Franz Hartmann - Die Medizin des Theophrastus Paracelsus 1899

Page 1


^2S

R\4-1.Pa\ Criuntbia ©niöeröttp COLLEGE OF PHYSICIANS

AND SURGEONS

LIBRARY





Digitized by the Internet Archive in

2010

witii

funding from

Open Knowledge Commons

http://www.archive.org/details/diemedizindestheOOhart


Die Medizin des

Theophrastus Paracelsus von Hohenheim.




MÖSO DOCTOR


Die Medizin des

Theophrastus Paracelsus von Hohenheim. Vom wissenschaftlichen Standpunkte betrachtet. Von

Franz Hartmann M. D. Verfasser der „Lotusblüthen"

etc.

Mit Porträt.

Leipzig.

Verlag von Wilhelm Friedrich.


Alle Rechte vorbehalten.

Druck von Oscar Brandstetter

in Leipzig.


V orrede. Das

folg-ende

Werk

das Resultat eines

ist

Versuches, die Grundlehren des Theophrastus Paracelsus

Bezug auf

in

die

Heilkunde und

Heilkunst in einer der modernen Auffassungs-

weise entsprechenden

welche zulegen,

ein

Form deutschen

Verständnis

dafür

Lesern,

besitzen,

vor-

und dadurch der wahren medizinischen

Wissenschaft einen Dienst zu erweisen.

Hierzu

^vurde der Verfasser besonders dadurch ermutigt,

dass ein von ihm in fasstes ähnliches

Werk

englischer Sprache verin

England und Amerika Die Originalwerke

grossen Beifall gefunden hat.

von Paracelsus sind nicht nur sehr umfangreich

und erfordern

ein jahrelanges

Studium zu ihrem

Verständnisse, sondern auch in

drucksweise

den modernen Ansprüchen nicht

angemessen, und der Sache selbst, zu thun

ist,

kommen

sein,

Form und Aus-

dem

wem als

es

mehr

um

die

um

den Kern

äussere Schale

dürfte dieser Grundriss will-

der zugleich auch

als ein

zweiter


Vi

Band zur Erg^änzung zu dem

Werke über

die

Lehren des Paracelsus über Kos-

molog"ie, Anthropolog"ie

zu dienen bestimmt

Es

bereits erschienenen

Pneumatologie

,

u.s. w.

ist.

g"iebt dreierlei

Ansichten über Paracelsus.

Diejenige von unwissenden Menschen, welche irg-endwo g-ehört oder gelesen haben, dass er ein Charlatan g-ewesen sei,

dann

bilden, dies zu wissen;

jenigen, welche

und

nun

ein-

Meinung

der-

sich

die

von seinen Schriften nicht

viel

wissen oder verstehen, aber glauben, dass die

Errungenschaften grösser seien,

als

der

viel

zu Zeiten des Paracelsus, und

diejenigen,

ferner

modernen Medizin den

welche

Geist

seiner

Schriften erfasst haben,

und wissen, dass seine

Heilkunst sich auf einer

Höhe

Akademien wohl

die Wissenschaft unserer in

befindet, zu der erst

kommenden Jahrhunderten hinaufwachsen

wird.

Welche von diesen

richtige

ist,

darüber

möge

drei

Meinungen

die

der verständige Leser

sich selbst ein Urteil büden.

Nach unserer Ansicht

verhält sich die

Me-

dizin des Paracelsus zur heutigen medizinischen

Wissenschaft geradeso wie die wahre, der göttlichen Selbsterkenntnis

entsprungene Religion

zu einer blinden, auf verkehrter und materialistischer

Weltanschauung

und

Aberglauben


\^I

beruhenden, geistlosen Scheinreligion, und wie

ohne Gotteserkenntnis, so

eine Religion

ist

eine

medizinische Wissenschaft ohne Erkenntnis der

Wahrheit

Fluch

ein

Möge

geschlecht.

für das

das

ganze Menschen-

Studium der Lehren den bereits

des Paracelsus dazu dienen,

all-

gemein bemerkbaren Rückschritt der Medizin zu

hemmen,

dem

hochmütiger

auf

wisserei gegründeten medizinischen

Nichts-

Aberglauben

unserer Zeit eine Grenze zu setzen, und denjenigen, welche von Gott

berufen jener

sind,

Höhe

auf der der

als

ärztlichen

Wegweiser dienen,

Stande

um

zu

der Vollkommenheit zu gelangen,

Mensch

die in

göttlichen Kräfte erkennt, aller

zum

ihm schlummernden und

Geschöpfe ausüben kann!

sie

zum Wohle



_i^fei__^

T^^T

I.

Einleitung-. „Diejenigen, welche meinen, dass die Heilmethode des Theophrastus Paracelsus auf einem System von Aberglauben beruhe, welcher heutzutage „ein überwundener Standpunkt" sei, werden, wenn sie seine Lehren kennen lernen, zu der Überzeugung kommen, dass dieselben auf einem höheren Grade von Erkenntnis beruhen, welchen wir noch nicht erreicht haben, den wir aber zu erlangen hoffen."

Dr. med. M. B.

v'V

enn wir

den modernen Werken über

in

Medizin nachschlagen, eig-entlich unter

wir

die

Wortes. es

um

dem

Abwesenheit

zu sehen, was

man

„Krankheit" versteht, so finden

merkwürdigsten In

Lessing.

Definitionen

dieses

einen wird behauptet,

von Wohlbefinden

ein

als

„Schmerz", und wieder

man

über dieses rätselhafte

anderer bezeichnet es

andere sagen, dass

sei,

dass

Ding gar nichts mit Bestimmtheit sagen könne, da gewisse Erscheinung-en sowohl bei Kranken als

Gesunden

*)

Quain,

Paracelsus

II.

auftreten

können.*)

„Dictionary of Medicin."

Lassen wir


aber

gelehrten

die

und fragen

Spitzfindigkeiten

gesunde Vernunft, so sagt

wir die

dass Gesundheit in der

sie uns,

Harmonie des

ganzen Organismus, und Krankheit

Ordnung

Wo

der Natur. ist,

in

einer

oder Disharmonie be-

darin erfolgten Stรถrung steht.

beiseite,

das Gesetz des Geistes in

ist

dieses Gesetz in Wirksamkeit

da herrscht Ordnung, Gesundheit und HarKrankheit

monie.

nung,

ist

ein

Zustand der Unord-

eingetreten infolge irgend eines Wider-

gegen das Gesetz des Ganzen.

standes

welchem

das Gesetz,

ein einzelner

Wo

Teil eines

Organismus gehorcht, mit dem Gesetze, welches das Ganze beherrscht, im Widerspruch steht,

da

tritt

Unordnung

sowohl in

im einzelnen Geschรถpfe

ein,

im socialen Leben, im Staate und

als

der grossen Natur.

Die richtige ,,Medizin"

ist

die

Kunst,

die ent-

standene Unordnung aufzuheben, damit wieder

Ordnung p-esund

eintreten kann.

zu

kann

machen,

zur

hilfreich

stehen,

Seite

Stelle vertreten.

Dieser Kunst, Kranke

Wo

es

die

Wissenschaft

aber

nicht

am Kรถnnen

fehlt,

ihre

da

dem Wissen vieler, wenn auch noch so gelehrter Theorien, dem Kranken nichts gedient, ist

mit

und wenn sie

nur

diese Theorien falsch sind, so dienen

dazu,

die

eigene

klare

Einsicht

zu


trüben.

Deshalb sagt auch

ein altes

Sprichwort

ganz richtig: „Je gelehrter, desto verkehrter."

Wer ohne

eigene Einsicht sich

nur

in

dem

Gedankenkreise bewegt, den andere ihm vorgezeichnet haben;

wer nur die Gedanken an-

derer Menschen denkt, der erlangt schwerlich

Wahre selbst zu erkennen. Von einer ärztlichen Kunst ist heutzutage selten die Rede; man spricht nur mehr von dem ärztlichen Wissen; aber ebensowenig als die Fähigkeit,

das

ein talentloser Anstreicher

durch Erlernung des

Mischens der Ölfarben zum akademischen Maler

gemacht werden kann, kann

ein Mediziner

ohne

angeborenes Talent und eigene Einsicht, selbst

wenn

er

erlangt,

durch Übung einige Geschicklichkeit ein

wirklicher Arzt werden.

Er kann

wohl eine Heilkunde, nicht aber die Kunst des Heilens erlernen.

Die moderne Medizin geraten.

Die

vom

auf grosse

ist

Abwege

Staate privilegierten

und

in

ihren Selbstinteressen geschützten Klassen fan-

gen wieder lebte,

an,

wie zu der Zeit

als

Paracelsus

den Kranken gegenüber nicht mehr

Helfer, zutreten.

sondern feindlich

als

Tyrannen,

Sie vergessen, dass die Ärzte

als

auf-

wegen

der Kranken und nicht die Kranken der Ärzte

wegen vorhanden

sind,

und dass

die

Menschen


— sowohl

der

als

zu Versuchsobjekten zur Befriedigung"

wissenschaftlichen

Wohl

Bestimmung-

die Tiere eine höhere

als

haben,

4

giebt

es

zu

Neug^ierde

dienen.

auch unter den Ärzten noch

Menschen,

die nicht nur Gelehrte,

Menschen

sind,

sondern auch

nicht nur im Kopfe,

sondern

auch im Herzen Leben haben; aber die Zahl derjenigen, welchen jedes Gefühl für die Heilig-

des

keit

Lebens

abhanden

scheint täglich zuzunehmen.

gekommen Vor

ist,

alten Zeiten

war die Medizin eine heilige Wissenschaft; die Ärzte wurden unter den Weisen g'esucht, welche Selbsterkenntnis

geistige

wahre Wesen

Da

und

besassen

der Menschennatur

das

erkannten.

war der Arzt Priester und Arzt

in

einer

Person.

Im Laufe

dieses Jahrhunderts

liche Wissenschaft

schen

ist

im Sumpfe der

Weltanschauung

die ärzt-

materialisti-

und

versunken,

hat

damit den Schlüssel zur Erkenntnis des Wahren Ihr

verloren.

Gott

ist

der für

sie

seelenlose

Körper des Menschen, das Studium der darin auftretenden Lebenserscheinungen, deren Grund-

ursache

sie

nicht kennt

und nicht kennen

das höchste Ziel ihres Strebens.

Wie

will,

aber ein

Mensch, dessen ganzes Empfinden und Denken nur

auf

einen

einzigen

Gegenstand gerichtet


— ist,

-

5

Gegenstandes

schliesslich die Natur dieses

werden auch diejenigen,

annimmt,

so

höchstes

Ideal

schliesslich

der

Diesem Umstände

Kadaver

g-eistlose

zu

selbst

ist,

Kadavern.

geistlosen

immer mehr

die

ist

deren

auf-

tretende Verrohung" unter wissenschaftlich gebildeten Medizinern zuzuschreiben, welche allen

Eingeweihten wohl bekannt

auch

in

nichtärztlichen

ist,

wenn

Kreisen

sie sich

dem

unter

Mantel konventioneller Höflichkeit verbirgt.

Ausserdem aber

ist

die

Folge der allgemein

zunehmenden Entheiligung und Entwürdigung der

Wissenschaft,

medizinischen

Monstrositäten, wie

thusianismus,

der

Impfzwang, „schwarze Magie"

als

ein

Mittel

welcher

B. die Vivisektion, Mal-

z.

Legalisierung

gefunden haben,

in

dass

sie

u.

Prostitution, s.

w.

vielfach

Eingang

mehr

nur

zur Beförderung des Ehrgeizes

und zu materiellen egoistischen Zwecken

dient.

Der Kampf ums Dasein unter den Ärzten ein

Kampf um

um

den Ruf, der

zahlungsfähige Patienten sie

anlocken kann.

ist

und

Deshalb

hat auch unter den Medizinern ein nicht

mehr

zu leugnendes Strebertum Platz gegriffen, wobei es ist,

dem

Einzelnen nicht sowohl darum zu thun

etwas zu schaffen,

Wohle

nützlich

ist,

als

das

dem

allgemeinen

vielmehr irgend etwas


wenn auch noch so Verkehrtes, zum Vorschein zu bring'en, um die Welt für kurze neues,

Zeit in Erstaunen

einen

und sich damit

zu setzen,

„Namen" zu machen.

Wir begrüssen mit Freuden jede Entdeckung" auf

dem

Gebiete der Wissenschaft, welche der

Menschheit Nutzen bringen kann, und indem wir die

Geschwüre aufdecken, welche im

ärztlichen

Stande immer mehr überhand nehmen und ihn ins

Verderben stürzen, bringen wir nur diesen

Geschwüren,

aber

nicht

wir

ärztlichen Stande nützlich zu sein,

ihn

den

auf

selbst

vielmehr suchen wir

imsere Verachtung dar;

dem

dem Stande

erhabenen

indem

Standpunkt

auf-

merksam machen, von welchem Theophrastus Paracelsus, der Vater der modernen Heilkunde, die ärztliche hat.

Kunst und Wissenschaft betrachtet

Wir wünschen, dass

dadurch

Kurpfuschereien

Ende gemacht werde, dass der

ein

Stand

ärzthche

allen

durch

seinen

inneren

Wert,

nicht aber durch eine übelangebrachte Protektion seiner Irrtümer, Stellung-

erhebe,

erhabenen

ihm von Rechts wegen

Hierzu aber bedarf es noch

g"ebührt.

anderem

die

sich zu jener

als

etwas

der blossen Kenntnis des Kadavers

und der darin stattfindenden materiellen Vorg-änge; es

ist

hierzu eine Kenntnis des eigent-


7

Wesens des Menschen

liehen

und diese

höheren Menschennatur

der

Erkenntnis

nötig,

wird

nur durch die eigene Veredlung erlangt. Jeder Lebensthätigkeit

Formen Hegt durch

Grunde;

sich

insofern

werden;

als

ein

in

der

dieselben nicht selber

er

Hingebung

ihre

kann

Verständnis

kein

hat

Die moderne Medizin

besitzt.

durch

erkannt

selbst

Offenbarungen der Prinzipien

die

Natur,

den sichtbaren

aber ein Prinzip

Mensch

prinzipienloser für

"

das Vorhandensein unsichtbarer

Prinzipien zu

nur

in

an

verblendet

hat,

die

Beobachtung

körperlicher Erscheinungen, die Einsicht in die

Erscheinungen

allen

Grunde

zu

ewigen Prinzipien verloren. äusserlichen

lieo-enden

Sie sieht nur die

Formen, aber erkennt nicht den

formenbildenden

Sie

Geist.

die Äusse-

sieht

Lebens,

rungen

der

Thätigkeit

von der

alles

bewegenden Kraft des Lebens-

des

aber

prinzips in der Natur weiss sie nichts, weil es

nur geistig erkannt werden kann.

Sie

dem Boden

sich

heute

geist-

und prinzipienlosen Materialität,

gänzlich

sie vielleicht

wenn wäre,

auf

in

einer

welcher

schon zu Grunde gegangen wäre,

nicht der

um

bewegt

sie

Bacillus

als

auf höhere

Retter aufgetreten

Bahnen zu lenken,

auf welchen sie schliesslich finden kann,

dass


Lebenserscheinungen Offenbarungen des

alle

einen Lebens im Weltall sind,

und

dieses eine

Ausstrahlung des göttlichen Geistes

Wesen und

allen

folglich

selber verborgen

auch

Würde

ist.

ist,

der in

den Ärzten

in

dies auf unsern

medizinischen Schulen gelehrt, dann würde eine

neue

von Ärzten entstehen,

Generation

gegen den heiligen Geist zu

anstatt beständig

diesen Geist der Wahrheit in sich

sündigen,

erkennen

selbst

Dann würde

würden.

Prophezeiung sich es heisst:

die,

erfüllen

können,

in

„Es wird die Zeit kommen,

in

die

welcher welcher

der Arzt selber das Heilmittel für die Kranken

Dies wird aber nicht geschehen,

sein wird."

solange der Mensch sein Heil nur lichen

Dingen sucht, und

die

Menschen

Mensch

offenbar

Auch

der Menschheit des

werden,

und wenn

von der Quelle der Wahrheit

sich

Barmherzigkeit ist

der ent-

in

seinem Herzen unterdrückt,

es nicht nur mit seiner Göttlichkeit, son-

dern

auch

Der

vertierte

wohl

will.

und das Gefühl der Menschlichkeit und

fernt

so

in

äusser-

ihm innewoh-

nende Gottheit nicht anerkennen kann die Gottheit nur

in

ein

mit

seiner

Menschheit zu Ende.

Mensch wird

zur Bestie; er kann

grausamer und habsüchtiger

gierter Schinderknecht, ein

Sohn des

privile-

Teufels,


aber

Sohn Gottes und der Retter der

kein

Menschheit Dies

sein.

ist

manche von

die Stufe, auf welcher

Aber

unsern medizinischen Autoritäten stehen.

wo

die Natur schafft sich selbst,

grössten

ein

ist,

Heilmittel g'eg-en

die

in

am ihr

Die Verirrung^en der

auftretenden Krankheiten.

vom

das Übel

Staate geschiitzten und

zum Morden

privi-

legierten Jünger Äskulaps

gaben Veranlassung

zur Entstehung einer stets

wachsenden Klasse

von „Naturheilkundigen", welche der Ansicht ist,

dass es sich bei der Heilung von Krank-

heiten

mehr um gesunde Vernunft und klaren

Menschenverstand, Kenntnis

als

um

eingehende

eine

von nutzlosen und

sich

oft

wider-

sprechenden Theorien handle, und dass eine Theorie,

welche

der

Vernunft

widerspricht,

nichts anderes als eine Irrlehre sein kann.

können

als

ein

Schutz des Publikums

die Ärzte, welche gewisse zur

Albernheiten

ein

der Menschheit gewaltsam

Resultat

schaft wieder auf

dies nicht, so

den

auf-

Ihr Dasein

der Notwendigkeit,

werden verschwinden, wenn Gerechtigkeit

gegen

Mode gewordene

drängen wollen, betrachtet werden. ist

Sie

und

sie

die ärztHche Wissen-

Weg

zurückkehren

der Vernunft und wird.

Geschieht

werden diejenigen, welche

natür-


— liehe

lO

Arzte sind, an die Stelle der künstlich

gezüchteten Pfuscher treten.

Die natürliche Begabungcelsus sagt, die erste

Bedingung zur Ausübung

der ärztHchen Kunst; Hilfsmittel fehlt,

da

ist

alle

übrige

alles

Wo

dieselbe.

für

wie auch Para-

ist,

die

eine

ist

sind in weitem Masse Missgriffe geschützt

hinter

ersteren

Begabung

schwierigere,

viel

ihren

gegen

um

Die Stellung als

Die letzteren

die der privilegierten Doktoren.

heit

nur ein

Dressur nicht hinreichend,

einen tüchtigen Arzt zu schaffen. der Naturärzte

ist

die

und können

Folgen

ihrer

ihre Unwissen-

Diplomen verstecken.

Die

gemessen dieses Privilegium nicht und

sind dabei von hundert neidischen Argusaugen

der

Privilegierten

Da

überwacht.

geringste Versehen eines Naturarztes

Kurpfuscher

legierten

Vorwand, seinem

als

ständen

ist

es

gemeinen nur

Begabung

dem

leicht

Unter

denkbar,

jene, welche

privi-

willkommener

ein

nichtprivilegierten

den Prozess zu machen.

das

dient

Kollegen

diesen dass

im

Umall-

von der Natur eine

zur Heilkunst besitzen, d. h. geborene

Ärzte sind,

sich diesem

widmen, während

eine

undankbaren Berufe

Menge

nicht Berufener

sich der vorgeschriebenen Dressur unterwerfen,

um

dadurch

ein

Mittel

zu

erlangen,

sich auf


II

bequeme Art Ansehen und Reichtum Dass

schaffen.

auch unter den Nichtprivile-

es

gierten talentlose Leute g"iebt, unterliegt In

Zweifel.

zu ver-

Fällen

allen

ist

der

keinem

Erfolg-

die

die über die Oualifi-

einzio-e sichere Autorität,

kation eines Arztes entscheiden kann.

Der ohne

Fortschritt

intellektuelle

die schrecklichsten

schritte in der

nicht

Folgen von dem Fort-

Durch

Moral getrennt werden.

Wiedereinführung

die

kann

schwarzen

der

^lagie

dem Namen „Hypnotismus" und „Suggestion", des Vampirismus unter dem Namen

unter

„Heilmagnetismus" Wissenschaft

u. s.

einen

f.

hat die medizinische

Übergriff

gemacht, welches zu betreten die

moralische Reife hat.

Sie

auf ein sie

noch nicht

macht

mit geistigen Kräften zu schaffen, setze sie nicht kennt, häufig'

vor,

flächliche

dass

sie

Übel

auf diesem

schaftlichen Neugierde

es

denn

damit kleine und ober-

Leiden beseitigt, während

täglich

sich da

deren Ge-

und so kommt

es zu wissen, unheilbare fallen

Gebiet

zum

schafft.

sie,

ohne

Tausende

Gebiete der wissenOpfer, und Tausende

bezahlen die Beseitigung eines kleinen Übels mit

dem

Verluste ihrer geistigen Individualität

und Unsterblichkeit. Die höheren, „magischen", Kräfte im

Menschen

sind nur für den Gebrauch


12

der Weisen bestimmt; der unverständig-e Thor

durch

richtet

unermcsslichen Schaden an.

sie oft

Für den wirklichen Arzt eine göttliche Kunst schaft,

eine heilige Wissen-

keinen unedlen Zwecken miss-

die zu

werden

braucht

und

Medizin

die

ist

und

soll,

auch keiner

sich

verabscheuung-s würdigen Mittel bedienen darf;

denn der Zweck kann das

wenn

Mittel nicht heiligen,

es an sich selbst teuflisch

Hche Arzt betrachtet seinen Beruf

zum Wohle Zwecke

Amt;

vom

für

Beutelschneiderei,

den Pfuscher,

Staate

beg-laubigt

sei er

oder

zum

Betrug.

Der

nun

entspringen;

indem

er

die

er

als

nicht,

„Arzt" ist

die

nicht selten

einsichtsvolle er-

leuchtete Arzt kennt die Kraft,

Kräfte

ihm

übertraeenes

und

Medizinirerei ein Erwerbszweig ein Mittel

ein

als

und nicht zum

der Menschheit,

der

Der wirk-

ist.

aus

wird Herr

der

alle

der Natur,

Naturgesetze erkennt und den-

selben gemäss handelt; er hebt die Krankheits-

ursachen

auf,

äusserlichen in

und

damit

Symptome

verschwinden

derselben.

seinem Eigendünkel bildet sich

setze

die

Der Pfuscher ein,

die

Ge-

der Natur umändern und verbessern zu

können; er handelt gegen die Natur und

lässt

den Kranken die Folgen davon büssen.

Er

richtet sein ganzes

Augenmerk

auf die Unter-


— drückung" äusserlicher

Symptome, und

verkehrten Mitteln

seinen

mit

13

ruft

dabei

noch weit

oft

schlimmere, wenn auch vielleicht nicht sogleich äusserlich sich zeigende, innerliche Krankheits-

zustände hervor.

Dies kann sowohl bei privilegierten bei nicht privilegierten Ärzten

haben

als

auch

vorkommen;

wir

es hier nicht mit einzelnen Fällen oder

Personen,

sondern

mit

Systemen

zu

thun.

Jeder Okkultist aber weiss, dass das moderne officielle

der

System auf eine gänzliche Unkenntnis

wahren

Menschennatur

borgenen Kräfte,

welche

gereichen

sind

nicht

der Menschheit

Einsicht unter den Ärzten

man auch

fi^ir

Für

den

geradezu

ebenso wie

vergangener Jahrhunderte, die „Errungenschaften"

hielt,

welche täglich

ein

des Spottes

Nichteingeweihten

geradezu unglaublich, wenn der Opfer,

v\-ertlos,

eine bessere

eintritt,

Gegenstand des Bedauerns oder sein.

Be-

in ihr wir-

nur

zum Verderben, und werden, wenn die Albernheiten

ver-

Viele von den sogenannten

ist.

„Errungenschaften"

sondern

ilirer

sovvie auf eine verkehr-te

urteilung' der Naturgesetze,

ken, gegTÜndet

und

wäre

es

man ihm die Zahl dem Moloch der

„medizinischen Wissenschaft" geliefert w^erden,

nennen würde.

Glücklich derjenige,

welcher


14

vom Leben zum

schnell durch „ärztliche Hilfe"

Tode

befördert wird, im Verg^leiche mit den

Tausenden, denen schon

in

Jugend

frühester

unheilbare Krankheiten eingeimpft werden, oder die

infolge

ärztlichen

langsam

Unverstandes

physisch und moralisch zu Grunde gehen.

Die wahre medizinische Wissenschaft und Religion

die

miteinander

unzertrennlich

sind

Das Wort „Religion",

verbunden.

seinem

in

wahren Sinne, bedeutet die durch eigene liche Erfahrung

und

Wahrheit, dass

zu erlangende Erkenntnis der versteht

es

ohne Erkenntnis

es

inner-

sich

von

selbst,

Wahren auch

des

keine wahre medizinische Wissenschaft geben

Um

kann.

aber zur Erkenntnis der höheren,

religiösen Begriffe

dazu genügt

es

und Gesetze zu gelangen,

nicht,

sich

mit der blossen

Betrachtung und Untersuchung oberflächlicher

Erscheinungen dern es selbst

In

ihm

ist

Natur zu begnügen, son-

dazu nötig, dass der Forschende

auf einen höheren Standpunkt gelangte. selbst

Bewusstsein

Empfindung, entfalten,

Natur

in der

muss sich

und

auch

damit

seine

Wahrnehmung und

weil das Innere

nur innerlich

begriffen

sein höheres geistiges

und

werden kann.

geistige

Erkenntnis

und Geistige geistig

Ein Arzt

in

erfasst sollte

der

und

deshalb


15

nicht nur ein Gelehrter, sondern vor allem ein

Weiser

und Ordnen von Ideen.

Wahre

das

Kraft,

die

selbst

zum Wahrnehmen, Sammeln

Kraft

die

liegt

Im menschlichen Gemüte

sein.

ihm

In

selbst liegt

und

erkennen,

zu

er

bedarf hierzu keiner Bücher oder des Glaubens an

Notbehelfe

Wer

die

Ding-e

diese

für diejenigen,

Selbsterkenntnis

die

für

sie

Alle

Autoritäten.

noch nicht

die

Wahrheit

der

Wahrheit selber erkennt, und

offenbar wird,

dem

nur

sind

reif

sind.

in

wem

wird es gleichgiltig sein,

was dieser oder jener Theoretiker gedacht oder behauptet hat.

Nicht darin,

dass

was ein anderer Mensch geg"laubt

man

hat,

weiss,

sondern

dem eig-enen Empfinden und Wahrnehmen des Wahren besteht die wahre Erkenntnis.

in

Der nach

wahrem

sollte

Wahre

sein,

Wissen

zu

sich

in sich selber

ihm auch wir

und höchste Zweck

erste

leben

alles in

eines jeden

Menschen

strebenden

selbst

zu

zu finden.

kommen, das Dann würde

andere offenbar werden.

einer Periode,

Zeit übrig lässt,

die nur

Wenigen

sich selber zu finden.

lebt beständig ausser sich in einer

Aber

Man

von andern

Menschen geschaffenen Gedankenwelt, und der Studierende der Medizin mit

dem dümmsten,

ist

genötigt, sein Hirn

wertlosesten und verkehrtem


— Zeug-

i6

damit

vollzupfropfen,

er

Examen

sein

bestehen kann, wenn er auch dabei völlig von dessen

Wertlosigkeit

überzeugt

eigenen Gedanken zu haben,

Einen

ist.

erfahrungs-

ist

gemäss auf den meisten unserer Universitäten

Da

verpönt.

vorgegangen, und

maten

werden Auto-

anstatt Ärzte

So geht aus unseren medi-

gebildet.

Heer von Henkern und

zinischen Schulen ein

Giftmischern

nach der Schablone

nur

wird

welche

hervor,

Ruin

der

der

Menschheit wären, wenn sich nicht doch noch, trotz aller Scholastik

gewissen

und Dogmatik,

Procentsatze

machen würde,

Vernunft

die

die aber

bei einem

oft

erst

geltend

nach lang-

jährigen Erfahrungen zu ihrem Rechte gelangt.

Wir überlassen

jedem Leser,

es

urteilen, inwiefern die

selbst zu

folgenden von Paracelsus

gesprochenen Worte auf die

jetzige Generation

unserer Arzte passen: „Ihr habt gänzlich

und

Weg

der

Tugend

den euch die Natur vorgezeichnet

verlassen, hat,

den

dessen ein künstlich aufgebautes

statt

System von Irrtümern gemacht, das zu gut die

ist,

als

um

die

Welt zu beschwindeln und

Kranken zu betrügen.

Unwissenheit

nichts

hinter

Ihr versteckt eure

nichtssagenden

und Kauderwelsch, das niemand

Phrasen

versteht,

und


Menge

die

weil

17

sich

einbildet,

so

dahinter stecke,

ist

— dass

die Folge,

der mit euch zu schaffen hat,

Eure Kunst besteht nicht

darin,

Sinn

ein

dass jeder,

betrogen wird. dass ihr Krank-

heiten kuriren könnt, sondern dass ihr es ver-

euch

steht,

in

Gunst der Reichen

die

ein-

zuschmeicheln und zu den Küchen der Vor-

nehmen

Zutritt

Ihr verdient euren

zu finden.

Lebensunterhalt durch Heuchelei, und das Ansehen, welches euer Stand geniesst, beschützt

euch davor, so bestraft zu werden, wie

ihr es

Ihr vergiftet die

Menschen

und wütet gegen deren Gesundheit.

Ihr habt

reichlich verdient.

geschworen,

eure Kunst

auszuüben;

treulich

aber wie könntet ihr dies thun,

da

ihr

doch

keine Kunst besitzt, und eure ganze Wissenschaft nichts

ist

ein

als

zusammen-

System von Täuschung und Lüge.

gesetztes

beschwert euch,

Ihr

künstlich

nicht folge;

dass

ich euren Schulen

aber eure Schulen können mich

Wissens wert wäre.

nichts lehren, das des

dem Gezüchte

der

Ihr

Giftschlangen

an,

und ich erwarte von euch nichts anderes

als

gehört

Gift.

Ihr habt kein

ken.

Wie könnte

als

Erbarmen mit euren Kran-

ich

von euch etwas anderes

Bosheit erwarten." Seit

den Tagen des Paracelsus, und dank

Paracelsus

II.

2


— dem es

i8

Anstosse, den er dazu g-eg-eben hat,

ist

im ärztlichen Stande im allgemeinen besser

g-eworden; aber vielleicht würde er heutzutage

zu den Repräsentanten der modernen Medizin folgendes sagen:

eurem Forschen

„Ihr habt in heit

der Lebenserscheinungen

in

der Vielder

in

Natur

g-änzlich der Einheit des Geistes verg^essen, der

das

Leben

und

selbst

thätig-keit

ist.

wusstsein

als

die Quelle aller Lebens-

Ihr betrachtet

Leben und Be-

Produkt und Eigentum

ein

der

Formen, und könnt nicht begreifen, dass, wie es schon vor vielen

den Weisen

aller

die Wirkung"

Tausenden von Jahren von

Nationen gelehrt wurde, durch

des Geistes

im Materiellen

alle

Formen mit den ihnen innewohnenden Kräften Damit

entstehen.

ist

aber

auch

eure

ganze

Wissenschaft auf eine ganz verkehrte Grundlage g-estellt

und

folg-lich

euer Wissen verkehrt.

Da

auch die religiöse Empfindung und das Bewusstsein

der Allgegenwart Gottes

Herzen verloren gegangen

ist,

opfert

All euer Streben

ihm eure ist

Stimme

so habt ihr den er-

heiligsten Güter auf.

nur auf das Wohlbefinden

dessen, was vergänglich verlacht die

eurem

eurem Götzen

menschlichen Kadaver zu

hoben und

in

ist,

gerichtet,

eurer Vernunft,

und

ihr

wenn

sie


— euch

dass alles Körperliche ein Ausdruck

sagt,

des Geistigen

wahren

der

gegen ihr

19

ist,

und dass daher auch nur

Erkenntnis

die

Universalmedizin

Da

Übel gefunden werden kann.

alle

in

euer eigenes geistiges Selbst nicht kennt,

so wisst ihr auch nicht, von was die

wenn man von dessen Erkenntnis

Rede

ist,

noch

spricht,

kennt ihr die eurer höheren Natur innewohnen-

Verblendet durch

den Kräfte.

dünkel und Vielwisserei

,

bewegt

euren Eigenihr

euch nur

im Reiche des Vergänglichen und habt den Schlüssel zum Verständnisse der wahren Men-

dem

schennatur, die Unterscheidung zwischen

dauernden Wesen und der daraus entspringenden vergänglichen Erscheinung verloren. ihr die

inneres

wollt

Menschen behandeln, da ihr doch deren Wesen nicht kennt, und wie könntet

ihr dasselbe

erkennen, solange ihr euch nicht

einmal selber alles

Wie

innerlich

erkennt?

Ihr

Mögliche zu erforschen, nur das Eine

das in euch selbst verborgen

Erkenntnis

alles

Wissen nur

Phantasiegebilde,

Meinen,

aber

ein

keine

ist,

ein

suchet nicht,

und ohne dessen vorübergehendes

Dünken, Erkenntnis

W^ähnen und der

Wahr-

heit ist."

Würde man

auf unsern Universitäten

die

wahre Religionswissenschaft dem medizinischen


20

Studium beifügen, so dürften sich die medizinischen Anschauungen bedeutend zu ihrem Vorteile

Man würde

ändern.

der Körper des

einsehen lernen, dass

Menschen nur das Haus

ist,

welches der eigentHche Mensch, dessen Baumeister, bewohnt,

und dass man

bei der Be-

handlung des Hauses den Bewohner nicht ausser Acht lassen darf, weil aus diesem Baumeister selbst das

Haus

halten wird.

und durch ihn

sich bildet

Wenn

er-

auch eine genaue Kenntnis

des materiellen Körpers und seiner Organe, sowie

deren Funktionen von grossem Werte, ja sogar eine Notwendigkeit

ist,

so

ist

es

doch noch von viel

grösserer Wichtigkeit, diejenigen Kräfte kennen

zu lernen, welche den Körper beleben und seine

Organe befähigen,

thätig zu sein,

und

die

man

summarisch mit dem Worte „Seele" bezeichnet.

Aber dadurch

nicht ein

nur würden unsere Mediziner

höheres theoretisches Wissen

er-

langen, sondern, indem sie sich diesem höheren

Wissen zuwenden, würden höhere Stufe gelangen, und

sie

selbst

anstatt seelen-

geistloser Scheingelehrten, wirkliche

werden.

Sie würden in

und

um

dadurch

auf das innere auf

deren

und

Menschen

den bewussten Besitz

jener höheren Seclenkräfte nötig sind,

auf eine

gelangen,

welche

Leben der Kranken

Körper ^heilend

zu


21

wirken, die aber g-lücklicherweise den Teufeln, die sie missbrauchen würden,

verborgen

Diese höheren Seelenkräfte waren phrastus Paracelsus

und

die

Arcana

die er viele

Von

in

sind.

Theo-

zum Bewusstsein gekommen, oder „Geheimnisse",

durch

wunderbare Heilungen vollbrachte.

zum grossen

diesen handeln

Teile seine

Schriften über Medizin, welche natürHch allen

jenen unverständlich sind, Kräften besitzen;

nichts

und

wissen

denn wie

welche von diesen

sollte

sie z.

B.

nicht

selber

jemand, der

keinen Willen, oder kein Bewusstsein, keinen

Glauben, keine Liebe, Erkenntnis oder Weisheit u.

s.

w. besitzt, diese Kräfte erkennen, oder

deren magische Wirkungen selbstbewusst aus-

üben können, solange

sie

in

ihm und

für ihn

gar nicht vorhanden sind?

Es wird von manchen Gelehrten

viel

mit

ihrer Kenntnis der Naturgesetze geprahlt,

und

alles,

was man nicht mit den Händen greifen

kann,

als

in

das Gebiet des Aberglaubens und

des „Übernatürlichen" verwiesen.

Aber wes-

halb sollte sich die Kenntnis der Naturgesetze nicht

auch auf das Gebiet der höheren und

geistigen

Kräfte

äusserlich sinnlich

strecken?

Sind

in

der

Natur,

welche nicht

wahrgenommen werden, Wollen,

Denken,

er-

Lieben,


— Hassen

u.

w.

s.

„Kräfte", weil

Mühle

in

22

man durch

sie nicht direkt eine

Weiss nicht

Beweg-ung- setzen kann?

jeder, der

Leben

eine Kraft,

dass das

in sich fühlt,

und nicht

weniger

deshalb

vielleicht

Leben

eine kraftlose Eigenschaft

wenn auch noch keine Akkumulatoren für dieselbe erfunden sind? Auch fäng-t es bereits ist,

an,

selbst

den orthodoxen Gelehrten endlich

klar zu werden, dass es keine Kraft

giebt,

ohne Stoff

und dass deshalb auch jede Kraft

licher Natur sein muss, selbst

wenn

stoff-

kein sicht-

barer materieller Träger für dieselbe vorhanden ist.

Gehen

und

wir noch einen Schritt weiter

sagen, dass „Kraft", „Stoff" und „Bewusstsein" nichts weiter sind als drei drei Arten der

Namen, womit

wir die

Offenbarung des Einen und Un-

erschaffenen Ewigen bezeichnen, für den es keinen Begriff

und

folglich

zeichnung giebt, okkulte Gebiet

auch keine genügende Be-

so begeben wir uns auf das

und berühren

die

Grundlage,

auf welcher die Medizin des Paracelsus beruht.

Dieses

welches das

ewige,

namenlose

Wesen von

allen

alleinige

Dingen

Dinge durchdringt und dessen Kraft

Eine,

ist,

in

alle

jedem

Dinge, wenn auch noch schlummernd, enthalten ist,

ist

gerade dasjenige, von

Wissenschaft nichts

weiss

dem

und

die

moderne

nichts

wissen


— will,

und

sie

punkt eines

doch

die

rechnen

alle

will,

dadurch auf den Stand-

sich

Irrsinnig-en

aus

der mit den Zahlen,

,

der

„Wer den Einen

Rosenkreuzer mit Recht: aller Ding-e, die alles,

(das

Wahrheit) recht erkennt,

aber wer vielerlei (nur die Viel-

Erscheinungen,

der

heit

ab-

selbst

Deshalb sagten auch die alten

leugnen wollte.

der weiss

Es

Bedingnngen des Daseins

die

und dabei das Dasein

erforschen

Wesen

hervorg-ehen,

Einheit

ohne die Einheit zu kennen.

ob man

als

ist,

stellt

23

ohne

das

Wesen)

kennt, der weiss in Wirklichkeit nichts.

Gott

ist

Nullen, die

Gott

die Einheit, die Erscheinung^en sind

ohne

die Wahrheit,

ist

Wirklichkeit,

und

ohne welche

oder Täuschung"

Wert haben.

die Einheit keinen die

alles

Wahrheit

nur eine Illusion

Die Erkenntnis der Wahr-

ist.

heit ist die Gotteserkenntnis (Theosophie),

ohne diese

g-iebt es

ist

und

weder eine wahre Religion,

noch eine wahre Wissenschaft; denn jedes Ding hat nur insofern Wert, als in halten erst

ist,

und

diese

ihm Wahrheit

Wahrheit erlangt

dann einen Wert,

wenn

wir

sie

für

ent-

uns

selber

erkennen.

Das

grösste Hindernis aber auf

zur göttlichen Selbsterkenntnis schaftliche

Eigendünkel

und

ist

dem Wege der wissen-

Grössenwahn,


24

welcher der Nichterkenntnis zu Grunde lieg^enden wahren Erst

des allem Dasein

Wesens

entspringt.

wenn der Eg-oismus überwunden

kann

ist,

das Licht der Erkenntnis das Dunkel der Un-

offenbar

und

durchdringen

wissenheit

Die Kraft,

werden.

dieses

geschieht,

Liebe,

frei

ist

die

Wahrheit

die

durch

selbstlose

welche (heilige)

von allem Eigennutz, Ruhmsucht

und Begierde nach

Es kann somit auch

Besitz.

keine vollkommene medizinische Wissenschaft

ohne eine Grundlage von wahrer Religion und Gotteserkenntnis geben.

Wir

sollen

einsehen

lernen, dass wir aus eigener persönlicher Macht-

vollkommenheit nichts nichts können,

sind, nichts besitzen

und dass

alles,

was wir haben

und „unser eigen" nennen, aus der Quelle

Guten stammt.

alles

entliehen,

und wir

sind

und

Aus

alleinigen

dieser

ist

dazu bestimmt,

es

zu

sehenden Werkzeugen der göttlichen Weisheit zu werden.

Deshalb

ken, Wissen,

Linie in

sollten wir

Können und Thun

auf Gott beziehen,

der Vielheit

der

all

unser Den-

stets in erster

mit andern Worten,

Erscheinungen

allumfassenden Einheit eingedenk

sein.

stets

der

Dadurch

werden unsere Werke zu Werken der Liebe, und

mehr wir uns vom Eigendünkel befreien, um so mehr wird die göttliche magische Kraft in uns

je


— frei

25

werden und zum Bewusstsein gelangen, und

Gott in und durch uns empfinden, denken und wirken.

Dies

ist

die

Grundlage der medizinischen

Kunst und Wissenschaft des Theophrastus Paradessen Lehren wir im folgenden

celsus,

in ihren

Grundzügen darzulegen versuchen werden, dadurch der modernen Medizin zu

erweisen.

um

einen Dienst

Dieser Wissenschaft,

welche

das Orgelwerk in Stücke schlägt, und dabei der

Musik ins

vergisst,

möchten

wir die

Worte

Sallets

Gedächtnis rufen: „Gott war euch fern: Ihr

Nur

sah't

im Weltenall

toten Stoffs maschinenhafte Regung.

Gott lebt in euch: In Schwung, in Glanz und Schall Seht ihr des Geistes ew'ge Fortbewegung.

„Und lägt ihr tief in dumpfster Kerkemacht, Im Kerker könnt ihr Gottes Reich erbauen. Ruft ihn

!

er fährt in eures

Herzens Schacht,

Vergöttlichend das Wollen, Sinnen, Schauen.

„Was

zeigst

du trüb

jenseits des

Grabes hin?

Nicht Klage, rüstig Wirken sei dein Hoffen,

Du Und

')

bist in Gott,

du warst's von Anbeginn,

hier wie dort steht dir der

Julius

Himmel

Hensel, „Makrobiotik,"

S. 43.

offen."*)


26

n.

Die vier Pfeiler der Medizin. Vier Säulen sind es, auf denen die Medizin des Paracelsus beruht; vier Quellen, aus denen das Wissen und

und 1.

Können des

Arztes, die Theorie

Diese sind:

die Praxis, entspring-t.

Philosophia,

d. h.

die

wahre Erkenntnis

des Wesens des Menschen in Bezug- auf Geist, Seele

lung

in

seiner Stel-

der Natur, sowie seiner Beziehungen

zu der ihn allen

und Körper, und

umgebenden Aussenwelt mit

ihren

geistigen

und

materiellen

Kräften. 2,

Astronomia,

d.h. die richtige Erkenntnis

des Ganges der „Gestirne" im Menschen selbst,

sowie der Einflüsse, die von aussen

kommen.

Damit

ist

gemeint die Kenntnis

der Kräfte, welche seinen innerlichen Or-

ganen die Fähigkeit verleihen,

ihre

Funk-

tionen zu verrichten. 3,

Alchemia,

d. h.

die richtige Erkenntnis

der im Menschen

des Ineinanderwirkens

wirkenden Kräfte und der Gesetze, welche dieselben beherrschen. 4.

Die Tugend,

d. h.

die Tauglichkeit

des Arztes selbst, und damit

ist

nicht


27

gemeint, dass er nur die Kunstgriffe versteht,

um

das,

was

er theoretisch gelernt

anzuwenden, sondern dass

hat,

er selber

diejenigen Kräfte erwirbt, besitzt

welche

bildet,

Der Arzt

er

er

aus-

soll.

nicht mit demjenigen

sich

soll

begnügen, was

anwenden

und

von den Autoritäten gelernt

sondern selber nach Erkenntnis ringen und

hat,

eigene Kräfte erwerben.

„Was

ist

Höheres und Löblicheres an einem

Hörer oder Schüler, Schale

liege,

seiner Disziplin

als

dem

ist

dass er in einer weichen

die nicht erhärte,

bis

dass

er

gewachsene Flügel erlangt habe

und alsdann der Rute löblich

Paracelsus sagt:

entrinne.

Ehrlich und

es für solche, dass sie die Alten aus

Neste stossen; denn Kunst und Weisheit,

Zucht und Liebe sollen

und

erhoben werden

Buchen, die durch

Buchen

ihr

ihr

stets

über ihre Meister

aufwachsen

wie junge

Aufwachsen den

alten

Laub nehmen."^)

Wir wollen nun im Folgenden

diese vier

Säulen näher betrachten.

Philosophia.

I.

Unter „Philosophia" versteht Paracelsus nicht das heutzutage *)

als

Paragranum

I,

„Philosophie" S. 29.

bezeichnete


— System der und

rien

28

Verg-leichung- verschiedener

daraus entspringende

die

von Wahrscheinlichkeiten,

nicht

Theo-

Annahme

die

bUnde

Spekulation,

sondern die Liebe zur Weis-

heit, welche

dem Menschen

und

die eigene Einsicht

Zustände zu begreifen

F'ähigkeit verleiht.

und Wahrheiten zu erkennen, jeden Tölpel begreifbar sind;

die

nicht

für

um

das

„denn

zu sehen, was ein jeder Fuhrknecht sehen kann,

braucht ist

man

kein Arzt zusein".

die Liebe zur Wahrheit,

Philosophie

Theosophie

Erkenntnis der Wahrheit selbst. sophie (Weisheitsliebe)

der

ist

die

„Die PhiloSchlüssel

zur

Alles was nicht aus

Erkenntnis der Wahrheit. dieser Erkenntnis

kommt,

unser Verstand,

sowie ihn die Hirnschale be-

ist

zu schwach,

Selbstbetrug; denn

um

einen Arzt zu

schränkt,

ist

gebären.

Der Arzt muss ohne Augen sehen

und ohne Ohren hören können. Sinnen verborgen des Glaubens *)

Es

ist

,*)

ist,

enthüllt sich

dem Auge

und aus der Kraft des Glaubens

hier nicht

von dem, was man heutzutage ge-

wöhnlich „glauben" nennt,

und welches

halten von Theorien besteht,

Glauben, der seinen

Das was den

Sitz in

die

Rede.

in

dem Fürwahrvon dem

Nicht

der Phantasie hat, sondern von

dem Glauben, welcher der innerlichen Erkenntnis entspringt. Der wahre Glaube ist die göttliche Kraft des innern Menschen, die Wahrheit geistig zu empfinden

und zu erkennen.


— entspringen

Werke.

die

selbst

der

weiss

wenn

seine

sie

auch

wie

ist

aussehen,

sie

Augen verschlossen

und Mond

Er hat Sonne sowie

Die Philosophie

/

Wer Sonne und Mond

die unsichtbare Natur.

kennt,

29

am Firmamente

sind.

seinem Gemüt,

in

So

stehen.

der

soll

Arzt den Menschen mit geistigem BHck durch-

schauen können, wie

als

ob

Tau,

destillierter

er durchsichtig wäre,

welchem

in

kein

sich

Fünklein verborgen halten kann, oder wie eine Quelle,

klare

Kieselstein sehen kann. soll ist,

er die

Grunde man jeden

deren

auf

Im Spiegel des Kranken

Krankheit erkennen, ganz so wie

sie

und nicht nach der eignen Phantasie."*) „Der Arzt

sollte

den Menschen im Men-

schen erkennen; denn wenn er

erst die

eines jeden Einzelnen probieren

und studieren

müsste,

käme

er

damit niemals zu Ende.

Zusammensetzung des Menschen vor sich

sieht.

Er

Ganzes erkennen, so dass

Sie

befähigt

ständnis

ihn

I,

er

jedem Einihn

als

ein

im Himmel und

eigenen Einsicht

verborgener Dinge.

Gottes." (Rom. *)

zur

sollte

Die

ihm so

sollte

eingeleibt sein, dass er dieselbe in

zelnen

Natur

und klarem Ver-

„Der Glaube

ist

eine

Kraft

i6.)

Paragranum

I,

S. 24.

Es

ist

hier nicht

von

ein-

gebildeter „Hellseherei", sondern von klarer Einsicht die Rede.


