Franz Hartmann, Redakteur - Lotusblüten, Band V., 1895

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HERAUSGEGEBEN VON

Dp FRANZ HARTMANN


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jCofusblüfen.

Ein monatlich erscheinendes Journal

enthaltend

Originalartikel und ausgewählte Übersetzungen

"cofusblüfen.

aus der orientalischen Litteratur

in Bezug auf die Grundlage der Religionen des

Ostens und der THEOSOPHIE.

Herausgegeben von

~

FRANZ HARTMANN, M. D.

Mitglied der Theos. Gesellsch. in Amerika.

Jahrgang 1895. L Semester.

Ein monatlich erscheinendes Journal

(Heft XXVIII—XXXHI.)

LEIPZIG.

enthaltend

Verlag von Wilhelm

Friedrich.

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Originalartikel und ausgewählte Übersetzungen aus der orientalischen Litteratur in Bezug auf die Grundlage der Religionen des Ostens und der THEOSOPHIE. Herausgegeben von

FRANZ HARTMANN, M. D. Mitglied der Theoa. Geaelhch. in Amerika.

Jahrgang 1895. I. Semester. (Heft XXVIII-XXXill.)

.,

LEIPZIG. Verlag von Wilhelm Friedrich.

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Inhaltsverzeichnis.

Seite

Die Meister der Weisheit I

Die buddhistische Religion in Japan. Von Zitsuzen Ashitsu

(Japan) 27

Elementargeister. Nach Mitteilungen vonH. P. Blavatsky 36, 175

Das Palladium der Weisheit. Von Sankaracharya 79, 154, 235

Willensfreiheit und Reinkarnation 107

Buddhistische Lehren 138

Das Rätsel des Daseins 211

Tibetanische Lehren. Frei nach Mitteilungen durch H. P.

Inhaltsverzeiohnis.

Blavatsky 266, 346, 424

Das Evangelium Buddhas 311, 389

Helena Petrowna Blavatsky 369, 444

Kleinigkeiten 224, 461

Seite

Briefkasten 77, 152, 232, 302, 387, 468

Die Meister der Weisheit

1

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Die buddhistische Religion in Japan. Von Zitsuzen Ashitsu (Japan) . . . . . . . .

27 Elementargeister. Nach Mitteilungen vonH. P.Blavatsky 36, 175 Das Palladium der Weisheit. Von Sankaracharya 79. 154, 235 Willensfreiheit und Reinkarnation . 107 Buddhistische Lehren. . . . . . 138 Das Rätsel des Daseins . . . . . 21 I Tibetanische Lehren. Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky . . . . . 266, 346, 424 Das Evangelium Buddhas 3 I I. 389 Helena Pelrowna Blavatsky . 369, 444Kleinigkeiten . 22~ 46 I Briefkasten 77, 15 2, 23 2 , 302 , 387. 468

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Die Meister der Weisheit.

Mit dieser Nummer beginnt das vierte

Semester der „Lotusblüten" und der un-

erwartete Erfolg, welchen unser Unternehmen

in Deutschland hatte, ermutigt uns, einen

Schritt vorwärts zu thun und Thatsachen zu

erwähnen, welche wir bisher mit Still-

schweigen übergangen haben, und zwar aus

folgenden Gründen: ,

, Als die theosophische Bewegung in

Amerika, Indien und England ins Leben

kam, verdankte dieselbe das schnelle Be-

kanntwerden derselben hauptsächlich dem

grossen Aufsehen, welches die Nachricht

machte, dass diese neuen Lehren von ge-

wissen geheimnisvollen in Thibet lebenden

Die Meister der Weisheit.

Wesen, welche Adepten oder Mahatmas

(grosse Seelen) genannt werden, ausgehen

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Lotusblüten XXVIII. I

l'v1it dieser Nummer beginnt das vierte Semester der "Lotusblüten" und der unerwartete Erfolg, welchen unser Unternehmen in Deutschland hatte, ermutigt uns, einen Schritt vorwärts zu thun und Thatsachen zu erwähnen, welche wir bisher mit Still': schweigen übergangen haben, und zwar aus folgenden Gründen: , Als die theosophische Bewegung In Amerika, Indien und England ins Leben kam, verdankte dieselbe das schnelle Bekanntwerden derselben hauptsächlich dem grossen Aufsehen, welches die Nachricht machte, dass diese neuen Lehren von gewissen geheimnisvollen in Thibet lebenden Wesen, welche Adepten oder Mahatmas (grosse Seelen) genannt werden, ausgehen Lotusblüten XXVIIl.

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und durch H. P. Blavatsky, welche bei diesen

Meistern der Weisheit in die Schule ging,

zum erstenmale der Welt geoffenbart wurden.

und durch H. P. Blavatsky, welche bei diesen Meistern der Weisheit in die Schule ging, zum erstenmale der Welt geoffenbart wurden. Diese Adepten wurden von manchen als Menschen, aber dennoch als eine Art von Halbgöttern beschrieben, denen es eine Kleinigkeit war, sich von der Behausung ihres physischen Körpers frei zu machen, in ihrem Astralkörper das Universum oder wenigstens unser Sonnensystem zu durchstreifen und nach Belieben hier und dort ihren Jüngern in greifbarer Form zu erscheinen, sie mündlich oder schriftlich zu unterrichten und Phänomena aller Art hervorzubringen, um die Welt von dem Dasein geheimnisvoller Kräfte zu überzeugen.

Diese Adepten wurden von manchen als Men-

schen, aber dennoch als eine Art von Halb-

göttern beschrieben, denen es eine Kleinig-

keit war, sich von der Behausung ihres

physischen Körpers frei zu machen, in ihrem

Astralkörper das Universum oder wenigstens

unser Sonnensystem zu durchstreifen und

nach Belieben hier und dort ihren Jüngern

in greifbarer Form zu erscheinen, sie münd-

lich oder schriftlich zu unterrichten und Phä-

nomena aller Art hervorzubringen, um die

Welt von dem Dasein geheimnisvoller Kräfte

zu überzeugen.

Diese mitunter übertriebenen und von

Unberufenen ausgehenden Schilderungen er-

weckten das allgemeine Interesse an der

Sache, gaben aber auch zu verschiedenen

Irrtümern Anlass. Es wurde dadurch ein

gewisser Mahatma- und Blavatsky - Kultus

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ins Leben gerufen, welcher ganz demjenigen

entgegengesetzt war, welchen die Mahatmas

sowohl als auch H. P. Blavatsky lehrte. An

die Stelle eines persönlichen Heilandes, von

Diese mitunter übertriebenen und von Unberufenen ausgehenden Schilderungen erweckten das allgemeine Interesse an der Sache, gaben aber auch zu verschiedenen Irrtümern Anlass. Es wurde dadurch ein gewisser Mahatma- und Blavatsky - Kultus ins Leben gerufen, welcher ganz demjenigen entgegengesetzt war, welchen die ~Iahatmas sowohl als auch H. P. Blavatsky lehrte. An die Stelle eines persönlichen Heilandes, von

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dem der Religionsunterricht lehrt, wurden nun

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von gewissen, an eine äusserliche Anbetung

gewohnten Leuten ein halbes Dutzend Chris-

tusse gesetzt, deren Personen man eine gött-

dem der Religionsunterricht lehrt, wurden nun von gewissen, an eine äusserliche Anbetun g gewohnten Leuten ein halbes Dutzend Christusse gesetzt, deren Personen man eine göttliche Verehrung zollen zu müssen glaubte, und von denen man meinte, dass ein blindes Festhalten an deren Lehren gleichbedeutend mit der wahren Erkenntnis sei. Somit trat an manchen Orten ein neuer Aberglaube an die Stelle des alten. Andererseits riefen diese Enthüllungen eine grosse Erregung und Erbitterung unter denjenigen hervor, welche hieht die Fähigkeit hatten, in den Geist der von den Adepten durch H. P. Blavatsky verkündeten Lehren einzudringen ,und deren Grössenwahn es durchaus nicht zugeben wollte, dass etwas in der WeH vorhanden sei, von dem sie nichts wussten. Die Folge davon waren die .bekannten Verfolgungen und Anfeindungen, welche H. P. Blavatsky zu erdulden hatte; die Namen der Adepten, welche jedem Indier und Buddhisten heilig sind, wurden in den Schmutz der europäischen Tagespresse heruntergezogen und Religionsgeheimnisse , welche in früheren Zeiten nur den edelsten Männern geoffenbart wurden, von Zeitungsreportern , Bierhausphilosophen

liche Verehrung zollen zu müssen glaubte,

und von denen man meinte, dass ein blindes

Festhalten an deren Lehren gleichbedeutend

mit der wahren Erkenntnis sei. Somit trat

an manchen Orten ein neuer Aberglaube an

die Stelle des alten. Andererseits riefen diese

Enthüllungen eine grosse Erregung und Er-

bitterung unter denjenigen hervor, welche

nicht die Fähigkeit hatten, in den Geist der

von den Adepten durch H. P. Blavatsky ver-

kündeten Lehren einzudringen, und deren

Grössenwahn es durchaus nicht zugeben

wollte, dass etwas in der Welt vorhanden

sei, von dem sie nichts wussten. Die Folge

davon waren die bekannten Verfolgungen

und Anfeindungen, welche H. P. Blavatsky

zu erdulden hatte; die Namen der Adepten,

welche jedem Indier und Buddhisten heilig

sind, wurden in den Schmutz der europäischen

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Tagespresse heruntergezogen und Religions-

geheimnisse, welche in früheren Zeiten nur

den edelsten Männern geoffenbart wurden,

von Zeitungsreportern, Bierhausphilosophen

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und Neuigkeitskrämern auf eine Weise be-

sprochen, die jeden feinfühlenden Denker mit

Ekel erregen musste.

und Neuigkeitskrämern auf eme \Veise besprochen, die jeden feinfühlenden Denker mit Ekel erregen musste.

Um eine Wiederholung dieses Übels in

Deutschland soviel als möglich zu vermeiden,

zogen wir es vor, den Ursprung der theosophi-

schen Lehren so wenig als möglich zu berühren.

Wir wollten unsere Leser zuerst mit den be-

breffenden Lehren nud dann erst mit denjeni-

gen, von denen sie ausgehen, bekannt machen;

Um eine Wiederholung dieses Übels In Deutschland soviel als möglich zu vermeiden, zogen wir es vor, den Ursprung der theosophischen Lehren so wenig als möglich zu berühren. Wir wollten unsere Leser zuerst mit den bebreffenden Lehren nud dann erst mit denjenigen, von denen sie ausgehen, bekannt machen; damit diese Lehren durch ihren eigenen Wert und nicht durch das Gepräge, welches ihnen die Autorität verleiht, Eingang fänden. Zu diesem Zwecke haben wir auch vom Anfange an inden "Lotusblüten" eine gewisse Lehrordnung eingehalten, um vom Leichtverständlichen nach und nach auf das Schwierigere überzugehen, von der Oberfläche aus in die Tiefe des Meeres des Wissens zu dringen.

damit diese Lehren durch ihren eigenen Wert

und nicht durch das Gepräge, welches ihnen

die Autorität verleiht, Eingang fänden. Zu

diesem Zwecke haben wir auch vom Anfange

an inden „Lotusblüten" eine gewisse Lehrord-

nung eingehalten, um vom Leichtverständ-

lichen nach und nach auf das Schwierigere

überzugehen, von der Oberfläche aus in die

Tiefe des Meeres des Wissens zu dringen.

Jetzt, nachdem die von den Adepten ver-

kündeten Lehren von den sieben Prinzipien

in der Konstitution des Makrokosmos und

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Mikrokosmos, welche den Schlüssel zur ok-

kulten Wissenschaft bildet, und ohne deren

Kenntnis die europäische Wissenschaft sich

noch Jahrhunderte lang vergebens bemühen

Jetzt, nachdem die von den Adepten verkündeten Lehren von den sieben Prinzipien in der Konstitution des Makrokosmos und Mikrokosmos. welche den Schlüssel zur okkulten Wissenschaft bildet, und ohne deren Kenntnis die europäische Wissenschaft sich noch Jahrhunderte lang vergebens bemühen

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wird, in die Geheimnisse der Natur ein-

zudringen, ferner die Lehre von der Wieder-

geburt und dem Karma in Deutschland Ein-

gang gefunden haben, dürfte es angemessen

sein, über den Ursprung derselben einige Be-

wird, in die Geheimnisse der Natur e1I1zudringen, ferner die Lehre von der Wiedergeburt und dem Karma in Deutschland Eingang gefunden haben, dürfte es angemessen sein, über den Ursprung derselben einige BC'trachtungen anzustellen.

trachtungen anzustellen.

Die Geheimlehre ist älter als die Bibel

und älter als die Veden; die heiligen Schriften

aller Völker sind aus ihr hervorgegangen, sie

ist in der That so alt, als das Geschlecht des

der Erkenntnis der Wahrheit fähigen Menschen

auf Erden. Sie ist nicht das Ergebnis der

Beobachtung, Forschung und Spekulation

der Söhne der Erde, sondern wurde, wie es

in der Fabel von Prometheus allegorisch dar-

gestellt ist, den Erdenmenschen dadurch zu-

gänglich gemacht, dass die Söhne des Lichtes

des Himmels sich, als die „Töchter der Erde"

Die Geheimlehre ist älter als die Bibel und älter als die Veden; die heiligen Schriften aller Völker sind aus ihr hervorgegangen, sie ist in der That so alt, als das Geschlecht des der Erkenntnis der Wahrheit fähigen Menschen auf Erden. Sie ist nicht das Ergebnis der Beobachtung, Forschung und Spekulation der Söhne der Erde, sondern wurde, wie es in der Fabel von Prometheus allegorisch dargestellt ist, den Erdenmenschen dadurch zugänglich gemacht, dass die Söhne des Lichtes des Himmels sich, als die "Töchter der Erde" hierzu reif waren, mit ihnen verbanden, d. h., dass der geistige erleuchtete Mensch die Seele des irdischen Menschen überschattete und in ihm seine Wohnung nahm. Aus der geistigen Erkenntnis dieser dem Menschen der Erde verborgenen und ihm von seinem ihm innewohnenden Gotte mitgeteilten Wahrheit gingen die Veden, die Bibel und alle anderen

hierzu reif waren, mit ihnen verbanden, d. h.,

dass der geistige erleuchtete Mensch die Seele

des irdischen Menschen überschattete und in

ihm seine Wohnung nahm. Aus der geistigen

Erkenntnis dieser dem Menschen der Erde

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verborgenen und ihm von seinem ihm inne-

wohnenden Gotte mitgeteilten Wahrheit

gingen die Veden, die Bibel und alle anderen

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heiligen Schriften hervor, welche alle dieselbe

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ewige Wahrheit, wenn auch in verschieden-

artigen Formen ausgedrückt, enthalten, und

sie sind alle mehr oder weniger von dem

göttlichen Geiste inspiriert, je nachdem das

heiligen Schriften hervor, welche alle dieselbe ewige Wahrheit, wenn auch in verschiedenartigen Formen ausgedrückt, enthalten, und sie sind alle mehr oder weniger von dem göttlichen Geiste inspiriert, je nachdem das sie empfangende "Gefäss" fähig war, sie zu empfangen und in ihrer Reinheit wiederzugeben.

sie empfangende „Gefäss" fähig war, sie zu

empfangen und in ihrer Reinheit wieder-

zugeben.

Es ist hier nicht von einer direkten In-

spiration Gottes (Parabrahms), des unend-

lichen Weltgeistes, der allem erschaffenen

unnahbar in sich selber wohnt, die Rede,

sondern von dem jedem Menschen inne-

wohnenden göttlichen Wesen, welches, höher

stehend als das sogenannte „transcendentale

Ich", der persönliche Gott eines jeden ein-

zelnen Menschen ist*). Wir alle sind solche

Götter, aber wir erkennen es nicht. Unser

göttergleicher Zustand ist für uns verloren ge-

gangen, indem wir uns mit dem Erden-

menschen, in welchem wir uns inkarniert

Es ist hier nicht von einer direkten Inspiration Gottes (Parabrahms) , des unendlichen Weltgeistes, der allem erschaffenen unnahbar in sich selber wohnt, die Rede, sondern von dem jedem Menschen innewohnenden göttlichen Wesen, welches, höher stehend als das sogenannte "transcendentale Ich", der persönliche Gott eines jeden einzelnen Menschen ist *). Wir alle sind solche Götter, aber wir erkennen es nicht. Unser göttergleicher Zustand ist für uns verloren gegangen, indem wir uns mit dem Erdenmenschen , in welchem wir uns inkarniert haben, identifizierten und dessen Eigenschaften , Gefühle und Denkungsart uns zu elgen machten. Alle Erziehung, Moral,

haben, identifizierten und dessen Eigen-

schaften, Gefühle und Denkungsart uns zu

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eigen machten. Alle Erziehung, Moral,

*) Siehe Subba Row, „Vorträge über die Bhagavad Gita",

Lotusblüten, Vol. I.

*) Siehe Subba Row, "Vorträge über die Bhagavad (Tita", Lotusblüten, Val. 1.

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Wissenschaft, Religion und Kunst strebt

dahin, den Erdenmenschen, mit dem wir so

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innig verbunden sind, zu bekämpfen, dieses

niedrige „Selbst" überwinden zu lernen, und

Wissenschaft, Religion und Kunst strebt dahin, den Erdenmenschen , mit dem wir so innig verbunden sind, zu bekämpfen, dieses niedrige "Selbst" überwinden zu lernen, und uns wieder zu jener lichten Höhe aufzuschwingen, in welcher wir uns als unsterbliche Götter, die eine sterbliche, denkende und wollende Hülle bewahren, aber nicht mit ihr identisch sind, erkennen. Der Gott in unserem eigenen Inneren ist es, mit dem wir Eins werden müssen, ehe wir daran denken können, Eins mit dem Gott des Weltalls zu werden, und diese Vereinigung findet nicht durch eine Amalgamation des Unreinen mit dem Reinen statt, wie viele irrtümlich meinen, sondern durch ein zu Nichtswerden der eigenen täuschenden Ichheit, ein Verschwinden des irdischen W ollens und Denkens, wodurch das göttliche und freie Ich, das keine Beschränktheit kennt, in uns zu fühlen, wollen und denken fähig wird. Es ist somit nicht das beschränkte irdische Ich, welches Gott erkennt, sondern vielmehr Gott (der Gottmensch), welcher sich im irdischen Menschen selber erkennt, wenn im irdischen Menschen die Täuschung des Ichseins verschwindet. Diese Lehre ist aber deshalb geheim, weil

uns wieder zu jener lichten Höhe aufzu-

schwingen, in welcher wir uns als unsterb-

liche Götter, die eine sterbliche, denkende

und wollende Hülle bewahren, aber nicht

mit ihr identisch sind, erkennen. Der Gott in

unserem eigenen Inneren ist es, mit dem wir

Eins werden müssen, ehe wir daran denken

können, Eins mit dem Gott des Weltalls zu

werden, und diese Vereinigung findet nicht

durch eine Amalgamation des Unreinen mit

dem Reinen statt, wie viele irrtümlich meinen,

sondern durch ein zu Nichtswerden der

eigenen täuschenden Ichheit, ein Verschwin-

den des irdischen Wollens und Denkens, wo-

durch das göttliche und freie Ich, das keine

Beschränktheit kennt, in uns zu fühlen, wollen

und denken fähig wird. Es ist somit nicht

das beschränkte irdische Ich, welches Gott

erkennt, sondern vielmehr Gott (der Gott-

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mensch), welcher sich im irdischen Menschen

selber erkennt, wenn im irdischen Menschen

die Täuschung des Ichseins verschwindet.

Diese Lehre ist aber deshalb geheim, weil

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sie nur denjenigen fassbar ist, welche, wie

Sankaracharya lehrt, die Fähigkeit haben, in

sich selbst das Dauernde vom Vergänglichen

SIe nur denjenigen fassbar ist, welche, WIe Sankaracharya lehrt, die Fähigkeit haben, in sich selbst das Dauernde vom Vergänglichen zu unterscheiden *).

zu unterscheiden*).

Da dieser Punkt von höchster Wichtig-

keit ist, und eine falsche Auffassung des-

selben fortwährend zu Missverständnissen

Anlass giebt, so erlauben wir uns eine kleine

Abschweifung:

Während eines Vortrages in der 66. Ver-

sammlung deutscher Naturforscher und Ärzte

in Wien sagte Professor Dr. August Forel

Da dieser Punkt von höchster Wichtigkeit ist, und eine falsche Auffassung desselben fortwährend zu Missverständni'Ssen Anlass giebt, so erlauben wir uns eine kleine . A. bschweifung:

aus Zürich folgendes:

„Wir machen Front gegen jeden

erzwungenen Götzendienst veralteter,

unhaltbarer, kindlicher Legenden und

dogmatisierter Vorstellungen über an-

thropomorphische Eigenschaften und

Eingriffe einer angeblich mit mensch-

lichen Schwächen ausgestatteten ex-

teriorisierten Gottheit. Wir verehren

dagegen in tiefster Demut die ewige,

Während eines Vortrages 1n der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in vVien sagte Professor Dr. ...'\.ugust F orel aus Zürich folgendes:

überall in jedem Weltatom sich offen-

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barende, aber nirgends als persönlicher

*) Siehe Sankaracharya, „Tattwa Bodha", Lotusblüten,

Vol. III, pg. 379.

"Wir machen Front gegen jeden erzwungenen Götzendienst veralteter, unhaltbarer, kindlicher Legenden und dogmatisierter Vorstellungen über anthropomorphische Eigenschaften und Eingriffe einer angeblich mit menschlichen Schwächen ausgestatteten exteriorisierten Gottheit. Wir verehren dagegen in tiefster Demut die ewige, überall in jedem Weltatom sich offenbarende, aber nirgends als persönlicher "') Siehe Sankaracharya, "Tattwa Bodha", Lotusbliiten, Vol. UI, pg. 379.

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Deus ex machina erscheinende uner-

gründliche Allmacht des unendlichen

Deus ex machina erscheinende unergründliche Allmacht des unendlichen Gottes, der zugleich das Weltall ist, im Weltall waltet, das Weltbewusstsein darstellt, und dessen winzige einzelne Teilchen niemals die Verwegenheit, ja den Grössenwahn haben sollten, das \Ve se n, die Ur g e se tz e und die Ab s ichten des Ganzen ergründet zu haben , oder gar sich mit demselben mehr oder weniger eins zu dekretieren."

Gottes, der zugleich das Weltall ist, im

Weltall waltet, das Weltbewusstsein

darstellt, und dessen winzige einzelne

Teilchen niemals die Verwegenheit, ja

den Grössenwahn haben sollten, das

Wesen, die Urgesetze und die Absich-

ten des Ganzen ergründet zu haben

oder gar sich mit demselben mehr oder

weniger eins zu dekretieren."

Mit diesen vortrefflichen Worten sind wir

vollkommen einverstanden. Nicht dasjenige

Selbst, welches das Produkt einer Täuschung

ist, kann sich mit der Wahrheit verbinden,

die Täuschung muss viel mehr zu nichts

werden, damit die Wahrheit im Menschen sich

offenbaren kann. Dies ist die alte und stets

missverstandene Lehre der alten Rosen-

kreuzer, welche sagten: „Ex Deo nascimur;

in Jesu morimur; reviviscimus in Spiritum

Sanctum"; d. h.: „Wir werden aus Gott ge-

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boren, unsere Selbstheit erstirbt im Gottes-

bewusstsein in uns und dadurch erwacht die

Selbsterkenntnis des göttlichen Geistes in uns."

)'1it diesen vortrefflichen Vlorten sind WIr vollkommen einverstanden. Nicht dasjenige Selbst, welches das Produkt einer Täuschung ist, kann sich mit der Wahrheit verbinden, die Täuschung muss viel mehr zu nichts werden, damit die Wahrheit im Menschen sich offenbaren kann. Dies ist die alte und stets missverstandene Lehre der alten Rosenkreuzer, welche sagten: "Ex Deo nascimur; in Jesu morimur; reviviscimus in Spiritum Sanctum"; d. h.: "Wir werden aus Gott gebaren, unsere Selbstheit erstirbt im Gottesbewusstsein in uns und dadurch erwacht die Selbsterkenntnis des göttlichen Geistes in uns." Dies ist die Lehre aller indischen Adepten

Dies ist die Lehre aller indischen Adepten

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und christlichen Mystiker, die Aufopferung

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der Selbstheit und die Ergebung in Gott,

und die Natur führt uns dasselbe Beispiel

und christlichen Mystiker, die Aufopferung der Selbstheit und die :Ergebung in Gott, und die Natur führt uns dasselbe Beispiel vor Augen; denn der Same kann sich nicht mit dem Baume, der aus ihm erwächst, vereinigen und ein Same bleiben; sondern indem aus dem Samen ein Baum erwächst, verschwindet der Same. Will der persönliche Mensch Eins mit Gott werden, so muss er allem persönlichen Wünschen, Wollen und Denken entsagen und Gott in sich wollen, denken und walten lassen; sein persönliches Bewusstsein muss verschwinden, damit sein Gott in ihm zum Selbstbewusstsein gelangen kann. Erst wenn der Eigendünkel und Grässenwahn des Menschen verschwindet, wird die wahre Grässe seines Gottes in ihm offenbar.

vor Augen; denn der Same kann sich nicht

mit dem Baume, der aus ihm erwächst, ver-

einigen und ein Same bleiben; sondern in-

dem aus dem Samen ein Baum erwächst,

verschwindet der Same. Will der persönliche

Mensch Eins mit Gott werden, so muss er

allem persönlichen Wünschen, Wollen und

Denken entsagen und Gott in sich wollen,

denken und walten lassen; sein persönliches

Bewusstsein muss verschwinden, damit sein

Gott in ihm zum Selbstbewusstsein gelangen

kann. Erst wenn der Eigendünkel und

Grössenwahn des Menschen verschwindet,

wird die wahre Grösse seines Gottes in ihm

offenbar.

Dieses gänzliche Aufgehen der Illusion

des Selbsts in der Gottheit, welche in der

christlichen Allegorie von Golgatha dargestellt

ist, wird von den Indiern und Buddhisten

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Nirwana genannt. Ehe aber der Mensch in

der Gottheit, im Absoluten aufgehen kann,

„wie ein Funke in der Flamme aufgeht und

zum Lichte wird", muss er zuerst Eins mit

Dieses gänzliche Aufgehen der Illusion des Selbsts in der Gottheit, welche in der christlichen Allegorie von Golgatha dargestellt ist, wird von den Indiern und Buddhisten Nirwana genannt. Ehe aber der Mensch in der Gottheit, im Absoluten aufgehen kann, "wie ein Funke in der Flamme aufgeht und zum Lichte wird", muss cr zuerst Eins mit

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seinem eigenen persönlichen „Gott" werden,

d. h. er muss sein in ihm selbst wohnendes

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und ihn überschattendes höheres Ich (den

wahren Christus, den Gottmenschen, den Er-

semem eigenen persönlichen "Gott" werden, d. h. er muss sein in ihm selbst wohnendes und ihn überschattendes höheres Ich (den ,vahren Christus, den Gottmenschen, den Erlöser) kennen lernen, welches sein wahres göttliches Selbst ist; denn nur durch dieses (den Sohn) kann er zum Urquell alles Daseins (zum Vater) gelangen. Der Mensch in seinem ursprünglichen reinen und himmlischen Zustande, ehe er sich mit dem Materiellen verband und erniedrigte, war ein göttergleiches Wesen; der natürliche Zustand des l\Ienschen, ehe er sich einem seiner Natur fremden Wesen hingab, war Gottähnlichkeit. Der ?\fensch muss wieder natürlich werden, ehe er geistig 'werden kann; d. h. er muss den in ihm wohnenden und ihn überschattenden Gottmenschen kennen lernen, in ihm aufgehen, dann erst kann er den letzten Schritt zur Vollkommenheit machen, aus dem Kreise des Todes und der Wiedergeburt (Samsara) austreten und in jenen Zustand eingehen, welcher Sat - chit -ananda (Daseinserkenntnis-Seligkei t) ist *), und in welchem der Begriff der "Selbstheit" nicht mehr existiert. Solange der Mensch

löser) kennen lernen, welches sein wahres

göttliches Selbst ist; denn nur durch dieses

(den Sohn) kann er zum Urquell alles Da-

seins (zum Vater) gelangen. Der Mensch in

seinem ursprünglichen reinen und himmlischen

Zustande, ehe er sich mit dem Materiellen ver-

band und erniedrigte, war ein göttergleiches

Wesen; der natürliche Zustand des Menschen,

ehe er sich einem seiner Natur fremden Wesen

hingab, war Gottähnlichkeit. Der Mensch

muss wieder natürlich werden, ehe er geistig

werden kann; d. h. er muss den in ihm

wohnenden und ihn überschattenden Gott-

menschen kennen lernen, in ihm aufgehen,

dann erst kann er den letzten Schritt zur

Vollkommenheit machen, aus dem Kreise des

Todes und der Wiedergeburt (Samsära) aus-

treten und in jenen Zustand eingehen, welcher

Sat-chit-ananda (Daseinserkenntnis-Seligkeit)

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ist *), und in welchem der Begriff der „Selbst-

heit" nicht mehr existiert. Solange der Mensch

*) Siebe Sankaracharya, „Tattwa Bodha", Lotusblüten,

Vol. III, pg. 411.

*) Siehe Sankaracharya, "Tattwa Bodha", Lotusblüten, Vol. III, pg. 4 I I.

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noch Körper und Form besitzt, sei es nun

ein sinnlich wahrnehmbarer (Sthula-Sharira)

oder ein Astralkörper (Sukshma-Sharira)

noch Körper und Form besitzt, seI es nun ein sinnlich wahrnehnlbarer (Sthula- Sharira) oder ein Astralkörper (Sukshma - Sharira) oder selbst ein "Gedankenkörper" (KaranaSharira), ist er mehr oder weniger an die Eigenschaften desselben gebunden. Er kann wohl zeitweise in das Be\vusstsein der hinlmlischen Selbstlosigkeit (Samadhi) eintreten, nimmt er aber wieder von seiner Hülle Besitz, so ist er auch wieder mehr oder weniger den Verhältnissen , unter denen diese !-1: Ülle besteht, unterworfen.

oder selbst ein „Gedankenkörper" (Karana-

Sharira), ist er mehr oder weniger an die

Eigenschaften desselben gebunden. Er kann

wohl zeitweise in das Bewusstsein der himm-

lischen Selbstlosigkeit (Samadhi) eintreten,

nimmt er aber wieder von seiner Hülle Besitz,

so ist er auch wieder mehr oder weniger den

Verhältnissen, unter denen diese Hülle be-

steht, unterworfen.

Über was wir uns zu einem Verständnisse

der okkulten Wissenschaft vor allem klar

werden müssen, ist, dass jeder von uns ein

Tempel Gottes ist und dass der Geist Gottes

in uns wohnt und dass wir selbst in unserem

natürlichen Zustande dieser Geist Gottes sind

und uns als solche Geister erkennen können,

sobald wir uns von unserem persönlichen

Egoismus, Grössen wahn und Eigendünkel

befreien, uns nicht zu persönlichen „Über-

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menschen" machen wollen, sondern die Ein-

heit des göttlichen Wesens, das unser wahres

Selbst ist, in allen Geschöpfen erkennen.

Gelangen wir aber zu der Erkenntnis des

Über was wir uns zu einelTI Verständnisse der okkulten Wissenschaft vor allem klar werden müssen, ist, dass jeder von uns ein Tempel Gottes ist und dass der Geist Gottes in uns wohnt und dass \vir selbst in unserem natürlichen Zustande dieser Geist Gottes sind und uns als solche Geister erkennen· können, sobald wir uns von unserem persÖnlichen Egoismus, Grössenwahn und Eigendünkel befreien, uns nicht zu persönlichen "Übermenschen" machen wollen, sondern die Einheit des göttlichen Wesens, das unser wahres Selbst ist, in allen Geschöpfen erkennen. Cielangen wir aber zu der Erkenntnis des

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Geistes Gottes in uns und lassen wir diesen

Geist in uns wirken, so wird sich auch unser

persönliches Wesen den Eigenschaften des

Geistes Gottes in uns und lassen wir diesen Geist in uns wirken, so wird sich auch unsC'r persönliches Wesen den Eigenschaften des in uns zum wahren Bewusstsein erwachendC'n himmlischen Menschen adoptieren, und wem dies gelingt, der wird dadurch selbst ein Adept; d. h. ein Mensch, in welchem die Lotusblüte der Gotteserkenntnis sich entfaltet hat, der die Täuschung des "Selbsts" überwunden hat und nur mehr im Ganzen als das Ganze lebt. Ein solcher kann dann wie der Apostel sagen: "Ich lebe, doch nicht ich lebe, sondern der Gottmensch lebt in mir." Dieser Zustand wird aber nicht dadurch erreicht, dass man sich einbildet, ein höheres Wesen als andere Menschen zu sein, er ist vielmehr das langsam hervorgebrachte Produkt der Evolution, denn die Natur macht keine Bocksprünge; seine Erreichung wird aber durch selbstloses Wollen und Denken, durch selbstlose Thätigkeit zum Wohle der Menschheit befördert.

in uns zum wahren Bewusstsein erwachenden

himmlischen Menschen adoptieren, und

wem dies gelingt, der wird dadurch selbst

ein Adept; d. h. ein Mensch, in welchem die

Lotusblüte der Gotteserkenntnis sich ent-

faltet hat, der die Täuschung des „Selbsts"

überwunden hat und nur mehr im Ganzen als

das Ganze lebt. Ein solcher kann dann wie

der Apostel sagen: „Ich lebe, doch nicht ich

lebe, sondern der Gottmensch lebt in mir."

Dieser Zustand wird aber nicht dadurch er-

reicht, dass man sich einbildet, ein höheres

Wesen als andere Menschen zu sein, er ist

vielmehr das langsam hervorgebrachte Pro-

dukt der Evolution, denn die Natur macht

keine Bocksprünge; seine Erreichung wird

aber durch selbstloses Wollen und Denken,

durch selbstlose Thätigkeit zum Wohle der

Menschheit befördert.

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Aus obigem geht hervor, dass zweierlei

Arten von Adepten denkbar sind, nämlich:

i. Solche Söhne des Lichtes, welche zur

Zeit der dritten Menschenrasse als die Söhne

Aus obigem geht hervor, dass zweierlei Arten von Adepten denkbar sind, nämlich: Solche Söhne des Lichtes, welche zur Zeit der dritten Menschenrasse als die Söhne I.

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der Weisheit die seelenlosen Hüllen der Erd-

geborenen überschatteten *), sich zwar in

der Weisheit die seelenlosen Hüllen der Erdgeborenen überschatteten *), sich zwar in menschliche Leiber inkarnierten, aber dennoch nicht an der darauf folgenden Erniedrigung teilnahmen, sondern im Besitze der Weisheit verblieben. Hierzu rechnen wir die alten Rischis und Munis.

menschliche Leiber inkarnierten, aber dennoch

nicht an der darauf folgenden Erniedrigung

teilnahmen, sondern im Besitze der Weisheit

verblieben. Hierzu rechnen wir die alten

Rischis und Munis.

2. Diejenigen, welche, obgleich in Irrtum

und Sünde verfallen, sich doch durch die

göttliche Kraft der Selbstbeherrschung und

des Gehorsams gegen das Gesetz wieder aus

dem Dunkel zum Lichte emporrangen und

auf dem Wege der geistigen Wiedergeburt

wieder zu Söhnen des Lichtes wurden.

Ein Heiliger oder ein Mensch, der einen

moralischen Lebenswandel führt, ist deshalb

noch lange kein Adept; es gehört hierzu

Diejenigen, welche, obgleich in Irrtum und Sünde verfallen, sich doch durch die göttliche Kraft der Selbstbeherrschung und des Gehorsams gegen das Gesetz wieder aus dem Dunkel zum Lichte emporrangen und auf dem Wege der geistigen Wiedergeburt wieder zu Söhnen des Lichtes wurden. 2.

nicht bloss fromme objektive Beschaulichkeit,

sondern eine Identifizierung von Subjekt und

Objekt, ein Einswerden des Erkenners mit

dem Erkannten in der göttlichen Erkenntnis;

die Dreiheit, wo von keiner Zweiheit und des-

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halb von keinem „Selbstwissen" und Selbst-

dünken die Rede sein kann. Wo die Sonne

*) Siehe „Auszüge aus dem Buche Dzyan". Lotus-

blüten, Vol. II, pg. 590.

Ein Heiliger oder ein Mensch, der einen moralischen Lebenswandel führt, ist deshalb noch lange kein Adept; es gehört hierzu nicht bloss fromme objektive Beschaulichkeit, sondern eine Identifizierung von Subjekt und Objekt, ein Einswerden des Erkenners mit dem Erkannten in der göttlichen Erkenntnis; die Dreiheit, wo von keiner Zweiheit und deshalb von keinem "Selbstwissen" und Selbstdünken die Rede sein kann. Wo die Sonne ") Siehe "Auszüge aus dem Buche Dzyan ". blüten, Val. H. pg. 590.

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der göttlichen Selbsterkenntnis im Herzen

aufgeht, da verschwindet der Wahn. Eben-

sowenig handelt es sich dabei um blosse Ge-

der göttlichen Selbsterkenntnis im Herzen aufgeht, da verschwindet der Wahn. Ebensowenig handelt es sich dabei um bIosse Gelehrsamkeit oder Belesenheit, sondern um eine Durchdringung der niederen Prinzipien (Manas etc.) durch Atma Buddhi, das Licht der Weisheit, welches der Gottheit entspringt.

lehrsamkeit oder Belesenheit, sondern um eine

Durchdringung der niederen Prinzipien (Ma-

nas etc.) durch Atma Buddhi, das Licht der

Weisheit, welches der Gottheit entspringt.

Die okkulte Wissenschaft behauptet, dass

die Menschheit noch lange nicht auf dem

Gipfelpunkte ihrer geistigen Entwicklung an-

gelangt ist, und dass in einer späteren Runde

alle Menschen in diesen götterähnlichen Zu-

stand eintreten und schon auf Erden ver-

klärte Körper bewohnen werden. In Europa

möchte es schwer sein, einen solchen Meister

der Weisheit zu finden, aber jenseits des

Himalaya- Gebirges soll es solche Adepten

geben, solche sollen es sein, welche H. P. Bla-

Die okkulte Wissenschaft behauptet, dass die Menschheit noch lange nicht auf dem Gipfelpunkte ihrer geistigen Entwicklung angelangt ist, und dass in einer späteren Runde alle Menschen in diesen götterähnlichen Zustand eintreten und schon auf Erden verklärte Körper bewohnen werden. In Europa möchte es schwer sein, einen solchen Meister der Weisheit zu finden, aber jenseits des Himalaya-Gebirges soll es solche Adepten geben, solche sollen es sein, welche H. P. Blavatsky unterrichteten und zur Gründung der "theosophischen Gesellschaft" den Anstoss gegeben haben; solche sind es auch, die noch heutzutage diejenigen ihrer Schüler in allen Teilen der Welt unterrichten, ,velche ihrem geistigen Einflusse zugänglich si nd. Dass aber ein Gedankenc&stausch und Übertragung von Ideen auf die weitesten Entfernungen, selbst

vatsky unterrichteten und zur Gründung der

„theosophischen Gesellschaft" den Anstoss ge-

geben haben; solche sind es auch, die noch

heutzutage diejenigen ihrer Schüler in allen

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Teilen der Welt unterrichten, welche ihrem

geistigen Einflusse zugänglich sind. Dass aber

ein Gedankenaustausch und Übertragung von

Tdeen auf die weitesten Entfernungen, selbst

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zwischen Europa und Asien zwischen zwei

harmonisch gestimmten Gemütern möglich

ist, davon kann sich jeder selbst überzeugen,

zwischen Europa und Asien zwischen zweI harmonisch. gestimmten Gemütern möglich ist, davon kann sich jeder selbst überzeugen, wenn er sich die Mühe nicht verdriessen lassen will, darauf hinzielende Experimente zu machen. Auch ist gar nichts "Übernatürliches" dabei. Der geistige Mensch ist nicht in seinen Körper eingesperrt, er ist überall, und sein Gedanke wirkt dort, wohin er sich durch seinen Willen versetzt.

wenn er sich die Mühe nicht verdriessen

lassen will, darauf hinzielende Experimente

zu machen. Auch ist gar nichts „Ubernatür-

liches" dabei. Der geistige Mensch ist nicht

in seinen Körper eingesperrt, er ist überall,

und sein Gedanke wirkt dort, wohin er sich

durch seinen Willen versetzt.

Der geistige Mensch ist überall, aber er

bedarf der Materie, um sich auf sie zu stützen

und aus ihr seine Kraft zu ziehen; deshalb

wird auch kein Mensch ein Adept dadurch,

dass er ausserhalb seiner selbst im Idealen

schwärmt und sich dem Spiel seiner Phantasie

hingiebt. Ein solcher Mensch lebt nicht, son-

dern er träumt. Ebensowenig wird die Adept-

schaft von demjenigen erlangt, der in seiner

Selbstheit verschlossen lebt, menschenscheu,

ein Pessimist oder Kopfhänger ist; wohl aber

entfaltet sie sich in jenen, die in selbstloser

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Absicht das Gute wollen und es auch thun.

Der geistige Mensch ist überall, aber er bedarf der Materie, um sich auf sie zu stützen und aus ihr seine Kraft zu ziehen; deshalb wird auch kein Mensch ein Adept dadurch, dass er ausserhalb seiner selbst im Idealen schwärmt und sich dem Spiel seiner Phantasie hingiebt. Ein solcher Mensch lebt nicht, sondern er träumt. Ebensowenig wird die Adeptschaft von demjenigen erlangt, der in seiner Selbstheit verschlossen lebt, menschenscheu, ein Pessimist oder Kopfhänger ist; wohl aber entfaltet sie sich in jenen, die in selbstloser Absicht das Gute wollen und es auch thun.

Wenn die Tagespresse sich herbeilässt,

von H. P. Blavatsky und okkulten Dingen zu

sprechen, so wird sie nicht müde, ihre Gläu-

Wenn die Tagespresse siclI herbeilässt, von H. P. Blavatsky und okkulten Dingen zu sprechen, so wird sie nicht müde, ihre Gläu-

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bigen zu versichern, dass die Adepten Leute

seien, welche sich angeblich im Besitze über-

natürlicher Kräfte befänden. Dies hat aber

bigen zu versichern, dass die Adepten Leute seien, welche sich angeblich im Besitze übernatürlicher Kräfte befänden. Dies hat aber noch niemals ein Theosoph behauptet. Die sogenannten "übernatürlichen" Kräfte der Meister der Weisheit bestehen nur darin, dass in ihnen gewisse mystische Kräfte, welche in der Konstitution eines jeden Menschen latent enthalten sind, durch Ausübung zu einem hohen Grade der Entfaltung gelangten, wie man sie in Europa nicht kennt, und der daher einem Zeitungsschreiber "übernatürlich" erscheint. Dass ein Mensch in seinem Grössenwahn das Dasein von Kräften, die er nicht kennt, ableugnet, ist nicht zu verwundern, und ebenso versteht es sich fast von selbst, dass er, wenn er überwiesen wird, zur leichtesten Erklärung der dargebotenen Phänomena greift, nämlich der des Betrugs. Werden doch noch heutzutage Apollonius von Tyana, Cagliostro, Paracelsus, ja selbst J esus von gewissen Leuten als Betrüger erklärt, weil sie mehr wussten als ihre Zeitgenossen und Kräfte besassen, die· der Alltagsmensch noch heutzutage nicht kennt.

noch niemals ein Theosoph behauptet. Die

sogenannten „übernatürlichen" Kräfte der

Meister der Weisheit bestehen nur darin, dass

in ihnen gewisse mystische Kräfte, welche in

der Konstitution eines jeden Menschen latent

enthalten sind, durch Ausübung zu einem

hohen Grade der Entfaltung gelangten, wie

man sie in Europa nicht kennt, und der da-

her einem Zeitungsschreiber „übernatürlich"

erscheint. Dass ein Mensch in seinem Grössen-

wahn das Dasein von Kräften, die er nicht

kennt, ableugnet, ist nicht zu verwundern, und

ebenso versteht es sich fast von selbst, dass

er, wenn er überwiesen wird, zur leichtesten

Erklärung der dargebotenen Phänomena

greift, nämlich der des Betrugs. Werden

doch noch heutzutage Apollonius von Tyana,

Cagliostro, Paracelsus, ja selbst Jesus von ge-

wissen Leuten als Betrüger erklärt, weil sie

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mehr wussten als ihre Zeitgenossen und

Kräfte besassen, die der Alltagsmensch noch

heutzutage nicht kennt.

Die im Menschen schlummernden mysti-

Lotusblüten XXVIII. 2

Die im Menschen schlummernden mystiLotusbltlten nVIlI.

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schen Kräfte wurden bereits an einer anderen

Stelle beschrieben*); über von den Adepten

hervorgebrachten Phänomena findet sich vie-

schen Kräfte wurden bereits an einer anderen Stelle beschrieben*); über von den Adepten hervorgebrachten Phänomena findet sich vieles Interessante in Sinnetts "Occult World" und in H. P. Blavatskys "In the caves and jungles of Hindostan". Wenn aber, wie es dort beschrieben ist, ein Adept einen Tiger durch seine bIosse Willenskraft (Mantrasakti) töten, ein Trinkgefäss durch die schöpferische Kraft seiner Vorstellung (Kriyasakti) aus dem Unsichtbaren hervorbringen kann u. dgl.; so geschieht dies nicht zu dem läppischen Zwecke, den ungläubigen Skeptiker zu überzeugen oder die Zuschauer in Erstaunen zu setzen, ~ondem der Adept übt seine Kraft aus, wenn er es eben für notwendig oder nützlich erachtet; eine Kritik seiner Motive steht uns nicht zu.

les Interessante in Sinnetts „Occult World"

und in H. P. Blavatskys „In the caves and

jungles of Hindostan". Wenn aber, wie

es dort beschrieben ist, ein Adept einen Tiger

durch seine blosse Willenskraft (Mantrasakti)

töten, ein Trinkgefäss durch die schöpferische

Kraft seiner Vorstellung (Kriyasakti) aus dem

Unsichtbaren hervorbringen kann u. dgl.; so

geschieht dies nicht zu dem läppischen Zwecke,

den ungläubigen Skeptiker zu überzeugen

oder die Zuschauer in Erstaunen zu setzen,

sondern der Adept übt seine Kraft aus, wenn

er es eben für notwendig oder nützlich er-

achtet; eine Kritik seiner Motive steht uns

nicht zu.

