VALENTIN ANDREAE ALS PAEDAGOG. I.
TEIL.
INAUG URAL DISSERTATION ZUR ERLANGUNG
-U
DER PHILOSOPHISCHEN DOCTOFWÜRDE
iL BEI DER
PHILOSOPHISCHEN FACULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG EINGEREICHT VON
CARL HÜLLEMANN, OBERLEHRER AN DER THOMASSCHULE ZU
LEIPZIG.
LEIPZIG,
DRUCK VON ALEXANDER EDELMANN, UNIVERSITÄTS BUCHDRUCKER. -
1884
.
Auf seinen Wunsch hat
die philosophische Facultät
der Universität Leipzig
dem Verfasser
gütigst gestattet,
nur den vorliegenden Teil der von ihm eingereichten Inaugural-Dissertation durch den Druck zu veröffentlichen.
B f\5-5<3 %>
*
V
^
'
Unter den kundigen Gönnern, von welchen Arnos Comenius bei seinen didaktischen Bestrebungen und Versuchen Anregung und Unterstützung empfangen zu haben bekennt, nennt er mit Auszeichnung einen Mann, von welchem man bisher in der Geschichte der Pädagogik wenig gehört hat: Johann Valentin Andrea, „fervidi spiritus et defaecatae mentis virum‘% 1 ) „qui ut ecclesiarum et politiarum, Ha scholarum morbos passim in aureis suis scriptis egregie Auf des Didaktikers ratbegehrende Anfrage hatte er detexit remediaque sparsim monstravit.“ 2 ) Von dieser erklärt, ihm eine Fackel (lampada) übergeben zu wollen. liebenswürdiger Weise in 3 Fackel denkt freilich Zoubek ) sehr gering. „Und was war es für eine Leuchte?“ fragt er und giebt darauf selbst die Antwort: „Ein Schreiben, in welchem Andrea nachwies, die Didaktik sei zum Nutzen und Frommen der Eltern, Lehrer, Kinder, Schulen, Gemeinden, Kirchen und des Zoubek kennt also von Himmels, wovon Comenius wohl selbst längst überzeugt war.“ vorgedruckten, nichts als jenen der Didactica magna mit der Unterschrift des Andreä weiter Joh. Val. Andreä und einem Zitat aus dessen Theophilus (p. 16) versehenen „Artis didacticae usus“, und deshalb muss Andreä sich ein solch abfälliges Urteil gefallen lassen. Dass diese lampas aber denn doch etwas grösser gewesen sei. als Zoubek meint, hat kürzlich von Criegern nachgewiesen in seiner Schrift: Johann Arnos Comenius als Theolog. Leipzig und Heidelberg. C. F. Wintersche Verlagshandlung. 1881, worin er über Andreä und sein Verhältniss zu Comenius von
S.
334
bis
365 handelt.
Allein hier sind hauptsächlich nur
die
im Theophilus aus-
gesprochenen pädagogischen Anschauungen A.s behandelt, während solche, die sich
v.
v.
in
andern
Es kann daher diese Abhandlung über A. keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen, will es auch nicht; denn
desselben finden, unberücksichtigt geblieben
Schriften
Criegern s Criegern selbst
hält
sind.
haupt das
dem A. einen noch Auch was Palmer, dem über-
es für „eine Pflicht der Geschichte der Pädagogik,
weit ehrenvolleren Platz anzuweisen, als es bisher geschehen
Verdienst gebührt, zuerst die pädagogische
denselben geschrieben hat, 4 )
ist.“
Bedeutung A.s erkannt zu haben, über
immer noch sehr wenig. Es dürfte daher nicht überflüssig sein, von der pädagogischen Persönlichkeit und den pädagogischen Anschauungen A.s ein möglichst vollständiges Bild zu zeichnen. Wir wollen versuchen, im Nachstehenden diese Aufgabe zu lösen.
1) J.
ist
A. Comenii Didactica opera omnia.
Ab anno 1627 ad 1657
continuata.
Amsterdami MDCLVII.
p.
442.
2) a. a. 0. p. 8.
Comenius, Grosse Unterrichtslehre. Aus dem Latein, übersetzt 3) Karl Richter, Pädag. Biblioth. 111. Bd. und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Jul. Beeger und Franz Zoubek. Dritte verbesserte und vermehrte Aufl. Joh. Arnos Comenius. Eine quellen mässige Lebensskizze von Fr. .1. Zoubek. S. XXXVI. :
4) in seiner
1855. No.
15
— 17.
Theologen aus
dem
„Evangelischen Pädagogik“, mit der 17.
wesens, Art. „Andreä.“
in
der „Evangelischen Katechetik“, im „Süddeutschen Schulboten.“
und Phantasien eines württembergischen Schmid, Encyclopädie des gesamten Erziehungs- und Unterrichts-
Überschrift „Pädagogische Betrachtungen
Jahrhundert“, und
in
Einen Auszug aus diesem Artikel giebt Schmidt, Geschichte der Pädagogik. 1
111. S.
338f.
p
I.
Johann Yalentin Andrea war
Jakob Andreas,
der Enkel
des
durch seine Mitwir-
kung beim Zustandekommen der Concordienformel bekannten Kanzlers der Universität Tübingen, und wurde geboren am 17. August 1586 zu Herrenberg unweit Tübingen als der Sohn des Johann Andrea, Pfarrers an der dortigen Stadtkirche. Er wirkte von 1614 1620 als Diakonus
—
zu Vaihingen an der Enz, hierauf bis 1639
Im
Hofprediger zu Stuttgart.
wurde
Das
ist
Superintendent zu Calw, sodann bis 1650
letztgenannten Jahre
im
in gleicher Eigenschaft
selben Jahres.
als
wurde
er
bei Tübingen,
am
27. Juni des-
1654 nach Adelberg versetzt und
J.
kürzesten Zügen der äussere Lebensgang A.s.
in
als
Abt zu Bebenhausen starb
Zur weiteren Belehrung
über sein Leben und Wirken dienen folgende Schriften: Seine lateinische Autobiographie, neu herausgegeben von F. H.
1.
Titel:
Apud
Joannis Valentini Andreac Theologi Württemberg ensis
vita,
Rheinwald
ab ipso conscripta.
unter
dem
Berolini.
Herrn. Schidtmim. 1849.
David Christoph Seybold, Selbstbiographien merkwürdiger Männer, 2. Band: Selbstbiographie Joh. Yal. Andreäs, aus dem Manuskript übersetz', und mit Anmerkungen und Beilagen begleitet. Winterthur, in der Steinerischen Buchhandlung. 1799. 3. Wilh. Hossbach, Joh. Yal. Andreä und sein Zeitalter. Berlin, gedruckt und verlegt bei 2.
G. Reimer.
der
5 )
Leben Joh.
4 2. St.
1819.
Val.
Stuttgart 1872.
anonyme Verfasser
Andreäs, im Würtembergischen Repertorium der Literatur. 274
S.
— 385.
Nach der Angabe von Grüneisen (s. unten No. 10) war der Professor und Bibliothekar Petersen zu Stuttgart.
dieser Biographie
Kurze Lebensbeschreibungen berühmter Würtemberger. Stuttgart 1791. Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, herausgegeben von
5.
6.
Ersch und Gruber,
4. Teil.
(Leipzig 1820.) S. 33
— 34.
— 395.
Tholuck (Wagenmann) in Herzogs theolog. Real-Encyclopädie. I. 388 Henke in der „Allgemeinen deutschen Biographie“. I. 441 447. Johann Valentin Andreä Dichtungen zur Beherzigung unsers Zeitalters.
7.
—
8. 9.
(S.
Herausgeber dieser
—
XXIV.) Leipzig, bei Georg Joachim Göschen. 1786. Als (S. I „Einige Nachrichten von Andreä“ gegeben. Der ungenannte Sammlung war nach Grüneisen (S. 6) der 1827 als Generalsuperintendent zu
einer Vorrede von J. G. Herder.
Einleitung sind
Mit
XXV — LIV)
Riga gestorbene D. Carl Gottlob Sonntag. 10.
Die Christenburg.
gleichzeitigen
Handschrift
Nach einer Bande der ZeitLeipzig 1836. Verlag von Joh.
Allegorisch-epische Dichtung von Joh. Yal. Andreä.
herausgegeben von Carl Grüneisen.
Aus dem
schrift für die historische Theologie besonders abgedruckt.
6.
—
Ambr. Barth. Darin S. 2 7 Notizen über Val. Andreä. 11. Carl Theod. Pabst, Joh. Val. Andreäs Entlarvter APAP (Papa) und Hahnenruf. Eine Stimme der Warnung an das deutsche Volk, nebst Beiträgen zur Kirchengeschichte des XVI. und XVII. Jahrhunderts aus den Schriften des J. V. Andreä. Leipzig 1827. Voran geht (S. 1 Leben das des Andreä. 52) 339. 12. Tholuck, Lebenszeugen der evangelischen Kirche. Berlin 1859. S. 314 Andreä war ein äusserst fruchtbarer Schriftsteller. Ein Verzeichnis der wichtigsten seiner
—
—
5)
sein
soll,
Von diesem Buche, welches nach ist
einer
nur diese eine Ausgabe vorhanden.
Angabe
v.
Griegerus
a.
a.
O.
S.
338
zuletzt
1849 erschienen
3 Schriften,
von denen die meisten
Sprache geschrieben sind, führt er, häufig mit
in lateinischer
kürzerer Wiedergabe des vollständigen Titels, selbst auf in seiner Schrift
domns Augnstae Selenianae 6) princip. juventutis utrmsque sexus Pietatis, Eruditionis, Comitatisque exemplum sine pari in perfedue cducationi's d institutionis normam exposi353. Er teilt sie ein in Theologica, Memorialia, Funebria, tum. Ulmae, 3IDCLIV. auf S. 350 Philologien, (iermanica und In lucem promota. 2. Abgedruckt ist dieses Verzeichnis „ohne die funebria und fremde wercke, so er (Andrea) heraus gegeben“ in Gottfr. Arnolds Unparteyischer Kirchen- und Ketzerhistorie. Frankfurt a. 31. 1700. bei Thom. Fritsch. II. Teil. 17. Buch. 5. Kap. §. 13. S. 444. 3. In der „Britischen Bibliothek.“ Leipzig 1749. 1. Bd. werden (S. 153 176) 16 Schriften A.s angeführt, die ersten 10 derselben mit kurzer Besprechung und Inhaltsangabe, die letzten 6 bloss unter Angabe des Titels. 4. Ein kurzes Verzeichnis „von Andreäs Schriften zwischen 1614 und 1620“ in Job. Val. Andrea Dichtungen zur Beherziguug u. s. w. (S. LII. bis LIV.) ist nach des Verfassers eigener Angabe (S. XXVII.) „aus Arnolds Kirchen- und Ketzerhistorie und der Kritischen Bibliothek (Leipzig 1749) 1. Band S. 153 176 zusammengetragen.“ Sereniss.
I.
—
—
—
Ziemlich vollständige Verzeichnisse der Andreäschen Schriften finden sich auch in der
5.
Adelungschen Bearbeitung des Jöcherschen Gelehrtenlexikons
unter
„Andreä“ und 6. in Dunkels historisch-kritischen Nachrichten von verstorbenen Gelehrten und deren Schriften. Dritten Bandes I. Teil. Cöthen und Dessau 1757.
An
Vollständigkeit werden
dasjenige, welches herausgegeben
jedoch
alle
worden
ist
bisher
Mark. Phil. Burk, und welches den Druk gekommenen lateinischen und teutschen 7.
Gottesgelehrten D. Job. Val. Andreä, 100 bei
genannten Verzeichnisse übertroffen durch
von Titel
Schriften
Nummern
„Vollständiges Verzeichnis
des
verdienstvollen
aller
in
wirtembergischen
nach der Zeitfolge geordnet von B.
Obwohl Burk
Jacob Friedrich Heerbrandt. 1793.“
trägt:
Tübingen,
dieses Verzeichnis ein „vollständiges“ ge-
nannt 12. hatte, konnte es doch schon wenige Jahre später auf diese Bezeichnung keinen Anspruch mehr erheben. Er liess daher Nachträge erscheinen, und zwar zuerst
ter).
8.
im Allgemeinen litterarischen Anzeiger. Leipzig. Band III. 1798. No. LXVII. sodann
9.
im
Neuen oder fortgesetzten
Nürnberg
Auf
10.
I.
1802.
S.
der Königl.
349
litterarischen Anzeiger
Bibliothek zu
Berlin
No. 7 genannten Burksehen Verzeichnisses, gleichfalls II.
Dichtung.
(=
Litterarische Blät-
— 352. in
befindet
sich
Exemplar des vorhin unter
ein
welches dessen ehemaliger Besitzer,
v.
Meusebach,
ihm später bekannt gewordene Schriften A.s nachgetragen hat. Von A.s deutschen Schriften handelt: Gödeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen I.
440.
Art. „Val. Andreä“.
Mitteilungen aus A.s Briefen sind vorhanden unter
dem
Titel:
Ungedruckte Schreiben und Auszüge von Briefen von D. Job. Val. Andreä an D. Job. Schmidt zu Strassburg, von den Jahren 1633 bis 1654. Mit Anmerkungen aus des seel. Andreä geschriebener Lebensbeschreibung im Patriotischen Archiv für Deutschland,
6)
6.
Band.
Eine Andreäsche Künstelei.
—’eA
Mannheim und haut; also
Leipzig, 1787.
nt).fjviav6<;,
6v
No.
111.
S.
L unaeburgensis,
285
e.
— 360.
4
und nach einer Angabe von Henke (Allg. deutsche Biogr. I. 447) auch 354. 13. in der deutschen Zeitschrift für ehr. W. 1852. S. 260
—
Ausserdem sind uns bekannt: 1. Carl Theod. Pabst, Der Theophilus des setzt.
Aus dem Lateinischen
Joh. Val. Andrea.
über-
Leipzig 1826.
Victor Andrea, Die Kämpfe des christlichen Herkules von Joh. Val. Andrea. Buch für die neue Zeit aus dem Lateinischen übersetzt und herausgegeben von einem Frankfurt a. M. Verlag von Heinr. Zimmer. 1845. Nachkommen. seiner Neu 3. Joh. Val. Andrea, Das gute Leben eines rechtschaffenen Dieners Gottes. herausgegeben von Dr. J. M. Laurent (Separat- Abdruck aus Vilmars pastoral- theolog. Blättern). 2.
Ein
altes
1864.
Stuttgart, S. G. Liesching.
Zur
Würdigung
richtigen
Anschauungen A.s wird
der pädagogischen
wenn wir vor der Darstellung derselben uns sein pädagogisches und überhaupt
ein Bild seiner
Das Ende des sittlicher
religiöser,
und zum
kannt und betrachtete es
zu
pädagogischen Persönlichkeit
und der Anfang des
16.
auch
Teil
als seine
in
17.
Jahrhunderts
sein,
vergegenwärtigen
geben. ist
des Verfalls
Zeit
eine
in
Dies hatte A. wohl er-
wissenschaftlicher Hinsicht.
Lebensaufgabe, die tiefen Schäden, an denen seine Zeit krankte,
Hierbei war er frühzeitig zu der Überzeugung
heilen.
von Nutzen
es
Wirken
gelangt,
dass
man
bei
der Jugend
anfangen müsse, wenn die beabsichtigte Besserung eine durchgreifende und nachhaltige sein
sollte.
„Die Jugend, welche einst die ganze Welt entweder verbessern oder zu gründe richten wird,“ betrachtet er als einen „Samen“.
Insonderheit hält er die richtige
denn
Darum
7 )
will
er
in
der Gegenwart für die Zukunft sorgen. 8 )
Erziehung der Jugend für eine Bedingung der Staatswohlfahrt,
recte curare adolescentiam cst efformare aut
reformare etiam rempublicam.
Zugleich aber baut er darauf das Heil des ewigen Lebens.
Jugend keine Kosten zu hoch; nam bnbuta
Juventus succo reipublicae cliristianop. descr.
Darum J.
c.
51) denn A.
sich
229.)
Gymnasium,
stellte
für
das
Schulwesen
quod accepit,
,
largiter
eifrig
refundit.
angelegen
ita
(Reip.
Im
sein.
in Verfall geratene
an demselben neue Lehrer an und verbesserte deren Gehalt.
unter seinen
Calwer Mitbürgern
konnte er für das Gedeihen des Tübinger
Wirksamkeit amtlich
die Aufsicht
(Vita
dem Tübinger
von mehr
als
aufgebracht hatte. Stifts
thätig
sein,
theologischen
Stifte.
200 Gulden, welche
ihm während
über dasselbe anvertraut war. (Vita
p.
Er unterdurch eine
Erfolgreicher noch
(Vita p. 167.) als
er
seiner Stuttgarter
Er
220.)
sorgte nament-
auch dafür, dass die akademischen Würden an dieser Anstalt nicht zu frühzeitig und zu
Da
freigebig verteilt wurden.
Sprache
vitae
Tlieoplt . p. 90.)
Seine besondere Fürsorge wandte sich aber derjenigen Anstalt zu, durch deren Blüte
das Interesse der Kirche direkt gefördert wurde,
lich
foenore reddit
Wirren des dreissigjährigen Krieges
stützte dasselbe durch eine jährliche Beisteuer
Kollekte
cum
ad laetam segetem subacta omnia
die
(
Deshalb sind für die Erziehung der
)
sicut terra bene culta
die Sorge
1645 reorganisierte er das durch
Stuttgarter ]).
liess
et
9
ferner der Unterricht in der Mathematik
von beiden Lehrfächern
fehlte, so
stellte
7)
quorurn
parentum) adolescentia seinen otnnetn
8)
quos
9)
Hoc
(sc.
(sc.
er für jedes
und
tarnen
felicitatis
fastigium est, posse uno
Reip. Christ, descr.
c.
51.
der hebräischen
in
Professor an.
rel correctura rel
Das Gehalt
corruptura. Theoph.
concrcditos) praesentes futu/ros intueor; futuris in praesens prospicio.
accomodationem propagari, nt quos hic gignimus
experiamnr.
mundum
je einen
1.
p.
122.
1.
eodemque labore Reipublicae incolumitatem et futurae non tarn terrae , quam coelo genuisse cum Jubilo
liberos
0
wiederum durch eine Kollekte
für dieselben brachte er
auf,
welcher sich diesmal besonders
an
sein hoher Gönner, der Herzog August von Braunschweig -Lüneburg,
beteiligte.
(1.
Ebenso
1.)
endlich setzte er es trotz des Widerstandes Andersgesinnter durch, dass die Tübinger Stipendiaten eine reichlichere Kost
Dem
und
bessere Aufsicht erhielten.
A. war es jedoch
angelegen
Er
sein.
Hess er sich
sagt darüber in
(p.
sein
Förderung
die
und
Interesse
Als er sein
selbst.
sogleich
seiner Yita
Amt
als
religiöser
seine
Superin-
Erkenntnis
Itaque ad juventutis cultirn cunversus,
97):
examine lange quam antehac exactiore,
instituto puerili
der Jugend
auch
Fürsorge zuzuwenden, sondern er unterrichtete tendent zu Calw angetreten hatte,
(Vita p. 229.)
genug, der Bildung
nicht
suppeditatis Quaestionibus Catecheticis,
et
quae tgpis exscriptae sunt, cum jam prata Christi vernarent, non diu abfuit a calumnia tempestas;
quae postquam sui
me aliquamdiu
livore suo
sensnm post
se reliquit.
exereuisset, libi tandern evanuit,
longum tarnen
et
acerlnim
Eine solche Thätigkeit war auch sehr notwendig zu einer
Zeit, in
welcher das Wissen von den Wahrheiten der christlichen Religion bei der Jugend gleich Null
Katechese
hoffnungsvollen Jüngling von
jener mit einem
war, wie A. in
deren
zeigt,
Übersetzung (aus Theoph.
Schulboten 1855. No. 15. gegeben worden
11
p.
— 14)
27 Jahren gehaltenen fingierten
von Palmer im Süddeutschen
Mit jenen Quaestiones Catecheticae, quae tgpis ex-
ist.
meint aber A. die „Christliche Evangelische Kinder- Lehr, Auss heiliger Göttlicher Schrifft, Für Getrewe Hauss-Yätter vnd Mütter der Christlichen Kirchen zu Calw zusammengetragen.“ Die zwei ersten Ausgaben dieser Kinderlehre sind nach Burks scriptae sunt,
Verzeichnis
und nach Schüler
Einen Abdruck der im
J.
10 )
im
J.
1621 zuerst
1648 erschienenen
3.
Tübingen, dann in Stuttgart erschienen.
in
Auflage, deren auch
329
Burk und
— 352
Meusebach
v.
wegen und Wichtigkeit, aber nur „im Extrakt“. Dabei teilt er noch folgendes mit: „Die gegenwärtige Ausgabe (vom J. 1648) besteht 1. aus einer herzlichen Vorrede, nach deren Schluss sich der Verfasser selbst nennt, an die Gemeinde zu Calw, wo er mehrere Jahre Superintendent und Stadtpfarrer war. Er beschreibt hier kurz die Veranlassung dazu auf folgende Art: „„Christliche Eltern haben an mich begehret, für ihre Kinder, so allbereit den gewöhnlichen Catechismum wohl ergriffen, noch etliche weitere Fragen und Beantwortungen christlicher Lehre kurz und einfältig zu verfassen, denen ich dann billig willfahren sollen: und deswegen zu Zeiten eures vieljährigen, getreuen und wohlverdienten Schulmeisters Franz Erharden sei. Angedenkens, eine Evangel. Kinderlehre verfertiget: welche sie durch Gottes Gnad also wohl angelegt, dass sehr viele Schulkinder ihres Glaubens fertige und vernünftige aus diesem Büchlein Rechenschaft geben können, dergleichen anderer Orten nicht wohl zu finden gewesen““ u. s. w. 2. Nach der Vorrede kommt ein Verzeichnis der Kirchen- und Schuldiener, welche innerhalb 100 Jahren zu Calw sich gebrauchen Hessen, nämlich a) 11 Pfarrer und Speciales, b) 36 Diaconi. c) 24 Präceptores und d) 6 deutsche Schulmeister. Von S. 1 bis 13 folgt der gewöhnliche in
ihren Nachträgen gedenken, bringt Schüler
ihrer
a.
a.
0. auf S.
als III.
Beilage
Seltenheit
—
—
kleine Katechismus, wie er
noch
jetzt
Einteilung in Hauptstücke, Artikel
Antworten
Fragstücke an. 10)
ttemberg,
ohne
folgen
Abteilung
den Würtembergischen Schulen eingeführt ist
ist.
—
Die
aber hier nicht zu finden, sondern die Fragen und
auf einander.
Mit
S.
14 fangen
dann die
hier
stehenden
11 )
M. Phil. Heinrich Schülers, Superintendenten und Stadtpfarrers zu Freudenstadt im
Geschichte
bis auf die Berliner
11)
in
u. dgl.
des
kateehetischen
Religionsunterrichts
Preisaufgabe im Jahr 1762.
Andrea erklärt
Südd. Schulb. 1855. No.
den
17.
Katochisinus
in
Halle, bei
32
unter den Protestanten
Herzogthum Wür-
von der Reformation
Johann Jacob Gebauer 1802. S. 88. Anm. y. Palmer nennt deren Überschriften
solcher Fragstücke.
im
6
Die Evangel. Kinderlehre wurde zwar nie
man damals
geführt, weil
VIII. Th. Tübingen 1776.
Gebrauch
öffentlichen
in
Kirchen
Würtemberg
u.
eins.
w.
134 richtig bemerkt), die Jugend noch nicht durch Katechisiren
S.
Brenz’schen Katechismus nur durch Predigten
den
sondern
lehrte,
zum
(wie Sattler in seiner Geschichte des Herzogthums
Indess
erklärte.
doch eine aufmerksame Vergleichung dieser Kinderlehre mit den nachher autorisirten
zeigt
Religionsbüchern,
Würtemberg. Kinderlehre und Confirmationsbüchlein,
E.
z.
—
das meiste davon in solche überging
nachher in
diesen
öffentlichen
mehr
jedoch mit
dem wichtigen Unterschied, Erläuterung
zur weiteren
Religionsbüchern
dass
dass das, was
beigefügt
wurde,
—
Theologie als in die Religion führte welchen trefflichen Unterschied schon damals Andre» in seinen öffentlichen Vorträgen und Schriften nie aus den Augen verlor!“ Diese „Evangel. Kinderlehre“ muss noch öfter erschienen sein. Vor uns liegt eine im
grossentheils
in
die
Besitz der Königl. öffentlichen Bibliothek zu
im
Stuttgart erschienen,
J.
Ausgabe, welche
Stuttgart befindliche
ebenfalls
in
1656, also zwei Jahre nach A.s Tode, vermutlich durch den Drucker,
Matthias Kautt, aufs neue herausgegeben worden ist. Weil aber diese Kinderlehre nicht bloss mehr der Gemeinde zu Calw dienen, sondern eine weitere Verbreitung erlangen sollte, so fehlt ebendeshalb wohl auch auf dem Titel hinter den Worten „den christlichen Kirchen“ der
Darum
Zusatz „zu Calw“.
ist
wahrscheinlich auch darin zu vermissen die „Vorrede an die Ge-
meinde zu Calw, nach deren Schluss sich der Verfasser der Kirchen- und Schuldiener, welche innerhalb
Trotzdem stimmt ist,
auf einige ganz unbedeutende Abweichungen mit
bis
beiweitem
12 )
Ja, diese
korrekter
als
12) Solcher unbedeutender
Im
denn jener Auszug Schülers
mehrere Weglassungen und Zusammenziehungen, wie bei einem Auszug natürlich
A.s genau überein.
doch
100 Jahren zu Calw sich gebrauchen Hessen“.
diese Kinderlehre ganz unzweifelhaft die Andreäsche;
ist
bis auf
und
selbst nennt“, desgleichen das Verzeichnis
der
Evangelischen
Kinderlehre
Ausgabe von 1656 ist sogar, obgleich nicht vollständig korrekt, 13 Wie der aus der Ausgabe von 1648 veranstaltete Auszug. 14 )
)
Abweichungen finden
„Vom
sich nur folgende drei:
im Auszug in 8 Punkten gegebene Antwort auf die Frage: „Was ist für ein Unterschied unter dem Gesetz und Evangelio?“ in unserer Ausgabe in 4 Punkte zusammengezogen. b. Im 17. Fragstück („Von der Kirche Gottes.“) lautet auf die Frage: „Welches sind rechte und lebendige Glieder der Kirche Gottes?“ die Antwort im Auszuge: „Die, so Gottes Wort mit Glauben annehmen, Joh. 3, darnach leben, Matth. 7, darüber leiden, Phil. 1 und darüber selig sterben, Act. 14, während in unserer Ausgabe der Schluss lautet: „Vnd darauff selig sterben“ mit Hinzufügung des Spruches Offenbarung Joh. 14, a.
v.
11.
Fragstück, welches
heiligen Evangelio“ handelt, ist die
3 statt des letztgenannten. c.
Im
26.
Fragstück („Vom Ehestand.“)
13) a.
22—28. In der Ausgabe von 1656
„Wie
lauten
langen Spruch Eph.
Frage:
Luc. 22, 19. b.
In
20
dieselben?“
S.
45
ist
im
21.
sind,
unter
dem
14.
dem Herrn
ist
in
dem
Auszuge
keine Schuld
7,
3;
unsere Ausgabe hingegen hat den
Fragstück („Von dem heiligen Abendmahl.“) auf die v.
23, im Auszug jedoch richtig
Zitat
Rom.
8,
32
— 39
die
Angabe des
31.
Verses, dessen
auf:
(in
Wie kommts,
dass nicht alle Menschen glauben?
Kann
beigemessen werden?“) mit den darauf folgenden Antworten stehen
Fragstück („Von guten Werken.“)
B. Mehrere Zitate folgende:
Kor.
zu vermissen.
14) Folgende Fehler fallen in diesem
hierin Gott
1
zitiert.
A. Drei Fragen („Welches sind die Auserwählten? aber
Auszug
(nämlich die Worte der Einsetzung) Luc. 22,
der Ausgabe von 1656 S. 50
Worte angeführt
zitiert der
5,
statt
unter
dem
13.
(„Von der ewigen Gnadenwahl.“)
diesem Auszug meist nur Kapitelzahl angeführt) stehen an falscher
Stelle,
nämlich
Schüler
diesem Auszüge?
erklären sich aber die zahlreichen Fehler in
denselben nicht
hatte
aus einem gedruckten Exemplar der Ausgabe von 1648 hergestellt, sondern aus einem Manu-
Freundes Burk, und letzterer hatte dasselbe
skript seines
erst
wieder erhalten „durch die
rarische Gefälligkeit des gelehrten Berliner Buchhändlers Nicolai, welcher eine ansehnliche
lung der so seltenen Andreäschen Schriften
besitzt.
Wie
1.
es scheint,
ist
litte-
Samm-
gar kein Exemplar der
Auflagen dieser „Evangelischen Kinderlehre“ mehr vorhanden.
15
Haben wir diesen Bezug auf die 82 Fragstücke nicht zu bedauern, so doch inbetreff der in der 10 enthaltenen Partie, von der wir nicht konstatieren Stuttgarter Ausgabe von 1656 auf S. 1 können, ob sie in derselben Gestalt auch in den drei ersten Auflagen sich finde, und ob sie von A. selbst herrühre oder nicht. Es stellt sich nämlich diese Partie, welche die 6 Hauptstücke ohne die Lutherische Erklärung mit beigefügten ein- und überleitenden Fragen enthält, als ein nur bisweilen im Wortlaut etwas abweichender Auszug aus dem „Kleinen deutschen drei ersten
Mangel auch
)
in
—
Katechismus von Brenz“
Dieser
dar.
Brenzsche Katechismus, mit wenigen
Fragen vermehrt,
auch der „Hallische Katechismus“ genannt, weil er in Schwäbisch Hall zuerst eingeführt wurde,
(i.
1,
14
ist b.
333 im
S.
Fragstück („Von den Engeln. 11 )
5.
unter der von den
335 im
S.
Fragstück („Von der Sünde.“)
8.
„Was hast du mit den Sünden verschuldet?“ kommt man denn zur Verzeihung der Sünden?“
Frage:
c.
336 im
S.
Die Stelle Jes.
statt unter der
Das
1,
18 steht unter der Antwort auf die
IG.
