Carl Hülleman - Valentin Andreae als Paedagog, 1884

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VALENTIN ANDREAE ALS PAEDAGOG. I.

TEIL.

INAUG URAL DISSERTATION ZUR ERLANGUNG

-U

DER PHILOSOPHISCHEN DOCTOFWÜRDE

iL BEI DER

PHILOSOPHISCHEN FACULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG EINGEREICHT VON

CARL HÜLLEMANN, OBERLEHRER AN DER THOMASSCHULE ZU

LEIPZIG.

LEIPZIG,

DRUCK VON ALEXANDER EDELMANN, UNIVERSITÄTS BUCHDRUCKER. -

1884

.


Auf seinen Wunsch hat

die philosophische Facultät

der Universität Leipzig

dem Verfasser

gütigst gestattet,

nur den vorliegenden Teil der von ihm eingereichten Inaugural-Dissertation durch den Druck zu veröffentlichen.


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*

V

^

'

Unter den kundigen Gönnern, von welchen Arnos Comenius bei seinen didaktischen Bestrebungen und Versuchen Anregung und Unterstützung empfangen zu haben bekennt, nennt er mit Auszeichnung einen Mann, von welchem man bisher in der Geschichte der Pädagogik wenig gehört hat: Johann Valentin Andrea, „fervidi spiritus et defaecatae mentis virum‘% 1 ) „qui ut ecclesiarum et politiarum, Ha scholarum morbos passim in aureis suis scriptis egregie Auf des Didaktikers ratbegehrende Anfrage hatte er detexit remediaque sparsim monstravit.“ 2 ) Von dieser erklärt, ihm eine Fackel (lampada) übergeben zu wollen. liebenswürdiger Weise in 3 Fackel denkt freilich Zoubek ) sehr gering. „Und was war es für eine Leuchte?“ fragt er und giebt darauf selbst die Antwort: „Ein Schreiben, in welchem Andrea nachwies, die Didaktik sei zum Nutzen und Frommen der Eltern, Lehrer, Kinder, Schulen, Gemeinden, Kirchen und des Zoubek kennt also von Himmels, wovon Comenius wohl selbst längst überzeugt war.“ vorgedruckten, nichts als jenen der Didactica magna mit der Unterschrift des Andreä weiter Joh. Val. Andreä und einem Zitat aus dessen Theophilus (p. 16) versehenen „Artis didacticae usus“, und deshalb muss Andreä sich ein solch abfälliges Urteil gefallen lassen. Dass diese lampas aber denn doch etwas grösser gewesen sei. als Zoubek meint, hat kürzlich von Criegern nachgewiesen in seiner Schrift: Johann Arnos Comenius als Theolog. Leipzig und Heidelberg. C. F. Wintersche Verlagshandlung. 1881, worin er über Andreä und sein Verhältniss zu Comenius von

S.

334

bis

365 handelt.

Allein hier sind hauptsächlich nur

die

im Theophilus aus-

gesprochenen pädagogischen Anschauungen A.s behandelt, während solche, die sich

v.

v.

in

andern

Es kann daher diese Abhandlung über A. keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen, will es auch nicht; denn

desselben finden, unberücksichtigt geblieben

Schriften

Criegern s Criegern selbst

hält

sind.

haupt das

dem A. einen noch Auch was Palmer, dem über-

es für „eine Pflicht der Geschichte der Pädagogik,

weit ehrenvolleren Platz anzuweisen, als es bisher geschehen

Verdienst gebührt, zuerst die pädagogische

denselben geschrieben hat, 4 )

ist.“

Bedeutung A.s erkannt zu haben, über

immer noch sehr wenig. Es dürfte daher nicht überflüssig sein, von der pädagogischen Persönlichkeit und den pädagogischen Anschauungen A.s ein möglichst vollständiges Bild zu zeichnen. Wir wollen versuchen, im Nachstehenden diese Aufgabe zu lösen.

1) J.

ist

A. Comenii Didactica opera omnia.

Ab anno 1627 ad 1657

continuata.

Amsterdami MDCLVII.

p.

442.

2) a. a. 0. p. 8.

Comenius, Grosse Unterrichtslehre. Aus dem Latein, übersetzt 3) Karl Richter, Pädag. Biblioth. 111. Bd. und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Jul. Beeger und Franz Zoubek. Dritte verbesserte und vermehrte Aufl. Joh. Arnos Comenius. Eine quellen mässige Lebensskizze von Fr. .1. Zoubek. S. XXXVI. :

4) in seiner

1855. No.

15

— 17.

Theologen aus

dem

„Evangelischen Pädagogik“, mit der 17.

wesens, Art. „Andreä.“

in

der „Evangelischen Katechetik“, im „Süddeutschen Schulboten.“

und Phantasien eines württembergischen Schmid, Encyclopädie des gesamten Erziehungs- und Unterrichts-

Überschrift „Pädagogische Betrachtungen

Jahrhundert“, und

in

Einen Auszug aus diesem Artikel giebt Schmidt, Geschichte der Pädagogik. 1

111. S.

338f.


p

I.

Johann Yalentin Andrea war

Jakob Andreas,

der Enkel

des

durch seine Mitwir-

kung beim Zustandekommen der Concordienformel bekannten Kanzlers der Universität Tübingen, und wurde geboren am 17. August 1586 zu Herrenberg unweit Tübingen als der Sohn des Johann Andrea, Pfarrers an der dortigen Stadtkirche. Er wirkte von 1614 1620 als Diakonus

zu Vaihingen an der Enz, hierauf bis 1639

Im

Hofprediger zu Stuttgart.

wurde

Das

ist

Superintendent zu Calw, sodann bis 1650

letztgenannten Jahre

im

in gleicher Eigenschaft

selben Jahres.

als

wurde

er

bei Tübingen,

am

27. Juni des-

1654 nach Adelberg versetzt und

J.

kürzesten Zügen der äussere Lebensgang A.s.

in

als

Abt zu Bebenhausen starb

Zur weiteren Belehrung

über sein Leben und Wirken dienen folgende Schriften: Seine lateinische Autobiographie, neu herausgegeben von F. H.

1.

Titel:

Apud

Joannis Valentini Andreac Theologi Württemberg ensis

vita,

Rheinwald

ab ipso conscripta.

unter

dem

Berolini.

Herrn. Schidtmim. 1849.

David Christoph Seybold, Selbstbiographien merkwürdiger Männer, 2. Band: Selbstbiographie Joh. Yal. Andreäs, aus dem Manuskript übersetz', und mit Anmerkungen und Beilagen begleitet. Winterthur, in der Steinerischen Buchhandlung. 1799. 3. Wilh. Hossbach, Joh. Yal. Andreä und sein Zeitalter. Berlin, gedruckt und verlegt bei 2.

G. Reimer.

der

5 )

Leben Joh.

4 2. St.

1819.

Val.

Stuttgart 1872.

anonyme Verfasser

Andreäs, im Würtembergischen Repertorium der Literatur. 274

S.

— 385.

Nach der Angabe von Grüneisen (s. unten No. 10) war der Professor und Bibliothekar Petersen zu Stuttgart.

dieser Biographie

Kurze Lebensbeschreibungen berühmter Würtemberger. Stuttgart 1791. Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, herausgegeben von

5.

6.

Ersch und Gruber,

4. Teil.

(Leipzig 1820.) S. 33

— 34.

— 395.

Tholuck (Wagenmann) in Herzogs theolog. Real-Encyclopädie. I. 388 Henke in der „Allgemeinen deutschen Biographie“. I. 441 447. Johann Valentin Andreä Dichtungen zur Beherzigung unsers Zeitalters.

7.

8. 9.

(S.

Herausgeber dieser

XXIV.) Leipzig, bei Georg Joachim Göschen. 1786. Als (S. I „Einige Nachrichten von Andreä“ gegeben. Der ungenannte Sammlung war nach Grüneisen (S. 6) der 1827 als Generalsuperintendent zu

einer Vorrede von J. G. Herder.

Einleitung sind

Mit

XXV — LIV)

Riga gestorbene D. Carl Gottlob Sonntag. 10.

Die Christenburg.

gleichzeitigen

Handschrift

Nach einer Bande der ZeitLeipzig 1836. Verlag von Joh.

Allegorisch-epische Dichtung von Joh. Yal. Andreä.

herausgegeben von Carl Grüneisen.

Aus dem

schrift für die historische Theologie besonders abgedruckt.

6.

Ambr. Barth. Darin S. 2 7 Notizen über Val. Andreä. 11. Carl Theod. Pabst, Joh. Val. Andreäs Entlarvter APAP (Papa) und Hahnenruf. Eine Stimme der Warnung an das deutsche Volk, nebst Beiträgen zur Kirchengeschichte des XVI. und XVII. Jahrhunderts aus den Schriften des J. V. Andreä. Leipzig 1827. Voran geht (S. 1 Leben das des Andreä. 52) 339. 12. Tholuck, Lebenszeugen der evangelischen Kirche. Berlin 1859. S. 314 Andreä war ein äusserst fruchtbarer Schriftsteller. Ein Verzeichnis der wichtigsten seiner

5)

sein

soll,

Von diesem Buche, welches nach ist

einer

nur diese eine Ausgabe vorhanden.

Angabe

v.

Griegerus

a.

a.

O.

S.

338

zuletzt

1849 erschienen


3 Schriften,

von denen die meisten

Sprache geschrieben sind, führt er, häufig mit

in lateinischer

kürzerer Wiedergabe des vollständigen Titels, selbst auf in seiner Schrift

domns Augnstae Selenianae 6) princip. juventutis utrmsque sexus Pietatis, Eruditionis, Comitatisque exemplum sine pari in perfedue cducationi's d institutionis normam exposi353. Er teilt sie ein in Theologica, Memorialia, Funebria, tum. Ulmae, 3IDCLIV. auf S. 350 Philologien, (iermanica und In lucem promota. 2. Abgedruckt ist dieses Verzeichnis „ohne die funebria und fremde wercke, so er (Andrea) heraus gegeben“ in Gottfr. Arnolds Unparteyischer Kirchen- und Ketzerhistorie. Frankfurt a. 31. 1700. bei Thom. Fritsch. II. Teil. 17. Buch. 5. Kap. §. 13. S. 444. 3. In der „Britischen Bibliothek.“ Leipzig 1749. 1. Bd. werden (S. 153 176) 16 Schriften A.s angeführt, die ersten 10 derselben mit kurzer Besprechung und Inhaltsangabe, die letzten 6 bloss unter Angabe des Titels. 4. Ein kurzes Verzeichnis „von Andreäs Schriften zwischen 1614 und 1620“ in Job. Val. Andrea Dichtungen zur Beherziguug u. s. w. (S. LII. bis LIV.) ist nach des Verfassers eigener Angabe (S. XXVII.) „aus Arnolds Kirchen- und Ketzerhistorie und der Kritischen Bibliothek (Leipzig 1749) 1. Band S. 153 176 zusammengetragen.“ Sereniss.

I.

Ziemlich vollständige Verzeichnisse der Andreäschen Schriften finden sich auch in der

5.

Adelungschen Bearbeitung des Jöcherschen Gelehrtenlexikons

unter

„Andreä“ und 6. in Dunkels historisch-kritischen Nachrichten von verstorbenen Gelehrten und deren Schriften. Dritten Bandes I. Teil. Cöthen und Dessau 1757.

An

Vollständigkeit werden

dasjenige, welches herausgegeben

jedoch

alle

worden

ist

bisher

Mark. Phil. Burk, und welches den Druk gekommenen lateinischen und teutschen 7.

Gottesgelehrten D. Job. Val. Andreä, 100 bei

genannten Verzeichnisse übertroffen durch

von Titel

Schriften

Nummern

„Vollständiges Verzeichnis

des

verdienstvollen

aller

in

wirtembergischen

nach der Zeitfolge geordnet von B.

Obwohl Burk

Jacob Friedrich Heerbrandt. 1793.“

trägt:

Tübingen,

dieses Verzeichnis ein „vollständiges“ ge-

nannt 12. hatte, konnte es doch schon wenige Jahre später auf diese Bezeichnung keinen Anspruch mehr erheben. Er liess daher Nachträge erscheinen, und zwar zuerst

ter).

8.

im Allgemeinen litterarischen Anzeiger. Leipzig. Band III. 1798. No. LXVII. sodann

9.

im

Neuen oder fortgesetzten

Nürnberg

Auf

10.

I.

1802.

S.

der Königl.

349

litterarischen Anzeiger

Bibliothek zu

Berlin

No. 7 genannten Burksehen Verzeichnisses, gleichfalls II.

Dichtung.

(=

Litterarische Blät-

— 352. in

befindet

sich

Exemplar des vorhin unter

ein

welches dessen ehemaliger Besitzer,

v.

Meusebach,

ihm später bekannt gewordene Schriften A.s nachgetragen hat. Von A.s deutschen Schriften handelt: Gödeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen I.

440.

Art. „Val. Andreä“.

Mitteilungen aus A.s Briefen sind vorhanden unter

dem

Titel:

Ungedruckte Schreiben und Auszüge von Briefen von D. Job. Val. Andreä an D. Job. Schmidt zu Strassburg, von den Jahren 1633 bis 1654. Mit Anmerkungen aus des seel. Andreä geschriebener Lebensbeschreibung im Patriotischen Archiv für Deutschland,

6)

6.

Band.

Eine Andreäsche Künstelei.

—’eA

Mannheim und haut; also

Leipzig, 1787.

nt).fjviav6<;,

6v

No.

111.

S.

L unaeburgensis,

285

e.

— 360.


4

und nach einer Angabe von Henke (Allg. deutsche Biogr. I. 447) auch 354. 13. in der deutschen Zeitschrift für ehr. W. 1852. S. 260

Ausserdem sind uns bekannt: 1. Carl Theod. Pabst, Der Theophilus des setzt.

Aus dem Lateinischen

Joh. Val. Andrea.

über-

Leipzig 1826.

Victor Andrea, Die Kämpfe des christlichen Herkules von Joh. Val. Andrea. Buch für die neue Zeit aus dem Lateinischen übersetzt und herausgegeben von einem Frankfurt a. M. Verlag von Heinr. Zimmer. 1845. Nachkommen. seiner Neu 3. Joh. Val. Andrea, Das gute Leben eines rechtschaffenen Dieners Gottes. herausgegeben von Dr. J. M. Laurent (Separat- Abdruck aus Vilmars pastoral- theolog. Blättern). 2.

Ein

altes

1864.

Stuttgart, S. G. Liesching.

Zur

Würdigung

richtigen

Anschauungen A.s wird

der pädagogischen

wenn wir vor der Darstellung derselben uns sein pädagogisches und überhaupt

ein Bild seiner

Das Ende des sittlicher

religiöser,

und zum

kannt und betrachtete es

zu

pädagogischen Persönlichkeit

und der Anfang des

16.

auch

Teil

als seine

in

17.

Jahrhunderts

sein,

vergegenwärtigen

geben. ist

des Verfalls

Zeit

eine

in

Dies hatte A. wohl er-

wissenschaftlicher Hinsicht.

Lebensaufgabe, die tiefen Schäden, an denen seine Zeit krankte,

Hierbei war er frühzeitig zu der Überzeugung

heilen.

von Nutzen

es

Wirken

gelangt,

dass

man

bei

der Jugend

anfangen müsse, wenn die beabsichtigte Besserung eine durchgreifende und nachhaltige sein

sollte.

„Die Jugend, welche einst die ganze Welt entweder verbessern oder zu gründe richten wird,“ betrachtet er als einen „Samen“.

Insonderheit hält er die richtige

denn

Darum

7 )

will

er

in

der Gegenwart für die Zukunft sorgen. 8 )

Erziehung der Jugend für eine Bedingung der Staatswohlfahrt,

recte curare adolescentiam cst efformare aut

reformare etiam rempublicam.

Zugleich aber baut er darauf das Heil des ewigen Lebens.

Jugend keine Kosten zu hoch; nam bnbuta

Juventus succo reipublicae cliristianop. descr.

Darum J.

c.

51) denn A.

sich

229.)

Gymnasium,

stellte

für

das

Schulwesen

quod accepit,

,

largiter

eifrig

refundit.

angelegen

ita

(Reip.

Im

sein.

in Verfall geratene

an demselben neue Lehrer an und verbesserte deren Gehalt.

unter seinen

Calwer Mitbürgern

konnte er für das Gedeihen des Tübinger

Wirksamkeit amtlich

die Aufsicht

(Vita

dem Tübinger

von mehr

als

aufgebracht hatte. Stifts

thätig

sein,

theologischen

Stifte.

200 Gulden, welche

ihm während

über dasselbe anvertraut war. (Vita

p.

Er unterdurch eine

Erfolgreicher noch

(Vita p. 167.) als

er

seiner Stuttgarter

Er

220.)

sorgte nament-

auch dafür, dass die akademischen Würden an dieser Anstalt nicht zu frühzeitig und zu

Da

freigebig verteilt wurden.

Sprache

vitae

Tlieoplt . p. 90.)

Seine besondere Fürsorge wandte sich aber derjenigen Anstalt zu, durch deren Blüte

das Interesse der Kirche direkt gefördert wurde,

lich

foenore reddit

Wirren des dreissigjährigen Krieges

stützte dasselbe durch eine jährliche Beisteuer

Kollekte

cum

ad laetam segetem subacta omnia

die

(

Deshalb sind für die Erziehung der

)

sicut terra bene culta

die Sorge

1645 reorganisierte er das durch

Stuttgarter ]).

liess

et

9

ferner der Unterricht in der Mathematik

von beiden Lehrfächern

fehlte, so

stellte

7)

quorurn

parentum) adolescentia seinen otnnetn

8)

quos

9)

Hoc

(sc.

(sc.

er für jedes

und

tarnen

felicitatis

fastigium est, posse uno

Reip. Christ, descr.

c.

51.

der hebräischen

in

Professor an.

rel correctura rel

Das Gehalt

corruptura. Theoph.

concrcditos) praesentes futu/ros intueor; futuris in praesens prospicio.

accomodationem propagari, nt quos hic gignimus

experiamnr.

mundum

je einen

1.

p.

122.

1.

eodemque labore Reipublicae incolumitatem et futurae non tarn terrae , quam coelo genuisse cum Jubilo

liberos


0

wiederum durch eine Kollekte

für dieselben brachte er

auf,

welcher sich diesmal besonders

an

sein hoher Gönner, der Herzog August von Braunschweig -Lüneburg,

beteiligte.

(1.

Ebenso

1.)

endlich setzte er es trotz des Widerstandes Andersgesinnter durch, dass die Tübinger Stipendiaten eine reichlichere Kost

Dem

und

bessere Aufsicht erhielten.

A. war es jedoch

angelegen

Er

sein.

Hess er sich

sagt darüber in

(p.

sein

Förderung

die

und

Interesse

Als er sein

selbst.

sogleich

seiner Yita

Amt

als

religiöser

seine

Superin-

Erkenntnis

Itaque ad juventutis cultirn cunversus,

97):

examine lange quam antehac exactiore,

instituto puerili

der Jugend

auch

Fürsorge zuzuwenden, sondern er unterrichtete tendent zu Calw angetreten hatte,

(Vita p. 229.)

genug, der Bildung

nicht

suppeditatis Quaestionibus Catecheticis,

et

quae tgpis exscriptae sunt, cum jam prata Christi vernarent, non diu abfuit a calumnia tempestas;

quae postquam sui

me aliquamdiu

livore suo

sensnm post

se reliquit.

exereuisset, libi tandern evanuit,

longum tarnen

et

acerlnim

Eine solche Thätigkeit war auch sehr notwendig zu einer

Zeit, in

welcher das Wissen von den Wahrheiten der christlichen Religion bei der Jugend gleich Null

Katechese

hoffnungsvollen Jüngling von

jener mit einem

war, wie A. in

deren

zeigt,

Übersetzung (aus Theoph.

Schulboten 1855. No. 15. gegeben worden

11

p.

— 14)

27 Jahren gehaltenen fingierten

von Palmer im Süddeutschen

Mit jenen Quaestiones Catecheticae, quae tgpis ex-

ist.

meint aber A. die „Christliche Evangelische Kinder- Lehr, Auss heiliger Göttlicher Schrifft, Für Getrewe Hauss-Yätter vnd Mütter der Christlichen Kirchen zu Calw zusammengetragen.“ Die zwei ersten Ausgaben dieser Kinderlehre sind nach Burks scriptae sunt,

Verzeichnis

und nach Schüler

Einen Abdruck der im

J.

10 )

im

J.

1621 zuerst

1648 erschienenen

3.

Tübingen, dann in Stuttgart erschienen.

in

Auflage, deren auch

329

Burk und

— 352

Meusebach

v.

wegen und Wichtigkeit, aber nur „im Extrakt“. Dabei teilt er noch folgendes mit: „Die gegenwärtige Ausgabe (vom J. 1648) besteht 1. aus einer herzlichen Vorrede, nach deren Schluss sich der Verfasser selbst nennt, an die Gemeinde zu Calw, wo er mehrere Jahre Superintendent und Stadtpfarrer war. Er beschreibt hier kurz die Veranlassung dazu auf folgende Art: „„Christliche Eltern haben an mich begehret, für ihre Kinder, so allbereit den gewöhnlichen Catechismum wohl ergriffen, noch etliche weitere Fragen und Beantwortungen christlicher Lehre kurz und einfältig zu verfassen, denen ich dann billig willfahren sollen: und deswegen zu Zeiten eures vieljährigen, getreuen und wohlverdienten Schulmeisters Franz Erharden sei. Angedenkens, eine Evangel. Kinderlehre verfertiget: welche sie durch Gottes Gnad also wohl angelegt, dass sehr viele Schulkinder ihres Glaubens fertige und vernünftige aus diesem Büchlein Rechenschaft geben können, dergleichen anderer Orten nicht wohl zu finden gewesen““ u. s. w. 2. Nach der Vorrede kommt ein Verzeichnis der Kirchen- und Schuldiener, welche innerhalb 100 Jahren zu Calw sich gebrauchen Hessen, nämlich a) 11 Pfarrer und Speciales, b) 36 Diaconi. c) 24 Präceptores und d) 6 deutsche Schulmeister. Von S. 1 bis 13 folgt der gewöhnliche in

ihren Nachträgen gedenken, bringt Schüler

ihrer

a.

a.

0. auf S.

als III.

Beilage

Seltenheit

kleine Katechismus, wie er

noch

jetzt

Einteilung in Hauptstücke, Artikel

Antworten

Fragstücke an. 10)

ttemberg,

ohne

folgen

Abteilung

den Würtembergischen Schulen eingeführt ist

ist.

Die

aber hier nicht zu finden, sondern die Fragen und

auf einander.

Mit

S.

14 fangen

dann die

hier

stehenden

11 )

M. Phil. Heinrich Schülers, Superintendenten und Stadtpfarrers zu Freudenstadt im

Geschichte

bis auf die Berliner

11)

in

u. dgl.

des

kateehetischen

Religionsunterrichts

Preisaufgabe im Jahr 1762.

Andrea erklärt

Südd. Schulb. 1855. No.

den

17.

Katochisinus

in

Halle, bei

32

unter den Protestanten

Herzogthum Wür-

von der Reformation

Johann Jacob Gebauer 1802. S. 88. Anm. y. Palmer nennt deren Überschriften

solcher Fragstücke.

im


6

Die Evangel. Kinderlehre wurde zwar nie

man damals

geführt, weil

VIII. Th. Tübingen 1776.

Gebrauch

öffentlichen

in

Kirchen

Würtemberg

u.

eins.

w.

134 richtig bemerkt), die Jugend noch nicht durch Katechisiren

S.

Brenz’schen Katechismus nur durch Predigten

den

sondern

lehrte,

zum

(wie Sattler in seiner Geschichte des Herzogthums

Indess

erklärte.

doch eine aufmerksame Vergleichung dieser Kinderlehre mit den nachher autorisirten

zeigt

Religionsbüchern,

Würtemberg. Kinderlehre und Confirmationsbüchlein,

E.

z.

das meiste davon in solche überging

nachher in

diesen

öffentlichen

mehr

jedoch mit

dem wichtigen Unterschied, Erläuterung

zur weiteren

Religionsbüchern

dass

dass das, was

beigefügt

wurde,

Theologie als in die Religion führte welchen trefflichen Unterschied schon damals Andre» in seinen öffentlichen Vorträgen und Schriften nie aus den Augen verlor!“ Diese „Evangel. Kinderlehre“ muss noch öfter erschienen sein. Vor uns liegt eine im

grossentheils

in

die

Besitz der Königl. öffentlichen Bibliothek zu

im

Stuttgart erschienen,

J.

Ausgabe, welche

Stuttgart befindliche

ebenfalls

in

1656, also zwei Jahre nach A.s Tode, vermutlich durch den Drucker,

Matthias Kautt, aufs neue herausgegeben worden ist. Weil aber diese Kinderlehre nicht bloss mehr der Gemeinde zu Calw dienen, sondern eine weitere Verbreitung erlangen sollte, so fehlt ebendeshalb wohl auch auf dem Titel hinter den Worten „den christlichen Kirchen“ der

Darum

Zusatz „zu Calw“.

ist

wahrscheinlich auch darin zu vermissen die „Vorrede an die Ge-

meinde zu Calw, nach deren Schluss sich der Verfasser der Kirchen- und Schuldiener, welche innerhalb

Trotzdem stimmt ist,

auf einige ganz unbedeutende Abweichungen mit

bis

beiweitem

12 )

Ja, diese

korrekter

als

12) Solcher unbedeutender

Im

denn jener Auszug Schülers

mehrere Weglassungen und Zusammenziehungen, wie bei einem Auszug natürlich

A.s genau überein.

doch

100 Jahren zu Calw sich gebrauchen Hessen“.

diese Kinderlehre ganz unzweifelhaft die Andreäsche;

ist

bis auf

und

selbst nennt“, desgleichen das Verzeichnis

der

Evangelischen

Kinderlehre

Ausgabe von 1656 ist sogar, obgleich nicht vollständig korrekt, 13 Wie der aus der Ausgabe von 1648 veranstaltete Auszug. 14 )

)

Abweichungen finden

„Vom

sich nur folgende drei:

im Auszug in 8 Punkten gegebene Antwort auf die Frage: „Was ist für ein Unterschied unter dem Gesetz und Evangelio?“ in unserer Ausgabe in 4 Punkte zusammengezogen. b. Im 17. Fragstück („Von der Kirche Gottes.“) lautet auf die Frage: „Welches sind rechte und lebendige Glieder der Kirche Gottes?“ die Antwort im Auszuge: „Die, so Gottes Wort mit Glauben annehmen, Joh. 3, darnach leben, Matth. 7, darüber leiden, Phil. 1 und darüber selig sterben, Act. 14, während in unserer Ausgabe der Schluss lautet: „Vnd darauff selig sterben“ mit Hinzufügung des Spruches Offenbarung Joh. 14, a.

v.

11.

Fragstück, welches

heiligen Evangelio“ handelt, ist die

3 statt des letztgenannten. c.

Im

26.

Fragstück („Vom Ehestand.“)

13) a.

22—28. In der Ausgabe von 1656

„Wie

lauten

langen Spruch Eph.

Frage:

Luc. 22, 19. b.

In

20

dieselben?“

S.

45

ist

im

21.

sind,

unter

dem

14.

dem Herrn

ist

in

dem

Auszuge

keine Schuld

7,

3;

unsere Ausgabe hingegen hat den

Fragstück („Von dem heiligen Abendmahl.“) auf die v.

23, im Auszug jedoch richtig

Zitat

Rom.

8,

32

— 39

die

Angabe des

31.

Verses, dessen

auf:

(in

Wie kommts,

dass nicht alle Menschen glauben?

Kann

beigemessen werden?“) mit den darauf folgenden Antworten stehen

Fragstück („Von guten Werken.“)

B. Mehrere Zitate folgende:

Kor.

zu vermissen.

14) Folgende Fehler fallen in diesem

hierin Gott

1

zitiert.

A. Drei Fragen („Welches sind die Auserwählten? aber

Auszug

(nämlich die Worte der Einsetzung) Luc. 22,

der Ausgabe von 1656 S. 50

Worte angeführt

zitiert der

5,

statt

unter

dem

13.

(„Von der ewigen Gnadenwahl.“)

diesem Auszug meist nur Kapitelzahl angeführt) stehen an falscher

Stelle,

nämlich


Schüler

diesem Auszüge?

erklären sich aber die zahlreichen Fehler in

denselben nicht

hatte

aus einem gedruckten Exemplar der Ausgabe von 1648 hergestellt, sondern aus einem Manu-

Freundes Burk, und letzterer hatte dasselbe

skript seines

erst

wieder erhalten „durch die

rarische Gefälligkeit des gelehrten Berliner Buchhändlers Nicolai, welcher eine ansehnliche

lung der so seltenen Andreäschen Schriften

besitzt.

Wie

1.

es scheint,

ist

litte-

Samm-

gar kein Exemplar der

Auflagen dieser „Evangelischen Kinderlehre“ mehr vorhanden.

15

Haben wir diesen Bezug auf die 82 Fragstücke nicht zu bedauern, so doch inbetreff der in der 10 enthaltenen Partie, von der wir nicht konstatieren Stuttgarter Ausgabe von 1656 auf S. 1 können, ob sie in derselben Gestalt auch in den drei ersten Auflagen sich finde, und ob sie von A. selbst herrühre oder nicht. Es stellt sich nämlich diese Partie, welche die 6 Hauptstücke ohne die Lutherische Erklärung mit beigefügten ein- und überleitenden Fragen enthält, als ein nur bisweilen im Wortlaut etwas abweichender Auszug aus dem „Kleinen deutschen drei ersten

Mangel auch

)

in

Katechismus von Brenz“

Dieser

dar.

Brenzsche Katechismus, mit wenigen

Fragen vermehrt,

auch der „Hallische Katechismus“ genannt, weil er in Schwäbisch Hall zuerst eingeführt wurde,

(i.

1,

14

ist b.

333 im

S.

Fragstück („Von den Engeln. 11 )

5.

unter der von den

335 im

S.

Fragstück („Von der Sünde.“)

8.

„Was hast du mit den Sünden verschuldet?“ kommt man denn zur Verzeihung der Sünden?“

Frage:

c.

336 im

S.

Die Stelle Jes.

statt unter der

Das

1,

18 steht unter der Antwort auf die

IG.