Ein Adept ist ein Mensch, der sich selber

in seinem wahren Wesen gefunden hat und

zur „göttlichen" Selbsterkenntnis gelangt ist,

dessen Lehren daher nicht auf blossem Hören-

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sagen, Voraussetzungen und Schlussfolgerun-

gen, Überlieferungen, Meinungen, Hypothesen

*) F. Hartmann. „Die weisse und schwarze Magie".

Seite 25.

Ein Adept ist ein Mensch, der sich selber in seinem wahren Wesen gefunden hat und zur "göttlichen" Selbsterkenntnis gelangt ist, dessen Lehren daher nicht auf bIossem Hörensagen, Voraussetzungen und Schlussfolgerungen, Überlieferungen. Meinungen, Hypothesen *) F. Hartmann.

"Die weisse und schwarze Magie".

Seite 25.

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— ig —

und Theorien beruhen, sondern aus eigener

Erfahrung und Erkenntnis hervorgehen, und

als solche verdienen sie mehr Beachtung

und Theorien beruhen, sondern aus eigener Erfahrung und Erkenntnis hervorgehen, und als solche verdienen sie mehr Beachtung und Aufmerksamkeit als diejenigen unserer spekulativen Philosophen, deren "Geheimwissenschaft" ein auf unsicherer Grundlage aufgeführtes künstliches Gebäude ist, welches durch irgend eine neue Theorie über Nacht wie ein Kartenhaus zusammenfallen kann. Ganz verkehrt aber ist es andererseits, wenn man meint, die wahre Erkenntnis bestehe darin, dass man die Lehre der Adepten gläubig und blindlings wie ein Dogma der Kirche auffasst und ohne sie selbst zu erkennen darauf schwört. Alle die von den Adepten (Gurus) oder deren Jüngern (Chelas) verkündeten Lehren haben nicht den Zweck, als Dogmen zu gelten, an die man glaubt, ohne dass man sie begreift, sondern sie sollen vielmehr nur als Wegweiser dienen auf dem Pfade zur V 011kommenheit, den jeder selber gehen muss, wenn er zum Ziele gelangen will.

und Aufmerksamkeit als diejenigen unserer

spekulativen Philosophen, deren „Geheim-

wissenschaft" ein auf unsicherer Grundlage

aufgeführtes künstliches Gebäude ist, welches

durch irgend eine neue Theorie über Nacht

wie ein Kartenhaus zusammenfallen kann.

Ganz verkehrt aber ist es andererseits, wenn

man meint, die wahre Erkenntnis bestehe da-

rin, dass man die Lehre der Adepten gläubig

und blindlings wie ein Dogma der Kirche auf-

fasst und ohne sie selbst zu erkennen darauf

schwört. Alle die von den Adepten (Gurus)

oder deren Jüngern (Chelas) verkündeten Leh-

ren haben nicht den Zweck, als Dogmen zu

gelten, an die man glaubt, ohne dass man

sie begreift, sondern sie sollen vielmehr nur

als Wegweiser dienen auf dem Pfade zur Voll-

kommenheit, den jeder selber gehen muss,

wenn er zum Ziele gelangen will.

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Hier wirft sich nun von selbst die Frage

auf: Was ist nötig, um ein Schüler dieser

Adepten zu werden und mit den Meistern der

Weisheit in Verbindung zu treten? Da wir es

2*

Hier wirft sich nun von selbst die Frage auf: Was ist nötig, um ein Schüler dieser Adepten zu werden und mit den Meistern der Weisheit in Verbindung zu treten? Da wir es 2*

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nicht mit den physischen Körpern der Adep-

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ten zu thun haben und örtliche Entfernung

kein Hindernis für den Austausch der Ge-

nicht mit. den physischen Körpern der Adepten zu thun haben und örtliche Entfernung kein Hindernis für den Austausch der Gedanken ist, so ist es nicht nötig, die beschwerliche Reise nach Thibet zu unternehmen, um die Adepten persönlich kennen zu lernen; wir finden sie überall, sobald wir imstande sind, uns zu ihrer Sphäre geistig zu erheben.

danken ist, so ist es nicht nötig, die beschwer-

liche Reise nach Thibet zu unternehmen, um

die Adepten persönlich kennen zu lernen; wir

finden sie überall, sobald wir imstande sind,

uns zu ihrer Sphäre geistig zu erheben.

Die Eigenschaften aber, welche von dem

Schüler verlangt werden, wurden bereits in

den drei ersten Heften der „Lotusblüten"

auseinandergesetzt*). Sie sind kurz gefasst

folgende:

1. Liebe zur Wahrheit und eine bestän-

dige Bereitschaft, sich ihr zum Opfer zu

bringen.

2. Reinheit der Gedanken, der Sprache

und des Körpers.

3. Beständiges Bestreben, seinen Mitmen-

schen nützlich zu sein.

Die Eigenschaften aber, welche von dem Schüler verlangt werden, wurden bereits in den drei ersten Heften der "Lotusblüten" auseinandergesetzt *). Sie sind kurz gefasst folgende:

4. Beständige Selbstaufopferung zum Bes-

ten des Ganzen.

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*) H. P. Blavatsky. (Die Grundlage der indischen

Mystik.) „Die Stimme der Stille. Die zwei Wege. Die

sieben Pforten."

Liebe zur Wahrheit und eine beständige Bereitschaft, sich ihr zum Opfer zu bringen. I.

Reinheit der Gedanken ~ der Sprache und des Körpers. 2.

3. Beständiges Bestreben, seinen Mitmenschen nützlich zu sein. 4. Beständige Selbstaufopferung zum Besten des Ganzen. *) H. P. Blavatsky. (Die Grundlage der indischen )Iystik.) "Die Stimme der Stille. Die zwei Wege. Die sieben Pforten."

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5. Hochhaltung der Gerechtigkeit und Be-

folgung ihres Gesetzes.

Wer diese fünf Punkte befolgt, dem er-

5. Hochhaltung der Gerechtigkeit und Befolgung ihres Gesetzes.

öffnet sich, auch ohne dass er darnach sieht,

der Pfad des Lichts, und er findet vor allem

den Meister, der in ihm selber ist. Thöricht

aber ist derjenige, welcher dasjenige, was er

thut, zu seiner Selbstverherrlichung unter-

nimmt; denn gerade dieses vermeintliche

Wer diese fünf Punkte befolgt, dem eröffnet sich, auch ohne dass er darnach sieht. der Pfad des Lichts, und er findet vor allem den Meister, der in ihm selber ist. Thöricht aber ist derjenige, welcher dasjenige, was er thut, zu seiner Selbstverherrlichung unternimmt; denn gerade dieses vermeintlich~ "Selbst", welches er verherrlichen will, muss zu Grunde gehen, damit der Meister offenbar werden kann. Der wahre Jünger der Weisheit thut nichts zur Verherrlichung seines täuschenden Selbsts, wohl aber alles zur Ehre Gottes; d. h. seines Gottes, der unsterblichen Seele in ihm, welcher sein Meister und die Verbindungsbrucke zwischen ihm und dem Gott des Weltalls ist. Alle Selbstquälerei alle guten Werke, die aus dem Egoismus hervorgehen und zum Zwecke der Selbstverherrlichung unternommen werden, erfüllen nicht ihren Zweck; nicht was der Erdenmensch thut, sondern was sein Gott in ihm wirkt und durch ihn vollbringt ist gut; der irdische Mensch kann nichts Besseres thun, als seinem inneren Meister gehorsam zu sein.

„Selbst", welches er verherrlichen will, muss

zu Grunde gehen, damit der Meister offenbar

werden kann. Der wahre Jünger der Weis-

heit thut nichts zur Verherrlichung seines

täuschenden Selbsts, wohl aber alles zur Ehre

Gottes; d. h. seines Gottes, der unsterblichen

Seele in ihm, welcher sein Meister und die

Verbindungsbrücke zwischen ihm und dem

Gott des Weltalls ist. Alle Selbstquälerei

alle guten Werke, die aus dem Egoismus her-

vorgehen und zum Zwecke der Selbstver-

herrlichung unternommen werden, erfüllen

nicht ihren Zweck; nicht was der Erden-

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mensch thut, sondern was sein Gott in ihm

wirkt und durch ihn vollbringt ist gut; der

irdische Mensch kann nichts Besseres thun,

als seinem inneren Meister gehorsam zu sein.

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Dieser Meister ist des Menschen unsterb-

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liches Selbst und sein „Gott"; die Persönlich-

keit des Menschen ist nur das körperliche

Produkt, welches dieser „Gott" jedesmal, wenn

Dieser Meister ist des Menschen unsterbliches Selbst und sein "Gott"; die Persönlichkeit des Menschen ist nur das körperliche Produkt, welches dieser "Gott" jedesmal, wenn er auf einem Planeten sich reinkarniert, hervorbringt und beseelt. Diesem Meister im Innem des Menschen gehören die geistigen Kräfte zu, welche sich im äusseren Menschen offenbaren, und sie offenbaren sich dann in ihm, wenn der äussere Mensch ganz von der Kraft des Gottmenschen, dessen Tempel er ist, durchdrungen wird. Dieser Meister ist aber noch keineswegs ein Adept, sondern er wird erst dadurch zum Adepten, dass er die hierzu nötigen Kenntnisse erlangt, und die Erlangung der Erkenntnis von allem, durch die Überwindung des Materiellen, ist der Zweck seiner Reinkarnationen. Somit hat die Schule des Jüngers der okkulten Wissenschaft gar viele Klassen, der Unterricht dauert durch viele Jahrtausende und nur die Ewigkeit vollendet ihn.

er auf einem Planeten sich reinkarniert, her-

vorbringt und beseelt. Diesem Meister im

Innern des Menschen gehören die geistigen

Kräfte zu, welche sich im äusseren Menschen

offenbaren, und sie offenbaren sich dann in

ihm, wenn der äussere Mensch ganz von der

Kraft des Gottmenschen, dessen Tempel er

ist, durchdrungen wird. Dieser Meister ist

aber noch keineswegs ein Adept, sondern er

wird erst dadurch zum Adepten, dass er die

hierzu nötigen Kenntnisse erlangt, und die

Erlangung der Erkenntnis von allem, durch

die Überwindung des Materiellen, ist der

Zweck seiner Reinkarnationen. Somit hat

die Schule des Jüngers der okkulten Wis-

senschaft gar viele Klassen, der Unterricht

dauert durch viele Jahrtausende und nur die

Ewigkeit vollendet ihn.

Was aber wollen die indischen Adepten

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bezwecken? Sicherlich nicht die Welt durch

okkulte Phänomena in Verwunderung setzen,

oder einigen Günstlingen magische Kunst-

Was aber wollen die indischen Adepten bezwecken? Sicherlich nicht die Welt durch okkulte Phänomena in Verwunderung setzen, oder einigen Günstlingen magische Kunst-

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stücke zu lehren. Der Zweck, den sie durch

ihr Hervortreten in der jetzigen Periode im

stücke zu lehren. Der Zweck, den sie durch ihr Hervortreten in der jetzigen Periode im Auge haben, ist von einem Adepten selbst in folgenden Worten gegeben:

Auge haben, ist von einem Adepten selbst

in folgenden Worten gegeben:

„Der Mensch besteht aus Ideen und wird

durch Ideen geleitet. Seine eigene subjektive

Welt ist sogar auf dieser physischen Ebene

für ihn die einzige Wirklichkeit. Für den

Okkultisten erweitert sich der Gesichtskreis

dieser inneren Welt, und sie tritt für ihn

immer in die Wirklichkeit, umsomehr, als er

die objektive Erscheinungswelt als das, was

"Der Mensch besteht aus Ideen und wird durch Ideen geleitet. Seine eigene subjektive Welt ist sogar auf dieser physischen Ebene für ihn die einzige Wirklichkeit. Für den Okkultisten erweitert sich der Gesichtskreis dieser inneren Welt, und sie tritt für ihn immer in die Wirklichkeit, umsomehr, als er die objektive Erscheinungswelt als das, was sie ist, erkennt. Sein Endziel ist die Selbsterkenntnis im Absoluten (Parabrahm). Deshalb sollte derjenige, welcher nach höherem Wissen trachtet, alle seine Begierden nach dem einen höchsten Ideale richten, und es durch völlige Selbstaufopferung, Menschenliebe, Herzensgüte und alle die höchsten Tugenden, die man auf Erden erlangen kann, zu erreichen suchen. Je mehr er sich anstrengt, dieses Ideal zu erreichen, je mehr er sein Wollen in dieser Richtung bewegt, um so grösser wird seine Kraft. Ist er einmal (innerlich) stark geworden, so entsteht auch im materiellen Organismus die Neigung, nur

sie ist, erkennt. Sein Endziel ist die Selbst-

erkenntnis im Absoluten (Parabrahm). Des-

halb sollte derjenige, welcher nach höherem

Wissen trachtet, alle seine Begierden nach

dem einen höchsten Ideale richten, und es

durch völlige Selbstaufopferung, Menschen-

liebe, Herzensgüte und alle die höchsten Tu-

genden, die man auf Erden erlangen kann,

zu erreichen suchen. Je mehr er sich an-

strengt, dieses Ideal zu erreichen, je mehr er

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sein Wollen in dieser Richtung bewegt, um

so grösser wird seine Kraft. Ist er einmal

(innerlich) stark geworden, so entsteht auch

im materiellen Organismus die Neigung, nur

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dasjenige zu thun, was mit dem hohen Be-

streben, das er verfolgt, im Einklang ist, und

dasjenige zu thun, was mit dem hohen Bestreben, das er verfolgt, im Einklang ist, und seine (edlen) Handlungen verdoppeln dann seine innere Kraft nach dem bekannten Gesetze von Wirkung und Gegenwirkung.

seine (edlen) Handlungen verdoppeln dann

seine innere Kraft nach dem bekannten Ge-

setze von Wirkung und Gegenwirkung.

„Was aber sind die praktischen Erfolge,

und wie kommen dieselben zustande? Die

Beobachtung und Erfahrung lehrt uns, dass

der Fortschritt ein Naturgesetz ist. Daraus

folgt, dass die Menschheit noch in einem un-

vollkommenen Entwicklungszustande ist und

der Vollkommenheit entgegengeht. Diese

"Was aber sind die praktischen Erfolge, und wie kommen dieselben zustande? Die Beobachtung und Erfahrung lehrt uns, dass der Fortschritt ein Naturgesetz ist. Daraus folgt, dass die Menschheit noch in einem unvollkommenen Entwicklungszustande ist und der V ollkommenheit entgegengeht. Diese Vollkommenheit wird erst dann eintreten. wenn sich in den Menschen höhere Wahrnehmungskräfte entfalten und ihnen der Standpunkt klar wird, den sie in Bezug auf ihre Stellung in der Natur einnehmen. Die höchste Vollkomlnenheit ist aber denkbar nur dann, wenn die Kraft, welche den einzelnen Menschen belebt, in Übereinstimmung wirkt mit dem Einen Leben, welches das Ganze zu diesem Zwecke bewegt, und das beste Mittel, dazu zu gelangen, ist die Erkenntnis und Wissenschaft.

Vollkommenheit wird erst dann eintreten,

wenn sich in den Menschen höhere Wahr-

nehmungskräfte entfalten und ihnen der

Standpunkt klar wird, den sie in Bezug auf

ihre Stellung in der Natur einnehmen. Die

höchste Vollkommenheit ist aber denkbar

nur dann, wenn die Kraft, welche den ein-

zelnen Menschen belebt, in Übereinstimmung

wirkt mit dem Einen Leben, welches das

Ganze zu diesem Zwecke bewegt, und das

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beste Mittel, dazu zu gelangen, ist die Er-

kenntnis und Wissenschaft.

„Wer dies begreift, dem wird es auch klar

sein, dass es der Endzweck des Gesetzes in

"Wer dies begreift, dem wird es auch klar sein, dass es der Endzweck des Gesetzes in

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— 25 —

der Natur ist, den Menschen vollkommen zu

machen durch die Vereinigung des mensch-

lichen Geistes mit dem Geiste, der das Ganze

der Natur ist, den Menschen vollkommen zu machen durch die Vereinigung des menschlichen Geistes mit dem Geiste, der das Ganze belebt. Indem dieser hohe Zweck beständig vor Augen gehalten wird, sollte eine intellektuelle Vereinigung gebildet werden, in welcher sich alle (gleichviel, welche Meinungen der Einzelne hat) zu diesem Zwecke verbinden. Um diesen praktischen Erfolg, die Vereinigung zu erreichen, müssen wir das höchste Ideal, welches den wahren Menschen darstellt, aufrecht erhalten; wir müssen andere auf dieses Ideal hinweisen und selbst diesem Ideale gemäss handeln. Jeder sollte mit völliger Selbstaufopferung darnach streben, selber den richtigen Weg zu gehen und ihn anderen zu zeigen. Wenn wir als ein Ganzes unsere Kräfte zur Erreichung dieses Ideals anstrengen, so kann durch dieses Zusammenwirken auf der geistigen Ebene Grosses erreicht werden. Da dieses das wichtigste Werk ist, mit dem sich ein Okkultist beschäftigen kann, so sollte jeder, der nach höherem Wissen strebt, darnach trachten, dieses Werk zu befördern. Dadurch entsteht eine geistige Flutwelle, durch welche das Ganze emporgehoben wird, und die intellek-

belebt. Indem dieser hohe Zweck beständig

vor Augen gehalten wird, sollte eine intel-

lektuelle Vereinigung gebildet werden, in

welcher sich alle (gleichviel, welche Mei-

nungen der Einzelne hat) zu diesem Zwecke

verbinden. Um diesen praktischen Erfolg,

die Vereinigung zu erreichen, müssen wir das

höchste Ideal, welches den wahren Menschen

darstellt, aufrecht erhalten; wir müssen an-

dere auf dieses Ideal hinweisen und selbst

diesem Ideale gemäss handeln. Jeder sollte

mit völliger Selbstaufopferung darnach stre-

ben, selber den richtigen "Weg zu gehen und

ihn anderen zu zeigen. Wenn wir als ein

Ganzes unsere Kräfte zur Erreichung dieses

Ideals anstrengen, so kann durch dieses

Zusammenwirken auf der geistigen Ebene

Grosses erreicht werden. Da dieses das wich-

tigste Werk ist, mit dem sich ein Okkultist

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beschäftigen kann, so sollte jeder, der nach

höherem Wissen strebt, darnach trachten,

dieses Werk zu befördern. Dadurch entsteht

eine geistige Flutwelle, durch welche das

Ganze emporgehoben wird, und die intellek-

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— 26 —

tuellen und geistigen Fähigkeiten unserer

Generation sich auszubreiten befähigt sind.

tuelIen und geistigen Fähigkeiten unserer Generation sich auszubreiten befähigt sind. Zu diesem Zwecke trägt die Verbreitung philosophischer Kenntnisse bei, und diese Verbreitung ist es, die wir von unsem Schülern erwarten."

Zu diesem Zwecke trägt die Verbreitung

philosophischer Kenntnisse bei, und diese

Verbreitung ist es, die wir von unsern Schü-

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lern erwarten."

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Die buddhistische Religion in Japan.

Von Zitsuzen Ashitsu (Japan).

(Journal of the Maha - Bodhi Society.)

„Buddha" ist ein Sanskrit-Wort (sein

Ursprung ist bodh, das Licht der Erkenntnis)

und gleichbedeutend mit dem chinesischen

„Kaku", welches „erleuchten" heisst. Ein

„Buddha" ist somit ein Erleuchteter, d. h.

ein Mensch, welcher Gotteserkenntnis (gött-

liche Selbsterkenntnis) erlangt hat, und ein

„Buddhist" ist ein Mensch, welcher nach dem

Lichte, das die ganze Welt erleuchtet (Atma-

Buddhi) strebt; mit anderen Worten Einer,

der nach dem Erlöser, der Wahrheitserkennt-

Die buddhistische Religion in Japan.

nis, sucht.

Buddha hat drei „Persönlichkeiten" oder

Aspekte. Der erste Aspekt ist vollkommen

farblos und formenlos und zu gleicher Zeit

Von Zitsuzen Ashitsu Oapan).

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(Journal of the Maha - Bodhi Society.)

"Buddha" ist ein Sanskrit-Wort (sein Ursprung ist bodh, das Licht der Erkenntnis) und gleichbedeutend mit dem chinesischen "Kaku", welches "erleuchten" heisst. Ein "Buddha" ist somit ein Erleuchteter, d. h. ein Mensch, welcher Gotteserkenntnis (göttliche Selbsterkenntnis) erlangt hat, und ein "Buddhist" ist ein Mensch, welcher nach dem Lichte, das die ganze Welt erleuchtet (AtmaBuddhi) strebt; mit anderen Worten Einer, der nach dem Erlöser, der Wahrheitserkenntnis, sucht. Buddha hat drei "Persönlichkeiten" oder Aspekte. Der erste Aspekt ist vollkommen farblos und formenlos und zu gleicher Zeit

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ewig, allgegenwärtig und unveränderlich.

Der zweite ist der Zustand, welchen Buddha

(die erleuchtete Seele) durch sein Thun er-

ewig, allgegenwärtig und unveränderlich. Der zweite ist der Zustand, welchen Buddha (die erleuchtete Seele) durch sein Thun erlangte; es ist der Zustand, in welchem der Mensch frei von Leidenschaft und böser Begierde und voller erleuchteter Tugend ist. In seiner dritten Eigenschaft offenbart sich Buddha allen Wesen, zu jeder Zeit und an allen Orten, um jedes Geschöpf innerlich zu belehren und zu erleuchten, je nachdem es fähig ist, zu empfangen (er ist mit anderen Worten in dieser dritten "Person" die höhere Vernunft oder der "heilige Geist"). DiesE' drei Eigenschaften gehören der intellektuellen Thätigkeit eines Buddha an und sind zu gleicher Zeit die wesentlichen Bestandteile seiner Persönlichkeit. Jeder l\1ensch hat dieselben Eigenschaften, aber nicht in jedem sind sie in deIn Grade eines Buddha entfaltet; denn was ist der Unterschied zwischen einem Buddha und einem gewöhnlichen Menschen, als dass in einem Buddha die erhabenen Tugenden, welche im gewöhnlichen Menschen noch latent und unter dem Staube der Leidenschaften verborgen sind, zu vollem Ausdruck gelangten und in ihm zur Offenbarung gekommen sind ? Wenn wir unser

langte; es ist der Zustand, in welchem der

Mensch frei von Leidenschaft und böser Be-

gierde und voller erleuchteter Tugend ist.

In seiner dritten Eigenschaft offenbart sich

Buddha allen Wesen, zu jeder Zeit und an

allen Orten, um jedes Geschöpf innerlich zu

belehren und zu erleuchten, je nachdem es

fähig ist, zu empfangen (er ist mit anderen

Worten in dieser dritten „Person" die höhere

Vernunft oder der „heilige Geist"). Diese

drei Eigenschaften gehören der intellektuellen

Thätigkeit eines Buddha an und sind zu glei-

cher Zeit die wesentlichen Bestandteile seiner

Persönlichkeit. Jeder Mensch hat dieselben

Eigenschaften, aber nicht in jedem sind sie

in dem Grade eines Buddha entfaltet; denn

was ist der Unterschied zwischen einem

Buddha und einem gewöhnlichen Menschen,

als dass in einem Buddha die erhabenen

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Tugenden, welche im gewöhnlichen Men-

schen noch latent und unter dem Staube der

Leidenschaften verborgen sind, zu vollem

Ausdruck gelangten und in ihm zur Offen-

barung gekommen sind? Wenn wir unser

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— 2g —

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Gemüt von allem Unreinen befreien und aus

-

der Nacht der Thorheit in das Licht der

Gotteserkenntnis treten, so sind wir selbst

Gemüt von allem Unreinen befreien und aus der N acht der Thorheit in das Licht der Gotteserkenntnis treten, so sind wir selbst eins mit Buddha, dem Erleuchteten (dem "Gesalbten", welcher auch "Christus" genannt wird).

eins mit Buddha, dem Erleuchteten (dem „Ge-

salbten", welcher auch „Christus" genannt wird).

Die Persönlichkeit Buddhas ist über alle

die Zustände, welche man „Leben" und „Tod"

nennt, erhaben. Wir nennen diesen Zustand

„Nehan" oder „Nirwana". Derselbe wird

in vier Klassen geteilt, nämlich:

1. Honrai Jishoshojo Nehan ist die-

jenige Natur Buddhas, welche keinen Anfang

und kein Ende (A und Q) hat, und wie ein

vollkommener Spiegel frei von allen Begier-

Die Persönlichkeit Buddhas ist über alle die Zustände, welche man "Leben" und "Tod" nennt, erhaben. Wir nennen diesen Zustand "N ehan" oder "Nir,vana". Derselbe wird In vier Klassen geteilt, nämlich:

den ist. (Jeder Mensch kann diesen Zustand

in dem Tiefinnersten seiner Seele finden.)

2. Uyo Nehan ist der Name eines Zu-

standes (Himmels), der etwas höher als der

oben beschriebene ist, und in welchem wir

erkennen, dass unsere Erscheinung ein vor-

übergehendes Ding, unser Leben unbeständig,

und dass dasjenige, was man das „Ich-sein"

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nennt, nur eine Täuschung ist. In diesem

Zustande ist das Gemüt ganz rein, und es ist

für uns nichts (Objektives) mehr vorhanden,

Honrai ]ishoshojo Nehan ist diejenige Natur Buddhas, welche keinen Anfang und kein Ende (A und .2) hat, und wie ein vollkommener Spiegel frei von allen Begierden ist. (J eder Mensch kann diesen Zustand In dem Tiefinnersten seiner Seele finden.) I.

Uyo N ehan ist der Name eines Zustandes (Himmels), der etwas höher als der oben beschriebene ist, und in welchem wir erkennen, dass unsere Erscheinung ein vorübergehendes Ding, unser Leben unbeständig, und dass dasjenige, was man das "Ich-sein" nennt, nur eine Täuschung ist. In diesem Zustande ist das Gemüt ganz rein, und es ist für uns nichts (Objektives) mehr vorhanden, 2.

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als der Körper. Deshalb heisst dieser Zustand

„Uyo", d. h. „etwas übrig".

3. Mayo Nehan ist derjenige Zustand, in

als der Körper. Deshalb heisst dieser Zustand "Uyo", d. h. "etwas übrig".

welchem der Körper sowohl als der Intellekt

nicht mehr für uns (für die reine Vernunft,

welche sowohl denken, als auch es unterlassen

kann) vorhanden ist. Deshalb wird dieser

3. Mayo Nehan ist derjenige Zustand, in welchem der Körper sowohl als der Intellekt nicht mehr für uns (für die reine Vernunft, welche sowohl denken, als auch es unterlassen kann) vorhanden ist. Deshalb wird dieser Zustand "Mayo", d. h. "nichts mehr übrig", genannt.

Zustand „Mayo", d. h. „nichts mehr übrig",

genannt.

4. Mujusho Nehan ist der höchste Zu-

stand von Nirwana. In diesem wird völlige

Weisheit (göttliche Selbsterkenntnis) erlangt,

und für denjenigen, der ihn erlangt hat, giebt

es weder Geburt noch Tod; er wird selbst

zur göttlichen Liebe (Barmherzigkeit) und be-

schränkt sich nicht darauf, seine Seligkeit zu

geniessen, sondern teilt sich allen Wesen mit,

um sie zu erlösen. Deswegen wird die Seele

in diesem Zustande „der Erlöser" genannt.

Demgemäss giebt es für den Buddhisten

vier Bekenntnisse, nämlich:

4. Mujusho N ehan ist der höchste Zustand von Nirwana. In diesem wird völlige Weisheit (göttliche Selbsterkenntnis) erlangt, und für denjenigen, der ihn erlangt hat, giebt es weder Geburt noch Tod; er wird selbst zur göttlichen Liebe (Barmherzigkeit) und beschränkt sich nicht darauf, seine Seligkeit zu geniessen, sondern teilt sich allen Wesen mit, um sie zu erlösen. Deswegen wird die Seele in diesem Zustande "der Erlöser" genannt.

1. Ich hoffe, alle Wesen im Universum aus

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der Thorheit (avidya) zu erlösen.

2. Ich hoffe, dass ich den unerschöpflichen

Begierden entsagen kann, welche der Thor-

heit entspringen.

Demgemäss giebt es für den Buddhisten vier Bekenntnisse, nämlich: Ich hoffe, alle Wesen im Universum aus der Thorheit (avidya) zu erlösen. I.

Ich hoffe, dass ich den unerschöpflichen Begierden entsagen kann, welche der Thorheit entspringen. 2.

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-

3. Ich hoffe, dass ich die unendliche Weis-

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heit Buddhas erfassen werde.

4. Ich hoffe, zur höchsten Stufe der Er-

3. Ich hoffe, dass ich die unendliche Weisheit Buddhas erfassen werde.

leuchtung eines Buddha zu gelangen.

Von diesen vier Klassen von Nirwana

wird die erste und vierte Nirwana oder Ma-

hayana, und die zweite und dritte Hinayana

genannt.

4. Ich hoffe, zur höchsten Stufe der Erleuchtung eines Buddha zu gelangen.

Das Fundament der buddhistischen Reli-

gionsphilosophie ist das Gemüt (Manas), wel-

ches einem grenzenlosen Meer verglichen

werden kann, in welchem die Tausende von

Flüssen buddhistischer Lehren (Lehren der

Von diesen vier Klassen von Nirwana wird die erste und vierte Nirwana oder Mahayana, und die zweite und dritte Hinayana genannt.

Wahrheit) sich ergiessen. Die buddhistische

Religion umfasst somit das ganze Gemüt

(Seele, Vernunft). Das Gemüt (die Seele) ist

so gross und wunderbar, dass der ganze

Himmel seine Grösse nicht fassen kann, und

die Erde (das Materielle) ist zu klein, um es

zu messen. Es ist weder lang noch kurz,

weder rund noch eckig. Es ist weder aussen

noch innen, noch in der Mitte des Körpers

Das Fundament der buddhistischen Religionsphilosophie ist das Gemüt (Manas), welches einem grenzenlosen Meer verglichen werden kann, in welchem die Tausende von Flüssen buddhistischer Lehren (Lehren der Wahrheit) sich ergiessen. Die buddhistische Religion umfasst somit das ganze GemÜt (Seele, Vernunft). Das Gemüt (die Seele) ist so gross und wunderbar, dass der ganze Himmel seine Grösse nicht fassen kann, und die Erde (das Materielle) ist zu klein, um es zu messen. Es ist weder lang noch kurz, weder rund noch eckig. Es ist weder aussen no~h innen, noch in der Mitte des Körpers zu finden. Es ist farblos und formlos und überall im Universum thätig; aber zum Zwecke des Studiums es unserem Begriffsvermögen

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zu finden. Es ist farblos und formlos und

überall im Universum thätig; aber zum Zwecke

des Studiums es unserem Begriffsvermögen

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— 32 —

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näher zu bringen, nennen wir es die „wahre

Seele" (Mind) oder die absolute Einheit (das

Wesen). Jedes Ding auf Erden oder im Him-

näher zu bringen, nennen wir es die "wahre Seele" (Mind) oder die absolute Einheit (das Wesen). Jedes Ding auf Erden oder im Himmel, die Erde, der Himmel, Berge, Flüsse, Bäume, Pflanzen, Tiere, Menschen, oder was es sonst giebt, ist nichts als persönliche Erscheinungen der alleinigen unendlichen Wirklichkeit; und da diese Einheit das einzige ist, wodurch Buddha alle Arten von Wesen erleuchtet, so ist es klar, dass Buddhas Natur das Gemüt (die Seele) selber ist.

mel, die Erde, der Himmel, Berge, Flüsse,

Bäume, Pflanzen, Tiere, Menschen, oder was

es sonst giebt, ist nichts als persönliche Er-

scheinungen der alleinigen unendlichen Wirk-

lichkeit; und da diese Einheit das einzige ist,

wodurch Buddha alle Arten von Wesen er-

leuchtet, so ist es klar, dass Buddhas Natur

das Gemüt (die Seele) selber ist.

Drei heilige Tugenden sind die wesent-

lichen Funktionen Buddhas, nämlich: die hei-

lige Weisheit, Menschsein und Mut.

1. Die heilige Weisheit wird auch „absolute

Weisheit" genannt. „Weisheit" im gewöhn-

lichen Sinne ist die Fähigkeit der Seele, zu

unterscheiden und zu beurteilen. Für sich

alleinstehend ist diese Fähigkeit absolute

Weisheit; tritt sie aber in Bezug auf die Be-

gierden des Gemütes in Thätigkeit, so wird

sie „relative Weisheit" genannt.

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2. Ein wahrer Mensch zu sein, ist das Er-

gebnis der Weisheit. Wenn das Licht der

Intelligenz durch die Wolken der Unwissen-

Drei heilige Tugenden sind die wesentlichen Funktionen Buddhas, nämlich: die heilige Weisheit, Menschsein und Mut. Die heilige Weisheit wird auch "absolute Weisheit" genannt. "Weisheit" im gewöhnlichen Sinne ist die Fähigkeit der Seele, zu unterscheiden und zu beurteilen. Für sich alleinstehend ist diese Fähigkeit absolute Weisheit; tritt sie aber in Bezug auf die Begierden des Gemütes in Thätigkeit, so wird sie "relative Weisheit" genannt. I.

Ein wahrer Mensch zu sein, ist das Ergebnis der W eisheit. Wenn das Licht der Intelligenz durch die Wolken der U nwissen2.

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heit und des Aberglaubens (Gelehrtendünkels

und Borniertheit) scheint, so werden die Men-

schen frei von Leiden und Sünde' und von

heit und des Aberglaubens (Gelehrtendünkels und Borniertheit) scheint, so werden die Menschen frei von Leiden und Sünde: und von der Erkenntnis der Wahrheit erfüllt. Der Zweck, weshalb (Gautama) Buddha nach seiner eigenen Erleuchtung strebte, war, dass er es allen Wesen ohne Unterschied zugänglich machen wollte.

der Erkenntnis der Wahrheit erfüllt. Der

Zweck, weshalb (Gautama) Buddha nach seiner

eigenen Erleuchtung strebte, war, dass er es

allen Wesen ohne Unterschied zugänglich

machen wollte.

3. Wenn auch Gautama Buddha die ersten

beiden Tugenden hatte, so hätte er doch damit

kein Wesen erlösen können, hätte er nicht

noch die dritte gehabt, nämlich den Mut; aber

er hatte diese Tugend in einem solchen Masse,

dass er sein irdisches Königreich verliess, um

der Menschheit und allen Wesen Hilfe zu

bringen *).

Nach Shara Buddhas (Sakya Munis) Ab-

scheiden von dieser Erde sammelten zwei

seiner Schüler, Kasho und Suan, seine Leh-

3. Wenn auch Gautama Buddha die ersten beiden Tugenden hatte, so hätte er doch damit kein Wesen erlösen können, hätte er nicht noch die dritte gehabt, nämlich den Mut; aber er hatte diese Tugend in einem solchen Masse, dass er sein irdisches Königreich verliess, um der Menschheit und allen Wesen Hilfe zu bringen *).

ren. Dies war das erste Buch, welches über

die Lehre Buddhas erschien, und es war be-

titelt: „Die drei Schatzkammern von Hina-

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yana (Sanzo)", d. h. die drei verschiedenen

Klassen der Lehre, nämlich:

*) Siehe Edwin Arnold, „Die Leuchte Asiens".

Leipzig, bei W. Friedrich.

Lotnsblfiten XXVIII. 3

Nach Shara Buddhas (Sakya Munis) Abscheiden von dieser Erde sammelten zwei seiner Schüler, Kasho und Suan, seine Lehren. Dies war das erste Buch, welches über die Lehre Buddhas erschien, und es war betitelt: "Die drei Schatzkammern von Hinayana (Sanzo)", d. h. die drei verschiedenen Klassen der Lehre, nämlich: *) Siehe E cl w i n Ar n 0 1cl, "Die Leuchte Asiens". Leipzig, bei W. Frieclrich. Lotnsblüten XXVIII.

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-

— 34 —

1. Kyo, ein Prinzip, d. h. die Wahrheit,

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welche dem Gesetze, welches die buddhis-

Kyo, ein Prinzip, d h. die 'Vahrheit, welche dem Gesetze, welches die buddhistische Religion lehrt, zu Grunde liegt.

tische Religion lehrt, zu Grunde liegt.

I.

2. Ritsu, das Gesetz, d. h. die Anord-

nungen, welche Buddha gab, um die mensch-

lichen Leiden zu beseitigen.

3. Ron, das Argument, d. h. die Er-

klärungen und Gründe, welche von Buddhas

Schülern und Nachfolgern angeführt wurden.

Ritsu, das Gesetz, d. h. die Anordnungen, welche Buddha gab, um die menschlichen Leiden z.u beseitigen. 2.

Ausser der Hinayana giebt es eine an-

dere Sammlung von „drei Schatzkammern",

nämlich die Mahayana, welche von Buddhas

Schülern geschrieben wurde. Sowohl die

Hinayana als auch die Mahayana waren

lange Zeit nach dem Abscheiden Buddhas

in Indien im Gebrauch. Nach einigen hun-

3. Ron, das Argument, d. h. die Erklärungen und Gründe, welche von Buddhas Schülern und Nachfolgern angeführt wurden.

dert Jahren aber wurden sie in drei Teile

geteilt. Ein Teil verbreitete sich in den

nördlichen Gegenden, in Thibet, Mongolien

und der Mandschurei; ein anderer östlich, in

China, Korea und Japan; der dritte besteht

noch im Süden, in Ceylon, Siam etc. Diese

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drei Zweige werden beziehungsweise die

Ausser der Hinayana giebt es eine andere Sammlung von "drei Schatzkammern", nämlich die Mahayana, welche von Buddhas Schülern geschrieben wurde. Sowohl die Hinayana als auch die Mahayana waren lange Zeit nach dem Abscheiden Buddhas in Indien im Gebrauch. Nach einigen hundert Jahren aber wurden sie in drei Teile geteilt. Ein Teil verbreitete sich in den nördlichen Gegenden, in Thibet, Mongolien und der Mandschurei; ein anderer östlich, in China, Korea und Japan; der dritte besteht noch im Süden, in Ceylon, Siam etc. Diese drei Zweige werden beziehungsweise die nördliche Mahayana, die östliche Mahayana und die südliche Hinayana genannt. Gegen-

nördliche Mahayana, die östliche Mahayana

und die südliche Hinayana genannt. Gegen-

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-

wärtig ist die östliche Mahayana in Japan

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der stärkste Zweig.

Der Unterschied zwischen Mahayana und

wärtig ist die östliche Mahayana In Japan der stärkste Zweig.

Hinayana aber ist, dass die Mahayana lehrt,

wie man durch ein Eingehen in die intellek-

tuelle Erkenntnis des Buddha Nirwana er-

langen kann; während die Hinayana den

Weg zur Seligkeit durch die Befolgung des

Gesetzes lehrt. (Das eine ist Adeptschaft und

Der Unterschied zwischen Mahayana und Hinayana aber ist, dass die Mahayana lehrt, wie man durch ein Eingehen in die intellektuelle Erkenntnis des Buddha Nirwana erlangen kann; während die Hinayana den Weg zur Seligkeit durch die Befolgung des Gesetzes lehrt. (Das eine ist Adeptschaft und Vollkommenheit; das andere blasse Heiligkeit ohne intellektuelles Verständnis.) Wenn man mich aber frägt, welches die Hauptsache in der buddhistischen Religion sei, so würde ich sagen Mahayana, denn dieses lehrt uns nicht nur das Gesetz kennen, sondern selber ein Buddha zu werden.

Vollkommenheit; das andere blosse Heilig-

keit ohne intellektuelles Verständnis.) Wenn

man mich aber frägt, welches die Haupt-

sache in der buddhistischen Religion sei, so

würde ich sagen Mahayana, denn dieses

lehrt uns nicht nur das Gesetz kennen, son-

dern selber ein Buddha zu werden.

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Elementargeister.

Nach Mitteilungen von H. P. Blavatsk,y.

(Fortsetzung.)

Welchen Zweck hat es, sich mit einem

Studium der Elementargeister zu befassen,

da sich doch verhältnismässig wenige Leute

„um den spiritistischen Firlefanz kümmern?"

Diese Frage ist gleichbedeutend mit: „Was

für einen Zweck hat es, diejenigen un-

sichtbaren Einflüsse näher kennen zu

lernen, welche die ganze Menschheit

wie Puppen bewegen, ohne dass sie

die Ursache dieser Bewegung kennt?'-

"Wir sehen, wie ganze Völkerschaften von

EIernentargeister.

psychischen Seuchen erfasst werden und

Wahnideen sie zu Handlungen führen, über

welche die ruhige Vernunft sich schaudernd

Nach Mitteilungen von H. P. BI a va t s k,:Y.

entsetzt. Solche Verirrungen des mensch-

lichen Geistes treten uns in den Zeiten der

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(Fortsetzung.)

Welchen Zweck hat es, sich mit einem Studium der Elementargeister zu befassen, da sich doch verhältnismässig wenige Leute "um den spiritistischen Firlefanz kümmern?" Diese Frage ist gleichbedeutend mit: "Was für einen Zweck hat es, diejenigen unsichtbaren Einflüsse näher kennen zu lernen, welche die ganze Menschheit wie Puppen bewegen, ohne dass sie die Ursache dieser Bewegung kennt?" Wir sehen, wie ganze Völkerschaften von psychischen Seuchen erfasst werden und Wahnideen sie zu Handlungen führen, über welche die ruhige Vernunft sich schaudernd entsetzt. Solche Verirrungen des menschlichen Geistes treten uns in den Zeiten der

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Kreuzzüge, dem Flagellantismus, der Tanz-

wut, den Hexenverfolgungen und neuerdings

im Anarchismus und Antisemitismus ent-

Kreuzzüge, dem Flagellantismus, der Tanzwut, den Hexenverfolgungen und neuerdings im Anarchismus und Antisemitismus entgegen. Solche Epidemien greifen plötzlich um sich, und vor ihnen schützt nicht frühere Übung des Geistes im vernunftgemässen Denken; denn bei ihnen hört die Mitwirkung des gesunden Menschenverstandes auf.

gegen. Solche Epidemien greifen plötzlich

um sich, und vor ihnen schützt nicht frühere

Übung des Geistes im vernunftgemässen

Denken; denn bei ihnen hört die Mitwirkung

des gesunden Menschenverstandes auf.

Hierüber lesen wir in dem in Wien er-

scheinenden „Zirkel" folgendes:

„Es dürfte kaum einem Zweifel unter-

liegen, dass, wie der Einzelne, so eine ganze

Völkerschaft, eine Nation, wenn sie längere

Zeit unter der Herrschaft krankmachender

Einflüsse (?) gestanden, geisteskrank werden

kann. Eine Geisteskrankheit wird so im

eigentlichen Sinne epidemisch, eine psy-

chische Seuche. Selbstverständlich ist da-

bei nicht das gesamte Volk erkrankt, wie

ja auch Typhus, Blattern u. dgl. Epidemien

Hierüber lesen wir in dem in Wien erscheinenden "Zirkel" folgendes:

nicht alle angreifen, aber es wird ein so

grosser Bruchteil der Nation ergriffen, dass

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das Thun und Treiben eines solchen Volkes

im grossen und ganzen den Charakter des

"Es dürfte kaum einem Zweifel unterliegen, dass, wie der Einzelne, so eine ganze Völkerschaft, eine Nation, wenn sie längere Zeit unter der Herrschaft krankmachender Einflüsse (?) gestanden, geisteskrank werden kann. Eine Geisteskrankheit wird so im eigentlichen Sinne epidemisch, eine psychische Seuche. Selbstverständlich ist dabei nicht das gesamte Volk erkrankt, wie ja auch Typhus, Blattern u. dgl. Epidemien nicht alle angreifen, aber es wird ein so grosser Bruchteil der Nation ergriffen, dass das Thun und Treiben eines solchen Volkes im grossen und ganzen den Charakter des geistig Abnormen erhält. Völkel weist auf die bekannte Thatsache hin, dass ein Wahn

geistig Abnormen erhält. Völkel weist auf

die bekannte Thatsache hin, dass ein Wahn

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sich durch psychische Ansteckung von einer

Person auf die andere übertragen kann, wo-

für Irrenanstalten der Beispiele genug Hefern,

sich durch psychische Ansteckung von einer Person auf die andere übertragen kann, wofür Irrenanstalten der Beispiele genug liefern, da Wärter u. dgl. nicht selten durch den beständigen Verkehr mit Irrsinnigen von deren Wahnideen infiziert und selbst irrsinnig werden. Daraus ergiebt sich von selbst die Möglichkeit, dass die Einwohnerschaft eines ganzen Landstriches, ja ein ganzes Volk, Generationen hindurch die Symptome geistiger Störungen darbieten kann. Besonders verbreiten sich Wahnideen in politischen und religiösen Dingen leicht durch Ansteckung, offenbar deshalb, weil über solche Gegenstände im allgemeinen sehr viel und sehr anhaltend gesprochen wird (wobei man sich den betreff~nden Einflüssen hingiebt). Politischer und religiöser Fanatismus, wie er in der Geschichte uns so häufig mit seinen traurigen Folgen entgegentritt, ist nichts als der Ausdruck einer perversen Geistesverfassung."

da Wärter u. dgl. nicht selten durch den be-

ständigen Verkehr mit Irrsinnigen von deren

Wahnideen infiziert und selbst irrsinnig wer-

den. Daraus ergiebt sich von selbst die Mög-

lichkeit, dass die Einwohnerschaft eines ganzen

Landstriches, ja ein ganzes Volk, Generationen

hindurch die Symptome geistiger Störungen

darbieten kann. Besonders verbreiten sich

Wahnideen in politischen und religiösen

Dingen leicht durch Ansteckung, offenbar

deshalb, weil über solche Gegenstände im

allgemeinen sehr viel und sehr anhaltend

gesprochen wird (wobei man sich den be-

treffenden Einflüssen hingiebt). Politischer

und religiöser Fanatismus, wie er in der

Geschichte uns so häufig mit seinen trau-

rigen Folgen entgegentritt, ist nichts als

der Ausdruck einer perversen Geistesver-

fassung."