Antwort auf die nächstfolgende Frage: „Wie Zitat Gal. 3
unter No.
statt
beziehende Stelle Hehr.
sich
zitiert.
Fragstück („Vom heiligen Evangelio. 11 )
11.
den Worten: „Darnach erfordert das Gesetz Werke.“
guten Engel
Die auf die
bösen Engeln handelnden Frage
muss unter No. 3 stehen hinter
4.
muss unter No. 7 stehen statt unter No. 8. im 13. „Von der ewigen Gnadenwahl.“) Fragstiick. Das Zitat Jes. 45 gehört nicht hinter die Worte „Er hat“, sondern hinter die Worte: „Hieran ist ihm grosser Ernst.“ S. 339 im 14. Fragstück („Von den guten Werken.“) in der Antwort auf die Frage: „Zu was Ende sollen die guten Werke gerichtet sein?“ steht das Zitat 1. Kor. 8 am Schluss hinter Gal. 5, 8 und hinter den Worten „und der Glaube erwiesen wird.“ statt hinter den Worten „der Nebenmonsch erbaut.“ g. S. 343 f. im 23. Fragstück i.,Vom Kreuz und Trost in demselben.“) muss auf die Aufforderung: „Sag mir derselben etliche!“ das Zitat Jes. 28 stehen hinter dem Worte „aufgemuntert“ statt hinter den Worten „sie werden.“ d. a.
e.
a.
0. das Zitat
338 im
S.
1.
Tim.
1
14. (oder richtiger
/'.
—
—
auch mehrere Schriftstcllcn falsch
C. Endlich sind
1.
S.
335 im
9.
b.
S.
338 im
13.
c.
S.
339
1
statt
Fragstück („Vom freien Willen.“)
a.
Petri
e.
Phil.
340 im
d. S.
die Frage:
„Zu
3,
und
().
5.
6
sich
hat
1.
6.
guten Werke gerichtet sein?“
steht
ein
„Was
ist
denn
der Antwort auf
in
die Frage:
„Darf man die Taufe
statt .loh. 3, 5. ist
Christ in
in
der Antwort auf die Frage:
zitiert statt
344 im 23. Fragstück („Vom Kreuz und Trost
S.
die
3.
statt Phil.
18 statt Matth. 16, v. 19.
343 im 22. Fragstück („Vom Ärgerniss.“)
S.
sollen
8
Fragstück („Vom Predigtamt. 11 ) steht hinter der Antwort auf die Frage:
Matth. 16
Sünde, wenn ein Mensch Ärgerniss giebt?“ Matth. 19
„Wessen
was Ende
342 im 20. Fragstück („Von der Taufe.“) steht
S.
unterlassen?“ Joh. f.
auf
1,
1.
16.
Amt?“
der Predigei
nämlich
Kor. 3 statt 2. Kor.
Fragstück („Von der ewigen Gnadenwahl.“) Phil.
der Antwort
in
zitiert; 1.
in
„Ists
auch eine grosse
Matth. 18.
demselben. 11 )
obliegendem Kreuz zu trösten?“
l’s.
91.
ist
15
in
der
zitiert
3.
Antwort auf die Frage:
statt
Ps.
91,
15.
18 und
Antwort auf dieselbe Frage Hebr. 18, 18 statt Hehr. 13, 18. 15) Weder die Königl. öffentliche Bibliothek zu Stuttgart, noch die Universitätsbibliothek, noch die des evang. theolog. Seminars, noch die der cvangel. Predigeranstalt zu Tübingen, auf denen es doch am ersten noch zu a.
a.
finden
0. in der
sein
Auch Palmer dem Schulerschen Buche zu verdanken, da
müsste, besitzen ein solches.
dorlehre nur Prof.
4.
Dr. Kautzsch
in
Siidd. Scliulb.
dieselbe einer uns durch die Güte des
Tübingen gewordenen Mitteilung zufolge
hauerschen Katalogs nicht war.
Angaben im
über diese KinHerrn Kirchenrat dessen Privatbesitz nach Ausweis des Hecken-
scheint seine
in
8
von
ist
S.
Schüler
in
seinem Katechetischen
abgedruckt
Religionsunterricht
No.
Beilage
als
II.
320—328. Die „Evangel. Kinderlehre“ A.s ihres Verfassers durch
Geschick
legt
dem pädagogischen
rühmliches Zeugnis ab von
ein
Einfachheit
ihre
und
durch die treffende,
Klarheit,
alles rein
Theologische fern haltende Auswahl und die geschickte Anordnung des katechetischen Lehrstoffs,
durch präcise Stellung der Fragen, knappe Fassung der Antworten und Begründung der letzteren durch
beigegebene
unsern jetzigen
mehrung
für
unterscheidet
Sie
Schriftstellern
Leitfäden
den
sich
Katechismusunterricht
und
Hände gegebenen gedruckten
der den Kindern in die
Hinsicht nur wenig
dieser
in
eine
ist
Hilfsmittel“ für den Katechismus-
Obgleich der Verfasser dieser Kinderlehre an einer den Ehestand betreffenden Stelle 10 )
unterricht.
nach unseren heutigen Anschauungen den rechten pädagogischen Takt vermissen doch übrigens seine Arbeit auf den Leser auch einen wohlthuenden
den
vollständigen Ausschluss der Polemik:
fast
wesentlicher
ein
Fortschritt
Einen desto unerquicklicheren Gegensatz zu dieser Kinderlehre 1.
Dialog des Theophilus
Auf
Vorzügen.
(p.
—
17
Und was
Kenntnisse zu Tage fördert.
der
sehr allgemeinen Fragen des Katecheten folgen lang-
Schöpfung des Menschen von Dei donaria
et
wir
hören
von
der
hominis ornamenta
als
theologischen
bekommen wir da zu
für dogmatische Subtilitäten
Besprechung der Regierung Gottes
der
Zeit
bildet jene Katechese A.s
atmige Antworten des Katechumenen, in denen dieser seine weniger religiösen
Bei
jener
in
Hier finden wir keinen von den an jener gerühmten
33).
unbestimmten,
die häufig
macht
lässt, so
Eindruck besonders durch
Musen! us, Musaeus, Sigwart, Schröder!
Controverskatechismen eines
im
von
bedeutungsvolle „Ver-
arcana necessitas;
hören! bei
der
quae nec cum Scholasticis ac-
,
cessoria, nec cum Flacianis Substantiell ia
elici possunt; bei der Person Christi von der unio und von der communicatio idiomatum. Vor allen Dingen aber wird der Polemik hier Fast alle Hauptpunkte der lutherischen Dogmatik werauffallendem Masse Raum verstattet.
personalis in
den besprochen und, wie
es scheint, mit Vorliebe gerade solche,
an die sich polemische Ausfälle
Das Verwunderlichste dabei ist noch, dass A. in demselben Masse wie den Katecheten auch den Katechumenen polemisieren lässt. Kurz, die ganze Katechese liest sich nicht wie eine Unterredung zwischen Lehrer und Schüler, sondern wie ein Colloquium zwischen anknüpfen
lassen.
zwei auf gleicher Stufe wissenschaftlicher Bildung nicht ausser acht zu lassen,
nur
ein
dass
Kinderlehre ein Lehrbuch
jene
Ignoranten, den er uns
ist
vergegenwärtigen. logischen
Klopffechtereien,
im
empfangen
Unterredung
wie
hat,
hierbei
sie
sich A.
aber
mit
gegenüber jenem den
wirklichen
sollte.“
das ausgedehnte
gerade an
damals
der
praktisches Christentum,
Lucas Osiander
II.
Tübinger Universität
in
Blüte
standen,
besonders aber durch sein Eintreten für
verketzerten Freund Joh.
Arndt 17
)
hatte sich A. der Hetero-
26. Fragstück.
17) Vita
III— V.
nicht
die
durch sein Dringen auf ein seinen durch
diese soll,
ist
(Palmer, Südd. Schulb. 1855. No. 16.) Mass der Polemik erklärt, das wir in dieser Begreiflich wird dasselbe nur, wenn wir die ganze Tendenz des Theoph. uns Durch seine Verspottung der scholastischen Wortgelehrsamkeit und der theo-
immer noch
Katechese finden.
Unterricht
Allerdings
demselben Dialog) früher vorgeführt hat und der
(in
Bestand der katechetischen Resultate repräsentieren
Aber damit
S.
ist,
mündliches „Examen, oder vielmehr nur eine Probe vorstellen
einem Schüler gehalten denkt, der den gehörigen
16)
stehenden Theologen.
i).
Über
102. die
des 17. Jahrh. 1854.
Ausserdem
vergl.
von Lucas Osiander II.
S.
133
f.
die II.
„Zuschrift au
den Herzog August von Braunschweig bei Seybold
gegen Arndt ausgegangenen Angriffe
s.
Tholuck, das akadem. Leben
9
gemacht und war von seinen zahlreichen Feinden verschiedener Ketzereien, Daher schreibt
doxie verdächtig
insbesondere der Rosenkreuzerei und des Weigelianismus beschuldigt worden.
—
er in seiner Vita (p. 3)
„practerea animi, linguae atque judicii libertas mea, multos pupugerit,
adeo nt nonnullis nec religionis,
quam
ab omni vita professus ingenue sum, atque porro proftebor,
Lutheranae, fulem fccerim, ac sub aemidationum, snspicionum, cavillationum tus,
diu destituerim “,
und
in seiner Mythologia christiana lässt er p.
et
simultatum faste obru-
327 die Alethea exsul klagen:
Um
„Quisquis vitam probatiorem quaerit, Enthusiastu, Svencfeldianus, Anabaptista audiat.“
aspistes contra
Er
Invidiam
ausserdem
in
professus, eurrere,
A. den
Theoph.
als
sich
einen Hyper-
(Theoph. Epist. ad Lectorem.)
sorores.
Zweck, durch diese Schrift seine angegriffene Rechtgläubigkeit zu ver-
seiner Vita
tribus Dialogis Theophili
schrieb
Cal umniam, gemellas Erebi
nomine
inscriptis,
Cum jam
folgendermassen aus:
102)
(p.
haeretici
et
infames
me aperte peti sentirem: ausus sum me explicare quibus id agebam, ut orthodox iam meam palam
non insectarentur Arndium,
audirent, quotquot
(S.
et
spricht sich über den
teidigen,
zu reinigen,
Heterodoxie
von diesem Verdachte der
et
quam necessum foret Arndii exemplo ecclesiae solutis moribus deformatae sacexponerem. Wie der Theoph. im allgemeinen, so hat, wie schon v. Criegern
tarnen
multis
342) richtig erkannt hat, auch jene Unterredung zwischen Theoph. und Eusebius insbeson-
dere die Tendenz, A.s angezweifelte Orthodoxie zu verteidigen. bloss zeigen, welche
nicht
können, sondern
Resultate
bei
sie soll gleichzeitig eine
galt es in ihr Stellung
gehörigem
Es
katechetischen
soll
diese
Unterredung
Unterrichte
erzielt
Einkleidung seines Glaubensbekenntnisses
zu nehmen zu den verschiedenen
Dogmen und den
sein.
also
werden
Darum
dieselben bestreiten-
den Richtungen, Konfessionen und Religionen.
Die bisher besprochene pädagogische Thätigkeit A.s, durch welche er sich vor den meisten
Amtsbrüder auszeichnete, hängt aufs engste zusammen mit seinem Wirken als Jedoch war er auch in anderer als in der mit seinem kirchlichen Amte in ZusammenGeistlicher. hang stehenden Weise pädagogisch thätig. Zu solcher Wirksamkeit war er in hohem seiner damaligen
Grade befähigt sowohl vermöge seiner umfassenden Bildung
als wegen seiner war nicht einseitig Theolog, sondern hatte für das gesamte Gebiet der Wissenschaften, Künste und Fertigkeiten von früher Jugend an ein lebhaftes Interesse und sich Kenntnisse in ihnen erworben; zunächst in den Sprachen, sowohl in den alten als in den modernen. Ehe er sich noch zu der Lektüre der Kirchenväter, besonders des Hieronymus und Augustinus (Vita p. 42) durch seine theologischen Studien geführt sah, hatte er seinen Geist schon genährt durch das Studium der römischen Klassiker. Plautus, Caesar, Cicero, Livius, Sallust, Tacitus und Seneca waren von ihm gelesen worden. Plautus war indes
warmen Liebe zur Jugend.
A.
nicht der einzige römische Dichter, den er gelesen hatte,
eine besonders eifrige Lektüre
tritum
,
quiequid vel
priscu
gewidmet habe.
Erwähnung
ex
las er
qjoetis,
N. T. nicht
Es gewinnt demnach den Anschein, viel
hinausgegangen
thut, so geschieht das
sei.
Wenn
als
er
ob seine griechi-
auch
der letzteren
wohl deshalb, weil dieselbe ebenso wie die des
hebräischen A. T. einen Teil seiner theologischen Fachbildung ausmachte.
nannten
post Plautum, nimis
Auffällig erscheint, dass
von ihm gelesenen Klassiker hier aufzählt, auch nicht einen einzigen
griechischen Autor namhaft macht. nicht einmal
wiewohl er bekennt, dass er demselben
vel reccntior actus ingeniosi protulit. (V. p. 11.)
A., obgleich er ja nicht alle
sche Lektüre über die des
Vielmehr
Ausser den oben ge-
Alten sind von A. auch die Werke von Neulateinern studiert worden.
Als solche
nennt er neben dem schon obenerwähnten Lipsius zunächst Frischlin, Erasmus, Brissonius, Turnebus,
Lambinus. die beiden Scaliger, weiter Heinsius und nobiliora <dia
Iielgii,
Italiae et Galliac Ingenia.
10 (Vita
Zugleich war er durch Heinr. Welling
11.)
p.
dem
ln Übersetzungen aus
geübt worden,
1S
im latein. Stil
)
fleissig
Lateinischen ins Deutsche hatte A.
und gründlich sich
auch ver-
Er übertrug unter anderem des Sadolet Philosophicae consolationes et meditationes in adversis, des Philipp Nicolai Spccidum aeternae laetitiae, desselben Excidium Hierosolymitcmum; ferner Admirandae Romae des Lipsius, 19 ) und zwar „si nxdlo alio usu sane torporis Vitamine, et ad eam qua totus flagrabam foras excurrendi cupidinem maturiore instructione et praepasucht.
.
(Vita
ratione“.
13.)
p.
Zu demselben Zwecke zunächst, nämlich zur Vorbereitung auf
die
Reisen ausserhalb des
Französische nachdem er durch Autodidaxis bereits einige Kenntnisse erlangt hatte, von Christoph Besold, dem berühmten und gelehrten Professor der Jurisprudenz an der Universität Tübingen, durch Unterricht und durch Leihen der nötigen Bücher Auch in Übersetzungen aus dieser Sprache übte er sich. Er begann unterstützt. (Vita p. 21.) die Übertragung der Schrift La semaine ou la creation du monde des Guillaume Salluste de Bartas, eines französ. Edelmannes und Dichters (geb. in der Gascogne 1545, 1591 auf seinem Vaterlandes, die A. zu unternehmen gedachte, betrieb er auch als Studiosus das
Im
und Italienische.
wurde
ersteren
er,
-j-
Landgute sie
Bordeaux), ohne aber diese Arbeit
bei
anderen schon
besser
gelungen war.
(Vita p.
Vollständig übersetzte er dagegen ein
21.)
Es erschien
Gedicht ebendesselben in deutsche Verse. Salusten von Bartas Triumph
zu vollenden, weil er gefunden hatte, dass
dess Glaubens in
dem
unter
„Herren
Titel :
hoch Teutsch gebracht, von
J.
Wilhelms
V. A.
Beides
Stimmen gesetzet von Christophoro Thoma Wallisero, der Statt Strassburg verordneten Musico, Getruckt im Jahr M. DC. XXVII. 20 Volle Fertigkeit im Französischen hatte A. bereits vor der Herausgabe letzterer Schrift erlangt auf seiner Reise durch die Schweiz und Frankreich, über welche er in seiner Vita (p. 22 25) berichtet. Im Italienischen, dessen Anfangsgründe ihm Besold beigebracht hatte (Vita p. 33), vervollkommnete er sich auf seiner Reise durch Österreich und Italien (A.s Bericht über dieselbe Vita p. 33 38), woselbst er zu Padua ausserdem noch den Unterricht eines gewissen Abraham Copenius (Vita Den Gebrauch dieser Sprache wie der französischen übte er auch während seiner p. 35) genoss. späteren geistlichen Amtsthätigkeit nicht nur durch Erteilung von Unterricht, sondern auch Figural vnd Choral in
5
)
—
—
Von
mehrere Übersetzungen.
durch
insidiosus
libellus
eucharistia 18)
21
solchen
erwähnt
Mestresati ins Lateinische unter
selbst
er
dem
Titel
(Vita p. 209)
diejenige
De Communione cum
:
eines
Christo in
Eine wörtliche Übersetzung der Ragguagli di Parnasso des italienischen Satirikers
.
)
von A. unter den Liberalium artium doctores der Universität Tübingen
Tübingen 1555, Prof, daselbst 1588, gest. 1620. 19) Erschienen im J. 1620 (nicht 1619, wie Eossb.
in seiner Vita (p. 8) genannt,
geb. zu
Domus
Am
6 anführt)
S.
Selenianae juventutis exemplum angehängten Verzeichnis
p.
nach seiner eigenen Angabe in dem dem
353 und nach derjenigen Burks. (No. 81.)
letzteren Orte findet sich auch der ziemlich lange Titel dieser Übersetzung angeführt.
20) Vita
1.
1.
—
Der
Titel
dieser Schrift
mitgetheilt
ist
von Burk
in
seinen
Nachträgen im
Litter.
An-
zeiger III. 1798. Leipzig. 21) Jean Mestrezat (nicht Mestrezati,
scheint, wahrsch. weil A.
lehrtesten
a.
a.
O. sagt:
wie ihn Seybold
Theologen und ausgezeichnetsten Prediger
wurde 1592 zu Genf geboren, zu Saumur Pariser reformierten Gemeinde, die in
J.
C.
au Sacrement de V Eucharistie.“
(Frankfurt 1624
u.
250 nennt, der ihn für einen Italiener zu halten
gebildet,
der französischen
wirkte
bis
an
dem benachbarten Charenton
Originals lautete nach C. Schmidt (in Herzogs
ä
S.
„Converti ex Italico in Latinum Joh. Mestrezati
tlieol.
seinen
und
1657
erfolgten
ihre Kirche hatte.
Der
Titel des französischen
Real.-Encycl. IX. 672. Art. „Mestrezat“):
Dieser Traktat erschien 1624
1663), ins Englische (1631)
war einer der geim 17. Jahrhundert, Tod als Prediger der
etc.“,)
reformierten Kirche
u.
„De
la
communion
1625 zu Sedan und wurde ins Deutsche
ins Italienische (Genf 1638) übersetzt.
Wie
A. dazu kam, im
)
11
Trajan Boccalini
Fama
mit der
ist
einer
fraternitatis
Behauptung Besolds zufolge (bei Hossbacli S. 104 f. Anm.**) auch die im J. 1614 zu Kassel zugleich erschienene „Generalreformation
der gantzen weiten Welt“.
Auch
dass er in den Nebenstunden
der
spanischen Sprache
die sein geistliches
,
dem Grade mächtig gewesen, einen jungen Mann, Jo-
A. in
ist
Amt ihm
liess,
frei
seph Demmler, welchen er schon früher im Französischen unterwiesen
und Spanischen unterrichten konnte.
(Yita p.
I.
im
Italienischen
Dass A. sich auch das Englische
124 und 165.)
angeeignet habe, wie Tholuck (Herzogs theol. Real-Encvcl.
hatte,
388) behauptet, lässt sich aus A.s
Vita nicht erweisen.
Im Zusammenhang mit
A.s
lateinischen
Sprachstudien, von
denen oben
Rede war,
die
Schon im elterGeschichte und Hause zu Königsbronn, wohin A.s Vater von Herrenberg aus im J. 1591 als Abt versetzt Avorden war, zeigte er hierzu Neigung. (Vita p. 7.) Auf der Universität zu Tübingen, die er als lSjähriger Jüngling im J. 1601 bezogen hatte, dienten ihm ausser den römischen Historikern von den neueren die Werke des Bembus, Jovius, Sigonius und Zwingers Theatrum vitae hionanae. (Vita p. 11. 22 Wesentliche Förderung in diesen Studien hatte er dem Joh. Lindanus zu danken, einem durch Alba aus seinem Vaterlande vertriebenen Niederländer. Denn Lindanus stellte ihm nicht nur seine reichhaltige Bibliothek zur Verfügung, sondern unterwies ihn auch selbst in Geschichte und Geographie. (Vita p. 13.) Durch ihn wurde er bekannt mit Henningii Opus Genealog icum, mit den Trophaea Belgiea eines Ungenannten und mit den historischen Werken des von ihm hochverehrten Thuanus, des Meteran und Merula 23) (Vita p. 13); desgleichen mit mehreren Büchern geschichtlichen Inhalts, deren Titel er anführt, ohne die Verfasser zu nennen, nämlich die Reges Neapolitani, die Flectorcs Saxoniae und die Comites Tirolenses. (Vita p. 21.) Von historischen Arbeiten, wozu unter anderen ein Auszug aus des Thuanus steht seine Beschäftigung mit der
deren Hilfswissenschaften.
lichen
)
AVerken gehört (Vita
Hand falls
Hand
in
p.
52
sq.),
berichtet A. ausser
mit A.s historischen gingen seine
dem Lesen Werke einiger
schon im Elternhause mit
Später
mag
er
a.
a.
durch die
0. auch p. 51.
geographischen
der
vorerwähnten
Orcadum, Moscoviae gefördert worden sein.
Descriptio Britarmiae, Scotiae, Hiberniae,
Cosmographia des Paul Merula
die
u. a.
Studien hat ihm Lindanus die wirksamste Hilfe geleistet mit Abrah. Ortelius (Örtel), der zuerst
in
Studien, die er gleich-
der Ivosmographie Sebast. Münsters begann. (Vita Historiker,
wie
z.
durch
B.
p. 6.)
die
Larii lacus des Jovius, durch
et
Auch
bei diesen geographischen
Durch ihn wurde
er bekannt
gemacht
seinem Thesaurus geographicus ein selbständiges grosses
Landkartenwerk unternommen hatte, welches rasche Verbreitung fand, und mit Mercator, desgleichen mit
wieder
.1.
zu
nicht
dem Theatrum urbium und den genannt
Indicae navigationes, deren Verfasser von ihm aber
Hossbach wird recht haben, wenn er
werden.
(S.
5)
das letzterwähnte
statt aus dem Französischen oder doch wenigstens aus dem Deutschen wohl nur daraus erklären, dass ihm gerade bloss diese Übersetzung als die neueste
1642 diese Schrift aus dom Italienischen übersetzen,
lässt
sich
Ausgabe derselben zugänglich war. 22) 23)
Über dasselbe weiteres bei Seybold S. IS. Es giebt zwei Gelehrte dieses Namens. Der
eine,
Georg Merula, zu Alessaudria della Paglia im Maiist 1494 zu Mailand gestorben. Er hinter-
ländischen geboren, hat 40 Jahre zu Venedig und Mailand doziert und liess
ausser vielen philologischen Schriften eine Descriptio inontis
ein Rechtsgelehrter,
staaten,
ist
geh. zu Dortrecht 1558,
Vesurii
et
Ferrati.
Der andere, Paul Merula,
Professor der Geschichte zu Leyden und Historiograph der General-
gestorben zu Rostock den 19. Juli 1607, gab ausser philolog. und juristischen Schriften eine Cosmo-
f/raphta purticularis und eine Ilistoriu ecclesiastica et politicu letztere, weil er
durch sein Wirken
in
1X00 unnorum
heraus.
Gemeint
den Niederlanden dem Niederländer Lindanus näher stand
ist
jedenfalls der
als
9
*
der erstere.
12
Buch
für „Theod. de
Brys indianische Reisen“ hält. Denn 1634 unter dem Titel ist 1590
—
händler Theod. de Bris orientalem
occidentalem in
et
bei
dem
Frankfurter Buch- und Kunst-
Collectiones peregrinationmn
in
Indiam
25 Teilen ein Kupferwerk erschienen, welches nach seinem Tode
von seinen Söhnen Joh. Theod. und Joh.
Israel
in
Gemeinschaft mit
1590 — 1630,
dem
Kupferstecher Merian
Land und Leute lernte A. aus eigener Anschauung kennen durch die von ihm unternommenen Reisen, von denen besonders diejenigen beiden bemerkenswert sind, die er im J. 1610 und 1612 antrat. Die erste führte ihn von Tübingen aus über Ulm, Biberach, Constanz, .Schaffhausen Bern, Freiburg im Üchtlande, Lausanne, Genf nach Paris und anderen grossen Städten Frankreichs. Seinen Rückweg nach Tübingen nahm er wieder durch die Schweiz über Basel, Freiburg im Breisgau, Yillingen und Rottweil. (Yita p. 21 Auf der letzteren von beiden Reisen fuhr er die Donau aufwärts 25.) über Passau nach Linz und reiste dann durch Kärnthen nach Venedig. Nachdem er die Merkwürdigkeiten dieser Stadt kennen gelernt hatte, besuchte er Padua, Vicenza, Verona und Rom. (Deutsche Ausgabe
wurde.
fortgesetzt
27
Teile.)
,
—
Aus
letzterer Stadt aber vertrieb
ihn
schon nach wenigen Tagen
Hitze und die Furcht vor
dem
Heidenheim kehrte
das Vaterland zurück.
er in
Fieber.
Über
die
Trient, Brixen, Innsbruck,
(Vita
p.
33
dort
herrschende
grosse
Augsburg, Lauingen und
— 38.)
und Geographie, so zeigte A. zur Mathematik und Mechanik gleichfalls schon im elterlichen Hause eine besondere Neigung, welche ihn sein ganzes Leben hindurch Mit Joh. Kepler stand er in brieflichem und persönlichem Verkehr (Vita nicht wieder verliess. p. 81) und beschäftigte sich noch im J. 1637 zu seiner Erholung mit Mathematik. (Vita p. 175.) A uf der Universität wurde er in der Mathematik unterwiesen durch Dav. Magstrus (geb. 1565 zu Vaihingen, f 1635), Prof, der Jurisprudenz, und durch den Lehrer Keplers, Mich. Möstlin (geb. 1550, f 1631), welcher letztere ihm ausserdem die Benutzung seiner mathematischen Instrumente und seiner Bibliothek gestattete. Von dem Unterricht, den A. selbst in der Mathematik erteilt hat, wird später die Rede sein. Hier möge nur erwähnt werden, dass er als
Wie zur
Diakonus
in
(Vita p. 52.)
Geschichte
Vaihingen einem gewissen Joh. Jac. Engelhardt Unterricht in der Algebra ln
der
Mechanik nahm
Matth. Lösch in Tübingen.
(Vita
p.
42.)
dem Tischler Dav. Uebermann trat er p. 19), also doch wohl zu dem Zwecke,
dem sehr Auch zu dem Goldschmied Unterricht bei
er
in
geschickten
erteilte.
Uhrmacher
Christoph Schnierlin und
Beziehung, und zwar ob suae artis peritiam
um
(Vita
auch von diesen Handwerken einige Kenntnis zu
erlangen.
Hierbei wollen wir noch erwähnen,
dass A.
nicht
nur
als
gewandter Turner über ein
hölzernes Pferd zu voltigieren verstand, eine Kunst, welche er in Italien gelernt hatte (Vita
p. 39),
sondern dass er auch wirklich ein geübter Reiter war, wie aus vielen Stellen seiner Vita zu ersehen
ist.
Die Richtung A.s auf das Praktische, die sich schon in den Beschäftigungen des Knaben
und Jünglings mit Mathematik und Mechanik, sowie in dem Interesse desselben für Goldschmiedekunst und Tischlerei zeigte, stand bei ihm in Einklang mit der Liebe zu allem Schönen, besonders zur Dichtkunst, Musik und Malerei. Bezüglich der ersteren, der Dichtkunst, kann es hier nicht unsere Aufgabe sein, die poetischen Produktionen A.s aufzuzählen und dieselben zu beurteilen, oder die Frage zu erörtern, welcher Platz in der Geschichte der deutschen Nationalliteratur ihm gebühre; deshalb verweisen wir in dieser Hinsicht mit Palmer (in Schmids Encycl. I. 143) einfach auf die von diesem genannten Literarhistoriker.
13
Ausser der Dichtkunst sulsus esset (Tita
19),
p.
und übte A.
liebte
dem Zweck im
gewissen Joh. Diirvius nur zu
die
Musik.
Spiel der Zither
hat sich aber dieser Kirnst, wie er gleich darauf hinzufügt,
geübt habe, beweist der Umstand, dass er noch im
von Elfenbein zum Geschenk pflegte er
(Tita p. 195.)
erhielt.
Nach
J.
1640 eine Laute
einer Mitteilung Hossbachs
und abends
auch im Kreise seiner Kinder, welche morgens
seinem
in
Dass er das Lautenschlagen noch
ganzen Leben weder geschämt, noch ihre Erlernung bereut. bis in sein späteres Alter
Zwar liess er sicli durch einen und Laute unterweisen, ne in-
215)
(S.
der heiligen Schrift
in
und geistliche Lieder sangen, die Haife zu spielen. Pidurarum et elegantiarum appeAuch für die Malerei hatte er Sinn und Verständnis. “ tens nennt er sich. (Vita p. 215.) Er besass ein museum von seltenen Gemälden; z. B. die Bekehrung Pauli von Holbein, die ihm von einem Baron von Rappoltstein, und eine Madonna {icon Deiparae Virginis) Albr. Dimers, „nutto auro contra aestimandum“, die ihm von dem Nürnberger Patrizier Joh. im Hoff dem älteren verehrt worden war. (Vita p. 114.) Desgleichen war vom Prinzen Friedr. v. 'Württemberg, der selbst als Kunstliebhaber und als Sammler des Kunst-
lasen
kabinets zu Neustadt an der Linde bekannt exquisitissimi operis (Vita
Mit A.s
allseitiger
fähigung genannt.
p.