30

auf der Erde nichts findet, das nicht auch im

Menschen vorhanden

ist,

nichts anderes, als was

und im Menschen

Himmel und Erde auch

haben, und dass diese zwei nichts anderes von einander scheidet,

der Phantasie

die äussere

als

eigenen Kopfes

des

allerding-s nicht verstanden,

Aus

Form. wird

dies

wohl aber aus dem

Lichte der Natur, das durch den heiligen Geist ang-ezündet wird, welcher seiner Schüler Weis-

und Verstand

heit

so

offenbart,

durch ihre Werke,

dass die viehische Vernunft (das geistlose

Wissen) sich die

in

solchem verwundern muss; denn

Ordnung des

natürlichen Lichtes

ist

der

in

Kindheit zerbrochen worden, und der viehische

Verstand hervorgedrungen, der nun

alle

Pro-

fessionen regiert."*)

„So

ist

denn eine erdichtete Wissenschaft

entstanden, die zu erlernen viel

braucht:

beit

gehört

denn hundertmal mehr

einem

geborenen

erdichteten

und

zu,

Kunst werdet

Mühe und

ihr

ohne

Arzte der

als

Ar-

Fleiss

einem

angeborenen

mit aller eurer angelernten

Wissenschaft doch nur der Betrügerei angehören

und die

fortfahren, wie bisher In

Menschen zu

^)

töten,

Paragranum

Tract.

Nomine Domini

krümmen und lähmen."

I.


— „Der

31

Philosoph

richtig-e

(d. h.

der selbst-

erkennende, einsichtsvolle Mensch) erkennt das Innere durch das Äussere,

den Samen

der

weiss,

was

auf den

sieht,

für ein

sowie ein Gärtner,

Baum

Blick

ersten

daraus wird.

Er muss

das Äussere in das Innere wenden, und aus

grossen Welt die Erkenntnis der kleinen

der

schöpfen denn wenn einer den innern Menschen ;

kennen lernen

ohne den äussern, so

wollte,

wären wohl nicht ^enug" Kranke auf der Welt,

um

Wer

damit zu Ende zu kommen.

aber die

Gesetze des Ganzen kennt, wird sich dann leicht

im

Einzelnen

zurecht

Mensch muss im Arzte er

Der äussere

finden.

selbst liegen, sonst

ist

nur ein Experimentier er, der aufs Gerate-

Die Zusammensetzung des ma-

wohl vorgeht. teriellen

Menschen

soll

dem

Arzte so eingeleibt

dass er darin nicht ein Härlein auf

sein,

Haupte, noch eine Pore

findet,

die

er

dem nicht

aussen auch vorher zehnfach gefunden, gewusst

und das

alles

„Wenn

wohlweislich verstanden hat."

ihr

keine Philosophie in euch selbst

habt,

so könnt ihr die Wahrheit nicht sehen,

denn

sie

die

äusserliche

äusseren das

zeigt

Schein.

Arcanum.

euch das Wesen der Dinge;

Beobachtung

lehrt

nur

Das Wesentliche aber Das

ist

nun der Grund.

den ist

Es


— ist

„contraria

falsch zu sagen

curantur," das

traria.

Krankheit

ist

ist

die Gesundheit,

und

die

der Gesundheit widerwärtig-. Diese

ist

Das

men."

contrariis

und Krankheit sind con-

und

zwei vertreiben einander,

Vertreibens

a

„Heiss vertreibt Kaltes,"

ist,

Arcanum Arcanum

sondern

32

Nimmermehr -Wiederkom-

das

eine

Kunst des

die

ist

die Krankheit, das andere

Symptome. Der richtige Arzt behandelt den Grund der Krankheit, aber der kurzsichtige die

Pfuscher

grossen

sieht

nur

Menschen

„Den

Symptome.

die

erkennen

ihr

sollt

(den

Menschen im grossen und ganzen), und durch ihn den Innern Menschen, und euch nicht auf

das verlassen, was die Autoritäten sagen, die

Grunde

*m

selber

nichts

Glaubet den Werken und

den Worten genügen.

Wahres

lasst

wissen.

euch nicht an

Die Wörter sind leere

Dinge; die Werke aber zeigen den Meister." Lernet

dann

für

euch

selbst

und

einsehen

urteilt

selbst.*)

Die Philosophie besteht darin, selber das

Wesen

der Krankheiten

dass

man

und

ihre

Eigenschaften kennt, und diese Erkenntnis auf eigener Einsicht

^)

Paragranum

und

I,

nicht

Tract.

i,

auf Schlussfolge-


33

rungen, auf Wahrscheinlichkeiten und Mög-lich-

denn eine Philosophie, die nicht

keiten beruht;

aus der Selbsterkenntnis des ist

für

die rechte hält.

wachsen

aus der Natur

„So nun der Arzt

und muss, und

soll

ihm und von ihm und ausser ihm sondern

entspringt,

obgleich diese Art von „Philosophen"

falsch,

sich

Wahren

alles

von und

aus,

es von nöten,

in

nichts

in ist,

der Natur, so

ist

dass er aus der Natur geboren

werde, und nicht zu Leipzig oder Wien erst

zum Arzte gemacht worden

SpekuHeren

sei.

und Phantasieren giebt nur einen Phantasten; wahre Philosoph aber geht aus der Er-

der

kenntnis des Innern

Der wahre Arzt

und Äussern hervor."*)

sieht nicht nur die äusseren

Symptome und Erscheinungen, sondern er erkennt das der Form zu Grunde liegende Prinzip. Er erkennt, dass alle sichtbaren Formen Verkörperungen von unsichtbaren Kräften

und dass

es

sichtbaren

„So

ist

diese Kräfte

Formen

z.

B.

sind,

welche den

sind,

ihre Eigenschaften verleihen.

der

Saturn

nicht

allein

im

Himmel, sondern auch im untersten Grund des Meeres und im Innersten der Erde. kennt,

*)

der weiss, was Eisen

Paragranum

Paracelsus U.

Vol. U, Tract.

ist,

i.

Wer Mars

und wer das


— Wesen

34

des Eisens kennt, der weiss, was unter

„Mars"

zu

verstehen

jedes Ding- in seinem

Somit entspricht

ist."

Wesen einem

unsicht-

baren Prinzip, und seine äussere Erscheinung* ist

die Verkörperung-

lissa

im Garten, sondern auch

nicht nur

ist

in der Luft

Garten

und

als

Pflanze

im

Wesen Wesen der

„Artemisia", und wer das

sie

ist

Venus im Himmel

und im Himmel.

„Venus" g-enannt,

wird

„Me-

dieses Prinzipes.

der einen erkennt, der kennt das andern."

Deshalb wäre es auch

Wesen

heiten nach ihrem

die Krank-

richtiger,

zu nennen,

ihnen nichtssagende oder auf einzelne bezügliche

Namen

sprechen: das sondern: dies sisch u.

s.

w.

Pulegii,

zu geben.

„Ihr solltet nicht

arsenikalisch

Wenn

jenes alumino-

,

Dies

ihr saget:

Melissae,

jenes

Symptome

Cholera, jenes Melancholie,

ist ist

anstatt

ist

dieses

Morbus

Sabinae,

so habt ihr eine gewisse Kur schon durch den

Namen

Ein natürlicher und wahr-

angezeigt.

haftiger Arzt spricht: Dies

binthinus, dies

und

nicht:

u. s. w.*)

*)

das

Also

ist

ist

ist

Morbus Tere-

Morbus helleborinus,

Bronchus,

dies

Rheuma

lehrt es die äussere Philosophie,

Damit werden^ die Homöopathen einverstanden

sein.


— die der

mneren

und Zeichen

Namen,

alle

Art,

Eig-enschaft

und ausserhalb

giebt,

kein Arzt g"eboren,

dieser wird

und

Betrüg-er

allein

und Eselweisheit,*) und

Phantasten

von Wissenschaft der

35

lehrt einer

niemals

Betrug-

dem

Irrer,

ihre Art

andern, damit

Was

Ende nimmt.

ein

ausserhalb der deutlichen,

zeigenden,

augen-

scheinlichen Philosophie (Selbsterkenntnis) ge-

braucht wird,

umsonst, und

ist alles

alle Arznei,

Grundes gebraucht wird,

die ausserhalb dieses

Betrügerei."

Da nun druck eines

jeder materielle Zustand der Ausg^eistigen Prinzipes

ist,

so

ist

auch

das Mittel klar, durch welches eine Krankheit

gehoben wird,

Wesens

erkennt.

man den Grund

wenn

„Also

heilt

der Arsenik den

das Herz das Herz,

Arsenik,

ihres

die

Lunge

die

Lunge, die Milz die Milz, das Hirn das Hirn u. s. w.,

und zwar des

Menschen,

sondern

Menschen äusseres Hirn *) Paragran.

II,

**) Paragran.

II,

Tract.

Tract,

i,

das

d. h.

aus

das

des

Darin besteht

S. 107,

120.

i, S.

Geist und

Hirn,

ist."**)

auf folgende Art zu erklären sein

Arkanen,

von Säuen das Hirn

nicht das Hirn

:

Dies dürfte vielleicht

Alles entspringt aus

den

Gemüt, und sowie das Ei

vom Huhn kommt und das Huhn aus dem Ei, ohne dass man sagen kann, welches von den beiden zuerst da war, so entspringt eins aus dem andern. Das Herz ist der Sitz 3*


die

und

grosse

-

36

heilige

Kunst (Magica in-

ventrix) des Arztes, dass das Obere, in

Form den

er

dem Äussern

Geist

in

das Innere, in der

„Nicht

erkennt.

werden

wie

sie

gesehen

inwendig sind, die

dass

die

Rüben gesehen

Glieder der Hölzer, Kräuter oder

werden,

dem Untern

sondern da

und Tugenden.

Kräfte

Sowie das Feuer der Sonne sichtbar wird durch

und das Feuer im Kieselstein

den Krystall,

durch den Stahl, so muss Sol magicus

(die

Sonne der Weisheit) sichtbar werden durch

Crystallum magicum (die höhere Erkenntnis), und das Ignis magicus (Geistesfeuer) durch

Chalybam magicum dung)."*)

Und

Durch

höhere

(die

Empfin-

die Erniedrigung seiner selbst

die wissenschaftliche Phantasterei

ist

den

der Empfindung und wird durch das Empfinden beeinflusst;

Werkzeug zum Denken und wird durch das Denken genährt; die Lunge atmet und das Atmen Ein Herz, das sich als eins mit kräftigt die Lunge u. s. w. das Hirn

dem

ist

das

Allherzen der Menschheit empfindet, wird durch seine

Allgüte und Allliebe von seiner Unruhe befreit; '

/ /

das den Allgeist in sich denken lässt, tuition

und quält

öffnet

sich nicht mit Hirngespinsten;

ein Hirn,

sich

der In-

eine Lunge,

durch welche der Geist Freiheit und Reinheit atmet,

dadurch gesund.

Dergleichen

lässt

sich

wird

auf poetische Art

andeuten und Poeten begreifen es; die hölzerne Wissenschaft hat kein Verständnis dafür. *) Labyrinthus

Medicorum

S.

231.


— Menschen

37

diese heilige Kraft der direkten Er-

kenntnis der Wahrheit verloren geg-ang-en. lieben die willen,

Wahrheit nicht mehr

um

Sie

ihrer selbst

sondern suchen nur den Vorteil,

Deshalb

sie bringt.

ist

die

den

Wahrheit vor ihren

Augen verschwunden und sie suchen sie auf Umwegen, und auch dort, wo sie nicht ist. „Wieviel Mühe hat sich der Mille Artifex gegeben, den Menschen die edle Kunst vergessen zu machen, und hat ihn geführt

Schwärmerei,

womit

;

Zeit

die

Denn wer

nutzlos vergeude. liebt nichts

er

auf Erden

nichts weiss, der

wer nichts kann, der versteht

wer zu nichts gut aber versteht, der

ist,

liebt's,

die

in

nichts,

der soll nichts.

Wer

der merkts', der

sieht's.

Die Mediziner haben ihren grössten Schatz (die

Liebe zur Wahrheit) verloren und sich

dem

Saufen und Fressen, der Hurerei u.s.w. ergeben,

und deshalb wissen

sie

denn das

nichts;

ist

einmal wahr, dass wer Gott nicht erkennt, der liebt ihn nicht;

er weiss nichts

Wer

von ihm.

die Dreieinigkeit nicht kennt, der glaubt nicht

an

sie

Maria

und deshalb

liebt

er

sie

nicht kennt, der liebt sie nicht,

Heiligen nicht kennt,

Wer

nicht.

wer die

der liebt sie nicht; wer

die Natur nicht kennt, der liebt sie nicht.

erkennt

nichts

und

sieht

nichts;

sein

Er

Bauch


-

-

38

(die Befriedig'ung seiner wissenschaftlichen

gierde)

kenntnis

grösser

Gott.

sein

ist

vorhanden

eines Dinges ist

mehr aber

Je

Wer

die Liebe.

die

um

ist,

Er-

so

den Armen nicht Alle Dinge liegen

versteht, der Hebt ihn nicht. in

Neu-

der Erkenntnis, und aus dieser fliessen die

Früchte.

Wer

Gott erkennt, der glaubt an ihn;

wer ihn nicht erkennt, der glaubt nicht an ihn;

Sowie die Weisen

jeder glaubt, was er kennt.

des Ostens Christus im Sterne gefunden haben, so werden auch die Geheimnisse der Natur im Geiste der Natur gefunden.

Vom Osten kommen

Anfänge der Weisheit,

vom Westen kommt

alle

nichts wollt,

Gutes.

so seid

Darum, wenn ihr Arzte sein rechtschaffen und gehet um mit

dem Menschen,

der Gottes Kreatur

ist,

so wie

es das Gesetz Gottes befiehlt."*)

Der Schlüssel zum Verständnisse des Obigen liegt in der Betrachtung der höheren und niederen Menschennatur. (Siehe Band I, S. 177 „Die sieben Prinzipien.) *)

Der göttliche

Geist.

Die erleuchtete Seele. ZA Die höhere Intelligenz. Der vergängliche

Intellekt.

die Dreieinigkeit

des Gemütes.

unsterbliche

aus Geist,

Dies

Die tierischen

Der

Die Lebensenergie.

Der höhere und

'

ist

Seele

Instinkte,

materielle Körper.

Teil

des

Menschen

ist

und dem höheren Teil

das Reich der Wahrheit und ihrer


— Fassen wir nun celsus

39

zusammen, was Para-

alles

über die erste Säule des Tempels der

Medizin,

welchem

in

alle

Kunst und Wissen-

schaft verborgen liegt, berichtet, so lässt sich dies vielleicht in

Arzt

tüchtiger

ein

zu

sein,

vielerlei

kehrtes

es gehört

viel ver-

sondern

hat,

eben dazu, dass man selber

Ein Arzt

ist

ein

der

sein,

Theorien und darunter auch

und nutzloses Zeug gelernt

Um

genügt es

dazu

Mensch zu

ein gewöhnlicher

nicht,

ist.

folgendem wiedergeben:

ein Arzt

Helfer der Menschheit

und muss deshalb nicht durch

sein angelerntes

oder eingebildetes Wissen, sondern durch seine eigene

Erkenntnis

Gemeine erhaben und welche

in

Wahrheit

der

fähig sein,

der Erkenntnis

emporzuziehen.

Er

über

diejenigen,

zu sich

tiefer stehen,

sollte

das

von Eigen-

nicht

dünkel oder Grössenwahn, noch von tierischen

Erkenntnis, der „Osten", geht.

„Maria"

ist

wo

das Licht im Menschen auf-

die geheiligte Seele.

Die niedere sterbliche Vierheit besteht aus den niederen Verstandeskräften, kraft

aus

tierischen

Instinkten,

und den Elementen des Körpers.

dem

nichts

Gutes kommt,

Dies

niederer Lebensist

das Reich

der „Westen", der

Habsucht,

spekulativen Wissenschaft und Leidenschaft,

Wer

zur

wahren Erkenntnis gelangen

Veredlung seiner heilige Teil seines

will,

muss durch

selbst zu ihr gelangen, weil nur der höhere,

Wesens der höheren Erleuchtung

fähig

ist.


40

Leidenschaften besessen, sondern sich der ihm

innewohnenden

höheren Natur

bewusst

sein,

deren Erkenntnis nicht durch blosses Forschen, Studieren und Spekulieren, sondern nur durch die Veredelung des

wobei

alle

Hauptsache, ein

Charakters

Verstandesspekulation

ist.

die

Wenn

diese geistig-göttliche Ver-

edelung selber mehr in

wird,

nicht

sondern Nebensache

Mensch durch

werden

erlangt

g'eistig

geworden

ist,

so

ihm auch diejenigen Kräfte erwachen,

welche nicht

dem

tierischen

Menschen, sondern

der höheren und heiligen Natur des Menschen,

dem Ebenbild

Menschen angehören,

Gottes im

er wird zur klaren Einsicht in viele verborgene

Geheimnisse

und

gelangen,

der Natur

in

es

werden ihm durch innere geistige Anschauung viele

Dinge offenbar werden, welche dem durch

die Selbstsucht beschränkten

und verdunkelten

tierischen Intellekte unerfassbar sind.*)

*)

Solange der Intellekt nicht von der höheren Er-

kenntnis erleuchtet

ist,

besteht

auch

alles

Wissen nur aus

Meinen, Dünken, Fürwahrhalten und Schein. schaftliche

Forschung

ohne

die

Die wissen-

Selbsterkenntnis

der

ab-

soluten Wahrheit, bewegt sich nur in den zweidimensionalen

Ebenen und

ist

daher wesenlos,

d. h,

sie

besteht in der

Erforschung scheinbarer Beziehungen zwischen Subjekt und

Objekt, wobei das dritte, die Erkenntnis der Wesenheit, fehlt.

Somit können

alle die

Menschen, welche die Wahr-


41

Die wahre Erkenntnis in

in

der Medizin, sowie

anderen Ding-en, entspringt der selbst-

allen

dem Glauben

losen Liebe zur Wahrheit selbst,

an das Gute und

das Gute in allem und

in

der Erkenntnis der Einheit des göttHchen Wesens in

allen seinen

Geschöpfen; während der hab-

dem

süchtige Drang" nach

Besitze

von Wissen

und die Begierde nach der Ausbeutung" desselben

den Menschen

grausamen Teufel

und

vertiert

Menscheng-estalt

in

zum

ihn

macht,

der seine menschliche Intellig-enz zu g"emeinen

und verwerflichen Zwecken missbraucht, und statt eines Arztes ein

Verderber der Menschheit wird.

heit nicht in der Wahrheit,

geistiger

sondern im Scheine suchen, in

Beziehung auch nur

als

zweidimensionale Schein-

wesen oder „Schatten" betrachtet werden. Gotteserkenntnis als

ist

wesenlosen Schein oder Täuschung finden.

das Bewusstsein

ihr Gegensatz. ihr

die

angenommene

Einheit

Beweise.

wahre Liebe,

Ichheit

aber

und damit auch

Die Zweiheit wird zur Dreiheit, indem erkennt.

Wahrheit im Menschen von teren

Wenn

der Wahrheit den Menschen durchdringt,

so verschwindet die

in

Das „Ich" ohne

wesenlos und kann auch nichts anderes

So erst

ist

Da selbst

versteht

dann

sich

sich die

und bedarf keiner wei-

das wahre Bewusstsein,

wie

die

dort vollkommen, wo sich Objekt und

Subjekt in der Einheit zusammenfinden, und alle Gegensätze aufhören.

Nur dadurch gelangt der Mensch

zur

Selbst-

erkenntnis der Wahrheit in sich selbst und wird als

dimensionales

Wesen

aus

dem Reiche

Reich der Wirklichkeit geboren.

drei-

der Schatten in das


— 2.

42

Astronomia (Theosophie).

Die „Astronomie" des Paracelsus er

sag-t,

Durch Dinge ist

Philosophie

die in

wie

der Philosophie".

obere Teil

„der

ist,

das

wird

Wesen

der

den Dingen erkannt; die Astronomie

die Erkenntnis des Verhaltens der Prinzipien,

d. h.

der Gesetze ihrer Offenbarungen

als

Kräfte

und Tugenden. Alles

Wir können das Weltall

ist Geist.

und unsichtbaren

mit allen seinen sichtbaren

Reichen

als

Offenbarung einer geistigen

die

Kraft betrachten, welche die Weltsubstanz in

verschiedenartige Schwingungen versetzt, und es auf diese

Weise mit

einer Reihe

von Oktaven

von Ton und Farbe vergleichen, wovon die höheren die geistigen, die niederen die materiellen

der

Ebenen

geistigen

darstellen.

die

So entspringt aus

wahrnehmbare

sinnlich

Schöpfung, und jedes Ding

stellt

sozusagen

einen Ton,

oder vielmehr einen Akkord von

Tönen oder

eine Farbenmischung, eine

von Eigenschaften dar.

in

Summe

der grossen Weltharmonie

In der materiellen

Form

ist

die ätherische

Grundlage, die Grundlage dieser das astralische

Wesen, und diesem Hegt das zu Grunde. ein

Der Dichter

geistige Dasein

sagt:

Die Welt

ist

Gottesgedanke; wir selbst sind Gedanken


— Der

darin.

43

Geist erzeugt den

Gedanke drückt

Gedanken, der

aus in der Form.

sich

Die

Wahrnehmung besteht der Form das Prinzip er-

Fähig"keit der geistigen

darin,

dass

man

in

kennen kann; die Kenntnis der Prinzipien Die Prinzipien sind die

„Astronomie".

ist

die

Arcana

„Was ist das, was im Blei was im Wachs zergeht, was im Diamant

oder Geheimnisse. schmilzt,

und Alabaster weich

hart

Wer

ist?

das weiss, der

weiss auch, was einen Karbunkel macht oder

„Was

die Pest verursacht.

Augen

die

und was es

ein

ist

und durch

sieht

das durch

es,

die

Ohren

Hundeschlächter nicht

hört,

findet, weil

nur durch die Philosophie erkannt werden

kann?"*)

Sowie der Mensch Geist, Gemüt, Instinkte

und einen materiellen Körper

hat,

so hat auch

die ganze Natur ihre geistige, astrale, ätherische

und

und das Äussere wirkt

materielle Ebene,

„Denn

die

Astra im Leib

ihre Eigenschaft, Art,

Wesen, Natur,

auf das Innere ein.

nehmen

Lauf, Stand, Teil, gleich den äussern; sie sind

von diesen nur nach

eins).

in

Wie

es

Mikrokosmos, und

^)

Paragran.

II,

Form

der

geteilt

im Äther

in

Tract.

ist,

(dem Wesen so

ist

es

im

der Natur beider ein Ding

i,

S. II2.


— und

Form

Wesen.

ein

Wesen.

44

Das da sichtbar

ist

aber

ist,

ist

das

nicht

das Äussere,

zum Wesen gehört."*) Alles in der Natur ist Leben; die sichtbaren Dinge sind nicht das Leben selbst, sondas nicht

dern dessen Offenbarungen

Dieselben Kräfte, welche thätig sind, sind auch

in

in

der Erscheinung.

der grossen Natur

im Menschen

thätig; in

beiden herrscht dasselbe Gesetz.

„Der Arzt muss er

Astronom

ein

sein;

denn

den Einfluss der Jahreszeiten,

sollte

der

Hitze und Kälte, Trockenheit, Feuchtigkeit, den Einfluss der

Sonne, des Mondes und der Ge-

kennen.

stirne

und was

in

Ein jedes Ding hat seine

der einen Stunde (unter gewissen

Umständen) nützlich

sein kann, das

andern Zeit schaden.

Regen und

Zeit,

kann zu einer

Es giebt eine Zeit

eine andere für Sonnenschein

blühende Rosen, und

es

genügt nicht,

für

und dass

der Arzt weiss was sich heute ereignet, sondern er sollte

auch wissen, was morgen geschehen

Die Zeit

wird.

und

spielt

mit

ist

die Herrin

ihm wie

die

des Menschen,

Katze

mit

der

Maus."**) *)

Paragran. Tract.

i,

**)

Commentaria

in

V. V. App.

S. 44.

Aphorismo Hippocratos


— Dem liegt

Dasein eines jeden sichtbaren Körpers

das Vorhandensein einer astraHschen Kon-

stellation,

zu

45

mit andern Worten: jeder sicht-

Grunde;

bare

eines unsichtbaren Astralkörpers

d. h.

Körper

Ausdruck

ist

seines

der

wahrnehmbare

sinnlich

unsichtbaren

Astralkörpers,

oder seiner „ätherischen" Beschaffenheit.

Die

astralischen Einflüsse (ätherische Schwingung-en)

wirken auf den Astralleib des Menschen und

durch diesen auf den sichtbaren Körper

Somit

liegt

nicht

in

sondern äussere

auch

deren in

deren

Form

Arcanum; wenn

uns

den Charakter

ihrer

Heil-

anzeigt.

im Himmel die Sterne

(Kräfte ausstrahlen)

auch die

auch das Äussere

Menschen dessen Charakter

„Wie

Pflanzen

Beschaffenheit,

äusserlicher

kräfte anzeigen kann, wie ja

eines

der

Heilkraft

die

ein.

tingieren

und keine korporealische

Vermischung haben,*) so geht auch im Menschen

die

Wirkung unsichtbar vor

bringt sichtbare *)

Wirkungen

Die Sonnenstrahlen

z.

B.

hervor.

sich

und

Das, was

haben keine körperliche

Vermischung; dennoch sind in der Sonne, und folglich auch in ihren Strahlen,

vorhanden,

alle

bekannten „chemischen Elemente"

wie die Spektralanalyse

der Körper der Sonne selbst

ist

bezeugt.

keine irdische „Materie"

(im gewöhnlichen Sinne dieses Wortes), ein leuchtender Astralkörper.

Aber auch

sondern vielmehr


wir sehen,

ist

-

46

nicht die Arznei selbst, sondern

der Körper, darinnen die Heilkraft

Area na

die

ist

Das da sichtbar

ist,

das Äussere, und gehört nicht dazu."*)

„Da ein

denn

der Elemente sind unsichtbar, und

Menschen auch.

die des

liegt;

dass

sehet ihr,

die Luft (der Äther)

Körper des Firmaments obg-leich wir sie mit

ist,

und

in

der Luft

ist

(d. h.

des „Raumes")

den Augen nicht sehen,

das Element „Feuer" (der

Geist oder das Leben), welches wir nicht mit

unserm irdischen Verstände begreifen, aber aus seinen Wirkungen erkennen.

Das Äusserliche

und Körperliche wird durch

die Sinne wahr-

genommen,

das

Wesen

durch die Philosophie

der Dinge selbst nur

(d. h.

Das Obere und das Untere sind eins in ihrem

geistig) erkannt."

(Geist

Wesen, aber

und Materie)

in ihrer Offen-

barung verschieden; sowie schwarz und weiss voneinander verschieden sind und doch beides

„Farbe"

ist.

Äusserliche,

Der äussere Mensch erkennt das der

innere

Mensch das

Innere;

die Materie das Materielle, der Geist das Geistige,

Gott das Göttliche.**)

*) Paragran. S. 44.

**)

Im Grunde genommen

ist

alles eins

nur in unsern Begriffen, nicht aber einander verschieden.

Wenn

wir

z.

und die Dinge

dem Wesen nach von B. bedenken, dass die


— Wer ohne

47

Wesens nur

die Erkenntnis des

aus der Beobachtung* von äusserlichen Erschei-

nungen und Symptomen Schlüsse geht immer

Die Kunst besteht vielmehr

irre.

im Äussern und durch das Äussere das

darin,

Innere in

der

zieht,

Das was der „Himmel"

erkennen.

zu

kommt

uns wirkt,

zum

unserer „Erde"

in

Himmel mit durch den äusseren Himmel

Vorschein, und wer den inneren seinen Gestirnen

der

(die Körperkonstellation) erkennt,

und Himmel

Finsternis voneinander g-eschieden

und Erde g^emacht

hat auch das Untere

hat,

im Mikrokosmos aus dem Oberen

(Sichtbare)

(dem Unsichtbaren) g-enommen, und

Himmel

stehen,

können wir ihn

so

gebildet,

ist

er

eine

in anderer Beziehung

zum Denken

a. s.

ist

w.

Seele,

ist

„Bewusstsein",

welche

In einem an-

einen

ist

„Raum",

materiellen

aufgebaut hat; wieder

er ein Geist, welcher

Es

w.) be-

gänzlich aus Äther

er

sie sich selbst

hat.

s.

ein Luftgebilde betrachten.

andern Auffassung

Körper umschliesst, den

„Kraft",

als

Stickstoff u.

und somit ein ätherisches Wesen.

dern Sinne

dem Oberen

uns der äusserliche

ist

Gasen (Wasserstoff,

aus

einer

was

denen der menschliche Körper zusammen-

gesetzt ist,

Nach

,

alles,

Haut des Menschen

es in die

Deshalb

beschlossen. aus

aus

in sich beg-reift,

g'enommen und

Elemente,

der

„Die Hand, welche Licht und

richtig-e Arzt.

der

ist

Werkzeuge

also alles für uns „Stoff", je

nachdem wir

trachten, an sich selbst aber namenlos.

es

be-


Himmel

(die

48

-

ganze Natur) ein Wegweiser des

inneren Himmels, und niemand kann ein Arzt sein,

der den äusseren

denn

in

uns

Himmel

nicht kennt;

diesem sind wir selbst und er

Der

Augen.

vor

innere

liegt

Himmel

liegt

uns nicht vor Augen, aber aus der Erkenntnis des Äusseren geht die Erkenntnis des Inneren

Der Organismus der ganzen Natur

hervor."

„Das

der Vater des äusseren Menschen.

ist

Gestirn

ist

der Vater des Menschen, und

Gestirn

ist

der Mensch.

tion

Nun gehet

im Gestirne (im Astralkörper)

vom

alle Infek-

an,

und von

diesem geht es auf den (sichtbaren) Menschen

Wie kann man erkennen, was der Himmel uns wirkt, wenn man den Himmel in seiner

über. in

Eigenschaft nicht kennt?

(Gestirn)

Himmels

ist,

,

das Erkennen

So nun

dieses

Kunst der Weisheit des

so soll es der Arzt sein."

Der Mensch wer ihn

die

ist

Astrum?

selbst anderes als ein

Astrum

Was

ist

ein

Kind der Natur, und

richtig beurteilen will,

der sollte die

ganze Natur kennen, nicht nur ihre äusserlichen Erscheinungen, sondern so wie

nach

ist,

teriell.

in

geistig,

Er

ist,

sie

ihrem Wesen

astralisch, ätherisch

und ma-

insofern seine sterbliche Natur

Betracht kommt, ein Produkt der Natur, und

die ganze Natur wirkt

auf ihn ein;

dennoch


49 hat

als

er,

Einzelwesen

ein

eigenes Firmament und

Firmament,

ein

Gestirn

„Also

grossen Natur.

der

betrachtet, als

Ebenbild

im Menschen

ist

im Himmel;

wie

sein

aber

nicht

beide aus einem Stücke, sondern es sind zwei.

Es sind die Corpora Microcosmi Astralia, die des Vaters Art

erben.

Der Organismus

der Natur und der Organismus des Menschen wie Vater

sind

und Sohn.

Wer den

einen

erkennt, der erkennt auch den andern."'^)

Folgende Tabelle

*)

zipien

stellt

eine Vergleichung der Prin-

im Makrokosmos und Mikrokosmos dar:

Mikrokosmos.

Makrokosmos. 1

.

2\.

Das Firmament, der „Raum

"

Der

2.

Die Individualität (das Firmament).

(Allmacht).

Universalgeist

(All-

Erkenntnis.

Weisheit). 3.

2 Die Weltseele

(Universal-

Liebe.

Wille). 4.

^ Das

Reich der Ideen (Ge-

Intellekt.

dankenwelt). 5.

^

Das Reich f

6.

(2)

der

Instinkte

Leidenschaft.

Elementargeister)

Die formenerzeugende Kraft

Lebenskraft.

in der Natur. 7.

(^

Die Astralwelt, deren

sicht-

bare Erscheinung die dische Körperwelt

ist.

ir-

Der

Astralkörper, des-

sen äusserliches Abbild

der

Körper Vergl. H. P. Paracelsus

II.

sichtbare

ist.

Blavatsky, „Die Geheimlehre". 4


— Es

50

ein allgemeiner Aberg-laube, dass die

ist

Wissenschaft es nur mit der Materie zu thun habe, und dass

sie

der „Geist" nichts angehe.

Die Ursache dieses Irrtums

dass die Re-

ist,

präsentanten der modernen Wissenschaft nicht wissen, was „Materie"

Atom von

und dass

ist,

in

jedem

Materie unsichtbare Essenzen

welche

man

mit

ent-

dem Sammel-

halten

sind,

namen

„Geist" bezeichnet; ja dass jedes mate-

rielle

Ding"

Summe

ein

äusserlicher

von geistigen Kräften

Ausdruck

einer

Die ganze

ist.

Welt, sowie jedes einzelne Ding, gleicht einem

Ei

,

in

welchem Schale, Eiweiss und Dotter zu Die äusserliche Beobach-

unterscheiden sind.

tung zeigt uns nur die Schale, nicht aber das Innere (Seele und Geist), und noch viel weniger

den Vogel, der sich aus diesem entwickelt,

und dennoch

ist

dieser

die Hauptsache

auch die Krone des Ganzen.

So

ist

und

auch der

Mensch gleichsam ein kleines Ei in dem grossen Welten -Ei, und in beiden ist dasselbe Wesen mit allen seinen Kräften enthalten.

„Wie durch ganze Welt

ein

Ei

figurieret

in

wird,

seiner Schale

und

ein

mit seinen Fittigen darin verborgen sollten alle Dinge, die

Welt

in

sich

Hühnlein liegt,

den Menschen und

begreifen,

die

also

die

im Arzte verborgen


— und

liegen,

er

im Himmel und

Menschen auch

51

erkennen, dass nichts anderes der Erde

in

was

als

ist,

und auch

findet,

er

nichts

im im

Menschen, das nicht auch Himmel und Erde Ferner, dass diese zwei

haben.

einander geschieden sind, staltung-

der Form.

von

durch die Ge-

als

Aber

nichts

in

der Phantasie

aus

des Kopfes wird dies nicht verstanden, sondern nur aus

gezündet

dem

Lichte der Natur

den

durch

wird

welches

,

heiligen

an-

Geist,

welcher seine Weisheit offenbart, so dass sich viehische

die

Vernunft

darüber

verwundern

muss."*)

Wer

die

intellektuell

äusserlichen

barungen der Naturkräfte kennt, Philosoph, aber über ist

dem Reiche

der

Offenist

ein

des Intellekts

das höhere Reich der wahren Erkenntnis;

dem „Wissen"

über

das „Gewissen", und wer

diese geistige Erkenntnis hat,

denn

er erkennt nicht

ist

ein

Theosoph,

nur die irdische Natur,

sondern die Gottesnatur. „Es sind zwei Philosophen (im Menschen), der eine des Himmels der andere der Erde.

Beide zusammen machen einen ganzen Arzt.

Wer

das Untere in seiner Erkenntnis hat, der

')

Paragranum

I,

S. 32.


— ein

ist

Gewissen hat,

das Obere in seinem

wer

Philosoph,

ein

ist

52

Astronom (Theosoph);

aber beide zusammen haben nur einen Verstand

und

eine g-emeinsame Kunst,

und unter ihnen

sind die Mysterien der vier Elemente."*)

Aus der Getrenntheit der Formen und der Unsichtbarkeit des Wesens entsteht die irrige grossen Natur

bestehendes

Wesen

der

dass

Vorstellung-,

Mensch und

getrenntes

Wesen

ist

in seiner

d. h.

der

sich allein

nicht nur in seinem Körper,

Kräfte sind nicht es

für

Thatsächlich

sei.

auch ausserhalb desselben,

und

von

ein

ist

sein

sondern

seine geistigen

Haut eingeschlossen,

ebenso richtig zu sagen, dass seine

Seele einen Körper in sich trage, oder dass

Wesens

sei,

obigem

und

dass er eine Seele in seinem.

als

Körper habe. in

Körper der Mittelpunkt seines

sichtbarer

sein

Wir können

Beispiele als

die „Seele" als das

ihn deshalb auch

den Dotter des

Eies,

Weisse betrachten.

„Dass man den Astralkörper nicht sehen kann, hindert nicht dessen Vorhandensein.

Man

kann die Luft auch nicht sehen, und dennoch leben wir

in ihr

Der Mensch

")

so wie die Fische im Wasser,

gleicht einem Ei.

Paragranum

I,

S. 29,

Das Ei bewahrt


53

Der Dotter be-

das Leben und das Wesen.

deutet die untere Sphäre, das Klare die obere.

dem

Eins wird von Ei

ist

Himmel und

So du nun das Klare

Erde.

des Eies, welches nicht sichtbar kennst,

wie

willst

Das ganze

andern g-etragen.

du

nicht er-

ist,

Ursache der Krank-

die

heiten erkennen?"*)

Der

Inhalt

des

grossen

Eies

Natur)

(die

Weltseele und

wirkt beständig als Weltgeist,

Weltkörper auf den Inhalt des kleinen

Gemüt und den Körper des Menschen

auf Geist,

das kleine Ei

ein;

Eies,

ist

die Werkstätte für die

Kräfte des grossen, und jede Kraft im kleinen steht

im Zusammenhang und Wechselwirkung

mit der ihr ähnlichen Kraft im grossen

Ei.

„Weil der Mensch aus Erde und Himmel

muss

er

leiden,

und anziehen, was

in

ihnen

Erde

essen;

geboren

ist,

ist,

ist,

muss

trinken;

weil er aus er in

Wärme ihm

er

So

Vergl.

Ist

leiden,

Weil

er aus

ist,

zieht ein

an,

Wasser

atmen, und

des Feuers

gleichartige Kräfte

heiten in ihm.

sie

weil er aus

dem Elemente

ist,

muss

Kräftecentrum

und aus dem

So entstehen Krank-

Punkte wird ein Kreis.

'')

ist.

weil er aus Luft

haben.

was

aber kein Anziehungspunkt

Paragranum

I,

S. 45.


— vorhanden,

in

auch keine Anziehung-

findet

Der Arzt

statt.

und

so

der Erde

was im Himmel

wissen,

soll

Wasser, Luft und Feuer,

in

ist,

54

damit er erkenne, was die Bande

Menschen binden, und wie Mensch, und der Mensch

Menschen

Himmel

ist

ist

der

der Himmel, und

Himmel,

ein

den den-

sich aus

er

Der Himmel

selben befreien kann.*)

alle

die

sind,

und der ganze

nur ein einziger Mensch.

Die Erhal-

tung der Gesundheit aber besteht darin, dass der Mensch in

Einheit im Ganzen

als individuelle

Übereinstimmung mit dem Gesetze der Ein-

heit des

Ganzen

nicht nur in Beziehung auf

ist;

seinen materiellen Körper,

sondern auch was

seine höheren Prinzipien betrifft, da der sicht-

bare Körper

nur

dieser Prinzipien

das

Somit

ist.

Endprodukt

sichtbare ist

die

noch so

ignorierte

und von der Unwissenheit verachtete

Kenntnis

des

und

seiner

Beziehungen zu den geistigen Kräften

im Weltall

die einzige Grundlage, auf der sich

*)

Auch

hier

wahren Wesens der Menschen

ist

wahrnehmbaren

lich

zustände"

nichts

als

nicht zu vergessen,

„vier

der

Elemente" äusserliche

dass

die

oder

Aggregats-

Ausdruck

äusser-

geistiger

Kräfte sind, und dass jedes der vier Elemente selbst seine vier

Daseinszustände

(materielle) sinnlich

Vol.

]

,

S. 47.)

hat,

von

wahrnehmbar

denen ist.

nur

der niedrigste

(Siehe „Lotusblüthen"


55

eine nicht zu Täuschung-en, sondern zu wahrer

Erkenntnis führende medizinische Wissenschaft

aufbauen kann.

Alchemie.

3.

Unter „Alchemie" versteht Paracelsus die Kunst, dasjenige zu vollenden, was die Natur

ohne

allein

bringt.

des

Hilfe

Die Natur bringt

der Bäcker

der

auch der

wie

PflanzenstofFen

Gemüt

das

fertig-

Somit

daraus.

Tuch macht,

der einen Obstbaum,

der Gärtner, Erzieher,

nicht

B. Getreide hervor,

Alchemist,

ein

Weber, der aus

z.

macht Brot

aber der Bäcker ist

Menschen

eines

oder der

Kindes ver-

edelt.

Die Alchemie

Während

in

ist

die

Chemie des Lebens.

der Chemie nur Stoffe miteinander

verbunden oder geschieden werden, wobei

am

Ende

der

nichts

Neues zustande kommt,

Alchemie noch das Leben

hinzu,

tritt in

wodurch

dann etwas Neues entwickeln kann, wie aus einem

Samen

Daseinsstufen prinzip thätig

ein

giebt, ist,

Baum; und da auf denen

das

geistige,

B.

vier

Lebens-

so sind auch vier Arten von

astralische

aber auch wieder

z.

es

Alchemie zu unterscheiden, nämlich die liche,

sich

alle

gött-

und physische,

die

zusammenhängen, sowie


-

-

56

Weisheit, Intellekt, Instinkt und Körperlichkeit.*)

Auf jeder

dieser Daseinsebenen sind die sieben

Planeten (Prinzipien)

im Anfange nur die

als

Wirksamkeit, und was

in

Idee

ihm innewohnende

Geisteskraft schliesslich

wahrnehmbar,

sinnlich

kann durch

existiert,

und körperhch

leiblich

offenbar werden, vorausgesetzt, dass die hierzu

nötigen Bedingungen vorhanden sind.**) Gott

ist

Weisheit

der grosse Alchemist,

alle

Welten durch

Kraft seines Willens die Werkstätte,

in

sich verkörpern

geistes

die schöpferische

entstehen;

der

aus dessen

die Natur

die Ideen

des Welt-

durch die Kraft der

Natur, die ein Abglanz der ewigen Urkraft

Die alchemische Werkstätte des Geistes

Gemüt (Manas) des Menschen, Ideen

in

aufgenommen, gesammelt, und

gesetzt

analysiert

werden

Laboratorium des Körpers der Verdauungskanal.

ist

;

ist

das

welchem

zusammen-

das alchemische

der

Sowie sich

einen Gedanken die damit

ist

ist.

Magen und

um

irgend

verwandten Ideen

sammeln, so nimmt auch jedes Organ das, was

ihm zugehört,

in sich auf.

gehört, wird durch *) Siehe

**) F.

Magie"

„Was zum Gehirn

C zum Hirn

geführt;

was

„Lotusblüthen" Vol. I, S. 411. „Die weisse und schwarze

Hartmann,

S. 149.


durch

gehört,

zur Milz

9

Herzen,

5/

den Nieren geführt

zu

zum

zur Milz,

t)

u. s.

w.*)

Ein jedes Organ erhält von den Prinzipien, die zu seinem

Wesen gehören,

Kräfte und

seine

Tugenden, und diese Kräfte sind die Arcana, welche arzneilich wirken.

Aus

Grunde

diesem

auch

bestehen

die

Heilkräfte der Arzneien nur in deren ätherischen

Bestandteilen;

nisch wirken.

andere kann nur mecha-

alles

„Dieweil nun der

so muss die Arznei der-

seine Astra dirigiert,

massen

in Luft

einen ätherischen Zustand)

(in

dass sie von den Astris re-

gebracht werden, giert

Himmel durch

Denn welcher

werden kann.

von den Astris aufgehoben?

Stein wird

Keiner,

als

allein

das Volatile, die Quintessenz,*) das Arcanum.

*)

Paragranum

Tract. 3, S. 62,

I,

**) In jedem Dinge sind fünf Daseinszustände zu unter-

scheiden: 4.

I.

der feste,

2.

der gasförmige (feurige),

der flüssige, 5.

der flüchtige,

3,

der ätherische.

In letzterem

besteht das „fünfte Wesen" des Dinges oder seine Quintessenz.

Die indische Philosophie

bezeichnet

welche diesen Erscheinungsformen

zu

Tattwas

oder

Ätherschwingungen,

(Äther), 2.

Väyu

(Luft), 3.

5.

Prthivi (Erde).

5.

3,

Prthivi

Tejas

Prinzipien,

Grunde liegen

nämlich:

(Licht), 4.

i.

Apas

als

Akäsa

(Wasser),

Diesen entsprechen die fünf Bewusst-

seinszustände wie folgt:

Fühlen,

Tejas

die

=

= Riechen,

i.

Akäsa

Sehen,

4.

= Hören, Apas =

2.

Väyu

=

Schmecken,


Darnach muss man diesem Arcano

und

sei

sei,

Solches

und was Astrum

bringt

Krankheit.

die

Ende

zu

der

in

Mache Arcana

gegen

dieselben

alles

in

und darnach was Astrum

wider die Krankheit.

richte

Astrum

wissen, was das

dieser Krankheit sei,

Arznei

-

58

die Alchemie,

ohne welche die Dinge nicht geschehen mögen."

Wo

es

dem Magen

nicht möglich

ätherischen Teil der Arzneien von stofflichen

Teile

menschliche Kunst.

und

die Arznei

sind Volatilia.

Arcana

„Die

sind Arcana,

Wie kann da

und Sudelkoch Apotheker gross

ist

also in

alles

und

grobdie

hilft

sind Arznei die

Arcana

der Suppenwust

sich

Wie

rühmen?

den Doctoribus, die

die Narrheit in

diesem Suppenwust die Bauern herum-

führen und betrügen,

wergen,

dem

da

scheiden,

zu

den

ist,

Syrupe,

und geben ihnen Lat-

Pillen

und Salben, und

ist

weder Grund noch Arznei, ohne Wissen

oder Verstand.

Die Arcana sind flüchtig und

nicht körperlich; sie sind

Chaos und Ciarum,

durchsichtig (unsichtbar) und in der Gewalt des Gestirnes."*)

Wir haben es daher in den „Arcanen" mit verschiedenSchwingungen des Äthers zu thun. Näheres darüber

artigen ist

in

Sankaracharya's

„Tattwa Boddha" und

„Lotusblüthen" Vol. IV, S. 464 zu finden. *) Paragran. III, 3.

in

den


— Um

59

Wirkung-en der Arzneien zu ver-

die

stehen und sie richtig anzuwenden, dazu genüg-t

das Lesen von Büchern nicht, sondern es bedarf hierzu der eigenen Einsicht in die tieferen

Geheimnisse

„Wer kann

und

Natur

der

Erfahrung,

der

einen Arzt loben,

der nicht der

Natur Art und Weise kennt, oder wer

Dieweil doch der Arzt nichts an-

vertrauen?

deres sein

und

soll,

ein Erfahrener der Natur,

als

der da weiss der Natur Eigenschaft,

einer,

Wesen und

So

Art.

Zusammensetzung

die

Natur

nicht kennt,

für

Dinge

er diese

im Wiederauflösen derselben? die

ihm

soll

was

ist

er

dann

Alle die Werke,

getrieben

sich

in ihrer

hat

(die

Krankheitsprodukte), von einer Stufe zur andern, die müsset ihr wieder auflösen, in dieser

und wenn

wir

Auflösung nichts wissen und können,

so sind wir nur Mörder und Erwürger."

Es wird

viel gelesen,

aber wenig verstanden.

„Ihr thut nichts als lesen, das

das in dem, und das

grün,

ist

und weiter weiss

mehr, denn also

ist

in

dem, und

schwarz, und das bei Gott

nichts

geschrieben.

War'

du gar

nichts.

ich

find' ich's

es nicht geschrieben, so wüsstest

Die Kunst der Alchemie aber zeigt mir

was wahr versteht.

ist,

und was

ist

ihr nicht

an,

zu probieren

Diese Kunst kann keiner ausüben,


— der nicht

6o

eigene Erkenntnis

die

du schon noch

soviel lesest

und

doch dein Wissen nicht dein Die Alchemie grossen

die

ist

(eigenes) Wissen.

eigene Erkenntnis

Alchemie

bar mache und hervorbringe. es,

so

in

der

den

niemand offenbar

liegen, die

es sei denn, dass die

sind,

wissest, so ist

verborgenen Tugenden,

Dingen der Natur

Wenn

hat.

sie offen-

Ohne

diese

ist

wie wenn jemand im Winter einen entlaubten

Baum

sieht,

nicht,

was darin

und

den

nicht kennt,

er

bis

ist,

Sommer kommt

der

dann die Blüten

eröffnet erst die Sprossen,

und Frucht.

Also

liegt

und weiss

Tugend

die

in

den

Dingen verborgen im Menschen, und nur der Alchemist kann

„Auch sehet

Tugend

eine

erkennen."

sie ihr,

hat,

dass ein Ding nicht allein

sondern

sowie auch die Blumen nicht

haben, und

ist

die

allein.

solche

diese,

Farbe

sondern

in

in

jeglicher

Kraft,

*)

Da

alle

so

ein

Farbe

Ding

für

Farbe eine

und andere Dinge,

auch haben,

haben nicht

solchen Farben andere Tugend.

Der Tugenden Offenbarung aber Form und der Farbe."*)

gesetzt sind,

Tugenden,

allein eine

doch jede Blume

Nun ist besondere Tugend und

sich

viele

liegt

in

der

Dinge aus Ätherschwingungen zusammenist

es

begreiflich,

dass auch alle Dinge,


— „Wer

die

„der muss

in

6t

Wahrheit

will,"

Paracelsus,

sag-t

meine Monarchie,"

d. h. er

muss

über die nur materielle Beobachtung und die darauf gebaute Spekulation hinauswachsen und

das Reich des Erkennens eindringen,

in

welchem Paracelsus zu hause

in

Die niedere

war.