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„Eine solche psychische Seuche ist z. B.

bekannt unter dem Namen Flagellantismus.

Sie kam in der Mitte des 13. Jahrhunderts

zum Ausbruche in Italien und verbreitete

"Eine solche psychische Seuche ist z. B. bekannt unter dem Namen Flagellantismus. Sie kam in der Mitte des 13. Jahrhunderts zum Ausbruche in Italien und verbreitete

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sich von da aus über Frankreich und

Deutschland, und erreichte ihren Höhepunkt

etwa 100 Jahre später, als die unter dem

sich von da aus über Frankreich und Deutschland, und erreichte ihren Höhepunkt etwa 100 Jahre später, als die unter dem Namen "der schwarze Tod" bekannte Pest einzelne Gegenden Deutschlands beinahe ent· völkerte. Zu Tausenden und Tausenden zogen die Menschen durch die Dörfer und die Städte, und überall vergrösserte sich ihre Anzahl. Sie zogen einher, Männer und Frauen, Greise und Kinder, Geistliche und Laien, Gelehrte und Ungebildete, alle bis an den Gürtel entkleidet, wahnsinnig springend und tanzend und sich unter Absingung von Busspsalmen bis aufs Blut geisselnd.

Namen „der schwarze Tod" bekannte Pest

einzelne Gegenden Deutschlands beinahe ent-

völkerte. Zu Tausenden und Tausenden

zogen die Menschen durch die Dörfer und

die Städte, und überall vergrösserte sich

ihre Anzahl. Sie zogen einher, Männer und

Frauen, Greise und Kinder, Geistliche und

Laien, Gelehrte und Ungebildete, alle bis an

den Gürtel entkleidet, wahnsinnig springend

und tanzend und sich unter Absingung von

Busspsalmen bis aufs Blut geisselnd.

Eine andere geistige Epidemie, die grauen-

vollste von allen, die je unter dem armen

Menschengeschlechte gewütet hat, waren die

Hexenverfolgungen. In diesen zeigt sich so

recht, bis zu welcher Verkehrtheit und Un-

zurechnungsfähigkeit der menschliche Geist

in einer Hinsicht sinken kann, während er

sich zugleich auf dem Gebiete der Wissen-

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schaften hoher Fortschritte rühmen kann.

Denn die Blütezeit der Hexenprozesse fällt

nicht in das als finster und abergläubisch

verschrieene Mittelalter, sondern vielmehr in

Eine andere geistige Epidemie, die grauenvollste von allen, die je unter dem armen Menschengeschlechte gewütet hat, waren die Hexenverfolgungen. In diesen zeigt sich so recht, bis zu welcher Verkehrtheit und Unzurechnungsfähigkeit der menschliche Geist in ein er Hinsicht sinken kann, während er sich zugleich auf dem Gebiete der Wissenschaften hoher Fortschritte rühmen kann. Denn die Blütezeit der Hexenprozesse fällt nicht in das als finster und abergläubisch verschrieene Mittelalter, sondern vielmehr in

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die Epoche des Übergangs zur Neuzeit, in das

-

vielgepriesene Zeitalter des Humanismus, des

Wiedererwachens des menschlichen Geistes,

die Epoche des Übergangs zur ~euzeit, in das vielgepriesene Zeitalter des Humanismus, des Wiedererwachens des menschlichen Geistes, der Begünstigung der neuenKirche. Es war, als ob ein unheimliches Gift eingedrungen wäre in die Phantasie der Menschen und in Bezug auf diesen einen Punkt für die Dauer von nahezu 300 Jahren Vemunft und ruhiges Urteil zerstört hätte. Ja, war dies nicht eine psychische Erkrankung der Menschheit?

der Begünstigung der neuen Kirche. Es war,

als ob ein unheimliches Gift eingedrungen

wäre in die Phantasie der Menschen und in

Bezug auf diesen einen Punkt für die Dauer

von nahezu 300 Jahren Vernunft und ruhiges

Urteil zerstört hätte. Ja, war dies nicht eine

psychische Erkrankung der Menschheit?

Wie in dem heutigen Antisemitismus, mit

dem ich jenen Hexenwahn vergleichen will,

haben wir es da mit einem Rückschritte zu

thun. Im Jahre 1310, also etwa 200 Jahre

vor dem Ausbruche jener Geistespest, be-

schäftigte sich das Konzil von Trier mit dem

Hexenglauben und bezeichnete ihn als un-

christlich, absurd und unheilvoll und bedrohte

diejenigen mit Strafen, die ihm anhingen. Es

war im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts,

als die beiden Dominikaner Heinrich Krämer

und Jakob Sprenger in Deutschland die Auf-

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gabe hatten, gegen das Ketzertum zu wirken.

Da diese bald einsahen, dass sie es mit der

Wie in dem heutigen Antisemitismus, mit dem ich jenen Hexenwahn vergleichen will, haben wir es da mit einem Rückschritte zu thun. Im Jahre 1310, also etwa 200 Jahre vor dem Ausbruche jener Geistespest, beschäftigte sich das Konzil von Trier mit dem Hexenglauben und bezeichnete ihn als unchristlich, absurd und unheilvoll und bedrohte diejenigen mit Strafen, die ihm anhingen. Es war im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, als die beiden Dominikaner Heinrich Krämer und Jakob Sprenger in Deutschland die Aufgabe hatten, gegen das Ketzertum zu wirken. Da diese bald einsahen, dass sie es mit der Ketzerverfolgung nicht weit brachten, so suchten sie sich ein ,veiteres Gebiet ihrer

Ketzerverfolgung nicht weit brachten, so

suchten sie sich ein weiteres Gebiet ihrer

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Thätigkeit und fanden es in ihrem Ein-

schreiten gegen die Hexen. Diese schrieben

nun den Malleus maleficarum, den Hexen-

Thätigkeit und fanden es 10 ihrem Einschreiten gegen die Hexen. Diese schrieben nun den Malleus maleficarum, den Hexenhammer. Ist es zu begreifen wie dieses Buch sich seine unheilvolle Geltung errungen hat bei Geistlichen und Richtern, bei Katholiken und bei Protestanten? Es ist im schlechtesten Latein geschrieben, strotzt auf jeder Seite von den gröbsten U nwissenheiten, die doch in jener Zeit der Gelehrsamkeit auffallen mussten, es beschreibt mit aller Umständlichkeit die ~Iacht der Hexen, durch den Schornstein auf Besenstielen zu fahren und Unwetter herbeizuführen und Saaten zu verhageln, Kröten statt Menschenkinder zu gebären u. s. w. Dieses Buch fordert, dass man auf jedes biosse Gerücht hin gegen Frauen den Prozess einleite. Es lehrt Kniffe und Verstellungen, die die Richter anwenden sollen, um Geständnisse zu entlocken. Und schliesslich giebt das Buch auch eine ausführliche Anweisung über Folterungen und deren Verschärfungen, dass man beim Lesen über den nlenschlichen Fanatismus schaudert.

hammer. Ist es zu begreifen wie dieses Buch

sich seine unheilvolle Geltung errungen hat

bei Geistlichen und Richtern, bei Katholiken

und bei Protestanten? Es ist im schlechtesten

Latein geschrieben, strotzt auf jeder Seite von

den gröbsten Unwissenheiten, die doch in

jener Zeit der Gelehrsamkeit auffallen mussten,

es beschreibt mit aller Umständlichkeit die

Macht der Hexen, durch den Schornstein auf

Besenstielen zu fahren und Unwetter herbei-

zuführen und Saaten zu verhageln, Kröten

statt Menschenkinder zu gebären u. s. w.

Dieses Buch fordert, dass man auf jedes

blosse Gerücht hin gegen Frauen den Prozess

einleite. Es lehrt Kniffe und Verstellungen,

die die Richter anwenden sollen, um Geständ-

nisse zu entlocken. Und schliesslich giebt

das Buch auch eine ausführliche Anweisung

über Folterungen und deren Verschärfungen,

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dass man beim Lesen über den menschlichen

Fanatismus schaudert.

Man denke sich die Angst aller Frauen

und Mädchen jener Zeit! Nicht einen Augen-

Man denke sich die Angst aller Frauen und Mädchen jener Zeit! Nicht einen Augen-

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blick waren sie sicher. Ein unbedachtes

Wort, eine zufällige Begegnung, die Denun-

ziation eines Feindes, eines ausgescholtenen

blick waren sie sicher. Ein unbedachtes Wort, eine zufällige Begegnung, die Denunziation eines Feindes, eines ausgescholtenen Dienstboten reichten hin, um sie in den härtesten Kerker, auf die Folterbank, auf den Scheiterhaufen zu führen. Und nun war es natürlich, dass Hass, Bosheit, Missgunst und Konkurrenzneid und alle bösen Neigungen der Menschen sich dieser bequemen Handhabe bedienten, um U nschuldige und Lästige durch ...- \nzeige der Hexerei zu verderben. Waren die armen Frauen einmal in den Händen der Richter, so gab es kein Entrinnen mehr. Unter den unsäglichen Qualen der Folter, in welchen ihr Körper zermartert, ihre Glieder zerbrochen wurden, \varen sie willenlos gemacht oder zu dem verzweifelten Entschlusse gebracht worden, lieber einen qualvollen Tod herbeizuführen, als gliedweise zerrissen und verstümmelt zu werden. Es gab 22 sich steigernde Grade der Folterung. - In Quedlinburg wurden 1589 an einem Tage 133 Hexen verbrannt, im Fürstentum Neisse in 9 Jahren über 1000, darunter Kinder von 2--4 Jahren. Der Hexenrichter BaI ter Voss in Fulda rühmte sich, er habe allein bereits über 700 Hexen ver-

Dienstboten reichten hin, um sie in den

härtesten Kerker, auf die Folterbank, auf

den Scheiterhaufen zu führen. Und nun

war es natürlich, dass Hass, Bosheit, Miss-

gunst und Konkurrenzneid und alle bösen

Neigungen der Menschen sich dieser be-

quemen Handhabe bedienten, um Unschul-

dige und Lästige durch Anzeige der Hexerei

zu verderben. Waren die armen Frauen ein-

mal in den Händen der Richter, so gab es

kein Entrinnen mehr. Unter den unsäglichen

Qualen der Folter, in welchen ihr Körper

zermartert, ihre Glieder zerbrochen wurden,

waren sie willenlos gemacht oder zu dem

verzweifelten Entschlusse gebracht worden,

lieber einen qualvollen Tod herbeizuführen,

als gliedweise zerrissen und verstümmelt zu

werden. Es gab 22 sich steigernde Grade

der Folterung. — In Quedlinburg wurden

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158g an einem Tage 133 Hexen verbrannt,

im Fürstentum Neisse in 9 Jahren über 1000,

darunter Kinder von 2—4 Jahren. Der Hexen-

richter Balter Voss in Fulda rühmte sich,

er habe allein bereits über 700 Hexen ver-

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brennen lassen, und er hofft zu Gott, dass er

es noch auf iooo bringen wird. — Man hat

die Zahl der im ganzen in Deutschland wegen

brennen lassen, und er hofft zu Gott, dass er es noch auf 1000 bringen wird. - Man hat die Zahl der im ganzen in Deutschland wegen Hexerei verbrannten Frauen und Mädchen auf mehr als 2 Millionen berechnet.

Hexerei verbrannten Frauen und Mädchen

auf mehr als 2 Millionen berechnet.

Gegen Hexen genügte das Zeugnis jedes

ersten Besten. Der Hexenhammer befiehlt,

auch unehrliche Knechte und bestrafte Ver-

brecher als Zeugen zuzulassen. Ein tüchtiger

Hexenspion, und mochte er ein noch so nied-

riger Lump sein, war eine angesehene und

eine viel gefürchtete Persönlichkeit."

Ganz ähnlich verhält es sich heutzutage

mit dem Anarchismus, dem Antisemitismus,

Gegen Hexen genügte das Zeugnis jedes ersten Besten. Der Hexenhammer befiehlt, auch unehrliche Knechte und bestrafte Verbrecher als Zeugen zuzulassen. Ein tüchtiger Hexenspion, und mochte er ein noch so niedriger Lump sein, war eine angesehene und eine viel gefürchtete Persönlichkeit."

dem Nationalhass u. s. w. Der Flügelschlag

des Geistes der religiösen Intoleranz, welcher

der Welt die Pest brachte, ist verrauscht und

andere Elementarwesen ziehen in unsere

Erdatmosphäre ein; der vornehmste darunter

ist Mara der Teufel der Bosheit, und in

seinem Gefolge sind Kama die Selbstsucht,

Trischna die Begierde, Attaväda der Grössen-

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wahn, Visikitscha der Zweifel, Silabhat-para-

masa der Aberglaube im Gewande der

Wissenschaft.

Ganz ähnlich verhält es sich heutzutage mit dem Anarchismus, dem Antisemitismus, dem Nationalhass u. s. w. Der Flügelschlag des Geistes der religiösen Intoleranz, welcher der Welt die Pest brachte, ist verrauscht und andere Elementarwesen ziehen in unsere Erdatmosphäre ein; der vornehmste darunter ist Mara der Teufel der Bosheit, und in seinem Gefolge sind Kama die Selbstsucht, Trischna die Begierde, Attavada der Grössenwahn, Visikitscha der Zweifel, Silabhat-paramasa der Aberglaube im Gewande der Wissenschaft.

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Damit ist noch nichts gedient, dass man

sagt, der Gedanke des einen Menschen steckt

einen andern an. Nichts in der Welt, nicht

Damit ist noch nichts gedient, dass man sagt, der Gedanke des einen Menschen steckt einen andern an. Nichts in der Welt, nicht einmal eine Idee wächst ohne Zufluss von aussen. Der Keim eines Baumes wird in die Erde und der Keim einer Idee in das Gemüt des Menschen gesetzt, aber kein Same wächst, ,venn er nicht Zufluss von jenen Elementen erhält, die seiner Natur entsprechen. Diese Elemente aber sind in psychischer Beziehung die Elementarwesen (Farmen der Ausflüsse des Willens und der Gedanken), welche die Astralseele (Kamarupa) der Erde bewohnen, und in der Astralseele des l\1enschen ihre Kinder erzeugen. Der göttliche Geist des Menschen aber ist über alle Elementargeister , Teufel und Dämonen erhaben, und deshalb ist auch derjenige der Herr aller Geister, der sich nicht von fremden Einflüssen beeinflussen lässt, sondern sich seines wahren geistigen Wesens bewusst geworden ist, und in diesem, seinem höheren Selbstbewusstsein sich einen Zauberkreis bildet, in den kein niedriger Einfluss eindringen kann.

einmal eine Idee wächst ohne Zufluss von

aussen. Der Keim eines Baumes wird in

die Erde und der Keim einer Idee in das

Gemüt des Menschen gesetzt, aber kein Same

wächst, wenn er nicht Zufluss von jenen

Elementen erhält, die seiner Natur ent-

sprechen. Diese Elemente aber sind in

psychischer Beziehung die Elementarwesen

(Formen der Ausflüsse des Willens und der

Gedanken), welche die Astralseele (Kama-

rupa) der Erde bewohnen, und in der Astral-

seele des Menschen ihre Kinder erzeugen. Der

göttliche Geist des Menschen aber ist über

alle Elementargeister, Teufel und Dämonen

erhaben, und deshalb ist auch derjenige der

Herr aller Geister, der sich nicht von fremden

Einflüssen beeinflussen lässt, sondern sich

seines wahren geistigen Wesens bewusst ge-

worden ist, und in diesem, seinem höheren

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Selbstbewusstsein sich einen Zauberkreis bil-

det, in den kein niedriger Einfluss eindringen

kann.

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n.

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Die Bewohner der vier Elemente.

Wenn es auch nicht für „exakt wissen-

schaftlich" gelten mag, so ist es doch nicht

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umsoweniger wahr, wenn der Dichter sagt:

„Die Welt ist ein Gottesgedanke." Erst

kommt das Gefühl, dann die Idee, dann der

Die Bewohner der vier Elemente.

bestimmte Gedanke und zuletzt folgt die Be-

kleidung des Gedankens mit einer materiellen,

dem äusserlichen Auge sichtbaren Form. Die

ganze Schöpfung ist eine Summe von Ge-

Wenn es auch nicht für ,.exakt wissenschaftlich" gelten mag, so ist es doch nicht umsoweniger wahr, wenn der Dichter sagt: "Die Welt ist ein Gottesgedanke." Erst kommt das Gefühl, dann die Idee dann der bestimmte Gedanke und zuletzt folgt die Bekleidung des Gedankens mit einer materiellen, dem äusserlichen Auge sichtbaren Form. Die ganze Schöpfung ist eine Summe von Gedanken, die dem Geiste der Welt entsprungen sind und denen die Idee der Schöpfung zu Grunde liegt. Die sinnlich wahrnehmbare äussere Erscheinungswelt besteht aus diesC'n Gedanken, insofern sie sich mit l\faterie bekleidet haben und ins objektive Dasein getreten sind; die innere "übersinnliche" \Vclt enthält ähnliche Formen und \Vesen, die ebenso wie wir aus Äther (Akasha) gebildet, aber nicht mit so grobem Stoffe bekleidet, nicht so \vie unsere Körper "verdichtet" sind. Der alltägliche Naturforscher erforscht die äusserlichen Erscheinungen in der Natur, und bildet sich vielleicht dabei ein. alle ihre Schätze

danken, die dem Geiste der Welt entsprungen

sind und denen die Idee der Schöpfung zu

Grunde liegt. Die sinnlich wahrnehmbare

äussere Erscheinungswelt besteht aus diesen

Gedanken, insofern sie sich mit Materie be-

kleidet haben und ins objektive Dasein ge-

treten sind; die innere „übersinnliche" Welt

enthält ähnliche Formen und Wesen, die

I

ebenso wie wir aus Äther (Akasha) gebildet,

aber nicht mit so grobem Stoffe bekleidet,

nicht so wie unsere Körper „verdichtet" sind.

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Der alltägliche Naturforscher erforscht die

äusserlichen Erscheinungen in der Natur, und

bildet sich vielleicht dabei ein, alle ihre Schätze

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zu kennen; aber ausser diesen Naturforschern

giebt es noch andere, welche tiefer ins Innere

der Natur eindringen und die Reiche kennen,

zu kennen; aber ausser diesen Naturforschem giebt es noch andere, welche tiefer ins Innere der Natur eindringen und die Reiche kennen, welche hinter ihrem Schleier verborgen sind. Sie finden auch dort nichts "Übernatürliches"; wohl aber Dinge, welche einer anderen Oktave als der unsrigen im grossen Leierkasten der Natur angehören, und von deren Vorhandensein deshalb diejenigen Gelehrten, welche ihre ganze Wissenschaft aus der Betrachtung des Sinnlich-Materiellen schöpfen, nichts wissen können. Wem sich aber dieses tiefer gelegene Reich der Natur erschlossen hat, dem eröffnet sich dadurch auch eine neue Welt von ungeahntem Reichtum, und mit Staunen erblickt er Leben und Formen in allem; die neuaufgeschlagene Seite im Buche der Natur vennehrt seine Bewunderung der Allmacht des Schöpfers und die Herrlichkeit seiner Offenbarung in der Natur.

welche hinter ihrem Schleier verborgen sind.

Sie finden auch dort nichts „Übernatürliches";

wohl aber Dinge, welche einer anderen Ok-

tave als der unsrigen im grossen Leierkasten

der Natur angehören, und von deren Vor-

handensein deshalb diejenigen Gelehrten, wel-

che ihre ganze Wissenschaft aus der Betrach-

tung des Sinnlich-Materiellen schöpfen, nichts

wissen können. Wem sich aber dieses tiefer

gelegene Reich der Natur erschlossen hat,

dem eröffnet sich dadurch auch eine neue

Welt von ungeahntem Reichtum, und mit

Staunen erblickt er Leben und Formen in

allem; die neuaufgeschlagene Seite im Buche

der Natur vermehrt seine Bewunderung der

Allmacht des Schöpfers und die Herrlichkeit

seiner Offenbarung in der Natur.

Da jedes Ding seinen Astralkörper hat,

oder richtiger gesagc, da die äussere Erschei-

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nung eines jeden Dinges auf der physischen

Ebene nichts als die materielle Verdichtung

oder Verkörperung eines astralischen Dinges

ist, das auch ohne dieses materielle Gewand

Da jedes Ding seinen Astralkörper hat, oder richtiger gesag (, da die äussere Erscheinung eines jeden Dinges auf der physischen Ebene nichts als die materielle Verdichtung oder Verkörperung eines astralischen Dinges ist, das auch ohne dieses materielle Gewand

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existieren kann und existierte, ehe der phy-

sische Körper vorhanden war, so finden sich

auch auf der Astralebene die Typen von allen

existieren kann und existierte, ehe der physische Körper vorhanden war, so finden sich auch auf der Astralebene die Typen von allen Dingen, deren materielle Erscheinungen wir in der äusserlichen Natur wahrnehmen; die Luft, das Feuer, das Wasser, die Erde in ihren verschiedenen Formen und Gestalten, mit ihren verschiedenen Bewohnern, die dem Mineralreiche, dem Pflanzen- oder Tierreiche angehören. Aber ausser -diesen hat die Astralebene noch die ihr allein eigentümlichen Geschöpfe, welche auf der physischen Ebene noch nicht zur Verkörperung gelangt sind. Hierzu gehören vor allem die "Geister" der vier Elemente, und in Bezug auf sie sagt H. P. Blavatsky wie folgt:

Dingen, deren materielle Erscheinungen wir

in der äusserlichen Natur wahrnehmen; die

Luft, das Feuer, das Wasser, die Erde in

ihren verschiedenen Formen und Gestalten,

mit ihren verschiedenen Bewohnern, die dem

Mineralreiche, dem Pflanzen- oder Tierreiche

angehören. Aber ausser diesen hat die Astral-

ebene noch die ihr allein eigentümlichen Ge-

schöpfe, welche auf der physischen Ebene

noch nicht zur Verkörperung gelangt sind.

Hierzu gehören vor allem die „Geister" der

vier Elemente, und in Bezug auf sie sagt

H. P. Blavatsky wie folgt:

„Eine andere Art von Elementarwesen,

welche in dem gegenwärtigen Manvantara

nicht zu Menschen werden, sondern sozusagen

eine ihnen eigentümliche Stufe auf der Leiter

der Evolution einnehmen, können im Ver-

gleiche mit anderen als „Naturgeister" oder

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als kosmische Handlungskräfte bezeichnet

werden, von denen jede Klasse ihrem eige-

nen Elemente angehört und niemals in das

Gebiet der anderen eindringt. Dies sind die

"Eine andere Art von Elementarwesen, welche in dem gegenwärtigen Manvantara nicht zu Menschen werden, sondern sozusagen eine ihnen eigentümliche Stufe auf der Leiter der Evolution einnehmen, können im Vergleiche mit anderen als "Naturgeister" oder als kosmische Handlungskräfte bezeichnet werden, von denen jede Klasse ihrem eigenen Elemente angehört und niemals in das Gebiet der anderen eindringt. Dies sind die

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— 48 -

Wesen, welche Tertullian „die Fürsten der

Mächte der Luft" nannte.

„In den Schriften der Kabalisten des

Wesen, welche Tertullian "die Fürsten der l\.fächte der Luft" nannte.

Ostens, sowie in denen der Rosenkreuzer

und Alchemisten des Westens wird von diesen

Wesen gesagt, dass sie in den vier Reichen

der Natur, Erde, Feuer, Luft und Wasser

geboren und aus diesen Elementen entstan-

,,1n den Schriften der Kabalisten des Ostens, sowie in denen der Rosenkreuzer und Alchemisten des Westens wird von diesen Wesen gesagt, dass sie in den vier Reichen der Natur, Erde, Feuer, Luft und Wasser geboren und aus diesen Elementen entstanden sind. Sie werden Gnomen, Salamander Sylphen und U ndinen genannt. Sie sind ~aturkräfte (vergleichbar mit Licht, Wärme, Luft und Elektrizität) und (wie diese) dienen sie entweder als blinde Werkzeuge zur Ausführung der Naturgesetze, oder sie können, wie bereits im vorhergehenden Kapitel beschrieben wurde, von entkörperten Geistern, seien dieselben nun rein oder unrein, von Adepten der weissen Magie und von Zauberkünstlern und Hexen (Fakiren, Derwischen, Mediums u. s. w.) verwendet werden, um gewisse Phänomene hervorzubringen. Der Adept beherrscht diese Geister, das lVIedium wird von denselben beherrscht. Sie werden niemals zu l\.fenschen.

den sind. Sie werden Gnomen, Salamander

Sylphen und Undinen genannt. Sie sind

Naturkräfte (vergleichbar mit Licht, Wärme,

Luft und Elektrizität) und (wie diese) dienen

sie entweder als blinde Werkzeuge zur Aus-

führung der Naturgesetze, oder sie können,

wie bereits im vorhergehenden Kapitel be-

schrieben wurde, von entkörperten Geistern,

seien dieselben nun rein oder unrein, von

Adepten der weissen Magie und von Zauber-

künstlern und Hexen (Fakiren, Derwischen,

Mediums u. s. w.) verwendet werden, um ge-

wisse Phänomene hervorzubringen. Der Adept

beherrscht diese Geister, das Medium wird

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von denselben beherrscht. Sie werden nie-

mals zu Menschen.

„Diese „Geister der vier Elemente" finden

sich in den Mythen und Märchen, in den

"Diese "Geister der vier Elemente" finden sich in den Mythen und 1'Iärchcn, in den

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Volkssagen und in der Dichtung aller Na-

tionen, der alten sowohl als der neueren,

unter vielerlei Namen, wie z. B. Feeen, Paris,

V olkssagen und in der Dichtung aller Kationen, der alten sowohl als der neueren, unter vielerlei Namen, wie z. B. Feeen, Paris, Devs, Dschins, Satyre, Faunen, Elfen, Kobolde, Nixen, Nymphen u. s. w. In jedem Teile der Welt und in jedem Zeitalter wurden sie von hierzu begabten Personen gesehen und beobachtet, von den einen gefürchtet, von anderen angerufen oder verehrt. Ist es denn vernünftig, anzunehmen, dass alle die Tausende, welche diese Naturgeister kennen, an Hallucinationen leiden, und dass niemand einen klaren Verstand hat, ausgenommen der kurzsichtige Herr Professor auf seinem Katheder, der die Welt durch seine gefärbte Brille betrachtet und überhaupt nichts weiss, als was in seinen Büchern beglaubigt ist?

Devs, Dschins, Satyre, Faunen, Elfen, Ko-

bolde, Nixen, Nymphen u. s. w. In jedem

Teile der Welt und in jedem Zeitalter wurden

sie von hierzu begabten Personen gesehen und

beobachtet, von den einen gefürchtet, von an-

deren angerufen oder verehrt. Ist es denn

vernünftig, anzunehmen, dass alle die Tau-

sende, welche diese Naturgeister kennen, an

Hallucinationen leiden, und dass niemand

einen klaren Verstand hat, ausgenommen der

kurzsichtige Herr Professor auf seinem Ka-

theder, der die Welt durch seine gefärbte

Brille betrachtet und überhaupt nichts weiss,

als was in seinen Büchern beglaubigt ist?

„Diese Elementargeister sind die haupt-

sächlichsten Mitwirker in der Hervorbringung

von sogenannten „physischen Phänomenen"

(Tischrückerei, Tischklopferei u. s. w.) in den

spiritistischen Experimenten, und werden hier-

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zu von den entkörperten, aber niemals

sichtbaren Larven benützt, die von der

Mehrzahl der Spiritisten für „Geister ver-

storbener Menschen" gehalten werden. Sie

Lotusblüten XXVIII. 4

"Diese Elementargeister sind die hauptsächlichsten Mitwirker in der Hervorbringung .von sogenannten "physischen Phänomenen" (Tischrückerei, Tischk.lopferei u. s. w.) in den spiritistischen Experimenten, und werden hierzu von den entkörperten, aber niemals sichtbaren Larven benützt, die von der Mehrzahl der Spiritisten für "Geister verstorbener Menschen" gehalten werden. Sie Lotusblliten XXVIII.

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bringen alle Phänomene mit Ausnahme der

subjektiven hervor."

bringen alle Phänomene mit Ausnahme der subjektiven hervor."

Wer die Natur des Menschen und seine

Evolutionsgeschichte kennt, der wird in dem

Dasein der „Bewohner der vier Elemente"

gar nichts Absonderliches finden. Vor Millio-

nen von Jahren, ehe unsere Körper die jetzige

grobmaterielle Form angenommen hatten, wa-

Wer die Natur des Menschen und seine Evolutionsgeschichte kennt, der wird in dem Dasein der "Bewohner der vier Elemente" gar nichts Absonderliches finden. Vor Millionen von Jahren, ehe unsere Körper die jetzige grobmaterielle Form angenommen hatten, waren auch wir "unsichtbare Geister', d. h. unsichtbar nach dem Massstabe unserer jetzigen sinnlichen Wahrnehmung, wohl aber sichtbar un~er den Verhältnissen jener Periode. Es ist schwer, sich von unserem damaligen Zustande einen annähernden Begriff zu mache~. DiEYGeheimlehre sagt: ,,Im Anfange war der ~Iensch ein Linga-Sharira, ein Astralwesen, ins Leben gerufen durch Prana (den Atem Gottes), den Lebensgeist der Sonne des Weltalls. Die Monade, Atma-Buddhi (der Geist Gottes), aus Mahat geboren, ein Strahl des ewigen Lichtes, brütete über "der Tiefe", in welcher diese Astralwesen enthalten waren; der materielle körperliche Mensch war noch nicht vorhanden, drei Weltperioden und eine halbe waren nötig, ehe sein Organismus vollkommen wurde, und er zu denken begann."

ren auch wir „unsichtbare Geister", d. h. un-

sichtbar nach dem Massstabe unserer jetzigen

sinnlichen Wahrnehmung, wohl aber sichtbar

unter den Verhältnissen jener Periode. Es

ist schwer, sich von unserem damaligen Zu-

stande einen annähernden Begriff zu machen.

Di&Geheimlehre sagt: „Im Anfange war der

Mensch ein Linga-Sharira, ein Astralwesen,

ins Leben gerufen durch Prana (den Atem

Gottes), den Lebensgeist der Sonne des Welt-

alls. Die Monade, Atma-Buddhi (der Geist

Gottes), aus Mahat geboren, ein Strahl des

ewigen Lichtes, brütete über „der Tiefe", in

welcher diese Astralwesen enthalten waren;

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der materielle körperliche Mensch war noch

nicht vorhanden, drei Weltperioden und eine

halbe waren nötig, ehe sein Organismus voll-

kommen wurde, und er zu denken begann."

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Dasselbe lehrt auch der ägyptische Hermes,

auf dessen Tafeln es heisst: „Sein (des Men-

schen) Vater ist die Sonne (die Weisheit), seine

Dasselbe lehrt auch der ägyptische Rennes, auf dessen Tafeln es heisst: "Sein (des Menschen) Vater ist die Sonne (die Weisheit), seine 1tlutter der Mond (der Intellekt), der Wind (Akasa) trug ihn in seinem Bauche, und seine Früchte sind die Geschlechter der Menschheit."

Mutter der Mond (der Intellekt), der Wind

(Akasa) trug ihn in seinem Bauche, und seine

Früchte sind die Geschlechter der Menschheit."

„Da man sich unter der Bezeichnung

„Geist" gewöhnlich etwas ganz anderes vor-

stellt, als was ein anderer damit meint, so

wollen wir in diesen Blättern für die Be-

wohner der vier Elemente die Bezeichnung

„Elementarwesen" gebrauchen. Dieselben ha-

ben keine bestimmte Form und man könnte

sie vielleicht richtiger als Kraftherde be-

schreiben, welche instinktive Begierden, aber

"Da man sich unter der Bezeichnung "Geist" gewöhnlich etwas ganz anderes vorstellt, als was ein anderer damit meint, so wollen wir in diesen Blättern für die Be_ wohner der vier Elemente die Bezeichnung "Elementarwesen" gebrauchen. Dieselben haben keine bestimmte Form und man könnte sie vielleicht richtiger als Kraftherde beschreiben, welche instinktive Begierden, aber kein Bewusstsein (nach unseren Begriffen) besitzen *).

kein Bewusstsein (nach unseren Begriffen) be-

sitzen *).

„Diese Art von Elementarwesen besitzen

nur eines der drei Hauptattribute des Men-

schen. Sie haben weder einen unsterblichen

*) Was ist es anderes als eine Art von Leben und

Bewusstsein (freilich ganz anderer Art, als wir es empfinden),

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das die Rosenknospe bewegt, ihren Kelch dem Lichte der

Sonne zu öffnen und sich nach dem Lichte zu wenden?

Was verursacht die Wahlverwandtschaften unter chemischen

Substanzen, wenn nicht eine gewisse Art von Lebensthätig-

keit und Empfindung? Diese Eigenschaften aber gehören

nicht der toten Materie, sondern der Seele der Dinge an.

4*

"Diese Art von Elementarwesen besitzen nur eines der drei Hauptattribute des Menschen. Sie haben weder einen unsterblichen *) Was ist es anderes als eine Art von Leben und

Bewusstsein (freilich ganz anderer Art, als wir es empfinden), das die Rosenknospe bewegt, ihren Kelch dem Lichte der Sonne zu öffnen und sich nach dem Lich te zu wenden? Was verursacht die Wahlverwandtschaften unter chemischen Substanzen, wenn nicht eine gewisse Art von Lebensthätigkeit und Empfindung? Diese Eigenschaften aber gehÖren nicht der toten Materie, sondern der Seele der Dinge an. 4"'

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Geist, noch einen greifbaren Körper, sondern

nur Astralformen, welchen die Eigentümlich-

keiten des Elementes, dem sie angehören, zu-

Geist, noch einen greifbaren Körper, sondern nur Astralfonnen, welchen die Eigentümlichkeiten des Elementes, dem sie angehören, zukommen, und die auch an den Eigenschaften des Äthers teilnehmen. Sie sind eine Zusammensetzung von verfeinerter Materie und noch unentwickeltem Geist (Manas). Manche bleiben während mehrerer Weltperioden unverändert, haben aber keine bestimmte Indi.. vidualität; andere, die gewissen Klassen und Gattungen angehören, wechseln ihre Gestalt einem bestimmten Gesetze gemäss, das den Kabalisten bekannt ist. Die solidesten der Körper dieser Wesen sind gerade immateriell genug, um nicht mit körperlichen Augen gesehen zu werden, aber dennoch hinlänglich materiell, um dem inneren Auge des Hellsehenden sichtbar zu sein *). Sie alle existieren im Äther und können darin leben, ja sie können sogar mit dem Äther umgehen und ihn zur Hervorbringung physischer Phänomene ebenso leicht verwenden, als wir das Wasser oder die Luft zu mechanischen

kommen, und die auch an den Eigenschaften

des Äthers teilnehmen. Sie sind eine Zu-

sammensetzung von verfeinerter Materie und

noch unentwickeltem Geist (Manas). Manche

bleiben während mehrerer Weltperioden un-

verändert, haben aber keine bestimmte Indi-

vidualität; andere, die gewissen Klassen und

Gattungen angehören, wechseln ihre Gestalt

einem bestimmten Gesetze gemäss, das den

Kabalisten bekannt ist. Die solidesten der

Körper dieser Wesen sind gerade immateriell

genug, um nicht mit körperlichen Augen ge-

sehen zu werden, aber dennoch hinlänglich

materiell, um dem inneren Auge des Hell-

sehenden sichtbar zu sein*). Sie alle exi-

stieren im Äther und können darin leben,

ja sie können sogar mit dem Äther um-

gehen und ihn zur Hervorbringung physischer

Phänomene ebenso leicht verwenden, als wir

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das Wasser oder die Luft zu mechanischen

*) In H. P. Blavatsky war diese innere Wahrnehmung

so entwickelt, dass sie auf der Astralebene ebensogut wie

auf der physischen Ebene sehen konnte. Hiervon hat sich

der Verfasser dieser Zeilen hinlänglich überzeugt.

*) In H. P. Blavatsky war diese innere Wahrnehmung so entwickelt, dass sie auf der Astralebene ebensogut wie auf der physischen Ebene sehen konnte. Hiervon hat sich der Verfasser dieser Zeilen hinlänglich überzeugt.

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Zwecken verwenden können. Dabei helfen die

menschlichen Elementarwesen, die „Larven"

verstorbener Menschen mit. Ja noch mehr!

Zwecken verwenden können. Dabei helfen die menschlichen Elementarwesen , die "Larven" verstorbener Menschen mit. Ja noch mehr! Sie können den Äther so verdichten, dass sie sich daraus fühlbare Körper bilden, und sie können denselben je nach Umständen verschiedene Formen geben, so dass sie bald in dieser, bald in jener Gestalt auftreten, wobei sie als Modelle die Bilder nehmen, welche sie in dem Gedächtnisse anwesender Menschen finden. Auch ist es hierbei nicht nötig, dass die Anwesenden sich an das Aussehen der betreffenden Person, sei sie lebend oder verstorben, erinnern; sein Bild mag aus der bewussten Erinnerung schon seit Jahren verschwunden sein und dennoch im Astrallichte existieren. Die Seele erhält bleibende Kindrücke von allerlei Wahrnehmungen, sogar von zufälligen Begegnungen oder Personen, die man bloss im Vorübergehen gesehen hat. Wie eine Momentexposition einer photographischen Platte genügt, um darauf das Bild eines Gegenstandes festzuhalten , so ist es auch mit der Seele *)."

Sie können den Äther so verdichten, dass

sie sich daraus fühlbare Körper bilden, und

sie können denselben je nach Umständen

verschiedene Formen geben, so dass sie bald

in dieser, bald in jener Gestalt auftreten, wo-

bei sie als Modelle die Bilder nehmen, welche

sie in dem Gedächtnisse anwesender Men-

schen finden. Auch ist es hierbei nicht nötig,

dass die Anwesenden sich an das Aussehen

der betreffenden Person, sei sie lebend oder

verstorben, erinnern; sein Bild mag aus der

bewussten Erinnerung schon seit Jahren ver-

schwunden sein und dennoch im Astrallichte

existieren. Die Seele erhält bleibende Ein-

drücke von allerlei Wahrnehmungen, sogar

von zufälligen Begegnungen oder Personen,

die man bloss im Vorübergehen gesehen hat.

Wie eine Momentexposition einer photo-

graphischen Platte genügt, um darauf das

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Bild eines Gegenstandes festzuhalten, so ist

es auch mit der Seele*)."

*) Dies macht es erklärlich, dass die bei den Spiritisten

so beliebten „Identitätsnachweise" stets sehr zweifelhafter

Natur sind. Es giebt eine Menge von Medien, welche sich

*) Dies macht es erklärlich, dass die bei den Spiritisten so beliebten "Identitätsnachweise" stets sehr zweifelhafter Natur sind. Es giebt eine Menge von Medien, welche sich

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„Proklus lehrt, dass die höchsten Regionen

vom Zenith des Universums bis herab zum

Monde*) den Göttern und Planetengeistern

"Proklus lehrt, dass die höchsten Regionen vom Zenith des Universums bis herab zum l\Ionde *} den Göttern und Planetengeistern mit lihren Hierarchien und Klassen gehörte. Die höchsten unter diesen wären die "ÜberU ranier" oder überhimmlischen Götter mit vielen Legionen von untergeordneten Engeln und Dämonen. Diesen folgen in Stellung und in Macht die intrakosmischen Götter, deren jeder eine grosse Zahl von Dämonen unter sich hat. Sie flössen denselben ihre

mit jhren Hierarchien und Klassen gehörte.

Die höchsten unter diesen wären die „Über-

Uranier" oder überhimmlischen Götter mit

vielen Legionen von untergeordneten Engeln

und Dämonen. Diesen folgen in Stellung

und in Macht die intrakosmischen Götter,

deren jeder eine grosse Zahl von Dämonen

unter sich hat. Sie flössen denselben ihre

einbilden, Mitteilungen von Jesus, von Swedenborg, Para-

celsus, Blavatsky oder anderen bekannten „Geistern" zu

erhalten, und die in ihrer Eitelkeit so an dieser liebge-

wordenen Idee festhalten, dass es nutzlos ist, zu versuchen,

sie von diesem Aberglauben abwendig zu machen. Es sind

uns auch Medien bekannt, welche steif und fest darauf

schwören, Mitteilungen und Identitätsbeweise von Personen,

wie Don Quixote, Wilhelm Tell, Tartuffe, Goethes „Faust"

u. s. w. erhalten zu haben, die doch nie irgendwo anders

existierten, als in der Phantasie der Dichter, welche sie

schufen. Andere erhielten jahrelang Mitteilungen aus dem

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Jenseits, von angeblich Verstorbenen, und fanden dann aus,

dass die betreffenden Personen noch frisch und munter am

Leben waren. Wenn schon unsere sinnliche Welt eine

einbilden, Mitteilungen von Jesus, von Swedenborg, Para· celsus, Bla,,"atsky oder anderen bekannten "Geistern" zu erhalten, und die in ihrer Eitelkeit so an dieser liebge· wordenen Idee festhalten, dass es nutzlos ist, zu versuchen, sie von diesem Aberglauben abwendig zu machen. Es sind uns auch Medien bekannt, welche steif und fest darauf schwören, Mitteilungen und Identitätsbeweise von Personen, wie Don Quixote, Wilhelm Tell, Tartuffe, Goethes "Faust" u. s. w. erhalten zu haben, die doch nie irgendwo anders existierten, als in der Phantasie der Dichter, welche sie schufen. Andere erhielten jahrelang Mitteilungen aus dem Jenseits, von angeblich Verstorbenen, und fanden dann aus, dass die betreffenden Personen noch frisch und munter am Leben waren. Wenn schon unsere sinnliche Welt eine Welt voller Täuschungen und Gefahren ist, so ist es die Astralebene noch viel mehr.

Welt voller Täuschungen und Gefahren ist, so ist es die

Astralebene noch viel mehr.

*) Was unter dem „Zenith des Universums" und dem

„Monde" zu verstehen ist, bedarf für den Mystiker keiner

Erklärung.

*) Was unter dem "Zenith des Universums" und dem "Monde" zu verstehen ist, bedarf für den Mystiker keiner Erklärung.

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Kraft ein, je nach Belieben diesem oder jenem.

Diese sind augenscheinlich die personifizierten

Naturkräfte in ihren gegenseitigen Wechsel-

Kraft ein, je nach Belieben diesem oder jenem. Diese sind augenscheinlich die personifizierten Naturkräfte in ihren gegenseitigen Wechselwirkungen , und diese letzteren stellen die dritte Klasse von Elementarwesen dar.

wirkungen, und diese letzteren stellen die

dritte Klasse von Elementarvvesen dar.

„Proklus weist ferner mit Bezugnahme auf

den Hermetischen Grundsatz von Typen und

Prototypen *) nach, dass die unteren Sphären

ähnlich wie die überhimmlischen Sphären

ihre Unterabteilungen und Klassen von

Wesen haben, wobei die tieferstehenden

stets den höherstehenden unterworfen sind,

und von diesen geleitet werden. Er sagt,

dass die vier Elemente von Dämonen be-

"Proklus weist ferner mit Bezugnahme auf den Hermetischen Grundsatz von Typen und Prototypen *) nach, dass die unteren Sphären ähnlich wie die überhimmlischen Sphären ihre Y nterabteilungen und Klassen von Wesen haben, wobei die tieferstehenden stets den höherstehenden unterworfen sind, und von diesen geleitet werden. Er sagt, dass die vier Elemente von Dämonen bevölkert seien und stimmt mit Aristoteles darin überein , dass es in der Natur keinen leeren Raum giebt. Die Dämonen der Erde, der Luft, des Feuers und Wassers sind von einem elastischen, ätherischen, halbkörperlichen Wesen. Sie sind die zwischen den Göttern und Menschen wirkenden und ver-

völkert seien und stimmt mit Aristoteles

darin überein, dass es in der Natur keinen

leeren Raum giebt. Die Dämonen der Erde,

der Luft, des Feuers und Wassers sind von

einem elastischen, ätherischen, halbkörper-

lichen Wesen. Sie sind die zwischen den

Göttern und Menschen wirkenden und ver-

*) „Wie es Unten ist, so ist es auch Oben. Alles auf

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Erden hat sein ätherisches Vorbild im Himmel, und es

giebt nichts so Geringes auf der Welt, das nicht von etwas

ihm vorgesetzten ähnlichen Höheren abhängig wäre."

Sohar.

*) "Wie es Unten ist, so ist es auch Oben. Alles auf Erden hat sein ätherisches Vorbild im Himmel, und es giebt nichts so Geringes auf der Welt, das nicht von etwas ibm vorgesetzten ähnlichen Höheren abhängig wäre." Sohar.

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mittelnden Kräfte. Obgleich sie in Beziehung

auf Intelligenz tiefer stehen, als die sechste

mittelnden Kräfte. Obgleich sie in Beziehung auf Intelligenz tiefer stehen, als die sechste Klasse der höheren Dämonen, so stehen sie doch den Elementen und der organischen Lebensthätigkeit vor. Nach ihnen richten sich das Wachstum, das Blühen, die Eigenschaften der Pflanzen und die in diesen vorgehenden Veränderungen. Sie sind die personifizierten Ideen oder Tugenden, welche vom himmlischen H y1e in die nicht organisierte Materie sich senken, und. da das Pflanzenreich eine Stufe höher steht als das Mineralreich , so erlangen diese Ausstrahlungen der himmlischen Götter in den Pflanzen Gestalt und Wesen und werden die See 1e n derselben.