Antwort auf die nächstfolgende Frage: „Wie Zitat Gal. 3

unter No.

statt

beziehende Stelle Hehr.

sich

zitiert.

Fragstück („Vom heiligen Evangelio. 11 )

11.

den Worten: „Darnach erfordert das Gesetz Werke.“

guten Engel

Die auf die

bösen Engeln handelnden Frage

muss unter No. 3 stehen hinter

4.

muss unter No. 7 stehen statt unter No. 8. im 13. „Von der ewigen Gnadenwahl.“) Fragstiick. Das Zitat Jes. 45 gehört nicht hinter die Worte „Er hat“, sondern hinter die Worte: „Hieran ist ihm grosser Ernst.“ S. 339 im 14. Fragstück („Von den guten Werken.“) in der Antwort auf die Frage: „Zu was Ende sollen die guten Werke gerichtet sein?“ steht das Zitat 1. Kor. 8 am Schluss hinter Gal. 5, 8 und hinter den Worten „und der Glaube erwiesen wird.“ statt hinter den Worten „der Nebenmonsch erbaut.“ g. S. 343 f. im 23. Fragstück i.,Vom Kreuz und Trost in demselben.“) muss auf die Aufforderung: „Sag mir derselben etliche!“ das Zitat Jes. 28 stehen hinter dem Worte „aufgemuntert“ statt hinter den Worten „sie werden.“ d. a.

e.

a.

0. das Zitat

338 im

S.

1.

Tim.

1

14. (oder richtiger

/'.

auch mehrere Schriftstcllcn falsch

C. Endlich sind

1.

S.

335 im

9.

b.

S.

338 im

13.

c.

S.

339

1

statt

Fragstück („Vom freien Willen.“)

a.

Petri

e.

Phil.

340 im

d. S.

die Frage:

„Zu

3,

und

().

5.

6

sich

hat

1.

6.

guten Werke gerichtet sein?“

steht

ein

„Was

ist

denn

der Antwort auf

in

die Frage:

„Darf man die Taufe

statt .loh. 3, 5. ist

Christ in

in

der Antwort auf die Frage:

zitiert statt

344 im 23. Fragstück („Vom Kreuz und Trost

S.

die

3.

statt Phil.

18 statt Matth. 16, v. 19.

343 im 22. Fragstück („Vom Ärgerniss.“)

S.

sollen

8

Fragstück („Vom Predigtamt. 11 ) steht hinter der Antwort auf die Frage:

Matth. 16

Sünde, wenn ein Mensch Ärgerniss giebt?“ Matth. 19

„Wessen

was Ende

342 im 20. Fragstück („Von der Taufe.“) steht

S.

unterlassen?“ Joh. f.

auf

1,

1.

16.

Amt?“

der Predigei

nämlich

Kor. 3 statt 2. Kor.

Fragstück („Von der ewigen Gnadenwahl.“) Phil.

der Antwort

in

zitiert; 1.

in

„Ists

auch eine grosse

Matth. 18.

demselben. 11 )

obliegendem Kreuz zu trösten?“

l’s.

91.

ist

15

in

der

zitiert

3.

Antwort auf die Frage:

statt

Ps.

91,

15.

18 und

Antwort auf dieselbe Frage Hebr. 18, 18 statt Hehr. 13, 18. 15) Weder die Königl. öffentliche Bibliothek zu Stuttgart, noch die Universitätsbibliothek, noch die des evang. theolog. Seminars, noch die der cvangel. Predigeranstalt zu Tübingen, auf denen es doch am ersten noch zu a.

a.

finden

0. in der

sein

Auch Palmer dem Schulerschen Buche zu verdanken, da

müsste, besitzen ein solches.

dorlehre nur Prof.

4.

Dr. Kautzsch

in

Siidd. Scliulb.

dieselbe einer uns durch die Güte des

Tübingen gewordenen Mitteilung zufolge

hauerschen Katalogs nicht war.

Angaben im

über diese KinHerrn Kirchenrat dessen Privatbesitz nach Ausweis des Hecken-

scheint seine

in


8

von

ist

S.

Schüler

in

seinem Katechetischen

abgedruckt

Religionsunterricht

No.

Beilage

als

II.

320—328. Die „Evangel. Kinderlehre“ A.s ihres Verfassers durch

Geschick

legt

dem pädagogischen

rühmliches Zeugnis ab von

ein

Einfachheit

ihre

und

durch die treffende,

Klarheit,

alles rein

Theologische fern haltende Auswahl und die geschickte Anordnung des katechetischen Lehrstoffs,

durch präcise Stellung der Fragen, knappe Fassung der Antworten und Begründung der letzteren durch

beigegebene

unsern jetzigen

mehrung

für

unterscheidet

Sie

Schriftstellern

Leitfäden

den

sich

Katechismusunterricht

und

Hände gegebenen gedruckten

der den Kindern in die

Hinsicht nur wenig

dieser

in

eine

ist

Hilfsmittel“ für den Katechismus-

Obgleich der Verfasser dieser Kinderlehre an einer den Ehestand betreffenden Stelle 10 )

unterricht.

nach unseren heutigen Anschauungen den rechten pädagogischen Takt vermissen doch übrigens seine Arbeit auf den Leser auch einen wohlthuenden

den

vollständigen Ausschluss der Polemik:

fast

wesentlicher

ein

Fortschritt

Einen desto unerquicklicheren Gegensatz zu dieser Kinderlehre 1.

Dialog des Theophilus

Auf

Vorzügen.

(p.

17

Und was

Kenntnisse zu Tage fördert.

der

sehr allgemeinen Fragen des Katecheten folgen lang-

Schöpfung des Menschen von Dei donaria

et

wir

hören

von

der

hominis ornamenta

als

theologischen

bekommen wir da zu

für dogmatische Subtilitäten

Besprechung der Regierung Gottes

der

Zeit

bildet jene Katechese A.s

atmige Antworten des Katechumenen, in denen dieser seine weniger religiösen

Bei

jener

in

Hier finden wir keinen von den an jener gerühmten

33).

unbestimmten,

die häufig

macht

lässt, so

Eindruck besonders durch

Musen! us, Musaeus, Sigwart, Schröder!

Controverskatechismen eines

im

von

bedeutungsvolle „Ver-

arcana necessitas;

hören! bei

der

quae nec cum Scholasticis ac-

,

cessoria, nec cum Flacianis Substantiell ia

elici possunt; bei der Person Christi von der unio und von der communicatio idiomatum. Vor allen Dingen aber wird der Polemik hier Fast alle Hauptpunkte der lutherischen Dogmatik werauffallendem Masse Raum verstattet.

personalis in

den besprochen und, wie

es scheint, mit Vorliebe gerade solche,

an die sich polemische Ausfälle

Das Verwunderlichste dabei ist noch, dass A. in demselben Masse wie den Katecheten auch den Katechumenen polemisieren lässt. Kurz, die ganze Katechese liest sich nicht wie eine Unterredung zwischen Lehrer und Schüler, sondern wie ein Colloquium zwischen anknüpfen

lassen.

zwei auf gleicher Stufe wissenschaftlicher Bildung nicht ausser acht zu lassen,

nur

ein

dass

Kinderlehre ein Lehrbuch

jene

Ignoranten, den er uns

ist

vergegenwärtigen. logischen

Klopffechtereien,

im

empfangen

Unterredung

wie

hat,

hierbei

sie

sich A.

aber

mit

gegenüber jenem den

wirklichen

sollte.“

das ausgedehnte

gerade an

damals

der

praktisches Christentum,

Lucas Osiander

II.

Tübinger Universität

in

Blüte

standen,

besonders aber durch sein Eintreten für

verketzerten Freund Joh.

Arndt 17

)

hatte sich A. der Hetero-

26. Fragstück.

17) Vita

III— V.

nicht

die

durch sein Dringen auf ein seinen durch

diese soll,

ist

(Palmer, Südd. Schulb. 1855. No. 16.) Mass der Polemik erklärt, das wir in dieser Begreiflich wird dasselbe nur, wenn wir die ganze Tendenz des Theoph. uns Durch seine Verspottung der scholastischen Wortgelehrsamkeit und der theo-

immer noch

Katechese finden.

Unterricht

Allerdings

demselben Dialog) früher vorgeführt hat und der

(in

Bestand der katechetischen Resultate repräsentieren

Aber damit

S.

ist,

mündliches „Examen, oder vielmehr nur eine Probe vorstellen

einem Schüler gehalten denkt, der den gehörigen

16)

stehenden Theologen.

i).

Über

102. die

des 17. Jahrh. 1854.

Ausserdem

vergl.

von Lucas Osiander II.

S.

133

f.

die II.

„Zuschrift au

den Herzog August von Braunschweig bei Seybold

gegen Arndt ausgegangenen Angriffe

s.

Tholuck, das akadem. Leben


9

gemacht und war von seinen zahlreichen Feinden verschiedener Ketzereien, Daher schreibt

doxie verdächtig

insbesondere der Rosenkreuzerei und des Weigelianismus beschuldigt worden.

er in seiner Vita (p. 3)

„practerea animi, linguae atque judicii libertas mea, multos pupugerit,

adeo nt nonnullis nec religionis,

quam

ab omni vita professus ingenue sum, atque porro proftebor,

Lutheranae, fulem fccerim, ac sub aemidationum, snspicionum, cavillationum tus,

diu destituerim “,

und

in seiner Mythologia christiana lässt er p.

et

simultatum faste obru-

327 die Alethea exsul klagen:

Um

„Quisquis vitam probatiorem quaerit, Enthusiastu, Svencfeldianus, Anabaptista audiat.“

aspistes contra

Er

Invidiam

ausserdem

in

professus, eurrere,

A. den

Theoph.

als

sich

einen Hyper-

(Theoph. Epist. ad Lectorem.)

sorores.

Zweck, durch diese Schrift seine angegriffene Rechtgläubigkeit zu ver-

seiner Vita

tribus Dialogis Theophili

schrieb

Cal umniam, gemellas Erebi

nomine

inscriptis,

Cum jam

folgendermassen aus:

102)

(p.

haeretici

et

infames

me aperte peti sentirem: ausus sum me explicare quibus id agebam, ut orthodox iam meam palam

non insectarentur Arndium,

audirent, quotquot

(S.

et

spricht sich über den

teidigen,

zu reinigen,

Heterodoxie

von diesem Verdachte der

et

quam necessum foret Arndii exemplo ecclesiae solutis moribus deformatae sacexponerem. Wie der Theoph. im allgemeinen, so hat, wie schon v. Criegern

tarnen

multis

342) richtig erkannt hat, auch jene Unterredung zwischen Theoph. und Eusebius insbeson-

dere die Tendenz, A.s angezweifelte Orthodoxie zu verteidigen. bloss zeigen, welche

nicht

können, sondern

Resultate

bei

sie soll gleichzeitig eine

galt es in ihr Stellung

gehörigem

Es

katechetischen

soll

diese

Unterredung

Unterrichte

erzielt

Einkleidung seines Glaubensbekenntnisses

zu nehmen zu den verschiedenen

Dogmen und den

sein.

also

werden

Darum

dieselben bestreiten-

den Richtungen, Konfessionen und Religionen.

Die bisher besprochene pädagogische Thätigkeit A.s, durch welche er sich vor den meisten

Amtsbrüder auszeichnete, hängt aufs engste zusammen mit seinem Wirken als Jedoch war er auch in anderer als in der mit seinem kirchlichen Amte in ZusammenGeistlicher. hang stehenden Weise pädagogisch thätig. Zu solcher Wirksamkeit war er in hohem seiner damaligen

Grade befähigt sowohl vermöge seiner umfassenden Bildung

als wegen seiner war nicht einseitig Theolog, sondern hatte für das gesamte Gebiet der Wissenschaften, Künste und Fertigkeiten von früher Jugend an ein lebhaftes Interesse und sich Kenntnisse in ihnen erworben; zunächst in den Sprachen, sowohl in den alten als in den modernen. Ehe er sich noch zu der Lektüre der Kirchenväter, besonders des Hieronymus und Augustinus (Vita p. 42) durch seine theologischen Studien geführt sah, hatte er seinen Geist schon genährt durch das Studium der römischen Klassiker. Plautus, Caesar, Cicero, Livius, Sallust, Tacitus und Seneca waren von ihm gelesen worden. Plautus war indes

warmen Liebe zur Jugend.

A.

nicht der einzige römische Dichter, den er gelesen hatte,

eine besonders eifrige Lektüre

tritum

,

quiequid vel

priscu

gewidmet habe.

Erwähnung

ex

las er

qjoetis,

N. T. nicht

Es gewinnt demnach den Anschein, viel

hinausgegangen

thut, so geschieht das

sei.

Wenn

als

er

ob seine griechi-

auch

der letzteren

wohl deshalb, weil dieselbe ebenso wie die des

hebräischen A. T. einen Teil seiner theologischen Fachbildung ausmachte.

nannten

post Plautum, nimis

Auffällig erscheint, dass

von ihm gelesenen Klassiker hier aufzählt, auch nicht einen einzigen

griechischen Autor namhaft macht. nicht einmal

wiewohl er bekennt, dass er demselben

vel reccntior actus ingeniosi protulit. (V. p. 11.)

A., obgleich er ja nicht alle

sche Lektüre über die des

Vielmehr

Ausser den oben ge-

Alten sind von A. auch die Werke von Neulateinern studiert worden.

Als solche

nennt er neben dem schon obenerwähnten Lipsius zunächst Frischlin, Erasmus, Brissonius, Turnebus,

Lambinus. die beiden Scaliger, weiter Heinsius und nobiliora <dia

Iielgii,

Italiae et Galliac Ingenia.


10 (Vita

Zugleich war er durch Heinr. Welling

11.)

p.

dem

ln Übersetzungen aus

geübt worden,

1S

im latein. Stil

)

fleissig

Lateinischen ins Deutsche hatte A.

und gründlich sich

auch ver-

Er übertrug unter anderem des Sadolet Philosophicae consolationes et meditationes in adversis, des Philipp Nicolai Spccidum aeternae laetitiae, desselben Excidium Hierosolymitcmum; ferner Admirandae Romae des Lipsius, 19 ) und zwar „si nxdlo alio usu sane torporis Vitamine, et ad eam qua totus flagrabam foras excurrendi cupidinem maturiore instructione et praepasucht.

.

(Vita

ratione“.

13.)

p.

Zu demselben Zwecke zunächst, nämlich zur Vorbereitung auf

die

Reisen ausserhalb des

Französische nachdem er durch Autodidaxis bereits einige Kenntnisse erlangt hatte, von Christoph Besold, dem berühmten und gelehrten Professor der Jurisprudenz an der Universität Tübingen, durch Unterricht und durch Leihen der nötigen Bücher Auch in Übersetzungen aus dieser Sprache übte er sich. Er begann unterstützt. (Vita p. 21.) die Übertragung der Schrift La semaine ou la creation du monde des Guillaume Salluste de Bartas, eines französ. Edelmannes und Dichters (geb. in der Gascogne 1545, 1591 auf seinem Vaterlandes, die A. zu unternehmen gedachte, betrieb er auch als Studiosus das

Im

und Italienische.

wurde

ersteren

er,

-j-

Landgute sie

Bordeaux), ohne aber diese Arbeit

bei

anderen schon

besser

gelungen war.

(Vita p.

Vollständig übersetzte er dagegen ein

21.)

Es erschien

Gedicht ebendesselben in deutsche Verse. Salusten von Bartas Triumph

zu vollenden, weil er gefunden hatte, dass

dess Glaubens in

dem

unter

„Herren

Titel :

hoch Teutsch gebracht, von

J.

Wilhelms

V. A.

Beides

Stimmen gesetzet von Christophoro Thoma Wallisero, der Statt Strassburg verordneten Musico, Getruckt im Jahr M. DC. XXVII. 20 Volle Fertigkeit im Französischen hatte A. bereits vor der Herausgabe letzterer Schrift erlangt auf seiner Reise durch die Schweiz und Frankreich, über welche er in seiner Vita (p. 22 25) berichtet. Im Italienischen, dessen Anfangsgründe ihm Besold beigebracht hatte (Vita p. 33), vervollkommnete er sich auf seiner Reise durch Österreich und Italien (A.s Bericht über dieselbe Vita p. 33 38), woselbst er zu Padua ausserdem noch den Unterricht eines gewissen Abraham Copenius (Vita Den Gebrauch dieser Sprache wie der französischen übte er auch während seiner p. 35) genoss. späteren geistlichen Amtsthätigkeit nicht nur durch Erteilung von Unterricht, sondern auch Figural vnd Choral in

5

)

Von

mehrere Übersetzungen.

durch

insidiosus

libellus

eucharistia 18)

21

solchen

erwähnt

Mestresati ins Lateinische unter

selbst

er

dem

Titel

(Vita p. 209)

diejenige

De Communione cum

:

eines

Christo in

Eine wörtliche Übersetzung der Ragguagli di Parnasso des italienischen Satirikers

.

)

von A. unter den Liberalium artium doctores der Universität Tübingen

Tübingen 1555, Prof, daselbst 1588, gest. 1620. 19) Erschienen im J. 1620 (nicht 1619, wie Eossb.

in seiner Vita (p. 8) genannt,

geb. zu

Domus

Am

6 anführt)

S.

Selenianae juventutis exemplum angehängten Verzeichnis

p.

nach seiner eigenen Angabe in dem dem

353 und nach derjenigen Burks. (No. 81.)

letzteren Orte findet sich auch der ziemlich lange Titel dieser Übersetzung angeführt.

20) Vita

1.

1.

Der

Titel

dieser Schrift

mitgetheilt

ist

von Burk

in

seinen

Nachträgen im

Litter.

An-

zeiger III. 1798. Leipzig. 21) Jean Mestrezat (nicht Mestrezati,

scheint, wahrsch. weil A.

lehrtesten

a.

a.

O. sagt:

wie ihn Seybold

Theologen und ausgezeichnetsten Prediger

wurde 1592 zu Genf geboren, zu Saumur Pariser reformierten Gemeinde, die in

J.

C.

au Sacrement de V Eucharistie.“

(Frankfurt 1624

u.

250 nennt, der ihn für einen Italiener zu halten

gebildet,

der französischen

wirkte

bis

an

dem benachbarten Charenton

Originals lautete nach C. Schmidt (in Herzogs

ä

S.

„Converti ex Italico in Latinum Joh. Mestrezati

tlieol.

seinen

und

1657

erfolgten

ihre Kirche hatte.

Der

Titel des französischen

Real.-Encycl. IX. 672. Art. „Mestrezat“):

Dieser Traktat erschien 1624

1663), ins Englische (1631)

war einer der geim 17. Jahrhundert, Tod als Prediger der

etc.“,)

reformierten Kirche

u.

„De

la

communion

1625 zu Sedan und wurde ins Deutsche

ins Italienische (Genf 1638) übersetzt.

Wie

A. dazu kam, im


)

11

Trajan Boccalini

Fama

mit der

ist

einer

fraternitatis

Behauptung Besolds zufolge (bei Hossbacli S. 104 f. Anm.**) auch die im J. 1614 zu Kassel zugleich erschienene „Generalreformation

der gantzen weiten Welt“.

Auch

dass er in den Nebenstunden

der

spanischen Sprache

die sein geistliches

,

dem Grade mächtig gewesen, einen jungen Mann, Jo-

A. in

ist

Amt ihm

liess,

frei

seph Demmler, welchen er schon früher im Französischen unterwiesen

und Spanischen unterrichten konnte.

(Yita p.

I.

im

Italienischen

Dass A. sich auch das Englische

124 und 165.)

angeeignet habe, wie Tholuck (Herzogs theol. Real-Encvcl.

hatte,

388) behauptet, lässt sich aus A.s

Vita nicht erweisen.

Im Zusammenhang mit

A.s

lateinischen

Sprachstudien, von

denen oben

Rede war,

die

Schon im elterGeschichte und Hause zu Königsbronn, wohin A.s Vater von Herrenberg aus im J. 1591 als Abt versetzt Avorden war, zeigte er hierzu Neigung. (Vita p. 7.) Auf der Universität zu Tübingen, die er als lSjähriger Jüngling im J. 1601 bezogen hatte, dienten ihm ausser den römischen Historikern von den neueren die Werke des Bembus, Jovius, Sigonius und Zwingers Theatrum vitae hionanae. (Vita p. 11. 22 Wesentliche Förderung in diesen Studien hatte er dem Joh. Lindanus zu danken, einem durch Alba aus seinem Vaterlande vertriebenen Niederländer. Denn Lindanus stellte ihm nicht nur seine reichhaltige Bibliothek zur Verfügung, sondern unterwies ihn auch selbst in Geschichte und Geographie. (Vita p. 13.) Durch ihn wurde er bekannt mit Henningii Opus Genealog icum, mit den Trophaea Belgiea eines Ungenannten und mit den historischen Werken des von ihm hochverehrten Thuanus, des Meteran und Merula 23) (Vita p. 13); desgleichen mit mehreren Büchern geschichtlichen Inhalts, deren Titel er anführt, ohne die Verfasser zu nennen, nämlich die Reges Neapolitani, die Flectorcs Saxoniae und die Comites Tirolenses. (Vita p. 21.) Von historischen Arbeiten, wozu unter anderen ein Auszug aus des Thuanus steht seine Beschäftigung mit der

deren Hilfswissenschaften.

lichen

)

AVerken gehört (Vita

Hand falls

Hand

in

p.

52

sq.),

berichtet A. ausser

mit A.s historischen gingen seine

dem Lesen Werke einiger

schon im Elternhause mit

Später

mag

er

a.

a.

durch die

0. auch p. 51.

geographischen

der

vorerwähnten

Orcadum, Moscoviae gefördert worden sein.

Descriptio Britarmiae, Scotiae, Hiberniae,

Cosmographia des Paul Merula

die

u. a.

Studien hat ihm Lindanus die wirksamste Hilfe geleistet mit Abrah. Ortelius (Örtel), der zuerst

in

Studien, die er gleich-

der Ivosmographie Sebast. Münsters begann. (Vita Historiker,

wie

z.

durch

B.

p. 6.)

die

Larii lacus des Jovius, durch

et

Auch

bei diesen geographischen

Durch ihn wurde

er bekannt

gemacht

seinem Thesaurus geographicus ein selbständiges grosses

Landkartenwerk unternommen hatte, welches rasche Verbreitung fand, und mit Mercator, desgleichen mit

wieder

.1.

zu

nicht

dem Theatrum urbium und den genannt

Indicae navigationes, deren Verfasser von ihm aber

Hossbach wird recht haben, wenn er

werden.

(S.

5)

das letzterwähnte

statt aus dem Französischen oder doch wenigstens aus dem Deutschen wohl nur daraus erklären, dass ihm gerade bloss diese Übersetzung als die neueste

1642 diese Schrift aus dom Italienischen übersetzen,

lässt

sich

Ausgabe derselben zugänglich war. 22) 23)

Über dasselbe weiteres bei Seybold S. IS. Es giebt zwei Gelehrte dieses Namens. Der

eine,

Georg Merula, zu Alessaudria della Paglia im Maiist 1494 zu Mailand gestorben. Er hinter-

ländischen geboren, hat 40 Jahre zu Venedig und Mailand doziert und liess

ausser vielen philologischen Schriften eine Descriptio inontis

ein Rechtsgelehrter,

staaten,

ist

geh. zu Dortrecht 1558,

Vesurii

et

Ferrati.

Der andere, Paul Merula,

Professor der Geschichte zu Leyden und Historiograph der General-

gestorben zu Rostock den 19. Juli 1607, gab ausser philolog. und juristischen Schriften eine Cosmo-

f/raphta purticularis und eine Ilistoriu ecclesiastica et politicu letztere, weil er

durch sein Wirken

in

1X00 unnorum

heraus.

Gemeint

den Niederlanden dem Niederländer Lindanus näher stand

ist

jedenfalls der

als

9

*

der erstere.


12

Buch

für „Theod. de

Brys indianische Reisen“ hält. Denn 1634 unter dem Titel ist 1590

händler Theod. de Bris orientalem

occidentalem in

et

bei

dem

Frankfurter Buch- und Kunst-

Collectiones peregrinationmn

in

Indiam

25 Teilen ein Kupferwerk erschienen, welches nach seinem Tode

von seinen Söhnen Joh. Theod. und Joh.

Israel

in

Gemeinschaft mit

1590 — 1630,

dem

Kupferstecher Merian

Land und Leute lernte A. aus eigener Anschauung kennen durch die von ihm unternommenen Reisen, von denen besonders diejenigen beiden bemerkenswert sind, die er im J. 1610 und 1612 antrat. Die erste führte ihn von Tübingen aus über Ulm, Biberach, Constanz, .Schaffhausen Bern, Freiburg im Üchtlande, Lausanne, Genf nach Paris und anderen grossen Städten Frankreichs. Seinen Rückweg nach Tübingen nahm er wieder durch die Schweiz über Basel, Freiburg im Breisgau, Yillingen und Rottweil. (Yita p. 21 Auf der letzteren von beiden Reisen fuhr er die Donau aufwärts 25.) über Passau nach Linz und reiste dann durch Kärnthen nach Venedig. Nachdem er die Merkwürdigkeiten dieser Stadt kennen gelernt hatte, besuchte er Padua, Vicenza, Verona und Rom. (Deutsche Ausgabe

wurde.

fortgesetzt

27

Teile.)

,

Aus

letzterer Stadt aber vertrieb

ihn

schon nach wenigen Tagen

Hitze und die Furcht vor

dem

Heidenheim kehrte

das Vaterland zurück.

er in

Fieber.

Über

die

Trient, Brixen, Innsbruck,

(Vita

p.

33

dort

herrschende

grosse

Augsburg, Lauingen und

— 38.)

und Geographie, so zeigte A. zur Mathematik und Mechanik gleichfalls schon im elterlichen Hause eine besondere Neigung, welche ihn sein ganzes Leben hindurch Mit Joh. Kepler stand er in brieflichem und persönlichem Verkehr (Vita nicht wieder verliess. p. 81) und beschäftigte sich noch im J. 1637 zu seiner Erholung mit Mathematik. (Vita p. 175.) A uf der Universität wurde er in der Mathematik unterwiesen durch Dav. Magstrus (geb. 1565 zu Vaihingen, f 1635), Prof, der Jurisprudenz, und durch den Lehrer Keplers, Mich. Möstlin (geb. 1550, f 1631), welcher letztere ihm ausserdem die Benutzung seiner mathematischen Instrumente und seiner Bibliothek gestattete. Von dem Unterricht, den A. selbst in der Mathematik erteilt hat, wird später die Rede sein. Hier möge nur erwähnt werden, dass er als

Wie zur

Diakonus

in

(Vita p. 52.)

Geschichte

Vaihingen einem gewissen Joh. Jac. Engelhardt Unterricht in der Algebra ln

der

Mechanik nahm

Matth. Lösch in Tübingen.

(Vita

p.

42.)

dem Tischler Dav. Uebermann trat er p. 19), also doch wohl zu dem Zwecke,

dem sehr Auch zu dem Goldschmied Unterricht bei

er

in

geschickten

erteilte.

Uhrmacher

Christoph Schnierlin und

Beziehung, und zwar ob suae artis peritiam

um

(Vita

auch von diesen Handwerken einige Kenntnis zu

erlangen.

Hierbei wollen wir noch erwähnen,

dass A.

nicht

nur

als

gewandter Turner über ein

hölzernes Pferd zu voltigieren verstand, eine Kunst, welche er in Italien gelernt hatte (Vita

p. 39),

sondern dass er auch wirklich ein geübter Reiter war, wie aus vielen Stellen seiner Vita zu ersehen

ist.

Die Richtung A.s auf das Praktische, die sich schon in den Beschäftigungen des Knaben

und Jünglings mit Mathematik und Mechanik, sowie in dem Interesse desselben für Goldschmiedekunst und Tischlerei zeigte, stand bei ihm in Einklang mit der Liebe zu allem Schönen, besonders zur Dichtkunst, Musik und Malerei. Bezüglich der ersteren, der Dichtkunst, kann es hier nicht unsere Aufgabe sein, die poetischen Produktionen A.s aufzuzählen und dieselben zu beurteilen, oder die Frage zu erörtern, welcher Platz in der Geschichte der deutschen Nationalliteratur ihm gebühre; deshalb verweisen wir in dieser Hinsicht mit Palmer (in Schmids Encycl. I. 143) einfach auf die von diesem genannten Literarhistoriker.


13

Ausser der Dichtkunst sulsus esset (Tita

19),

p.

und übte A.

liebte

dem Zweck im

gewissen Joh. Diirvius nur zu

die

Musik.

Spiel der Zither

hat sich aber dieser Kirnst, wie er gleich darauf hinzufügt,

geübt habe, beweist der Umstand, dass er noch im

von Elfenbein zum Geschenk pflegte er

(Tita p. 195.)

erhielt.

Nach

J.

1640 eine Laute

einer Mitteilung Hossbachs

und abends

auch im Kreise seiner Kinder, welche morgens

seinem

in

Dass er das Lautenschlagen noch

ganzen Leben weder geschämt, noch ihre Erlernung bereut. bis in sein späteres Alter

Zwar liess er sicli durch einen und Laute unterweisen, ne in-

215)

(S.

der heiligen Schrift

in

und geistliche Lieder sangen, die Haife zu spielen. Pidurarum et elegantiarum appeAuch für die Malerei hatte er Sinn und Verständnis. “ tens nennt er sich. (Vita p. 215.) Er besass ein museum von seltenen Gemälden; z. B. die Bekehrung Pauli von Holbein, die ihm von einem Baron von Rappoltstein, und eine Madonna {icon Deiparae Virginis) Albr. Dimers, „nutto auro contra aestimandum“, die ihm von dem Nürnberger Patrizier Joh. im Hoff dem älteren verehrt worden war. (Vita p. 114.) Desgleichen war vom Prinzen Friedr. v. 'Württemberg, der selbst als Kunstliebhaber und als Sammler des Kunst-

lasen

kabinets zu Neustadt an der Linde bekannt exquisitissimi operis (Vita

Mit A.s

allseitiger

fähigung genannt.

p.