Wissenschaft, welche von diesem Reiche nichts

und

weiss

nur

sich

in

dem

baren Körperwelt bewegt,

der sicht-

kann weder Para-

noch dessen Lehren verstehen, noch

celsus,

eine

Irrsale

höhere Wahrheit begreifen,

Dinge enthalten

dem

und

bauer

ist.

der

dem Acker-

„Gott giebt

Steinmetzen

ihr

in

Wesens

des

Erkenntnis

keine

selbst

weil

seine

Kunst;

welche dieselbe Farbe haben, in Bezug auf ihre Heilwirkung miteinander verwandt sein können. bitt in

New York und

dass die Heilwirkung

So haben auch Dr. Bab-

Dr. Gebhard in Berlin nachgewiesen,

von Arzneistoffen aus den darin

ent-

haltenen Schwingungen des Lichtäthers (Tejas) erklärbar

Dass rot erregend, blau beruhigend wirkt, Diese Wirkungen beruhen wieder

auf

ist

ist.

längst bekannt.

den Eigenschaften

der Prinzipien, von denen jedes seine ihm eigentliche Farbe hat, nämlich:

^

violet,

2(.

gelb,

blau,

Q orange.

^

indigo,

t}

grün,

^

rot,

Diese Farben können auf der Astral-

ebene und der geistigen Ebene wahrgenommen werden von jedem,

der

die

hierzu

nötige

Begabung

besitzt,

und

es

eröffnet sich hier somit ein grosses Feld der Untersuchung für

die

Gelehrten,

sobald diese selbst hinreichend höher

geistig entwickelt und veredelt sind,

um

auf höheren Daseinsstufen fähig zu sein.

der Beobachtung


— um

wieviel

mehr

62

sollte

der Arzt von Gott seine

Kunst haben, da an dieser doch

und Gott

die

verkehrten

und somit sie

hätten

Wenn

das

Grund ist ihr

Wissen verkehrt.

Monarchie,

Betrüger

Und

Sie glauben,

so ihr

so

sind,

noch

scheltet,

soviel

giebt's

gegen

so bleibt meine

D.

eure nicht."

die

geschaffen,

und Gott hätte Unrecht.

Recht, nicht

will.

einen

selbst

Wissens

ihres

mich aufwerfet und

h.

die Viel-

und Oberflächlichkeit wird verschwin-

den, die wahre Erkenntnis des „Philosophie, Astronomie die

Hegt,

haben

ist,

Doktoren haben sich

keine mehr.*)

wisserei

mehr

nicht einen Ungewissen, sondern einen

Arzt, der seiner Sache gewiss

Aber

viel

Wahren

bleibt.

und Alchemie

sind

Grundsäulen der Kunst und Wissenschaft jeden Arztes,

eines

und wer auf diese

drei

Gründe nicht baut, dessen Arbeit nimmt der

Wind

Wenn

hinweg.

mir

Schulen nicht folgen, so sie will

ist

auch

die

hohen

das ihre Sache;

werden noch niedrig genug werden. es

euch dermassen erläutern und fürhalten,

dass bis auf den letzten Schriften bleiben

Paragranum

Tag der Welt meine

und wahrhaftig, und

von den Leuten gehasst

')

Ich

I,

3,

S. 73.

die eurigen

sein werden.

Es

ist


nicht

mein Wille, dass

einem Jahre schon ihr

-

63

(euer System)

ihr

in

lassen, sondern

sollt fallen

müsst nach langer Zeit eure Schande selbst

Mehr

eröffnen.

Tod

wider

ich richten

nach meinem

denn vorher.

Der Theo-

will

euch,

phrastus wird euch kriegen auch ohne Leib."

um

Nicht

handelt

die Phantasie

es

sich,

sondern vor allem

um

der Wahrheit,

nicht aus Büchern gelernt

die

eigene Erkenntnis

die

werden kann, und ohne welche auch

„Lasst euch

Bücher nicht verstanden werden.

durch die gemeinen

nicht verführen

deshalb

Ärzte, Scherer, Bader

reden und sich

viel

die

hoch und mächtig

viel

schwätzen, gross

etc.,

angesehen sein wollen,

die besten

rühmen, und

es

ist

doch

der Teufel, aus

nichts daran.

Also regiert

dem

Ordnung (System) haben und

ihre

sie

Daran

führen.

sollt

nicht zweifeln,

ihr

dies beweist ihr vieles

sie

denn

Morden und Würgen,

was nicht aus der Hand Gottes (sondern aus ihrer

schieht.

Der

und

Bosheit)

grösste ist

Weisheit,

Schatz nicht

die

und ohne

Arztes

und Al-

Phantasie,

sondern

des

diese

hat auch

Gelehrtheit keinen wirklichen Wert. heit

ist

ge-

"

chemisten die

Dummheit

eigenen

die

Die Weis-

die Selbsterkenntnis der Wahrheit, das


geistig-e

Leben im Menschen

durch

die

Licht

und wird

selbst,

Sonne symbolisiert;

täuschende

das

ist

-

64

die Phantasie

Mondes

des

welches nur insofern Wahrheit enthält,

ihm

Sonne enthalten

ein Abg'lanz der

D,

als

in

Die

ist.

Kunst, durch die Selbsterkenntnis der Wahrheit

Wahre vom Falschen

das

zu scheiden,

ist

höchste Alchemie, welche nicht durch

die

Eitel-

Habsucht und Grössenwahn,

keit, Eng-herzig-keit,

sondern nur durch die selbstlose Liebe zur

Wahrheit und durch die Erkenntnis des Höchsten in allen

Dingen erlangt werden kann.

Vielleicht Hessen

Alchemie

in

Grundzüge der

die

sich

folgenden

sieben

Punkten

zu-

sammenfassen: 1

.

Jedes Ding

ist

eine Einheit

Energie und Bewusstsein,

oder

Prinzipien

in

von Substanz, welcher sieben

Daseinszustände

unter-

schieden werden können.

Das zunächst-

liegende, dessen sichtbarer

Ausdruck der

materielle

Körper

Astralkörper ist

ist

ist,

oder

^^

Ätherleib".

die Werkstätte der

(der Seele)

und der

durch welche

die

der „ätherische"

Dieser

höheren Prinzipien

Sitz der Lebenskraft,

Lebensthätigkeit

des

materiellen Körpers vermittelt wird. 2.

Die Seele mit

dem von

ihr

gebildeten


Astralkörper

-

65

nicht nur innerhalb,

ist

son-

dern auch ausserhalb des sichtbaren Kör-

Körper

von keinem physischen

wird

Sie

pers.

aber

hat

begrenzt,

eigene

ihre

Daseinssphäre (Aura) oder Individualität. Jedes lebende

Wesen

und

ätherische, astrale ist

von

hat seine materielle,

denselben

geistige

von

wie

schen Kugeln umgeben.

Aura und konzentri-

Diese Sphären

werden durch die Ausstrahlungen seiner Prinzipien gebildet,

und sind

je

nach

dem

Entwicklungsgrad der einzelnen Prinzipien voneinander verschieden.

Die „Seele" eines Dinges wirkt nicht nur

im Körper,

sondern

durch

diese

Aus-

strahlungen auch auf andere gleichartige Prinzipien

nimmt

anderen Formen

ein,

und

die Ausstrahlungen anderer in sich

Die

auf.

in

erstreckt

Wirkungsphäre sich

soweit,

als

Dinges

eines

seine Daseins-

sphäre reicht.*)

Die

*)

kennt

Da

bringen

Ausstrahlungen

der göttliche Geist eines Menschen keine Grenzen

(wenigstens

Planeten), für die

materiellen

so

ist

nicht

auch

innerhalb die

der

Sphäre

Entfernung kein

unseres

Hindernis

Gedankenübertragung zwischen zwei gleichgesinnten

Seelen. Paracelsus

II.

5


— materielle

66

Wirkungen hervor,

die ätheri-

schen ätherische, die astralen astrale, die geistigen

geistige,

und

da

das

Höhere

auch wieder auf das Niedere wirkt,

so

gehen aus diesem Gesetze zahllose Wir-

kungen und Gegenwirkungen hervor. Jede Kraft entwickelt sich aus ihrem Cen-

5.

von

lebenden

Wesen

gehenden Kräfte

enthalten

Lebensgeist;

trum.

die

Die

von einem geistigen Mittelpunkte

gehenden Strahlen können gische) 6.

aus-

geistige

aus-

(ma-

Wirkungen hervorbringen.*)

Aus der Vermischung

ähnlicher seelischer

Ausstrahlungen entspringt die Berührung, aus dieser die Liebe

und aus dieser die

körperliche Vereinigung. 7.

Dieses Gesetz

existiert für alle

auf allen Stufen des Daseins,

Wirkungen sind nur durch

Wesen und und

seine

die äusserlichen

Bedingungen, unter denen es thätig

ist,

voneinander verschieden. In diesem Gesetze liegt der Schlüssel

Verständnisse

aller

zum

chemischen, physiologischen

und pathologischen Vorgänge, Arzneiwirkungen,

')

Archidoxis Lib.

I,

Prolog.


Heilungen

-

67

die jedem, der dieses Gesetz

u. s. w.,

nicht kennt, trotz allem Beobachten, Probieren

und Studieren unverständlich für denjenig-en,

von

äusserlichen

denn wer nach der Wahr-

;

Dingen sucht, der

nur die Wirkungen des Gesetzes, die

Wahrheit

Wer und dem ist.

die

selbst,

aber

aber

sich

der es in sich selbst erkennt,

selbst verstehen

heit in

sind,

die der

in sich selbst

Grund

findet

nicht aber aller

Dinge

das Gesetz erkennt

Gesetze gemäss handelt, der erkennt

Wahrheit und den Grund.

„So wollen wir gedenken, die Geheimnisse der Natur dort zu suchen,

wo das Ende

den Grund der Wahrheit, und nicht

allein

zeiget

diesen

Grund, sondern die göttlichen Geheimnisse angiebt

und mit der höchsten Liebe den Menschen Dies

erfüllet.

Bonum, und

der Schatz, das

ist

aus diesem

Summum

Grund schöpfen wir

unsere Medizin."*)

Von

4.

Tugend des

der

Jedermann nimmt an,

dass

ein

Arzt

Arztes.

es als selbstverständlich

ein

guter,

wohlwollender,

uneigennütziger und nach Wahrheit strebender

Mensch

^)

sein

muss

Archidoxis Lib.

;

I.

dass die Weisheit die erste

Prolog.


68

Bedingung und das Wesentliche

und

die Gelehrtheit

Linie

und

nisse

in

als

aus

sich

am

haben,

verloren

ist

und

ist

von

am Ende

in

der

allerwenigsten

gänzlich verloren.

es nicht allgemein bekannt, dass nicht

dem

Beobachten

Bücherlesen,

kenntnislosen

und

sondern

Experimentieren,

Güte, Wohlwollen, Uneigennützigkeit und heitsliebe

So kommt

die es

höhere

digt wird,

mehr

aus

Wahr-

entspringt.

der Weisheit gehul-

als

und dass Unverstand, Autoritäten-

wahn, Selbstsucht,

Eitelkeit,

Lieblosigkeit,

„Planeten"

Erkenntnis

er-

denn, dass der vermeintlichen

Vielwisserei viel

sucht,

das-

selbst ver-

von denjenigen, welche sich

beachtet und geht

Auch

zu seinem Verständ-

kommt; aber gerade

jenige, was einfach

Vielheit

Vielwisserei nur in zweiter

Hilfsmittel

Betracht

steht, wird

und dass

ist,

sind,

Neid,

Grausamkeit

welche

viele

Herrschw,

die

Doktoren

re-

u. s.

gieren.

Alles wahre Wissen, alle wahre Erkenntnis

gehört die

dem „Engel im Menschen"

Persönlichkeit

Resultat seiner

in

und

welcher ist

das

früheren Inkarnationen

ge-

überschattet,

machten Erfahrungen.

Je

mehr der persönliche

Mensch

sich seinem „Vater

um

mehr kann

so

an,

sich

im Himmel"

nähert,

dessen Erkenntnis in


dem

-

69

Geiste der irdischen Persönlichkeit wider-

um

spiegeln,

mehr nimmt

so

Wissen des „Vaters"

angeborenen Talente und

sich

die

aus

Büchern

Mensch

Dadurch

teil.

gelernte

sich veredelt,

er

erklären

das** nicht

Indem

Wissen. wird

dem

an

diese

der

durch seinen

„Engel" unterrichtet, und der Engel sammelt

durch

neue Erfahrungen.

ihn

Dies

grosse Geheimnis, von welchem

die

ist

das

Thoren,

welche von Gott nichts wissen wollen und die

Gegenwart

des

Engels

sich

in

nicht

selbst

empfinden, nichts begreifen können, und welches der Weise für sich selber behütet, da es kein

Gegenstand des Streites kann. er sagt:

Auf

für die Gelehrten sein

dieses bezieht sich Paracelsus,

„Wir wollen unsern Sinn und Gedanken,

Herz und Gemüt

den

Dummen

noch geben, und beschliessen mit

einem guten Schlüssel,

Idioten, die aller

„Wer der

ist

also unsere

Ein

Lamm

zum Nutzen

Deshalb wird auch Christus soll

*) Archidoxis Lib.

Mauer

von wegen der

Künste Feinde

kein Arzt.

So

nicht zeigen

sind.""^}

seinen eigenen Vorteil

für

gelobt, weil es

gestellt.

wenn

wird

arbeitet,

deshalb

anderer Wolle trägt. als

ein

Lamm

dar-

auch der Arzt wie ein opfer-

I.

Prolog.


— Lamm

williges

70

und nicht wie

sein,

ein reissender

Wolf, der mordet, erwürg-t, lähmt, verderbt, schindet, stiehlt

und

Solche Wölfe und

raubt.

Mörder sind die Ärzte, welche nur des Geldes

wegen

praktizieren,

und denen doch

wissen sagt, dass sie damit nützen.

Sie

nehmen ihm Seine

Dies

Patienten nichts

dem Kranken

stehlen sein

dem

Haus und Hof,

und entblössen ihn und sind

alle

Treue gebühret

sich,

fressen das

Treue

Des Arztes Redlich-

und Nein.

Soll es ein Ja sein,

vom Grunde

so muss er seine Kunst

aus ver-

stehen, damit es ein Ja sei und werde. soll

auch sein Nein ein Nein

was das Nein der Arznei ist

auf

Wahrheit auf Wahrheit,

Gerechtes auf Gerechtes. keit soll sein Ja

Gut,

sein

die Seinigen.

Wölfe.

reissende

Ge-

ihr

sein,

und

Also

er wissen,

Der wahre Arzt

sei.

von Gott gesandt und darf daher kein Auf-

schneider sein, kein altes Weib, kein Henker,

Lügner oder

Leichtfertiger;

denn Gott

lässt sein

Wort und Heimlichkeit durch keinen Falschen offenbar

werden,

und

pheten,

Apostel

und Märtyrer

geschlossen und

alle

worfen, und ihr Gutes

der Hölle Verstössen. ist,

alle

ihre

die

falschen Pro-

werden

aus-

Wunderwerke

ver-

und Böses

in

den Abgrund

Des Arztes Redlichkeit

dass er so standhaft

und wahrhaft

ist,

als


Apostel

erwählten

die

nicht weniger

71

diese

als

Gott selbst, steht

Satan sich

aber

ist

auf

Die falschen Märtyrer lassen

gebaut. töten

ist

so unbeweglich

der Luft und

in

er

Was

bei Gott.

nicht in der Wahrheit steht, als

Denn

Christi.

wie

gerechten,

die

falschen

die

Apostel thun auch Zeichen vor der Welt, und

und

die falschen Beichtiger beten

sind aber

die gerechten,

darum

fasten,

nicht auf die

Wahrheit Gottes begründet, sondern es

im Namen des Teufels und

wie

sie

thun

seiner Kunst.*)

Also suchen und nehmen auch diese Ärzte

Reichtum und Ansehen, und sagen dabei: Wir sind aus

Seht, was wir können, seht,

Gott!

was wir thun, seht, was Gott durch unsern Verstand wirkt, die Wahrheit,

und

dass

es

verschweigen dabei

sie

durch den Teufel ge-

schieht."

Mancher Narr Gottes

zu

thun

bildet sich ein,

und

*) Alles menschliche

im

Namen

(Leidenschaft) oder

Tamas

Sattwa

was aus dem Eigenwillen des Menschen Selbstsucht gegründet, d. h. in

zu

entspringt

(Dummheit),

(Weisheit).

Alles,

entspringt, ist auf

und hat seinen Ursprung im Teufel,

dem angenommenen

Gita XIV.)

Gottes

Thun und Unterlassen

aus den drei Eigenschaften der Natur,

Radschas

den Willen

„Selbst".

(Siehe

Bhagavad


72

aber wie könnte jemand den Willen

handeln;

wenn

Gottes thun,

er nicht selber g-öttlich

ist

und diesen Willen nicht kennt? Im Willen Gottes handelt

Bewusstsein

mit

nur

im Geiste

der

Gottes wiedergeborene Mensch,*) und

man

heutzutage

Wiedergeburt

einen

kennt

Geiste wiedergeboren

selbst

Der

ist?

geborene Mensch hat keinen ist

ein blindes

der

Gelehrten,

oder

Werkzeug der

wo

in

findet

diese

diesem

nicht wieder-

freien Willen, in

er

ihm wirkenden

Willensformen und Vorstellungen.

Er hat

aller-

dings die Wahl, dieser oder jener Laune zu

und

folgen,

Immerhin

wird

da

ist

von

er

guten Glaubens

Glaubens

ist,

bringer der

der lügt nicht und

Werke

eines

Glaubens

selbst,

redlichen,

zen, Sinn

und Gedanken,

Johannes

III,

3.

Korinth. III, 17.

d. h.

starken,

sein, mit allem

eines ist

So wie

Gottes.

Gott

auch eines

denn wer

sein;

Zeugnis seiner

2.

thun.

Launen be-

seinen

der Arzt

soll

er ein

*)

Böses

Freiheit".**)

„Nicht weniger

**)

und

Gutes

und „nur wo der Geist des Herrn

herrscht, ist,

kann

guten

ein Voll-

er

ist,

du musst

ist

in

wahrhaftigen

deinem Gemüt, Herin

aller

Liebe und


Dann wird Gott

Vertrauen.*)

von

nicht

73

seine

Wahrheit

sondern dir seine

dir ziehen,

Werke

offenbar machen, g-laublich, sichtlich, tröstUch.

So du aber Gott

diesem Glauben nicht eins mit

in

so wird

bist,

er

dir

in

Werken

deinen

und dann hat auch das Volk keinen

fehlen,

Glauben an dich, denn

sehen, dass du un-

sie

wahr, lügenhaft, zweifelnd und unwissend

bist,

dass deine Sache in Gott (in Wahrheit) nichts

und dass du

ist,

kunde

und

Schwärmer

in

der Heil-

der da viel predigt

gleich einem,

bist,

und neben ihm geht kein aposto-

lehret,

Werk, denn der Buchstabe

lisches ist

ein

es mit solchen

ist tot.

Also

ungegründeten Ärzten.

Die-

weil die Heilkunde nichts anderes sein soll als

Wahrheit, so muss

Wahrheit und Heilig

der

ist

auf Gott und in Gottes

sie

in keiner

Lüge gegründet

sein.

der Geist, welcher anzündet das Licht

Natur

(den

Der Teufel

Verstand).

(der

gottlose Intellekt) erfindet nichts aus sich selbst

(ohne dieses Licht). *)

einen

Wo

findet

höheren

Glauben,

der

man

Glauben seinen

Wird aber durch

dieses

heutzutage einen Gelehrten,

kennt,

als

Vorstellungen

den

der

phantastischen

entspringt,

und

wie

könnte jemand den wahren Glauben kennen, wenn er ihn nicht hat?

Ist

doch der Glaube eine geistige Kraft, welche

dem „Engel" im Menschen, und (der Persönlichkeit) angehört.

nicht der irdischen

(Vergl.

Markus XVI,

Maske

17, 18.)


Licht etwas gefunden,

Menschen) gleich

74

als

so

der Teufel (im

ist

Wegweiser da, der

alle

Ding-e, die uns Gott g"iebt, zu fälschen

und zu

machen

sucht."

und Selbstbetrug

Lüg-en

Der

zu

welcher den Grund der Wahrheit

Intellekt,

geht immer

nicht kennt,

der Teufel die Gelehrten, und

den

Gott,

verleugnen,

sie

dass sie ohne Gott sind,

„So verführt

irre.

werden von

sie

dadurch

gestraft,

Lügen

ihre Zeit

mit

vergeuden, suchen und g^rübeln und dennoch sterben,

ohne

So wandeln nerei,

die

Wahrheit gefunden zu haben. Fakultäten und Arzte in Lüg-

alle

halten die

Lüge

für

harren darin.

Sie sind

und erhalten

sein Reich."

„Und auch

in

allen

Wahrheit und ver-

dem

Teufel

ergeben

übrigen Dingen

soll

der Arzt rein und keusch und nicht hoßartig sein;

denn sobald er im Sinne hat, seinen

Gewinn (Wissenschaft chen,

als

etc.)

anders zu gebrau-

aus reinem Herzen, so steht er auf

einem falschen Grund; denn Gott

lässt aus

dem

Guten, das aus ihm gewonnen wird, den Hurern

und Schurken

Das Gute, das als

nichts Gutes

ein Arzt erwirbt,

ist

das eines Kriegsmannes und

Bübereien missbraucht werden.

entspriessen. ein anderes

soll nicht

zu

Die Kunst

ist

aus Gott, aber euer Missbrauch und euer

Wesen


— dem

aus

und wenn

Teufel,

und

g-ewinnt

75

ihr

werdet,

reich

damit auch

so

viel

derjenige,

ist

welcher mit gestohlenem Gut reich wird, doch bei Gott

Gott werden führt;

anderes

nichts alle

Gott

als

Aus

Dieb.

ein

Menschen genährt und geuns

giebt

Wenn

Wahrheit.

die

Lügen ernähren wollen, so Wahrheit Lüge bei uns und wir leben

wir uns aber mit

wird die als

Lügner.

alles

Ein

einfältiger

Bauer kann dies

aber die Gelehrten begreifen

begreifen,

es nicht."

„Der Arzt

der

soll

gemäss handeln denn ;

Ordnung

er ist nicht

Natur

der

den Menschen

unterworfen,

sondern

Der Leib hat

ein anderes Licht für sich selbst,

und

ein anderes Licht

betreffend sollen sich

durch die Natur.

Gott

ist

das Licht der Natur,

diese zwei Arten zusammenfügen,

und

dass eins das andere recht angreife auf das andere laute.

anerzogene

Intellekt)

aufgewachsen.

Wer

ausgewachsen; wer ist

eins

Der gezogene Leib ist

in

sich selbst empfindet

in ein

(sich selbst)

(der

fremden Dingen

wahren Bewusstsein gekommen

geht, der

Nun

die Art (seiner Offenbarung).

ist),

unbekanntes

So

fremd.

Art des Lichtes der Natur,

dass

untere Licht) eingeht, kleiner

als ein

sie

(zum

der

ist

Wesen ist

(in

die

das

Senfkorn,


-

-

7(>

und darin zu einem Baume erwächst, Zweigen sich

So und

Lehre

die

Baum werden

ein solcher

Christi

vom Senfkorn

und erkennen, dass der Mensch für sich selbst

ein

sondern für

ist,

kommenes Gemüt) kann und

fassen,

wie

tot."'*')

*)

erfüllen,

nicht

andern

alle

Baum

ausgewachsener

alter

dessen

Vögel aufhalten können.

viele

Mensch

der

soll

in

(ein

wahres

kein

allein ;

aber ver-

Licht

gegen dieses Senfkorn so gut

ist

Aus den alten Ärzten und Professoren

Paragranum

IV.

Folgende Figur versinnlicht das

Gesagte.

I.

V

Das göttliche/ Licht

,'

\

\/

A

\

\

der Weis-

Er-

/

h e i t.

kenntms.

Geist.

II.

/ \

.icht Das Licht Erkenntnis. Qtnis.

/

der Natur. Natui

Glaube.

\> Gemüt.

+ Begierde

Intellekt

/

(Verstand). \

m. Das Liehder

(Leidensch (Leidenschaft).

\ /

^

Täuschune:. g.

"

Wissenschaft.^

Materie

(Dummheit).

Der Kreis erkenntnis

stellt

die

der Wahrheit)

Sonne der Weisheit dar,

deren Licht

(die Selbst-

(der

heilige


— ist

nichts

aus einer

77

mehr zu machen, „denn wie könnte alten Tanne eine Eiche werden. Sie und verwachsen, im Moder

sind ausg"ewachsen

vermoost und verwickelt,

dass

so

nichts

Wenn

Knorren und Knüppel daraus werden.

dem

ein Arzt auf

so

richtigen

Grund stehen

muss das Senfkorn (des Glaubens)

Wiege

als

soll,

der

in

gelegt werden, und er muss in

in ihn

dieser Kraft aufwachsen, wie die Grossen

und

Heiligen bei Gott."

„Die Treue

eines Arztes

dass

den Kranken

darin,

er

aber liegt nicht besucht,

fleissig

sondern darin, dass er den Kranken erkennt

und mit Treue und ihm anliegend

Namen

Geist)

obere

(Grossthuerei) gehören nicht dazu

dass

darin,

was

gelernt habe,

Maulgeschwätz, Schein und

sei.

ausserhalb

sind

Fleiss

Die Liebe

der Liebe.

man

lernt

dem Kranken

den himmlischen (inneren) Menschen Dreieck

ist

das

der Selbsterkenntnis empfängt.

liegt

nützlich

Das

erleuchtet.

Symbol des Bewusstseins

himmlischen Menschen, der sein Licht

und

vom

dieses

heiligen Geiste

Das untere Dreieck

ist

das

Symbol des Bewusstseins des irdischen (sterblichen) Menschen, der von oben erleuchtet werden kann, wenn er sich über

das

Reich

seiner

Illusionen

erhebt.

Die

beiden

Dreiecke in ihrer Vereinigung stellen die Vereinigung von Erkenntnis und Verstand, von Gott und Mensch, die Durch-

dringung des Dunkels durch das Licht der Erkenntnis, dar.


Auch kann

ZU sein.

Erfahrung-,

und

fahrung dauert

um

keiner ein Arzt sein ohne

dieses fort,

-

78

Lernen durch die Er-

man

solange

der Arzt lernen

seiner selbst willen sollte

um dem Kranken

sondern

wollen,

ihm der

sonst hängt

Nicht

lebt.

zu nützen,

Doktortitel an, wie einem

Bauern der Adel."

Auch in

ihm

muss

der Arzt kunstreich sein, dieweil

soll

Arcana

selbst die grössten

wissen,

was über der Natur (Erscheinung)

und Art (Form)

ist,

dem Leben

was über

was sichtbar und was unsichtbar die

Kranken gesund,

und

die

Er

liegen.

die Blinden

Toten auferwecke.

ist,

dass er

ist,

sehend mache

Darin

keine

liegt

Kunst, Doktor oder Magister zu werden; dies

kann man

um

Geld; aber die Kunst

Doktor oder Meister

„Im Kranken Die

natürliche Kraft.

Werk

zu

die

aus

natürliche Wille

ist

sein."

vorhanden

selbst sollen

natürlicher

sein:

Wille,

In diesen Dreien stehet des

So nun etwas

vollenden.*)

Natürliche Krankheiten sind

*)

solchen,

tasie.

Wahrheit zu

Krankheit,

natürliche

Arztes

in

ein

ist,

zu unterscheiden

magischen Ursachen

entspringen.

von

Der

nicht der eingebildete Wille der Phan-

Die natürliche Kraft

ist

Krankheit nötige Lebensenergie.

die

So

zur

Überwindung der

findet

man

z.

B. bei

Schwindsüchtigen häufig eine völlige Energielosigkeit, und


— anderes

ihm

in

Heilung

zu

ist,

79

so hat er

vom

Arzte keine

denn auch diejenigen,

erwarten;

welche Christus gesund machte, mussten

empfangen, und weniger

sein zu

eines Arztes, ist

selbst.

eine Austeilung bei Gott über die

und über

die Natur,

die

die Kraft

ist

die Kraft Gottes

als

fähig-

Es

Menschen

niemand ermessen,

ergründen oder erfahren kann."*) „Ich lobe mir die spagyrischen Ärzte (Al-

gehen nicht herum wie

chemisten); denn

sie

die Faullenzer, in

Sammt und

Seide gekleidet,

aber mit leeren Köpfen; sondern

Tag und Nacht

ihrem

in

sie

arbeiten

Laboratorium

(im

und lassen das Feuer (der Liebe zu

Innern)

dem

Gott und

machen

Nächsten) nie ausgehen.

nicht viele

sie wissen,

dass

Sie

Worte und Geschrei, denn

das

Werk den

Meister loben

und nicht der Meister das Werk."**)

soll,

Meinungen, Theorien, Glaubensartikel, Fürwahrhalten,

Dünken und Wähnen

aus vielerlei Gründen,

entspringen

aus verschiedenartigen

Wiedererweckung des

Selbstbewusstseins

und

der daraus entspringenden Willenskraft und Energie

sind

dnrch

eine

schon viele schwere Fälle geheilt worden. *)

Dies bezieht sich auf ICrankheiten

unerforschlichen

Gesetze

des

Karma

springen.

**)

De

Natura Rerum p. 325.

des

,

aus

dem

Kranken

ent-

die


— Beobachtungen,

Versuchen,

Deshalb

w.

u. s.

8o

Überlieferung-en

auch das Gebäude der

ist

menschHchen Wissenschaft

Stückwerk und

ein

aus vielerlei Ansichten zusammengesetzt; aber die Weisheit,

Wahrheit

die

d. h.

wahre Erkenntnis der

entspringt nur aus einem ein-

selbst,

zigen Grund, aus der Offenbarung der Wahrheit

„Ebensowenig

selbst.

zwei Kreise geben

als es

kann, die einander nicht ähnlich sind, ebenso-

wenig kann die Weisheit aus einem andern

Grund wie

als

alle

aus ihrem eigenen hervorgehen, und

Zahlen aus der Eins hervorgehen, und

Menschen und Dinge unter

alle

gezählt werden,

und

allein

Zahl

einer

durch die Zahl

oder wenig verstanden wird, so

viel

auch die

ist

Zahl der Weisheit nur eine einzige, und ausserhalb derselben

ist

keine andere Zahl."*)

Der Grund der Erkenntnis der Wahrheit besteht in

dem

Dasein der Wahrheit, die nur

eine einzige, ewig die

ist.

Wenn

Wahrheit im Bewusstsein des Menschen

offenbar wird,

wo

und unveränderlich

sie

da

sich nicht

ist

die Erkenntnis

offenbart,

da,

und

da bleibt selbst

der gelehrteste Mensch ohne wahre Erkenntnis

und

gleicht

")

einem Tiere,

De Fundamento

Sapientiae.

das

Tr.

man wohl I.

zu


diesem oder jenem abrichten kann, das aber für

sich

keine

selbst

wahre Einsicht

eigene

besitzt.*)

Die Bücher, welche der Arzt

5.

studieren

Buch

Das

Sapientia.

I.

soll.**)

die

der

Gottes-

welche

Weisheit,

der

erkenntnis,

d.

Mensch

seinem Bewusstsein finden muss.

in

h.

..Dieses ist das höchste

und

erste

Buch, ohne

welches ein Arzt nichts Gutes ausrichten kann.

Aus diesem kommt die rechte Vernunft, der rechte Verstand und das rechte Erwägen. In der Weisheit (Selbsterkenntnis)

*)

Man

sagt,

dass

Vier

weil die wahre Erkenntnis

die

ist

der Grund

Zahl der Weisheit

eintritt,

wenn

die Einheit

sei,

(die

Wahrheit) in der Dreieinigkeit offenbart, wie es durch die beifolgende Figur symbolisch dargestellt

ist.

Erkenntnis.

Erkenner. Der Mittelpunkt etets

und

erweitert

wachsenden Kreise. breitet

heit.

sich

aus.

^y

'v^

Erkanntes.

sich

im Bewusstsein zum

Dadurch wächst

die Erkenntnis

So wird aus der Dreiheit die Vier-

Dies wird die „Quadratur des Zirkels" genannt. **)

Labyrinthus Medicorum.

Paracelsus

11.

6


82

Dinge, und dieses Buch

aller

denn

dem, der

allein bei

hat,

Die Weisheit

Dinge.

Dinge geschaffen

Weisheit und der Grund

die

liegt

alle

Gott selbst;

ist

deshalb können wir selbst haben,

kommt von

sie

ebensowenig aus uns

Tag und

Sommer und Winter machen

Nacht,

und

Gott,

wh" aus uns selbst

als

alier

können.

Somit sollen wir vor allem das Reich Gottes suchen, in welchem die Natur

alle

kommt von Der

steht nichts.

Weisheit

liegt.

Auch

Gott und ohne Gott ent-

Geist Gottes

ist

niemandens

Eigentum, es kann niemand über ihn verfügen.

Der Arzt muss und

selbst in diesen Geist eingehen

seine Weisheit

Wer

aus ihm schöpfen.

nicht in diesen Geist eingeht, der erlangt keine

So

Weisheit.*) fliessen, (in

und

dem

unsere Weisheit aus Gott

wir erlangen

uns) suchen

bittet,

soll

und ihn

wird

nicht

Brotes gegeben werden. Geist Gottes

das

Licht.

In

*)

Dies

dass

sie

sich

bitten;

ein

indem wir Gott denn wer recht

Stein

Was

statt

eines

aber ohne den

den Schulen erfunden wird,

nur Schein, oder Finsternis ohne

alles

ist

in

sie,

unserem eigenen Innern müssen wir ist

der grosse Irrtum so vieler „Theologen",

grösser

dünken

als

Gott,

und den Geist

Gottes sich unterwerfen und dienstbar machen wollen, anstatt in

ihn einzugehen und ihn in sich aufzunehmen.


Geheimnisse

die

werden

sie

ist

in seinen einzelnen

giebt

sich

lernen,

so

Buch Gottes mit sehenden Augen blind.*) das

Das Buch der Natur.

den Charakter des Ganzen

die Kunst,

ist

.,So

Wer

Firmamentum.

2.

kennca

Gottes

uns oftenbar.

nicht kennt, der

Dies

-

83

Erscheinungen zu erkennen.

Baum von

ein

seine Erscheinung als

was

das,

durch

selbst er

ist,

zu er-

kennen, und bedarf keines anderen Zeugnisses,

um

zu beweisen,

ein Brief, selbst

weit

dass

wenn

er er

der

desjenigen,

Der Arzt

kommt

ein

ihn

Wesen

des Cha-

Bild

geschrieben hat.

sollte die Fähigkeit

Weisheit das

und

ist,

über hundert Meilen

herkommt, giebt uns

rakters

Baum

ein

haben,

in seiner

der Dinge zu sehen; dann

der Verstand und prüft das, was die

Weisheit

sieht,

im Spiegel der Natur.

der Natur betrügt niemanden.

Das Buch

Wenn

wir

es

nicht lesen können, oder es missverstehen, so ist

nicht die Natur, sondern unser eigener

verstand daran schuld.

Wer

Un-

ein Künstler

ist,

der versteht seine Kunst, und w^er die Kunst lernt,

*)

der wird ein Künstler.

Dies

erkenntnis,

halten

in

ist

das

Buch

welcher

die

Wer

ein

„Dzyan",

d.

Erkenntnis

aller

Ding

die

h.

Selbst-

Dinge

ist.

6*

in

ent-


Wahrheit erkennen wie es

fassen, als

was

es

84

der muss es so auf-

will,

Wirklichkeit

in

ihm seine Phantasie

So muss auch

die Natur aus

vorspieg"elt.

ihrem

Grunde verstanden werden, so wie nicht aus

dem, was

die

und nicht

ist,

eigenen

sie

und

ist,

Phantasten über sie

faseln."*)

3.

Das Buch der

Elemente sind

vier Elemente.

„Die

die Mütter der sichtbaren Körper.

Aus dem Äther entspringen Erde, und Feuer, und

in

drei Zustände,

©

4

Luft,

Wasser

jedem derselben sind '^j

Aus

2u unterscheiden.

diesen dreien wachsen

alle

Eigenschaften der Elemente

Wer

Dinge. in

die

die

ihren drei Zu-

ständen kennt, der findet darin die Erklämng der Entwicklung

Buch der

vier

aller

Krankheiten.

Elemente

Durch das

findet er die Beschrei-

bung der Menschen." 4.

Das Buch des Menschen.

nicht genug,

dass

„Das

ist

der Körper des Menschen

gesehen und aufgeschnitten und wieder besehen wird.

So

sieht ein

Psalter schaut

*)

Die Natur

nungen darin

und ist

Bauer auch, der nichts

davon

ein Alphabet,

die Buchstaben.

das ganze Alphabet kennen.

Wer

in

einen

versteht.

Man

die einzelnen Erscheirichtig lesen will,

muss


-

-

8s

muss nicht nur Beobachter, sondern auch Philosoph

sein.

Wo

der Philosoph aufhört, da fängt

der Arzt an."

Das Buch der Alchemie, „ohne

5.

Die Alchemie

ches keiner ein Arzt sein kann. ist

die Kunst, die Lebenskraft

wel-

ist

der Künstler.

im Magen verdaut

Durch

sie

und

Blut und Fleisch verwandelt, was nicht

in

wird das Brot

durch den Backofen geschehen kann. die

ist

Alchemie

von Gott

eine

Darum

eingesetzte

Kunst und die rechte Kunst der Natur. aber

Sudelkocherei erfunden.

Kenntnisse

Ein ist

ist

Die

von den Apothekern

Doktor

ohne

ebensowenig

alchemistische

ein wirklicher Arzt,

das Spiegelbild eines Menschen ein wirk-

als

licher

Mensch

Das Buch der Erfahrung.

6.

richtige

was

ist."

als

Wissen beruht wahr und

in

„Das

der Erfahrung dessen,

richtig

befunden wird.

Die

Erfahrung bildet nicht bloss das Wissen, sondern das

Wesen

ihm

Können.

sein

des Menschen

Jeder

sollte

und

verleiht

sein

eigenes

Wissen auf den höchsten Grad bringen, und sich

nicht

damit begnügen, sich auf die An-

gaben anderer zu verlassen."

Dies sind die Bücher, die jeder Arzt


— kennen

soll;

86

dann

werden ihm die

erst

folg'enden nützlich sein:

Die Apotheke der Natur. „Die ganze Natur ist eine Sammlung von Naturkräften, die zum Guten sowohl als zum Bösen verwendet 7.

werden können, und dieselben Kräfte sind auch im Menschen enthalten.

Die Heilung geschieht

durch die Natur, und die Weisheit des Arztes

kann

sie leiten.

Gesundheit,

seiner

in sich,

der

Jeder Mensch hat den Erhalter

und was der wieder

andere

gegeneinander.

auch deren Zerstörer

wie

eine zerbricht, das baut

auf.

Wäre

Beide

gehen

stets

der von Gott eingesetzte

innerliche Arzt (die Heilkraft) nicht vorhanden,

so

bliebe

am

Leben.

des

äusseren Arztes

wiegen nichts

Der äussere Arzt kann dem inneren

Arzte beistehen, wenn dieser ermüdet

gegen den Tod giebt als die

wunden 8.

aber

es kein anderes Mittel,

Gegenwart dessen, der den Tod überhat."

Theorie.

jenige,

ist;

„Die richtige Theorie

ist

die-

welche aus der Erkenntnis der Natur

hervorgeht.

So wie

die wahre Theologie aus

der Gotteserkenntnis stammt, so g'eht die Arznei-

kunde aus der Naturerkenntnis hervor. das

Buch der Natur

in

Was

seinem innersten Grunde


uns lehrt,

dem Aus dem

wahr, denn Gott hat es selber

ist

Was

eingebunden und aufgelegt.

g-eschrieben,

auf

-

87

sind nur Buchstaben.

Papiere steht,

Lichte der Natur und nicht aus

kommt

Scheine der Phantasie

Wir sehen, wie

leuchtung.

dem

wahre Er-

die

am

sich

klaren

Himmel ein kleiner Dunst, und aus diesem eine Wolke bildet. Dann folgt Regen, Hagel oder So müssen

Schnee.

den Ursprung

wir auch

und Verlauf der Krankheiten aus dem Buche der Natur lernen."

Offenbarungen.

9.

borgenen

Krankheiten

„Der Grund der verim

liegt

siderischen

Körper (Astralkörper), und muss durch diesen werden,

erkannt

verborgenen Dinge,

Leib

nicht

offenbar

die

dem

Kunst

irrt

geeignet

bewandert

er,

als zur

und

ist

zerlegt

offenbart die

sei;

die

und

Magie

der Natur enthalten

ist

nötig, dass

denn ohne diese

zum Betrüger Die Magie ist die

Wie

sieht, alles, ist.

irdischen

besser

Wahrheit.

x^natomie der Medizin.

Ochsen

in

werden durch die

sind,

magische Kunst offenbar, und es ein Arzt darin

sieht

wie die Sonne durch ein Glas.

(astrale) Natur,

Alle

denn derselbe

ein

Metzger einen

was darin was

in allen

ist,

so

Teilen

Die leiblichen Augen


~

SS

sehen die Form, aber der Verstand sieht die darin enthaltenen

Tugenden.

und nicht im Leib, oder

Geist

Menschen

hegt

Wesen

das

In den die

Der

Arznei.

dem

ist

Tugenden,

siderischen

offenbar, so wie der elementarische

Körper dem äusseren Menschen vor Augen

Wer

liegt.

dieses

Buch der Magie

schadet es nichts, wenn auch

dem

besitzt,

gedruckten

alle

Bücher verloren gehen."*)

Die Erkenntnis

10.

„Der Ursprung

der

Prinzipien.

eines jeden Dinges

ist

unsicht-

Dasjenige, was in einem Dinge wirksam

bar. ist,

prima maDie Form ist

der Geist', das Leben, die

ist

,

teria oder unsichtbare Essenz. körperlich,

Essenz astralisch und

die

geistig.

Wenn

die Arznei in

nimmt

dieser den astralischen (ätherischen) Teil

davon

auf,

den Körper gelangt, so

und das Äussere

zieht das Innere

(das Körperliche das Geistige) an.

*)

Der Astralkörper

Wird

nimmt

ist,

es in

dem

inneren Sinne.

höher

als

das

Wahrheit durch

die

äusseren.

Solange

Menschen im physischen Körper

das Bewusstsein des er

ent-

des Menschen hat seine innerlichen

Sinne, sowie der äussere Körper

lisiert

Auch

loka-

nur durch die äusseren Sinne wahr.

Astralkörper centralisiert, so erwachen die

Höher aber

als

Astralbewusstsein die

von

die physischen Sinne

und

die Erkenntnis

der

steht

ihr erleuchtete Intelligenz.


-

-

89

jedem Dinge, das von der Natur gebildet wird, eine Form, die dem Charakter Springt aus

Dinges

des

und

entspricht,

Form und

mög"lich,

aus der

Pflanzen

deren Heilkräfte

es

ist

daher

Erscheinung- von

erkennen.

zu

Die

Gestaltungen des Geistes der Arznei sind die

Arcana und

grossen Geheimnisse in der Natur.

In ihnen liegt die Kraft

der Heilung.

Diese

Gestaltungen sollen durch das oben genannte vierte

Buch gefunden werden.*)

II.

Ursprung der Krankheiten.

Alten glaubten, dass vier

alle

Krankheiten von den

,Humores' entstehen, und

die vier Elemente,

Samen,

dem

aus

nichts,

sie

empfangen

Apfelbaum wohl aus der Erde

wenn der Same dazu

Die Elemente sind somit nicht

ist.

die Ursache,

meinten damit

Krankheiten wachsen.

die

wächst, aber nur dann,

vorhanden

sie

vergassen aber dabei den

Die Elemente aber geben nur; wie ja ein

sondern das

*) Kurzsichtige

Mittel.

Man muss

Gelehrte haben es Paracelsus sehr übel

Form

genommen,

dass er behauptete, die

in gewisser

Beziehung zu den Formen der Organe,

Krankheiten

sie

„Die

zu heilen vermögen;

der die Einheit des

Wesens

aller

der Pflanzen stehe

deren

aber für denjenigen,

Dinge und

die

daraus

entspringende Harmonie erkennt, ergiebt sich der Zusammen-

hang zwischen Kraft, Zahl, Form und Erscheinung von

selbst.


— deshalb

Krankheiten

die

Samen und

dem

der

Beseitigung

Krankheit;

Falle soll der Leib der

beraubt werden.

einem

Bodens, auf

sondern

um

denn

keinem

in

die

ihm nötigen Elemente

Ein Weinstock

Samen,

sichtbaren

eigenen

Es handelt

die Beseitigung des

Krankheit wächst,

die

ihrem

aus

Ursprung- erkennen.

um

sich nicht

90

und

wächst aus diesem

aus

wachsen die Trauben, aus diesen der Wein.

So hat jedes Ding einen Samen, der aber

immer

sichtbar

Ursache

ist

dem

dieser

Same oder

das Produkt einer noch tiefer

Den Samen,

genden Ursache.

Wein

und

ist,

nicht

wächst,

sieht

dem

aus

ist

sichtbar.

Beide sind

aber ungeschieden, so wie Seele und Leib.

entweder

die Krankheiten zweierlei er

ist

der

niemand; der Same, aus

das Holz wächst,

haben auch

lie-

schon

So

Samen;

vom Anfange

an ge-

schaffen (latente Krankheitsursache) oder durch

Verderbnis entstanden, und jedes Rezept, das nicht

gegen den Samen

gerichtet

„Es

taugt nicht viel."

ist,

heisst, dass

der Arzt dort anfängt,

der Philosoph aufhört.

Philosoph weiss,

ist,

wie

(die Krankheitsursache)

Wenn man

aber kein

und von der Philosophie

kann man da anheben,

Philosophie aufhört?

wo

nichts

wo

die

Der Philosoph hört auf


91

im natürlichen Lichte, der Natur.

So

sollt

ihr

die

Bäume im

erkennen,

wie

der Bauer

Felde, und sehet ein, was für

eine Arznei nötig"

in

Dann könnt

der g^rossen.

in

jede Krankheit

kann.

das g-eistige Licht,

der kleinen Welt richten, wie

ihr

dass

der Erkenntnis

durch die Kraft der Weisheit.

in

der Philosoph

in

d. h.

Dann kommt

die Erkenntnis

ist,

so wie der Bauer weiss,

man den Baum mit der Axt umhauen Ohne Erkenntnis aber wandelt der Arzt

einem endlosen Labyrinth von Wahrschein-

Hchkeiten und findet keinen Ausweg".'' aber die

.,Das Licht der Natur lügt nicht,

Sophisten und Theoretiker haben es verkehrt

wider die Natur.

Ist

der Mensch verkehrt, so

verkehrt er auch das Licht der Natur.

Suchet

^omit zuerst das Reich Gottes (das Reich der Wahrheit), so werdet ihr mehr thun,

Erden g-eschehen

ist.

unserem höchsten

So wir ihn und den

Nächsten lieben, so wird er uns

sind

auf

Zweifelt niemals an Gott,

Arzt.

dessen wir bedürfen.

als

Wenn

und der Liebe vergessen,

alles

wir

zugestehen,

aber müssig

so wird uns auch

genommen, was wir zu haben glauben. Dann wird er zu den Hochmütigen, von Eigendünkel besessenen, am Tage des Gerichts das

sagen: „Gehet hin, ihr Verfluchten,

in

das ewige


— mich

Ihr habt

Feuer.

Arznei, als

g-enommen

Meine

nicht g-etröstet mit eurer

krank

ich

92

lag".

und

Ihr habt mir das

mir

Ihr habt euren Gott verlassen

ihm

geholfen.

nicht

und

nichts

Ihr habt

gelernt oder zu lernen begehrt.

eure Schätze

im Himmel, sondern auf

nicht

Erden gesucht, und meine Werke sondern

Fluch

erlöst

verlässt,

leichtfertig gehandelt.

Augen

thut eure

der

der Natur

in

wie sich's für einen Arzt ge-

nicht ergründet,

bührt,

von

damit

auf,

von diesem

denn wer sich auf Gott

werdet; wird

ihr

Darum

in

keinem Labyrinth

irre

geführt werden und seine Kranken nicht töten.

Wohl dem,

der nicht den Irrgängen des La-

byrinthes nachgeht, sondern der

Ordnung des

Lichtes der Natur."

III.

Von

den fünf Krankheitsursachen. {De

Eittibus Morboruvi}j

Paracelsus sagt: „Es giebt nur eine einzige

Quelle alles Daseins, eine einzige Urkraft, aus

denen in

alle

Kräfte entspringen, und

einem wahren

vom Standpunkte Krankheitsursachen

„christlichen

der

wenn

Geiste,"

d.

Gotteserkenntnis

beschreiben

wollten,

wir h.

die

so


93

würden wir nur eine einzige Ursache nämlich den Ungehorsam

Da

aber

der

nicht in Begriffe fassen,

müssen wir

schreiben,

d. h.

in

als

Ewige

sondern dies nur

einem „heidnischen

wir

müssen

Einheit in den verschiedenen

sam

unteilbare

in

erkannt werden kann,

der Kraft des Glaubens so

gegen das Gesetz.

das

Intellekt

finden,

Stile"

Wirkung der

die

Formen,

gleich-

GHeder der Einheit betrachten, und

da fmden wir nun fünf verschiedene Entia,

Anfänge oder

d. h.