Bildung
Der andere
ist
haben
sorgte, dass
bessere leibliche Pflege
148), seine Gemäldegalerie flore picto
S.
wir
nur den einen Faktor seiner pädagogischen Be-
Stifts
Oben haben wir
bereits gesehen,
wirkte, wie er für dasselbe Kollekten veranstaltete
den Stipendiaten nicht nur ein verbesserter Unterricht, sondern auch eine
würde; wir haben ferner gesehen, wie es ihn
ziiteil
trieb,
durch eigenen
ihm anvertrauten Jugend zu fördern. Das nächste Bemühungen war seine Überzeugung von der Wichtigkeit der Jugenderziehung für
Unterricht religiöse Erkenntnis
Motiv dieser
(Seybold
Liebe zur Jugend.
seine
wie A. für das Gedeihen des Tübinger
und dafür
ist
130) bereichert worden.
unter
der
Kirche und Staat.
Allein in gleichem Masse hat ihn auch seine Liebe zur Jugend zu solchem Handeln bestimmt. Dieselbe zeigt sich zunächst darin, dass er darauf bedacht war, das leibliche und geistige Elend der unter den Schrecken des dreissigjährigen Krieges verwahrlosten Jugend
Calws zu
lindern. Über diese Thätigkeit berichtet er in seiner Vita (p. 167): „Da die hilflosen Unmündigen, die man, ungefähr 80 an der Zahl, in dem Waisenhause mit schweren Kosten erhielt, an Leib und Seele vernachlässigt wurden und durch Schmutz und Unreinlichkeit fast zugrunde
gingen,
so
Dienen
bestimmt
Bürger
brachte ich es durch anhaltendes Bitten dahin,
verteilt
waren, oder
die
eine
Profession
dass
erlernen
diejenigen,
sollten,
und zu Gottesdienst und Schulen angehalten werden
glücklich gelang,
dass nur wenige zurückblieben, die fast schon
bei
sollten,
zum
entweder
die
unter
die
wohlhabenden
was mir auch
so
lebendigem Leibe verfault
waren.“ Seine Liebe zur Jugend
haben, wie die
Titel
scheint
den A. auch
zum Jugendschriftsteller gemacht
zweier Schriftchen vermuten lassen,
in
zu
haben
die wir leider keine Einsicht
nehmen können, da sie nirgends mehr vorhanden zu sein scheinen. Sie sind beide angeführt in dem Burkschen Verzeichnis und Nachtrag unter No. 90 und 91. Der Titel des ersteren lautet: „Ein Kinder Spil, Auff das 1630. Jar, von viertzehen Personen. Nemlich: der Jungfrawen Maria vnd ihrem Christkindlein. (Prologus).. Weissheit.
Liebe.
Nürnberg,
bei
gewidmet.)
Klugheit.
Hoffnung.
Wahrheit.
Stärcke.
Gedult.
Glaub.
Gerechtigkeit.
Keuschheit.
Einigkeit.“
Barmhertzigkeit. kl.
8°
(1
*/
2
Bg.)
(Den fünf Kindern des Nürnbergschen Patriziers Konrad Bayer Es scheint dieses „Kinder-Spil“ eine für kindliches Verständnis berechnete dramaCaspar Fuhlen.
tische Darstellung der Geburtsgeschichte Christi zu sein.
—
Das
letztere Schriftehen hat
den
Titel:
14
„Das Leben, Lehr vnd Leiden
Auch andern
Sambt Summarischem
Christi.
Lauft'
der
christlichen
Zu einer Kinderkurtzweil zugericht.
geistlichen Stücken.
Kirchen.
Strassburg,
Ge-
Johann Rappen, Im Jahr Christi 1632.“ 8°. (74 S.) Die Liebe zur Jugend begleitete den A. sein ganzes Leben hindurch. Er bewies sie an Knaben und Jünglingen, denen er Unterricht erteilte in der Zeit, die sein geistliches Amt ihm truckt bey
frei liess.
Dafür zeugt ferner besonders sein Briefwechsel mit den Prinzen des württembergschen,
vorzüglich aber mit denen des braunschweig-lüneburgschen Hauses (enthalten
niana Augustalia,
teils
Dienstbeflissenheit
gegen
diesen Briefen heraus,
Domus
in
und Dankbarkeit gegen letzteres welche Freude es ihm gewährte, die Anfragen
Weise zu belehren, mit aufmerksamem Auge So wird
schenken zu erfreuen. heben,
der
ein
sei
um
den Sele-
nicht bloss liest
aus
der Prinzen zu beantworten,
auf die mannig-
sie
und
ihre Studien zu verfolgen
sie
mit Ge-
nur Einiges zur Bestätigung des Gesagten herauszuvon
Rudolf August,
der braun sch weigschen Prinzen,
älteste
hortator“ ermahnt,
B.,
z.
in
Man
veranlasste.
ihnen nützliche Vorschläge zu machen,
erteilen,
teils
wozu ihn gewiss
ersteres
ihnen Rat und Auskunft zu fachste
Selenianae juvcntutis exempliim),
seinem
„perofficiosus
den historischen Studien „das Auge der Mathematik“ hinzuzufügen, damit er sed qui minime Scliolae situm olent (Selen. Aug.
perfectus princeps,
p. 5),
und ihm zu
diesem Zweck des Jesuiten Christoph Clavius Übersetzung und Erläuterung des Euklid geschenkt.
Auf
und auf das
ein Dankschreiben des Prinzen
diesem Buche Gebrauch machen zu wollen,
darin
wenn
doch ja nicht aufzuschieben;
denn Geschichte und
wenn
geleistete
auf der Universität
er
auch mit mathematischen Studien beschäftigen würde
dem Geber
(1.
1.
p. 7),
Politik,
Versprechen, von
sich
neben anderen
empfiehlt A. ihm, die letzteren
mit denen er sich gegenwärtig be-
und Geometrie, Chronologie und Ausserdem würden seiner auf der Universität grössere und schwierigere Aufgaben warten, die ihm dann für die Mathematik, für deren Erfassung sein gegenwärtiges Lebensalter gerade am meisten geeignet sei, keine Zeit mehr übrig lassen würden. Deshalb möge er mit Übergehung der schwierigeren Kapitel derselben wenigstens die leichteren per lusum schäftige, seien gar nichts,
er mit ihnen nicht Arithmetik
Kosmographie verbinde.
et
animi rclaxationem
treiben.
(1.
auf Astrologorum naeniae nichts gebe.
beim Erlernen des Zeichnens
er,
sine quibns omnis pictura elumbis
Ein anderes Mal belobt er denselben Prinzen, dass er
p. 8.)
1.
ja et
Den zweiten Prinzen, Anton Ulrich, ermahnt 138.) Fundamente und Regeln der Optik oder Perspektive, mortua est, nicht zu ignorieren. (1. Den jüngsten p. 61.) (1.
1.
p.
die
1.
der drei Prinzen, Ferd. Albert, seinen melitissimns princeps, spornt er
sischen an, indem er
ihm
unbedenklicher es
Autor zu erlernen.
mal
(1.
sei, 1.
Erlernen des Franzö-
ein französisch-deutsches neues Testament schenkt,
schreibt, dass seines väterlichen je
zum
die
worauf dieser ihm
Freundes Geschenk ihm eine desto grössere Freude bereitet habe,
französische Sprache aus einem heiligen statt aus einem profanen
p. 68.)
Ein anderes Mal
selbst einen (lateinischen) Brief
bittet A.
seinen didcissimus princeps,
ihm
ein-
zu schreiben, nachdem er bisher nur per disertum interpretem
mit ihm verkehrt habe, und ermuntert ihn hierzu durch den Hinweis darauf,
dass er ja von
ihm, der in einem so zarten Alter stehe, keine rhetorische Leistung, sondern die Übung eines
Knaben
erwarte,
und dass
er seine Verstösse gegen den Priscian höher schätzen
durch Andere ihm in die Feder diktierten schritte ersehen
und
dieselben mit
gefeilten
Brief;
frommen Wünschen
begleiten.
(1.
1.
eine kleine Probe aus der umfangreichen Korrespondenz zwischen A.
Prinzen mitgeteilt;
aber schon
sie
genügt,
um
würde
als
einen
auch möchte er daraus seine Fortp. 70.)
Wir haben
hier
nur
und den braunschweigschen
zu zeigen, dass dem körperlich leidenden, mit
Geschäften überhäuften, infolge der ihm widerfahrenden Verdächtigungen mürrischen, meist miss-
“
15
gestimmten Greise dieser Briefwechsel ein Genuss war, und dass er sich ein Herz voll Liebe für die
Jugend bewahrt
Wir haben
hatte.
dass A. sowohl vermöge seiner allseitigen Bildung als auch vermöge seiner Liebe zur Jugend pädagogisch wohl befähigt war. Diese Befähigung wurde auch bisher gesehen,
„Hinc 2i) disciplinarum peritia sodalibus non longe impar factus, rerurn qunc res promovit, xd immatnra prope aetate 25) jiiventidis informatio
schon frühzeitig erkannt. cognitione mxdtos anteverti,
mihi crederetur
(Vita
seiner „Paedagogia
p.
Namen
Sogleich nennt er auch die
12.)
prima
(Honor doctoralis theologicus
seiner fünf ersten Schiller, die
250) anvertraut waren.
p.
Mit dieser
pädagogische Thätigkeit im engern Sinne. Er selbst unterscheidet dieselbe von seiner übrigen neben seinem geistlichen Amte geübten, von welcher bisher die Rede war. Als er nämlich im J. 1646 in einem Alter von 60 Jahren und bereits seit 2 Jahren kränkelnd den Entschluss fasst, sein Amt niederzulegen, beruft er sich darauf, dass er nun 41 Jahre dem beginnt seine
und
Staate treu gedient habe,
gencrosae, 6
muniis longe gravissimis
19 ejus (Vita
coxitidi“.
Jugend“ verwendeten Jahren meint April
war
indes,
1606
bis
zum
er
dem
(ulolescentium ingenuorum“ bis zu
vom
dann
fahrt
ecclesiae servitiis,
24. Febr.
p.
fort:
„ex quibus
inspedioni
232 sq.)
die Zeit
et
sondern
Hospitant im Tübinger
in
Stift.
vom Beginn
dieser „Paedagogia
prima quinque
p.
i.
250.)
auch seine Reisen sowie sein Aufenthalt
fallen
d.
Der genannte Zeitraum dem Unterrichte und der Erziehung der
(Hon. doct. theol.
1614.
als
unterbrach A. seine Studien, gab seine Paedagogia
Juli 1607
um
formandae juventuti
8 annos aulae curiaeque
Tage, an welchem er sein Vaihinger Diakonat antrat,
denselben
Im
annis) 8
Unter diesen 8 auf „die Bildung der edlen
wie beiläufig bemerkt sein mag, nicht bloss
•lugend gewidmet,
(sc.
hos postremos
und Frankfurt zu Im November desselben Jahres wurde er aufs neue Jugendlehrer. Es wurde ihm nämlich die Führung zweier Söhne des österreichischen Barons v. Catianer anvertraut, welche die ehemals berühmte Schule zu Lauingen besuchten. Das war seine „Paedagogia secnnda“. prima auf und verliess Tübingen,
eine Reise nach Strassburg, Heidelberg
unternehmen.
(Hon. doct. seine liess,
theol.
p.
250.)
Diese Thätigkeit A.s fand ihren Abschluss, als der Baron
v.
Catianer
Söhne wegen drohender Kriegsgefahr nach Lavbach zurückrief und ihren Führer einladen ihnen dorthin zu folgen.
Da dem
A. diese Reise
wegen seines Gesundheitszustandes zu
beschwerlich schien, ihm dieselbe von befreundeter Seite widerraten wurde und auch die Seinigen
damit nicht einverstanden waren, so legte er seine Stelle nieder und ging nach Tübingen zurück. (\ ita
dem
p.
Hier begann er im Aug. 1608 seine „Paedagogia tertia“ (Hon.
1 7 sq.)
er zwei Jahre lang Heinrich
Höfingen unterrichtete. (Vita dienste
trat,
und Burkhard,
p. 18.)
Da von
der jüngere aber nicht hoffen
d.
th. p.
250), in-
Söhne des Johannes Truchsess von
die beiden
seinen Zöglingen der ältere schon zeitig in Kriegs-
liess,
Stellung (Vita
zu werden, so schied A. aus dieser 250) die oben S. 12 erwähnte Reise
ein Gelehrter
und trat im Juli 1610 (H. d. th. p. p. 22) durch die Schweiz nach Frankreich an. Als er von derselben nach Tübingen zurückgekehrt war. 24) (1. h. weil er, wie er kurz vorher sagt, als Studiosus den Tag den Wissenschaften, die Zeit Ins tief in Nacht hinein aber dem Lesen von Schriftstellern gewidmet hatte. Dieses Alter nennt er selbst als dasjenige, in welchem er zu 25) A. war damals lf) Jahre 7 Monate alt. unterrichten begann, in dem seiner Schrift Ilonor doctoralis Theologicus. Tubing. Iü42 auf p. 250 angehängten liroviarium vitae Joh. Valentini Andreae. Und in seiner Vita 1. 1. rühmt er unter den Vorteilen, dio ihm sein
die
I
nterrichten brachte, auch den, dass er durch das
rium
nondum
ricennis accipiebam.“)
erleichtern konnte.
als
noch
ihm
hierfür gewährte Honorar („ultra centenos florcnos Sola-
nicht zwanzigjähriger Jüngling die Haushaltung seiner Mutter
!
:
16
im Sommer 1611 seine „quarta paedagogia“. (H. d. th. p. 250.) Er wurde nämlich von einem Herrn von Gemmingen als Informator für dessen Sohn angenommen. A. unterrichtete denselben zunächst im väterlichen Hause zu Rappenau im Kraichgau bei Wimpfen und begleitete ihn später auf die Universität Tübingen. (Tita p. 26 sq.) Als indes der Tod die Eltern seines Zöglings schnell hinter einander weggerafft hatte und dessen Vormünder das bisherige Honorar
begann
er
A.s schmälerten, beschloss er, unzufrieden mit dieser insolita tenacitas
1612 und
keit
im
Febr.
falls
S.
12 die Rede war.
im April desselben Jahres
trat
die italienische Reise an,
Nach der Rückkehr von derselben fand
zu pädagogischem Wirken;
denn
es
Diese mathematischen Vorlesungen
Hon.
heisst
er
hielt
in
die seitherige Lehrthätig-
,
250:
von der
gleich-
noch einmal Gelegenheit
er
„Praefuit
collegio
mathernatico“.
Tübingen vor einigen Freunden.
Unter ihnen
d. th.
p.
befand sich Wilhelm von Wense, ein studierender Lüneburgscher Edelmann, der zu dem betreffenden Kollegium die Anregung gegeben hatte. (Vita p. 39 sq.) Aus den erwähnten Vorlesungen entstand A.s Lehrbuch (1er Mathematik. Dasselbe besteht aus 2 Teilen, nämlich Text und Zeichnungen. Der erstere hat den Titel: Joannis Valent ini Andreae Collectaneorum mathematicorum decades XI. Centum et decem tabulis aencis
exhibitae.
Typis
Tubingae,
110 Kupfertafeln haben den besonderen
Werke
dürfte
Alexandri
Johan.
Cellii 1614.
(5
1
Memoriale mathematicum
Titel:
Text in
Bg.
/2
1614.
4°.)
Die
Von diesem
wohl das auf der Universitätsbibliothek zu Tübingen befindliche, vom Verfasser
selbst ihr dedizierte
Exemplar das einzige noch vorhandene
Die
sein.
vom Autor
eigenhändig
geschriebene Dedication lautet Tubingensis Academia mater
Hane vile
gratae mentis tabellam
praemium,
cum
voto
:
sic
mea
Tibi suspendo,
mihi porro
f'aveas,
o
benigna
ut ego
te
mater, educationis institutionisque
laudare ac commendare
Deo non
desinam. Vale
et
annum MDCXIIII.
feliciter
auspicare.
T.
filius
Joannes
Andreae.
Valent.
Als Zweck der Herausgabe dieser Collectanea mafhematica nennt A. auf 1.
damit diejenigen,
einigt
haben
ersparten 26)
27 );
Was
die dergleichen
möchten 3.
26 );
stückweise besitzen, es von
damit diejenigen,
2.
die
an
nun an
derartigem
in
Gefallen
p.
4 der Vorrede:
einem Bande verfinden,
Aufwand
damit, wer sich in den vorstehenden Kleinigkeiten geübt habe, Nützlicheres an
A. damit meint, erfahren wir,
wenn wir
die
Anmerkung Seybolds
(S.
63
f.)
beachten.
Dieser sagt
„Der Umstand, dass er (A.) obiges Buch zu Anfänge des Jahres 1614 dem Herzog Johann Friedrich von Wirtemberg überreichte, lässt schliessen, dass er die in demselben enthaltenen Zeichnungen in dem Laufe seiner Vorlesungen stechen liess und die einzelnen Blätter seinen Zuhörern mitteilte, dass sie sich aus dem mündlichen Vortrage die Erläuterung der Figuren beischrieben. Wenigstens fand einmal Herr Pfarrer Burk zu Weiltingen eine solche Sammlung der Andreaeschen Zeichnungen, bei welchen kein gedruckter Text, sondern eine geschriebene hier:
Erklärung jedes einzelnen Kupferblattes befindlich
ist.“
Die Richtigkeit dieser Mitteilung Seybolds vorausgesetzt,
Buch deshalb erscheinen, damit diejenigen, welche talia, d. h. nur noch einige lose Blätter aus jener Vorlesung besässen, hun alles komplet und in einem Buche vereinigt haben möchten. 27) Bei dom Bestreben A.s, mit wenig Worten möglichst viel zu sagen, wird man unter dem Ausdruck des Originals „sumptuum compendium fucere“ Aufwand sowohl au Kosten als an Zeit zu verstehen haben, und meint A.
also, er lasse dieses
wird er damit haben sagen wollen kostspieligen
:
Damit solche Leute nicht nötig hätten, teils die bisher vorhanden gewesenen teils mit Aufwand von grosser Mühe und vielem Fleisse
mathematischen Werke sich anzuschaffen,
durch den massenhaften
Stoff,
den
sie böten, sich durchzuarbeiten.
“
;
17 deren Stelle setze
Das Werk
28 ).
ist
keine durchaus eigene Arbeit A.s, sondern „quantula haec
in Gallus ac Italia nobis care empta, aut e libris aliquot
sunt,
am
suniptu, molestiu nullä tua sunto“ schreibt er
Worten zu
aber nennt er in den einleitenden
aus deren Werken
lehrten,
geschöpft
er
chanicam Theoriae jüngere (Vorrede), also wünscht: „quod utinam eruditus quis
minimo Ausserdem
conquisita,
Dekaden gewissenhaft diejenigen Ge-
jeder der 11
A. hat es in diesem Buche unternommen,
hat.
die
laboriose
Schluss der Vorrede an den Leser.
„Me-
angewandte Mathematik der reinen anzuschliessen, und rar um
faceret,
equidem connubium.“ (Vorrede.)
Mit der
reinen Mathematik beschäftigen sich die beiden ersten, mit der angewandten die übrigen 9 Dekaden.
Die
Dekade behandelt Geometrica. Auf p. 5 des zur 1. Tafel gehörigen Textes zuerst vom Punkt, von geraden, kreisförmigen und gemischten Linien, vom rechten,
I.
spricht A.
und stumpfen Winkel, von Winkelmessung und von der Richtung der Linien gegen Er unterscheidet hierbei inter se vel insistentes, vel tangentes, vel secantes, vel parallelae, ein Unterschied, den man bekanntlich heutzutage nicht mehr macht, indem man jetzt nur noch gerade und in einer Ebene liegende Linien unterscheidet, die nötigenfalls gehörig verlängert im Endlichen sich schneiden, und solche, die sich im Endlichen nicht schneiden, also parallel sind. Weiter spricht er dann von den 4 rechten Winkeln, die in einem Quadrat vorspitzen
einander.
handen
sind,
und
zeigt
gleichen Abstand“;
welche
zeigt,
Sieben-,
Linien.“
wie
Hier
Die Piguren
Den
Inhalt der
Taf.
3.
der B.
stellen
Taf.
2.
vorzugsweise
„Parallele Linien haben überall
nebst Text übergehen wir, da es sich hier
Abbildung eines Zirkels
B.
z.
z.
„Linien, welche Parallelen schneiden, bilden mit ihnen stets gleiche
ferner:
—
deutende Kleinigkeiten,
Fünf-,
—
Der Text giebt darauf bezügliche Sätze;
Parallellinien dar.
Wechselwinkel“.
einem Kreise den Durchmesser, Halbmesser, sinus, den sinus versus,
in
und den Doppelsinus.
den sinus complementi
w. handelt.
u. s.
—
Wichtiger
um
unbe-
ist die 4. Taf.,
dem Kreise regelmässige Figuren eingeschrieben werden, nämlich Sechs-, Drei-, und Achteck. Taf. 5. „Verschiedene äusserst nützliche Teilungen von
—
Elf-
A.
sich
gefällt
betreffs der
Zeichnungen
Absonderlichkeiten; ausser den
in
Er-
läuterungen hierzu enthält der Text jedoch 4 richtige Grundsätze bezw. Lehrsätze 29 ); nämlich 1.
jedem Kreis sind nur
In
um
rings 2.
In jedem
Dreieck
andere nur einmal
ist
die
handelt A.
suchung der
4.
1.
Summe
aller 3
oder schneiden.
treffen
unter einander gleich, und 6. Taf.
Winkel Rechte.
4
(Wir würden
einen gemeinschaftlichen Scheitelpunkt
Winkel 4.
In
zwar sind im Halbkreis
vom goldenen
Proportionale.
4.
Schnitt.
2.
von
= alle
zusammen immer 4
2 Rechten.
jedem
Alle Winkel, welche
sagen:
jetzt
betragen
liegen,
3.
Eine Gerade kann eine
Segmente sind
die
Peripheriewinkel
Peripheriewinkel Rechte.
—
fortgesetzt proportionalen Strecken.
Auffindung der mittleren Proportionale.
Rechte).
5.
Auf 3.
der
Auf-
Aufsuchung zweier
—
Die 7. Taf. zeigt magni mit anderer Lösung. Verwandlung eines Dreiecks in ein Viereck (hier Rechteck). 2. Verwandlung eines Dreiecks in ein Quadrat. 3. Verwandlung eines Dreiecks in ein Viereck (Rechteck) von gegebener Länge. 4. Den pythagoräi sehen Lehrsatz: „Docct (sc. tig. 4) duo minora mittlerer Proportionalen.
Usus propositiones
6.
nämlich
Dieselbe Aufgabe 1.
quadrata trianguli recta/nguli aequalia esse quadrato tnaximo“. 28) also
liegende
derselben
Lehrsatz: „Die
rnnataj sind.
eine
mit Nutzen siyh eines grösseren mathemat. Werkes bediene.
Werk nur
als ein
Huch
29) Alle 4 Sätze werden dritte
5.
ein
solcher
Summe
ist.
A.
Anwendung betrachtet
des pythago-
demnach das
vor-
für Anfänger.
von A. fälschlich Axiomata, also der erste Satz aber genau
zweier Nebenwinkel
ist
jederzeit
Grundsätze
genommen 2 K.“,
und
genannt,
während doch nur der
einen Zusatz (corollariumj bildet zu diu zwei übrigen Sätze
Lehrsätze
dem (theo-
;
;
18
nämlich: ein Quadrat zu zeichnen,
Lehrsatzes,
räischen
Quadrate von gegebener Grösse Länge.
7.
Verwandlung
Verwandlung
6.
ist.
Rechtecks in ein Quadrat.
eines
Summe
welches gleich der
mehrerer
von gegebener
eines Rechtecks in ein anderes
Beliebige Vervielfachung einer be-
8.
Zeichnung eines einem andern ähnlichen und ähnlich gelegenen Dreiecks 10. Verwandlung einer beliebigen Figur in eine ihr ähnliche und nach gegebenem Verhältnis. Auf der 8. und 9. Taf. werden Versuche angestellt zur ähnlich gelegene grössere oder kleinere. Figur.
liebigen
9.
—
Berechnung unbequem
deren
solche Figuren,
Es muss
—
Zirkels 30 ).
Auffindung der Quadratur des auffallen,
dass A.
Auf der ist,
10.
16 Beispielen, wie
zeigt A. an
Taf.
auf Rechtecke zurückgeführt werden.
diesem Lehrbuche zu keinem der aufgestellten geometri-
in
schen Lehrsätze Beweise beifügt, die doch ganz unentbehrlich sind, weil bloss durch Erfahrung und Probieren gefundene Sätze nicht nur der einleuchtenden, unumstösslichen Gewissheit, son-
Da man nun
dern auch des Anspruchs auf Allgemeingiltigkeit entbehren.
kann
A.
dass
,
seinem Unterrichte die mathematischen Wahrheiten
nur
bleibt
so
sollte,
bei
die
Annahme
andere
Burk
einzelnen Kupferblattes, die
S.
63 Anm.*) nicht
sagt,
ob die geschriebene Erklärung
Sammlung Andreäscher Zeichnungen
einer solchen
bei
annehmen
bewiesen haben
nicht
dass A. diese Beweise bei seinem Unterrichte
übrig,
mündlich hinzugefügt habe. Und da Seybold jedes
nicht wohl
oder nicht, so können die beigeschriebenen Notizen von A. mündlich gegebenen Beweise enthalten haben, oder sie können diesem Texte auf jenen Blättern beigefügt gewesen sein. Wir haben gesehen, wie einfache, elementare Dinge in den 10 der Geometrie angewiesenen Nicht dasselbe können wir sagen von den folgenden 10 Tafeln der Tafeln behandelt werden. vorfand, mit unserem Texte
wohl entweder
II.
Dekade,
identisch
die
Arithmetica
auf welchen A.
Diese enthält nämlich
11. Taf.
sei
auch heute noch gebrauchte Einmaleinstabelle;
nennungen; 1
— 10
um
als
Fig. 2 die
figuris competentes“) eine zur
s.
zunimmt,
ein solches Quadrat
w., die 10 aus 10 Quadraten
Binomialcoefficienten 1.
Ausnahme
der ersten derselben, also der
Schriftzeichen
Multiplex;
particularis
6:5=
h.
d. d.
h.
bis
zur
die eine Grösse
1
die erste Grösse
:
der zweiten;
z.
d.
h.
die erste
B. 11
:
3
r>
/6
um
Grösse
=3
2 /
3
.
sich darstellt. 12. Taf.
Fig.
stellt
um
.
4.
z.
13.
und
14. Taf.
z.
einer Orgel darstellt, wobei zur
in
Linien
B. 11
Anschauung gebracht wird
„Cum veram
circnli
quadraturam
(uti vocant)
2.
2.
Snper-
h.
d. :
2
1 /2
B.
erste Grösse
die
=5
z.
Bruch-
.
5.
Multiplex
Bruchteile
und Kubikwurzelausziehens. der Arithmetik auf die
am Monochord, während Taf.
auf
das Pfeifenwerk
die Art, wie die verschiedenen Pfeifen verteilt sind, zugleich
gezeigt werden, nach welchen jede Clavis in die zu ihr gehörige Pfeife den 30 )
nämlich
dar,
=
um mehrere
ausgedrückt wird, und (he 20.
nach ihrem Umfang und ihrer Länge in gehöriger Ordnung
3
um mehrere
Anwendung
18 zeigt nämlich die mechanische Messung der Töne
19 die Proportion der Töne
:
handeln von den Anfangsgründen der
Die letzten 3 Tafeln dieser Dekade (18 —20) handeln von der Taf.
B. 6
zweiten
algebraischen Gleichungen, die 17. Taf. von denjenigen des Quadrat-
Musik;
4 enthält die sogenannten
5 Proportionen
Multiplex Superparticularis;
einen Bruchteil der zweiten; Die
und jede
einen Bruchteil der zweiten;
übertrifft ein Vielfaches der
—
ist
B. die 2 aus 2 solchen, die 3 aus
die erste Grösse übertrifft die zweite
h.
l
Die
die zweite
übertrifft
=
übertrifft ein Vielfaches der zweiten
Superpartiens;
—
z.
ein Vielfaches der andern;
ist
d.
•
so dass also
entstanden
11. Potenz.
3. Superpartiens V5 6 teile der zweiten; z. B. 11
Taf.
algebraischer Be-
Veranschaulichung der Zahlen von
dienende Rechenmaschine, derart, dass Eins durch ein Quadrat repräsentiert
folgende Zahl 3 u.
(„ Numeri
als Fig. 3
mit
traktiert,
den Ahacus Pythagoricus usitatissimus, jene bekannte,
Fig. 1
als
non dum possideamus,
auch die Gesetze
Wind einströmen
lässt.
his hnctenus acquievimus.“
19
Die
Dekade
III.
welcher
21
(Taf.
den Worten: „Die Statik
ist
die
— 30)
der Geometrie).
(sc.
Dinge nach Mass, Zahl und Gewicht
alle
Den Wert
Statica.
behandelt
andere Schwester
das
in
gehörige Verhältnis
Sie unterstützt recht eigentlich den menschlichen Unternehmungsgeist
behauptet, die Erde selbst aus den Angeln heben,
punkt gäbe.“
—
15.)
(p.
„Die Statik
leistet
wenn
derselben preist A.
mit
So hat es Gott gewollt, gebracht
hat.
und würde, wie Archimedes
es ausserhalb
derselben einen
uns Freundschaftsdienste bald
durch
Stand-
Wasser-
die
wage, bald durch die gewöhnliche Wage, bald durch den Hebel, bald durch Winden, bald durch
Axen bewegen,
Räder, die sich mit ihren
durch Taue, bald durch Schrauben. sie
nicht
immer gewürdigt“.
(Taf.
bald durch solche, bei denen dies nicht der Fall
ist,
bald
immer einzig, immer nützlich da, aber doch wird Auf Taf 22 25 wird die Geostatik, Taf. 26 28 die
Sie steht 21.)
—
—
—
Hydrostatik, Taf. 29 ein Kapitel ans der Aerostatik, nämlich die beim Einschlagen von Geschütz-
kugeln zur
Anwendung kommenden
sätze der Statik
Die IV. systeme,
Dekade
nämlich
Brahe und
—
Gesetze, behandelt.
Taf.
das
1.
31
(Taf.
— 40)
lehrt
Astronomica.
des Nicol. Copernicus,
2.