Klasse der höheren Dämonen, so stehen sie

doch den Elementen und der organischen

Lebensthätigkeit vor. Nach ihnen richten sich

das Wachstum, das Blühen, die Eigenschaften

der Pflanzen und die in diesen vorgehenden

Veränderungen. Sie sind die personifizierten

Ideen oder Tugenden, welche vom himm-

lischen Hyle in die nicht organisierte Materie

sich senken, und da das Pflanzenreich eine

Stufe höher steht als das Mineralreich, so

erlangen diese Ausstrahlungen der himm-

lischen Götter in den Pflanzen Gestalt und

Wesen und werden die Seelen derselben.

„Dies ist es, was die Lehre des Aristoteles

von den drei Prinzipien der natürlichen Kör-

per als Form bezeichnet. Seine Philosophie

lehrt, dass ausser der ursprünglichen Materie

und Kraft noch ein anderes Prinzip nötig

ist, um die Dreieinigkeit der Natur eines jeden

Dinges vollkommen zu machen, nämlich

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die Form, ein unsichtbares, aber dennoch

in einem gewissen Sinne dieses Wortes

substantielles Wesen, das von der eigent-

lichen Materie verschieden ist. So muss in

"Dies ist es, was die Lehre des Aristoteles von den drei Prinzipien der natürlichen Körper als F 0 r m bezeichnet. Seine Philosophie lehrt, dass ausser der ursprünglichen Materie und Kraft noch ein anderes Prinzip nötig ist, um die Dreieinigkeit der Natur eines jeden Dinges vollkommen zu machen, nämlich die Form, ein unsichtbares, aber dennoch in einem gewissen Sinne dieses Wortes substantielles Wesen, das von der eigentlichen Materie verschieden ist. So muss in

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einem Tiere ausser den Knochen, Fleisch,

Nerven, Gehirn, Blut u. s. w., und in einer

Pflanze ausser dem Zellgewebe, Fasern und

einem Tiere ausser den Knochen, Fleisch, Nerven, Gehirn, Blut u. s. w., und in einer Pflanze ausser dem Zellgewebe, Fasern und Saft, die durch den Organismus strömen und alle Teile desselben ernähren, und ausser den tierischen Geistern, welche die Ursache der Bewegung und chemischen Energie ist, welche im grünen Blatte in Lebenskraft verwandelt wird, noch eine substantielle Form vorhanden sein, welche Aristoteles in einem Pferde die Seele des Pferdes nannte. Proklus nennt es den Dämon der Mineralien, Pflanzen und Tiere, und die Philosophen die Elementargeister der vier Reiche der Natur."

Saft, die durch den Organismus strömen und

alle Teile desselben ernähren, und ausser den

tierischen Geistern, welche die Ursache der

Bewegung und chemischen Energie ist, welche

im grünen Blatte in Lebenskraft verwandelt

wird, noch eine substantielle Form vorhanden

sein, welche Aristoteles in einem Pferde die

Seele des Pferdes nannte. Proklus nennt es

den Dämon der Mineralien, Pflanzen und

Tiere, und die Philosophen die Elementar-

geister der vier Reiche der Natur."

Diese Wesen werden aber nur insofern

„Geister" genannt, als sie für uns unkörperlich

und unsichtbar sind. In der That fehlt ihnen

gerade der Geist; d. h. das Bewusstsein des

göttlichen Geistes in der Natur, und deshalb

werden sie auch als „seelenlose" Wesen be-

schrieben, d. h. als Wesen, denen der gött-

liche Geist fehlt, durch welchen die Seele

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das Bewusstsein der Unsterblichkeit erlangen

kann. Paracelsus sagt:

„Das Fleisch muss also verstanden werden;

dass es zweierlei ist, nämlich das Fleisch aus

Diese Wesen werden aber nur insofern "Geister" genannt, als sie für uns unkörperlich und unsichtbar sind. In der That fehlt ihnen gerade der Gei s t; d. h. das Bewusstsein des göttlichen Geistes in der Natur, und deshaib werden sie auch als "seelenlose" Wesen beschrieben, d. h. als Wesen, denen der göttliche Geist fehlt, durch welchen die Seele daS Bewusstsein der Unsterblichkeit erlangen kann. Paracelsus sagt: "Das Fleisch muss also verstanden werden; dass es zweierlei ist, nämlich das Fleisch aus

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Adam (dem Erdenmenschen), und das Fleisch,

das nicht aus Adam ist. Das Fleisch aus

Adam ist ein grobes Fleisch, denn es ist

Adam (dem Erdenmenschen), und das Fleisch, das nicht aus Adam ist. Das Fleisch aus Adam ist ein grobes Fleisch, denn es ist irdisch, und es ist zu fassen und zu binden, wie Holz oder Stein. Das andere Fleisch ist nicht aus Adam, es ist ein subtiles Fleisch, und ist nicht zu binden und zu fassen. Nun ist das Fleisch aus Adam der ßlIensch aus Adam; der ist grob wie die Erde, dieselbe ist kompakt; also dass der Mensch nicht durch eine Mauer schlüpfen kann, noch durch eine Wand, ohne dass er erst ein Loch macht; aber das Fleisch, welches nicht aus Adam ist, dem bietet das Gemäuer kein Hindernis, dieses Fleisch bedarf keiner Thüre und keines Loches, sondern geht durch 11:auern und \V ände, ohne etwas zu zerbrechen. N'un sind sie heide Fleisch und Blut und Bein und dergleichen, was zu einem Menschen gehört, und in aller Natur beschaffen wie der Mensch. Sie sind aber insofern von einander \"erschieden, als z'wei Ursprünge vorhanden sind, d. h. zwei Väter. Wie Geist und Mensch sich zu einander verhalten, also verhält es sich mit den Leuten (Elementarwesen) von denen ich schreibe, und mit den Menschen; sie sind aber vom Geist insofern verschieden,

irdisch, und es ist zu fassen und zu binden,

wie Holz oder Stein. Das andere Fleisch ist

nicht aus Adam, es ist ein subtiles Fleisch,

und ist nicht zu binden und zu fassen. Nun

ist das Fleisch aus Adam der Mensch aus

Adam; der ist grob wie die Erde, dieselbe

ist kompakt; also dass der Mensch nicht

durch eine Mauer schlüpfen kann, noch durch

eine Wand, ohne dass er erst ein Loch macht;

aber das Fleisch, welches nicht aus Adam

ist, dem bietet das Gemäuer kein Hindernis,

dieses Fleisch bedarf keiner Thüre und keines

Loches, sondern geht durch Mauern und

Wände, ohne etwas zu zerbrechen. Nun sind

sie beide Fleisch und Blut und Bein und

dergleichen, was zu einem Menschen gehört,

und in aller Natur beschaffen wie der Mensch.

Sie sind aber insofern von einander verschie-

den, als zwei Ursprünge vorhanden sind,

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d. h. zwei Väter. Wie Geist und Mensch

sich zu einander verhalten, also verhält es

sich mit den Leuten (Elementarwesen) von

denen ich schreibe, und mit den Menschen;

sie sind aber vom Geist insofern verschieden,

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als sie Blut, Fleisch und Gebein haben. Da-

-

bei gebären sie Kinder und Frucht, reden,

essen, trinken und wandeln, was alles ein

als sie Blut, Fleisch und Gebein haben. Dabei gebären sie Kinder und Frucht, reden, essen, trinken und wandeln, was alles ein Geist nicht thut. Sie sind gleich dem Geiste in Geschwindigkeit (der Bewegung) und ähnlich den Menschen in Gestalt, und deshalb Leute, die Geisterart an sich haben. Der Mensch hat eine Seele, der Geist (Elementargeist) hat keine. Diese Kreaturen gleichen den Menschen mehr als dem Vieh, sind aber weder Mensch noch Vieh. Wie ein Affe, der das dem Menschen ähnlichste Tier ist, in Gebärden und Werken, so sind sie ähnlich den Menschen; allein ohne Seele, und ähnlich wie Geister, die niemand sehen kann. Dess soll sich niemand verwundern, dass es solche Kreaturen geben soll, denn Gott ist wunderbarlich in seinen Werken. Diese Dinge sind nicht täglich vor unseren Augen, sondern erscheinen gar selten und kommen uns ,vie ein Traumbild vor; wir aber haben nötig, diese grossen Wunderwerke zu ergründen, um unseren Schöpfer recht zu erkennen in seinen wunderbarlichen Offenbarungen in der Natur.

Geist nicht thut. Sie sind gleich dem Geiste

in Geschwindigkeit (der Bewegung) und ähn-

lich den Menschen in Gestalt, und deshalb

Leute, die Geisterart an sich haben. Der

Mensch hat eine Seele, der Geist (Elementar-

geist) hat keine. Diese Kreaturen gleichen

den Menschen mehr als dem Vieh, sind aber

weder Mensch noch Vieh. Wie ein Affe, der

das dem Menschen ähnlichste Tier ist, in Ge-

bärden und Werken, so sind sie ähnlich den

Menschen; allein ohne Seele, und ähnlich wie

Geister, die niemand sehen kann. Dess soll

sich niemand verwundern, dass es solche

Kreaturen geben soll, denn Gott ist wunder-

barlich in seinen Werken. Diese Dinge sind

nicht täglich vor unseren Augen, sondern er-

scheinen gar selten und kommen uns wie ein

Traumbild vor; wir aber haben nötig, diese

grossen Wunderwerke zu ergründen, um

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unseren Schöpfer recht zu erkennen in seinen

wunderbarlichen Offenbarungen in der Natur.

„Wie man sagt, dass der Mensch ein

Bildnis Gottes ist, so kann man auch sagen,

"Wie man sagt, dass der Mensch ein Bildnis Gottes ist, so kann man auch sagen,

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diese Leute sind ein Bildnis des Menschen.

Der Mensch ist nicht Gott, wenn er gleich

in Gottes Gleichnis geschaffen ist, und ebenso

diese Leute sind ein Bildnis des Menschen. Der Mensch ist nicht Gott, wenn er gleich in Gottes Gleichnis geschaffen ist, und ebenso sind auch diese Kreaturen nicht Menschen, obgleich sie nach dem Bildnis des Menschen gemacht sind. Obgleich sie tierischer Natur sind, so haben sie doch menschliche Vernunft, aber keine (göttliche) Seele, und nicht die 'Verpflichtung, Gott zu dienen und zu wandeln auf seinem Wege. Ihre Vernunft ist höher wie die der Tiere. Wie der Mensch über allen Kreaturen auf Erden der nächste ist bei Gott, so sind sie über allen anderen Kreaturen dem Menschen am nächsten *).

sind auch diese Kreaturen nicht Menschen,

obgleich sie nach dem Bildnis des Menschen

gemacht sind. Obgleich sie tierischer Natur

sind, so haben sie doch menschliche Vernunft,

aber keine (göttliche) Seele, und nicht die

Verpflichtung, Gott zu dienen und zu wandeln

auf seinem Wege. Ihre Vernunft ist höher

wie die der Tiere. Wie der Mensch über

allen Kreaturen auf Erden der nächste ist

bei Gott, so sind sie über allen anderen

Kreaturen dem Menschen am nächsten*).

„Ihrer Wohnungen sind viererlei, nämlich

nach den vier Elementen; die einen bewohnen

das Wasser, die anderen die Luft, die dritten

die Erde, die vierten das Feuer. Im Wasser

sind die Nymphen, in der Luft die Sylphen,

die Pygmäen wohnen in der Erde und die

Salamander im Feuer; sie werden auch be-

ziehungsweise Undinen, Sylvestri, Gnomen

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*) Die Sagen und Märchen der verschiedensten Völker

stimmen darin überein, dass diese Kreaturen nur dadurch

unsterblich werden können; dass sie durch ihre Vereinigung

mit dem Menschen eine unsterbliche Seele (Buddhi) erlangen.

"Ihrer Wohnungen sind viererlei, nämlich nach den vier Elementen; die einen bewohnen das Wasser, die anderen die Luft, die dritten die Erde, die vierten das Feuer. Im Wasser sind die Nymphen, in der Luft die Sylphen, die Pygmäen wohnen in der Erde und die Salamander im Feuer; sie werden auch beziehungsweise Undinen, Sylvestri, Gnomen *) Die Sagen und Märchen der verschiedensten Völker stimmen darin überein , dass diese Kreaturen nur dadurch unsterblich werden können i dass sie durch ihre Vereinigung mit dem Menschen eine unsterbliche Seele (Buddhi) erlangen.

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und Vulkani genannt. Jedes Geschlecht hat

seine eigene Wohnung (Element) und keines

verkehrt mit dem anderen; aber dem Menschen

und Vulkani genannt. Jedes Geschlecht hat seine eigene Wohnung (Element) und keines verkehrt mit dem anderen; aber dem Menschen können sie alle erscheinen, dass er erkenne und sehe, wie wunderbar Gott in seinen Werken sei, und dass er kein Element leer stehen lässt.

können sie alle erscheinen, dass er erkenne und

sehe, wie wunderbar Gott in seinen Werken

sei, und dass er kein Element leer stehen lässt.

„Wir Menschen leben in der Luft und

sind von ihr umgeben wie ein Fisch von dem

Wasser umgeben ist, und können ebenso-

wenig ohne Luft leben, als ein Fisch ohne

Wasser. Gleicherweise ist das Element des

Wassers für die Undinen wie für uns die

Luft, und was uns die Luft ist, das ist für

die Gnomen die Erde, so dass sie durch

Mauern und Felsen gehen können, wie wir

durch die Luft. Desgleichen ist das Feuer

die Luft der Salamander; die Sylphen aber

"Wir Menschen leben in der Luft und sind von ihr umgeben wie ein Fisch von dem Wasser umgeben ist, und können ebensowenig ohne Luft leben, als ein Fisch ohne Wasser. Gleicherweise ist das Element des Wassers für die U ndinen wie für uns die Luft, und was uns die Luft ist, das ist für die Gnomen die Erde, so dass sie durch Mauern und Felsen gehen können, wie wir durch die Luft. Desgleichen ist das Feuer die Luft der Salamander; die Sylphen aber stehen uns am nächsten, weil ihre Luft auch unsere Luft ist. Sie sind alle unter Gottes Schirm und werden von ihm bekleidet und geführt; denn Gott ist nicht allein mächtig, den Menschen zu versorgen, sondern auch alles andere, wovon der Mensch nichts weiss und es nur langsam erfährt. Und wie wir durch die Luft die Sonne scheinen sehen, so sehen die Gnomen durch die Erde, die U ndinen

stehen uns am nächsten, weil ihre Luft auch

unsere Luft ist. Sie sind alle unter Gottes

Schirm und werden von ihm bekleidet und

geführt; denn Gott ist nicht allein mächtig,

den Menschen zu versorgen, sondern auch

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alles andere, wovon der Mensch nichts weiss

und es nur langsam erfährt. Und wie wir

durch die Luft die Sonne scheinen sehen, so

sehen die Gnomen durch die Erde, die Undinen

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durch das Wasser und die Salamander durch

das Feuer. Die Undinen sind den Menschen

ähnlich an Grösse und Gestalt; die Sylphen

durch das Wasser und die Salamander durch das Feuer. Die Undinen sind den Menschen ähnlich an Grösse und Gestalt; die Sylphen sind länger und stärker; die Gnomen sind nur ungefähr zwei Spannen lang; die Sala· mander aber veränderlich, lang und dünn.

sind länger und stärker; die Gnomen sind

nur ungefähr zwei Spannen lang; die Sala-

mander aber veränderlich, lang und dünn.

„Alles was Gott beschaffen hat, lässt er

dem Menschen offenbar werden; aber solche

Offenbarungen geschehen nicht alle Tage,

sondern so viel nötig ist, um den Glauben

daran zu erhalten*)."

Dies sind im allgemeinen die Umrisse,

mit denen Theophrastus das Wesen der Be-

wohner der vier Elemente zeichnet, und seine

Aussagen stimmen mit denen anderer Meta-

"Alles was Gott beschaffen hat, lässt er dem Menschen offenbar werden; aber solche Offenbarungen geschehen nicht alle Tage, sondern so viel nötig ist, um den Glauben daran zu erhalten *)."

physiker überein. Es mag davon jeder den-

ken, was er will, und darin finden, was er

zu finden fähig ist. Wer von diesen Dingen

keine Erfahrung und dafür kein Verständnis

hat, ist weder zu ihrer Bejahung noch zu ihrer

Verneinung berechtigt**). H. P. Blavatsky

sagt:

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*) Paracelsus, „De Nymphis, Sylphis etc."

**) Es ist nicht unsere Absicht, die Leser der „Lotus-

blüten" an Elementargeister „glauben zu machen", sondern

denen, die ihre Weltanschauung erweitern wollen, einen

Dies sind im allgemeinen die Umrisse, mit denen Theophrastus das Wesen der. Be· wohner der vier Elemente zeichnet, und seine Aussagen stimmen mit denen anderer Metaphysiker überein. Es mag davon jeder denken, was er will, und darin finden, was er zu finden fähig ist. Wer von diesen Dingen keine Erfahrung und dafür kein Verständnis hat, ist weder zu ihrer Bejahung noch zu ihrer Vemeinung berechtigt**}. H. P. Blavatsky sagt: *) Paracelsus, "De Nymphis, Sylphis etc."

**) Es ist nicht unsere Absicht, die Leser der "Lotusblüten" an Elementargeister "glauben zu machen", sondern denen, die ihre Weltanschauung erweitern wollen, einen

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„Alles dies wird in unserem degenerierten

Jahrhundert als Naturschwärmerei und Aber-

glauben erklärt; dennoch liegt in diesen

"Alles dies wird in unserem degenerierten Jaltrhundert als Naturschwärmerei und Aberglauben erklärt; dennoch liegt in diesen Theorien ein Funke von Wahrscheinlichkeit für den denkenden Menschen und sie enthalten vielleicht den Schlüssel zum Finden des "fehlenden Gliedes" derjenigen Wissenschaft, welche sich die "exakte" nennt. Diese Wissenschaft fängt an, so dogmatisch zu werden, dass sie alles, was nicht der induktiven Methode (~er Spekulation) entspringt, als phantastisch erklärt, und Professor J oseph Le Conte behauptet, dass die "besten Gelehrten" bereits den Ausdruck "Lebenskraft" mitleidig als das Überbleibsel eines veralteten Aberglaubens belächeln und statt dessen "Lebensthätigkeit" setzen wollen; als ob es eine Thätigkeit geben könnte, wo keine Kraft

Theorien ein Funke von Wahrscheinlichkeit

für den denkenden Menschen und sie ent-

halten vielleicht den Schlüssel zum Finden

des „fehlenden Gliedes" derjenigen Wissen-

schaft, welche sich die „exakte" nennt. Diese

Wissenschaft fängt an, so dogmatisch zu wer-

den, dass sie alles, was nicht der induktiven

Methode (der Spekulation) entspringt, als

phantastisch erklärt, und Professor Joseph Le

Conte behauptet, dass die „besten Gelehrten"

bereits den Ausdruck „Lebenskraft" mitleidig

als das Überbleibsel eines veralteten Aber-

glaubens belächeln und statt dessen „Lebens-

thätigkeit" setzen wollen; als ob es eine

Thätigkeit geben könnte, wo keine Kraft

Schlüssel zur eigenen Forschung zu geben. Die „Geister

der Natur" sind die Gefühlsstimmungen in der Natur;

wer keinen Sinn dafür hat, für den existieren sie nicht,

und man kann ihm das Vorhandensein derselben ebenso-

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wenig beweisen, als man das Dasein der Poesie wissen-

schaftlich beweisen kann. Verse und Reime sind noch

lange keine Poesie, sondern nur das Gewand, in welchem

sie offenbar wird. Zur Wahrnehmung der Seelenzustände

in der Natur gehört nicht bloss der Kopf, sondern vor allem

die Seele selbst.

SChlüssel zur eigenen Forschung zu geben. Die "Geister der N atur CC sind die Gefühlsstimmungen in der Natur; wer keinen Sinn dafür hat, für den existieren sie nicht, und man kann ihm das Vorhandensein derselben ebensowenig beweisen. als man das Dasein der Poesie wissenschaftlich beweisen kann. Verse und Reime sind noch lange keine Poesie, sondern nur das Gewand, in welchem sie offenbar wird. Zur Wahrnehmung der Seelenzustände in der Natur gehört nicht bloss der Kopf, sondern vor allem die Seele selbst.

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vorhanden ist! So arbeitet die „Wissenschaft"

eifrig daran, den unsterblichen, denkenden

Menschen in einen Automaten zu verwandeln,

vorhanden ist! So arbeitet die "Wissenschaft" eifrig daran, den unsterblichen, denkenden Menschen in einen Automaten zu verwandeln, der vqn einem Mechanismus getrieben wird (der unbegreiflicherweise von selber- geht). Wo eine Lebensäusserung vorhanden ist, da muss auch Lebensenergie vorhanden sein, und wie es besondere Arten von Thätigkeiten giebt, so giebt es auch verschiedene Formen von Kräften."

der von einem Mechanismus getrieben wird

(der unbegreiflicherweise von selber geht).

Wo eine Lebensäusserung vorhanden ist, da

muss auch Lebensenergie vorhanden sein,

und wie es besondere Arten von Thätigkeiten

giebt, so giebt es auch verschiedene Formen

von Kräften."

Das ist ja gerade die Ursache der Ver-

kommenheit unseres kraftlosen Geschlechtes,

dass wir unsere eigene, unserem Dasein zu

Grunde liegende Kraft nicht mehr erkennen

und nur ein Scheinleben führen im Reiche

der wissenschaftlichen Phantasie. Wir können

keine Geister sehen, weil wir nicht mehr

fähig sind, uns selbst als Geister zu erkennen,

welche den Körper beherrschen; wir werden

von unserem Körper, der doch nur ein Werk-

zeug für unsere Kraft sein sollte, und seinen

Begierden beherrscht, und je mehr wir uns

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mit der materiellen Form identifizieren, um

so mehr schwindet das Selbstbewusstsein des

Das ist ja gerade die Ursache der Verkommenheit unseres kraftlosen Geschlechtes, dass wir unsere eigene, unserem Dasein zu Grunde liegende Kraft nicht mehr erkennen und nur ein Scheinleben führen im Reiche der wissenschaftlichen Phantasie. Wir können keine Geister sehen, weil wir nicht mehr fähig sind, uns selbst als Geister zu erkennen, welche den Körper beherrschen; wir werden von unserem Körper, der doch nur ein Werkzeug für unsere Kraft sein sollte, und seinen Begierden beherrscht, und je mehr wir uns mit der materiellen Form identifizieren, um so mehr schwindet das Selbstbewusstsein des Geistes, die geistige Energie und geistige Wahrnehmung, und es bleibt nichts mehr

Geistes, die geistige Energie und geistige

Wahrnehmung, und es bleibt nichts mehr

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übrig, als die Sinnlichkeit und die „wissen-

schaftliche" Träumerei. Die Habsucht der

Menschen hat die Feen und Elfen aus unseren

Bergen und Thälern vertrieben, und an die

übrig, als die Sinnlichkeit und die "wissenschaftliche" Träumerei. Die Habsucht der Menschen hat die Feen und Elfen aus unseren Bergen und Thälern vertrieben, und an die Stelle der verlorengegangenen Empfindungsfähigkeit für die Schönheit tritt die Sucht nach Befriedigung der wissenschaftlichen Neugierde, an die Stelle der Grösse des Geistes ein bornierter Verstand.

Stelle der verlorengegangenen Empfindungs-

fähigkeit für die Schönheit tritt die Sucht

nach Befriedigung der wissenschaftlichen

Neugierde, an die Stelle der Grösse des

Geistes ein bornierter Verstand.

„In der jüdischen Kabala sind die Be-

wohner der vier Elemente unter dem allge-

meinen Namen „Schedim" bekannt und

werden in vier Klassen eingeteilt. Die Indier

nennen sie „Bhütas" und „Devas", die

Perser „Devs", die Griechen nennen sie im

Allgemeinen „Daemonen" und dieAgyptier

„Afriten". „Die alten Mexikaner," sagt Kai-

ser, „glaubten an das Vorhandensein zahlreicher

Wohnplätze für Geister verschiedener Art.

Die Seelen der Heroen stiegen zum Himmel

auf, aber die scheusslichen Larven unver-

besserlicher verkommener Menschen wander-

"In der jüdischen Kabala sind die Bewohner der vier Elemente unter dem allgemeinen Namen "Schedim" bekannt und werden in vier Klassen eingeteilt. Die Indier nennen sie "Bhutas" und "Devas", die Perser "Devs", die Griechen nennen sie im Allgemeinen "Daemonen" und die Ägyptier "Afri ten ". "Die alten Mexikaner," sagt Kaiser, "glaubten an das Vorhandensein zahlreicher Wohnplätze für Geister verschiedener Art. Die Seelen der Heroen stiegen zum Himmel auf, aber die scheusslichen Larven unverbesserlicher verkommener Menschen wanderten verzweiflungsvoll in unterirdischen Höhlen, festgebannt innerhalb der Atmosphäre der Erde, ohne den Willen und ohne die Kraft, frei zu sein. Sie verbrachten ihre Zeit damit,.

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ten verzweiflungsvoll in unterirdischen Höhlen,

festgebannt innerhalb der Atmosphäre der

Erde, ohne den Willen und ohne die Kraft,

frei zu sein. Sie verbrachten ihre Zeit damit,

Lotosblüten XXVIII. S

Lotuabli1ten XXVIII.

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mit Sterblichen (nach Art der Spiritisten) zu

verkehren, sie zum Besten zu halten oder zu

mit Sterblichen (nach Art der Spiritisten) zu verkehren, sie zum Besten zu halten oder zu erschrecken. Manche afrikanische Stämme kennen sie unter dem Namen "J owah us"*).

erschrecken. Manche afrikanische Stämme

kennen sie unter dem Namen „Jowahus"*).

„Die Bewohner der vier Elemente (und

unter den „Elementen" sind nicht deren

äussere Erscheinungen, sondern die meta-

physische Basis derselben zu verstehen), wer-

den von den Brahminen „Daityas genannt.

Die Eingeweihten wissen, dass diese Elemen-

targeister nach gewissen Himmelsgegenden

"Die Bewohner der vier Elemente (und unter den "Elementen" sind nicht deren äussere Erscheinungen, sondern die metaphysische Basis derselben zu verstehen), werden von den Brahminen "Daityas genannt. Die Eingeweihten wissen, dass diese Elementargeister nach gewissen Himmelsgegenden angezogen werden, und zwar durch eine ge-

angezogen werden, und zwar durch eine ge-

*) Auch unter uns Sterblichen giebt es viele, die in

solche „unterirdische Höhlen gebannt sind" und weder die

Kraft noch den Willen haben, frei zu sein. Hierzu gehört

jeder Mensch, der von einer falschen Vorstellung besessen,

in dieselbe vernarrt ist und an ihr festhält. Es ist z. B.

eine in der Regel vergebliche Mühe, einem Spiritisten,

welcher sich einbildet, mit einem von ihm hochverehrten

Verstorbenen in Verbindung zu sein, und von ihm durch

Tischklopfen u. s. w. Mitteilungen zu erhalten, überzeugen

zu wollen, dass dergleichen Mitteilungen nichts als die

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Wiederspiegelung seines eigenen Gefühlslebens sind, ver-

mittelt durch tierähnliche Kreaturen, die nichts weniger als

engelgleich sind. Eine im Menschen erzeugte, grossgezogene

und festgewurzelte Idee ist ein wesentlicher Bestandteil der

Natur des Menschen, den sie in Besitz genommen hat; ein

*) Auch unter uns Sterblichen giebt es viele, die in solche "unterirdische Höhlen gebannt sind" und weder die Kraft noch den Willen haben, frei zu sein. Hierzu gehört jeder Mensch, der von einer falschen Vorstellung besessen, in dieselbe vernarrt ist und an ihr festhält. Es ist z. B. eine in der Regel vergebliche Mühe, einem Spiritisten, welcher sich einbildet, mit einem von ihm hochve rehrten Verstorbenen in Verbindung zu sein: und von ihm durch Tischklopfen u. s. w. Mitteilungen zu erhalten, überzeugen zu wollen, dass dergleichen Mitteilungen nichts als die Wiederspiegelung seines eigenen Gefühlslebens sind, ver· mittelt durch tierähnliche Kreaturen, die nichts weniger als engelgleich sind. Eine im Menschen erzeugte, grossgezogene und festgewurzelte Idee ist ein wesentlicher Bestandteil der Natur des Menschen, den sie in Besitz genommen hat; ein eingefleischtes liebgewonnenes Vorurteil ist ein geistiges Glied, das nicht abgenommen werden kann ohne eine schmerzhafte Amputation.

eingefleischtes liebgewonnenes Vorurteil ist ein geistiges

Glied, das nicht abgenommen werden kann ohne eine

schmerzhafte Amputation.

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heimnisvolle Kraft, ähnlich derjenigen, welche

die Magnetnadel dem Pole zuwendet. Wenn

wir nur den Umstand im Gedächtnisse fest-

halten wollen, dass die rasend schnelle Be-

wegung der Planeten durch den Weltenraum

eine ähnliche Störung im plastischen kos-

mischen Äther hervorrufen muss, wie eine

abgefeuerte Kanonenkugel in der Luft, oder

wie ein Dampfer im Wasser, das er durch-

zieht, und wenn wir uns dieses im ver-

grösserten (kosmischen) Massstabe denken,

so ist es leicht verständlich, dass gewisse

Aspekte der Planeten eine viel grössere

Störung im Äther verursachen können, als

andere, und gewisse starke Strömungen nach

gewissen Richtungen herbeiführen können.

Diese Betrachtung lässt es als begreiflich

erscheinen, dass ganze Schwärme von freund-

lichen oder auch feindlichen Elementarwesen

in unsere Atmosphäre oder in irgend einen

bestimmten Teil derselben eingeführt werden

und dass dadurch gewisse Ursachen ge-

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schaffen werden, welche schliesslich zu sich

äusserlich geltend machenden Resultaten

führen. Wenn der Kalendermacher im vor-

aus den Eintritt einer Sonnenfinsternis be-

rechnen kann, weil er die Revolutionen der

5*

heimnisvolle Kraft, ähnlich derjenigen, welche die Magnetnadel dem Pole zuwendet. Wenn wir nur den Umstand im Gedächtnisse festhalten wollen, dass die rasend schnelle Bewegung der Planeten durch den Weltenraum eine ähnliche Störung im plastischen kosmischen Äther hervorrufen muss, wie eine abgefeuerte Kanonenkugel in der Luft, oder wie ein Dampfer im Wasser, das er durchzieht, und wenn wir uns dieses im vergrösserten (kosmischen) Massstabe denken, so ist es leicht verständlich, dass gewisse Aspekte der Planeten eine viel grössere Störung im Äther verursachen können, als andere, und gewisse starke Strömungen nach gewissen Richtungen herbeiführen können. Diese Betrachtung lässt es als begreiflich erscheinen, dass ganze Schwärme von freundlichen oder auch feindlichen Elementarwesen in unsere Atmosphäre oder in irgend einen bestimmten Teil derselben eingeführt werden und dass dadurch gewisse Ursachen geschaffen werden, welche schliesslich zu sich äusserlich geltend machenden Resultaten führen. Wenn der Kalendermacher im voraus den Eintritt einer Sonnenfinsternis be.. rechnen kann, weil er die Revolutionen der 5*

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Körper der Planeten kennt, weshalb sollte

dann derjenige, welcher das Ineinanderwirken

bestimmter geistiger Einflüsse kennt, nicht

Körper der Planeten kennt, weshalb sollte dann derjenige, welcher das Ineinanderwirken bestimmter geistiger Einflüsse kennt, nicht auch den Eintritt gewisser Epidemien, Erdbeben u. s. w. im voraus berechnen können, wie es die indischen Astrologen thun und wie es Paracelsus und andere klarsehende Menschen gethan haben *)."

auch den Eintritt gewisser Epidemien, Erd-

beben u. s. w. im voraus berechnen können,

wie es die indischen Astrologen thun und

wie es Paracelsus und andere klarsehende

Menschen gethan haben*)."

Die Elementargeister sind nicht nur

ausserhalb unseres Organismus, sondern wie

wir in unserem Körper alle vier Elemente,

Erde (Stoff), Feuer (Energie), Wasser und

Luft haben, so sind auch in unserer Natur

die Geister der vier Elemente enthalten.

*) Die Physik hat es nur mit äusserlichen Erschei-

nungen und ihren Wechselwirkungen zu thun; die Meta-

physik dagegen mit den inneren „geistigen" Zuständen der

„Seele" der Welt, welche die Ursachen aller äusserlichen

Erscheinungen und deren Wechselwirkungen sind. Weil

die moderne Wissenschaft (besonders die Medizin) sich in

Die Elementargeister sind nicht nur ausserhalb unseres Organismus, sondern WIe wir in unserem Körper alle vier Elemente, Erde (Stoff), Feuer (Energie), Wasser und Luft haben, so sind auch in unserer Natur die Geister der vier Elemente enthalten.

Einzelheiten und nebensächlichen Dingen verloren hat, so

ist sie kurzsichtig geworden und kann nur die oberfläch-

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lichen, nicht aber die tieferliegenden Ursachen sehen. Sie

sieht nur die Form, nicht aber den Geist, der die Formen

zustande bringt. Will sie in Wirklichkeit weiter fort-

schreiten, so muss sie sich von ihrer kleinlichen zu einer

höheren Auffassung emporschwingen und dasjenige kennen

lernen, was Paracelsus bereits als das „Ens Astrale"

ausführlich beschrieben hat.

*) Die Physik hat es nur mit äusserlichen Erscheinungen und ihren Wechselwirkungen zu thun; die Metaphysik dagegen mit den inneren "geistigen" Zuständen der .,Seele" der Welt, welche die Ursachen aller äusserlichen Erscheinungen und deren Wechselwirkungen sind. Weil die moderne Wissenschaft (besonders die Medizin) sich in Einzelheiten und nebensächlichen Dingen verloren hat, so ist sie kurzsichtig geworden und kann nur die oberflächlichen, nicht aber die tieferliegenden Ursachen sehen. Sie sieht nur die Form, nicht aber den Geist, der die Formen zustande bringt. Will sie in Wirklichkeit weiter fortschreiten, so muss sie sich von ihrer kleinlichen zu einer höheren Auffassung emporschwingen und dasjenige kennen lernen, was Paracelsus bereits als das ., E n s Ast r ale Cl ausführlich beschrieben hat.

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Wir brauchen, um uns von ihrem Dasein zu

überzeugen, nicht aus uns selbst herauszu-

gehen, sondern nur in uns selber zu suchen*).

Wir brauchen, um uns von ihrem Dasein zu überzeugen, nicht aus uns selbst herauszugehen, sondern nur in uns selber zu suchen*). Auch wird das Temperament eines Menschen von dem eines anderen verschieden sein, je nach dem Elemente, das in ihm vorherrschend ist, und da Gleiches sich zu Gleichem gesellt, bestimmt das in ihm vorherrschende auch die Einflüsse, welche er anzieht.

Auch wird das Temperament eines Menschen

von dem eines anderen verschieden sein, je

nach dem Elemente, das in ihm vorherrschend

ist, und da Gleiches sich zu Gleichem gesellt,

bestimmt das in ihm vorherrschende auch

die Einflüsse, welche er anzieht.

„Man sagt, dass die verschiedenen Rassen

von „Geistern" einen bestimmten Einfluss auf

gewisse menschliche Temperamente habe, und

den einen mehr beherrschen können, als den

anderen. (Der selbstbeherrschende Mensch

ist natürlich der Herr seines Temperaments.)

Ein biliöses, lymphatisches, nervöses oder

*) Für den Mystiker existiert überhaupt nichts ausser-

halb seiner selbst, weil das wahre Wesen des Menschen

(wohl zu unterscheiden von seiner persönlichen Erscheinung)

alles umfasst. Die Sonne ist das Herz unseres Systems;

von ihr strömen geistige Kräfte aus, welche durch den

Weltraum pulsieren und wieder zum Herzen zurückkehren.

"Man sagt, dass die verschiedenen Rassen von "Geistern" einen bestimmten Einfluss auf gewisse menschliche Temperamente habe, und den einen mehr beherrschen können, als den anderen. (Der selbstb~herrschende Mensch ist natürlich der Herr seines Temperaments.) Ein biliöses, lymphatisches, nervöses oder

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Im Kreislauf des „Blutes der Sonne" hat jeder Pulsschlag

eine Dauer von elf Jahren, ähnlich wie derjenige des

materiellen Menschen ungefähr eine Sekunde hat. Auf die

Richtigkeit dieser Theorie weist auch die Periodicität der

alle zehn bis elf Jahre wiederkehrenden Zunahme der

Sonnenflecken hin.

*) Für den Mystiker existiert überhaupt nichts ausserhalb seiner selbst, weil das wahre Wesen des Menschen (wohl zu unterscheiden von seiner persönlichen Erscheinung) alles umfasst. Die Sonne ist das Herz unseres Systems; von ihr strömen geistige Kräfte aus, welche durch den Weltraum pulsieren und wieder zum Herzen zurückkehren. Im Kreislauf des "Blutes der Sonne" hat jeder Pulsschlag eine Dauer von elf Jahren. ähnlich wie derjt'nige des materiellen Menschen ungefähr eine Sekunde hat. Auf die Richtigkeit dieser Theorie weist auch die Periodicität der alle zehn bis elf Jahre wiederkehrenden Zunahme der Sonnenflecken hin.

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sanguinisches Temperament kann deshalb

je nach Umständen günstig oder ungünstig

von gewissen Zuständen des Astrallichtes, die

sanguinisches Temperament kann deshalb je nach Umständen günstig oder ungünstig von gewissen Zuständen des Astrallichtes, die von bestimmten Stellungen der Planeten herrühren, beeinflusst werden, und hierauf beruht die Möglichkeit gewisser Vorhersagungen durch das Horoskop und die Astrologie. Die Richtigkeit solcher Prophezeiungen hängt natürlich nicht bloss von astronomischen Berechnungen, sondern vor allem von einer Kenntnis der okkulten Naturkräfte ab."

von bestimmten Stellungen der Planeten

herrühren, beeinflusst werden, und hierauf

beruht die Möglichkeit gewisser Vorher-

sagungen durch das Horoskop und die

Astrologie. Die Richtigkeit solcher Prophe-

zeiungen hängt natürlich nicht bloss von

astronomischen Berechnungen, sondern vor

allem von einer Kenntnis der okkulten

Naturkräfte ab."

„Wahrsagen" kommt her von „die Wahr-

heit sagen", d. h. dasjenige sagen, was man

wahrnimmt, nicht aber was man sich ein-

bildet, was man nicht sieht und was nicht

wahr ist. Es ist ein Aberglaube, zu meinen,

dass ein bestimmtes Ereignis im Leben eines

Menschen eintreten müsse, weil die plane-

tarischen Einflüsse hierzu günstig sind, denn

da hätte ja der Mensch keinen freien Willen

mehr und wäre der Narr seiner „Planeten".

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Deshalb sagt auch Paracelsus: „Unsere Nei-

gungen richten sich nach den auf uns wir-

kenden Einflüssen; ein weiser Mensch aber

herrschet über das Gestirn." (Paramirum.)

"Wahrsagen" kommt her von "die W ahrheit sagen", d. h. dasjenige sagen, was man wahrnimmt, nicht aber was man sich einbildet, was man nicht sieht und was nicht wahr ist. Es ist ein Aberglaube, zu meinen, dass ein bestimmtes Ereignis im Leben eines Menschen eintreten müsse, weil die planetarischen Einflüsse hierzu günstig sind, denn da hätte ja der Mensch keinen freien Willen mehr und wäre der Narr seiner "Planeten". Deshalb sagt auch Paracelsus: "Unsere Neigungen richten sich nach den auf uns wirkenden Einflüssen; ein weiser Mensch aber herrschet über das Gestirn." (Paramirum.)

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Eine Kenntnis der okkulten Kräfte der

Natur ist nicht das Resultat der theoretischen

Forschung und wird nicht durch das blosse

Eine Kenntnis der okkulten Kräfte der Natur ist nicht das Resultat der theoretischen Forschung und wird nicht durch das biosse Bücherlesen erworben, sondern es gehört hierzu vielmehr die eigene geistige Entwicklung, ein Erwachen eines höheren Bewusstseins, durch welches allein eine geistige Wahrnehmung möglich ist, denn lägen diese Kräfte so klar am Tage, dass sie ein jeder sehen könnte, so wären sie ja nicht okkult.

Bücherlesen erworben, sondern es gehört

hierzu vielmehr die eigene geistige Entwick-

lung, ein Erwachen eines höheren Bewusst-

seins, durch welches allein eine geistige Wahr-

nehmung möglich ist, denn lägen diese

Kräfte so klar am Tage, dass sie ein jeder

sehen könnte, so wären sie ja nicht okkult.

Überall in der Natur ist Leben, überall

Geist. Wollen wir uns von dem Unsicht-

baren einen Begriff machen, so finden wir

im Sichtbaren Symbole und Gleichnisse, die

uns dazu behilflich sind. Wir wissen z. B.,

dass das Wasser ein in der ganzen Natur

verbreiteter Körper ist, und dass es, wenn

es auch in Millionen von Tropfen zerteilt

wird, deren jeder in einer anderen Gestalt

erscheint, es dennoch stets Wasser bleibt.

Als unsichtbarer Dampf ist es in der Atmo-

sphäre verbreitet, ein Teil davon wird zu

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Nebeln verdichtet, welche die Thäler durch-

wandern, andere bilden Wolken, welche die

Überall in der Natur ist Leben, überall Geist. Wollen wir uns von dem U nsichtbaren einen Begriff machen, so finden wir im Sichtbaren Symbole und Gleichnisse, die uns dazu behilflich sind. Wir wissen z. B., dass das Wasser ein in der ganzen Natur verbreiteter Körper ist, und dass es, wenn es auch in Millionen von Tropfen zerteilt wird, deren jeder in einer anderen Gestalt erscheint, es dennoch stets Wasser bleibt. Als unsichtbarer Dampf ist es in der Atmosphäre verbreitet, ein Teil davon wird zu Nebeln verdichtet, welche die Thäler durchwandern, andere bilden Wolken, welche die höchsten Bergesgipfel umschweben; ein Teil fällt als Regen hernieder und dringt in die

höchsten Bergesgipfel umschweben; ein Teil

fällt als Regen hernieder und dringt in die

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Erde ein, die er befruchtet, ein anderer Teil

tritt als Hagel auf, der die Früchte der Erde

zerstört, oder es bildet sich Schnee oder Eis,

Erde ein, die er befruchtet, ein anderer Teil tritt als Hagel auf, der die Früchte der Erde zerstört, oder es bildet sich Schnee oder Eis, und was früher unsichtbar war, ist nun zu einem harten, greifbaren, undurchdringlichen Körper geworden und erscheint als ein Wunder dem Kinde, das den Zusammenhang nicht versteht. So tritt auch der eine Lebensatem im Weltall in verschiedenartigen Formen und Lebensthätigkeiten auf; das Formlose bildet Formen und sie lösen sich wieder auf; das Unsichtbare kann sichtbar und das Sichtbare unsichtbar werden; was giebt es da zu verwundern für denjenigen, der das Gesetz erkennt? Der einseitige Gelehrte, dessen ganze Lebensenergie von seiner Gehirnthätigkeit in Anspruch genommen wird, der nur grübeln aber nicht fühlen kann, weiss nichts vom Geist; der gefühlvolle Mensch erkennt das Dasein des Höheren durch das Gefühl, und aus dem Gefühle entspringt die Kraft seines Sehens. Deshalb haben auch die Theosophen und Dichter aller Zeiten, von Homer bis auf unsere Zeit, das Dasein der Bewohner der vier Elemente erkannt.

und was früher unsichtbar war, ist nun zu

einem harten, greifbaren, undurchdringlichen

Körper geworden und erscheint als ein

Wunder dem Kinde, das den Zusammen-

hang nicht versteht. So tritt auch der eine

Lebensatem im Weltall in verschiedenartigen

Formen und Lebensthätigkeiten auf; das

Formlose bildet Formen und sie lösen sich

wieder auf; das Unsichtbare kann sichtbar

und das Sichtbare unsichtbar werden; was

giebt es da zu verwundern für denjenigen,

der das Gesetz erkennt? Der einseitige Ge-

lehrte, dessen ganze Lebensenergie von seiner

Gehirnthätigkeit in Anspruch genommen wird,

der nur grübeln aber nicht fühlen kann, weiss

nichts vom Geist; der gefühlvolle Mensch

erkennt das Dasein des Höheren durch das

Gefühl, und aus dem Gefühle entspringt die

Kraft seines Sehens. Deshalb haben auch

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die Theosophen und Dichter aller Zeiten, von

Homer bis auf unsere Zeit, das Dasein der

Bewohner der vier Elemente erkannt.

Die Blinden verlangen Beweise, wer aber

Die Blinden verlangen Beweise, wer aber

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sehen kann, der hat weiter keinen Beweis

nötig; seine Augen beweisen ihm, dass er

sieht; wer aber nichts sieht, der kann auch

sehen kann, der hat weiter keinen Beweis nötig; seine Augen beweisen ihm, dass er sieht; wer aber nichts sieht, der kann auch nichts erkennen; der beste "Beweis" ist für ihn nur die Bestätigung einer Meinung, aber noch lange keine Erkenntnis.

nichts erkennen; der beste „Beweis" ist für

ihn nur die Bestätigung einer Meinung, aber

noch lange keine Erkenntnis.

„Die Alten, welche nur vier Elemente

benannten, beschrieben das fünfte, den Äther,

als das eine Element (die Grundlage der

anderen vier) und betrachteten es als die

Vermittlungsstufe zwischen der Welt des

Sichtbaren und des Unsichtbaren. Sie glaub-

ten, dass, wenn die Intelligenzen, welche im

Raume herrschen, sich von irgend einem

Teile der vier Königreiche, die unter ihrer

Aufsicht stehen) zurückzögen, der betreffende

"Die Alten, welche nur vier Elemente benannten, beschrieben das fünfte, den Äther, als das eine Element (die Grundlage der anderen vier) und betrachteten es als die Vermittlungsstufe zwischen der Welt des Sichtbaren und des Unsichtbaren. Sie glaubten, dass, wenn die Intelligenzen , welche im Raume herrschen, sich von irgend einem Teile der vier Königreiche, die unter ihrer Aufsicht stehen) zurückzögen, der betreffende Teil den Mächten des Bösen überlassen sei. Wer deshalb mit den unsichtbaren Geistern verkehren, oder die Bewohner der vier Elemente sich dienstbar machen wollte, der musste selber ein geistig hochstehender und weiser Mensch sein und sich an die guten Mächte halten. Der Thor aber, welcher sich selbst den Einflüssen, welche er nicht kennt, preisgiebt, weiht sich selbst dem Verderben.