Prinzipien,

aus denen alle

Krankheiten entstehen, die aber

alle aus

dem

einen Grundprinzip aller Dinge entspringen."")

Die Krankheiten werden somit nach ihren Ursachen 1.

in fünf

Klassen eingeteilt, nämlich:

Ens Astrale.

Krankheiten, die ihre Ur-

sachen im Astralkörper und

in astralischen

Einflüssen haben. 2.

Ens Venale.

Krankheiten, die aus Ver-

unreinigungen

und

giftigen

Substanzen

entstehen. 3.

Ens Naturale.

Krankheiten,

die

den

individuellen Eigenschaften entspringen. 4.

Ens

Spirituale.

Durch magische

wirkungen erzeugte Krankheiten.

')

Paramirum.

Prolog. S. ii,

Ein-


94

Ens Deale. Krankheiten

5-

kung- des Gesetzes Gottes

Die

Ursache

letztere

infolg-e

der Wir-

(Karma).

die indirekte Grund-

ist

ursache von allen übrigen Ursachen, und jede

Krankheit kann

oder mehreren von

einer

in

diesen fünfen ihre direkte Ursache haben.

Darin besteht nun die Kunst des einsichtsdass

vollen Arztes,

Grunde

lieg-ende

er die einer

Ursache

derselben gemäss behandelt. eine,

sondern

die er

die

alle

behandeln

erkennt,

Er

soll

und

sie

nicht nur

Ursachen der Krankheit, erkennen.

will,

Krankheit zu

Zieht er nur

eine davon in Betracht, so kann er leicht irren.

„So kann

z.

berechnen,

B. ein Astrolog vielleicht richtig

welche

und wie lange

die Gefahr

dabei nur

er zieht

Krankheiten

dir

drohen,

dauern wird; aber

eine der fünf

Ursachen

in

Betracht und die wahrscheinliche Folge davon ist,

und

dass seine Prophezeiung sich nicht erfüllt er ausgelacht wird."

I.

Da

alles

Ens Astrale.

Sichtbare

und Körperliche

nächstliegende Ursache seines Daseins in

Vorhandensein

des

unsichtbaren

die

dem

ätherischen

oder astralischen Wesens hat, dessen äussere sichtbare

Erscheinung

der

physische Körper


— ist,

so haben auch

äusserHch

in die

95

Erkrankungen, welche

alle

Erscheinung- treten, ihre Ur-

sache im Astralkörper, welcher der Träger der Lebenskraft thätigkeit

ist,

und durch welchen

die

Lebens-

im materiellen Körper vermittelt wird.

Ein Leichnam kann nicht erkranken; aber es

sich nur zersetzen,

ist

er

kann

ihm keine

in

Störung der Lebensthätigkeit mehr möglich, weil der Astralkörper mit seinem

nicht

mehr vorhanden

Nachdem

ist.

Seele von ihm getrennt hat,

die

in

ihm

sich die er

besitzt

kein

Leben mehr.

einheitliches

Wie

Leben

der menschliche Körper, so hat auch

ganze Natur ihre

jedes Ding

der Natur

in

Grundlage,

astrale

kann

als

eine

und Zu-

sammensetzung von ätherischen Schwingungen betrachtet werden,

dichten

oder

am Ende

die sich

erstarren,

dass

sie

so ver-

empfunden,

oder sonstwie sinnlich wahrgenommen werden. Alles

Sichtbare

„Geist",

und

ist,

sozusagen,

die astralischen

verkörperter

Schwingungen der

Dinge wirken auf den Astralkörper des Menschen die

ein.

Die

Wärme von

aussen wirkt auf

Wärmeschwingungen im Menschen, das

äussere Licht gelangt zur Kenntnis des innerlichen Lichtes, d. h.

aussen

kommende

zum

Bewusstsein; der von

Schall auf das Prinzip des


g6

Schalles im Menschen, u.

Gleiches zieht

w.,

s.

Gleiches an, wirkt ernährend auf das Gleiche

und zerstörend auf das Ungleiche

„Corpora non agunt,

ein.

nisi fluida sint."

Das Körperliche kann auf das Körperliche nur mechanisch wirken aber die ätherischen Schwin;

gungen dringen

in das

Ätherische im Menschen

und können dadurch

ein

Schwingungen

nische

ihm nichtharmo-

in

harmonische

in

ver-

Darin besteht auch die Heilwirkung

wandeln.

der Pflanzen, deren Astralbestandteile im Astral-

körper des Menschen gewisse Zustände hervor-

Organismus

nungen

„Es

und das hat,

alles,

ist

Also

heilsam oder

das Holz. in

ist

das in

wirken

vorhanden ist,

ein

aus

Feuer,

dem das

und ohne Holz

So

auch das

ist

Feuer und kann nicht leben ohne

Der Leib

ihm das Feuer.

dem

giftig

kommt

Dies

erhält.

kann kein Feuer brennen. ein

Erschei-

ein Ding, das wir nicht sehen,

da brennt, wenn Holz da

Leben

physischen

was da lebt und Empfindlichkeit

am Leben

Gestirn.

im

korrespondierende

als

auftreten,

können.

dann

welche

können,

rufen

ist

Nun

das Holz; das Leben lebt

das

Leben aus

Leib; folglich muss der Leib etwas haben,

vom Leben nicht verzehrt Dies seinem Wesen bleibt.

wird, ist

sondern

das Ding,


— davon wir

als

dem Ens

erzählen, dieses

dem Firmament.

aus

beruht

kommt

Das Firmament

dem, was

in

97

wir

das

M

aber

heissen,

und

giebt für den Arzt nichts Nützlicheres

es

denn über ihm

betrachten;

diesem

M

sind wir selbst

ist

und

nichts, alle

und

Das

M

in

Geschöpfe

im Himmel und auf Erden enthalten, und

Elemente leben

zu

alle

und aus ihm."*)

in

bedeutet

und Mikrokosmos.

den Makrokosmos

alles,

Die g'anze Natur

ist

der

„Universalmensch" oder der Makrokosmos, der individuelle

Mensch der Mikrokosmos oder

kleine Welt,

und zwischen beiden

beständig-er Austausch

stehen

von Kräften

in geg'enseitig'er

Die Formen

aber die Natur,

Menschen Wesen,

in

in

als

der Natur verändern sich,

Ganzes betrachtet,

welchem Körper

heit erscheinen.

ein

ist,

den

unteilbares

(Stoff), Kraft (Seele)

(Geist) unzertrennlich als Ein-

Der Mensch

punkt des Lebens strahlen Kräfte

Beide

geistig auf einander

miteing"eschlossen,

und Bewusstsein

statt.

ein

Beziehung zu einander

und wirken astraHsch und ein.

findet

die

in

der

ist

Natur.

der Central-

Von ihm

aus in das g-rosse Ganze,

und

aus diesem Ganzen strahlen sie wieder in ihn

*)

„Lotusblüthen" Vol. VII,

Paracelsus

II.

S. 7.


-

98

zurück.

Der Strom von Wille und Gedanke,

der von

dem Menschen

ausgeht,

wirkt nicht

nur auf andere Menschen, sondern auf die ganze Natur, je nach seiner Beschaffenheit,

oder

Der Willens- und Gedanken-

giftig ein.

strom

Menschen

sündhafter

vieler

heilsam

verpestet

moralisch die Luft, und wirkt schliesslich auf die äussere Natur schädlich Elektrizität der

Pest

u. s. w.

er

ein;

kann die

Atmosphäre, Trockenheit, Dürre,

während der

verursachen,

Geist,

welcher den Gedanken reiner und liebevoller

Menschen entströmt, segensreich

Wie

die Schale das Ei,

Erde umgiebt, so astralischen

ist alles

und

wirkt.

oder die Luft die

von einer ätherischen,

geistigen

um-

Atmosphäre

dem einen Wesen des an-

geben, und es durchdringt die von

Dinge ausgehende Kraft das deren.

Der

menden

-Kräfte

Einfluss der

belebt

Geist Gottes das All,

von der Sonne kom-

die

ganze Natur,

und wenn dieser Geist

im Menschen zur Kraft geworden ein

solcher

der

Mensch gleichsam

so

ist,

eine

Sonne,

Auch

welche göttliche Kräfte ausströmt.

ist

die

Sterne und Planeten senden ihre Einflüsse zur

Erde;

aber kein Einfluss kann

auf einen Körper

ausüben,

eine

wenn

Empfänglichkeit dafür vorhanden

ist,

Wirkung

nicht

eine

d. h.

wenn


Keim oder das Prinzip der betreffenden dem Wesen, welches den Einfluss

nicht der

Kraft

in

derselben erhält, in

Eine Kraft

ein

ist

dem Körper zur

und Gleiches

Prinzip,

99

kein empfänglicher

vorhanden

ist,

enthalten

Energie

gewordenes

Wo

zieht Gleiches an.

Boden zu

einer

Ansteckung

da findet auch keine Ansteckung

und eine edle und starke Natur kann

statt,

ist.

alle

schädlichen Einflüsse überwinden.

Durch

seine höhere Natur

zu leisten, und je

Natur entwickelt,

Mensch

mehr sich diese seine höhere umsomehr wächst die Kraft Die Einflüsse von

seiner Selbstbeherrschung.

dazu

der

den astralischen Einflüssen Widerstand

befähigt,

Mond und

Sonne,

ist

bei,

den menschlichen Körper aufzubauen;

aber der Mensch Gestirnen

Planeten tragen allerdings

ist

nicht dazu bestimmt, den

unterworfen zu sein,

dieselben zu herrschen.

Durch

sondern über die

ihm

inne-

wohnende Gottesnatur ist er über seine irdische Natur und alle Planeten erhaben und kann durch

sie

das, was unter ihr steht,

regieren.

Die planetarischen Ausstrahlungen schaden ihm nichts, solange sie nicht in ihn eindringen

er

sich

nicht

von

ihnen beherrschen

„Der Gang des Saturn

und lässt.

bekümmert keinen

Menschen an seinem Leben,

er verläng'ert es


lOO

weder, noch verkürzt er

es,

Mond am Himmel

niemals ein

so g-äbe es doch Leute, sich hätten

und wenn auch erschienen wäre,

Natur an

die seine

Schwärmer und Phantasten

(d. h.

sind).

Darum, dass der Mars grimmig

darum

ist

sie

Nero nicht

sein

Ob

Kind gewesen.

schon eine (dieselbe) Natur gehabt haben,

doch

hat's

von

keiner

genommen." Im Menschen Entwicklung,

selbst

ist

dem der

andern

Keim

Boden,

Selb-

einem

in

welchem kein Kirschkern

in

zu seiner

Alle planetarischen Ein-

zusammengenommen könnten

flüsse

an-

und

Selbstbeherrschung

ständigkeit enthalten.

ist,

ist,

enthalten

keinen Kirschbaum entstehen machen.

aber ein solcher Kern da, so alles

enthalten, was nötig

Kirschbaum werden zu liefert

nur

Material; selbst.

das die

zu

ist,

ist

ihm

in

um

Ist

selbst

ihn zu einem

lassen. Seine

Umgebung

seinem Wachstum nötige

schöpferische Kraft

ist

ihm

in

dieser besteht seine Individualität,

In

welche Paracelsus das „Ens Seminis" nennt. Dieser zu

Samen bedarf

seiner

Entwicklung

welche ihm

die

des Digests, nötigen

auf ihn

d. h.

der

Bedingungen,

einwirkenden Natur-

kräfte liefern.

Das Ens Seminis des Menschen

ist

seine


welche

geistig"e Individualität,

die

Welt

bring-t.

er

sich

entwickelt,

lOI

mit sich auf

er

Die Bedingungen, unter denen sind

sein

Ein

„Digest".

Kind kann unter den besten Konstellationen der Planeten geboren sein und dennoch einen hässlichen

Charakter

entwickeln.

Falle

nicht

Planeten,

sind

Ens Seminis vv^elches

er

die

(d. h. sein

sich

diesem

In

sondern sein

individuelles

Karma,

früheren Reinkarnationen

in

erworben hat) daran schuld.

Jedermann

dass böse Beispiele, schlechte Lektüre

gute Sitten verderben können,

derben

sie

wenn man

nur dann,

dieselben verderben

aber

Was

lässt.

weiss, u. s.

sie

w.

ver-

sich durch

andere Men-

schen denken, nützt und schadet uns

nichts,

solange wir nicht ihre Gedanken in uns auf-

nehmen und sie zu den unsrigen machen. Was den Menschen am besten gegen alle „astrahschen" ist

das

Deshalb

oder einstrahlenden Einflüsse schützt,

wahre ist

Selbstbewusstsein.

innerliche

auch

die

Hebung

des

Selbst-

bewusstseins und Stärkung des Verti'auens im

Kranken eines der besten Heilmittel zu dessen Heilung. springt

Dem eine

wahren Selbstbewusstsein

geistige

Kraft,

welche

auf

ent-

den

Kranken vom Arzte übertragen werden kann, vorausgesetzt,

dass

dieser

sie

selber

besitzt.


— Wenn in

das Selbstbewusstsein des Arztes nicht

phantastischer

in

I02

sondern

Selbstüberhebung",

wahrer Überzeugung" besteht, die aus eigener

"wahrer Erkenntnis hervorg"eht, so

sein

ist

Glaube

welche auf den Geist des

eine g^eistige Kraft,

Kranken, der zu ihm Zutrauen hat,

wirkt,

dadurch wirkt die Gegenwart des Arztes

und

allein

schon an sich selbst heilsamer auf den Kranken alle Arzneimittel.

als

ein,

2.

Einheit

an

sich

Ens Veneni. aber

selbst,

zusamijienkommen,

zu

eines andern

Wenn

sein."

gesetzte

Prinzipien

eine Störung in

Dinge

zweierlei

das

verunreinigt

so

unrein

ist

in

ist

vollkommen und wohlbeschafFen

dem Nutzen

böse

wenn

„Ein jegliches Ding

das andere. selbst

Kein Ding

Reinheit.

ist

und

welchem das

zwei sich

ein

kann

eine sich

aber

,

es gut oder

einander

entgegen-

vermischen,

so

Kampf ums Dasein

stärkere siegt.

Dies

ist

tritt

ein,

im

Geistigen so wie im Materiellen der Fall, denn es herrscht

durch die ganze Natur das gleiche

Gesetz.

Der Organismus des Menschen selben Prinzipien,

ist

aus den-

Kräften und Elementen zu-

sammengesetzt, wie die grosse Natur, und jedes


Organe wird durch

die mit seiner

Wesen-

korrespondierenden

Naturkräfte

ernährt.

seiner heit

am Himmel

Die Sonne, die wir ein

103

Centrum

sichtbares

lokaHsiertes

sehen,

gegenwärtigen Wesens der Sonne. der Sonne reicht so weit

wo

Energie vorhanden

ist

überall,

ist

nur das sichtbare

Venus

Energie.

ist

regt; die sichtbare

Begierde.

des

all-

Das Wesen

Mars

ihre Kraft.

als

nur

ist

ist;

denn

Symbol der unsichtbaren

wo

überall,

Venus

So verhält

das

ist

sich

es

sich Begierde

Symbol der

auch mit

allen

anderen Planeten und mit den Organen Sein ganzer Körper

Menschen. die

Lunge

ist

der

Hauptsitz

seine „Leber", „Milz" in

sind Kräfte,

die

welche

diesem

mit

u. s.

in

Atmens;

w. sind ihrem

Namen

Wesen

Magen

bezeichnet

Der Mensch hat

nur einen Magen, sondern er

für

seines

aber

sie

den sichtbaren Organen,

ihren Centralsitz haben.

der körperliche

atmet,

des

seinem Körper vorhanden;

nach überall

er

ist

ist

selbst

sind,

nicht

„Magen";

nur der Centralsitz

seine Aufnahmsfähigkeit

materieller

Nah-

rung, sowie sein Gedächtnis sein unsichtbarer

Magen

zur

Ansammlung, Aufbewahrung und

Verarbeitung von Ideen ist

nur

ein

Gleichnis

Wesentlichen.

Alles Sichtbare

ist.

des

Der Mensch

Unsichtbaren ist

ein

und

Ganzes und


— muss

ein

als

leidet das

ein einzelner Teil erkrankt, so

Ganze darunter, und

am

leiden prägt sich

Organe

einzelnen

Ganzes betrachtet und behandelt

Wenn

werden.

I04

ein Allgemein-

deutlichsten in demjenigen

welches

aus,

gemäss dafür am geeignetsten

ist.

So wie der Mensch Organe materieller

Naturkräfte

solche zur

Aufnahme

hat,

seiner Natur

Aufnahme

zur

hat

so

Wenn

geistiger Kräfte.

aber von „Kräften" die Rede

auch

er

so sind damit

ist,

auch selbstverständlich „Substanzen" gemeint,

ohne Substanz nicht denkbar

weil

eine Kraft

ist.

Auch wussten

existiert,

dass

es

eine Offenbarung des Geistes

deshalb keinen „Stoff"

ohne Geist geben kann, und deshalb

und

dass alles, was

die Alten,

in

jedem Dinge

bezeichneten

sie

Geist,

diese

als

und

ist,

oder „Kraft" unterschieden

und

Stoff,

„drei

Sub-

Kraft die

stanzen", nämlich das materielle Prinzip, Energie

und Geist oder Bewusstsein.*) Wie *)

Wenn

die

die

moderne

wahre Erkenntnis verloren geht, so beDie moderne Wissenschaft schwelgt Formen und weiss nichts von dem

ginnt die Vielwisserei. in

der Vielheit der

Prinzip,

das

allen

Formenerscheinungen zu Grunde

Die Alten waren uns weit voran, indem Urmaterie erkannten, Stoffes entspringen;

„Stoffen"

aus

die

sie

liegt.

die allgemeine

der alle Verschiedenheiten des

moderne Wissenschaft

und kennt nicht den

Stoff.

Sie

spricht

vergisst,

von dass


— Chemie

I05

ihre verschiedenen

für

die

sogenannten

hat,

die

doch

chemischen Zeichen

chemischen Grundstoffe

nichts anderes als Modifikationen

so hatten auch

einer einzigen Urmaterie sind,

Zeichen

und

bezeichneten die „drei Substanzen" wie

folgt:

Alten

die

©=

alchemischen

ihre

Salz,

d. h.

das materielle Prinzip oder

die Mutter Natur.

4 in

= Schwefel,

d. h. die

Kraft oder Energie

der Natur.

= Merkur,

das Leben, der Geist,

d. h.

Bewusstsein oder Intelligenz. Alle Begriffe,

die wir uns

von der ewig-en

Einheit machen, sind unzureichend, da es eben

nur Versuche sind, das Unbeg-reifHche in seiner

Offenbarung zu erforschen und es

alles

Sein nur relativ

ist,

und nur den Zustand

dem

Ver-

eines

Dinges

einem gegebenen Momente und unter gewissen Bedingungen bedeutet. August Strindberg sagt: „Die Alten

in

hatten

noch eine gewisse Hochachtung vor

die wir andern Materialisten nicht haben,

der Materie,

und jene gestehen

der Materie ein Mass von Seele oder Bildungstrieb zu; sie

sahen mehr nach den Eigenschaften der Körper und schlössen

von

den Wirksamkeitsäusserungen auf

die

Beschaffenheit.

Sie suchten weniger das jetzt so gepriesene Thatsächliche,

Handgreifliche,

als

(„Antibarbarus" ständig,

das S. 17.)

für

den

Gedanken

Fassbare."

Aber die Welt dreht sich be-

und so kommt auch die Wissenschaft wieder immer

mehr auf den Standpunkt der Alten

zurück.


-

io6

Ständnisse näher zu bringen.

Halten wir aber

(dem Glauben)

nicht dabei an der Empfindung-

der Einheit

fest,

so dienen auch diese Begriffe

nur dazu, uns zu verwirren; denn wir verfallen

dann

den Irrtum, die verschiedenen Arten

in

der Offenbarung des einen Lebensprinzips für

gesonderte Wesenheiten, Raum, Bewegung und Bewusstsein für voneinander getrennte zu halten. als

wir uns das ganze Weltall

Stellen

die Offenbarung

das alles

ist,

und ausser dem wir dies

„Lebenselektrizität",

„drei

die

eines Lebensprinzips vor,

und bezeichnen

existiert,

Namen

allem

in

Dinge

so

Substanzen" vielleicht

nichts

B. mit

z.

dem

erblicken wir

folgender

in

Form:

©

stellt

sich uns

dar als das Elektrizitäts-

volumen (Ausdehnung, Raum), 4 die elektrische Spannung (Wille, Gegen-

und Bewegung),

satz

die Intensität

des Stromes (Bewusstsein,

Leben).

Oder ihrer

die

wir

können uns die ewige Einheit

Offenbarung vorstellen

als

:

das Dunkel,

Unwissenheit und Unthätigkeit

oder Leidenschaft,

Licht

in

,

4 Feuer

oder Erkenntnis.

Solcher Vergleiche Hessen sich noch viele anbringen.

Sie bezeichnen Verschiedenheiten

von


— Zuständen

I07

dem einen

in

unteilbaren Wesen,

aber nicht eine Getrenntheit des

Im Menschen und

Wesens

selbst.

Ding-en sind diese

in allen

drei Zustände, sei es latent oder aktiv, enthalten.

Wenn

einzigen

in einer

gebe

im Weltall nur

das Universalleben

Form

sich äussern würde, so

auch keine Disharmonie und keine

es

aber

Erkrankung-,

den

aus

unzähligen

Ver-

schiedenheiten seiner Thätigkeiten in den zahllosen

Formen

es

tritt

den verschiedensten

in

Gestalten als scheinbares Einzelleben auf,

dann doch

die

nur verschiedene Zustände des

alle

Universallebens sind. „Nichts

kann ohne die Erkenntnis seines

Anfanges gründlich erkannt werden. Der Mensch ist

in die drei

Substansen gesetzt; denn obwohl

er aus Nichts (an sich selbst) ist

dennoch

er

Etwas

ist

Etwas

in

selbst,

und

sein Gutes

er

kommen

und auch Dinge

sie sind

alle

der

Mensch

Von

all

es seinen physi-

diesen

Ursachen,

drei

Sub-

Wirkungen

die Erkenntnis der Krankheiten."

„Darum drei

betrifft.

so

Dieses

In diesen hat er

sie.

ist

;

ist,

Diese drei machen

und Böses, insofern

schen Körper stanzen

gemacht.

in dreierlei geteilt.

den g-anzen Menschen aus

gemacht

ist

in

es

nötig,

allen

dass der Arzt diese

ihren Eigenschaften wohl


io8

erkenne; nicht so, wie er sich dieselben vielleicht in seiner

Phantasie vorstellen mag, sondern in

Wahrheit (im Lichte der Natur, grosse Welt

Diese drei Substanzen geben

ist).

Dingen

allen

welches die

ihre Körperlichkeit,

und jede

selben hat ihre besonderen Eigenschaften. unter diesen Uneinigkeit in ihrem

geboren wird,

Wenn

Wirken

ent-

Krankheit das Resultat.*)

steht, so ist eine

Jedesmal,

der-

wenn

ein

es

nun

sei

Einzelwesen

solches ein

chemisches Atom,

ein Bacillus, ein unsichtbares Astralwesen, ein

Wurm

oder ein Mensch,

Einzelwille

Ganzen

in

ins

Dasein,

da

der,

Richtung

seiner

mit ihm ein

tritt

vom

Willen des

verschieden,

wachsen bestrebt

ist

und den Kampf

Dasein beginnt.

Da

die ganze

um

so

sein

Schöpfung eine

Offenbarung des Universal -Lebensprinzips

und

zu

ist,

es in der Natur nichts absolut Totes giebt,

sind

auch

alle

^^

Krankheitserreger"

modernen Medizin Lebewesen.

Sie sind

der die

Ursachen von ansteckenden Krankheiten, und was man heute „Miasmen" nennt war Paracelsus unter

leos,

dem Namen Talpa, Matena, TortilPermates u. s. w. bekannt. Er sagt:

„Ihr sollt wissen, dass Gott in allen

*)

Paramir. Lib.

I.

Elementen


I09

und nichts

lebendig-e Kreaturen g-eschaffen hat

Nicht allein Unvernünf-

hat lassen leer sein.

Was

auch Vernünftig-es.

sondern

tiges,

im

Reiche des Sichtbaren g^eboren wird, das hat seinen Ursprung-

Ohne

baren). hätte

eine solche Erzeug^ung" im

wunderbarlich

ist

Geschöpfen.

Dem

sie

die

seinen

in

Menschen,

Kreatur steht es zu,

damit

Obern

unten nicht offenbar werden können.

es

Gott

im Firmament (im Unsicht-

Werken und der edelsten

als

die Natur zu erforschen,

Wunderwerke Gottes

denn was haben wir auf Erden, g-öttlichen

Werken

zu wandeln

kennen, damit wir nicht wandeln

offenbare; allein

als

und

sie

zu

in er-

den Dingen,

in

die nicht g-öttHch sind.""^)

die

Harmonie.

Darin

besteht

Harmonie des Ganzen, dass jeder

einzelne

Gesundheit

Teil sich

dem

ist

Gesetze des Ganzen fügt und

im Einklang" mit dem Ganzen wie im Grossen,

Kleinen, Staate,

Dies

ist.

ist

im

im Menschen, im

im ganzen Weltall der

Fall.

Die Kunst

der Herstellung der Gesundheit beruht darin, dass

man

die Störungen aufhebt

krankten Teil

Ganzen

wieder

bringt.

*) Paramir. Lib. 1, 4.

in

und den

er-

Harmonie mit dem


HO

Jedes Ding- wächst durch die Nahrung-, die es

in

seinem Wesen

die

Das Geistige wird durch

entspricht.

geistige

das Materielle durch materielle Ein-

Einflüsse, flüsse

und

sich aufnimmt

Empfindungen und Gedanken,

ernährt.

welche nicht der wahren Menschennatur

ent-

ebenso

und

sprechen,

sind

verunreinigend

schädlich für sein Gemüt,

als

Substanzen

für

unverdauliche

oder

giftige

Körper

seinen

In beiden Fällen handelt es sich darum,

sind. sie

es

auszuscheiden oder ihre Wirkung zu neuHierzu hat jeder Mensch den Al-

tralisieren.

chemisten

Bösen

in

scheidet.

Für den Körper hat derselbe

seine Werkstätte im

Magen,

der Vernunft.

jeglichem Ding-

Essentia

„In

(das Gute)

und was

Gift),"

vielleicht

können

für

für

und

den Geist

für

Venenum

ein

den einen gut

Krankheiten

nicht

(das

das

ist,

in

eine

ist

den andern schlecht.

solche

vom

der das Gute

sich selbst,

ist

Deshalb

nach

der

Schablone behandelt werden, und derjenige, welcher weiss, was das

ist,

für

ist

in

dem

einzelnen Falle

„Das

der richtige Arzt.

g"ut

sollt ihr

grosse Heimlichkeit halten, wenn ihr das

wohl

erkennt,

Krankheit geheissen

sei.

welches

Alsdann mögt

werden.

Wann

Mutter

die

Gift

ihr

ihr

der

wohl Arzt

wisset

dann,


— womit Also

ihr helfen sollet,

auch das

sei

III

ein

das ihr sonst

irrig-

thut.

Grund, die Mutter

aller

Krankheiten, deren viele hundert sind."*)

Ens Naturae.

3.

Um

Ens Naturale Menschen in

dem

zu wissen, was Paracelsus unter versteht,

als eine

welcher

alles

grossen Welt

ist

es nötig, sich

Welt im kleinen

enthalten

findet,

Geist,

ist,

den

vorzustellen,

was sich

Gemüt und

in

der

Materie,

die aber auch wieder in sich selbst ein für sich

abgeschlossenes Ganzes bildet, viduelles Dasein hat,

und

heitsursachen erzeugt. sich selbst

ist,

d. h.

ein indi-

in sich selbst

„Wie der Himmel an

mit allem seinem Firmament,

Konstellationen, nichts ausgeschlossen,

auch der Mensch

Geschöpf

für sich selbst ist

regiert wird,

ohne

allein

alle

jeder individuelle *)

**)

und von keinem in

Damit

Mensch

De Ente Veneni S. 32. De Ente Naturae S. 36.

ihm

ist,

sondern es

ein gewaltiges freies

Bindung."**)

und

ebensowenig wird das

andern Geschöpfen gewaltigt,

ihm

ist

Wie das Firmament

Firmament im Menschen, das

in

so

konstelliert in sich selbst

für sich selbst gewaltiglich.

im Himmel

Krank-

ist

von ist

Firmament, gesagt, dass

bei seinem Eintritt


— ins

Leben

112

Summe

eine gewisse

von Kräften

mit sich bringt, durch welche seine kleine Welt

(Mikrokosmus) regiert wird.

In dieser

Summe

besteht seine Eigenheit, seine Individualität.

„Im Menschen

das Firmament mit ge-

ist

waltigem Laufe leiblicher Planeten und Sternen,

geben Exaltationen, Konjunktionen und Oppositionen (von Kräften), und was da im die da

das

Innern vor sich geht,

Ausdruck

seinen (d h.

im

im Materiellen).

,

findet

leiblichen

schliesslich

Firmament'

So kann man durch

die

Erkenntnis des Innern den Grund der äusser-

Hchen Erscheinungen erkennen." (Hierher ge-

„Temperament" und

hört das

die „hereditäre

Belastung".)

„Zweifach erdisch,

selbstspeisende und die mangelnde.

Dasjenige,

welches

nicht bedarf,

der

Himmel

steht,

der Leib; firmamentisch und

und zwei Naturen hat der Mensch an

die

sich,

ist

ist

in

der

äusserlichen

das Firmament im Leib.

Wie

seinem Firmament ohne Nahrung

so steht auch das leibliche Firmament.

Aber der Körper, gleich der Erde, GHedern die Nahrung zu."*) Der Mensch hat somit sowohl

')

Speise

De

Ente Naturae

S. 37.

führt seinen

in geistiger


materieller Beziehung-

in

als

113

eine

individuelle

Grundlage (Firmament), wodurch er sich von andern unterscheidet; aber über diesen

etwas,

ist

was das Firmament und die Erde (Gemüt und Körper)

erhält,

und dass wir dasselbe zu ergrün-

den vermögen, dessen berühmen wir uns

So wie

in

nicht."

der grossen Natur sieben Prin-

zipien unterschieden werden, welche

durch die

„sieben Planeten" symbolisiert sind, so finden wir auch im

Menschen sieben

Prinzipien, deren

jedes seinen Sitz oder Werkstätte in einem der sieben Organe hat, und sind dieselben,

Angabe von

der

und man

kraft,

weil

ihr

in

schieden

Mars ist,

ist

sagt,

wird.

je

das

„Je

stärker,

Geistes-

dass er die Leber regiere,

dem Unreinen

ferner

der

Jupiter

ge-

von

und Venus (Selbsthebe)

näher er bei Sol (Weisheit) und

(Intelligenz) steht,

silberischer

Symbol der

das Reine von

(Leidenschaft)

und

Luna

Paracelsus, wie folgt:

Jupiter

21

I.

nach

ist

er

sichtiger,

in

um

so goldiger und

seinem Körper, grösser,

empfindlicher,

erscheiniger

oder lieblicher und annehmlicher, auch erkenntgreif Hoher

licher,

er

dann

*)

in

und wahrhaftiger erscheint

der Ferne."*)

Coelum Philosophor.

Paracelsus

II.

S. 379.


— Merkur.

2.

114

Das Symbol der

Intellig-enz,

des höheren g-eistigen Bewusstseins,

d. h.

als

dessen Organ die Lunge betrachtet wird; denn so wie die Lunge Luft atmet und dadurch den

Körper belebt, so atmet

Seele

die

die

all-

umfassende Liebe, wodurch der Mensch zum

höheren Bewusstsein und Geistesleben gelangt.*) In

dem

äusserlichen

Atem

ist

der Geistesatem

verborgen.

„Alle Dinge sind in allen Dingen

verborgen.

Eines derselben

und

ist

ihr

Verberger

leibliches Gefäss, äusserlich, sichtlich

und

beweglich."**) Die Organe sind selbst sozusagen

Erstarrungen oder Verdichtungen (Materialisationen) des

denn

ja

in

alles

Geistigen

ist,

begreifen,

ihnen wirkenden Prinzipes, wie Materielle nur

Zustand des

aber diese Dinge sind schwer zu

wenn man

geistigen Kräfte

nicht

die

betreffenden

Sie sind der mate-

erkennt.

riellen Wissenschaft, (heilige)

ein

welche noch keine geistige

Erkenntnis hat, unbekannt, und

deshalb auch keine Begriffe und

Namen

sie

hat

dafür.

Paracelsus sagt: „Die Flüsse (Geisteskräfte) sind alle

offenbar

Gefäss

(das

*) Vergl.

in

diesem Gefäss,

Organ)

ist

Bhagavad Gita

ein

IV,

**) Liber Venationum S. 378.

29.

denn dieses

leiblicher

Geist.


— Darum

115

sind alle Koag"ulationen oder Starrungen

ihm gefangen und beschlossen, mit dem Fluss überkommen, umgeben und verfasst. in

Diesen Fluss und seine Ursache kann

einem

Namen

könnte. "

finden,

womit

man

mit

benannt werden

er

*)

Venus. Das Symbol der Liebe, welche verschiedene Aspekte hat, je nachdem sie sich offenbart. Nach Angabe der Alchemisten werden von dieser Kraft die Nieren regiert. 3.

?

Auch

dürfen

uns

wir

nicht

verleiten

lassen,

diese geistigen Kräfte, nach Art der materiellen

Wissenschaft,

voneinander wesentlich ver-

als

schiedene oder getrennte Dinge zu betrachten,

sondern jede

nur eine besondere Art der

ist

Offenbarung der Urkraft, halten sind.

welcher

in

Somit sind auch

in

alle

ent-

jeder Kraft

die andern sechs Kräfte verborgen.

„Die an-

dern sechs Metalle haben der Venus

alle ihre

Farben gegeben." andern

enthalten

ihren Wert.

Auch

die Liebe in allen

ist

und giebt

„So man

allen

(in sich)

ein verbranntes

oder verlegenes Metall (Eigenschaft)

nimmer geschmeidig, brüchig

ist,

empfängt *)

das

soll

sondern

man wohl

Tugenden findet,

spröde

das

oder

ausglühen, so

es wieder seine Geschmeidigkeit."

Coelum Philosophor,

S.

378. 8*


— ^"

4.

und

Saturn

ist

ii6 das

Symbol des

Materiellen,

auch des irdischen Teiles

folg-lich

Gemütes, des Reiches der niedrigen

des

intellek-

und Launen, des

tuellen Thätig-keit, der Grillen

Prinzipes der Zusammenziehung", woraus Selbstsucht,

Geiz

u.

s.

w.

entspringen.

Als beson-

deres Centrum seiner Thätigkeit wird die Milz (die Geburtsstätte des Astralkörpers) bezeichnet.

„Also Sie

spricht Saturn

haben mich

von

seiner

Selbstnatur:

für ihren Probierer alle

sechs

von sich ausgemustert und von der geistlichen Stätte gestossen,

einem

und mir meine Wohnung

zerstörlichen

Leibe

in

Das

angewiesen.

was meine sechs geistlichen Brüder nicht sein

noch haben wollen, das muss

das erstarrende Prinzip des ^ wäre

und

immateriell.

„Mein Leib

Ohne

ich sein."

ist

alles geistig

der Erde so

geneigt; was ich in mich fasse, wird auch der

Erde

ähnlich

und von

uns

zu

einem Leib

gemacht." 5.

S Mars bedeutet

die Energie

und

er-

zeugende Kraft, aber auch die Begierde und Leidenschaft.

Sie

ist

besonders wirksam

Organen zur Fortpflanzung.

zum Guten sowohl

Sie

ist

in

den

die Kraft

zum Bösen. „Es ist schwer und bedarf grosser Mühe, aus einem unwürdigen, gemeinen Mann einen Fürsten oder als


117

König zu machen; aber Mars durch seine

und

barkeit erficht auch Herrlichkeit,

Streit-

setzt sich

Es muss be-

an die hohe Stätte der Könige.

Mars zum

dacht werden, wie es

möghch

Herrscher zu

und Sol und Luna an

setzen

ist,

Martis Statt mit Saturn zu verbinden," d. h. in

werden und Weisheit

Geisteskraft mächtigo zu

und Verstand an der

der blinden Be-

Stelle

gierde mit der materiellen Natur zu verbinden.

D Luna.

6.

Scheines,

der

Der Mond

das

ist

Täuschung,

der Sonne borgt, so

und

Vorstellung

So wie der Mond

Träumerei.

Symbol des von

sein Licht

der menschliche Ver-

ist

stand nur ein Abglanz des Lichtes der Weis-

und ohne

heit,

dieses Licht

den sechs Metallen, die

aus

verborgen

die

stets

borgen."

„Es

geistlich

in

ist

ihm

sind, selbst das siebente, äusserHch,

und

leiblich

dunkel.

materiell;

denn das siebente hat

andern sechs

geistlich

sich ver-

in

Das Centralorgan des „Mondes"

ist

das Gehirn.

Sol oder

7.

die

Sonne bedeutet das

Centrum des Lebens, das Herz, welches belebt,

Es

ist

und

und das Feuer, welches

das

die

Leben von

allen

anderen sind

alles

alles

erwärmt.

den andern Prinzipien,

alle

in

ihm verborgen.

Die geistige Sonne im Menschen

ist

die Quelle


Il8

seiner Erkenntnis, so wie sein

Herz der

Mittel-

punkt seiner physischen Lebensthätig-keit hat

Jedes Prinzip

seiner

in

Prinzipien

dem

in

Offenbarung-

Wenn

zweierlei Tug^enden (Pole).

ist.

daher sechs

siebenten offenbar werden,

so sind zwölf Kräfte oder Tug'enden zu unter-

und

scheiden,

sind

es

dieselben

den zwölf

Zeichen des Tierkreises verg-leichbar.*)

Somit

finden

im

wir

Mikrokosmus

Menschen den Himmel mit Kräften,

Wir

erblicken darin die Einwirkung- der höheren

g-anismus,

und da

auf den

in

auch im Menschen

^

dem

sterblichen

jeder Welt, und

Or-

folg-lich

nach g-ewissen Ge-

alles

setzen vor sich geht,

die

ihren Ursprung- in

individuellen Dasein derselben haben, so

auch

lution

in der g-eistig-en

eine

und physischen Evo-

bestimmte Gesetzmässig-keit zu

kennen. Es sind

und

Elemente beisammen.

vier

himmlischen Kräfte

ist

himmlischen

den Zodiak, die Gestirne und Planeten,

Erde und die

die

allen

des

in

ihm Perioden des

Niederg-ang-es, des Fortschrittes

schrittes, ja

auch die

Daseins auf Erden

bestimmt, da *)

sie

ist

Aufg-ang'es

und Rück-

Dauer seines

schon bei seiner Geburt

von der Beschaffenheit seiner

Coelum Philosoph.

Vol. IV, S. 809.

g-esetzliche

er-

S. 383.

Vgl. „Lotu&blüthen"


— Konstitution abhängig-

geboren

wird

119 ist;

denn „mit dem Kinde

Firmament und

sein

dazu gehört, und wenn wir reden,

so

sondern

vom Firmamente

meinen wir damit nicht

"feines,

So wie nun

was

alles

ein leeres,

das im Kinde vollkommen

eine

aufgezog^ene

Uhr

ihre

ist.

be-

stimmte Zeit zum Ablaufen hat, so bestimmt auch das

Ens Naturae im Menschen Alles hat sein Mass

seines Lebens."*) Zahl, nichts

ist

zwecklos geschaffen.

die

Dauer

und

seine

Ein Kind,

das mit zehn Jahren eines natürlichen Todes stirbt,

hat seinen Lebenslauf ebensogut voll-

endet,

als

ein hundertjähriger Greis,

und wer

Himmels im Menschen kennen würde, der würde die Vorherbestimmung die

Verfassung

des

des Menschen kennen, in

„Der Geist vollendet

jedem Organe seinen Lauf, so wie

neten

am Himmel,

abnimmt, was aber

die Pla-

deren Schein zunimmt und alles nicht materiell,

sondern

geistig geschieht."**)

*)

De Ente

Naturae S. 39.

**) Es ist jedem Okkultisten bekannt, dass, wenn ein Mensch Selbstmord begeht, um seinen körperlichen Leiden zu entgehen, er damit seinen Zweck gänzlich verfehlt; denn

der äusserliche Körper

körpers und die Seele

ist

ist

nur der Abdruck seines Astralan diesen solange gebunden, bis

die Zeit des natürlichen Lebens zu

Ende

ist.


I20

„Das Herz sich selbst

in

ist

und wie

die Sonne,

und

ist

bar,

aber

So

und nicht

in

vergleich-

der Substanz."

auch mit den übrig-en Organen, und

die

Einwirkung der oberen Kräfte, deren

Werkzeuge

diese

Organe

sind,

würden dieselben

nichts wirken.

Aber durch

werden

Thätigkeit versetzt

ihre

sich selbst.

es

ist

ohne

in

dem Monde

auch das Hirn g-eistig

Sonne

der Erde wirkt, so wirkt

in

auch das Herz im Leibe und

Also

die

sie

in

So

Exaltationen.

das Materielle, das

Jedes aber steht

Der Lauf des

wirkt das

Gemüt

in

diese Einwirkungen

und haben Geistig-e

auf

auf den Körper ein.

seinem eigenen Firmament des leiblichen Gestirnes

Geistes

geht aus von seinem Centrum und wieder zu

diesem zurück.

So geht der

Geist des Herzens

den ganzen Leib und wieder zurück.

durch

Das „Hirn" geht

allein

Die „Leber"

zurück.

zum Herzen und wieder

läuft in

ihrem Geist

im Blut und berührt auch sonst „Milz" läuft in der Seite

allein

nichts.

Die

und im Gedärm.

Die

„Nieren" laufen ihren Gang durch die Harn-

wege und Lenden Stätten. in

mit

ihren

benachbarten

Die „Lungen" laufen ihren Kreislauf

Brust und Kehle; die „Galle" im

Wenn aber falsche Wege

Eingeweide. flüsse

in

Magen und

diese geistigen Ein-

geraten,

so

werden


121

So hat nun jegHches

Krankheiten g-eboren.

Organ seinen geistigen „Planeten", und jedes wird von diesem ernährt.

Aber auch

kosmos

Elemente im Mikro-

Das „Feuer" im

sind zu betrachten.

Menschen in

vier

die

ist

ebenso unsichtbar wie das Feuer

einem Kieselstein, solange aus ihm keine

Funken springen.

Das Wasser

im ganzen

liegt

Leib, in allen Adern, Gebein und Fleisch, und es

ist

im ganzen Körper kein Organ, das nicht

Wasser hat und damit umgeben und durch-

So

drungen

ist.

Körper,

und

Erde

die

ganzen

ist

dasjenige,

woraus

Aus der Zusammensetzung im Menschen entspringen dessen

ernährt wird.

alles

der Gestirne

Temperamente,

das

nachdem

in

herrschend

„Ferner

ihm

heiten sind,

cholerische,

je

ist.

ist

der Leib. viel

und

sangui-

dieses oder jenes Prinzip vor-

in

ihm auch der Liquor Vitae

(die Lebenskraft) zu

schen

melancholische,

phlegmatische

nische,

lebt

im

auch Luft

ist

beachten,

So kommt

es,

denn aus ihm dass im Men-

hundert Tugenden und viele Bos-

und diese kommen

seinem Gestirn,

alle

nicht aus

sondern aus seinem Liquor

Vitae, welcher im ganzen Körper und Gliedern enthalten und das

in allen

Leben der Glieder


122

wie auch die Natur durch ihre Lebenskraft

ist,

gute und böse Erze gebiert."

So

vom

Menschen, wenn wir ihn punkte betrachten,

Welt

geistig

Ding

ist

ein

als

Mikrokosmos des

finden wir denn im

und

was

alles,

geistigen Stand-

der grossen

in

sichtbar enthalten

Jedes

ist.

im Grunde genommen nichts anderes,

Zustand des Alllebens.

verursacht des

Die Allweisheit

Menschen Weisheit, das

herz" (die Liebe)

ist

„All-

sein Herz, das „Allhirn"

(das Reich der Intelligenz)

sein Hirn

u.

s.

w.

„Im Firmament der grossen Natur sind dieselben Organe, wie im Menschen; nicht Körper, sondern

was

in der

Tugenden und

grossen Natur

Menschen. in

als

In

ihm

ist,

die

ist

das

Sonne

greifbare

Kräfte, ist

und

auch im

(das Lebenj,

ihm vollendet der Mond seinen Lauf; nicht

sichtbar,

aber

Im

geistig.

Arznei und nicht im Leib. Geist sind zweierlei.""^) ist

als

das Wesentliche, die

Der

Geist

und der

kann nur richtige

liegt

Der Geist der Dinge

Form ist

ist

Nebensache.

erkannt werden,

derjenige,

welcher

hinreichend eigene geistige Grösse besitzt,

durch

^)

diese

das

wahre geistige Wesen

Labyrinth. Medicor. C.

die

Der Leib und der

geistig

Arzt

Geiste

9.

um des


— Menschen mit während der die ganze

123

allen seinen Kräften zu erkennen,

geistlose Verstand,

wenn

er

auch

Formenwelt zerstückeln würde, doch

keinen Geist finden kann, weil er selbst keinen hat.

4.

Ens

Unter „Geist"

Spirituale.

ist

dasjenige

zu verstehen,

was aus dem Willen und Gedanken „Das

ist

ein Geist,

geboren wird,

das aus unsern Gedanken

ohne Materie,

Das, was nach

Leib.

entsteht.

im lebendigen

dem Tode geboren

wird,

Aus der Vorstellung entspringt die Form, aus dem Willen das Leben des Geistes, und zwar kann das Wollen bewusst

ist

die Seele."*)

oder unbewusst, passiv

ist

aktiv

oder

Liber Paramirum. Tract. IV.

**) Tritt

und

Vorstellung

Hieraus erklären sich die magi-

sein."^"^)

*)

die

z.

B. ein

Mensch im Dunkeln auf einen

Strick,

bildet sich ein, auf eine Schlange getreten zu sein, so dies

„passive" Vorstellung;

sichtlich eine

Schlange vor, so

stellt ist

In beiden Fällen kann sich das zeugte

Büd

so

in

dass dadurch eine

er

sich

dagegen ab-

die Vorstellung „aktiv".

so in der Vorstellung er-

dem Gemüte einprägen oder einbilden, geistige Form erzeugt wird. Ein solcher

Gedanke, wenn er durch den Willen belebt wird, kann zu einem „Elementarwesen" heranwachsen, welches den MenMan nennt dies das Besessensein von schen beherrscht. einer fixen Idee.

Hierdurch werden Krankheiten im Körper,

Irrsinn u. dergl. erzeugt.

Auch kann

ein solches „Elementar-


124 sehen Wirkung-en

bildung- (Imag-inatio)

,

welch

Phantasiegebilden

leeren

und der Ein-

des Willens

nicht mit

letztere

zu

verwechseln

ist.

Hierher gehören nun die Wirkung^en der Magie

(Hypnotismus

Sympathie,

Hexerei, u. s. w.),

Autosuggestion,

Suggestion,

,

Zauberei, Wunderkuren

deren blosse Erwähnung noch vor ganz

kurzer Zeit von unserer Gelehrtenwelt mitHohn-

empfangen wurde, und

g-elächter

in

Bezug* auf

welche auch heute noch unter den medizinischen Autoritäten die grösste Unwissenheit herrscht.*)

„Die Krankheiten können

zwei Klassen

werden; die materialistischen, welche

eing-eteilt

aus

alle in

veneri und ens naturale), welche

gischen,

ens

Ursachen (ens astrale,

leiblichen

aus

und

ma-

die

Einwirkung-en

geistigen

(ens spirituale und ens deale) entspringen. wesen",

nachdem

langt hat, selbe F.

in

die

magische Fernwirkungen

Hartmann, *)

nicht

es ein scheinbar individuelles

Ferne wirken und

es

Dasein er-

können durch

das-

werden.

(Siehe

„Die weisse und schwarze Magie,"

S. 119.)

ausgeübt

Diese Unwissenheit unserer Mediziner

zu bedauern,

sondern

in

ihr

liegt

ist

durchaus

der Schutz der

Menschheit gegen den Missbrauch magischer Kräfte.

Moral und das Wissen

sollten

Hand

in

Die

Hand gehen. Solange

die Wissenschaft nicht hinreichend moralisch vorgeschritten ist,

um

die

ihr

anvertrauten

Geheimnisse

nicht

zu

miss-

brauchen, würde ihr und der Menschheit der Besitz magischer Kenntnisse

zum Verderben

gereichen.


— Das

eine

die

ist

demselben

sind

125

Materie,

der Leib; in

d. h.

Krankheitskeime

Ursachen erweckt

die durch materiell wirkende

werden; das andere

ist

verborg^en,

der Geist, der im Leib

und auch ausserhalb desselben

unbegreif-

ist,

unsichtbar; derselbe kann, sowie der Leib,

lich,

der Träg-er von Krankheiten sein.