Hier werden auf
des Helisaeus Röslinus
des Raimarus Ursus 32 ), dessen System sich von
4.
unterscheidet, auf Taf. 33 die Planetentheorien dargestellt.
viel
30 wird gezeigt, welche 6 Grund-
beim Zügeln und Lenken eines Pferdes zur Anwendung kommen.
dem
Taf.
31
32 die 4 Weltdes Tvcho de
3.
),
des Tycho
de Brahe nicht
Die höchst wichtigen Keplerschen
Gesetze konnten hier natürlich noch keinen Platz finden, da dieselben bekanntlich erst 1615
1613 gehalten und im Sternkarten, und zwar die
ein
Rad
aber,
letztere diejenigen der südlichen
Abbildung eines Astrolabium, „Astronomiae abgebildet, welches
stellung der einzelnen
wir
uns
— 1620
erinnern,
—
Grösse der nördlichen, die
uns
wie
bereits im Oktober Taf. 34 und 35 enthalten Druck 1614 herausgegeben worden sind. zeigt und nennt erstere die Sternbilder und Sterne erster und zweiter
gefunden, diese mathematischen Vorlesungen
Tage
Hemisphäre.
totius fere
—
Auf
37 begegnet
Taf.
compendium.“
—
Astrolabii cornes et administra eine vergleichende
als
den
mit
Stufen
des
Tierkreises
und
die
38 wird
Taf.
Darstellung
Zusammender Mond-
phasen enthält.
—
Die V. Dekade (Taf. 41 50) belehrt uns über die Gnomonik, „welche die Sonne gleichsam dazu zwingt, nach den ihr vorgeschriebenen Linien zu laufen.“ (p. 23.) Hier wird (Taf. 43) Anweisung gegeben, wie die Planetenzeichen auf Sonnenuhren gezeichnet werden (ratio inscri-
bmdi signa
coelestiu horologiis).
Taf.
360
Teile.
Einteilung des Kreises
Die VI.
macherkunst
„Auf
die
Dekade versteht.
Gnomonik
in
51
(Taf.
Er
folgt
— 60)
spricht
50 zeigt die Windrose, umgeben von der mathematischen
behandelt
sich
die
Automatica, worunter
über den Wert
derselben
A.
hier
die
folgendermassen aus
(p.
Uhr27):
mit vollstem Rechte die Automatik, jene Kunst, welche zu unserer
Zeit fast eine Nebenbuhlerin des
Himmels und
Gehilfin der nützlichsten Arbeiten
ist.
Mag man
welchem die Mechanik mit don (exakten) Wissenschaften steht, oder auf die blosse Berechnung so vieler Umdrehungen, oder auf den auffallenden Nutzen, welchen hier die Mathematik dem menschlichen Leben gewährt, so wird man kaum einen Grund haben, sie (die Automatik oder Mechanik) von der freien Kunst auszuschliessen.“ Nachdem auf
auf das innige Verhältnis sehen,
31) Helisaeus Hi.
und Anfang des
Roeslinus 17.
oder Roslin
war Mathematiker und Leibarzt des Grafen von Hanau zu Endo des
Jahrhunderts.
ein durch seinen Streit mit Tycho de Brahe, von dem er wegen der AehnlichWeltsystems mit dom dos orstoren des Plagiats beschuldigt wordon war, bekannter Astronom. 3*
32) Nicol. Raimarus Ursus keit seines
in
20 51
Taf.
— 59
„Sed
et
oculorum
Nachdem
(p.
30.)
Darum wird
69)
Dekade
in der VII.
Ea
fuit.
61
(Taf.
perspectiva, uti
— 70)
Optica
die
Anfangsgründe der Perspektive gegeben sind, werden die Gesetze der an der Wendeltreppe (Taf. 67), an der Säulenstellung
die
am Schwibbogen (Taf. 66), und an einer Arx sumptuosior. VIII. Dekade behandelt auf
Optik gezeigt (Taf.
mavis imposturae aliquid dandum
voluptati, vel si
,
ge-
60 ein Calenclarium perpetuum.
sind, folgt auf Taf.
vocatur egregie praestat.“ traktiert.
Uhr durch Zeichnungen zur Anschauung
die verschiedenen Bestandteile einer
und benannt
bracht
(Taf.
70.)
— 80
die Architectonica welche A. für noch Dekade mit einer Belehrung über die verEr schiedenen Arten von Säulen. „Columnarivm descriptio cui Architectura omnis innititur, a human i corporis figivra initium sumpsit.“ Es folgt nun auf Taf. 71 die Beschreibung der beiden der toskanischen und der dorischen. Über die erstere sagt A., in den zumännlichen Säulen letzt zitierten Worten fortfahrend: „unde prima, quae Tuscanac nomen habet, agrestem hominem
Die
nutzbringender hält als die Optik.
Taf.
71
,
beginnt diese
,
:
quadratum
Über
referre dicitur.“
röbore aliquid remittit.“
ad elegantiam gracilitatem
inclinat,
letztere
hingegen
unde feminini generis
ornatus luxurn Virgo dicta.“
et
Abbildung einer zusammengesetzten Säule.
mim
Quidquid
Omnibus elegantiae, huic
Hieran schliesst Satz si
:
A.
auf
„Altera
:
Taf.
75
riss der
altiores, sin
Unde
est.
richtigen,
sit,
Taf.
die Zivilbaukunst folgt in der IX.
„Haec,
nitoria.
Taf.
psit.“
81
illius
— 84
filia,
zeigen
Unde
cavendum, ne moles deprimat. Taf.
76
stellt
den Grund-
77 denjenigen eines Privatgebäudes dar, wobei
Dekade
(Taf.
81
— 90)
enthält.
Kriegsbaukunst, Mu-
die
nomen
sed Martis plane amica, hodie fortificationis die
„ob
74 noch die
Zeichnung veranschaulichten
eine
der Text natürlich allemal die Erläuterung des betreffenden Grundrisses
Auf
Taf.
splendidioribus frequentior.“
in Aulis
durch
columnarum,
quia ex ipsis enata.
est,
minus, breviores facere decet.“
Uranienburg des Tycho de Brahe,
tertia
die korinthische Säule dar,
stellt
„Composita reliquis addita
„Si columnarum series aliqua alteri super imponenda
a muro subsidium habeant,
„Quae
Zu den beschriebenen kommt auf
collata
folgenden
73
Taf.
est.“
quae a Tuscanac
est heroi assimilata,
72 zeigt als weibliche Säule die ionische.
Taf.
praeparatoria ad fortificationem
Taf.
,
85
— 90
usitatius
assum-
einige Arten
von
Basteien oder Bollwerken.
Die X. II.
Dekade
(Taf.
Dekade (Arithmetica)
merunt, appositae sunt,
si
91
— 100)
stellt
betrachtet werden. forte aliis
Mensurata
dar.
kann
Sie
„Hae mensurae, quia
nobis
als eine
Ergänzung zur
interdum tempus rede-
Terra nostra, locorum spatia, utensilia
idem faciant.
,
Cor-
pus humanum equorum palaestra tempus denique mensurata sunt quae juvabunt puto juncta, si singula non proderunt,“ bemerkt der Verfasser als Einleitung. Taf. 91 und 92 zeigen eine Karte von Städten Deutschlands und eines Teiles der Schweiz, um zu veranschaulichen, wie ,
sich
,
Entfernung zu
ihre
,
einander verhält.
Taf.
93
veranschaulicht
das Grössenverhältnis
der
Europa am meisten gebräuchlichen Ellenmasse. Taf. 94 enthält eine Tabelle von Längenmassen und Gewichten, Taf. 95 eine solche von Hohlmassen für trockene und flüssige Gegenin
stände.
Die übrigen Tafeln bringen verschiedenes
Absonderliche.
Abbildung eines Menschen mit horizontal ausgestreckten Armen, bezeichnet
ist,
ihm mit Recht
worden.
als
Taf.
96
sieht
ein vor
Von diesem
man
die
dessen Centrum der Nabel
umschlossen von einem von 2 Diagonalen durchschnittenen Quadrat.
gebene Text bemerkt dazu folgendes: ist
Auf
Der „Da der Mensch das vollkommenste Werk Gottes
den übrigen auszeichnendes harmonisches Massverhältnis
beigeist,
so
zuteil ge-
Massverhältnis, welches gleichsam die Grundlage bildet, rühren die übrigen
Massverhältnisse her, und Gott selbst befahl
dem Noah,
seine Arche nach den Massverhältnissen
und 30 Ellen hoch mit den dem Menschen lehrt, wie der Mensch in verschiedenen ein Quadrat bilde. Eben solche SonderB. Fünfeck oder Figuren, z. ein Stellungen verschiedene 99. Tafel, wo dargestellt wird, barkeiten, um nicht zu sagen Spielereien, finden wir auf der 98. und des menschlichen Leibes 800 Ellen lang, 50 Ellen breit
—
analogen Teilen zu bauen.“
Der Text zur
97. Tafel
der Text dazu
Eine Erklärung giebt
wie auch die Pferde „geometrice incedunt.“
weiter nicht,
und weil denjenigen, welche von diesen Dingen etwas ver33 Taf. 100 stellt eine kurze Geschichtstabelle stehen. die vorstehenden Figuren schon genügen“ ). Längsspalten 6 je ein Jahrtausend, durch 10 Querspalder Weise dar, dass durch in Linien in das zu weitläufig sein würde,
,,weil
Jedes der hierdurch entstehenden Rechtecke
ten je ein Jahrhundert bezeichnet wird. in
um
5 Teile geteilt,
Hauptperson der Geschichte,
derts findet eine
der Grosse,
B.
z.
betreffenden
Noah,
Karl der Grosse, Karl V., Luther u.
Christus,
s.
wieder
ist
Vicennium jedes Jahrhun-
Abraham, Moses, David, Alexander w., oder ein Hauptdatum aus der-
Auszug aus Aegypten, die Zerstörung Trojas, die Gründung Roms w. ihren Platz. Dazu bemerkt der Text „Quac his prope sex millenariis maxime notabilia ln exevnplum Ulis qui sunt, Intic spatio includerc conati sumus potius quam pracstitimus. temporis harmoniam non sine miraculo sibi abunde respondentem majori in tabula expressam
selben. u. s.
dem
In
Yicennien auszudrücken.
B. die Sintflut, der
z.
:
gesta forte
,
intueri concupiscant.“
Die XI.
Dekade
Equidem
ultimum.
si
,
der Verfasser Abschied
zunehmen. sowie
— 110)
vom
„Tandem haec sedem impetrarunt
enthält Lineata.
non usgiic adeo necessaria
Interdum etiam cum asu
rantem remorantur.
nimmt
endlich (Taf. 101
,
non tarnen
ornatu adhibentur.“
et
Saepe occurrunt
inutilia.
Mit dieser
igno-
et
Dekade
letzten
Buche Gegebene gütig aufund macht ihm Hoffnung, ein Mehreres gegenwärtige Gabe nicht missfalle. Wie man die vorige Dekade Leser, bittet ihn,
es aufrichtigen Herzens dargeboten
das in diesem
sei,
wenn ihm diese Ergänzung zur zweiten, so kann man diese als eine solche zur ersten (Geometrica) betrachten, insofern als die I. Dekade Sätze und Aufgaben aus der Planimetrie, die XI. Dekade zu erwarten, als
eine
zum
(wenigstens
solche
Dodekaeders, Körper.
aus
Teil)
In
Fig.
sind
Fig. g.
Ikosaeders,
des
e.
bei
solche Taf.
Pyramide der
der
zu
erkennen,
Fig.
b.
c.
f.
der
Fig.
entsprechende
Fig.
Fall.
muss man
jener leicht zu erkennen
als i.
freilich
soll
eine
hohle Kugel
8.
des Oktaeder.
jenige der Kugel.
Allerdings
Netz
liefert
(„Quibus
et
101
werden
4.
des Dodekaeder,
5.
1.
2.
Collect,
die
es
ja
des
dieser
mit ein-
Fig. h. be-
Um
sie
als
—
des Hexaeder
fügt A. noch
est.“
nur annähernd eine Kugel, für
in
d.
Anspruch nehmen.
in
Dazu
globus C'orporum regulär issimus additus
das gezeichnete Netz
ist
des Tetraeder,
des Ikosaeder.
jedes
Aufriss
veranschaulichen. stark
dargestellt
der Kugel, Fig.
Grundriss
Dasselbe
ist.
seine Phantasie etwas
102 enthält die Netzzeichnung der 5 regelmässigen Körper:
oder Kubus.
Taf.
Aufriss
a.
dem Tetraeder und dem Kubus Grundriss und
ander verbunden, weil sowohl dieser züglich
Auf
der Stereometrie enthält.
und Aufriss regelmässiger Körper, nämlich:
Grundriss
math. kein
0.
die-
p. 43.)
ebenes
103 und 104 sind noch Netzzeichnungen verschiedener anderer Körper angefügt, deren etwaige Messung und Berechnung der Verfasser nicht für unfruchtbar halten würde. Die giebt.
105. Taf.
Taf.
enthält
Ellipsen
und eiförmige Linien.
Figur erklärt der Verfasser selbst spiralium linrarum
„Har
linear,
33 )
cujus
>
rempln, sint
i/iiiis (sc. fii/tiriiM
purum
als
artificiosa, se<!
usus non sa/is liqnet
) r.rplieare
Eine ausserdem
Spielerei („reliquum
longo nt forei,
,
illix
est
auf dieser Tafel
ludicmm“).
quae interdum
rerum
befindliche
106: „Varia hie
otiosos oculos delcctent .“ Taf. 107:
sed qtlia lVürero olim
rertnn, qui
Taf.
jierili
plucuerunt,
admissae hie
sunt, Inte sollte figurae sufficitnil.
22 sunti.“ 34 )
108:
Taf.
„
Hane Dürerus nraneae lineam die andere für Architekten,
Regeln, eine für Maler,
zeigt den Grundriss eines Labyrinthes.
das
nemo
es t, qui reducat.
a nobis tandem
Eingang
qua qui
volet utitor.“
aus der Projektionslehre. stellt
Taf.
reditum
Sequimtur omnes, conqueruntur omnes haerent omnes. ,
libera,
Taf.
109: Zwei
110 endlich
der Zuruf: „Tenta!“ im innersten
Ingressi sumus,
„Quidni Labyrinthe finiremus?
Bekenntnis:
aber
Am
vocat,
Raum
optamus.
Tu
Sed
nos extrahe ac
Jesu Christel“
Wir sind zu Ende mit der Inhaltsangabe der Collect, mathem. und des Memoriale mathem. Wir haben erkannt, dass an diesem Buche verschiedenes auszusetzen ist. Denn es fehlen in der
I.
Dekade
die
Beweise für
Absonderlichkeiten
an
das
(Taf. 5. 8.
die aufgestellten Lehrsätze. 9.
vorliegende Lehrbuch
96
— 99),
Es
enthält unnützen Ballast (Taf. 107),
Indes wäre es ungerecht,
Spielereien (Taf. 98. 99. 105).
unsern jetzigen Massstab
anlegen
oder
Wir dürfen
mathematischen Lehrbüchern vergleichen zu wollen.
mit unsern jetzigen
es
nicht vergessen, dass A.
ein
Sohn seiner abergläubischen, öfters in geschmacklosen Spielereien sich gefallenden Zeit war. Über den bezeichneten Mängeln dürfen wir aber auch die Vorzüge des Andreäschen mathematischen Lehrbuchs nicht übersehen.
und
Sie bestehen darin, dass die leichtesten, wissenswertesten
interessantesten Sätze der Mathematik ausgewählt
sind, vor allem
aber in
und meist
in
bündiger Kürze dargeboten
der weit gehenden Berücksichtigung der angewandten Mathematik, so
und für die Praxis berechneten Unternehmen des Verfassers bezeichnet werden muss. Dass dasselbe in Lehranstalten eingeführt worden sei, ist kaum wahrscheinlich, weil damals die Mathematik auf dem Lehrplan derselben nur vereinzelt erschien. Mit den mathematischen Vorlesungen und mit der Herausgabe des aus denselben entstandenen mathematischen Lehrbuchs schliesst die pädagogische Thätigkeit A.s im engern Sinne. Unzweifelhaft hat er durch dieselbe einen Schatz von Erfahrungen gesammelt, so dass wir ihm, dass die Herausgabe dieses aus der Praxis hervorgegangenen
Buches
als
ein
für
seine
Zeit
verdienstliches
obgleich er kein öffentliches Schulamt begleitet hat,
sowohl die Befähigung
als
auch das Recht
zugestehen müssen, sich über pädagogische Fragen zu äussern.
34)
Dem
Albr. Dürer
liat
A. dieses Stück der XI. Dekade zu verdanken.
zu derselben: „Et hoc Alberto Dürero, excellentissimo ingenio, hic honos Habitus
/
Darum est,
sagt er in der Einleitung
quitalia
sollicite explicavit.“
VITA. Ich. Carl Louis erste
Bildung in der Schule meiner Vaterstadt.
Alumnus aufgenommen und
schule als
um
H체llemann, bin geboren am
19.
Nov. 1842 zu Greiz und empfing meine
Ostern 1856 wurde ich in die hiesige Thomas-
verliess dieselbe
mit
dem Zeugnis
der Reife Michaelis 1863,
mich auf hiesiger Landesuniversit채t dem Studium der Theologie zu widmen.
Ostern 1867 das
Examen
w채hrend der folgenden hiesigen
II.
pro candidatura et pro
drei Jahre
Bezirksschule,
als
licentia
contionandi bestanden
Hauslehrer th채tig, fand Ostern
hierauf Ostern
1875 an
der
Realschule
Michaelis 1877 an der Thomasschule.
Druck von A. Edelmann, Univorsitilts-Buchilrucker.
Nachdem
ich
war
ich
hatte,
1870 Anstellung an der I.
Ordnung und endlich
VALENTIN ANDREAE ALS PAEDAGOG. II.
TEIL. VON
DR.
KARL HUELLEMANN.
ABHANDLUNG ZU DEM JAHRESBERICHTE DES THOMASGYMNASIUMS IN LEIPZIG
FÜR DAS SCHULJAHR OSTERN
1892 BIS
OSTERN
LEIPZIG, 1893. DRUCK VON ALEXANDER EDELMANN, UNfVERSITAT» ßUCIIDRUCKKIt. •
1893.
Progr. Nr. 540.
.1893.
orliegende Arbeit
die Fortsetzung einer
ist
Abhandlung, die vor
9
Jahren bereits druck-
wegen des einem Schulprogramm zur Verfügung gestellten knappen Raumes nur der 1. Teil veröffentlicht werden konnte. In der Zwischenzeit sind dem Verfasser folgende Schriften, die A.s Leben und Wirken behandeln, bekannt geworden: 1. J. P. Glökler, Joh. Val. Andrea. Ein Lebensbild. Stuttg. 1886. 2. A. Landenberger, Joh. Val. Andrea. Barmen 1886. Geschichtl. Erzählung. fertig
Calw
vorlag, von der aber
Wurm,
Joh. Val. Andrea,
ein
Glaubenszeuge aus der Zeit des 30jährig«i Kriegs.
3.
P.
u.
Stuttg.
4.
V. F. Oehler, Joh. Val. Andreä, Theophilus.
1887.
(Calwer Familienbibliothek Bd.
6.)
Heilbronn, 1878.
(Übersetzung)
1
).
Oehler, der christl. Bürger von Joh. Val. Andreä. Heilbronn 1878. (Übersetzung). 6. Summarische Nachrichten von erlesenen, mehrentheils alten, in der Thomasischen Bibliotheque vorhandenen Büchern. Halle u. Leipzig. Verlegts Johann Friderich Zeitler. (2 Bde.) Anno 1715. (1. Bd.) Anno 1716. (2. Bd.) (Inhaltsangaben des Menippus und des Büeherschen V. F.
5.
Antimenippus
,
der Christiani Cosmoxeni gmitura,
der Mythologia christiana
u.
s.
des Hercules christianus, des
Apap
proditus
,
w.)
Mit A.s Reipublicae christianapolitanae descriptio beschäftigt sich eine Abhandlung von Willi.
Gussmann
in
Luthardts Zeitschrift für kirchl. Wissenschaft und kirchl. Leben.
1886. No. VI bis X.
in der „Geschichte der Erziehung von Anfang an bis auf unsere Zeit, bearbeitet in Gemeinschaft mit einer Anzahl Gelehrten und Schulmännern von Dr. K. A. Schmid, weil. Prälat und Gymnasialrektor. Fortgeführt von Georg Schmid, Dr. pliil. III. Bd. 2. Abt. Stuttg. 1892.“ (AndreäS. 147 188.)
A.s
pädagogische Anschauungen sind behandelt worden von Jul. Briigel
—
I.
Schriften, in denen die pädagogischen Anschauungen A.s enthalten sind. Eine specifisch didaktische Schrift A.s besitzen wir ausser den der Evang. Kinderlehre nicht.
Er
Das war gewesen,
nach Aufgabe seiner zweiten die
mathemat. und ausser
hatte allerdings eine solche geschrieben auf Veranlassung des
Heinr. Welling, eines Verwandten von ihm, den er (Vita Artistenfakultät nennt.
Collect,
als er
p. 9)
unter den Professoren der Tübinger
während seines zweijährigen Aufenthaltes daselbst
dritte Hauslehrerstelle inne hatte, also
1608, da er über die Ab-
fassung seiner Arbeit in seiner Vita noch vor den Erlebnissen des Jahres 1609 berichtet. Schrift, Idea
Palmer 1)
bonae institidionis sub fetitia Theodosii historia,
(Siidd.
libris
2)
dieser
Schulbote 1855, No. 15) auf Grund einer missverstandenen Bemerkung Hossbachs, 2 )
Nach einer Angabe von J. Briigel, S. 158. einer sogleich zu nennenden Schrift, ist von V. F. Oehler auch ad eedesiae min ist ros herausgegebon worden, ob als lateinischer Text oder als deutsche Uebersetzung, aus Brügels Bemerkung nicht ersehen. Hossb. sagt S. 10: „Es war nach seinem eigenen Urteil das vorzüglichste seiner .Tugendwerke, ist aber
die Paraenesis lässt sich
Von
duobns prolixioribus, behauptet
verloren gegangen.“ 1
2 sie
mehr aufzufinden. Diese Behauptung ist jedoch nicht ganz zutreffend. wenn es überhaupt zum Druck gebracht worden ist, bereits verA. seine Tita schrieb. Denn in dieser berichtet und urteilt er (p. 18. sq.)
leider nirgends
sei
Jenes
Werk war
vielmehr,
loren gegangen, als
über die erwähnte
Schrift: „inventione, ni mihi blandior,
non invenusta
et
quae nisi interiisset }
omnes meos juveniles conatus meo judicio
anteiret.“
Es
Die pädagogischen Anschauungen A.s finden sich in seinen übrigen Schriften verstreut.
zu sammeln und zu einem Gesamtbilde zu vereinigen.
diese Ideen
gilt,
Zu No. 15.
indem Ideal
solchen Schriften mit eingestreutem pädagogischem Inhalt rechnet Palmer (Südd. Schulb. 16.)
er
die Herciäis christiani luctae
XXIV*) wegen
der ersten beiden Kapitel, in denen A.,
Kindheit und Jugend seines Helden beschreibe, damit zugleich sein eigentliches
die
Jugendbildung
christlicher
aufstelle
(a.
0. No.
a.
16,
Sätzchens („auch fehlte nicht die Rute, ihn zur Zucht zu bilden“)
ist hier
Ausnahme
mit
Allein
1).
nicht
von erzieherischer
Einwirkung auf die Jugend die Rede. Somit ist dieses Schriftchen, auf das auch Brügel nur an zwei Stellen verwiesen hat, für unsern Zweck unbrauchbar. Pädagogische Ideen sind enthalten in A.s satirischer Schrift satyricorum centuria, inanitatum nostratium speculum. viele unter diesen
Menippus
Cum quibusdam
100 Dialogen sind gegen das gelehrte Treiben seiner
sive
a. a.
0.
dialogorum „Sehr
aliis liberioribus.
Zeit,
eines
gegen das Verderben
und ihrer Lehrer, gegen die literarische Barbarei und Pedanterie gerichtet, worin A. mit Recht einen Hauptgrund aller Übel suchte, an denen sein Jahrhundert 4 Bd. 1. litt.“ ) Inhaltsangabe sämtlicher 100 Gespräche in „Summarische Nachrichten“ u. s. w. 649. Übersetzung einer Anzahl von Gesprächen bei Hossbach. „Aus dem Menippus S. 626 hat Herder 17 Stücke gewählt und solche nebst der Zuschrift an die Antipoden unter dem Titel: Vaterländische Gespräche in der V. Sammlung seiner Zerstreuten Blätter (Gotha 1793. 8. No. III. S. 95 Unmittelbar vorher geht (No. II. S. 77 164) übersetzt. 94) eine Abder wissenschaftlichen Anstalten
—
—
handlung über
d.
pro
Wichtigkeit
ist
curiosis.
Mit dem Inhalte dieses zwischen einem Curiosus,
Studium geheimer Künste, der Magie etc. S. 140 143 bekannt.
d.
h.
einem solchen, der
ergiebt oder darnach verlangt,
und
liberiora,
Institutio
magica
sich
dem
einem Christianus
—
macht uns Hossb. Weiter
236 sqq. mit der Überschrift
p.
Anz.)
litterar.
uns unter den dieser Centurie angehängten quaedam alia
12 längeren Dialogen, der letzte derselben
i.
(Burk, Nachträge im Allgein.
V. A. Parabeln und Gespräche.“
J.
Von besonderer
—
kommt
hier in Betracht der p.
323
— 352
zwischen einem Philalethes und der Alethea
stattfindende Dialog mit der Überschrift Alethea exsul aus der Mythologia christiana vel virtutum et
humanae imaginum Libri tres 1619. Die Inhaltsangabe der Alethea. exsul bei 571. Geschichte der protest. Dogmatik H. S. 58. und in „Summar. Nachrichten“ II. S. 543
vitiorum vitae
Gass,
—
Eine Übersetzung ausgewählter Stücke aus derselben bei Hossbach. 3)
Der Uebersetzung des Here,
bedient, haben wir Teil
I.
S. 4.
ehr.,
deren P. sich
Erwähnung
a. a.
0. Nr. 16. zu
Auszügen aus den beiden ersten Kapiteln
gethau.
wo bis S. 140 weiteres über "die Ausgaben des Menippus, über die Form der Gespräche Zu dem dort auf S. 139 über die Ausgaben des Menippus Gesagten sei hier ergänzend hinzugelügt, dass Burk in seinen im Allgem. litterar. Anzeiger befindlichen Nachträgen auf S. 689 f. noch eine Ausgabe mit folgendem Titel anführt: „J. V. A. Menippus Sive Dialogorum Satyricorum Centuria, inanitatum nostratium speculum, Cum Auctario, Praefatione nova, et Herum Indice , denuo edita, Cura ac sumtibus M. Godofredi Prenzlovii, Pastoris Ecclesiae Wildbergensis [in der Mittel-Mark im Braudenburgisohen] Coloniae Brandenburgicae (Cölln au der Spree). Ex Officma Georgi Schulzii, Electoral. Typogr. 1676. 8. (382 S. ohne die Vorrede des Herausgebers, welche nebst dem Register 4'/2 Bogen ausmachen).“ 4) Hossb. S.
133,
nebst einigen Proben.
,
3 Eine bei weitem reichere pädagogische Ausbeute jedoch
als alle bisher
genannten Schriften
dessen lleipublicae christianopolitanae descriptio und dessen Theophilus.
A.s liefern
von beiden
5
Die erstere
MDCXIX
Anno
erschienen „ArgentoraU, Sumptibus liaeredum Lazari Zetzneri.
ist
)
Eine neue Ausgabe dieser Schrift zu veranstalten, hat Spener, der begeisterte Verehrer A.s im
Er
Sinne gehabt. '
p.
731.
primis
me
Pars
sagt nämlich hierüber ( Speneri Consilia et Judicia Theologien Latina.
einem vom
in
1692 datierten
Okt.
8.
cum quem
delectavit,
Mentio
Brief):
Valentini
III.
Andreae cumneminem quaedam hujus
parte Theologum praeferam
in seculi hujus priori
Uli
Joh.
I).
Saepe constitui Christi anopolim ipsius et Es könnte befremdlich erscheinen, dass wir diese Stelle anführen als einen Beweis dafür, dass Spener eine erneute Herausgabe der Descr. beabsichtigt gehabt habe, da er doch hier von einer Christianopolis spricht und da auch Sonntag in dem in „Val. Andreä
norim
quos aequiparem paucos.
,
generis typis
Herum
tradere.“
Dichtungen“
etc.
Bll bis
S.
christianop. descr. noch
dass Spener
nicht
LIV gegebenen
eine
erstere,
Verzeichnis Andreäscher Schriften ausser der Reip.
von
Christianopolis
sondern
und derselben im Jahre 1619 erschienenen
Schrift,
und
noch
Leipzig,
weder
in
1619 eine Christianopolis von
von
auf den
1616
zu
königl. Bibliotheken
dem Burkschen Verzeichnis noch
seiner Vita
und Stuttgart vorhanden
nianae juventutis exemplum angehängten
Verzeichnis
und
würde
es
sich
Aber
den
von ihm
dieser Schrift unterlassen haben sollte, auf die er doch, weil
ist
warum
Selc-
im
eine
352)
(p.
Gewiss, aber dafür
.legen musste, als auf solche von andern Verfassern, die er nur von
ist
denen von
dem Domus
Philologien
schwer begreifen lassen,
in
spricht nicht A. selbst
er nicht in seinem
unter
Jahre 1616 erschienene Schrift, die diesen Titel führt? 6) beiden Orten nicht genannt,
finden.
Auch
ist.
den Nachträgen desselben, noch
und nennt
51) von einer Christianopolis
(p.
Angabe Sonntags beruht auf einem
die
Meusebachs eine Christianopolis von 1616 verzeichnet zu in
Titel ein
weder auf der Universitätsbibliothek zu
Berlin
in
glauben,
Allein
Fürerst wollen wir bemerken, dass ausser
Missverständnis, wie wir sofort nachweisen werden. der Descr.
Man könnte demnach beide Namen sind
1616 nennt.
gemeint habe.
letztere
an
die Descr.
