch rufen , und
feine Stimme wird man nicht hören auf der Gaſſen. 3. Das zerſtoſſene Rohr wird er nicht zerbrechen , und das glimmende Tocht wird er nicht auslöſchen ; er wird das Recht wahrhaftiglich halten lehren . 4. Er wird nicht murriſch noch greulich ſeyn , auf daß er auf Erden das Recht anrichte, und die Inſulen werden auf ſein Gefek warten.
C. 11 , 2. Auf welchem wird rufen der Geift des Herrn ; der Geiſt der Weisheit und der Ver. ſtandes , der Geiſt des Raths und der Stärke, der Geiſt der Erkenntniß und der Furcht des Herrn. 3. Sein Riechen wird rern in der Furcht des Herrn. Er wird nicht richten , nach dem feine Äugen fehen , noch ftrafen , nach dem ſeine Ohren Vören ; 4. Sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Urmen , und mit Gerichte ftrafen die Elenden in Sande; und wird mit dem Stabe ſeines Mun. des die Erde ſchlagen , und mit dem Ddem ſeiner Lippen den Gottloſen tobten .
5. Gerechtigkeit wird die Gurt ſeiner { enden feyn , und der Glaube die Gurtfeiner Nieren ... Nach.
Fr. 160. Betrachtung göttl. Offenb. 253 Nachdem nun pieſer Held im Streit in die Welt gekommen war, und unſere armemenſchli. che Natur an ſich genommen und darinnen den Proceß ſeines Leidens, Sterbens , Auferſtehung und Himmelfahrt vollendet hatte, und nach dem ſeinem lieben Jünger Johannes in der Inſul Pathmos die hohe Offenbarung gegeben , lieb Er dem Engel der Gemeine zu Pergamon ſagen Apoc. 2, 13.
Ich weiß, was du thuft, und mo
du wohneſt, da des Satans Stubl iſt und håle teft an meinem Namen , und haft meinen Giau. ben nicht verleugnet , auch in den Tagen, in wel. chen Antipas , mein treuer Zeuge, ben euch geo födrer iſt , da der Satan wohnet. 14.
Aber ich habe ein kleines wider dich , daß
du daſelbſt haſt , die an der Lehre Balaam hal ten , welcher lehrete durch den Balach ein Vergere niß aufrichten vor den Kindern Iſrael, ju effen Der Oiken Opfer, ynd Hurerey treiben . 3 15. Alſo haſt du auch , die an der Legré der Nicolaiten halten , das Gaſſe idy. 16. Thue Buffe : Wo aber nicht , ſo werbe ich dir bald kommen und mit ihnen kriegen durch das Schwerdt meines Mundes .
Die 160. Srage. Was iſt der rechten Chriſten Kennzet chén !
Ant:
254 Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 161,
A n twort.: 1.: Hiervon iſt bei allen vorigen Fragen ſchon genug gefage worden , will alſo nur noch dieſes beyfügen : 1
}
Wiedergeb. 5, 2. Alſo auch in unſerm Chriá
Henthum zu verſtehen ift: der Hiſtorien Kinder find nicht Erben der Güter Chriſti ; ſondern die dheliche Kinder , welche aus Chriſti Geiſt neuge boren werden 2c. 3: Welches ein Fürbild der zukünftigen Chriy Menşeit war , dann dem Abraham geſchaße die Verheiſſung der Chriſtenheit; darum fo ward, auch alſobald das Fürbilde in den zweyen Brů. bern , als in Ifaac und Iſmael, dargeſtellet, wie ſich die Chriſtenheit Halten würde , und das zweyerlen Menſchen würden darinnen ſeyn , als wahre Chriſten , und Maul . Chriſten , die nur würden unter dem Titül der Chriſtenheit Spotter ſeyn , wie Iſmael und Eſau , , welcher auch das Bitte des åuſſern Adams war , und Jacob das Bilde Chrifti, und ſeiner wahren Chriſtenheit.
Die
161. Srage.
Was iſt eigentlich ein Chriſt vont ini nen und auſſen , wie ift,er, ein Tempel des Oor in dem das Reich ts 57. Seite fer bar wendig offenbar iſt, wie pandelt ec im Himniel'und auf Erden zugleich ?
Ants
st
Fr. 163. Betrachtung gorel.Offenb. 25 $
1.1
Antwort:
Davon iſt in den vorigen Fragen ſchon vieles perflåret worden , dahero nur noch dieſes zu fa. irody gen iſt: Abendmahl 3 , 45. Der weſentliche Gläube im Menſchen iſt
Chriſtus ſelber; - der im Men. ſchen bleibet , der des Menſchen Leben und ſiche M. Dås iſt der Dempel des Heiligen Geiſtes, der in uns wohnet , wie St.Paulus faget : Wiſ: ſet ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel fend, daß Der Geiſt Gottes in euch wohnet ? Item , der Tempel Chriſti iſt heilig , der feyd ibr. ( 1 Cor. 3 , 16. 17.) frem Frem, Sollen wir , die wir Chris ftum angehören , nach Sünder ſeyn ? Das ſen fer , ne ; ſo wäre Chriſtus ein Sünden-Diener in uns, ( Gal . 2 , 17. ) Derſelbe weſentliche Glaube iſt
die Rebe an
Chriſto Weinſtocke , welche Kraft
den ganzen Menſchen purchspringer, und des Flei Ishes Juft und Gefäfte rødter. Die 162. Frage. -298 Was iſt der Antichrift auf Erden un : ter der Chriſtenheit ?
Antwort.
ir
te vorherige Untworten mit Attention er al alle Wer geleſen þar, ber wiro ſdon gefunden haben , wo Per Untichrift ſteckt und wer'er fery, wiederbole al. ſo nur noch dieſes : SIM2 M.M. 36 , 20. Affo verſtehet uns nun , was der Antidrift-oder die babyloniſche Sucemit dem Dra.
icae
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hen
Drac
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Theo
. fe 163 . i
re
. Thie
lypf
a , (wie in Apoc
Cap . 17 .
au; ſehen ,). Sey . Ein jeder Menſch , ſo nicht wieder aus Gote
geboren iſt, hat das Mahlzeichen des Thiers und der falſchen Huren an ſich.
Die Was iſt
163. Frage.
Babel ,
das Thier und die
Hure in Apocalypfi 2. Antwort . Eben das , was die vorige Antwort geſagt Hat , und was Thon oben angezeigt worden iſt. vid . Princ. 25 , 106. Da ftehets klar, daß es de ganzen Erd - Creiß beſchleuſt 2c. Die 164. Srage. Was ift deſſen Untergang , und wie geſchicht es , daß daſſelbige ſieben - kåpfis ge Thier in Abgrund geworfen wird ?
Antwort. Vom Untergange Babels , des Drachen r, erige allen vorh Untworten ſchon genug geſagt worden , darum will 'nur noch nachſtehendes hinzufeßen , oder rey petiren . Dreyft: 8 , 26. Dann die Propheten waren anders nicyts , als daß fie Gottes Zoca anttista dig.
Fr. 165. Betrachtung götel. Offenb. 257
digten , und hieſſen die Kinder Gottes fliehen , wie dis an Jeruſalem , und am jüdiſchen Volfe genug zu ſehen iſt , und von der Welt her bey ale len Völkern immer geſchehen iſt.
Darum mache
fich niemand blind und denke nur eben , was fols che Anzeigung und Offenbarung bedeute , ſo jege, der Welt fürgeſtellet wird : Es iſt die Zeit des Untergangs des Drachens mit der Huren in Bas bel , die ſoll hinunter in Abgrund ; wer nun nicht fliehen will , der ſey dod) gewarnet ; wer ige Mahlzeichen wird vors licht bringen , der wird deſſen großen Spott und Schande Gaben , reden wir als wir follen.
29. Es zerbricht die Hure kein Schwert, fondern ihr eigen Mund erſticket fie , dann es ſind nur låſterungen und fügen darinnen , und da ſie doch erſcheinet, als wäre fie Gott. Darum fae gen wir , es Gabe ein jeder Udyt auf ſeine Sac den 2c. Die 165. Frage. Wie
nimmt
Reich im
alsdann
Chriſtus
das
Menſchen ein , wann dieſes
Thier getödtet wird ? Antwort. M. M. 74 , 20. Chriſtus kaufet um feine Gnade auf eine ſolche Art, wenn ſich der Menſch in dieſer Hungers . Noth zu Jhnie nahet, ſeine ganze Natur mit allen Geſtalten , und bringet alles , was am Menſchen iſt , wieder in des große R fen , Heb.J.Böbm.tbeof Sr. 2 Th.
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. Fr. 166 .
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ra tes us d Ha , äu , als in Got fen Pha ning ma . m r r e rth e s e t ein e d t t t t e e a o n i . u w V ſ G dh Gnadenm. 7 , 40. Der andere Grund iſt nun
+
das Reich der enigen Natur , nady des Vaters Eigenſchaft, darinnen Gottes Zorn und die fina ſtere Welt verſtanden wird , darüber Gott ſeinen Sohn zum Richter geſeiket hat, denn Chriſtus ſpricht : Matth . 28 , 18. Mir iſt alle Gewalt im Himmel und auf Erden von meinem Vater gegeben worden ;
in denen Worten iſt auch das
Gerichte aller Dinge begriffen . Was aber vor ein Gerichte über das Thier betrift, lieſet man ſonderlid , in der Offenb. Johannis im 17. und 18. Capitel. ' Und Cap. 19, 20. Heiſſet es : Und das Thier ward ergriffen , und mit ihm der fale lo welche er verführete ,
die das Mahlzeidien des
" Thiers nahmen , und die das Bild des Thiers anbeteten : lebendig wurden dieſe bende in den
.
feurigen Pful geworfen , der mit Schwefel brannte.
Die 166. Frage. Was iſt die wahre neue Wiedergeburt im Geiſte Chriſti ? geſchiehet fie in dieſer Zeit ,
oder nach dieſer Zeit ? Antwort .
* Princ. 16 , 54. Sprichſt du : was iſt die neue Wiedergeburt? oder , wie geſchicht die im Menſchen ? Höre und ſiehe, verſtopfe nicht dein Gemüthe, laß dir den Geiſt dieſer Welt mit ſelo
Fr. 166. Betrachtung góctl. Offenb. 259 her Macht'und Pracht nicht dein Gemüthe erfül. ten , faſſe dein Gemüthe und reiß durch ihn aust anneige dein Gemüthe in die freundliche Liebe Gottes , madje dir deinen Fürſak ernft und ftrens ge mit deinem Gemüthe , durch die Wolluft die fer Welt durch zu'reiffen , und derer nicht zu ach . ten ; denke , daß du in dieſer Welt nicht daheime biſt, ſondern biſt ein fremder Gaſt in einer ſchwer ren Gefängniß , gefangen : Rufe und flehe 34 deme , der den Sdlüffel zum Gefängniß hat, er gib dich ihm in Gehorſam der Gerechtigkeit , Zucht und Wahrheit ; ſuche nicht das Reich dieſer Welt alſo parte , es wird dir ohne das genug anhana gen : To wird dir entgegnen die zůchtige Jungw frau hoch und tief in deinem Gemüthe ; die wird dich führen zu deinem Bråutigam , der der Vor, Schlüſſel hat zu den Thoren der Tiefe. dem muſt Du ſtehen, der wird dir geben von dem Himmliſchen Manna zu eſſen : das wird dich eco quicken , und wirſt ſtark werden und ringen mit Du wirſt durchbrechen den Thoren der Liefe. als die Morgenrothe : und ob du gleich aühier in der Nacht gefangen liegeft , fo werden dir doch die Strahlen der Morgenróthe des Tages im Pa. radeiſe erſcheinen , in welchem Orte deine zůchtige Jungfrau ſtehet, und deiner mit der Freuden . reichen Engel- Schaar wartet; die wird dich in deinem neuen wiedergebornen Gemüthe und Geid fte gar freundlich annehmen. 53. Darum kanns alleine allhier in dieſem Leben geſchehen , weil deine Seele im Willen des Ge. R2
260
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 166 .
Gemůchs ſtecket , daß du die Thoren der Tiefe gerſprengeſt, und zu Gort in eine neue Geburt eindringeſt." Denn allhie haſt du die theure und þodiedle Jungfrau der göttlichen Liebe zum Bey . ſtand, welche dich durch die Thoren des Edlen Bräutigams einführet , 'welcher im Centro , im Scheide - Ziel zwiſchen Himmel- und Höllenreich (tebet , und dich im Waſſer des Lebens feines Bluts und Codes erbieret , und deine falſche Werfe darinnen erſäufet und abwäſchet , daß ſie dir nicht nachfolgen , auf daß deine Seele nidhje darinnen figuriret werde; ſondern nach der erften Bildniß in Adam vorm Falle , als ein reines, zůchtiges und Keuſches , edles Jungfrauenbild , ohne einige Erkenntniß deiner allhie gehabten Un . tugend. C. 22 , 66. Was hålteſt du das wilde Thier alſo lieb , das dich nur betrůbet ; darzu fannſt du das nicht mit dir nehmen : Es iſt auch kicht deine , ſondern der Welt, laß die Welt der mit machen was ſie will, bleib du an mir ; Es iſt nod , um ein Kleines , fo zerbricht dein Thier, ſo biſt du los und bleibeſt in mir. Dreyfl. 18 , 22. Es iſt im Himmel nichts neues , das nichts geweſen wäre , dann daß das Weſen iſt begreiflid worden :
Gott hat ſich aus
ſich in Gleichniſſen und Bildniſſen offenbaret, ſonſt iſt alles nur alleine Gott. Der Teufel ift auch Gottes , er iſt ſein Grimm im innern Cen tro , welcher auch das aller åufferſte iſt, benn ſein Reich iſt die Finſterniß in der Natur , wie vorne bemeldet.
Darum ſoll ein Menſch zuſehen , und fich
!
Fr. 166. Betrachtung göttl. Offenb . 261 fich felber gebåren ; denn er ift eine Wurzel in Mottes Wifer , und hat den Geift zum Verſtande gekriegt : Er foll eine Frucht aus dem Seelenia Geiſte in Kraft des H. Geiftes gebåren , nicht nach der finſtern Geſtait feiner Erden , ſondern qus des liches Kraft. Denn was aus des Sichts Kraft wådyfet , Das gehöret auf Gottes Eifch : und was aus der Finſterniß wächſet , das eine Frucht in der Finfierniß bleibet , das gehöret in die Finſterniß, i Abgrund , in die grimme Ma trix . Es iſt nach dieſer Zeit Fein Wiederrufen . Denn wie ein Kraut gewadyfen iſt , fo ftehets, und alſo ſchmeckts , und wird hernach nur von dem begepret zur Speiſe, der auch derſelben Effene sien iſt; der aber dieſe Eſentien nicht hat , der begehret es nicht zur Speiſen er ſammlet das auch nidje eina 33. Darum Bedente fich eine jede Seefer und prüfe fich ; "was fie für eine Frucht fey : All
3
$
3 5
hier iſts nod; gut umwenden , das Kraut abhaui. en, und aus der Wurzel einbeſſer Kraut zeugen ; wann aber der große Einernter tommt, det ſchneiders durch einander ab, alsdann wird das Unfraut in Bůndlein gebunden , und ins Feuer geworfen ; Aber das gute Kraut wird auf Gote tes Tiſch getragen .
Die 167. Srage.
11
Was iſt eines wahren Chriſten
@
bent, was ſtirbet an ihm ? R3
Ster:
Anta
262 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 167.
Antwort. Princ. 12:, 32: Das edle seben ſtehet affo.in der Tinctur , in großer Gefährlichkeit und iſt der Zerbrechung alle Stunden gewärtig . Denn Mo bald das Geblüte , barinnen der Seelen Geift W. bet , wegfleuft , fo zerbriche die Bilentia und fleucht die Tinctur als ein Glaſt oder Schatten dahin ; ſo iſt der Feuer : Queft aus p -und erſtar. gret der Leib . Sa's
1 Dreyf : 8 , 31. Alſo fehet ihr das, und iſt ganz offen , wie das Lebens - Feuer die Luft von fich låffet , denn ſie“will audy nidyt ins. Feuers Dual bleiben , ſondern fleucht mit Macht, und des Feuers Duat zeudjt die immer wieder in fids; alſo wird das Feuer aufgeblaſen , ſonſt erſtichete es , und würbe finſter ;"aus denen Urſachen grel.
fets nach der Weſenheit als Luft, denn keine Dudt begehret das Einſchlieffen des Todes, und das Heißet, auch Tob , wann das Leben , eingeſchloſſen iſt. Weiters iſt kein Tob , denn in der Emigkeit tein Tod geweſen , wird auch noch feine iſt nie ſeyn; ſondern das man den emigen Tod heiſſes iſt eine Einſdylieſſung der Tinctue , ba die Line çtur weidhet als eine Figur, fo bleiber,das Cen trum als der Feuerquell in der Finſterniß, un un quillet in eitel Grimmigkeit in ſich ſelber wollte gern wieder die Tinctur erreichen , und hat , doch auch keine Macht, denn die Tinctur iſt al. keine die Macht, welche das Feuer aufblåſet. :o
Sign. Rer. 5., 2. In der Näfur Begierde entſtehet der Tod und das Einſdylieſſen , und in ber
Fr. 167. Betrachtung göttl. Offenb. 263 der Frenheit Begierde entſtehet dasAufſchlieſſen und Leben , dann der Freyheit Begierde tingiret der finſtern Natur Begierde , daß die grimmige Natur ihr eigen Recht ſinken låſt , und ſich der Freyheit Begierde einergiebt. Alfo wächſt das Jeben im Eode , denn ohne Licht iſt kein Jeben ; ſo das Lidie in der Eſſenz des Sulphurs erliſdit, ſo iſts ein ewiger Tod , dann niemand fann lebendig madsen , es bewege ſich dann Gott in der Luft Begierde im ſelben Tode , dann der Tod fann fein Leben in ſich nehmen , es offenbare fich dann die erſte Begierde , als der freyen Juſt Begierde , in der Begierde zur Natur , darin. nen das Einſchlieſſen als der Tod erboren wird. 3. Darum da der Menſch im Sulphur ere ſtarb , lo fonnte ihn niemand lebendig machen , es ginge dann die freye duſt , als die Begierde zum ewigen Leben , wieder in ſein phur , als in die Geburt der Natur der menſdlichen Eigen .
1 fchaft , und bewegte den eingeſchloffenen Tod , als bas Centrum der Natur , und gäbe ſich wieder ins, Centrum ein , als in die ſeeliſche Eigenſchaft, und in der Seeten Weſenheit oder Leiblichkeit, * C. 14 , 5. Nun iſt uns die einige Mutter zu
betrachten , wie diefelbe in ihrer Eigenſchaft fen , daraus die unzählige Vietheit entfehet, und imó merdar entſtanden iſt , wie ſie Leben und Tod, Böſes und Gutes erbieret , und wie alle Dinge mogen wiederum in ihr Erftes gebracht werden, als an den Ort , da es geurſtåndet iſt , du wel, chem der Tod , und das Sterben , die größte Geheimniß ijt
( iſt ein groß Wunder, daß das Etwas R4
264
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 167 .
Etwas wieder ein Nichts , und das Miches ein Etwas wird , das iſt der Myſtiſche Tob , aus welchem das Leben geboren wird. Darum ſage ber Apoſtel: Es iſt gewißlich wahr , ſterben wir mit , ſo werden wir auch mit leben. ) 6. Dann fein Ding , das aus ſeiner erſten Drdnung, wie es die Mutter erboren hat , geo treten iſt , mag wieder zurücke gehen , und mit der angenommenen Drdnung in ſeine Wurzel ein . treten , es erſterbe dann wieder mit ſeiner anges nommenen Ordnung in ſeiner Mutter , alsdann iſts wieder am Ende , und in dem Loco , daraus es geſchaffen ward ; ſo ſtehets wieder im Verbo Fiat , als im Ziel ſeiner Orönung im ausgeſpros denen Worte ; und mag wiederum in das einge. þen , das es im Anfang war , ehe es cörperlich waro : Alda ifts gut , dann es ſtehet wiederung in deme , daraus es ging. M. M. 22 , 55.
Uber alſo muß es gehen ,
auf daß das geformte und gefaſſere Wort in Got tes Kindern geſchårfet und geübet wird , und die Ein lieben Brüder: Wahrheit empor ſteiget. folches haben uns Adam und Eva angeerber , und bas iſt die Urfache , daß der Leib ſterben und gang verweſen , und wieder in ſein erſtes Ens eingeben muß , dann der Schlangen Ens muß ganz weg , es fann Gottes Reich nicht.erben . Sign . Rer. 6 , 14. Dann fo das Del , bars aus das Leben brennet, mit einem giftigen Mer curio oder Salz angeflecket wird . es geſchehe gleich im Geſtirne oder Salze der Speiſe, als von einer
Fr. 167. Betrachtung göttl. Offenb. 265 einer widerwertigen Qual , davon ein Eckel im Del entſtehet, welchen das Del immerdar will ausſpenen , darzu der Mercurius hilft, ſo ångſtet fich ver Mercurius im Schwefel» Feuer je långer je febrer , und arbeitet immerdar den Ecket augs zutreiben ; erhebet fich aber in folcher ſtrengen Arbeit nur in ſich ſelber ,und zůnder feine innere Geftaltniß immer Fehrer an , davon das Del duna Feter und giftiger wird., bis endlich das Det gang waffericht und irdiſch wird , fo erliſcher das liche und auch das Feuer , dann fähret Mercúrius mit dem Sdwefel Geiſte: davon : Als gleich wann man eine Kerze ausioſchet , ſo fähret Mercurius mit dem Schwefel. Geiſte in Todesgeftanke da . von , bis er auch verhungert , eine Zeitlang mag er ſich im fyderiſchen Leibe, welcher mit ausfaha ret , behelfen ; wann aber der Mercurius im Geiſte der großen Welt ſeine Eigenſchaft verzeh . ret und verhungert, alsdenn iſts mit dem zeitlie chen Leben aus. 25. Dann ſo bats bas Licht des Lebens . Des les ausliſcht, ſo fåttet der elementiſche Leib bahin in die Putrefa &tion , als wieder in das Fiat, dar. aus er iſt worden , ſo hat dieſe Zeit in der Crea . tur ein Ende , das iſt der Tod oder Abſterben : und daraus iſt keine Erledigung oder Wiederfom men , es bewege ſich dann noch einmal in ihme der himmliſche , gottliche Mercurius , weldies doch auch nicht gefühehen farin , es ſen dann eine gute Eigenſchaft des Dels , als aus göttlicher Weſenheit in ihme geweſen , in der Eigenſchaft, RS fo
266.Quaeſtiones Theoſophicae . - Fr. 167. fo der gåttlichen Liebe fähig iſt, zůndet ſich alleine wieder das Licht an . 26. Dann die gottliche Deſenheit , oder ders ſelbe himmliſche Mercurius , transmutiret das verſtorbene Del wieder in ſeines und wird deſſen Leben , dann der åuſſere Mercurius , der den Leib hat geführet , kommt nicht wieder ; " er: ift nur eine Zeitlang ein Spiegel des Ewigen geweſen : er wird aber in eine andere Qual transmutiret, dann mit ſeiner Erſtickung tritt er wieder in das Myſterium, daraus er: im erſten mit der Welt Sduopfung iſt gegangen , und der Leib gehet auch in daſſelbe Myſterium .
27. Alſo ftehets noch zu einer andern SumBewei gung der' Gottheit , als zu einem das Bore , darinn der Tod war , vom Guten ge fchieden werde , und das Verbum Fiat das wie der gebe und hervor bringe, das ihm iſt im Ster : ben: kieder Heimgefallen. Aur. 17 , 15. Weil aber das Licht in der åuri ſerſten Geburt verloſch , fo,wara die Hike in der Begreiflid )feit gefangen , und konnte iþr leben nicht meær gebåren . Dapon iſt der Tod in die Natur kommen , daß ihr die Natur , oder die verderbre Erde nicht mehr helfen kann , und darauf hat eine andere Schöpfung des lịchts můſſen er: folgen, ſonſt wäre die Erde ein ewiger, unauflos licher Tod ; nun aber gebåret ſie ihre Frudt in Kraft und Unzündung des erſchaffenen Tid) ts. Sign . Rer, 15 , 51. Iſt einer ein båſer Geiſt allfie worden , ſo wird er in die Wurjet ſeiner Gleich .
i
SK, 167.
Betrachtung gottl.Offenb. 267
3
$
Gleichheit eingeführt werdengar dann ein jeder Hunger nimmt feines,gleichen in ſich Niin i die gange Offenbarung der Ewigkeit mit dieſer Zeit anders nichts , als ein Hunger und Gebarang wie der Hunger iſt, alſo wird auch ſein Belen jeiner Erfüllung , dann mit dem Synger nimmt pie Creatur ihren Anfang und mit dem Hung ger gebet fie in ihr Ewiges ein: Im Hunges gebieret ſich der Geilt ſamt dem Córper,und im felben Hungerfábret der Geiſt in ſein Ewiges ein, er breche dann ſeinen erſten Hunger , und führe fjd in einen andern durchs Sterben,ein , ſonſt iſt alles, fo bald es geboren iſt, an ſeinem . Ende : aber der Tod iſt das einige Mittel , dadurch der Geiſt mag in eine andere Qual und Form einge ben : So er ſeiner Selbheit abftirbet , und ſeis pen Willen im Tod zerbricht , dann wächſet ein neuer Zmaeig aus dieſem aus , aber niąt nach dem erſten Willen , ſondern nach dem ewigen Willen; dann ſo ein Ding in fein Nidhts einger bet, 14 ,iſts Dem Schöpfer wieder Den beimgefallen der machet das Ding , wie es iſt im ewigen Wil: len erforint, worden , ehe es zur Creatur geſchafe fen ward , da ift es im rechten Ziel der Ewigkeit, uno: hat keine Turbam , denn es iſt an per Na. gur. Ende.