Teil den Mächten des Bösen überlassen sei.

Wer deshalb mit den unsichtbaren Geistern

verkehren, oder die Bewohner der vier

Elemente sich dienstbar machen wollte, der

musste selber ein geistig hochstehender und

weiser Mensch sein und sich an die guten

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Mächte halten. Der Thor aber, welcher

sich selbst den Einflüssen, welche er nicht

kennt, preisgiebt, weiht sich selbst dem Ver-

derben.

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„Der Geist der Harmonie und Einigkeit,

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gestört durch die frevelnde Hand des unver-

ständigen Thoren, verlässt die Elemente (den

"Der Geist der Harmonie und Einigkeit, gestört durch die frevelnde Hand des unverständigen Thoren, verlässt die Elemente (den Äther) und die Strömungen vernunftloser Kräfte werden von zahllosen Ausgeburten der Materie und des Instinktes belebt. Dämonen und Teufel (Larven), Gnomen, Salamander, U ndinen und Sylphen bemächtigen sich des Gemütes des Unerfahrenen. Da sie nicht fähig sind, irgend etwas Neues zu schaffen, so dringen sie in die Tiefen seines Gedächtnisses ein. Daher auch die nervöse Erschöpfung und der Druck, welcher auf der Seele derjenigen lastet, welche diese Einflüsse anziehen. Die Elementarwesen bringen ans Licht längst verschwundene Erinnerungen aus der Vergangenheit' Formen, Bilder, welche vergessen sind, aber dennoch in den Tiefen des Gedächtnisses aufbewahrt, in den ,,Astralblättem" des Buches des Lebens in unauslöschlichen Zügen verzeichnet sind."

Äther) und die Strömungen vernunftloser

Kräfte werden von zahllosen Ausgeburten

der Materie und des Instinktes belebt. Dä-

monen und Teufel (Larven), Gnomen, Salaman-

der, Undinen und Sylphen bemächtigen sich

des Gemütes des Unerfahrenen. Da sie nicht

fähig sind, irgend etwas Neues zu schaffen, so

dringen sie in die Tiefen seines Gedächtnisses

ein. Daher auch die nervöse Erschöpfung

und der Druck, welcher auf der Seele der-

jenigen lastet, welche diese Einflüsse anziehen.

Die Elementarwesen bringen ans Licht längst

verschwundene Erinnerungen aus der Ver-

gangenheit, Formen, Bilder, welche vergessen

sind, aber dennoch in den Tiefen des Gedächt-

nisses aufbewahrt, in den „Astralblättern"

des Buches des Lebens in unauslöschlichen

Zügen verzeichnet sind."

Wer selbst geistig gross ist, der kann

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auch die ihm bekannten und tiefer als er

stehenden „Geister", seien es nun seine eigenen

Instinkte, Neigungen, Leidenschaften und Ge-

danken, oder die Gemüter anderer Menschen

Wer selbst geistig gross ist, der kann auch die ihm bekannten und tiefer als er stehenden "Geister", seien es nun seine eigenen Instinkte, Neigungen, Leidenschaften und Gedanken, oder die Gemüter anderer Menschen

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beherrschen. Dies sehen wir schon im alltäg-

lichen Leben, und brauchen uns den Beweis

dafür nicht erst aus dem , Jenseits" zu holen;

beherrschen. Dies sehen wir schon im alltäglichen Leben, und brauchen uns den Beweis dafür nicht erst aus dem ,Jenseits" zu holen; wer sich aber in das Reich der Dämonen und Elementarwesen begiebt, welche er nicht kennt, und ihnen, weil er sie für höhere Wesen hält, sein Gemüt eröffnet, der setzt sich der Gefahr aus, von ihnen "besessen" zu werden, und nicht nur physisch und moralisch, sondern auch intellektuell zu verderben, wie es die Geschichte so vieler hervorragender Spiritisten beweist.

wer sich aber in das Reich der Dämonen

und Elementarwesen begiebt, welche er nicht

kennt, und ihnen, weil er sie für höhere

Wesen hält, sein Gemüt eröffnet, der setzt

sich der Gefahr aus, von ihnen „besessen" zu

werden, und nicht nur physisch und moralisch,

sondern auch intellektuell zu verderben, wie

es die Geschichte so vieler hervorragender

Spiritisten beweist.

Es giebt vielerlei Geister, aber nur einen

Geist, aus dem sie alle entspringen. Diesen

einen Geist sollten wir kennen lernen, ehe

wir uns mit den Geistern, die von ihm stam-

men, befassen. Dieser eine Geist aber ist der

Geist Gottes im Weltall, der die Ursache des

Daseins aller Geister und somit auch die Ur-

sache des Daseins unseres eigenen Geistes ist.

Wo aber könnten wir diesen Geist eher ken-

nen lernen, als indem wir in unserer eigenen

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Seele, welche ein Tempel des göttlichen

Geistes ist, diesen Geist aufsuchen und mit

ihm verkehren? Dieser Geist ist der Geist

der Wahrheit, welcher in uns zum Wesen

Es giebt vielerlei Geister, aber nur einen Geist, aus dem sie alle entspringen. Diesen einen Geist sollten wir kennen lernen, ehe wir uns mit den Geistern, die von ihm stammen, befassen. Dieser eine Geist aber ist der Geist Gottes im Weltall, der die Ursache des Daseins aller Geister und somit auch die U rsache des Daseins unseres eigenen Geistes ist. Wo aber könnten wir diesen Geist eher kennen lernen, als indem wir in unserer eigenen Seele, welche ein Tempel des göttlichen Geistes ist, diesen Geist aufsuchen und mit ihm verkehren? Dieser Geist ist der Geist der Wahrheit, welcher in uns zum Wesen

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und „Fleisch" werden soll, damit wir ihn

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als unser eigenes wahres Selbst erkennen,

dasjenige „Selbst", um das es sich handelt,

und "Fleisch" werden soll, damit wir ihn als unser eigenes wahres Selbst erkennen, dasjenige "Selbst", um das es sich handelt, wenn in theosophischen Schriften von "Selbsterkenntnis" die Rede ist. Dieses Selbst ist der Geist, durch dessen Licht die Wahrheit in allen Dingen erkannt wird, und ausserhalb dessen alles nur Lüge und Täuschung ist, und deshalb bewährt sich auch im Studium des Spiritualismus als oberster Grundsatz die alte Lehre: Mensch, erkenne dich selbst!

wenn in theosophischen Schriften von „Selbst-

erkenntnis" die Rede ist. Dieses Selbst ist

der Geist, durch dessen Licht die Wahrheit

in allen Dingen erkannt wird, und ausserhalb

dessen alles nur Lüge und Täuschung ist,

und deshalb bewährt sich auch im Studium

des Spiritualismus als oberster Grundsatz die

alte Lehre: Mensch, erkenne dich selbst!

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(Schluss folgt.)

(Schluss folgt.)

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Briefkasten.

Fragen von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur,

sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Ver-

fasser der „Lotusblüten" im „Briefkasten" besprochen.

M. L. in E1. — Der Unterschied zwischen der Theo-

sophie und den „Geheimwissenschaften", oder mit anderen

Worten zwischen der Selbsterkenntnis und der philosophischen

Spekulation, ist derselbe, wie zwischen Praxis und Theorie.

Der spekulierende Philosoph sucht die Wahrheit auf Um-

Briefkasten.

wegen, der wirkliche Theosoph erkennt sie als eine in ihm

selbst lebendig gewordene Kraft. Der Philosoph sucht aus

der äusserlichen Beobachtung von objektiven Erscheinungen

Fragen von Abonnenten, welche ni('ht rein persönlicher Natur, sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Verfasser der "Lotusblüten" im ,,Briefkasten" besprochen.

Schlussfolgerungen in Bezug auf das wahre Wesen der

Dinge zu ziehen, der Theosoph sucht es zu erkennen, indem

er alles, was nicht zu seinem eigenen wahren Wesen gehört,

von sich abstreift, und dadurch Eins mit dem wahren Wesen

in allem wird. Der Philosoph sucht sozusagen den Himmel

M. L. in F. - Der Unterschied zwischen der Theosophie und den "Geheimwissenschaften", oder mit anderen Worten zwischen der Selbsterkenntnis und der philosophischen Spekulation, ist derselbe, wie zwischen Praxis und Theorie. Der spekulierende Philosoph sucht die Wahrheit auf Umwegen, der wirkliche Theosoph erkennt sie als eine in ihm selbst lebendig gewordene Kraft. Der Philosoph sucht aus der äusserlichen Beobachtung von objektiven Erscheinungen Schlussfolgerungen in Bezug auf das wahre Wesen der Dinge zu ziehen, der Theosoph sucht es zu erkennen, indem er alles, was nicht zu seinem eigenen wahren Wesen gehört, von sich abstreift, und dadurch Eins mit dem wahren Wesen in allem wird. Der Philosoph sucht sozusagen den Himmel durch das Fernrohr zu finden; der Theosoph trägt den Himmel in sich und wohnt selber darin; der Philosoph sucht vermittelst der Beobachtung und Logik sich einen Begriff davon zu machen, was Gott möglicherweise sein könnte; der Theosoph dringt hinaus über alles objektive Wissen in das Begrifflose , er erhebt seine Seele zu Gott, opfert ihm sein individuelles Selbst auf und erkennt am Ende Gott als sein eigenes Selbst, insofern als da von einem "Selbst" die Rede sein kann, weil dieses Selbst die Wahrheit in allem ist. Deshalb sagt auch der christliche Mystiker Joh. Scheffler: "Gott wohnt in einem Licht, dem keiner nahen kann; sei du, du selbst das Licht und du erkennst ihn dann."

durch das Fernrohr zu finden; der Theosoph trägt den

Himmel in sich und wohnt selber darin; der Philosoph

sucht vermittelst der Beobachtung und Logik sich einen

Begriff davon zu machen, was Gott möglicherweise sein

könnte; der Theosoph dringt hinaus über alles objektive

Wissen in das Begrifflose, er erhebt seine Seele zu Gott,

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opfert ihm sein individuelles Selbst auf und erkennt am

Ende Gott als sein eigenes Selbst, insofern als da von

einem „Selbst" die Rede sein kann, weil dieses Selbst die

Wahrheit in allem ist. Deshalb sagt auch der christliche

Mystiker Joh. Scheffler: „Gott wohnt in einem Licht, dem

keiner nahen kann; sei du, du selbst das Licht und du er-

kennst ihn dann."

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Die wahre Erkenntnis besteht weder in der Beschau-

lichkeit noch im theoretischen Wissen. Wo die Betrachtung

nicht ausreicht, da kommt uns die Logik zu Hilfe, sie leitet

Die wahre Erkenntnis besteht weder in der Beschaulichkeit noch im theoretischen Wissen. Wo die Betrachtung nicht ausreicht, da kommt uns die Logik zu Hilfe, sie leitet aber auf Irrwege, wenn sie auf falschen Voraussetzungen beruht. Dagegen ist ohne eigene Anschauung kein wahres Erkenneu möglich; denn ohne dieselbe ist alles sogenannte Wissen von Dingen, die man nicht selber sieht, nichts als eine blinde Spekulation.

aber auf Irrwege, wenn sie auf falschen Voraussetzungen

beruht. Dagegen ist ohne eigene Anschauung kein wahres

Erkennen möglich; denn ohne dieselbe ist alles sogenannte

Wissen von Dingen, die man nicht selber sieht, nichts als

eine blinde Spekulation.

F. K. J. in B. — Damit ist nichts gedient, dass Sie

alles für wahr halten, was in den „Lotusblüten", der

„Sphinx" u. s. w. steht; die theosophischen Lehren sind

nichts anderes als Wegweiser auf dem Wege zur eigenen

Erkenntnis. Wer sich damit zufrieden giebt, sich hinzusetzen

und den Wegweiser zu betrachten, der kommt dabei nicht

vom Fleck. Dadurch unterscheiden sich die „Schriftgelehrten"

von den Weisen, dass die ersteren wissen, was in ihren

F. R. J. in B. -

Damit ist nichts gedient, dass Sie alles für wahr halten, was in den "Lotusblüten", der "Sphinx" u. s. w. steht; die theosophischen Lehren sind nichts anderes als Wegweiser auf dem Wege zur eigenen Erkenntnis. Wer sich damit zufrieden giebt, sich hinzusetzen und den Wegweiser zu betrachten, der kommt dabei nicht vom Fleck. Dadurch unterscheiden sich die "Schriftgelehrten" von den Weisen, dass die ersteren wissen, was in ihren Büchern und Schriften steht, und die letzteren dasjenige, was sie selber erfahren und erkannt haben, selber besitzen und selber sind. In der Theosophie giebt es keine andere Autorität, als die Erkenntnis der Wahrheit. Der Ruf des Verfassers eines Buches kommt nur dann in Betracht, wenn man sich zu entscheiden hat, ob man dasselbe lesen will oder nicht. Liest man es aber, so muss man es nach seinem eigenen inneren Werte beurteilen, vorausgese~ dass man denselben erkennt. Damit ist nicht viel gedien~ dass man weiss, was in der Bibel steht; die Erkenntnis tritt erst dann ein, wenn man dasjenige erkennt, um das es sich darin handelt.

Büchern und Schriften steht, und die letzteren dasjenige,

was sie selber erfahren und erkannt haben, selber besitzen

und selber sind. In der Theosophie giebt es keine andere

Autorität, als die Erkenntnis der Wahrheit. Der Ruf des

Verfassers eines Buches kommt nur dann in Betracht, wenn

man sich zu entscheiden hat, ob man dasselbe lesen will

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oder nicht. Liest man es aber, so muss man es nach

seinem eigenen inneren Werte beurteilen, vorausgesetzt,

dass man denselben erkennt. Damit ist nicht viel gedient,

dass man weiss, was in der Bibel steht; die Erkenntnis

tritt erst dann ein, wenn man dasjenige erkennt, um das

es sich darin handelt.

Druck von Carl Otto in Meerane.

Druck von earl Otto in Meerane.

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Das Palladium der Weisheit.

(Viveka Chudamani.)

Von Sankaracharya.

Aus dem Sanskrit übersetzt von Mohini Chatterji.

(Fortsetzung zu Vol. IV, Seite 725.)

IV.

Die Lehre.

Die Weisen nennen diesen sichtbaren

Leib den materiellen Körper, der aus Mark,

Knochen, Fett, Fleisch, Blut u. s. w. gebildet

ist und Füsse, Brust, Arme, Rücken, Kopf

und Glieder und Organe hat. Dieser Körper

ist die Ursache, welche Veranlassung zur

Nichterkenntnis der Wahrheit und zu der

Täuschung von „Ich" und „mein" giebt. Die

Das Palladium der Weisheit.

feineren Elemente desselben sind die Essentien

von Akäsa (Äther), Luft, Feuer, Wasser und

Erde.

(Viveka Chudamani.)

Lotusblilten XXIX. 6

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Von Sankaracharya.

Aus dem Sanskrit übersetzt von Mohini Chatterji. (Fortsetzung zu Vol. IV, Seite 725.)

IV. Die Lehre.

Die Weisen nennen diesen sichtbaren Leib den materiellen Körper, der aus Mark, Knochen, Fett, Fleisch, Blut u. s. w. gebildet ist und Füsse, Brust, Arme, Rücken, Kopf und Glieder und Organe hat. Dieser Körper ist die Ursache, welche Veranlassung zur Nichterkenntnis der Wahrheit und zu der Täuschung von "Ich" und "mein" giebt. Die feineren Elemente desselben sind die Essentien von Akasa (Äther), Luft, Feuer, Wasser und Erde. Lotusblüten XXIX.

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Indem diese feineren Elemente sich mit

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einander verbinden, entstehen aus ihnen die

gröberen Elemente und die Ursachen, welche

Indem diese feineren Elemente sich mit einander verbinden, entstehen aus ihnen die gröberen Elemente und die Ursachen, welche den materiellen Körper hervorbringen. Ihre Produkte sind die Thätigkeiten der fünf Sinne, und d€r Zweck dieser Sinne ist, dem Menschen Erfahrungen zu verschaffen.

den materiellen Körper hervorbringen. Ihre

Produkte sind die Thätigkeiten der fünf Sinne,

und der Zweck dieser Sinne ist, dem Menschen

Erfahrungen zu verschaffen.

Die Thoren, welche an weltliche Gegen-

stände durch die schwer zu zerbrechenden

Bande eines starken Verlangens gebunden

sind, werden gewaltsam durch ihr eigenes

Karma getrieben, sei es zum Himmel

(Swarga), zur Erde, oder zur Hölle (Naraka).

Jedes einzelne (Element), da es an die

Eigenschaften der fünf Sinne (Ton u. s. w.)

gebunden ist, verfällt dem Tode, wie der

Elephant, der durch die Musik, der Schmetter-

Die Thoren, welche an weltliche Gegenstände durch die schwer zu zerbrechenden Bande eines starken Verlangens gebunden sind, werden gewaltsam durch ihr eigenes Karma getrieben, sei es zum Himmel (Swarga), zur Erde, oder zur Hölle (Naraka).

ling durch das Licht, der Fisch durch den

Geschmack, die Biene durch den Geruch

angezogen wird. Um wie viel mehr (wird)

dann der Mensch, der durch alle fünf Sinne

gebunden ist (vom Vergänglichen angezogen

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und zum Tode geführt).

In Bezug auf die Heftigkeit der Wirkung

des Giftes, welche sie aufweisen, sind sinn-

liche Anziehungen tödlicher noch als der Biss

Jedes einzelne (Element) ~ da es an die Eigenschaften der fünf Sinne (Ton u. s. w.) gebunden ist, verfällt dem Tode, wie der Elephant, der durch die Musik, der Schmetterling durch das Licht, der Fisch durch den Geschmack, die Biene durch den Geruch angezogen wird. Um wie viel mehr (wird) dann der Mensch, der durch alle fünf Sinne .gebunden ist (vom Vergänglichen angezogen und zum Tode geführt). In Bezug auf die Heftigkeit der Wirkung des Giftes, welche sie aufweisen, sind sinnliche Anziehungen tödlicher noch als der Biss

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— 8i —

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der schwarzen Schlange (Naja Trapidianus).

Ein gewöhnliches Gift tötet nur denjenigen,

der es in seinen Körper aufnimmt; aber sinn-

der schwarzen Schlange (Naja Trapidianus). Ein gewöhnliches Gift tötet nur denjenigen, der es in seinen Körper aufnimmt; aber sinnliche Gegenstände können schon durch ihren bIossen Schein (durch den Reiz, welchen ihr Anblick verursacht) den: (geistigen) Tod herbeiführen.

liche Gegenstände können schon durch ihren

blossen Schein (durch den Reiz, welchen ihr

Anblick verursacht) den) (geistigen) Tod

herbeiführen.

Wer frei ist von dem so schwer zu ver-

meidenden Gebundensein durch die Begierden,

der allein ist der Erlösung fähig, aber kein

anderer, selbst wenn er alle sechs Systeme

der Philosophie (die in der Bhagavad Gita

erklärt sind) auswendig könnte.

Wer nur in sentimentaler Art für die

Freiheit schwärmt, und nur scheinbar frei

von Leidenschaft den Ozean des bedingten

Daseins zu durchkreuzen sucht, wird von dem

Haifisch der Lust erfasst, gewaltsam gepackt,

Wer frei ist von dem so schwer zu vermeidenden Gebundensein durch die Begierden, der allein ist der Erlösung fähig, aber kein anderer, selbst wenn er alle sechs Systeme der Philosophie (die in der Bhagavad Gita erklärt sind) auswendig könnte.

und in die Tiefe gezogen, ertrinkt er.

Nur derjenige, welcher den Haifisch der

Begierde durch das Schwert der über alles

erhabenen Leidenschaftslosigkeit besiegt, ge-

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langt ohne Hindernis an das jenseitige Ufer

des Daseins, welches von (äusseren) Be-

dingungen abhängig ist.

6*

Wer nur in sentimentaler Art für die Freiheit schwärmt, und nur scheinbar frei von Leidenschaft den Ozean des bedingten Daseins zu durchkreuzen sucht, wird von dem Haifisch der Lust erfasst, gewaltsam gepackt, und in die Tiefe gezogen, ertrinkt er. N ur derjenige, welcher den Haifisch der Begierde durch das Schwert der über alles erhabenen Leidenschaftslosigkeit besiegt, gelangt ohne Hindernis an das jenseitige Ufer des Daseins, welches von (äusseren) Bedingungen abhängig ist. 6*

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— 82 —

Das Gemüt desjenigen, welcher den

steinigen Pfad sinnlicher Lüste wandelt, wird

trübe und der Tod wartet auf ihn bei jedem

Das Gemüt desjenigen, welcher den steinigen Pfad sinnlicher Lüste wandelt, wird trübe und der Tod wartet auf ihn bei jedem Schritte; wer aber unter der Leitung eines (geistigen) Führers oder weisen Menschen der für sein geistliches Wohl sorgt, den rechten Weg geht, der wird durch seine eigene Intuition sein Ziel erreichen. Erkenne dies als die Wahrheit.

Schritte; wer aber unter der Leitung eines

(geistigen) Führers oder weisen Menschen

der für sein geistliches Wohl sorgt, den

rechten Weg geht, der wird durch seine

eigene Intuition sein Ziel erreichen. Erkenne

dies als die Wahrheit.

Wenn in dir das Verlangen nach Freiheit

vorhanden ist, so musst du sinnliche Dinge

weit hinter dir lassen, als ob sie Gift wären;

du musst immer und eifrig nach Zufriedenheit

in deinem Innern) suchen, als ob es Ambrosia

wäre; also nach Freundlichkeit, Vergebung

(für andere), Ruhe und Selbstbeherrschung.

Wer nur daran denkt, seinen eigenen Kör-

per zu pflegen, ist wie ein Mensch, der auf

einem Alligator reitend einen Fluss übersetzt

und meint, er sitze auf einem Stück Holz.

Diejenigen, welche nach Freiheit suchen,

Wenn in dir das Verlangen nach Freiheit vorhanden ist, so musst du sinnliche Dinge weit hinter dir lassen, als ob sie Gift wären; du musst immer und eifrig nach Zufriedenheit in deinem Innem) suchen, als ob es Ambrosia wäre; also nach Freundlichkeit, Vergebung (für andere), Ruhe und Selbstbeherrschung.

werden durch die Begierden, welche dem

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Körper angehören, zum grossen Tode ge-

führt. Nur der, welcher frei von solchen

Begierden ist, er allein ist fähig, die Freiheit

zu erlangen.

Wer nur daran denkt, seinen eigenen Körper zu pflegen, ist wie ein Mensch, der auf einem Alligator reitend einen Fluss übersetzt und meint, er sitze auf einem Stück Holz. Diejenigen, welche nach Freiheit suchen, werden durch die Begierden, welche dem Körper angehören, zum grossen Tode geführt. Nur der, welcher frei von solchen Begierden ist, er allein ist fähig, die Freiheit zu erlangen.

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- 83 -

Besiege den grossen Tod, d. h. die Be-

gierde, welche dem Körper entspringt, das

Verlangen um Weib u. s. w. Die Munis

Besiege den grossen Tod, d. h. die Begierde, welche dem Körper entspringt, das Verlangen um Weib u. s. w. Die Munis (Heiligen), welche solche Begierden besiegt haben, erlangen den himmlischen Frieden.

(Heiligen), welche solche Begierden besiegt

haben, erlangen den himmlischen Frieden.

Dieser materielle Körper, den wir gering-

schätzen, ist aus Haut, Fleisch, Blut, Nerven,

Fett, Mark und Knochen zusammengesetzt

und voller Uneinigkeit.

Dieser materielle Körper, aus den fünf

groben Elementen zusammengesetzt, welche

selbst durch fünffache Vermischung*), aus

vorhergegangenem Karma entstanden sind,

ist das Gefäss der irdischen Freuden. In

Dieser materielle Körper, den wir geringschätzen, ist aus Haut, Fleisch, Blut, Nerven, Fett, Mark und Knochen zusammengesetzt und voller Uneinigkeit.

dem wachenden Zustande dieses Körpers

nimmt man durch ihn sinnliche Dinge wahr.

Das Selbst, welches in ihm verkörpert

ist, erfreut sich durch dessen Organe der

Gegenwart sinnlicher Gegenstände, wie z. B.

Blumenkränze, Sandelholz, Frauen etc. Es

ist sich deshalb des Daseins des materiellen

Körpers während dessen wachenden Zustandes

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bewusst.

Dieser materielle Körper, aus den fünf groben Elementen zusammengesetzt, welche selbst durch fünffache Vermischung *), aus vorhergegangenem Karma entstanden sind, ist das Gefäss der irdischen Freuden. In dem wachenden Zustande dieses Körpers nimmt man durch ihn sinnliche Dinge wahr.

*) „Tattwa Bodha." Seite 41. (Separatabdruck.)

Das Selbst, welches in ihm verkörpert ist, erfreut sich durch dessen Organe der Gegenwart sinnlicher Gegenstände, wie z. B. Blumenkränze, Sandelholz, Frauen etc. Es ist sich deshalb des Daseins des materiellen Körpers während dessen wachenden Zustandes bewusst. *) "Tattwa Bodha."

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Seite 4 I.

(Separatabdruck.)

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Wisse, dass dieser materielle Körper, von

dem alle äusserlichen Offenbarungen des

Geistes (Puruscha) abhängig sind, nur gleich-

Wisse, dass dieser materielle Körper, von dem alle äusserlichen Offenbarungen des Geistes (Puruscha) abhängig sind, nur gleichsam das Haus eines Hausbesitzers ist.

sam das Haus eines Hausbesitzers ist.

Die Erzeugnisse des materiellen Körpers

sind Geburt, Altersschwäche und Tod; die

Stadien seiner Entwicklung sind Kindheit

und was darauf folgt. Auf den Körper, wel-

cher Krankheiten unterworfen ist, beziehen

sich die unzähligen Vorschriften in Betreff

der Aufführung, Moral u. s. w. und auch Ehre,

Die Erzeugnisse des materiellen Körpers sind Geburt, Altersschwäche und Tod; die St~dien seiner Entwicklung sind Kindheit und was darauf folgt. Auf den Körper, welcher Krankheiten unterworfen ist, beziehen sich die unzähligen Vorschriften in Betreff der Aufführung, Moral u. s. w. und auch Ehre, Unehre, Ansehen u. dgl.

Unehre, Ansehen u. dgl.

Der Verstand, das Hören, Fühlen, Sehen,

Riechen und Schmecken werden „Sinne" ge-

nannt, weil sie die Wahrnehmungen sinnlicher

Gegenstände vermitteln. Die Sprache, Hände,

Füsse u. s. w. werden Thätigkeitsorgane ge-

nannt; denn durch sie werden Werke voll-

bracht.

Manas, Buddhi, Ahankriti und Chitta

(Gemüt, Intuition, Selbstgefühl, Wissen) mit

ihren Funktionen werden die innerlichen

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Werkzeuge genannt. Manas, weil es Voraus-

setzungen macht und zweifelt; Buddhi, weil

es objektive Erkenntnis (Anschauung) hat;

Ahankriti (persönliches Dasein), weil es dem

Der Verstand, das Hören, Fühlen, Sehen, Riechen und Schmecken werden "Sinne" genannt, weil sie die Wahrnehmungen sinnlicher Gegenstände vermitteln. Die Sprache, Hände, Füsse u. s. w. werden Thätigkeitsorgane genannt; denn durch sie werden Werke vollbracht. Manas, Buddhi, Ahankriti und Chitta (Gemüt, Intuition, Selbstgefühl, Wissen) mit ihren Funktionen werden die innerlichen Werkzeuge genannt. Manas, weil es V oraussetzungen macht und zweifelt; Buddhi , weil es objektive Erkenntnis (Anschauung) hat; Ahankriti (persönliches Dasein), weil es dem

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Egoismus (der Begierde nach „Selbstsein")

entspringt, und Chitta, weil es die Fähigkeit

hat, Einsicht von sich selber zu nehmen.

Egoismus (der Begierde nach "Selbstsein") entspringt, und Chitta, weil es die Fähigkeit hat, Einsicht von sich selber zu nehmen.

Die Lebenskraft (Prana) wird infolge der

Verschiedenheiten ihrer Funktionen und Ver-

änderungen (indem sie) wie Gold, Wasser

etc. (erscheint), präna, apäna, vyäna, udäna,

samäna*).

Die fünf Fähigkeiten, deren erste die

Die Lebenskraft (Prana) wird infolge der Verschiedenheiten ihrer Funktionen und Veränderungen (indem sie) wie Gold, Wasser etc. (erscheint), prana, apana, vyana, udana, samana *).

Sprache ist; die fünf Organe, deren erstes

das Ohr ist; die fünf Lebensäther, angefangen

mit präna; die fünf Elemente, akäsa, buddhi

und die übrigen, avidyä (Nichterkenntnis),

aus welcher Kama (Begierde) und Karma

*) Die Quelle alles Lebens auf Erden ist die Sonne.

Leben, Licht, Bewusstsein sind im Grunde genommen

identisch. Die allen Lebensthätigkeiten zu Grunde liegende

Energie ist Prana. Darin beruht das Geheimnis der

Alchemie.

Die fünf Fähigkeiten, deren erste die Sprache ist; die fünf Organe, deren erstes das Ohr ist; die fünf Lebensäther, angefangen mit prana; die fünf Elemente, akasa, buddhi und die übrigen, avidya (Nichterkenntnis), aus welcher Kama (Begierde) und Karma

„Ihr Finger, rührt die Rosen, dass sie blüh'n,

Die Lotusblätter bildet ihre Hand;

Sie webt in dunkler Erd' in stiller Saat

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Des Frühlings Prachtgewand.

Sie malt der Abendwolken Glanz, des Pfau'n

Smaragdbesetztes Rad ist ihr Besitz;

Auf Sternen wohnt sie; ihre Diener sind

Der Regen, Wind und Blitz."

(Edw. Arnold: „Die Leuchte Asiens.")

*) Die Quelle alles Lebens auf Erden ist die Sonne.

Leben, Licht, Bewusstsein sind im Grunde genommen identisch. Die allen Lebensthätigkeiten zu Grunde liegende Energie ist Prana. Darin beruht das Geheimnis der Alchemie. "Ihr Finger, rührt die Rosen, dass sie blüh'n, Die Lotusblätter bildet ihre Hand; Sie webt in dunkler Erd' in stiller Saat Des Frühlings Prachtgewand. Sie malt der Abendwolken Glanz, des Pfau'n Smaragdbesetztes Rad ist ihr Besitz; Auf Sternen wohnt sie; ihre Diener sind Der Regen, Wind und Blitz." (Edw. Arnold: "Die Leuchte Asiens.")

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— 86 —

(Handeln) entspringt; alle diese zusammen-

genommen bilden einen Körper, der Sukshma

(Astralkörper) genannt wird*).

(Handeln) entspringt; alle diese zusammengenommen bilden einen Körper, der Sukshma (Astralkörper) genannt wird *).

Höre nun! — Dieser Körper, aus den fünf

feineren Elementen gebildet, wird Sukshma-

(Astralkörper) oder auch Linga- (Charakter)

-Sharira (Leib) genannt, er ist das Gebiet der

Begierden; er erfährt die Folgen seines

Karmas (vorhergehende Thaten); er hat, da

Höre nun! - Dieser Körper, aus den fünf feineren Elementen gebildet, wird Sukshma(Astralkörper) oder auch Linga- (Charakter) -Sharira (Leib) genannt, er ist das Gebiet der Begierden; er erfährt die Folgen seines Karmas (vorhergehende Thaten); er hat, da er keine Erkenntnis hat, auch keinen Anfang **), er ist das Gefäss (upadhi) des Geistes (Atma).

er keine Erkenntnis hat, auch keinen An-

fang **), er ist das Gefäss (upadhi) des Geistes

(Atma).

Der diesem Körper eigentümliche Zustand

ist ein Traumleben. Dieser ist von dem

*) Das Sthula-Sharira (der materielle Körper) ist der

sichtbare Ausdruck des (unsichtbaren) Sukshma-Sharira

(Astralleibes) und seiner Organe.

**) Wo keine Wahrheitserkenntnis ist, da ist auch

kein wahres Dasein. Ein Ding ohne wahres Selbstbewusst-

sein kann nur eine scheinbare Existenz haben, d. h. es

existiert als ein Schein, aber nicht in Wahrheit. Die

Unwissenheit ist ein Nichts, das keinen Anfang hat, und

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was aus ihr entspringt, ist nicht wesentlich, sondern scheint

nur zu sein. So ist auch ein „Mensch", der noch nicht

zum wahren Bewusstsein seines wahren Wesens gelangt ist,

nur ein menschenähnliches Ding; d. h. er existiert als eine

Zusammensetzung von Tattwas in der Form eines Menschen,

Der diesem Körper eigentümliche Zustand ist ein Traumleben. Dieser ist von dem

hat aber noch nicht angefangen, ein wirklicher Mensch

zu sein.

*) Das Sthula-Sharira (der materielle Körper) ist der sichtbare Ausdruck des (unsichtbaren) Sukshma-Sharira (Astralleibes) und seiner Organe. **) Wo keine Wahrheitserkenntnis ist, da ist auch kein wahres Dasein. Ein Ding ohne wahres Selbstbewusstsein kann nur eine scheinbare Existenz haben, d. h. es existiert als ein Schein, aber nicht in Wahrheit. Die Unwissenheit ist ein Nichts, das keinen Anfang hat, und was aus ihr entspringt, ist nicht wesentlich, sondern scheint nur zu sein. So ist auch ein "Mensch", der noch nicht zum wahren Bewusstsein seines wahren Wesens gelangt ist, nur ein menschenähnliches Ding; d. h. er existiert als eine Zusammensetzung von Tattwas in der Form eines Menschen, hat aber noch nicht angefangen, ein wirklicher Mensch zu sein.

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- 87 -

äusserlichen Leben durch die eigentümliche

Art, in welcher die Sinne wirken, verschieden.

In diesem Traumleben belebt (das Gemüt) von

äusserlichen Leben durch die eigentümliche Art, in welcher die Sinne wirken, verschieden. In diesem Traumleben belebt (das Gemüt) von neuem direkt das, was durch die Begierden während des Wachens geschaffen wurde *).

neuem direkt das, was durch die Begierden

während des Wachens geschaffen wurde*).

Wenn dieser Körper den Zustand des

Handelnden erlangt hat (d. h. wenn er zum

Selbstbewusstsein durch die geistige Wieder-

geburt erwacht ist), so offenbart er sich (im

Innern des Menschen). In ihm strahlt das

absolute Selbst (Atma), dessen Träger und

Gefäss der (erleuchtete) Verstand (Buddhi)

ist, und welcher (da er) von keinem Karma

Wenn dieser Körper den Zustand des Handelnden erlangt hat (d. h. wenn er zum Selbstbewusstsein durch die geistige Wiedergeburt erwacht ist), so offenbart er sich (im Innern des Menschen). In ihm strahlt das absolute Selbst (Atma), dessen Träger und Gefäss der (erleuchtete) Verstand (Buddhi) ist, und welcher (da er) von keinem Karma berührt (wird),' WIe ein unbeteiligter Zuschauer ist.

berührt (wird), wie ein unbeteiligter Zu-

schauer ist.

Denn der Geist (Atma) ist frei von allen

Verbindungen und unberührt von dem Thun

oder Lassen seiner Upadhi (Gefässe, in denen

er wohnt; d. h. Körper, mit denen er bekleidet

*) D. h. die durch die äusseren Sinne empfangenen

Eindrücke bringen während des Traumes gewisse Vor-

stellungen im Astralbewusstsein hervor, und zwar nicht nur

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während der Körper schläft, sondern auch während des

Träumens, das zur Zeit des Wachens geschieht, und auch

nach dem Tode des Körpers in Kama loca und Devachan.

Ohne dieses Traumleben gäbe es kein Spiel der Phantasie,

keine Erinnerung und auch keinen Gespensterspuk.

Denn der Geist (Atm;i) ist frei von allen Verbindungen und unberührt von dem Thun oder Lassen seiner U padhi (Gefässe, in denen er wohnt; d. h. Körper, mit denen er bekleidet *) D., h. die durch die äusseren Sinne empfangenen Eindrücke bringen während des Traumes gewisse Vorstellungen im Astralbewusstsein hervor, und zwar nicht nur während der Körper schläft, sondern auch während des Träumens, das zur Zeit des Wachens geschieht, und auch nach dem Tode des Körpers in Kama loca und Devachan. Ohne dieses Traumleben gäbe es kein Spiel der Phantasie, keine Erinnerung und auch keinen Gespensterspuk.

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ist). Dieses Linga übt seine Thätigkeit aus

als ein Instrument von Atma, gerade so wie

der Meissel und andere Werkzeuge eines

ist). Dieses Linga übt seine Thätigkeit aus als ein Instrument von Atma, gerade so wie der Meissel und andere Werkzeuge eines Zimmermanns. Deshalb ist Atma (Selbst) frei von jeder Verbindung.

Zimmermanns. Deshalb ist Atma (Selbst) frei

von jeder Verbindung.

Die Eigenschaften des Blindseins, der

Schwäche und des Geeignetseins (Tauglich-

keit) des Auges, existieren infolge des Vor-

handenseins guter oder schlechter Eigen-

schaften (desselben). Ebenso sind Taubheit,

Stummheit u. s. f. Eigenschaften des Ohres

und werden nicht als dem Selbst zugehörig

betrachtet.

Die Eigenschaften des Blindseins , der Schwäche und des Geeignetseins (Tauglichkeit) des Auges, existieren infolge des Vorhandenseins guter oder schlechter Eigenschaften (desselben). Ebenso sind Taubheit, Stummheit u. s. f. Eigenschaften des Ohres und werden nicht als dem Selbst zugehörig betrachtet.

Das Einatmen, Ausatmen, Gähnen, Niessen

etc. sind Thätigkeitsäusserungen von Prana

u. s. f.; (so lehren die Weisen)*) die Eigen-

schaft der Lebenskraft wird offenbar im Ge-

fühle von Hunger und Durst.

Das innere Organ ist in Verbindung mit

dem äusserlichen Sehen u. s. f., und das

*) Ein Weiser ist ein Mensch, welcher Selbsterkenntnis

besitzt; d.h. ein Mensch, dessen Wissen nicht auf Hören-

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sagen, sondern auf eigener Anschauung, Erfahrung und

Erkenntnis beruht. Deshalb stimmen auch alle Weisen in

solchen Dingen überein, ganz einerlei, aus welcher „Schule"

sie hervorgegangen sind.

Das Einatmen, Ausatmen, Gähnen, Niessen etc. sind Thätigkeitsäusserungen von Prana u. s. f.; (so lehren .die Weisen)*) die Eigenschaft der Lebenskraft wird offenbar im Gefühle von Hunger und Durst. Das innere Organ ist in Verbindung mit dem äusserlichen Sehen u. s. f., und das

.

*) Ein Weiser ist ein Mensch, welcher Selbsterkenntnis besitzt; d. h. ein Mensch, dessen Wissen nicht auf Hörensagen, sondern auf eigener Anschauung, Erfahrung und Erkenntnis beruht. Deshalb stimmen auch alle Weisen iIi solchen Dingen überein, ganz einerlei, aus welcher "Schule" sie hervorgegangen sind.

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— 89 -

Selbstsein die Folge unseres Unterscheidens.

(D. h. es entsteht dadurch, dass wir uns selbst

als etwas von anderen Dingen Verschiedenes

Selbstsein die F alge unseres U nterscheidens. (D. h. es entsteht dadurch, dass wir uns selbst als etwas von anderen Dingen Verschiedenes vorstellen.)

vorstellen.)

Das Selbst, welches dem Geniessen und

Erfahrungen unterworfen ist, wird Ahankara

(das Bewusstsein des „Ichseins") genannt*).

Es erlangt drei Zustände durch seine Ver-

bindung mit den drei Eigenschaften, Satwa,

Radscha oder Tamas**).

Durch die Annehmlichkeit der Dinge (die

Das Selbst, welches dem Geniessen und Erfahrungen unterworfen ist, wird Ahankara (das Bewusstsein des "Ichseins") genannt *). Es erlangt drei Zustände durch seine Verbindung mit den drei Eigenschaften, Satwa, Radscha oder Tamas **).

es erfährt) wird dieses „Ich" glücklich, und

durch deren Unannehmlichkeit fühlt es sich

unglücklich. Wohlbefinden und Unzufrieden-

*) Bisher war von dem Bewusstsein, welches sinnlichen

Eindrücken entspringt, die Rede; aber sobald man sich

des Daseins eines Gegenstandes bewusst wird, ist auch ein

Sich-Bewusstwerden vorhanden, dass das Selbst dieses

Bewusstwerden erfährt. Sehe ich z. B. einen Baum, so

bin ich bewusst, dass er da ist; ich bin mir aber auch be-

wusst, dass ich es bin, der diese Erfahrung macht. Dieses

„Ich-Bewusstsein" ist Ahankara, Persönlichkeit.

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**) Satwa, die Güte; Radscha, die Leidenschaft; Tamas,

die stupide Unwissenheit; mit anderen Worten: das über'

Durch die Annehmlichkeit der Dinge (die es erfährt) wird dieses "Ich" glücklich, und durch deren Unannehmlichkeit fühlt es sich unglücklich. Wohlbefinden und U nzufrieden-

menschliche, das menschliche und das unfermenschliche

(viehische) Prinzip im menschlichen Dasein; Erkenntnis,

Habsucht und Dummheit. (Siehe: „Bhagavad Gita."

Kap. XIV.)

\

*) Bisher war von dem Bewusstsein, welches sinnlichen Eindrücken entspringt, die Rede; aber sobald man sich des Daseins eines Gegenstandes bewusst wird, ist auch ein Sich-Bewusstwerden vorhanden, dass das Selbst dieses Bewusstwerden erfahrt. Sehe ich z. B. einen Baum, so bin ich bewusst, dass er da ist; ich bin mir aber auch bewusst, dass ich es bin, der diese Erfahrung macht. Dieses "Ich - Bewusstsein" ist Ahankara, Persönlichkeit. **) Satwa, die Güte; Radscha, die Leidenschaft; Tamas, die stupide Unwissenheit; mit anderen Worten: das über~ menschliche, das menschliche und das un€ermenschliche (viehische) Prinzip im menschlichen Dasein; Erkenntnis, Habsucht und Dummheit. (Siebe: "Bbagavad Gita." Kap. XIV.)

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— oo —

heit sind Eigenschaften dieses Ichs, nicht aber

das Atma, welches die ewige Seligkeit selbst

heit sind Eigenschaften dieses Ichs, nicht aber das Atma, welches die ewige Seligkeit selbst (ohne "Ich"-Begrifi) ist.

(ohne „Ich"-Begriff) ist.

Die Gegenstände sind uns lieb, nicht

wegen ihres Wertes, den sie für sich selbst

haben; sondern wegen ihrer Nützlichkeit für

das „Selbst", denn das Selbst ist dasjenige,

was alle (Geschöpfe) am meisten lieben.

Atma aber ist ewige Seligkeit, denn für

Die Gegenstände sind uns lieb, nicht wegen ihres Wertes, den sie für sich selbst haben; sondern wegen ihrer Nützlichkeit für das "Selbst", denn das Selbst ist dasjenige, \vas alle (Geschöpfe) am meisten lieben.

ihn giebt es keinen Schmerz. Die Seligkeit

des von allen Dingen abgeschiedenen Atma,

welche im traumlosen Schlafe vorhanden ist,

kann während des Wachens direkt (durch

den praktischen Okkultisten) erfahren werden,

durch Instruktion oder Mitteilung (Über-

tragung)*).

Maya (die Energie) durch welche dieses

ganze Universum hervorgebracht wird, wel-

ches die höchste beherrschende Macht, ge-

Atma aber ist ewige Seligkeit, denn für ihn giebt es keinen Schmerz. Die Seligkeit des von allen Dingen abgeschiedenen Atma, welche im traumlosen Schlafe vorhanden ist, kann während des Wachens direkt (durch den praktischen Okkultisten) erfahren werden, durch Instruktion oder Mitteilung (Übertragung) *).

*) Dass auch, während der Körper im traumlosen

Schlafe liegt, ein „transcendentales" Bewusstsein der Seele

vorhanden ist, dies beweisen die bekannten Phänomene

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von Somnambulismus, Trance u. s. w. Auch ist diese

Wissenschaft keine Errungenschaft unserer modernen Ge-

lehrten, sondern schon von Paracelsus erklärt worden, und

Heinrich Zschokke in seinen „Verklärungen" hat diese

Vorgänge vortrefflich beschrieben.

l\faya (die Energie) durch welche dieses ganze Universum hervorgebracht wird, welches die höchste beherrschende Macht, ge*) Dass auch, während der Körper im traumlosen Schlafe liegt, ein "transcendentales" Bewusstsein der Seele vorhanden ist, dies beweisen die bekannten Phänomene von Somnambulismus, Trance u. s. w. Auch ist diese 'Vissenschaft keine Errungenschaft unserer modernen Gelehrten, sondern schon von Paracelsus erklärt worden, und Heinrich Zschokke in seinen "Verklärungen" bat diese Vorgänge vortrefflich beschrieben.

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— 9i —

nannt avyakta (nicht offenbar) ist, und wel-

ches avidya (die Nichterkenntnis), welche

keinen Anfang hat, übertrifft, kann durch

nannt avyakta (nicht offenbar) ist, und welches avidya (die Nichterkenntnis) , welche keinen Anfang hat, übertrifft, kann durch die Weisen einen Eingriff erleiden vermittelst der Wirkung dieser Energie, ,velche die Weisheit ist *).

die Weisen einen Eingriff erleiden vermittelst

der Wirkung dieser Energie, welche die

Weisheit ist*).

Dieses Maya ist weder das Sein noch

das Nichtsein, noch ist es wesentlich beides;

es ist weder zerteilt noch unteilbar, noch

wesentlich beides; weder atomisch noch nicht

atomisch, noch wesentlich beides; es ist von

höchst wunderbarer und unbeschreiblicher

Art**).