Nennung mehr Wert
A. die
selbst verfasst,
neuem herausgegeben, oder
nur aufs neue hat abdrucken lassen, und die er doch gleichwohl der Erunwürdig befunden hat, wie z. B. Vives de subsidio pauperum (p. 353 unter den In lucem promota.) Schon dieser Umstand lässt vermuten, dass der Titel Christianopolis nur übersetzt, oder gar
wähnung
nicht für
eine kürzere Bezeichnung des langen Titels lleipublicae christianopolitanae descriptio
Vermutung wird aber zur Gewissheit, wenn wir
sehen, dassA. sowohl
in
Verzeichnis für längere Titel seiner Schriften kürzere Bezeichnungen wählt. die Schriften a) c)
e)
Peregrini
in
De
a)
Cosmoxmi
Christiani libertas,
n)
error es ,
Veri
d)
Mythologiue christianae sive virtutum
Verzeichnis
in
Christiani Cosmoxeni genitura Judicium,
patria
seiner Vita:
a)
e)
genitura
fp.
5)
Wir werden uns
6)
Ausserdem nennt A.
Christeuburger Schlacht.
b)
47),
(p.
45),
Zum b)
Teil
Philosophiae
c)
tres in
Peregrinus in Patria
p.
die von Grüneisen
ist,
Veri
e)
Mythologia
(p.
immer der Abkürzung Descr.
51).
(p.
46),
Es kann
bedienen.
353 unter den Germanica mit der Jahreszahl 1620 dio
im
J.
1836
gegebene allogor.- epische Dichtung, die hier natürlich nicht in Betracht jahres als auch deshalb, weil es eine deutsche Schrift
etc.,
seinem d)
,
B.
XXIV,
Libertas
Hercules christianus oder auch bloss Hercules
denselben Verzeichnis ist
Herculis christiani ludae
z.
noch kürzer benennt er dieselben Schriften
d) Libertas Christiana (p. 47),
Diese Schrift
So nennt er
humanae imaginum Libri
vitiorum vitae
für den langen Titel dieser Schrift hier in
b)
solidaeque
Hercules christianus,
Mythologia sacra.
Cosmoxenus
Peregrinus oberrans
,
et
Christianismi
Diese
sei.
seiner Vita als in seinem
die
unter dem Titel „Christenburg“ herauskommen kaun sowohl wegen des Druck-
Angabe Sonntags aber eino lateinische Schrift meint. 1
*
4 hiernach kein Zweifel mehr bestehen, dass an beiden Stellen auch Christianopolis nur eine Ab-
kürzung für Reipublicae christianopolitanae nicht
descriptio
Ebenso unzweifelhaft
ist.
ist,
dass
diese
selbst
nennt.
1616 erschienen sein kann, obgleich A. in seinem Verzeichnis diese Jahreszahl
Schrift
Das geht hervor aus A.s
erschienenen Schriften berichtet.
Denn wenn
Vita.
schon 1616
die Reip. Christ, descr.
46 gedenken müssen, wo er über die in diesem Jahre Das geschieht aber nicht. Vielmehr nennt er dieselbe zum
erschienen wäre, so hätte er ihrer auf
p.
und einzigen Male auf p. 51, und zwar mitten inne stehend zwischen der Mythol. clirist. und den MemoriaUa. Da nun nicht der geringste Zweifel besteht, dass diese beiden Werke 1619 erschienen sind und da A., wie über seine Erlebnisse, so auch über seine Werke in seiner Vita in chronologischer Reihenfolge berichtet, so muss auch die zwischen ihnen stehende Schrift Ausserdem steht die Jahreszahl 1619 nicht nur in demselben Jahre ans Licht getreten sein. ersten
mit arabischen Ziffern unter der Dedikation der Descr.
(p. 4),
sondern auch in römischen Ziffern
auf deren Titelblatte, wobei in letzterem Falle wenigstens wegen der grossen Verschiedenheit der Ziffern
IX und VI von einem Andererseits aber
sein kann.
Umkehrung z.
der Ziffer
bleibt
ist,
dass
zwischen 1614
der sehr leicht entstehen konnte durch
sich in
diesem Verzeichnis ähnliche Fehler
während doch
auch dieses Buch nur ein einziges Mal, und zwar 1618 erschienen
uns auf die Spur, indem
— 1620
ist,
Schrift Veri Christianismi libertas die Jahreszahl 1648,
noch übrig, zu fragen, wie Sonntag
selbst leitet
dass die bei der Christianopolis in A.s Ver-
zumal wenn wir sehen, dass
9,
350 bei der
B. p.
unbezweifelt
Es Er
auf Verwechselung beruhenden Druckfehler nicht die Rede
leicht begreiflich,
stehende Jahreszahl 1616 ein Druckfehler
zeichnis
finden,
ist
ist
a.
a.
0. zu seiner irrigen
XXVII
er S.
Angabe gekommen
sagt:
ist.
sei.
„Das Verzeichnis von A.s Schriften
aus Arnolds Kirchen- und Ketzerhistorie und der kritischen Bibliothek
—
1. Bd. S. 153 176 zusammengetragen.“ In dem letzteren Buche findet sich a. a. 0. von einer Christianopolis 1616, sondern nur (S. 164 167) die Überschriften der 100 Kapitel der Descr. Folglich kann der Irrtum nur aus dem ersteren Buche stammen. Und in der That
(Leipzig 1749)
—
nichts
ist es
Dottfr.
so.
Schriften, worin,
nun Sonntag
Arnold giebt nämlich
a. a.
0.
S.
144 einen Abdruck von A.s Verzeichnis seiner
Da statt Reip. Christ, descr. 1619 steht. und aus deren Titelblatt das Jahr 1619 als das ihres Erscheinens mag er im Verein mit jener Angabe zu der Meinung gekommen sein,
wie wir sahen, Christianopolis 1616
die letztere Schrift
gekannt haben mag, so
dass es zwei verschiedene Schriften A.s gäbe, deren eine diesen, deren andere jenen Titel führe
und deren
mag
eine in
er aber
diesem, deren andere in jenem Jahre erschienen wäre.
der Descr., die Gottfr. Arnold „Reipid).
Cap.
In diesem Irrtum
ausserdem noch bestärkt worden sein durch die Übersetzung von zwei Stücken aus
Christianopolit.
XXXVI p. 87“
a.
444b und 445a
0. S.
a.
8,“
Descriptio. praef.
zitiert findet.
Mit
unter
giebt,
dessen
und unter dessen ersterem
letzterem
aber „In
dem Vorstehenden möge der auch von
v.
sich
Christianopoli
Criegern
(S.
344)
wiederholte Irrtum Sonntags berichtigt sein.
Übersetzt sind
273-275 und
einige Stücke
— 17.
der Insul Capharsalama,
ist
Und Beschreibung
Zugabe Von Moralischen Gedancken
7) Soll
S.
63.
158.
im Auszug von Palmer
Eine vollständige Übersetzung (bloss die Epist. Dedicatoria
unübersetzt geblieben) dieser Schrift
einer
theologischen Inhalts von Hossbach
einige Kapitel pädagogischen Inhalts teils vollständig, teils
im Südd. Schulb. 1855. No. 15 ist
der Descr.
in
vorhanden unter dem
Titel
„D.
V.
A.
1 )
Reise nach
der darauf gelegenen Republic Christiansburg, Nebst
gebundener und ungebundener Rede, Herausgegeben
heissen Doctoris Valent. Andreae. \
5 9
von
S.
7).
Cr.
8
Verlegts Friedrich Christian Schall, Buchhändler.“
Esslingen 1741.
)
8°.
Bei-
gegeben sind die auch vor dem lateinischen Original befindlichen Kupfer, die Riss und Zeichnung der Stadt Christianopolis darstellen.
Zum
dem
Theol. Tubing.
„D. Val. Andreae,
Titel:
Prof.
zweiten Mal
Ruhe, und vortrefflichen Insul Capharsalama
diese
ist
Übersetzung erschienen unter
dem Lande
Sonderbare Reise nach
)
herausgegeben von einem Anonymo.
etc.,
der
Stutt-
gart, L754. bey Johann Dierlamm, Buchbinder“.
Diese Ausgabe unterscheidet sich nur durch
Widmung
an den Magistrat der Stadt Kaufbeuren, sonst
den
und durch
Titel
die vorgedruckte
durch weiter gar nichts von der im Jahre 1741 zu Esslingen erschienenen, mit der
den Punkt über dem
von einem von D. Anzeiger
litterar.
genau überein stimmt.
i
und nach ihm
0. S. 691)
a.
a.
Anonymus den D. gleichen Inhalts schreibt sich
daher,
dass in
danken eingerechnet“
Wegen vieler zu
frei,
oft
besorgt worden
Meusebach dass
ist,
in ihren
Nachträgen zu dem Ver-
Buchbinder Dierlamm
der
ist,
Falle
letzterem
die
zählt
die
Seitenzahl
mit dem
Ausgaben
beider
die
2.
dem
unter
Name nur
Ausgabe 192,
1.
auf
sie bis
Ausgabe nicht wie Burk (im allgem.
dass diese zweite
Die verschiedene Angabe des Umfangs
Burk (nach seiner Angabe
bei
ist klar,
G. meint, den er deswegen so nennt, weil dessen
S.
Anfangsbuchstaben bezeichnet war.
als
v.
Andreäscher Schriften angeben, sondern
zeichnis
teils
Anonymus
G. verschiedenen
S.
Hiernach
365 Seiten)
der angehängten „Moralischen
Ge-
in ersterem aber nicht.
sinnstörender Druckfehler, Provinzialismen, Lücken,
wegen
vieler teils sklavisch,
ohne Verständnis wiedergegebenen Stellen muss Georgis Übersetzung der Descr.
unbrauchbar bezeichnet werden.
Auf den Zweck, den A. mit nicht näher einzugehen;
der Herausgabe der Descr. verfolgt hat, brauchen wir hier
ebenso wenig auf die Beschreibung der A. sehen „Christenstadt“ und
auf die Frage nach der Veranlassung des Schriftchens.
Nur
Dies alles
ist
von Gussmann und von
Briigel eingehend dargelegt
und
gewürdigt worden zu
den neben der Civitas Solls des Dominikanermönchs Campanella dio
sein,
erörtert
worden.
scheint uns nicht
genügend der Einfluss
Utopia des Thomas Morus auf die Andreäsche Darstellung der Christenstadt geübt hat. solche Beeinflussung der Descr. durch die Utopia
Beide Autoren rügen dass der Staat, statt
in
ist
ihren Schriften Mängel bestehender Staatseinrichtungen
dem Verbrechen vorzubeugen, genug gethan zu haben
glaube,
Verbrecher, den er doch selbst erst zu einem solchen gemacht habe, bestrafe. E.
und
87.
c.
a.
E.
vgl.
mit Utop.
p.
70
u.
104)
in );
p.
72
einstimmung.
a.
E. u.
p.
73
Hier wie dort sind
8)
lässt.
sich
Sowohl Amaurote
Nach Seybold Ein Irrtum.
S.
A.
80
soll
das
(Descr.
z.
B.
er den
c.
19.
a.
(Descr.
c.
19. vgl.
Auch in anderer Beziehung zeigt sich eine solche Ueberzur Benennung von Orten und Personen bezeichnende Namen
aus der griechischen und hebräischen Sprache gewählt. gelangen
so
E.).
a.
im Weltmeere gelegen, auf die
,
wenn
dass ferner leichte Vergehen eben so hart als
schwere bestraft werden, Diebstahl demselben Strafmasse unterliege wie Mord. mit Utop.
Eine
an vielen Stellen wahrnehmbar.
G
Beide Musterstaaten sind auf einer Insel
jeder von beiden Autoren nach einem
als Christianopolis sind in
Form
erlittenen Schiffbruch
eines Quadrates erbaut (Descr.
Anfangsbuchstabe des Namens Georgi
sein.
nie Professor der Theologio in Tübingen gewesen, sondern schlug, als
ihm von Herzog mit der Hofpredigerstelle zu Stuttgart gleichzeitig eine thcologischo Professur zu Tübingen angotragon und ihm zwischen beiden die Wahl gelassen wurde, anfangs beide, und als man nicht aufhörte, in ihn zu dringen, dio Professur aus, um sich für Annahme der Hofpredigerstelle zu entscheiden. (Vita p. 1(39 sq.) 9)
Eberhard
ist
10)
III.
erschienen
Wir ist.
zitieren
hier nach der
Ausgabe der Utopia des Th. Morus,
dio zu Frankfurt 1(301
bei Potor
KopIT
6 7.
c.
vgl.
mit Ut.
vgl.
mit Ut.
vgl.
m. Ut.
Th.
Morus
(Descr.
c.
sondern
p.
Die Breite der Strassen beträgt hier wie dort 20 Fuss (Descr.
131).
p.
Jede von beiden Städten
134).
ist
versehen mit Wasserleitung (Descr.
134) und öffentlichen Schlachthäusern (Descr.
p.
10. vgl. m. Ut. p. 158).
c.
c. c.
7.
95.
Sowohl
dem Kommunismus herrscht, als eine erweiterte Familie Darum giebt es sowohl hier als dort keine Privatgebäude, Häuser gehören dem Staate der sie den Bürgern zum Wohnen überlässt (Descr.
als
A. betrachten den Staat, in
22. vgl.
alle
m. Ut.
p.
169
sq.).
,
c.
23. vgl.
m. Ut.
135), desgleichen die Gärten, deren Lage, Verteilung, Einrichtung
p.
nutzung hier wie dort auf dieselbe Weise beschrieben wird (Doscr. Hier wie
d<>rt
94. vgl. m. Ut. p.
und Be134
sq.).
Kleidung nur für Geschlecht und Alter verschieden, sonst aber gleich
die
ist
c.
Wäsche, Hausgeräte, Küchengeschirr (Descr. c. 24. vgl. m. Ut. p. 130) und Nahrungsmittel werden vom Staate geliefert (Descr. c. 15 u. 35. vgl. m. Ut. p. 157), und zwar unentgeltlich, da in Christianopolis die Bürger Privatvermögen eben so wenig (Descr.
c.
24.
besitzen als
m. Ut.
vgl.
p.
141).
Bei den Utopiern wie bei den Christianopolitanern finden wir dieselbe
in Utopia.
Abneigung gegen den Krieg, der nur im äussersten wird (Descr. bei
c.
237
40. vgl. in. Ut. p.
und nur zur Verteidigung geführt
Falle
Dieselbe Friedensliebe wie nach
sq.).
den Bewohnern beider Städte auch im Verkehre unter einander;
es keine Prozesse
und darum auch keine Rechtsanwälte
Die Aehnlichkeit beider Schilderungen
wenn Morus
beide Autoren
erstreckt
(Descr.
c.
sich sogar bis auf
über denselben Gegenstand reden.
Zum
aussen zeigt sich
denn hier wie dort giebt m. Ut. p. 230 232).
—
80. vgl.
Wendungen und Ausdrücke,
Beweise hierfür einige
Stellen.
lieschreibt das Verhalten der utopischen Behörden gegen die ihrer Fürsorge an vertrauten Bürger mit den Worten: Convivunt amabiliter quippe nee magistratus idlus insolens aut terribilis est, patres appellantur et exhibent (p. 229). Dasselbe thut A. in folgender Weise: Omnium (sc. ,
praefectorum) non herilis animus
est,
paternus man belohnen
sed
(c.
21).
Sowohl
in
Utopia
als in Christianopolis
Denkmäler zugleich zu dem Zwecke errichtet, um hierdurch die Jugend zur Nacheiferung anzureizen. Hierüber spricht sich Morus in folgender Weise aus: „ Non poenis tantum deterrent ( Utopiensis a flagitiis, sed propositis quoque honoribus ad virtutes invitant: ideoque statuas viris insignibus et de republica praesind den Bürgern, deren Verdienste
will,
)
clare meritis in foro eollocant
mentum ad virtutem tarnen S. Spiritus
sit.“
(p.
,
simid ut ipsorum posteris, majorum suormn ccdcar A. sagt dasselbe in folgenden 3 Stellen:
229).
incitamina: quippe amicorum Dei exempla
creberrime extolluntur,
et
tanti
apud
hos
et
incita-
„ Non
a)
desunt
cives fiunt,
juventutis animis per varios modos imprimuntur , id generosissima
quaeque imitationis prunis ardeat.“
(c.
18.)
Desgleichen
b)
„Praeterea
tarn
mens
virorum illustrium,
cum masculis suis aut ingeniosis gestis imagines et statuae undique prostant, haut mediocri Endlich c) „Nam ut mundi juventutis ad virtutem capessendam incitamento.“ (c. 48). historia liic expressa est, ita qui optime de rebus mortalium meriti sunt, maximc resplendent.“ (c. 92.). Wie sehr dem A. bei Abfassung seiner Descr. die Utopia des Th. Morus vorgeschwebt habe, erkennen wir auch aus der Weise, wie sich beide über die fromme und aufmerksame Betrachtung der Natur als den von Gott bei der Schöpfung im Auge gehabten Zweck aussprechen.
Th.
Morus
sagt hierüber
(p.
215) in dem „Contemplatio naturae“ überschriebenen mundi hujus visendam machinam homini
Abschnitt: „Quae ceterorum more artifcum, arbitrantur,
quem solum tantae rei capacem fecit) exposuisse spectandam eoque cariorem habere curiosum ac sollicitum inspectorem operisque sui admiratorem, quam eum qui velut animal expers (
,
,
,
mentis, tantum ac
tarn mirabile
spcetaculum stupidus immotusque neglexerit.“ A. drückt den„Non enirn in hunc mundtim, sive Dei splendidissimum
selben Gedanken folgendermassen aus:
7
theatrum sumus missi, ut
brutorum instar, tantum
admiranda spectatores,
inter donaria dispensatores,
(c.
pastum äbsumamus: scd nt
terrae
inter
Dei
inter opera aestimatores obambtdemus.“
Trotz dieser hier nachgewiesenen Ähnlichkeiten sind beide Schriften auch in vielfacher
70).
Hinsicht verschieden und müssen es schon deswegen sein, weil A. mit seiner Descr. eine andere
Tendenz
Morus mit seiner
verfolgt als
bürgern
Denn während
Utopia.
einem idealen Staate überhaupt bekannt machen
in
und Götzendiener
uns mit idealen Staats-
letzterer will,
dem
in
Deisten, Pantheisten
beisammen leben, will ersterer ideale Christen in einem Staate vorführen, dessen gesamte Einrichtungen von Christi Geist bestimmt und durchdrungen grösster Eintracht
in
Während daher
sind.
der religiöse Glaube der Utopier sich in der Hauptsache auf die drei schon
von der Vernunft geforderten Ideen: Christianopolitaner das apostolische
Darum wissen
letztere
bei unheilbaren
Krankheiten
von Sklaven
nichts
(Ut. p.
219
sq.);
für die
(Ut. p.
darum
Norm
218
ihres
187), halten die
(Ut. p.
Glaubens (Descr.
28
c.
u. 29.)
oder von einem freiwilligen Tode
sq.),
sind bei der Eheschliessung der Christiano-
Eigenschaften massgebend, wie in Utopia, sondern „Übereinstimmung
nicht physische
politaner
Tugend, Vergeltung beschränkt
Gott,
Symbolum
des Charakters, gefällige Sitten, vor allem aber Frömmigkeit“ (Descr.
c.
Darum
88).
88
m. Utop.
vgl.
221
p.
— 223.
Darum
endlich
wollen
nicht
Christianopolitaner
die
auch
sind
A.s Anschauungen über fleischliche Vermischung verschieden von denen des Morus (Descr.
c.
wie
40. die
Utopier ihre Kinder bloss in den Wissenschaften unterrichten und mit noch grösserer Sorgfalt
zu guten Sitten erziehen lassen
zum andern
Teil aber eine
(Ut.
p.
276),
Wir sehen
Erziehung zur Frömmigkeit.
also,
sondern noch höher dass
die Descr.
Umbildung der Utopia des
Th.
als
nur zum
Morus
beides
ihnen die
steht
Nachbildung,
Teil eine
ist.
Dass und wie A. bei seiner Schilderung eines idealen Staatswesens auch von Campanella
worden
beeinflusst
hat
ist,
Gussmann ebenso überzeugend nachgewiesen, wie
bestimmt hervorhebt, den A. an der Descr. besonders
selbständigen Anteil
Fragen behandelnden Partien
hat.
Auch Brügel
Vergleichung der Descr. A.s
nähere
mit der
er andererseits den in
den pädagogische
hat nachdrücklich darauf hingewiesen, dass eine
Campanellas klar
Civitas solitas
die
wesentliche
der Descr. ergiebt und dass „insbesondere die einen bedeutenden Raum einnehmenden pädagogischen Ausführungen A.s durchaus sein freies Eigentum sind“. Es bleibt noch die Besprechung des Theophilus übrig. Der vollständige Titel dieser
Selbständigkeit
Theophilus, sive de Christiana Religione sanctius colenda,
Schrift lautet:
kienda,
Literatura
et
Et nonnullis
aliis
Studtgardiae ,
rationdbilius docenda
ad restituendas
ti/pis
Anm.
1),
res lapsas pertinentibus,
Matthiar Kauft ii
Schrift erschien zu Leipzig
1706
,
Anno
eigenen. 13 )
Ausgabe
ist
Vielmehr
in
Christi
M.
1619“ erschienen
Vita temperantitis insti-
Paraenesi ad Ecclesiae Ministros,
Johann:
XLIX.
I)C.
bei Theophilus Georgi. 12 )
dass der Theoph. „Argentorati
eine solche
Cum
Consilium.
Vulentini Andreae, S.
7’.
11
dieser
)
Eine
beruht auf einem
12)
Wir
13)
Dass Gass das Jahr 1619
Vermutung
oder es
liegt
hin
(a.
a.
den Theoph. bereits im Jahre 1622 verfasst
in
hat,
J).
0. S. 62.
Irrtum;
keinem Verzeichnisse der Schriften A.s genannt, auch nicht
steht fest, dass A.
in
denn
seinem
denn die
den handschriftlichen
nach der Stuttgarter Ausgabe von 1649. als das des
Erscheinens des Theoph.
klären aus der Leichtigkeit der Verwechselung der Ziffern 4 und blosse
Ausgabe
Die Angabe von Gass sei,
11) 209, nicht 213, wie im Burkschon Verzeichnis, auch nicht 219 Seiten, wie Nachträgen von Meusebachs zu lesen ist. zitieren
2.
angegeben haben, weil
alle
im
eine Verwechselung mit der Descr. vor.
.1.
1.
statt des
Jahres 1649 nennt, lasst sich er-
Als Druckort. aber
mag
er Strassburg auf eine
1619 herausgegebenen Schriften A.s dort erschienen sind,
,
8
—
angeführten und diese Schrift betreffenden Worte: „ ausus exponerem“, sowie die ihnen unmittelbar folgenden „ qnod tarnen ut fervor tum erat ne potius irritaret quam sanaret, luci
früher (Teil
I.
S. 9)
,
datum non est“ finden sich an der Stelle der Yita A.s (p. 102 sq.), an der er über die Erlebnisse und Arbeiten des genannten Jahres berichtet. Wie als Jahr der Abfassung des Theoph. demnach das Jahr 1622 nach A.s eigener Aussage feststeht, so nicht minder das Jahr 1649 als das der
Denn über
Herausgabe desselben.
schrifstellerischen Arbeiten
seine
des Jahres 1649
berichtet
250): „ Mihi vero in lucem nata sunt et Seleniana Augustalia et Theophilus per 26 Zwischen der Abfassung und der Herausgabe dieses annos peregre erro cum minutiis aliis.“ er (Vita p.
Werkchens liegt also der lange Zeitraum von 27 Jahren. 14 ) Als einen erro bezeichnet A. hier und in der Praefatio den Theoph., weil er, wie er an letzterer Stelle ausserdem sagt, „peregre abiit“, denn diese Schrift hat während der 27 Jahre nicht etwa rnüssig in A.s Schreibpult gelegen, um dort durch den von den Bayern angestifteten Cal wer Brand der Vernichtung anheimzufallen, wie A. selbst eine Zeit lang gemeint hat 15 ), sondern sein Manuskript ist anregend und befruchtend von Hand zu Hand bis zuletzt in die des Job. Amos Comenius gewandert, der es in der zwischen dem 30. November 1642 und dem 10. April 1649 (letzteres Datum trägt die Epistida dedicatoria an Herzog August und die Praefatio ad Lectorem des Theoph.) liegenden Das im Jahre 1649 erZeit dem Autor durch Magnus Hesenthaler wieder zugestellt hat. 16 ) schienene Buch ist ein unveränderter Abdruck des Manuskriptes von 1622, wie A. in der Praefatio ausdrücklich versichert
14)
Dem
und Herausgabe
mit den Worten: Lector vero
A. scheint es bei dieser Zeitbestimmung nur
um
ad Lectorem sind die 26 Jahre nicht einmal sextus anus agitur , cum mihi domo emissus est Theophilus“ Vorrede zu seiner Uebersetzung des Theoph. dass der Theoph. im
J.
(S.
1623 geschrieben worden
sei,
15)
Seybold
Noch im Jahre 1642 war A.
S. I
— IX
dieser
Meinung; denn
alles,
was
102 30.
die
Prae-
Pabst behauptet
in der
durch die oben genannte Zeitangabe 26 Jahre
als richtig
A.s,
bestehen zu lassen.
u. 250).
Nov.
dieses Jahres
schrieb er in der (von
an Herzog August von Braunschweig -Lüneburg: „Allein da
übersetzten) Zuschrift seiner Vita
durch den schrecklichen Calwer Brand
(p.
am
um
in der
Dort sagt er nämlich: „Vigesimus
(natürlich als Manuskript).
wahrscheinlich
widerspricht aber die Zeitangabe A.s selbst in seiner Vita
aequanimus veniam dabif
denn nach einer Äusserung
voll gewesen.
vielleicht irre geleitet
9),
erit,
eine ungefähre Zahlangabe der zwischen Abfassung
dieser Schrift liegenden Jahre zu thun gewesen zu sein;
fatio des Theopli.
Dem
quis
si
,
ich
in dieser
Absicht (nämlich zu A.s Verteidigung gegen die
The ophilus und und meines Charakters zu Grunde gingen und nicht leicht bei dem anhaltenden Sturme von Geschäften wieder hergestellt werden können, so glaubte ich, eine aufrichtige Darstellung meines kummervollen Deiner Hoheit Lebens das einzige, was bei treuen Freunden hinterlegt, von dem Feuer unbeschädigt blieb vorlegen zu müssen.“ "Wenn A. also am 12. Dec. 1639 an Job. Schmidt in Strassburg schreibt: Brevi cum bono Deo per Theophil um meum testabor, quam procul ab iis abierim, qui verbis quidem Christum jactarunt, opere wider ihn erhobene Beschuldigung der Heterodoxie) sorgfältig ausgearbeitet hatte, nämlich mein die Apologie meiner Arbeiten
—
—
vero sunt impetiti“
—
etc.
erblicken dafür, dass A.
(Patriot.
Archiv für Deutschland VI. Bd.
S. 307), so
haben wir darin einen Beweis zu
damals die Wiederherstellung des vernichtet geglaubten Theoph. aus dem Gedächtnis be-
absichtigte.
16) Theoph. Praefatio illiberales repperit.
Ex
iis
ad Lectorem: „Tlieophilus est
Vir Clarissimus
et
—
peregre abiit
et
hospites
hinc inde non iniquos
et
Praestantissimus , ac de re literaria praeclare merens Joh.
Magno Hesenthaler o ad patrios Lares redituro Germaniae turbas creditum restituit.“ Dieses hier genannten Magnus Hesenthaler thut A. auch Erwähnung Selen. Aug. p. 402 und 550 als des Informators des am 9. Sept. 1637 geborenen Prinzen Joh. Friedr. v. Württemberg und rühmt ihn an ersterer Stelle als einen Vir usu rerum et linguarum peritia conspicuus, an letzterer als Informator cm singulari industria et diligentia conspicuum. Nach Eisenbach (Beschreibung der Gesch. der Stadt und Universität Tübingen S. 217 f. war er (später) am Collegium illustre zu Tübingen als Prof, der Politik, Gesch. u. Beredsamkeit angestellt, wurde wegen einiger Vergehen abgesetzt und 1663 von Eberhard Hl. als Württemberg. Geschichtschreiber nach Stuttgart berufen. Amos Comenius,
qui Ornatissimo
Doctissimo Luveni,
et
comitem illum addulit, mihique erronem
,
et periisse inter
a
9
quod (Theoph.) obsoletis, quae illius tcmporis fuere, vestibus appareat, nee ad modwn sectdi ddicati indutus incedat, ut qui
praesentis
an'mum vero Gcnnanae fidei Christ iana sensus, nunquam mutaverit.“
contraxerit,
malorum Rem Christianam,
Form und Inhalt
Über
,
dem uns bekannten,
seine
der Epist. dedicatoria noch einen andern, nämlich,
literariam
des Buches
annorum intervaUo ntgas quidem et canos Religione Di sciplina et Literatur
Als Zweck nennt A. ausser
angezweifelte Orthodoxie zu verteidigen, in
de remediis
hoc
et sinceri de
ist
von
et
v.
publicam infestantium disserere.“ Criegern
S.
353
ff.
und von Brügel
S.
167
ff.
das zu wissen Nötige gesagt worden.
—
—
147. 223 Übersetzt sind ausgewählte Stücke aus dem Theoph. von Hossb. (S. 144 226) und von Palmer (im Südd. Schulb. a. a. 0.) Eine vollständige Übersetzung des II. u. III. Dialogs enthält die Übertragung Pabsts, deren Titel früher (Teil I. S. 2) genannt wurde. Pabst hat sich bei dieser Übersetzung leiten lassen von den Bedürfnissen seiner Zeit und daher von der Übertragung des I. Dialogs, .,für unsere Zeit den unfruchtbarsten“, absehen zu müssen geglaubt.
Eine Besprechung dieser Verdeutschung würde uns zu weit abführen.
Kennzeichnung erwähnt, dass Pabst das von A. berücksichtigend, alle
Sinn mit übersetzt
Als
eine
0 eh ler zu
in
Nur
so viel sei
zu ihrer
selbst beigegebene Verzeichnis der Errata nicht
vorkommenden Druckfehler, unbekümmert um den daraus hervorgehenden
hat.
jeder
Beziehung wohl
gelungene Übersetzung
ist
hingegen die von V. Fr.
bezeichnen.