Pripc, 19, 14. Erftlich brechen die 4 Ele menta vom Element, ſo höret das Quellen im Dritten Principio auf . und iſt das das ſchreck's lichte, daß die 4 Elementa in ſich ſelber zerbre chen ;
und ift das der Tod , daß der Schwefel Geiſt,
568 Quaestiones Theophicae.
Fr. 167.
Geilt welder ſich von Her Galle urkundet, und des Herzeris Tinctur anzünder ," erſticket ;da dann die Tinctur mit dem Schatten des Menſchen , Weſens ins AEther gehet und mit dem Schatten ſtehen bleiber in der Wurzel des Elements , von welchem die 4 Elementa waren erboren und aus. gegangen . Und ſtehet Barinnen alleine das Wehethun in
der Zerbrechung, da von der Sela
len ein Qualhaus abgebrochen wird. 15. So aber num die Effentien der Seelen des erſten Principii der Region diefer Welt find alſo gar hare geanneiget geweſen , daß der Sees
len Eſegtien nur haben die Wolluſtdieſer Welt geſuchet mit zeitlider Ehre , Macht und Pracht, fo hält die Seele , oder die Eſſentien aus dem Region noch an erſten Principio die Sternen fich , als Tein liebſtes Kleinod , in Willens dara dieweil es aber nicht mehr die Mutter , als die 4 Elementa hat, ſo verzehret fichs mit der Zeit felber in den Elfentien aus dem erſten Principio , und bleiben die Effentien des innen zu
leben ;
erſten Principii rohe. 17. So bann der Menſch affo fehr frðiſch iſt, po hat er auch faſt nur irdiſche Erkenntniß ; er fey dann in den Thoren der Tiefe wieder erboren : er vermeinet immer , die Seele fahre im Abſtera Munde aus , und verſtea ben des Leibes blos zum het nichts von ihren tiefen Effentien über die Ele So er fiehet einen blauen Strahl von des Menſchen Munde in ſeinem Sterben ausges
menta.
Hen , davon ein ſtarker Ruch im ganzen Gemach wird , ſo vermeinet er , es fer die Seele .
18.0
Fr. 167. Betrachtung göttl. Offenb.
269
18. D nein liebe Vernunft, ſie iſts nicht ; fie wird nicht in den äuſſern Elementen er ſehen oder ergriffen , ſondern es iſt der Sdwefel- Geiſt, der Geiſt des dritten Principii . Gleich als wenn du eine Kerzen auslöſcheft , davon ein Rauch und Stank ausgehet , der vorhin nicht war , als die Kerze brannte; alſó- ifts hier auch , wann des Leibes Licht zerbricht , ſo erſtickt der Schwefele Geiſt, davon gehet fein Dunſt und tüdiicher Ger ftank aus , mit ſeinem quellenden Gift. 0 - 19. Verſteşet es reche, es iſt der Dual- Geiſt 3 aus der Galle, welcher das Herz anzündet , dar von das Leben rage iſt, der erſticet, wanu die Tinctur im Herzen . Geblüt erliſdhet. Die rechte Seele darf keiner folden Ausfahrt, ſie iſt viel. mal ſubtiler als der Schwefel - Geiſt , wiewohl es in Zeit des Leibes in Einem Weſen iſt. 30. Aber wenn ſich der Geiſt der 4 Elemena ten ſcheidet , ſo bleibet die redite Seele , lo dem Adam ward eingeblaſen , in ſeinem Principio ſtehen :
denn ſie iſt alſo ſubtile , daß ſie nichts
kann faſſen , ſie geğet durch Fleiſch und Beine, auch Holz und Steine, und zubricht der feines. Dreyfi. 8 , 43. Und habt ihr dieſes einen gar rechten Grund,die ihr in Chriſto wiedergeboren were det : daß , gleich wie Chriſtus ſeinen Leib , den er in Maria ſeiner Mutter empfing , beydes himm . liſch und irdiſch , wieder aus dem Tode führete, und nur die irdiſche Qual , als den Geiſt dieſer Welt von ſich warf :
alſo müſſen auch unſere
Leiber in Kraft der Seelen , welche in Ihme ſind, das.
1
[ 270
Quaeftiones Theolophicden Fr.1672
Das iſt in ſeinem Worre und Herzen , welches áberall ift ," am lekten Tage wieder hervorgehen, und nur dieſe Quať und Geiſt von ſich woefen : 44. Dann in dem ganz verderbten Leibe ſies
het feiner auf , ſondern in Chriſti Fleiſch und Blut: aber der verderbte Geiſt, welcher in der irdiſchen Matrice in ihrer Linctur bleiber , foll por Gottes Gericht erſcheinen am Ende der Tage, und wird alida der Senteng und Urtheil vom Richter Chriſto geſprochen werden ; und alsdann nach dem Spruche gehet alles in fein AEcher: dann dieſes wird der Geiſt Gottes , der die Welt ſchuf, eréquiren. M. M. 39, 17. Daß es aber Abraham gera theilte , deutet an , daß die Grobheit von der Suba tilheit der Menſchheit, welde Adams Begierde einführete, muß durcis Sterben zertheilet wer : den , und eines gegen dem andern liegen , und von einander getheilet ſeyn , ein jedes in ſeiner Eigenſchaft ,
wie Sicht und Finſterniß.getheilet
ist, und doch neben einander ſind. cf. v. 18; 19 .
C. 40 , 45. Der innere Ens Chriſti, den die Seele zu einem himmliſchen Leibe
aus Chriſti
Geiſt , und aus ſeinem Fleifdy und Blute an ſich Es iſt ein geiſtlicier anzeuche, der iſt geiſtlich. Leib , welcher nicht ſtirbet mit dem Sterben des äuſſern Menſchen , wird auch nichtbegraben , ſtee het auch nicht auf , ſondern er iſt in Chrifto für alle und in allen geſtorben und begraben worden, und auferſtanden , und lebet ewig , denn Er iſt vom Tode zum Leben hindurd, gedrungen . Seel.
Fr. 167. Betrachtung göttl. Offenb. 271 Seel . Fr. 18,5 . Alſo verſtändigen wir euchi des Sterbens ;
der Anfang ſucht das Ziel , ' und
wann ers findet, ſo wirft er das! Suchen ' weg , das iſt das irdiſche Leben , das wird weggeroors fen es muß ſich ſelber zerbrechen : dann der Anfang , als die Seele , bleibet im Ziel , und låſſet den leib binfallen , und iſt keine Klage :um ihn; die Seele begehret ihn auch nicht mehr , er muß auch in ſein Ziel gehen , als in die Wunder deffen , was er geweſen iſt. 6. Demn Seelen - Geiſt geſchiehet fein Wehe, roann der Leib hinfället; aber dem Feuer -Jeben geſchiebet wehe , dann die Materia des Feuers, was das Feuer bat erboren , das bricht ab , aber nur im Willen . 7. Die Figur bleibet im Willen ſtehen , denn der Wille kann nicht brechen , und muß die Seele alſo im Willen bleiben , und nimmt die Figur für Materiam , und brennet im Willen : denn die erſte Glut des Feuers vergehet nicht , aber ſeine Materia des irdiſchen Lebens , wird ihm abgebrochen.
als phur ,
8. Alſo wird das Feuer unmachtig
und
tritt in die Finſterniß , es ſey denn daß der Geiſt himmliſche Weſenheit habe , als Gottes Leib , ſo empfåhet das Feuer , als die rechte Seele , dens Felben ſanften Leib zu einem Sulphur , fo brennet die Seele im Siebe . Feuer , und iſt ganz aus dem erſten Feuer - Leben weg. 9. Sie iſt nun in Gottes Principio , das er. fte grimmige Feuer kann ſie in Ewigkeit nicht des
růh.
!
272
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 167 .
rühren , denn es hat eine andere Qual empfangen , und iſt wohl recht neugeboren , und weiß nichts mehr vom erſten Leben ,
dann es iſt in Magia
verſchlungen.
Epiſt. 22 , 8. Wann nun der Menſch ſtirbet, fo verliſchet das äuſſere licht im äuſſern Sulphure mit ſeinem åuſſerlidien Feuer , darinnen das Elea mentiſche Leben hat gebrennet ; ſo zerſtäubet der äuſſere Leib , und gehet wieder in das , daraus er iſt kommen , die Seele aber , welche aus der ewi. gen Natur iſt erboren , und dem Adam vom Gei. (te Gottes eingeführet worden , die fann nicht, * ſterben , dann ſie iſt nicht aus der Zeit , ſondern aus der ewigen Gebårung. M. M. 24 , 4. Dann Gott ſagte : du biſt Erde und ſollſt zur Erde werden ; dann als die Begierde des Liini des Ausjuges aus der Erden , ( als des auſſern Menſchen ,) wieder in die Erde ging, und nad) irdiſcher Frucht imaginirte, ſo inficirte der Teufel diefelbe Begierde durch der Edlangen Eigenſchaft; und in jeder Begierde iſt das Fiat , das da impreſſet, und die Begierde weſentlich machet : alſo ward der irdiſche Hunger diere Stunde wieder ganz irdiſch ; fo fagte nun Gott : du mußt wieder zur Erden werden , dar von du genommen biſt : dann das himmitſche verblich im Irdiſchen , gleich wie das Gold im Blen verblidhen iſt. 5. Ulſo wird nun ein irdiſder Seib in die Erde gefået , und die Erde nimmt ihn an , als ihr Eigenrhum :
Aber das Ens aus der Ewige feit
g
24
Fr. 167. Betrachtun
$
fem irdiſchen eingeſåeten Corper. Es zerbriche nur das grobe Fleiſch, als der Zeit Weſen ; gleich wie ein fires Metall in der Erden nicht zerbricht,
göttl. Offenb. 273
feit (welches nicht zerbrechen mag ) lieger in die,
alſo auch das fire Theil des menſchlichen Leibes nicht ; und wie der Künſtler ein ſchon Gold aus der Erden hervorbringt , alſo auch lieget das
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Et
3
menſchliche Gold in der Erden vergraben, wartet des Künſtlers zur Erweckung.
und
6. Und wie der metalliſchen Eigenſchaft in der Erden viel und mancherley iſt; Alſo auch des Entis menſchlicher Eigenſchaft ; darum foll alles durchs Feuer bewahret werden , was ein jea. der þat für eine Eigenſchaft dieſer Zeit an ſich gee nominen, und ſeinem Leibe impreſſet (als mit der Begierde des Fiats ) das ſoll im Feuer bewähret werden ; ob er habe eine fire , beſtändige Eigen . ſchaft vom gåttlichen Ente in fich eingepreſſet, oder eine hölliſche , thieriſche; das alles ſoll im Feuer Gottes bewahret werden : und wie das Ens in jedem Cörper ſenn wird , alſo auch ein ſolch Feuer wird ſich in ſelben Ente anzünden. 7. Und wie das Queckſilber im Feuer vere rauchet, alſo auch alles gottloſe . Teufels Schlans gen . Werk, welches aus der finſtern Welt und Teufels , Begierde iſt impreſſet worden .
8. Hat nun ein Menſch dieſe Zeit durch erne ften Glauben und göttliche Begierde göttlich Ens in ſich impreffet ( verſteher durch den 5. Seelena Menſchen in das fterbliche Theil vom Limo der Erben eingeführet , ) fo liegers im fterblichen Heb . J. Böhm . theol. fl. 2. th. Theil
274
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 167:
Theil verſchloſſen , aber als ein glimmend Moder das zum Feuer arbeitet , oder wie das köftliche Gold im groben Stein verſchloſſen lieget, oder: im Bley , und wartet des Künſtlers, bis ers auf. 1 løſet: Alſo wird die Auflöſung des Menſchens Leibes aus der Erden ſeyn. Menſdm . 2. C. 1, 3. Sieben Kinder Chris fti, wenn wir den Tod betrachten , wie wir durch den Tod müſſen ins Leben gehen , ſo finden wir gar viel ein ander leben , das aus dem Tode kommt ; und finden bald , warum Chriſtus hat müffen ſterben , warum wir in Chriſti Tod auch muffen ſterben , in Jhme auferſtehn, und mit und durd, Ihn in Gortes Reich eingehen. cf. C. 4 , 8. 15. Alſo find zmo Welten in einander, da keine die andere begreift , und mag nichts in die Sichtwelt eingeben , als nur durchs Sterben , und vor dem Sterben muß die Imagination vorher. gehen : Der ångſtliche Wille muß ſich nach der Freyheit der Kraft des lichts ſehnen und ganz ein. ergeben , und mit der begehrenden Imagination die Kraft der Frenheit fahen ; Alsdenn gehet der ſtarke Wille durch den Tod der Finſterniß , durch das eſſentialiſche Feuer durch , und zerbricht die Finſterniß , und fällt in die lichtwelt , und woh. net im Feuer ohne Qual , in der Freudenreid ;. Und das iſt die Porte in Ternarium San &tum , und Glauben in dem H. Geiſt, lieben Menſchen , Kinder.
Theoſ, punet. 1, 67. Aber nichts deſto wea niger bleibetauf einem Theil das ängſtliche Rät bes
Fr. 167,
Betrachtung gåetl: Offenb. 275
des Grimmes für Rich ;
denn im
Schracke ges
fchicht eine Eriòdfing; wohl nidyt ein ſtiller Too , fondern ein tödlich Leben ; gleichet fich dem böſe ften Weſen , als ein Scheidewoffer oder Gift in fich iſt. Denn ein foldies muß ſeyn , foll das Centrul Naturae ewig beſtehen .
5
it
68. Und auf dem andern Cheit gehet dasles ben aus dem Tode, und der Tod muß alſo eine Urſache des Lebens fenn; fonſt, fo feineſoldie giftia ģe , grimmige Qual wäre, möchte das Feuer nicht erboren werden , und möchte feine Feuer : Schår. fe und Effenz feyn ; ſo wäre aud; kein Licht , und kein Finden des Lebens.
C
Sow Sign . Rer, 8 , 7. Uiſo muß der Tod eine Ur's
21 1
rache des Lebens ſeyn , daß das Leben beweglich fen , ſo iſt der Mercurius das redite bewegliche Leben . In der töblidhen Eigenſchaft ift er böſe , ind heiſſet das Leben des Todes , der Hallen und
THE
it
des Zorns Gottes ; und in der Dlitátiſchen Eie genſchaft iſt er gut, aus Gewalt der Sanftmuth und Frenheit Gottes : und iſt des Amtmanns Werkmeiſter , damit der Amtmann im vegetabis liſchen Leben die Gradus unterſcheidet, das leben
1 pige vom tödlichen , die himmliſche Weſenheit von der táblichen oder irdiſchen ; und ordnets in zwen Reiche, . als das Gute sim Dlitátiſchen in sin himmliſches , als in ein Sicht, und das todo liche in die Finſterniß. ) 1
twistisins
C: 12 , 20. Soll aber nun etwas von dieſer Gelbheit , als vom grimmen Todeterloſet, und moteder ins Vaiverfal.gebracht werden , als in die
hoch.
276
Quaeſtiones Theofophicae. fr. 167 .
Hochſte Vollkommenheit, fo muß es in feiner Ichin beit ganz erſterben , und in die Stille , als in Cod der Gelaſſenheit, an der Natur Ende gehen : Mars muß die Feuers , und Grimmes- Macht gat verlieren, fo wohl Mercurius ſein Gift.Seben . Sa turnus muß ihm ſelber ein Too werden , affodaß det
1
Artiſta nichts fiebet als die große Finſterniß , foere fcheinet alsdann das Licht in derGelaſſenheit, dann St. Johannes ſaget: das licht ſcheinet in die Fine ſterniß , und die Finſterniß habens nicht ergrif, fen. Co 1 , 5 . C. 14, 73. Ein jedes Leben , das ohne Mas del ſeyn will, das muß im Willengeiſt zur Nak tur im Feuer des Eckels der erſten Impreſſion des Grimmes abſterben , und muß im Willen Geiſt zur Natur , als ein gelaſſener Wille, ſich laſſen durdys Sterben im Licht der Liebe ausfüh. ren; es ſey himmliſch oder irdiſch , fo muß es der Proceß Galten , oder kommt nicht zur Föchſten Vollkommenfeit in ſeinem Gradu. Epift. 20, 11 , Darum muß der aufſere Menſch zerbrechen , gleich als die äuſſere Welt gerbricht, und darum mags in diefer Zeitmitfeia nem Menſchen zur Volforamenheit fommen ; fondern der rechte Menſch mußsim Streit bleia ben wider das irdiſche verder bte. Leben , welches fein. Gegenfae ift, da Ewigkeit und Beic win der einander ſtreiten. cf. C..34726.27.2 Mb
Grabenr . 7, 9. Dieſes récht,zu betrachten, ( nemlich was im vorhergehenden 860 .. som du de Chrifti geſagt worden ),w96.am Menſdyen feryana Fall
To
21
3
Fr. 167. Betrachtung göttl Offenb. 277 Fall geſtorben , fo müſſen wir nicht nur allein den zeitlichen Tod anfehen , wie der Menſch ſtirbet und verweſet ; denn das iſt nur der irdiſche Tob und 'nichtder eroige Tob : Luch müſſen wir nicht alſo blind feyn, denn was aus dem ewigen iſt, das nimmt feinen Tod an ac. wie davon ſchon oben gedacht iſt.
M. M. 4 , 12. Und althie iſt der Urſtand des ewigen Todes oder der Verzehrlichkeit, und in die . fem Berzehren iſt das höchſte Arcanum oder Heim . lichkeit: dann es gehet der wahre weſentliche leo hendige Geiſt und Verſtand aus diefer Verzehr. lichkeit aus , und mache einen andern Anfang : Denn der erſte Anfang iſt Gottes , der ſich vom Ungrunde im Grunde einführet zu ſeiner Beſchau. lichkeit.
Dieſer Anfang aber, der aus dem Ver
zehren wieder ausgehet, iſt ein geiftlicher Anfang, und gibt 3 Welten: Als erſtlich die finftere Feuers Welt in Hiße und Kälte , eine ganze Rauhigkeit ohne Weſen ( 2 ) die andere Welt iſt die geiſtli. ché, lichts- oder Engliſche Welt, ( 3 ) die drita te Welt hat einen Unfang mit der Zeit Unfang genommen . Als Gott die bende innere Belten hat beweget , fo Hat er dieſe äuſſere ſichtbare Welt daraus in eine Form einer Zeit erboren und gea schaffen .
Der Tod iſt der Sünden Sold , fage der Apoſtel des Herrn JEſu .
S 3
Die
278
Quaeſtiones Theoſophicae, Fr. 168 .
Die
168. Srage..
s
le
es ein ewig Sterben genannt wird ? Antwort. Dieſes iſt nun gerade der Gegenſaß von der vorigen Frage. ( Princ. 19 , 21. Alſo fann fie die Seele ) gefaſſet werden : fo.fie ſich in Zeit des Leibes fat in etwas, perlobet , und das nicht via derrufen , fo þaffet ſie daſſelbe Wort und ernſte Zuſage , davon allhier billig gefdwiegen wird ; fonft faffet fie nichts als ihr eigen Principium , darinnen ſie ftehet , es rey der Höllen oder Him . an melreid ). 22. Sie fähret nicht zum Mundeaus , gleich einem corperlichen Weſen : fie iſt roh ohne Leib , und tritt alsbald mit der 4 Elementen Abfcheiden ins Centrum in die Thoren der Tiefe , und wo. mit ſie bekleidet iſt , das faffet fie und hålts. Sit es der Schak , Polluft , Macht, Ehre, Reicha thum , Bosheit , Zorn , Lügen , Falfchheit dies fer Welt , fo faffet die ftrenge Macht der Effene tien aus dem erſten Principio diefe Dinge durch den ſiderifchen Geiſt , und håle; und quelet nad ) der Sternen Region damit; aber in feine eigene Geſtalt fanns der Seelen . Geiſt nicht bringen, ſondern verbringet rein Gauckelſpieldamit Died weil in ſeinem Wurm keine Ruhe iſt , ſo hånget ſein Seelenwurm An- feinem Schake, wie Chris ſtus faget : Herz.
wo euer Schak iſt, da iſt auch euer
23 .
26
it
ES
1
1 Fr. 168. Betrachtung gåttl. Offenb. 279 23. Darum begibt ſichs oft, daß man der ver. ſtorbenen Menſchen Geiſt ſiehet umgehen, auch rejas ten , oft in ganzer Feuers - Geſtalt , auch in anderer Unruhe ;
alles nach dem die Seele iſt bekleidet
worden in Zeit ihres Leibes , alſo iſt aud) Bernach ihre Qual : und eine ſolche Geſtalt nach ihrer Qual bat fie in ihrer Figur , nach Abſcheiden des Leibes an ſich , und reitet alſo in folder Geſtalt in der Sternen . Qual, bis ſich dieſelbe Qualauch verzehret. Dann iſt ſie ganz robe, und wird nicht mehr von feinem Menſchen geſehen : ſondern der tiefe Abgrund oine End und Zahl iſt ihr ewig Wohn , Haus , und ihre Werke , fo fie allhier ge. macht hat , ſtehen in der Figur in ihrer Tinctur, und folgen ihr nach .
24. Hat fie es nun althier gut gebacken , po iffet ſie es gut, denn alle Sünden ſtehen vor ihr in der Tinctur : fo fie fich erinnert des Himmelreichs , welches ſie doc, nicht erkennet und ſiehet , fo fies het fie ilre Urſachen , warum fie in foldier Dual Da iſt, denn ſie hat ihr die ſelber gemachet. find aller Beleidigten Thränen in ihrer Tinctur, und ſind feurig ſtechende, und feindlich brennen de , in ſich ſelbſt nagende, und machen in den El fentien eine erige Verzweiflung, und einen feinde lichen Willen gegen Gott; je mehr ſie nach 262 ſtinen ; gedenket, je mehr gehet der Nage - Wurm in ſich ſelber auf. 25. Denn da iſt kein Licht, weder von dieſer Welt , noch von Gott ; fondern ihre felbft , feuri ge Anzündung in ſich ſelber iſt ihr licht, welches S4 ſtea
280
Quaeſtiones
Theofophicae. Fr, 168.
ſtehet im ſchrecklichen Blike des Grimmes , wel . ches in ſich ſelber auch eine Anfeindung iſt; jedoch iſt die Qual gar ungleich , alles nachdem ſich die Seele allhier beladen . Einer ſolchen Seelen iſt kein Rath : fie fann nidst in Gottes Lidit fommen ; und wann gleich St. Petrus viel tauſend Sdilüffel håtte auf Era ben gelaſſen , ſo ſchleuſt keiner den Himmel auf, denn ſie iſt vom Bande JEſu Chriſti abgetrens net , und iſt eine ganze Geburt zwiſchen ihr und der Gottheit, und heißt wie benm reichen Mana ne : die von dannen hinauf wollen , können nicht. Luc. 16 , 26. Dieſes mag von der unbußfertia gen Seelen verſtanden ſeyn , welche alſo in Gleiß . nerey unwiedergeboren vom Leib ſcheider.
16. Und allhier ſtehet nun das Fegefeuer ; bu blinde Welt , kannſt du nun was , ſo bilf dein ner Seelen durch dieſe ſtrenge Porten : wird ſie nun nicht alhier den Schlangen . Treter am Zügel haben , ſo wird ſie wohl im erſten Princi pio bleiben . Auhier iſt nun das groſſe Leben, und auch der groſſe Tod, da die Seele in das eine muß eingehen , und iſt Gernadı ihr ewig Paterland: Denn das dritte Principium fållet hinweg , und verlåſſet die Seele, fie kann das in Ewigkeit nicht mehr gebrauchen. Princ. 13, 5. Alſo geben wir auch ernſtlich zu verſtehen , daß wir in allem unfern Weſen und Machen fein Licht haben . So wir mit dem Wil. len in das gemachte eingehen , daß wir unſer Herz und Willen in unſerer Hånde Werf ſeßen , als in
Geig :
1
8
6
5
*
Fr. 168. Betrachtung göttl. Offenb. 281 Geiz : fo find wir in der Seelen gang blind , und Haben kein licht in uns , als nur das äuſſere licht der Sonnen , welches dem äuſſern Leibe leuchtet : und ſo der zerbricht,
ſo iſt die Seele mit dem
Dinge gefangen , verſtehe der Seelen Geiſt und Willen ,
6. Dann der Stock der Seelen iſt ein finſter Thal , er hat kein Sicht, und wann er ſich gleich erhebet und entzündet , fo ifts nur ein grimmiger Fruer . Bliß , und gleichet dem Teufel , und kann das göttliche Licht in iþr nicht erreichen. 7. Urſache , fie gat Greuel in ihrem Willen und Geiſte eingeführet; welche den Geiſt verfin . ftern , und mit der Turba gefangen halten , dann Gottes licht gehet nicht hinter ſich , fondern vor 1 fich in die Ewigkeit. cf.0. 8,9. '10. Undwann du im Creuz der heil. Dreyzahl raffert, und wa. reſt mit allen heiligen Engeln umgeben, ſo raffeſt du doch in der Finſterniß , und dein Geiſt leuchtete nur im Spiegel des Weſens, fo du felbft in Geiſt haft eingeführet. Seel. Fr. 18, 10. Die Turba bleibet im irs diſchen Leibe , und wird wieder das, was ſie war, eße der Leib ward , als ein Nichts , eine Magia, da alle ihr Weſen in der Figur als in einem Spie. gel inne ftehet ; aber nicht leiblich , ſondern nach Art der Ewigkeit; als wir erkennen , daß alle Wunder find vor diefer Welt in einem Myſterio geſtanden , als in der Jungfrauen der Weisheit, aber ohne Wefen . cf. 8. II .