Menschen

eines

Es

Geist

verhält sich zu andern Geistern

(geistigen Einflüssen), wie ein

dern.

Der

herrschen

Körper zum anihnen

unter

g'eistig'e

Verwandtschaften (wie es unter den Chemikalien

chemische Verwandtschaften

und

g-iebt),

sie

thun untereinander nicht, was wir wollen, sondern

was

sie

wollen.

So entstehen durch

geistige

Einwirkung körperliche Zustände, die dann zu ihrer Heilung-

bedürfen;

auch wieder geistiger Einwirkungen

Vernunft geboren,

(tierischen)

Was

Willen.

im

Sympathien und

„Die Geister werden nicht von der

Antipathien.

lebt

giebt geistige

es

vom

sondern

da lebt nach seinem Willen, das

Geist;

was aber nach der wider

(tierischen)

den

Vernunft

lebt,

denn

Vernunft gebiert keinen Geist,

die

die

Seele

wi^d

kommt vom *)

stellung

das

von

lebt

ihr

geboren;

der

Geist;

nur Geist

Willen."*)

Der Wille, welcher aus der Phantasie oder Vorkommt, hat keine geistige (magische) Kraft. Diese


— „Es

g"iebt

somit

einen

auch der

ist

vom

Körper,

Welten, die

und

Geist,

und

wesentlichen

und wie der Wille

einen g-emachten Willen,

so

126

die Geister

ist,

kommen

denn im Menschen sind zwei

und

geistig-e

Wenn

einander vereinigt.

die Körperwelt mitdie Geister

im Men-

schen (die Leidenschaften) einander verletzen, so

muss der Leib des

tragen, die der Geist

verletzten Geistes die

empfangen hat."*)

auch durch geistige Einwirkungen,

kommen, können Krankheiten

aussen

Bürde

Aber von

die

verursacht

werden.

„Wenn durch

unser Sinnen und Wollen und

Denken, die da vollkommen zusammenwirken, in

uns

wird,

ein

vollkommener Wille

beschlossen

so dass wir uns fest entschliessen, ver-

willigen

und begehren, und uns

in

den Willen

ergeben, einem andern zu Schaden zu sein an

seinem Leibe, so

ist

und

ein so beschlossener

verhängter Wille eine Mutter, die da gebiert einen Geist."

Mit andern Worten: „Der Sinn

Kraft hat nur dasjenige, was es ist gar nicht nötig,

dass

man von Herzen der Intellekt

will,

und

dabei thätig sei.

Das Gute, wie auch das Böse, wenn es zum Wesen des Menschen geworden ist, wirkt durch ihn instinktiv, Dahin

*)

gehören

die

Krankheiten,

Gemütsbewegungen, Zorn, Neid, keit u,

s.

w. entstehen.

welche

durch

verletzte Eitelkeit, Traurig-


127

Wort und die Sprache ist die Mutter des Redens. Da wo kein Sinn ist, da ist keine Rede noch Wort. So auch im Geiste. Wie das Wort entspringt, so entspring-t auch der Geist, welcher eine Wohnung" hat nach macht

ein

unserm Willen, und wie wir

„So ich begehrend bin

dies begehren."

eines

vollkommenen

Willens, einem andern zu schaden, so

Wille

ein

Geschöpf von mir im

dieser

ist

Geist,

dass

mein Geist demnach handle nach meinem Gefallen,

gegen den

und

Geist des andern

gegen seinen Leib.

nicht

Schädigt aber mein Geist

den Geist des andern, so wird es dieser im Leibe empfinden.

So

entsteht ein

den zwei Geistern;

schen

den andern überwindet,

Wenn

zwi-

welcher

derjenige,

trägt

mein Widersacher

Kampf

den Sieg davon.

unterliegt, so

ist

die

Ursache, dass sein Gemüt nicht so inbrünstig

gegen mich Geist aber

So werden

ist,

als

ich

gegen

mehr entzündet, die

ihn.

Ist

sein

so unterliege ich.

Leibeskrankheiten

durch die

Geister geboren."*)

„Wenn *)

Es

ist

ein

Mensch durch den bösen Willen

bekannt, dass wenn jemand schwarze Magie

gegen einen andern Menschen ausübt und dabei die

von ihm ausgesandte böse Kraft auf ihn

prallt,

und ihn krank macht oder

tötet.

unterliegt,

selbst zurück-


128

eines andern beschädigt wird,

so

ist

es nicht

der Leib, der diese Beschädigung- (direkt) er-

sondern der Geist (Astralkörper) empfängt

fährt, sie,

und überträgt

Fällen

ist

dann

sie auf

den Leib."

In solchen

Beschädigung des Astral-

die

körpers die Ursache der Krankheit, und dar-

nach

richtet sich die

Es

ist

Behandlung.

eine bekannte Thatsache,

Menschen durch

ihre

dass

die

Gedanken beständig

auf-

auch ohne es zu wissen

einander einwirken,

oder zu wollen.

Unsere Gedanken und Ideen

sind wie Vögel,

wir wissen nicht,

woher

sie

kommen, noch wohin sie gehen und wo sie nisten werden. Ein in dem Kopfe eines Romanschriftstellers

ausgeheckter Plan zu einem Ver-

brechen, kann durch einen andern, ob er schon

zum Gedanken und

davon weiss,

nichts

That werden.

Aber der blosse Gedanke, ohne

den Willen zur Ausführung,

ohne

zur

die treibende

ist

wie ein Schatten,

und belebende

Kraft.

Der

bewusste und ungeteilte Wille dagegen erschafft einen Geist, der von

Menschen

Besitz

Individualität,

dem Gemüte

ergreifen

seines

freien

kann,

macht.

Werkzeuge

Was man

des

ihn

Willens

eigenen Vernunft beraubt, und ihn losen

eines andern

und der

zum

„schwarzen

seiner

willen-

Magiers"

heutzutage „Hypnotismus"


— nennt,

129

nichts anderes,

ist

der Anfang der

als

schwarzen Magie.*)

Da in

es nicht unsere Absicht

Unterricht

ist,

der schwarzen Magie zu geben,

gehen wir wenden,

welche Paracelsus be-

die Mittel,

und welche

schreibt,

um

teuflische Personen

ihren bösen Willen

und

Das beste

bildung zu stärken.

so über-

an-

ihre Ein-

gegen

Mittel

böse Einflüsse

ist

und

besiegende Kraft des Glaubens

die

alles

die eigene Reinheit der Seele

an das Gute und Heilige

Der Astralkörper

uns

in

selbst.

Menschen

des

ist

das

genaue Ebenbild des physischen Körpers, und

Beschädigungen des

die

dem

ersteren

„Also

letzteren mit.

ist

sich

teilen

es möglich, dass

mein Geist ohne meines Leibes

Hilfe

durch

mein Schwert einen andern ersteche oder

ver-

wunde, durch mein inbrünstig Begehren.

Die

Einwirkung des Willens in

der

Arzneikunde.

nichts Gutes gönnt

kann

ist

ein grosser

Einer,

und

der

sich

sich selbst hasst,

Punkt selbst

dem

es geschehen, dass ihn sein eigener Fluch

*) Allerdings

Gemüte Wurzel

kann ein böser Wille nur

fassen,

wo

schon eine

in

demjenigen

wenn auch schlum-

mernde böse Neigung vorhanden ist, aber eine Person, in welcher keine solchen Neigungen vorhanden sind, wäre

wohl unter Erwachsenen schwer zu Paracelsus

II.

finden. 9


130

Das Fluchen kommt aus der Verhäng-ung(Besessenheit) des Geistes, und es können daraus

trifft.

Fieber, Epilepsie, Schlagfluss u.s.w. entspringen.

Und

euch dies kein Scherz

lasset

denn

ihr wisset

noch nicht das Geringste von

Der Wille

der Kraft des Willens.

auch auf Tiere

leichter als

Intellekt)

Eine solche Einwirkung

nichts zu schaffen hat.

kann

schafft solche

denen die Vernunft (der

Geister, mit

Ärzte;

sein, ihr

stattfinden,

und

noch

im Menschen; denn der Geist des

Menschen wehret

sich

mehr

dag-eg-en,

als

der

Geist des Tieres."

„So kann der Geist eines Menschen den Geist

(Astralkörper)

andern bezwingen,

eines

und was der Geist des Besessenen muss der Leib ausführen Geister geschehen

soll,

;

das muss in der Gestalt

Form geschehen,

in

liegt

oder verkörpert

sei es eine

Geist

ist,

Wo sie

ist,

Das Subjekt, ist

das

denn was durch die

oder

ein Bild.

thut,

welcher der Geist Figur oder

darin der menschliche

der Mensch selbst."

aber eine Kraft vorhanden

ist,

kann

auch zu guten Zwecken verwendet werden.

„Durch das Ens spirituale können dem Menschen viele Krankheiten zugefügt werden. sollt ihr

Da

nun nicht auf natürliche, sondern auf


~ diese

Krankheiten

131

behandeln, der da erkrankt

Auch durch

das

und

kurieren,

den

Geist

ist."

Medium des

und

Schlafes

des Traumes werden sowohl Krankheiten

als

auch Heilungen auf magische Weise verursacht. „Also dass dein Geist den Geist des andern

im Schlaf zu unwissend,

dir bringt,

als

und dann im Schlaf

im Traum, denselbigen durch

dich selbst verletzest, durch das

Wortes, das Wissen."

dir

Medium

deines

im Schlaf ausgeht, ohne dein

jj^er Glaube hat nichts dabei zu

thun, sondern der Wille.

Nicht der Glaube,

sondern der Wille handelt dabei.

Vom

Glauben

(Meinen) hierbei zu reden,

mehr

närrisch

als weise.

ist

Durch den Glauben schlagen

sich

zwei Männer nicht, sondern durch dieThat."*)

5.

Ens Dei.

Alles in der Natur hat seinen

und geschieht durch

die Natur.

Grund

Damit

in ist

Gott nicht

gemeint, dass Gott die Menschen ohne Ursache

und nach seinem Belieben krank oder gesund mache, sondern dass es durch das Gesetz des Geistes in der Natur bestimmt

*)

ist,

Da, wie es Schopenhauer beschreibt,

und Vorstellung

entspringt, so

Wille und Vorstellung

alles,

dass das-

alles aus

Wille

kann auch aus dieser Einheit von

Gutes und Böses, erzeugt werden. 9*


— was gesät

jenige,

132 sei

ist,

Früchte

entsprechende

werden muss. Dies

ist

gut oder böse,

es

und

trägt

das Gesetz

geerntet

vom Karma,

demg'emäss auch unsere Handlungen

in

früheren

Inkarnationen Folgen haben können, die sich auf dieses

Leben

verpflanzen,

springen Zustände, lassen, solange die

sich

die

gegen irgend

nicht

nicht

ent-

beseitigen

durch das Karma geschaffe-

nen Ursachen nicht erschöpft Es wäre jedoch

und hieraus

irrig,

ein

sind.

zu glauben, dass

Übel einschreiten

man

dürfe,

wenn dasselbe eine Folge von Karma ist; denn wenn der Kranke einen Arzt findet, der ihm helfen kann, so

es

eben auch sein Karma,

ihm geholfen werden

dass

Von alle

ist

Gott,

soll.

und nicht vom Menschen, kommt

Gesundheit und Krankheit, und wenn wir

richtige Christen

hätten,

wären und den rechten Glauben

so hätten wir auch kein anderes Heil-

mittel nötig, als dasjenige,

welches wir durch

unsern Glauben in Gott finden können.

Obwohl

die Krankheiten aus der Natur entspringen, so sollten

wir als Christen die Heilung derselben

im Glauben und nicht

in

Gott hat jeden

Hand.

")

in seiner

Paramiruna Trat. V.

der Natur suchen.*)

Jede Krankheit


und kein Arzt kann jemanden

ein Feg-efeuer,

ist

133

gesund machen, es

denn, dass dieses Fege-

sei

feuer von Gott aus zu

Ende gehe.

Ist die

Zeit

der Vorherb estimmung- (Karma) nicht gekom-

men, so macht keine Arznei den Kranken ge-

kommt euch

sund;

aber ein Kranker zu,

Gott zu euch gesandt hat,

Stunde

der

so

gekommen.

Erlösung"

ihn die

für

ist

den

Die

un-

wissenden Ärzte aber sind Fegefeuer -Teufel,

dem Kranken

von Gott

zur

Gott hat den Arzt sowohl

so geschieht es

*) Alles

ohne dass je

sie

mehr

es

sie

sie nicht

ganz andere

sie

Temperatur

sei.

so tauglicher

kennen.

uüd leugnen So kommt und dass

sind, als sie beabsichtigen

die Quelle alles es,

dass sie auch

ihre Resultate oft

oder erwarten.

Tauber

So

plötzlich geheilt

Thermometer unter die Zunge steckte. eine Wirkung der „Suggestion" erklärt, da

ein als

der Kranke Mittel

um

schreiben alles Gute sich selbst

ihm der Arzt zum Zwecke der Messung der

als

Dies wird

als

sich selbst

die gottlosen Ärzte können,

B. ein Fall bekannt, dass ein

wurde,

ihn."*)

Werkzeugen Gottes dienen,

Geschicklichkeit besitzen,

Kunst nicht sicher sind,

ihrer

z.

zu

ihrer Geschicklichkeit zu

Guten, die

ist

Auch

wissen,

Aber

sind sie hierzu.

und

von Gott durch

Das Werkzeug kann aus

dient.

nichts Gutes vollbringen.

und

die Arznei ge-

als

Gute kommt von Gott, wobei der Mensch

Werkzeug

ein

gesandt.

und wenn der Arzt etwas Gutes be-

schaffen, wirkt,

Strafe

sicli

Aber

einbildete, in

dass

dies

ein

therapeutisches

hundert andern Fällen hätte die Sug-

gestion nichts genützt,

und dass

sie

in

diesem Falle

half,


— und

„Gut"

134

„böse"

sind

und was uns unang-enehm zu unserem Nutzen sein.

geschaffen hat,

relative

Begriffe,

kann dennoch

ist,

„Dass Gott dasjenige

was uns widerwärtig

hat

ist,

seinen Grund darin, dass es uns von Nutzen

den Zweck

wenn

wir

Auch

thut Gott

Wenn

er

auch

einsehen.

ohne den Menschen.

nichts

Wunder

nicht

ist,

wirken

will,

so thut er es

durch den Menschen und auf natürliche Weise

Wo

auch durch den Arzt.

also

vorhanden

Wunder

ist,

der Glaube

da werden durch denselben

gewirkt;

aber

ist

der

allein

Glaube nicht

genug, und doch die Stunde des Fege-

stark

feuers

vorüber,

Wunder,

so

welches

vollbringt

der Arzt

wunderbarlich

Gott

das

thun

würde, wenn der Glaube im Kranken wäre."

Sünde

Jede Gesetz d. h.

der

ihre

ein

ist

Verstoss

Ordnung und

Folgen mit

sich.

gegen das

bringt ihre Strafe,

Jede Krankheit

ist,

so betrachtet, die Strafe für Sünde.

In alten

Menschen weniger

sündhaft

Zeiten,

als

waren,

gab

die es

auch nur wenige Krankheiten

oder Leiden, und zwar nur solche, welche aus beweist, dass das Fegefeuer

war. altes

(Karma)

des Kranken zu

Ende

Eine solche Kur kann von Gott ebensogut durch ein

Weib

vollbracht werden,

nötige Glaube vorhanden

wenn im ~'

ist.

Patienten der dazu


135

g-anz

naturgemässen Ursachen, der Entwicklung-,

dem

Nahrimgsbedürfnisse und

Alter entsprang-en.

dem

Zerfall

im

den ursprüng--

Jetzt sind aus

lichen drei Krankheitsursachen neunundachtzig-

„Zur Zeit des Hippokrates waren

g-eworden.

die Fegefeuer klein;

zunimmt,

aber

der Plag-en viele."

g-iebt es

es nicht die Arznei,

welche

aber wer seine Hoffnung

in

ist

Gott

kein Christ; setzt,

der

ist

und Gott kann ihn gesund machen,

ein Christ,

durch die eigene Kunst, durch den Arzt

oder durch

alte

merken, dass erste

ist

sondern Gott

hilft,

Hoffnung- in die Arznei setzt,

sei es

Auch

„Der Kranke, der seine

durch die Arznei.

hilft

da das Übel

jetzt,

für

Arzt sein

um

sollt ihr

Christen

euch Gott der höchste und

soll,

nichts geschieht.

den Menschen

Das

Weiber.

der gewaltigste, ohne den

Die Ungläubigen schreien zu Hilfe,

aber der wahre Christ

glaubt an Gott, der ihm,

wenn es zu seinem Besten

den Arzt zusenden

wird, der ihn kuriert."*)

ist,

„Die

Menschen und

alle

Erden sind Gott unterworfen,

Geschöpfe

und

es

*) Dies ist nicht dahin zu verstehen, dass der

und

nichts

thun

solle;

denn wer

alles

giebt

Mensch

einem äusserlichen Gott überlassen

die Mittel,

seiner Gesundheit giebt, nicht helfen.

auf

die

nicht

ihm Gott zur Herstellung

anwendet,

dem kann Gott


zweierlei Leiden, die aus

nämlich

entspringen;

diesem Leben, und

Von

treten.*)

kommen, irdischen

136

den Folgen der Sünde welche

diejenigen,

die,

welche im Tode

in

ein-

denen, die nach diesem Leben

wollen

wir

jetzt

Leben aber

nicht

Gott

straft

Im

reden.

diejenigen,

welche nicht der Partei des Widersachers (dem Bösen) anhängen, nicht deshalb, weil

sie gefehlt

sondern zu einem Zeichen,

haben,

diejenigen erkannt werden,

auf dass

welche sein

sind.

Dieselben sind keinem Arzte unterworfen, denn Gott will

sie als die

Seinen gekennzeichnet haben

die andern aber sind diejenigen, welche Gott in

Strafe

annimmt, aus ihrem rechten Glauben

und Begehren.

Diese sind

dem

Arzte unter-

worfen. " **)

„Gott (das Gesetz)

den Arzt und die Arznei.

weder

ein Arzt

*) Vergl.

noch

schafft

Aus

die Krankheit,

sich selbst

eine Arznei

Sankaracharya

macht

den Kranken

„Tattwa Bodha"

S. 49.

**) Es giebt gewisse Krankheiten, welche darin ihre

Ursache haben, dass sich im Menschen, der den

Weg

der

Heiligung betreten hat, das göttliche Leben regt, und infolge dessen das in ihm früher angesammelte böse entfaltet

und

erschöpft.

seine Schulden auf einmal abbezahlt ist,

während

die

Karma

rasch

Er gleicht dann jemandem,

und dann

frei

der

davon

andern dieselben nach und nach abtragen

und immer wieder neue dazwischen machen.


137

Wie kann da jemand

gesund.

er (ohne Gott) ein Arzt sei?

behaupten, dass er

Ist

doch nur

Knecht der Natur, und Gott der Herr der

ein

Folglich

Natur.

kann

der

Arzt

niemanden

gesund machen,

es sei denn,

an seiner

Die Kunst eines rechten Arztes

Statt.

kommt von

Gott, wie auch die Arznei

in

er

und

die

Der Kranke wird ihm, dem Kranken zugeschickt. Welche der viele gesund

Stadt einen guten Arzt hat,

macht, die darf sich rühmen glückselig zu

und

ihm,

und der Anfang.

Praxis

und

durch Gott

die einen

sein,

bösen Arzt haben, sind zu be-

dauern."

Um

müssen

dies alles richtig zu verstehen,

wir an der geistigen Erkenntnis festhalten, dass

Gott nicht ein ausserhalb der Welt stehendes

und vom Menschen getrenntes Individuum

ist,

der die Welt von aussen her regiert, sondern dass

er

allgegenwärtig

ist

und

in

uns selbst

durch seine Kraft und Weisheit wirkt und insofern

als

diese

göttliche

Kraft

in

schafft,

unserm

eigenen Selbstwissen und Wollen keinen unüberwindlichen Widerstand

findet.

Arzt wahre Weisheit besitzt, so

Wenn

kommt

ein

dieselbe

aus Gott; hat er sich aber auf gottlose Weise

Kenntnisse erworben, so richtet er damit

Ende mehr Schaden

als

am

Nutzen an, weil ihm


-

-

138

der Grund alles Wissens, die Erkenntnis der

ewigen Wahrheit,

„Dass

fehlt.

Gott aber nicht

menschliche Werkzeuge,

direkt

sondern

Arzt und die Arznei wirkt und

hilft,

und ohne durch den dient dazu,

dass der Kranke Gottes Hilfe nicht allein seinen

Wunderwerken,

Gott selbst

in

als

in

Gott

suche, sondern Gott auch in seinen Geschöpfen, als

Gottes

Arzt

Werkzeuge erkenne und

sollte sich

aber nicht einbilden, aus eigener

Kraft

(gottloser)

zu können,

Der

liebe.

etwas Nützliches vollbringen

sondern

den Willen Gottes

stets

in allen

auf das

Ens Dei,

Dingen achten.

Ein

Arzt, der kein wahrer Christ (in seinem Herzen) ist,

ein

Wenn

der achtet des Willens Gottes nicht. solcher

dennoch einen Kranken

gesund

macht, so hat dies darin seinen Grund, dass er,

ohne

bringt,

es zu wissen,

denn wenn

den Willen Gottes

ein

voll-

Ding aufhören oder

geschehen muss, so muss es vollbracht werden durch diejenigen, welche es können und vor-

handen

sind.

Der Unterschied

ist

nur,

dass

der Ungläubige sich einbildet, gegen die Natur

wirken zu können, gleichsam ein Gott; der weise Arzt aber

als

wäre er selbst

ist

ein bewusstes

Werkzeug des göttlichen Willens und handelt in und mit Gott durch die Natur."


^39

Fünferlei Heilmethoden.

Den

fünf Krankheitsanfängen

obig-en

sprechend werden nun oder

Arten

fünf

ent-

fünferlei

Heilmethoden

Ärzten

unterschieden,

Diejenig-en,

welche sich nur

von

nämlich

Naturales.

1.

nach den äusserlichen Krankheitserscheinung-en

und Geg-ensätzHches anwenden.

richten

„Sie

behandeln Kälte durch Wärme, Feuchtigkeit mit Trockenem, Völle durch Ausleerune

u. s.

w.

nach dem Grundsatze contraria contraribus curantur."

Hierher gehören die Allopathie,

Hydrotherapie und die verschiedenen Arten der Naturheilkunde. 2.

Specifici. Diejenig-en, welche bestimmte

anwenden, von denen

Mittel

wissen,

dass sie in ähnlichen Fällen geholfen

Hierher gehören die Empiriker

haben.

Homöopathie

Art,

3.

sie aus Erfahrung-

u. s.

aller

w.

Characterales.

Diejenigen,

welche

durch ihren persönlichen Einfluss wirken. solcher Kraft,

als

gebietet zu laufen,

mit sein

dem Wort." der

wenn und

„In

einer

einem andern

er läuft.

Das geschieht

Hierher dürfte zu rechnen

„Heilmagnetismus"

oder

die

Über-

tragung von Lebenskraft, psychologische Ein-


T40

Wirkungen auf das Gemüt, Umstimmungen durch

Erregung der Willensenergie und Gedankenübertragung 4.

etc.

Spirituales.

geistiger

magischer

oder

Hypnotismus,

Diejenigen,

Suggestion,

welche sich

Mittel

bedienen.

Übertragung

von

Krankheiten auf Tiere oder Pflanzen, Teufelskunst,

wenn

Hexerei,

geistige

ein Richter einen

Fernwirkung.

Menschen

den Stock

Auch

sperrt, so ist er allein sein Arzt.

solche, wie die

in

„Als

wissen

gebundenen Krankheiten durch

den Geist der Kräuter

erlöst

werden, so dass

der Geist der Krankheit dadurch verzehrt wird." 5.

Fidel es.

Diejenigen, welche durch die

Kraft des Glaubens heilen, wie es Christus und seine

Jünger thaten.

„Wer da

in

Wahrheit

glaubt, der wird gesund."

Alle diese fünf Klassen von Ärzten sollten die Krankheiten

Die Erkenntnis

und ist

ihre

Ursprünge erkennen.

nur eine einzige, aber die

Behandlungsweise verschieden.

Es giebt keine

„alleinseligmachende" Behandlungsweise, denn

durch jede dieser fünf Methoden können

alle

heilbaren Krankheiten geheilt werden; aber wer eine derselben gewählt hat, der soll in ihr wohl-

begründet, erfahren und nicht zweifelhaft sein.


141

IV.

Von

den geheimen Kräften in der Natur.

Die drei Substanzen.

I.

Wie

bereits

oben besprochen wurde, besteht

jedes Ding* aus den drei Grundeigenschaften:

Materia.

Salz,

das Prinzip der

d. h.

Materialität, Stofflichkeit

(Tamas, Dunkelheit,

Bewusstlosig-keit).

Anima.

^ Schwefel,

das

der

Prinzip

(Radschas, Feuer oder Leiden-

Energie, Kraft

schaft, Instinkt),

ö

Spiritus, der

Intelligenz,

Quecksilber, Geist

das

(Sattwa,

Prinzip

Wesenheit,

Licht, Bewusstsein).

Aus

Zusammensetzung

der

unsichtbaren sichtbaren

„Grundelemente"

Körper,

seinem Wesen

dieser

entstehen

und jeder Körper

nichts

anderes

drei

als

ist

eine

sammensetzung- dieser drei Prinzipien,

die in

Zu-

wobei

entweder das eine oder das andere vorherr-

schend andern

ist.

innig-

Somit

ist

auch jedes Ding

verwandt, und nur durch die

dem Form

und Art der Bewegung von andern verschieden. Alle Dinge sind

dem Wesen nach

eins,

nur

befinden sie sich auf verschiedenen Stufen der


— Entwicklung-.

mehr

Je

um

Prinzip vorherrscht,

und

sinnlos,

materiell,

einem Dinge das

in

zusammenziehende,

oder

materielle

142

mehr

so

dumm,

ist

bittere

es dicht

unbewusst,

er-

mehr das Prinzip um so mehr ist es

kenntnislos, passiv, träge.

Je

der Energie vorherrscht,

feuriger Natur, egoistisch, leidenschaftlich, stre-

bend,

erhitzend, scharf, sauer, anziehend

aktiv,

und abstossend, begehrlich

um

der Merkur vorherrscht, bewusst, intelligent, ätherisch,

w.

so

Je

mehr

mehr es

ist

emporstrebend,

lieblich, ruhig,

geistig,

„Wo

gut.*)

licht,

u. s.

leicht,

kräftig

und

diese drei Substanzen durch die

Kraft des Lebens innig miteinander verbunden

um

da steht es

sind,

wo

sie sich in

da

fault

die Gesundheit gut; aber

Abziehung des Lebens trennen, das andere brennt

das eine,

u. s.

Dies sind die Anfänge der Krankheiten."

dem Schwefel

w.

„Aus

wächst der Körper," d.h. aus

der Begierde nach Dasein, die jedem Dinge zu eigen

ist,

sei

es

sich

nun dessen bewusst

oder unbewusst, bildet sich der Wille zu einem „Selbst",

und

aus

dem

Salz

„Koagulation" oder Materialität.

dem Diamanten ^)

Vergl.

seine Härte,

„Bhagavad Gita"

kommt

die

Dieses giebt

dem

Kap. XIV.

Blei

seine


143

den Knochen ihre Stärke

Weichheit,

Der Merkur aber mildert Materie

und

die Dichtigkeit der

das Feuer

mässig-t

der Leiden-

Aus der Erkenntnis der

schaft.*)

w.

u. s.

Grund-

drei

eigenschaften in den Krankheiten aber ergiebt es

der Körper

ob

sich,

beruhigender

oder

„Wie das Feuer auch die Arznei

deren Heilung

zu

reizender

Mittel

bedarf.

Dinge verzehrt, so

alle

wo

Nicht achten,

sein.

wo warm, sondern hinwegnehmen.

soll kalt,

Dies

ist

der Arkanen Art und Eigenschaft."

Nicht nur

der

in

Welt,

äussern

auch im Menschen selbst sind

Aqua

sein

rum,

ihm

„In

halten.

sein

selbst

vitae,

sein

Arcanum,

und dergleichen; seine

eigene

Krankheiten dabei

Natur

heilt.

thun,

Lapis Philosopho-

Aurum

sein selbst

ist

alle

seine

Der äussere Arzt kann

nichts

ist

sein

sie

Arzt,

Natur gegen

nötig

Dinge enthalten

grossen Welt,

^)

und jedes

Paramirum Lib.

potabile

Mumia, und

und

schädliche

ihr

hat,

II.

dasjenige

und da der

Mensch aus dem Limbus gemacht ihm

ent-

seine Gesundheit,

ist

verteidigen

was

alle Kräfte

der

die

als

Einwirkungen verschaffen,

er

sondern

ist

sind,

wie

Ding

sich

und in

in

der

seines


— Gleichen annimmt, so mit

auch die ganze Welt

ist

sichtbaren

ihren

allen

144

Was

Einflüssen seine Apotheke.

aufnimmt, das

in sich

und unsichtbaren der

So nimmt

er selbst.

ist

Mensch

der Leib des Menschen den Leib der Welt an,

wie ein Sohn das Blut

und

ein Blut

ein Leib,

vom

Beide sind

Vater.

geschieden

durch

allein

die Seele (Individualität), in der Erkenntnis aber

ungeschieden."

„Himmel und Erde, Luft und Wasser, ist alles zusammen ein Mensch, und der (einzelne) Mensch ist eine Welt mit Himmel und Erde, Somit nimmt der Saturn

Luft und Wasser.

des Mikrokosmus den Saturn die

Melissa der Erde

kosmos an

u. s.

ihren Kräften

die

Melissa des

So wie

w.

des Himmels, Milcro-

die Seele mit allen

gegen den Teufel kämpfen und

Gott zu Hilfe nehmen muss, von ganzem Herzen

und Gemüt, so nimmt auch was

ihr

Gott gegeben hat,

und himmlischen meiden, der für „Also ist,

ist

sie

ist

lernen

das soll.

um

und

alle

alles

irdischen

den Tod zu

schrecklich

ver-

ist."

Compositum: das kommt aus Himmel und

das grosse

die rechte Arznei

Erde und aus

Das

Kräfte,

die Natur

allen

Elementen und ihren Kräften.

Compositum, Das

ist

darinnen der Arzt

das Recipe.

Das sind


So der äussere Mensch

Simplicia.

die

sammen

ist,

145

Remedia,

so sind bei einander alle

Medicamenta und Arcana. die Kräfte, die

bei-

Da

lieg-en alle

den Krankheiten widerstehen.*)

Composito steht die ganze Kräften im Himmel und Erde,

In diesem grossen

Welt mit

und

allen

ihm der ganze Mikrokosmos des Men-

in

schen, der

in

ihr

wie ein Tropfen im Meere

und der Mensch nimmt aus dem Limbus,

ist,

dem

aus

er

vereinigt es sollte die

vom

geboren

ist,

das was er bedarf und

Der Arzt aber

mit sich selbst.

Natur erkennen, und lernen das Licht

Dunkel,

das

Reine

vom

Unreinen

zu

scheiden; denn also hat Gott ihn beschaffen."

Aus diesen

drei

Substanzen entstehen die

verschiedenen Zustände, die

als

„Krank-

sowohl im Menschen

heiten"

bezeichnet,

auch

der grossen Natur,

in

man wo

sie

als

als

Natur-

erscheinungen, Regen, Stürme, Meteore, Donner

Überschwemmungen, Dürre, Erdbeben, Epidemien u. s. w. auftreten. Auch ist

und

Blitz,

*)

Diese Kräfte

sind

sowohl geistige

Der wahre Glaube und Gottvertrauen, Zuversicht, Energie

als

fester

materielle:

Wille

und

und Ausdauer, Gewissensfreiheit, Er-

kenntnisklarheit, Gemütsruhe, Geduld, reine Luft, Sonnenlicht,

frisches

Enthaltsamkeit Paracelsiis IL

Wasser, gesunde Nahrung, u. s.

Massigkeit und

w. lo


— diese Erklärung-,

146

so

sonderbar

dem

auch

sie

Nichteing-eweihten erscheinen mag*,

für jeden,

der sie begreift, von selbst verständlich; denn

der

Mensch

ist

thatsächlich eine

und seinem Wesen nach

Welt im Kleinen

identisch

mit

der

In beiden sind dieselben Kräfte

g-rossen Welt.

enthalten,

und

dieselben,

wenn

deren sie

Wirkung-en

auch

in

der

wesentlich

Form

ihres

Auftretens voneinander verschieden sind.*)

Da die

Werk

dieses

Werke des

nicht dazu bestimmt

ist,

Paracelsus zu ersetzen, sondern

nur dazu dienen

soll,

das Studium derselben

zu erleichtern, so würde es uns zu weit führen,

wenn

ihm

wir

in seinen

Ausführung- en über die

verschiedenartigen Beteiligungen der drei Sub-

stanzen

den

in

verschiedenen

Wer

zuständen folgen wollten.

Krankheits-

aber die Natur

dieser drei Prinzipien richtig erfasst, es

schwer werden,

nicht

erkennen.

So

ihre

spricht Paracelsus

dem

wird

Wirkungen zu z.

B.

von einer

Destillation, Sublimation und Präcipita-

tion des Mercurius

*)

Da

die ganze Natur aus

im Menschen

(was

den „drei Substanzen" oder

„Grundeigenschaften" (Guna's) besteht, so können auch alle

darin

herrschenden Zustände in nichts anderem ihren

Ursprung haben.

Dies hat schon der indische Weise San-

karach^rya vor zweitausend Jahren erklärt, und die Lehre


— natürlich nichts mit

147

dem

materiellen Quecksilber

und dessen Präparaten zu thun Gehirnkrankheiten, stehen. riellen

Schlagflüsse

u. s.

wodurch w.

ent-

Aus den Veränderungen des mateElementes

Krebskrankheiten,

Geschwüre,

Veränderungen des 4

kommen

des Paracelsus stimmt versinnbildlicht

damit überein.

und

„Tartarische

u. dgl.

Regen und Schnee

Kälte,

Haut-

entspringen

Krankheiten", Rheumatismus

und

hat),

Aus den

nicht nur Hitze in

der grossen

Beifolgende Figur

den Ursprung der fünf Bewusstseinszustände,

der fünf materiellen Kräfte und der fünf Daseinszustände

(Tattwa's)

in

der materiellen Welt.

einandersetzungen

s.

Für weitere Aus-

Sankaracharya „Tattwa Bodha".


148

und

Natur, sondern auch Fieber

sucht und Entzündungen

Somit

ist

Frost,

Wasser-

aller Art.

Mensch

der sterbliche

in die drei

deren

Grundeigenschaften

der Natur

Wesenheit der Arzt

geistig zu erfassen bestrebt

sein soll,

wenn

gesetzt,

er nicht bloss die Krankheits-

Wesen Wesen aller

erscheinungen, sondern das heiten

und auch das

Dinge erkennen

allen

und

Substanzen gesetzt,

hat seinen Ursprung aus

lische

für

ist

dem

ist,

Arzte

Mensch

dem Einhauchen

und wie

ein Nichts

Leib

nicht in die

ist

Dieser (himmlische)

nicht unterworfen.

Seele) von Gott,

unsicht-

ein

ist

barer Leib im Menschen, der

Händen

materiellen

will.

„Aber über diesem drei

der Krank-

ein

so

ist

Hauch

in

(der

unsern

auch dieser himm-

uns nicht sinnlich erkennbar.

Der Arzt aber sollte die beiden Leiber im Menschen erkennen, den natürlichen und jenen, der aus dem Worte Gottes gemacht ist und nicht

aus

dem

bewährt werde

in Ja

er

sich

an

der

Mensch

und Nein, im Guten und

Bösen und erkenne, wie

und wie

damit

Gestirn,

lieblich

ihn

halten

ihm Gott soll.

sei,

Diese

beiden Leiber sind auf Erden miteinander ver-

bunden wie durch einen Ehebund, und der unbegreifliche Leib hat versprochen, den natür-


149

liehen nicht (mit Versuchungen)

zu überladen

oder über sein Mass zu treiben.

Mehr davon

hier anzuzeigen gebührt mir nicht."*)

Vom

2.

Der achter

Lebensprinzip (Archaeus).

kurzsichtige

Bewegungen

die

sieht

und oberflächliche Beobund

Lebens-

erscheinungen der Geschöpfe, und er bezeichnet diese Thätigkeit, deren Ursache er nicht kennt, als

Der Eingeweihte

das „Leben".

sieht

erkennt, dass diese Thätigkeit nicht das selbst,

in

Leben

sondern nur die Äusserung, eines ver-

Der

Okkultist geht

er erkennt das

ganze Leben

borgenen Lebensprinzips

noch

und

und

weiter,

der Natur

als

ist.

eine Wiederspiegelung

des

Geistes Gottes im Weltall.

Dieses enthalten

Lebensprinzip

und

ist

der

ist

in

allen

Dingen

Archaeus oder

die

organisierende Kraft in der Natur und in jedem einzelnen Organismus.**)

Lib.

*)

De Tribus primis

n,

p. 139.

**)

Paracelsus sagt: Substantiis.

Paramir

Die indische Philosophie bezeichnet das geistige

Leben als „ Jiva" und dessen Wiederspiel in der Natur Von letzterem beschreibt sie fünf Modifikaals „Prana", tionen^ nämlich:

Prana,

Udäna,

das vorwärtsstrebende Leben.

das aufsteigende Leben.


ISO

„Der Spiritus vitae (Lebensgeist) Geist, der

wie

da

ein

Teilen des Körpers,

liegt in allen

auch genannt werden, und

sie

ist

ist

in

allen

gleich der eine Geist, die eine Kraft, in einem

wie

im

und das höchste Korn des

andern,

Lebens, aus

bewegt

dem

alle

Glieder leben.

er das Herz, in der

Leber die Stärke

u.

s.

w.

Im Herzen

Leber giebt

In allen

er der

Organen

ist

der Spiritus vitae dasjenige, was den Organen ihre Lebensfähigkeit giebt"*)

Das Centrum und kraft in

die Quelle der Lebens-

unserm Sonnensystem

ist

die Sonne;

die Centralwerkstätte der Lebenskraft im

schen Körper

Der von der

das Herz."^*)

ist

tieri-

Samäna, das bindende Leben. Vyäna, das austeilende Leben. Apäna, das abwärtsstrebende Leben. Siehe Sankaracharya „Tattwa Bodha'^ *)

infolge

Dies wird von denjenigen nicht begriffen, welche ihrer

dass das

Weltanschauung

verkehrten

Leben

ein Produkt der

die Vernunft uns lehrt, dass alle

Formen Formen

sei,

sich

einbilden,

während doch

in der Natur Pro-

dukte der formenbildenden Kraft in der Natur sind. aber

unterscheidet

niederen,

dass

sich

die

die erstere

Darin

höhere Wissenschaft von der

den Geist und die

letztere nur

die Erscheinungen kennt.

**) Die Sonne hat eine

Pulsschlag

H.

ist

das Herz unseres Planetensystems

dem menschlichen Herzen der

P. Blavatsky,

ähnliche Pulsation.

Sonne dauert ungefähr „Geheimlehre"

I,

591.

1 1

Jahre.

und Ein

Siehe


— Sonne

151

Lebensgeist

ausstrahlende

auf

dring-t

Wegen, insbesondere durch

verschiedenen

Lung-e, in den menschlichen Körper ein. ist

im Gehirn sowohl aus

darin

mater,

und

er

ein,

als

„Er

im Fleische, und geht

durch die pia und dura

im Leeren sowohl

ist

die

Der Spiritus Vitae

ist

im Vollen.

als

den Einflüssen von

oben unterworfen, und so wie sich der Leib von der Erde flüsse der

nährt, so nährt er sich

Sonne, und wenn

Krankheit und Tod."

Wege

Hindernis im

kung von

selbst.

wird,

Er giebt

und wo

Stärke,

ihre

seiner

ist,

allen

ein

*)

ist

wird,

jeder Arzt

dem

Organen kein

da erfolgt diese Stär-

äussere Herz bedacht sein,

Das innere

folgt

„Das Herz begehrt nichts

weggenommen

Und

ist.

so

Thätigkeit

anderes, als seine Stärkung, d. h. dass

jenige

Ein-

einem Organe

in

gehemmt

die Lebensthätigkeit

vom

womit

als

das-

es beladen

mehr

soll

ihm

auf das

auf das innere.

Arzt nicht unterworfen."*)

Dies, wie vieles andere,

deutet

darauf hin,

Paracelsus bedacht war, durch den Geist auf das

den Körper heilend einzuwirken. alchemischen Rezepte, wie

z.

dass

Gemüt und

Dies bezeugen auch seine

B. folgendes:

Recipe: Den besten Cr o cum,

cohabiers im besten

den Boden nicht berührt, in Aqua panno molli, cum sigillo Hermetis; das auf 12 Male, so wird aus dem Crocus ein Öl, gar eines mächtigen Vitae,

das


auch zwei Gehirne,

„Also sind

und

Dem

inneres.

ein

152

nicht zu ändern;

so

innern sein

Wesen

aber überfallen

es

mit dem, das ihm nicht zug^ehört, so

durch

selbe

gegeben

Kreatur

welches

Hirn,

das

die

innerliche

äussere Leber zu ihrer Not.

wie ein Geist;

ist

Körper, welches

das

So

das-

in

die

werden.

Leber

die

Die Leber an sich

fleischliche

Organ im

Namen trägt, ist nur an dem (abgesehen von

diesen

ein Glied des Leibes,

dem

Gott

ist

wird

soll

ausgetrieben

hat,

So begehret auch

äusseres

ein

Geiste, der dieselbe belebt) nichts liegt."

verhält

es

sich

auch

mit

den

übrigen

Organen.

Das Leben

und der Vorgang der

selbst

Lebensthätigkeit sind zwei verschiedene Dinge.

Das

eine

ist

Prinzip,

ein

Offenbarung. Das Leben

ist

das

andere dessen

etwas Himmlisches,

an sich selbst ewig und unvergänglich, und ein Ausfluss der Gottheit; das Lebendigsein eines

Dinges

ist

durch die Gegenwart des Lebens-

prinzips in diesem Geschmacks. das

den

ist

Davon

des Herzens

Alten

mütigen."

gieb einen Tropfen in

summa

und Kranken,

laetitia

Vino Vitae;

(höchste Seligkeit),

Melancholischen

(»De Viribus Membrorum"

hier schwerlich die Rede.

Dinge bedingt, und während

und p. 6.)

Schwer-

Es

ist

von gewöhnlichem Safran und Branntwein


153

das Leben selbst untödlich in

ist,

denen es seine Thätigkeit

sind die

Formen,

äussert, beständi-

gen Veränderungen unterworfen.

Das Leben

der Baumeister (Archaeus),

der die drei

ist

Substanzen miteinander verbindet und die Madie drei Substanzen sind das

terie organisiert;

Material, aus

denen das Gebäude gebildet wird.

Es wird schwerlich jemand so thöricht

sein,

zu glauben, dass Paracelsus die Chemie in der

Medizin verwerfen wolle, da er doch selbst der erste war, der eine rationelle

Anwendung

selben darin eingeführt hat;

aber auch unter

der-

den scheinbar leblosen chemischen Substanzen

würden keine Reaktionen Lebensprinzip

das

in

eintreten,

ihnen

Durch das Vorhandensein Ding

jedes

mit

einer

Atome

nicht

wäre.

enthalten

dieses Prinzipes

geistigen

sehenden sichtbaren) Sphäre oder geben,

wenn

(dem

Hell-

Aura um-

und durch diese wirken sowohl der chemischen Substanzen,

Pflanzen, Tiere,

Menschen und

ist

als

geistige

die

auch

Wesen

aufeinander ein.*)

*)

Die neuesten Forschungen ergaben, dass bei sehr

hohen Kältegraden dies ist durch das

nach

dem

klären.

Innern

alle

chemischen Reaktionen aufhören;

Verschwinden der Aura infolge der sich zurückziehenden Ausstrahlungen

zu er-


154

Der Lebensg-eist mechanisch Kraft,

in

ist

— aber nicht

sondern

wirkende,

nur

eine

eine

geistige

welcher, wie schon von Plato be-

schrieben wurde, halten sind,

und

die in

„Archaeus" oder

Ideen

Dinge

aller

diesem Sinne wird

ent-

der

sie

die organisierende Kraft der

Natur im Makrokosmos und Mikrokosmos genannt,

und was der Chemie ohne

der Lebenskraft nicht möglich

Aufbauen

nämlich das

ist,

neuen Organismus, das geschieht

eines

durch diesen Archaeus.

Menschen, und

ist

„Der

die Kraft in

menten, und macht aus

und

die Einwirkung

gleich

ist

den

dem Samen

dem

vier Ele-

einen

Baum

richtet ihn auf."*)

Wenn edeln

die Natur der

Menschen

und vergeistigen würde,

klarem Verstand

in

sich so ver-

dass

sie

mit

das Innere der Natur sehen,

oder, wie Paracelsus sagt, „im Lichte der Natur

sehen lernen" würden, so würden

mehr

sie

auch nicht

bloss die Erscheinungen des Stoffes

dessen Veränderungen, aus welchen

sie

und

auf die

darin wirkenden Kräfte Schlüsse ziehen, sondern

das

den Formen wirkende Leben selbst

in

kennen.

Auf

diese innerliche Erkenntnis,

allerdings nicht

*)

jedermanns Sache

Vol. III p. 22.

ist,

ist

er-

die

die


155

medizinische Kunst des Paracelsus gegründet,

und geht folgHch, wie der

er selbst sagt, nicht aus

der

aus

sondern

Spekulation,

barung der Wahrheit im

Offen-

Innern des Men-

..Aber wir sind von Christus

schen hervor.

(der Gotteserkenntnis) gefallen,

Körpern nach," und

und

laufen den

nach der Weisheit

anstatt

Gottes zu suchen, die unsern Verstand erleuchten kann, bilden wir uns

eigenen V/issen

alles

So

uns nichts weiss.

dass wir mit unserm

ein,

vermögen, und Gott erscheint uns denn,

in

so-

lange wir selbst wie tot und gottlos sind, auch die

Welt

bis dass,

liche

auch

als

ein gottloses

wenn

geistloses Ding,

uns selbst das geistige gött-

in

Leben erwacht, das

und

wür durch dessen Geist

Leben und Gott

geistige

allen

in

Dingen erkennen.*) „Die Natur lehret

alle

nicht kann, das erwirbt sie

*)

so

„De morbis

aufzufassen,

als

Dinge, und was

vom

sie

heiligen Geist,

invisibilibus."

Dies

ist

nicht

ob wir das menschliche Wissen und

Forschen verachten und uns, was allerdings sehr bequem wäre, der Träumerei, Schwärmerei und keit

hingeben

sollten.

stillen Beschaulich-

Das Ringen nach wahrer Erkenntnis

und die Hingebung an mystische Schwärmerei uns

zum

Lichte,

andere in das Dunkel des Aberglaubens

und

in

entgegengesetzte Dinge. die

sind zwei

Das

eine

Reich der Täuschung^ und Phantasie.

führt

das


-

156

-

der sie lehrt, und die Natur und der heilige Geist sind eins,

dem

Licht aus

heiligen Geist

kommt

ihm, und also

schen gleich einem, der

„Wer den Sohn wer ihn nicht

Wer den

Natur ein

täg-lich ist die

d. h.

und

lernet

die Erkenntnis

vom Schlafe

von

dem Men-

erwacht."

*)

Gottes hat, der hat das Leben,

hat,

der hat das Leben nicht."**)

Geist der Erkenntnis in sich hat, der

wird auch das Leben des Geistes in der Natur

erkennen; wer ihn nicht hat, und sich daher nicht über das Reich des Sinnlichen zur wahren

Erkenntnis emporschwingen kann,

der

die Erkenntnis des Geistes nicht reif,

haben ihm

ist

für

und

wir

nichts zu beweisen.

3.

Der Astralkörper.

Der Träger der Lebenskraft während des irdischen

Lebens

der Astralkörper.

ist

In

ihm

wie im physischen Körper

sind alle Organe,

vorhanden, und durch diese wird die Lebensthätigkeit

der fleischHchen Organe

Während nun grobmateriellen

vermittelt.

moderne Medizin nur

die

Organe

kennt,

und

die

deshalb

auch derselben nur mit grobmateriellen, che-

*)

**)

De Fundamento I.

Johannes V,

Sapientiae. Fragm.

12,


157

misch oder mechanisch wirkenden Mitteln bei-

zukommen

sucht,

Heilmethode

die

ist

Paracelsus darauf gerichtet,

der Pflanzen

durch

diese

zuwirken.

des

den Geist

durch

w. auf die Astralmaterie,

und

auf die physischen Organe

ein-

u. s.

„Denn im Spiritus

liegt die Arznei,

und nicht im Leib, denn Leib und

Spiritus

sind zweierlei."*)

„Der Mensch sichtbar

Körper

in

ist

und unsichtbar. thut, das sieht

die halbe Arbeit;

zwei

Teile

Was

der

man; aber

gesetzt;

sichtbare

dies

nur

ist

die andere halbe sieht

man

nicht; diese vollbringt der unsichtbare Körper.