Bildung

Der andere

ist

haben

sorgte, dass

bessere leibliche Pflege

148), seine Gemäldegalerie flore picto

S.

wir

nur den einen Faktor seiner pädagogischen Be-

Stifts

Oben haben wir

bereits gesehen,

wirkte, wie er für dasselbe Kollekten veranstaltete

den Stipendiaten nicht nur ein verbesserter Unterricht, sondern auch eine

würde; wir haben ferner gesehen, wie es ihn

ziiteil

trieb,

durch eigenen

ihm anvertrauten Jugend zu fördern. Das nächste Bemühungen war seine Überzeugung von der Wichtigkeit der Jugenderziehung für

Unterricht religiöse Erkenntnis

Motiv dieser

(Seybold

Liebe zur Jugend.

seine

wie A. für das Gedeihen des Tübinger

und dafür

ist

130) bereichert worden.

unter

der

Kirche und Staat.

Allein in gleichem Masse hat ihn auch seine Liebe zur Jugend zu solchem Handeln bestimmt. Dieselbe zeigt sich zunächst darin, dass er darauf bedacht war, das leibliche und geistige Elend der unter den Schrecken des dreissigjährigen Krieges verwahrlosten Jugend

Calws zu

lindern. Über diese Thätigkeit berichtet er in seiner Vita (p. 167): „Da die hilflosen Unmündigen, die man, ungefähr 80 an der Zahl, in dem Waisenhause mit schweren Kosten erhielt, an Leib und Seele vernachlässigt wurden und durch Schmutz und Unreinlichkeit fast zugrunde

gingen,

so

Dienen

bestimmt

Bürger

brachte ich es durch anhaltendes Bitten dahin,

verteilt

waren, oder

die

eine

Profession

dass

erlernen

diejenigen,

sollten,

und zu Gottesdienst und Schulen angehalten werden

glücklich gelang,

dass nur wenige zurückblieben, die fast schon

bei

sollten,

zum

entweder

die

unter

die

wohlhabenden

was mir auch

so

lebendigem Leibe verfault

waren.“ Seine Liebe zur Jugend

haben, wie die

Titel

scheint

den A. auch

zum Jugendschriftsteller gemacht

zweier Schriftchen vermuten lassen,

in

zu

haben

die wir leider keine Einsicht

nehmen können, da sie nirgends mehr vorhanden zu sein scheinen. Sie sind beide angeführt in dem Burkschen Verzeichnis und Nachtrag unter No. 90 und 91. Der Titel des ersteren lautet: „Ein Kinder Spil, Auff das 1630. Jar, von viertzehen Personen. Nemlich: der Jungfrawen Maria vnd ihrem Christkindlein. (Prologus).. Weissheit.

Liebe.

Nürnberg,

bei

gewidmet.)

Klugheit.

Hoffnung.

Wahrheit.

Stärcke.

Gedult.

Glaub.

Gerechtigkeit.

Keuschheit.

Einigkeit.“

Barmhertzigkeit. kl.

(1

*/

2

Bg.)

(Den fünf Kindern des Nürnbergschen Patriziers Konrad Bayer Es scheint dieses „Kinder-Spil“ eine für kindliches Verständnis berechnete dramaCaspar Fuhlen.

tische Darstellung der Geburtsgeschichte Christi zu sein.

Das

letztere Schriftehen hat

den

Titel:


14

„Das Leben, Lehr vnd Leiden

Auch andern

Sambt Summarischem

Christi.

Lauft'

der

christlichen

Zu einer Kinderkurtzweil zugericht.

geistlichen Stücken.

Kirchen.

Strassburg,

Ge-

Johann Rappen, Im Jahr Christi 1632.“ 8°. (74 S.) Die Liebe zur Jugend begleitete den A. sein ganzes Leben hindurch. Er bewies sie an Knaben und Jünglingen, denen er Unterricht erteilte in der Zeit, die sein geistliches Amt ihm truckt bey

frei liess.

Dafür zeugt ferner besonders sein Briefwechsel mit den Prinzen des württembergschen,

vorzüglich aber mit denen des braunschweig-lüneburgschen Hauses (enthalten

niana Augustalia,

teils

Dienstbeflissenheit

gegen

diesen Briefen heraus,

Domus

in

und Dankbarkeit gegen letzteres welche Freude es ihm gewährte, die Anfragen

Weise zu belehren, mit aufmerksamem Auge So wird

schenken zu erfreuen. heben,

der

ein

sei

um

den Sele-

nicht bloss liest

aus

der Prinzen zu beantworten,

auf die mannig-

sie

und

ihre Studien zu verfolgen

sie

mit Ge-

nur Einiges zur Bestätigung des Gesagten herauszuvon

Rudolf August,

der braun sch weigschen Prinzen,

älteste

hortator“ ermahnt,

B.,

z.

in

Man

veranlasste.

ihnen nützliche Vorschläge zu machen,

erteilen,

teils

wozu ihn gewiss

ersteres

ihnen Rat und Auskunft zu fachste

Selenianae juvcntutis exempliim),

seinem

„perofficiosus

den historischen Studien „das Auge der Mathematik“ hinzuzufügen, damit er sed qui minime Scliolae situm olent (Selen. Aug.

perfectus princeps,

p. 5),

und ihm zu

diesem Zweck des Jesuiten Christoph Clavius Übersetzung und Erläuterung des Euklid geschenkt.

Auf

und auf das

ein Dankschreiben des Prinzen

diesem Buche Gebrauch machen zu wollen,

darin

wenn

doch ja nicht aufzuschieben;

denn Geschichte und

wenn

geleistete

auf der Universität

er

auch mit mathematischen Studien beschäftigen würde

dem Geber

(1.

1.

p. 7),

Politik,

Versprechen, von

sich

neben anderen

empfiehlt A. ihm, die letzteren

mit denen er sich gegenwärtig be-

und Geometrie, Chronologie und Ausserdem würden seiner auf der Universität grössere und schwierigere Aufgaben warten, die ihm dann für die Mathematik, für deren Erfassung sein gegenwärtiges Lebensalter gerade am meisten geeignet sei, keine Zeit mehr übrig lassen würden. Deshalb möge er mit Übergehung der schwierigeren Kapitel derselben wenigstens die leichteren per lusum schäftige, seien gar nichts,

er mit ihnen nicht Arithmetik

Kosmographie verbinde.

et

animi rclaxationem

treiben.

(1.

auf Astrologorum naeniae nichts gebe.

beim Erlernen des Zeichnens

er,

sine quibns omnis pictura elumbis

Ein anderes Mal belobt er denselben Prinzen, dass er

p. 8.)

1.

ja et

Den zweiten Prinzen, Anton Ulrich, ermahnt 138.) Fundamente und Regeln der Optik oder Perspektive, mortua est, nicht zu ignorieren. (1. Den jüngsten p. 61.) (1.

1.

p.

die

1.

der drei Prinzen, Ferd. Albert, seinen melitissimns princeps, spornt er

sischen an, indem er

ihm

unbedenklicher es

Autor zu erlernen.

mal

(1.

sei, 1.

Erlernen des Franzö-

ein französisch-deutsches neues Testament schenkt,

schreibt, dass seines väterlichen je

zum

die

worauf dieser ihm

Freundes Geschenk ihm eine desto grössere Freude bereitet habe,

französische Sprache aus einem heiligen statt aus einem profanen

p. 68.)

Ein anderes Mal

selbst einen (lateinischen) Brief

bittet A.

seinen didcissimus princeps,

ihm

ein-

zu schreiben, nachdem er bisher nur per disertum interpretem

mit ihm verkehrt habe, und ermuntert ihn hierzu durch den Hinweis darauf,

dass er ja von

ihm, der in einem so zarten Alter stehe, keine rhetorische Leistung, sondern die Übung eines

Knaben

erwarte,

und dass

er seine Verstösse gegen den Priscian höher schätzen

durch Andere ihm in die Feder diktierten schritte ersehen

und

dieselben mit

gefeilten

Brief;

frommen Wünschen

begleiten.

(1.

1.

eine kleine Probe aus der umfangreichen Korrespondenz zwischen A.

Prinzen mitgeteilt;

aber schon

sie

genügt,

um

würde

als

einen

auch möchte er daraus seine Fortp. 70.)

Wir haben

hier

nur

und den braunschweigschen

zu zeigen, dass dem körperlich leidenden, mit

Geschäften überhäuften, infolge der ihm widerfahrenden Verdächtigungen mürrischen, meist miss-


15

gestimmten Greise dieser Briefwechsel ein Genuss war, und dass er sich ein Herz voll Liebe für die

Jugend bewahrt

Wir haben

hatte.

dass A. sowohl vermöge seiner allseitigen Bildung als auch vermöge seiner Liebe zur Jugend pädagogisch wohl befähigt war. Diese Befähigung wurde auch bisher gesehen,

„Hinc 2i) disciplinarum peritia sodalibus non longe impar factus, rerurn qunc res promovit, xd immatnra prope aetate 25) jiiventidis informatio

schon frühzeitig erkannt. cognitione mxdtos anteverti,

mihi crederetur

(Vita

seiner „Paedagogia

p.

Namen

Sogleich nennt er auch die

12.)

prima

(Honor doctoralis theologicus

seiner fünf ersten Schiller, die

250) anvertraut waren.

p.

Mit dieser

pädagogische Thätigkeit im engern Sinne. Er selbst unterscheidet dieselbe von seiner übrigen neben seinem geistlichen Amte geübten, von welcher bisher die Rede war. Als er nämlich im J. 1646 in einem Alter von 60 Jahren und bereits seit 2 Jahren kränkelnd den Entschluss fasst, sein Amt niederzulegen, beruft er sich darauf, dass er nun 41 Jahre dem beginnt seine

und

Staate treu gedient habe,

gencrosae, 6

muniis longe gravissimis

19 ejus (Vita

coxitidi“.

Jugend“ verwendeten Jahren meint April

war

indes,

1606

bis

zum

er

dem

(ulolescentium ingenuorum“ bis zu

vom

dann

fahrt

ecclesiae servitiis,

24. Febr.

p.

fort:

„ex quibus

inspedioni

232 sq.)

die Zeit

et

sondern

Hospitant im Tübinger

in

Stift.

vom Beginn

dieser „Paedagogia

prima quinque

p.

i.

250.)

auch seine Reisen sowie sein Aufenthalt

fallen

d.

Der genannte Zeitraum dem Unterrichte und der Erziehung der

(Hon. doct. theol.

1614.

als

unterbrach A. seine Studien, gab seine Paedagogia

Juli 1607

um

formandae juventuti

8 annos aulae curiaeque

Tage, an welchem er sein Vaihinger Diakonat antrat,

denselben

Im

annis) 8

Unter diesen 8 auf „die Bildung der edlen

wie beiläufig bemerkt sein mag, nicht bloss

•lugend gewidmet,

(sc.

hos postremos

und Frankfurt zu Im November desselben Jahres wurde er aufs neue Jugendlehrer. Es wurde ihm nämlich die Führung zweier Söhne des österreichischen Barons v. Catianer anvertraut, welche die ehemals berühmte Schule zu Lauingen besuchten. Das war seine „Paedagogia secnnda“. prima auf und verliess Tübingen,

eine Reise nach Strassburg, Heidelberg

unternehmen.

(Hon. doct. seine liess,

theol.

p.

250.)

Diese Thätigkeit A.s fand ihren Abschluss, als der Baron

v.

Catianer

Söhne wegen drohender Kriegsgefahr nach Lavbach zurückrief und ihren Führer einladen ihnen dorthin zu folgen.

Da dem

A. diese Reise

wegen seines Gesundheitszustandes zu

beschwerlich schien, ihm dieselbe von befreundeter Seite widerraten wurde und auch die Seinigen

damit nicht einverstanden waren, so legte er seine Stelle nieder und ging nach Tübingen zurück. (\ ita

dem

p.

Hier begann er im Aug. 1608 seine „Paedagogia tertia“ (Hon.

1 7 sq.)

er zwei Jahre lang Heinrich

Höfingen unterrichtete. (Vita dienste

trat,

und Burkhard,

p. 18.)

Da von

der jüngere aber nicht hoffen

d.

th. p.

250), in-

Söhne des Johannes Truchsess von

die beiden

seinen Zöglingen der ältere schon zeitig in Kriegs-

liess,

Stellung (Vita

zu werden, so schied A. aus dieser 250) die oben S. 12 erwähnte Reise

ein Gelehrter

und trat im Juli 1610 (H. d. th. p. p. 22) durch die Schweiz nach Frankreich an. Als er von derselben nach Tübingen zurückgekehrt war. 24) (1. h. weil er, wie er kurz vorher sagt, als Studiosus den Tag den Wissenschaften, die Zeit Ins tief in Nacht hinein aber dem Lesen von Schriftstellern gewidmet hatte. Dieses Alter nennt er selbst als dasjenige, in welchem er zu 25) A. war damals lf) Jahre 7 Monate alt. unterrichten begann, in dem seiner Schrift Ilonor doctoralis Theologicus. Tubing. Iü42 auf p. 250 angehängten liroviarium vitae Joh. Valentini Andreae. Und in seiner Vita 1. 1. rühmt er unter den Vorteilen, dio ihm sein

die

I

nterrichten brachte, auch den, dass er durch das

rium

nondum

ricennis accipiebam.“)

erleichtern konnte.

als

noch

ihm

hierfür gewährte Honorar („ultra centenos florcnos Sola-

nicht zwanzigjähriger Jüngling die Haushaltung seiner Mutter


!

:

16

im Sommer 1611 seine „quarta paedagogia“. (H. d. th. p. 250.) Er wurde nämlich von einem Herrn von Gemmingen als Informator für dessen Sohn angenommen. A. unterrichtete denselben zunächst im väterlichen Hause zu Rappenau im Kraichgau bei Wimpfen und begleitete ihn später auf die Universität Tübingen. (Tita p. 26 sq.) Als indes der Tod die Eltern seines Zöglings schnell hinter einander weggerafft hatte und dessen Vormünder das bisherige Honorar

begann

er

A.s schmälerten, beschloss er, unzufrieden mit dieser insolita tenacitas

1612 und

keit

im

Febr.

falls

S.

12 die Rede war.

im April desselben Jahres

trat

die italienische Reise an,

Nach der Rückkehr von derselben fand

zu pädagogischem Wirken;

denn

es

Diese mathematischen Vorlesungen

Hon.

heisst

er

hielt

in

die seitherige Lehrthätig-

,

250:

von der

gleich-

noch einmal Gelegenheit

er

„Praefuit

collegio

mathernatico“.

Tübingen vor einigen Freunden.

Unter ihnen

d. th.

p.

befand sich Wilhelm von Wense, ein studierender Lüneburgscher Edelmann, der zu dem betreffenden Kollegium die Anregung gegeben hatte. (Vita p. 39 sq.) Aus den erwähnten Vorlesungen entstand A.s Lehrbuch (1er Mathematik. Dasselbe besteht aus 2 Teilen, nämlich Text und Zeichnungen. Der erstere hat den Titel: Joannis Valent ini Andreae Collectaneorum mathematicorum decades XI. Centum et decem tabulis aencis

exhibitae.

Typis

Tubingae,

110 Kupfertafeln haben den besonderen

Werke

dürfte

Alexandri

Johan.

Cellii 1614.

(5

1

Memoriale mathematicum

Titel:

Text in

Bg.

/2

1614.

4°.)

Die

Von diesem

wohl das auf der Universitätsbibliothek zu Tübingen befindliche, vom Verfasser

selbst ihr dedizierte

Exemplar das einzige noch vorhandene

Die

sein.

vom Autor

eigenhändig

geschriebene Dedication lautet Tubingensis Academia mater

Hane vile

gratae mentis tabellam

praemium,

cum

voto

:

sic

mea

Tibi suspendo,

mihi porro

f'aveas,

o

benigna

ut ego

te

mater, educationis institutionisque

laudare ac commendare

Deo non

desinam. Vale

et

annum MDCXIIII.

feliciter

auspicare.

T.

filius

Joannes

Andreae.

Valent.

Als Zweck der Herausgabe dieser Collectanea mafhematica nennt A. auf 1.

damit diejenigen,

einigt

haben

ersparten 26)

27 );

Was

die dergleichen

möchten 3.

26 );

stückweise besitzen, es von

damit diejenigen,

2.

die

an

nun an

derartigem

in

Gefallen

p.

4 der Vorrede:

einem Bande verfinden,

Aufwand

damit, wer sich in den vorstehenden Kleinigkeiten geübt habe, Nützlicheres an

A. damit meint, erfahren wir,

wenn wir

die

Anmerkung Seybolds

(S.

63

f.)

beachten.

Dieser sagt

„Der Umstand, dass er (A.) obiges Buch zu Anfänge des Jahres 1614 dem Herzog Johann Friedrich von Wirtemberg überreichte, lässt schliessen, dass er die in demselben enthaltenen Zeichnungen in dem Laufe seiner Vorlesungen stechen liess und die einzelnen Blätter seinen Zuhörern mitteilte, dass sie sich aus dem mündlichen Vortrage die Erläuterung der Figuren beischrieben. Wenigstens fand einmal Herr Pfarrer Burk zu Weiltingen eine solche Sammlung der Andreaeschen Zeichnungen, bei welchen kein gedruckter Text, sondern eine geschriebene hier:

Erklärung jedes einzelnen Kupferblattes befindlich

ist.“

Die Richtigkeit dieser Mitteilung Seybolds vorausgesetzt,

Buch deshalb erscheinen, damit diejenigen, welche talia, d. h. nur noch einige lose Blätter aus jener Vorlesung besässen, hun alles komplet und in einem Buche vereinigt haben möchten. 27) Bei dom Bestreben A.s, mit wenig Worten möglichst viel zu sagen, wird man unter dem Ausdruck des Originals „sumptuum compendium fucere“ Aufwand sowohl au Kosten als an Zeit zu verstehen haben, und meint A.

also, er lasse dieses

wird er damit haben sagen wollen kostspieligen

:

Damit solche Leute nicht nötig hätten, teils die bisher vorhanden gewesenen teils mit Aufwand von grosser Mühe und vielem Fleisse

mathematischen Werke sich anzuschaffen,

durch den massenhaften

Stoff,

den

sie böten, sich durchzuarbeiten.


;

17 deren Stelle setze

Das Werk

28 ).

ist

keine durchaus eigene Arbeit A.s, sondern „quantula haec

in Gallus ac Italia nobis care empta, aut e libris aliquot

sunt,

am

suniptu, molestiu nullä tua sunto“ schreibt er

Worten zu

aber nennt er in den einleitenden

aus deren Werken

lehrten,

geschöpft

er

chanicam Theoriae jüngere (Vorrede), also wünscht: „quod utinam eruditus quis

minimo Ausserdem

conquisita,

Dekaden gewissenhaft diejenigen Ge-

jeder der 11

A. hat es in diesem Buche unternommen,

hat.

die

laboriose

Schluss der Vorrede an den Leser.

„Me-

angewandte Mathematik der reinen anzuschliessen, und rar um

faceret,

equidem connubium.“ (Vorrede.)

Mit der

reinen Mathematik beschäftigen sich die beiden ersten, mit der angewandten die übrigen 9 Dekaden.

Die

Dekade behandelt Geometrica. Auf p. 5 des zur 1. Tafel gehörigen Textes zuerst vom Punkt, von geraden, kreisförmigen und gemischten Linien, vom rechten,

I.

spricht A.

und stumpfen Winkel, von Winkelmessung und von der Richtung der Linien gegen Er unterscheidet hierbei inter se vel insistentes, vel tangentes, vel secantes, vel parallelae, ein Unterschied, den man bekanntlich heutzutage nicht mehr macht, indem man jetzt nur noch gerade und in einer Ebene liegende Linien unterscheidet, die nötigenfalls gehörig verlängert im Endlichen sich schneiden, und solche, die sich im Endlichen nicht schneiden, also parallel sind. Weiter spricht er dann von den 4 rechten Winkeln, die in einem Quadrat vorspitzen

einander.

handen

sind,

und

zeigt

gleichen Abstand“;

welche

zeigt,

Sieben-,

Linien.“

wie

Hier

Die Piguren

Den

Inhalt der

Taf.

3.

der B.

stellen

Taf.

2.

vorzugsweise

„Parallele Linien haben überall

nebst Text übergehen wir, da es sich hier

Abbildung eines Zirkels

B.

z.

z.

„Linien, welche Parallelen schneiden, bilden mit ihnen stets gleiche

ferner:

deutende Kleinigkeiten,

Fünf-,

Der Text giebt darauf bezügliche Sätze;

Parallellinien dar.

Wechselwinkel“.

einem Kreise den Durchmesser, Halbmesser, sinus, den sinus versus,

in

und den Doppelsinus.

den sinus complementi

w. handelt.

u. s.

Wichtiger

um

unbe-

ist die 4. Taf.,

dem Kreise regelmässige Figuren eingeschrieben werden, nämlich Sechs-, Drei-, und Achteck. Taf. 5. „Verschiedene äusserst nützliche Teilungen von

Elf-

A.

sich

gefällt

betreffs der

Zeichnungen

Absonderlichkeiten; ausser den

in

Er-

läuterungen hierzu enthält der Text jedoch 4 richtige Grundsätze bezw. Lehrsätze 29 ); nämlich 1.

jedem Kreis sind nur

In

um

rings 2.

In jedem

Dreieck

andere nur einmal

ist

die

handelt A.

suchung der

4.

1.

Summe

aller 3

oder schneiden.

treffen

unter einander gleich, und 6. Taf.

Winkel Rechte.

4

(Wir würden

einen gemeinschaftlichen Scheitelpunkt

Winkel 4.

In

zwar sind im Halbkreis

vom goldenen

Proportionale.

4.

Schnitt.

2.

von

= alle

zusammen immer 4

2 Rechten.

jedem

Alle Winkel, welche

sagen:

jetzt

betragen

liegen,

3.

Eine Gerade kann eine

Segmente sind

die

Peripheriewinkel

Peripheriewinkel Rechte.

fortgesetzt proportionalen Strecken.

Auffindung der mittleren Proportionale.

Rechte).

5.

Auf 3.

der

Auf-

Aufsuchung zweier

Die 7. Taf. zeigt magni mit anderer Lösung. Verwandlung eines Dreiecks in ein Viereck (hier Rechteck). 2. Verwandlung eines Dreiecks in ein Quadrat. 3. Verwandlung eines Dreiecks in ein Viereck (Rechteck) von gegebener Länge. 4. Den pythagoräi sehen Lehrsatz: „Docct (sc. tig. 4) duo minora mittlerer Proportionalen.

Usus propositiones

6.

nämlich

Dieselbe Aufgabe 1.

quadrata trianguli recta/nguli aequalia esse quadrato tnaximo“. 28) also

liegende

derselben

Lehrsatz: „Die

rnnataj sind.

eine

mit Nutzen siyh eines grösseren mathemat. Werkes bediene.

Werk nur

als ein

Huch

29) Alle 4 Sätze werden dritte

5.

ein

solcher

Summe

ist.

A.

Anwendung betrachtet

des pythago-

demnach das

vor-

für Anfänger.

von A. fälschlich Axiomata, also der erste Satz aber genau

zweier Nebenwinkel

ist

jederzeit

Grundsätze

genommen 2 K.“,

und

genannt,

während doch nur der

einen Zusatz (corollariumj bildet zu diu zwei übrigen Sätze

Lehrsätze

dem (theo-


;

;

18

nämlich: ein Quadrat zu zeichnen,

Lehrsatzes,

räischen

Quadrate von gegebener Grösse Länge.

7.

Verwandlung

Verwandlung

6.

ist.

Rechtecks in ein Quadrat.

eines

Summe

welches gleich der

mehrerer

von gegebener

eines Rechtecks in ein anderes

Beliebige Vervielfachung einer be-

8.

Zeichnung eines einem andern ähnlichen und ähnlich gelegenen Dreiecks 10. Verwandlung einer beliebigen Figur in eine ihr ähnliche und nach gegebenem Verhältnis. Auf der 8. und 9. Taf. werden Versuche angestellt zur ähnlich gelegene grössere oder kleinere. Figur.

liebigen

9.

Berechnung unbequem

deren

solche Figuren,

Es muss

Zirkels 30 ).

Auffindung der Quadratur des auffallen,

dass A.

Auf der ist,

10.

16 Beispielen, wie

zeigt A. an

Taf.

auf Rechtecke zurückgeführt werden.

diesem Lehrbuche zu keinem der aufgestellten geometri-

in

schen Lehrsätze Beweise beifügt, die doch ganz unentbehrlich sind, weil bloss durch Erfahrung und Probieren gefundene Sätze nicht nur der einleuchtenden, unumstösslichen Gewissheit, son-

Da man nun

dern auch des Anspruchs auf Allgemeingiltigkeit entbehren.

kann

A.

dass

,

seinem Unterrichte die mathematischen Wahrheiten

nur

bleibt

so

sollte,

bei

die

Annahme

andere

Burk

einzelnen Kupferblattes, die

S.

63 Anm.*) nicht

sagt,

ob die geschriebene Erklärung

Sammlung Andreäscher Zeichnungen

einer solchen

bei

annehmen

bewiesen haben

nicht

dass A. diese Beweise bei seinem Unterrichte

übrig,

mündlich hinzugefügt habe. Und da Seybold jedes

nicht wohl

oder nicht, so können die beigeschriebenen Notizen von A. mündlich gegebenen Beweise enthalten haben, oder sie können diesem Texte auf jenen Blättern beigefügt gewesen sein. Wir haben gesehen, wie einfache, elementare Dinge in den 10 der Geometrie angewiesenen Nicht dasselbe können wir sagen von den folgenden 10 Tafeln der Tafeln behandelt werden. vorfand, mit unserem Texte

wohl entweder

II.

Dekade,

identisch

die

Arithmetica

auf welchen A.

Diese enthält nämlich

11. Taf.

sei

auch heute noch gebrauchte Einmaleinstabelle;

nennungen; 1

— 10

um

als

Fig. 2 die

figuris competentes“) eine zur

s.

zunimmt,

ein solches Quadrat

w., die 10 aus 10 Quadraten

Binomialcoefficienten 1.

Ausnahme

der ersten derselben, also der

Schriftzeichen

Multiplex;

particularis

6:5=

h.

d. d.

h.

bis

zur

die eine Grösse

1

die erste Grösse

:

der zweiten;

z.

d.

h.

die erste

B. 11

:

3

r>

/6

um

Grösse

=3

2 /

3

.

sich darstellt. 12. Taf.

Fig.

stellt

um

.

4.

z.

13.

und

14. Taf.

z.

einer Orgel darstellt, wobei zur

in

Linien

B. 11

Anschauung gebracht wird

„Cum veram

circnli

quadraturam

(uti vocant)

2.

2.

Snper-

h.

d. :

2

1 /2

B.

erste Grösse

die

=5

z.

Bruch-

.

5.

Multiplex

Bruchteile

und Kubikwurzelausziehens. der Arithmetik auf die

am Monochord, während Taf.

auf

das Pfeifenwerk

die Art, wie die verschiedenen Pfeifen verteilt sind, zugleich

gezeigt werden, nach welchen jede Clavis in die zu ihr gehörige Pfeife den 30 )

nämlich

dar,

=

um mehrere

ausgedrückt wird, und (he 20.

nach ihrem Umfang und ihrer Länge in gehöriger Ordnung

3

um mehrere

Anwendung

18 zeigt nämlich die mechanische Messung der Töne

19 die Proportion der Töne

:

handeln von den Anfangsgründen der

Die letzten 3 Tafeln dieser Dekade (18 —20) handeln von der Taf.

B. 6

zweiten

algebraischen Gleichungen, die 17. Taf. von denjenigen des Quadrat-

Musik;

4 enthält die sogenannten

5 Proportionen

Multiplex Superparticularis;

einen Bruchteil der zweiten; Die

und jede

einen Bruchteil der zweiten;

übertrifft ein Vielfaches der

ist

B. die 2 aus 2 solchen, die 3 aus

die erste Grösse übertrifft die zweite

h.

l

Die

die zweite

übertrifft

=

übertrifft ein Vielfaches der zweiten

Superpartiens;

z.

ein Vielfaches der andern;

ist

d.

so dass also

entstanden

11. Potenz.

3. Superpartiens V5 6 teile der zweiten; z. B. 11

Taf.

algebraischer Be-

Veranschaulichung der Zahlen von

dienende Rechenmaschine, derart, dass Eins durch ein Quadrat repräsentiert

folgende Zahl 3 u.

(„ Numeri

als Fig. 3

mit

traktiert,

den Ahacus Pythagoricus usitatissimus, jene bekannte,

Fig. 1

als

non dum possideamus,

auch die Gesetze

Wind einströmen

lässt.

his hnctenus acquievimus.“


19

Die

Dekade

III.

welcher

21

(Taf.

den Worten: „Die Statik

ist

die

— 30)

der Geometrie).

(sc.

Dinge nach Mass, Zahl und Gewicht

alle

Den Wert

Statica.

behandelt

andere Schwester

das

in

gehörige Verhältnis

Sie unterstützt recht eigentlich den menschlichen Unternehmungsgeist

behauptet, die Erde selbst aus den Angeln heben,

punkt gäbe.“

15.)

(p.

„Die Statik

leistet

wenn

derselben preist A.

mit

So hat es Gott gewollt, gebracht

hat.

und würde, wie Archimedes

es ausserhalb

derselben einen

uns Freundschaftsdienste bald

durch

Stand-

Wasser-

die

wage, bald durch die gewöhnliche Wage, bald durch den Hebel, bald durch Winden, bald durch

Axen bewegen,

Räder, die sich mit ihren

durch Taue, bald durch Schrauben. sie

nicht

immer gewürdigt“.

(Taf.

bald durch solche, bei denen dies nicht der Fall

ist,

bald

immer einzig, immer nützlich da, aber doch wird Auf Taf 22 25 wird die Geostatik, Taf. 26 28 die

Sie steht 21.)

Hydrostatik, Taf. 29 ein Kapitel ans der Aerostatik, nämlich die beim Einschlagen von Geschütz-

kugeln zur

Anwendung kommenden

sätze der Statik

Die IV. systeme,

Dekade

nämlich

Brahe und

Gesetze, behandelt.

Taf.

das

1.

31

(Taf.

— 40)

lehrt

Astronomica.

des Nicol. Copernicus,

2.