S 5
282
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 168 ,
12. Alſo iſt uns erkenntlich , was das Schei den ren , als nemlich dieſes; Die Turba hat das Ziel des Weſens funden , dann die Krankheit zum Sterben iſt anders nichts., als daß ſid, die Turba hat entzündet , und will das Weſen zer brechen ; ſie iſt am Ziel , und will das eingeführ.
A
te Mittel wegwerfen ; und das iſts auch , daß der Leib ſtirbet.
13. Die Turba tritt in ſich ins Feuer , fo erloſchet das äuſſere Leben , dann ihm wird tak Seelen - Feuer entzogen , ſo gekets in ſein AE ther , und iſt an ſeinem Ziel . 14. Und ſo nun das Seelen - Feuer nicht im Geiſte Gottes Leib hat , und auch nicht im Wile ten , im Begehren ; ſo iſts ein finfter Feuer , das in Angſt und groſſem Schrecken brennet, dann es hat nur die erſte 4 Geſtalten der Natur in der Angſt. cf. v, 15. 16. Und obs was Guts gemacht håtte i fo ifts doch nur im Glafte und Scheine geſchehen, aus ruhmhaftigem Gemüthe ; alfo ftehets auch hernach immer im Zufſteigen , und erhebet ſich immet, es will immer über die Sanftmuth aus , und erfennèt fie doch nicht, und fiehet fie nicht, es iſt ein ſtets über Gott Erheben , und doch nur ein ewig Sinken ; es ſucht den Grund , und ft. feiner, das iſt ſein Leben , 17. Und fo er aber in ſeinem Willen noch eti was reines von der Liebe ( ben Leibes Leben ) ero griffen hat , als mander , der fich doch am Ende' ber
-
61
Fr: 168 , Betrachtung göttl. Offenb. 283 befehret, der erſinker doch alſo in ſich ſelber durch die Ängſt: dann das demüthige Fünklein gehet unter ſich durch den Tod ins Leben , da ja dere Seelen . Qual ein Ende nimmt , aber es iſt ein kleines Zweiglein grúnend in Gottes Reich .
1
18. Und was die Seele für ein Fegefeuer babe, ehe ſie vermag mit dem Fünklein in ſich einzugehen , iſt nicht genug zu ſchreiben , wie ſie poin Teufel gehalten und geplaget werde, welches Die kluge Welt nicht glauben will, fie iſt zu flug ,
E und auch gar zu blind , ſie verſtehets nicht, und hanget fters am Buchſtaben: D wollte.Gott es erführe es feiner , wir wollten gerne ſchweigen .
3 19. Wir fagen aber pon keiner fremben Qual, fondern nur von der, welche in der Turba iſt, und auch von feiner andern Madhit der Teufels über die arme Seele ,
als nur ſein Schrecken , und
greulich Fürſtellen , doß alſo der Seelen Imagina tion gnug darinn gequålt wird. 20. Es iſt noch lange nicht um die Hölle bes wanden, wie Babel lehret , fagende : der Teufel ſchlage und peinige die Seele , es iſt ganz blind geredt: der Teufel ift nicht mit ſeinen Kindern felbſt uneins , ſie müſſen alle feinen Willen thun ; der Höllen Angſt und Schrecken iſt ihnen Plage genug, einem jeden in ſeinen Greuein : ein jeder hat ſeine eigene Hölle, es iſt ſonſt nichts, das ihn ergreift, als ein eigen Gift: cf, v. 21. 3i 32. Ein Gewaltiger, der den Etenden Harbe. brenget, und ihm feinen Schweiß in Hoffartver . zeba
/
234 Quaeſtiones
Theoſophicae.
Fr. 169 ,
gehret, der reiter im Fluche des Elenben im vola len Feuer , dann des Elenden Norh ſtedet alle in ihm . Er hat keine Ruhë , ſeine Hoffart ſteiget immer auf, er tjue in feinen Gebegeden , als er hie gethan þat, er ſudjet immer , und darbet doch alles : deffen zu viel war, hat er zu wenig , er friffet fich immer ums Weſen , und hat feines, Er harſeine bann niß verloren , er hat etwa eines ftolzen Roffes Bildniß , oder womit er alhie umgegangen : was
i
er in ſeinem Willen mit nimmt , das iſt reine Bildniß ; wo fein Herz iſt, da iſt auch ſein Schak, und das in feine Ewigkeit. 25. Aber Friş , reud) , was das Jüngſte Gericht wird mitbringen , da alles fol durchs Feuer gehen , da die Jenne foll gefeget werden , und einem jeden ſeine Stelle werden ; vor dieſem erzittern auch die Teufelé
Die 169. Srage. Wo fähret die Seele hin , wann fie vom
Leibe ( cheidet, fie rey Felig oder nicht ? Antwort .
1
Princ. 19 , 26. Es iſt aber gar ein groffer Unterfcheid zwifdhen den Seelen , darum auch iße re Hinnenfahrt gar ungleich : Etliche werden durch wahre Büffe und Reu ihrer Uebelthat, durch ihren Glauben ins Hecze Gottes gefeget , in Zeit ihres Leibes wieder neugeboren durch die Geburt JEfu
ci
nd
Ed
Fr.169. Betrachtung gottl. Offenb. 285 JEfu Chrifti; und die verlaſſen alsbaló mit des Seibes Zerbrechung alles Froiſche , und legen auch alsbald ab die Sternen Region , und faffen in ihre Effentien des erſten Principii bie Barmher. zigkeit Gottes des Vaters in der freundlichen Sien be Jeſu Chriſti; unb ble ſtehen auch in Zeit ihres Leibes nach der Seelen Effentien , fo fie vom Leiden und Tode Chriſti bekommen , in den Thoren des Himmels ; und iſt ihr Abſcheiden vom Jeibe gar ein freundlicher Eingang ins Element vor Gort ( als in den leib JEfu ) in eine ftille Ruhe , wartend ihres Leibes ohne Verlangen : dann wird wieder grünen das Paradeis, weldes
E
die Seele gar wohl ſchmecket , aber feine Qual verbringet , bis der erſte Adam vorm Falle wie:
#
der an ihr ſtehet.
EX
07. Diefen heitiger Seelen folgen auch ihre Werfe nach , in ihrer Tinctur des Seelen :Geis ftes im beiligen Element, daß ſie ſehen und er. fennen , wie viel fie gutes haben allhier gewirket: und iſt ihre Hochſte Juft und Begierde , in ihrer Liebe noch immer mehr Gutes zu wirken ; nies wohl ſie ohne den paradeifiſchen Leib , welchen ſie erſt werden in der Wiederkunft bekommen , nichts wirken ; fondern ihre Qual iſt eitel Luft und fanfi tes Bohlthun. jóri 68. Jedoch folle du wiſſen , daß die 5.Sees len nicht blos ohne Vermögenheit find : Denn ihre Ellentien ſind aus der ſtarken Mache Gottes, aus dena erften Principio; ob fle dieſelbennun wohl nicht brauchen , wegen ihrer greffen Demuth ged gen Gott , da ſienoch immer in fillet Ruhe mit große
. . Fr.: Theo 1.69 ſoph icae nes warte , ihres Leibe ; ſo if ihre groffe Demu s r n t Dod ) alſo groß , daß fie baben zu Liebe und Juſth 286 Quae
ſtio
b g E a W Z manc hen eiten under uf rden emirfet ey , welch ihre Liebe und Begi den Glaub erde e igen a ſo harte in, ſie geſek : da hat eine beilt . Habes n iln e t ceve geſch , W G f der Leben ehen digen lauben ino under denn dem Gla uben iſt kein Ding unmöglich 29. Und Uno iſt der H. Seelen , ſo vom Leibe gee . ,fo ſchieden , nicht ſchwer zu erſcheinen einem ſtarfen 1
Glauben des Lebendigen ; denn der feſte Glaube des Lebendigen , fo er aus Gott iſt geboren , ers reichet audy das Himmelreich ins heilige Ele . ment, wo die abgeſchiedene Seelen ihre Ruhe haben. 30. So nun die verſtorbene oder abgeſchie. bene Seele iſt allhier in dieſer Welt ein Leuchter und Verkündiger Gottes geweſen , und bar the viel zur Gerechrigkeit bekehret, fo erſcheinet fit auch gegen den lebendigen Heiligen , fo: fish ihr Glaube alſo harte zu ihnen anneiget ." Und ift nichts ſchweres , ſo vor Zeiten in der heiligen Zeit ſind groffe Wunder geſchehen : denn der Lebendi gen Glaube , und der Abgeſchiedenen Liebergegen den levendigen Heiligen haben ſolches in der ſtor ken Macht Gottesgewirket ; und Gott hats laro ſen geſchehen , zu bekehren dieVölker , baß fie Doch möchten ſehen der Perſorbenen groſſe Mache in Gott wieſie in einem andern Reiche find, und lebendig, damit ſie der Toden Auferſtehung möche ten gewiſſert,feyn an den groffen
underthatop der
1 be
9
Fr: 16ý.
Betrachtung göttl. Offenb . 287
der abgeſchiedenen Seelen , welche gemeiniglich alle um des Zeugniſſes JEfu willen entleibet wor: den : damit die Heiden und alle Volker doch få hen , was vor eine Belohnung der Heilige båtre, ſo er ſein Leben un des Zeugniſſes JEſu willen auffekte, durch welche Erempel dann auch find viele Völker bekehret worden , 1:31. Daß aber iſt ein Babel der Verwirrung daraus worden , in deme' es dahin kommen , daß man die Heiligen Verſchiedenen für Fürbitter gegen Gote anrufet, und ihnen göttliche Ehre anthut; das iſt nicht der abgeſchiedener Seeler Schuld , daß fie folches
begehreten ,
oder des Menſchen
Noth vor Gott trügen ; ſondern des erdichteten Aberglaubens, des falſchen Anti - Chriſts , der ſei. nen Stuhl der Hoffart hat darauf geſeket , nicht als ein lebendiger Heiliger , welcher ſich mit den Heiligen zu Gott anneiget , ſondern als ein irdi. Er nimmt ihm damit göttliche 21. macht, und hat doch keine; fondern er iſt der geis
rdher Gott.
zige hoffårtige Wider: Chriſt, ſtarfen Thier dieſer Welt.
reitend auf den
22 32. Die abgeſchiebene Seelen tragen unſere Noth nidyt vor Gott : denn Gott ſetber. iſt uns nåper als die abgeſchiedene Seelen. Auch : fo: fie das chun ſollten , ſo müßten ſie einen Leib haben , und pašadeifiſche Qualim Aufſteigen und Wirken , fo ' ſie doch in ſtiller , demüthiger , fanfter : Rube find , und laſſen unſere rauhe Noth nicht in fid).; ſondern eine heilige Tinctur fångt wohl die ande. re zur Liebe und Luft , aber ſie madjen aus ihrem Groß .
288
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 169 .
Groß- Fürften Chriſto nicht einen verſtockten Ho. rer , der nicht ſelber höre ,
reße und fühle ,
wele
cher ſeine Zrme ausgebreitet, und felber ohne Hufhören mit ſeinem Geiſte rufet, und alle Mens fchen . Kinder zur Hochzeit ladet; Er will fie gec. ne annehmen , ſie ſollen nur kommen . 33. Wie wird denn nun eine Seele vor Chri. ftum treten, und für einen lebendigen Anruffenden bitten ? Da doch Chriſtus ſelbſt ſtehet und ladet bie Menſchen , und iſt ſelber die Verſöhnung des
f 1
Zorns im Vater.
Denn der Vater hat die Men.
ſdhen dem Sohne gegeben , wie er ſelber zeuget ; Water , die Menſchen waren deine, und du haſt ſie mir gegeben ; und ich will, daß ſie bey mir ſind , und meine Herrlichkeit ſehen , die du mir gegeben haſt. ( Joh . 17, 24.) 34. D du verwirrte Babel, gehe aus vom Unti . Chrift; und tritt mit einem bußfertigen Herzen und Gemüthe vor deinen barmherzigen Bruder und Heiland aller Menſchen ; Er wird bich viel lieber erhören als bu zu ihme kommſt, tritt nur aus dieſer böſen Babel in eine neue Ge. burt , und laß dir das Reich dieſer Welt ( mit allem feinem Schatten Spiel ) nicht ſo lieb fenn , Was hilft biſt du doch nur ein Gaft darinnen . bir deine zerbrechliche Ehre von Menſchen , die faum einen Augenblick währet ? Wirſt du doch in deiner neuen Geburt viel, groſſere Freude und Ehre befommen , da fich die heiligen Seelen im Kimmel mit den Engeln mit dir erfreuen werden : benfe was du für Freude im Herzen JEfu Chris ſti
Fr. 16g.
$
Betrachtung getti :Offenb. 289
tildamit erwedelt; da dir denn
alsbalde das
theure Pfand des H. Geiftes gegeben wird , und
4
Friegeſt den Schlüſſel zum Himmelreich , daß du Fannſt ſelber' aufſchlieſſen. Oder meineſt du , es ſen nicht wahr ', verſuche es nur mit ernſiem Ger můche, du wirft Wunder erfahren , du wirſt felo und gewiß ohne einigen Zweifet in
ber erkennen ;
deinem Gemüthe ſehen , aus welcher Schule dies fes geſchrieben iſt. 35. Nun benket das Gemüthe :
So denn
der Seelen alle ihre Werke , ſo ſie allhier gemir. fet Bat , in der Figur nachfolgen , wie wird es bann feyn , fo eine Seele bat große Saſter und Sünden allhier eine Zeitlang gewirfet; ſo wird fie des große Schande haben , dieweil es in der Sigur ſtehet vorm Augenſcheiné ? 36. Das iſt ein großer Knittel des Teufels , welcher die Seele pfleger damit in Zweifel zu treie ben , grobe Sünden bor Hus gen ſtellet, und an Gottes Gnade zweifelt. 37. Nun fiehe du - liebe Seele , vom Hele landé Chriſto theuer erloſet, mit ſeinem Eingang in die Menſchheit, und mit ſeinem Eingange in der Höllen Abgrund , vom Reiche des Teufels ins Paters Macht abgeriſſen , und mit ſeinem Blute und Tode verſiegelt, und mit ſeinem Tri. umph, Fåhnlein bedecket : Alle die Werke , die ou Haft gewirket , böſe oder guté, folgen dir im Schatten nach , aber nicht im Weſen in der Quelle. Sie werden aber die Heiligen Seelen
CI
im Himinel nichts verkleinern , welche haben um. gewandt 3 ?' Heb.J. Bobw . theof. fr. 2 Th .
290 Quaeſtiones Theofophicae . Fr. 169 , gemandt in die Wiedergeburt in Chrifto ; ſondern fie werden ihre höchſte Freude daran ſehen , daß fie in folcher großen Sünden - Noth find geſtecket, und fie ihr Heiland Chriſtus hat., rausgezogen und wird daraus eitel Sich . Freuen feyn , daß fie von dem Treiber der Sünden aus der großer Noth ſind erloſet, daß der Treiber gefangen iſt Der fie Tag und Nacht alſo in folchen Sünden Solchen Sobgefang und Freuden Hatte gequäler. der Seligen 103. Pfalm .
beſchreiber
der
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38. Da werden ſich alle 1. Seelen und Ene gel in einer Liebe hoch erfreuen , daß die grme Seele aus folchen großen Nöthen iſt erløſet wor. den , und wird angehen die große Freude , bar von Chriſtus faget : Ueber dem Sünder , der Buße thut , wird Freude ſeyn , mehr denn über 99 Gerechten , die der Buße nicht bedürfen ; ( Luc. 15,7.) und wird die Seele Gort loben, daß Er ſie aus dieſen großen Sünden bat erloſet. 39. Damit gehet das Lob Chriſti, ſeines Verdienſtes, Leidens und Sterbens für die armen Seelen auf in Ewigkeit : und iſt recht der Era to ſeten Braue. Gefang , welcher aufſteiget in dem Pater , da ſich die Seelen alſo body erfreuen , daß der Treiber gefangen iſt mit ſeinem Anhange, 40. Und hier wird erfüllet , was König -Da. við finget: ( Pſ. 37 , 34.). Du wirſts ſehen und dich freuen , wie es den Gottloſen vergolten wird , wie der gottloſe Treiber und Anzünder der Bose heit dafür in ſeiner Gefängniß gequälet wird . Denn
Fec 1698 Betrachtung göttl. Offenb. 2914 Denn die abgewaſchenen Günben werden nicht, im Himmel inFeuers -Geſtale erſcheinen , wiein der Höllen Abgrund, ſondern mie Efaias faget : D6 eure Sünden blutroth was. ( Cap. 1 , 18:) ren , ſo ihr umkehret , ſollen fie ſchneeweiß were der als Wolle ; ſie werden in himmliſcher Figur ſtehen , dem
Menſchen zu einem
Lobgefange und
Dank . Pſalmen für die Erldſung pom Treiber. Darum barf die Seele, keiner weiten fie vom Leibe . Icheidet ; , An Selle bo der Leib ſtirbet , ift Himmel und Hötten 72.
5
Y
EL
und der Menſch Chriſtus wohnet überall ; es iſt Gott und Teufel alda ; . aber ein jedes in ſeinem Das Paradeis iſt auch da , und darf Reiche. ble Seele nur durch die tiefe Thoren ins Сen Iſt ſie heitig , foftehet fie insi trum eingehen Himmels Pforten , und hat ſie mir der irdiſche Seib auffer dem Himmel gehalten : fo der nun gerr bricht, foi ift ſie ſchon im Himmel ,ſie darf feia ner Wüs- oder Einfahrt, Chriſtus hat ſie im Armo denn wo die 4 Elementa zerbrechen ; da bleibed
die Wurzel derſetben , das ift bas Heilige Eter ment, in deme ſteget der Seib Chriſti und auch das Pacadeis , welches ſtehet in der aufſteigena den Freuden - Quat ; und das Element iftodie Diri fanfte ſtille Wonne. Got73. Alfo'auch mit den Verdammten : Wenn der Leib zerbricht , ſo darf dfe Seefe feiner Xüsa fahrt oder weiten Weichung , ſie bleibet am Zeuſ ſerften auſſer den 4 Elementen in der Finſterniß, und in der angſtlichen Qual. 2
Ihre Qual iftnad bem
Quaeſtiones Theoſophidae.
Fr. 1707
dem Lichte,“und tige Aufſteigen eft igre Selbfta ffeiget alfo's immer über die Ánfeindung 'Suns :
Efronien der Gottheit aus, under findet dieewig nicht ; fondern reitet - in feiner Hoffàët über die Thronen in Tetriem eigenen Spiel, mit der ſtars Fen Macht des Glues , Bardh du bei derBed Tehreibung des jüngſten Gerichts weite läuftig finden wirſtly 93.014 : 3:21 294 290
Die 170. Frage
:
Was iſt ihr Thăn und Leben jüngſten Tag 3 ei 2.952933
bis ax, seus
ore Antwort
Princ. 19 , 4151 osvann nun Das Abfdhelut ben der Seelen fo mghcherlenift ; ifo duchydig Duat nad oem Abſcheiben mancherlens baß Manche: Seete freylich wohleine geraumeBeit etr Fegefeuer bato weldje alſo mit groben Sumber beflecketsj yad nie regt in: die ernſte Biebergen but getreten wiednb (bog) etwas băpari gebangen niejesspfleget gazugeber mit denen welche mit deittidyer Ehrunb Madt allạier, bstaben ſind , bo manchmalseigener Gewalt in piged Ruk für Rachti gehettolDa abie Bosheit Miehoercift , und nicht die Weisheit;
da ladet,mert Deliqui die
time Seele tundma enoume Sistermolteauch gerne lelig fenn , s. 8.42.43.00 44: So yanti nel der Tod folimit , und letjeldet den Leitin Seele von étraniberoTb haine set die arme Seele am Faben, und dit " nicht nach.
Fr. 170..Betrachwing gátol. Offenb.:299
1 1
3
M
nachlaffen ; umbibre Effentien ftecken noch harte in Gottes Born , die Qual der groben Sünden ' quålen fie , der Faden des Glaubens in der Neu . en Geburt iſt gar ſomach,
Man will nun durch die Thoren der Tiefe, durch das Leiden und 200 Chriſti, durch derHöllen Reich zu Gott eindrin. gen , und die Hille bat noch ein groß Band an
der Seelen , die Faridhheit iſt noch nicht abge waſchen ,
45. Da fpricht der Bräutigam : Komm! So ſpeicht die arme Seele :
Joh kann noch
nicht, weine Lampe iſt noch ungefchmücet; je. Doch bält ſieden Heiland am Faden, und ſtellet ferner ihre Imagination durd den Faden des * Glaubens und Zuverſicht ins Herze Gottes , ſie dod , endlich aus der Putrefa &tion durch das Leiden Chrifti ranzioniret wird. doirasida 46. Aber was ihre Putrefaction fey , Begeſe ret meine Seele mit ihnen nicht zu theilen : denn les find ihre greulicie Sünden , im Zorne Gortes entzündet, da muß die arme Geete babent, viss fie durch den kleinen Glauben in die Rube Fornmt'; Þa ihre Verklärung den recht gebórnen Heiligere in Ewigkeit niche gleich wird. Du ſie wohl aus ber: Hillen erlöſet werden , und der Himmliſchen Freude genieffen , fo fehet doch die groffeſte Freita de in der erſten Wiebergeburt , darinnen Para. deis, Kraft und Wunder qufgehet. cf. 0.47-533 Die ernfte Pforte vom Fegefeucía ::: 54. So ſpricht das Geuutge :
Mag dann
nicht eine Seele aus dem Fegefeuer durch menſche 2 3 tiche
294
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 170 .
liche Fürbitte ranzioniret werden ? Mit dieſem hat der Antichrift vielGaukelſpielgetrieben , und fein Reich darauf geſeket 2:
Uber ich werde bir
den Zweck weifen , im Lichte der Natur hoch . erkannt. 55. Die menſchliche Fürbitte Haftet ſo weit, fo Ferne die Seele am Faden der neuen Wieder gebürt hanget , und nicht ganz ein Wurm und Thter iſt , daß ſie mit Begierde zu Gott eindrin . get :
und ſo dann rechte Chriſten ſind , die da
ernſtlich in der neuen Geburtſtehen , und ihr Seelen - Geiſt am Faden des Bandes derarmen Seelen zu Gott eindringet , so hilft ſie ja der ars men gefangenen Seelen ringen , und die Ketten des Teufels Jerſprengen . 56. Vorab , wenn dieſes geſchicht vorm 26 . fcheiben der armen Seelen vom Leibe , und ſon . Derlich pon Eldern oder Kindern , oder Geſchwi . fteon oder Bluts . Freunden : denn in denſelben
ingualiren die Tincturen , als die von einem Ger blüte ſind erboren ; und gebet ihr Geiſt viel wil. Niger in dieſen groſſen Kampf , fieger auch eher und machtiger als Frembe; fo ferne fie nur in Der neuen Geburt {tehen ; aber ohne dieſes wird nichts erhalten , kein Teufel zerbricht den andern. $ 7 . 3ft aber die Seele des Sterbenden vom Bande JEfu Chrifti ganz los , und erreichet nicht den Faden ſelber durch ſich , mit ihrem eigen nen Eindringen , fo hilft der Umſtehenden Gebet hichte ; fondern es gehet ihnen , wie Chriſtus zu feinen ſiebenzig Jüngern ſagte ; ( Matth . 10, 12. ) wele
fr. 176. Betrachtung gåttl. Offenb. 295 welche er ausfandte: Wann ihr in ein Haus gehet, fo: gruffet fie ; iſt nun ein Kind des Friedens in ſelbem pauſe , fo wird euer Friedens - Gruß auf ihme ruhen ; wo nidit , ſo wird euer Friedenis Gruß wieder zu euc) kommen : Alſo bleiber ihr herzlicher Wunſch , und zu Gott ernſtlich Eins dringen wieder bey den Gläubigen , fo fich igres Freundes Seele alſo herzlid, annehmen . 58. Was aber anlanget Das Pfaffen . Ger bichte von der Seel - Meffe, welches ſie ohne Un dacht, ohne Herzliche Eindringung zu Gott um Beldes willen thun , das iſt alles falſch , und ſtes Het in Babeli; es hilft die Seele wenig und nichts :
es muß nur ein Ernſt ſeyn , mit dem
Teufel ſtreiten ;, du muſt gewapnet ſeyn , denn du jeuchſt wieder einen Fürſten in Streit; ſiehe zu , daß du nicht ſelber niedergeſchlagen werdeft in deinem rauhen Röcklein .