Diese Illusion des Selbstseins kann durch

die Erkenntnis (Erfahrung) der Einheit (Nicht-

*) Mit anderen Worten: Das Licht der Erkenntnis

Dieses l\tlaya ist weder das Sein noch das Nichtsein, noch ist es wesentlich beides ; es ist weder zerteilt noch unteilbar, noch wesentlich beides ; weder atomisch noch nicht atomisch, noch wesentlich beides; es ist von höchst wunderbarer und unbeschreiblicher Art**).

kann von denjenigen, welche es besitzen, denen welche

hierfür empfänglich sind, durch Übertragung mitgeteilt

werden; wodurch dann eine innerliche Erleuchtung statt-

findet, welche den Irrtum verschwinden macht. Dies wird

in kirchlicher Sprache „die Gnade" genannt, und ist ein

innerliches Erwachen zu einem höheren Dasein, und nicht

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eine Erlangung einer neuen Theorie.

**) Wir können uns keine Vorstellung davon machen,

so lange wir nicht selbst diesen Zustand erlangt haben.

Deshalb kann sein Dasein nicht bewiesen werden, solange

er nicht erlangt ist; ist er aber erlangt, so ist er auch

schon bewiesen.

Diese Illusion des Selbstseins kann durch die Erkenntnis (Erfahrung) der Einheit (Nicht*) Mit anderen Worten: Das Licht der Erkenntnis

kann von denjenigen, welche es besitzen, denen welche hierfür empfanglich sind, durch Übertragung mitgeteilt werden; wodurch dann eine innerliche Erleuchtung stattfindet, welche den Irrtum verschwinden macht. Dies wird in kirchlicher Sprache "die Gnade" genannt, und ist ein innerliches Erwachen zu einem höheren Dasein, und nicht eine Erlangung einer neuen Theorie. **) Wir können uns keine Vorstellung davon machen, so lange wir nicht selbst diesen Zustand erlangt haben. Deshalb kann sein Dasein nicht bewiesen werden, solange er nich t erlangt ist; ist er aber erlangt, so ist er auch schon bewiesen.

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— gz —

Zweiheit) Brahmas geradeso zerstört werden,

wie die Illusion (Vorstellung), dass ein am

Boden liegender Strick eine Schlange sei,

Zweiheit) Brahmas geradeso zerstört werden, wie die Illusion (Vorstellung), dass ein am Boden liegender Strick eine Schlange sei, dadurch zerstört wird, dass man ihn als einen Strick erkennt. Die Eigenschaften dieses ."Ichs" werden Radschas, Tamas und Satwa genannt und diese werden durch ihre Wirkungen erkannt *).

dadurch zerstört wird, dass man ihn als einen

Strick erkennt. Die Eigenschaften dieses

„Ichs" werden Radschas, Tamas und Satwa

genannt und diese werden durch ihre Wir-

kungen erkannt*).

Die Macht von Radschas ist Ausdehnung

(Vikshepa) und diese ist das Wesen von

Thätigkeit; von ihr wurden die vorhergehen-

den Ursachen der Thätigkeit geschaffen, und

die Veränderungen des Gemütes, nämlich An-

hänglichkeit (Neigung) und andere Eigen-

schaften, welche Leid verursachen, werden

stets durch diese Macht hervorgebracht.

Geilheit und Zorn, Habsucht, Bosheit,

Selbstsucht, Eifersucht und Neid sind die

schrecklichen Eigenschaften von Radschas;

Die Macht von Radschas ist Ausdehnung (Vikshepa) und diese ist das Wesen von Thätigkeit; von ihr wurden die vorhergehenden Ursachen der Thätigkeit geschaffen, und die Veränderungen des Gemütes, nämlich Anhänglichkeit (Neigung) und andere Eigenschaften, welche Leid verursachen, werden stets durch diese Macht hervorgebracht.

deshalb wird durch diese Eigenschaft die

Neigung zum Handeln erregt, und deshalb

ist Radschas die Ursache des Gebundenseins.

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*) Wer die Einheit und Herrlichkeit „Gottes" in

sich praktisch erfährt, für den verschwindet der Wahn

eines beschränkten und vergänglichen persönlichen Daseins

mit allen diesem Dasein zugehörigen Eigenschaften.

Geilheit und Zorn, Habsucht, Bosheit, Selbstsucht, Eifersucht und Neid sind die schrecklichen Eigenschaften von Radschas; deshalb wird durch di~e Eigenschaft die Neigung zum Handeln erregt, und deshalb ist Radschas die Ursache des Gebundenseins. *) Wer die Einheit und Herrlichkeit "Gottes" in sich praktisch erfährt, für den verschwindet der Wahn eines beschränkten und vergänglichen persönlichen Daseins mit allen diesem Dasein zugehörigen Eigenschaften.

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93

Die Macht von Tamas wird Einhüllung

(äveiti) genannt; durch diese Kraft erscheint

ein Ding als etwas anderes, das es nicht ist.

Die Macht von Tamas wird Einhüllung (aveiti) genannt; durch diese Kraft erscheint ein Ding als etwas anderes, das es nicht ist. Diese Kraft ist die schliessliche Ursache des bedingten Daseins des "Ichs" und die erregende Ursache zum Platzgreifen der Kraft der Ausdehnung.

Diese Kraft ist die schliessliche Ursache des

bedingten Daseins des „Ichs" und die er-

regende Ursache zum Platzgreifen der Kraft

der Ausdehnung.

Wenn man auch noch so intelligent und

gelehrt, geschickt, scharfsinnig in der Selbst-

beobachtung und gut unterrichtet in ver-

schiedenen Dingen ist, so kann man doch

nicht richtig unterscheiden, so lange man von

Tamas eingehüllt ist, sondern man hält in

seiner Unwissenheit dasjenige für wahr, was

dem Irrtum entspringt, und man verlässt sich

auf Eigenschaften von Dingen, die durch

Irrtum entstanden sind. Wehe! Gross ist die

Wenn man auch noch so intelligent und gelehrt, geschickt, scharfsinnig in der Selbstbeobachtung und gut unterrichtet in verschiedenen Dingen ist, so kann man doch nicht richtig unterscheiden, so lange man von Tamas eingehüllt ist, sondern man hält in seiner Unwissenheit dasjenige für wahr, was dem Irrtum entspringt, und man verlässt sich auf Eigenschaften von Dingen, die durch Irrtum entstanden sind. Wehe! Gross ist die einhüllende Macht von Tamas und unwiderstehlich *).

einhüllende Macht von Tamas und unwider-

stehlich*).

Fruchtloses Denken, entgegengesetzte Ge-

danken (sich widersprechende Ideen), Grübeln

*) Deshalb sagt auch Jakob Böhme: „Folget meinem

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Rat und gehet aus eurem schweren Suchen in der Ver-

nunft aus in Willen Gottes, in Gottes Geist, und werfet

die äussere Vernunft weg, so ist euer Wille Gottes Wille,

und Gottes Geist wird euch suchen in euch." („Vierzig

Fragen." I. 36.)

Fruchtloses Denken, entgegengesetzte Gedanken (sich widersprechende Ideen), Grübeln *) Deshalb sagt auch Jakob Böhme: "Folget meinem Rat und gehet aus eurem schweren Suchen in der Vernunft aus in Willen Gottes, in Gottes Geist, und werfet die äussere Vernunft weg, so ist euer Wille Gottes Wille, und Gottes Geist wird euch suchen in euch." ("Vierzig Fragen." I. 36.)

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94

über Möglichkeiten, der Irrtum, dass man

dasjenige für Wirklichkeit hält, was nicht

wirklich (substantiell) ist, alles dies gehört

über Möglichkeiten, der Irrtum, dass man dasjenige für Wirklichkeit hält, was nicht wirklich (substantiell) ist, alles dies gehört Radschas an. Wer mit Radschas verbunden ist, wird fortwährend durch dessen ausbreitende Macht verleitet.

Radschas an. Wer mit Radschas verbunden

ist, wird fortwährend durch dessen ausbrei-

tende Macht verleitet.

Unwissenheit, Trägheit, Faulheit, Schläfrig-

keit, Täuschung, Narrheit und anderes sind

die Eigenschaften von Tamas. Wer von die-

sem besessen ist, sieht nichts richtig, sondern

ist wie ein Schlafender oder wie ein Zaunpfahl.

Das reine Satwa, selbst wenn es mit die-

sen beiden gemischt ist, so wie eine Art

von Wasser sich mit einer anderen Art

mischt (d. h. so, dass man die beiden nicht

Unwissenheit, Trägheit, Faulheit, Schläfrigkeit, Täuschung, Narrheit und anderes sind die Eigenschaften von Tamas. Wer von diesem besessen ist, sieht nichts richtig, sondern ist wie ein Schlafender oder wie ein Zaunpfahl.

unterscheiden kann), wird das Mittel zur Er-

lösung; (denn) die Wiederspiegelung des ab-

soluten Selbsts (des höchsten Geistes), welche

im Satwa erscheint, offenbart wie die Sonne

eine Welt von Gegenständen *).

*) D. Ii.: Wer aus dem seinen Verstand umhüllenden

Nebel in das Licht der Erkenntnis tritt, dem eröffnet sich

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eine neue Welt von Wirklichkeiten, von deren Dasein er

vorher keine Ahnung hatte, und er erkennt, dass dasjenige,

was er für Wahrheit hielt, nur ein Schein und eine Täu-

schung war.

Das reine Satwa, selbst wenn es mit diesen beiden gemischt ist, so wie eine Art von Wasser sich mit einer anderen Art mischt (d. h. so, dass man die beiden nicht unterscheiden kann), wird das Mittel zur Erlösung; (denn) die Wiederspiegelung des absoluten Selbsts (des höchsten Geistes), welche im Satwa erscheint, offenbart wie die Sonne eine Welt von Gegenständen *). *) D. h.: Wer aus dem seinen Verstand umhüllenden

Nebel in das Licht der Erkenntnis tritt, dem eröffnet sich eine neue Welt von Wirklichkeiten, von deren Dasein er vorher keine Ahnung hatte, und er erkennt, dass dasjenige, was er für Wahrheit hielt, nur ein Schein und eine Täuschung war.

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Die Eigenschaften des vermischten Sat-

wa sind Selbstbeschränkung*), Selbstbeherr-

schung, Selbsterziehung**) u. s. f., Ehrfurcht,

Die Eigenschaften des vermischten Satwa sind Selbstbeschränkung *), Selbstbeherrschung, Selbsterziehung **) u. s. f., Ehrfurcht, Rücksichtnahme, das Streben nach Freiheit, -göttergleiche Attribute ***) und Enthaltsamkeit vom Bösen.

Rücksichtnahme, das Streben nach Freiheit,

göttergleiche Attribute***) und Enthaltsam-

keit vom Bösen.

Die Eigenschaften vom reinen Satwa sind

tiefer Friede, die Wahrnehmung des Atma

in uns, erhabenste Ruhe, Zufriedenheit, Heiter-

keit des Gemüts und die Versenkung der

Seele in das (unendliche) Selbst, wodurch ein

Vorgeschmack der ewigen Seligkeit erlangt

wird.

Das Nichtoffenbare (Avyaktam), welches

diese drei Eigenschaften (gunas) andeuten, wird

Die Eigenschaften vom reinen Satwa sind tiefer Friede, die Wahrnehmung des Atma in uns, erhabenste Ruhe, Zufriedenheit, Heiterkeit des Gemüts und die Versenkung der Seele in das (unendliche) Selbst, wodurch ein V orgeschmack der ewigen Seligkeit erlangt wird.

der ursächliche Körper (Karana Sharira) des

*) Askese, Frohsinn, Freigebigkeit, Verehrung der

Götter, das Eindringen in den Geist der heiligen Schriften,

das Gefühl der Scham, wenn man Böses ihut, Demut,

Beobachtung religiöser Übungen u. s. w.

**) Hierher gehört Wohlwollen gegen jedermann, Wahr-

heitsliebe, Entsagung, Milde, Offenheit, Vergebung, Geduld,

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Massigkeit und Reinheit.

***) Göttergleiche Attribute sind diejenigen Eigenschaften

oder Kräfte, welche uns befähigen, unsere Pflichten zu er-

füllen, ohne einen persönlichen Zweck dazu im Auge zu

haben (im Namen Gottes zu handeln). (Siehe Bhagavad

Gita, Kap. XVI.)

Lotuablütcn XXXI. -

Das Nichtoffenbare (Avyaktam), welches diese drei Eigenschaften (gunas) andeuten, wird der ursächliche Körper (Karana Sharira) des *) Askese, Frohsinn, Freigebigkeit, Verehrung der Götter, das Eindringen in den Geist der heiligen Schriften, Jas Gefühl der Scham, wenn man BÖses thut, Demu~ Beobachtung religiöser Übungen. u. s. w.

**) Hierher gehört 'Vohlwollen gegen jedermann, \Vallfheitsliebe, Entsabrung, Milde, Offenheit, Vergebung, Geduld, Mässigkeit und Reinheit. ***) Göttergleiche Attribute sind diejenigen Eigenschaften oder Kräfte, welche uns befähigen, unsere Pflichten zu erfüllen, ohne einen persönlichen Zweck dazu im Auge zu haben (im Namen Gottes zu handeln). ~Siche Bhagavad Gita, Kap. XVI.) LotuBblllten XXXI.

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Ichs genannt. Der Zustand seiner Offen-

barung ist der traumlose Schlaf, in welchem

die Funktionen aller Organe und auch die-

Ichs genannt. Der Zustand seiner Offenbarung ist der traumlose Schlaf, in welchem die Funktionen aller Organe und auch diejenigen von. Buddhi nicht in Thätigkeit sind.

jenigen von Buddhi nicht in Thätigkeit sind.

Der traumlose Schlaf ist jener Zustand,

in welchem alles (relative) Bewusstsein in

Ruhe ist, und der Verstand (Buddhi) nicht

thätig ist. Er ist als derjenige Zustand be-

kannt, in welchem kein (objektives) Erkennen

stattfindet*).

Der Körper, die Organe, die Lebenskraft,

Der traumlose Schlaf ist jener Zustand, In welchem alles (relative) Bewusstsein in Ruhe ist, und der Verstand (Buddhi) nicht thätig ist. Er ist als derjenige Zustand bekannt, in welchem kein (objektives) Erkennen stattfindet *).

die Vorstellung des Selbstseins (Ahankara)

und die übrigen, welche alle Differentiationen

(des Einen, Ewigen) sind, die Gegenstände

der Sinne, Genuss u. s. w., Akäsa und die

anderen Elemente, aus denen dieses endlose

Weltall besteht, das Nichtoffenbare (Avyak-

tam) mit eingeschlossen, sind alle der „Nicht-

geist" oder das „Nichtselbst" **).

*) D. h. es findet kein Erkennen vermittelst der

Organe des materiellen oder des Astralkörpers statt. Der

Körper liegt im traumlosen Schlafe; aber der Geist (das

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absolute Bewusstsein) schläft nicht. Der Adept ist, auch

Der Körper, die Organe, die Lebenskraft, die Vorstellung des Selbstseins (Ahankara) und die übrigen, welche alle Differentiationen (des lEinen, Ewigen) sind, die Gegenstände der Sinne, Genuss u. s. w., Akasa und die anderen Elemente, aus denen dieses endlose Weltall besteht, das Nichtoffenbare (Avyaktarn) mit eingeschlossen, sind alle der "Nichtgeist" oder das "Nichtselbst" **).

während sein Körper im Schlafe liegt, sich seines höheren

Daseins bewusst.

**) Der „Geist" oder das wirkliche „Selbst", ist das

Bewusstsein selbst, ohne Beziehung auf etwas, das Nicht-

*) D. h. es findet kein Erkennen vennittelst der Organe des materiellen oder des Astralkörpers statt. Der Körper liegt im traumlosen Schlafe; aber der Geist (du absolute Bewusstsein) schläft nicht. Der Adept ist, auch während sein Körper im Schlafe liegt, sich seines höheren Daseins bewusst. **) Der "Geist" oder das wirkliche "Selbst". ist das

Bewusstsein selbst, ohne Beziehung auf etwas, das Nicht-

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Wisse, dass Maya und alle Funktionen

von Maya, von Mahat (der Schöpfungskraft)

bis herab zum Körper Asat (Prakriti oder

Wisse, dass Maya und alle Funktionen von Maya, von Mahat (der Schöpfungskraft) bis herab zum Körper Asat (Prakriti oder unwesentliche Objektivität) sind, weil sie das Nichtselbst (d. h. nur Erscheinungen) sind, so wie die Luftspiegelung der Wüste.

unwesentliche Objektivität) sind, weil sie das

Nichtselbst (d. h. nur Erscheinungen) sind,

so wie die Luftspiegelung der Wüste.

Ich will dir jetzt die wesentliche Form

(Swarupa) des höchsten Geistes (Paramatma)

erklären. Wer sie erkennt, der wird frei von

den Fesseln und erlangt Selbständigkeit (wirk-

liches Dasein).

Ein ewiges Etwas, auf welches die Über-

zeugung in Bezug auf das „Ich" gegründet

ist, besteht für sich selbst. Es ist verschieden

von den fünf Hüllen und der Zeuge der

drei Zustände*).

Ich will dir jetzt die wesentliche Form (Swarupa) des höchsten Geistes (Paramatma) erklären. Wer sie erkennt, der wird frei von den Fesseln und erlangt Selbständigkeit (wirkliches Dasein).

bewusstsein (Persönlichkeit u. s. w.) ist. Das Aufgehen

des relativen Bewusstseins im Absoluten, ist die Grundlage

der Lehre der Indier sowohl als des Christentums. Dass

diese Lehre aber von so Wenigen begriffen und von so

Vielen bekämpft wird, daran ist Ahankara, die persön-

liche Selbstliebe, das Verlangen nach persönlichem Sonder-

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sein schuld.

*) Die fünf Hüllen oder „Leiber" sind in Sank

racharyas Tattwa Bodha beschrieben. Die drei Zustände

sind Satwa (Klarheit), Radscha (Begierde), Tamas (Be-

schränktheit).

7*

Ein ewiges Etwas, auf welches die Überzeugung in Bezug auf das "Ich" gegründet ist, besteht für sich selbst. Es ist verschieden von den fünf Hüllen und der Zeuge der drei Zustände *). bewusstsein (Persönlichkeit u. s. w.) ist. Das Aufgehen des relativen Bewusstseins im Absoluten, ist die Grundlage der Lehre der Indier sowohl als des Christentums. Dass diese Lehre aber von so Wenigen begriffen und von so Vielen bekämpft wird, daran ist Ahankara, die persönliche Selbstliebe, das Verlangen nach persönlichem Sondersein schuld. *) Die

fiinf Hüllen oder "Leiber" sind in Sank racharyas Tattwa Bodha beschrieben. Die drei Zustände sind Satwa (Klarheit), Radscha (Begierde), Tamas (Beschränktheit).

7*

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Dasjenige, welches während des Wachens,

Träumens und auch im traumlosen Schlummer

das Gemüt und dessen Funktionen kennt,

Dasjenige, welches während des Wachens, . Träumens und auch im traumlosen Schlummer das Gemüt und dessen Funktionen kennt, welche Aktivität und Passivität sind, das ist das Selbst ("Gott").

welche Aktivität und Passivität sind, das ist

das Selbst („Gott").

Der durch sich selbst alles erkennt und

den niemand sieht, der Buddhi und die

andern (Prinzipien) belebt, aber nicht von

ihnen belebt wird; der ist der Atma („Gott").

Der Atma ist dasjenige, was die ganze

Welt durchdringt, aber von nichts durch-

drungen wird, das alle Dinge erleuchtet, aber

alle Dinge können ihn nicht erleuchten.

Der durch sich selbst alles erkennt und den niemand sieht, der Buddhi und die andern (Prinzipien) belebt, aber nicht von ihnen belebt wird; der ist der Atma ("Gott").

Weil er ihnen nahe ist, so üben der Kör-

per, die Organe, Manas und Buddhi (Verstand

und Intuition) ihre Thätigkeit aus, als ob sie

(seine) Werkzeuge wären*).

Durch ihn, der die Form des ewigen

Bewusstseins hat, werden alle Dinge von

*) In der That sind diese Organe u. s. w. nicht die

Werkzeuge des höchsten Geistes; denn der höchste Geist

handelt nicht, obgleich er die Ursache des Handelns ist,

Der Atma ist dasjenige, was die ganze \Velt durchdringt, aber von nichts durchdrungen wird, das alle Dinge erleuchtet, aber alle Dinge können ihn nicht erleuchten.

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wie ja auch die Sonne die Ursache aller Lebensthätigkeit

auf der Erde ist, ohne dass sie selbst an dieser Thätigkeit

teilnimmt.

\\Teil er ihnen nahe ist, so üben der Körper, die Organe, Manas und Buddhi (Verstand und Intuition) ihre Thätigkeit aus, als ob sie (seine) Werkzeuge wären *). Durch ihn, der die Form des ewigen Bewusstseins hat, werden alle Dinge von *) In der That sind diese Organe u. s. w. nicht die \Yerkzeuge des höchsten Geistes; denn der höchste Geis} handelt nicht, obgleich er die Ursache des Handelns ist, wie ja auch die Sonne die Ursache aller Lebenstbätigkeit auf der Erde ist, ohne dass sie selbst an dieser Thätigkeit teilnimmt.

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Ahankara hinab bis zum (materiellen) Körper,

Lust u. s. w. erkannt, als ein Gefäss (des

Geistes, der auch ohne Gefäss für sich allein

Ahankara hinab bis zum (materiellen) Körper, Lust u. s. w. erkannt, als ein Gefäss (des Geistes, der auch ohne Gefäss für sich allein existiert).

existiert).

Dieser Geist (Puruscha), der wesentliche

Atma (das Wesen aller Dinge) ist ewige,

fortwährende, bedingungslose, absolute Selig-

keit, welche sich stets gleich bleibt und die

Erkenntnis selbst ist, durch deren Sprache

(Wort, Logos) die Lebenslüfte sich bewegen.

Dieses nicht offenbare geistige Bewusst-

sein fängt an sich zu offenbaren wie die

Dieser Geist (Puruscha), der wesentliche Atma (das Wesen aller Dinge) ist ewige, fortwährende, bedingungslose, absolute Seligkeit, welche sich stets gleich bleibt und die Erkenntnis selbst ist, durch deren Sprache (Wort, Logos) die Lebenslütte sich bewegen.

Morgenröte in einem reinen Herzen und

scheint wie die Mittagsonne in der „Höhle

der Weisheit", von wo sie das ganze Weltall

erleuchtet *).

Derjenige, welcher die Veränderungen

(Wirkungsweisen) von Manas und Ahankriti

kennt, und was der Körper thut, seine Organe

und die Lebenskraft darin, so wie Feuer im

*) Die Anatomen und Physiologen werden wohl ver-

geblich nach dieser „Höhle der Weisheit" suchen, die sich

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zwischen den „Augenbrauen" befindet. Für den „Ein-

siedler", welcher selber in dieser Höhle wohnt, bedarf

Dieses nicht offenbare geistige Bewusstsein fängt an sich zu offenbaren wie die Morgenröte in einem reinen Herzen und scheint wie die Mittagsonne in der "Höhle der Weisheit", von wo sie das ganze Weltall erleuchtet *).

dieser Ausdruck keiner Erklärung.

Derjenige, welcher die Veränderungen (Wirkungsweisen) von Manas und Ahankriti kennt, und \vas der Körper thut, seine Organe und die Lebenskraft darin, so wie Feuer im *) Die Anatomen und Physiologen werden wohl vergeblich nach dieser "Höhle der Weisheit" suchen, die sich zwischen den "Augenbrauen" befindet. Für den "Einsiedler", welcher selber in dieser Höhle wohnt. bedarf dieser Ausdruck keiner Erklärung.

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Eisen ist, der handelt nicht, noch gehorcht

er (seinen Organen).

Eisen ist, der handelt nicht, noch· gehorcht er (seinen Organen).

Dieser Ewige wird nicht geboren, er stirbt

nicht, er wird weder grösser noch kleiner,

er verändert sich nicht und wird durch die

Auflösung dieses Körpers nicht aufgelöst,

so wie der Raum (nicht verschwindet), wenn

Dieser Ewige wird nicht geboren, er stirbt nicht, er wird weder grösser noch kleiner, er verändert sich nicht und wird durch die Auflösung dieses Körpers nicht aufgelöst, so wie der Raum (nicht verschwindet), wenn der Krug zerbricht.

der Krug zerbricht.

Der höchste Geist (Paramatma) ist von

Prakriti (Natur) und dessen (deren) Ver-

änderungen verschieden; seine besondere

Eigenschaft ist reines Bewusstsein; er ist

nicht zusammengesetzt und offenbart diese

Unendlichkeit von Wirklichkeit und Unwirk-

lichkeit. Die der Vorstellung des „Ichs"

unterliegende Wesenheit offenbart sich in

den Zuständen des Wachens und den übrigen

(Zuständen), als der Zeuge (das Subjekt) von

Buddhi.

Der höchste Geist (Paramatma) ist von Prakriti (Natur) und dessen (deren) Veränderungen verschieden; seine besondere Eigenschaft ist reines Bewusstsein; er ist nicht zusammengesetzt und offenbart diese Unendlichkeit von Wirklichkeit und U nwirklichkeit. Die der Vorstellung des "Ichs" unterliegende Wesenheit offenbart sich in den Zuständen des Wachens und den übrigen (Zuständen), als der Zeuge (das Subjekt) von Buddhi.

O Schüler! Beherrsche dein Gemüt und

siehe du selbst diesen, den Atma, in dir als

„das bin ich"; (siehe es) in der Ruhe von

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Buddhi, (in der Klarheit des Geistes), durch-

kreuze das uferlose Meer des wechselvollen

Daseins, dessen Wogen Geburt und Tod sind,

und erfülle den Zweck deines Daseins, indem

o

Schüler! Beherrsche dein Gemüt und siehe du selbst diesen, den Atma, in dir als "das bin ich"; (siehe es) in der Ruhe von Buddhi, (in der Klarheit des Geistes), durchkreuze das uferlose Meer des wechselvollen Daseins, dessen Wogen Geburt und Tod sind, und erfülle den Zweck deines Daseins, indem

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du fest in der Form von Brahma (in der

geistigen Erkenntnis) ruhst*).

du fest in der Form von Brahma (in der geistigen Erkenntnis) ruhst *).

Der Glaube, dass das (wahre) Ich in Be-

ziehung zum Nichtich (Illusion des Sonder-

seins) stehe, bewirkt das Gebundensein. Aus

der hieraus entspringenden Nichterkenntnis

entsteht die Ursache des Geborenwerdens,

Der Glaube, dass das (wahre) Ich in Beziehung zum Nichtich (Illusion des Sonderseins) stehe, bewirkt das Gebundensein. Aus der hieraus entspringenden Nichterkenntnis entsteht die Ursache des Geborenwerdens, des Todes und des Leidens des betreffenden Individuums. Nur dieser Irrtum ist schuld daran, dass der Mensch diesen Körper ernährt, pflegt und bewahrt; er hält das Unwirkliche für das Wirkliche, so wie die sich einpuppende Raupe sich in ihren eigenen Saft einhüllt.

des Todes und des Leidens des betreffenden

Individuums. Nur dieser Irrtum ist schuld

daran, dass der Mensch diesen Körper er-

nährt, pflegt und bewahrt; er hält das Un-

wirkliche für das Wirkliche, so wie die sich

einpuppende Raupe sich in ihren eigenen

Saft einhüllt.

Höre, o Freund! Die Vorstellung des

Selbstseins in einem durch Tamas betrogenen

(Menschen) wird durch diesen Irrtum (Asat)

gestärkt. Aus einem solchen Mangel an

Unterscheidung entspringen Täuschungen,

wie die Verwechslung von Schlange und

*) Thomas von Kempis drückt dasselbe in folgenden

Worten aus: „Bestrebe dich, dein Herz von der Liebe zum

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Sichtbaren abzuziehen und zum Unsichtbaren zu erheben;

denn die ihrer Sinnlichkeit folgen, beflecken ihr Gewissen

und verlieren die Gnade Gottes." („Nachfolge Christi." L 5.)

Die geistige Erkenntnis ist in kirchlicher Sprache „das

Herz Jesu" genannt; ein Ausdruck, der für den Nicht-

mystiker keinen Sinn hat.

Höre, 0 Freund! Die Vorstellung des Selbstseins in einem durch Tamas betrogenen (Menschen) wird durch diesen Irrtum (Asat) gestärkt. Aus einem solchen Mangel an Unterscheidung entspringen Täuschungen, wie die Verwechslung von Schlange und *) Thomas von Kempis drückt dasselbe in folgenden Worten aus: "Bestrebe dich, dein Herz von der Liebe zum Sichtbaren abzuziehen und zum Unsichtbaren zu erheben; denn die ihrer Sinnlichkeit folgen, beflecken ihr Gewissen und verlieren die Gnade Gottes." ("Nachfolge Christi." 1.5.) Die geistige Erkenntnis ist in kirchlicher Sprache "das Herz Jesu" genannt; ein Ausdruck, der für den Nichtmystiker keinen Sinn hat.

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Strick. Hieraus entsteht vielfaches Leiden

für den in diesem Irrtum Befangenen. Des-

Strick. für den halb ist (Irrtum)

halb ist durch das Fürwahrhalten von Asat

(Irrtum) das „Ich" (an die Materie) gebunden.

Die einhüllende Macht von Tamas ver-

schleiert diesen Atma völlig, dessen Kräfte

unendlich und durch die unteilbare, ewige,

einheitliche Kraft der Erkenntnis offenbar

werden; (sie verschleiert ihn) so wie Rahu

Hieraus entsteht vielfaches Leiden in diesem Irrtum Befangenen. Desdurch das Fürwahrhalten von Asat das "Ich" (an die Materie) gebunden.

(der Schatten des Mondes) die Sonne ver-

finstert (uns den Anblick der Sonne entzieht).

Die einhüllende Macht von Tamas verschleiert diesen Atma völlig, dessen I~räfte unendlich und durch die unteilbare, ewige, einheitliche Kraft der Erkenntnis offenbar ,,'erden; (sie verschleiert ihn) so wie Rahu (der Schatten des Mondes) die Sonne verfinstert (uns den Anblick der Sonne entzieht).

Wenn aus dem Atma (dem Selbst) die

Erkenntnis des Individuums von seiner Ein-

heit mit demselben schwindet, — eine Er-

kenntnis, welche eine höchst reine Ausstrah-

lung hat —, so bildet sich das selbst be-

trogene Individuum ein, sein Leib (Persön-

lichkeit), welcher nicht das Selbst ist, sei das

Selbst. Dann verursacht die grosse Macht

von Radschas, Vikshepa (Ausdehnung) ge-

nannt, diesem Individuum viele Schmerzen

durch die Fesseln, mit denen es ihn bindet,

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(nämlich) Lust, Zorn u. s. w.*).

*) Hier finden wir Jakob Böhmes Lehre von den

,,Quellgeistern". Tamas ist das zusammenziehende (adstrin-

Wenn aus dem Atma (dem Selbst) die Erkenntnis des Individuums von seiner Einheit mit demselben schwindet, - eine Erkenntnis, welche eine höchst reine Ausstrahlung hat -, so bildet sich das selbst betrogene Individuum ein, sein Leib (Persönlichkeit), welcher nicht das Selbst ist, sei das Selbst. Dann verursacht die grosse Macht von Radschas, Vikshepa (Ausdehnung) genannt diesem Individuum viele Schmerzen durch die Fesseln. mit denen es ihn bindet, (nämlich) Lust, Zorn u. s. w. *).

gierende) Prinzip, die Ursache der Materialität, das al-

I

*) Hier finden wir Jakob Böhmes Lehre ,"on den "Quellgeistern". Tamas ist das zusammenziehende (adstringierende) Prinzip, die Ursache der Materialität, das al-

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1°3

Ein solcher Mensch mit verkehrten Be-

griffen, der wahren Erkenntnis des Atma

durch den Hai der grossen Täuschung be-

Ein solcher Mensch mit verkehrten Begriffen, der wahren Erkenntnis des Atma durch den Hai der grossen Täuschung beraubt, ist dem bedingten Dasein unterworfen infolge der ausdehnenden Energie (Vikshepa). Seine Aufführung ist verachtungswürdig und deshalb geht er auf und nieder in dem Ocean dieses bedingten Daseins, das voll Gift ist*).

raubt, ist dem bedingten Dasein unterworfen

infolge der ausdehnenden Energie (Vikshepa).

Seine Aufführung ist verachtungswürdig und

deshalb geht er auf und nieder in dem Ocean

dieses bedingten Daseins, das voll Gift ist*).

Wie Wolken, durch die Strahlen der Sonne

hervorgebracht, dadurch sich bemerkbar

machen, dass sie die Sonne verdecken, so

macht sich die Selbstsucht, welche durch die

Verbindung mit Atma entsteht, dadurch be-

merkbar, dass sie das wahre Wesen des

Atma (des Selbsts) verhüllt.

chemistische „Salz"; Radschas die Ursache der Bewegung

oder Ausdehnung, Begierde, Empfindung, der alchemistische

„Sulphur"; Satwa die Klarheit, die Erkenntnis, der

alchemistische „Merkur", durch welchen die Härte aufgelöst

Wie Wolken, durch die Strahlen der Sonn'c hervorgebracht, dadurch sich bemerkbar machen, dass sie die Sonne verdecken, so macht sich die Selbstsucht, welche durch die Verbindung mit Atma entsteht, dadurch bemerkbar, dass sie das wahre Wesen des Atma (des Selbsts) verhüllt.

und Tamas zerstreut wird. Die Alchemie ist allerdings

ein Unsinn, wenn sie so aufgefasst wird, wie manche

unserer modernen Gelehrten sie auffassen; für den Ver-

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ständigen aber ist sie eine heilige Wissenschaft, durch welche

aus einem Menschen ein Gott gemacht werden kann.

*) D. h.: Er geht von dem objektiven in den subjek-

tiven und von diesem wieder in den objektiven Zustand

ein; mit anderen Worten, er reinkarniert sich immer wieder,

ohne dass er zur Selbsterkenntnis und dadurch zum wahren

Dasein gelangt.

chemistische "Salz"; Radschas die Ursache der Bewegung oder Ausdehnung, Begierde, Empfindung, der alchemistische "Sulphur" ; Satwa die Klarheit, die Erkenntnis, der alchemistische "Merkur", durch welchen die Härte aufgelöst und Tamas zerstreut wird. Die Alchemie ist allerdings ein Unsinn, wenn sie so aufgefasst wird, wie manche unserer modernen Gelehrten sie auffassen; für den Verständigen aber ist sie eine heilige Wissenschaft, durch welche aus einem Menschen ein Gott gemacht werden kann. *) D. h.: Er geht von dem objektiven in den subjektiven und von diesem wieder in den objektiven Zustand ein; mit anderen Worten, er reinkamiert sich immer wieder, ohne dass er zur Selbsterkenntnis und dadurch zum wahren Dasein gelangt.

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— 1o4 —

1°4

Wie an einem trüben Tage, wenn dichte

Wolken die Sonne verdecken, kalte Stürme

die Wolken hin- und hertreiben, so wird der

Wie an einem trüben Tage, wenn dichte Wolken die Sonne verdecken, kalte Stürme die Wolken hin- und hertreiben, so wird der Mensch mit betrogenem Verstande, der ohne Unterlass von Tamas eingehüllt ist, durch die mächtige ausdehnende Kraft (Vikshepa) mit vielen Qualen gepeinigt *).

Mensch mit betrogenem Verstande, der ohne

Unterlass von Tamas eingehüllt ist, durch die

mächtige ausdehnende Kraft (Vikshepa) mit

vielen Qualen gepeinigt*).

Durch diese zwei Mächte wird das Indi-

viduum gebunden; betrogen von diesen Zweien

irrt er umher und meint der Leib (die Per-

sönlichkeit) sei der Atma.

Wahrlich, der Same des bedingten Lebens

ist Tamas; der Keim davon ist die Überzeu-

gung, dass der Leib das „Ich" sei, die Selbst-

liebe ist das Blatt, Karma ist der Saft, der

Leib der Stamm, die Lebenslüfte die Zweige

und die Spitzen von diesen die Organe. Die

Durch diese zwei Mächte wird das Individuum gebunden; betrogen von diesen Zweien irrt er umher und meint der Leib (die Persönlichkeit) sei der Atma.

Blumen sind die Gegenstände (der Sinne),

die Früchte sind die verschiedenen Leiden

infolge von Verschiedenheiten des Karma

und Jiva (das individuelle Ich) die Persön-

lichkeit ist der Vogel, der sie frisst.

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*) Er ist dem Leben und dem Tode unterworfen.

Gelangt er aber einmal zu seinem wahren Selbstbewusstsein,

so ist er erhaben über jene Zustände der Materie, welche

man „Leben" und „Tod" nennt.

Wahrlich, der Same des bedingten Lebens ist Tamas; der Keim davon ist die Überzeugung, dass der Leib das "Ich" sei, die Selbstliebe ist das Blatt, Karma ist der Saft, der Leib der Stamm, die Lebenslüfte die Zweige und die Spitzen von diesen die Organe. Die Blumen sind die Gegenstände (der Sinne), die Früchte sind die verschiedenen Leiden infolge von Verschiedenheiten des Karma und Jiva (das individuelle Ich) die Persönlichkeit ist der Vogel, der sie frisst. *) Er ist dem Leben und dem Tode unterworfen. Gelangt er aber einmal zu seinem wahren Selbstbewusstsein, so ist er erhaben über jene Zustände der Materie, welche man "Leben" und "Tod" nennt.

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— io5 —

10

Das Gebundensein des Nicht-Ichs, welches

5

im Irrtum wurzelt, verursacht den Strom aller

Geburt, Tod, Krankheit, Alter und andere

Das Gebundensein des Nicht-Ichs, welches im Irrtum wurzelt, verursacht den Strom aller Geburt, Tod, Krankheit, Alter und andere Übel, welche dieses Jiva befallen, das in seinem eigenen Wesen ohne Anfang und ohne Ende ist.

Übel, welche dieses Jiva befallen, das in

seinem eigenen Wesen ohne Anfang und ohne

Ende ist.

Dieses Gebundensein kann durch keine

Waffen des Angriffes oder der Verteidigung

gelöst werden, weder durch Wind, noch durch

Feuer, noch durch unzählige religiöse Werke,

sondern nur allein durch das Schwert der

unterscheidenden Erkenntnis, welches scharf

und glänzend durch die Gnade des Yoga wird.

Denn wenn ein Mensch einen einfältigen

Glauben an dasjenige hat, was die Veden

Dieses Gebundensein kann durch keine Waffen des Angriffes oder der Verteidigung gelöst werden, weder durch Wind, noch durch Feuer, noch durch unzählige religiöse Werke, sondern nur allein durch das Schwert der unterscheidenden Erkenntnis, welches scharf und glänzend durch die Gnade des Yoga wird.

lehren, so kennt er die Pflichten, welche ihm

auferlegt sind. Aus der Erfüllung dieser

Pflichten entspringt die Reinigung von Jiva;

in dem gereinigten Buddhi ist die Erkenntnis

des höchsten Selbsts, und aus dieser ent-

springt die Vernichtung des bedingten Daseins

bis in die Wurzel derselben hinab*).

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*) Es ist somit nicht nötig, dass ein Mensch in den

verschiedenen Theorien der Wissenschaft, Philosophie und

Theologie belesen und bewandert sei, um zur göttlichen

Selbsterkenntnis und dadurch zur ewigen Seligkeit zu ge-

langen. Wenn er nur reines Herzens ist und seine Pflicht

Denn wenn ein Mensch einen einfältigen Glauben an dasjenige hat, was die Veden lehren, so kennt er die Pflichten, welche ihm auferlegt sind. Aus der Erfüllung dieser Pflichten entspringt die Reinigung von Jiva; in dem gereinigten Buddhi ist die Erkenntnis des höchsten Selbsts, und aus dieser entspringt die Vernichtung des bedingten Daseins bis in die Wurzel derselben hinab*). *) Es ist somit nicht nötig, dass ein Mensch in den verschiedenen Theorien der Wissenschaft, Philosophie und Theologie belesen und bewandert sei, um zur göttlichen Selbsterkenntnis und daduIch zur ewigen Seligkeit zu gelangen. Wenn er nur reines Herzens ist und seine Pflicht

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erfullt, ohne sich um sein persönliches Selbst im Diesseits

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oder Jenseits zu kümmern, so stellt sich die geistige Selbst-

erkenntnis von selber ein, ebenso wie sich das Licht der

Sonne einstellt, wenn man aus dem Schatten ins Licht

tritt. Alle philosophischen Lehren haben daher keinen

anderen Zweck, als den Menschen dazu zu bewegen, den

Irrtum fahren zu lassen, welcher ihn hindert, die Wahrheit

zu erkennen; erkennt er den Irrtum und lässt er ihn fahren,

so offenbart sich ihm die Weisheit (Theosophie) von selbst,

und er kann nicht an derjenigen Wahrheit zweifeln, die zu

seinem eigenen Wesen geworden ist. Deshalb sagt auch

Thomas von Kempis: „Wohl dem, den die Wahrheit durch

sich selber belehrt; nicht durch vergängliche Bilder und

Worte, sondern so, wie sie ihrem Wesen nach ist."

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(Fortsetzung folgt.)

erfüllt. ohne sich um sein persönliches Selbst im Diesseits oder JenseIts zu kümmern, so stellt sich die geistige Selbsterkenntnis yon selber ein, ebenso wie sich das Licht der Sonne einstellt, wenn man aus dem Schatten ins Licht tritt. Alle philosophischen Lehren haben daher keinen anderen Zweck, als den Menschen dazu zu bewegen, den Irrtum fahren zu lassen, welcher ihn hindert, die Wahrheit zu erkennen; erkennt er den Irrtum und lässt er ihn fahren, so offenbart sich ihm die \Veisheit (Theosophie) von selbst, und er kann nicht an derjenigen " ...ahrheit zweüeln, die zu seinem eigenen Wesen gewo~den ist. Deshalb sagt auch Thomas \"on Kempis: " Wohl dem, den die ".,.ahrheit durch sich selber belehrt; nicht durch vergängliche Bilder und ,,-orte, sondern so, wie sie ihrem Wesen nach ist." (Fortsetzung folgt.)

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WBBSi

"

£ <^ ^ 2^

Willensfreiheit und Reinkarnation.

Von A. S.

Eine der meist umstrittenen, weil zu tief

in das Leben des Einzelnen sowohl wie der

Gesamtheit einschneidenden Fragen ist jene

von „der Willensfreiheit'" des Menschen.

Bei der grossen Wichtigkeit, welche die

Entscheidung dieser Frage nach der einen

oder anderen Richtung hin hat, und zwar

nicht nur für das allgemeine praktische Leben,

sondern insbesondere auch für den geistigen

Willensfreiheit und Reinkarnation.

Fortschritt und die innere Entwickelung des

Einzelnen, wie für sein Streben nach Vervoll-

kommnung und endlicher Erlösung, kann die-

selbe meines Erachtens nicht oft genug an-

Von A. S.

geregt und von den verschiedensten Seiten

betrachtet werden. Deshalb möge es auch

einem Laien in der Philosophie gestattet sein,

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von seinem Standpunkte aus dieser Frage

Eine der meist umstrittenen, weil zu tief in das Leben des Einzelnen sowohl wie der Gesamtheit einschneidenden Fragen ist Jene von "der Willensfreiheit" des Menschen. Bei der grossen Wichtigkeit, welche die Entscheidung dieser Frage nach der einen oder anderen Richtung hin hat, und zwar nkht nur für das allgemeine praktische Leben, sondern insbesondere auch fÜr den geistigen Fortschritt und die innere Entwickelung des Einzelnen, wie für sein Streben nach \T ervollkommnung und endlicher Erlösung, kann dieselbe meines Erachtens nicht oft genug angeregt und von den verschiedensten Seiten betrachtet werden. Deshalb möge es auch ei nem Laien in der Philosophie gestattet sein, von seinem Standpunkte aus dieser Frage

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näher zu treten, und in kurzen Umrissen zu

-

zeigen, zu welchem Resultate ihn eigenes

Nachdenken auf Grund Schopenhauerscher

näher zu treten, und in kurzen Umrissen zu zeigen, zu welchem Resultate ihn eigenes Nachdenken auf Grund Schopenhauerscher und orientalischer Philosophie geführt hat.

und orientalischer Philosophie geführt hat.

Um jedoch nicht gleich von Anfang an

Grund zu Missverständnis und Unklarheit zu

geben, muss ich vor allem kurz den Stand-

punkt darlegen, von welchem ich den Men-

schen betrachte.

Nach meiner Überzeugung müssen wir

strenge unterscheiden zwischen der Persön-

lichkeit oder dem Menschen, wie wir ihn vor

Um jedoch nicht gleich von Anfang an Grund zu Missverständnis und Unklarheit zu geben, muss ich vor allem kurz den Standpunkt darlegen, von welchem ich den Menschen betrachte.

uns sehen, und ihn nach seinen im alltäg-

lichen Leben hervortretenden Gesinnungen

und Handlungen beurteilen, also zwischen

der Person — und zwischen der durch eine

ungezählte Reihe von aufeinanderfolgenden

Persönlichkeiten sich hindurchziehenden In-

dividualität.

Der Unterschied zwischen Persönlichkeit

und Individualität lässt sich schon durch die

Thatsache beweisen, dass der Mensch im-

Nach meiner Überzeugung müssen wir strenge unterscheiden zwischen der Persönlichkeit oder dem Menschen, wie wir ihn vor uns sehen, und ihn nach seinen im alltäglichen Leben hervortretenden Gesinnungen und Handlungen beurteilen, also zwischen der Person - und zwischen der durch eine ungezählte Reihe von aufeinanderfolgenden Persönlichkeiten sich hindurchziehenden Individualität.