Hier werden auf

des Helisaeus Röslinus

des Raimarus Ursus 32 ), dessen System sich von

4.

unterscheidet, auf Taf. 33 die Planetentheorien dargestellt.

viel

30 wird gezeigt, welche 6 Grund-

beim Zügeln und Lenken eines Pferdes zur Anwendung kommen.

dem

Taf.

31

32 die 4 Weltdes Tvcho de

3.

),

des Tycho

de Brahe nicht

Die höchst wichtigen Keplerschen

Gesetze konnten hier natürlich noch keinen Platz finden, da dieselben bekanntlich erst 1615

1613 gehalten und im Sternkarten, und zwar die

ein

Rad

aber,

letztere diejenigen der südlichen

Abbildung eines Astrolabium, „Astronomiae abgebildet, welches

stellung der einzelnen

wir

uns

— 1620

erinnern,

Grösse der nördlichen, die

uns

wie

bereits im Oktober Taf. 34 und 35 enthalten Druck 1614 herausgegeben worden sind. zeigt und nennt erstere die Sternbilder und Sterne erster und zweiter

gefunden, diese mathematischen Vorlesungen

Tage

Hemisphäre.

totius fere

Auf

37 begegnet

Taf.

compendium.“

Astrolabii cornes et administra eine vergleichende

als

den

mit

Stufen

des

Tierkreises

und

die

38 wird

Taf.

Darstellung

Zusammender Mond-

phasen enthält.

Die V. Dekade (Taf. 41 50) belehrt uns über die Gnomonik, „welche die Sonne gleichsam dazu zwingt, nach den ihr vorgeschriebenen Linien zu laufen.“ (p. 23.) Hier wird (Taf. 43) Anweisung gegeben, wie die Planetenzeichen auf Sonnenuhren gezeichnet werden (ratio inscri-

bmdi signa

coelestiu horologiis).

Taf.

360

Teile.

Einteilung des Kreises

Die VI.

macherkunst

„Auf

die

Dekade versteht.

Gnomonik

in

51

(Taf.

Er

folgt

— 60)

spricht

50 zeigt die Windrose, umgeben von der mathematischen

behandelt

sich

die

Automatica, worunter

über den Wert

derselben

A.

hier

die

folgendermassen aus

(p.

Uhr27):

mit vollstem Rechte die Automatik, jene Kunst, welche zu unserer

Zeit fast eine Nebenbuhlerin des

Himmels und

Gehilfin der nützlichsten Arbeiten

ist.

Mag man

welchem die Mechanik mit don (exakten) Wissenschaften steht, oder auf die blosse Berechnung so vieler Umdrehungen, oder auf den auffallenden Nutzen, welchen hier die Mathematik dem menschlichen Leben gewährt, so wird man kaum einen Grund haben, sie (die Automatik oder Mechanik) von der freien Kunst auszuschliessen.“ Nachdem auf

auf das innige Verhältnis sehen,

31) Helisaeus Hi.

und Anfang des

Roeslinus 17.

oder Roslin

war Mathematiker und Leibarzt des Grafen von Hanau zu Endo des

Jahrhunderts.

ein durch seinen Streit mit Tycho de Brahe, von dem er wegen der AehnlichWeltsystems mit dom dos orstoren des Plagiats beschuldigt wordon war, bekannter Astronom. 3*

32) Nicol. Raimarus Ursus keit seines

in


20 51

Taf.

— 59

„Sed

et

oculorum

Nachdem

(p.

30.)

Darum wird

69)

Dekade

in der VII.

Ea

fuit.

61

(Taf.

perspectiva, uti

— 70)

Optica

die

Anfangsgründe der Perspektive gegeben sind, werden die Gesetze der an der Wendeltreppe (Taf. 67), an der Säulenstellung

die

am Schwibbogen (Taf. 66), und an einer Arx sumptuosior. VIII. Dekade behandelt auf

Optik gezeigt (Taf.

mavis imposturae aliquid dandum

voluptati, vel si

,

ge-

60 ein Calenclarium perpetuum.

sind, folgt auf Taf.

vocatur egregie praestat.“ traktiert.

Uhr durch Zeichnungen zur Anschauung

die verschiedenen Bestandteile einer

und benannt

bracht

(Taf.

70.)

— 80

die Architectonica welche A. für noch Dekade mit einer Belehrung über die verEr schiedenen Arten von Säulen. „Columnarivm descriptio cui Architectura omnis innititur, a human i corporis figivra initium sumpsit.“ Es folgt nun auf Taf. 71 die Beschreibung der beiden der toskanischen und der dorischen. Über die erstere sagt A., in den zumännlichen Säulen letzt zitierten Worten fortfahrend: „unde prima, quae Tuscanac nomen habet, agrestem hominem

Die

nutzbringender hält als die Optik.

Taf.

71

,

beginnt diese

,

:

quadratum

Über

referre dicitur.“

röbore aliquid remittit.“

ad elegantiam gracilitatem

inclinat,

letztere

hingegen

unde feminini generis

ornatus luxurn Virgo dicta.“

et

Abbildung einer zusammengesetzten Säule.

mim

Quidquid

Omnibus elegantiae, huic

Hieran schliesst Satz si

:

A.

auf

„Altera

:

Taf.

75

riss der

altiores, sin

Unde

est.

richtigen,

sit,

Taf.

die Zivilbaukunst folgt in der IX.

„Haec,

nitoria.

Taf.

psit.“

81

illius

— 84

filia,

zeigen

Unde

cavendum, ne moles deprimat. Taf.

76

stellt

den Grund-

77 denjenigen eines Privatgebäudes dar, wobei

Dekade

(Taf.

81

— 90)

enthält.

Kriegsbaukunst, Mu-

die

nomen

sed Martis plane amica, hodie fortificationis die

„ob

74 noch die

Zeichnung veranschaulichten

eine

der Text natürlich allemal die Erläuterung des betreffenden Grundrisses

Auf

Taf.

splendidioribus frequentior.“

in Aulis

durch

columnarum,

quia ex ipsis enata.

est,

minus, breviores facere decet.“

Uranienburg des Tycho de Brahe,

tertia

die korinthische Säule dar,

stellt

„Composita reliquis addita

„Si columnarum series aliqua alteri super imponenda

a muro subsidium habeant,

„Quae

Zu den beschriebenen kommt auf

collata

folgenden

73

Taf.

est.“

quae a Tuscanac

est heroi assimilata,

72 zeigt als weibliche Säule die ionische.

Taf.

praeparatoria ad fortificationem

Taf.

,

85

— 90

usitatius

assum-

einige Arten

von

Basteien oder Bollwerken.

Die X. II.

Dekade

(Taf.

Dekade (Arithmetica)

merunt, appositae sunt,

si

91

— 100)

stellt

betrachtet werden. forte aliis

Mensurata

dar.

kann

Sie

„Hae mensurae, quia

nobis

als eine

Ergänzung zur

interdum tempus rede-

Terra nostra, locorum spatia, utensilia

idem faciant.

,

Cor-

pus humanum equorum palaestra tempus denique mensurata sunt quae juvabunt puto juncta, si singula non proderunt,“ bemerkt der Verfasser als Einleitung. Taf. 91 und 92 zeigen eine Karte von Städten Deutschlands und eines Teiles der Schweiz, um zu veranschaulichen, wie ,

sich

,

Entfernung zu

ihre

,

einander verhält.

Taf.

93

veranschaulicht

das Grössenverhältnis

der

Europa am meisten gebräuchlichen Ellenmasse. Taf. 94 enthält eine Tabelle von Längenmassen und Gewichten, Taf. 95 eine solche von Hohlmassen für trockene und flüssige Gegenin

stände.

Die übrigen Tafeln bringen verschiedenes

Absonderliche.

Abbildung eines Menschen mit horizontal ausgestreckten Armen, bezeichnet

ist,

ihm mit Recht

worden.

als

Taf.

96

sieht

ein vor

Von diesem

man

die

dessen Centrum der Nabel

umschlossen von einem von 2 Diagonalen durchschnittenen Quadrat.

gebene Text bemerkt dazu folgendes: ist

Auf

Der „Da der Mensch das vollkommenste Werk Gottes

den übrigen auszeichnendes harmonisches Massverhältnis

beigeist,

so

zuteil ge-

Massverhältnis, welches gleichsam die Grundlage bildet, rühren die übrigen

Massverhältnisse her, und Gott selbst befahl

dem Noah,

seine Arche nach den Massverhältnissen


und 30 Ellen hoch mit den dem Menschen lehrt, wie der Mensch in verschiedenen ein Quadrat bilde. Eben solche SonderB. Fünfeck oder Figuren, z. ein Stellungen verschiedene 99. Tafel, wo dargestellt wird, barkeiten, um nicht zu sagen Spielereien, finden wir auf der 98. und des menschlichen Leibes 800 Ellen lang, 50 Ellen breit

analogen Teilen zu bauen.“

Der Text zur

97. Tafel

der Text dazu

Eine Erklärung giebt

wie auch die Pferde „geometrice incedunt.“

weiter nicht,

und weil denjenigen, welche von diesen Dingen etwas ver33 Taf. 100 stellt eine kurze Geschichtstabelle stehen. die vorstehenden Figuren schon genügen“ ). Längsspalten 6 je ein Jahrtausend, durch 10 Querspalder Weise dar, dass durch in Linien in das zu weitläufig sein würde,

,,weil

Jedes der hierdurch entstehenden Rechtecke

ten je ein Jahrhundert bezeichnet wird. in

um

5 Teile geteilt,

Hauptperson der Geschichte,

derts findet eine

der Grosse,

B.

z.

betreffenden

Noah,

Karl der Grosse, Karl V., Luther u.

Christus,

s.

wieder

ist

Vicennium jedes Jahrhun-

Abraham, Moses, David, Alexander w., oder ein Hauptdatum aus der-

Auszug aus Aegypten, die Zerstörung Trojas, die Gründung Roms w. ihren Platz. Dazu bemerkt der Text „Quac his prope sex millenariis maxime notabilia ln exevnplum Ulis qui sunt, Intic spatio includerc conati sumus potius quam pracstitimus. temporis harmoniam non sine miraculo sibi abunde respondentem majori in tabula expressam

selben. u. s.

dem

In

Yicennien auszudrücken.

B. die Sintflut, der

z.

:

gesta forte

,

intueri concupiscant.“

Die XI.

Dekade

Equidem

ultimum.

si

,

der Verfasser Abschied

zunehmen. sowie

— 110)

vom

„Tandem haec sedem impetrarunt

enthält Lineata.

non usgiic adeo necessaria

Interdum etiam cum asu

rantem remorantur.

nimmt

endlich (Taf. 101

,

non tarnen

ornatu adhibentur.“

et

Saepe occurrunt

inutilia.

Mit dieser

igno-

et

Dekade

letzten

Buche Gegebene gütig aufund macht ihm Hoffnung, ein Mehreres gegenwärtige Gabe nicht missfalle. Wie man die vorige Dekade Leser, bittet ihn,

es aufrichtigen Herzens dargeboten

das in diesem

sei,

wenn ihm diese Ergänzung zur zweiten, so kann man diese als eine solche zur ersten (Geometrica) betrachten, insofern als die I. Dekade Sätze und Aufgaben aus der Planimetrie, die XI. Dekade zu erwarten, als

eine

zum

(wenigstens

solche

Dodekaeders, Körper.

aus

Teil)

In

Fig.

sind

Fig. g.

Ikosaeders,

des

e.

bei

solche Taf.

Pyramide der

der

zu

erkennen,

Fig.

b.

c.

f.

der

Fig.

entsprechende

Fig.

Fall.

muss man

jener leicht zu erkennen

als i.

freilich

soll

eine

hohle Kugel

8.

des Oktaeder.

jenige der Kugel.

Allerdings

Netz

liefert

(„Quibus

et

101

werden

4.

des Dodekaeder,

5.

1.

2.

Collect,

die

es

ja

des

dieser

mit ein-

Fig. h. be-

Um

sie

als

des Hexaeder

fügt A. noch

est.“

nur annähernd eine Kugel, für

in

d.

Anspruch nehmen.

in

Dazu

globus C'orporum regulär issimus additus

das gezeichnete Netz

ist

des Tetraeder,

des Ikosaeder.

jedes

Aufriss

veranschaulichen. stark

dargestellt

der Kugel, Fig.

Grundriss

Dasselbe

ist.

seine Phantasie etwas

102 enthält die Netzzeichnung der 5 regelmässigen Körper:

oder Kubus.

Taf.

Aufriss

a.

dem Tetraeder und dem Kubus Grundriss und

ander verbunden, weil sowohl dieser züglich

Auf

der Stereometrie enthält.

und Aufriss regelmässiger Körper, nämlich:

Grundriss

math. kein

0.

die-

p. 43.)

ebenes

103 und 104 sind noch Netzzeichnungen verschiedener anderer Körper angefügt, deren etwaige Messung und Berechnung der Verfasser nicht für unfruchtbar halten würde. Die giebt.

105. Taf.

Taf.

enthält

Ellipsen

und eiförmige Linien.

Figur erklärt der Verfasser selbst spiralium linrarum

„Har

linear,

33 )

cujus

>

rempln, sint

i/iiiis (sc. fii/tiriiM

purum

als

artificiosa, se<!

usus non sa/is liqnet

) r.rplieare

Eine ausserdem

Spielerei („reliquum

longo nt forei,

,

illix

est

auf dieser Tafel

ludicmm“).

quae interdum

rerum

befindliche

106: „Varia hie

otiosos oculos delcctent .“ Taf. 107:

sed qtlia lVürero olim

rertnn, qui

Taf.

jierili

plucuerunt,

admissae hie

sunt, Inte sollte figurae sufficitnil.


22 sunti.“ 34 )

108:

Taf.

Hane Dürerus nraneae lineam die andere für Architekten,

Regeln, eine für Maler,

zeigt den Grundriss eines Labyrinthes.

das

nemo

es t, qui reducat.

a nobis tandem

Eingang

qua qui

volet utitor.“

aus der Projektionslehre. stellt

Taf.

reditum

Sequimtur omnes, conqueruntur omnes haerent omnes. ,

libera,

Taf.

109: Zwei

110 endlich

der Zuruf: „Tenta!“ im innersten

Ingressi sumus,

„Quidni Labyrinthe finiremus?

Bekenntnis:

aber

Am

vocat,

Raum

optamus.

Tu

Sed

nos extrahe ac

Jesu Christel“

Wir sind zu Ende mit der Inhaltsangabe der Collect, mathem. und des Memoriale mathem. Wir haben erkannt, dass an diesem Buche verschiedenes auszusetzen ist. Denn es fehlen in der

I.

Dekade

die

Beweise für

Absonderlichkeiten

an

das

(Taf. 5. 8.

die aufgestellten Lehrsätze. 9.

vorliegende Lehrbuch

96

— 99),

Es

enthält unnützen Ballast (Taf. 107),

Indes wäre es ungerecht,

Spielereien (Taf. 98. 99. 105).

unsern jetzigen Massstab

anlegen

oder

Wir dürfen

mathematischen Lehrbüchern vergleichen zu wollen.

mit unsern jetzigen

es

nicht vergessen, dass A.

ein

Sohn seiner abergläubischen, öfters in geschmacklosen Spielereien sich gefallenden Zeit war. Über den bezeichneten Mängeln dürfen wir aber auch die Vorzüge des Andreäschen mathematischen Lehrbuchs nicht übersehen.

und

Sie bestehen darin, dass die leichtesten, wissenswertesten

interessantesten Sätze der Mathematik ausgewählt

sind, vor allem

aber in

und meist

in

bündiger Kürze dargeboten

der weit gehenden Berücksichtigung der angewandten Mathematik, so

und für die Praxis berechneten Unternehmen des Verfassers bezeichnet werden muss. Dass dasselbe in Lehranstalten eingeführt worden sei, ist kaum wahrscheinlich, weil damals die Mathematik auf dem Lehrplan derselben nur vereinzelt erschien. Mit den mathematischen Vorlesungen und mit der Herausgabe des aus denselben entstandenen mathematischen Lehrbuchs schliesst die pädagogische Thätigkeit A.s im engern Sinne. Unzweifelhaft hat er durch dieselbe einen Schatz von Erfahrungen gesammelt, so dass wir ihm, dass die Herausgabe dieses aus der Praxis hervorgegangenen

Buches

als

ein

für

seine

Zeit

verdienstliches

obgleich er kein öffentliches Schulamt begleitet hat,

sowohl die Befähigung

als

auch das Recht

zugestehen müssen, sich über pädagogische Fragen zu äussern.

34)

Dem

Albr. Dürer

liat

A. dieses Stück der XI. Dekade zu verdanken.

zu derselben: „Et hoc Alberto Dürero, excellentissimo ingenio, hic honos Habitus

/

Darum est,

sagt er in der Einleitung

quitalia

sollicite explicavit.“


VITA. Ich. Carl Louis erste

Bildung in der Schule meiner Vaterstadt.

Alumnus aufgenommen und

schule als

um

H체llemann, bin geboren am

19.

Nov. 1842 zu Greiz und empfing meine

Ostern 1856 wurde ich in die hiesige Thomas-

verliess dieselbe

mit

dem Zeugnis

der Reife Michaelis 1863,

mich auf hiesiger Landesuniversit채t dem Studium der Theologie zu widmen.

Ostern 1867 das

Examen

w채hrend der folgenden hiesigen

II.

pro candidatura et pro

drei Jahre

Bezirksschule,

als

licentia

contionandi bestanden

Hauslehrer th채tig, fand Ostern

hierauf Ostern

1875 an

der

Realschule

Michaelis 1877 an der Thomasschule.

Druck von A. Edelmann, Univorsitilts-Buchilrucker.

Nachdem

ich

war

ich

hatte,

1870 Anstellung an der I.

Ordnung und endlich



VALENTIN ANDREAE ALS PAEDAGOG. II.

TEIL. VON

DR.

KARL HUELLEMANN.

ABHANDLUNG ZU DEM JAHRESBERICHTE DES THOMASGYMNASIUMS IN LEIPZIG

FÜR DAS SCHULJAHR OSTERN

1892 BIS

OSTERN

LEIPZIG, 1893. DRUCK VON ALEXANDER EDELMANN, UNfVERSITAT» ßUCIIDRUCKKIt. •

1893.

Progr. Nr. 540.

.1893.



orliegende Arbeit

die Fortsetzung einer

ist

Abhandlung, die vor

9

Jahren bereits druck-

wegen des einem Schulprogramm zur Verfügung gestellten knappen Raumes nur der 1. Teil veröffentlicht werden konnte. In der Zwischenzeit sind dem Verfasser folgende Schriften, die A.s Leben und Wirken behandeln, bekannt geworden: 1. J. P. Glökler, Joh. Val. Andrea. Ein Lebensbild. Stuttg. 1886. 2. A. Landenberger, Joh. Val. Andrea. Barmen 1886. Geschichtl. Erzählung. fertig

Calw

vorlag, von der aber

Wurm,

Joh. Val. Andrea,

ein

Glaubenszeuge aus der Zeit des 30jährig«i Kriegs.

3.

P.

u.

Stuttg.

4.

V. F. Oehler, Joh. Val. Andreä, Theophilus.

1887.

(Calwer Familienbibliothek Bd.

6.)

Heilbronn, 1878.

(Übersetzung)

1

).

Oehler, der christl. Bürger von Joh. Val. Andreä. Heilbronn 1878. (Übersetzung). 6. Summarische Nachrichten von erlesenen, mehrentheils alten, in der Thomasischen Bibliotheque vorhandenen Büchern. Halle u. Leipzig. Verlegts Johann Friderich Zeitler. (2 Bde.) Anno 1715. (1. Bd.) Anno 1716. (2. Bd.) (Inhaltsangaben des Menippus und des Büeherschen V. F.

5.

Antimenippus

,

der Christiani Cosmoxeni gmitura,

der Mythologia christiana

u.

s.

des Hercules christianus, des

Apap

proditus

,

w.)

Mit A.s Reipublicae christianapolitanae descriptio beschäftigt sich eine Abhandlung von Willi.

Gussmann

in

Luthardts Zeitschrift für kirchl. Wissenschaft und kirchl. Leben.

1886. No. VI bis X.

in der „Geschichte der Erziehung von Anfang an bis auf unsere Zeit, bearbeitet in Gemeinschaft mit einer Anzahl Gelehrten und Schulmännern von Dr. K. A. Schmid, weil. Prälat und Gymnasialrektor. Fortgeführt von Georg Schmid, Dr. pliil. III. Bd. 2. Abt. Stuttg. 1892.“ (AndreäS. 147 188.)

A.s

pädagogische Anschauungen sind behandelt worden von Jul. Briigel

I.

Schriften, in denen die pädagogischen Anschauungen A.s enthalten sind. Eine specifisch didaktische Schrift A.s besitzen wir ausser den der Evang. Kinderlehre nicht.

Er

Das war gewesen,

nach Aufgabe seiner zweiten die

mathemat. und ausser

hatte allerdings eine solche geschrieben auf Veranlassung des

Heinr. Welling, eines Verwandten von ihm, den er (Vita Artistenfakultät nennt.

Collect,

als er

p. 9)

unter den Professoren der Tübinger

während seines zweijährigen Aufenthaltes daselbst

dritte Hauslehrerstelle inne hatte, also

1608, da er über die Ab-

fassung seiner Arbeit in seiner Vita noch vor den Erlebnissen des Jahres 1609 berichtet. Schrift, Idea

Palmer 1)

bonae institidionis sub fetitia Theodosii historia,

(Siidd.

libris

2)

dieser

Schulbote 1855, No. 15) auf Grund einer missverstandenen Bemerkung Hossbachs, 2 )

Nach einer Angabe von J. Briigel, S. 158. einer sogleich zu nennenden Schrift, ist von V. F. Oehler auch ad eedesiae min ist ros herausgegebon worden, ob als lateinischer Text oder als deutsche Uebersetzung, aus Brügels Bemerkung nicht ersehen. Hossb. sagt S. 10: „Es war nach seinem eigenen Urteil das vorzüglichste seiner .Tugendwerke, ist aber

die Paraenesis lässt sich

Von

duobns prolixioribus, behauptet

verloren gegangen.“ 1


2 sie

mehr aufzufinden. Diese Behauptung ist jedoch nicht ganz zutreffend. wenn es überhaupt zum Druck gebracht worden ist, bereits verA. seine Tita schrieb. Denn in dieser berichtet und urteilt er (p. 18. sq.)

leider nirgends

sei

Jenes

Werk war

vielmehr,

loren gegangen, als

über die erwähnte

Schrift: „inventione, ni mihi blandior,

non invenusta

et

quae nisi interiisset }

omnes meos juveniles conatus meo judicio

anteiret.“

Es

Die pädagogischen Anschauungen A.s finden sich in seinen übrigen Schriften verstreut.

zu sammeln und zu einem Gesamtbilde zu vereinigen.

diese Ideen

gilt,

Zu No. 15.

indem Ideal

solchen Schriften mit eingestreutem pädagogischem Inhalt rechnet Palmer (Südd. Schulb. 16.)

er

die Herciäis christiani luctae

XXIV*) wegen

der ersten beiden Kapitel, in denen A.,

Kindheit und Jugend seines Helden beschreibe, damit zugleich sein eigentliches

die

Jugendbildung

christlicher

aufstelle

(a.

0. No.

a.

16,

Sätzchens („auch fehlte nicht die Rute, ihn zur Zucht zu bilden“)

ist hier

Ausnahme

mit

Allein

1).

nicht

von erzieherischer

Einwirkung auf die Jugend die Rede. Somit ist dieses Schriftchen, auf das auch Brügel nur an zwei Stellen verwiesen hat, für unsern Zweck unbrauchbar. Pädagogische Ideen sind enthalten in A.s satirischer Schrift satyricorum centuria, inanitatum nostratium speculum. viele unter diesen

Menippus

Cum quibusdam

100 Dialogen sind gegen das gelehrte Treiben seiner

sive

a. a.

0.

dialogorum „Sehr

aliis liberioribus.

Zeit,

eines

gegen das Verderben

und ihrer Lehrer, gegen die literarische Barbarei und Pedanterie gerichtet, worin A. mit Recht einen Hauptgrund aller Übel suchte, an denen sein Jahrhundert 4 Bd. 1. litt.“ ) Inhaltsangabe sämtlicher 100 Gespräche in „Summarische Nachrichten“ u. s. w. 649. Übersetzung einer Anzahl von Gesprächen bei Hossbach. „Aus dem Menippus S. 626 hat Herder 17 Stücke gewählt und solche nebst der Zuschrift an die Antipoden unter dem Titel: Vaterländische Gespräche in der V. Sammlung seiner Zerstreuten Blätter (Gotha 1793. 8. No. III. S. 95 Unmittelbar vorher geht (No. II. S. 77 164) übersetzt. 94) eine Abder wissenschaftlichen Anstalten

handlung über

d.

pro

Wichtigkeit

ist

curiosis.

Mit dem Inhalte dieses zwischen einem Curiosus,

Studium geheimer Künste, der Magie etc. S. 140 143 bekannt.

d.

h.

einem solchen, der

ergiebt oder darnach verlangt,

und

liberiora,

Institutio

magica

sich

dem

einem Christianus

macht uns Hossb. Weiter

236 sqq. mit der Überschrift

p.

Anz.)

litterar.

uns unter den dieser Centurie angehängten quaedam alia

12 längeren Dialogen, der letzte derselben

i.

(Burk, Nachträge im Allgein.

V. A. Parabeln und Gespräche.“

J.

Von besonderer

kommt

hier in Betracht der p.

323

— 352

zwischen einem Philalethes und der Alethea

stattfindende Dialog mit der Überschrift Alethea exsul aus der Mythologia christiana vel virtutum et

humanae imaginum Libri tres 1619. Die Inhaltsangabe der Alethea. exsul bei 571. Geschichte der protest. Dogmatik H. S. 58. und in „Summar. Nachrichten“ II. S. 543

vitiorum vitae

Gass,

Eine Übersetzung ausgewählter Stücke aus derselben bei Hossbach. 3)

Der Uebersetzung des Here,

bedient, haben wir Teil

I.

S. 4.

ehr.,

deren P. sich

Erwähnung

a. a.

0. Nr. 16. zu

Auszügen aus den beiden ersten Kapiteln

gethau.

wo bis S. 140 weiteres über "die Ausgaben des Menippus, über die Form der Gespräche Zu dem dort auf S. 139 über die Ausgaben des Menippus Gesagten sei hier ergänzend hinzugelügt, dass Burk in seinen im Allgem. litterar. Anzeiger befindlichen Nachträgen auf S. 689 f. noch eine Ausgabe mit folgendem Titel anführt: „J. V. A. Menippus Sive Dialogorum Satyricorum Centuria, inanitatum nostratium speculum, Cum Auctario, Praefatione nova, et Herum Indice , denuo edita, Cura ac sumtibus M. Godofredi Prenzlovii, Pastoris Ecclesiae Wildbergensis [in der Mittel-Mark im Braudenburgisohen] Coloniae Brandenburgicae (Cölln au der Spree). Ex Officma Georgi Schulzii, Electoral. Typogr. 1676. 8. (382 S. ohne die Vorrede des Herausgebers, welche nebst dem Register 4'/2 Bogen ausmachen).“ 4) Hossb. S.

133,

nebst einigen Proben.

,


3 Eine bei weitem reichere pädagogische Ausbeute jedoch

als alle bisher

genannten Schriften

dessen lleipublicae christianopolitanae descriptio und dessen Theophilus.

A.s liefern

von beiden

5

Die erstere

MDCXIX

Anno

erschienen „ArgentoraU, Sumptibus liaeredum Lazari Zetzneri.

ist

)

Eine neue Ausgabe dieser Schrift zu veranstalten, hat Spener, der begeisterte Verehrer A.s im

Er

Sinne gehabt. '

p.

731.

primis

me

Pars

sagt nämlich hierüber ( Speneri Consilia et Judicia Theologien Latina.

einem vom

in

1692 datierten

Okt.

8.

cum quem

delectavit,

Mentio

Brief):

Valentini

III.

Andreae cumneminem quaedam hujus

parte Theologum praeferam

in seculi hujus priori

Uli

Joh.

I).

Saepe constitui Christi anopolim ipsius et Es könnte befremdlich erscheinen, dass wir diese Stelle anführen als einen Beweis dafür, dass Spener eine erneute Herausgabe der Descr. beabsichtigt gehabt habe, da er doch hier von einer Christianopolis spricht und da auch Sonntag in dem in „Val. Andreä

norim

quos aequiparem paucos.

,

generis typis

Herum

tradere.“

Dichtungen“

etc.

Bll bis

S.

christianop. descr. noch

dass Spener

nicht

LIV gegebenen

eine

erstere,

Verzeichnis Andreäscher Schriften ausser der Reip.

von

Christianopolis

sondern

und derselben im Jahre 1619 erschienenen

Schrift,

und

noch

Leipzig,

weder

in

1619 eine Christianopolis von

von

auf den

1616

zu

königl. Bibliotheken

dem Burkschen Verzeichnis noch

seiner Vita

und Stuttgart vorhanden

nianae juventutis exemplum angehängten

Verzeichnis

und

würde

es

sich

Aber

den

von ihm

dieser Schrift unterlassen haben sollte, auf die er doch, weil

ist

warum

Selc-

im

eine

352)

(p.

Gewiss, aber dafür

.legen musste, als auf solche von andern Verfassern, die er nur von

ist

denen von

dem Domus

Philologien

schwer begreifen lassen,

in

spricht nicht A. selbst

er nicht in seinem

unter

Jahre 1616 erschienene Schrift, die diesen Titel führt? 6) beiden Orten nicht genannt,

finden.

Auch

ist.

den Nachträgen desselben, noch

und nennt

51) von einer Christianopolis

(p.

Angabe Sonntags beruht auf einem

die

Meusebachs eine Christianopolis von 1616 verzeichnet zu in

Titel ein

weder auf der Universitätsbibliothek zu

Berlin

in

glauben,

Allein

Fürerst wollen wir bemerken, dass ausser

Missverständnis, wie wir sofort nachweisen werden. der Descr.

Man könnte demnach beide Namen sind

1616 nennt.

gemeint habe.

letztere

an

die Descr.