59. Jd ſage wohl nicht, daß ein Rechtgläute biger in der neuen Geburt einer Seelen , fo in den Thoren der Tiefe ſchwebet , zwiſchen Himmel und Hölle , nicht fønne mit feiner ernſten Ritter'. fchaft zu Hülfe kommen ; er muß aber ſcharf gee wapuet ſeyn , denn er hat mit Fürſten und Ges paltigen zu thun ;- ſonſten werden ſie feiner ſpot ten ;
als dann gewiß geſchiehet , wenn der Pfaffe
mit ſeinem welffen oder gleifſenden Kleide , voll Brunft , zwiſchen Himmel und Hölle tritt, und will mit dem Teufel fechten . 60. D Hore Pfaffe ! es gehöret fein Gelo noch Gut darzy , auch keine ſelbſt erwebtteHebre lig T4
296
Quaeſtiones Theoſophicae .
Fr. 170 ,
ligkeit , es iſt gar ein theürer Ritter , welcher der armen Seelen beyſtåndig iſt ; wird ſie in deme nicht fiegen , deine Heuchelen Hilft ſie nichts : du nimmſt Geld , und hålteſt für alle Meffe , fie ſind gleich im Himmel oder Hölle , du frageſt nichts darnach , du biſt des auch gar ungewiß , ohne daß du neft.
ein
fteter Lügner vor
Gott
erfcheie
61. Daß man aber der Seelen bishero eine folche ſcharfe Erkenntniß nach des LeibesAbschiede þat zugeſchrieben , das iſt gar unterſchiedlich , als Les nachdem ſie gewapnet ift. 3ft ſie außier int bieſem Leibe in die Neue Geburt getreten, und iſt felbſt init ihrem Edlen Ritter durch die Thoren ber Liefe zu Gott eingedrungen , daß fie hat era langer die Erone der hohen Weisheit von der Edu len Jungfrauen , fo hat ſie wohl große Weisheit und Erkenntniß , auch über die Himmel: denn ſie iſt in der Jungfrauen Schooß , durch welche die ewigen Bunder Gottes erófnet werden ; die bat auch große Freudeund Klarheit über die Him . mel des. Elements, denn der Glanz der 3. Drey« faltigkeit leuchtet aus ihr , und verklaret ſie.
62: Aber daß man einer Seelen , (welche taum und endlich mit großer Noch vons Teufels Banb los wird , welche ſich in dieſer Welt um die göttliche Weisheit hat unbekümmert gelaſſen Fordern nach Woltuft getrachtet) roll große Er kenntniß zumeſſen , welche in dieſer Welt vom 1. Geifte niemalen iſt gecrånet worden , das ift nicht.
Spricht doch Chriſtus ſelber: die Kins der
.
Ft. 176. Betrachtung goal Offenb. 297
ta
der-Bieſer Weltfind in ihrem Geſchlecht flüger als die Kinder des Siches. ( Luc. 16 , 8. ) 63. So die Seele vons Teufels Banden los iſt, fo tebet ſie in Sanftmurh und großer De muth , in der Stille des Elements , ohne Auf ftelgen des Wirkens: ſie wird keine Wundeće Zeis dien thun , ſondern ſie demüthiget ſich vor Gott. Aber bey den Kochtheuren ritterlichen Seelen iſts möglich , Wunder zu thun : denn ſie haben große Erkenntniß und Kraft, wiewohl ſie alle in der müthiger Liebe vor Gottes Ungeſicht "erſcheinen, und iſt keine Mißgunſt unter iğnen. 1 Die Pforten des Eingangs in Himmel
oder Dille. 64. Die Vernunft ſuchet immer das Para beis , daraus ſie iſt ausgegangen , und ſpricht ;
3
Woiſt dann die Stätte der Ruhe der armen Sera len ? ' wo kommt fie biny wann ſie vom Leibe
M
fcheider ? fåhret ſie weit weg , oder bteiber ſie hier ? 65. Wiewohl- és ift , daß wir in unſer hoe Erkenntniß mögen fchover verſtanden werden : Wenn ſo eine Seele dis ſchauen will, fo muß fie in die Neue Geburt eingehen “, fonft ſtehet fie Hinter
$
der Decke, und fraget immer, wo iſt der Ort ?
1
( und was ift ihr Thun bis an jüngſten Sag ? ) 66. Jedoch wollen wirs reben um der Lilien . Roſen willen : da derin der H. Geiſt im Wuns Hér wird manche Porten eröfnen , das man jege für unmöglich håle , und in der Welt niemand daheime ift, ſondern fie ſind zu Babet. 2.po
67. So
2
298 Quaeſtiones Theoſophicae. 67. So wir dann alſo von
Fr. 170.
unfermlieben
Vaterland , daraus wir- mit Yoam find ausge wandert , wollen reben , und wollen ſagen von der Seelen Ruhe H .årislein , ſo dürfen wir unſer Gemůch nicht weit fdwingen ; . Denn weit und nahe die State iſt in Gott alles ein Ding ; es iſt iüberal
fer Welt überall Himmel und Hölle ; Menſch
Chriſtus wohnet überall;
ung der
denn Er hat
abgeleget das Zerbred,liche , und verſchlungen den Tod und das Zeitliche, und lebet in Gott. Sein Leib iſt das Wefen des Elements , basaus dem Wort der Barmherzigkeit von Ewigkeit aus Den Thoren der Tiefe erboren iſt; es iſt die Won : ne , wo die Scharfe Gottes die Finſterniß zero fprenget, da die ewige Kraft im Wunder erſcheis net undiſt dië Tinctur der Gottheit, welche por Gott iſt ; aus welcher erboren worden det Himmel Kräfte; der Name iſt wunderbar , die irdiſche Zunge nennet ihn nicht.
68. Und Adams Leib war auch aus demſel. ben geſchaffen ; und es iſt die ganze Welt durcs Element aus ſeinem Wusgang gemacher. Nun iſt dieſelbe Porten überal: das Aflerinnerfte ift auch das ÄVeråuſſerſter das Mittelfte aber iſt das Reich Gottes. Die auſſereWelt fanget am 21. (eråufferſten , und iſt doch nicht das Heuſſerſte, fondern der Höllen - Grund iſt das Zeuſſerſte: und begreift keines das ander , und iſt doch in einander ,uns aber die Qual wird geſpåret .--.
) . )
69. Wir
5
Fr. 176. Betrachtung gåtti. Offenb. 299 69. Wir ſpüren
in dieſer Welt wohl des
Himmelreichs Kraft an allen Dingen ;- fo fpů. ren wir auch der Höllen Kraft in allen Dingen und wird doch das Ding mit feinem verleget, was nicht iſt erboren aus einem Einigen. i 70. Des Menſchen Seele iſt erboren aus ben Pforten der Durchbrechung , aus dem Deuſ,
fern ins Innere , und iſt ausgegangen aus dem Innern in die Ausgeburt des Innern in das deur ſere, und die muß wieder in das Innere einges So ſie im Leuſſern bleibet , ſo iſt ſie in hen : der Höllen , in der tiefen groſſen Weite ohne Ende , da
ich die Qual erbieret nach dem In.
nern , und in ſich ſelbſt ausgehet in dem Neuſſern. 71. Die Qual in der Zerſprengung aus dem Heuſſern ins Innere ift des Himmelreidis Schärfe und Aumache über das Zeuſſere: das Ueuffere ift das ewige Band , und das Innere " iſt die ewige Kraft und licht, und kann nicht vergehen . Alſo ift Gote Alles in adiem , und Hålt oder fáſfet Ihn doch nichts ,und ift in 'nichts eingeſperret. Schußichr. wib. Tild . 523. Denn ihr wiſſet ja , daß die Eeufel des Zorns Gottes und der finſtern Welt Eigenſchaft haben , und auch alle gottloſe Seelen der Menſchen : wovon wollten fie anders ihre Eigenſchaft haben , als von ihrer Mutter, die ſie geboren Hat ; wollt ihr nun all.
2
hier nichts verfteßen ,
71
1. 324. Die gottloſe Seele fähret ja aus dieſer Welt in die finſtere Welt , in die ewige Natur, in ihre Mutter , daraus ſie ist iſt gegangen und her .
fo helfe euch Gott.
kommen , und darinnen fie natürlich ſtehet; was wollte
800
Quaeſtiones Theoſophicae.
ff. 170 ,
wollte Gott ſonſt die Seele Wollex Ins holiſche Feuer; werfen , in die Qual Der Dualwire
,,
wenn ſie nicht aus
: 7.99
525. Die Seele der Gottlofen " gehet ſamt den Eeufeln wieder in den Locum , daraus fie im Anfangihrer Schöpfung ſind gegangen , als ins Centrum der Natur; und die Gerechten gen Ķen durcy den Tod des Feuers, verſtehet Chrifti Liebe- Feuer, ins ewigeleben ,in die Freybettauſ ſer der Natur, ins Sidhje ."
Das ihr" ihr Centrum oder 'Urffana ana 516. Was " fanget, war ſie in der finſtern Welt , die war ihs Grand und nach dem Suffern side in dieſes Wett ; To nun der Leib hinfalt o iſt das Sona nen, Licht zerbrochen und fehet die Seele blos nnl.a sebe der- finſtern Welt . cf. überſiSob Lebenn 39-40 Seel. Fr. 18 , 15. So der Bitte nichts von ber Kraft der Demuth hot fi ift fein unter ficha pder in fidh Erfinken Durch den god ins Leben , fondern es últigleich einem angſtlichen unſinnigen Rape , pas immer über ſich gegen will , und gea het doch auf der andera Geiten unten fiches, i eine Fenere Art undbarboch kein Seuer - Brennen, dann die Turba iſt die gar ſtrenge Herbigkeit und Bitterfeit n ba bie Bitterfeit immer 096 Feuer ſucht und will aufſchlagen und die Bere bigkeit hålts gefangen , daß esnueeine erſchrecke liche Angſt iſt, und gehet immer als ein Rad in {id), und, immaginiret ; aber es findet nichts ji ats , fich felber, esjeucht ſich felberin ſich und fchwant gert richa, es feift sich ſelberm4$ ift felher faina fen .
Fes nga Betrachtunggorti: Offenb . 301 fent. Bigthat forft kein Wefen , alsnurdiefes , magister: Seelen -Geiſtem aufrecht Utben immer germacheti hat ,als Geift oder vochmih ; Fluss engiSchmerên , Hidden, Aftétreden Vera Belinden:;: Neis , Hand, njoftim , Zorn , falſch . Heit , das iſt feine Speiſe und Kuczmaett, feina Beebringung ,
denn dix Tarba nimmtaim Bil.
ten das Weſen mio , igre Werke folgen thr nach . $9! ( itjen 10 ning millini Seel fr 1995: Die Seele ift aus Gottes Runde ausgegarigen", und geher im Sterben des Leibes wieder in Gottes Mund ſie ift (m Worte das Weſen , und im Willen das Thun , Wer will den nun ſchuldigents per eini Dingi in - fejnem Wibe her ? us! Als die Seele b(die in Gottes Reibe ift , ſie iſt vor allem Uebel in Gott "verborgen, Bruin Me finden ?"" Niemand als Gottes Geift, Seele die andere , 'und eine Betheins eine und
ſchaft der Engebase si
sio
sium : Aber der Gottloſen Seelenbaben im Zier ihreBildniß verloren , dann fieſindin ein Ziel eingegangen , und das Ziel iſt das Ende der Bild. niß: die Turba zerfidret die erſte Bildniß , uno zeucht dem Willen fein Weſen an , zu einer Bild . niß , die ſind auch unſterblic ); dann die ewige Ratue fitimber nicht, denn fieiſt von keinem Ana fange. Wenn die ewige Naturim Zörn fruét ſtürbe , ſo verlöſchte auch Gottes Majeſtat , und würde aus dem ewigen Erwas wieder ein ewig Midyise: Sipas kann nun nichtſeyn ; " was? von Ewigkeit it, das bleibet enig . cf. 6. 7. 8. 9 . Wennder Gottloſen Seelen kein Weſen in ihren Wil
302
Quaeſtiones Theoſophicae, Fr. 171 ,
Willen håtten eingeführet , formåpe kein Wehe Darinnen ,es ware keine Empfindlichkeit ſondern Magia, cf.v. 10 , 11 , 13. 218fo fagera wir , daß feine Seebe flerbeVie ſen in Gott oder in der Holle und iör Wefen bleibet enig zu Gottes Bunder Heben .Csak Nóta. Wenn der Sottfürchtende Beſer von dteren 4 legten Fragen , als 167, 168 , 169 und 170 [tert Frage , ( welche alle auf eins hinaus laufen ) wes 3: gen der Seelen Zuſtande nach dem Lode , ein in mehres zu wiſſen verlanget , der leſe die 40 Frar gen von der Seelen in JACO6 Bdhmen , Er wire finden was er fuchet. Man Bat Hier nur eints gerinaffen mit dieſen Antworten dem Liebhaber deri Theoſophia Luft machen wollen , in den Fairmdlichen Ochuiften weiter nach zuforfsbien 24bjec aber erklärer fich immer eine Antwort genunderni , n ſich darei
jedes wird finden können. Die 171. Frage. Was iſt das leßte Gericht ?
oder wie
geſchicht das ? Antwort.:-1 : T 910 Princip . 97 ,L. Die'ſehr ſchreckliche Porten der Gottlo. ſen , und auch die freudenreiche Pors .ten der Heiligen . Wir wiſſen ( 1 ) daß uns Chriſtus gelehret hat ,, daß ein Gerichtſoll gehalten werden , niche allein um der Strafe der Verachter Gottes , und um
!
Fr, 1712 Betrachtung göttl :Offenb. 303
Sum der Belohnung des Guten , ſondern auch um role
-1
per Creatur und Natur willen , daß ſie der Eitel, Feit eins los würde. ....Und miſſen ( 2 ) , daß bas We (en dieſer Welt muß vergeben mit ſeiner Qual; Es müſſen Sonne , Mond und Sternen , fo wohl die 4 Eleinenta vergeben in folcher Qual, und ales berwiederbracht werden ; da dann dasleben wird durch den Tod grünen , und alles Weſeng Figur por Gott ewig ſtehen , zu welchem Ende és jewar geſchaffen.
Auch ſo wiffen wir ( 3) daß un
fere Seelen unſterblich find , erboren aus dem enigen Bande : po dann dieſe Welt pergehet , ſo vergeşet auch ihr Weſen , was aus ihr erboren ift, und bleiber doch die Tinctur im Geifte:
2. Darum , o Menſd , bedenite dich ältņie in dieſer Welt, in welmer du in der Geburt ftes heſt ! Du wirſt gefået ein kleines Kornlein , und wachſet aus dir ein Baum , ſo ſchaue doch nun , in welchem Acker du ſiebeſt, daß du möchteſt era
funden werden ein Holý ju pem Gottes in ſeiner Liebe, und nicht nem Stege , da man mit Füſſen das übler iſt , welches man zum
großen Gebay ein Hola zu ei . aufgebet, oder Feuer brauchet,
da nur ſeine Ufdhe bleibet, und eine Erde wird. 3. Es wird dir geſaget , daß bein Holz-pon deiner Seelen wird brennen im legten Feuer , und deine Seele eine Uſche im Feuer, bleiben , und Dein Leib ein ſchwarzer Nuß erſcheinen : warum wilſt du dann ſtehen in einer Wüſten , ja auf ei, nem Felfen , da kein Waſſer ift , wie wird dann dein Baum wieder grünen ? 4. 20h
204
Quaeſtiones Theofophicae . Ft . 17th 4. Ach des großen Elendes , daß uns nicht
wiſſend ift, in welchem Ucker wir wachfen ; und was effentiën wir an uns“ziehen ! Goboch ima fer Frucht wird geſchauer und gekoſtet werden , und die , ſo lieblid) iſt, auf Gottes Tiſche ſfehén , die andere vor des Teufels Säué geworfen wer : ben ,
Darüm faß dich betwegen , und ſiehe, Daß
üim Acer Chriftiwăchfert,und bringeſt Frucht, ſo man auf Gottes Tiſche brauchet , ipelde nim. mer verweſët, ſondern immer quillet ; und je 1
mehr man der iſſet, je lieblicher die fen , wiewirft du dich freuen in dem Herrn !
5. Das jüngſte Gericht iſt dermaſſen anges ſehen , als wir wiſſen , wie alleDinge ſeinenAne
month enige Band, das fich ſelber machete , und im 70 6 9
. genommen ; Welt aber Hat einen Anfang Bande'in ber Zeit .
aus dem
dieſe
ewigent
6. Denn dieſe Welt machet eine Zeit , dara um muß ſie vergehen : und wie ſie warein Niches, alſo wird ſie wieder ein Miches , " denn der Geiſt fchmebet im AEther ; und warð barinnen erboren Der Limbus , welcher vergånglich iſt, aus wels chem alle Dinge herkommen , und da doch kein Sdynißer war als der Geiſt in den EfTentien, oder der Vulcanus. So waren auch Feine Ef fentien , ſie wurden im Wilen des Geiftes erben
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nb tl fe göt : Of . 30 € et ß ge ni ri ſt der Sch er eanlle Din ren , da es i , b " s r m ill s ich au N ;nu blo aus de W Har " ger 19
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So es dann aus Bem -enigen Willent
iſt geſchnißet , ſo iſts emig " nicht im
Weſen ,
føndern im Willen ; und ſtehet dieſe Welt nach Der Zerbrechung des Wefens gånglich) im Willen ,
als eine Figur zu Gottes Wunderthat. 2. So wiſſen wir bir , daß wo ein Wille i der muß fio allen m Anges ode en jogen iſt im Willen ; und iſt dicker als der Wir e lē , und iſt des Willens Finſterniß., und eine 1
Re
Qual in der Finſterniß. Denn der Wille wil . frey reyn, und kann doch nicht frey, Tenn , er gehe dann wieder in ſich aus , aus der Finſterniß ; Al Po bleibet die' Finſterniß im erſten Bilen , und
bi der rpiedergefaſſete Wille in ſichGſelber im Lidite. !
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geben
euch zu perſtehen, daß
te ward råge gemachet ) erſchaffen ; und der Aus, pter iſt Gote, und Der Ausgana Pillen in ſich iſelb Ve finſtern Willen erblicket , und Ber Blick waren die n,, und ger Vulcanuswar das Rad des Gea: Effentien müths , welcher ſich in 1 Geſtalten theilet, wie vorgemeldet worden ; und dieſelben 7 Getalle ei. ne jede in ſich ſelber wieder in unendlich , nac Ecz blicfung des Geiſtes . Ens eie ostao iuc
9. Und darinnen ſtehen bie Wefen aller Wear fen , und iſt alles im groffen Wunder : Und if unſer Heb.J.Böhm.theor.fr. 2 Th . u
306 Quaef ti
ones
Theoſ
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Fr. 17t .
unſer ganze Lehr nur dahin gericht , daß wir et ſollen in die lidten heilige Wund Menſc hen n er eingeb . Denn am Ende dieſer Zeit wird alles en e g w offenb , und ein jedes , worin nen s eo ar erden wachſ iſt, ftehen ; und fo dann das Weſen , das en es ießt bått und gebier , vergeh , ſo iſt alam et et dann eine Ewigke it.is 10. Soſebe nun ein jeder, wie er ſeine Ver. nerife brauchet, damit er in den Wundein Got,
tes in groffen
Ehren " ſtehe. Wir wiſſen ,
daß
dieſe Welt foll im Feuer vergehen, und wird nicht Kraut, das würde fei . Fever ſenn von Holz und und Nichts machen ; auch To nen Stein zu Urche wird ſich kein Feuer häufen , da dieſe Wet ſollte hinein geworfen werden ; ſondern das Feuer der Natur entzündet ſich in allen Dingen , und wird jedem Dinge felnen Leib , oder das was begreif Tith war , zerſchmelzen ," und zu nichts machen. 1. Denn gleich wie alles im
Fiat ward ge
Hatten und geſchaffen nadidem Schnißer ,welcher en gangerSchnigér war' in allen Dingen in den 7 Geiſtern",der 'Natut, welcher nichts gerbrach. ats er das dersom
wart jedes fcheidete ſich ſelber , und ſtund im Dual ſei. nicht viel Pot. AtoBlwirds igensu audy net Efentien . nd Brechens dürfen tērns, Donnerns wie die Welt zu Babel lehret , ſondern ein jedes vergehet in ſich ſelber : die Quattung der Elemen : terhocet auf, gleich als ein Menſch im geber alles ins:AEther,
Kobe ,und
31
5
Fr, 171 , Betrachtung götet.Offenb.
307
13. Und zur Zeit , ehe folch Gebäude verges het und ins AEther tritt, kommt der Richter det Lebendigen und Todten ; da müſſen ihn alle Mena fchen in ſeinem und ihrem Fleiſche ſehen , und müſſen alle Todten auferſtehen durch ſeine Stimi me , und vor Jhme ftehen ; und da wird die Enge fiſche Welt offenbar , und werden heulen alle Ges ſchlechte der Erden , welche nicht im Leibe Jeſu Chrifti werden ergriffen ſeun ; und dann ſo were den ſie geſchieden in zwo Heerden , und gehet der Sentenz Clzrifti über alle , Boſe und Gute. Und da gebet an Gelfen , Zittern und Schreyen , fich felber verfluchen , die Kinder die Eltern , und die Eltern die Kinder , und wünſcheten, daß fie fie nie geboren båtten . 13.
Hifo verfluchet ein Gottloſer den andern,
der ihn ( zur Gottloſigkeit) verurſachet hat ; deč Untere den Dbern, der ihme Zergerniß gegeben , der laye den Pfaffen, der ihn mit böſen Erem . peln geärgert, und mit falſcher Lehre verführet bat. Der falſche Flucher und Låſterer zerbeiſſet feine Zunge, die ihm ſolchen Mord angethan hat : Das Gemüthe zerſtoffet den Kopf wider die Felfen , und verfreucht ſich der Gorclofe in die Klippen vor dem Schrecen des Herrn. [ cf. Apoc. 6 , 15.17 . Luc. 23 , 30.] Denn es ift ein groß Schrecken und Beber in den Eſſentien von dem Zorne unb Grimme des Herrn , und die Angfi bricht das Herze , und da doch kein terben iſt, denn der Zorn ift råge , und das gottloſe Leben quallet im Zorne ; da verfluchet der Gott. U a
308
Quaeftiones Theoſophicae
fit : 171 ,
Gottloſe Himmel und Erde, die ihli getragen , und das Geſtirn , 098 ihn geleitet hat , und die Stunde ſeiner Geburt, und ſtehet ilme alle ſeine Unreinigkeit unter :Uugen , und Riehet ſeines chreckens Urſachen , und verdammetſid felber ; er mog den Gerechten nicht anſchauen vor Scan : des alle feine Werfe ſtehen ihme in feinein Ger müthen und ſchreyen Behe in den Effentien über feinen Macher , klagen ihn an : Uller: Beleidig ten Thränen werden feurig als ein beiffender Wurm : er begehrer Abftinenz, aber es iſt kein Dröſter , es gehet ein Verzweifeln in ihme auf, denn die Hölle ſchrecket ibn.
sif 14. Auch ſo erzittern die Teufel vor der Anzündung des Zornes , welcher Geſichte den Gottloſen unter ter : ſie fehen EngliſcheWelt vor ignen , und das holiſche Feuer in ihnen , und fehen pie alles brennet, ein jedes in ſeiner Qual , in ſeinem Feuer. Die engliſde Welt brennet im Triumph , in der Freuden , im
idite der Klarheit ,
und erſcheinen als dié Helle
Sonne, welche kein Teufel noch Gottlofer Parf vor Schanden anblicken: ſie ſtehet im Lebe, daß Der Treiber gefangen iſt. 15. Anda wird das Gerichte befeßet, und müſſen alle Menſchen , lebendige und tobte, atida ſtehen , ein jeder in ſeinem Leibe : und wird der Engliſche Chor der Heiligen Menſchengeſeket zum Gerichte , welche um , des Zeugniß JEſu Chriſti willen ſind ermordet worden ; da ſte en die heili gen Våter der Stämme Ifraels, und die heili .. ge
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phe re er en es gé Pro mitenihr hLreeht , 'ung iſetrall off tti, s e h f s r t b n l e e a a ba : w ſi ha ge , da ft de ſcGho n n en nter ugen len ie eche ung vo lof u U , da thatfol f R g fol en rb er e geb ; vgoenn all Mo [et und Ver d r r] li nn er rmo r Wah . m e der Hei De d . E d u r nem örde t len er ugeen het hei wil ; fte erfei unt M A t n n e wor n me ox er örd F D de um rfnei Leb mmer M ant , de tu d r at ichts n ſ Al le n o r e h u , f n e : tea
Eicher sobe ,
Elt,
Dre, mv08 Terapi
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ſeine { åfférüng, die'er þat auf den Gerechten ged rohůtret, ftehet bá vor işme im Weſen , und iſt eine Subftang; davon witd ihm Leges geteſen ." 16. Wo iſt nun deme Gewalt , deine Ehre, dein groſſer Reichthum , Deine Pracht und Schon heit ? wo iſt deineKraft, damit du den Eienden ſtreckteft, undbeugeteſt das Rechytnadı beinem Mutbyråden ? Siehe, es' ft alles im Wefen , und ſtehet'vor bét ! Der Beleiðigre tieſet dir dein Jatein , und ba wird widerrufen alles, was in dieſer Welt falſch geſprochen 'ward , und bu bleia beft in deinem Unrecht ein Zügnet', ' und mußt von deme geurtheilet werden , den du althier' þaft gee urtheilet in Falfdheit: Alle fügen und Trug ftes Het im Wefen offen ; alle deine Worte fteşen in der Tinctur im Weſen der Ewigkeit vor dir, und Find dein Spiegel : ſie werden bein ewig Nages vůndlein , und das Budy deines Troſtes feyn . Datum bedënte dich , was du thun wirft , wirft du dich nicht ſelber verfluchen und verurtheilen ? 17. Dargegen ſtehen die Gerechten mit una eus u , Sr
de ſteiget auf im Quellbrunne des Heil. Geiſtes : Ale U 3
310
Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 171.