So baut auch

ein

zwei Körpern auf;

Zimmermann erst

seiner Vorstellung)

Haus aus

unsichtbar als Bild

(in

und dann mit sichtbarem

Material, augenscheinlich;

mann

ein

kein sichtbares

und wie der Zimmer-

Haus bauen kann, wenn

er kein sichtbares Material dazu hat, so bedarf

auch der unsichtbare Körper der groben Materie,

um

einen sichtbaren Körper zu bauen."**) „In jeder Beziehung

ist

der unsichtbare Leib

so wie der sichtbare beschaffen,

beiden

*)

**)

kommt

aus

und jeder der

dem Limbus.

„Labyrinthus Medicorum"

p. 231.

„De Morbis

271.

Invisibilis"

p.

Der

eine


"'

\l ist

und jeder

der andere himmlisch,

irdisch,

Dem

wirkt auf seine Art.

zu

g"eg"eben

158

und

bauen

irdischen

ist

Hände

die

Befehl zu

ge-

brauchen; was aber der unsichtbare Leib voUbring't,

vom

wie der Schatten

ist

Leib; beide

Von einem

aber sind zusammen ein Mensch."*)

andern Standpunkte betrachtet, liche

Mensch der

liche

Körper

wirkliche Leib,

sein Schatten

;

der inner-

ist

und der

die Künste,

äusser-

welche

der innerliche Mensch versteht, führt der äusserliche materielle

schaffenheit

Mensch, insoweit es seine Bekörperlich

zulässt,

gleichsam ein verborgener Mensch, sichtbare Körper verbirgt.

Schatten,

Er

„Er

aus.

ist

den der

der inwendige

ist

aber er hat Substanz,

Greif lichkeit

und Empfindlichkeit, und des ganzen Leibes Glieder Einbildung,

Wesen und

Natur,

und

ist

das Edelste im ganzen Leib und im Menschen,

wiewohl er die Seele nicht hat und sein Leben

vom Er

Leib erhält und nichts von ihm ist

wie

jemand,

der

sich

im

selbst.

Spiegel

sieht."**)

*)

**)

Diese

„De Morbis Invisibilis" p. 281. „Von der Gebärung des Menschen" Beschreibung

körpers"

entspricht

derjenigen

des

S. 344.

„Lebens-

(Pranamaya Koscha) von Sankaracharya.

„Tattwa Bodha"

S. 28.


159

Während nun der physische Körper

äusser-

mechanisch und chemisch wirkenden

lichen,

Einflüssen unterworfen

ist,

empfängt der Astral-

köiper geistige Einflüsse und die Eindrücke des

und

Gemütes,

die

in

ihm

hervorgerufenen

Zustände übertragen sich auf den materiellen

So rufen

Leib.

z.

Furcht, Begierde

B. Zorn,

und andere Gemütserregungxn gewisse

Strö-

mungen

in

hervor.

Diese verursachen Nervenerregungen,

den Lebensäthern des Astralkörpers

Blutwallungen

diese

dungen

u.

w.*)

s.

,

Kongestionen,

Entzün-

Der persönliche Mensch

ist

eine Erscheinung, welche gewisse Eigenschaften

Wenn

sich diese Eigenschaften ändern,

so ändert sich

damit auch die Persönlichkeit;

besitzt.

eine Eigenschaft, die ihn beherrscht, personifiziert.

So kann man

Zorn besessenen Menschen trachten, in

dem

z.

als

B. ein

ist in

ihm

einen von

Wesen

be-

der Geist des Zornes personi-

Kleptomanie behafteten als einen Menschen, in dem die Stehlsucht zu seinem Wesen geworden, und der dadurch in fiziert ist;

einen mit

einen Dieb verwandelt wurde.

Ähnlich verhält

es sich mit konstitutionellen Krankheiten,

*)

von

„über die Physiologie des Astralkörpers"

siehe „Lotusblüthen" Bd.

II,

S. 797.


— denen jede

ein Zustand, der

als

ang"enommen

Gestalt

i6o

hat,

im Menschen werden

betrachtet

kann.

„Weil der Mensch zweifach (der

der Erde

materielle)

ist,

Teil

ein

und des Wassers,

der andere (der Astralkörper) des Feuers und der Luft, so

folget

daraus, dass die übernatür-

dem

liche Krankheit in

einen Teil, dass

im

ist

nehme die Ursprünge und nicht dem andern. So wisset, dass eine jegliche

Geiste, an sich in

Lust, Begierde, Wille, Verhängnis des Menschen,

wenn

dies

seinem Gedächtnisse, Phantasie

in

oder Imagination geschieht, ein

Corpus

ihm

in

macht, gleichwie ihr beim Zorn seht; der macht einen Leib,

d.

wächst

er

i.

in

einem Leib, und

so auch eine jede andere Willensform im Men-

schen: Hass, Lüge, Fluchen, Betrug, Geiz

Dies sind

macht, und die aus in

ihm

liegen, seien sie gut

seine

Krankheit (Zustand) und

ihm

nicht

lassen.

leibHch,

^)

So

Vol. III

ist

So werden

wachsen

und

dann die so

„De Feste"

p. 178.

oder

Corpus

hält

Leib."*)

w.

dem halben kommen, ihm

böse; und ein jedes so geborene

Kräfte

s.

Dinge, die der halbe Mensch

alles

anhängen und

u.

die

will

be-

von

geistigen

vergiften

den

personifizierte


i6i

im Menschen,

Eig-enschaft gleichsam ein „Ich"

Wesen

dessen

der betreffende Zustand

das davon nicht lassen

da dies die Ver-

will,

und jedem „Ich"

dieses Ich's wäre,

nichtung-

zum Dasein innewohnt."*)

der Wille

Aber der Mensch, welcher Weisheit

besitzt,

diesen

ist

die Kraft der

Einflüssen

nicht

„Diese Weisheit, die der Mensch

unterworfen.

haben

und

ist,

soll,

von der Erde, noch von

nicht

ist

der oberen Hemisphäre (der Spekulation), son-

dern

dem

aus

und

Gestirns ein

so

lebt,

Magus

g-ebieten.

Wesen (dem

So der Mensch

bewusstsein). heit

fünften

derselbe

ist

er aber nicht

Ist

so meistert ihn das Gestirn

was es

will.

Er

in dieser

ein

Weisdes

Meister

Ein solcher wird

aller Planeten.

genannt und kann

Selbst-

dem

t),

$,

9 u.s.w.

Herr seiner

selbst,

und macht aus ihm

dann gleich einem Narren,

ist

der sein Ross nicht meistern kann, und dessen Meister dann das Ross

wohin

*)

es

Dies

will."

ist

Leben

wäre

sie

das mit ihm hingeht,

der Wille krank macht,

auch in Bezug auf eingefleischte Meinungen

und Theorien der ihr

Wie

ist,

Fall,

und

es giebt

Menschen,

die lieber

lassen, als eine Theorie, der sie anhängen,

auch noch so falsch, aufgeben wollen, weil

eben von derselben ganz eingenommen sind, und „Ich"

ist,

dessen innerstes

Paracelsus

II.

Wesen

in dieser

Meinung ii

und sie

sie ihr

besteht.


l62

---

so kann auch der Wille gesund machen.

„Mit

solchen Gnaden hat uns Gott auf Erden beg^abt, dass wir zwei Arzneien haben,

und

eine

Die sichtbare

unsichtbare.

geschaffene,

und

eine sichtbare

die unsichtbare

ist

die

ist

Wort

das

Gottes."*)

Vom

4.

Die Einheit

ist

Tode.

unteilbar,

die Vielheit

zusammengesetzt und zersetzbar. Leib des Menschen

Ding und

ist

ein

Der

ist

irdische

zusammengesetztes

Christus sagt: „Ein jedes

sterblich.

Reich, das in sich selbst zerteilt wird, vergeht;"

aber das Reich Christi (die Gotteserkenntnis) bleibt.

Im Menschen werden

vielerlei

Kräfte

geboren und bekämpfen sich gegenseitig, und es naht sich der

Tod

himmlische Leib

in

in vielerlei Gestalt.

Der

uns hält den irdischen Leib

zusammen, und wenn

dieser Leib der

Gnade

nicht wäre, so stürbe der irdische Leib in der ersten Stunde seines Daseins.

und erneuern

Leben

ist

uns

selbst

eine beständige

Wir verzehren

fortwährend;

Umwandlung.

unser

Ob-

wohl der Mensch aus dem Mutterleibe kommt, ist

er

>=)

deshalb

doch nicht der Mutter Sohn,

„De Feste"

p. 193.


103

noch des Vaters; sondern der Sohn dessen, der ihm Nahrung-

Darum

g-iebt.

im Himmel unser Vater, nicht Gerechtig-keit

sondern auch

,

ist

unser Vater

allein

nach seiner

leibHcher Be-

in

ziehung-."

„Alle Dinge haben ihre bestimmte Zeit des

zum Guten oder zum Bösen;

Daseins, sei es

(Adepten) haben ihre

sog"ar die Heilig"en in

Zeit,

der sie aufhören müssen, auf Erden zu leben.

Sei

auch noch so fromm und g-erecht

einer

und dem Volke

nützlich,

kommt, muss

dennoch

Geist

zum

Erde

ist

er

sobald

seine

So

fort.

Zeit

fährt der

Herrn, der Leib zur Erde; denn die

kein Gefäng-nis des Geistes,

nur für den Leib.

Also bleiben

sie,

sondern ein jeg-

liches an seiner Stätte, bis sie wieder

zusammen-

kommen;

Substanzen

werden

so

wiederum sein

in

die

drei

ihrem Wesen.*)

weiter daraus wird, das steht bei

*)

Dies

auch

ist

die

Lehre

Was

aber

dem, der Leib

der Reinkarnation,

gemäss sich der himmlische Mensch,

der

„der Leib und Seele

gemacht hat", nach einer Zeit der Ruhe aus den drei Substanzen wieder überschattet

des Menschen

neue Persönlichkeit

sie zur

Auf

und bewohnt.

Individualität

eine

einen neuen Körper baut, und denselben

ins

diese Art wird die geistige

immer wieder

neue

als

irdische Dasein geboren,

bis

aufs

vollkommenen Selbsterkenntnis gekommen

Bhagavad Gita

ü, 19

u.

f.

ist.

Siehe


— und

gemacht

Seele

164

verborgen

hat,

allen

Menschen." „Die Scheidung- des Mikrokosmos geht

im Tode

Da

an.

erst

scheiden sich zwei Leiber

voneinander, der himmlische und der irdische, d. h.

der sakramentalische und der elementa-

Der

lische.

der andere

eine führt über sich, wie die Adler, fällt

unter sich zur Erde, wie Blei.

Der elementalische verweset, wird unter die Erde vergraben und nicht mehr gesehen; der sakramentalische,

h.

Nach

auch im Tode

dieser

und

der himmlische

verwest nicht und wird

siderische

graben.

d.

nicht

be-

Scheidung scheiden sich

des Menschen

die

drei

Sub-

stanzen voneinander, nämlich Leib, Seele und Geist;

ein jegliches

an seinen Ort, daraus es

Der Leib

ursprünglich kam.

in

die

Erde,

prima materiaElementorum; die Seele^ zu der prima materia Sacramentorum; der zu der prima materia des luftigen Geist zur

Chaos."*)

Leben

ist

Bewusstsein,

Tod

ist

Bewusst-

Das Dasein des Menschen ist ein beständiger Wechsel zwischen Leben und

losigkeit.

*) I.

„De Separatione Rerum"

Korinth. XV, 53

u.

f.

p.

315.

Vergl.


-

-

i65

Sterben; denn er lebt nur in Bezug auf dasjenige, dessen er sich gerade bewusst

ist.

Da

der Mensch aus verschiedenen Prinzipien zu-

sammengesetzt

so giebt

ist,

Elemente;

der

die Unwissenheit;

der

pers

ist

Tod Tod

des Intellektes

ist

der Seele

Gefühllosigkeit;

die

die

ihn ver-

für

Der Tod des Kör-

schiedene Arten von Tod.

Trennung

es

seiner

der

Tod

des Geistes die Glaub enslosigkeit und der ewige

Tod der Verlust der höheren Individualität. „Wer nicht glaubt, der ist schon gerichtet."*)

Vom

5.

Glauben.

Der Glaube, von dem Paracelsus hat

man gewöhnlich und was in dem phantasti-

dem,

mit

nichts

„glauben" nennt,

spricht,

was

schen Fürwahrhalten von Meinungen, Theorien,

Erzählungen dern er

besteht, zu schaffen, son-

u. s. w.

eine geistige Kraft

ist

und das

geistige

Leben, Empfindung und Bewusstsein im Menschen

selbst.

Nicht

aus

dem Wissen durch

Hörensagen, logische Schlussfolgerung sondern aus pfinden

eigenen

und Begreifen

Erkenntnis,

')

dem

und was

Johannes

III,

18.

u. s. w.,

Wahrnehmen, Em-

entspringt

die sinnliche

die

wahre

Wahrnehmung


auf sinnliche Dinge

in Bezug"

Glaube

wenig-

vom

das

ist,

sichtbar.

der

Wir würden

von einer Welt wissen, von der wir nur

Hörensagen, oder durch log-ische Schluss-

machen könnten.

folgerung uns einen Begriff

Eine solche Welt bestände serer Phantasie selbst

lichkeit,

und

uns nur

für

wenn

von

So

angelernte Wissen

auch

geistige

alles

Dinge

aber

liegt die Kraft

ihr

machen. in

Bezug

wahre Erkenntnis,

keine

sondern nur Theorie,

Glaubens

un-

thatsächhch den Be-

sie

die wir uns

ist

in

hätte für uns keine Wirk-

griffen entspräche,

auf

ist

Durch ihn

auf das Geistige.

in Bezug-

das Unsichtbare

wird

i66

in

der Kraft

des

der Offenbarung und

Verwirklichung.

„Wir Menschen auf Erden, was haben wir ohne das Licht der Natur aller natürlichen

sich

Dinge?

in

der Erkenntnis

Dieses Licht erstreckt

von dem Sichtbaren

geradeso wunderbar

in

in

das Unsichtbare;

diesem

in

als

jenem.

So wie der äussere Mensch mit seinen körper-

Augen

lichen

in

der

Sinneswelt

die

Dinge

wahrnimmt, so erkennt der zum höheren Leben erwachte innere geistige Mensch die Natur der

Dinge

in

ungebildet sinnlich

der übersinnlichen Welt. sind

diejenigen,

welche

Wahrnehmbare sehen; denn

Grob und nur

das

so hoch


— und erhaben

sind die Kreaturen

schaffen, dass sie

hoch erfahren

können,

sein

dennoch giebt

er die

dem was

in

als

Gott

dem, was

in

Der Mond

haben.

von Gott ge-

im Lichte der Natur ebenso

unsichtbar gemacht hat, sichtbar

167

ein

ist

sie

Licht;

Farben der Dinge nicht

zu erkennen; so aber die Sonne aufsteigt, wird alles deutlich

und

und wie das Licht der

klar;

Sonne das Licht des Mondes

übertrifft,

so

scheint das Licht der Natur über alle Kräfte

Augen.

der

werden und

die

dass

dem

In

unsichtbaren Licht

dieses

dessen

überscheint,

Lichte

der

Dinge

sichtbar,

andere

alles

lasset

Erkenntnis

euch

Licht

eingedenk

sein."*)

„Wir glauben den Wirkungen, und müssen ihnen glauben (weil es keine Wirkungen ohne

Ursachen

giebt);

gleichwie wir in der fmstern

Nacht eine Glocke hören; dass eine Glocke vorhanden

dann wissen ist.

wir,

Wollen wir

aber die Glocke sehen, dann müssen wir Licht

haben. Der Licht, die alles

am

Sonne

*)

(die Phantasie) ist ein dunkles (die Weisheit) aber erleuchtet

gründlichsten.

Licht,

sein

Mond

in

dem

„De Morbis

es

Ein jedes Ding hat erkannt werden kann.

Invisibilibus"

p. 239.


i68

Glauben wir aber an die Werke, so glauben wir auch an den Meister (die Ursache);

das

ein toter Glaube, der nur die

ist

und

sieht,

nicht den Meister

Ding- hat sein Licht,

Licht nicht sehen

baren Dinge vor

Wirkungen

erkennt.

der Natur

dem sind die den Augen gleich

unsicht-

will,

wie

zu

machen vermögen. So

so zeigt es uns,

Dieses

Mond

nicht sichtbar

wir dieses Licht finden,

dass nicht allein Fleisch

Blut

der Mensch

noch

ein anderer

ist,

Leib

ein

macht uns dasjenige

aber

was Sonne und

sichtbar,

Jedes

und wer bei dem höchsten

grosser Berg in einer finsteren Nacht.

Licht

denn

sondern

dass

dahinter

der zu klar

ist,

und

ist,

um

von den groben Augen gesehen zu werden,

und

welchem

in

die

Ursachen

unsichtbaren

liegen.

„So so

ist

wir er

den Meister der Werke ergründen,

uns auch sichtbar.

Dingen macht der Glaube in

den

In

alle

leiblichen unsichtbaren

den ewigen

Werke

Dingen macht

diese sichtbar das Licht der Natur stand).

(der Ver-

Für die menschliche Vernunft, die aus

dem Menschen ewigen

sichtbar,

Dinge

der Erde

kommt,

unergründlich.

Er

sind

die

kann

die

Kräfte des Glaubens nicht ergründen; deshalb

müssen

sie

auf die

Lehre

Christi

gegründet


Unsere Stärke

werden.*)

und nicht

die

sie

„Die Zeichen

es heisst:

In

sie

etwas Tödliches

Auf

wird es ihnen nicht schaden.

Kranken werden

meinem

Teufel austreiben, mit neuen

Zungen reden, und so

die

sie

Hände

trin-

die

legen, und es

wird besser mit ihnen werden."**) ist

Glauben,

Viele meinen den

da glauben, sind die:

Namen werden ken,

im

liegt

der Phantasie.

in

Glauben zu haben, aber derer,

169

Der Glaube

ein Geist, der alle andern Geister überwindet.

Er wirkt auf zweierlei Art; schen zu guten Dingen und Bösen.

den guten Men-

in

in

den bösen zum

Selbst der Teufel (im Menschen) hat

seine Stärke aus

dem

Glauben, den er zu bösen

Zwecken missbraucht.

Wir

sollen aber niemals

den Glauben zu etwas gebrauchen, wozu er uns nicht gegeben

ist."

„Der Glaube kann sowohl krank machen, als

auch gesund.

Wir

schaffen durch ihn einen

Hände und Füsse thun kann, was ein Mensch thut, und Geist,

*)

der ohne

dasjenige ein jedes

Das Fürwahrhalten dessen, was uns aus der ßibel

von der Lehre

Christi erzählt wird,

Selbsterkenntnis. die Offenbarung

Die

richtige

Lehre

ist

noch lange keine

Christi geschieht durch

von Christus (der Wahrheit)

**) Markus XVI, 17

u.

18.

in uns.


1

70

das in der Natur wächst, das kann auch

Ding",

durch die Stärke des Glaubens hervorg-ebracht werden.

den

Durch den Glauben werden denen

Geistern,

unsichtbar

thun,

zu

es

was

wir gleich

möglich der

alles

ist,

Leib

sichtbar

thut."*)

Der Glaube g^lauben

ist

kommt

Nicht

zurück.

dem Aber-

„Der wahre an-

unterscheiden.

zu

geborene Glaube Gott

aber wohl von

aus Gott und geht in

wir

wirken

durch

den

Glauben, sondern Gott wirkt durch den Glauben

Durch unsern selbstgemachten Glauben

in uns.

können wir keine Wunder wirken, aber durch die Barmherzigkeit Gottes (in uns) ereignet es sich,

dass

dies

So

geschieht.

wir aber

Eigendünkel handeln, und achten uns selbst Götter, so verg-essen wir hierin Gottes

Barmherzigkeit und leben

in

und

aus für

seiner

unserm eigenen

Hochmut und Trotz, die uns in VerzweiflungAus dem Missbrauche des Glaubens führen. entsteht

Aberglaube und Zauberei.

Wir

sollen

im Glauben leben, aber ihn nicht anwenden zu

dem Zwecke,

und

dass dieses oder jenes nach unserm

*)

Der Missbrauch des Glaubens

ist

schlimmer

göttliche Kräfte

wendet werden.

als

ist

„schwarze Magie",

gewöhnliche Verbrechen, weil dabei

entweiht und zu niedrigen Zwecken ver-


171

Willen geschehe,*) denn dies hiesse Gott verDiejenigen Zeichen

suchen.

aber sollen

wir

begehren, die aus der Barmherzigkeit Gottes

und der Liebe uns erreichen."

dem Glauben

geschieht,

entspringt aus Gottes Barmherzigkeit.

Die Ge-

„Alles Gute, das aus

sundheit

aus

fliesst

dem

und das

Heilmittel,

So

Heilmittel aus Gottes Barmherzigkeit.

hat

auch das, was aus dem Sohn Gottes entspringt, seinen Ursprung in seiner Barmherzigkeit und erlangt seine Kraft durch den Glauben.

„Wer

sagt:

Werke *)

Dies

mich glaubt, wird auch

an

thun,

ist

Christus

noch grössere

die ich thue, ja

einer der Punkte,

die

die

am

schwersten zu

Die göttlichen Kräfte gehören Gott und nicht

fassen sind.

dem Menschen

Wenn

an.

Mensch

der

aus

sie

eigenem

Willen zur Erfüllung irgend eines Wunsches anwendet, so unterordnet er dieselben seinen persönlichen Begierden und erhebt seinen menschlichen Willen über den Willen Gottes.

Dies

ist

der

Weg

die Unterlassung

zur schwarzen

Magie.

Andererseits

ist

von Werken der Nächstenliebe verwerflich,

und wir sollen die Kräfte, die wir besitzen, zum Guten benützen,

Gut

ist

aber in Wirklichkeit nur dasjenige, was

Gott durch den Menschen vollbringt. die

Wir

sollen

deshalb

AnwenWerkzeuge

göttlichen Kräfte nicht aus eigenem Willen in

dung bringen, sondern nur aus Liebe und

als

Gottes, ohne irgend welche eigene Absicht, handeln.

Dies

kann aber nur derjenige begreifen, der durch die Kraft des Glaubens

zur

selbstlosen

„Bhagavad Gita"

Kap.

Liebe

V

u.

VL

gekommen

ist,

Vergl.


1/2

wird er thun, denn ich g-ehe zu

Der Glaube

meinem Vater."*)

aber, welcher nicht aus der

herzigkeit Gottes geschöpft

des Teufels,

d. h.

er

ist

ist,

Barm-

der Glaube

ist

verunreinigt durch den

Der Teufel

Eigendünkel und die Selbstsucht. (die Bosheit) achtet solcher

Zeichen nicht; er

uns aus uns selbst Arges und Böses thun

lässt

und den Glauben missbrauchen. dass er uns zweifeln keit Christi,

Sein Ziel

ist,

mache an der Barmherzig-

und mit dem Glauben

in Christus

Was

aber durch

Hoffnung- und Liebe zerstöre.

diesen Missbrauch des Glaubens geschieht,

ist,

wie wenn ein grober Bauer neben einem Gold-

schmied stünde, und was der Goldschmied aus

Gold macht, das

*)

bildet der

Der Glaube, um den

Bauer aus Dreck."**)

es sich handelt, ist nicht das

Fürwahrhalten der biblischen Erzählung von Jesus Christus,

sondern der Glaube an, Christus

ist

oder vielmehr in Christus selbst.

das Liclit der Weisheit im Makrokosmos und

Mikrokosmos,

und

wer

in

diesem Lichte

Selbsterkenntnis handelt (vorausgesetzt,

der

hat),

er es

in sich

an Christus und wirkt in seiner Kraft,

glaubt

Wenn nun

der göttlichen

dass

Mensch noch eine grössere Erkenntnis der Naturgesetze, als der Mensch Jesus von Nazareth (Jehoein

schua?)

besass,

hätte, so

könnte er noch grössere Werke thun.

und dabei denselben Glauben aus Christus

**) Die Wissenschaft im Bunde mit der Liebe führt zur

Weisheit, und

welche

ist

der Welt

dem Egoismus

zum

entspringt

Heil;

und

die

sich

Wissenschaft,

über Gott (die


-173

Der Glaube an vorgeschriebene Glaubensartikel

noch lange kein Glauben

ist

Wahrheit

ebensowenig

selbst;

als ein

an

die

Fürwahr-

halten wissenschaftlicher Theorien ein wirkliches

Aus

einer äusserlich

angenommenen

Meinung entspringt noch keine

innerliche Kraft.

Wissen

ist.

Theorien sind nur Anleitungen zum Erkennen, aber nicht die Erkenntnis

Nicht dass

selbst.

Dogmen verwerfen sollen; aber durch Annahme einer Hypothese oder das Für-

wir die die

wahrhalten einer Erzählung

ist

noch niemand

seHg geworden,

und hat noch niemand

Kunst Wunder zu

wii-ken erlangt.

die

„Von wegen

der Glaubensartikel allein würden die Menschen nicht gerettet werden;

nicht der Artikel, son-

dern der Glaube an Gott, giebt die Kraft,

die

Menschen

essen,

zu

den

Tod

zu überwinden.

und das Brot

arbeiten

und ebenso

nehmen, und

dem

Märtyrer

Würden

ihrer Arbeit

beflissen sein zu geben, als

die sechs Stücke der

herzigkeit vollbringen, so

würde

Barm-

es anders

um

ihren Glauben stehen.

Sterben von wegen des

Glaubens

Ding; aber wegen der

ist

ein

Artikel sterben

selig

ist

ein

glauben entspringt. Liebe)

zu

erheben

strebt,

Teufelskunst entgegen, die

Tod, der aus dem Aber-

Wir geht

sollen

den Glauben

mit Riesenschritten

zum Verderben

führt.

der


174

und zu keinen

direkt zu Gott (in uns) haben,

Wenn

fremden Götzen.

wir alle wären wie die

Frömmlinge, die nur auf ihren eigenen Vorteil (im Himmel) sehen, so würde kein Hungriger gespeist, kein Nackter bekleidet, kein Kranker

gesund

gemacht,

Sie wollen faulenzen

eher

und schmarotzen, und

um

von der Welt kommen,

sie

licher

Fremder beherbergt.

kein

ist

je

so nütz-

es für die Welt."

„Dann kommen

Wundergläubigen und

die

Kartenschläger und

Traumdeuter,

diejenigen,

welche hölzerne Heilige, Bilder und Abzeichen verehren.

Sie

machen

sich selbst irgend eine

Vorstellung, in welche sie ihren Glauben setzen,

und

sie

meinen,

wunderbare Dinge. schafft

sähen die Heiligen und

sie

Was

sie

glauben, davon

ihnen der Glaube ein Bild,

Schlafe oder im

Wachen.

sei

es

im

So bewegt denn

auch dieser Glaube die Wünschelrute, löscht die

Kerzen

aus,

treibt

Scheere und das Sieb

um

den

Schlüssel,

u. s. w.,*)

und

die es

ist

mit solchen Dingen wie mit den Träumen, die

einmal wahr und zehnmal erlogen sind; es

ist

*)

gleichen

mit

ihrem

Glauben

wie

mit

denn einem

Hierher gehört auch das „Tischrücken" und derspiritistische

Phänomene,

„Hexerei" näher besprochen werden.

die

im Kapitel über


175

Gerät es ihm

Alchemisten, der nichts versteht.

einmal durch Zufall, so misslingt es ihm zwanzig-

So

mal.

du

ist

es

auch mit dem Glauben.

so kennt es auch

ein Ding* nicht kennst,

dein

Glaube

weiss,

ist

Obwohl der

nicht.

doch nicht

Der Glaube

ist

alles

Von

Geist

dem Leib

alles

offenbar.

wenn

nur dann vollkommen,

von der Erkenntnis durchdrungen 6.

So

er

ist."

der Einbildung (Imaginatio).

Unter „Einbildung" versteht Paracelsus die Gestaltung eines Bildes im Gemüte.

was der Geist sich

Gemüte

bildet

vorstellt,

und kann durch

ein

Dasjenige, sich

Kraft

die

im des

Glaubens zu einem „eingefleischten Gedanken", „fixen Idee", d. h. zu

einem individuellen Wesen

im Menschen werden, das

schliesslich das

Wesen

des Menschen beherrscht.

danken

substantielle

vernünftige

Dinge

Dass Gewird jeder

Mensch schon deshalb

weil es keine

Bewegung ohne

dabei bewegt, geben kann."^) diese

sind,

Substanz

keine

ganze

einsehen,

etwas, das sich

Auch wäre ohne

Übertragung

des

Ge-

dankens auf einen andern Menschen und keine

*)

Den Unvernünftigen

ist

dieser

Beweis

Photographie von Gedankenbildern erbracht.

durch

die


ohne mechanische

Beeinflussung'

Thatsächlich

lich*)

Der

Geist fasst eine Idee; aus dieser

Keim

entspringt der

wächst

zu einem Gedanken, dieser

Vorstellung,

zur

dem Wachstume

es mit

ist

mög-

Mittel

wie mit andern natürlichen

einer Einbildung-,

Dingen.

lyö

diese

Leben

erhält

durch den Willen und drückt sich schliesslich aus durch die That.

„Ein Maler, der ein eine irdische

bauen

will,

Damit

ist

Wand

Büd malen

muss

will,

haben, ein Steinmetz, der

muss einen irdischen Boden haben."

soviel gesagt, als dass der Wille

ohne

eine substantielle Grundlage kein Bild (in der

„Die Imagination

Vorstellung) schaffen könnte. ist

der Werkmeister

in sich selbst

Kunst und das Werkzeug,

wenn

es

alles

und hat

die

zu machen,

auch der sichtbare Leib nicht kann.

So scharf und

sinnreich

sie eine Fliege,

die sie an der

den Boden, den scharf als sie die

sie

ist

hat,

Augen

diese Kunst,

Wand

sieht,

dass

auf

abmalen kann, so

sehen.**)

Von

allem,

was die Sinne wahrnehmen, empfängt der unsichtbare Leib einen Eindruck, diese

Dinge

*)

Wie wir

alle

und hat dann

unsichtbar in sich.

diese

„Gedankensubstanz" nennen, thut

nichts zur Sache.

**)

„De Morbis

Der un-

Invisibilib."

p. 272.


— sichtbare Leib kann

und

-^17

seiner Einbildung) essen

(in

trinken, sprechen, gehen, fliegen,

Häuser

w.

ohne den sichtbaren Leib; aber

der sichtbare

kann nichts ohne den unsicht-

bauen

u. s.

man

baren, und gleichwie

Körper

dem

an

sichtbaren

abnehmen kann, so kann man Auswüchse der Einbildung (durch die

ein Glied

auch die

Kraft der Vernunft) entfernen."

„Die Kraft der Einbildung oder unbewusst)

ist

(sei

es bewusst

besonders wirksam während

der Schwangerschaft, und die Natur des Kindes

zum grossen

ist

drücken,

welche

hat,

Derjenige, welcher es auf-

wenn

dass,

die

die

Mütter

Mann oder

einen grossen gelehrten einbilden,

während dieser

Mutter

die

Periode empfängt.

gebracht

abhängig von den Ein-

Teile

Kinder

dann

solche

sich

Künstler

werden

müssten, muss von einem grossen Narren besessen gewesen sein; pression,

wenn

wohl aber kann die Im-

die Frau

hört, der geistigen

z.

B.

einen Künstler

Richtung des Kindes einen

Anstoss geben, der später im Leben zu einer ähnlichen Ausbildung des Talentes des Kindes führt.

Die Imagination wirkt aber nicht nur auf den eigenen Körper auf

andere

wenn

einer

Paracelsus

II.

ein,

sondern

übertragen

werden.

sie

kann auch „Gleichwie

durch seine Augen einen andern, 12


der vor ihm steht,

ansieht,

und der andere

oder einer heisst

davon;

flieht

-

1/8

den

andern

etwas thun, und der andere thut's; so zwingt

auch die Imagination des einen den andern.^) Diese Ding-e thut der

olympische Geist,

der

Werken des Leibes den Schatten Auch entstehen aus dieser Kraft zeichnet. allerlei „Geister", Incubi, Succubi, Nachtvon

allen

gespenster und viele andere Dinge, deren Be-

schreibung

Die

in ein

vom Geiste

anderes Kapitel gehört." des Glaubens durchdrungene

Einbildung (Vorstellung) erstaunliche

Sie

eine Kraft, welche

ist

Wirkungen hervorbringen kann. besonders bei der Zeugung eine

spielt

hervorragende Rolle, und es sie

lässt sich

durch

auch das Geschlecht des Kindes im voraus

bestimmen. nennt,

ist

Was

Paracelsus

den

„Samen"

nicht materieller Natur, sondern eine

oder vielmehr „halbmaterielle" Aus-

geistige,

strahlung beider Geschlechter, ein „Geist",

der materielle z.

B. im

ist,

Same

als

Träger dient, wie ja

Erdboden auch kein Baum enthalten

aber der darin gesäete

enthält,

Baum ^)

dem

Same

die

Elemente

welche dasjenige anziehen, woraus ein sich bilden kann.

Somit unterscheidet

Diese Wirkung der Imagination

dem Namen

„Suggestion" bekannt.

ist

heutzutage unter


— Paracelsus

1/9

Samen,

zweierlei

den männlichen

und den weiblichen, aus deren VereinigungKinder geboren werden;

Samen

und wenn

in

dem

des Mannes bei der Zeugung die Ein-

bildung, die

ihm das weibliche Wesen

vorherrscht, so wird das

vorstellt,

Kind weiblich; herrscht

aber die Einbildung des Weibes vor,

in

welcher

das männliche Ideal wohnt, so wird das Kind

männlichen Geschlechts.*)

„Der Samen**) des Menschen entsteht aus Ein samentragender Mensch

seiner Phantasie. (ein Verliebter)

gebraucht keine Vernunft und

lebt auch in keiner Vernunft, sondern allein in

seinen Lüsten hat Gott den

Natur gesetzt,

Zwange

der

herrscht)

;

und Phantasien.

Menschen nur

das Licht der

in

und ledig zu

frei

Natur,

aber zur

hat er ihnen

Ursprünglich

den

welcher

Wahrung freien

zeugen, und den Samen

sein (von

dem

Tiere

be-

die

der Geschlechter

Willen gegeben, in ihre

zu

Phantasie ge-

und mit allem seinem Wesen. Will der Mann, so macht ihm und die seine Vorstellung eine Begierde,

setzt,

gründlich,

*) Dieses Gesetz

materialisch

ist

Amerika längst bekannt,

den Viehzüchtern

Viehzucht praktisch angewandt. **)

Kama.

in

England und

und wird von denselben bei der


Aber

Beg"ierde den Samen. die Vernunft

i8o

er hat

gegeben, durch welche

es

ihrer

in

machen oder

Macht, Also

nicht.

er seine

So hat auch

Begierde beherrschen kann.

Frau

ihm zugleich

sich ist

Samens, den kein Mensch

begierlich

die

zu

Gebärung des

die

sieht

oder sehen

kann, und es liegt im Willen des Menschen,

denselben durch seine Phantasie zu erzeugen.*)

Mannes

„In der Phantasie des

und

in

der Frau der

Mann

die Frau,

der Gegenstand der

So entzündet

Spekulation.

ist

sich

denn der Li-

quor Vitae von der Spekulation und wird zu einem Samen eines andern Menschen, in welchem dann alle Natur, Eigenschaft, Wesen und Art der Organe und Glieder, Hände und Füsse, Herz und Hirn

u.

s.

w. unsichtbar enthalten sind;

denn der Liquor Vitae

liegt in allen Teilen

des Vaters und der Mutter, und der (geistige)

Same

wird aus allen Teilen,

Menschen geboren.

Sperma, das kommt, ohne

aus

aus

dem ganzen

Dass aber das sichtbare

den Vasis Spermaticis

diesen

geistigen

Menschen erzeugen könne, das

Samen ist

einen

eine

der

grössten Lügen, welche die Ärzte je erfunden

haben.**) *)

Der

geistige

Same, von dem der

De Generatione Hominis

**) Ibid. p, 345.

p. 344.


— Mensch

kommt

i8i

Liquor Vitae und das Sperma; aus dem letztern der Matrix nur der materielle

wächst, bleibt im nicht in

gestaltet sich in

Körper des Menschen, während der

Mensch be-

karnierende) geistige (astralische)

im Samen enthalten

reits vollständig

Same kommt von

geistige

einziger

Samen

ein

Menschen.*) zu einem

Da

ist

denn

Form

alles

beisammen, was

allem gleich,

in

des Kindes wie

z.

B. der

anderes

nichts

es

nur

fehlt

die Seele."

„Wäre der ganze Samen (im Manne oder im Weibe) der Charakter

ent-

des künftigen

Menschen gehört, und

noch das Leben und

zieht

und dadurch

an,

wickelt sich die materielle

in

des

doch nur

Die Matrix der Mutter aber

diesen geistigen

*)

Dieser

Same, wenn diese beiden zusammen-

kommen.

baumes

ist

ist.

Teilen

allen

Vaters und der Mutter, und

(sich in-

als

einem Menschen

enthalten, so

wäre

diesem Samen

Same einen

in

eines Nuss-

Nussbaum

Diese Auseinandersetzung giebt uns einen Einblick

den Vorgang bei der Reinkarnation, und stimmt mit den

Lehren der „Geheimlehre" überein, der zufolge

sich

erst

der Astralkörper bildet, der den physischen Körper aufbaut

und mit welchem

er

sich,

je

nach seinen Eigenschaften,

zur neuen Fleischwerdung verbindet. tion findet auch keine

Ohne

diese Inkarna-

Erzeugung eines Menschen

statt.


— giebt; aber die

l82

Vermischung der beiden Samen

giebt Anlass zu unzähligen Verschiedenheiten,

so dass kein ist,

Mensch ganz

dem

andern

und derjenige Same, welcher von beiden

der kräftigste

giebt

ist,

die Natur

d. h.

Auf

gleich

bildet

dem andern

sein Bild,

den Körper nach ihm.

diese Art übertragen sich auch

erbliche

Krankheiten."

„Aber was Mägdleins

die Geburt eines Knäbleins oder

betrifft,

so

ist

Sache folgender-

die

massen: Die beiden Samen ziehen sich gegenseitig

an,

und der eine

und überwindet

ihn.

tingiert

den andern

Diese Überwindung ge-

schieht nicht aus der Kraft des

Samens

selbst,

sondern aus der Kraft der Natur der beiden Eltern.

Derjenige .Samen, den die Matrix

ersten an sich bringt,

das Geschlecht.

der

Kommt

dem Kinde Same eher als

giebt ihr

der seine, so wirds ein Mägdlein. so

wird

Kommt

Knäblein

der

daraus.*)

seine

eher,

Wenn

aber die Matrix diesen (geistigen)

ein

am

Samen

*) Wie wir hieraus ersehen, ist die Geschlechtsbestimmung abhängig von der Kraft der Anziehung, welche in dem einen oder dem andern vorherrscht, und diese entspringt aus dem (unbewussten) Willen und der Vorstellung.

Die aus der körperlichen Ernährung gewonnene Kraft dabei nur eine untergeordnete Rolle.

spielt


-

i83

nicht anzieht, so findet keine Schwangerschaft statt."*)

die

„Ist

dann

pfängnis geschehen,

Natur der

in

Vereinigung

(geistige)

Körper

materielle

schliesslich wird

Geist,

Verstand und

alles

wird der (geistige)

heraus,

wenn

Seele, Vernunft

und

was zur Seele gehört.

So

die

Same

in Fleisch

die Zeit dazu

alles

gehört;

sowie die geistigen Eigenschaften; so

Eigenschaften und Kräfte nicht

*)

und

Offenbarung

wird,

gegeben, was zu

zum Sehen, zum Hören, Empfinden

Körper nicht vollkommen,

eilt

ist."

gegeben

vollkommenen Menschen

Ausdruck

davon

Besitz

gekommen

die Seele

so wird ihm damit auch

Kraft

nimmt

und Blut

im Mutterschoss, sondern

„Wenn dem Kinde einem

und

Menschen,

des

verwandelt, und die Seele bleibt nicht

entwickelt sich

es

ihm durch die Gnade Gottes

gegeben der

und

die materielle

tritt

Rechte und

ihre

und Em-

ist

die

u. s.

w.

aber der

können diese

zum

richtigen

gelangen.

Ein.

Die Geburt von Zwillingen wird durch eine solche

wiederholte Anziehung erklärt, und die Geburt von Kindern mit fehlenden

GUedem, oder von

Monstrositäten, gewissen

Mängeln, die diesen geistigen Samen anhaften, zugeschrieben.

Eine weitläufige über den

Rahmen

Behandlung dieses

dieses

Gegenstandes

Werkes hinausgehen.

würde


— Mensch, dorben

welchem der Liquor Vitae

in

ver-

kann keinen guten Samen geben,

ist,

und wenn

i84

die

vollkommen

Werkzeuge des Organismus unkann auch der Geist nicht

sind, so

ist

Keinem Menschen Vernunft und Weisheit entzogen, und wenn

er

Mangel daran zu haben

vollkommen

Ursache

darin wirken.

der Unvollkommenheit von deren

in

Werkzeugen.

betrifft,

Was

aber

das lächerliche Ge-

Astronomen (Mediziner)

derjenigen

schreibsel

scheint, so liegt die

welche behaupten,

(die Natur)

und

oft

in

liche

Ewige

die

wenn

ein

ist,

ein

kann.

sowohl

das Ewige,

in

bei diesem zu Gast,

Gnade von

als

Das Leib-

der Aufenthaltsort des Ewigen,

ist

noch

ist

das Vergängliche gestellt.

ist

sind

schwer zu erkennen."

Der Mensch auch

einen zur

als

Der Narren

Kurzweil beliebten Schwank.

und

Gestirn

den Menschen mache, so lassen wir

dies als eine Fabel gelten,

viele

das

dass

das

und dazu kommt

Gott, das Leben, als wie

Herr jemanden, dem

er nichts schuldig

Haus

er

giebt,

damit

wohnen

darin

Das Haus, welches der Mensch bewohnt,

wird von der Natur aufgebaut und

worfen; aber der Mensch selbst

ist

ihr unter-

ist als

Geschöpf

vollkommen und das Gestirn hat ihm

nichts zu

geben und kann ihm

nichts

anhaben.

Hitze


und Kälte

betreffen nur den äusserlichen

und ohne seinen Willen geht

schen,

Menschen

innerlichen

ewige Mensch wohnt

nichts Böses

in sich selbst,

in seiner Persönlichkeit

in

und erblickt

mit allen ihren Eigener ist

Sterne und Planeten erhaben.*)

alle

irdischen Geister

den

Der

ein.

schaften nur ein Spiel der Naturkräfte;

über

Men-

bewegen

Die

sich in seiner ver-

gänglichen Erscheinung, und geben dieser ihre

guten und bösen Eigenschaften; aber der ewige Geist Gottes

Deshalb

im Menschen wohnt

liegt

Menschen

in sich selbst.

die höchste geistige Kraft

darin,

dass

er in sich

selbst

des das

Ewige und den Geist Gottes erkennt und demselben gemäss lebt. Geist

des

Ewigen

Dann kann sein

er

durch den

Wollen und Denken

beherrschen, und damit auch Herr über seine

Natur und deren Eigenschaften sein.**)

7.

Unter

der

Von

der „Mumia".

„Mumia"

das ätherische Vehikel

des

man

bezeichnet,

Bhagavad Gita „De Statu Humano"

*) Vergl.

**)

ist

der Lebenskraft eines

Dinges, oder dasjenige, was

„Magnetismus"

Paracelsus

heutzutage zu

Kap. XIII. p. 366.

als

verstehen.


i86

Mumia, und

Jedes Ding- hat seine unsichtbare

wenn

selbst,

(Ling-a

den Körper verlassen

Mumia

noch dessen immaterielle

bleibt

hat,

die Seele

Sharira)

welcher

zurück,

gewisse

okkulte Eig-enschaften anhängen.

„Mumia Balsam,

der Mensch

ist

heilende Kraft

die

sichtbare Leib, so er eine bei

und der

selbst,

Der

der Natur.

Mumia

ist,

hat noch

den unsichtbaren Leib, weshalb

sich

er

noch wunderbarliche Dinge zu wirken vermag", g-1

eichsam

„Die

als

wenn

Mumia

noch

er

lebte."*)

ist g-1 eichsam

ein

Magnet, und

so wie der gewöhnliche Magnet das Eisen anso

zieht,

zieht

ist

auch der Mensch

Menschen

*)

Wenn

an.

„De Morbis

Mumia

Magnet und

B. der Glaube

z.

p. 292.

In neuerer

von der „Wissenschaft" verachtete

wieder zum Ansehen zu gelangen; denn es werden

immer mehr

tierische Präparate, „Heilserum", „Tuberkulin",

Hammelsschilddrüsen und

allerlei

angeblichen Schutze gegen zur

sich

Invisibilib,"

Zeit scheint die solange

ein

„Durchseuchung"

Medizin eingeführt.

des

Inokulationsmethoden zum

ansteckende Krankheiten

menschlichen

Körpers

Unter afrikanischen Stämmen

und

in

der

ist

das

Verzehren eines Stückes der rohen Leber des wutkranken

Hundes

als

ein unfehlbares Mittel

Wutkrankheit bei wisse „Steine" sie

dem

gegen den Ausbruch der

gebissenen Menschen bekannt; ge-

machen den Schlangenbiss

das Gift aus der

Wunde

unschädlich,

an sich ziehen

u. s.

indem

w.

stehen uns auf diesem Felde viele neue Entdeckungen

bekannter aber vergessener Thatsachen bevor.

Es alt-


187

an

einem Orte

dass

verbreitet,

geschehen

und

-

so laufen die

sei,

bestärkt einer

es

— Wunder

ein

Menschen

den andern

in

hinzu,

seinem

Aberglauben, und hierdurch wird ein unsichtbares Kräftecentrum (Magnet) geschaffen.

Da

geschehen dann wirkHche Heilungen durch die Kraft

des (missbrauchten) Glaubens

und der

Imagination, und die Leute schreiben dies der

Bemühung

irgend eines Heiligen zu,*) ohne zu

Werke der Heiligen (Adepten) über solchen Werken sind; denn

beachten,

hoch

wie

die

keinem Heiligen wird nachgelaufen, zu

dir,

wenn

es Gott so will.

Du

sie

kommen

brauchst nichts

zu versprechen, schenken oder geben.

wurde auch nicht „So

haben

für seine

die

Werke

Christen

die

Christus

bezahlt."

Götter

der

Heiden übernommen und ihnen neue Namen gegeben, und da die Menschen nicht verstanden, dass diese Dinge natürlich sind, so hat sie der

Satan für

Werke

der Heiligen ausgegeben und

Priester dazu gesetzt,

das sieht

man

G

.

.

er dies gethan,

an ihren Stiften und Klöstern.

Die Bauern sind *) In St.

und warum

.

leicht zu überreden."

geschahen viele wunderbare Heilungen

durch die Verehrung eines Knochens des heiligen Fran-

ciscus Xaverius,

bis dass es sich zweifellos herausstellte,

dass die betreffende Reliquie ein Kalbsknochen war.


i88

„Die Heiligen im Himmel haben nichts mit diesen Dingen zu thun; wohl aber sind in allen

Dingen,

in

und Menschenkörpern verborgene magne-

Tier-

tische Kräfte enthalten

;

denn Gott hat die natür-

Werke wunderbar

lichen

so gar nicht

sie

zu

darum

beschaffen;

sollen wir an seine Weisheit für

wie

und Steinen,

Kräutern

Pflanzen,

und

denken,

für

ergründen

und

ist,

dass wir in uns selbst so viele natürHche Kräfte

haben, ein

als

Himmel und Erde vermögen. Wenn

Magnet, der doch ein totes Ding zu sein

scheint. Eisen anziehen kann, so

kann auch

ein

Körper auf den lebenden Menschen einen

toter

Einfluss

ausüben.*)

Der Körper

selbst

kann

das nicht, wohl aber die Kräfte, die von ihm

So wie die Sonne an ihrem Orte und doch auf der Erde durch ein Glas

ausgehen. bleibt

scheinen kann, *)

beruhen

so

kann auch der Leib

still

Auf diesem noch wenig bekannten Naturgesetze viele magnetische

und Sympathiekuren, die Trans-

plantation von Krankheiten u. dergl.

Aus der magnetischen

Verbindung, die zwischen dem lebenden Körper und einem

von ihm getrennten Gliede, oder einer Absonderung besteht,

erklärt es sich

abgenommener, mit sogleich

ins

Feuer

z.

B., dass,

Blut

wenn

oder Eiter

geworfen

wird,

ein

von einer Wunde

befleckter

dadurch

Verband

leicht

Ent-

zündungen der Wunde entstehen. Die Metaphysik weiss von dergleichen erstaunlichen Fernwirkungen zu er-

viel

zählen,

deren Betrachtung uns aber zu weit führen würde.