Nennung mehr Wert

A. die

selbst verfasst,

neuem herausgegeben, oder

nur aufs neue hat abdrucken lassen, und die er doch gleichwohl der Erunwürdig befunden hat, wie z. B. Vives de subsidio pauperum (p. 353 unter den In lucem promota.) Schon dieser Umstand lässt vermuten, dass der Titel Christianopolis nur übersetzt, oder gar

wähnung

nicht für

eine kürzere Bezeichnung des langen Titels lleipublicae christianopolitanae descriptio

Vermutung wird aber zur Gewissheit, wenn wir

sehen, dassA. sowohl

in

Verzeichnis für längere Titel seiner Schriften kürzere Bezeichnungen wählt. die Schriften a) c)

e)

Peregrini

in

De

a)

Cosmoxmi

Christiani libertas,

n)

error es ,

Veri

d)

Mythologiue christianae sive virtutum

Verzeichnis

in

Christiani Cosmoxeni genitura Judicium,

patria

seiner Vita:

a)

e)

genitura

fp.

5)

Wir werden uns

6)

Ausserdem nennt A.

Christeuburger Schlacht.

b)

47),

(p.

45),

Zum b)

Teil

Philosophiae

c)

tres in

Peregrinus in Patria

p.

die von Grüneisen

ist,

Veri

e)

Mythologia

(p.

immer der Abkürzung Descr.

51).

(p.

46),

Es kann

bedienen.

353 unter den Germanica mit der Jahreszahl 1620 dio

im

J.

1836

gegebene allogor.- epische Dichtung, die hier natürlich nicht in Betracht jahres als auch deshalb, weil es eine deutsche Schrift

etc.,

seinem d)

,

B.

XXIV,

Libertas

Hercules christianus oder auch bloss Hercules

denselben Verzeichnis ist

Herculis christiani ludae

z.

noch kürzer benennt er dieselben Schriften

d) Libertas Christiana (p. 47),

Diese Schrift

So nennt er

humanae imaginum Libri

vitiorum vitae

für den langen Titel dieser Schrift hier in

b)

solidaeque

Hercules christianus,

Mythologia sacra.

Cosmoxenus

Peregrinus oberrans

,

et

Christianismi

Diese

sei.

seiner Vita als in seinem

die

unter dem Titel „Christenburg“ herauskommen kaun sowohl wegen des Druck-

Angabe Sonntags aber eino lateinische Schrift meint. 1

*


4 hiernach kein Zweifel mehr bestehen, dass an beiden Stellen auch Christianopolis nur eine Ab-

kürzung für Reipublicae christianopolitanae nicht

descriptio

Ebenso unzweifelhaft

ist.

ist,

dass

diese

selbst

nennt.

1616 erschienen sein kann, obgleich A. in seinem Verzeichnis diese Jahreszahl

Schrift

Das geht hervor aus A.s

erschienenen Schriften berichtet.

Denn wenn

Vita.

schon 1616

die Reip. Christ, descr.

46 gedenken müssen, wo er über die in diesem Jahre Das geschieht aber nicht. Vielmehr nennt er dieselbe zum

erschienen wäre, so hätte er ihrer auf

p.

und einzigen Male auf p. 51, und zwar mitten inne stehend zwischen der Mythol. clirist. und den MemoriaUa. Da nun nicht der geringste Zweifel besteht, dass diese beiden Werke 1619 erschienen sind und da A., wie über seine Erlebnisse, so auch über seine Werke in seiner Vita in chronologischer Reihenfolge berichtet, so muss auch die zwischen ihnen stehende Schrift Ausserdem steht die Jahreszahl 1619 nicht nur in demselben Jahre ans Licht getreten sein. ersten

mit arabischen Ziffern unter der Dedikation der Descr.

(p. 4),

sondern auch in römischen Ziffern

auf deren Titelblatte, wobei in letzterem Falle wenigstens wegen der grossen Verschiedenheit der Ziffern

IX und VI von einem Andererseits aber

sein kann.

Umkehrung z.

der Ziffer

bleibt

ist,

dass

zwischen 1614

der sehr leicht entstehen konnte durch

sich in

diesem Verzeichnis ähnliche Fehler

während doch

auch dieses Buch nur ein einziges Mal, und zwar 1618 erschienen

uns auf die Spur, indem

— 1620

ist,

Schrift Veri Christianismi libertas die Jahreszahl 1648,

noch übrig, zu fragen, wie Sonntag

selbst leitet

dass die bei der Christianopolis in A.s Ver-

zumal wenn wir sehen, dass

9,

350 bei der

B. p.

unbezweifelt

Es Er

auf Verwechselung beruhenden Druckfehler nicht die Rede

leicht begreiflich,

stehende Jahreszahl 1616 ein Druckfehler

zeichnis

finden,

ist

ist

a.

a.

0. zu seiner irrigen

XXVII

er S.

Angabe gekommen

sagt:

ist.

sei.

„Das Verzeichnis von A.s Schriften

aus Arnolds Kirchen- und Ketzerhistorie und der kritischen Bibliothek

1. Bd. S. 153 176 zusammengetragen.“ In dem letzteren Buche findet sich a. a. 0. von einer Christianopolis 1616, sondern nur (S. 164 167) die Überschriften der 100 Kapitel der Descr. Folglich kann der Irrtum nur aus dem ersteren Buche stammen. Und in der That

(Leipzig 1749)

nichts

ist es

Dottfr.

so.

Schriften, worin,

nun Sonntag

Arnold giebt nämlich

a. a.

0.

S.

144 einen Abdruck von A.s Verzeichnis seiner

Da statt Reip. Christ, descr. 1619 steht. und aus deren Titelblatt das Jahr 1619 als das ihres Erscheinens mag er im Verein mit jener Angabe zu der Meinung gekommen sein,

wie wir sahen, Christianopolis 1616

die letztere Schrift

gekannt haben mag, so

dass es zwei verschiedene Schriften A.s gäbe, deren eine diesen, deren andere jenen Titel führe

und deren

mag

eine in

er aber

diesem, deren andere in jenem Jahre erschienen wäre.

der Descr., die Gottfr. Arnold „Reipid).

Cap.

In diesem Irrtum

ausserdem noch bestärkt worden sein durch die Übersetzung von zwei Stücken aus

Christianopolit.

XXXVI p. 87“

a.

444b und 445a

0. S.

a.

8,“

Descriptio. praef.

zitiert findet.

Mit

unter

giebt,

dessen

und unter dessen ersterem

letzterem

aber „In

dem Vorstehenden möge der auch von

v.

sich

Christianopoli

Criegern

(S.

344)

wiederholte Irrtum Sonntags berichtigt sein.

Übersetzt sind

273-275 und

einige Stücke

— 17.

der Insul Capharsalama,

ist

Und Beschreibung

Zugabe Von Moralischen Gedancken

7) Soll

S.

63.

158.

im Auszug von Palmer

Eine vollständige Übersetzung (bloss die Epist. Dedicatoria

unübersetzt geblieben) dieser Schrift

einer

theologischen Inhalts von Hossbach

einige Kapitel pädagogischen Inhalts teils vollständig, teils

im Südd. Schulb. 1855. No. 15 ist

der Descr.

in

vorhanden unter dem

Titel

„D.

V.

A.

1 )

Reise nach

der darauf gelegenen Republic Christiansburg, Nebst

gebundener und ungebundener Rede, Herausgegeben

heissen Doctoris Valent. Andreae. \


5 9

von

S.

7).

Cr.

8

Verlegts Friedrich Christian Schall, Buchhändler.“

Esslingen 1741.

)

8°.

Bei-

gegeben sind die auch vor dem lateinischen Original befindlichen Kupfer, die Riss und Zeichnung der Stadt Christianopolis darstellen.

Zum

dem

Theol. Tubing.

„D. Val. Andreae,

Titel:

Prof.

zweiten Mal

Ruhe, und vortrefflichen Insul Capharsalama

diese

ist

Übersetzung erschienen unter

dem Lande

Sonderbare Reise nach

)

herausgegeben von einem Anonymo.

etc.,

der

Stutt-

gart, L754. bey Johann Dierlamm, Buchbinder“.

Diese Ausgabe unterscheidet sich nur durch

Widmung

an den Magistrat der Stadt Kaufbeuren, sonst

den

und durch

Titel

die vorgedruckte

durch weiter gar nichts von der im Jahre 1741 zu Esslingen erschienenen, mit der

den Punkt über dem

von einem von D. Anzeiger

litterar.

genau überein stimmt.

i

und nach ihm

0. S. 691)

a.

a.

Anonymus den D. gleichen Inhalts schreibt sich

daher,

dass in

danken eingerechnet“

Wegen vieler zu

frei,

oft

besorgt worden

Meusebach dass

ist,

in ihren

Nachträgen zu dem Ver-

Buchbinder Dierlamm

der

ist,

Falle

letzterem

die

zählt

die

Seitenzahl

mit dem

Ausgaben

beider

die

2.

dem

unter

Name nur

Ausgabe 192,

1.

auf

sie bis

Ausgabe nicht wie Burk (im allgem.

dass diese zweite

Die verschiedene Angabe des Umfangs

Burk (nach seiner Angabe

bei

ist klar,

G. meint, den er deswegen so nennt, weil dessen

S.

Anfangsbuchstaben bezeichnet war.

als

v.

Andreäscher Schriften angeben, sondern

zeichnis

teils

Anonymus

G. verschiedenen

S.

Hiernach

365 Seiten)

der angehängten „Moralischen

Ge-

in ersterem aber nicht.

sinnstörender Druckfehler, Provinzialismen, Lücken,

wegen

vieler teils sklavisch,

ohne Verständnis wiedergegebenen Stellen muss Georgis Übersetzung der Descr.

unbrauchbar bezeichnet werden.

Auf den Zweck, den A. mit nicht näher einzugehen;

der Herausgabe der Descr. verfolgt hat, brauchen wir hier

ebenso wenig auf die Beschreibung der A. sehen „Christenstadt“ und

auf die Frage nach der Veranlassung des Schriftchens.

Nur

Dies alles

ist

von Gussmann und von

Briigel eingehend dargelegt

und

gewürdigt worden zu

den neben der Civitas Solls des Dominikanermönchs Campanella dio

sein,

erörtert

worden.

scheint uns nicht

genügend der Einfluss

Utopia des Thomas Morus auf die Andreäsche Darstellung der Christenstadt geübt hat. solche Beeinflussung der Descr. durch die Utopia

Beide Autoren rügen dass der Staat, statt

in

ist

ihren Schriften Mängel bestehender Staatseinrichtungen

dem Verbrechen vorzubeugen, genug gethan zu haben

glaube,

Verbrecher, den er doch selbst erst zu einem solchen gemacht habe, bestrafe. E.

und

87.

c.

a.

E.

vgl.

mit Utop.

p.

70

u.

104)

in );

p.

72

einstimmung.

a.

E. u.

p.

73

Hier wie dort sind

8)

lässt.

sich

Sowohl Amaurote

Nach Seybold Ein Irrtum.

S.

A.

80

soll

das

(Descr.

z.

B.

er den

c.

19.

a.

(Descr.

c.

19. vgl.

Auch in anderer Beziehung zeigt sich eine solche Ueberzur Benennung von Orten und Personen bezeichnende Namen

aus der griechischen und hebräischen Sprache gewählt. gelangen

so

E.).

a.

im Weltmeere gelegen, auf die

,

wenn

dass ferner leichte Vergehen eben so hart als

schwere bestraft werden, Diebstahl demselben Strafmasse unterliege wie Mord. mit Utop.

Eine

an vielen Stellen wahrnehmbar.

G

Beide Musterstaaten sind auf einer Insel

jeder von beiden Autoren nach einem

als Christianopolis sind in

Form

erlittenen Schiffbruch

eines Quadrates erbaut (Descr.

Anfangsbuchstabe des Namens Georgi

sein.

nie Professor der Theologio in Tübingen gewesen, sondern schlug, als

ihm von Herzog mit der Hofpredigerstelle zu Stuttgart gleichzeitig eine thcologischo Professur zu Tübingen angotragon und ihm zwischen beiden die Wahl gelassen wurde, anfangs beide, und als man nicht aufhörte, in ihn zu dringen, dio Professur aus, um sich für Annahme der Hofpredigerstelle zu entscheiden. (Vita p. 1(39 sq.) 9)

Eberhard

ist

10)

III.

erschienen

Wir ist.

zitieren

hier nach der

Ausgabe der Utopia des Th. Morus,

dio zu Frankfurt 1(301

bei Potor

KopIT


6 7.

c.

vgl.

mit Ut.

vgl.

mit Ut.

vgl.

m. Ut.

Th.

Morus

(Descr.

c.

sondern

p.

Die Breite der Strassen beträgt hier wie dort 20 Fuss (Descr.

131).

p.

Jede von beiden Städten

134).

ist

versehen mit Wasserleitung (Descr.

134) und öffentlichen Schlachthäusern (Descr.

p.

10. vgl. m. Ut. p. 158).

c.

c. c.

7.

95.

Sowohl

dem Kommunismus herrscht, als eine erweiterte Familie Darum giebt es sowohl hier als dort keine Privatgebäude, Häuser gehören dem Staate der sie den Bürgern zum Wohnen überlässt (Descr.

als

A. betrachten den Staat, in

22. vgl.

alle

m. Ut.

p.

169

sq.).

,

c.

23. vgl.

m. Ut.

135), desgleichen die Gärten, deren Lage, Verteilung, Einrichtung

p.

nutzung hier wie dort auf dieselbe Weise beschrieben wird (Doscr. Hier wie

d<>rt

94. vgl. m. Ut. p.

und Be134

sq.).

Kleidung nur für Geschlecht und Alter verschieden, sonst aber gleich

die

ist

c.

Wäsche, Hausgeräte, Küchengeschirr (Descr. c. 24. vgl. m. Ut. p. 130) und Nahrungsmittel werden vom Staate geliefert (Descr. c. 15 u. 35. vgl. m. Ut. p. 157), und zwar unentgeltlich, da in Christianopolis die Bürger Privatvermögen eben so wenig (Descr.

c.

24.

besitzen als

m. Ut.

vgl.

p.

141).

Bei den Utopiern wie bei den Christianopolitanern finden wir dieselbe

in Utopia.

Abneigung gegen den Krieg, der nur im äussersten wird (Descr. bei

c.

237

40. vgl. in. Ut. p.

und nur zur Verteidigung geführt

Falle

Dieselbe Friedensliebe wie nach

sq.).

den Bewohnern beider Städte auch im Verkehre unter einander;

es keine Prozesse

und darum auch keine Rechtsanwälte

Die Aehnlichkeit beider Schilderungen

wenn Morus

beide Autoren

erstreckt

(Descr.

c.

sich sogar bis auf

über denselben Gegenstand reden.

Zum

aussen zeigt sich

denn hier wie dort giebt m. Ut. p. 230 232).

80. vgl.

Wendungen und Ausdrücke,

Beweise hierfür einige

Stellen.

lieschreibt das Verhalten der utopischen Behörden gegen die ihrer Fürsorge an vertrauten Bürger mit den Worten: Convivunt amabiliter quippe nee magistratus idlus insolens aut terribilis est, patres appellantur et exhibent (p. 229). Dasselbe thut A. in folgender Weise: Omnium (sc. ,

praefectorum) non herilis animus

est,

paternus man belohnen

sed

(c.

21).

Sowohl

in

Utopia

als in Christianopolis

Denkmäler zugleich zu dem Zwecke errichtet, um hierdurch die Jugend zur Nacheiferung anzureizen. Hierüber spricht sich Morus in folgender Weise aus: „ Non poenis tantum deterrent ( Utopiensis a flagitiis, sed propositis quoque honoribus ad virtutes invitant: ideoque statuas viris insignibus et de republica praesind den Bürgern, deren Verdienste

will,

)

clare meritis in foro eollocant

mentum ad virtutem tarnen S. Spiritus

sit.“

(p.

,

simid ut ipsorum posteris, majorum suormn ccdcar A. sagt dasselbe in folgenden 3 Stellen:

229).

incitamina: quippe amicorum Dei exempla

creberrime extolluntur,

et

tanti

apud

hos

et

incita-

„ Non

a)

desunt

cives fiunt,

juventutis animis per varios modos imprimuntur , id generosissima

quaeque imitationis prunis ardeat.“

(c.

18.)

Desgleichen

b)

„Praeterea

tarn

mens

virorum illustrium,

cum masculis suis aut ingeniosis gestis imagines et statuae undique prostant, haut mediocri Endlich c) „Nam ut mundi juventutis ad virtutem capessendam incitamento.“ (c. 48). historia liic expressa est, ita qui optime de rebus mortalium meriti sunt, maximc resplendent.“ (c. 92.). Wie sehr dem A. bei Abfassung seiner Descr. die Utopia des Th. Morus vorgeschwebt habe, erkennen wir auch aus der Weise, wie sich beide über die fromme und aufmerksame Betrachtung der Natur als den von Gott bei der Schöpfung im Auge gehabten Zweck aussprechen.

Th.

Morus

sagt hierüber

(p.

215) in dem „Contemplatio naturae“ überschriebenen mundi hujus visendam machinam homini

Abschnitt: „Quae ceterorum more artifcum, arbitrantur,

quem solum tantae rei capacem fecit) exposuisse spectandam eoque cariorem habere curiosum ac sollicitum inspectorem operisque sui admiratorem, quam eum qui velut animal expers (

,

,

,

mentis, tantum ac

tarn mirabile

spcetaculum stupidus immotusque neglexerit.“ A. drückt den„Non enirn in hunc mundtim, sive Dei splendidissimum

selben Gedanken folgendermassen aus:


7

theatrum sumus missi, ut

brutorum instar, tantum

admiranda spectatores,

inter donaria dispensatores,

(c.

pastum äbsumamus: scd nt

terrae

inter

Dei

inter opera aestimatores obambtdemus.“

Trotz dieser hier nachgewiesenen Ähnlichkeiten sind beide Schriften auch in vielfacher

70).

Hinsicht verschieden und müssen es schon deswegen sein, weil A. mit seiner Descr. eine andere

Tendenz

Morus mit seiner

verfolgt als

bürgern

Denn während

Utopia.

einem idealen Staate überhaupt bekannt machen

in

und Götzendiener

uns mit idealen Staats-

letzterer will,

dem

in

Deisten, Pantheisten

beisammen leben, will ersterer ideale Christen in einem Staate vorführen, dessen gesamte Einrichtungen von Christi Geist bestimmt und durchdrungen grösster Eintracht

in

Während daher

sind.

der religiöse Glaube der Utopier sich in der Hauptsache auf die drei schon

von der Vernunft geforderten Ideen: Christianopolitaner das apostolische

Darum wissen

letztere

bei unheilbaren

Krankheiten

von Sklaven

nichts

(Ut. p.

219

sq.);

für die

(Ut. p.

darum

Norm

218

ihres

187), halten die

(Ut. p.

Glaubens (Descr.

28

c.

u. 29.)

oder von einem freiwilligen Tode

sq.),

sind bei der Eheschliessung der Christiano-

Eigenschaften massgebend, wie in Utopia, sondern „Übereinstimmung

nicht physische

politaner

Tugend, Vergeltung beschränkt

Gott,

Symbolum

des Charakters, gefällige Sitten, vor allem aber Frömmigkeit“ (Descr.

c.

Darum

88).

88

m. Utop.

vgl.

221

p.

— 223.

Darum

endlich

wollen

nicht

Christianopolitaner

die

auch

sind

A.s Anschauungen über fleischliche Vermischung verschieden von denen des Morus (Descr.

c.

wie

40. die

Utopier ihre Kinder bloss in den Wissenschaften unterrichten und mit noch grösserer Sorgfalt

zu guten Sitten erziehen lassen

zum andern

Teil aber eine

(Ut.

p.

276),

Wir sehen

Erziehung zur Frömmigkeit.

also,

sondern noch höher dass

die Descr.

Umbildung der Utopia des

Th.

als

nur zum

Morus

beides

ihnen die

steht

Nachbildung,

Teil eine

ist.

Dass und wie A. bei seiner Schilderung eines idealen Staatswesens auch von Campanella

worden

beeinflusst

hat

ist,

Gussmann ebenso überzeugend nachgewiesen, wie

bestimmt hervorhebt, den A. an der Descr. besonders

selbständigen Anteil

Fragen behandelnden Partien

hat.

Auch Brügel

Vergleichung der Descr. A.s

nähere

mit der

er andererseits den in

den pädagogische

hat nachdrücklich darauf hingewiesen, dass eine

Campanellas klar

Civitas solitas

die

wesentliche

der Descr. ergiebt und dass „insbesondere die einen bedeutenden Raum einnehmenden pädagogischen Ausführungen A.s durchaus sein freies Eigentum sind“. Es bleibt noch die Besprechung des Theophilus übrig. Der vollständige Titel dieser

Selbständigkeit

Theophilus, sive de Christiana Religione sanctius colenda,

Schrift lautet:

kienda,

Literatura

et

Et nonnullis

aliis

Studtgardiae ,

rationdbilius docenda

ad restituendas

ti/pis

Anm.

1),

res lapsas pertinentibus,

Matthiar Kauft ii

Schrift erschien zu Leipzig

1706

,

Anno

eigenen. 13 )

Ausgabe

ist

Vielmehr

in

Christi

M.

1619“ erschienen

Vita temperantitis insti-

Paraenesi ad Ecclesiae Ministros,

Johann:

XLIX.

I)C.

bei Theophilus Georgi. 12 )

dass der Theoph. „Argentorati

eine solche

Cum

Consilium.

Vulentini Andreae, S.

7’.

11

dieser

)

Eine

beruht auf einem

12)

Wir

13)

Dass Gass das Jahr 1619

Vermutung

oder es

liegt

hin

(a.

a.

den Theoph. bereits im Jahre 1622 verfasst

in

hat,

J).

0. S. 62.

Irrtum;

keinem Verzeichnisse der Schriften A.s genannt, auch nicht

steht fest, dass A.

in

denn

seinem

denn die

den handschriftlichen

nach der Stuttgarter Ausgabe von 1649. als das des

Erscheinens des Theoph.

klären aus der Leichtigkeit der Verwechselung der Ziffern 4 und blosse

Ausgabe

Die Angabe von Gass sei,

11) 209, nicht 213, wie im Burkschon Verzeichnis, auch nicht 219 Seiten, wie Nachträgen von Meusebachs zu lesen ist. zitieren

2.

angegeben haben, weil

alle

im

eine Verwechselung mit der Descr. vor.

.1.

1.

statt des

Jahres 1649 nennt, lasst sich er-

Als Druckort. aber

mag

er Strassburg auf eine

1619 herausgegebenen Schriften A.s dort erschienen sind,


,

8

angeführten und diese Schrift betreffenden Worte: „ ausus exponerem“, sowie die ihnen unmittelbar folgenden „ qnod tarnen ut fervor tum erat ne potius irritaret quam sanaret, luci

früher (Teil

I.

S. 9)

,

datum non est“ finden sich an der Stelle der Yita A.s (p. 102 sq.), an der er über die Erlebnisse und Arbeiten des genannten Jahres berichtet. Wie als Jahr der Abfassung des Theoph. demnach das Jahr 1622 nach A.s eigener Aussage feststeht, so nicht minder das Jahr 1649 als das der

Denn über

Herausgabe desselben.

schrifstellerischen Arbeiten

seine

des Jahres 1649

berichtet

250): „ Mihi vero in lucem nata sunt et Seleniana Augustalia et Theophilus per 26 Zwischen der Abfassung und der Herausgabe dieses annos peregre erro cum minutiis aliis.“ er (Vita p.

Werkchens liegt also der lange Zeitraum von 27 Jahren. 14 ) Als einen erro bezeichnet A. hier und in der Praefatio den Theoph., weil er, wie er an letzterer Stelle ausserdem sagt, „peregre abiit“, denn diese Schrift hat während der 27 Jahre nicht etwa rnüssig in A.s Schreibpult gelegen, um dort durch den von den Bayern angestifteten Cal wer Brand der Vernichtung anheimzufallen, wie A. selbst eine Zeit lang gemeint hat 15 ), sondern sein Manuskript ist anregend und befruchtend von Hand zu Hand bis zuletzt in die des Job. Amos Comenius gewandert, der es in der zwischen dem 30. November 1642 und dem 10. April 1649 (letzteres Datum trägt die Epistida dedicatoria an Herzog August und die Praefatio ad Lectorem des Theoph.) liegenden Das im Jahre 1649 erZeit dem Autor durch Magnus Hesenthaler wieder zugestellt hat. 16 ) schienene Buch ist ein unveränderter Abdruck des Manuskriptes von 1622, wie A. in der Praefatio ausdrücklich versichert

14)

Dem

und Herausgabe

mit den Worten: Lector vero

A. scheint es bei dieser Zeitbestimmung nur

um

ad Lectorem sind die 26 Jahre nicht einmal sextus anus agitur , cum mihi domo emissus est Theophilus“ Vorrede zu seiner Uebersetzung des Theoph. dass der Theoph. im

J.

(S.

1623 geschrieben worden

sei,

15)

Seybold

Noch im Jahre 1642 war A.

S. I

— IX

dieser

Meinung; denn

alles,

was

102 30.

die

Prae-

Pabst behauptet

in der

durch die oben genannte Zeitangabe 26 Jahre

als richtig

A.s,

bestehen zu lassen.

u. 250).

Nov.

dieses Jahres

schrieb er in der (von

an Herzog August von Braunschweig -Lüneburg: „Allein da

übersetzten) Zuschrift seiner Vita

durch den schrecklichen Calwer Brand

(p.

am

um

in der

Dort sagt er nämlich: „Vigesimus

(natürlich als Manuskript).

wahrscheinlich

widerspricht aber die Zeitangabe A.s selbst in seiner Vita

aequanimus veniam dabif

denn nach einer Äusserung

voll gewesen.

vielleicht irre geleitet

9),

erit,

eine ungefähre Zahlangabe der zwischen Abfassung

dieser Schrift liegenden Jahre zu thun gewesen zu sein;

fatio des Theopli.

Dem

quis

si

,

ich

in dieser

Absicht (nämlich zu A.s Verteidigung gegen die

The ophilus und und meines Charakters zu Grunde gingen und nicht leicht bei dem anhaltenden Sturme von Geschäften wieder hergestellt werden können, so glaubte ich, eine aufrichtige Darstellung meines kummervollen Deiner Hoheit Lebens das einzige, was bei treuen Freunden hinterlegt, von dem Feuer unbeschädigt blieb vorlegen zu müssen.“ "Wenn A. also am 12. Dec. 1639 an Job. Schmidt in Strassburg schreibt: Brevi cum bono Deo per Theophil um meum testabor, quam procul ab iis abierim, qui verbis quidem Christum jactarunt, opere wider ihn erhobene Beschuldigung der Heterodoxie) sorgfältig ausgearbeitet hatte, nämlich mein die Apologie meiner Arbeiten

vero sunt impetiti“

etc.

erblicken dafür, dass A.

(Patriot.

Archiv für Deutschland VI. Bd.

S. 307), so

haben wir darin einen Beweis zu

damals die Wiederherstellung des vernichtet geglaubten Theoph. aus dem Gedächtnis be-

absichtigte.

16) Theoph. Praefatio illiberales repperit.

Ex

iis

ad Lectorem: „Tlieophilus est

Vir Clarissimus

et

peregre abiit

et

hospites

hinc inde non iniquos

et

Praestantissimus , ac de re literaria praeclare merens Joh.

Magno Hesenthaler o ad patrios Lares redituro Germaniae turbas creditum restituit.“ Dieses hier genannten Magnus Hesenthaler thut A. auch Erwähnung Selen. Aug. p. 402 und 550 als des Informators des am 9. Sept. 1637 geborenen Prinzen Joh. Friedr. v. Württemberg und rühmt ihn an ersterer Stelle als einen Vir usu rerum et linguarum peritia conspicuus, an letzterer als Informator cm singulari industria et diligentia conspicuum. Nach Eisenbach (Beschreibung der Gesch. der Stadt und Universität Tübingen S. 217 f. war er (später) am Collegium illustre zu Tübingen als Prof, der Politik, Gesch. u. Beredsamkeit angestellt, wurde wegen einiger Vergehen abgesetzt und 1663 von Eberhard Hl. als Württemberg. Geschichtschreiber nach Stuttgart berufen. Amos Comenius,

qui Ornatissimo

Doctissimo Luveni,

et

comitem illum addulit, mihique erronem

,

et periisse inter


a

9

quod (Theoph.) obsoletis, quae illius tcmporis fuere, vestibus appareat, nee ad modwn sectdi ddicati indutus incedat, ut qui

praesentis

an'mum vero Gcnnanae fidei Christ iana sensus, nunquam mutaverit.“

contraxerit,

malorum Rem Christianam,

Form und Inhalt

Über

,

dem uns bekannten,

seine

der Epist. dedicatoria noch einen andern, nämlich,

literariam

des Buches

annorum intervaUo ntgas quidem et canos Religione Di sciplina et Literatur

Als Zweck nennt A. ausser

angezweifelte Orthodoxie zu verteidigen, in

de remediis

hoc

et sinceri de

ist

von

et

v.

publicam infestantium disserere.“ Criegern

S.

353

ff.

und von Brügel

S.

167

ff.

das zu wissen Nötige gesagt worden.

147. 223 Übersetzt sind ausgewählte Stücke aus dem Theoph. von Hossb. (S. 144 226) und von Palmer (im Südd. Schulb. a. a. 0.) Eine vollständige Übersetzung des II. u. III. Dialogs enthält die Übertragung Pabsts, deren Titel früher (Teil I. S. 2) genannt wurde. Pabst hat sich bei dieser Übersetzung leiten lassen von den Bedürfnissen seiner Zeit und daher von der Übertragung des I. Dialogs, .,für unsere Zeit den unfruchtbarsten“, absehen zu müssen geglaubt.

Eine Besprechung dieser Verdeutschung würde uns zu weit abführen.

Kennzeichnung erwähnt, dass Pabst das von A. berücksichtigend, alle

Sinn mit übersetzt

Als

eine

0 eh ler zu

in

Nur

so viel sei

zu ihrer

selbst beigegebene Verzeichnis der Errata nicht

vorkommenden Druckfehler, unbekümmert um den daraus hervorgehenden

hat.

jeder

Beziehung wohl

gelungene Übersetzung

ist

hingegen die von V. Fr.

bezeichnen.