Der Unterschied zwischen den vier Schriften A.s, in denen sich die meisten pädagogischen Gedanken finden, lässt sich im Allgemeinen kurz dahin bestimmen, dass die der Mythöl. christiana angehängte Alethea exul Klagen über den Verfall der Wissenschaften und den mangelhaften Unterricht seiner Zeit enthält, die Descr. Ideale des Erziehungs- und Unterrichtswesens zeichnet, die dem Menippus angehängte Institut, mag i ca Vorschriften für das Selbststudium, der Theoph. aber solche für Erziehung und Unterricht in Lehranstalten
erteilt.
II.
Lernen
wir nun
die
pädagogischen Anschauungen
A.s kennen.
Hier würden
wir
und wir uns mit seinen Bildungszielen und Schulräume seiner Zeit zu hören haben; dann würden mit seinen Vorschlägen über Auswahl, Verteilung und Behandlung des Lehrstoffs und der Schüler, endlich aber mit dem Bilde bekannt machen müssen, das er von einem tüchtigen und brauchbaren Lehrer entwirft. Dies alles aber würde nur eine Wiederholung dessen sein, was zuerst seine Klagen über die mangelhafte Jugendbildung
Brügel
a.
a.
Darum
die ungeeigneten Lehrer
0. schon dargelegt hat.
betrachten
wir jetzt die einzelnen
Ausführung seiner Vorschriften Schule eines idealen Staates, anstalt führt
und über
in
Lehrgegenstände und sehen, wie A. sich die
über die Verteilung und Behandlung des Lehrstoffs
dem Collegium zu
Christianopolis, denkt.
in
der
Diese Lehr-
nach Art der akademischen Gymnasien oder der mit dem Gymnasium verbundenen
Akademie Sturms den Schüler von den Anfängen des Unterrichts (über das Erlernen des Lesens, zum Ende der Fakultätsstudien. Der Lehrstoff ist hierbei in der Weise verteilt, dass vor Beginn der Fakultätsstudien die philosophischen Disciplinen im engeren und weiteren Sinne zur Erledigung kommen.
Schreibens und Rechnens schweigt A.) bis
2
“
10 Die unterste Klasse
Grammatik (Descr.
fängern einer
ist
das Auditorium Grammaticum.
c.
nominare res
Primum
occurrit
Unter den variae linguae
possint.“
ausdrücklich sagt A.
(c.
am Anfänge
Grammatices
tribus Unguis
actiones midtiplices
et
,
(c.
von den auf
55. (De
c.
,
56),
dem Erlernen
Unter
57) erlernt.
(c.
Grammatik ist das der alten Sprachen zu verstehen; denn A. beginnt Grammatico ) mit den Worten: „Nunc artium auditoria perlustrabimus distinctionem ordine.
werden von den An-
dieser
von den Vorgeschritteneren Rhetorik
55),
höheren Stufe stehenden variae linguae
noch
In
atque trino ob aetatis
ubi labor pueritiae in eo situs
,
Hebraea, Graeca
et
ut
est,
Latina, nominare
57) sind aber gleichfalls die alten Sprachen gemeint; denn
dieses Kapitels:
„Qui maturae
aetatis sunt,
hie
etiam variis
Unguis dant operam, non ut amplius sapiant, sed ut cum pluribus ex orbis terreni tarn vivis, quam mortuis conferre possint.“ Bezüglich ihres Wertes dürfen die alten Sprachen nicht überschätzt werden. ist
der
Auditorio
I.
incolis,
non
„Nicht der
weiser als andere, der bald in dieser, bald in jener Sprache reden kann, sondern der, der
weise
ist in
welcher Sprache
man
Wenn
Gott.
man
Frömmigkeit und Lauterkeit vorhanden
sich ausdrücke;
wenn
vorhanden
sie nicht
ist,
so
liegt
wenig daran,
um
sind, so ist es
in
nichts besser,
von der Wahrheit abweiche“. (Descr. c. 57). Die alten Sprachen sollen nicht überschätzt werden, da sie nur Formen, nur das Kleid unserer Gedanken sind. Besonders aber darf die lateinische Sprache nicht etwa einen höheren Rang als die deutsche beanspruchen. „Nimis credidi sunt qui Latinae linguae id tribuunt, ut supra Germanam sapere ob
griechisch oder lateinisch
,
putent
(1.
1.).
Die alten Sprachen dürfen jedoch auch nicht unterschätzt werden.
vielmehr einen hohen Wert, insofern
als
1.
der,
der ihrer mächtig
ist,
sich
setzungen zu verlassen braucht („ne uni alterive Graeculo credere necesse habeant.“ selbst prüfen und von der Wahrheit sich überzeugen kann.
in
Bezug auf das Wort
Gottes;
denn „die
hebräische
Quellen des Wortes Gottes und bewahren uns die
Das
und
ist
Sie
1.
haben
auf Über-
nicht
1.),
sondern
von besonderer Wichtigkeit
griechische
Kunde von jener vor
Sprache behüten
die
Alters geübten Weisheit
und Tugend nebst den Thaten und Erfindungen früherer Jahrhunderte; die lateinische Sprache ist beinahe an deren Stelle getreten und hat sich um das Menschengeschlecht sehr wohl verdient gemacht.“ ( Veri Christianismi etc. p. 29). Einen hohen Wert haben die alten Sprachen auch 2. weil sie den Geist bilden. Dies sagt A. ausdrücklich von der lateinischen Sprache, die man beibehalten müsse, „tum quia varie benefica tum etiam quia mordax, et omnis vel leaber
,
vissimae contradictionis est impatiens.“
Der Unterricht 6.
in
(Descr.
c.
57).
den drei alten Sprachen beginnt, sobald die Kinder nach vollendetem
Lebensjahre der Schule übergeben worden sind.
bedenklich, nämlich
werden
soll,
und
selben Zeit!“ (Th. lässt.
hierin
Was
2.
p.
1.
(Descr.
c.
53.)
Hier erscheint uns zweierlei
dass der fremdsprachliche Unterricht schon sechsjährigen Kindern erteilt
dass A. entgegen seinem Grundsätze:
„Immer nur einen Gegenstand zu
der-
94) den Unterricht in allen drei alten Sprachen zu gleicher Zeit beginnen
das erste von beiden Bedenken
noch ein Sohn seiner Zeit
ist,
betrifft,
so
müssen wir
allerdings zugeben, dass A.
die es unbedenklich fand, diesen Unterricht so früh
beginnen
zu lassen, 17 ) wie unter vielen anderen das Buch des Nicod. Frischlin De ratione instituendi puerum zeigt, „eine Unterweisung, Knaben vom 6. oder 7. bis zum 14. Jahre so weit zu bringen, dass sie (ausser ihrer Muttersprache) Latein richtig sprechen
17) Hierbei soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass schon
und schreiben
am Ausgange
gegen den allzu frühen Betrieb der alten Sprachen, bes. des Latein, laut geworden.
,
das Griechische so
des 16. Jahrhunderts Stimmen
11
und überdies noch
ziemlich verstehen
die
Anfangsgründe der Dialektik und Rhetorik
geeignet haben sollten.“ (Strauss, Nikod. Frischlin dass A. die Kinder zwar nicht
sich dadurch,
Unterrichts
deutsche Schule durchlaufen
die
sich an-
Aber dieses Bedenken vermindert wie Ratke vor dem Beginn des fremdsprachlichen 274
S.
f.)
wohl aber durch
lässt,
die
fremden Sprachen zunächst vermittelst der Muttersprache gelehrt werden
Forderung, dass die
sollen. 18 )
Auch
darin,
dass A. das Erlernen aller drei alten Sprachen gleichzeitig beginnen lässt, müssen wir allerdings
am Herkömmlichen
noch ein Hangen Schrift
De
ginnen.
19
Indes
)
im Theoph.
scheinen
dem
zum
bekanntlich
auch Erasmus in
der
dem des Lateinischen beBedenken gekommen zu sein; denn
zugleich mit
A. selbst hierüber später
96) erklärt er, er wolle dahingestellt
(p.
Sprachen zu lehren, welche schneller
die
sei,
erblicken, lässt doch
ratione studii das Erlernen des Griechischen
sein
welches die leichtere Methode
lassen,
Ziele führe,
ob
alle
zumal oder eine nach
der andern gelernt werden solle, oder mit Abwechselung, ob im frühesten oder späteren Knabenalter
zu beginnen In der
sei.
Instit.
mag.
(p.
257) klagt A. darüber, dass das Lateinische und Griechische gelehrt
werde wie Orakel und Geheimnisse der Auguren und dass 10, 15, 20 und sogar noch mehr Jahre auf das Lateinische verwandt werden müssten, und fordert darum von den Lehrern, dass diese Sprachen in kürzerer
sie
man sie einem Jahre dass
so
glauben
in Christianopolis sehr leicht
Weise
und
berichtet er in der Descr.
„Wenn
schnell lerne.
Am
zu haben.“
nichts gethan
man
leichtesten
die Christianopolitaner in
genügend bedienen können, würde nach A.s Meinung eine tote
durch den Usus lernte wie eine lebende, die
sie
„Sollte man,“ fährt A.
können, wenn
fort,
„nicht auf dieselbe
die Universitäten Orte
wären, wo man
Weise
sehr
lateinisch
lernten, unterdes
dem Studium
könnten
die lateinisch
die,
der Künste obliegen.
oder griechisch
so p.
257
lernen
Und
Wenn
darum
seine anderweite
oder griechisch oder auch hebräisch
daher auch nicht die von mir vor-
geschlagene Einrichtung getroffen würde (denn ich sehe, dass ihr Schwierigkeiten im
wünsche
auf
reden
slavonisch
fertig
lateinisch oder griechisch spräche?
sowie jemand in Frankreich die französische Sprache lernen kann, ohne Berufspflicht zu versäumen, so
man
Er habe einen Briefträger, der während eines Zeitraumes
sich sehr schnell aneigne.
von 7 Jahren zweimal in jedem Jahre nach Krain gereist wäre, hören.
57),
(c.
eine Sprache nicht so gelernt haben, dass sie sich ihrer
sie
Sprache zu erlernen sein, wenn diese
Ebenso
möchten.
Zeit lehren
Wege
ich doch, dass etwas ähnliches an den Universitäten eingerichtet würde.“
stehen),
{Inst.
mag.
sq.)
Eine derartige Einrichtung würde nach A.s Ansicht besonders denen von Nutzen
sein,
die
auf die bisherige mühselige Weise die alten Sprachen erlernt, aber nicht genügend sicher in ihnen
Wie aber würde den Anfängern das Erlernen der alten Sprachen zu erleichtern Dadurch, dass man sie ihnen auf dieselbe Weise beibringt wie den Unmündigen die sein? Muttersprache, indem man ihnen bestimmte Dinge zeigt und diese mit ihren lateinischen, grie-
geworden
chischen
sind.
und hebräischen Namen benennt. Primum hoc
curaudum putavi
Dieses Verfahren, „die fremde
Sprache zunächst
nt quid ageret jurentus, sciret. Scilicet nihil quod facicnenim non dicam taediosum, sed insannm est, ignota lingua cum nescias, quid sibi liaec regula velit, et discere quomodo formandus sit casus , aut construendum rerbum! decuplo operosius sit haue addiscere, quam rem ipsam facere: velnti futuro pictori Arabiens Regulas prae.“ scribas, quomodo terendi colores aut temperandi quomodo pcnicillus ducendus, quomodo res visae exprimendae 18)
dum
s Uri esset,
unice mihi
exotica lingua praeciperetnr.
,
Quam
,
Theoph.
p.
19)
91.
„Utraque lingua
alter i sic affinis est, nt
ambar
citius percipi
queemt coniimctim.“ 2*
12 durch blosse Nomenclatur nahe zu bringen,“ (Descr.
wendung sie
allerlei
c.
57) lässt A. in Christianopolis
zur An-
Hier nämlich besteht gleich zu Anfang die Arbeit der Knaben darin, dass
gelangen.
Dinge und Thätigkeiten in den
drei
Sprachen, der hebräischen,
griechischen
und
die einfachsten Formen der Flexion und weiterhin des SatzÜber dem praktischen Erlernen der Sprache durch Memorieren von Vokabeln und durch leichte Sprechübungen soll also, wie man sieht, das theoretische vermittelst der Grammatik nicht vernachlässigt werden. Aber „die Grammatik soll (zu der Nomenclatur) in leichter Weise hinzugefügt werden.“ (Descr. c. 57.) Dies wird geschehen, wenn nicht, wie bisher, ignotum per ignotum gelehrt wird, d. h. wenn im fremdsprachlichen Unterricht die Regeln der Grammatik nicht mehr lateinisch, sondern in der Muttersprache gegeben werden. 21 ) Wann mit der Lektüre zu beginnen sei, sagt A. nicht. Es lässt sich vermuten, dass dies geschehen soll, wenn die Schüler auf die oben angegebene Weise eine hinreichende Anzahl von Vokabeln erlernt haben. Neben der Lektüre dauert die Unterweisung in der Grammatik
benennen und daran
lateinischen,
baues einüben.
20
)
Aus Erfahrung
fort.
„Ich wenigstens habe beobachtet, dass eine leichte, angenehme, Auslegung und Übersetzung den grammatischen und metrischen Unter-
spricht A.
fortlaufende Lektüre, dass
:
richt besonders fruchtbar macht.“ sie
stufenmässig vom Leichteren
zum Schwereren fortschreite.
beginnen mit einer leichten Lektüre, die (Descr.
c.
2.
57.)
Bezüglich der Lektüre selbst fordert A.,
(Th. p. 96.)
sie
(Descr.
c.
55.)
fordert er, dass die Lektüre
3.
soll
die
1.
dass
Christianopolitaner
mit einer verwandten, schon bekannten, vergleichen.“
nicht zu verschiedenartig
„Gurant etiam, ne varietate lectionum aut nimia copia tenuia
sei.
„Die
Lektüre nicht bloss
grammatischen Regeln oder der Bildung des
der
Stils
et
und massenhaft
fragilia Ingenia obruant.“
Befestigung oder der Exemplifikation der
Sie soll
dienen.
nicht bloss formal,
sondern zugleich material bildend sein. „Darauf muss man bedacht sein, dass während der Beschäftigung mit den Sprachen dem Geiste immer etwas geboten werde, das zu wissen frommt. Daher muss man die besten, edelsten und reinsten Autoren wählen, die neben Ausbildung der Sprachkenntnisse auch zugleich auf den Geist einen veredelnden Einfluss ausüben,
den Verstand anregen, die Seele erheben und dem jungen Manne auf vielfache Weise wirkliche
Freude gewähren.“
dem
(Th. p.
96
sq.)
Die
Auswahl der Lektüre
Es kommt darauf an, ob und Sittlichkeit und die Religiosität zu
ist
demnach abhängig von
welchem Grade derselbe geeignet sei, das Diese Rücksichtnahme wird vielfach fördern. Wissen, die „Wir sind eher geneigt, grosse Männer, die ausserhalb des Christentums ausser acht gelassen. standen, zu bewundern, um Satan eher einen Weg zu den Herzen unserer Jugend zu bahnen und Christo denselben zu erschweren, und wollen nicht, dass unsere Jugend mehr Geschmack
am
Inhalte.
Geistlichen finde
als
am
Sinnlichen,
ganzes Leben hindurch zu kämpfen habe.
über göttliche Dinge
sie
in
ihrer
in
damit es nicht an Feinden fehle, mit denen
Und doch wäre
Unschuld
es nötiger,
zu befestigen,
als
Schmeicheleien und Lockungen anzufüllen und anzuködern, kurz, als p.
sie geflissentlich
85
sq.)
Darum
der Welt in die
Hände zu
und
ihre sie
sie
ihr
durch ernste Gespräche
Herzen mit heidnischen
zu Christo zurückzuführen,
Gefahren
preiszugeben.“
(Th.
hält A. das Lesen der Bibel für viel wertvoller als das der Klassiker.
Auf
liefern
allen
Labor pueritiae in eo situs est, ut nominare res et actiones multiplices, tribus Unguis: Hebraea, Latina, postea ud genera revocatas, per comparationes, Casus et tempora, debitis numeris et personis, mutare, denique jüngere et uccidentibus mensurare possint.“ Descr. c. 55. 21) Quae enim temeritas est, puero latine «liquid atque prolixe praecipere, cum nesciat, quid velis, quidve Vgl. auch Anm. 18. (Th. p. 91). facere debeat?“ Descr. c. 55. 20)
Graeca
et
13 Same muss dem Gedächtnis anvertraut und mit Verstand erklärt werden, damit die jungen Leute die Grossthaten und das Leben der Männer Gottes eher verstehen lernen als die Fabeln von Aneas und die Verwandlungen Ovids, damit sie Bibelsprüche besser inne und zur Hand haben als Verse Virgils und Gott öfter Opfer darbringen mit geistlichen Liedern als der Venus mit schmutzigen Gedichten, damit sie endlich die
Lektüre der ersteren
das Hauptgewicht zu
ist
„Die heilige Schrift muss als
legen.
der Frömmigkeit in die Herzen der Jugend gelegt werden.
die
Wahrheit der christlichen Religion sich
nischer Eitelkeit.“
(Th. p.
84
fester
einprägen
„Ein Christenmensch
sq.)
Sie
nach dem Vorbilde Christi
oder Lykurg oder Drako, sondern 22
89
(Th. p.
)
Wie wir aus
sq.)
die Lektüre der heiligen Schrift derjenigen der griechischen
Aber
vor.
will er die letzteren beseitigt
Wort und That und, wie
seinem Gespräch und
in
ein
seinen
diesen Stellen ersehen, zieht A.
und römischen Klassiker
Das geht aus diesen
wissen?
Buhlereien heid-
nach den Gesetzen des Romulus
in
gewisser berühmter Gelehrter nachdrücklich betont, sogar in
Redensarten gebildet werden.“
die reizenden
als
soll nicht
bei
weitem
Stellen nicht hervor, in
denen er neben seinem Dringen auf das Studium der heiligen Schrift nur den heidnischen
Sinn
der sich in der
tadelt,
Überschätzung
A. hält es nur für rätlich,
der Klassiker offenbart.
nicht aber für notwendig, bei der Lektüre an die Stelle der heidnischen Autoren die heilige Schrift
und
christliche Litteratur
die
und Terenz, deren Lektüre zu
zu
Wirklich beseitigen wollte er wohl nur den Blautus
setzen.
seiner Zeit beliebt
und gebräuchlich war, weil
der gewöhnlichen lateinischen Umgangssprache besonders geeignet schienen. sich
)
auch nicht erweisen, dass A. die römischen und griechischen Klassiker habe beibehalten
Ebenso wenig
wollen. Stelle,
wo
er
sagt (Th.
für p.
Beseitigung der Klassiker 102.),
(saepe
für
deren Beibehaltung
oft
die
beweist
die
Sprachen durch häufige
historischer, besonders aber der heiligen Schrift
historiconm, maxime vero volummis sacri lectione)
zu erlernen, nicht ohne bedeutende
und den zuverlässigsten Vorteil bleiben werde.
Hior erklärt A. neben dem Volumen
Fortschritte
sacrum
als
dass die Befolgung seines Rates,
Lektüre der ausgewähltesten Schriften,
die
zur Einübung Umgekehrt lässt
sie
2S
die historici ausdrücklich für zulässig.
Pis ist
wenigstens nicht unmöglich, dass er damit
römischen und griechischen Profangeschichtschreiber meint, da wir weiter unten sehen werden
wie grossen Bildungswert er der Weltgeschichte beimisst, und da wir wissen, mit wie grossem
Vergnügen
er in seiner
gelesen habe.
des Plautus
(Vita p. (1.
1.)
Jugend unter den römischen Historikern den Livius, Caesar und Sallust A. wird demnach diese Lektüre, von der er nicht wie von der 11).
bedauert, sie zu sehr getrieben
22) „Christianus liomo
studio, opere, ac
quod vir
non ad Romuli, aut Kycurgi
quidam
in
omni
zu haben, auch für die Jugend nicht unge-
,
rel
Draconis
leges,
liter atura celehris urget,
sed Christi
archetypuni, cor de,
sermonc etiam
ct lo quendi
f or mulis, conf ormandus. Unter diesem vir quidem etc. wird Joli. Buxtorf der Jüngere gemoint sein, der die von ihm und seinem Vater geforderte Behandlung des hehr. Sprachunterrichts auseinandergesetzt hat in cinor der Baseler Ausgabe des Mercurius quadrilinguis von 1637 angehängten, dann wieder tutiones de studiis bene instituendis 1658.
S.
512
ff.
abgedruckten diatriba
in
Vosii
et
aliornm disser-
de compendiosa et facili
Unguam
he-
chaldaeam condiscendi ratione. In dieser von Joh. Buxtorf dom Jüngeren als Anhang zur Grammatik seines Vaters verfassten Abhandlung werden für die doctissimi in stilo (sc. hebraico) die erklärt, qui ad imitationein locutionum sacrarum sermonem snum f ormant, atque adeo locutiones eiusmodi artificiosc ad snum propositum et res familiäres applicare norunt. (vgl. Schmidt, Encycl. III. .361 f. Art. „Hebr. Sprache“
braeam
et
von Oehler). 23) Vgl. Theoph.
p.
98: Kt tarnen
non omnibus hoc persuademas, qui inalunt per sentinas, cloacas
naria, imo Moloehi renovati ignem innoxiam actatem transire, consecrure.
quam impollutam
et
Christo Sotcri sistere
lupa-
atque
14 Aber wir werden
haben.
gehalten
eignet
docli
den historici Kirchenhistoriker (etwa Eusebius)
„Was
hören:
ist
billiger,
fängnis Josephs den die 10
die
als
wieder
und geneigt,
zweifelhaft
zu denken, wenn wir ihn
(Th. p.
uns 97)
unter fragen
Berufung Abrahams dem Exil Ciceros vorzuziehen? das Ge-
Banden des Regulus? den Auszug der
dem Feldzuge
Israeliten
des Xerxes?
Gebote den 12 Tafeln? den Zweikampf Davids dem Yerwandtenmorde eines Horatiers,
und mit einem Worte, den Gang der Kirche, den docli jeder Christ wissen Irrfahrten des Apulejus?“
Wir
sehen: A. hegt
sollte, den
24 )
zum
allermindesten ein starkes Misstrauen gegen die klassische Lektüre.
nimmt er sie in den folgenden Worten zurück oder schränkt sie ein, als fürchtete er, den „Heiden“ zu viel eingeräumt zu haben. Er nennt nicht einen einzigen lesenswerten christlichen Autor, er empfiehlt aber auch nicht einen Sobald er ihr ja einmal geringe Zugeständnisse gemacht hat,
einzigen griechischen oder römischen Klassiker, sondern ergeht sich nur in möglichst allgemein
gehaltenen Ausdrücken,
Man
Wendungen und Andeutungen.
über das, was zu fordern
sei,
Am
nicht recht klar wäre.
hat den Eindruck, als ob er sich
möchte er, dass
liebsten
um
des
und Theologen gelesen würden, scheint sich aber zu sagen, dass von ihnen kein gutes Latein und Griechisch zu lernen sei. Dann möchte er wieder (um der Sprache willen) die Klassiker gelesen haben, fühlt sich aber von ihnen abgestossen weil sie der religiösen und moralischen Bildung mehr hinderlich als förderlich scheinen. So schwankt er unentschieden hin und her, offenbar nur infolge der Überspannung Inhalts willen
nur
die heilige Schrift,
die Kirchenväter
,
seiner an sich berechtigten Forderung, dass alle Bildung eine christliche sein
Was dem
soll.
wir inbetreff der Vorschriften A.s über die Lektüre mit Sicherheit wissen,
bisher Erörterten
nur Eins; nämlich dass
in
erster Linie
die
heilige Schrift
ist
nach
als Lesestoff
soll. Ob neben derselben nur christliche oder nur klassische Autoren, ob die neben den ersteren gelesen, ob sie zu gunsten der ersteren beschränkt oder vollständig werden sollen, lässt sich mit Bestimmtheit nicht erweisen.
benutzt werden letzteren beseitigt
Die Bedenken A.s gegen die Klassiker und deren verderbliche Einwirkungen auf Religion und Christentum w erden heute wohl von niemand mehr geteilt. Wie kein Mensch fürchtet, durch das Studium des hebräischen Alten Testaments oder des Talmud ein Jude, durch das des Koran ein Muhamedaner zu werden, so fürchtet auch niemand mehr, durch das der Alten ein r
Heide zu werden.
Im
Gegenteil wird das letztere nur dazu beitragen, die Wahrheit der christ-
Bedenken bestehen gegenwärtig nur noch auf den Gymnasien den Plautus und Terenz zurückgedrängt, ja beinahe verdrängt und gesäuberte Ausgaben des Ovid hergestellt. Diese Massnahmen zeigen, dass man solchen' Bedenken Berechtigung zugesteht. In Verbindung mit den alten Sprachen lässt A., wie wir sahen, die Rhetorik lehren. Er schreibt ihr einen hohen praktischen Wert zu. Denn „in schwierigen, verwickelten Lagen vermag zu tieferem Bewusstsein zu bringen.
lichen Religion in
die
Um
sittlicher Hinsicht.
diese
zu heben, hat
man
Beredsamkeit Beistand zu leisten und die Verirrungen der Menschen, Unruhen und Auf-
stände zu bewältigen.“
24) Unter
(Inst.
mag.
p. 261).
den Apulei error es werden dessen Mctamorplioseon libri
eines neugierigen jungen Griechen,
Bewusstsein behielt und nun erzählt, was er (Vgl.
in einen Esel
Teuffel.
S.
gemeint sein, die die Geschichte
1348
ff.)
trieb,
um
das
verwandelt wurde, aber dabei sein menschliches
als Esel erlebte, bis er endlich seine
Paulys Real -Encyclop. der klass. Altertumswissenschaft.
Herausgegeben von
IX
Lukios aus Patrae, enthalten, den der Vorwitz nach Thessalien
Zaubern kennen zu lernen, der dort aus Versehen langte.
Die Rhetorik lehrt „den Ausdruck ( sermonuni gmera)
menschliche Gestalt wieder er-
Ersten Bandes
zweite Hälfte.
2.
Aufl.
15 auf die Kegeln der Kunst zurückführen und mit zierlichen
Doch
sind für den zukünftigen Redner ganz besonders
Statt
der imitatio
,
man
der
bei
Individualität opfere,
seine
gerade verliehenen eigentümlichen Anlagen auszubilden
Es
imitatio.
Blumen ausschmücken.“
natürliche Anlagen
(1.
empfiehlt A.
(Descr.
erforderlich
vielmehr,
56).
(1.
1.).
jedem
die
Trotzdem verwirft A.
1.).
c.
nicht jede
giebt eine solche, die er vielmehr angelegentlich empfiehlt, nämlich die auf religiösem
Grunde ruhende, auf das Studium des göttlichen Worts gerichtete und die Schrift zum Beispiel nehmende. „Es giebt keinen vollkommeneren Lehrer der Beredsamkeit als den, der die Zunge geschaffen. Dessen bewundernswürdiger Spiegel ist die heilige Schrift, die nicht bloss die Ohren der Menschen mit eiuem leeren Schall erfüllt, sondern in das Herz selbst hineindringt. Hier bedarf es keiner (rhetor.) Hyperbeln oder andern Redeaufwands.
wenn du
massvoll,
wenn du
Wenn du
der Wahrheit gemäss,
verständig redest, so hast du den Cicero in der Beredsamkeit weit
was den Geist Gottes atmet, das erschüttert: alles Weltliche ist kraftlos. Geschmack findet an der göttlichen Ausdrucksweise.“ (1. 1.). Aus diesen Worten sehen wir, wie A. „gegen die hergebrachte Unterweisung in eiteln Redekünsten die echte Redekunst, die im Geiste der Wahrheit und aus Gottes Wort zu lernen sei, nachKurz:
übertroffen.
Weit gebracht hat
alles,
es der, der
drücklich geltend macht.“
(Palmer, Südd. Schulb. 1855).
Im
Gegensätze zu der bisherigen
for-
malen Behandlung der Rhetorik will er dieselbe praktisch geübt wissen an Gegenständen
und moralischen Inhalts
religösen
Gegenstände weltlichen Wissens
(
(Th.
Weniger
108).
p.
exercitia
liberalia )
dienen,
sollen
zu
die
nur,
er
rhetorischen
um
Übungen einen
für
nicht
und zum Lösen der Zunge Der Zweck praktischer Übungen, „die Zunge zu lösen“, bezieht sich hier auf die Rhetorik, während der andere, „den Geist zu schärfen“, der Dialektik gilt. Letztere, von A. im Theoph. (z. B. p. 92. 103. 104 etc.) meist Logica genannt, wird gelehrt im Auditor. Dialecticum. Über die Dialektik wird von Brügel a. a. 0. S. 177 ziemlich Rigoristen gehalten zu werden, zur Schärfung des Geistes nachlässigt wissen will
(I.
1.
nicht ver-
107).
p.
f.
Deshalb brauchen wir hier auf diesen Gegenstand nicht weiter einzugehen.
ausführlich gehandelt.
Nach der Dialektik wird Descr.
ein
49) unterwiesen in der
c.
der Jugend („alii in hoc
Teil
Metaphysik,
mtia) emporschwingt“ behandelt.
(1.
In
1.).
will, die
der Inst.
Aus dem wenigen, was
im Gegensatz zu der bloss auf
angeblich
höhere Wissen von Gott,
59 über
allem Sinnen-
Dingen
(
prima
hat A. die Metaphysik nicht
erkennen wir nur, dass er
sie sagt,
Vernunft sich stützende Metaphysik eine solche
ist.
das
der
Theosophie
auf einer
(Descr.
c.
übernatürlichen
60).
A. sagt
Offenbarung
über dieses beruhe:
„Sie
menschliches Wissen
und Forschen an, sondern verdankt alles Gott selbst. Sie Sache nur weniger Menschen und selbst nicht jedem Frommen zugänglich, da Gott allein kein
teil
wird,
ist
erfreuen kann.
sei
es durch Leid
Theosophie, die nur wenigen
Auserwählton
einem Menschen diese Wohlthat,
angedeihen zu lassen.“
in
c.
die menschliche
zugleich von Gott erleuchtet
sich Vorbehalten hat,
zu
mag. und im Theoph.
er Descr.