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stande ist, über sich selbst zu urteilen, sich

also gewissermassen in Subjekt und Objekt

zu spalten; was ja gar nicht möglich wäre,

Der Unterschied zwischen Persönlichkeit und Individualität lässt sich schon durch die Thatsache beweisen, dass der Mensch imstande ist, über sich selbst zu urteilen, sich also gewissermassen in Subjekt und Objekt zu spalten; was ja gar nicht möglich wäre,

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wenn nicht eine unbewusste, innere Differen-

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zierung stattfinden könnte.

Die Individualität ist das Wesentliche, das

Unsterbliche, der Kern der Persönlichkeit.

wenn nicht eine unbewusste, innere Differenzierung stattfinden könnte.

Sie ist jedoch für uns Erdenmenschen un-

fassbar, unerkennbar und deswegen auch

unerklärbar an sich, solange sie nicht in

einer irdischen Persönlichkeit Form und Ge-

stalt annimmt und sich so nach aussen hin

Die Individualität ist das Wesentliche, das Unsterbliche, der Kern der Persönlichkeit. Sie ist jedoch für uns Erdenmenschen unfassbar, unerkennbar und deswegen auch unerklärbar an sich, solange sie nicht in einer irdischen Persönlichkeit Form und Gestalt annimmt und sich so nach aussen hin in der Sinnenwelt Ausdruck verschafft.

in der Sinnenwelt Ausdruck verschafft.

Dies schliesst selbstverständlich ganz und

gar nicht aus, dass eine solche Individua-

lität auch nach ihrem Verschwinden vom

irdischen Schauplatze und in den Zwischen-

perioden ihrer verschiedenen Erdenleben in

anderen, uns unsichtbaren und unbekannten

Daseinsformen fortlebt. Sie lässt sich „wissen-

schaftlich" nicht beweisen, nur intuitiv fühlen,

und in wessen Innerem die Überzeugung von

ihrem Vorhandensein nicht lebendig ist, dem

wird keine noch so klare philosophische

Demonstration genügen, um ihn zur An-

nahme ihrer Existenz zu veranlassen.

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Durch die Verkörperung in irgend einer

irdischen Daseinsform, als deren höchste Er-

Dies schliesst selbstverständlich ganz und gar nicht aus, dass eine solche Individualität auch nach ihrem Verschwinden vom irdischen Schauplatze und in den Zwischenperioden ihrer verschiedenen Erdenleben in anderen, uns unsichtbaren und unbekannten Daseinsformen fortlebt. Sie lässt sich "wissenschaftlich" nicht beweisen, nur intuitiv fühlen, und in wessen Innerem die Überzeugung von ihrem Vorhandensein nicht lebendig ist, dem wird keine noch so klare philosophische Demonstration genügen, um ihn zur Annahme ihrer Existenz zu veranlassen. Durch die Verkörperung in irgend eIner irdischen Daseinsform, als deren höchste Er-

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HO

scheinungsform wir den Menschen kennen,

tritt die Individualität nach aussen in Sicht-

scheinungsform wir den ~Ienschen kennen, tritt die Individualität nach aussen in Sichtbarkeit; nur müssen wir uns hüten bei Betrachtung und Beurteilung derselben die sichtbare Form mit dem unsichtbaren Wesenskem zu vermengen. Leider sind wir gewöhnt, die beiden Begriffe (Persönlichkeit und Indi,,;dualität) nicht nur nicht gehörig auseinanderzuhalten, sondern - was noch schlimmer ist den Menschen in erster Linie meist nur als Person zu fassen, der ihm zugrunde liegenden Individualität aber gar keine, oder doch nur oberflächliche Beachtung zu schenken. Darin liegt aber nach meinem Dafürhalten ein Hauptgrund, weshalb die Ansichten über die Willensfreiheit sich so diametral gegenüberstehen.

barkeit; nur müssen wir uns hüten bei Be-

trachtung und Beurteilung derselben die sicht-

bare Form mit dem unsichtbaren Wesenskern

zu vermengen. Leider sind wir gewöhnt, die

beiden Begriffe (Persönlichkeit und Individua-

lität) nicht nur nicht gehörig auseinanderzu-

halten, sondern — was noch schlimmer ist —

den Menschen in erster Linie meist nur als

Person zu fassen, der ihm zugrunde liegenden

Individualität aber gar keine, oder doch

nur oberflächliche Beachtung zu schenken.

Darin liegt aber nach meinem Dafürhalten

ein Hauptgrund, weshalb die Ansichten über

die Willensfreiheit sich so diametral gegen-

überstehen.

Der äussere Mensch mit allen seinen

physischen und moralischen Eigenschaften,

Neigungen, Leidenschaften, Begierden etc.

ist lediglich das Werkzeug, welches ein hinter

ihm verborgener Lenker (die Individualität)

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sich selbst schuf, um sich nach aussen in

Raum und Zeit bemerkbar zu machen, seine

Absichten zum Ausdruck und zur Geltung

zu bringen, und auf diese Art höhere, für

Der äussere ~Iensch mit allen seinen physischen und moralischen Eigenschaften, Neigungen, Leidenschaften, Begierden etc. ist lediglich das Vierkzeug, welches ein hinter ihm verborgener Lenker (die Individualität). sich selbst schuf, um sich nach aussen in Raum und Zeit bemerkbar zu machen, seine ..,'\.bsichten zum Ausdruck und zur Geltung zu bringen, und auf diese Art höhere, für

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III

I I I

uns nicht sichtbare Zwecke vorzubereiten,

oder zu erfüllen. Die Bezeichnung der Men-

schen-Erscheinung als Person ist daher sehr

uns nicht sichtbare Z\vecke vorzubereiten oder zu erfüllen. Die Bezeichnung der Menschen-Erscheinung als Person ist daher sehr treffend gewählt; denn sie ist ja in der That nur die Maske, dur~h welche ein anderes Etwas, - welches Kant als das Ding an sich, Schopenhauer als den Willen, E. v. Hartmann als das Unbewusste, die Indier als Jiva bezeichnen, - in Erscheinung und Thätigkeit tritt.

treffend gewählt; denn sie ist ja in der

That nur die Maske, durch welche ein anderes

Etwas, — welches Kant als das Ding an sich,

Schopenhauer als den Willen, E. v. Hartmann

als das Unbewusste, die Indier als Jiva

bezeichnen, — in Erscheinung und Thätig-

keit tritt.

Versteht man sich einmal zu der oben

bezeichneten Auffassung von dem Wesen des

Menschen, so ist die Annahme der Lehre von

der immer neuerdings notwendigen Wieder-

verkörperung der Individualität in persön-

licher Form und Gestalt nicht nur nahe-

liegend, sondern geradezu zwingend. Diese

Lehre, welche uns den Schlüssel zur Lösung

so vieler Rätsel und scheinbarer Wider-

sprüche im menschlichen Leben giebt, ist auch

ganz besonders geeignet, in die hier in Rede

stehende Frage Licht zu bringen.

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Wenden wir uns nun unserem eigentlichen

Versteht n1an sich einn1al zu der oben bezeichneten Auffassung von dem Wesen des Menschen, so ist die Annahme der Lehre von der immer neuerdings notwendigen Wiederverkörperung der Individualität in persönlicher Form und Gestalt nicht nur naheliegend, sondern geradezu nvingend. Diese Lehre, welche uns den Schlüssel zur Lösung so vieler Rätsel und schei n barer Widersprüche im menschlichen Leben giebt, ist auch ganz besonders geeignet, in die hier in Rede stehende Frage Licht zu bringen.

Thema zu, so ist es klar, dass, wenn wir uns

über den in uns herrschenden Willen näher

orientieren wollen, wir dessen Spur bis dahin

Lotusblüten XXIX. 8

Wenden wir uns nun unserem eigentlichen Thema zu, so ist es klar, dass, wenn wir uns über den in uns herrschenden Willen näher orientieren wollen, wir dessen Spur bis dahin Lotllsbltlten XXIX.

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— 112

112

zurückverfolgen müssen, wo er zuerst für den

aussenstehenden Beobachter sinnenfällig, in

irgendeiner äusserlich sichtbaren und greif-

zurückverfolgen müssen, wo er zuerst für den aussenstehenden Beobachter sinnenfällig , in irgendeiner äusserlich sichtbaren und greifbaren Form erkennbar wird; d. h. bis zu dem Augenblicke, in welchem er "als Wille zum Dasein" auftritt. - Die Frage, ob es ausser den für unsere physischen Sinne wahrnehmbaren Formen der Willenserscheinungen auch noch andere, unseren groben Sinneswerkzeugen nicht wahrnehmbare giebt, mag hier unerörtert bleiben.

baren Form erkennbar wird; d. h. bis zu dem

Augenblicke, in welchem er „als Wille zum

Dasein" auftritt. — Die Frage, ob es ausser

den für unsere physischen Sinne wahrnehm-

baren Formen der Willenserscheinungen auch

noch andere, unseren groben Sinneswerk-

zeugen nicht wahrnehmbare giebt, mag hier

unerörtert bleiben.

Schopenhauer führt den Beweis, dass, wenn

wir uns in die Erforschung des Wesens der

Daseinsformen vertiefen, als das letzte für

unseren Verstand noch Erkennbare nur mehr

der Wille übrig bleibt, und zwar der Wille zum

Dasein in einer bestimmten Form und unter

bestimmten Daseinsbedingungen. Weiterführt

keine Verstandesspekulation; hier muss jedes

Grübeln und Forschen Halt machen. Zur Er-

gründung dessen, was dieser Wille ist, woher

er kommt, in welcher Weise er wirkt u. s. w.,

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dazu reichen die Kräfte des Menschenver-

standes nicht aus; ja sie können schon des-

halb nie und nimmer dazu ausreichen, weil

sie so gut wie die übrigen Eigenschaften,

Schopenhauer führt. den Beweis, dass, wenn wir uns in die Erforschung des Wesens der Daseinsformen vertiefen, als das letzte für unseren Verstand noch Erkennbare nur mehr der Wille übrig bleibt, und zwar der Wille zum Dasein in einer bestimmten Form und unter bestimmten Daseinsbedingungen. Weiter führt keine Verstandesspekulation ; hier muss jedes Grübeln und Forschen Halt machen. Zur Ergründung dessen, was dieser Wille ist, woher er kommt, in welcher Weise er wirkt u. s. w., dazu reichen die Kräfte des Menschenverstandes nicht aus; ja sie können schon deshalb nie und nimmer dazu ausreichen, weil sie so gut wie die übrigen Eigenschaften,

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: 13

ii3 ~

Fähigkeiten und charakteristischen Merkmale

seiner Persönlichkeit nur die Schöpfungen

Fähigkeiten und charakteristischen l\lerknlale seiner Persönlichkeit nur die Schöpfungen eben dieses Willens sind. Sie alle zusammen vermögen daher den Willen ebensowenig zu erklären und zu erkennen, wie der Topf den Töpfer, wie ein Gebäude seinen Baumeister.

eben dieses Willens sind. Sie alle zusammen

vermögen daher den Willen ebensowenig zu

erklären und zu erkennen, wie der Topf den

Töpfer, wie ein Gebäude seinen Baumeister.

Wenn wir vom freien Willen im all-

gemeinen reden, so verstehen wir hierunter

freilich in der Regel nicht diesen „Willen

zum Dasein"; gleichwohl erschien es mir not-

wendig, zuerst auf diesen hinzuweisen; denn

er ist ja die Grundursache, weshalb wir im

Einzelfalle gerade so und nicht anders wollen,

und uns einbilden, für unsere Person uns

einer völlig freien und unbeschränkten

Willensentscheidung zu erfreuen. Wir ver-

Wenn wir vom freien Willen im allgemeinen reden, so verstehen wir hierunter freilich in der Regel nicht diesen "Willen zum Dasein"; gleichwohl erschien es mir notwendig, zuerst auf diesen hinzuweisen; denn er ist ja die Grundursache, weshalb wir im Einzelfalle gerade so und nicht anders wollen, und uns einbilden, für unsere Person uns einer völlig freien und unbeschränkten Willensentscheidung zu erfreuen. Wir verstehen unter dem freien Willen gemeiniglich dies. dass der Mensch, als Person, in seiner gegenwärtigen Erscheinungsform auf Erden die Fähigkeit und das Privilegium völlig freier Willensbestimmung über sein gesamtes Denken und Handeln besitze. Diese Auffassung findet nicht bloss die kräftigste Unterstützung durch die Lehre der christlichen Religion, welche sagt, der Mensch sei von Gott "geschaffen", und mit .,freiem Willen

stehen unter dem freien Willen gemeinig-

lich dies, dass der Mensch, als Person, in

seiner gegenwärtigen Erscheinungsform auf

Erden die Fähigkeit und das Privilegium

völlig freier Willensbestimmung über sein

gesamtes Denken und Handeln besitze. Diese

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Auffassung findet nicht bloss die kräftigste

Unterstützung durch die Lehre der christ-

lichen Religion, welche sagt, der Mensch sei

von Gott „geschaffen", und mit „freiem Willen

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8*

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— ii4 —

ausgestattet" worden; d. h. er sei frei und

uneingeschränkt in seiner Wahl zwischen Gut

ausgestattet" worden; d. h. er sei frei und uneingeschränkt in seiner Wahl zwischen Gut und Böse, besitze überhaupt eine unbeschränkte, daher in jeder Beziehung verantwortliche Bestimmungsfähigkeit über sein Denken , Wollen und Handeln - sondern sie entspricht auch den allgemeinen Lebensanschauungen , und unsere gesamte Rechtspraxis ist auf sie gegründet.

und Böse, besitze überhaupt eine unbe-

schränkte, daher in jeder Beziehung verant-

wortliche Bestimmungsfähigkeit über sein

Denken, Wollen und Handeln — sondern

sie entspricht auch den allgemeinen Lebens-

anschauungen, und unsere gesamte Rechts-

praxis ist auf sie gegründet.

Ich will hier nicht näher auf den Wider-

spruch eingehen, welcher in den Begriffen

von „geschaffen" und „frei" liegt; ist es

doch bei näherer Betrachtung einleuchtend,

dass das Geschaffene eben nicht anders sein

und wollen kann, als wie es in der ihm an-

erschaffenen Natur liegt.

Wer frei von aller Voreingenommenheit

und unabhängig von anerzogenen und all-

gemein verbreiteten Anschauungen offenen

Auges sich selbst und seine Nebenmenschen

Ich will hier nicht näher auf den Widerspruch eingehen, welcher in den Begriffen von "geschaffen" und "frei" liegt; ist es doch bei näherer Betrachtung einleuchtend, dass das Geschaffene eben nicht anders sein und wollen kann, als wie es in der ihm anerschaffenen Natur liegt.

beobachtet, der wird sich bald überzeugen,

dass er selbst ebensowenig wie seine Mit-

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menschen völlig frei handelt, und dass sich

unsere sogenannten „freien Willensentschlüsse"

und Handlungen bei näherer Zergliederung

stets als beeinflusst, und demnach als unfrei

Wer frei von aller Vorei,ngenommenheit und unabhängig von anerzogenen und allgemein verbreiteten Anschauungen offenen Auges sich selbst und seine Nebenmenschen beobachtet, der wird sich bald überzeugen, dass er selbst ebensowenig wie seine Mit-, menschen völlig frei handelt, und dass sich unsere sogenannten "freienWillensentschlüsse" und Handlungen bei näherer Zergliederung stets als beeinflusst, und demnach als u n f re i

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herausstellen. „Man glaubt zu schieben, und

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man wird geschoben." Die tägliche Erfah-

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rung an uns selbst und an anderen sollte

doch als Beweis dafür genügen! Ich möchte

herausstellen. "Man glaubt zu schieben, und man wird geschoben." Die tägliche Erfahrung an uns selbst und an anderen sollte -doch als Beweis dafür genügen! Ich möchte den Menschen kennen, der von sich sagen kann, er habe immer und jederzeit genau so gehandelt, wie er gewollt und sich vorgenommen hatte! Wie unzählige fromme Entschlüsse bleiben unausgeführt, wie viele ßiIillionen von Anläufen zur Lebensbesserung ersticken schon beim ersten Versuche zur Ausführung, nicht weil es an dem ernsten und aufrichtigen Willen fehlt, sondern weil Nebenumstände sich unserem Willen entgegenstellen, denselben schwankend und zuletzt hinfällig machen, so dass das Sprichwort; "Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert," in der That seine Berechtigung hat.

den Menschen kennen, der von sich sagen

kann, er habe immer und jederzeit genau so

gehandelt, wie er gewollt und sich vorge-

nommen hatte! Wie unzählige fromme Ent-

schlüsse bleiben unausgeführt, wie viele

Millionen von Anläufen zur Lebensbesserung

ersticken schon beim ersten Versuche zur

Ausführung, nicht weil es an dem ernsten

und aufrichtigen Willen fehlt, sondern weil

Nebenumstände sich unserem Willen ent-

gegenstellen, denselben schwankend und zu-

letzt hinfällig machen, so dass das Sprich-

wort: „Der Weg zur Hölle ist mit guten

Vorsätzen gepflastert," in der That seine

Berechtigung hat.

Diese Schwäche und Schwankungsfähig-

keit, diese Beeinflussbarkeit und Abhängigkeit

unseres persönlichen Willens liegt aber nicht

in den Nebenumständen als solchen, sondern

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eben in der Beschaffenheit unseres ganzen

persönlichen Seins, welches durch den indivi-

duellen Willen zu sein, und zwar gerade

Diese Schwäche und Schwankungsfähigkeit, diese Beeinflussbarkeit und Abhängigkeit unseres persönlichen Willens liegt aber nicht in den Nebenumständen als solchen, sondern eben in der Beschaffenheit unseres ganzen persönlichen Seins, welches durch den individuellen Willen zu sein, und zwar gerade

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— 116 —

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so zu sein, wie wir sind, uns beeinflussbar,

abhängig, schwach und schwankend erscheinen

lässt. — Schopenhauer sagt daher ganz richtig:

so zu sein, wie wir sind, uns beeinflussbar, abhängig, schwach und schwankend erscheinen lässt. - Schopenhauer sagt daher ganz richtig: "Der Mensch thut allezeit nur was er will, und thut es doch notwendig. Das liegt aber daran, dass er schon ist, was er will, denn aus dem, was er ist, folgt notwendig alles, was er jedesmal th u t." -

„Der Mensch thut allezeit nur was er will,

und thut es doch notwendig. Das liegt aber

daran, dass er schon ist, was er will, denn

aus dem, was er ist, folgt notwendig alles,

was er jedesmal thut." —

Wir müssen daher einen strengen Unter-

schied machen zwischen dem Willen an sich

(d. h. dem nicht in Erscheinung getretenen Wil-

len, oder dem Willen zum Sein) und zwischen

dem in bestimmte Erscheinungsform getrete-

nen Willen oder dem Willen zum Dasein.

Ersterer ist frei und verantwortlich; letzterer,

als das Werk oder Geschöpf des ersteren,

kann sich stets nur so äussern, wie ihm durch

jenen vorgezeichnet ward, ist also unfrei.

Da der Wille für uns nicht erkennbar ist,

Wir müssen daher einen strengen U nterschied machen zW'ischen dem Willen an sich (d. h. dem nicht in Erscheinung getretenen Willen, oder dem Willen zum Sein) und zwischen dem in bestimmte Erscheinungsform getretenen Willen oder dem Willen zum Dasein. Ersterer ist frei und verantwortlich; letzterer, als das Werk oder Geschöpf des ersteren, kann sich stets nur so äussern, wie ihm durch jenen vorgezeichnet ward, ist also unfrei.

wenn und solange er sich nicht in Thaten

umsetzt, so darf es nicht befremden, dass ich

hier von Thaten des Willens spreche; denn

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nur an der Hand dieser können wir über den

Willen urteilen.

Endlich dürfen wir nicht in einen sehr all-

gemeinen Fehler verfallen und wollen mit

Da der Wille für uns nicht erkennbar ist, wenn und solange er sich nicht in Thaten umsetzt, so darf es nicht befremden, dass ich hier von Thaten des Willens spreche; denn nur an der Hand dieser können wir über den Willen urteilen. Endlich dürfen wir nicht in einen sehr allgemeinen Fehler verfallen und wollen mit

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117

I

wünschen verwechseln. Auch im Sinne

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von guten Vorsätzen wird das Wort „Wille"

unrichtig gebraucht und sollte stets durch

wünschen verwechseln. Auch 1m Sinne von guten Vorsätzen wird das Wort "Wille" unrichtig gebraucht und sollte stets durch "Wunsch" oder ,.Bestreben" ersetzt werden. Dies würde zur Klärung des Begriffes und zur Richtigstellung unserer Ansichten über den freien Willen wesentlich beitragen. -

„Wunsch" oder „Bestreben" ersetzt werden.

Dies würde zur Klärung des Begriffes und zur

Richtigstellung unserer Ansichten über den

freien Willen wesentlich beitragen. —

Je eingehender wir über alle derartigen

Vorgänge bei uns selbst und bei anderen

nachdenken, um so richtiger erscheint die von

Schopenhauer aufgestellte Behauptung, dass

all unser bewusstes und unbewusstes Handeln,

Thun und Lassen sich auf Reize und Motive

zurückführen lasse. Ja, je genauere Rechen-

schaft wir uns über unser Verhalten in den

jeweiligen Lebenslagen abzulegen bestrebt

sind, um so mehr werden wir zur Einsicht

kommen, dass es sich in allen sogenannten

Je eingehender wir über alle derartigen V orgänge bei uns selbst und bei anderen nachdenken, um so richtiger erscheint die von Schopenhauer aufgestellte Behauptung, dass all unser bewusstes und unbewusstes Handeln, Thun und Lassen sich auf Reize und Motive zurückführen lasse. Ja, je genauere Rechenschaft wir uns über unser Verhalten in den jeweiligen Lebenslagen abzulegen bestrebt sind, um so mehr werden wir zur Einsicht kommen, dass es sich in allen sogenannten Kollisionsfällen also gerade in solchen Momenten, in welchen die Freiheit des Willens besonders klar zu Tage treten musste nicht um einen "wirklich freien" Willensakt, eine ,,freie" Wahlentscheidung, sondern "ielmehr lediglich darum handelt, welches von mehreren gleichzeitig auf uns einwirkenden Motiven das stärkere ist, um uns zur Yor-

Kollisionsfällen — also gerade in solchen

Momenten, in welchen die Freiheit des Willens

besonders klar zu Tage treten musste —

nicht um einen „wirklich freien" Willensakt,

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eine „freie" Wahlentscheidung, sondern viel-

mehr lediglich darum handelt, welches von

mehreren gleichzeitig auf uns einwirkenden

Motiven das stärkere ist, um uns zur Vor-

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— iiS —

I

nahme oder zum Unterlassen irgend einer

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Handlung etc. zu bestimmen. Wir wählen daher

strenge genommen im einzelnen Falle nicht

nahme oder --zum Unterlassen irgend einer Handlung etc. zu bestimmen. Wir wählen daher strenge genommen im einzelnen Falle nicht zwischen zwei oder mehreren möglichen Entschlüssen, oder einzuschlagenden Richtungen an sich, sondern wir wägen - (ob bewusst oder unbewusst, bleibt sich ganz gleichgültig) lediglich ab, ob dieses oder jenes Motiv stärker auf uns einwirkt, und je nachdem dies der Fall ist, entscheiden wir uns, um nicht selten nach kaum getroffener Wahl, aber nicht zu spät, unseren Irrtum einzusehen und den Entschluss zu bereuen. Das Abwägen der Motive ist das Primäre, und der daraus resultierende Entschluss das Sekundäre; also gewissermassen die notwendige Folge. In wie weit aber im Einzelfalle ein Motiv oder Reiz stärker oder weniger stark auf uns einwirkt, das können wir nicht vorausbestimmen, das ist von tausenderlei Nebenumständen abhängig, die ihrerseits selbst wieder je nach Zeit und Umständen einen ganz verschiedenen Einfluss auf uns ausüben.

zwischen zwei oder mehreren möglichen Ent-

schlüssen, oder einzuschlagenden Richtungen

an sich, sondern wir wägen — (ob bewusst oder

unbewusst, bleibt sich ganz gleichgültig) —

lediglich ab, ob dieses oder jenes Motiv stärker

auf uns einwirkt, und je nachdem dies der

Fall ist, entscheiden wir uns, um nicht selten

nach kaum getroffener Wahl, aber nicht zu

spät, unseren Irrtum einzusehen und den Ent-

schluss zu bereuen. Das Abwägen der Motive

ist das Primäre, und der daraus resultierende

Entschluss das Sekundäre; also gewisser-

massen die notwendige Folge. In wie weit

aber im Einzelfalle ein Motiv oder Reiz

stärker oder weniger stark auf uns einwirkt,

das können wir nicht vorausbestimmen, das

ist von tausenderlei Nebenumständen ab-

hängig, die ihrerseits selbst wieder je nach

Zeit und Umständen einen ganz verschiedenen

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Einfluss auf uns ausüben.

Dieses Abwägen der Motive geht nun

freilich in den allermeisten Fällen so gewohn-

heitsmässig und mit solcher Raschheit vor

Dieses Abwägen der Motive geht nun freilich in den allermeisten Fällen so gewohnheitsmässig und mit solcher Raschheit vor

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sich, dass es uns nur in wichtigeren Fällen

zum klaren Bewusstsein kommt. Schon in

dieser nicht zu leugnenden Thatsache liegt

sich, dass es uns nur in wichtigeren Fällen zum klaren Bewusstsein kommt. Schon in dieser nicht zu leugnenden Thatsache liegt der Beweis, dass wir uns bei der weitaus grössten Anzahl unserer Handlungen mehr von einer Art instinktiven Triebes als wie von einer freien Willensentschliessung leiten lassen.

der Beweis, dass wir uns bei der weitaus

grössten Anzahl unserer Handlungen mehr

von einer Art instinktiven Triebes als wie

von einer freien Willensentschliessung leiten

lassen.

Hieraus ersehen wir, dass vermöge des uns

„anerschaffenen" oder durch unseren „Willen

zum Dasein" uns eigentümlichen Charakters

die jeweilig vorhandenen auf uns einstür-

menden inneren Motive in ganz verschie-

dener, ja oft geradezu entgegengesetzter Art

auf die einzelnen Personen wirken. Dazu ge-

sellen sich dann noch äussere Einwirkungen

der verschiedensten Art von Seite unserer

Umgebung und der momentanen Verhältnisse,

welche für sich wieder ganz verschieden auf

den einzelnen wirken, und einen zwingenden

Hieraus ersehen wir, dass vermöge des uns "anerschaffenen" oder durch unseren "Willen zum Dasein" uns eigentümlichen Charakters die jeweilig vorhandenen auf uns einstürmenden inneren Motive in ganz verschiedener, ja oft geradezu entgegengesetzter Art auf die einzelnen Personen wirken. Dazu gesellen sich dann noch äussere Einwirkungen der verschiedensten Art von Seite unserer Umgebung und der momentanen Verhältnisse, welche für sich wieder ganz verschieden auf den einzelnen wirken, und einen zwingenden Einfluss auf die Art unserer Entschlüsse und sogenannten "freien Willensäusserungen" ausüben. Mit anderen Worten: infolge des uns anerschaffenen oder durch unseren Willen zum Dasein uns eigentümlichen persönlichen Charakters werden wir unter bestimmten ge-

Einfluss auf die Art unserer Entschlüsse und

sogenannten „freien Willensäusserungen" aus-

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üben. Mit anderen Worten: infolge des

uns anerschaffenen oder durch unseren Willen

zum Dasein uns eigentümlichen persönlichen

Charakters werden wir unter bestimmten ge-

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gebenen Umständen und Verhältnissen gerade

so und nicht anders handeln, als wie wir

eben handeln; ja wir können eben deswegen

gar nicht anders handeln, weil wir sonst ganz

anders geartet und beanlagt, d. h. ein ganz

anderer Mensch sein müssten.

Der sogenannte „freie Wille" entpuppt

sich also bei genauerer Prüfung mehr und

mehr als eine kluge Überlegung und kalte

Verstandesarbeit. Je gewandter und schlag-

fertiger der Verstand des einzelnen ist, um

die jeweiligen Verhältnisse klar zu über-

blicken und nach ihrem Werte zu beurteilen,

gebenen Umständen und Verhältnissen gerade so und nicht anders handeln, als ,vie ,vir eben handeln; ja wir können eben des,,·egen gar nicht anders handeln, weil wir sonst ganz anders geartet und beanlagt, d. h. ein ganz anderer Mensch sein müssten.

um so weniger schwankend und zaghaft wird

das Handeln eines solchen Menschen sein*);

*) Der Einwand, dass „Verstand und Willensbestimmt-

heit" nicht immer Hand in Hand gehen, ist hier ebenso

natürlich, wie er an sich auch richtig ist. Es handelt sich

hier aber weniger um die scharfe Ausbildung des Ver-

standes in philosophischen Theorien, in Wissenschaft und

Künsten, wie um die Schärfe jenes mehr intuitiven Ver-

standes, welcher nicht nach vorgefassten Meinungen und

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Katheder-Theorien urteilt, sondern nahezu instinktiv in je-

dem einzelnen Falle sofort genau herauszufinden weiss, was

für die zu ihm gehörige Persönlichkeit in der gegebenen

Lage das Beste ist. Gerade diese Art von Verstandesschärfe

finden wir aber bei gewöhnlichen Naturkindern viel häufiger,

als bei den Gelehrten.

Der sogenannte "freie Wille" entpuppt sich also bei genauerer Prüfung mehr und mehr als eine kluge Überlegung und kalte V erstandesarbeit. Je gewandter und schlagfertiger der Verstand des einzelnen ist, um die jeweiligen Verhältnisse klar zu überblicken und nach ihrem \Verte zu beurteilen, um so weniger sch,vankend und zaghaft ,vird das Handeln eines solchen Menschen sein*); *) Der Einwand, dass "Verstand und 'Villensbestimmtheit" nicht immer Hand in Hand gehen, ist hier ebenso natürlich, wie er an sich auch richtig ist. Es handelt sich hier aber weniger um die scharfe Ausbildung des Verstandes in philosophischen Theorien, in 'Vissenschaft und Künsten, wie um die Schärfe jenes mehr intuitiven Verstandes, welcher nicht nach vorgefassten Meinungen und Katheder- Theorien urteilt, sondern nahezu instinkth' in jedem einzelnen Falle sofort genau herauszufinden weiss, was für die zu ihm gehörige Persönlichkeit in der gegebenen Lage das Beste ist. Gerade diese Art von Verstandesschärfe finden wir aber bei gewöhnlichen Naturkindern viel häufiger, als bei den Gelehrten.

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desto freier wird sein Wille erscheinen.

Nur die ungeheuere, blitzartige Schnelligkeit

des Gedankens und die meist ganz unbewusst

desto freier wird sein Wille er sc he i ne n. Nur die ungeheuere, blitzartige Schnelligkeit des Gedankens und die meist ganz unbewusst und gewohnheitsmässig vor sich gehende Gehirnthätigkeit bei der Mehrzahl solcher Entschlüsse lässt uns im gewöhnlichen Leben ganz vergessen, dass bei allen diesen Entscheidungen und \Villenskundgebungen der Verstand die Hauptrolle spielt, und nur in ernsten, verwickelteren Fällen tritt dies deutlich zu Tage. Aber gerade in solchen Momenten zeigt es sich dann deutlich, dass wir uns nur durch Abwägung der verschiedenen Pro und Contra zu einem bestimmten Entschlusse oder Willensakte drängen lassen. Ein Wille aber, welcher durch ausser ihm liegende und von ihm nicht lenkbare ~fotive bestimmt und beeinflusst wird, kann doch wahrlich nicht als "frei" bezeichnet werden! Und ich bin der Ansicht, dass es, je eher und je gründlicher wir uns von der Wahrheit überzeugen, dass wir Menschen im gewöhnlichen Leben ebenso wie die Tiere nur auf Reize und Motive hin handeln - wenn uns auch unser etwas vollkommener organisiertes Gehirn zu richtigerer Abwägung und Beurteilung der Motive befähigen mag - um so besser für uns sein

und gewohnheitsmässig vor sich gehende

Gehirnthätigkeit bei der Mehrzahl solcher

Entschlüsse lässt uns im gewöhnlichen Leben

ganz vergessen, dass bei allen diesen Ent-

scheidungen und Willenskundgebungen der

Verstand die Hauptrolle spielt, und nur in

ernsten, verwickelteren Fällen tritt dies deutlich

zu Tage. Aber gerade in solchen Momenten

zeigt es sich dann deutlich, dass wir uns nur

durch Abwägung der verschiedenen Pro und

Contra zu einem bestimmten Entschlusse oder

Willensakte drängen lassen. Ein Wille aber,

welcher durch ausser ihm liegende und von

ihm nicht lenkbare Motive bestimmt und be-

einflusst wird, kann doch wahrlich nicht als

„frei" bezeichnet werden! Und ich bin der

Ansicht, dass es, je eher und je gründlicher

wir uns von der Wahrheit überzeugen, dass

wir Menschen im gewöhnlichen Leben ebenso

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wie die Tiere nur auf Reize und Motive hin

handeln — wenn uns auch unser etwas voll-

kommener organisiertes Gehirn zu richtigerer

Abwägung und Beurteilung der Motive be-

fähigen mag — um so besser für uns sein

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wird. Ich halte diese Erkenntnis für das

einzig richtige und wirksame Mittel, um uns

wird. Ich halte diese Erkenntnis für das einzig richtige und wirksame Mittel, um uns von dem irrigen Glauben an die Freiheit des. persönlichen Willens zu befreien, und uns dann allmählich zum Begriff des wahren freien vVillens durchzuarbeiten. Erst dann kann und muss es uns aber auch gelingen, uns \virklich frei zu machen.

von dem irrigen Glauben an die Freiheit des.

persönlichen Willens zu befreien, und uns

dann allmählich zum Begriff des wahren freien

Willens durchzuarbeiten. Erst dann kann

und muss es uns aber auch gelingen, uns

wirklich frei zu machen.

Aus dem Gesagten ergiebt sich schon,

dass meine bisherigen verneinenden Behaup-

tungen sich nicht gegen den freien Willen

an sich richten, sondern lediglich dagegen,

dass wir ihn als ein jeder einzelnen Persön-

lichkeit für jede einzelne ihrer Handlungen

unfehlbar zur Verfügung stehendes und diese

durchaus bestimmendes Gut zu betrachten

haben.

Ich habe schon gleich eingangs auf die

Aus dem Gesagten ergiebt sich schon, dass meine bisherigen verneinenden Behauptungen sich nicht gegen den freien Willen an sich richten, sondern lediglich dagegen, dass wir ihn als ein jeder einzelnen Persönlichkeit für jede einzelne ihrer Handlungen unfehlbar zur Verfügung stehendes und diese durchaus bestimmendes Gut zu betrachten haben.

dringende Notwendigkeit hingewiesen, einen

möglichst genauen Unterschied zwischen Per-

sönlichkeit und Individualität festzuhalten.

Nachdem ich nun der Persönlichkeit die ab-

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solut freie Willensbestimmung abgesprochen

habe, wird es sich nun fragen, kommt diese

Eigenschaft dann doch wenigstens der In-

dividualität zu?

Ich habe schon gleich eingangs auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, einen möglichst gen auen Unterschied zwischen Persönlichkeit und Individualität festzuhalten. Xachdem ich nun der Persönlichkeit die absolut freie Willensbestimmung abgesprochen habe, wird es sich nun fragen, kommt diese Eigenschaft dann doch wenigstens der Indh·idualität zu?

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— 123 —

12 3

Mit dieser Frage sind wir aber bei einem

Problem angelangt, zu dessen Lösung die Er-

fahrungen auf Grund exakter Forschungen

Mit dieser Frage sind WIr aber bei einem Problem angelangt, zu dessen Lösung die Erfahrungen auf Grund exakter Forschungen und die Resultate wissenschaftlicher Errungenschaften nicht mehr ausreichen. Denn so lange die Wissenschaft nichts Höheres anerkennen will als den Verstand des Menschen, und, was dieser nicht mit Sonde, Mikroskop und eigenem Scharfsinn zu erforschen vermag, für sie nicht existiert, so lange \vird und kann sie auch nie zu etwas gelangen, was jenseits dieses ihres Gebietes liegt, wird niemals das zu erkennen vermögen, ,vas den Verstand denken, das Gehirn funktionieren lässt; wird also nie die Individualität oder die den Menschen belebende Seele finden. Wollen wir dieser nachforschen und sie erkennen lernen ,vas ja eigentlich die Hauptaufgabe unseres Lebens ist - so dürfen wir uns nicht scheuen, den Boden der Mystik zu betreten und unserer Intuition zu folgen, welche uns das V orhandensein eines unsterblichen Prinzips in uns verkündet. Wir müssen den auf praktischen Erfahrungen in der Selbsterkenntnis begründeten Lehren tiefsinniger Mystiker aller Zeiten und Völker Glauben schenken, die von einem höchsten Wesen er-

und die Resultate wissenschaftlicher Errun-

genschaften nicht mehr ausreichen. Denn so

lange die Wissenschaft nichts Höheres an-

erkennen will als den Verstand des Menschen,

und, was dieser nicht mit Sonde, Mikroskop

und eigenem Scharfsinn zu erforschen ver-

mag, für sie nicht existiert, so lange wird und

kann sie auch nie zu etwas gelangen, was

jenseits dieses ihres Gebietes liegt, wird nie-

mals das zu erkennen vermögen, was den

Verstand denken, das Gehirn funktionieren

lässt; wird also nie die Individualität oder

die den Menschen belebende Seele finden.

Wollen wir dieser nachforschen und sie er-

kennen lernen — was ja eigentlich die

Hauptaufgabe unseres Lebens ist — so dürfen

wir uns nicht scheuen, den Boden der Mystik

zu betreten und unserer Intuition zu folgen,

welche uns das Vorhandensein eines unsterb-

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lichen Prinzips in uns verkündet. Wir müssen

den auf praktischen Erfahrungen in der Selbst-

erkenntnis begründeten Lehren tiefsinniger

Mystiker aller Zeiten und Völker Glauben

schenken, die von einem höchsten Wesen er-

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zählen, welches in uns wohnt, in welches ganz

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und gar ein- und aufzugehen — oder richtiger

gesagt, welches ganz und gar in uns zu ver-

wirklichen — das Endziel unserer Bestimmung

zählen, welches in uns wohnt, in ·welches ganz und gar ein- und aufzugehen - oder richtiger gesagt, welches ganz und gar in uns zu verwirklichen - das Endziel unserer Bestimmung ist. Nur wer diese grundlegende Wahrheit, gleichviel in welcher Form, anerkennt und gelten lässt, wird mir in meinen weiteren Ausführungen folgen können und wollen. Die Annahme dieser Wahrheit bildet aber zugleich auch die einzige Brücke, über welche wir uns jenem übersinnlichen Reiche nähern können, in dem die Wurzel unseres Lebensbaumes steckt, und aus dem wir uns nur durch intuitives Erkennen oder direktes Schauen*) Aufschlüsse über die tieferen Geheimnisse unseres Seins holen können, und uns zum Bewusstsein des in Wahrheit freien Willens durchzuringen vermögen.

ist. Nur wer diese grundlegende Wahrheit,

gleichviel in welcher Form, anerkennt und

gelten lässt, wird mir in meinen weiteren Aus-

führungen folgen können und wollen. Die

Annahme dieser Wahrheit bildet aber zugleich

auch die einzige Brücke, über welche wir uns

jenem übersinnlichen Reiche nähern können,

in dem die Wurzel unseres Lebensbaumes

steckt, und aus dem wir uns nur durch in-

tuitives Erkennen oder direktes Schauen*)

Aufschlüsse über die tieferen Geheimnisse

unseres Seins holen können, und uns zum

Bewusstsein des in Wahrheit freien Willens

durchzuringen vermögen.

Haben wir uns einmal zu der Annahme

einer hinter unserer Persönlichkeit stehenden

*) Solange wir in unserer eigenen inneren Entwick-

lung oder Selbsterkenntnis nicht so weit gekommen sind,

dass wir uns eigener tieferer Erfahrung und inneren Schauens

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erfreuen können, müssen wir den Worten und Lehren der-

jenigen Menschen Glauben schenken, welche bereits jene

Phase der Entwicklung erreicht haben, und die Wege kennen,

auf welchen diese Stufe zu erreichen ist.

Haben wir uns einmal zu der Annahme einer hinter unserer Persönlichkeit stehenden *) Solange wir in unserer eigenen inneren Entwicklung oder Selbsterkenntnis nicht so weit gekommen sind, dass wir uns eigener tieferer Erfahrung und inneren Schauens erfreuen können, müssen wir den Worten und Lehren derjenigen Menschen Glauben schenken, welche bereits jene Phase der Entwicklung erreicht haben, und die Wege kennen, auf welchen diese Stufe zu erreichen ist.

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— 125

12 5

und diese lenkenden und beherrschenden In-

dividualität aufgerafft, so wird eine der ersten

Bemerkungen, die wir an ihr machen, diese

und diese lenkenden und beherrschenden Individualität aufgerafft, so wird eine der ersten Bemerkungen, die wir an ihr machen, diese sein, dass sie sozusagen zweierlei Pole zeigt. Der eine trachtet mit aller 1-'Iacht nach Befriedigung irdischen Wohlbefindens und persönlicher Glückseligkeit, während der andere in entgegengesetzte Richtung weist und nach dem Ewigen, Unvergänglichen, Göttlichen uns hinzieht. Schon diese einzige Beobachtung genügt, um festzustellen, dass in der Individualität zweierlei Kräfte wirksam auftreten, welche sich gegenseitig um die Oberherrschaft streiten. Diese beiden Kräfte möchte ich in Übereinstimmung mit den Mystikern aller Zeiten als die im Individuum sich geltend machenden zwei \Villen - den göttlichen und den menschlichen \Villen - bezeichnen. Ersterer muss infolge seiner Göttlichkeit absolut frei sein, wogegen letzterer nur bedingt frei oder auch ganz unfrei ist, je nach der Richtung, in welcher er sich bewegt.

sein, dass sie sozusagen zweierlei Pole zeigt.

Der eine trachtet mit aller Macht nach Be-

friedigung irdischen Wohlbefindens und per-

sönlicher Glückseligkeit, während der andere

in entgegengesetzte Richtung weist und nach

dem Ewigen, Unvergänglichen, Göttlichen

uns hinzieht. Schon diese einzige Beobach-

tung genügt, um festzustellen, dass in der

Individualität zweierlei Kräfte wirksam auf-

treten, welche sich gegenseitig um die Ober-

herrschaft streiten. Diese beiden Kräfte möchte

ich in Übereinstimmung mit den Mystikern

aller Zeiten als die im Individuum sich geltend

machenden zwei Willen — den göttlichen und

den menschlichen Willen — bezeichnen. Er-

sterer muss infolge seiner Göttlichkeit abso-

lut frei sein, wogegen letzterer nur bedingt

frei oder auch ganz unfrei ist, je nach der

Richtung, in welcher er sich bewegt.

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Es ist hier vielleicht die Bemerkung am

Platze, dass es strenge genommen überhaupt

nur einen Willen, den göttlichen Willen giebt

und dass der menschliche Wille nur ein Zerr-

Es ist hier vielleicht die Bemerkung am Platze, dass es strenge genommen überhaupt nur einen Willen, den göttlichen Willen giebt und dass der menschliche Wille nur ein Zerr-

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— 126 —

bild desselben ist und insolange als ein Trug-

und Scheinbild in Leben, Form und Gestalt

bild desselben ist und insolange als ein Trugund Scheinbild in Leben, Form und Gestalt fortexistieren muss, bis er den 'Veg zu seinem e rquell zurückgefunden und sich wieder ganz eins mit demselben erkannt hat. 'Vie, \vann, wodurch und warum dieses Scheinbild entstanden ist. wird aus hier nicht zu erörternden Gründen wohl nie erforscht werden können, und 1St für den praktischen Zweck der Erlösung ebenso gleichgültig. wie für einen mit dem Tode ringenden SchiffbrÜchigen die Frage, wie er ins Wasser gefallen sei. Die einzige für diesen, wie für die erlösungsbedürftige 1\fenschheit notwendige und dringende Frage ist die: ,,\Vie kann ich mich aus dieser yerzweifelten Lage befreien?"

fortexistieren muss, bis er den Weg zu seinem

Urquell zurückgefunden und sich wieder ganz

eins mit demselben erkannt hat. Wie, wann,

wodurch und warum dieses Scheinbild ent-

standen ist, wird aus hier nicht zu erörternden

Gründen wohl nie erforscht werden können,

und ist für den praktischen Zweck der Er-

lösung ebenso gleichgültig, wie für einen mit

dem Tode ringenden Schiffbrüchigen die Frage,

wie er ins Wasser gefallen sei. Die einzige

für diesen, wie für die erlösungsbedürftige

Menschheit notwendige und dringende Frage

ist die: „Wie kann ich mich aus dieser ver-

zweifelten Lage befreien?"

Absolut „freier Wille" kann nur im Verein

mit der Gottheit und wie diese als wesenlos,

form- und gestaltlos, als unabhängig von Zeit,

Raum und Kausalität, — d. h. als Wille zum

absoluten Sein gedacht werden; er kann so-

mit keinem Einzelwesen eigen sein, so lange

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dasselbe noch an dem Begriffe und der Vor-

stellung des Einzeldaseins festhält.

Von dem Augenblicke an, und wo immer

der Wille individualisiert erscheint, muss er

...-\bsoll1t ,.freier 'Ville" kann nur im 'Terein mit der Gottheit und wie diese als wesenlos, form- und gestaltlos, als unabhängig yon Zeit, Raum und Kausalität, - d. h. als 'Ville zum absoluten Sein gedacht werden; er kann somit keinem Einzelwesen eigen sein, so lange dasselbe noch an dem Begriffe und der \T orstellung des Einzeldaseins festhält. Von dem Augenblicke an, und \VO immer der \Ville individualisiert erscheint, muss er

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— I27 —

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notwendig nicht nur in einer bestimmten Form

und Gestalt in Erscheinung treten, sondern

er muss dies auch zu einer bestimmten Zeit

notwendig nicht nur in einer bestimmten Form und Gestalt in Erscheinung treten, sondern er muss dies auch zu einer bestimmten Zeit für eine bestimmte Dauer, an einem bestimmten Ort und unabhängig von bestimmten Daseinsbedingungen. - (Hiermit ist selbstverständlich nicht allein die unseren groben irdischen Sinnen zugängliche Erscheinungsform als Erdenmensch gemeint, sondern auch jedwede andere, wenn auch für unsere Sinne nicht wahrnehmbare, aber doch denkbare und mögliche Daseinsform eingeschlossen.) - Dies gilt für jedes Lebewesen, also auch für den Menschen.

für eine bestimmte Dauer, an einem bestimm-

ten Ort und unabhängig von bestimmten Da-

seinsbedingungen. — (Hiermit ist selbstver-

ständlich nicht allein die unseren groben

irdischen Sinnen zugängliche Erscheinungs-

form als Erdenmensch gemeint, sondern auch

jedwede andere, wenn auch für unsere Sinne

nicht wahrnehmbare, aber doch denkbare und

mögliche Daseinsform eingeschlossen.) — Dies

gilt für jedes Lebewesen, also auch für den

Menschen.