Der Unterschied zwischen den vier Schriften A.s, in denen sich die meisten pädagogischen Gedanken finden, lässt sich im Allgemeinen kurz dahin bestimmen, dass die der Mythöl. christiana angehängte Alethea exul Klagen über den Verfall der Wissenschaften und den mangelhaften Unterricht seiner Zeit enthält, die Descr. Ideale des Erziehungs- und Unterrichtswesens zeichnet, die dem Menippus angehängte Institut, mag i ca Vorschriften für das Selbststudium, der Theoph. aber solche für Erziehung und Unterricht in Lehranstalten

erteilt.

II.

Lernen

wir nun

die

pädagogischen Anschauungen

A.s kennen.

Hier würden

wir

und wir uns mit seinen Bildungszielen und Schulräume seiner Zeit zu hören haben; dann würden mit seinen Vorschlägen über Auswahl, Verteilung und Behandlung des Lehrstoffs und der Schüler, endlich aber mit dem Bilde bekannt machen müssen, das er von einem tüchtigen und brauchbaren Lehrer entwirft. Dies alles aber würde nur eine Wiederholung dessen sein, was zuerst seine Klagen über die mangelhafte Jugendbildung

Brügel

a.

a.

Darum

die ungeeigneten Lehrer

0. schon dargelegt hat.

betrachten

wir jetzt die einzelnen

Ausführung seiner Vorschriften Schule eines idealen Staates, anstalt führt

und über

in

Lehrgegenstände und sehen, wie A. sich die

über die Verteilung und Behandlung des Lehrstoffs

dem Collegium zu

Christianopolis, denkt.

in

der

Diese Lehr-

nach Art der akademischen Gymnasien oder der mit dem Gymnasium verbundenen

Akademie Sturms den Schüler von den Anfängen des Unterrichts (über das Erlernen des Lesens, zum Ende der Fakultätsstudien. Der Lehrstoff ist hierbei in der Weise verteilt, dass vor Beginn der Fakultätsstudien die philosophischen Disciplinen im engeren und weiteren Sinne zur Erledigung kommen.

Schreibens und Rechnens schweigt A.) bis

2


10 Die unterste Klasse

Grammatik (Descr.

fängern einer

ist

das Auditorium Grammaticum.

c.

nominare res

Primum

occurrit

Unter den variae linguae

possint.“

ausdrücklich sagt A.

(c.

am Anfänge

Grammatices

tribus Unguis

actiones midtiplices

et

,

(c.

von den auf

55. (De

c.

,

56),

dem Erlernen

Unter

57) erlernt.

(c.

Grammatik ist das der alten Sprachen zu verstehen; denn A. beginnt Grammatico ) mit den Worten: „Nunc artium auditoria perlustrabimus distinctionem ordine.

werden von den An-

dieser

von den Vorgeschritteneren Rhetorik

55),

höheren Stufe stehenden variae linguae

noch

In

atque trino ob aetatis

ubi labor pueritiae in eo situs

,

Hebraea, Graeca

et

ut

est,

Latina, nominare

57) sind aber gleichfalls die alten Sprachen gemeint; denn

dieses Kapitels:

„Qui maturae

aetatis sunt,

hie

etiam variis

Unguis dant operam, non ut amplius sapiant, sed ut cum pluribus ex orbis terreni tarn vivis, quam mortuis conferre possint.“ Bezüglich ihres Wertes dürfen die alten Sprachen nicht überschätzt werden. ist

der

Auditorio

I.

incolis,

non

„Nicht der

weiser als andere, der bald in dieser, bald in jener Sprache reden kann, sondern der, der

weise

ist in

welcher Sprache

man

Wenn

Gott.

man

Frömmigkeit und Lauterkeit vorhanden

sich ausdrücke;

wenn

vorhanden

sie nicht

ist,

so

liegt

wenig daran,

um

sind, so ist es

in

nichts besser,

von der Wahrheit abweiche“. (Descr. c. 57). Die alten Sprachen sollen nicht überschätzt werden, da sie nur Formen, nur das Kleid unserer Gedanken sind. Besonders aber darf die lateinische Sprache nicht etwa einen höheren Rang als die deutsche beanspruchen. „Nimis credidi sunt qui Latinae linguae id tribuunt, ut supra Germanam sapere ob

griechisch oder lateinisch

,

putent

(1.

1.).

Die alten Sprachen dürfen jedoch auch nicht unterschätzt werden.

vielmehr einen hohen Wert, insofern

als

1.

der,

der ihrer mächtig

ist,

sich

setzungen zu verlassen braucht („ne uni alterive Graeculo credere necesse habeant.“ selbst prüfen und von der Wahrheit sich überzeugen kann.

in

Bezug auf das Wort

Gottes;

denn „die

hebräische

Quellen des Wortes Gottes und bewahren uns die

Das

und

ist

Sie

1.

haben

auf Über-

nicht

1.),

sondern

von besonderer Wichtigkeit

griechische

Kunde von jener vor

Sprache behüten

die

Alters geübten Weisheit

und Tugend nebst den Thaten und Erfindungen früherer Jahrhunderte; die lateinische Sprache ist beinahe an deren Stelle getreten und hat sich um das Menschengeschlecht sehr wohl verdient gemacht.“ ( Veri Christianismi etc. p. 29). Einen hohen Wert haben die alten Sprachen auch 2. weil sie den Geist bilden. Dies sagt A. ausdrücklich von der lateinischen Sprache, die man beibehalten müsse, „tum quia varie benefica tum etiam quia mordax, et omnis vel leaber

,

vissimae contradictionis est impatiens.“

Der Unterricht 6.

in

(Descr.

c.

57).

den drei alten Sprachen beginnt, sobald die Kinder nach vollendetem

Lebensjahre der Schule übergeben worden sind.

bedenklich, nämlich

werden

soll,

und

selben Zeit!“ (Th. lässt.

hierin

Was

2.

p.

1.

(Descr.

c.

53.)

Hier erscheint uns zweierlei

dass der fremdsprachliche Unterricht schon sechsjährigen Kindern erteilt

dass A. entgegen seinem Grundsätze:

„Immer nur einen Gegenstand zu

der-

94) den Unterricht in allen drei alten Sprachen zu gleicher Zeit beginnen

das erste von beiden Bedenken

noch ein Sohn seiner Zeit

ist,

betrifft,

so

müssen wir

allerdings zugeben, dass A.

die es unbedenklich fand, diesen Unterricht so früh

beginnen

zu lassen, 17 ) wie unter vielen anderen das Buch des Nicod. Frischlin De ratione instituendi puerum zeigt, „eine Unterweisung, Knaben vom 6. oder 7. bis zum 14. Jahre so weit zu bringen, dass sie (ausser ihrer Muttersprache) Latein richtig sprechen

17) Hierbei soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass schon

und schreiben

am Ausgange

gegen den allzu frühen Betrieb der alten Sprachen, bes. des Latein, laut geworden.

,

das Griechische so

des 16. Jahrhunderts Stimmen


11

und überdies noch

ziemlich verstehen

die

Anfangsgründe der Dialektik und Rhetorik

geeignet haben sollten.“ (Strauss, Nikod. Frischlin dass A. die Kinder zwar nicht

sich dadurch,

Unterrichts

deutsche Schule durchlaufen

die

sich an-

Aber dieses Bedenken vermindert wie Ratke vor dem Beginn des fremdsprachlichen 274

S.

f.)

wohl aber durch

lässt,

die

fremden Sprachen zunächst vermittelst der Muttersprache gelehrt werden

Forderung, dass die

sollen. 18 )

Auch

darin,

dass A. das Erlernen aller drei alten Sprachen gleichzeitig beginnen lässt, müssen wir allerdings

am Herkömmlichen

noch ein Hangen Schrift

De

ginnen.

19

Indes

)

im Theoph.

scheinen

dem

zum

bekanntlich

auch Erasmus in

der

dem des Lateinischen beBedenken gekommen zu sein; denn

zugleich mit

A. selbst hierüber später

96) erklärt er, er wolle dahingestellt

(p.

Sprachen zu lehren, welche schneller

die

sei,

erblicken, lässt doch

ratione studii das Erlernen des Griechischen

sein

welches die leichtere Methode

lassen,

Ziele führe,

ob

alle

zumal oder eine nach

der andern gelernt werden solle, oder mit Abwechselung, ob im frühesten oder späteren Knabenalter

zu beginnen In der

sei.

Instit.

mag.

(p.

257) klagt A. darüber, dass das Lateinische und Griechische gelehrt

werde wie Orakel und Geheimnisse der Auguren und dass 10, 15, 20 und sogar noch mehr Jahre auf das Lateinische verwandt werden müssten, und fordert darum von den Lehrern, dass diese Sprachen in kürzerer

sie

man sie einem Jahre dass

so

glauben

in Christianopolis sehr leicht

Weise

und

berichtet er in der Descr.

„Wenn

schnell lerne.

Am

zu haben.“

nichts gethan

man

leichtesten

die Christianopolitaner in

genügend bedienen können, würde nach A.s Meinung eine tote

durch den Usus lernte wie eine lebende, die

sie

„Sollte man,“ fährt A.

können, wenn

fort,

„nicht auf dieselbe

die Universitäten Orte

wären, wo man

Weise

sehr

lateinisch

lernten, unterdes

dem Studium

könnten

die lateinisch

die,

der Künste obliegen.

oder griechisch

so p.

257

lernen

Und

Wenn

darum

seine anderweite

oder griechisch oder auch hebräisch

daher auch nicht die von mir vor-

geschlagene Einrichtung getroffen würde (denn ich sehe, dass ihr Schwierigkeiten im

wünsche

auf

reden

slavonisch

fertig

lateinisch oder griechisch spräche?

sowie jemand in Frankreich die französische Sprache lernen kann, ohne Berufspflicht zu versäumen, so

man

Er habe einen Briefträger, der während eines Zeitraumes

sich sehr schnell aneigne.

von 7 Jahren zweimal in jedem Jahre nach Krain gereist wäre, hören.

57),

(c.

eine Sprache nicht so gelernt haben, dass sie sich ihrer

sie

Sprache zu erlernen sein, wenn diese

Ebenso

möchten.

Zeit lehren

Wege

ich doch, dass etwas ähnliches an den Universitäten eingerichtet würde.“

stehen),

{Inst.

mag.

sq.)

Eine derartige Einrichtung würde nach A.s Ansicht besonders denen von Nutzen

sein,

die

auf die bisherige mühselige Weise die alten Sprachen erlernt, aber nicht genügend sicher in ihnen

Wie aber würde den Anfängern das Erlernen der alten Sprachen zu erleichtern Dadurch, dass man sie ihnen auf dieselbe Weise beibringt wie den Unmündigen die sein? Muttersprache, indem man ihnen bestimmte Dinge zeigt und diese mit ihren lateinischen, grie-

geworden

chischen

sind.

und hebräischen Namen benennt. Primum hoc

curaudum putavi

Dieses Verfahren, „die fremde

Sprache zunächst

nt quid ageret jurentus, sciret. Scilicet nihil quod facicnenim non dicam taediosum, sed insannm est, ignota lingua cum nescias, quid sibi liaec regula velit, et discere quomodo formandus sit casus , aut construendum rerbum! decuplo operosius sit haue addiscere, quam rem ipsam facere: velnti futuro pictori Arabiens Regulas prae.“ scribas, quomodo terendi colores aut temperandi quomodo pcnicillus ducendus, quomodo res visae exprimendae 18)

dum

s Uri esset,

unice mihi

exotica lingua praeciperetnr.

,

Quam

,

Theoph.

p.

19)

91.

„Utraque lingua

alter i sic affinis est, nt

ambar

citius percipi

queemt coniimctim.“ 2*


12 durch blosse Nomenclatur nahe zu bringen,“ (Descr.

wendung sie

allerlei

c.

57) lässt A. in Christianopolis

zur An-

Hier nämlich besteht gleich zu Anfang die Arbeit der Knaben darin, dass

gelangen.

Dinge und Thätigkeiten in den

drei

Sprachen, der hebräischen,

griechischen

und

die einfachsten Formen der Flexion und weiterhin des SatzÜber dem praktischen Erlernen der Sprache durch Memorieren von Vokabeln und durch leichte Sprechübungen soll also, wie man sieht, das theoretische vermittelst der Grammatik nicht vernachlässigt werden. Aber „die Grammatik soll (zu der Nomenclatur) in leichter Weise hinzugefügt werden.“ (Descr. c. 57.) Dies wird geschehen, wenn nicht, wie bisher, ignotum per ignotum gelehrt wird, d. h. wenn im fremdsprachlichen Unterricht die Regeln der Grammatik nicht mehr lateinisch, sondern in der Muttersprache gegeben werden. 21 ) Wann mit der Lektüre zu beginnen sei, sagt A. nicht. Es lässt sich vermuten, dass dies geschehen soll, wenn die Schüler auf die oben angegebene Weise eine hinreichende Anzahl von Vokabeln erlernt haben. Neben der Lektüre dauert die Unterweisung in der Grammatik

benennen und daran

lateinischen,

baues einüben.

20

)

Aus Erfahrung

fort.

„Ich wenigstens habe beobachtet, dass eine leichte, angenehme, Auslegung und Übersetzung den grammatischen und metrischen Unter-

spricht A.

fortlaufende Lektüre, dass

:

richt besonders fruchtbar macht.“ sie

stufenmässig vom Leichteren

zum Schwereren fortschreite.

beginnen mit einer leichten Lektüre, die (Descr.

c.

2.

57.)

Bezüglich der Lektüre selbst fordert A.,

(Th. p. 96.)

sie

(Descr.

c.

55.)

fordert er, dass die Lektüre

3.

soll

die

1.

dass

Christianopolitaner

mit einer verwandten, schon bekannten, vergleichen.“

nicht zu verschiedenartig

„Gurant etiam, ne varietate lectionum aut nimia copia tenuia

sei.

„Die

Lektüre nicht bloss

grammatischen Regeln oder der Bildung des

der

Stils

et

und massenhaft

fragilia Ingenia obruant.“

Befestigung oder der Exemplifikation der

Sie soll

dienen.

nicht bloss formal,

sondern zugleich material bildend sein. „Darauf muss man bedacht sein, dass während der Beschäftigung mit den Sprachen dem Geiste immer etwas geboten werde, das zu wissen frommt. Daher muss man die besten, edelsten und reinsten Autoren wählen, die neben Ausbildung der Sprachkenntnisse auch zugleich auf den Geist einen veredelnden Einfluss ausüben,

den Verstand anregen, die Seele erheben und dem jungen Manne auf vielfache Weise wirkliche

Freude gewähren.“

dem

(Th. p.

96

sq.)

Die

Auswahl der Lektüre

Es kommt darauf an, ob und Sittlichkeit und die Religiosität zu

ist

demnach abhängig von

welchem Grade derselbe geeignet sei, das Diese Rücksichtnahme wird vielfach fördern. Wissen, die „Wir sind eher geneigt, grosse Männer, die ausserhalb des Christentums ausser acht gelassen. standen, zu bewundern, um Satan eher einen Weg zu den Herzen unserer Jugend zu bahnen und Christo denselben zu erschweren, und wollen nicht, dass unsere Jugend mehr Geschmack

am

Inhalte.

Geistlichen finde

als

am

Sinnlichen,

ganzes Leben hindurch zu kämpfen habe.

über göttliche Dinge

sie

in

ihrer

in

damit es nicht an Feinden fehle, mit denen

Und doch wäre

Unschuld

es nötiger,

zu befestigen,

als

Schmeicheleien und Lockungen anzufüllen und anzuködern, kurz, als p.

sie geflissentlich

85

sq.)

Darum

der Welt in die

Hände zu

und

ihre sie

sie

ihr

durch ernste Gespräche

Herzen mit heidnischen

zu Christo zurückzuführen,

Gefahren

preiszugeben.“

(Th.

hält A. das Lesen der Bibel für viel wertvoller als das der Klassiker.

Auf

liefern

allen

Labor pueritiae in eo situs est, ut nominare res et actiones multiplices, tribus Unguis: Hebraea, Latina, postea ud genera revocatas, per comparationes, Casus et tempora, debitis numeris et personis, mutare, denique jüngere et uccidentibus mensurare possint.“ Descr. c. 55. 21) Quae enim temeritas est, puero latine «liquid atque prolixe praecipere, cum nesciat, quid velis, quidve Vgl. auch Anm. 18. (Th. p. 91). facere debeat?“ Descr. c. 55. 20)

Graeca

et


13 Same muss dem Gedächtnis anvertraut und mit Verstand erklärt werden, damit die jungen Leute die Grossthaten und das Leben der Männer Gottes eher verstehen lernen als die Fabeln von Aneas und die Verwandlungen Ovids, damit sie Bibelsprüche besser inne und zur Hand haben als Verse Virgils und Gott öfter Opfer darbringen mit geistlichen Liedern als der Venus mit schmutzigen Gedichten, damit sie endlich die

Lektüre der ersteren

das Hauptgewicht zu

ist

„Die heilige Schrift muss als

legen.

der Frömmigkeit in die Herzen der Jugend gelegt werden.

die

Wahrheit der christlichen Religion sich

nischer Eitelkeit.“

(Th. p.

84

fester

einprägen

„Ein Christenmensch

sq.)

Sie

nach dem Vorbilde Christi

oder Lykurg oder Drako, sondern 22

89

(Th. p.

)

Wie wir aus

sq.)

die Lektüre der heiligen Schrift derjenigen der griechischen

Aber

vor.

will er die letzteren beseitigt

Wort und That und, wie

seinem Gespräch und

in

ein

seinen

diesen Stellen ersehen, zieht A.

und römischen Klassiker

Das geht aus diesen

wissen?

Buhlereien heid-

nach den Gesetzen des Romulus

in

gewisser berühmter Gelehrter nachdrücklich betont, sogar in

Redensarten gebildet werden.“

die reizenden

als

soll nicht

bei

weitem

Stellen nicht hervor, in

denen er neben seinem Dringen auf das Studium der heiligen Schrift nur den heidnischen

Sinn

der sich in der

tadelt,

Überschätzung

A. hält es nur für rätlich,

der Klassiker offenbart.

nicht aber für notwendig, bei der Lektüre an die Stelle der heidnischen Autoren die heilige Schrift

und

christliche Litteratur

die

und Terenz, deren Lektüre zu

zu

Wirklich beseitigen wollte er wohl nur den Blautus

setzen.

seiner Zeit beliebt

und gebräuchlich war, weil

der gewöhnlichen lateinischen Umgangssprache besonders geeignet schienen. sich

)

auch nicht erweisen, dass A. die römischen und griechischen Klassiker habe beibehalten

Ebenso wenig

wollen. Stelle,

wo

er

sagt (Th.

für p.

Beseitigung der Klassiker 102.),

(saepe

für

deren Beibehaltung

oft

die

beweist

die

Sprachen durch häufige

historischer, besonders aber der heiligen Schrift

historiconm, maxime vero volummis sacri lectione)

zu erlernen, nicht ohne bedeutende

und den zuverlässigsten Vorteil bleiben werde.

Hior erklärt A. neben dem Volumen

Fortschritte

sacrum

als

dass die Befolgung seines Rates,

Lektüre der ausgewähltesten Schriften,

die

zur Einübung Umgekehrt lässt

sie

2S

die historici ausdrücklich für zulässig.

Pis ist

wenigstens nicht unmöglich, dass er damit

römischen und griechischen Profangeschichtschreiber meint, da wir weiter unten sehen werden

wie grossen Bildungswert er der Weltgeschichte beimisst, und da wir wissen, mit wie grossem

Vergnügen

er in seiner

gelesen habe.

des Plautus

(Vita p. (1.

1.)

Jugend unter den römischen Historikern den Livius, Caesar und Sallust A. wird demnach diese Lektüre, von der er nicht wie von der 11).

bedauert, sie zu sehr getrieben

22) „Christianus liomo

studio, opere, ac

quod vir

non ad Romuli, aut Kycurgi

quidam

in

omni

zu haben, auch für die Jugend nicht unge-

,

rel

Draconis

leges,

liter atura celehris urget,

sed Christi

archetypuni, cor de,

sermonc etiam

ct lo quendi

f or mulis, conf ormandus. Unter diesem vir quidem etc. wird Joli. Buxtorf der Jüngere gemoint sein, der die von ihm und seinem Vater geforderte Behandlung des hehr. Sprachunterrichts auseinandergesetzt hat in cinor der Baseler Ausgabe des Mercurius quadrilinguis von 1637 angehängten, dann wieder tutiones de studiis bene instituendis 1658.

S.

512

ff.

abgedruckten diatriba

in

Vosii

et

aliornm disser-

de compendiosa et facili

Unguam

he-

chaldaeam condiscendi ratione. In dieser von Joh. Buxtorf dom Jüngeren als Anhang zur Grammatik seines Vaters verfassten Abhandlung werden für die doctissimi in stilo (sc. hebraico) die erklärt, qui ad imitationein locutionum sacrarum sermonem snum f ormant, atque adeo locutiones eiusmodi artificiosc ad snum propositum et res familiäres applicare norunt. (vgl. Schmidt, Encycl. III. .361 f. Art. „Hebr. Sprache“

braeam

et

von Oehler). 23) Vgl. Theoph.

p.

98: Kt tarnen

non omnibus hoc persuademas, qui inalunt per sentinas, cloacas

naria, imo Moloehi renovati ignem innoxiam actatem transire, consecrure.

quam impollutam

et

Christo Sotcri sistere

lupa-

atque


14 Aber wir werden

haben.

gehalten

eignet

docli

den historici Kirchenhistoriker (etwa Eusebius)

„Was

hören:

ist

billiger,

fängnis Josephs den die 10

die

als

wieder

und geneigt,

zweifelhaft

zu denken, wenn wir ihn

(Th. p.

uns 97)

unter fragen

Berufung Abrahams dem Exil Ciceros vorzuziehen? das Ge-

Banden des Regulus? den Auszug der

dem Feldzuge

Israeliten

des Xerxes?

Gebote den 12 Tafeln? den Zweikampf Davids dem Yerwandtenmorde eines Horatiers,

und mit einem Worte, den Gang der Kirche, den docli jeder Christ wissen Irrfahrten des Apulejus?“

Wir

sehen: A. hegt

sollte, den

24 )

zum

allermindesten ein starkes Misstrauen gegen die klassische Lektüre.

nimmt er sie in den folgenden Worten zurück oder schränkt sie ein, als fürchtete er, den „Heiden“ zu viel eingeräumt zu haben. Er nennt nicht einen einzigen lesenswerten christlichen Autor, er empfiehlt aber auch nicht einen Sobald er ihr ja einmal geringe Zugeständnisse gemacht hat,

einzigen griechischen oder römischen Klassiker, sondern ergeht sich nur in möglichst allgemein

gehaltenen Ausdrücken,

Man

Wendungen und Andeutungen.

über das, was zu fordern

sei,

Am

nicht recht klar wäre.

hat den Eindruck, als ob er sich

möchte er, dass

liebsten

um

des

und Theologen gelesen würden, scheint sich aber zu sagen, dass von ihnen kein gutes Latein und Griechisch zu lernen sei. Dann möchte er wieder (um der Sprache willen) die Klassiker gelesen haben, fühlt sich aber von ihnen abgestossen weil sie der religiösen und moralischen Bildung mehr hinderlich als förderlich scheinen. So schwankt er unentschieden hin und her, offenbar nur infolge der Überspannung Inhalts willen

nur

die heilige Schrift,

die Kirchenväter

,

seiner an sich berechtigten Forderung, dass alle Bildung eine christliche sein

Was dem

soll.

wir inbetreff der Vorschriften A.s über die Lektüre mit Sicherheit wissen,

bisher Erörterten

nur Eins; nämlich dass

in

erster Linie

die

heilige Schrift

ist

nach

als Lesestoff

soll. Ob neben derselben nur christliche oder nur klassische Autoren, ob die neben den ersteren gelesen, ob sie zu gunsten der ersteren beschränkt oder vollständig werden sollen, lässt sich mit Bestimmtheit nicht erweisen.

benutzt werden letzteren beseitigt

Die Bedenken A.s gegen die Klassiker und deren verderbliche Einwirkungen auf Religion und Christentum w erden heute wohl von niemand mehr geteilt. Wie kein Mensch fürchtet, durch das Studium des hebräischen Alten Testaments oder des Talmud ein Jude, durch das des Koran ein Muhamedaner zu werden, so fürchtet auch niemand mehr, durch das der Alten ein r

Heide zu werden.

Im

Gegenteil wird das letztere nur dazu beitragen, die Wahrheit der christ-

Bedenken bestehen gegenwärtig nur noch auf den Gymnasien den Plautus und Terenz zurückgedrängt, ja beinahe verdrängt und gesäuberte Ausgaben des Ovid hergestellt. Diese Massnahmen zeigen, dass man solchen' Bedenken Berechtigung zugesteht. In Verbindung mit den alten Sprachen lässt A., wie wir sahen, die Rhetorik lehren. Er schreibt ihr einen hohen praktischen Wert zu. Denn „in schwierigen, verwickelten Lagen vermag zu tieferem Bewusstsein zu bringen.

lichen Religion in

die

Um

sittlicher Hinsicht.

diese

zu heben, hat

man

Beredsamkeit Beistand zu leisten und die Verirrungen der Menschen, Unruhen und Auf-

stände zu bewältigen.“

24) Unter

(Inst.

mag.

p. 261).

den Apulei error es werden dessen Mctamorplioseon libri

eines neugierigen jungen Griechen,

Bewusstsein behielt und nun erzählt, was er (Vgl.

in einen Esel

Teuffel.

S.

gemeint sein, die die Geschichte

1348

ff.)

trieb,

um

das

verwandelt wurde, aber dabei sein menschliches

als Esel erlebte, bis er endlich seine

Paulys Real -Encyclop. der klass. Altertumswissenschaft.

Herausgegeben von

IX

Lukios aus Patrae, enthalten, den der Vorwitz nach Thessalien

Zaubern kennen zu lernen, der dort aus Versehen langte.

Die Rhetorik lehrt „den Ausdruck ( sermonuni gmera)

menschliche Gestalt wieder er-

Ersten Bandes

zweite Hälfte.

2.

Aufl.


15 auf die Kegeln der Kunst zurückführen und mit zierlichen

Doch

sind für den zukünftigen Redner ganz besonders

Statt

der imitatio

,

man

der

bei

Individualität opfere,

seine

gerade verliehenen eigentümlichen Anlagen auszubilden

Es

imitatio.

Blumen ausschmücken.“

natürliche Anlagen

(1.

empfiehlt A.

(Descr.

erforderlich

vielmehr,

56).

(1.

1.).

jedem

die

Trotzdem verwirft A.

1.).

c.

nicht jede

giebt eine solche, die er vielmehr angelegentlich empfiehlt, nämlich die auf religiösem

Grunde ruhende, auf das Studium des göttlichen Worts gerichtete und die Schrift zum Beispiel nehmende. „Es giebt keinen vollkommeneren Lehrer der Beredsamkeit als den, der die Zunge geschaffen. Dessen bewundernswürdiger Spiegel ist die heilige Schrift, die nicht bloss die Ohren der Menschen mit eiuem leeren Schall erfüllt, sondern in das Herz selbst hineindringt. Hier bedarf es keiner (rhetor.) Hyperbeln oder andern Redeaufwands.

wenn du

massvoll,

wenn du

Wenn du

der Wahrheit gemäss,

verständig redest, so hast du den Cicero in der Beredsamkeit weit

was den Geist Gottes atmet, das erschüttert: alles Weltliche ist kraftlos. Geschmack findet an der göttlichen Ausdrucksweise.“ (1. 1.). Aus diesen Worten sehen wir, wie A. „gegen die hergebrachte Unterweisung in eiteln Redekünsten die echte Redekunst, die im Geiste der Wahrheit und aus Gottes Wort zu lernen sei, nachKurz:

übertroffen.

Weit gebracht hat

alles,

es der, der

drücklich geltend macht.“

(Palmer, Südd. Schulb. 1855).

Im

Gegensätze zu der bisherigen

for-

malen Behandlung der Rhetorik will er dieselbe praktisch geübt wissen an Gegenständen

und moralischen Inhalts

religösen

Gegenstände weltlichen Wissens

(

(Th.

Weniger

108).

p.

exercitia

liberalia )

dienen,

sollen

zu

die

nur,

er

rhetorischen

um

Übungen einen

für

nicht

und zum Lösen der Zunge Der Zweck praktischer Übungen, „die Zunge zu lösen“, bezieht sich hier auf die Rhetorik, während der andere, „den Geist zu schärfen“, der Dialektik gilt. Letztere, von A. im Theoph. (z. B. p. 92. 103. 104 etc.) meist Logica genannt, wird gelehrt im Auditor. Dialecticum. Über die Dialektik wird von Brügel a. a. 0. S. 177 ziemlich Rigoristen gehalten zu werden, zur Schärfung des Geistes nachlässigt wissen will

(I.

1.

nicht ver-

107).

p.

f.

Deshalb brauchen wir hier auf diesen Gegenstand nicht weiter einzugehen.

ausführlich gehandelt.

Nach der Dialektik wird Descr.

ein

49) unterwiesen in der

c.

der Jugend („alii in hoc

Teil

Metaphysik,

mtia) emporschwingt“ behandelt.

(1.

In

1.).

will, die

der Inst.

Aus dem wenigen, was

im Gegensatz zu der bloss auf

angeblich

höhere Wissen von Gott,

59 über

allem Sinnen-

Dingen

(

prima

hat A. die Metaphysik nicht

erkennen wir nur, dass er

sie sagt,

Vernunft sich stützende Metaphysik eine solche

ist.

das

der

Theosophie

auf einer

(Descr.

c.

übernatürlichen

60).

A. sagt

Offenbarung

über dieses beruhe:

„Sie

menschliches Wissen

und Forschen an, sondern verdankt alles Gott selbst. Sie Sache nur weniger Menschen und selbst nicht jedem Frommen zugänglich, da Gott allein kein

teil

wird,

ist

erfreuen kann.

sei

es durch Leid

Theosophie, die nur wenigen

Auserwählton

einem Menschen diese Wohlthat,

angedeihen zu lassen.“

in

c.

die menschliche

zugleich von Gott erleuchtet

sich Vorbehalten hat,

zu

mag. und im Theoph.

er Descr.