Dasselbe Auditorium dient endlich
ist
metaphysicam audiunt.“
losmacht und sich zu den wahrhaft (eigentlich ursprünglich) seienden
fälligen
erkennt
loco
„der Wissenschaft, die sich von
Von
dieser
zu unterscheiden
besonderen
die
sei es
durch Freude,
allgemeine Theosophie, deren
sich jeder
wahre Christ
Sie besteht darin, dass der gläubige Christ vermittelst der göttlichen Offenbarung
der heiligen Schrift
zu einer Erkenntnis des Wesens, der Eigenschaften und Wunderthaten
und Nichtchristen vorenthalten bleibt. Den Wert der „eine Schule der Demut und des Gehorsams ist, in der die
Gottes gelangt, die einem Ungläubigen
Theosophie sieht A. darin, dass jugendlichen Seelen sich
sie
dem Worte
Gottes unterwerfen.“
Ober die methodische Behandlung der
16 Theosophie, die ja keine Sckuldisciplin sein kann, sagt A. eben so wenig etwas hinsichtlich der Metaphysik geschehen
Mit dieser
Klasse
II.
dies
von ihm
und Theosophie abgesehen) die Künste III., IV. und V. Klasse.
(von Metaphysik
schliessen
Es folgen
des Triviums ab.
als
ist.
Quadriviums in der
die eines erweiterten
Die IV. Klasse nennt er Audit. Arithmeticum, obgleich hier auch Geometrie gelehrt Man könnte also diese Klasse mit und das Studium der mystischen Zahlen betrieben wird. grösserem Rechte Audit mathematicum nennen. Der Grund, warum A. sie nicht in der letzteren, sondern in der ersteren Weise benannt hat, dürfte darin zu suchen sein, dass er das Wort Mathematik meist in weiterem Sinne fasst und damit gewöhnlich zugleich die Astronomie beWarum aber lässt er den mathematischen Kursus dem der Musik vorangehen? Weil zeichnet. Musik alles auf Zahl und Mass beruhe („ quod [sc. Audit nmsic in der nisi post Arithmeticam usque adeo a numero et mensura pendet.“ Descr. c. 64). et G-eometriam ingredi non licet Auf das Studium der Mathematik legt A. sehr grossen Wert einesteils wegen ihrer formal bildenden Kraft, denn sie besitzt „dijudicandi lumen“; andernteils wegen ihres praktischen Nutzens; denn „ausser der ihr eigenen Bestimmtheit ( subtilitas ) und Anmut kommt sie allen Berufsarten (Collect, so zu Hilfe, dass es kaum eine giebt der sie nicht nützliche Handreichungen leiste.“ .)
:
,
math.
A. hält sie für einen notwendigen Bestandteil gelehrter Bildung, ohne die dieselbe
p. 3).
unvollständig und gleichsam einäugig sei muss Kentnisse in der Mathematik haben
(Th.
p.
103
vgl.
,
auch Descr.
c.
„Ein Gelehrter
49).
nur deswegen weil er sonst weniger wissen würde, als Soldaten, Architekten, Seeleute, Mechaniker und Landleute, die den Nutzen der Mathematik wohl zu würdigen verstehen (Coli. math. p. 3), sondern auch deshalb, weil er ohne Kenntnis der Mathematik nicht in Wahrheit ist, was er sich nennt, nämlich ein Magister der hat
zeichnet A. (Coli. math. die
Als Ursache der herrschenden Vernachlässigung der Mathematik be-
333).
p.
,
Quadrivium, zu dem auch die Mathematik gehört, nicht vollständig inne
freien Künste, da er das (Aleth. exul
,
nicht
einesteils
p. 3)
den Hochmut der Lehrer, der
sie abhält,
Mathematik begreiflich zu machen; andernteils den Mangel an Interesse der Schüler,
seitens
schaft
lucrosa)
oder
ist,
denen
die
weltliche Wissenschatt erscheint
Um
die
Mathematik verachten, weil
infolge
sie
nun dem Studium
des Mangels an
{tractant
[sc.
für
den Schülern diese Wissen-
kein Brotstudium
sie
Herablassung der Lehrer
als
{minus
eine über-
literarum studiosi Mathesin] veluti idtramundanam
Jugend Eingang und Interesse zu verund die im gewöhnlichen Leben verwendbaren Gegenstände der Mathematik auf geschickte Weise der Jugend beigebracht werden.“ (Th. p. 103). Auch der Fleiss und die Hingebung der Lehrer und minuti praeceptionum libelli (gedruckte Leitfäden oder kurze Diktate) werden den Eifer und die Neigung der Jugend für die Mathematik (und die Naturwissenschaften) beleben (1. 1.).
l.
I.).
wünscht
schaffen,
Von über ihren
Menschen gute
der
A.,
sieht,
kommen
bei
insbesondere handelt A. in der Descr.
folgendermassen aus:
„Wenn man
Hier spricht er sich
dem
sie
nicht in
sie
Arithmetik zur Geometrie wird von A. bezeichnet trennbare Schwester der Geometrie. diese durch Linien
sei,
erster Linie
den
zu
der die Arith-
von den Christianapolitanern mit der beharrlichsten Auswas den Geist schärft.“ Das Verhältnis der
Daher wird
finden täglich in ihr etwas,
Was
61).
Ich wage zu behaupten, dass der aller Dinge unkundig
dauer betrieben.
Sie
(c.
auf den Nutzen der Arithmetik für
so giebt es kein Gebiet der Wissenschaften,
sollte.
metik nicht versteht.
würdig.
der
„dass (wenigstens) die Anfangsgründe
Arithmetik
Wert
der Mathematik
Coli.
math.
p.
10:
„Die Arithmetik
ist die
un-
Sie ist nicht weniger unendlich, nicht weniger bewunders-
zuwege
bringt, leistet jene wetteifernd
durch fahlen.
Ich möchte
17 behaupten, dass die Arithmetik tiefer des Heiligen
sei
und einigermassen den Beigeschmack
die Geometrie
als
da unser Schöpfer ihr viele Geheimnisse
habe,
Algebra,
an vertraut
des Menschen
Für besonders
hat.“
und mit unDas wenigste, was von einem Magister der freien Künste verlangt werden müsse, sei so viel Fertigkeit im praktischen Rechnen, dass er nicht von jedem beliebigen Handlungsgehilfen darin übertroffen werde. Zwar sei auch ein Schuhmachergeselle in seiner Kunst einem Magister der freien Künste überlegen; aber der Unterschied sei der, dass die Arithmetik, zu der auch das praktische Rechnen gehöre, eine freie Kunst sei, Schuhflicken aber nicht (Inst. mag. p. 262). wertvoll
hält A.
die
weil
sie
Kräfte
alle
glaublichem Scharfsinn die verwickeltsten Dinge entwirre (Descr.
Auch
der
Geometrie“,
Geometrie
sagt
hier,
er
Weise durch Linien
Werte.
aus,
Alles misst giebt
sie,
die
„ist
Wenn man
(Descr.
62).
c.
hohen Wert
der Arithmetik
Gleich
ist
(Coli.
math.
p.
Leben nichts Zweckmässigeres und Förder-
widmet, so macht
gewandt und zu allem geschickt.“ Gründen
es
sie
diesen Worten, dass A. auf die Geometrie aus denselben
wie auf die Arithmetik im besondern und auf die Mathematik im allgemeinen,
legt
nämlich wegen ihrer formal bildenden Kraft und wegen ihres praktischen Nutzens.
von Maschinen anführen“,
Anwendung
der Inst. mag.
p.
271),
lässt A.
„die
auf die Mechanik.
Der
Menschheit mehr
gefördert
Bezug hierauf den Christianus zu dem Curiosus sagen unbedeutenden Satze des Euklid
in
Entstehung einem ganz
ihre
haben
letztere
„Ich könnte dir Beispiele
oder einem ganz gewöhnlichen Naturgesetz verdanken und die dennoch zuweilen das
mit
gleicher
von höchstem
sie
„Für den, dem das Nachsinnen Freude macht,
5).
das praktische
für
zeigt sich ganz besonders in ihrer
(in
in
„Die
dem Grade der Vorrang unter den Wissenschaften, dass unkundig war, den Zutritt zu seiner Akademie verwehrte.
ihr sein Talent
Wir sehen aus
62) gewidmet.
in
der ihrer
Anregenderes,
nichts
es
(c.
Schwester der Arithmetik und drückt
leibliche
was jene durch Zahlen.“
alles prüft sie.“
licheres.
61).
hat A. in der Desc. ein besonderes Kapitel
„Der Geometrie gebührt
mit Recht jedem,
Plato
c.
herausfordere
als
alle
deine
Studien
(verbalen)
und
Wohl
vieler
die
der
anderer
dir.“
Die Anforderungen A.s in Bezug auf Auswahl des geometrischen und arithmetischen Lehrstoffs
haben wir
Tafeln
der
ersehen aus der
des Memoriale mathematicum
Behandlung
und
2.
(Teil
1.
1.
Dekade der
Coli,
— 22).
Es
S.
des geometrischen Lehrstoffs.
und Selbstthätigkeit
16
mathem. und den dazu gehörigen bleibt
noch übrig zu reden von
Die Geometrie kann nur durch
Anschauung
Der ersteren dient das Theatrum mathematicum, das A. Descr. c. 50 schildert. Hier befinden sich geometrische (und astronomische) Anschauungsobjekte, durch deren Benutzung das Merken erleichtert werden soll („Hic memorandi fiebat compendium.“) Unter den ersteren nennt er „mannigfaltige Darstellungen von Maschinen und Kunstwerken sowie Modelle von solchen
in
erlernt werden.
und Zeichnungen von mechanischen machinarum et fabricarum variae geometriae Schemata sive arthon mcchanicarum instrumenta
kleinerem Massstabe, geometrische Figuren
Instrumenten mit beigegebener Benennung und Erklärung“ delineationes, et (lepicta
minuta excmplaria,
nominata
et
explicata
l.
sive I.)
,
Selbstthätig
Zweigen der angewandten Mathematik zu üben
Dazu dienen maticorum dienenden
Jugend
(sive
die Instrumente mathematica in
ist
die
vermittelst
Geometrie des
samt
verwandten
den
geometrischen Zeichnens.
dem mathematischen Kabinet (Instrumentor um mathc-
„Hier befinden sich auch (nämlich ausser den astronomischen) die der Geometrie Instrumente, ausserdem aber eine grosse Anzahl allbekannter Instrumente, die der
cavea).
bei ihren
etiam serviunt
,
Versuchen (im geometrischen Zeichnen) Hilfe
hic sunt, atquc
leisten
können.“
(Quac
C eometriae
vulgariwn instrumrntorutn muguus numerus, gui U ntuminihus iuven3
18 tutis
Descr.
subveniat.
Zeichnen
In
49).
c.
Zeichnen von
muniendi
Optica,
tectura,
das
Verbindung mit der Geometrie und dem geometrischen Gegenständen aus dem Gebiete der Architektur, Optik,
Mechanik und Statik üben.
Fortifikation,
Descr.
A.
lässt
d
(Ejus
[sc.
artis pictoriac \ partes sunt vel sociae Archi-
castrametandi rationes, ac machinarum etiam
et
Staticae delineationes.
48).
c.
dem mit dem mathematischen Kabinet zusammenhängenden Zeichensaal
In
Instrumentorum mathematicorum cavea.
pictoriac]
annexa
A. ausser
dem geometrischen auch
est
das
Descr.
48
c.
Freihandzeichnen und Malen
(
Auf
ohne das andere.
beides legt A. grossen Wert, weil
Hände und Geschmack
gebildet
kunst
Gebrauch gemacht.
oft ein schlechter
werden
Augen
Dagegen „wird
durch -schmutzige Bilder verdirbt.“
Die Ausführung des in
den
math.
Coli.
(p.
Gedankens A.s, dass der Schöpfer der Arithmetik dass
dieselbe
daher
fast
63. Kapitel der Descr.
das eine
durch dasselbe Augen,
Leider wird von der Zeichen-
48).
c.
A. spricht ist
und Maler-
in Christianopolis streng geboten, das
zu pflegen im Gegensatz zu weltlicher Lüsternheit,
Schamgefühl überall zu bewahren und unschuldige
(Descr.
(1.
[sc.
lässt
49)
c.
betreiben.
zwar nur von letzterem und auch von diesem nur ziemlich summarisch, jedoch nicht denkbar
Officinae
mit
vgl.
die
1.)
ausgesprochenen und oben mitgeteilten
10) viele
tiefe
Geheimnisse anvertraut habe und
eine heilige Wissenschaft genannt werden könnte, enthält das folgende
Numeri
über die
„Aber“, sagt A.
mystici.
hier,
„die älteren Schüler
schwingen sich auf eine noch höhere Stufe der Erkenntnis. Es hat nämlich Gott seine Zahlen Sicherlich nicht auf anzustellen dem Menschen geziemt.
und Masse, worüber Betrachtungen
Geratewohl hat der oberste Baumeister diese ungeheure Weltmaschine gemacht, sondern er hat sie
nach Massen, Zahlen und einander entsprechenden Verhältnissen aufs weiseste vollendet und
eine
Dass es dem A. damit Ernst gewesen
wunderbare Zeiteinteilung hinzugefügt.“
sei,
die
Kenntnis der mystischen Zahlen in Schulen lehren zu lassen, muss bezweifelt und vielmehr an-
genommen werden,
dass
er
die
Gelegenheit für geboten erachtete, eben
seine
hier
Ansichten
über mystische Zahlen überhaupt ohne Rücksicht auf deren Lehrbarkeit auszusprechen. weiter unten sagt er,
dass die
keine Kunst
dcposita durch
mysteria Dei
(also,
maxime
in fabricis suis
fügen wir hinzu, auch nicht
erkannt würden, sondern sich auf Offenbarung gründeten und
seitig mitgeteilt würden.
A.
von den Gläubigen sich gegen-
behaupte,
dass
die
sed Apocalypsi constant
,
et
Zugleich sehen wir aus den einen Gegensatz bildenden
Worten ars und Apocalypsis, dass Palmer 1855. Nr. 16),
structuris nobis
typicis
durch die Kunst des Lehrens)
Haec aidem arte nulla comprehenduntur (
fidelibus inter se communicantnr).
et
Denn
sich
im Irrtum
Kenntnis
der
befindet,
wenn
mystischen Zahlen
er
die
meint
(S.
Schulb.
Apokalypse ver-
stehen lehre; denn nicht von der Apocalypsis Joannis spricht hier A., sondern von Offenbarung
überhaupt.
Auf den mathematischen Kursus behandelt; nämlich
c.
64.
folgt der
De IV. Aud. Musico;
musikalische, den A. gleichfalls c. 65. De Instrumentis Musicis; c.
Gepflegt wissen will A. ausschliesslich die geistliche Musik. u.
dgl.
sind aus
Christianopolis längst
„Alle
Musik der
denen noch die täglichen Inspirationen frommer Geister hinzukommen“, politaner singen nicht
Den
nur vorhandene
geistliche Lieder,
66.
DeChoro.
weltlichen Lieder, Tänze
verbannt, gegenwärtig unerhört.
Christianopolitaner ihr Wohlgefallen an jener prophetischen
in 3 Kapiteln
Hingegen finden
heiligen Gottesmänner, d.
h. also,
die
zu
die Christiano-
sondern dichten auch selbst dergleichen
besondei'en Inhalt solcher Dichtungen giebt A. an mit den Worten:
„Sie bringen
(c.
64).
die*
Hauptstücke der christlichen Religion und Vorbilder eines trefflichen Lebenswandels, besonders
19 Sow ohl der Vokal- als der InstrumentalChristianopolitaner mit gleicher Hingebung. Beim Unterricht in ersterer
auch merkwürdige Thaten Gottes in Lieder.“
musik widmen sich Avird
die
mehrstimmiger Chorgesang geübt.
Stimmen) nach Alter und Geschlecht Kirche und bei den
c.
1.).
ihrem Singen findet eine genaue Verteilung (der
Bei
statt,
r
(1.
damit ihr Gesang, wenn
öffentlich
sie
um
kommen, harmonisch
ertöne
die imstande ist,
den öffentlichen Gottesdiensten mehrstimmig zu singen,
bei
strumentalmusik
in
h.
(d.
der
66 geschilderten Singumgängen durch die Strassen der Stadt) Zusammen(1.
1.),
sodann aber auch dazu,
wird von den meisten Schülern geübt.
eine
Gemeinde heranzubilden, (c.
Die In-
85).
„Es giebt hier nicht leicht jemand,
der diese Kunst nicht verstünde“ (c. 65). Die Wahl des Instrumentes wird bestimmt durch die Neigung jedes einzelnen. „Jedem ist es erlaubt, sich ein Instrument zu wählen, das ihm besonders gefällt“ (1.1.). Der Aufbewahrungsort für die Musikinstrumente ist wiederum ein BeAveis
—
nahe Beziehung,
für die
die A.
in
Musik und Mathematik zu einander
mathematiciim. Die Instrumentalmusik dient denselben beiden ZAvecken
und der vierstimmige Gesang
Im V. Auditorium hier
unter
die
fasst,
Astronomie,
den im Theatr. mathem.
mehr astronomische
(c.
das Theatrum (c.
85),
den
die er in
Collect, math.
als
einen Teil
besondere Wissenschaft lehren, obgleich er dieselbe auch
als
nahe Beziehung zur Mathematik
in
—
Vokalmusik
den Singumgängen von den Musikinstrumenten begleitet.
Avird bei
lässt A.
der angewandten Mathematik
setzt
Avie die
denn unter den Instrumenta mathem.
setzt,
50)
Die Astronomie
als geometrische.
(c.
49)
und
Anschauungsobjekten nennt er bei Aveitem
befindlichen
ist
„eine Wissenschaft, die sich nicht Aveniger als irgend eine
dem A. von höchstem Werte.
um
Sie ist
das menschliche Geschlecht wohl
Während sie mit unglaublicher Sorgfalt die Bewegungen und langsamen verdient gemacht hat Drehungen der Himmel, die Bahnen und Verfinsterungen der Himmelskörper, die Standorte und Gruppen der Sternbilder ( sklerum situs, dispositiones et distinctiones), dann auch die Zahl, Grösse und gegenseitigen Verhältnisse der sichtbaren Sterne uns Avahrnehmen lässt, lässt sie uns schon beinahe selbst in den Himmel ein und macht ihn uns auf unserem Territorium gleichsam tributpflichtig. Sie verdient wirklich von den Königen der Erde deshalb gehegt und gepflegt zu werden, da
sie
dem Himmel zu
Aus dem Ausdruck dass er
gebieten scheint.“
Descr.
zu Christianopolis die
Richtung von Ost nach West erfolgende Umdrehung der
Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn), deren Dasselbe erkennen wir aus der 50), der das
67).
einem Zeitraum von 24 Stunden
mit diesem Ausdruck meint er Avahrscheinlich die in
(c.
c.
Himmel“ (coelorum motiones) erkennen Avir, Astronomie nach dem Ptolemäischen System lehren lässt, denn
A.s „die BeAvegungen der
Envähnung
ganze himmlische Heer
in
des
7
jeder
(in
einen
Himmel odor
eine
um
die
Sphäre
Primum
der 11. Sphäre thronenden)
einem Tage
in
der
sogenannten Planeten (Mond, Merkur, hat.
mobile
Erde führenden Urkraft, und der
und die ihn, obgleich er der EinAvirkung des Primum mobile gehorcht, in der Richtung von West nach Ost um die Erde beAvegt. 25 Die Frage, warum A. zu Christianopolis die Astronomie nach dem Ptolemäischen System lehren lässt, während er in dem Memoriale mathematiciim dasselbe nicht
seenndi motns (Und.),
der besonderen Kraft,
mit der jeder Planet ausgerüstet
ist
)
einmal der Darstellung für
Die
Auswahl
kennen gelernt.
25) Vgl.
1872. S. 121
Avert hält,
lässt sich
nicht beantAvorten.
des astronomischen Lehrstoffes haben
Zur anschaulichen
hierzu LöAvenborg,
Behandlung
(iesch. der Geogr.
S. 61
u.
Avir
aus der
desselben
lässt
4.
A.
Dekade des das
Coli.
Theatr.
Bcnthin-Bruhns, Lehrb. der Sternkunde.
ff.
3*
math.
mathem.
Leipzig
„Wie man im Tlieatrum pliysicum terrestrische Gegenstände dargestellt und Wirkungen des Primum mobile und der secimdi motas (der Planeten) zur Schau. 26 ) Man sah ferner eine Abbildung des gestirnten Himmels und des ganzen Mochte man die beiden Hemisphären des Himmels, die oberen hellleuchtenden Himmelsheeres. Figuren der Sternbilder im einzelnen und besonderen, oder auch die Harmonie der Sphären und deren bewunderungswürdige Proportionen untereinander, oder Landkarten zu sehen wünschen, nichts wurde "hier vermisst. Genaue Beobachtungen von Sonnen- und Mondfinsternissen und, was eine Entdeckung der neueren Zeit ist, die Bezeichnungen von Flecken an den leuchtenden Himmelskörpern, das alles konnte man mit unglaublicher Sorgfalt und übermenschlichem Scharfsinn hier dargestellt sehen.“ Zur anschaulichen Behandlung des astronomischen Lehrstoffs lässt A. jedoch nicht bloss Kunstgetriebe und bildliche Darstellungen der astrono(Descr.
c.
50)
dienen.
sah, so standen hier die Kräfte
— —
mischen
Objekte, sondern auch diese letzteren selbst dienen. Die Beobachtung des Sternenhimmels geschieht vermittelst der im mathematischen Kabinet aufbewahrten Instrumenta mathematica, die A. nicht einzeln aufführen will, „quoniam ex generosissimi Tychonis Brahei descriptione
(Descr.
fere liqucnt“.
49)
c.
27
„Hingekommen
).
sind noch
Instrumente), darunter das neuerdings erfundene Teleskop“.
einige
(Descr.
c.
49).
andere (astronomische
W
o die
Beobachtung
des Sternenhimmels vermittelst dieser Instrumente stattfinde, sagt A. nicht, jedoch scheint er mit
dem Vorhandenseinlassen warte denke.
Wenn
wir Teil
Lüneburg darüber
I.
lobt,
derselben anzudeuten, dass er sich zu Christianopolis auch eine Stern-
S.
14 sahen, dass A.
dass
er
den Prinzen Rudolph August von Braunschweig-
auf Astrologorum naeniae gebe, so erscheint es uns auf
nichts
den ersten Blick sonderbar, dass er in dem Audit, astron. auch die Astrologie „In demselben
Zimmer
werden muss.“
(Descr.
bietet sich
uns
die Astrologie dar, die aus vielen
lehren
lässt.
Gründen hochgehalten
Aber A. meint damit nicht jene abergläubische Astrologie, die die glaubensvolle eines Gotteskindes und Weltfremdlings. Auf eine Wiedergabe des Inhalts dieses Kapitels können wir verzichten da es in pädagogischer Hinsicht kein Interesse für uns hat. Dasselbe gilt von c. 69, in dem A. von c.
68.)
zu seinen Zeiten im Schwange war, sondern
,
seinem mystisch-theologischen Standpunkt aus Betrachtungen Mit
c.
De
Coelo Christianorum anstellt.
69 sind die Gegenstände des erweiterten Quadriviums
erledigt.
A. lässt aber auf
kennen gelernten 5 Klassen deren noch 3 folgen. Die VI. Klasse könnten wir Audit, historicum nennen, denn hier wird Natur-, Welt- und Kirchengeschichte gelehrt. A. nennt sie die bisher
aber nicht so, sondern Audit, pliysicum.
„Sextum Auditor, a Physica appellationem habet, cujus Physica hat bei A. noch nicht den Sinn, meminil (Descr. c. 70). den wir jetzt mit diesem Worte verbinden 28 ), sondern bedeutet s. v. a. Wissenschaft oder Lehre von der cpvcns. Bei A. ist folglich Physica dasselbe wie Historia naturalis. Das erkennen wir
jam ante in Theatro
26) I)a die
ipsius
Wirkung der treibenden Kraft des Primum mobile und der secimdi motas der Planeten
nicht wohl veranschaulicht werden
kann, so werden wir hier nicht sowohl an Zeichnungen
als
bildlich
vielmehr an ein
Kunstgetriebe nach Art der Planetarien zu denken haben. 27) „ Ex generosissimi T. II. descr iptione“, das wird heissen: aus den Tafeln, die die Ergebnisse der von Tycho de Brahe auf seiner Sternwarte Uranienburg angestellten Beobachtungen enthalten und die nach der Angabe
von Benthin-Bruhus
S. 166 besonders dadurch wertvoll geworden sind, dass Tycho ausserdem noch genau beschrieb, mit welchen Instrumenten und nach welchen Methoden er beobachtet habe. 28) Also die Lehre von den Gesetzen und Erscheinungen der organischen Natur, sofern die letzteren nicht
auf chemischel' Veränderung der beteiligten Körper beruhen.
“
21 daraus, dass
er
physicum
im Theatr.
depidam sein lässt. Das Studium der Physik
—
—
(c.
diesen
47)
„Naturalem historiam omnem ad
Namen
wollen wir im folgenden
parietes
der Kürze halber
Denn „durch dieses erlangen wir sowohl eine allgemeinere als auch speziellere Kenntnis beider Welten und erforschen durch dasselbe die Bewegungen und Eigenschaften der geschaffenen Wesen nebst dem, was sie thun und erleiden.“ beibehalten
(Descr.
hält
notwendig.
A. für
70).
c.
ist besonders die Botanik von hohem Wert „denn hier lernt man das menschliche Scheinleben erwägen, das dem
Unter den verschiedenen Teilen der Physik in
religiöser Hinsicht;
des Pflanzenlebens innerhalb eines Jahres
Kreislauf
Wir
gleicht.
—
durchleben eine Zeit der Blüte, wir welken, wir verwesen.
0
entstehen,
wachsen empor,
die Glückseligen, die
unter der
Betrachtung und Beschäftigung mit heilsamen Pflanzen auch lernen auf Gott vertrauen, der die
Blumen nährt und kleidet, ohne dass jene sich darum zu kümmern brauchen.“ (Descr. c. 94). In Bezug auf Auswahl des naturwissenschaftlichen Lehrstoffs fordert A., dass besonders leichtere, dem gemeinen Leben näher liegende Partien der Physik vorgetragen werden, in Bezug auf methodische Behandlung, dass derselbe (gleich dem mathematischen) durch den Flciss der Lehrer und durch die bereits erwähnten minuti praeceptionum libetti dem Fassungsvermögen und dem Interesse der Jugend nahe gebracht werde (Th. p. 103). Vermittelst dieser minuti wie
nur das Behalten des
will aber A. jedenfalls
libelli z.
B. der
Vielmehr
Namen,
sollen gerade die Naturwissenschaften
er sich zu Christianopolis ein
Theatr.
der höchsten Kunstfertigkeit an die
Gedächtnismässigen auf diesem Gebiete,
rein
denn ein Freund der Büchergelehrsamkeit
erleichtert wissen;
physicum
Wände
durch Anschauung gelehrt werden. (c.
gemalt
wo man
47),
er nicht.
ist
Daher denkt
„die ganze Naturgeschichte mit
Die Erscheinungen des Himmels, das
sieht.
durch die verschiedenen Klimate bedingte verschiedene Aussehen der Erde, die Verschiedenheiten der Menschen, Abbildungen von
Tieren und Gewächsen,
die
verschiedenen Spezies
unedler Steine sind hier nicht nur vorhanden und benannt, sondern
sie belehren
und
edler
auch und
offen-
Wirkungen und Eigenschaften. Hier kann man die Sympathie und Antipathie 2 Durch solchen anschaulichen Unterricht in den Natursehen, ebenso Gifte und Gegengifte.“ baren
ihre
'-')
denkt sich A. das Erlernen
wissenschaften
frei
Kennenlernen von Dingen,
derselben
sehr erleichtert.
Darum
fragt
er
(1.
1.):
Erde befinden, hier (im Theatr. physic.) von Schwierigkeiten, wenn (wie es geschieht) ein sorgfältiger Erklärer (also ein sorgsamer
„Ist nicht das
die sich auf der
Anschauungsunterricht) und dadurch jede nur mögliche Unterstützung für das Gedächtnis hinzutritt?“
Über den
den ein solcher durch Anschauung erleichterter Unterricht
Erfolg,
Naturwissenschaften haben würde, spricht sich A.
(1.
1.)
aus mit den Worten: „Muss
den
in
man
nicht
auf den Gedanken kommen, dass viele, die sich Lehrer der Physik nennen, niemals mit eigenen
Augen Art
w enn
beobachtet haben,
sie gefragt
werden,
r
in
sie
beim Anblick jedes Pflänzchens, nach dessen
Verlegenheit geraten?
unsere Knaben wie im Spiele
um
nach
Merkmalen
ihren
charakteristischen
dio
Wenn
Namen und
solche Leute unsere Bürger, ja sogar
Wetto einige tausend Pflanzen unterscheiden, benennen, bestimmen
und
von
ihnen
deren
Anwendung
in
(in derselben Weise wie Baeo v. Verulam) „in den scholastischen Begriffen dos Mittelindem er die Körper mit Sympathien, Antipathien, Begehren und Verabscheuen aller Art anfüllt und aus diesen und anderen seelischen Bestimmungen die körperlichen Vorgänge abloitet“. Vgl. J. II. v. Kirchmann,
29) A. bleibt hier
alters stecken,
Philosoph. Bibliothek, 32. Bd.
Franz Bacos Neues Organon.
Berlin 1870.
S. 20.
nennen hörten, so würden
Krankheitsfällen
würden
Auditorium nicht verlassen
dieses
gegenstände bereichert worden zu
dem Text
vor
„Um
herum
Diesem Zweck dient
lernen.
Ersterer
ist
der Descr. befindlichen Zeichnung
das Collegium
gesondert,
Ausser durch bildliche Darstellung
sein.“
und eine Art zoologischer Garten.
was klüger wäre,
oder,
sie
ohne mit einer umfassenderen Kenntnis der Natur-
,
Beobachten kennen
gegenstände auch durch
erröten,
vielleicht
sie
FG H
durch die Buchstaben
die Natur-
botanischer
ein
dessen Lage auf der
der Ilortus physicus,
Reihe von Gärten; die eine
läuft eine doppelte
lässt A.
ist
I markiert
ist.
nicht in Abteilungen
während an der andern jedes Haus der Bürger einen besonderen Anteil hat. Beide als tausenderlei Gewächsen, so dass diese ein lebendiges
Reihen sind bepflanzt mit mehr
Herbarium Bienenstöcke
Ton
bilden.