Alle ihre gehabte Traurigkeit ſtehet vor ihnen im Weſen , und erſcheinet , wie ſie zu Unrecht haben gelitten ; ihr Troſt ſteiget im Leibe Jeſu Chriſti auf , der ſie hat erloſet aus ſo groſſem Trúbral ; Alle ihre Sünden ſind gewaſchen , und erſcheinen ſchneeweiß : da danfen ſie ihrem Bråutigam , der ſie bat aus folcher Noth und Elende , darinnen fie allhie gefangen lagen , erlåſet ; und iſt ein eis tel Herzliche Freude , daß der Treiber zerbrochen wird ; und alle ihre gute Werke, Lehre und Tha. ten erſcheinen vor ihnen, alle Worte iþrer Lehre und Strafen , damit ſie den Gottlöſen haben den Beg gewieſen , ſtehen in der Figur. 18. Da wird der Fürſt und Erzbirte JEſus Chriſtus ſeinen Sentenz laffen ergeben , und far gen zu den Frommen : Kommt ber ihr Geſeg. neten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch Jd bin bung, iſt von Anbegian bereitet geweſen : rig , durſtig , nackend, franf , gefangen und elend geweſen , und ihr habt mich geſpeiſet,
ge .
trånket, bekleidet , getröſtet, und ſeyd in meinem Elende zu mir kommen , darum gehet ein fur ewigen Freuden. " Unt ſie werden antworten : Herr, wenn haben wir dich hungrig, durſtig , na cend und gefangen , oder im Elende gereben, und haben dir gedienet ? Und Er wird fagen : was ihr habt gethan den Geringſten unter dieſen meis Brüdern, das babe-ibe mir gethan.Und nen zu den Gottloſen wird er fpredien : Gehet hin i vonmir, ihr Vermaledeyeten, in das ewige Feuer ; denn ich bin hungrig , durſtig, nacend , gefan.
gen
Fr. 171. Betrachtung göttl. Offenb.
zif
gen und elend geweſen , und ihr Habt mir nicht gedienet. Und ſie werden antworten : Herr, wenn haben wir dich je alſo geſehen, und dir nicht gedienet ? Under wird ſprechen : Was ihr den Ur. men und Geringſten unter dieſen meinen Brüdern nicht habt gethan , das habt ihr mir auch nicht gethan; und ſie müſſen ſich von Jyme fdheiden. Matth . 25 , 35
19. Ind in dem Augenblick der Scheidung zergehet Himmel und Erden , Sonne und Mond , Sternen und Elementa , und iſt fürbas mehr keine Zeit.
5
20. Da zeucht bey den Heiligen das Unver. wesliche das Verwesliche in fic), und wird der Tod und dieſes irdiſche Fleiſch verſchlungen , und leben wir alle im
1
groſſen und Heiligen Element
des Leibes JEfu Chrifti, in Gott dem Vater, und der 3. Geiſt iſt unſer Troft: und vergehet mit dieſer Welt und unſerm irdiſchen Leibe alle Erkenntniß und Wiſſenſchaft von dieſer Welt, und leben als die Kinder ( Engel ) , und eſſen der paradeiſiſchen Frucht: Seun da iſt kein Schres den , Furcht noch god mehr. Denn das Prin cipiuin der Hölle mit den Teufeln wird in dieſer legten Stunde zugeſchloſſen : und kann eines das
74
ander ewig nicht mehr erreichen ( erſehen ), noch einen Gedanken von dem andern faffen ; die Eltern werden nicht an ihr gottloſe Kinder in der Höllen
0
gedenken , ſo wohl aud, die Kinder nicht an ihre Eltern : Denn alles wird vollkommen ſeyn , und hóret auf das Stückwerf. 21 . U 4
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31 ?
Quaeſtiones Theoſophicaer Fr. 176.
22:21 . Da wird im Parabeis dieſe Welt mit ber Figur bleiben ſtehen im Schatten , aber der Gottloſen Weſen vergehet darinnen , und bleibet in der Höllen ; denn einem jeden folgen ſeine Wer ke nac ). Und wird ewige Freude ſeyn über die Figuren aller Dinge , und über der ſchönen Frucht des Paradeiſes ,weldjer ipir ewig genieſſen werden .
Das helfe uns die Heilige Dreyfaltigkeit, GottVater,Sphn, und þeiliger Geift, Amen . Seet. Fr. 1 , 236. Weil ſie aber rohe iſt oh . ne Wefen , ſo wird ſie dem Feuer Heimgeſtellet, dann ſie ſtellet ſich ſelbſt darein, und iſt im Feuer
1
/
ein Begehren , nemlich ihren Leib wieder zu ſu : chen , alſo wird das Feuer des Urſtandes erwecker. Und iſt uns das endliche Gerichte im Feuer hier : innen erkenntlich , und die Auferſtehung des Flei ſches : dann die Turba im Feuer iſt begehrend des Zeibes, den ſie hat geħabt, aber am Ziel zerbros chen ; und ihr Begehren iſt des Leibes geweſen, als die Seele . C. 30, 8. Das Jüngſte. Gericht iſt ein ernſt Xid ) Werf : weil wir euch follen der Todten Auf erſtehung darchun , ſo müſſen wir ſchreiben die Helegenheit , wie es damit bewandt ſen, in welder Kraft dieſe Welt roll vergehen , und die Todten auferſtehen ; es wird Ernft ſeyn , laffets eud, feia men Scherz ſeyn ; wir werden vom Grunde ſagen , Und denfet niche, daß es Tand ſey. cf. v. g, 10 .
11. Das legte Gerichte iſt dem Richter Chris {to mit dem H. Geiſte: Dann allhier wird ſich des
Fe.17f , Betrachtung gorob Offenb . 313
31
3
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in Es
-
destepigen Geiftes Centrum bewegen , welcher ſich auch in dren Principia hat geſchieden ; als ei. nes in Zorn : Geift, und eines in göttlichen liebe. Geiſt , und eines in Iuft- Geiſt der aufſern Welt. 13. Das lekte Bewegen fteher Thme zu , Er iſt nach der Gottheit in Chrifti Munde, und nach dem Zorne in der hölliſchen Angſt- Qual ; und nach den Wundern im Geiſte dieſer Welt. 1. 13. Er war aller Wefen Werkmeiſter, fo iſt er auch der , der einem jeden Werke wird ſeine ewige Verberge geben , und ein jedes in ſeine Scheune famlen. 14. Dann er hat viet Gehülfen , nemlich die Engel, welche follen alles ſcheiden und entfona dern , und alsdann wird der Mund Gottes des Waters mit dem Verbo Domini, durch den Mund Chriſti das Urtheil ſprechen ; alsdann ge. Het an die brennende Welt , und der Eingang eis nes jeden Dinges in ſeine Scheune und Behalter. 15. Dann die Behalter werden mandjerlen Leyn , nichtnurZween als in zweyen Principien ; wohl in zweyen Principien , aber in vielen Una terſdeiden , alles nach der Kraft: dann ein jedes Werf ſtehet in einem magiſchen Principio , als ein fonderliches Wunder , beydes im Himmel und in der Hölle , jedes nach ſeinem Geiſte. 16.17. 18. Wann der Jüngſte Tag wiró anbrechen , ſo eröffnet ſich abermal, als nun zum dtittenmal, die Gottheir in alten Geſtalten , in be und Zern ; da wird alles zugleich auf einmal of 11 5 fen
314
Quaeſtiones
Theolophicae. fe: 170 .
fenbar ſtehen , und vor allen Creaturen Richtlich und das ift alſo gethans panig.34.115 255. . Nun wird ſich der Geiſt der erſten Scho. pfung aller drey Principien bewegen ; und ehe foldes geſchide, fo faffet fich das Wort Gottes, mit demſelben Geifte, als gleich wie eine Erben bung oder Offenbarung der Gorchert.
36. Dann der Geiſt růget die Turbam are fer Weſen in allen dren Principien , da wird auf eine Stunde alles offenbar ftehen , was im Him . mel , Hölle und in diefer Welt iſt : dann die Tur ba erreget alle Weſen aller Creaturen , und miro alles richtlich fenn , was im Himmel und Helle ift ; und ein jeder wird die Werke feines Herzens ſehen , gutoder böſe. 27. Und in dieſer Stunde erſcheinet auch der Richter Chriftus auf dem Bogen der Drehzahl, gleich einem Regenbogen ; denn nach dem dritten Principio dieſer Welt iſts ein natürlicher Regen bogen , aber nach dem Principio Gottes iſts die Drenzaht, das Creuze mit einem doppelten Re. genbogen , da das eine Theil in das innere Prin cipium gewandt ftehet, als in Abgrund des Zor. nes ; da fißt er auf Gottes Zorn , das werden die
'
Teufel und alle gottloſe Menſchen ſehen ; dann derfelbe Bogen iſt in alle drey Principia gefchlof ſen , und fikt dieſer Richter Chriſtus auf und in der Ullmacht der Ewigkeit , über alles was We. fen beiffer. 28. Alda wird aufgehen das jammerliche Erfdyrecen aller Teufet und Gottloſen Menſchen , und 17
1
1
11
ht
Fr. 175. Betrachtung gort Offenb . 315 und werben Heulen , zittern , geffen und ſchreyen , und ſagen zu den klugen Jungfrauen : Gebet uns Dele von eurem Dele', ac tröſtet uns , leh . ret uns doch , was follen wir thun, .gebetunsdoch von eurer Heiligkeit ,
daß wir mögen vor dem
zornigen Angeſicht Gottes
beſtehen ;
dann der
Höllen Juge ſteget w' eit offen , wo follen wir hins Aliehen vor dieſem Zorne! cf,v. 29. - 30. Da werden ſie in groſſen Schrecken und Zittern ſehen in Gelfen u . Schreyen zum Richter Chriſto , aber fein Zorn - Auge mit ihrer Turba greift ihnen ins Herze, durch Geiſt und Fleiſch, durch Mart und Bein : dann die Seele iſt in der Turba mit der Bewegung Gottes ſchon im Grimme rage.'yi 31. Da werden ſie vor Angſt zur Erden fal. len , und ein Theil ihrer Jáſter - Zungen zerbeiße fen ; die Hoffärtigen werden ſagen: Uch ihr Ber : ge fallet auf uns, und ihr Hügel verdecfet uns yor dieſem Auge des Grimmes ; Sie werden in die Hsten friechen , in die Steinfelfen , in die Berge ſich einſcharren , ſie werden ſich wollen er. todten , und iſt kein Tod mehr da ; ſie brauchen Waffen fict) zu entleiben , aber es iſt Fein Ster . ben mehr da , ſondern nur Grimm und Zorn.
32. In dieſem Schreden werden alle Gea båude der Welt unifaltenz, dann die Erde wird erzittern als ein Donner , und das Schrecken wird in allem Leben fenn , ein jedes nach feiner Qual: ein Thier hat keine ſolche Qual als die Seele, nur Furcht wegen der Turba. 33.
316 Quaeſtiones Theoſophicae. fra'ngi. 33. Und in dieſem Erbbeben und Bewegent ſteigen alle : Waſſer über alle Berge hoch , gleich als wären ſie alle verzehret; dann ſie werden alle im Zorn in die Turbam gefaffet , alſo daß in den Elementen nichts dann Ängſt wird regn ;" Alle bohe Felfen und Berge zerklümſen und fallen um , die Sternen fallen auf die Erde mit ihrer ſtrena gen Kraft; und dieſes alles wird in unterſchiedlis chen : Sagen geſchehen , alles nady" deme, wie die Welt iſt ;erſchaffen worden , alſo foll fie auch ein Ende nehmen. cf. 34. 35. 36. Aber die Kino der Gotres werden ihre Augen aufheben mit ge. faltenen Hånden zu Chriſto , und ſich freuen , daß der. Tag ihrer Erlófung kommt, dann die Angſt rühret 7ſie nicht. 4 3 11 Verborgen ſind, wie viel ihrer dazu gehören ; dann in 6 Tagen ward die Welt mit ihrem Heer ges ſchaffen , das ſtehet unsnun verborgen ) wird ſich das Waſſet wieder finden , und alle Tiefen erfüle len ,"mehrals deſſen zivoe war. 38. Dann jeßt kommt der Tod mit : und in derfelben Stunde ſterben alle Creaturen auſſer dem Menſchen ; und werden alle Menſchen , fo fich haben verkrochen in die Felſen und Berge , wie. der Hervor gehen , aber mit Angſt ihres Gewiſe fens, wiewohl jeßt bie Turba hat nachgelaſſen , daß das Schrecken im Tode ſteher, dann das Waffer , Fallen ergreift die Turbam safit
da wird ſich die Stimme der H. 39Und . Dren . Zahl nach allen Oren Principien eröffnen , und
$ r; 177 : Betrachtung götel. Offenb. 317 For 5
7.TV )
CA
und durch den Mundbes : Richters Chrifft fagen : Stehefrauf ihr Sobren und kommetvor Geridyre. ( Joh. 5,25.) . 40. Dieſe Stimme iſt der urkundliche ewige Geiſt, der alles Leben håle, und jemals regierec Hat in allen dreven Principien, dann es iſt der Geiſt , aus demealles Leben iſt entſtanden , und in deme'és in Ewigkeit ftehet, der aller Dinge Lébén tind Betvegen'in gerveſen, in demeder Un: fang eines jeden leben iſt geſtanden , und auch pein Ende, und auch in Ewigkeit : bann er iſt, von Ewigkeit, und der Sdjøpfer allee Dinge. 0:41 . Er hat zuiven ewige Unfänge, als in Feuer und sidre , uno der dritte Unfang iſt ein Spiegel des Ewigen geweſen , als der Geiſt dieſeru Weft : Er iſt in dieſer Welt als ein Wunder gee weſen , und durch ihn ſind die Wunder offenbar worden ; und der ifts , der das lekte Gericht beſta Bet , ſeine Bewegung iſt die lékte. cf. 4. 42. 43 . 44. 45.52. 44 Gnadenw, 6, 24. Das Jüngſte Geriche iſt anders nichts , als eine Einernte des Vaters
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aller Weſen , und alles beſſen , was Er hat durch fein Wort erboren , und worein ſich ein jedes, Ding hat im freien Willen geſchieden , därein
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wird es auch gehen , denn in demſelben ewigen
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Behalter , nach deſſelben Principii Eigenſchaft, iſt es gut.
Dreyfl, 15 , 13. Darum ihr Eltern und Kina der , ihr Obern und Untern , merket auf , ihr þa. bet
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ttet r bet die Mutte der Natur vol Greuel gefichü , den ige orn ottes der grinn Z G ift vorhan , das t he endlic Gerich iſt vor der Thir : Gott will die n n e d Er mit Feuer fegen , und tem jeben ſeine t n Lohn gebe , die Ernte komm , das Trajd ( Kleib ) e r t beſtehe nimme , es wird ein jedes in ſeine Scheu t e l m a n ſ e ne einge werd ; wer ihme nid t will laſſen n rathen , der fahre hin , er wirds nahe erfahre , e was das ſiebent Siegel am Centro mit ſich brin . get. cf. y. 14.10 .
C. 52 ! 30. Dann der Jüngſte Tag ift an. Bets nidits, als das Eingeſchlaffenewieder erwee cen , und den Tod zerbrechen , welcher in den 4 Elementen iſt : Dann die Decke muß weg., und muß alles wieder grünen und: leben , was aus dem Ewigen geboren ift. 13 Taufe 1. C. 3 ,
9. Darum ſollen und, muf
fen der Menſchen Werke gerichtet werden , und jedes in feine Scheune eingefamlet werden ; Alls , das in der Kraft der Salbung iſt gemacht wore den , ins Reich Gottes ,
und das in Kraft des n woorde ,
Codes. Aur. 16, 71. Nun aber hat die innerliche Geburt die Wurfſchaufel in der Hand , und wird einmal ihre Tenne fegen ,
und die Spreu dem
Reiche Cucifers zu einer ewigen Speiſe geben . Dann fo der Teufel hätte kommen in die innerſte Geburt greifen , ſo wäre alsbald aus dem ganzen Nevier feines Königreichs die angefindete bren . wende Hålleworden .
72 .
1
FC. 172.
Detrachtung gótel:Offenb. 319
72. Aber alſo muß er als ein Gefangener in der dufferſten Geburt bis an Fångtien Lag gee fangen liegen , melder nunmehr vorhanden ist, und gar nabe zu gewarten. Dreyfl. 5 , 148. Euch wird hiermit die end. fiche Zerbrechung des Suffern Principii angekün; diget, fdmüfer eure Lampen , der Bråurigant ift gerüfter, feine Pofaune ſchaller, der fiebenté Engel auf dem Thron der Himmel poſaunet: "die Geheimniß des Reichs Gottes werden in Zeitfet nes Pofaunens vollendet, und iff fürbas feine Beit mehr in den 4 Elementen ; fondern es gé Bet an die ewige Zeit im Element, im Leben Got: tesi und auch die Zeit des Abgrundes . 3 Beel. Fr. 1:87. Darum wiſſeci gemiß , daß die Zeit nahe iſt , dam im rechſten Tage nach Mittage ift mgegangenbie Fener des ewigem Ta. und hat Gott den Sabbatą des Fiebenten
grs
Cages tarum zu einer Ruhe und immerwähren : den Gebächtniß geſtiftet. Die 172. Srage. Wie
geſchicht die
Auferſtehung der Todten , was ſtehet auf ? Antwort.
Aur. 19, 64. Und in derſelben Geburt mer , den die Tobten auferſtehen , die da haben einen Beilagen Samen gefået; die aber haben im Zorn . Feuer gefåer, die werden im Zorn : Feuer auf: erſte.
1
Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 172,
320
erſtelen . Denn die Erden wird wieder lebendig werdená fiatemal ſie die Gouhett in : Chriſto hat wiederumegugeboren durch fein Fleiſch , und zur Rechten Gottes erhöher ; aber das Zorn Feuer bleibet in ſeiner Geburt. v w Princ, 12, 17. Nun iſts ben einem verſtått pigen Menschen gar leichte zu gründen , und wife ſen , daß, in Adam , als er in Gottes Bildniſ war kein Sdilaf war noch fern ſollte : denn Adam war ein ſolch Bildniß, als wir werden in Der Auferſtehung vom Tode ſemne da wir nidis werden durfen der Elementen, meder Sonnenoch Stergen , auch keinen Schlaf; ſondern unſere Huo gen ſtehen offen ,immerundemig zu. (drauendie Herrlichkeit Gottes, davon wird uns unſerSpeis ſe und Trank.; und das Centrum in: er Vielheit oder Aufgang der Geburt giebt, eitel Luft und Freude. Denn Gott wird keinen andera Mena fchen aus der Erden herfår bringen zum Himmel reich , als wie der erſte born Fall war: Dennter war aus Gottes ewigen Willen erſchaffeave und der iſt unveränderlich , und muß beſtehen : um denke diefen Dingen ſcharf nadı.
Ć
dar
,
aufſtehen als Gott im Anfang (cuf: denn er iſt aus dem ewigen Willen geſchaffen nach feiner Seelen , welche ihm wurde eingeblaſen ; und ſein Leib iſt aus dem ewigen Element geſchaffen , das war und iſt Paradeis ;“ und die 4 Uusgånge der 4 Elementen ausm Element ſind dieſe Welt, datu innen war Abam nicht geſchaffen .
27.
Fr. 172. Betrachtung göttl. Offenb. 321 a7. Darinnen ſtund nun das Bild Gottes ganz fren : es mochte greiffen wozu es wollte, allein an den Verſudybaum nicht; da war das Verbot vor. Da iſt er in dem Garten gegangen 40 Tage in paradiſiſcher Wiße ,
Freude und
Wonne , da vor ibm doch fein Tag noch Nacht war , ſondern die Ewigkeit. Er rabe mit ſeinen Augen aus der gottl. Kraft, es war kein Zuſpers ren ſeiner Augen in ihme : er durfte der Sonnen ( licht) nicht gånzlich , wiewohl ihm alles mußte dienen und unterthänig feyn . Die Ausgeburt der 4 Elementen berührete ihn nicht; es war kein Schlaf noch Schmerzen oder Furcht in ihme : es war vor ihmë 1900 Jahr wie ein Tag . Er war ein ſolch Bild wie am jũngſten Tage wird aufſte. hen , und kein anders (teget auf als Gott im Uns fang ſchuf; darum denke ihme nach . Seel. Fr. 30 , 46. So wird Er auch die Pforten des Todes råge machen , dann er wecker den Tod auf , und Qat das Verbum Fiat an fid ; und daſſelbe Fiat iſt auch in der Seele , und auch im Leibe: und ob er ( der Leib ) ſchon lange vere weſen iſt , ſo iſt doch die Turba mit des Leibes Wundern im Fiat geblieben. 47. Jeßt müſſen die Elementa das Weſen , das ſie verſchlungen haben , dem FIAT wieder gee ben , dann das Verbum Domini iſt darinne , aber in ſeinem Principio ; ein jedes, muß geben was es bat empfangen : als die Erde den Leib als bas phur ; und das Waſſer auch ſeine Effentien ; die Luft den Hal der Stimmen der Worte , und das Heb. J. Böbm. theol. Fr, 2. th. Feuer
322 Quaeſtiones Theofophicae.
fr. 1.72 .
Feuer die Effentien der Seelen : dann es foll al. les geurtheilet werden .
53. Alſo verſtehet uns ja recht:
Der Leib
ber hie auf Erden gegangen iſt, der böſe verderbte Leib , der das edle und ( dhöne Bild des Paradei. fes verſchlungen hat, der ſoll kommen und dars ſtehen mit der theuren Bildniß in ihme : er fou Rechenſchaft um Gottes Bildniß geben. *** 454. Wohlnun denen , welche Chrifti Geiſt þaben , die haben ihre erſte Bildniß im Verbo Fiat, daß muß ſie wiedergeben , und eben in dem Adamiſchen Leibe an die Seele. 55. Welche aber Chriſti Geiſt nicht haben werden , die weróp ſtehen , aber ihre Seele wird die rechte Bildniß verloren haben , und werden eine Bildniß im Seelen - Geiſte haben , nachdeme .fie im Willen
7
find geſtanden ; was ihre tägliche Juſt iſt geweſen, alſo wird ihre Bildniß feyn. dieſer Stunde wird auch das grimmige Fiat der Finſterniß die Teufel darſtellen , die ſollen jeßt auch ihren Sohn und Stall empfans 56. Und
in
gen , davor ſie , wann ſie dis hören , erzittern.
57. Und alſo werden die Cobten alleſamt, höfe und gute , aufſtehen , ein jeder in einem zwenfachen Leibe , und werden die Seele mit dem Geiſte im Leben haben . 58. Einer wird das äuſſere irdiſche Leben , und darinnen eine Thieres Bildniß haben im See
Fr. 172. Betrachtung götel. Offenb. 323 Seelen . Geiſte , und wird des grimmen Zornes Weſenbeit an der innern Bildniß haben. Tai 59. Und der ander den äuſſern Leib , und barinnen Chriſti Bildniß , and in ſeinem See. ten - Geiſte wird Gottes Liebe - Geiſt leuchten deine zeucht das Verbum Fiat die rechte Udamia ſche 'reine Biloniß 'wieder an : dann die reine Bildniß iſt in Gott verborgen , im Worte das Menſch ward , geſtanden ; gekt als die Seele dm Ziele ſtebet , frieget ſie die wieder , mit der ſchönen Fungfrauen der Weisheit Gottes. 60. Dann die edle Bildniß ward in Adam jerftoret,
indeme das Weib aus ihme gemacht
ward ,) daß er nur die Feuers Tinctur behielt, und das Weib des Geiftes Tinctur; jeßt kommt
5
Gemein
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11 pine
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einem jeden ganz wieder heime. 61. Dann das Weib wird im Feuer Gottes bes Feuers Tinctur fahen , daß ſie auch wiro ſeyn wie Adam , fein Weib noch Mann ; fono dern eine Jungfrau voller Zucht, ohne weibliche oder männliche Geſtalt ødep Glieder.