Dasselbe Auditorium dient endlich

ist

metaphysicam audiunt.“

losmacht und sich zu den wahrhaft (eigentlich ursprünglich) seienden

fälligen

erkennt

loco

„der Wissenschaft, die sich von

Von

dieser

zu unterscheiden

besonderen

die

sei es

durch Freude,

allgemeine Theosophie, deren

sich jeder

wahre Christ

Sie besteht darin, dass der gläubige Christ vermittelst der göttlichen Offenbarung

der heiligen Schrift

zu einer Erkenntnis des Wesens, der Eigenschaften und Wunderthaten

und Nichtchristen vorenthalten bleibt. Den Wert der „eine Schule der Demut und des Gehorsams ist, in der die

Gottes gelangt, die einem Ungläubigen

Theosophie sieht A. darin, dass jugendlichen Seelen sich

sie

dem Worte

Gottes unterwerfen.“

Ober die methodische Behandlung der


16 Theosophie, die ja keine Sckuldisciplin sein kann, sagt A. eben so wenig etwas hinsichtlich der Metaphysik geschehen

Mit dieser

Klasse

II.

dies

von ihm

und Theosophie abgesehen) die Künste III., IV. und V. Klasse.

(von Metaphysik

schliessen

Es folgen

des Triviums ab.

als

ist.

Quadriviums in der

die eines erweiterten

Die IV. Klasse nennt er Audit. Arithmeticum, obgleich hier auch Geometrie gelehrt Man könnte also diese Klasse mit und das Studium der mystischen Zahlen betrieben wird. grösserem Rechte Audit mathematicum nennen. Der Grund, warum A. sie nicht in der letzteren, sondern in der ersteren Weise benannt hat, dürfte darin zu suchen sein, dass er das Wort Mathematik meist in weiterem Sinne fasst und damit gewöhnlich zugleich die Astronomie beWarum aber lässt er den mathematischen Kursus dem der Musik vorangehen? Weil zeichnet. Musik alles auf Zahl und Mass beruhe („ quod [sc. Audit nmsic in der nisi post Arithmeticam usque adeo a numero et mensura pendet.“ Descr. c. 64). et G-eometriam ingredi non licet Auf das Studium der Mathematik legt A. sehr grossen Wert einesteils wegen ihrer formal bildenden Kraft, denn sie besitzt „dijudicandi lumen“; andernteils wegen ihres praktischen Nutzens; denn „ausser der ihr eigenen Bestimmtheit ( subtilitas ) und Anmut kommt sie allen Berufsarten (Collect, so zu Hilfe, dass es kaum eine giebt der sie nicht nützliche Handreichungen leiste.“ .)

:

,

math.

A. hält sie für einen notwendigen Bestandteil gelehrter Bildung, ohne die dieselbe

p. 3).

unvollständig und gleichsam einäugig sei muss Kentnisse in der Mathematik haben

(Th.

p.

103

vgl.

,

auch Descr.

c.

„Ein Gelehrter

49).

nur deswegen weil er sonst weniger wissen würde, als Soldaten, Architekten, Seeleute, Mechaniker und Landleute, die den Nutzen der Mathematik wohl zu würdigen verstehen (Coli. math. p. 3), sondern auch deshalb, weil er ohne Kenntnis der Mathematik nicht in Wahrheit ist, was er sich nennt, nämlich ein Magister der hat

zeichnet A. (Coli. math. die

Als Ursache der herrschenden Vernachlässigung der Mathematik be-

333).

p.

,

Quadrivium, zu dem auch die Mathematik gehört, nicht vollständig inne

freien Künste, da er das (Aleth. exul

,

nicht

einesteils

p. 3)

den Hochmut der Lehrer, der

sie abhält,

Mathematik begreiflich zu machen; andernteils den Mangel an Interesse der Schüler,

seitens

schaft

lucrosa)

oder

ist,

denen

die

weltliche Wissenschatt erscheint

Um

die

Mathematik verachten, weil

infolge

sie

nun dem Studium

des Mangels an

{tractant

[sc.

für

den Schülern diese Wissen-

kein Brotstudium

sie

Herablassung der Lehrer

als

{minus

eine über-

literarum studiosi Mathesin] veluti idtramundanam

Jugend Eingang und Interesse zu verund die im gewöhnlichen Leben verwendbaren Gegenstände der Mathematik auf geschickte Weise der Jugend beigebracht werden.“ (Th. p. 103). Auch der Fleiss und die Hingebung der Lehrer und minuti praeceptionum libelli (gedruckte Leitfäden oder kurze Diktate) werden den Eifer und die Neigung der Jugend für die Mathematik (und die Naturwissenschaften) beleben (1. 1.).

l.

I.).

wünscht

schaffen,

Von über ihren

Menschen gute

der

A.,

sieht,

kommen

bei

insbesondere handelt A. in der Descr.

folgendermassen aus:

„Wenn man

Hier spricht er sich

dem

sie

nicht in

sie

Arithmetik zur Geometrie wird von A. bezeichnet trennbare Schwester der Geometrie. diese durch Linien

sei,

erster Linie

den

zu

der die Arith-

von den Christianapolitanern mit der beharrlichsten Auswas den Geist schärft.“ Das Verhältnis der

Daher wird

finden täglich in ihr etwas,

Was

61).

Ich wage zu behaupten, dass der aller Dinge unkundig

dauer betrieben.

Sie

(c.

auf den Nutzen der Arithmetik für

so giebt es kein Gebiet der Wissenschaften,

sollte.

metik nicht versteht.

würdig.

der

„dass (wenigstens) die Anfangsgründe

Arithmetik

Wert

der Mathematik

Coli.

math.

p.

10:

„Die Arithmetik

ist die

un-

Sie ist nicht weniger unendlich, nicht weniger bewunders-

zuwege

bringt, leistet jene wetteifernd

durch fahlen.

Ich möchte


17 behaupten, dass die Arithmetik tiefer des Heiligen

sei

und einigermassen den Beigeschmack

die Geometrie

als

da unser Schöpfer ihr viele Geheimnisse

habe,

Algebra,

an vertraut

des Menschen

Für besonders

hat.“

und mit unDas wenigste, was von einem Magister der freien Künste verlangt werden müsse, sei so viel Fertigkeit im praktischen Rechnen, dass er nicht von jedem beliebigen Handlungsgehilfen darin übertroffen werde. Zwar sei auch ein Schuhmachergeselle in seiner Kunst einem Magister der freien Künste überlegen; aber der Unterschied sei der, dass die Arithmetik, zu der auch das praktische Rechnen gehöre, eine freie Kunst sei, Schuhflicken aber nicht (Inst. mag. p. 262). wertvoll

hält A.

die

weil

sie

Kräfte

alle

glaublichem Scharfsinn die verwickeltsten Dinge entwirre (Descr.

Auch

der

Geometrie“,

Geometrie

sagt

hier,

er

Weise durch Linien

Werte.

aus,

Alles misst giebt

sie,

die

„ist

Wenn man

(Descr.

62).

c.

hohen Wert

der Arithmetik

Gleich

ist

(Coli.

math.

p.

Leben nichts Zweckmässigeres und Förder-

widmet, so macht

gewandt und zu allem geschickt.“ Gründen

es

sie

diesen Worten, dass A. auf die Geometrie aus denselben

wie auf die Arithmetik im besondern und auf die Mathematik im allgemeinen,

legt

nämlich wegen ihrer formal bildenden Kraft und wegen ihres praktischen Nutzens.

von Maschinen anführen“,

Anwendung

der Inst. mag.

p.

271),

lässt A.

„die

auf die Mechanik.

Der

Menschheit mehr

gefördert

Bezug hierauf den Christianus zu dem Curiosus sagen unbedeutenden Satze des Euklid

in

Entstehung einem ganz

ihre

haben

letztere

„Ich könnte dir Beispiele

oder einem ganz gewöhnlichen Naturgesetz verdanken und die dennoch zuweilen das

mit

gleicher

von höchstem

sie

„Für den, dem das Nachsinnen Freude macht,

5).

das praktische

für

zeigt sich ganz besonders in ihrer

(in

in

„Die

dem Grade der Vorrang unter den Wissenschaften, dass unkundig war, den Zutritt zu seiner Akademie verwehrte.

ihr sein Talent

Wir sehen aus

62) gewidmet.

in

der ihrer

Anregenderes,

nichts

es

(c.

Schwester der Arithmetik und drückt

leibliche

was jene durch Zahlen.“

alles prüft sie.“

licheres.

61).

hat A. in der Desc. ein besonderes Kapitel

„Der Geometrie gebührt

mit Recht jedem,

Plato

c.

herausfordere

als

alle

deine

Studien

(verbalen)

und

Wohl

vieler

die

der

anderer

dir.“

Die Anforderungen A.s in Bezug auf Auswahl des geometrischen und arithmetischen Lehrstoffs

haben wir

Tafeln

der

ersehen aus der

des Memoriale mathematicum

Behandlung

und

2.

(Teil

1.

1.

Dekade der

Coli,

— 22).

Es

S.

des geometrischen Lehrstoffs.

und Selbstthätigkeit

16

mathem. und den dazu gehörigen bleibt

noch übrig zu reden von

Die Geometrie kann nur durch

Anschauung

Der ersteren dient das Theatrum mathematicum, das A. Descr. c. 50 schildert. Hier befinden sich geometrische (und astronomische) Anschauungsobjekte, durch deren Benutzung das Merken erleichtert werden soll („Hic memorandi fiebat compendium.“) Unter den ersteren nennt er „mannigfaltige Darstellungen von Maschinen und Kunstwerken sowie Modelle von solchen

in

erlernt werden.

und Zeichnungen von mechanischen machinarum et fabricarum variae geometriae Schemata sive arthon mcchanicarum instrumenta

kleinerem Massstabe, geometrische Figuren

Instrumenten mit beigegebener Benennung und Erklärung“ delineationes, et (lepicta

minuta excmplaria,

nominata

et

explicata

l.

sive I.)

,

Selbstthätig

Zweigen der angewandten Mathematik zu üben

Dazu dienen maticorum dienenden

Jugend

(sive

die Instrumente mathematica in

ist

die

vermittelst

Geometrie des

samt

verwandten

den

geometrischen Zeichnens.

dem mathematischen Kabinet (Instrumentor um mathc-

„Hier befinden sich auch (nämlich ausser den astronomischen) die der Geometrie Instrumente, ausserdem aber eine grosse Anzahl allbekannter Instrumente, die der

cavea).

bei ihren

etiam serviunt

,

Versuchen (im geometrischen Zeichnen) Hilfe

hic sunt, atquc

leisten

können.“

(Quac

C eometriae

vulgariwn instrumrntorutn muguus numerus, gui U ntuminihus iuven3


18 tutis

Descr.

subveniat.

Zeichnen

In

49).

c.

Zeichnen von

muniendi

Optica,

tectura,

das

Verbindung mit der Geometrie und dem geometrischen Gegenständen aus dem Gebiete der Architektur, Optik,

Mechanik und Statik üben.

Fortifikation,

Descr.

A.

lässt

d

(Ejus

[sc.

artis pictoriac \ partes sunt vel sociae Archi-

castrametandi rationes, ac machinarum etiam

et

Staticae delineationes.

48).

c.

dem mit dem mathematischen Kabinet zusammenhängenden Zeichensaal

In

Instrumentorum mathematicorum cavea.

pictoriac]

annexa

A. ausser

dem geometrischen auch

est

das

Descr.

48

c.

Freihandzeichnen und Malen

(

Auf

ohne das andere.

beides legt A. grossen Wert, weil

Hände und Geschmack

gebildet

kunst

Gebrauch gemacht.

oft ein schlechter

werden

Augen

Dagegen „wird

durch -schmutzige Bilder verdirbt.“

Die Ausführung des in

den

math.

Coli.

(p.

Gedankens A.s, dass der Schöpfer der Arithmetik dass

dieselbe

daher

fast

63. Kapitel der Descr.

das eine

durch dasselbe Augen,

Leider wird von der Zeichen-

48).

c.

A. spricht ist

und Maler-

in Christianopolis streng geboten, das

zu pflegen im Gegensatz zu weltlicher Lüsternheit,

Schamgefühl überall zu bewahren und unschuldige

(Descr.

(1.

[sc.

lässt

49)

c.

betreiben.

zwar nur von letzterem und auch von diesem nur ziemlich summarisch, jedoch nicht denkbar

Officinae

mit

vgl.

die

1.)

ausgesprochenen und oben mitgeteilten

10) viele

tiefe

Geheimnisse anvertraut habe und

eine heilige Wissenschaft genannt werden könnte, enthält das folgende

Numeri

über die

„Aber“, sagt A.

mystici.

hier,

„die älteren Schüler

schwingen sich auf eine noch höhere Stufe der Erkenntnis. Es hat nämlich Gott seine Zahlen Sicherlich nicht auf anzustellen dem Menschen geziemt.

und Masse, worüber Betrachtungen

Geratewohl hat der oberste Baumeister diese ungeheure Weltmaschine gemacht, sondern er hat sie

nach Massen, Zahlen und einander entsprechenden Verhältnissen aufs weiseste vollendet und

eine

Dass es dem A. damit Ernst gewesen

wunderbare Zeiteinteilung hinzugefügt.“

sei,

die

Kenntnis der mystischen Zahlen in Schulen lehren zu lassen, muss bezweifelt und vielmehr an-

genommen werden,

dass

er

die

Gelegenheit für geboten erachtete, eben

seine

hier

Ansichten

über mystische Zahlen überhaupt ohne Rücksicht auf deren Lehrbarkeit auszusprechen. weiter unten sagt er,

dass die

keine Kunst

dcposita durch

mysteria Dei

(also,

maxime

in fabricis suis

fügen wir hinzu, auch nicht

erkannt würden, sondern sich auf Offenbarung gründeten und

seitig mitgeteilt würden.

A.

von den Gläubigen sich gegen-

behaupte,

dass

die

sed Apocalypsi constant

,

et

Zugleich sehen wir aus den einen Gegensatz bildenden

Worten ars und Apocalypsis, dass Palmer 1855. Nr. 16),

structuris nobis

typicis

durch die Kunst des Lehrens)

Haec aidem arte nulla comprehenduntur (

fidelibus inter se communicantnr).

et

Denn

sich

im Irrtum

Kenntnis

der

befindet,

wenn

mystischen Zahlen

er

die

meint

(S.

Schulb.

Apokalypse ver-

stehen lehre; denn nicht von der Apocalypsis Joannis spricht hier A., sondern von Offenbarung

überhaupt.

Auf den mathematischen Kursus behandelt; nämlich

c.

64.

folgt der

De IV. Aud. Musico;

musikalische, den A. gleichfalls c. 65. De Instrumentis Musicis; c.

Gepflegt wissen will A. ausschliesslich die geistliche Musik. u.

dgl.

sind aus

Christianopolis längst

„Alle

Musik der

denen noch die täglichen Inspirationen frommer Geister hinzukommen“, politaner singen nicht

Den

nur vorhandene

geistliche Lieder,

66.

DeChoro.

weltlichen Lieder, Tänze

verbannt, gegenwärtig unerhört.

Christianopolitaner ihr Wohlgefallen an jener prophetischen

in 3 Kapiteln

Hingegen finden

heiligen Gottesmänner, d.

h. also,

die

zu

die Christiano-

sondern dichten auch selbst dergleichen

besondei'en Inhalt solcher Dichtungen giebt A. an mit den Worten:

„Sie bringen

(c.

64).

die*

Hauptstücke der christlichen Religion und Vorbilder eines trefflichen Lebenswandels, besonders


19 Sow ohl der Vokal- als der InstrumentalChristianopolitaner mit gleicher Hingebung. Beim Unterricht in ersterer

auch merkwürdige Thaten Gottes in Lieder.“

musik widmen sich Avird

die

mehrstimmiger Chorgesang geübt.

Stimmen) nach Alter und Geschlecht Kirche und bei den

c.

1.).

ihrem Singen findet eine genaue Verteilung (der

Bei

statt,

r

(1.

damit ihr Gesang, wenn

öffentlich

sie

um

kommen, harmonisch

ertöne

die imstande ist,

den öffentlichen Gottesdiensten mehrstimmig zu singen,

bei

strumentalmusik

in

h.

(d.

der

66 geschilderten Singumgängen durch die Strassen der Stadt) Zusammen(1.

1.),

sodann aber auch dazu,

wird von den meisten Schülern geübt.

eine

Gemeinde heranzubilden, (c.

Die In-

85).

„Es giebt hier nicht leicht jemand,

der diese Kunst nicht verstünde“ (c. 65). Die Wahl des Instrumentes wird bestimmt durch die Neigung jedes einzelnen. „Jedem ist es erlaubt, sich ein Instrument zu wählen, das ihm besonders gefällt“ (1.1.). Der Aufbewahrungsort für die Musikinstrumente ist wiederum ein BeAveis

nahe Beziehung,

für die

die A.

in

Musik und Mathematik zu einander

mathematiciim. Die Instrumentalmusik dient denselben beiden ZAvecken

und der vierstimmige Gesang

Im V. Auditorium hier

unter

die

fasst,

Astronomie,

den im Theatr. mathem.

mehr astronomische

(c.

das Theatrum (c.

85),

den

die er in

Collect, math.

als

einen Teil

besondere Wissenschaft lehren, obgleich er dieselbe auch

als

nahe Beziehung zur Mathematik

in

Vokalmusik

den Singumgängen von den Musikinstrumenten begleitet.

Avird bei

lässt A.

der angewandten Mathematik

setzt

Avie die

denn unter den Instrumenta mathem.

setzt,

50)

Die Astronomie

als geometrische.

(c.

49)

und

Anschauungsobjekten nennt er bei Aveitem

befindlichen

ist

„eine Wissenschaft, die sich nicht Aveniger als irgend eine

dem A. von höchstem Werte.

um

Sie ist

das menschliche Geschlecht wohl

Während sie mit unglaublicher Sorgfalt die Bewegungen und langsamen verdient gemacht hat Drehungen der Himmel, die Bahnen und Verfinsterungen der Himmelskörper, die Standorte und Gruppen der Sternbilder ( sklerum situs, dispositiones et distinctiones), dann auch die Zahl, Grösse und gegenseitigen Verhältnisse der sichtbaren Sterne uns Avahrnehmen lässt, lässt sie uns schon beinahe selbst in den Himmel ein und macht ihn uns auf unserem Territorium gleichsam tributpflichtig. Sie verdient wirklich von den Königen der Erde deshalb gehegt und gepflegt zu werden, da

sie

dem Himmel zu

Aus dem Ausdruck dass er

gebieten scheint.“

Descr.

zu Christianopolis die

Richtung von Ost nach West erfolgende Umdrehung der

Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn), deren Dasselbe erkennen wir aus der 50), der das

67).

einem Zeitraum von 24 Stunden

mit diesem Ausdruck meint er Avahrscheinlich die in

(c.

c.

Himmel“ (coelorum motiones) erkennen Avir, Astronomie nach dem Ptolemäischen System lehren lässt, denn

A.s „die BeAvegungen der

Envähnung

ganze himmlische Heer

in

des

7

jeder

(in

einen

Himmel odor

eine

um

die

Sphäre

Primum

der 11. Sphäre thronenden)

einem Tage

in

der

sogenannten Planeten (Mond, Merkur, hat.

mobile

Erde führenden Urkraft, und der

und die ihn, obgleich er der EinAvirkung des Primum mobile gehorcht, in der Richtung von West nach Ost um die Erde beAvegt. 25 Die Frage, warum A. zu Christianopolis die Astronomie nach dem Ptolemäischen System lehren lässt, während er in dem Memoriale mathematiciim dasselbe nicht

seenndi motns (Und.),

der besonderen Kraft,

mit der jeder Planet ausgerüstet

ist

)

einmal der Darstellung für

Die

Auswahl

kennen gelernt.

25) Vgl.

1872. S. 121

Avert hält,

lässt sich

nicht beantAvorten.

des astronomischen Lehrstoffes haben

Zur anschaulichen

hierzu LöAvenborg,

Behandlung

(iesch. der Geogr.

S. 61

u.

Avir

aus der

desselben

lässt

4.

A.

Dekade des das

Coli.

Theatr.

Bcnthin-Bruhns, Lehrb. der Sternkunde.

ff.

3*

math.

mathem.

Leipzig


„Wie man im Tlieatrum pliysicum terrestrische Gegenstände dargestellt und Wirkungen des Primum mobile und der secimdi motas (der Planeten) zur Schau. 26 ) Man sah ferner eine Abbildung des gestirnten Himmels und des ganzen Mochte man die beiden Hemisphären des Himmels, die oberen hellleuchtenden Himmelsheeres. Figuren der Sternbilder im einzelnen und besonderen, oder auch die Harmonie der Sphären und deren bewunderungswürdige Proportionen untereinander, oder Landkarten zu sehen wünschen, nichts wurde "hier vermisst. Genaue Beobachtungen von Sonnen- und Mondfinsternissen und, was eine Entdeckung der neueren Zeit ist, die Bezeichnungen von Flecken an den leuchtenden Himmelskörpern, das alles konnte man mit unglaublicher Sorgfalt und übermenschlichem Scharfsinn hier dargestellt sehen.“ Zur anschaulichen Behandlung des astronomischen Lehrstoffs lässt A. jedoch nicht bloss Kunstgetriebe und bildliche Darstellungen der astrono(Descr.

c.

50)

dienen.

sah, so standen hier die Kräfte

— —

mischen

Objekte, sondern auch diese letzteren selbst dienen. Die Beobachtung des Sternenhimmels geschieht vermittelst der im mathematischen Kabinet aufbewahrten Instrumenta mathematica, die A. nicht einzeln aufführen will, „quoniam ex generosissimi Tychonis Brahei descriptione

(Descr.

fere liqucnt“.

49)

c.

27

„Hingekommen

).

sind noch

Instrumente), darunter das neuerdings erfundene Teleskop“.

einige

(Descr.

c.

49).

andere (astronomische

W

o die

Beobachtung

des Sternenhimmels vermittelst dieser Instrumente stattfinde, sagt A. nicht, jedoch scheint er mit

dem Vorhandenseinlassen warte denke.

Wenn

wir Teil

Lüneburg darüber

I.

lobt,

derselben anzudeuten, dass er sich zu Christianopolis auch eine Stern-

S.

14 sahen, dass A.

dass

er

den Prinzen Rudolph August von Braunschweig-

auf Astrologorum naeniae gebe, so erscheint es uns auf

nichts

den ersten Blick sonderbar, dass er in dem Audit, astron. auch die Astrologie „In demselben

Zimmer

werden muss.“

(Descr.

bietet sich

uns

die Astrologie dar, die aus vielen

lehren

lässt.

Gründen hochgehalten

Aber A. meint damit nicht jene abergläubische Astrologie, die die glaubensvolle eines Gotteskindes und Weltfremdlings. Auf eine Wiedergabe des Inhalts dieses Kapitels können wir verzichten da es in pädagogischer Hinsicht kein Interesse für uns hat. Dasselbe gilt von c. 69, in dem A. von c.

68.)

zu seinen Zeiten im Schwange war, sondern

,

seinem mystisch-theologischen Standpunkt aus Betrachtungen Mit

c.

De

Coelo Christianorum anstellt.

69 sind die Gegenstände des erweiterten Quadriviums

erledigt.

A. lässt aber auf

kennen gelernten 5 Klassen deren noch 3 folgen. Die VI. Klasse könnten wir Audit, historicum nennen, denn hier wird Natur-, Welt- und Kirchengeschichte gelehrt. A. nennt sie die bisher

aber nicht so, sondern Audit, pliysicum.

„Sextum Auditor, a Physica appellationem habet, cujus Physica hat bei A. noch nicht den Sinn, meminil (Descr. c. 70). den wir jetzt mit diesem Worte verbinden 28 ), sondern bedeutet s. v. a. Wissenschaft oder Lehre von der cpvcns. Bei A. ist folglich Physica dasselbe wie Historia naturalis. Das erkennen wir

jam ante in Theatro

26) I)a die

ipsius

Wirkung der treibenden Kraft des Primum mobile und der secimdi motas der Planeten

nicht wohl veranschaulicht werden

kann, so werden wir hier nicht sowohl an Zeichnungen

als

bildlich

vielmehr an ein

Kunstgetriebe nach Art der Planetarien zu denken haben. 27) „ Ex generosissimi T. II. descr iptione“, das wird heissen: aus den Tafeln, die die Ergebnisse der von Tycho de Brahe auf seiner Sternwarte Uranienburg angestellten Beobachtungen enthalten und die nach der Angabe

von Benthin-Bruhus

S. 166 besonders dadurch wertvoll geworden sind, dass Tycho ausserdem noch genau beschrieb, mit welchen Instrumenten und nach welchen Methoden er beobachtet habe. 28) Also die Lehre von den Gesetzen und Erscheinungen der organischen Natur, sofern die letzteren nicht

auf chemischel' Veränderung der beteiligten Körper beruhen.


21 daraus, dass

er

physicum

im Theatr.

depidam sein lässt. Das Studium der Physik

(c.

diesen

47)

„Naturalem historiam omnem ad

Namen

wollen wir im folgenden

parietes

der Kürze halber

Denn „durch dieses erlangen wir sowohl eine allgemeinere als auch speziellere Kenntnis beider Welten und erforschen durch dasselbe die Bewegungen und Eigenschaften der geschaffenen Wesen nebst dem, was sie thun und erleiden.“ beibehalten

(Descr.

hält

notwendig.

A. für

70).

c.

ist besonders die Botanik von hohem Wert „denn hier lernt man das menschliche Scheinleben erwägen, das dem

Unter den verschiedenen Teilen der Physik in

religiöser Hinsicht;

des Pflanzenlebens innerhalb eines Jahres

Kreislauf

Wir

gleicht.

durchleben eine Zeit der Blüte, wir welken, wir verwesen.

0

entstehen,

wachsen empor,

die Glückseligen, die

unter der

Betrachtung und Beschäftigung mit heilsamen Pflanzen auch lernen auf Gott vertrauen, der die

Blumen nährt und kleidet, ohne dass jene sich darum zu kümmern brauchen.“ (Descr. c. 94). In Bezug auf Auswahl des naturwissenschaftlichen Lehrstoffs fordert A., dass besonders leichtere, dem gemeinen Leben näher liegende Partien der Physik vorgetragen werden, in Bezug auf methodische Behandlung, dass derselbe (gleich dem mathematischen) durch den Flciss der Lehrer und durch die bereits erwähnten minuti praeceptionum libetti dem Fassungsvermögen und dem Interesse der Jugend nahe gebracht werde (Th. p. 103). Vermittelst dieser minuti wie

nur das Behalten des

will aber A. jedenfalls

libelli z.

B. der

Vielmehr

Namen,

sollen gerade die Naturwissenschaften

er sich zu Christianopolis ein

Theatr.

der höchsten Kunstfertigkeit an die

Gedächtnismässigen auf diesem Gebiete,

rein

denn ein Freund der Büchergelehrsamkeit

erleichtert wissen;

physicum

Wände

durch Anschauung gelehrt werden. (c.

gemalt

wo man

47),

er nicht.

ist

Daher denkt

„die ganze Naturgeschichte mit

Die Erscheinungen des Himmels, das

sieht.

durch die verschiedenen Klimate bedingte verschiedene Aussehen der Erde, die Verschiedenheiten der Menschen, Abbildungen von

Tieren und Gewächsen,

die

verschiedenen Spezies

unedler Steine sind hier nicht nur vorhanden und benannt, sondern

sie belehren

und

edler

auch und

offen-

Wirkungen und Eigenschaften. Hier kann man die Sympathie und Antipathie 2 Durch solchen anschaulichen Unterricht in den Natursehen, ebenso Gifte und Gegengifte.“ baren

ihre

'-')

denkt sich A. das Erlernen

wissenschaften

frei

Kennenlernen von Dingen,

derselben

sehr erleichtert.

Darum

fragt

er

(1.

1.):

Erde befinden, hier (im Theatr. physic.) von Schwierigkeiten, wenn (wie es geschieht) ein sorgfältiger Erklärer (also ein sorgsamer

„Ist nicht das

die sich auf der

Anschauungsunterricht) und dadurch jede nur mögliche Unterstützung für das Gedächtnis hinzutritt?“

Über den

den ein solcher durch Anschauung erleichterter Unterricht

Erfolg,

Naturwissenschaften haben würde, spricht sich A.

(1.

1.)

aus mit den Worten: „Muss

den

in

man

nicht

auf den Gedanken kommen, dass viele, die sich Lehrer der Physik nennen, niemals mit eigenen

Augen Art

w enn

beobachtet haben,

sie gefragt

werden,

r

in

sie

beim Anblick jedes Pflänzchens, nach dessen

Verlegenheit geraten?

unsere Knaben wie im Spiele

um

nach

Merkmalen

ihren

charakteristischen

dio

Wenn

Namen und

solche Leute unsere Bürger, ja sogar

Wetto einige tausend Pflanzen unterscheiden, benennen, bestimmen

und

von

ihnen

deren

Anwendung

in

(in derselben Weise wie Baeo v. Verulam) „in den scholastischen Begriffen dos Mittelindem er die Körper mit Sympathien, Antipathien, Begehren und Verabscheuen aller Art anfüllt und aus diesen und anderen seelischen Bestimmungen die körperlichen Vorgänge abloitet“. Vgl. J. II. v. Kirchmann,

29) A. bleibt hier

alters stecken,

Philosoph. Bibliothek, 32. Bd.

Franz Bacos Neues Organon.

Berlin 1870.

S. 20.


nennen hörten, so würden

Krankheitsfällen

würden

Auditorium nicht verlassen

dieses

gegenstände bereichert worden zu

dem Text

vor

„Um

herum

Diesem Zweck dient

lernen.

Ersterer

ist

der Descr. befindlichen Zeichnung

das Collegium

gesondert,

Ausser durch bildliche Darstellung

sein.“

und eine Art zoologischer Garten.

was klüger wäre,

oder,

sie

ohne mit einer umfassenderen Kenntnis der Natur-

,

Beobachten kennen

gegenstände auch durch

erröten,

vielleicht

sie

FG H

durch die Buchstaben

die Natur-

botanischer

ein

dessen Lage auf der

der Ilortus physicus,

Reihe von Gärten; die eine

läuft eine doppelte

lässt A.

ist

I markiert

ist.

nicht in Abteilungen

während an der andern jedes Haus der Bürger einen besonderen Anteil hat. Beide als tausenderlei Gewächsen, so dass diese ein lebendiges

Reihen sind bepflanzt mit mehr

Herbarium Bienenstöcke

Ton

bilden.