Küche oder dem Kranzwinden dienen politaner einen vielfachen Nutzen und der Luft, Honig,
zugleich
man Yögel
94).
c.
Wie wir
zoologischen Zwecken.
,
hier
in
Käfigen und sehr viele
Die Pflanzen
haben hier ihre Plätze.
die
,
der Medicin
Daraus ziehen
vielfache Annehmlichkeiten:
,
der
die Christiano-
Wohlgeruch, Verbesserung
harmonischen Gesang der Vögel und
Arzneimittel, den
(Descr.
niationem).
hat
mit grosser Sorfalt abgewartet werden.
die
,
lebendigen Tieren
Belehrung
(
infor -
sehen, dient dieser botanische Garten in gewisser Hinsicht
Doch scheint noch
besondere Art zoologischen Gartens
eine
dem „Zwinger“ (pomoerium) (c. 7) verstanden werden zu müssen, von dem A sagt, dass wilde Tiere nicht zum Vergnügen, sondern zum Nutzen enthalte. 30 Auch Chemie, Pharmakognostik und Anatomie wird in Christianopolis betrieben.
unter er
)
Chemie
Die
hatte sich zu A.s Zeiten
über dieser „unechten Chemie“, wie er
wahre und echte,
in Christianopolis die
hören.“
(Descr.
und beim Hüttenwesen (c.
Dieses
44).
Dieser bedient
11).
c.
(1.
1.).
sie
noch nicht von der Alchymie
und
die anständige
man
Praktisch
frei
Gegen-
gemacht.
nennt, „die viele hintergeht und täuscht, kann
sich
mit grossem Nutzen in der Bergwissenschaft
wird
erlernt
man
Chemie begrüssen und
arbeitseifrige
im chemischen Laboratorium
sie
„chymicae sagacitati gewidmet, mit sinnreich konstruierten (Schmelz)öfen und
ist
zum Zusammensetzen und Auflösen der Stoffe dienen, wohl ausgerüstet. zum Nutzen der Menschen und zur Beförderung der Gesundheit die Kräfte der
mit Instrumenten, die
—
Hier werden
Metalle, Mineralien, Vegetabilien, sogar der Tiere untersucht, gereinigt, vermehrt, vereinigt.“
Von
der
Pharmakognostik
handelt A.
Kunst nur
herstellt,
um
für
was jedes Geschöpf
45.
c.
Laboratorium gegenüber liegenden Apotheke. darbietet, das
wird erlernt
Sie
was
„Alles
wird
in
in
der
dem chemischen
Elemente darreichen, was
die
diese (Apotheke) hineingebracht, nicht
Gesundheit zu sorgen, sondern auch zur
die
die
Belehrung des Geistes“
Pharmakognostik muss nach A.s Meinung nicht nur jeder Mediciner wohl bewandert
In der
sondern
sein,
Namen
eines Gelehrten Anspruch macht. „Es ist dieses (Studium der Pharmaihm die (seitherige) Schule nicht günstig gesinnt ist, eines Gebildeten höchst würdig ( valde liberale) und von der Gelehrsamkeit unzertrennlich.“ Auch die Anatomie (c. 46) ist nicht bloss für den künftigen Arzt (c. 79), sondern für jeden Menschen, sowohl für den Gelehrten als für den Ungelehrten, wichtig und nothwendig. „Von was für Nutzen das Studium der Anatomie sei, um den Sitz der Krankheiten 31 ) kennen zu lernen und um dem Ringen der Natur (mit Krankheit) zu Hilfe zu kommen, wird niemand jeder, der auf
den
kognostik), obgleich
% 30)
Pomoerium
31)
Im Text
feras continet,
steht
membrorum
non situs.
in roluptatem, scd in
Da man
aber,
um
usm».
die
„Lage dev Glieder“ des menschlichen Körpers
kennen zu lernen, nicht Anatomie zu studieren braucht, so dürfte wohl morborum
statt
membrorum zu
lesen sein.
;
23 in
Abrede
ausser wer
stellen,
wie
Und
Barbaren sich selbst nicht zu kennen wünscht.
die
dennoch giebt es Leute, auch unter den Gelehrten, die nicht wissen, an welches Organ des
wo
Körpers die Bedingungen für das Lebenkönnen geknüpft seien,
wo
seien, bei
sich die
Atnmngs-,
den Christianopolitanern.
von Tieren bestimmt
die
Yerdauungs- und
Wunderdinge
weil nichts einem
ist,
Anatomie oder
„Sie haben auch einen Ort, der für die
Körper und besonders des Menschen“.
Hier „zeigen
Organe des Empfindens
die
Absonderungsorgane befinden.“
die
sie
so ähnlich ist als der
Anders
die Sektion
Bau lebendiger
der Jugend genau aus den Gliedmassen
der Tiere die Verrichtungen und die verschiedenen Organe des physischen Lebens (illi ex animalium membris animuc opemtiones et organa varia juventuti commonstrant) auch zeigen sie ihnen die wunderbare Zusammenfügung der Knochen; daher haben sie nicht wenige Skelette
Zuweilen führen
mannigfaltiger Art.
ihnen auch die Sektion eines menschlichen Körpers
sie
Gemüt vor einem
vor; aber dies geschieht seltener, weil ein weicheres
schaudert“
(c.
solchen Anblick zurück-
46).
Ausser den Naturwissenschaften oder der Naturgeschichte, wie
in
A. „die Recitation der Tragödie der Menschheit“; (Fhysicam
humanae Tragoediae
comitatnr Historia sive die
dem
A. nennt, wird
„Die Weltgeschichte, die Be-
diesem Auditorium noch Welt- und Kirchengeschichte gelehrt. gleiterin der Naturgeschichte“, ist
sie
recitatio )
„denn etwas sehr Trauriges
ist
es,
zu sehen
durch so viel Jahrtausende geübte Tyrannei Satans, die Zunahme der Sünde, die unheil-
vollen Thaten der Menschen, die Scheusslichkeit der Kriege, die Schrecken der Niederlagen, den
Übermut der Eitelkeit, den Geldstolz, die Verkehrung geordneter Zustände in (wüste) Verwirrung. Wie erfreulich hingegen ist es, die Streiter Gottes, die Keime der Tugenden, die Höhen, bis zu denen der menschliche Geist vorgedrungen
Frömmigkeit zu betrachten! (Descr.
c.
71).
Wegen
ihres
ist
unüberwindliche Stärke der
die
(ingenii fastigia ),
Alle Worte reichen nicht hin, die Geschichte gebührend zu rühmen.“
Inhaltes hat
schon an sich ein hohes Interesse.
also die Geschichte
Sie hat aber in moralischer Hinsicht auch
Denn
hohen Wert.
einen
Menschen Bildung, Demut und Vorsicht, Unbekanntschaft mit
ihr
„die Geschichte
hingegen
lässt ihn
den
lehrt in
Roheit
und Aufgeblasenheit beharren.“ (1. 1.) „Man muss die Geschichte in der Weise lesen und die Thaten der Menschen in der Weise betrachten, dass man das Beste nachahmt, das Schlechte flieht.“ (Inst. mag. p. 255). Auch von intellektueller Bedeutung ist das Studium der Gedenn
schichte;
„es
(Descr.
c.
71).
mit völliger Gewissheit
leuchtet
unkundig sind, auch
die
Darum
Gegenwart
ist
das Studium
hom o
litteratus
und
für
wert zu sein
scheint,
der
von
nicht
die
Zukunft unvorbereitet sind.
notwendig und
der Geschichte
ein
wesentlicher Be-
Namens
eines
den Thaten früherer Jahrhunderte
oder
„Ich bezeuge bei Gott, dass mir der
standtheil gelehrter Bildung.
die der Vergangenheit
dass alle die,
ein,
verstehen
nicht
Mensch
nicht des
wenigstens seines Jahrhunderts oder seiner Zeit, oder endlich seines Vaterlandes Bescheid geben kann.“
(Inst mag. p. 263).
Insbesondere
ist
die Kenntnis der
vaterländischen Geschichte
„Niemand (unter den Christianopolitanern) ist es erlaubt, der Geschichte des Vaterlandes unkundig zu sein, sondern dieselbe umtönt (zu Christianopolis) jedes Alter, so dass man meint, Zeitgenosse jeder Geschichtsperiode gewesen zu sein.“ (Descr. c. 41). Don Stoff für die vaterländische Geschichte enthalten die Fasti oder Annales, die A. in einem besonderen durchaus notwendig.
Saale,
dem Annalensale aufbewahrt werden
lässt.
der Aufbewahrung der Jahrbücher, Gesetze und
„An
die Bibliothek
öffentlichen
Hier kann man Jahrbücher aus vielen Geschichtsperioden sehen. mutvolle Timt,
um zum
stösst das
Zimmer,
das
Akten des Staates zugewiesen Hier
ist
ist.
jede rechtschaffene und
Vorbild und Antrieb zu dienen, mit Auszeichnung erwähnt.
Im
Falle
24
vorzuwerfen haben.
sich
gemessen
was
sie
Die, die sich durch Verdienste
um
aber wissen
des Gegenteils
(hier)
die Ckristianopolitaner,
einen grossen
Ruhm;
zu machen und gleichsam
besser
das Vaterland ausgezeichnet haben,
einen nicht geringeren aber die, die hervorleuchteten durch
durch Tapferkeit gegen die Feinde
Frömmigkeit gegen Gott, durch Klugheit gegen
die Mitbürger,
und durch Talent in den Künsten.“ (1. 1.) Von der Methode, den geschichtlichen
Lehrstoff sich anzueignen,
p.
275
handelt A. Inst. mag.
Die Gedanken, die er an dieser Stelle hierüber (zunächst für das Privatstudium) aus-
sq.
Die grossen Anforderungen, die das Merken geschichtlicher
spricht, sind folgende:
Daten an das Gedächtnis
dem Grundsatz:
Divide
Es
einzuteilen.
bewältigt Beharrlichkeit
stellt,
und Ausdauer sowie das Verfahren nach den geschichtlichen Merkstoff
es darauf an,
zum
doch eine Kleinigkeit, an jedem Tage zwei Sentenzen, eine
ist
zu Mittag zu lernen.
die andere
Darum kommt
impera!
et
Wenn man
32 )
Namen und
das ein
einziges Jahr
Frühstück,
hindurch treiben wollte,
würde man nach dessen Ablauf 730 Sentenzen inne haben, und dieser Besitz wäre mühelos erworben. Ebenso muss man mit dem historischen Stoff verfahren. Denn es ist doch sehr leicht, an jedem Tage zwei Abschnitte der Geschichte, zu der in jedem Menschen an und für sich schon Neigung vorhanden ist, zu lernen; in mehreren Jahren aber wird man eine grosse Anzahl so
inne haben.
derselben
so entfallen, dass sie sollten,
oder dass
sie
ihm
des Erlernten
ist,
werden
braucht
man
nicht besorgt zu
die gelernten Gesichtsabschnitte nie
einem entsprechenden und ähnlichen Thema nicht wieder
bei
ihm, wenn er
sie
von einem andern wieder vortragen
hört,
einfallen
neu erscheinen
und Arbeit Unglaubliches. Daneben mag man sich, wo das Behalten des geschichtlichen Merkstoffes durch mnemonische Figuren erleichtern.
Auf
sollten.
passt,
Weise
diese
Löwen
einen
Fleiss
leisten
So wird man sich des David
man
das Festhalten
für
Sogar dem, der nur mittelmässig beanlagt
sein.
es
Auch
leichter erinnern
können,
wenn man
eine Harfe, des Marcus,
wenu
erblickt.
dem Gedächtnis
muss er verstanden sein. Gefördert wird das Verständnis desselben durch die Hilfswissenschaften der Geschichte, die für diesen Zweck so notwendig sind wie die Augen zum Sehen. Diese historischen Hilfswissenschaften sind Geographie und Chronologie; jene stellt uns die Erde dar, diese orientiert uns in der Zeit.“ 33 ) Der bei dem geographischen Unterricht als AnschauungsAber bevor der geschichtliche
Stoff
überliefert wird,
zu brauchenden Landkarten, terrarum geographicae mappae,
mittel
Auch
die
Kirchengeschichte
politanern in- grosser Gunst. 72. Kapitel der Descr.
wollen
sie
sich
auch lieber
um
ist
steht
S.
20 gedacht worden.
darum
wird gleichfalls im VI. Auditor, gelehrt.
Sie
sich
die Kirche jene einzige
sie
von hohem Wert und
„Weil die Christianopolitaner
schreiben, so beschäftigen
Denn da
ist
den Christiano-
auf dieser Erde der Kirche zu-
mit deren Geschichte eifriger als mit irgend einer anderen.
Arche
sie
alles (Gute)
bei
A. widmet ihr das
ist,
die alle in sich
bekümmern
als
um
alle
die
trägt,
Wogen
selig
werden wollen, so Daher erzählen
der Sündflut.
durch welche unermessliche Güte Gottes jene kleine Herde gesammelt, in ihre Gemeinschaft aufgenommen, durch Gesetze geordnet und durch Gottes Wort befestigt worden sei; durch wie schwache Werkzeuge sie ausgebreitet worden sei, welche Angriffe sie erduldet habe; mit welch sie,
Nonne exiguum est, sententiam discere praesertim si breeis sit? Cur.: Eam momento C h r. : Laudo, atque harum smgulis diebus duas memoria e posses tradere, sc. ad prandinm, et ad coenarn.
32) Christ.: disco.
,
Cur.: Quidni possem ? 33)
terram
tibi
Non
)>otes (historias legere), oculi enitn tibi dito
repraesentat, haec nt temporis commonefaciat.
desunt: Geographia Inst.
mag.
p.
265.
et
Clironologia; iUa quidem, quae
/
9n augenscheinlicher Hilfe (Gottes) sie verteidigt worden sei,
— —
Erhaltung gekostet habe.
dem
viel
und noch mehr prägen
Dies alles
damit diese lerne, Gott zu vertrauen,
wie
was
Blut,
Gebete ihre
'für
der Jugend emsig ein, Drohungen der Welt zu
sie
Fleische zu misstrauen, die
verachten und die Finsternis dieser Zeit zu ertragen.“
Dienen die in den ersten 6 Auditorien betriebenen Studien vorzugsweise der intellektuellen
und etwa auch der ästhetischen,
im VII. Auditorium zu lehrenden Gegenstände Es wird hier nämlich zuerst Ethik vorgetragen. (Septwmm Auditorium Ethicam Praesidem habet, vitutum humaniorum omnium magistram. Descr. c. 73). Unterwiesen wird hier die Jugend in den 4 platonischen Kardinaltugenden: Weisheit, Gerechtigkeit, Mässigkeit und Tapferkeit, sowie in denen, die mit diesen Zusammenhängen. (1. 1.) Ganz besonders wichtig ist für den Unterricht in der Ethik das gute Beispiel, mit dem die Lehrer dienen
so
die
ganz besonders der moralischen Bildung.
voranleuchten
lichkeit
handen
„Die Christian opolitaner wollen aber, dass die Ethik nicht nur in Vor-
sollen.
und Kegeln emsig betrieben werde, sondern dass
schriften
und durch
tägliches
sind, die (mit
folgen.“
(1.
der Lehrer
Beispiel
(gutes)
gutem
hervorleuchte.
—
in der
Wenn
Wirk-
solche
vor-
Beispiele) vorangehen, so wird es nie an solchen fehlen, die ihnen
1.)
Die auf die bürgerliche Ordnung angewandte Ethik VII. Auditorium gelehrt.
Höher
auch hauptsächlich
sie
A. handelt von ihr
und
Ethik
als
Politik
steht
sacra pauperies genannte Ascetik, „vermöge
Welt verzichten,
um
Christum
allein
im
A. die von ihm pauperics Christiana oder auch
deren
zu besitzen“.
VII. Auditorium lehren und handelt von ihr
Sie wird ebenfalls
74.
c.
dem
die Politik.
ist
auf die erlaubten Dinge dieser
wir auch A.
lässt
sic
als
3.
Lehrgegenstand im
75.
c.
Von pädagogischem Interesse ist weder das eine noch das andere dieser beiden letzten Kapitel. Denn c. 74 zeigt A. wohl, wie ein Staatswesen auf dem Grunde des Evangeliums Christi gestaltet sein würde gegenüber einem von Weltsinn durchdrungenen, aber von der Erziehung der Kinder zu Staatsbürgern im Sinne und Geiste Christi spricht er hier nicht besonders. Ebenso beschreibt A. c. 75 wohl, wie sich die christliche Armut bei den Christianopolitanern äussert, zeigt aber nicht, wie sie ihre
Auf
die in den bisher
Kinder dazu erziehen.
kennen gelernten
7
Klassen betriebenen philosophischen Studien
lässt
A. jetzt die der facultatum super iorum, unter denen er Theologie, Jurisprudenz und Medicin versteht (Inst. mag. p. 277), folgen.
Zu dem Studium
der
Theologie
fordert A.
vor allem inneren Beruf.
„Alle, die sich (zu
Christianopolis) für den Dienst der Kirche bestimmt haben, halten nichts für unerlässlicher, nichts
für höher als den (inneren) Beruf.
Krone.
Diesen
Dieser gewährt ihnen Zuversicht, dieser
ersehnen und erflehen ihnen
inneren Beruf
die Eltern
ist
ihr Schild, ihre
mit allem Ernst in
Amte ein gutes Herkommen bestimmen, aus den Söhnen Ausleger und Diener des göttlichen Worts zu machen, weil man darin den höchsten Gipfel menschlicher Würde erblickt.“ Das Studium der Theologie ist dem A. Descr. c. 83. ihren Gebeten.
Sie
sinnen nicht darauf, dass ihre Söhne mit dem geistlichen
Geschäft machen; sie lassen sich auch nicht durch das allgemeine
über die philosophischen Disciplinen hoch erhaben und die Theologie selbst unter allen Wissensschätzen der höchste.
(
Superest octavum Auditorium, quod Theolog iae sacrum
homines possident, Reginae
dem die
,
et
Philosophiae Dominae.
A. in Theologia Scholastica practica
Theologia
,
,
von der
von derl. c.
77
die
1.
Descr.
e.
7G).
gehandelt wird, und
Rede
ist.
Die erstore
est),
omnium
<piae
Dio Theologie scheidet sich
in die teilt
Praxis Theologiae oder sich wieder in 3 Teile: 1
26 1.
Exegese,
intelligere
,
Homiletik,
2.
{llanc vocant
[sc.
imitari
(2.)
systematische Theologie,
3.
der Apologetik und lrenik vorwiegen.
in
quac
Ghristianopolitani] scholasticam theologiam , et
haeresibus opponere
(3.)
doceat.)
(1.
richten die Schüler auf die Weise, dass diese, so oft es nötig
pidum
alloqui, (3.) veritatem defendere
sie
jenem
vor dieser Art zu reden mehr
Übersetzung (der heiligen
Tiefe, damit die
Bewunderung hegen nicht
selbst
tigen“.
liche
Korrektheit und
die
sagen wolle und
(lernen) als vor aller
sorglos schlafen
die
und
sich sich
Beredsamkeit ruhig
jenes der heilige Geist oder "jemand anders gesagt habe.
Nachahmung
dieses göttlichen
einer
wenig darum
Worts angehalten, so dass
Hierauf nach-
sie,
an sich einen beträchtlichen Schatz von Bibelsprüchen gesammelt verschiedenen Verhältnisse des Lebens anzuwenden wisse und dass .
die
Wahrheit
dem
ist,
Drittens
rüstet
man
göttlichen Wort, damit sie die Wahrheit, die
zu verteidigen wissen.
—
jungen Leute
die
von dem stammt,
Trotzdem aber bewundert man
in
deren ganze Theologie sich in Spiess, Schwerter und Bogen verkehrt,
Christianopolis nicht die, die
sagt A.
zu andern in demselben Geiste und mit denselben Worten zu reden, mit denen die
aus mit Beweisgründen aus
und
Im Einzelnen
Wendung
mit denen überein,
Apostel den Völkern das Evangelium verkündigt haben.
der
1.)
po-
(2.)
jungen Leute wissen, was die
Bilde, mit dieser oder jener
Schrift) bedienen, bei derselben
bekümmern, ob dieses oder wird die Jugend zu frommer dem sie schon von Kindheit hat, das Wort Gottes auf die sie lerne,
und
Die Christianopolitaner stimmen
dieser Welt.
(1.
den Nachdruck,
der Schrift,
in
Klarheit ihrer Redeweise, ihre Wirksamkeit
damit
versiones judicare,
(1.)
schismataque vitare possint.“
Ausdrucksweise des heiligen Geistes
göttliche Weisheit mit diesem oder
ist,
Die Theologia Scholastica „lehrt vor allen Dingen zuerst
über jeden dieser 3 Teile folgendes: die
Sacrac scripturae verba
(1.)
Die Christian opolitaner „unter-
1.)
von keiner andern Gottesverehrung wissen wollen
Auch wird „ihnen
Sekten zu scheiden.“
von einer zank- und
als
streitsüch-
nicht jede unschuldige Meinungsverschiedenheit Anlass, sich in feind-
Vielmehr „meiden
Parteinamen, legen solche
die Christianopolitaner
und obgleich sie es lieben, Lutheraner genannt zu werden, so bestehen sie doch (ihrerseits) darauf, Christen zu sein.“ Zwischen Religion und Theologie weiss A. sehr wohl zu scheiden; denn „mit diesen Dingen (dem theologischen Wissen) hat man in der Sache des Christentums noch gar nichts zuwege gebracht, sondern das alles dient nur zu einem frommen Rüstzeug.“ Auch lässt er die Christianopolitaner „ihr Augenmerk lieber auf einen wohl geordneten christlichen Wandel richten“ als auf die Theologia scholastica, „weil Christus lieber solche haben will, die ihm in kindlicher Weise auch nur höchst ungern jemand
ergeben sind
bei,
als (theologische) Vielwisser;
im Disputieren wohl geübt
Von der praxis
Willen thun,
lieber solche, die seinen
als solche,
theologica handelt A.
c.
77.
Er meint darunter im Gegensatz zu der ver-
standesmässigen Theologia scholastica die Herzenstheologie der Wiedergeborenen, die
Worte der Väter: selbst lehrt.
„ Oratio
,
meditatio, tentatio faciunt theologuni“ beten
(Practica theologia orare, meditari
im eigentlichen Sinne des Wortes lehrbar tracht
kommen, ebenso wenig
Denn
hier
spricht A.
aber von einer
Von den die
Chirurgie.
tilitas,
die
sind.“
das
et
ist,
folgende
so
78.
Da
tentari docet).
und ruhige Einkehr
worin
sich
in
diese praxis theologica nicht
kann dieses Kapitel hier nicht weiter Kapitel,
dem
nach
Be
Prophetiis
gehandelt
in
Be-
wird.
zwar von einer zu Christianopolis bestehenden Prophetica Schola, nicht
Unterweisung
in
der Prophetie.
beiden übrigen superiores facultates bespricht A.
donum Lob erhaben und
Erstere betrachtet er als ein insigne
methodus, rationabilitas über alles
(c.
Bei.
79)
zuerst die
Sie ist
Medicin und
ihm wegen
besteht vorzugsweise
ihrer sub-
aus Physik,
,
27 Chemie, Anatomie und Pharmaceutik Wissenschaften
sei
damit gelehrt werde, woran
ihre besondere Stelle,
für Heilmittel gegen sie in
vorhanden
Ucber diese
Pharmakognostik voraussetzt.
(die die
schon oben genug gesagt worden.
vier
Gleichwohl habe die Medicin hier noch
man
gewisse Krankheiten erkenne und was
um
seien, zugleich aber,
das zu lehren, was etwa sonst noch
der medicinischen Wissenschaft vorkomme.
Von
der
Jurisprudenz
handelt
idealen Staat Juristen für gänzlich
handelt,
so
braucht
man
c.
80.
entbehrlich.
Wie Thom. Morus, so hält auch A. in seinem Denn da jedermann nach Recht und Billigkeit
keine Reskripte, keinen
Codex Justinianeus
Pandekten oder
keine
Digesten, kein Corpus iuris canonici weder dessen Clementinen, noch dessen Extravagantes. ,
etwa entstehender Hader oder Wortwechsel wird
leicht
ohne Hilfe eines corpus
Trotzdem überweist A. zu Christianopolis der Jurisprudenz
nötig
allerdings
dem andern, dem Notariatus
erklärt, in
mehr der Ehre
als
der
In deren einem wird das römische Recht
Notwendigkeit halber, die beiden letzten Auditorien. aus historischem Interesse
,
Ein
iuris beigelegt.
conclave,
werden etwa sich
machende Kopialien ausgeführt. •
Wir sind zu Ende mit der Besprechung der Gegenstände, die A. zu Christianopolis lehren und mit der Darstellung der pädagogischen Anschauungen A.s überhaupt. Wenn wir uns auch mit manchen seiner Forderungen und Vorschläge, vor allem nicht mit der öfters hervorlässt,
tretenden Betonung der Nützlichkeit
oder jenes Lehrgegenstandes einverstanden erklären
dieses
können, so gelten doch die meisten seiner Forderungen und Vorschläge noch heutigen Tages.
Vor
Dingen wird seine Anschauung, dass
allen
sittlich-religiöse
Grundlage
fehle,
An
alles
Wissen seinen Wert
dauernde Geltung behalten.
verliere,
wenn ihm
die
Seine methodischen Vorschläge sind
und des Unterrichts seiner Zeit, über die untauglichen Lehrer und den trostlosen Zustand der Schulzimmer und Schulhäuser, an der Hoffnung, vermittelst der blossen Methode Missständen und Mängeln im Erziehungs- und Unterrichtswesen seiner Zeit abhelfen zu können, sowie an der Forderung einer humanen Disciplin, ebenso an der Forderung, das Lernen leicht und angenehm zu machen, so dass in Zukunft spielend gelernt werde u. s. w. einerseits, an der Betonung des Wertes der noch heute beherzigenswert.
seinen Klagen über die grossen Mängel der Erziehung
Realien, des Handfertigkeitsunterrichts, der Spielplätze, der Anschauungsmittel, des selbstthätigon
Erlernens der Naturwissenschaften durch Untersuchung und Beobachtung andererseits erkennen
wir den A. der Pädag.
als II.)
Methodiker
oder Realisten oder
die gleiche Ziele verfolgenden
Neuerer, wie
Pädagogen des
17.
Karl
von Raumer
Jahrhunderts nennt.
dessen pädagogische Anschauungen lebhaft an die Ratkes und Bacos erinnern, durch diese
worden sei, ist nicht wahrscheinlich. Erwähnung, so dass fraglich ist, ob er
beeinflusst
Schriften Descr.,
des Theoph.
des Baco.
thut A.
Dass
A.,
Männer
an keinor Stelle seiner
ihn zur Zeit der Abfassung des Menippus, der
Ebensowenig erwähnt er irgendwo Eine Beeinflussung durch diesen wird wohl kaum angenommen werden können, weil u.
s.
w.
oder überhaupt gekannt habe.
die Descr., also die Schrift A.s, in der seine
vortreten, schon et
Denn Ratkes
(Gesell,
1619, Bacos
augmmtis scientiarum gar
welche Beeinflussung A.s
bei
erst
aber erst 1620 und desselben Schrift
1623 erschienen
ist.
Wir brauchen
De
dignitate
aber auch gar nicht irgend
seinem Dringen auf Betreiben von Realien anzunehmen. Wie seinen
auf das Praktische gerichteten Sinn friedigen konnte, so
neuen pädagogischen Anschauungen besonders her-
Novum Organon
ein
totes
Wissen auf dem Gebiete der Religion nicht be-
auch «nicht auf dem der Erziehung und des Unterrichts.
Wer 4*
wie er sich
2 098685834
3
28 hingezogen fühlte zur Mathematik und den verwandten Wissenschaften, und wer wie er deren Wichtigkeit für das praktische Leben erkannte, der musste auch die Pflege dieser Lehrgegenmit
stände
aller
Entschiedenheit fordern,
musste überhaupt verlangen, dass
weniger für
die
mehr für das Leben, mehr Sachen, weniger Worte gelernt würden. A. ist demnach gleich Ratke und Baco einer der Ahnherren der modernen Realgymnasien und Realschulen, wie denn sein Collegium zu Christian opolis, wenn vir von den Eakultätsstudien absehen, nicht soSchule,
wohl eine
lateinische Schule,
Welchen Einfluss A.
ist.
vielmehr eine Vereinigung einer solchen mit einer Realschule
als
nicht nur
durch Hervorhebung der Realien und durch seine päda-
gogischen Anschauungen, sondern überhaupt auf Comenius ausgeübt habe, (Joh. Val.
(Südd. Sch.
Andrea Dichtungen a. a.
0., Schrnid,
u.
s.
S.
LV.),
von Hossbach
Encycl. Art. „Andrea“) anerkannt
und Brügel nachgewiesen worden. zu ziehen,
w.
Mit Recht hält
v.
(S.
163
f.),
und durch
ist
schon von Sonntag
neuerdings von Palmer v. Criegern,
Gussmann
Criegern es für unnötig, die Parallele erst
Vergleichung der Didacüca magna mit dem Theophilus (und, fügen mag., sowie aus einer Vergleichung der Scholae Pansophicae Delineatio
die sich aus einer
wir hinzu, mit der
Inst,
Comenius mit A.s Schilderung des Collegium zu Christianopolis) von selbst ergiebt. Ebenso aber sieht man, wie die pädagogischen Anschauungen A.s bei den Pietisten wiederkehren (Erdes
kenntnis eines verbesserten und allgemeinen Katechismusunterrichts der Jugend bei Spener, Erziehung zur wahren Gottseligkeit und christlichen Klugheit als Bildungsziele A. H. Franckcs), von ihnen weiter gebildet werden und wirklich zur Gründung von Realschulen führen, wie
darum auch als
A.,
in
der Geistesverwandte des ihn hoch verehrenden Spener, als ein Vorläufer der Pietisten
pädagogischer Hinsicht bezeichnet werden muss.
Vorläufer der Pietisten aber gebührt
dem
Als Vorarbeiter des Comenius
und
A. eine Stelle in der Geschichte der Pädagogik.