62. Und hier wirds nichtmehr feyn: Du biſt mein Mann ; du biſt mein Beib , fondern Brü der . In den göttlichen magiſchen Wundera wird etwas davon erfannt werden , aber kein Menſch, achtet das , ſondern ſind alleſamt nur Gottes Kinder in einem Kinder Leben und Liebe Spiel. ** 63. Dieſes alles wird vor dem Urtheil gé. fichehen , dann das Urtheil ift zueift und ber jüng. 2 ſte
I
324
Quaeftiones Theoſophicae, Fl. 173 .
fie Tag der leßte Tag und die Lebendigen wer. den nicht ſterben , ſondern zugleid ) mir der Stima meGottes vor Gottes Gericht geſtellet werden . 64. Dann das Verbum Fiat wird ſie alle bahin bringen , und wird alles in feiner Ordnung dargeſtellet werden vom Fiat, als einem Könige und Kayſer ſeine Unterthanen , über welche er ge Herrſchet hat, einem Fürſten , Edelmann , Burs germeiſter und, Obern , ein jeder in ſeinem Rufe. 965. Und allhie foffen diejenigen , welche fich haben zu Szirten Chriſti aufgeworfen ohne Gore 1 tes Ruf, ſtehen unter der Heerde ihrer Schaafe , u: 10 Rechenſchaft geben von ifrem Weſen und Lehre , ob ſie ſind Chriſti Hirten geweſen , und die Schaafe geweidet , oder ob fie ſind ihre eigene Bauchhirten geweſells . Hie wird der Geiſt nach ihrem Ruf fragen , ob fie ſind aus ſeiner Wahl und Kraft zu Hirten eingegangen , oder durch Menſchen - Gunſt ohne Gottes Geiſt und Wahl. 66. Dann der Richter wird ſprechen : Nun geber Rechenſchaft von eurem Leben , Worten , Werfen , Thaten , und Weren ; da wird die Turba eines jeden Menſchen fagen , was ſein Wefen " geweſen iſt : dann jeßt wird alles in der Figur in ihnen und auffer ihnen vor ihnen ſtehen, baß alſo kein Leugnen ſeyn wird ; dann der Geiſt prüfer mit der Turba Seel , Geift und Fleiſch ; gie iſt alles offenbar. 67. Die Könige und Fürſten werden ſollen Rechenſchaft - geben von ihren Unterthanen , wie fie die haben regleret und gefchüßet , was ſie ha ben
Coo
Fen,
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lieha er en lerini
a ſola
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Ft:17á, Betrachtung gócrl: Offenb. 325
ben für Regiment :geführet, wie ſie haben mattis chem ſein Leben in Tyranner genommen , wie ſie haben unſchuldig Blut vergoffen , wie ſie haben Krieg gemacht nur um Geiß und Wolluſt willen 68. Dergleichen die andere Obern , mie fie fich daben eingedrungen und zu Herren über den Aldern gemadie , und ihn gedrenget , getroket, wie ſie ihm feinen Schweiß genommen , und mit Soffart verzehret haben. 69. Jekel wird nach jeder Wurzel gefraget i werden , woherife fomme, woraus fie gemach . fen iſt; ob Tie Gottes Drdning trage, ob ſie im himmtiſchen Fiat aus der Liebe uvſtånde , oder im hölliſchen aus dem Zorne? da foll ein jeder Redienfchaft von ſeinem Srande geben , ob er fer felber eingedrungen aus Geiß und Hoffart, und kich zum Herrn gemacht , oder ob ſein Regiment pon Gott geordnet feya 70. Da fehet zu ihr Weft. Regierer , ihr Gewaltigen , ob igr Gottes Ordnung feyd ; 06 ihr in rechtex göttlicher Ordnung. figet , wie ihr mit dein Elenden umgehet: jetzt ſtehet ex euch unter Augen , und klaget euch an , daß ihrUrſache ſeiner Sünden und alles Uebels geweſen ſeyd. 71. Dann da wirb je einer über den anbern fchreya er und flagen,daß er ihn zu folchenlaſtern geurfachet hat ; er wird ihn verfluchen , der Untere den Obern , der Obere wieder feinenObern ,der Fürſte ſeinefalſche Kathe, die Råthe die Prieſter,die ihre Sachen nicht baben geftrafet, fonderd geſchmůdet , und haben E 3 ihnen
326
Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 173,
ihnen geheuchelt, um Erhebung der Efren willen . confer . v. 72. 73.
74. adhie werden die Engel die Schnitter Feyn ; dieſe werden ſie unterſcheiden in zwey Heer : den , und die Frommen zur Rechten ſtellen als zum Liebe Huge ; und die Böſen zur Linken , als zum Zorn - Auge: dann die Rechte heiffet alhie Des Lichts Principium , und die linke des Feuers Principium . 75. Alda wird das Gerichte befeget werden ; alle die großen Hirten , welche Gott der Welt hat qui einem Lichte dargeſandt, daß fie die haben ge. ftcafet, und gelehret , als die Erz- Vater von der
Vecheiffung Chriſti., mie, den Propheten und Apoffeln zur Rechten des Gerichts , und Moſen und alle Gefekélehrer zur Linken des Gerichts. 76. DennMöſes und Elias haben das Feuer. Schwert, neben allen hochtheuren Gefeßlehrern und Förderern Gottes Gerechtigkeit; und die zur Rechten Gottes Barmherzigkeit . 77. Und in dieſer Stunde iffber jüngſte Tag, da der Richter wird ſprechen : Komnit Ger ihrGeo benedeyeten meines Paters , ererbet das Reich das euch von Unbeginn bereitet iſt ; dann ich bin hungrig, durftig , nackend, frank und elend gee weſen , und ihr habt mir gedienet. ( Matth. 25, 34. 35. ) Gebet 78. ( Und zum gottloſen Haufen : hin ihr Verfluchten in das ewige Feuer ; Ich kenne euch nicht , dann ich bin hungrig , durſtige frank,
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1 k ng n t fa a c d e r F t , na uenn ge b r ie edi a Ha mi n g . D See
b n e f 7 f O n . 32 e ſ t we n r ge de , un ih l r h e c o e w ſi ſi w , b
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len , wegen des Rid )ters Perſon entſchuldigen ; Herr , wir haben dich nie gekennet; aber Erwird fagen : was ihr meinen elinden Kindern nicht
al gethan habt , gechan . )
das babt
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ihr mir auch nicht well.
79. Und alhie wird fich der Geiſt Gottes
es ja
erſt zum Rechte 'bewegen in ollen dreyen Princi pien , und das Centrum Naturae erwecken , dag es im Zorn . Fener brennen wird ; dann es wird álles zugleich im Feucř pfehen Himmel; Erde und Firmament : Uno wird die Turba die irdi: fche Welt im Feuer verſchlingen , und wieder int das feßen, als ſie war vor der Schöpfung, alleine
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26 nichi
lend ith.
die Wunder bleiben ſteen in benden Principien ; , werden in Anfang geſtellet.
n mit dem '80. Und da wird das irdiſche Leben te irdiſchen Leibe Ginfallen , und e s dasediFeuer wird ihn o r rr r r de he Pe o. liche ſchöne Paradeis : Leib durchs Feuer gehen mit ſeinen Wundern , welche ihme werden nach : folgen; und was falſch iſt , wird im Feuer bleiben, 181. Und werden alſo augenblicklich durchs Feuer gezucket werden , wierool Das Feuer fån. get ſie nicht , fo wenig als das Feuer kann das licht halten oder den Wind , fo wenig auch das
Gely
urfing
Licht der
Heiligen Menſchen :
im Feuer wohnen , Bebes .
dann fie konnen
ohneEmpfinden einiges
OF 4
8b , Uno
328
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 172 . 82. Und alſobald mit der Anzündung des
Feuers iſt Gottes Majeſtät bereitet , und das Paradeis, Leben , dahinein gehen ſie als Kinder, und leben ewig ben ihrem Vater , in einer Liebe, in einem einfältigen lieben Kinder Leben , und iſt eine Gemeinſchaft der Heiligen , fein Tag und auch feine Nacht : dann die Sonne vergebet, und die Sternen vergehen , und ſtehen nur ihre Wunber dar in der großen Magia , gur Ehren Gottes ;
alſo werden ſie ſich ſcheiden .
83. Die Gottloſen müffen auch ins Feuer , und wird ihr irdiſch Leben auch hinfallen , und wird im Geiſte ißr Carven . Bildniß geſehen wer . ben, nach aletlen greulichen Thieren , ähnlich ben Teufeln : denn ſie wohnen in Einem Prin cipio , und Lucifer iſt ihr Groß - Fürſt, deme ſie adibie baben gedienet; wiewol es iſt daß ſie were den ihren Heuchlern anhangen , um Narrenfreu . de pillen. Beð. Stiefel 155. Im Sterben fället die
äuſſere Natur von der Seelen , aber ſie tritt nur ins åuffere Myfterium , bis anTag des Gerichts , ſo werden alle ihre vie gemachte Wunder und Werke darinnen erſcheinen ; wenn der Geift Got. tes wird das Myſterium dieſer Welt bewegen , ſo wird alles offenbar , und wird die Turba von dem Guten geſchieden , und der finſtern Welt ge. geben werden , und das Myſterium dem neuen Menſchen , der aber nur beitig und ohne Mar del iſt. 156. Und das iſt die Huferſtehung des Fleis ſches.
Nicht die Hülſe, als das thierifche Fleiſch , ifts ,
Jan
Fr, 172. Betrachtung görtl. Offenb. 329
erant
ifte , dds da aufſtehet , fondern das Leben imcauſa fern Myſterio mit den Wundern , das ſoll im Heiligen Eleinent eingefaffet , und mit dem Zeibe Chrifti :des neuen Menſchen geeiniget ſeyn , und ik Enigkeit mit ſeinen Wundern an ihm ftehen .
2:34
157. Aber nicht in irðiſder Eſſenz , fondern als ein Schatten oder Figur : denn uin des gott.
u:
lichen Lebens willen , iſt daffelbe unſer Leben gleidy wie Tod geachtet; denn alſo war Adam auch vor
Ich
Imagination ward das äuſſere Jeben offenbar, uno ttarb das Himmliſche,
feiner Sjeva vor der Imagination ,
(
chat
und in der
Irrthum Stief. 214. Alsdenn und ſo bald der auffere Menſch ftirbt , daß die Seele des böfen Thiers los wird , fo hat ſie die offene Pors ten in ihrer Bildniß , in welcher Chriſtus fich þat mit göttlidiem Liebe Feuer eröfnet foiſt die Vereinigung roon da , die Braut Herzet ih. ken Bråutigam , als die edle Jungfrau in der Liebe Chriſti wieder aufwachet , fie nimmt die Seele als ihren lieben Bräutigam und Mann, in ihre Arme der. göttlichen Begierde ein. cf. D. 215 , 216.
Clavis ' 113. Hierinnen nun
-ba meno
So
folt , fich der
Menſch ( als ein edel Bild ,welches ſeinen Gruud in Zeit und Ewigkeit hat ) wohl betrachten , und nicht alſo blind fahren , unb fein ewiges Vater . land ferne von iým ſuchen . Es iſt in iöme, aber mit der Grobheit der Elementen mitihrem Streite , verdecer ; wenn der Streit der Elementen im
sfiliale leita ill
Abfterben des groben Seibes aufhöret , ſo wird der
330
Quaeſtiones Theofophicae.. Fr , 172 .
beri geiſtliche Menſch offenbar , er fen" gleich im Siche oder Finſterniß
geboren worden :
weldhe
Kraft das Regiment in ihme hat, darinnen blefa bet : der geiſtliche Menſch ewig ftehen , entweder im Fundament des Zorues Gottes , oder in feia ner Liebe. cf. v. 114.1 ! 7. Aur. 19 , 94. Lud) fo deutet es , daß diefer Salitter auf die leßt , wann der Geiſt wird ſein Geſchöpfe und Werke in dieſer Welt ausgerichtet haben ; folt wieder aufgewecket und lebendig weta den som jüngſten Tage. C. 21,38 . Weil du aber biſt aus dem Sage men der Grden geniacht worden im Worte , (.„ RDthe Erde ift Feuer und Waffer , mit dem „ Verbo Fiat gefaffet aus der Erdea Matrix : „ als aber der Menſch in die Erde imaginirete, „ Warb er irbiſch ) und haft beinen Leib wieder zu . rück in die Mutter gerekt , fo iſt dein Leib
auch
ein begreiflich tobter Leib worden , wie deine Mut ter iſt. Und dein Leib hat die Hofnung, wie die Erde ſeine Mutter , daß ec wird amajüngſten Tage, in Kraft des Worts wieder in ſeinen erſten Locum gereket werden . y $59 . Daß fich aber . Seele werde pies er Leib leib,uņo en mm ge den ſa fin der Auferſtehung , am Ta der zu
1
fießeſt du allhier an der Geburt der Erden ıc, Dreyfle 8., 44. Dann in dem ganz verbérbe ten Leibe ſtehet feiner auf , ſondern in Chriſti Fleiſch und Blut: aber der verderbte Geiſt , wela : cher in der irdiſchen Matrice in ihrer Tinctur bleiber ,
for vor Gottes Gericht erſcheinen an Ende 1
1
i
1
21
Et
Fr. 17. Betrachtung göttl.Offenb. 331
Ende der Tage , und mito allda ber Sentenz und Urtheit vom Richter Chriſto geſprochen werden ; und alsdann nach dem Spruche gehet alles in fein AEther : dann dieſes wird der Geiſt Gottes, der die Welt fduf, erequiren.
Seel. Fr. 31 ; 8. Die meiſten Seelen fah . ren vom Leibe ohne Chrifti Leib , fie hangen aber am Faden , und find in ihrem Giquben endlich in Willen getreten : deren Seelen ſind wohl iin Geiſte in der Bildniß , aber niche im Fleiſche; bie warten des jüngften Tages , da die Bildniß als der Leib ,wird aus dem Grabe aus der erſten Bildniß hervor gehen : dann: Goto Diro fie:durch Chriſti Stimme aufwecken, eben dieſé. Bitoniß die Udam in feiner: Unſduld Hatte , welche mit Chrifti Blue ift gewaſchen worden. 9. Aber der irdiſche Leib foll die nicht berüh. ren , er muß auch in der Turba vors Gerichte treten , aber nach dem Senten; des Urtheils vero ſchlinget ihn die Turba' und bleiben nur dieWun . 1
Der ſtehen . 10. Und verſtehet uns recht :
die Seeleni,
welche alſo des jüngſten Tages warten müſſen auf ihre Leiber , die bleiben bey ihrem Leibe in der ftillen Ruße , ohne empfindliche Qual bis an jüngſten Tag , aber in einem
andern Principio.
11. Sie gaben in der Erden feine Finſter. niß , auch keine Majeftåt, ſondern ſind in der ewigen ſtillen Freyheit in Ruhe ohne Qual, ohne Berührung des Leibes.
12. Aber
332
Quaeſtiones Theoſopbicae. Fre 175.
13. Aber ihre Wunder ſehen ſie , aber fie verbringen nichts Darinnen , dann ſie warten auf Gott, und ſind in Demuth : dann ſie ſind durch den Tod geſunken , und find in einer andern Welt; aber es iſt noch eine Kluft zwiſchen ihnen und den þeiligen Seclen in Chrifti Fleiſch und Blute, wohl kein Principium , dann ſie ſind in Einem Principio : , Uber ein Geiſt ohne Seib'ħat-nicht die Macht als der im Leibe, barum ſind ſie in der Rube, ſie ſind unter Gottes Altar. 13 Warm der jüngſte Tag kommt, dann werden ſie hervor gehen und von Gottes Brot efe fen , und Gottes Leib anziehen , wie in der Dffene barung Iohannis gemeldet wird , da die See fen in weiſſen Kleidern unter dem Alter ſagen : HERR , warum råcheſt du nicht unſer Blut ? ( Apoc, 6.11. ) - und ihnen wird gefaget , daß ſie noch eine kleine Zeit ruhen , bis ihre Brüder auch dazu kommen
welche um
des Zeugniſſes
Chriſti willen ſollen ermordet werden .
14. Aber der Gottloſen Seelen haben eine andere Stätte , als im allerinnerſten , welches auch das alleräuſſerſte iſt, in der Finſterniß : die Seele darf auch nirgends þinfahren , fie bleibe auch ſchlechts beym Leibe, in ihrem Wefen , aber nicht in dieſer Welt ; die berühret auch nicht die Erden :
der Erben iſt ſie zwar machtig , ſie fann
die aufthun ohne Befen und Empfinden , aber das äuſſere Principium hat ſie nicht, ſie iſt des duffern Geiſtes nicht genug machtig ; jedoch kann fie eine Zeitlang Gaukelſpiel im Fyberiſchen Geifte kreis
Fr. 173.
Betrachtung göttl.Offenb . 333
treiben .
Wie dann manche im Stern . Geifte
wieder erſcheinet ,
und ſuchet Abftinong, auch
machet manche in Häuſern Schrecken und Pole tern : das thut fie alles durd) den Stern . Geiſt, bis fich der auch verzehret , alsdann liegt die Pracht in der Finſterniß, und wartet des jüng. ften Gerichts. 15. Unſere Babel faget, es ſen der Teufel, der alſo in der Seelen Geſtalt umgehe; Ja redit Leufels genug mit einer verdammten Seelen : aber es iſt nicht der, wahrhaftige Teufel, der iſt im Abgrunde , und plaget auch die Scele in leis bes Zeit gerne im Abgrunde der Seelen : wie . wohl ihm
ein Schalfs - Kleit nicht zu viel iſt,
er darf wohl ein duſſerlich Kleid anziehen , den Menſchen zu verführen -uro zu ſchrecken . 18. Alſo mein geliebrer Freund , Tevb des berichtet , daß eine Ungleichheit der Ståtte. iſt mit den Seelen , alles nachdem die Seele iſt eins gangen. Iſt ſie heilig und neu geboren , ſo hat ſie Leib , die wartet nur der Wunder des Sei. bes am jüngſten Tage ; ſie hat dieſelben wohl ſchon im Willen gefaſſet, aber ſie ſollen am Gerichts : Sage vorGerid ,te ſtehen : Alle Seelen , gut und u böſe, eine jede foll ihren Sentenz und Sohn em . mpfangen .
#
ig. Die Heiligen ſollen den Gottloſen ins Geſichte geſtellet werden , daß ſie die Urſachen
sho
ihrer Qual fehen und ſchmecken . 20. Daß jemand wollte von einer fonderlis chen Stelle oder Drt richten , da ſie bey einander fäßen,
334
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 172,
fäßen, das iſt ganz wider ble Magiam : Eine jede iſt in ihrem Sande , und nicht an die Stelle des Leibes gebunden , ſondern ſie mag fenn wo fie will; wo ſie nun iſt , da iſt ſie entweder in Gott, oder in der Finſterniß : Gott iſt überall , bie Finſterniß iſt auch überal ; die Engel find auch überall;
ein jedes , in ſeinem Principio , und in
ſeiner eigenen Leben 46.
Qual. cf. v . 21:23 . über finnl.
Schußſchrift wider B. Tilcken , 266. Dar. um ifts daß mancherlen Figuren in der Seelen Bildniß , int innern erſcheinen , alles nachdem ihre Begierde zu einem Weſen iſt , als wilder Thiere Bilbniß , auch Schlangen und Kröten : In welcher Eſſenz und Willen das Seelen . Feuer lebet und -brennet, nach derſelben Eſſenz iſt auch Das Fiac im Willen - Geiſt , und bildet eine ſolche Bildniß . Wenn nun der dufſere Leib zerbriche Fo . ftehet dieſelbe Bildniß- alſo in foldher Form und Qual. 157. In Zeit des irdiſchen Lebens mag fié ihren Willen åndern , fo åndert auch ihr Fiat die Figur ; aber nach des Leibes Sterben hat ſie nichts mehr , darinn ſie ihren Willen kann åno Dern , wie an den Teufeln zu ſehen iſt. Bedenf. Tilcken. 76. Alſo verſtehet, wenn der edle Same gefäet wird , daß das Lilien - Zweig lein in Chriſti Menſchấeit geboren iſt, ſo nimme Dieſes edle Zweiglein Ers zu fich , wo Er iſt. iſt nicht von dieſer Welt, ſondern es komme von Gost , und fein Gewächs wächſet in Gottes Reich ) nicht
Fr. 172. Betrachtung gótel.Offenb. 335 laman si cap in
nicht in dieſer Welt, nicht in Adams Mannheit, auch nicht in der Frauen Heva , ſondern in der Jungfrauen , kein Mann noch Weib ,
vel
eine zůchtige
bed
Jungfrau , die Gott und dem Sam
me folget. 77. Denn das iſt der Engel , davon Chriſtus
1.40.8
265 ) en met
(Matth. 22 , 30.) ſaget : In der Auferſtehung find ſie gleich den Engeln Gottes. Wein der aus Chriſto geboren iſt , fo wartet er für ſich rele ber feiner Auferſtehung , denn er iſt unſterblich , fo ihn nicht die Seele in Zeit dieſer Welt vergifo tet ; fondern er wartet des duſſern Myſterii, als
COS
des 3. Principii, darein hat er alle ſeine Wunder und Werke eingefået; daſſelbe verſchlinget allhie das äuſſere Leben mit ſeinen Thaten , das foll wies
Sries
der kommen aus dem Myſterio.
Thiery atelei
( 13 perhi cicle
78. Dann der Erſte Adam vor ſeiner Heva, da er fein Mann noch Weib war , ſoll beſtehen, er foll alle drey Principia in ſich haben , als Gott felber, aber nicht alſo vermiſd ;et wie jekunder, da eines ift ins andere eingeführet.
15 mg iße Faz
bent fonti
ien:3 for me o Z wight
***
Principia 14, 13. Und daß , wann die Seele Leibe iſt geſchieden , ſie nicht mehr könne verſucht werden vom Teufel und Geiſt dieſer Welt, ſo iſt beſchloſſen der Seelen eine ſanfte Ruhe in ihrem Centro , in ihrer eigenen Tinctur , welche vom
(im verborgenen Element ) im Paradeis ftehet zwiſchen dieſer Welt und Höllen - Reich zu bleiben, bis Gott dieſe Welt in ihr AEther feket, daß die Zahl der Menſchen - Figuren nach der Tiefe des ewigen Gemüths Gottes vollendet iſt, Beil
336 Quaeſtiones Theofophicae. fr. 172 . Weil nun hier von der Auferſtehung der Tode ten die Rede geweſen , fo wollen wir noch dazu , dem gemůchlichen Leſer zur Aufmunterung, folgen des beyfügen , und fonderlich um derer ,willen , die ſich mit dem 1000 jährigen Reiche zu viel zu ſchaffen machen . Jeßter Zeiten
1. Theil 28. Die erſte Auf.
erſtehung der Todten zum taufendjábri. gen Sabbath , davon in Apocalypfi ſteber, Apoc. 20 , 4 , 5. iſt mir auch nid )t genug erfannt, wie daß es damit bewandt fenn mag , weil fonft bie Schrift nichts
davon meldet , und Chriftus,
ſo wohl feine Apoſtel , deſſen in andere Wege nicht gedacht, als nur Johannes in feiner Offen . barung : ob das tauſend folariſche Jahre. feyn werden , oder wie es damit beroande fen ? Weil ichs aber nicht gabe ergriffen , fo laſſe ichs meinem Gott und denen , fo etwan Gott folches möchte žu erkennen geben , bis mir die Augen des Be. ſens , ſo es Gott gefiele, möchten eröfnet wer. den : denn es ſind Geheimniſſe , und iſt dem Menſchen ohne Gortes Befehl und lidt nicht barmit zu ſchlieffen : So aber jemand deſſen von Gott Erkenntniß und Erleud ,tung Håtte , möchte ich midj wohl lehren laſſen , fo ich deffen im lidhte der Natur möchte Grund haben . 29. Weil mir aber gebühret , meine Ero fenntniß , fo viel ich im Lichte der Natur ergrif fen , nicht zu verbergen , ſo will id etlidze Meia nungen , die mir bedenklich ſind , darfeßen ; nicht ſchlieſſen , ſondern zu erwagen geben , weil folches auch
Fr. 172. Betrachtung gåtti. Offenb. 337 auch ſchöne Lehren giebet , und dem Menſchen alſo zu forſchen nůßlich iſt , wil ichs guter Mela nung thun , ob man könnte etwan näher kommen , und vielleicht dadurch möchte irgend ein Menſch , dem Gott die Gabe håtte gegeben , erwecket were Ben , klårer zu ſchreiben. 30. Als erſtlich obs auch gewiß fen , daß die Welt ſieben tauſend Jahr müſle ſtehen , und tau . ſend Jahr ein eitel Sabbath ſeyn, ſintemal Gott in 6 Tagen alles geſchaffen , und am ſechſten Tage gegen Übend die Ruhe angegangen ; davon die Jüden ihren Sabbath am Freytage zu Abend anfahen , und auch Elias ſaget , daß die Welt follte nur 6000 Jahr ſtehen , und aber Chriſtus ſaget, daß die Tage um der Auserwehlten willen follen verfürzet werden , ſonſt würde fein Menſch ſelig . Matth. 24 , 22. weldies ihr zwar zum
Fall
Babel ziehet und zur Zeit Zion. 31. Es låſſet ſich aber anſehen , als redete Chriſtus vom Fall der Jüden , und von der Weſc. Ende , und zeiget an ein böſes Ende ;
darzu ſa .
get Chriſtus , es ſoll zur Zeit ſeiner Zukunft zum Gerichte feyn als zur Zeit Noå , da man werde freyen und ſich freyen laſſen :
ſo wiſſen wir ja
wohl , wie es die Sdirift bezeuget , was zur Zeit Noå iſt vor eine böſe Welt geweſen , daß auch pie Sündfluth mußte kommen, und ſie verderben : I dieſes wollte nun einen ſchlechten Sabbath anzei. gen ; und ob man aber die Worte Chriſti von feiner Zukunft wollte anders deuten , ſo würde es doch nicht genug zu bewahren ſeyn , fintemal uns tieb.J. Bobm . theol. fr. 2 Th .
auch
338
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 173.
auch die Jünger Chriſti nur immer das Ende nahe mahlen , und Paulus faget , daß das Ende fom . men roll , nachdem der Antichriſt würde offenbar werden . 2. Theff . 2,1.3 . 33. Daß aber die Auferſtehung der Todten und das jüngſte Gerichte ſollten von zmenen verſtanden werden , als daß die Gerechten follten zum tauſendjährigen Sabbath aufſtehen , und darunter auch etliche Gottloſen ; Und daß Gog und lagog erſt ſollte wider die Heili. gen ſtreiten am Ende des tauſendjährigen Sabs baths , ſcheinet faſt wider das Licht der Natur zu laufen. ( Not. Wenn mans Magiſch betrachtet, ſo if Gog und Magog , deſſen Menge fol ſeyn wie der Sand am Meer , wúrklich auf die Breite der Erden ges treten , und hat das Heerlager der Heiligen , als die geliebte Stadt Gottes , umringet , Apoc. 20 , 9. aber das Feuer vom Himmel verzehret Files - ) 33. Dann erſtlich wußte ich nide, wie die Erfte Auferſtehung beſchehen müßte, ſintemal den Heia ligen ihre Werfe ſollen nachfolgen , vermöge den Worte Chriſti: fo wiſſen wir ja wohl , daß alle unſere Werke ins große Myſterium eingefået ſind, daß fie erſtlich in die 4 Elementa gehen , und dann in das Myſterium , und werden zum Ge. richte Gottes behalten , da alles ſol durchs Feuer
1
bewähret, und was falſch iſt, im Feuer verzehret werden , und die Figur dem Centro der Natur als der finſtern Ewigkeit beimfallen . 34. Sollen aber dem Menſchen ſeine Werfe in der Erſten Auferſtehung folgen , wie ihr bes riche
Fr. 172. Betrachtung gåttl. Offenb. 339 richtet, ſo müßte ja Gott das Myſterium bewer
-
0
+
gen , das iſt,
Er mußte ſich ſelber bewegen , wela :
des das jüngſte Gerichte andeutet , dann Gott hat ſich von Ewigkeit nicht mehr als zweymat besi weget ; Eines in der Schöpfung dieſer Welt , und zum andern in der Menſchwerbung Chrifti nach ſeinem Herzen : ſo ſtehet die erſte Bewegung dem Vater aller Weſen zu , und die andere,dem Sohne nach. Gottes Herzen .