— liegen und

senden,

189

dennoch seine Kräfte

in die

Weite

dem Gerüche von Moschus,

gleich

dessen Körper sich dabei auch nicht bewegt."

„Aus diesem Grunde sind mit

der

Mumia

erfunden

viele

Experimente

worden.

Es sind

grosse Geheimnisse darin, die aber besser ver-

schwiegen bleiben, wegen des Missbrauches der damit getrieben werden kann. Die Unwissenden glauben,

glauben

zum

Hexerei, Aber-

dass dies Zauberei,

w.

u. s.

aber jedes Werk, das uns

sei,

kommt

Heile dient,

aus Gott; denn er

der unserm Leib das Leben giebt.

es,

natürlichen Kräfte

kommen

ist

Alle

aus der Natur, die

Gott geschaffen hat, und wir irdische Menschen besitzen in uns selbst alle die Kräfte der Natur.

Werden so

wir aber

bewegen

wiedergeboren,

(im Geiste)

wir uns auch mit

(magischen) Kräften.

Wer

den himmlischen

aber dies nicht be-

greifen kann, der erforsche die heiHge Schrift,

damit er lerne jedes Ding zu erkennen.

Um

in

seinem Grunde

das richtige Wissen zu er-

langen, sollten alle Dinge in Gott, ihrem ersten

Ursprünge, aus

dem

sie fliessen,

gesucht wer-

den, und wenn gleich etwas Gutes durch den Teufel geschähe, so

der es zulässt.

dem

käme

Wenn

wir

es

doch aus

Gott,

jemandens Not

lin-

können, so sollen wir es thun ohne Furcht,


— und

190

die Mittel anwenden, die uns

ob

lieg-en,

es

am

nächsten

auch Geister oder Teufel seien;

aber wir sollen nicht uns selbst, sondern Gott

Ehre dafür geben."

die

Aber etwas ganz anderes den Dämonen

befiehlt,

gehorcht, oder einen

oder

als

wenn man ihnen

Bund mit ihnen

„Wenn

der Teufel jemanden dahin bringt,

dass er ein Bündnis mit

ihm macht, so macht

Mensch zum Knechte, da

einem Gläubigen, Elementarwesen nicht

ist

gebührt

ihm der Teufel

dass

und Dämonen)

ein

(die

gehorche.*)

gegen Gottes Gebot, jemandem zu

Gebot.

sein

es

aber Abgötterei zu treiben

helfen;

doch

er

Herr geblieben sein könnte; denn

Es

schliesst,

durch Ceremonien anzieht und verehrt.

sie

sich der

wenn man

ist es,

So

sollen

denn

wir

gegen

ist

die

Erde

dm-chwandern, und vieles erfahren, das was gut behalten,

ist

*)

dadurch

und das Böse

lassen,

und wer

Das Bündnis mit den Dämonen und Geistern statt, dass der Mensch diese Geister in sich Dadurch nimmt

aufnimmt.

dieser

Geist

findet selbst

teuflische

(der

Wille) in ihm selbst Gestalt an und wird zu seinem eigenen

Wesen, und da am Ende aus

dem

ganz

es

recht,

Bündnis

gekommen welche

schliesst,

Bhagavad Gita

ist,

sagt,

jedes

dass

am Ende vom VIII, 6

Ding zu seinem Ursprung, Legende

zurückkehrt, so hat die

wer mit dem

JTeufel

Teufel geholt wird.

und IX, 25.

ein

Vergl.


— weniger weiss

191

anderer, der soll von

als ein

mehr

jenigen lernen, welcher

dem-

Erfahrung" besitzt.

Von den Worten, Ceremonien

8.

und Symbolen. „Auch sollen wir Symbole nicht gering" in

die

Worte, Zeichen und

denn

schätzen;

Das Wesent-

ihnen grosse Kräfte verborgen.

liche dabei

dern

die

jedoch nicht das Symbol, son-

ist

Erkenntnis

geistigen Kraft.

keinen Wert,

der

darin

„Gras und

Heu

dargestellten

an sich hat

wohl aber der Nutzen, den

es

So nun etwas Gutes geschieht durch

bringt.

die

es sind

Charakteres, so

wie Gras und Heu,"

eben sein

lasset euch's

d. h.

wir sollen nicht die

äusserlichen Zeichen

und Bilder verehren^ son-

dern dasjenige, was

sie

ziehen.

darstellen, in Betracht

„Unsere Sprache und

alles

kommt

aus

Gott, und deshalb sind in der Sprache, sowie in

allem

göttliche

Kräfte

enthalten.

So

wir

aber von diesen Dingen nichts wissen, so wissen wir auch nichts von Gott.

Wo

aber

ist

Aber-

glauben, Hoffahrt und Thorheit zu Hause, bei denen,

die nichts wissen

und

nichts

als

von

Gottes Weisheit ergründen."^) *) viel

Die indische Philosophie, welche

„exakter"

ist,

als

die

in jeder Beziehung

moderne Wissenschaft, unter


192

„So wir nun lernen wollen,

Grund

erster

lehrt

denn

Gott;

in

er

und wenn

so finden

wir,

von uns

nicht

wir

alles

es, der uns

selbst

und Kunst

haben, sondern dass

durch den

und ohne diesen

mitgeteilt wird,

wir be-

wohl betrachten,

dass wir die Weisheit

auf unsichtbare Weise

fluss

ist

unser

ist

und dasjenige zuschickt, dessen

dürfen,

uns

so

sie

Geist

g-eistigen Ein-

könnten wir nichts ergründen, wie sehr

wir auch unsere Phantasie

In diesen

Dingen

sollte

anstrengen würden.

uns stets

Maria

spiel sein, als eine Seele, die voller

„Gott

will

allein

Ceremonie, und er

das Herz,

will

ein Bei-

Gnaden war."

und nicht

die

auch, dass wir das, was

unser Herz von ihm erlangt, im Herzen wieder

Wenn

austeilen sollen.*)

wir es mit

Ceremonien

beflecken, so treten wir in die Hoffart ein."

„Auch können uns die Ceremonien nichts nützen, wenn es uns nicht selbst von Herzen geht. Ohne die innerliche geistige Kraft (Mumia) scheidet

im Worte oder der Sprache (Vach)

vier

Formen

oder Zustände, welche mit den vier Daseinsstufen im Weltall korrespondieren, nämlich

Para-Vach,

:

das in Gott ruhende

Wort, Pasyanti-Vach, das geoffenbarte Wort (Logos),

Madhyama-Vach, Voikhari-Vach, Siehe

das das

innerlich

äusserlich

ausgesprochene

ausgesprochene

Subba Row, „Vorträge", Lolusblüthen „Bhagavad Gita" IV, 31.

*) Vergl.

Bd.

und Wort.

I.


193

zum Aberglauben führen. Wir können zu Gottes Gnade nichts hinzufüg-en. Auch ist jeder Mensch für sind alle Ceremonien nur Mittel, die

sich selbst der nächste bei Gott

Gewalt

Angelegenheiten

seine

Wenn

zumachen.

Händen

giebt,

überlässt, so

aus der sind die

Pflicht

er in die

Damit giebt

Zweifel.*)

Hand und

ab-

einem andern

Ceremonie und den

Dann

seine Kräfte.

alle

Ceremonien nur

Auch

Gott

auch seinen Glauben

er

ein äusserlicher Schein.

Gott sieht das Herz an

monie.

mit

volle

nun diese Macht aus den

er

und seine

fällt

und hat

und nicht

Cere-

die

giebt er uns nichts anderes als

was wir dadurch erlangen, dass wir ihn

das,

von ganzem Herzen, Gemüt und

in allen

unsern

Kräften lieben, und er giebt es uns, damit wir

dem Nächsten sucht) aber

etwas Gottes

Der Teufel

helfen.

macht

(die Selbst-

die Leute glauben, dass,

von Gott erlangen wolle,

und

vergessen

die

der

wer

müsse

Ceremonien

ge-

brauchen. " **) „Gott

(in

uns)

ist

den Geistern

befiehlt,

gehorchen,

sind

*) Vergl.

**) Ibid. Paracelsus

und

seine

„Bhagavad Gita«

XVm, II.

der Herr der Geister, der die Geister, die

ihm

Knechte,

ihm

III,

die

35.

66. 13


194

g-ehorchen und nichts thun,

So

deshalb

wir

denn

Knechte,

Wenn

darin

liegt

nicht zuhause

dann

gegeben,

Was

so

Abgötterei, Stelle

Gottes

die

Herren,

Die Knechte

ist.

und

alle

Dinge

tanzt

es

Nun

jedem von uns der Glaube und er

,

nicht an die

die

ganze Hofgesinde nach Belieben.

und

befiehlt.

so geht es zu wie in einem Haushalt,

wo der Herr spielen

wenden und

Knechte an die

wir die

setzen,

was Gott

von Gott wollen

etwas

sollen wir uns an ihn

als

ist

die

das

aber

Macht

Gott selbst zu suchen,

in

bedarf keiner fremden Geister hierzu.

er

dann den Geistern zu thun

befiehlt,

das steht bei seinem göttlichen Willen und nicht bei den Geistern, seien es Engel oder Teufel."

„Wenn

wir aber Gottes vergessen

und uns

an die Geister wenden, so ziehen wir dadurch die Geister der

Lüge

Leichtfertigkeit

eines

er deren Gesellschaft

scheine eines Befehles

denn wo diese die

an;

Menschen sehen, so ist gewiss. Unter dem An-

kommen

sie

und geben

sich ein grosses Ansehen, mit Scharfsinn

hohen Gedanken, scheinen erfahren

betrügen

und machen sie

viel

diejenigen,

und dabei Apostel

in

vielen

Geschwätz.

die in

und

Künsten

Damit

Sünden liegen

sein wollen, die ihren eigenen

Geist an Stelle des heiligen Geistes setzen,

und


195

dasjenige zu zerbrechen begehren

zerbrochen werden uns

was nicht

,

Deshalb sollen wir

darf.

an die Herrlichkeit Gottes halten, von

fest

derselben keineswegs weichen, und uns dabei

bewahren."*)

Von den

9.

Da

Wort

das

deuten kann, *)

Wie

„Geistern".

„Geist"

vom

Dinge be-

vielerlei

„Weingeist" angefangen bis

wir sehen,

redet Paracelsus keineswegs

den

Praktiken der Spiritisten das Wort, noch leugnet er das

Dasein

der

Wohl

und Dämonen.

Elementarwesen

erkennt er die Natur derjenigen Wesen, welche sich „Geister"

die

besonders

von verstorbenen Personen

gerne

unter

Namen

den

Regel nur

der

dem

historisch

für

und

bekannter

deren ganzes Wissen aber in

Persönlichkeiten paradieren, Geiste

wenngleich jeder gläubige

ausgeben,

aber

der

Anwesenden

Spiritist

entspringt,

Behauptung

diese

mit

Entrüstung abweisen wird, weil er die geistige Konstitution

Menschen und

des

die Gesetze,

regieren, nicht kennt.

welche

Die Vernunft

Gedankenwelt

uns aber lehren,

die man nicht dem Umgang mit anderen unbekannten Dingen, von denen man nicht weiss, ob sie gut

dass

es

mit

dem Umgang

die

sollte

kennt, geradeso

ist,

als

mit Geistern,

mit

oder böse, nützlich oder schädlich

sind.

Auch

liegt

der

Prüfstein für die Qualität der Geister nicht in deren schein-

barem Benehmen, noch in

in ihren eigenen Aussagen,

sondern

der geistigen Erkenntnisfähigkeit des Menschen selbst,

die er nur durch die Gotteserkenntnis erlangen kann, die

deshalb

auch nicht jedermanns Sache

ist.

Wer

und die

Geister kennen lernen will, muss vor allem selber Geist

haben. 13*


— hinauf

zum

vielleicht

196

Geiste der Weisheit,

so wäre es

wünschenswert, wenn wir das,

Paracelsus als „Geister"

bezeichnet, mit

was

dem

Worte „Gedanken" bezeichnen könnten; aber ein Gedanke an sich selbst ist noch kein Geist und hat keine Kraft; er erlangt diese erst durch

wenn dasselbe in Übereinstimmungmit dem Denken ist. In diesem Sinne ist Geist das Wollen,

von Wille, Gedanke und Form;

eine Dreiheit

denn jeder Gedanke

drückt

wenn

sich,

offenbar wird, durch eine bestimmte

Form

er aus,

und jede Form oder Erscheinung, von dem Menschen herab bis zum Sandkorn am Meeresufer, stellt einen

Auch

der

Gedanken des Schöpfers

Mensch

Schöpfer,

solcher

ein

ist

dar.

und seine Gedanken, durch seinen Willen be-

nehmen

lebt,

an;

ihm

selbst Gestalt

Leidenschaften

seine

die in

in

ihm

sind

sich personificieren

und Form

seine

Geister,

und zu seinen

„Ichen" werden, die sein Bild an sich tragen,

und andererseits ihm indem sie schliessHch Haltung,

in

seinem Äussern, seiner

Gang und Benehmen

ist

ihren Charakter

Jeder Gedanke, durch den Willen

offenbaren. belebt,

ihren Stempel aufprägen,

ein geistiger

Same, der

in

der Kraft

der Imagination wächst und erstarkt und innerlich

Gestalt

annehmen,

ja

sogar

äusserlich


197

offenbar werden kann.*)

Jeder solche „Geist"

aber auch ein Centrum, von welchem Kräfte

ist

ausstrahlen, welche dessen

schaften an sich haben,

Wunderbares wird,

dass

Menschen

Wesen und

und

es

ist

Gegenwart

die geistige

somit nichts

wenn behauptet

darin zu finden, die

eines

Atmosphäre

und dass der Gedankenstrom

Eigen-

schlechten verpestet,

Men-

vieler böser

schen Epidemien erzeugen und die atmosphärischen

Das als

Zustände

u. dergl.

beeinflussen

kann.

Veredlung des Einzelnen sowohl

Mittel zur

des ganzen Menschengeschlechts liegt daher

Veredlung von Gedanke, Wort (Wille)

in der

Es giebt wohl nur wenig Menschen, denen

*)

bekannt allerlei

ist,

man im

dass

Gestalten vor sich sehen kann.

liche Figuren,

schaften

u. s.

w.

es nicht

Halbschlafe oft wie im Traume,

Bald sind es mensch-

bald Tiere oder Scheusale, Blumen, Land-

Dies sind die Bilder, die den Eindrücken

entspringen, welche die Seele vorher (sei es bewusst oder

unbewusst) empfangen hat, und die in unserer eigenen Aura existieren,

weshalb

den erfahrenen Bilder in

sie

auch objektiv sichtbar sind.

Spiritisten

bekannt

ist,

können

Wie

sich

es

diese

Gegenwart eines dazu geeigneten Mediums auch

materialisieren, so dass sie körperlich sichtbar

und greifbar

Das ihnen innewohnende Scheinleben hat sein Dasein durch die Übertragung des „Liquor Vitae" und der „Mumia" des Mediums oder der Anwesenden, welche auf Bediese Weise von den „Geistern" vampirisiert werden. schreibungen solcher Phänomene finden sich u. a. in den Werken von Dr. Carl Du Prel. sind.


~

198

und Werk (Form).

Es kann sich im Menschen

sowohl Gott (das Gute)

der Teufel

als

(das

Böse) personifizieren.*)

Die

Kraft,

wodurch

annehmen,

Gestalt

was der Mensch selbst; sein

Wesen.

z.

Das,

und denkt, wird

Wollen und Denken bestimmt B. der Neid,

wenn

er

sein

er gross

im Menschen einen „Basilisken"

g-ezog-en wird,

lisken

die Imag-ination.

ist

g-laubt

So kann

gebären,

im Menschen

die Geister

d. h.

den Menschen zu einem^ Basi-

machen, dessen böser Wille durch den

und sogar

Blick schaden

töten kann.

„Der innere Mikrokosmus vergewaltigt den

Himmel (das Gemüt), ihm gehorsam zu sein. Der Neid überwindet den Saturn. So es des Menschen Art so

will,

dass er die Leute betrügen

ist,

gewöhnt

er

Prinzip) dazu, dass er

der ganze Mensch

Saturn ihm

zum

(das

hilft.

materielle

So wird dann

Betrüger, der betrügt,

weil er seiner Natur (den leitenden Planeten in

ihm

selbst) folgt."

Der

göttliche

wahres Ich)

ist

Geist

über

im

alle

Menschen diese

(sein

Natureigen-

schaften erhaben, und ebenso der Mensch, der in

diesem

*)

„De

zum

Geiste

Peste'^

p.

177

Selbstbewusstsein

u.

f.

ge-


— kommen

aber

ist;

des Menschen der „Planeten"

199

dem

in

können

sterblichen

nach dem Einfluss

je

seinem Innern) verschiedene

(in

„Geister" (Schein-Iche), sowohl gute

So entsteht

wachsen.

der Gelehrte, trüger

u.

s.

w.

Und

ihm der Fromme,

in

der Mensch

Also werden die

ein solcher

ist

einem solchen

er sich mit

als

körperhch und

tual ia

böse,

als

der Redner, der Dieb, der Be-

Geist insofern, identifiziert.

Wesen

Corpora

leiblich;

wahrem Selbstbewusstsein (d. erkenntnis) gekommene Mensch

Spiri-

aber

der zu

zur

Gottes-

h.

steht über allen

diesen Planeten."*)

Was nun

die,

bei den Spiritisten so beliebte

Theorie des Verkehrs mit den „Geistern" verstorbener Menschen

der Raum, zusetzen,

ständnisse ständnis

betrifft,

so

um dieselbe weitläufig um so weniger, als zu seiner

Erklärungen

hier nicht

ist

auseinander-

einem Verein

erst

des Wesens des Menschen

und der denen

Eigenschaften der Bestandteile,

aus

psychisch zusammengesetzt

nötig

sei

somit

nur

erwähnt,

ist,

dass

der

Ver-

er

ist.

Es

Geist

des

Menschen nach dem Tode zu Gott zurückkehrt und

einstweilen

*)

„De Feste"

nichts

p. 175.

mehr mit

weltlichen


— Dingen zu schaffen welche

sich

200 hat,

und dass

dann noch

um

die „Geister",

Dinge

irdische

künamern, keine Geister, sondern nur Schatten

Diese Schatten aber sind die Bilder der

sind.

falschen „Iche",

Gerade giebt,

so,

von denen oben

die

Rede

war.

wie es nur einen Gott des Weltalls

aber aus seinem schöpferischen Willen

unzählige Geschöpfe hervorgehen, so hat auch

der Mensch nur ein einziges wahres Selbst, das aus Gott

kommt und

aus seinem Wollen

zu Gott zurückkehrt; aber

und Denken gehen

vielerlei

Schattenbilder hervor, deren jedes eine vorüber-

gehende und scheinbare die

unter

darstellen

Individualität besitzt,

gewissen Umständen

objektiv

Solche Erscheinungen

kann.

astrale Überbleibsel verstorbener es,

sich

Menschen

und sind

die vielfach für die Seelen der Verstorbenen

Sie sind allerdings in einem

gehalten werden.

gewissen Sinne

„Geister",

d. h.

Produkte von

Wille und Vorstellung, haben aber nur selten

mit der geistigen Individualität des Menschen,

den

sie darstellen,

selbst

zu thun,

dafür ausgeben.

wenn

Auch

sie sich

sind

sie

auch

keines

eigenen Denkens fähig, und ihr Scheinleben

ist

nur eine Abspiegelung des Lebens, Denkens

und Empfindens anderer. Alles dies kann nur durch ein tieferes Stu-


20I

dium der Natur, welches

leichtgläubig-e

und Tischrücker scheuen, be-

Geisterklopfer

werden; wo aber hundert Argumente bei

griffen

demjenigen, der

in

und deshalb nicht will,

viele

eine

Theorie verhebt

eines Besseren belehrt sein

nichts ausrichten, da wird sofort ahes

selbst

demjenigen

von

welcher durch die Kraft

klar,

dem ewigen

der Vernunft zwischen seinen

ist,

vorübergehenden

Geiste

Schöpfungen,

„Geistern", zu unterscheiden imstande

und den

ist.

V.

Von

Wenn

das

Wort „Arcanum"

mittel bedeutet, so

gehaltenes Mittel,

bereitung

den Arkanen.

ist

es

d. h.

Geheimnis

liegt

wollte,

darin,

Geheim-

damit nicht ein geheimein Mittel, dessen Zu-

man jedermann

wenn man

ein

mitteilen

gemeint, dass

äusserHchen Dingen die Rede

sondern das

dabei ist,

könnte,

nicht

von

sondern von

und göttlichen (magischen) Kräften, im Menschen selbst ihren Wohnsitz

geistigen

welche

haben, und welche nur derjenige kennt, der sie besitzt,

d. h.

derjenige, in

dem

sie infolge


202

seiner seelischen Entwicklung" erwacht

seinem Bewusstsein getreten

So

sind.

die g"öttliche Liebe eine Kraft,

und zu ist

die trotz aller

Auseinandersetzungen

wissenschaftlichen

B.

z.

stets

für jeden, der sie nicht in sich selbst empfindet,

„Arkanum" oder Geheimnis bleiben

ein

Abgesehen davon, dass geheime Kräfte

giebt,

dem

sie

die

und

für

nichts weiss,

daher auch keine

Okkultisten

im Menschen

von deren Dasein

alltägliche Wissenschaft

welche

es

Namen

diesen

unter

hat, sind

auch manche

Kräfte bekannt, von denen es besser

der

grosse

Haufe

nichts

erfährt, weil dieselben nicht

braucht, sondern auch

werden können, und

zum

wird.

ist,

dass

von ihrem Dasein nur

zum Guten

ge-

zum Bösen missbraucht

ein

Missbrauch derselben

grössten Nachteile aller mit Sicherheit zu

erwarten wäre, solange geistige Blindheit und thörichte Leidenschaft

die

Welt beherrschen,

und den Menschen zum grausamsten und habgierigsten aller Raubtiere machen.

Grunde wurden auch nisse

von den

Aus diesem

die wichtigeren

alten Indiern

Geheim-

und Ägyptern nur

den Eingeweihten gelehrt und von den Alchemisten und Rosenkreuzern des Mittelalters auf eine symbolische für jeden,

Weise beschrieben, welche

der nach der Wahrheit

in

ausser-


— liehen Ding-en sucht,

aber von jenen,

203

unverständlich

wohl

ist;

denen das innere Leben zum

in

gekommen ist, ohne Mühe begriffen Auch wir glauben im Folgenden nichts

Bewusstsein wird.

Besseres thun zu können,

als

einige der

Lehren

des Paracelsus in Bezug auf die Arkana lichst

eigenen Sprachweise

seiner

in

mög-

wieder-

Er sagt:

zugeben.

„In der Natur sind grosse geheime Kräfte

und wenn

enthalten,

von den Hindernissen

sie

befreit werden, die ihrer Entwicklung"

stehen, so seiner frei

ist es,

Bande

ist;

ob

als

im

Mensch

ein gefangener

und

entledigt wird

Wege

sein

Gemüt

denn das Mysterium der Natur

den Körpern

ist

wie ein Feuer im Holz,

nicht brennen kann, solange das Holz nass

Wollen

wir

lernen,

so

aber

diese

Geheimnisse

müssen wir vor allem

bedenken, was

und edelsten

dem Menschen am

allein

Mensch

ist,

und wie

sich Gott

das ist.

kennen

dasjenige

nützlichsten

zu wissen nötig

das grosse Geheimnis, was Gott

in

ist,

ist,

nämlich

was der

und Mensch zu

einander verhalten, das Himmlische in der Ewigkeit

und das Irdische

in

da nur durch Gott das

der Vergänglichkeit,

ewige Gute

werden kann; denn obwohl in

der Arznei

ist,

so

ist

viel

erkannt

Wunderbares

doch noch nach diesem


204

Leben ist,

Geheimnis, das ewig

ein viel grösseres

und wovon wir uns keinen Begriff machen

können, es

denn, dass es uns durch ihn

sei

Aus

offenbar geworden.

dieser Nichterkenntnis

entspringt die grobe Unwissenheit der Theo-

logen, welche dasjenige auslegen wollen, was sie nicht

verstehen,

wie es der-

nicht wissen,

jenige gemeint hat, der es gegeben hat, und

den Grund der Wahrheit nicht kennen, der mit der höchsten Liebe die Menschen

Des-

erfüllt.

halb wollen wir auch allein mit den Unsrig'en reden, die uns verstehen werden und nicht für die

Gemeinen;

denn wir wollen unsern Sinn

und Gedanken, Herz und Gemüt den Thoren nicht

und umgeben uns

zeigen,

guten Mauer,

die

mit

einer

einem Schlüssel ver-

mit

schlossen ist."*)

Was Lehren

aber gehört dazu, der

okkulten

um

die

Wissenschaft

Arcana des Paracelsus zu verstehen? wort hierauf

ist:

geheimen und

die

Die Ant-

„Ein im Geiste Gottes wieder-

geborener Mensch."

Nur

derjenige, der in

Himmel eingegangen

ist,

kann die himmlischen

Kräfte kennen, kanntlich

")

und

in

den

den Himmel kann be-

niemand eingehen,

Archidoxes." Liberi.

es

sei

denn, er


205

durch

wäre wiederg-eboren

den

ihm

in

zur

Offenbarung gewordenen heiligen Geist.*)

„Der äusserhche materielle Mensch hat seine

ihm eigenen Sinne, Gesicht, Gehör, Empfin-

dung

u.

s.

aber das Gesicht

w.;

dem Samen geboren,

ist

nicht aus

welchem das Auge

aus

wächst, noch das Gehör aus den Ohren,

Geschmack aus

dem

aus der

Gehirn;

Zunge oder sondern

Sehens, Hörens, Denkens Behälter,

Hören

welchen

in

u. s.

die Vernunft

Organe

die

u. s.

der

des

w. sind nur die

zum Sehen, Auch ist dies

Kräfte

die

w. geboren werden.

nicht so zu verstehen, als

ob diese Kräfte von

aussen aus Gottes Gnade

in diese

gegossen würden; sondern in

Organe

sie sind

ein-

im Körper

ihrem eigenen unbegreifbaren und unempfmd-

Der äussere Mensch hat seinen

baren Wesen.

Mensch seinen geistigen Körper, und wenn ein Mensch so ist dies nicht, weil in ihm z. B. blind ist, materiellen Körper, der innere geistige

keine geistige Sehkraft wäre, sondern weil sein

Sehorgan zur Ausübung seines Sehens untauglich

ist.

Also werden auch die Magnalia Dei

(die göttlichen *)

haben,

Werke)

erkannt.

Welchen Wert können da welche

Dingen, welche

geistig

tot

sind,

sie kritisieren, nicht

die

Der Urteile

geistig derjeninge

und von den religiösen das Geringste verstehen?


— erwachte Mensch

Mensch

äussere

2o6

erkennt

das

sieht nur

die

der

Geistige;

äussere Form.

Desgleichen entspringt die Kraft zum Gehen

und Handeln sondern

durch

kommt

sie

die

den Beinen und Armen,

nicht

aus

Anima

dem

Willen,

und

wirkt

vegetativa, welche den

Leib bewegt, und im ganzen Körper ausgeteilt

Die Seele zieht Kräfte an

ist.

Kräfte aus, der Körper

ist

wahr und empfinden

nichts

lange die Kräfte der

dung nicht dasselbe

welchem

in

sie

Die Organe des physischen Körpers

wachsen.

nehmen

strahlt

der Acker, welcher

Samen aufnimmt, und

die

und

ist

in

Wahrnehmung und Empfin-

ihnen

in Thätigkeit treten,

dem

mit

nichts, so

innerlichen

und

Organismus

des Astralkörpers der Fall, dessen Organe auch

dann eine geistige Wahrnehmung erlangen,

erst

wenn die hierzu erforderlichen Kräfte darin zum Leben und Bewusstsein gekommen sind.

Und

wie der

Mensch seinen ätherischen oder

Astralkörper hat, so hat auch jedes Ding seine darin

verborgene

„Quinta Essentia"

oder

das darin wirksame Prinzip.

Die Quint-Essenz. „Die Quinta Essentia die

aus

allem,

ist

was Leben hat,

eine Materie,

ausgezogen


20/

werden kann,

von

frei

aller

Unreinigkeit und

gesondert von allen Elementen. die Natur,

Sie

ist

Tugend und Arznei,

Kraft,

allein

die in

dem Dinge enthalten ist. Sie ist ein Geist, gleich dem Spiritus Vitae, und der LebensDinges

geist des

Solange die Melissa ihren Lebensgeist

heit.*)

in

so

sich hat,

noch eine

essenz

ist

Wird

und Arznei. sie

oder dessen Wesen-

selbst,

kann

dieser ihre

Tugend, Kraft

sie abgeschnitten,

so behält

und

die Quint-

Zeitlang ihre Kraft

gezogen

daraus

werden.

Den

gedörrten Kräutern aber geht das Leben ab. In ihnen

ist

keine lebendige Quintessenz mehr,

obgleich sich darin noch einige Kräfte erhalten.

Die Metalle aber sterben nicht

ab,

und geben

daher eine vollkommene Quintessenz.

Es giebt

verschiedene Arten, diese Quintessenz zu bereiten,

So

und

Wirkungen

ihre

sind

wunderbar.

Quinta Essentia Juniperi den Aussatz und die des Goldes nimmt ihn heilt

z.

B. die

völlig hinweg."**) *)

der

So könnte z.B. das Strychnin

Nux vomica, Chinin

als

als

die Quintessenz

die Quintessenz der China-

rinde betrachtet werden, u. dgl. m.

**) Die

Wirkung des Goldchlorids

bei gewissen syphiliti-

schen Erkrankungen wird auch von der modernen Medizin anerkannt.

hauptet

Von

der

Paracelsus,

Quinta Essentia Melissae dass

sie

Nägel

und Zähne

be-

ausfallen


208

Die Quintessenz der Dinge

und

lich

Arkanen der

verstehen

„Das Arcanum

im Ver-

ist

ewigen Lebens, über

und unmenschlich

Ein Arcanum

erkennen.

Dinges

nicht mit den

unsern Körpern unkörperlich,

zu

tödlich, eines

zu

ist

welche geistiger Natur und

Fall,

unsichtbar sind. gleich

aber dies

sichtbar,

somit körper-

ist

mit

die

ist

tausendfacher

Arcanum Hominis

ist

all

un-

Natur

alle

(göttlich)

Tugend

zu

eines

Das

Besserung.

und

sein Verdienst

Tugend, die er im Ewigen behält."*) Die

vier grossen

Arcana

Prima Materia,

1.

d. h.

sind:

das

Wesen

aller

Dinge.

Lapis Philosophorum, der

2.

„Stein der

Weisen".

Mercurius Vitae, das Elixir des Lebens. Tinctura Physicorum, die Universal-

3.

4.

medizin.**)

mache, und

alles

wieder neu zum Vorschein bringe.

Eine

Besprechung der Vorschriften zur Herstellung dieser Essenzen

würde den Rahmen D.

*) dualität,

Maske

ist,

h.

dieses

während seine die er

**) Es

Werkes

überschreiten.

seine unsterbliche Seele oder geistige Indivi-

ist

sterbliche

Persönlichkeit

im Erdenleben angenommen

ganz besonders darauf zu achten, dass diese

Arkane geistiger und unsichtbarer Natur sind, äusserlich

nur die

hat.

und nicht

sichtbare Substanzen oder Apothekerwaren,

wie


209

Prima Materia.

I.

Die Prima Materia

Same oder

die Seele aller Dinge.

Natur Gottes, die

ewig^e

unsterbliche

Same

ist;*)

Dasein jedes

liegt,

der

Gedanke

wenn

die

ist,

zerstört wird,

in

die

Grunde liegende

in

die

Individualität,

welcher

immer wieder

Erscheinung

welche nach

Dinges zu Grunde

oder

Form,

die

ist

Ding-en der

die Idee,

dem

Sie

allen

in

Plato

welche,

Wesen, der

das

ist

in

neuen Formen

Ohne

tritt.

sie offenbar

die

zu

ihr

Wesenheit hätte

individuelle

ist

Form Leben und Bestand; denn sie allein es, wodurch die Form oder Erscheinung

ins

Dasein

keine

aufgebaut und erhalten wird.

tritt,

„Ein Baum, der ein gewisses Alter erreicht hat,

fault

und

verdirbt,

Mangel an

nicht aus

Nahrung, sondern aus Mangel der ihm eigenen

Prima Materia wieder

seine

erneuert werden. So hat

unverständige Leute sich einbilden.

es viele

der

Baum kann durch

Ein solcher

Lebenskraft.

Mercurius Vitae

schaffen,

gar nichts mit

und der „Stein der Weisen"

dem

ist

z.

B.

Quecksilber zu

der zur Erkenntnis

gekommene Mensch. *)

Same

„Wisse, dass Ich in allen Dingen der unsterbliche Ich bin der Verstand der Verständigen und die

bin.

Herrlichkeit in den Herrlichen."

Der Same

eines jeden Dinges

(Johannes

I,

Paracelsus ü.

i

Bhagavad ist

GitaVII,

lo.

das unsterbliche Wort.

u. 2.) 14


^

Oder

ein

210

Kraut kann dadurch vor

werden erneuert werden, oder ein

frisch bleibt,

dass

Dürr-

grün und

Schaf wieder ver-

altes

jüngt werden; denn in der

es

dem

Prima Materia

eine solche Kraft,

dass sie den Körper,

aus ihr gewachsen

ist,

(so lange sie darin

wirksam

verderben

nicht

ist

der lässt

ist)."^)

Die „Zubereitung" des Arcanums der Prima

Materia beschreibt Paracelsus

allegorisch auf

folgende Art: „Nimrii von der Prima Materia in Flaccum, lass digerieren in

Zu diesem

Monat.

Monarchiae

^)

gleichem Gewicht;

in

Zugabe

setze hienach die

lass dige-

Nach Materia und de-

einem auf den andern Monat.

rieren in

dieser

Digestione Resoluta auf einen

Digestion

nimm

die

Eine solche Verjüngung oder Erneuerung Art

natürliche

beständig

Wiq,derverkörperung

statt.

durch

Was

die

findet auf

Reinkarnation

oder

aber durch die Natur allein

ohne die Hilfe des Menschen geschieht, das kann auf magische

Weise durch den zum

Menschen

künstlich

unsichtbaren Astralkörper, ist,

göttlichen Dasein erwachten

vollbracht werden,

d. h.

er

kann den

dessen irdische Hülle abgenützt

mit einem neuen sichtbaren Leib bekleiden,

thatsächlich

durch H. P. Blavatsky und andere

und bewiesen worden

ist.

für das Verständnis dieser

Da Dinge

darüber zu schweigen, damit giebt.

wie

es

geschehen

aber nur die Eingeweihten reif sind, so ist es besser,

man den Thoren

kein Ärgernis


211

— herüber,

es per

stillier ist

das

es

soll

und was herüberg-eht

Arcanum Primae

Materiae.

niemand verwundern

sich

Und den

über

kurzen Weg- und kurzen Begriff; denn das Viele ist

von vielem Irrtum."*)

die Quelle

Äusserlich betrachtet, so wie es die „exakte

Wissenschaft" sinn; aber

dass

sagt,

will,

ist

wenn

wir bedenken, dass Paracelsus

zum

Betriebe der Alchemie keine

äusserlichen Gefässe nötig seien, dass der selbst die „Destillierbläse"

dass in

Mensch

und der „Ofen", und

ihm selber das Feuer

beitende Materie enthalten vielleicht

Un-

diese Vorschrift ein

und- die zu bear-

ist,

so Hesse sich

das obige alchemistische Rezept ins

moderne Deutsch auf folgende Weise übersetzen

Gemüt auf wirkende göttliche Wesen;

das in

„Richte dein

lass

:

dir selbst

mit grosser

Entschlossenheit den göttHchen Willen in dir

Setze hinzu die göttliche Gnade

wirken.

und Nacht, Monat Liebe

in

dir

für

Monat, ohne die göttHche

erkalten

zu lassen.

von deinem sterblichen Teile liche

Wesen

geht,

dies

teriae.

")

Tag

in

Was dann das unsterb-

deines innerlichen Selbsts' überist

Wer

das

Gott,

Archidoxes

Arcanum Primae Maden Einen und Ewigen,

p. 48. 14*

in


212

sich findet, hat alles gefunden; die Vielheit der

Erscheinungen aber

Lapis Philosophorum.

2.

Paracelsus sagt, stellung

die Quelle des Irrtums."

ist

er zwar in der Her-

dass

des Steines

der Weisen

noch

Vollkommenheit erlangt habe, dass auch darin kein Anfänger

sei,

darauf bezügliches Wissen

nicht

aber

er

und deshalb

nicht

vom

sein

Hören-

sagen oder Lesen, sondern aus seiner eigenen Erfahrung schöpfe.

„Der Lapis Philosophorum durchdringt

und erneuert den ganzen Menschen, und die

Quelle

Lebens. Mittel

Gesundheit

der

ist

und des ewigen

Die Kinder derjenigen,

die

dieses

gebrauchen, sind hernach von solcher

Gesundheit,

dass

ihren

in

Körpern

bis

ins

zehnte Geschlecht nichts Unreines oder Krankhaftes

mehr

ist,

nicht möglich

Arznei,

die

zerbrechliches die

ist.

den

Es

ist

eine ausserweltHche

ganzen Körper

Leben

bringt,

in

ein

und nicht

un-

allein

Dinge verwandelt, sondern vermehrt ohne

Ende, so wie

und

und eine edlere Beschaffenheit

ein Licht

das andere anzündet,

dies wieder ein anderes."*) *) So,

und nicht anders,

ist

auch die Wiederverkörpe-

rung der Seele nach dem Tode des Körpers zu verstehen.


— Es

aber

ist

213

von

nicht nur

hier

g-eistigen

von einem durch dieselben

Einflüssen, sondern

bewirkten, zwar „g-eistig-en", aber dennoch sub-

Wachstum

stantiellen

Menschen

inneren

und

die

Entwicklung

Rede, denn „du

dass es ohne

kann; denn

alles

formiert sich

eigenen Harmonie,

alles

wird geboren

Form bestehen und entwickelt

sich.

wohnt

Alles

in

dem ihm

eigenen ewigen Wesen, aber die Form, es sich entwickelt,

ist

der

in

mit Unwesentlichem be-

das ihr von der Natur

haftet,

sollst

ist,

wissen, dass nichts so klein

in seiner

des

zufällt,

und

diese

Zufälligkeiten hinwegzuschaffen, damit das reine

Wesen

Form offenbar wird, dazu Lapis Philosophorum bestimmt."*) Es unter

der

in

der

somit jedem Okkultisten klar, dass

ist

der

Steines der

Zubereitung

Weisen

als die geistige

in

ist

Aixanums

des

des

nichts anderes gemeint

ist,

Wiedergeburt, von der es auch

der Bibel heisst, dass niemand in das Reich

Gottes eingehen könne,

es

sei

denn, dass er

im Geiste Gottes wiedergeboren

vom was vom was

Fleische geboren

Geiste geboren wird,

Paracelsus *)

**)

ist,

beschreibt

die

ist

sei:

„Denn

Fleisch, aber

ist

Geist."**)

Bereitung

Manuale de Lapide Philosophoram Johannes III.

p.

des 428.


— Weise,

zwar

die

auf

eine

welche

allen,

besitzen,

Erfahrung-

dem

Weisen"

der

„Steines

214

klar

genug

alleg-orische

darin eigene

dagegen

ist,

grossen Haufen völlig unverständlich sein

muss, und er hat damit auch vollkommen recht;

denn man

soll

das Heilige nicht dadurch ent-

weihen, dass

man

Kot

und den Hunden,

treten,

es

den „Schweinen, die es

in

den

die es zerreissen"

(wozu besonders viele „gelehrte" Kritiker und kurzsichtige Philosophen gehören) vorwirft:

„Trenne das Reine

vollkommene Weisse

vom

Unreinen, bis es

erlangt;

sublimiere

es

durch den Salmiak.

Setze es in den Pelikan

und

Monat

es

lass

Koaguliere

es,

einen

bis dass es ein

lang

digerieren.

Körper

wird, der

nimmer verzehrt und Der Leib, welchen es unverweslich bleibt. durchdringt, ist bleibend und unveränderlich, und nimmt alles niederwertige Wesen hinweg', im Bewussten und Unbewussten. Wir haben nimmer verbrennt,

den

Weg

in

sich

kurzem beschrieben;

eine langwierige Arbeit

verdrossenen

und

und bedarf

wohlerfahrenen

es

ist

aber

eines un-

Arbeiters,

mit gutem Fleiss."*) *)

Archidoxes

Bitterkeiten

lassen wir

des

p. 50.

Der „Salmiak" bedeutet die Im übrigen über-

menschlichen Lebens.

dem Leser

die

Auslegung dieser Allegorie.


— „Um heben,

215

-

aber denjenig-en, welche die Wahrheit

Wink zu geben, so in dem Mikrokosmus

einen nützHchen

sollen sie

wissen,

dass

ein

grosses Geheimnis (ein göttlicher Funke),

wie

in

alle

Kraft und

verschlossen

Tugend

thun

ist,

Was

davon steht nichts

welches

ist,

und

enthält,

überwältig-en kann.

nisse

der

einer Arche,

alle

Hinder-

aber dabei zu

den Büchern

in

und Pillenkrämer.

Hundeschlächter

Die

Narren wissen nichts von diesem Rezept."*)

Mercurius Vitae.

3.

Der Merkur und da

Form

in

ist

Symbol des Gemütes,

das

diesem eine höhere und eine niedere

des Bewusstseins, eine Region des Den-

kens und eine über

alle

Vorstellungen erhabene

Region des direkten Erkennens oder der Erleuchtung

unterschieden

wird,

so

reden

die

Alchemisten auch von einem „doppelten Mer-

*)

Wer von

göttlichen

Dingen

nichts weiss, ist deshalb

noch kein Narr, wohl aber derjenige, verwirft,

und die Wahrheit

Die Geheimnisse

lästert,

der Religion

welcher dieselben

ohne

sie

und Alchemie

jedermanns Sache und sollten unter denen, die

zu

kennen.

sind

nicht

sie zu

wür-

digen verstehen, besprochen, nicht aber an die grosse Glocke

gehängt werden.

Auch hat

schliesslich nicht dasjenige,

was

einem gesagt wird, sondern nur was man selber entdeckt einen wirklichen Wert.


— curius",

2l6

und den „Mercurius aus dem Mercurio

bereiten",

bedeutet

nichts

anderes,

als

Gemüt vom Vergäng-lichen zum Ewigen

zu

das er-

heben, und die Vernunft der göttlichen Er-

Der Mercurius Vitae

leuchtung zu eröffnen. ist

diejenige Erkenntnis, aus welcher das ewige

Leben

entspringt,

und wird deshalb mit Recht

das „Elixir des Lebens" genannt.

Die

inner-

den heiligen Geist der

liche Erleuchtung durch

Erkenntnis der Wahrheit

ist

in

der That dieser

vom

„Mercurius", welcher das Reine

Unreinen,

Wahrheit von der Unwissenheit und dem

die

dem Menschen

Irrtume scheidet, und

Leben

indem

verleiht,

er ihn

zum Unvergänglichen

über

das wahre

alles Irdische

erhebt.

„Also wollen wir mit der Ausübung anfangen

und mit den Alchemisten reden,

die nicht viel

Schreiberei nötig haben und keine lange Predigt

brauchen. ist

Der

folgender

trenne

:

Weg zum Mercurius

Nimm

denselben

und Unreinigkeiten

monium, eins

es

allen

Überflüssigkeiten

sublimiere ihn mit Anti-

,

sie

beide

aufsteigen

und

werden; darnach löse es und koaguHere

zum

vierten Mal,

Mercurium Vitae, ben."

die Essenz des Mercurius,

von

so dass

Vitae

und dann hast du den wie wir ihn angezeigt ha-

Nach dem, was

bereits

oben gesagt


21/

wurde, bedarf das Rezept keiner weitern Er-

Wenn

klärung.

der Mensch durch die Über-

windung des Irrtums zur Vereinigung" mit dem Götthchen gelangt, so offenbart sich ihm die Wahrheit, wie wenn die Sonne aus

Wahrheit Erleuchtete

Mercurius

von dem

Leben

der Bibel die

selbst,

die

sophia) oder der Es

ist

in

zerstreut.

Dieser

das „Wasser des ewigen Lebens",

ist

in

Rede

ist,*)

das ewige

göttUche Weisheit (Theoheilige Geist,

den alchemistischen Schriften

von der Koagulation des Merkurs zu thun haben,

Paracelsus darüber sagt,

klärung einige

Was von

Worte

Merkur

ist

was

ein:

der Koagulation des Merkurs

gar

nicht

lieren (gedankenlos erst zu

Johannes IV,

sei.

nötig,

dass

man den

Denken) töten oder koagu-

(das eigene

und dann

wir,

dem

und schalten zur Er-

zu halten „Es

hören

viel

die Rede.

zu zeigen, dass wir es hier nicht mit

Quecksilber

in

wie diese Sonne, deren

ist

Wolken

Licht das Heer der

")

zer-

Wolkenschleier hervortritt, und der

teilten

Um

dem

oder stumpfsinnig

Luna machen 13.

sein) soll,

(sich der

Phan-


— hingeben) oder

tasie

2l8

Arbeit dazu verwenden

viel

Sublimieren (Grübeln und Schwärmerei);

mit

denn

dies

und Luna (Verstand), das

(Lebenskraft)

Es

ist.

nur eine Verschwendung* von Sol

ist

ist

Gemüt

in

mit gar kleinen

alle

Mühe

die Erleuchtung

(d. h.

Licht der Weisheit von selbst

in

des Koagu-

durch das

tritt

ein,

wenn

Nun möchte

in uns leuchten lassen).

wohl gerne

Weg, verwandelt

(I

verständig) wird,

Kosten verbunden, ohne lierens

wir es

ein jeder

den Schriften der Alchemie

Kunststück angegeben finden,

um

in

ein

kurzer Zeit

Gold und Silber zu machen, und

viel

ihm

vielmehr ein anderer näherer

wodurch der Mercurius (das

in

er

hat

Verdruss an den vielen anderen Schriften, die

ihm er

nicht gleich klar anzeigen es

machen

soll.

und sagen, wie

Aber da wird

er

lange warten müssen (wenn er es nicht selbst entdeckt).

Es

ist

noch

in sich

Gold und Silber (Weis-

und Verstand) durch einen so gar kleinen

heit

und geringen dass

es

Griff zu der

gar nicht nötig

Alchemie zu erlangen, ist,

viel

darüber zu

schreiben.

„Was

aber

soll

man von den

vielen

Rezepten

sagen und mancherlei Gefässen, Öfen, Gläsern,

Scherben, Wassern,

Ölen, Salzen, Schwefeln,

Spiessglanz, Magnesia, Salpeter, Alaun, Vitriol,


219

Weinstein, Borax, Atramentum, Auropigment, Arsenik, Bolus, Rotstein, Kalk, Pech, Wachs,

Exkremente, Jungfrauenmilch, Bleiweiss, Mennig-,

vom

Zinnober,

Präparieren, Putrifizieren, Dige-

rieren, Probieren, Sublimieren, Calcinieren, Sol-

vieren, Koagulieren u.

mehr

s.

ist

denn der rechte Weg, so

nichts Schweres bedarf,

Wie lange Antwort: Es

Betrug?

den?

und Gold und

das wahr und recht

erzeugt,

ist

meinen, dass es Dies

soll

für

dem

ist

sein.

verborgenen Verstand (der

4.

ist

allen

nicht zu helfen. sein,

zu

jeden leicht zu verstehen

auch nicht

und dies

Silber

schon gesagt, und wer

auch niemand so unsinnig

soll

fassen,

ohne

ist,

g-ar

verzeuchst du es zu mel-

es nicht begreifen will,

sei.

ist viel-

eine Verhinderung als eine Förderung."

„Was

Es

Alles dies

w.

Aber mit dem

Intuition) ist es zu

die Kunst. "'^)

Tinctura Physicorum.

Nach den vorhergehenden Erklärungen wird wohl niemand mehr erwarten, in den Schriften

des

Paracelsus

die

Lebenselixir zu finden,

Vorschrift

das

man

zu

einem

sich in der

Apotheke machen lassen kann; dennoch

*)

„Coelum Philosophorum"

p.

387.

ist


220

Tinctura Physicorum, von welcher

die

er

das nicht

spricht,

ein solches Universalmittel,

nur

Krankheiten des Leibes und der Seele

alle

unbequeme Alter und alles was gegen das gesunde Gemüt ist" hinwegnimmt, sondern das göttliche Leben selbst ist, das aber gerade so wie das irdische Leben dem „alles

heilt,

Menschen

ferne betrachtet,

wenn in

von

nichts nützt, solange er es nur

es in

und

erst

dann sein Leben

Wenn

ihm selber erwacht.

ihm erwacht, so durchdringt

es

wird,

es aber

den ganzen

Leib, „nicht nur einen Teil, sondern alle".