Küche oder dem Kranzwinden dienen politaner einen vielfachen Nutzen und der Luft, Honig,

zugleich

man Yögel

94).

c.

Wie wir

zoologischen Zwecken.

,

hier

in

Käfigen und sehr viele

Die Pflanzen

haben hier ihre Plätze.

die

,

der Medicin

Daraus ziehen

vielfache Annehmlichkeiten:

,

der

die Christiano-

Wohlgeruch, Verbesserung

harmonischen Gesang der Vögel und

Arzneimittel, den

(Descr.

niationem).

hat

mit grosser Sorfalt abgewartet werden.

die

,

lebendigen Tieren

Belehrung

(

infor -

sehen, dient dieser botanische Garten in gewisser Hinsicht

Doch scheint noch

besondere Art zoologischen Gartens

eine

dem „Zwinger“ (pomoerium) (c. 7) verstanden werden zu müssen, von dem A sagt, dass wilde Tiere nicht zum Vergnügen, sondern zum Nutzen enthalte. 30 Auch Chemie, Pharmakognostik und Anatomie wird in Christianopolis betrieben.

unter er

)

Chemie

Die

hatte sich zu A.s Zeiten

über dieser „unechten Chemie“, wie er

wahre und echte,

in Christianopolis die

hören.“

(Descr.

und beim Hüttenwesen (c.

Dieses

44).

Dieser bedient

11).

c.

(1.

1.).

sie

noch nicht von der Alchymie

und

die anständige

man

Praktisch

frei

Gegen-

gemacht.

nennt, „die viele hintergeht und täuscht, kann

sich

mit grossem Nutzen in der Bergwissenschaft

wird

erlernt

man

Chemie begrüssen und

arbeitseifrige

im chemischen Laboratorium

sie

„chymicae sagacitati gewidmet, mit sinnreich konstruierten (Schmelz)öfen und

ist

zum Zusammensetzen und Auflösen der Stoffe dienen, wohl ausgerüstet. zum Nutzen der Menschen und zur Beförderung der Gesundheit die Kräfte der

mit Instrumenten, die

Hier werden

Metalle, Mineralien, Vegetabilien, sogar der Tiere untersucht, gereinigt, vermehrt, vereinigt.“

Von

der

Pharmakognostik

handelt A.

Kunst nur

herstellt,

um

für

was jedes Geschöpf

45.

c.

Laboratorium gegenüber liegenden Apotheke. darbietet, das

wird erlernt

Sie

was

„Alles

wird

in

in

der

dem chemischen

Elemente darreichen, was

die

diese (Apotheke) hineingebracht, nicht

Gesundheit zu sorgen, sondern auch zur

die

die

Belehrung des Geistes“

Pharmakognostik muss nach A.s Meinung nicht nur jeder Mediciner wohl bewandert

In der

sondern

sein,

Namen

eines Gelehrten Anspruch macht. „Es ist dieses (Studium der Pharmaihm die (seitherige) Schule nicht günstig gesinnt ist, eines Gebildeten höchst würdig ( valde liberale) und von der Gelehrsamkeit unzertrennlich.“ Auch die Anatomie (c. 46) ist nicht bloss für den künftigen Arzt (c. 79), sondern für jeden Menschen, sowohl für den Gelehrten als für den Ungelehrten, wichtig und nothwendig. „Von was für Nutzen das Studium der Anatomie sei, um den Sitz der Krankheiten 31 ) kennen zu lernen und um dem Ringen der Natur (mit Krankheit) zu Hilfe zu kommen, wird niemand jeder, der auf

den

kognostik), obgleich

% 30)

Pomoerium

31)

Im Text

feras continet,

steht

membrorum

non situs.

in roluptatem, scd in

Da man

aber,

um

usm».

die

„Lage dev Glieder“ des menschlichen Körpers

kennen zu lernen, nicht Anatomie zu studieren braucht, so dürfte wohl morborum

statt

membrorum zu

lesen sein.


;

23 in

Abrede

ausser wer

stellen,

wie

Und

Barbaren sich selbst nicht zu kennen wünscht.

die

dennoch giebt es Leute, auch unter den Gelehrten, die nicht wissen, an welches Organ des

wo

Körpers die Bedingungen für das Lebenkönnen geknüpft seien,

wo

seien, bei

sich die

Atnmngs-,

den Christianopolitanern.

von Tieren bestimmt

die

Yerdauungs- und

Wunderdinge

weil nichts einem

ist,

Anatomie oder

„Sie haben auch einen Ort, der für die

Körper und besonders des Menschen“.

Hier „zeigen

Organe des Empfindens

die

Absonderungsorgane befinden.“

die

sie

so ähnlich ist als der

Anders

die Sektion

Bau lebendiger

der Jugend genau aus den Gliedmassen

der Tiere die Verrichtungen und die verschiedenen Organe des physischen Lebens (illi ex animalium membris animuc opemtiones et organa varia juventuti commonstrant) auch zeigen sie ihnen die wunderbare Zusammenfügung der Knochen; daher haben sie nicht wenige Skelette

Zuweilen führen

mannigfaltiger Art.

ihnen auch die Sektion eines menschlichen Körpers

sie

Gemüt vor einem

vor; aber dies geschieht seltener, weil ein weicheres

schaudert“

(c.

solchen Anblick zurück-

46).

Ausser den Naturwissenschaften oder der Naturgeschichte, wie

in

A. „die Recitation der Tragödie der Menschheit“; (Fhysicam

humanae Tragoediae

comitatnr Historia sive die

dem

A. nennt, wird

„Die Weltgeschichte, die Be-

diesem Auditorium noch Welt- und Kirchengeschichte gelehrt. gleiterin der Naturgeschichte“, ist

sie

recitatio )

„denn etwas sehr Trauriges

ist

es,

zu sehen

durch so viel Jahrtausende geübte Tyrannei Satans, die Zunahme der Sünde, die unheil-

vollen Thaten der Menschen, die Scheusslichkeit der Kriege, die Schrecken der Niederlagen, den

Übermut der Eitelkeit, den Geldstolz, die Verkehrung geordneter Zustände in (wüste) Verwirrung. Wie erfreulich hingegen ist es, die Streiter Gottes, die Keime der Tugenden, die Höhen, bis zu denen der menschliche Geist vorgedrungen

Frömmigkeit zu betrachten! (Descr.

c.

71).

Wegen

ihres

ist

unüberwindliche Stärke der

die

(ingenii fastigia ),

Alle Worte reichen nicht hin, die Geschichte gebührend zu rühmen.“

Inhaltes hat

schon an sich ein hohes Interesse.

also die Geschichte

Sie hat aber in moralischer Hinsicht auch

Denn

hohen Wert.

einen

Menschen Bildung, Demut und Vorsicht, Unbekanntschaft mit

ihr

„die Geschichte

hingegen

lässt ihn

den

lehrt in

Roheit

und Aufgeblasenheit beharren.“ (1. 1.) „Man muss die Geschichte in der Weise lesen und die Thaten der Menschen in der Weise betrachten, dass man das Beste nachahmt, das Schlechte flieht.“ (Inst. mag. p. 255). Auch von intellektueller Bedeutung ist das Studium der Gedenn

schichte;

„es

(Descr.

c.

71).

mit völliger Gewissheit

leuchtet

unkundig sind, auch

die

Darum

Gegenwart

ist

das Studium

hom o

litteratus

und

für

wert zu sein

scheint,

der

von

nicht

die

Zukunft unvorbereitet sind.

notwendig und

der Geschichte

ein

wesentlicher Be-

Namens

eines

den Thaten früherer Jahrhunderte

oder

„Ich bezeuge bei Gott, dass mir der

standtheil gelehrter Bildung.

die der Vergangenheit

dass alle die,

ein,

verstehen

nicht

Mensch

nicht des

wenigstens seines Jahrhunderts oder seiner Zeit, oder endlich seines Vaterlandes Bescheid geben kann.“

(Inst mag. p. 263).

Insbesondere

ist

die Kenntnis der

vaterländischen Geschichte

„Niemand (unter den Christianopolitanern) ist es erlaubt, der Geschichte des Vaterlandes unkundig zu sein, sondern dieselbe umtönt (zu Christianopolis) jedes Alter, so dass man meint, Zeitgenosse jeder Geschichtsperiode gewesen zu sein.“ (Descr. c. 41). Don Stoff für die vaterländische Geschichte enthalten die Fasti oder Annales, die A. in einem besonderen durchaus notwendig.

Saale,

dem Annalensale aufbewahrt werden

lässt.

der Aufbewahrung der Jahrbücher, Gesetze und

„An

die Bibliothek

öffentlichen

Hier kann man Jahrbücher aus vielen Geschichtsperioden sehen. mutvolle Timt,

um zum

stösst das

Zimmer,

das

Akten des Staates zugewiesen Hier

ist

ist.

jede rechtschaffene und

Vorbild und Antrieb zu dienen, mit Auszeichnung erwähnt.

Im

Falle


24

vorzuwerfen haben.

sich

gemessen

was

sie

Die, die sich durch Verdienste

um

aber wissen

des Gegenteils

(hier)

die Ckristianopolitaner,

einen grossen

Ruhm;

zu machen und gleichsam

besser

das Vaterland ausgezeichnet haben,

einen nicht geringeren aber die, die hervorleuchteten durch

durch Tapferkeit gegen die Feinde

Frömmigkeit gegen Gott, durch Klugheit gegen

die Mitbürger,

und durch Talent in den Künsten.“ (1. 1.) Von der Methode, den geschichtlichen

Lehrstoff sich anzueignen,

p.

275

handelt A. Inst. mag.

Die Gedanken, die er an dieser Stelle hierüber (zunächst für das Privatstudium) aus-

sq.

Die grossen Anforderungen, die das Merken geschichtlicher

spricht, sind folgende:

Daten an das Gedächtnis

dem Grundsatz:

Divide

Es

einzuteilen.

bewältigt Beharrlichkeit

stellt,

und Ausdauer sowie das Verfahren nach den geschichtlichen Merkstoff

es darauf an,

zum

doch eine Kleinigkeit, an jedem Tage zwei Sentenzen, eine

ist

zu Mittag zu lernen.

die andere

Darum kommt

impera!

et

Wenn man

32 )

Namen und

das ein

einziges Jahr

Frühstück,

hindurch treiben wollte,

würde man nach dessen Ablauf 730 Sentenzen inne haben, und dieser Besitz wäre mühelos erworben. Ebenso muss man mit dem historischen Stoff verfahren. Denn es ist doch sehr leicht, an jedem Tage zwei Abschnitte der Geschichte, zu der in jedem Menschen an und für sich schon Neigung vorhanden ist, zu lernen; in mehreren Jahren aber wird man eine grosse Anzahl so

inne haben.

derselben

so entfallen, dass sie sollten,

oder dass

sie

ihm

des Erlernten

ist,

werden

braucht

man

nicht besorgt zu

die gelernten Gesichtsabschnitte nie

einem entsprechenden und ähnlichen Thema nicht wieder

bei

ihm, wenn er

sie

von einem andern wieder vortragen

hört,

einfallen

neu erscheinen

und Arbeit Unglaubliches. Daneben mag man sich, wo das Behalten des geschichtlichen Merkstoffes durch mnemonische Figuren erleichtern.

Auf

sollten.

passt,

Weise

diese

Löwen

einen

Fleiss

leisten

So wird man sich des David

man

das Festhalten

für

Sogar dem, der nur mittelmässig beanlagt

sein.

es

Auch

leichter erinnern

können,

wenn man

eine Harfe, des Marcus,

wenu

erblickt.

dem Gedächtnis

muss er verstanden sein. Gefördert wird das Verständnis desselben durch die Hilfswissenschaften der Geschichte, die für diesen Zweck so notwendig sind wie die Augen zum Sehen. Diese historischen Hilfswissenschaften sind Geographie und Chronologie; jene stellt uns die Erde dar, diese orientiert uns in der Zeit.“ 33 ) Der bei dem geographischen Unterricht als AnschauungsAber bevor der geschichtliche

Stoff

überliefert wird,

zu brauchenden Landkarten, terrarum geographicae mappae,

mittel

Auch

die

Kirchengeschichte

politanern in- grosser Gunst. 72. Kapitel der Descr.

wollen

sie

sich

auch lieber

um

ist

steht

S.

20 gedacht worden.

darum

wird gleichfalls im VI. Auditor, gelehrt.

Sie

sich

die Kirche jene einzige

sie

von hohem Wert und

„Weil die Christianopolitaner

schreiben, so beschäftigen

Denn da

ist

den Christiano-

auf dieser Erde der Kirche zu-

mit deren Geschichte eifriger als mit irgend einer anderen.

Arche

sie

alles (Gute)

bei

A. widmet ihr das

ist,

die alle in sich

bekümmern

als

um

alle

die

trägt,

Wogen

selig

werden wollen, so Daher erzählen

der Sündflut.

durch welche unermessliche Güte Gottes jene kleine Herde gesammelt, in ihre Gemeinschaft aufgenommen, durch Gesetze geordnet und durch Gottes Wort befestigt worden sei; durch wie schwache Werkzeuge sie ausgebreitet worden sei, welche Angriffe sie erduldet habe; mit welch sie,

Nonne exiguum est, sententiam discere praesertim si breeis sit? Cur.: Eam momento C h r. : Laudo, atque harum smgulis diebus duas memoria e posses tradere, sc. ad prandinm, et ad coenarn.

32) Christ.: disco.

,

Cur.: Quidni possem ? 33)

terram

tibi

Non

)>otes (historias legere), oculi enitn tibi dito

repraesentat, haec nt temporis commonefaciat.

desunt: Geographia Inst.

mag.

p.

265.

et

Clironologia; iUa quidem, quae


/

9n augenscheinlicher Hilfe (Gottes) sie verteidigt worden sei,

— —

Erhaltung gekostet habe.

dem

viel

und noch mehr prägen

Dies alles

damit diese lerne, Gott zu vertrauen,

wie

was

Blut,

Gebete ihre

'für

der Jugend emsig ein, Drohungen der Welt zu

sie

Fleische zu misstrauen, die

verachten und die Finsternis dieser Zeit zu ertragen.“

Dienen die in den ersten 6 Auditorien betriebenen Studien vorzugsweise der intellektuellen

und etwa auch der ästhetischen,

im VII. Auditorium zu lehrenden Gegenstände Es wird hier nämlich zuerst Ethik vorgetragen. (Septwmm Auditorium Ethicam Praesidem habet, vitutum humaniorum omnium magistram. Descr. c. 73). Unterwiesen wird hier die Jugend in den 4 platonischen Kardinaltugenden: Weisheit, Gerechtigkeit, Mässigkeit und Tapferkeit, sowie in denen, die mit diesen Zusammenhängen. (1. 1.) Ganz besonders wichtig ist für den Unterricht in der Ethik das gute Beispiel, mit dem die Lehrer dienen

so

die

ganz besonders der moralischen Bildung.

voranleuchten

lichkeit

handen

„Die Christian opolitaner wollen aber, dass die Ethik nicht nur in Vor-

sollen.

und Kegeln emsig betrieben werde, sondern dass

schriften

und durch

tägliches

sind, die (mit

folgen.“

(1.

der Lehrer

Beispiel

(gutes)

gutem

hervorleuchte.

in der

Wenn

Wirk-

solche

vor-

Beispiele) vorangehen, so wird es nie an solchen fehlen, die ihnen

1.)

Die auf die bürgerliche Ordnung angewandte Ethik VII. Auditorium gelehrt.

Höher

auch hauptsächlich

sie

A. handelt von ihr

und

Ethik

als

Politik

steht

sacra pauperies genannte Ascetik, „vermöge

Welt verzichten,

um

Christum

allein

im

A. die von ihm pauperics Christiana oder auch

deren

zu besitzen“.

VII. Auditorium lehren und handelt von ihr

Sie wird ebenfalls

74.

c.

dem

die Politik.

ist

auf die erlaubten Dinge dieser

wir auch A.

lässt

sic

als

3.

Lehrgegenstand im

75.

c.

Von pädagogischem Interesse ist weder das eine noch das andere dieser beiden letzten Kapitel. Denn c. 74 zeigt A. wohl, wie ein Staatswesen auf dem Grunde des Evangeliums Christi gestaltet sein würde gegenüber einem von Weltsinn durchdrungenen, aber von der Erziehung der Kinder zu Staatsbürgern im Sinne und Geiste Christi spricht er hier nicht besonders. Ebenso beschreibt A. c. 75 wohl, wie sich die christliche Armut bei den Christianopolitanern äussert, zeigt aber nicht, wie sie ihre

Auf

die in den bisher

Kinder dazu erziehen.

kennen gelernten

7

Klassen betriebenen philosophischen Studien

lässt

A. jetzt die der facultatum super iorum, unter denen er Theologie, Jurisprudenz und Medicin versteht (Inst. mag. p. 277), folgen.

Zu dem Studium

der

Theologie

fordert A.

vor allem inneren Beruf.

„Alle, die sich (zu

Christianopolis) für den Dienst der Kirche bestimmt haben, halten nichts für unerlässlicher, nichts

für höher als den (inneren) Beruf.

Krone.

Diesen

Dieser gewährt ihnen Zuversicht, dieser

ersehnen und erflehen ihnen

inneren Beruf

die Eltern

ist

ihr Schild, ihre

mit allem Ernst in

Amte ein gutes Herkommen bestimmen, aus den Söhnen Ausleger und Diener des göttlichen Worts zu machen, weil man darin den höchsten Gipfel menschlicher Würde erblickt.“ Das Studium der Theologie ist dem A. Descr. c. 83. ihren Gebeten.

Sie

sinnen nicht darauf, dass ihre Söhne mit dem geistlichen

Geschäft machen; sie lassen sich auch nicht durch das allgemeine

über die philosophischen Disciplinen hoch erhaben und die Theologie selbst unter allen Wissensschätzen der höchste.

(

Superest octavum Auditorium, quod Theolog iae sacrum

homines possident, Reginae

dem die

,

et

Philosophiae Dominae.

A. in Theologia Scholastica practica

Theologia

,

,

von der

von derl. c.

77

die

1.

Descr.

e.

7G).

gehandelt wird, und

Rede

ist.

Die erstore

est),

omnium

<piae

Dio Theologie scheidet sich

in die teilt

Praxis Theologiae oder sich wieder in 3 Teile: 1


26 1.

Exegese,

intelligere

,

Homiletik,

2.

{llanc vocant

[sc.

imitari

(2.)

systematische Theologie,

3.

der Apologetik und lrenik vorwiegen.

in

quac

Ghristianopolitani] scholasticam theologiam , et

haeresibus opponere

(3.)

doceat.)

(1.

richten die Schüler auf die Weise, dass diese, so oft es nötig

pidum

alloqui, (3.) veritatem defendere

sie

jenem

vor dieser Art zu reden mehr

Übersetzung (der heiligen

Tiefe, damit die

Bewunderung hegen nicht

selbst

tigen“.

liche

Korrektheit und

die

sagen wolle und

(lernen) als vor aller

sorglos schlafen

die

und

sich sich

Beredsamkeit ruhig

jenes der heilige Geist oder "jemand anders gesagt habe.

Nachahmung

dieses göttlichen

einer

wenig darum

Worts angehalten, so dass

Hierauf nach-

sie,

an sich einen beträchtlichen Schatz von Bibelsprüchen gesammelt verschiedenen Verhältnisse des Lebens anzuwenden wisse und dass .

die

Wahrheit

dem

ist,

Drittens

rüstet

man

göttlichen Wort, damit sie die Wahrheit, die

zu verteidigen wissen.

jungen Leute

die

von dem stammt,

Trotzdem aber bewundert man

in

deren ganze Theologie sich in Spiess, Schwerter und Bogen verkehrt,

Christianopolis nicht die, die

sagt A.

zu andern in demselben Geiste und mit denselben Worten zu reden, mit denen die

aus mit Beweisgründen aus

und

Im Einzelnen

Wendung

mit denen überein,

Apostel den Völkern das Evangelium verkündigt haben.

der

1.)

po-

(2.)

jungen Leute wissen, was die

Bilde, mit dieser oder jener

Schrift) bedienen, bei derselben

bekümmern, ob dieses oder wird die Jugend zu frommer dem sie schon von Kindheit hat, das Wort Gottes auf die sie lerne,

und

Die Christianopolitaner stimmen

dieser Welt.

(1.

den Nachdruck,

der Schrift,

in

Klarheit ihrer Redeweise, ihre Wirksamkeit

damit

versiones judicare,

(1.)

schismataque vitare possint.“

Ausdrucksweise des heiligen Geistes

göttliche Weisheit mit diesem oder

ist,

Die Theologia Scholastica „lehrt vor allen Dingen zuerst

über jeden dieser 3 Teile folgendes: die

Sacrac scripturae verba

(1.)

Die Christian opolitaner „unter-

1.)

von keiner andern Gottesverehrung wissen wollen

Auch wird „ihnen

Sekten zu scheiden.“

von einer zank- und

als

streitsüch-

nicht jede unschuldige Meinungsverschiedenheit Anlass, sich in feind-

Vielmehr „meiden

Parteinamen, legen solche

die Christianopolitaner

und obgleich sie es lieben, Lutheraner genannt zu werden, so bestehen sie doch (ihrerseits) darauf, Christen zu sein.“ Zwischen Religion und Theologie weiss A. sehr wohl zu scheiden; denn „mit diesen Dingen (dem theologischen Wissen) hat man in der Sache des Christentums noch gar nichts zuwege gebracht, sondern das alles dient nur zu einem frommen Rüstzeug.“ Auch lässt er die Christianopolitaner „ihr Augenmerk lieber auf einen wohl geordneten christlichen Wandel richten“ als auf die Theologia scholastica, „weil Christus lieber solche haben will, die ihm in kindlicher Weise auch nur höchst ungern jemand

ergeben sind

bei,

als (theologische) Vielwisser;

im Disputieren wohl geübt

Von der praxis

Willen thun,

lieber solche, die seinen

als solche,

theologica handelt A.

c.

77.

Er meint darunter im Gegensatz zu der ver-

standesmässigen Theologia scholastica die Herzenstheologie der Wiedergeborenen, die

Worte der Väter: selbst lehrt.

„ Oratio

,

meditatio, tentatio faciunt theologuni“ beten

(Practica theologia orare, meditari

im eigentlichen Sinne des Wortes lehrbar tracht

kommen, ebenso wenig

Denn

hier

spricht A.

aber von einer

Von den die

Chirurgie.

tilitas,

die

sind.“

das

et

ist,

folgende

so

78.

Da

tentari docet).

und ruhige Einkehr

worin

sich

in

diese praxis theologica nicht

kann dieses Kapitel hier nicht weiter Kapitel,

dem

nach

Be

Prophetiis

gehandelt

in

Be-

wird.

zwar von einer zu Christianopolis bestehenden Prophetica Schola, nicht

Unterweisung

in

der Prophetie.

beiden übrigen superiores facultates bespricht A.

donum Lob erhaben und

Erstere betrachtet er als ein insigne

methodus, rationabilitas über alles

(c.

Bei.

79)

zuerst die

Sie ist

Medicin und

ihm wegen

besteht vorzugsweise

ihrer sub-

aus Physik,


,

27 Chemie, Anatomie und Pharmaceutik Wissenschaften

sei

damit gelehrt werde, woran

ihre besondere Stelle,

für Heilmittel gegen sie in

vorhanden

Ucber diese

Pharmakognostik voraussetzt.

(die die

schon oben genug gesagt worden.

vier

Gleichwohl habe die Medicin hier noch

man

gewisse Krankheiten erkenne und was

um

seien, zugleich aber,

das zu lehren, was etwa sonst noch

der medicinischen Wissenschaft vorkomme.

Von

der

Jurisprudenz

handelt

idealen Staat Juristen für gänzlich

handelt,

so

braucht

man

c.

80.

entbehrlich.

Wie Thom. Morus, so hält auch A. in seinem Denn da jedermann nach Recht und Billigkeit

keine Reskripte, keinen

Codex Justinianeus

Pandekten oder

keine

Digesten, kein Corpus iuris canonici weder dessen Clementinen, noch dessen Extravagantes. ,

etwa entstehender Hader oder Wortwechsel wird

leicht

ohne Hilfe eines corpus

Trotzdem überweist A. zu Christianopolis der Jurisprudenz

nötig

allerdings

dem andern, dem Notariatus

erklärt, in

mehr der Ehre

als

der

In deren einem wird das römische Recht

Notwendigkeit halber, die beiden letzten Auditorien. aus historischem Interesse

,

Ein

iuris beigelegt.

conclave,

werden etwa sich

machende Kopialien ausgeführt. •

Wir sind zu Ende mit der Besprechung der Gegenstände, die A. zu Christianopolis lehren und mit der Darstellung der pädagogischen Anschauungen A.s überhaupt. Wenn wir uns auch mit manchen seiner Forderungen und Vorschläge, vor allem nicht mit der öfters hervorlässt,

tretenden Betonung der Nützlichkeit

oder jenes Lehrgegenstandes einverstanden erklären

dieses

können, so gelten doch die meisten seiner Forderungen und Vorschläge noch heutigen Tages.

Vor

Dingen wird seine Anschauung, dass

allen

sittlich-religiöse

Grundlage

fehle,

An

alles

Wissen seinen Wert

dauernde Geltung behalten.

verliere,

wenn ihm

die

Seine methodischen Vorschläge sind

und des Unterrichts seiner Zeit, über die untauglichen Lehrer und den trostlosen Zustand der Schulzimmer und Schulhäuser, an der Hoffnung, vermittelst der blossen Methode Missständen und Mängeln im Erziehungs- und Unterrichtswesen seiner Zeit abhelfen zu können, sowie an der Forderung einer humanen Disciplin, ebenso an der Forderung, das Lernen leicht und angenehm zu machen, so dass in Zukunft spielend gelernt werde u. s. w. einerseits, an der Betonung des Wertes der noch heute beherzigenswert.

seinen Klagen über die grossen Mängel der Erziehung

Realien, des Handfertigkeitsunterrichts, der Spielplätze, der Anschauungsmittel, des selbstthätigon

Erlernens der Naturwissenschaften durch Untersuchung und Beobachtung andererseits erkennen

wir den A. der Pädag.

als II.)

Methodiker

oder Realisten oder

die gleiche Ziele verfolgenden

Neuerer, wie

Pädagogen des

17.

Karl

von Raumer

Jahrhunderts nennt.

dessen pädagogische Anschauungen lebhaft an die Ratkes und Bacos erinnern, durch diese

worden sei, ist nicht wahrscheinlich. Erwähnung, so dass fraglich ist, ob er

beeinflusst

Schriften Descr.,

des Theoph.

des Baco.

thut A.

Dass

A.,

Männer

an keinor Stelle seiner

ihn zur Zeit der Abfassung des Menippus, der

Ebensowenig erwähnt er irgendwo Eine Beeinflussung durch diesen wird wohl kaum angenommen werden können, weil u.

s.

w.

oder überhaupt gekannt habe.

die Descr., also die Schrift A.s, in der seine

vortreten, schon et

Denn Ratkes

(Gesell,

1619, Bacos

augmmtis scientiarum gar

welche Beeinflussung A.s

bei

erst

aber erst 1620 und desselben Schrift

1623 erschienen

ist.

Wir brauchen

De

dignitate

aber auch gar nicht irgend

seinem Dringen auf Betreiben von Realien anzunehmen. Wie seinen

auf das Praktische gerichteten Sinn friedigen konnte, so

neuen pädagogischen Anschauungen besonders her-

Novum Organon

ein

totes

Wissen auf dem Gebiete der Religion nicht be-

auch «nicht auf dem der Erziehung und des Unterrichts.

Wer 4*

wie er sich


2 098685834

3

28 hingezogen fühlte zur Mathematik und den verwandten Wissenschaften, und wer wie er deren Wichtigkeit für das praktische Leben erkannte, der musste auch die Pflege dieser Lehrgegenmit

stände

aller

Entschiedenheit fordern,

musste überhaupt verlangen, dass

weniger für

die

mehr für das Leben, mehr Sachen, weniger Worte gelernt würden. A. ist demnach gleich Ratke und Baco einer der Ahnherren der modernen Realgymnasien und Realschulen, wie denn sein Collegium zu Christian opolis, wenn vir von den Eakultätsstudien absehen, nicht soSchule,

wohl eine

lateinische Schule,

Welchen Einfluss A.

ist.

vielmehr eine Vereinigung einer solchen mit einer Realschule

als

nicht nur

durch Hervorhebung der Realien und durch seine päda-

gogischen Anschauungen, sondern überhaupt auf Comenius ausgeübt habe, (Joh. Val.

(Südd. Sch.

Andrea Dichtungen a. a.

0., Schrnid,

u.

s.

S.

LV.),

von Hossbach

Encycl. Art. „Andrea“) anerkannt

und Brügel nachgewiesen worden. zu ziehen,

w.

Mit Recht hält

v.

(S.

163

f.),

und durch

ist

schon von Sonntag

neuerdings von Palmer v. Criegern,

Gussmann

Criegern es für unnötig, die Parallele erst

Vergleichung der Didacüca magna mit dem Theophilus (und, fügen mag., sowie aus einer Vergleichung der Scholae Pansophicae Delineatio

die sich aus einer

wir hinzu, mit der

Inst,

Comenius mit A.s Schilderung des Collegium zu Christianopolis) von selbst ergiebt. Ebenso aber sieht man, wie die pädagogischen Anschauungen A.s bei den Pietisten wiederkehren (Erdes

kenntnis eines verbesserten und allgemeinen Katechismusunterrichts der Jugend bei Spener, Erziehung zur wahren Gottseligkeit und christlichen Klugheit als Bildungsziele A. H. Franckcs), von ihnen weiter gebildet werden und wirklich zur Gründung von Realschulen führen, wie

darum auch als

A.,

in

der Geistesverwandte des ihn hoch verehrenden Spener, als ein Vorläufer der Pietisten

pädagogischer Hinsicht bezeichnet werden muss.

Vorläufer der Pietisten aber gebührt

dem

Als Vorarbeiter des Comenius

und

A. eine Stelle in der Geschichte der Pädagogik.


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