35. Nun ſtehet noch offen die dritte Berde gung des H. Geiſtes , beydes in Liebe und Zorn , nach allen drenen Principien , da alles foll in der Bewegung des Geiſtes herwiederbracht werden , was je verdorben iſt , und einem jeden ſein Bea halter gegeben werden : wie mogen dann die Code ten in ihren Werken aufſtehen , ohne Bewegung dés H. Geiſtes bendes in Liebe und Zorn , da doch des Lebens Wiederkunft alleine in ſtehet.
Jõme
36. Dazu wußte ich nicht, wie die erſte Aufo erſtehung geſchehen ſollte, ob ſie in dem zweyfa.' dhen Menſchen , weldjes doch der Verſtand nidit anders leiden kann , geſdjehen ſollte , als im Box fen und Guten ; was könnten wir aber in deine für einen vollkommenen Sabbath Kalten ? Könnte Doch Adam nidye alſo beſtehen ; follte dann der neue Menſch alleiue aufſtehen , ſo wåre er nicht in den 4 Elementen in dieſer Welt ; auch darf der neue Menſch in Chrifto feiner Auferſtehung, er ſebet ewig ohne Noth und Cob in Chriſto , und roartet nur, wann Gott wird das Myſterium bess wegen , 2
340
Quaeſtiones Theoſophicae. - Fr. 172
wegen , da er dann foll die Crone feiner Wunder: und Werke anzielen . ( Die Erſte Auferſtehung, davon Apoc. fagt .iſt wohl nichts anders als die neue Wiedergeburt in Chriſto , noch hier in der Zeit, welcher fagt: ich bin der Weg, die Aufer . ftehung und das Leben .) 37. Die Auferſtehung iſt alſo gethan, daß das Myſterium foll wiedergeben , was es verſchlungen hat ; die Werke rollen dem Meno fchen angechan werden , und er ſoll damit durchs Feuer gehen und bewähret werden , was im Feuer beſtehe oder nicht,
38. Nun wußte ich nicht, wie das follte zu . gehen mit der Wohnung auf Erden : follte es auf Paradeifiſche Art geſchehen , daß der Menſch ſollte aufſtehen mit den Wundern , fo möchte es ohne Bewegung des großen Myſterii nicht geſchee hen , dann euer Schreiben lautet , daß auch etliche Gottloſen ſollten mit aufſtehen , das deutet an , baß das Myſterium müßte bewegt werden , und in der Bewegung iſt ja die Anzündung. 39. So nun das Myſterium bewegt wird, Po wirds nicht nur etliche ragen , auch nicht nur in einer Qual , fintemal auch etliche Gottlofen follo ten mit aufſteheni'
40. Darneben zeigt ihr an , ſie follten am Ende des rechstauſenden Jahres alle ſterben , ſo müßte eine Wohnung auf Erden feyn , da ſich die gottloſen Auferſtandenen wieder freneten und baueten , deren nidze nur etliche nach eurerMeia ; nung , ſondern nach der Schrift , fo
viel als Sano
Fr.172. Betrachtung gottt. Offenb. 341 Sand am Meer feyn follen ;
wo follte ſonſt Gog
und Magog herkommen , oder wie wollten ſie boch wider die Paradeis -Kinder ſtreiten, denn in den Paradeis- Kindern iſt fein Streit, auch ſo wäre es nicht noch, daß ſie am Ende des ſechstauſen . den Jahres ſtürben , fo fie ſollten im zweyfachen Seibe aufſtehen , wie wir jeßt ſind . 41. Solten ſie dann im neuen Leihe aufſtes hen , ſo kann fein Gottloſer denſelben weder ſes hen noch greifea , gleich wie wir jegt das Para deis nicht fehen : alſo iſt auch der neue Leib , wie der den mag fein Gottloſer, ſtreiten ; oder warum wollen fie ftreiten ?
Find die Heiligen im Parão
21
beis , fo. brauchen ſie nicht der aufſern. Elements ten , ſondern nur des innern Elements , da alle
1
4 in Einem liegen , fo haben ſie um nichts zu kämpfen , ſondern ſind in der Dual geſchieden . 43. Gollen dann die Gottlofen ſterben , und Follen auch wieder in den 4 Elementen aufſtehen , das ſieher viel wunderlicher : Folfen ſie aber im geiſtlichen Leibe aufſtehen , ſo fann ber nicht die 4 Elementa begreifen , ſondern den Abgrund, und wären doch geſchieden , als Licht und Finſter. Niß ; was Håtte Gott für einen Gefallen daran , daß er die Allerleiligſten wollte wieder in den Streit , und in die Duat der 4 Elementen ein: führen , deren ſie doch abgeſtorben ſind ? und follten erſt mit den Gottloſen in Streit ziehen ; vielmehr chåtens die andern billiger, die ( alhier auf Erden ) um Chriſti willen nichts gelitten has ben , als die allhie auf Erden, um Chriſti willen işr leben haben, verloren. 43. lino » 3
!
342
Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 172 .
43. Und ob man fagen wollte , fie werden nicht ſtreiten , fondern der Herr für ſie ; was hätte aber Gott für einen Gefallen daran , daß Er die Heiligſten aufrechte , und den Gottlo fen wieder unter die Augen ſtellete ? oder möchte die Freude in Abrahams Schooß nicht großer ſeyn , als dieſe in den 4 Elementen , da von Nas tur Streit iſt? follen ſie aber im Paradeis woh. nen auſſer den 4 Elementen , fo fann fie fein Streit rühren , auch kein Gottloſer. 44. Darzu was waren die Gottloſen nuke auf Erden , fo da ein Sabbath feyn ſoll ? iſt doch ihre Qual nicht in den 4 Elementen , ſondern im Abgrunde, wo ihre Seele hingehet , wann der Leib. ſtirbet: darju ſollten nur dieſe im Sabbath wohnen , die um Chrifti willen waren geſtorben, deren doch keine ſolche Zahl feyn mag , wie in Apocalypli ſtehet , daß ſie die Erde bewohneten ;. und follten die Gottloſen auch auf Erden wohnen , und ſollten den hölliſchen Sabbath halten , wel. ches alles wider das Licht der Natur låufet. 45. Darzu ſaget Chriſtus , ſie werden freyen und fich freyen laſſen , wie zu Noa Zeit , auch folen ihrer zwo in einer Mühlen mahlen , und ihrer zwey in einem Bette ſchlafen , und ſoll eines angenommen , und das andere verlaſſen werden , wann der jüngſte Tag kommet: Matth . 24 , 39. 43. Dazu ſagt auch Chriſtus, daß wenn er kom .
1
men werde, die Welt zu richten , werden ihn alle Geſchlechte fehen , und vor Ihme erſchrecken , und die Gottlofen werden weinen und beulen 0.39. und
ei
Fr. 172. Betrachtung gåttl.Offenb . 343
und zu den klugen Jungfrauen ſagen , gebet uns I von eurem Dele, Matth. 25 , 8 . 46. Dieſes alles zeiger an ein allgemein War : ten des Jüngſten Gerichtes ; dann follen zur lek . ten Poſaunen ihrer Zwen in Einem Bette liegen , als ein Heiliges und Gottloſes , das zeiget feinen Unterſcheid an : rollen ſich die Heiligen mit den Gottloſen mengeri, fo foll es wohl ein ( dylechter Wann man die Worte Chriſti Sabbath renn. und ſeiner Apoſtel anſiehet , fo wollen ſie ſich nur gar nicht darzu ſchicken , ob gleich ein tauſend. jähriger Sabbath in Apocalypfi ſtehet, der iſt uns aber verborgen , und wiſſen nicht , wann der mag angehen , oder angegangen iſt. : 47 . Iſt die Erſte Auferſtehung Paradeifiſch ; fo könnte es wohl ohne unſern Bewußt geſcheheu ſeyn ; ſie würden unter uns nicht wohnen , auch fich nicht frenen laſſen , denn wir ſterben einmal dem Manne und Weibe ab ; wir werden nicht wieder ein Mann oder Weib aufſtehen ; ſondern in Engels . Geſtalt follen wir im Parabeis leo ben , Matth. 13 , 43. C. 23 ; 30.
11
1
48. Darzu follen die Gottloſen die Klugen um Dele des Glaubens in der Erſcheinung ſeiner Zukunft bitten ; und ihr ſchreibe, das Feuer Gota tes als der Zorn und hölliſche Qual foli in ihnen ſeyn , und follen auf Erden in den 4 Elementen gequålet werden im Zorn Goties ; da doch der Zorn Gottes in den 4 Elementen nicht offenbar iſt , dann es iſt Böſes und Gutes unter einander . Y 4
49.
.
344 Quaeſtiones Theoſophicae.
Fr. 173.
49. Wie wird aber der , ber dem Guten eins mal abgeſtorben iſt , und feine gute Gedanken haben kann , erſt den Heiligen um Glauben und Troſt bitten ? Das zeiger vjelmehr an , daß, wann Chriſtus kommen wird , die Welt zu richten , ſie noch alle im Fleiſche in den 4 Elementen , werden unter einander wohnen ; da eines wird angenom . men werden , und das andere verlaſſen , und dem Gottloſen ſeine Sünden werden unter Augen tres ten , in der Erſcheinung des ernſten Angeſid ,te Gottes , im Feuer . Eifer des erſten Principii, daß er wird erſchrecken , fromm werden .
und dann erft wollen
50. Ob ihr gleich meldet , fie fotlen nur auf wachen , und nicht aufſtehen , ſo mußte man bie Unverwefenen verſtehen ; fo meldet ihr doch , ſie ſollen auf Erden wohnen in den 4 Elementen und die Heiligen im Paradeis : wann das iſt, fo geſchieher kein Streit mehr , ſondern ſind ewig geſchieden . 51. Sollen aber die Heiligen auf Erden im Paradeis wohnen , wie Adam vor dem Falle, und follen die Gottloſen gegen ihnen ſtehen , ſo iſt Gefahr bey ihnen , wie bey Adam , daß fie mocha ten wieder von irdiſcher Frucht eſſen , davon ſie noch einmal ( türben . S. 53. Sollen ſie aber den Gottloſen 1000 Jahr Verborgen ſeyn, und auch den 4 Elementen , wars um follen ſie dann erſt am Ende in den 4 Elea menten offenbar werden ?
Daß Gog und Maz gog
Fr. 173. Betrachtung gåttl. Offenb.
3.45
1 gog erſt follten mit den Parabeis-Kindern ſtrei sen , das vergleicht rich weder mit der Schrift noch mit der Vernunft.
53. Die erſte Epiſtel an die Corinther am 15. lehret zwar von Chriſti und unſerer Zuf erſtehung ; aber nicht von Dreven , ſondern von Chriſti; und dann von unſerer , dann ſo ſaget er : Der Erſtling iſt Chriſtus , und darnach wir , die wir Chriftum angehören ; das ift allgemeine Uuf erſtehung : und ob er gleich ſaget , darnach das Ende , fo meldet er feine Luferſtehung an mit dem Ende, fondern das Ende iſt unſere Aufer. ſtehung , das iſt vielmehr zu verſtehen , als daß er mit dem Ende eine andere Auferſtehung oder Zeit meinete , dann nach unferer Auferſtehung kommt erſt das Ende dieſer Welt. 1 Cor. 15 , 12. 26, 54. Die Tobten follen von ehe vors Gerichte treten , ehe das Ende dieſer Welt und der 4 Ele . menten kommt, dann das Ende iſt die Anzün . dung des Feuers und das lekte. 55. Auch haben uns Chrifti Apoftet,
und
alle Lehrer von Gott , immer das Ende nahe vore gemahlet : dann Johannes in feiner Epiſtel 1 Joh . 2 , 18. faget felber , daß wir am Ende find ; er faget wohl von der festen Stunde : follte aber der Gottlofe gewiß ſeyn , daß er noch 400 Jahr gåtte zum Ende , wie follte er auf feiner Kinder Reichthum trachten !
Y 5
$ 8.
346 Quaeſtiones Theoſophicae . fr. 179 .
56. Auch iſt uns wohl nachdenklich bes. En des : dann dieſe Welt iſt eingeſchtoffen in den An . fang der Schöpfung, und dann ins Ende ; da die Schöpfung hat aufgehöret ; das iſt alles im fechſten Tage vollendet worden ; und in einer ſolo chen Zeit ſoll vollendet werden das Geheimniß des Reichs Gottes; und vor Gott iſt 1000 Jahr wie ein Tag. 57. Was aber anlanget den 7 , Ruhe. Tag, ob die Welt ſolle noch tauſend Jahr zur Rubeſtehen ? iſt unsMenſchen verborgen ,wir können nicht gewiß ſchlieffen , wir müſſens feiner Macht ſtehen laſſen : Ich habe auch beffen keine Erkenntniß , weil es die Schrift nicht klar giebet , wann die tauſend
7
Jahr anheben , oder was es für Jahre ſind, oder wie es damit bemande ſey : Po laffe ich es in feia nem Werth , will aber niemand gemebrec haben , fo er deſſen eine gewiſſe Erkenntniß oder Befehl Håtte , damit zu handeln , füge ich euch nachzua finnen guter Meinung. cf. 8.58.64 65. Daß ich euch aber nicht eine ausfiihrliche Antwort meines Bedenkens, wegen eurer Büch . lein über den 1000 jährigen Sabbath , auch ber 400jährigen Zeit in Zion , gebe, welches ihr mit vielen Zeugniſſen der 5. Schrift vermeinet zu erweiſen ; iſt dis mein Bedenken, daß ich nicht gründlich weiß , ob ſich auch dieſel. ben Sprüche dahin ziehen , dann es ſind auch viel Sprüche der Schrift , die reben als wollten ſie nicht mehr als Eine allgemeine Auferſtehung der Todten andeuten ; und ſind faſt Belle, fonderlich in
1
Fr. 173. Betrachtung gótti. Offenb. 347
in den Worten Chrifti in den vier Evangeliſten, welche ich für die gewiſſefte Galte. 66. Desgleichen håle fichs auch mit Zion , dann die Bosheit roll triefen bis ans Ende : Dan . 9 , 27. Und ob wohl ein Zion ſeyn wird , foifts doch nicht allgemein ( Pſalm 25 , 14. Das Ges þeimniß des Herrn iſt unter denen, die Ihn fürch . ten ; und ſeinen Bund låſſet Er ſie wiſſen , ] es wird nur Babel zerbrechen , und eine andere Geo ftalt bekommen ; aber es werden nicht alle Kiina der Gottes ſeyn , welche ſich Kinder Zion nennen .
:"
68. 3hr werdet in meinem Büchlein der
40 fragen vom Jüngſten Gerichte , auch in andern Fragen genugſam Ausführung finden ; wann dieſelben geleſen und recht verſtanden wür. den , es dürfte faſt keines tiefen Sudiens , es iſt barinnen helle genug , was das Myſterium fenye Das Seib und Seele begreifet; und wie es mit den abgeſchiedenen Seeleneine Gelegenheit habe, ben. des mit ihrem Warten des endlichen Gerichtes, und auch ihre Wohnung unterbeffen , ſo wohl ih . rer Qual und Unterſcheid : Ich gåtte vermeinet , es wäre alſo tief und hochgegründet, daß des Menſchen Gemüth folle ruhen ; und ſo ihr aber kein Gründlichers habet noch fönnet barſtellen, ſo bleibe es billig in ſeinem Orte zc.
69. Aber könnten viel Einreden gefallen, mit welchen mir nichts gedienet : Uudy fo ift der Welt an der Offenbarung des 1000 jährigen Sabbaths nicht viel gelegen ; weil wir deffen nicht genug
348
Quaeſtiones Theoſophicae. fr. 173 .
genug-Grund haben , ſo beruhet es billig in Gote tes Almacht, dann wir haben genug am Sab. bath der neuen Wiedergeburt, dann wele che Seele denſelben Sabbath erlanget , die wird nach Abſterben bes irdiſchen Leibes Sabbach ge nug im Paradeis haben ; wir können das andere wohl gåttlicher Ulmacht befehlen , was der mit uns thun will , wann wir in Jhm und Er in uns fenn wird : dann ich vermeinte, es follte in Gott ein beſſerer Sabbath feyn , als in dieſer Welt ; auch ſo die Menſchen ſollten auf Erden im Parça deis wohnen , fo müßte Gote beëwieder bringen , was in ſeinem Fluche iſt ins gottliche Myſterium getreten , wie bey den 40 Fragen zu ſehen iſt. 70. Daß ihr aber vermeinet, die Gerechten werden nicht vors Gerichte geſtellet werden mic ihren Werken , das fåufer wider Chriſti Worte, der da fagte, es fou alles durchs Feuer bewähret werden. Ich fage nicht ins Gerichte , dann das Gerichte iſt in den Gottloſen, verſteher das Zorn Gerichte , davon die Schrift faget: Der Gerech te, oder wie Chriſtus ſaget , wer an mich glau bet, kommt nicht ins Gerichte; Joh. 5 , 24. Ee verſtehet hiermit des Gerichts Qual: feine Wor. te lauten , daß fie alle ſollen vors Gericht treten , und ein jeder ſeinen Sentenz hören, als die Gott loſen , gehet hin , und die Frommen , kommet fer. Match , 25 , 34.4 1. 71. Auch ſoll ein jeder im Myſterio feiner eigenen Werke da ſtehen , und ſollten nach den Werken gerichtet werden ; fo wiſſet ihr ja wohl,
daß
Fr. 172. Betrachtung gottl. Offenb . 349
daß unſere
Werke in dieſer
Welt find in Böſe
und Gut geſchöpfet worden , und follen im Feuer, Gottes bewahret und geſchieden werden ; wie wer . den ſie dann den Heiligen in der Auferſtehung zum Sabbath ohne entſchieden nachfolgen , und fie Darinnen Sabbath halten ? Sollen ſie ihnen aber nad folgen , fo müſſen ſie im Feuer probirt und geſchieden werden , alsdann dürfen ſie nicht &
*
mehr vor das Gerichte; ſollen ſie aber ohne ihre Werke Sabbath Halten , ſo ſind ſie nichtvollkom . mencie 12. Wann wir wollen vom Paradeis reden, und das ergreiffen , ſo müſſen wir ſcharfe Augen Haben das zu ſehen, dann die innere Welt des
Paradeiſes , und die äuſſere Welt Hangen an ein. ander ; wir haben uns nur aus der innern in die auſſere gewendet , und wirken alſo in zwo Welte : Der Tod fann unſere Werke nicht ſcheiden , es muß es nur das Feuer Gottes thun, dann ſie blei. ben in einem Myſterio bis ins Gerichte Gottes. 73. Ein jeder Menſch ſoll zur Stunde der Auferſtehung in feinem eigenen Myſterio darſten hen , und ſeine Werke im Myfterio vor ihme feo hen , und in işme fühlen ; es heiſfet nicht mit Worten ſich verantworten , dann das Reich Got. tes ſtehet in Kraft : Und ob wohl der Gottloſe wird über ſeine Greuel , und ſeinen Verfüşrer Wehe fchreyen , ſo ſtehen doch einem jeden feine Merke in Kraft dar , das ihn auch wird erfreuen oder quålen . 74 . in
> 1 350 Quaeſtiones Theofophicae. Fr. 172 74. Soiſt aber der alte Leib dieſer Belt - das Principium dieſer Welt , und der neue Leib das Myſterium der göttlichen licht. Welt , und die Seele iſt das Myſterium Gottes des Vaters , und die Erde mit den Elementen haben auch bende Myſteria, die ſoll beweget werden durchs Prin cipium des Vaters ; Allda werden alle Thüren der Geheimniß aufgehen , und wird ein jedes feia ne Figur geben , welche és verſchlungen hat, und darſtellen : Dann das Principium der Seelen muß mit beyden Myſterien vor Gerichte ftehen . * 75. Wohl deme nun , Der Chriſti Leib im . Myſterio der Grimmigkeit wird haben , deme ſtes Het das Seelen - Feuer oder das Principium des Daters , mit der Sicht - Welt , als mit dem ans bern Principio , umgeben , und mit der Majes ſtåt durchleuchtet, die werden keine Qual noch Uebel fühlen, ſie gehen ohne Fühlen durchs Feuer, da dann das äuſſere oder dritte Principium foll probiret werden , und alles irdiſche oder falſche im Feuer bleiben , und aber die Werke im Feuer re. noviret werden ,
da ſie der irdiſchen Qual und
Dunkelheit erlediget werden ; da bleiber das irdia fche Myſterium im Feuer , und iſt eine Speiſe des Feuers , daraus das liche urftåndet , und verliert der Gerechte nichts : Dann die Werke der Liebe,
:
ſo im neuen Lejbe ſind erboren worden , die geben mit dem Seelen - Geiſte durchs Feuer , und blei. ben in der göttlichen Bildniß im Lichts . Qual... und die vom dritten Principio , als von dieſer: Welt , in der Seelen Feuer . Qual.
76.
Fr. 173. Betrachtung göttl. Offenb. 351
che lo
76. Was aber ganz böre im dritten Prin cipio gemacht iſt worden , und aber in dieſer Welt nicht iſt renoviret worden , durch ernſte Buſſe und Vertrag gegen ſeinen Bruder , das fallet dem
-
Centro der Natur , als der Wurzel oder der fin . ſten Welt heim .
a lot
77. Aber. der Gottloſen Werke werben im Feuer gar nicht können bleiben , daun das Feuer fchlinger die in fic ) ins finſtre Centrum ,
cere
w
als in
Urſtand der Natur , barinnen die Teufel woh. nen : und alſo da hinein gehet auch ihr Seelen . Feuer , als das Principium des Vaters, dann daſſelbe Seelen . Feuer wirb keine Materiam zum rechten Feuer . Brennen haben ; ſondern wird als ein erloſchen , finſter , ångſtlich Qual-Feuer ſeyn , nur als eine Angſt zum Feuer ; das heiſſet Goto tes Grimm , und nicht Principium , ein Stere ben oder ſterbende Qual.
ate tua algo
Fecent
Cual bosi
Overia
le guten no bila AW
en create
78. Dann das Principium des Vaters , da die rechte Seele inne ſtehet, iſt ein angezündet Feuer , das da Lidyt giebet , da im { idite dieedle Bildniß Gottes ſtehet, dann daſſelbige licht fånf. tiget das brennende Feuer mit der Liebe Weren . Þeit , daß es nur ein Wohlchun und Urſachen der Natur und des Lebens iſt.