„Nimm und

das Feuer es

lasse

der Digestion stehen

so dass nichts

mehr am Boden

und auch keine Materie ersehen werde bis

(nicht

solange bis es sich (zum Höchsten)

erkalten),

erhebt,

in

göttlichen Liebe)

(der

liegt (d. h.

du an nichts Irdischem mehi" hängst); dar-

nach nimm die Materie und verschliesse mit

dem

Siegel der Weisheit, setze das Ganze

an einen ruhigen Ort" Dies

ist

Länder so

die Tinktur, viel

u.

s.

w.*)

wovon

die

giert Gutes

Vergl,

Weisen

aller

gelehrt haben, und die doch

nur -von wenigen erkannt worden

'")

sie

sowohl

als

ist,

Böses", denn

Bhagavad Gita

VI,

19.

Sie „tinsie

giebt


— allen

Dingen

Wenn

ihre Kraft.

einen Acker scheint,

selben befindlichen

221

die

Sonne auf

alle

in

dem-

Keime zu wachsen

an,

seien

fangen

so

Es wachsen sowohl

sie nützlich

oder schädlich.

Rosen

auch Dornen und Disteln

So

ist

als

es auch,

wenn

Sonne des

die

lebens den inneren Menschen

Geistes-

zum Leben

er-

sowohl seine g-uten

auch seine bösen Eigenschaften, die bisher

als

in

kommen dann

Es

weckt.

daraus.

ihm

gelegen haben, zum Vorschein.

latent

Deshalb

ist

die

Tinktur auch

bezeichnet, und sollte von

als

ein „Gift"

niemandem gebraucht

werden, der nicht durch Reinigung dafür

geworden

ist,

und nicht

die nötige Kraft der

Unterscheidung und Selbstbeherrschung

um

der schwarzen Magie zu verfallen.

licher ein

wird,

um

Ding

wenn

ist,

so grösser

ist

reif

es richtig

besitzt,

Je nütz-

gebraucht

auch der Schaden, der

durch seinen Missbrauch,

sei es

bewusst oder

unbewusst, gestiftet werden kann.

„Die Materie der Tinktur

ist

ein Ding,

so

du mich recht auf spagyrisch

verstehst, welches

von dreien

Wesen durch

in

ein

einziges

die

vulkanische Kunst ausgehen oder bleiben mag,

und dass

ich

dir's

mit

altem Brauch nenne, so

von

vielen

genannt

seinem ist's

und

der

Namen nach Rote Löwe,

wenigen

bekannt.


222

Dieser kann sich durch der Natur Hilfe und

den Weisslichen

des Alchemisten Kunst

in

Adler verwandeln,

dass

Wenn

werden.

so

einem zwei

aus

du dies nicht

verstehst, so bist

du weder von Gott zur Alchemie

geboren,

noch von der Natur zu den Werken des VulDie Materie der Tinktur

kans erkoren. grösste Perle sie

ist

die

und der

edelste Schatz auf

Weisse

Lilie

der

wonach so viele Philosophen so und deren Bereitung doch nicht gebracht

haben,

weil

sie

ist

die

Erden

Alchemisten,

gesucht

eifrig

völlig zustande

nicht

die

volle

Darum sage ich euch: „Nehmt von dem roten Löwen nur das rosenfarbene Blut und von dem Adler nur den weissen Leim, und nachdem ihr dieses zuErkenntnis besassen.

sammengefügt habt, der Alten

tura

Prozess,

so so

Physicorum,

gegangen

sind,

und

koaguliert

habt der

ihr

so

es

nach

die

Tinc-

viele

nach-

die so wenige gefunden

haben."*) Tinctura Physicorum p. 369. Der „rote Löwe" Symbol der geistigen Energie; der „weisse Adler" das Symbol des erhabenen Gottesgedankens, die „weisse Lilie" das Symbol der Reinheit der Seele u. s. w. Der geborene Alchemist bedarf keiner weiteren Erklärung; *)

ist

das

den Unverständigen würde nutzlos sein.

alle weitere

Auseinandersetzung


— „Lass sein,

ein

223

Mysterium Magnale Dei und ein es

diesem irdischen Jammerthal,

Ding

der

ein

dir

Natur

Schatz

in

ein unansehnliches

(die PersönHchkeit des

Menschen)

ein

in

anderes edleres zu verwandeln, das es vorher

Durch

nicht war.

Körper

liche

So du aber

und

zerstört,

anderer

ein

diese Kunst wird der äusser-

unsterblicher

es

und Wesen.

Leib

diese Kunst lernen

sie dir nicht

entsteht daraus

willst,

so kann

noch deutlicher beschrieben wer-

den, sondern du musst bei den Alchemisten in

damit du den Grad des

die Schule gehen,

Feuers richtig zu erhalten

du sehen,

Dann

dass, sobald die Lilie sich

schen*) Ei erwärmt, schwärzer wird,

als

wirst

im physi-

mit seltsamer Erzeigung

sie

ein

weisser als ein Schwan, als

lernst.

Rabe, mit

der Zeit

und schHesslich

röter

der indische Safran.

Es *)

ist

ohne Zweifel das Recht und

die

Das „physische Ei" bedeutet den sichtbaren Körper. es noch ein „transcendentales Ei", d. h.

Ausserdem giebt

Im menschElemente im Keime enthalten,

die geistige Sphäre oder Aura, die ihn umgiebt.

lichen Körper selbst sind alle

deren er zu seiner höheren Entwicklung bedarf, und ohne diesen Körper findet keine Weiterentwicklung halb

ist

statt.

Des-

auch die Wiederverkörperung ein notwendiges Übel,

solange der Mensch nicht genug gottähnlich geworden

um

in

ist,

Gott einzugehen und ganz in seiner Liebe zu leben.


224

Menschen, vermöge seines Intellektes

Pflicht des

Reiche der Natur zu erforschen und die

alle

Welt,

der

Naturgesetze

welcher

in

kennen zu lernen; aber dieses Studium alles

und

nicht das Höchste,

er

lebt,

ist

nicht

denn über dieser

Kenntnis steht die Erkenntnis Gottes, aus dessen schöpferischer Kraft die ganze Natur mit ihren

Gesetzen hervorgegangen erkenntnis

ist

und diese Gottes-

die Erkenntnis des eigenen gött-

lichen Selbsts,

welche nur durch das eigene

Werden

göttUche

ist,

Selbsterkenntnis Gottes im

aber die Kenntnis

aller

Die

werden kann.

erlangt

Menschen

schliesst

höheren Naturgeheim-

nisse in sich ein.

„So du erfahren

in

bist,

den alchemistischen Handgriffen so

ist

nichts in

den Dingen der

Natur, das dir nicht durch diese Kunst offenbar

Darum gehe

werde.

der rechten Kunst nach,

so wirst du in derselben vollkommene Erkenntnis erlangen."*)

drängt sich nun unwillkürlich die Frage im Geiste Gottes wiedergeborener Mensch,

Hier

*)

„Wenn

Diese Kunst der Alchemie besteht

ein

auf: d. h,

ein Adept, die ganze Natur mit allen ihren Gesetzen kennt,

weshalb

muss sich dann die menschliche Wissenschaft ihr

Wissen langsam und mühsam erringen, da Adepten

in

sie

doch von den

allem unterrichtet werden könnte?"

Dies

eine Frage, welche der Nichterkenntnis des göttlichen

sens entspringt.

Der Unterricht

findet beständig statt,

ist

Wedenn


225

den sterblichen Menschen zu einem un-

darin,

göttlichen

sterblichen

Menschen

machen,

zu

oder, mit anderen Worten, die Gottesnatur des

inneren

Menschen im äusseren Menschen

bar werden zu lassen; denn der innere unterscheidet sich

Die Natur

Blei.

g-öttliche

vom

äussern, wie

Gnade besorgt den

vom

und

die

Einfluss der Kraft;

Aufgabe des Alchemisten aber

die

Mensch

Gold

das Material,

liefert

offen-

Bedingungen herzustellen und zu

ist

die

es,

erhalten, unter

denen sich der Baum des göttlichen Lebens Er muss den Garten

entwickeln kann.

von

frei

Unkraut halten, das Feuer der Liebe nicht kalten lassen, sein

und mit seinem sich

ziehen,

kann.

Dann

statt.

Wenn

sollten wir

in

Gemüt

und erheben

läutern

um

festen Willen einen Kreis

den nichts Böses eindringen

findet die

wir

Entwicklung von selbst

haben,

erkannt

dies

„wie

dann von dieser Kunst lassen, die

es giebt nichts, das jemals erfunden

könnte, dessen Idee nicht bereits in Weltall

er-

hervorgegangen

offenbar, sobald

wirklichen Wert,

man

und

ist,

sie begreift.

was man selber

oder entdeckt werden

dem jede

Auch

Geiste aus

dem

Wahrheit

wird

hat nur dasjenige

erringt.

Nur durch

die

Überwindung des Irrtums gelangt man zur Wahrheit. Wie aber der Irrtum zu überwinden ist, dies lehren die Schriften der Weisen, welche aber gerade bei den Gelehrten dieser Welt weil diese nur wissen, aber

die wenigste

Beachtung finden

nicht die zur

Ausübung nötige Kraft mühsam erringen wollen.

Paracelsus

II.

;

i5


— uns

allein

nicht

226

den Glauben giebt; denn wir sind

gewohnt etwas zu glauben oder zu bedas nicht durch die eigene Erfahrung

folgen,

und Ausübung bewährt werden kann."

Aus

alle

dem Obigen

wünschenswert

und

menschHche Wissen viel wichtiger

ist,

ist,

es

übrige

irdische

um

seinem Hirnkasten

in

dem

während

zu,

fällt

auch

die

leicht

grösste

uns

Geiste Gottes

wiedergeborenen Menteil,

die

noch gänzlich unbekannt

er aber

auch

der Wissen-

durch die

sind,

wunderbare Werke und Heilungen

bringen kann.

in

dem Reiche Gottes näher bringt. Auch werden

Gelehrtheit

schen höhere Kräfte zu schaft

auf-

denn wer das Reich Gottes

keinen Schritt

dem im

(Theo-

grosses aber ver-

als ein

seinem Innern erlangt, alles

das

doch noch unendlich

zur göttlichen Weisheit

Wissen

zuspeichern;

auch

schätzenswert

sophie) zu gelangen, g'ängliches

geht hervor, dass, so

voll-

Eine solche magische Kraft war

den Alchemisten unter dem Namen Electro-

Magicon

bekannt,

„Kundalini" der

Vom Wenn

und

sie

entspricht

dem

Indier.

Elektro-Magicon.

wir das

Werk

des Abtes Tritheim

oder andere alchemistische Werke,

in

welchen


22/

magische Experimente beschrieben

Hand nehmen,

sind,

zur

so finden wir stets, dass zu deren

Ausführung- das Elektro-Mag-icon Paracelsus sagt darüber: eine solche Kraft, die

dem

,.In

nötig-

ist.

Elektro

Menschen damit zu

ist

ver-

sorgen, dass keine höhere und gewissere Medizin in der

werden."*) Metall

sei,

ganzen Welt kann und wird erfunden

Auch dass

sagt

aber

„Metalle" verborgen

dass es selbst kein

er,

ihm

in

Auch

sind."^*)

schwerlich jemand aus

dem

sieben

alle

wird wohl

Rezepte,

welches

Paracelsus zur Bereitung des Elektro -Magi cum giebt,

klug werden,

wenn denn

ohnehin schon kennt;

dieselbe nicht

er

es

heisst

darin:

„Setze es in ein philosophisches Ei und versiegle es wohl, dass es nicht verriechen kann, lass es

im Athanar so lange stehen,

ohne irgend einen Zusatz von

bis es sich

oben auf

selbst

zu solvieren beginnt, und eine Insel mitten in

diesem Meer gesehen wird, welche täglich ab-

nimmt und wird.

schliesslich

Diese Schwärze

ist

zu

Schusterschwärze

der Vogel, welcher

bei Nacht ohne Flügel fliegt,

*)

**)

„De Lapide Philosophorum". „De Separatione Reruin" p. 314.

Metalle" könnten bezeichnet werden

Wärme,

den auch der

Licht, Kohäsion, Elektrizität

als

Die „sieben

Bewegung,

Schall,

und Magnetismus. 15*


228

Himmelsthau durch

erste

Auf- und Niedersteigen

Rabenkopfes verkehrt

zum Pfauenschwanz

Kochen und

eine Schwärze des

in

hat,

und welcher hernach

wird und darauf Schwanen-

bekommt, auch

federn

stetiges

zuletzt die

höchste Röte

der ganzen Welt an sich nimmt, welche ein

Zeichen seiner feurigen Natur

Solche Be-

ist.

reitung geschieht, nach aller Philosophen Mei-

nung,

einem

in

einem

Und dann

ist

und vollkommen. denn dieses

sein;

einem

Ofen,

in

Feuer, ohne Aufhören des vaporischen

Feuers. lisch

Geschirr, in

solche Medizin

Darum

himm-

lasse dir's ernst

Arcanum divinum

kann

niemand ohne göttlichen Willen fassen oder verstehen.

So

ist

auch seine Tugend unendlich

und unaussprechlich, dass Gott

hierin erkannt

werde."*)

Wohl möchte

hier der

Chemiker mit Goethes

Faust ausrufen: „Was

spricht er uns für Unsinn vor?

Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen. Mir scheint, ich hör' ein ganzes Chor

Von

Und

hunderttausend Narren sprechen."

die

Sache wird dadurch nicht besser,

Paracelsus

dass

hinzufügt:

„Mehr

göttlichen Geheimnis zu schreiben,

'')

ist

von

dem

verboten;

„Manuale de Lapide Philosophorum"

p.

433.


— denn diese Kunst weshalb kann.

sie

ist

Gottes Gabe,

eigentlich

auch nicht jedermann verstehen

Darum

giebt's Gott,

es sich aber mit

dern Gott

229

will

wem

er will, lässt

Gewalt nicht abnötig-en, son-

allein

hierin

die

Ehre haben.

Name sei gelobt in Ewigkeit. Amen!"*) Wenn der gelehrte Kritiker solchen alchemi-

Sein

stischen Vorschriften ihre

so

spricht,

tritt

hohe Bedeutung ab-

vor allem die Frage auf,

er die alchemistischen

ob

Geheimnisse kennt; denn

ohne diese Kenntnis hat

sein Urteil gar keinen

Wert. Dass aber der rohe und gemeine Mensch,

und wäre

er

auch noch so klug, die göttlichen

Geheimnisse nicht begreifen kann,

dafür hat

das Gesetz seiner eigenen Natur gesorgt, dem-

gemäss das Niedrige das Erhabene und Edle nicht fassen kann.

Wir haben

es

in

der Alchemie in erster

Linie nicht mit physischen, sondern mit geisti-

gen Kräften zu thun. die

Dass der Geist durch

von ihnen ausgehende Kraft die Materie

beherrschen kann,

denn ohne

darüber

die Kraft

ist

kein

Zweifel;

des Willens könnte nie-

*) Dennoch hat H. P. Blavatsky in der „Geheimlehre" mehr darüber geschrieben, und es als ein magisch -elektri-

sches Nervenfluidum bezeichnet, das sich mit einer Schnelligkeit

von

1

15000 Meilen

in der

Sekunde bewegt.


— mand

230

Arm

einen Schritt gehen, einen

oder

heben,

sonst

Bewegung- machen.

irgend

empor-

willkürliche

eine

Allerdings bedarf es der

leitenden Nervensubstanz,

um

den Willensimpuls

auf die grobe Materie zu übertragen; ist

aber es

nicht undenkbar, dass einem Menschen, der

auf eine höhere Stufe der Entwicklung gelangt

und dem

ist

die Gottheit näher steht,

zum Leben erwachte

ihm

der

in

Funke,

göttliche

solche magische Kräfte verleiht, dass er auch

ohne körperliche Berührung eine gewisse Herrschaft über die Materie erlangt.

Kraft

ist

das

Elektro-Magicon des

Mehr darüber ist

die heilige

Welt,

wo

Diese magische

zu sagen,

ist

Paracelsus.

nicht ratsam.

Wahrheit noch niemals

die Hölle haust, erschienen,

öffentlichem Markte

feilgeboten,

verspottet,

mit Kot beworfen,

gekreuzigt

zu werden.

Möge

Auch

in dieser

ohne auf

missbraucht,

gepeinigt und

daher auch

m

Zukunft jeder wahre Jünger der heiligen Wissenschaft die

hohen Geheimnisse, welche ihm durch

das Licht des heiligen Geistes in seinem Innern offenbar

geworden

verschlossen halten,

sind,

zu empfangen.

in

seiner Brust

und nur mit denjenigen

darüber sprechen, welche sie

tief

reif

geworden

sind,


231

VI.

Von

der "Weisheit und ihren Künsten.

Es würde uns zu weit führen und am Ende wenig

nützen,

äusserlichen

Paracelsus

uns

mit

Heilmittel

benützte,

einem Studium

und Rezepte, zu

seit

jener

und

es

Zeit

grosse

welche

Chemie,

befassen.

Physik, Physiologie, Anatomie

der

u. s.

w.

haben

gemacht,

Fortschritte

handelt sich weniger darum, das Sy-

stem kennen zu lernen, nach welchem Paracelsus kurierte,

als

vielmehr die Kraft zu

er-

langen, welche ihn befähigte, auch sogenannte

„unheilbare Krankheiten" zu beseitigen;

denn

ohne die Kenntnis der Kraft nützt uns auch das System nichts, und die Kenntnis der Kraft

wird nur durch den Besitz derselben erlangt.

Diese Kraft

ist

die Weisheit,

und wenn wir

einmal zu der Einsicht gelangt sind,

dass die

Weisheit nicht eine kraftlose Eigenschaft der Materie,

noch etwas Angelerntes, sondern eine

geistig göttliche Kraft, ja das göttliche in

uns selbst

ist,

welches sich

Leben

alles Materielle

unterwerfen und es beherrschen kann, so haben wir auch den Schlüssel Schriften

zum Verständnisse der

von Paracelsus gefunden.

Wie wenige

aber sind hierzu

reif!

Wie

wenige unter unsern Gelehrten und Ungelehrten


— es,

g-iebt

in

denen nicht das Materielle und

den Geist,

Sinnliche

sondern

zum Bewusstsein

die

es,

der

das

Geist

Wie wenige Menschen

Materielle beherrscht?

giebt

232

schlummernden Gottesnatur

der in ihnen

und

gelang-t sind,

dadurch die Herrschaft über ihre menschlichtierische Natur erlangt

Giebt es doch

haben!

zur Erlangung dieser magischen Kraft, welche

nicht nur in uns, sondern durch uns auch auf

andere wirken kann, keinen andern die geistige Wiedergeburt,

welche die

nicht

einmal

nach

aber

dennoch

Menschen,

die

des Körpers,

vor

es

sei

stattfinden

wahren Leben erwachen *) In der Bibel

ich

oder nach

sage dir,

(Johannes

wenn

ein

alltäg-

in

jedem

dem Tode

muss, wenn er nicht

Vernichtung anheimfallen,

der

als

dem Namen

liche Wissenschaft

kennt,

Weg,

III, 4)

zum

„Niemand kann

soll.*)

Mensch

sondern

„Wahrlich,

heisst es:

nicht

vom Wasser

(Ge-

danken) und Geiste wiedergeboren wird, so kann er nicht in das

Reich Gottes (das Reich der göttlichen, magischen

Kräfte)

des

kommen."

(alltäglichen)

Körpers

wie

Die

geblendet,

Zustand ein, den wir bezeichnen.

Geheimlehre

Menschen als

und

ist tritt

sehr

„Der Geist

dem Tode bald

in

des

jenen

„vordevachanisches Bewusstsein"

Dieser Zustand wird auch die „vordevachanische

Scbwangerschaftsperiode" genannt. eigentliche

sagt:

nach

geistige

Aus diesem wird die

Wesenheit geboren, welche man den

himmlischen Menschen" nennt, während der tierische Mensch


— diese

Wunder

ist."

Nicht wer nur

gelernt

wer

thun,

233

wenn

nicht Gott mit

schon

in

auswendig-

viel „studiert",

und Theorien angesammelt diesem

Wiedergeburt gelangt

Leben

sondern

hat,

geistigen

zur

der

ist,

ist

ihm

im Besitze

der Kraft der Weisheit und erlangt die magi-

(Arcana),

schen Kräfte Paracelsus

Anwendung die

Für ihn

heilte.

dieser Kräfte

eingehendste

auch

Mittel,

als

welche

dieser

in

von

Beziehung

„Suchet

sag-t:

die

während

irgend

kann,

eines

Kräfte

Somit giebt

besitzt.

die Befolgung der

sich

selbst,

befähigen

anzuwenden, die er nicht es

ergiebt

Erforschung

Systems niemanden

welcher

vermittelst

kein

besseres

Lehre der Bibel,

vor allem

das

Reich

Gottes (im Innern); dann wird euch alles Übrige

gegeben werden."

Um

dies

noch deutlicher zu

wir einen Blick auf die

In dieser wird der im

erklären, wollen

Lehre der Indier werfen.

Menschen schlummernde

Gottesfunke (das „geheime Feuer" der Alchemisten), die geistig götthche Lebenskraft „Jiva"

genannt. die

Ihre Abspiegelung

materielle

Lebenskraft,

ist

Prana,

welche

mit allen seinen Hirngespinsten und Phantasien lose Larve oder

Phantom im Schattenreiche

sich

d. h. als

als vernunft-

zurückbleibt."


— Lebensthätig"keit

234

allen

in

Organen

äussert.

Allen Äusserung-en von Prana, allem Denken,

Empfinden, Wollen, schen Vorgängen

ja

liegt

auch allen physiologieine,

wenn auch uns

unbewusste, Ausstrahlung von Jiva zu Grunde.

Wenn

aber

diese

göttliche

Kraft

in

uns

unserm Bewusstsein gelangt, so dass wir selbe mit Bewusstsein

und

dadurch

andern

in

in

sie

Prana

Bewegung

„Wunder",

magische

die-

und Erkenntnis verwenden

können, so können wir durch selbst

zu

in

setzen,

d.

h.

uns

und

Werke,

über die sich die Menschen verwundern, weil sie

deren Gesetze nicht kennen, verrichten.*)

*)

Kraft

Der hauptsächlichste Sammelpunkt das Sexualsystem, und es ist daher

ist

dass eine

höchst

für diese

magische

leicht begreiflich,

Vergeudung derselben der geistigen Entwicklung

nachteilig

Je nach der Ebene,

ist.

diese Kraft verwendet wird,

entsteht

auf

welcher

aus ihr Willenskraft,

Denkkraft, physische Kraft, die Kraft der Selbstbeherrschung

und geistige Erkenntniskraft, von grösster Wichtigkeit schritt in dieser

in

für

Die Sammlung derselben

Beziehung ohne ein Leben der Keuschheit

Gedanken, Worten und Handlungen unmöglich.

wird

sie

Klöster

auch

als eine grosse

u. dergl.

und Retiraden eingeführt

Deshalb

menschliche Tugend betrachtet.

sollten nicht Zufluchtstätten für Faulenzer

für

Träumer, sondern Pflanzschulen

geistliche Entfaltung sein, libat

ist

den Okkultisten, und ein Fort-

ist.

Wer

für die

weshalb auch in diesen das Cödas Gebot der Keuschheit nicht

beachtet, der sündigt gegen sich selbst.


— Die Weisheit

235

ist

aber nicht ein Erzeugnis

des Denkens, denn sonst müsste die Weisheit des einen Menschen von der eines andern, je

nach

Verschiedenheit

der

ganges

verschieden

sein.

Gedanken-

ihres

Der

von

Haufe

Gelehrtenkram, den ein Mensch angesammelt hat,

von dem eines andern verschieden,

ist

aber die Weisheit

ist

die Selbsterkenntnis der

Wahrheit, und nur eine einzige, weil es nur

Erkenntnis

Wahrheit

absolute

einzige

eine

ist

das Resultat ihrer Offenbarung

Nach

im Innern des Menschen. barung

Ihre

giebt.

Arzt streben;

sollte der

nur Nebensache,

wenn auch

dieser Offen-

alles

andere

ist

nicht zu verachten.

Paracelsus sagt:*)

„Wie

es

dem

alle

aus

gen,

alle

einen

einzigen Kreis giebt,

geometrischen Figuren entsprin-

Künste

halten sind, geleitet

nur

alle

werden,

in

dem

einen

Können

Zahlen aus der Einzahl ab-

und

alle

Menschen

einen Menschheit inbegriffen sind, so die Weisheit nur eine einzige

werk.

Man kann

*)

Also

der

in ist

auch

und kein Stück-

unter einer Zahl viel oder

wenig verstehen, aber der Zahlenbegriff ein einziger.

ent-

ist

auch eine Zahl

„De Fundamento Sapientiae"

ist

nur

allein die

p.415.


und keine andere ausser

Zahl der Weisheit,

Das Wissen

ihr.

allein ist

aber die Weisheit

Dieser Künste giebt

sind verschieden ausgeteilt

sie

nicht alle einem

es

und

und demselben Menschen zu

Niemand weiss

eigen.

noch kein Können;

eine Kunst, aus der alle

ist

Künste entspringen. vielerlei;

236

und kann

alles

alles,

sondern der eine dies und der andere jenes.

Wie

der

materielle

Mensch aus dem einen

Elemente wächst, das man „Materie" nennt, so wächst die Weisheit des Geiste

der göttlichen Selbsterkenntnis hervor.

Der Birnbaum seiner

teilt

seine Birnen aus, aber jede

demselben Baum;

Birnen stammt aus

keine Birne kann ein für

Menschen aus dem

sich allein

Gleicherweise

vom Baume

bestehendes Wachstum haben. ist

auch

alle

wahre Weisheit im

Menschen aus Gott und ohne Kraft

ist

getrenntes,

diese göttliche

der Mensch mit allen seinen Künsten

nur ein mehr oder weniger intellektuelles Tier.

„Wer

deshalb

weise

sein

will,

der muss

vor allem erkennen, aus was für einem Grunde sein

Wissen und Können entspringt; ob

ein

Produkt

Theorien

ist,

angesammelter

es nur

Meinungen

und

oder ob es aus der Quelle der

Weisheit kommt; denn es entsteht vieles, das nicht aus derjenigen Quelle entspringt, aus der


— es

kommen

götter,

und

Dieser

Daraus werden

sollte.

doch im Grunde genommen sich

zeigt

in

dieser

jener, vortrefflich gross,

denn nichts sind

wir

viele

Ab-

gross und hoch geachtet werden,

die

sind

237

ist

jener in

Gestalt,

und

ist

nichts.

doch

nichts;

aus uns selbst, als der IiTtum;

nicht

unser

Alles was an uns

sondern Gottes.

selbst,

Wahres

sein

ist

ist,

und nicht

unser; er hat uns den Leib gemacht, und das

Leben

und

kommen nun

daraus

Gott

ist

gegeben;

dazu

Erkenntnis

die

Dinge."*)

alle

der Vater, der persönliche wieder-

geborene Mensch der Sohn.

„Wer den Vater

erkennt, der erkennt auch den

Sohn

der Sohn hat, das erbt er ist

vom

;

Vater.

auch die Weisheit genugsam bei aber nicht

schen;

erben

Alle

*)

die

Unter „Gott"

in

allen

Weisheit,

ist

denn was

Darum

allen

wird

sie

und

keiner

Men-

offenbar.

kann

zunächst das höhere Selbst zu ver-

stehen, die geistige Individualität des Menschen, welche über

die Zustände, die

Ihre Weisheit

man „Leben" und „Tod"

ist

perioden erlebten Erfahrungen;

sie unterrichtet

lichen Menschen, welchen sie überschattet. einer

Wahrheit,

nennt, erhaben

ist.

das Produkt ihrer in früheren Daseins-

die

den persön-

Jede Entdeckung

der persönliche Mensch

macht,

ist

gleichsam das Entfernen einer Decke, die ihm diese Wahrheit,

welche bereits in seinem höheren Selbst vorhanden

verhüllte,

und wodurch dieselbe

enthüllt

ist,

und offenbar wird.


— dass

sag-en,

oder wenig-er. der Fehler

mehr

er

ist,

238

besitze

Die Weisheit

ist

anderer

ein

als

wohl

da, aber

dass wir sie nicht achten, nicht

nach demjenigen trachten, das uns zur Weisheit

ermahnt und

und denkt an

nichts.

Wer schläft, weiss nichts Wer toll lebt und fau-

der ermahnt sich nicht an das,

lenzt, in

bringt.

ihm

in

sondern durch seine Faulheit ver-

ist,

säumt er die Arbeit der Weisheit. ein Erbe,

was

und

dies

ist

Alle

haben

die Weisheit; einer aber

wuchert mit seiner Erbschaft, ein anderer vergräbt

ein dritter lässt

sie,

sie liegen;

ein an-

derer wendet sie an und gewinnt damit.

nachdem

wir unser Erbteil anlegen,

haben

Je wir

oder wenig."

viel

Was kommt,

aus ist

der Quelle

der Weisheit selbst

besser, als was aus

Büchern gelernt

oder von Menschen gelehrt wird, Vater

ist

für die

denn „der

Offenbarung der Lehre nütz-

licher als der

Sohn; der Sohn hat

dem

Vater.

Wer

will,

der soll sich nicht mit Hörensagen be-

die reine

sie

nur von

Wahrheit haben

gnügen, sondern die Weisheit aus dem Vater selbst schöpfen. in

Dann

ist

der Weisheit und bringt

„Was (die

der Vater

ist,

das

der Vater offenbar sie ist

an den Tag."

auch der Sohn

Offenbarung im Menschen), und die Person


— oder

Form

239

hindert nichts daran; denn ich rede

von der Weisheit und nicht von der Person.

So gross und edel Mensch, dass

der

ist

(wiedergeborene)

und

er Gottes Bildnis trägt

Erbe des Reiches Gottes

Erden an Gottes

Er

ist.

und somit

Statt,

auf

steht er

soll

ein

auch

Gottes Weisheit (Theosophia) haben."

Aber was den Menschen

hindert, zu dieser

göttlichen Selbsterkenntnis zu gelangen,

ist

der

Teufel des Egoismus, der Selbstwahn und die

Dies

Eitelkeit.

Eva betrogen

die

ist

Schlange, welche die

und wenn uns Christus

hat,

Mensch

uns) nicht erlösen würde, so könnte kein

jemals zur Seligkeit

(d. h.

(in

zur Erkenntnis seiner

Wir

wahren Gottesnatur) gelangen.

sind nicht

auf Erden, damit wir nur dasjenige betrachten,

was der Teufel betrachtet, nämhch seine eigene Hoffart

und

denn sonst sind wir dem

Glorie,

Teufel gleich

;

sondern wir sollen Engel werden

Dazu

und nicht Teufel.

und

Welt geboren."

in die

„Der Mensch geboren.

Was

ist

ihm mit auf

er

und

Himmel Tierische

sind wir geschaffen

ist

ist

er

ein

leiblicher

Engel

zu einem Engel nötig hat,

die

hoffärtig,

gestossen,

als

Welt gegeben. so

wird

sondern

Eigenschaften,

er

von

weltliche

Sündigt

nicht

der

vom Welt.

Klugheit


— u. derg-l.

gehören

240

dem

tierischen

aber im Engel im Menschen

Erwecken.

enthalten

weckt werden. das

tritt

aus

ein inner-

das nicht schon in uns

Es kann nur

ist.

Was im Menschen

in

uns

er-

erweckt wird,

ihm hervor; das übrige

bleibt

im

Die höchste Kunst und das höchste

Schlafe.

Wissen besteht

und

ist

Wir können von einem Men-

schen nichts lernen, selbst

an;

die Weisheit

ist

Alles wirkliche Lernen

verborgen. liches

Menschen

innerHch zu erwachen

darin,

die Weisheit zu finden."

Zu den

traurigsten Verirrungen der medizi-

gehören jene

Wissenschaft

nischen

Klassen

von „Spezialisten", welche nur die Funktionen oder jenes Körperteiles

dieses

kennen,

und

keine Kenntnis des Ursprungs der Krankheiten

im Gesamtorganismus ist

nicht

gesetzt,

aus

besitzen.

einzelnen

Der Mensch

Stücken

sondern ein Ganzes,

zusammen-

dessen einzelne

Teile

im Ganzen ihren Ursprung haben, und

somit

ist

auch die Erkenntnis des menschlichen

Organismus keine stückweise, sondern ein Ganzes. „Unsere Weisheit und Kunst sollen ganz sein,

wie Gott, aus

wir Weisheit als ein

denn

dem

und Kunst

wir sie haben. besitzen,

Wenn

aber nicht

Ganzes, so sind wir nicht Kinder Gottes er

zerbricht nichts an

unserem

Erbteil,


— sondern

Während

ganz und vollkommen.

es uns

g-iebt

wir auf

241

Erden

sind, sollen wir unsern

Spiegel in Gott haben, damit wir uns völlig ähnlich erkennen, so wie ein

Vater

ähnlich

brochenes sollen

oder Stückwerk

auch wir uns

Was

erkennen. heit

Wir sehen

ist.

und

ein

als

die Gerechtigkeit,

Zer-

nichts

Ganzes

ihm sehen,

wir in

ihm

Kind seinem

Gott,

in

als

ist

und so in

die

Gott

Wahr-

und wenn wir diese

erkennen, so sind wir auch Götter und Gott

Dann können

unser Vater.

wir die

Werke des

Vaters vollbringen, weil der Geist und die Kraft des Vaters

sie

durch uns vollbringt."

„Die Weisheit, die nicht aus Gott kommt, hat keinen Wert.

Sie

ist

die trügerische Wissen-

schaft derjenigen Ärzte, welche sich selbst

Welt betrügen, der

die

Juristen,

und

welche sich

Lügen ernähren, der Theologen, welche Dinge predigen und lehren, von denen sie mit

keine eigene Erfahrung haben. die nicht aus Gott

kommt,

Darum vergehen

die

hat keinen Bestand.

Reiche der Welt,

der Menschen,

Anschläge

Die Weisheit,

die

Statuten

brechen, die Menschen hassen einander

u.

die zers.

w.

Darin aber besteht unsere Weisheit auf Erden, die

von Gott kommt, dass

wir gegeneinander

leben wie die Engel im Himmel, denn dann Paracelsus

II.

i6


Dann

sind wir auch Engel.

von den Engeln,

nichts

irdischen Körpers. wir,

242

der Besitz eines

als

Dann

wissen und können

was die Engel wissen und können, und

ihnen

alle

ist

Weisheit und

Sie sind lauter und rein,

alle

den Körper,

der

sie

Der Mensch aber (den geistigen

schläft

und somit muss man ihn

Todesschlaf),

in

Kunst Gottes.

und deshalb sind

erweckt und ohne Schlaf. hat

unterscheidet uns

er-

wecken."*)

„Die Engel können gehen,

durch

auf

dem Wasser

dringen,

unsichtbar

fliegen,

Mauern

machen, Krankheiten heilen

Menschen schlummert

u.

s.

w.

,

und im

die Kraft, durch die er

sich gleichmachen kann den Engeln mit ihren

Auch

Werken.

der Teufel (im Menschen) kann

solche Dinge, denn er

ist

ein (gefallener) Engel;

aber seine Kunst und Wissenschaft

folglich

dem Egoismus

der Täuschung,

nicht aber der

wahren Erkenntnis

entspringt).

in die Nichtaufer weckten

Von

nur ein

sie

Schein und nichtig (weil

und

ist

und

Er mischt

sich

führt sie ein in

Erweckung der magischen Kräfte im. physischen Körper handelt die Yogalehre. Über die Ausübung derselben hat Paracelsus es unterlassen, etwas zu *)

dieser

schreiben, und zwar, wie er sagt, „von

Sapienti

satis.

wegen den

Idioten".


— dumme

seine

243

Kunst, aber den wahren Jüng-ern

der Weisheit kann er nichts anhaben, denn

sie

Der Teufel (im Menschen)

erkennen den Kern.

handelt nach seinem eig^enen Willen, aber der

dem

Engel (im Menschen) nach

und

er

handeln zu

Gottes Wille

Gottes."

ist

Gottes

in

Um

aber nach

können,

uns

Willen Gottes,

dem

Willen

muss

dazu

der

unserm Bewusstsein

zu

kommen. „Wie kann ein Narr nach dem Willen Gottes handeln? Wie kann ein Mensch, der nichts

dem Willen Gottes handeln? und Dummheit sind gegen den

kann, nach heit

Er

Gottes.

will

uns nicht

als

dumme

Narr-

Willen

Narren

haben, die nichts wissen und nichts können;

sondern

er will

uns auferweckt haben

in

seinen

grossen natürlichen Dingen, auf dass der Teufel (in

uns)

Engel

sind.

Mensch

dass

wir

Gott

Auch

will

er

sehe,

allein

angehörig und dass

nicht,

die Weisheit besitze,

und

ein

die

übrigen sich mit dem, was dieser ihnen sagt,

begnügen

sollen,

sondern dass jeder selber zur

wahren Erkenntnis gelangen

soll.

Daran hat Gott

sein Wohlgefallen, dass seine Weisheit in allen

Geschöpfen offenbar werde. wir,

was

er

ist

und wie

Dadurch erkennen er uns

lieben

will.

Die Dummheit und der Unverstand schützen i6*


244

niemand vor der Verurteilung am Tage des Gerichts."*)

„Wo sein

ist

ein Vater, der nicht begehrt, dass

Sohn ihm

gleiche, oder dass sein

Kind nicht

weniger Glieder

am Leibe

Er hat uns mit

allen seinen göttlichen Fähig-

keiten

ausgestattet,

habe,

und

wir

er selbst?

als

sollen

darnach

trachten, dieselben in uns in Kraft treten

werden zu

offenbar

Kind Gottes

sein

Wer

lassen.

der

will,

und

daher ein

davon nicht

soll

durch leeres Geschwätz, sondern durch seine

Werke Zeugnis geben. als

durch

ihr

Die Natur thut nichts

Können, und dieses Können hat Er

Gott in die Natur gelegt.

will ,

dass wir

den Himmel und die Natur beherrschen, nicht •

aber von

diesen

über Himmel und Erde

was

er thut,

Menschen, und trachten,

er

erhaben sein;

soll

denn

das thut er aus Gottes Kraft und

Dies sind die

Kunst.

werden;

beherrscht

dass

in all

Werke

des Engels im

diesem sollen wir leben und unser

Thun und

Lassen,

Weisheit und Kunst, ausgehe aus Gott."

„Die Erkenntnis des Engels im Menschen *)

Die Verurteilung besteht darin, dass jedes Prinzip

wieder zu der Quelle zurückkehrt, aus der es geflossen

Wenn im Menschen

kein Licht

ist,

so

ist in

ihm auch

vorhanden, was ihn zum Lichte emporheben könnte.

ist.

nichts


— Gott

aus

ist

245

und

Menschenverstand

ist

Tod

Tiere (im Men-

was viehisch

Das Vieh

Ewige.

das

für

dem

direkt)

deshalb verg-äng-lich.

ist

für alles,

ist

tierische

auch (aber nicht

aus Gott; allein er gehört

schen) an, und

der

unsterblich;

nicht aber

ist,

ist

Der

kein

Mensch,

sondern nur ein Tier; der (wahre) Mensch

ist

Was am Menschen sterblich ist, das gehört dem Tiermenschen an. Der Mensch wird erstehen am kein Tier, sondern Gottes Bildnis.

Tag und wieder erscheinen

jüngsten

aber das Tier

vor Gott,

ihm) nicht; denn aus seiner

(in

viehischen Vernunft entsteht ein Missgewächs,

Mensch

das kein

Mensch,

der

Wahrheit

ein

nicht

ist

der

ist in

und

in

bei

kein,

und des-

ein

einziger

Mensch;

die

allen dieselbe; aber der tierische

Reinkamation

Begierdenform

(Kama

unteilbar,

Die wahre Individualität des Menschen

der

ist

der göttlichen Weisheit

höheren Seelenkräften (Buddhi

seine

ist,

im Geiste Gottes wieder-

alle

zusammen nur

*)

Erkenntnis

der

in

ein Vieh."*)

geborene Menschen Weisheit

Ein

ein einziger

halb sind auch

alle

sondern ein Vieh.

Mensch geworden

Mensch, sondern Gott

ist,

wieder

eine

(Kama rupa)

loca) zu Grunde.

liegt in seinen

Manas) und

überschattet

neue Persönlichkeit; geht im „Fegefeuer"


Menschen, der kein wahres Licht

Intellekt des

sondern

ist,

desselben

nur

besteht,

und

aber

die

Daher

sind.

wieder

gleichsam

nicht das wahre Licht

alle

auch diese Scheinweisheit

zerfällt

in sich selbst.

betrifft,

ein Kind,

so

und

ist

der

der tierischen Ver-

Mensch auch

alles Tierische

das Kind

Als Tier

die vor

ihm geschaffen wurden, und

er

ist

zusammengenommen Weisheit

gelehrt,

ist

Menschen

sein

Vater.

aller Tiere, alle

Tiere

Alles

was

und wäre es noch so und gehört dem Tiere im

hat,

tierisch

Sein Verstand

an.

in dieser

der Welt sein

in

Vater.

keine

den

aus

zusammen-

Lichter

„Was nun den Ursprung nunft

sondern

Ganzes,

kein

ist

verschiedener

gesetzt,

Wiederspiegelung

einer

in

zusammengewürfelt, Reflexen

246

ist

derselbe wie

derjenige der Tiere, und- nur insofern von

dem

letzteren verschieden, als nicht bloss eine Tier-

gattung, sondern das ganze Tierreich zu seinem

Aufbau beigetragen

hat.

In einzelnen

Dingen

aber übertrifft die Kunst der Tiere noch immer die

des Menschen.

Der Vogel

übertrifft

im Fliegen, der Fisch im Schwimmen,

Hund die

an Anhänglichkeit, die Spinne im

Ameise an

Fleiss, der

Verliebt sich ein

Mensch

der

Weben;

Adler im Sehen in eine

ihn

u.s. w.

andere Person,


247

so steht er deshalb nicht höher

der sich zu seiner Hündin hält;

als

Hund,

ein

er

sorg-t

für

seine Familie, so hat er dies mit allen Tieren g-emein, die für ihre

Jungen Sorge tragen

Per Grund von alledem rische Mensch aus dem hat,

und

dass sich der

ist,

Tierreiche

nicht das Tier aus

u. s.

w.

tie-

entwickelt

dem Menschen."*)

„Tiere lieben und hassen sich untereinander,

geradeso

wie

gleich den

Manche

sind

gefrässig,

hab-

Menschen.

die

Menschen

neidig,

süchtig, buhlerisch, gütig, friedfertig, klug, ge-

schickt

u. s.

w.

Aus dem verborgenen Viehgeist

erwächst der tierische Verstand mit allen seinen

Künsten im Menschen und

in

den Tieren; weil

aber der tierische Mensch noch eine höhere Intelligenz besitzt, so

ist

und

zu missbrauchen,

Tiere an Grausamkeit,

er

auch

fähig,

übertrifft

dieselbe

anderen

alle

Lüge und Teufelei. Unter

den Tieren hat jede Gattung

ihre eigene Kunst;

im Tiermenschen sind

diese Fähigkeiten,

alle

^venn auch nicht ausgebildet, so doch vereint."

„Diese Dinge sind

Himmel

allein ist

alle

viehisch,

und der

des Viehes Herr, diese Kräfte

entspringen den Eigenschaften der Natur.

*) -vor

Hier

mag bemerkt werden,

Darwin gelebt

hat.

dass Paracelsus

Darum

300 Jahre


248

man von diesem oder jenem Menschen^

sagt

zornig wie ein

er sei geduldig wie ein Schaf,

Bär, verliebt wie ein Affe, diebisch wie eine Elster, hoffärtig wie ein Pfau,

brummig wie

Bär, mörderisch wie ein Tiger u.

guten sowohl schaften im

Alle die

w.

s.

eirt

schlimmen tierischen Eigen-

als die

Menschen gehören

dem eigent^

nicht

sondern der mit ihm ver-

liehen Menschen,

bundenen Tiernatur

an."

Darum

Weisheit des Menschen darin,

besteht die dass

ihnx

in

seine eigene höhere Natur offenbar wird, damit er

über seine Tiernatur erhaben

sei

und

Thut er

Gottesnatur gemäss lebe und handle. dies,

seiner

so wird er der richtige Arzt für Körper

und Seele werden, und

es

werden

in

ihm jene

göttHchen Kräfte offenbar werden, die seiner göttlichen

Natur angehören

Mensch vergebens

Besitz der tierische

Wir uns

sollten unsern

schalten können, liehenes

alle

male

nicht unser für uns,

als

etwas

wir

nach Belieben

sondern

als

etwas uns Ge-

und Anvertrautes betrachten und dem-

gemäss handeln. für

Körper nicht

sucht.

dem

mit

Gehöriges,

und nach deren

„Die Überzeugung

fest in

ist,

sondern

soll

ein

uns sein; dass der Leib

sondern Gottes, dass er nicht für

Gott gemacht

ist,

nicht zu

unserm Nutzen, sondern zum Nutzen Gottes»


249

Wenn dem

so

Wesen von

Gott haben, von

Leben

muss

so

ist,

er

auch

dem

er

all

sein

ist;

sein

Gottes Leben, seine Weisheit Gottes

ist

Weisheit, Gott hört

und

sieht, empfindet, riecht,

schmeckt und versteht durch

Gott diesen Leib gemacht hat,

so sollen wir

auch wissen, zu welchem Zwecke geg^eben hat,

Da nun

ihn.*)

er ihn

zum Fressen und Saufen und

Unzucht, oder dass wir

in

ihm

uns zur

sollen gottähnlich

und vollkommen werden. In unserm materiellen Körper sind die Keime zur Entwicklung aller Kräfte

göttlichen darin

um

enthalten.

und der Teufel

das

Tier

(die Bosheit) streiten sich

Darum soll wer und was und warum

die Herrschaft über denselben.

der Mensch wissen,

auf dass er darnach trachte, aus Gott

er sei, all

Auch

seine

Macht zu nehmen."

„Diese Erkenntnis der uns innewohnenden Gottesnatur sophie) ist,

;

ist

Weisheit (Theo-

was aber diese Weisheit an sich selbst

man

so kann

nur sagen, sie

„Niemand kann

Freude.**) fen, als

die göttliche

wer

sie kennt,

derjenige, in

dem

ist

eine ewige

die Weisheit begrei-

und niemand kennt

sie sich offenbart.

Der Weise

Sankaracharya, „Tattwa Bodha" p. 14. Satchitanandam, Daseins-Erkenntnis-Seligkeit.

*) Vergl.

**) Ib.

sie, als

Paracelsus

11.

17


250

erkennt sie dadurch, dass er selbst

wahren Selbst) diese Weisheit Sie

selber in ihr erkennt.

und

an ihr selbst

unteilbar;

ebensowenig"

teilen,

Gott an und

ist

der Vater

i'st

der Vater vermag

und

ist,

alles

er sich

aber ein Ganzes nichts zu ver-

ist

an Gott.

als

seinem

(in

aller

Sie gehört

Künste, und

durch seine Weisheit

So wie der Vater der Weisheit vollkommen ist, so soll auch der Sohn durch den Vater vollkommen und in ihm die Weisheit und Macht.

der Mensch

wer wüsste dann von der

geschaffen,

nicht

Wäre

werden.

offenbar

Gottes

Weisheit Gottes und seiner Macht und anderen Selbst die Engel im

göttlichen Dingen?

kannten

kam ist

Himmel

Aber durch die Schöpfung Weisheit und Macht Gottes, wer Gott

sie nicht.

die

und was

sein

Wesen

an den Tag.

ist,

Die

Die Offenbarung

Kreatur hat in Gott ihre Zahl.

von Gottes Weisheit und Macht geschieht durch den Sohn.

und

er

lernen,

Da

In

lernt

ihm

Wesen

nicht allein,

und der Lehrer

ist

die göttliche Weisheit

heit unteilbar ist klar,

das

ist

dass

sich

und kein

des Vaters,

sondern

beide

der heilige Geist."

und Vollkommen-

alles umfasst, in

sie

Zeit

so

ist

es

und Raum be-

schränkter Geist dieselbe g^anz oder ein Stück

davon

aneignen

kann.

Wer

zur

göttlichen


— Weisheit g-elangen

geben

251 will,

— muss durch das Auf^

angenommenen Selbstheit die erlangen, als ein Werkzeug zu ihrer

seiner

Fähigkeit

Offenbarung zu dienen, was nur des heiligen Geistes,

d. h.

im Geiste der wahren

geschehen

Selbsterkenntnis

der Kraft

in

kann/

Der be-

^

schränkte Menschenverstand des Kopfes kann das Unendliche und Grenzenlose nicht fassen;

wohl aber

ist

selbst

das kleinste Herz

gross

genug, es zu empfinden, durch die Kraft der Liebe die ganze Welt zu umfassen und bis

zum Herzen

Gottes zu dringen.

der erste Schritt zur

Somit

ist

»auch

ärztlichen Weisheit die

Überwindung des Selbstwahns und das Erwachen des Gottesbewusstseins in der lichen Liebe, selbst

als

die

Kjraft

der gött-

durch welche der Mensch sich göttliche Einheit

in

allen

schöpfen erkennt.

17'

Ge-






COLUMBIA UNIVERSITY LIBRARIES This book is due on the (Mte indicated below, or at the expiration of a definite period after the date of borrowing, as provided by the rules of the Library or by special arrangement with the Librarian in charge.


R147.P21

i

Hartmann

H25



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.