79. Darum ſage ich euch , daß ihr euch nicht follet wundern , oder Idas in einen Mißverſtand ziehen , wann ich oder ein anderer , es rey gleich Theophraſtus, oder wer es feny, ſchreiben , daß der Menſch ſoll in ſeinem hie gehabten Leibe vor Gerichte ſtehen. cf. 8. 80.81 . 82 .
)
352
Quaeſtiones Theofophicae. - Fr. 172 .
82. Jhr habt euch eine ganz Karte Arbeit fürgenommen , welche nur euer Leben befümmert,
1 friſſet und verzehret, es dörfte es gar nicht ; wer Myſterium Magnum findet, der findet alles dar. innen , es darf keines Buchſtaben - Beweiſes : Es lieget Gott, Chriſtus, und die Ewigkeit mit allen Wundern darinnen , der H. Geiſt iſt der Schlüſſel darzu ; feyd iþr in der neuen Geburt, wie ihr meldet, fo barfs feines ſo ſchweren Suchens mit ſolcher ſchweren Arbeit: Sucher nur Chri, ftum in der Krippen , im finſtern Stalle ; wann iør den findet, ſo werdet ihr wohl finden , wo Er
& u
6 de:
zur Rechten Gottes figet.
83. Forſchen allein thut es nicht;
Lapis
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Philoſophorum iſt gar ein ſchwarzer, unanſeún . licher Stein , nxit grauer Farbe; aber es lieget die Höchſte Tinctur darinnen , wollet ihr Myſte rium Magnum forſchen , ſo nehmet nur die Erde mit ihren Metallen vor euch , ſo werdet iþr wohl
hab fon itei
den Cabaliſtiſchen Grund finden.
fent te o
84. Und die tiefen Zahlen der Verborgenstig i Dar heit, welche ſonſt kein Menſch ergründen mag , Got liegen alle in Myſterio: aber der es findet, fors ſcher nicht nach Zahlen', er nimmt Gold für Er vom ben, und tõut als einer, der einen köſtlichen Schak an einem dunkeln Orte liegen bat; die Krippen und Windeln Chrifti find i me viel lieber als die ganze Welt mit ihrer Figur , er verbirget die Zahlen ſelber , dann das äuſſere Reidh föl Teine under verbringen.
& feiner und rium
7G 85 .
Wel
mengapa
Fr. 173. Betrachtung gåttl. Offenb: 353
enMeter 2nd Ya ham Bam
} 85. Warum ſoll das irdiſche Myſterium vor der Zeit blos ſtehen : Forſchet von den Magis , welche Magiam himmlifch unb irdiſch verſtanden Haben , warum ſie haben die Tinctur verborgen gehalten , und nicht offenbaret ? Anderſt' iſt kei.
Die Scout 1. Svi i
ne Urſache , als daß ihr die Welt nicht werth iſt, alſo iſt ſie auch der Zahlen des Myſterii niche
autor perenen
' werth , Darum hat ſie uns Gott verborgen , auf daß das irdiſche Myſterium alle ſeine Wunder in
fou rodej v
uns verbringe , und daß alle Schalen des Zornes Gottes in uns ausgegoſſen werden : wiewollte ſide denn ein Menſch unterwinden , folche Geheima niſſe zu offenbaren , ohne des Myſterii Einwilli. gung ? Wahrlich , er gehet um das Myſteriuin
Enigti jer , ut aler
von auſſen ; ( redet von Geheimniſſen , daß er die habe , und hat doch nur ein Schatten davon , ) Fommet er aber hinein , ſo hat er auch des My
ci et nur
fterii Willen ,
86. Der åuſſere Trieb zum Myſterio zu ofa fenbaren , kommet vom Geſtirne, bann es wolle te der Eitelkeit gerne los reyn , und treibet mådh . arung ntig in den magiſchen indern K * Verkepe zur Offenb : aus er , ob prüfen den Trieb wir ſollen Darum yrunden mit Gottes licht von Gottes Geiſt ( oder nur aus ei. 85 kinder ner Hohen philoſophiſchen Vernunft] rey , oder Go Sternen . Regiment. vom diligen en Nie Kemp : 87 . Dann der Geiſt Gottes redet blos von lieber att ſeinem Myſterio , er zeiget nur die Turbanı an , y Mrán und låſſet die Zahlen ſtehen ; Er hat das Myſte cich fat rium mit der Macht des erſten Principii in den 7 Geſtalten der Natur einmal bezeichnet zu den Ueb.J.Böbm.tbcor.fr, Th . 3 Wuna 1
render yta
254
Quaeſtiones Theoſophicae Fr. 173 .
Wundern Gottes , und das andermal hat Ers in der Liebe in der Menſchwerdung Chriſti bezeich niet mit den ſieben güldenen Leuchtern und Fas deln ; darbey bleibet es bis ins Gerichte.
Die
173. Frage.
Wie vergehet dieſe Welt,
und was
bleibet davon übrig ?
Antwort. 1. M. M. 61 ; 47. Und darum daß in dem Loco dieſer Welt durchs Wort Bófes und Gutes aus . geſprochen wird , ſo iſt dem Loco ein endlicher Scheide- Tag beſtimmet, da aufhören foll Gutes und Böſes in einer Ståtte zu ſprechen ; und wird den Gottloſen ihr Locus bereitet ſeyn , da Bófes geſprochen wird in ſeine Ewigkeit , auf daß das Gute erkannt , und in dem Guten die Freude of fenbar werde ; auf daß erkannt werde , was Bo. ſes und Gutes fey , und die Kinder Gottes ficy freuen mögen. Aur. 25, 14. Dann die Sanftmuth wallet gegen dem Zorn, und der Zorn gegen der Sanfts muth : und ſind alſo a unterſchiedliche Reide in dem einigen Leibe dieſer Welt,
15. Dieweil aber die Liebe und Sanftmuth Gottes den Leib oder Locum dicfer angezündeten Zorn . Welt nicht wollte im ewigen Zorne und Schanden laſſen ſtehen , fo gebar Er den ganzen alten Leib dieſer Welt wieder redit förmlich zu ei . nem
Treats
isteh
melle ET CHO
onfirman
7 gunjer
Fr. 173.
Betrachtung göttl. Offenb. 355
nem Leibe, darinnen das Leben regierete nady goto licher Art und Weiſe; ob wohl im angezündeten Zorne : noch dannoch mußte er nad) der Gottheit Recht beſtehen , auf daß daraus konnte ein neuer Leib geboren werden , der da beſtünde in Heilig, Feit und Reinigkeit, in Enigkeit . 16. Um ſolcher Urſadie willen iſt auch ein endlicher Sdjeide. Tag in Gott beſtimmet wor ben , da ſich Liebe und Zorn ſollen von einander ſcheiden. Gnadenw. 4 , 19. Dieſe äuſſere Welt mit ihren Herren , und alle dem was darinnen lebt, das iſt geſchloſſen in eine Zeit eines Uhrwerks, das läuft von ſeinem Anfange immerdar wieder zum Ende , als wieder in das erſte, baraus es gegangen iſt: und das iſt zu dem Ende alſo offen . bar worden , auf daß das ewige Wort in feiner wirklichen Kraft creatürlich) und bildlich ſery, daß , gleich wie fichs von Ewigkeitin der Weisheit gest formiret und gebildet hat , alſo auch in einem Particular , Seben gebildet fer , zur Herrlichkeit und Freude des H. Geiſtes , in Worre des leo
bens in ihm ſelber . Seel. Fr. 1 , 77. Uuch ſo ſteget dis der Tur bae Regiment nidyt långer, als es in der Zahl der Schöpfung hat : dann ein jeder Tag der Schos pfung iſt ein Circut eines Umganges im Auge, und hat ſeine Zahl ; derer Zehen ( iſt das Creuz) die höchſte Zahl, und der Menſch hat 10 mal 10 Zahl , als 100 , und in der Crone des Paradelt 32
fes
$
356
Quaeſtiones Theoſophicae ft. 173 .
fes 1000Zahl, und in der ewigen Weſenheit im göttliden Centro der Majeſtåt hat er feine Zahl.
Aur. Vorr. 78. Denn der Alte bewegte ſich , in dem da iſt alle Kraft und alle Creaturen , und alles was genannt mag werden ; und die Kräfte von dem Himmel , von den Sternen und Eled menten wurden wieder dünne, und in die Geſtale formiret , wie ſie vom Anfang der Schöpfung. waren % 0. Dreyfi. 4 , 28. Dann dieſe Welt ſtirber nicht, ſondern wird verändert werden in ein Wefen, fo es por nicht war , verſtehe die Effentien : aber der Schatten aller dieſer Weſen bleibet ewig ſtehen , als eine Figur zu Gottes Wunderthat. M. M. 49, 17. Dann das åuffere Reich bleis bet ewig.. Dann es iſt aus dem ewigen , als ein Model oder ſichtbarliches Bilde des innern geiſte lichen Reichs : Aber das Regiment mit Sters men und 4 Elementen bleibet in folcher Eigenheit nicht ewig , ſondern nur Ein Element , da ihrer A darinnen verſtanden werden ; aber in gleicher Concorbanj, in gleichem Gewichte , in einem einigen Liebe- Willen , da nicht mehr die aufftei. gende wallende Macht der zertheilten Figur die 4 Elementa regieren , ſondern die ſanfte ſtille Dee muth in einem Iteblichen wonneſamen Sauſen. Clavis 132. Von dieſer Welt werden nur die4 Elementen mit dem Geſtirne und den irdiſchen
Creaturen vergeben , als das åuſſere grobe Leben aller Dinge , aber die inwendige Kraft aller Wes fen bleibet ewig. Die
1
an
Fr,174. Betrachtung göttl. Offenb. 357. Die 174. Was
wird
Frage.
nach dieſer Weft
reynt,
wann Gott alles in allem ſeyn wird , da die Herrſchaften aufgehoben werden ? Antwort . .. Ueberſinnl.Jeben 45. Der Jünger ſprach : Was wird dann nach dieſer Welt reyn, wantt das alles vergehet? Der Meiſter fprach : Es horet nur das Materialiſche Weſen auf, als bie 4 Elementa , die Sonne, Mond und Ster nen : Xlsdann wird die innere geiſtliche Belt
Sycan it
gang, Fichtbar und offenbar ; was aber in dieſer
vijeta
Zeit iſt durch den Geift gemirket worden , es fen Bofèoder Gur; da wird fich ein jedes Werk, geiſta licher Art nach , entweder in das Licht, oder in bie exige Finfterniß ſcheiden : danu was aus jes ben Willen geboren iſt, das ,dringet wieder in feine Gleichheit ein . Und da wird die Finſtern niß die Hölle genannt , als eine ewige Vergeſſung alles Guten ; und das {idyt wird das Reich Gote tes genannt , als eine ewige Freude und ein ewi
Czy
ges Sob der Heiligen , Pein erloſet worden .
daß ſie ſind von folcher
Das endliche Gerichte iſt eine Anzün .
ill: Sorin
inica
be
'
dung des Feuers nach Gottes Liebe und Zorn. Darinnen vergeher die Materia aller Weſen , und wird ein jedes Feuer das Seine, als das Weſen ſeiner Gleichheit , in ſich zießen. Als was in Gottes Liebe iſt erboren , das feucht das Liebes
Di
Feuer Gottes in fich , darinnen es aud wird nach ber 3 3
358
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 175.
der liebe Art brennen , und ſich demſelben Weſen felber einergeben . Was aber in Gottes Zorn nach der Finſterniß gewirker worden , das feucht die Peinlichkeit in ſich und verzehret das falſche Weſen ; Alsdann ſo bleibet nur der peinliche Wil. le in eigener Bildung und Form . 47. Der Junger ſprach : So werden wir nicht mic den ſichtbaren Leibern aufſtehen , und parinnen ewig "leben ? Der Meiſter ſprach : Wann die fid )tbare Welt vergehet, fo Vergehet alles das mit ,
was åuſſerlich iſt geweſen ,
das
aus ihr iſt Herkommen ; von der Welt bleibet nue cryſtalliniſche Art und Form ; die Himmliſche alſo auch vom Menſchen bleibet nur die geiſtliche Erde ; dann der Menſch wird der geiſtlichen Welt, pelde jego noch verborgen iſt ,: ganz gleich feyn.
Die 17 5. Srage. 175. Wo
wird die Hölle ,
und dann die
ewige Wohnung der Heiligen reyn ? Antwort. Weil hiervon in allen 'vorigen Antworten fchon vieles klar gemacht iſt, Yo will ich nur nochy dieſes Wenige repetiren . Aur. ro , 63. Dargegen werden die Teufel mit allen gottloſen Menſchen in eine Hole gezwån get werden , allda wird hölliſcher Geftank quellen und aufſteigen ; und das holiſche Feuer , und holiſche Kåtte und Bitterfeit wird nach Art und Beiſe der angezündeten Geiſter Gottes ewig in
iþrem
i
Fr. 175. Betrachtung götel. Offenb. 359 ihrem Corpus, ſowohl auch in ihrem Revier bren, nen. Ja wenn ſie nod) konnten in ein Lodı geſper. ret werden , daß ſie das zornige Angeſicht Gottes nicht berührete, ſo wåren ſie noch zufrieden , und börften nicht ewige Schmach und Sdjande tragen .
Ueberſinnl. Leben 42. Der Junger ſprach : Wie ferne iſt dann Himmel und Hölle von ein. Der Meiſter ſprach : Wie Tag und ander ? Nacht , und wie Jchts und Nichts : Sie firib in einander , und iſt je eines dem andern wie ein Nichts , und urſachen dod einander zur Freud
Gry
und Leid. Der Himmel iſt durch die ganze Welt, und auſſer der Welt überall , ohne alle Trennung, Drt und Stätte , und wirfet durd göttliche Of: fenbarung nur in ſich ſelber : und in deme das darein kommt , oder in deme darinnen er offenbar wird , allda ift Gott offenbar. Dann der Him . mel iſt anders nichts , als eine Offenbarung des ewigen Eins , und da alles in ſtiller Liebe wirke
Tr?
und will. Und die Hölle iſt auch durch die ganz ze Welt , wohnet und wirket auch nur in fich fels Ver , und in deme, darinnen der Höllen Funda . ment offenbar wird , als in Selbheit und falſchem
ut my
Erwind
purilen und Tund
ig in
Willen. Die fichebare Welt hat dieſes beydes in fidi: Aber der Menſch nach dem jeitlichen Tea ben , iſt allein aus der ſichtbaren Welt , darum ſiehet er dieſe Zeit des auffern Lebens die geiſtlis 'die Welt nid)t; dann die äuſſere Welt mit ihrem Weſen iſt eine Decke vor der geiſtlichen Welt, gleid) wie die Seele mit dem Leibe bedecker iſt : 3 Wann aber deräuſſere Menſch ſtirbet, ſo wird die 34 geift.
V
360
Quaeſtiones Theoſophicae . Fr. 176.
geiſtliche Welt nach der Seelen offenbar, entwes der nac, enigen lichte bey den 5. Engeln , ober in ewiger Finſterniß bey den
Teufeln .
Die 176. Srage. Was wird jedes Thun und Laſſen der Heiligen und Verdammten reyn ? Antwort. Anlangend der Lekten ihr Thun und Laſſen . Sel. Fr. 34. Dieſes iſt auch oben fafi gen nug gemeldet worden : dann Gottes Zorn iſt ihre Wohnung in der Finſterniß ; ihr Licht ſcheinet aus ihren feurigen Augen , das glinzet als der Feuer. blik, ſonſt haben ſie kein lidht; dann ſie wohnen am alleråufferſten , und fahren alſo aus Hocha muth über die Thronen , als gewaltige Ritter , und doch einer anderſt als der ander, alles nacha dem Rein Geiſt iſt. 2. Aber ſie ſind alle geſchwinde und fliegende als die Gedanken. Sie haben doch ifre Freude an den Greueln , und das iſt ihre befte Freude, daß ſie Gottes ſpotten , daß ſie Feuer . Geiſter find , und Gott ein Licht. Geiſt. The Ruhm iſt immer von ihrer ſtarken Feuers . Macht ; als ein Drache der Feuer ſpenet , alſo auch ſie : fie ſuchen das Verderben und finden Greuel. Jänen wach. fen auch Friichte aus ihrem Principio , allesnachy den Greueln ihres Wittens : Sie haben ein Spiel als
Fr. 176. Betrachtung gortl: Offenb. 361 als die Narren thun ,
welche aus den Racketten
Feuer ſpeyen , ein Hauceln und Narren iſt ihre Zeit . Vertreibung, wie wohl keine Zeit iſt, und quch nach dem Jüngſten Tage keine Furcht mehr anderer Qual , ſondern ihr ganz Leben iſt eine
n!
ewige Furcht, ein ewig Schreden und Fama mern ; ein jeder hat ſeine Werke in der Figur, was er alhie gemacht hat , da erwecket er die Turbam und reitet im Feuer. cf. V. 3. 4. 5 . Sie ſind frey , in nichts eingefperret, fie mogen fahren fo tief ſie wollen , ſo iſt überal der Abgrund und die Finſterniß , und ſind doch auf der erſten Stelle ; je tiefer fie ſich begehren zu ſchwingen, je tiefer fallen ſie, und ſind doch nirgend an einem Ende oder Grunde.
6. Ihre Zaht iſt feiner Menſchen.Zeit Zaht, ihre Wonne iſt ein Stant vom Feuer und Schwe. fel, wegen ifrer { after , daß ſie Engel waren , und ſind nun Teufet: fo fie ſich betrachten , foges het erft der Hagende Burm auf, der då friſſet
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105
und quålet. Hitical
7. Was ſollman doch ihre Saſter fchreiben , fie ſind unzůchtige böſe Thiere : alles was fie auf Erden getrieben , das fotget ihnen nach), das wole
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ten fie dort auch thun , und Faufen Gréuel und lau. fter ohne maffen , man kann ihr Regiment nicht beffer erkennen als am Antichriftiſchen Pferdte, umb an den tafterhaftigen Menſchen , welche toft pon { aſtern find , wiewohl es nur ein Spiegel ift gegen den hölliſchen Greüeft, wollen die auch 35 nicht
362
Quaeſtiones Theoſophicae. Fr. 177.
nicht weiter nennen , dann fie fino 'Beffeni' nicht iérth. cf. Aur. 10, 65. Princ. 24 , 29. C.9 , 8. Die Heiligen aber find bagegen in ewiger Freude , davon wir erſt werden ſagen können , wenn wir dahin kommen, und Chrifto in der Wies dergeburt bis in den Tod nachgefolget find: 1. Es iſt aber von derſelben Freube der Heiligen in ali len vorigen Antworten ſchon viel und genug geo fagt worden , daran ſich der günſtige Jefér be gnügen wird. con
Die
177. Srage.
Was wird die ewige Freude der Heis ligen , und die ewige Pein der Gottloſen reyn ? oder mag auch eine Aenderung geſchehen ? Antwort . 1.) Die Freude der Heiligen , im Leben :
ewigen
Pring . 4. 21. So aber die Seele ihre Ima gination für sich ins lidt erhebet , in die Sanfte mpüthigkeit und Demuthigkeit, und nigbedieſtare Feuers -Madt, braucht im Qualificiren , wie Lucifer that, ſo wird ſie vom Verbo Domini gea ſpeiſet, und holet ihre Kraft , Leben und Stärke im Verbo Domini, welches iſt das Herge Gota. tes : und ihr eigen urkundlich grimmig Duell der ewigen Lebens Geburt wird,Paradeis , Becilieber lido,
fe.177. Betrachtung gåtti. Offenb. 363
#
tidy, freundlich, demüthig, ſanfte, darinnen das Lachen und Quell des ewigen Lobgefangs aufgebet. Und in dieſer Imagination iſt ſie ein Engel und Gottes Kind, und ſieher die ewige Gebärung des unauflöslichen Bandes : und von dieſem hat ſie Macht zu reden , dann es iſt ihr eigen Weſens aber von der unendlichen Gebårung nicht, denn
0 Das Triumph . es iſt kein Anfang noch Ende . lied der Heiligen, und die Freude im envigen Lee ben , auch von den unterſchiedlichen Chören der glorificirten ſeligen Seelen hat uns die Offenba. rung Johannis ſchöne Nadſrichter gegeben . Aufe fer diefem iſt in diefem ganzen Werke hin und wieder vieles davon geſagt worden , der Leſer befriedigen kann.
2)
womit: ſich
Die ewige Pein der Gottloſen.
lekte Zeiten 2 , 50. Audy fo'ift
Soft fein
Gore des Böſen , der da Rache oder Qual begeh . rete , daß Er alſo die Gottloſen wolltë ays Rache
11
*
tauſend Jahr vor dem Gerichte quålen : der Gotte loſe qualet ſich ſelber in ſeines Lebens Geburt ; Eine Geſtalt des Lebens feindet die andere an, das wird wohl feine Holliſde. Marter ſeyn , welchem Gott feine Schulo bat.
an
Dreyfl. 2, 56. Wir fügen aber dem lieben Leſer dieſes , daß die Creaturen , der Teufel, ro wohl die verdammte Seelen nicht nur 4 Geſtal ten in ihres Lebens Bande haben , ſondern iğre Geſtalten ſind unendlicy, gleich wie die Sinnen des Menſchen unendlid , find , und inogen ſich vera wana
364. Quaeſtiones Theoſophicae . $ t. 177. wandeln in aller Creaturen Geſtålte.
Aber es
ſtehen ihnen nicht mehr als 4 offenbar, ſo wohl im Abgrunde der Höllen auch , aber ſie nogen alle Geſtalten aus der Matrix hervorbringen , nur das Licht nicht; das Feuer iſt iþrrecht leben , und die Berbigkeitder Finſtefniß ihre Speiſe. cf. die 13. Frage, wo dieſe Sadie ausfüßrlich zu leſen iſt, DB auch eine Aenderung geſchehen
3)
möchte ? Hiervon wäre ein ganzes Buch zu ſchreiben , es iſt aber für dieſes mal hiervon genug , wenn ich noch folgenden Saß zum Nachdenken hieher ſege : ...... Sign. Rer. 7, 78. Die Vernunft iſt alſo
, ftehet: weiß auch nichts vom Paradeis, wie Udam im Paradeis geweſen , und wie er gefalo ten , und was der Flud) der Erden fey ; fo fie das verſtünde , wäre ihr der ganze Proceß offenbar. Wie die ewige Geburt in ſich ſelber iſt , alſo ift auch der Proceß der Weiſen mit ihrem Lapide Philoſophorum ,
es iſt kein Punce im Unters
ſcheid darzwiſchen , denn es iſt alles aus der ewie " gen Geburt geurſtåndet, und muß alleseines Mies
Derbringung auf einerley Weiſe haben. 77. Wunderlich iſts vor den Augen der Vera nunft , daß Gott einen ſolchen Proceß mit der Wiederbringung des Menſchen in Chriſto gehalo fen , daß er ſich in ſolcher armſeligen Geſtalt hat; in
Fr. 177. Betrachtung gottl. Offenb. 365 in menſchlicher Eigenſchaft offenbaret , und ſich verſpotten , höhnen , geiffeln , creuzigen und tób. ten laſſen ,
darzu begraben , und iſt aus dem
Grabe auferſtanden , und hat 40 Tage auf der Erden geroandelt, ehe er iſt in ſein ſichtbar Reich $ eingegangen. cf. v. 79:81 . Luc. 19 , 12. Ein
i Edler 309 fern in ein Sand , daß er,ein Reich ein. nåşme , und denn wieder käme &c. 0, 26 .
Nota . Sollte dem freundlichen ' Refer mit der Bes
antwortung vorſtehender Puncte noch keine Genů. ge geſchehen ſeyn , ſo ſuche Er in den Schriften Pelbſt nach , er wird weit mehr finden , als die ges genwårtigen Antworten " Befagen .
Wenn Ihm
nun Gott das Berſtåndniß Sfnet , ſoll Er feines weitern Fragens nöthig haben.
Die Hauptſache
kommt auf die neue Wiedergeburt an , daß ſich der Wille umwendet aus der Welt zu Gott , dar , innen ſchlieſſet fich Zeit und Ewigkeit mit allen Geheimniſſen im Gemüthe auf , da er in Chriſto dem Buche des Lebens alle Tiefen der Verborgen. Heit im Geiſte und Natur leſen kann Gott , wie unſer liebſeliger Autor dieſe Gabe von aus welchem Buche er auch alles
in auſſerliche
@chrift
266
Quaeſtiones Theofophicae.
1 chrift gebracht, c
Fr. 177 .
und aus chriſtlicher Liebe der
legten Welt mitgetbeilet hat.
Auſſer dem ſuchet
ſich ein Menſd in der Vergunft mit philofophi, ſcher Scharfſinnigteit in der Eigenheit zu Tode, und findet nichts.
Hingegen der gebrodjene , deo
i müthige, in Gott gelaſſene, übergebene Wille fina
det Alues .
12 JU 78
M
RA