Mit dem Erscheinen in einer bestimm-

ten Daseinsform, unter bestimmten äusseren

und inneren Lebensbedingungen ist aber der

Grundcharakter für sein äusseres wie für sein

inneres Leben während der Periode dieses

Sonderdaseins definitiv und unabänderlich

festgesetzt. Würde ein Wesen in einer dieser

Richtungen eine wesentliche Änderung wollen

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und auch ausführen können, so hätte es eben

vor Eintritt in diese nun bestimmte Daseins-

form schon anders wollen müssen, hätte unter

anderen Umständen und Verhältnissen, mit

Lotusblüten XXIX. 9

Mit dem Erscheinen in einer bestimmten Daseinsform, unter bestimmten äusseren und inneren Lebensbedingungen ist aber der Grundcharakter für sein äusseres wie für sein inneres Leben während der Periode dieses Sonderdaseins definitiv und unabänderlich festgesetzt. Würde ein Wesen in einer dieser Richtungen eine wesentliche Änderung wollen und auch ausführen können, so hätte es eben vor Eintritt in diese nun bestimmte Daseinsform schon anders wollen müssen, hätte unter anderen Umständen und Verhältnissen , mit Lotusbltlten XXIX.

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— 128

121:)

anderen Eigenschaften ausgestattet, kurz als

eine andere Persönlichkeit in sein gegenwär-

tiges Dasein treten müssen.

anderen Eigenschaften ausgestattet, kurz als eine andere Persönlichkeit in sein gegenwärtiges Dasein treten müssen.

Ich habe den menschlichen Willen im

Gegensatze zum göttlichen Willen zum abso-

luten Sein nach Schopenhauer als Wille zum

Dasein bezeichnet, und es ergiebt sich durch

eingehendere Betrachtung der Thätigkeit und

Wirkung desselben ganz von selbst, dass, je

mehr der einzelne seinen Willen darauf richtet,

den Interessen dieses seines Sonderdaseins zu

Ich habe den menschlichen Willen im Gegensatze zum göttlichen Willen zum absoluten Sein nach Schopenhauer als Wille zum Dasein bezeichnet, und es ergiebt sich durch eingehendere Betrachtung der Thätigkeit und Wirkung desselben ganz von selbst, dass, je mehr der einzelne seinen Willen darauf richtet, den Interessen dieses seines Sonderdaseins zu dienen, je grösseren Wert er auf sein "Dnterschiedensein" von anderen Lebewesen legt, je mehr er sich also hiermit dem Bewusstsein seiner Zugehörigkeit zum göttlichen Willen, zum Allsein , entfremdet, dieser Wille zum Sonderdasein sich immer mehr kräftigen, mit stets gesteigerter Heftigkeit sich geltend machen, immer abhängiger von Zeit, Raum und Kausalität werden muss, stets neue V erbindungen und Beziehungen zu Daseinsformen eingehen und sich daher in immer ,vachsenden Gegensatz zu dem Willen zunl absoluten Sein setzen wird. Er wird daher in gleichem Verhältnisse, als dieses sein persönliches Interesse wächst und er sich immer eifriger mit

dienen, je grösseren Wert er auf sein „Unter-

schiedensein" von anderen Lebewesen legt, je

mehr er sich also hiermit dem Bewusstsein

seiner Zugehörigkeit zum göttlichen Willen,

zum Allsein, entfremdet, dieser Wille zum

Sonderdasein sich immer mehr kräftigen, mit

stets gesteigerter Heftigkeit sich geltend

machen, immer abhängiger von Zeit, Raum

und Kausalität werden muss, stets neue Ver-

bindungen und Beziehungen zu Daseinsformen

eingehen und sich daher in immer wachsen-

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den Gegensatz zu dem Willen zum absoluten

Sein setzen wird. Er wird daher in gleichem

Verhältnisse, als dieses sein persönliches Inter-

esse wächst und er sich immer eifriger mit

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— i2g —

12 9

dessen Daseins- und Wohlfahrtsbedingungen

befasst, immer unfreier, immer abhängiger

werden, wird sich immer mehr durch soge-

dessen Daseins- und Wohlfahrtsbedingungen befasst, inlmer unfreier, immer abhängiger werden, wird sich immer mehr durch sogenannte Utilitätsrücksichten leiten und bestimmen lassen. Er befindet sich auf einer schiefen Ebene; je mehr er sich auf seine eingebildete persönliche Freiheit zu gut thut und auf sie vertraut, um so mehr verwickelt er sich in die Maschen des Netzes seiner eigenen irdischen Persönlichkeit und der Beziehungen zu seiner ganzen Umgebung, um so weiter entfernt er sich von seinem eigentlichen, wahren Ziele, um so abhängiger und mithin "u n freier" wird er in Wirklichkeit.

nannte Utilitätsrücksichten leiten und be-

stimmen lassen. Er befindet sich auf einer

schiefen Ebene; je mehr er sich auf seine ein-

gebildete persönliche Freiheit zu gut thut und

auf sie vertraut, um so mehr verwickelt er

sich in die Maschen des Netzes seiner eigenen

irdischen Persönlichkeit und der Beziehungen

zu seiner ganzen Umgebung, um so weiter

entfernt er sich von seinem eigentlichen,

wahren Ziele, um so abhängiger und mithin

„unfreier" wird er in Wirklichkeit.

Für die Prüfung der Richtigkeit des eben

Gesagten ist es gleichgültig, ob wir an dem

Glauben einer jedesmaligen Einzelschöpfung

einer Menschen-Individualität durch einen

speziellen göttlichen Willensakt festhalten,

oder ob wir nach indischer Vorstellung das

ewige, anfangslose Bestehen der Individuali-

täten annehmen wollen. Für die geschaffene

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Individualität und deren Willen gelten aber

obige Worte noch in höherem Grade, wie für

die ungeschaffene; denn „geschaffen sein und

frei sein sind," wie Schopenhauer sagt, „zwei

9*

Für die Prüfung der Richtigkeit des eben Gesagten ist es gleichgültig, ob wir an dem Glauben einer jedesmaligen Einzelschöpfung einer Menschen-Individualität durch einen speziellen göttlichen Willensakt festhalten, oder ob wir nach indischer Vorstellung das ewige, anfangslose Bestehen der Individualitäten annehmen wollen. Für die geschaffene Individualität und deren Willen gelten aber obige Worte noch in höherem Grade, wie für die ungeschaffene; denn "geschaffen sein und frei sein sind," wie Schopenhauer sagt, "zweI 9*

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— 130 —

13°

sich gegenseitig ausschliessende Begriffe".

-

Die geschaffene Individualität könnte nämlich

infolge der ihr anerschaffenen, also von ihr

sich gegenseitig ausschliessende Begriffe". Die geschaffene Individualität könnte nämlich infolge der ihr anerschaffenen, also von ihr unzertrennlichen und mit ihr unlöslich verbundenen Eigenschaften und Beschaffenheiten nie und nimmermehr eine andere Willensrichtung annehmen; ein Fall, der bei der unerschaffenen nicht nur nicht ausgeschlossen ist, sondern infolge der gemachten verschiedenartigen Erfahrungen etc. im Laufe der Zeiten wohl bei jedem einzelnen Individuum einmal eintreten wird.

unzertrennlichen und mit ihr unlöslich ver-

bundenen Eigenschaften und Beschaffenheiten

nie und nimmermehr eine andere Willens-

richtung annehmen; ein Fall, der bei der un-

erschaffenen nicht nur nicht ausgeschlossen ist,

sondern infolge der gemachten verschieden-

artigen Erfahrungen etc. im Laufe der Zeiten

wohl bei jedem einzelnen Individuum einmal

eintreten wird.

(Anmerkung. Hier möchte die Frage

aufgeworfen werden, ob ich denn den Ein-

fluss, welchen Erziehung, Umgebung, Lebens-

erfahrung etc. auf das Gesamtverhalten und

den Charakter des Menschen thatsächlich aus-

üben, ganz in Abrede stellen wolle? Zur Be-

antwortung dieser Frage will ich eine ein-

schlägige, höchst klare Stelle aus Schopen-

hauers Preisschrift über die Willensfreiheit an-

führen. Er sagt dort (pg. 52): „Der Charakter

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(bei Schopenhauer Wille) ist unveränderlich;

die Motive wirken mit Notwendigkeit; aber

sie haben durch die Erkenntnis hindurchzu-

gehen, welche das Medium der Motive ist.

(Anmerkung. Hier möchte die Frage aufgeworfen werden, ob ich denn den Einfluss, welchen Erziehung, Umgebung, Lebenserfahrung etc. auf das Gesamtverhalten und den Charakter des Menschen thatsächlich ausüben, ganz in Abrede stellen wolle? Zur Beantwortung dieser Frage will ich eine einschlägige, höchst klare Stelle aus Schopenhauers Preisschrift über die Willensfreiheit anführen. Er sagt dort (pg. 52): "Der Charakter (bei Schopenhauer Wille) ist unveränderlich; die Motive wirken mit Notwendigkeit; aber sie haben durch die Erkenntnis hindurchzugehen, welche das l\1edium der Motive ist.

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Diese aber ist der mannigfachsten Erweiterung,

der immerwährenden Berichtigung in unzäh-

ligen Graden fähig; dahin arbeitet alle Er-

Diese aber ist der mannigfachsten Erweiterung, der immerwährenden Berichtigung in unzähligen Graden fähig; dahin arbeitet alle Erziehung; die Ausbildung der Vernunft durch Kenntnisse und Einsichten jeder Art ist dadurch wichtig, dass sie Motiven, für welche ohne sie der Mensch verschlossen bliebe, den Zugang öffnet. So lange er diese nicht verstehen konnte, waren sie für seinen Willen nicht vorhanden. Daher kann unter gleichen äusseren Umständen die Lage eines Menschen das zweite Mal doch in der That eine ganz andere sein als das erste Mal: wenn er nämlich in der Zwischenzeit fähig geworden ist, jene Umstände richtig und vollständig zu begreifen; wodurch jetzt Motive auf ihn wirken, denen er früher unzugänglich war..... Weiter aber als auf die Berichtigung der Erkenntnis erstreckt sich keine moralische Einwirkung."}

ziehung; die Ausbildung der Vernunft durch

Kenntnisse und Einsichten jeder Art ist da-

durch wichtig, dass sie Motiven, für welche

ohne sie der Mensch verschlossen bliebe, den

Zugang öffnet. So lange er diese nicht ver-

stehen konnte, waren sie für seinen Willen

nicht vorhanden. Daher kann unter gleichen

äusseren Umständen die Lage eines Menschen

das zweite Mal doch in der That eine ganz

andere sein als das erste Mal: wenn er näm-

lich in der Zwischenzeit fähig geworden ist,

jene Umstände richtig und vollständig zu be-

greifen; wodurch jetzt Motive auf ihn wirken,

denen er früher unzugänglich war Wei-

ter aber als auf die Berichtigung der Er-

kenntnis erstreckt sich keine moralische Ein-

wirkung.")

Zur Rechtfertigung der eben geäusserten

Ansicht und zugleich auch zur Bezeichnung

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des Weges „zum freien Willen" möchte ich

nur auf nachstehende zwei Punkte hinweisen,

die keinem aufmerksamen Beobachter des

Lebens entgehen können.

Zur Rechtfertigung der eben geäusserten Ansicht und zugleich auch zur Bezeichnung des Weges ,,zum freien Willen" möchte ich nur auf nachstehende zwei Punkte hinweisen, die keinem aufmerksamen Beobachter des Lebens entgehen können.

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I. Das Streben jedes Einzelwillens ist auf

Erreichung von Wohlbehagen und Glückselig-

keit in irgend einer Form gerichtet.

I. Das Streben jedes Einzelwillens ist auf Erreichung von Wohlbehagen und Glückseligkeit in irgend einer Form gerichtet.

In der Hoffnung, dieses ersehnte Ziel zu

erreichen, hat sich der Wille objektiviert

oder eine bestimmte Daseinsform angenommen.

Die Erfahrungen während des jeweiligen Ver-

weilens in einer solchen belehren ihn, dass auf

diese Art der gewünschte Zweck nicht er-

reicht wird; er wird daher nach Ablauf dieser

Periode an der Hand der gemachten Er-

In der Hoffnung, dieses ersehnte Ziel zu erreichen, hat sich der Wille objektiviert oder eine bestimmte Daseinsform angenommen. Die Erfahrungen während des jeweiligen Verweilens in einer solchen belehren ihn, dass auf diese Art der gewünschte Zweck nicht erreicht wird; er wird daher nach Ablauf dieser Periode an der Hand der gemachten Erfahrungen sich modifizieren und unter anderen Bedingungen demselben Ziele neuerdings zustreben, bis er endlich nach einer langen Reihe von Verkörperungen zu der Überzeugung gelangt, dass im Sonderdasein für ihn kein Ziel zu finden sei. Diese Erkenntnis wird ihn nach mannigfachen, schwierigen I<'ämpfen doch endlich dahin bringen, allmählich dem Streben nach Sonderdasein zu entsagen, und indem er diesen Entschluss fasst und in der Ausführung desselben beharrt, zerreisst er nach und nach alle die Bande, welche er bisher selbst als Fesseln um sich geschlungen hatte, und je mehr er sich auf diese \Veise Schritt für Schritt dem

fahrungen sich modifizieren und unter anderen

Bedingungen demselben Ziele neuerdings zu-

streben, bis er endlich nach einer langen

Reihe von Verkörperungen zu der Über-

zeugung gelangt, dass im Sonderdasein für

ihn kein Ziel zu finden sei. Diese Erkenntnis

wird ihn nach mannigfachen, schwierigen

Kämpfen doch endlich dahin bringen, all-

mählich dem Streben nach Sonderdasein zu

entsagen, und indem er diesen Entschluss

fasst und in der Ausführung desselben be-

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harrt, zerreisst er nach und nach alle die

Bande, welche er bisher selbst als Fesseln

um sich geschlungen hatte, und je mehr er

sich auf diese Weise Schritt für Schritt dem

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göttlichen All-Willen wieder nähert, um so

freier wird er selbst.

Hand in Hand mit dieser Erfahrung geht:

göttlichen All-Willen wieder nähert, um so freier wird er selbst.

II. die Beobachtung, dass neben dem in

einer bestimmten Richtung hin strebenden

Willen sich in unserm Inneren ein gewisses

Etwas geltend macht, welches, immer höher

strebend, uns mit dem bisher Erreichten immer

Hand in Hand mit dieser Erfahrung geht:

wieder in höherem oder geringerem Grade

unzufrieden sein lässt, ja sogar uns nach

Umständen in einen gewissen Gegensatz zu

11. die Beobachtung, dass neben dem in einer bestimmten Richtung hin strebenden Willen sich in unserm Inneren ein gewisses Etwas geltend macht, welches, immer höher strebend, uns mit dem bisher Erreichten immer wieder in höherem oder geringerem Grade unzufrieden sein lässt, ja sogar uns nach Umständen in einen gewissen Gegensatz zu unserer ganzen Strebensrichtung setzt und uns stets neuerdings die Nichtigkeit des momentan erreichten, zuvor so ersehnten Glückes erkennen lässt, uns immer wieder zu neuem Suchen und Streben anspornt. Mit ,velchem Namen wir dieses geheimnisvolle Etwas bezeichnen, ist nebensächlich, es genügt, wenn wir dessen Vorhandensein fühlen und anerkennen.

unserer ganzen Strebensrichtung setzt und

uns stets neuerdings die Nichtigkeit des

momentan erreichten, zuvor so ersehnten

Glückes erkennen lässt, uns immer wieder

zu neuem Suchen und Streben anspornt. Mit

welchem Namen wir dieses geheimnisvolle

Etwas bezeichnen, ist nebensächlich, es ge-

nügt, wenn wir dessen Vorhandensein fühlen

und anerkennen.

Das Zusammenwirken dieser beiden sub

I und II erwähnten Faktoren ist es also, wel-

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ches ganz allmählich, aber stetig an der Um-

gestaltung des Willens arbeitet, und hieraus

ergiebt sich, dass es eine ganz unrichtige

Das Zusammen,virken dieser beiden sub I und 11 erwähnten Faktoren ist es also, welches ganz allmählich, aber stetig an der U mgestaltung des Willens arbeitet, und hieraus ergiebt sich, dass es eine ganz unrichtige

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Folgerung aus dem Gesagten wäre, wenn

man behaupten wollte, solche Theorien führten

Folgerung aus dem Gesagten wäre, wenn man behaupten wollte, solche Theorien führten nicht nur zum blinden Fatalismus, sondern verleiten auch zu der Ansicht, dass es ganz gleichgültig sei, wie man lebe.

nicht nur zum blinden Fatalismus, sondern

verleiten auch zu der Ansicht, dass es ganz

gleichgültig sei, wie man lebe.

Gerade das Gegenteil ist der Fall. Ist

der Mensch auch infolge der einmal be-

stimmten Daseinsform und der Charakter-

richtung des ihm zu Grunde liegenden

Willens für dieses Erdendasein an eine ge-

wisse Grundform seiner Anschauungsweise

und Handlungsart gebunden, so ist er diesem

doch nicht so sklavisch unterworfen, dass es

ihm mit Hilfe des oben erwähnten, in seinem

Gerade das Gegenteil ist der Fall. Ist der Mensch auch infolge der einmal bestimmten Daseinsform und der Charakterrichtung des ihm zu Grunde liegenden Willens für dieses Erdendasein an eine gewisse Grundform seiner Anschauungsweise und Handlungsart gebunden, so ist er diesem doch nicht so sklavisch unterworfen, dass es ihm mit Hilfe des oben erwähnten, in seinem Innem lebenden Etwas (vulgo der Gewissensstimme) nicht gelingen könnte, in sich U nzufriedenheit mit seinem gegenwärtigen innern Zustande zu erwecken und den heissen Wunsch zu hegen, denselben zu verbessern. Je sorgfältiger er diesen Wunsch pflegt und gross zieht, um so mächtiger wird dessen Einfluss auf den Willen werden, und wenn es ihm auch nicht gelingen kann, seine drückenden Fesseln plötzlich zu zerreissen, so wird er es doch dahin bringen können, dass nach Ablegung der jetzigen Daseinsform sein an Er-

Innern lebenden Etwas (vulgo der Gewissens-

stimme) nicht gelingen könnte, in sich Un-

zufriedenheit mit seinem gegenwärtigen innern

Zustande zu erwecken und den heissen Wunsch

zu hegen, denselben zu verbessern. Je sorg-

fältiger er diesen Wunsch pflegt und gross

zieht, um so mächtiger wird dessen Einfluss

auf den Willen werden, und wenn es ihm

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auch nicht gelingen kann, seine drückenden

Fesseln plötzlich zu zerreissen, so wird er es

doch dahin bringen können, dass nach Ab-

legung der jetzigen Daseinsform sein an Er-

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fahrungen bereicherter, durch gute Vorsätze

und Entschlüsse geläuterter Wille sich künftig-

hin in edlerer Richtung bewegen und sich

fahrungen bereicherter, durch gute Vorsätze und Entschlüsse geläuterter Wille sich künftighin in edlerer Richtung bewegen und sich Daseinsbedingungen schaffen wird, die zur Erreichung seines Endzieles, d. i. wahrer Willensfreiheit oder endlicher Erlösung geeigneter sein werden.

Daseinsbedingungen schaffen wird, die zur

Erreichung seines Endzieles, d. i. wahrer

Willensfreiheit oder endlicher Erlösung ge-

eigneter sein werden.

Wenn ich daher auch darzulegen ver-

suchte, dass die gewöhnliche Ansicht von der

Freiheit des persönlichen Willens nicht stich-

haltig sei, so ergiebt sich doch aus dem zu-

letzt Gesagten, dass ich dem Menschen nicht

eo ipso alle Freiheit überhaupt abzusprechen

geneigt bin. Befindet sich der Mensch auch

infolge der ihm angeborenen Eigenschaften

bezüglich seines Handelns und Denkens in

einer gewissen Zwangslage, so lebt doch, wie

erwähnt, ein Etwas in seinem Herzen, das

Wenn ich daher auch darzulegen versuchte, dass die gewöhnliche Ansicht von der Freiheit des persönlichen Willens nicht stichhaltig sei, so ergiebt sich doch aus dem zuletzt Gesagten, dass ich dem Menschen nicht eo ipso alle Freiheit überhaupt abzusprechen geneigt bin. Befindet sich der Mensch auch infolge der ihm angeborenen Eigenschaften 'bezüglich seines Handeins und Denkens in einer gewissen Zwangslage, so lebt doch, wie erwähnt, ein Etwas in seinem Herzen, das sich fortwährend gegen diesen Zwang auflehnt. In diesem Punkte aber hat der Mensch freie Wahl, ob er auf diese Stimme hören, oder ob er sie übertäuben und allmählich ganz ersticken will. Führt ihn letzteres zu immer wachsender Sklaverei unter seine schlechten Neigungen und tierischen Begierden und zur allmählichen Ertötung jeder

sich fortwährend gegen diesen Zwang auf-

lehnt. In diesem Punkte aber hat der Mensch

freie Wahl, ob er auf diese Stimme hören,

oder ob er sie übertäuben und allmählich

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ganz ersticken will. Führt ihn letzteres zu

immer wachsender Sklaverei unter seine

schlechten Neigungen und tierischen Be-

gierden und zur allmählichen Ertötung jeder

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- 136 -

in ihm noch vorhandenen besseren und

edleren Regung, so wird er anderseits durch

das Aufhorchen auf die guten Einflüsterungen

In ihm noch vorhandenen besseren und edleren Regung, so wird er anderseits durch das Aufhorchen auf die guten Einflüsterungen dieser Stimme zwar seinen Grundcharakter vorläufig nicht zu ändern vermögen, aber er wird in erster Linie das Unrichtige und Thörichte seines bisherigen Thuns und Strebens erst ahnen und fühlen, dann allmählich auch erkennen; er wird infolge dessen anfangen, zuerst widerwillig seinen schlimmen Neigungen z\var noch zu folgen, gar bald aber sie verabscheuen und die Gelegenheiten meiden, wodurch dieselben gereizt und herausgefordert werden; kurz die Willenswendung wird sich in ihm vorbereiten. Und ist es ihm auch nicht möglich, gegen seine Natur zu handeln, so steht es ihm doch frei, seine Neigungen und Fähigkeiten in anderer, d. h. guter Richtung zu verwenden. Je mannhafter und ausdauernder er sich nun in dieser Richtung bewegt, um so mehr wächst zwar einerseits die Erkenntnis von seiner Unfreiheit und Gebundenheit; um so mehr erhebt er sich aber anderseits gleichzeitig doch schon aus der Zwangslage, in welcher er sich bisher befand; und je mehr er die Nichtigkeit, Zwecklosigkeit und Thorheit

dieser Stimme zwar seinen Grundcharakter

vorläufig nicht zu ändern vermögen, aber er

wird in erster Linie das Unrichtige und

Thörichte seines bisherigen Thuns und

Strebens erst ahnen und fühlen, dann all-

mählich auch erkennen; er wird infolge dessen

anfangen, zuerst widerwillig seinen schlimmen

Neigungen zwar noch zu folgen, gar bald

aber sie verabscheuen und die Gelegenheiten

meiden, wodurch dieselben gereizt und heraus-

gefordert werden; kurz die Willenswendung

wird sich in ihm vorbereiten. Und ist es

ihm auch nicht möglich, gegen seine Natur

zu handeln, so steht es ihm doch frei, seine

Neigungen und Fähigkeiten in anderer, d. h.

guter Richtung zu verwenden. Je mann-

hafter und ausdauernder er sich nun in die-

ser Richtung bewegt, um so mehr wächst

zwar einerseits die Erkenntnis von seiner

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Unfreiheit und Gebundenheit; um so mehr er-

hebt er sich aber anderseits gleichzeitig doch

schon aus der Zwangslage, in welcher er

sich bisher befand; und je mehr er die

Nichtigkeit, Zwecklosigkeit und Thorheit

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seines früheren Treibens einsieht, um so

mehr wird auch den bösen Neigungen und

Lüsten der zu ihrem Gedeihen förderliche

sClnes früheren Treibens einsieht, um so mehr wird auch den bösen Neigungen und Lüsten der zu ihrem Gedeihen förderliche Boden entzogen. Sie werden mithin naturgemäss schwächer werden, und indem sie allmählich absterben, wird der Mensch selbst immer freier und aus freiem Willen Bedingungen schaffen, die es ihm ermöglichen, in einem andern Dasein, mit anderen Kräften und Fähigkeiten ausgestattet, die langwierige Arbeit seiner Vervollkommnung fortzusetzen und so seinem Endziele, der wahren Freiheit, immer näher zu kommen.

Boden entzogen. Sie werden mithin natur-

gemäss schwächer werden, und indem sie

allmählich absterben, wird der Mensch selbst

immer freier und aus freiem Willen Be-

dingungen schaffen, die es ihm ermöglichen,

in einem andern Dasein, mit anderen Kräften

und Fähigkeiten ausgestattet, die langwierige

Arbeit seiner Vervollkommnung fortzusetzen

und so seinem Endziele, der wahren Frei-

heit, immer näher zu kommen.

Wahrhaft und ewig frei ist aber nur der

Wille desjenigen, dem es gelungen ist, seinen

Willen in volle Übereinstimmung mit dem

Willen Gottes zu bringen, und in dem Masse,

als wir uns diesem Ziele nähern, werden und

müssen wir uns auch des Wachstums unserer

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Willensfreiheit bewusst werden.

Wahrhaft und ewig frei ist aber nur der Wille desjenigen, dem es gelungen ist, seinen Willen in volle Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu bringen, und in dem Masse, als wir uns diesem Ziele nähern, werden und müssen wir uns auch des Wachstums unserer Willensfreiheit bewusst werden.

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Buddhistische Lehren.

Aus MDhammapada", dem „Pfade der Tugend", übersetzt.

Alles, was wir jetzt sind, ist das Produkt

unserer vorhergehenden Gedanken, es ist aus

unseren Gedanken gebildet. Wer einen bösen

Gedanken ausspricht oder demgemäss han-

delt, dem folgt das daraus entstehende Leid

wie ein Schatten, der ihn nicht mehr verlässt.

Wer Gutes thut, der fahre fort, es zu thun,

und freue sich nicht der Sünde; Schmerz ist

die Folge der Sünde.

Lasst uns glücklich sein und diejenigen

nicht hassen, welche uns hassen. Lasst uns

Buddhistische Lehren.

in der Freiheit wohnen; frei vom Hasse unter

denen, die uns hassen.

Die Gesundheit ist das beste Geschenk,

Zufriedenheit der grösste Reichtum, Zuver-

Aus "Dhammapada", dem .•Pfade der Tugend", übersetzt.

sicht ist die beste Verwandtschaft, Nirwana

das höchste Glück.

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A lIes,

was wir jetzt sind, ist das Produkt unserer vorhergehenden Gedanken, es ist aus unseren Gedanken gebildet. Wer einen bösen Gedanken ausspricht oder demgemäss handelt, dem folgt das daraus entstehende Leid wie ein Schatten, der ihn nicht mehr verlässt. Wer Gutes thut, der fahre fort, es zu thun, und freue sich nicht der Sünde; Schmerz ist die Folge der Sünde. Lasst uns glücklich sein und diejenigen nicht hassen, welche uns hassen. Lasst uns in der Freiheit wohnen; frei vom Hasse unter denen, die uns hassen. Die Gesundheit ist das beste Geschenk, Zufriedenheit der grösste Reichtum, Zuversicht ist die beste Verwandtschaft, Nirwana das höchste Glück.

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Wer in der Gesellschaft der Thoren geht,

leidet viel. Die Gesellschaft der Thoren ist,

wie die der Feinde, stets nachteilig. Der

Wer in der Gesellschaft der Thoren geht, leidet viel. Die Gesellschaft der Thoren ist, wie die der Feinde, stets nachteilig. Der Umgang mit Weisen ist gut, er ist wie der Umgang mit unseren Verwandten. Folget deshalb den Weisen, den Verständigen, den Wissenden und Standhaften, den Pflichttreuen und Auserwählten. Folget dem guten und weisen Menschen nach, wie der lVlond der Sonne. Wer nicht aufsteht, wenn es Zeit ist, sich zu erheben; wer, obgleich jung und kräftig, dennoch der Trägheit ergeben ist, dessen Wille und Gedanke schwächlich ist, der träge und rnüssige Mensch findet den Weg zur Erkenntnis nicht.

Umgang mit Weisen ist gut, er ist wie der

Umgang mit unseren Verwandten.

Folget deshalb den Weisen, den Verstän-

digen, den Wissenden und Standhaften, den

Pflichttreuen und Auserwählten. Folget dem

guten und weisen Menschen nach, wie der

Mond der Sonne.

Wer nicht aufsteht, wenn es Zeit ist, sich

zu erheben; wer, obgleich jung und kräftig,

dennoch der Trägheit ergeben ist, dessen

Wille und Gedanke schwächlich ist, der träge

und müssige Mensch findet den Weg zur

Erkenntnis nicht.

Wer dadurch, dass er anderen Leiden

verursacht, Freuden für sich selber erlangen

will, ist im Netze des Hasses gefangen und

wird nicht vom Hasse frei.

Die Jünger Gautamas (Buddhas) sind stets

wach und ihre Gedanken bei Tag und Nacht

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sind stets auf Buddha gerichtet*).

*) Damit ist nicht die geschichtliche Persönlichkeit

Gautamas gemeint, sondern der Gottmensch (Christus), durch

welchen Gautama und andere Buddhas, d. h. Erleuchtete,

wurden.

Wer dadurch, dass er anderen Leiden verursacht, Freuden für sich selber erlangen will, ist im Netze des Hasses gefangen und wird nicht vom Hasse frei. Die Jünger Gautamas (Buddhas) sind stets \vach und ihre Gedanken bei Tag und Nacht sind stets auf Buddha gerichtet *). *) Damit ist nicht die geschichtliche Persönlichkeit Gautamas gemeint, sondern der Gottmensch (Christus), durch welchen Gautama und andere Buddha~, d. h. Erleuchtete, wurden.

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— 14o —

Die Schmerzen der Trennung, das Ver-

einsamtsein, schlechte Behausung, alles dies

ist schmerzhaft. Schmerzhaft ist aber auch

Die Schmerzen der Trennung, das Vereinsamtsein , schlechte Behausung, alles dies ist schmerzhaft. Schmerzhaft ist aber auch die Gesellschaft derjenigen, die nicht unseresgleichen sind (die Gesellschaft böser Gedanken).

die Gesellschaft derjenigen, die nicht unseres-

gleichen sind (die Gesellschaft böser Ge-

danken).

Weithin leuchten die Guten, wie die schnee-

bedeckten Gipfel der Berge, die Schluchten

werden nicht gesehen, sie sind wie in der

Nacht abgeschossene Pfeile.

Wer ohne Unterlass die Pflichten des

allein Essens und allein Schlafens ausübt,

er allein wird, indem er sich selbst beherrscht,

sich der Vernichtung aller Begierden er-

freuen *).

Weithin leuchten die Guten, wie die schneebedeckten Gipfel der Berge, die Schluchten werden nicht gesehen, sie sind wie in der Nacht abgeschossene Pfeile.

Wer etwas sagt, was nicht (wahr) ist, wird

leiden. Ebenso wird derjenige leiden, welcher

etwas gethan hat und sagt: „Ich habe es

nicht gethan." Nach dem Tode sind beide

sich gleich. Sie sind Menschen, welche in

das nächste Dasein böse Werke bringen.

*) Alle die hier angeführten Lehren haben eine exote-

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rische (äusserliche) und eine esoterische (innerliche) Be-

deutung. Die Ergründung der letzteren bleibt der Intuition

Wer ohne Unterlass die Pflichten des allein Essens und allein Schlafens ausübt, er allein wird, indem er sich selbst beherrscht, sich der Vernichtung aller Begierden erfreuen *).

des Lesers überlassen.

Wer etwas sagt, was nicht (wahr) ist, wird leiden. Ebenso wird derjenige leiden, welcher etwas gethan hat und sagt: "Ich habe es nicht gethan." Nach dem Tode sind beide sich gleich. Sie sind Menschen, welche in das nächste Dasein böse Werke bringen. *) Alle die hier angeführten Lehren haben eine exoterische (äusserliche) und eine esoterische (innerliche) Bedeutung. Die Ergründung der letzteren bleibt der Intuition des Lesers überlassen.

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— i4i —

Vier Dinge erlangt der Leichtsinnige,

welcher seines Nachbars Weib begehrt; näm-

lich einen bösen Ruf, ein unruhiges Lager, ein

\Tier Dinge erlangt der Leichtsinnige, welcher sein~s Nachbars Weib begehrt; nämlich einen bösen Ruf, ein unruhiges Lager, ein böses Gewissen und schliesslichLeiden(Karma).

böses Gewissen und schliesslich Leiden (Karma).

Hüte dich wie eine Festung, die innen

und aussen Wälle hat. Lass keinen Augen-

blick in deiner Wachsamkeit nach; denn wer

den richtigen Augenblick sich entwischen

lässt, leidet.

Wer sich über dasjenige schämt, über das

er sich nicht zu schämen braucht, folgt einer

Hüte dich wie eine Festung, die innen und aussen Wälle hat. Lass keinen Augenblick in deiner Wachsamkeit nach; denn wer den richtigen Augenblick sich entwischen lässt, leidet.

falschen Lehre und geht den falschen Weg.

Wohlthuend ist die Sprache desjenigen,

der seine Zunge regiert, weise und ruhig

spricht und das Gesetz (des Daseins) erklärt.

Dieses Leiden des (irdischen) Daseins

kehrt immer wieder, so lange das Feuer der

Begierde glüht; wie auch ein Baum, der fest-

gewurzelt ist, feststeht, und, selbst wenn er

gefällt ist, aus der Wurzel neue Sprösslinge

treibt.

Wenn deine Begierde nach Lust kräftig

Wer sich über dasjenige schämt, über das er sich nicht zu schämen braucht, folgt einer falschen Lehre und geht den falschen \Veg.

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durch die sechsunddreissig Kanäle strömt,

so werden die Wogen der Leidenschaft dich

in den Abgrund reissen.

W ohlthuend ist die Sprache desjenigen, der seine Zunge regiert, weise und ruhig spricht und das Gesetz (des Daseins) erklärt. Dieses Leiden des (irdischen) Daseins kehrt immer wieder, so lange das Feuer der Begierde glüht; wie auch ein Baum, der festgewurzelt ist, feststeht, und, selbst wenn er gefällt ist, aus der Wurzel neue Sprösslinge treibt. \Venn deine Begierde nach Lust kräftig durch die sechsunddreissig Kanäle strömt, so werden die Wogen der Leidenschaft dich in den Abgrund reissen.

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— 142 —

Die Kanäle (Begierden) gehen nach allen

Richtungen; die Schlingpflanze der Leiden-

schaft keimt. Wenn du sie keimen siehst, so

Die Kanäle (Begierden) gehen nach allen Richtungen; die Schlingpflanze der Leidenschaft keimt. Wenn du sie keimen siehst, so schneide durch ihre Wurzel mit dem Messer des Wissens.

schneide durch ihre Wurzel mit dem Messer

des Wissens.

Die Weisen nennen nicht diejenigen

Fesseln stark, welche von Eisen oder Hanf

gemacht sind. Viel stärker sind die Fesseln,

welche die Sorge für kostbare Steine und

Ringe, ein Weib oder Söhne schmiedet.

Jene Fessel nennen die Weisen stark,

welche den Menschen hinabzieht und schwer

zu lösen ist. Ist man sie aber los, so tritt

Die Weisen nennen nicht diejenigen Fesseln stark, welche von Eisen oder Hanf gemacht sind. Viel stärker sind die Fesseln, welche die Sorge für kostbare Steine und Ringe, ein Weib oder Söhne schmiedet.

man die Pilgerschaft an, frei von Sorgen, und

man lässt Begierden und Lüste zurück.

Lasset den Zorn fahren, gebt den Stolz

auf, erhebt euch aus jeder Art von Knecht-

schaft. Kein Leid befällt denjenigen, der

weder an seinem Körper noch an seiner

Seele (Persönlichkeit) hängt, und der gar

nichts sein eigen nennt.

Wer den aufwallenden Zorn bemeistert

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wie ein schnelles Gespann, der ist der rich-

Jene

Fessel nennen die Weisen stark, welche den Menschen hinabzieht und schwer zu lösen ist. Ist man sie aber los, so tritt man die Pilgerschaft an, frei von Sorgen, und man lässt Begierden und Lüste zurück.

tige Wagenlenker; die anderen halten bloss

die Zügel in ihren Händen.

Lasset den Zorn fahren, gebt den Stolz auf, erhebt euch aus jeder Art von Knechtschaft. Kein Leid befällt denjenigen, der weder an seinem l<.örper noch an seiner Seele (Persönlichkeit) hängt, und der gar nichts sein eigen nennt. Wer den aufwallenden Zorn bemeistert wie ein schnelles Gespann, der ist der richtige Wagenlenker; die anderen halten blass die Zügel in ihren Händen,

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— H3 —

143

Sprich die Wahrheit; gieb dich keiner

Leidenschaft hin. Gieb von dem Wenigen,

das du hast, denjenigen, die es verlangen. So

Sprich die Wahrheit; gieb dich keiner Leidenschaft hin. Gieb von dem Wenigen. das du hast, denjenigen, die es verlangen. So wirst du den Göttern näher kommen.

wirst du den Göttern näher kommen.

Wen keine Begierde verlocken kann, wie

könnte er, der Auferstandene, der Allwissende,

auf einen falschen Weg geleitet werden?

Sogar die Götter beneiden den Erwachten,

der nicht vergesslich (für ewige Wahrheiten)

ist, den Glauben (Meditation) übt, weise ist,

und sich der (innerlichen) Ruhe erfreut.

Wen keine Begierde verlocken kann, wie könnte er, der Auferstandene, der Allwissende. auf einen falschen Weg geleitet werden?

Schwer ist es, ein Mensch zu werden,

schwer ist das Leben der Sterblichen, schwer

ist die Befolgung des Gesetzes, schwer ist

das Erwachen (die geistige Wiedergeburt).

„Sündige nicht, thue Gutes und halte dein

Gemüt rein!" Dies ist es, was diejenigen

lehren, welche (zum göttlichen Leben) er-

Sogar die Götter beneiden den Erwachten, der nicht vergesslich (für ewige Wahrheiten) ist, den Glauben (Meditation) übt, \veise ist~ und sich der (innerlichen) Ruhe erfreut.

wacht sind.

Die Erwachten nennen die Geduld die

höchste Busse, lange Ausdauer das höchste

Nirwana. Wer andere schlägt oder beleidigt,

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ist kein Heiliger.

Niemanden zu tadeln, niemand ein Leid

zu thun, sondern dem Gesetze gehorsam

Lotnsblüten XXIX. 10

Schwer ist es, ein Mensch zu werden, schwer ist das Leben der Sterblichen, schwer ist die Befolgung des Gesetzes, schwer ist das Erwachen (die geistige Wiedergeburt). "Sündige nicht, thue Gutes und halte dein Gemüt rein !" Dies ist es, was diejenigen lehren, welche (zum göttlichen Leben) erwacht sind. Die Erwachten nennen die Geduld die höchste Busse, lange Ausdauer das höchste Nirwana. Wer andere schlägt oder beleidigt, ist kein Heiliger. Niemanden zu tadeln, niemand ein Leid zu thun, sondern dem Gesetze g~horsam Lotusblüten XXIX.

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zu leben; massig zu sein, allein zu essen,

-

allein zu schlafen und in den erhabensten

Gedanken zu wohnen; dies ist es, was die

zu leben; mässig zu sein, allein zu essen, allein zu schlafen und in den erhabensten Gedanken zu wohnen; dies ist es, was die Erleuchteten lehren.

Erleuchteten lehren.

Manche suchen, von Furcht getrieben, nach

allerlei Zufluchtsorten, sie fliehen auf Berge

und in die Wälder, zu einsamen Hainen und

heiligen Bäumen. Dies ist aber nicht der

richtige Zufluchtsort; man wird dadurch nicht

von allen Leiden frei.

Wer seine Zuflucht in Buddha sucht, d. h.

:M~anche suchen,

von Furcht getrieben, nach allerlei Zufluchtsorten, sie fliehen auf Berge und in die Wälder, zu einsamen Hainen und heiligen Bäumen. Dies ist aber nicht der richtige Zufluchtsort; man wird dadurch nicht von allen Leiden frei.

im Gesetz und in der Gemeinschaft (der Hei-

ligen), wer mit klarem Verstand die vier

heiligen Wahrheiten sieht, nämlich das Leiden,

seine Ursache, dessen Zerstörung und den

achtfachen Weg, welcher zu Ruhe führt, der

hat die richtige, die beste Zuflucht gewählt.

Wer dahin gelangt, der ist von allen Leiden frei.

Ein übernatürlicher Mensch (d. h. ein

Mensch, welcher seine Natur beherrscht) ist

nicht leicht zu finden, er wird nicht an jedem

Orte geboren. Wo ein solcher Weiser ge-

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boren wird, da ist Gedeihen.

Selig ist das Auferstehen der Erwachten;

Wer seine Zuflucht in Buddha sucht, d. h. im Gesetz und in der Gemeinschaft (der Heiligen), wer mit klarem Verstand die vier heiligen Wahrheiten sieht, nämlich das Leiden, seine Ursache, dessen Zerstörung und den achtfachen Weg, welcher zu Ruhe führt, der hat die richtige, die beste Zuflucht gewählt. vVer dahin gelangt, der ist von allen Leiden frei.

selig die Lehre des Gesetzes der Wahrheit;

Ein

übernatürlicher Mensch (d. h. ein ~lensch, welcher seine Natur beherrscht) ist nicht leicht zu finden, er wird nicht an jedem Orte geboren. Wo ein solcher Weiser geboren wird, da ist Gedeihen. Selig ist das Auferstehen der Erwachten; selig dje Lehre des Gesetzes der Wahrheit;

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selig der Friede der Gläubigen; selig die Er-

gebung derjenigen, die im Frieden sind. <

Wer nur für seine Vergnügungen lebt,

selig der Friede der Gläubigen; selig die Ergebung derjenigen, die im Frieden sind.

seine Sinne nicht beherrscht und übermässig

in seinen Genüssen, träge und schwach ist,

den wird Mara (der Versucher) sicherlich über-

wältigen, wie der Wind einen schwachen

Wer nur für seine Vergnügungen lebt, seine Sinne nicht beherrscht und übermässig in seinen Genüssen, träge und schwach ist, den wird Mara (der Versucher) sicherlich überwältigen, wie der Wind einen schwachen Baum niederwirft.

Baum niederwirft.

So wie der Regen nicht in ein gutge-

decktes Haus eindringt, so dringt die Leiden-

schaft nicht durch ein gut gesammeltes Gemüt.

Der tugendhafte Mensch ist glücklich in

dieser Welt und in jener; er ist glücklich in

beiden. Er freut sich des Guten, das er voll-

bracht hat, und freut sich noch mehr, wenn

er selbst den Weg des Guten geht.

Der leichtsinnige Mensch, wenn er auch

noch so viel predigen kann, aber das Gute

nicht thut, hat keinen Teil am Heiligtum;

So wie der Regen nicht in eIn gutgedecktes Haus eindringt, so dringt die Leidenschaft nicht durch ein gut gesammeltes Gemüt.

er ist wie ein Kuhhirt, welcher die Kühe der

anderen zählt.

Sammlung (Andacht) ist der Weg zur Un-

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sterblichkeit; Gedankenlosigkeit ist der Weg

des Todes. Wer gesammelt ist, der stirbt nicht,

die Gedankenlosen sind schon so gut wie tot.

10*

Der tugendhafte Mensch ist glücklich in dieser Welt und in jener; er ist glücklich in beiden. Er freut sich des Guten, das er vollbracht hat, und freut sich noch mehr, wenn er selbst den Weg des Guten geht. Der leichtsinnige Mensch, wenn er auch noch so viel predigen kann, aber das Gute nicht thut, hat keinen Teil am Heiligtum; er ist wie ein Kuhhirt, welcher die Kühe der anderen zählt. Sammlung (Andacht) ist der Weg zur U nsterblichkeit; Gedankenlosigkeit ist der Weg des Todes. Wer gesammelt ist, der stirbt nicht, die Gedankenlosen sind schon so gut wie tot. 10*

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Folget der Eitelkeit nicht, und auch nicht

der Lust und Begierde. Wer sich sammelt

und nachdenkt, erlangt genug Freude.

Folget der Eitelkeit nicht, und auch nicht der Lust und Begierde. Wer sich sammelt und nachdenkt, erlangt genug Freude.

Ein nach dem Guten gerichtetes Gemüt

wird dir mehr dienlich sein, als Vater oder

Mutter oder andere Verwandte.

Wer erkennt, dass sein Körper wie Schaum

und wesenlos ist wie eine Luftspiegelung, der

wird den blumengeschmückten Pfeil Maras

Ein nach dem Guten gerichtetes Gemüt wird dir mehr dienlich sein, als Vater oder Mutter oder andere Verwandte.

zerbrechen und dem König des Todes nie-

mals begegnen.

Der Tod ereilt den Zerstreuten; welcher

Blumen pflückt, wie eine Flutwelle ein un-

bewachtes Haus.

Der Hass wird durch Hass nicht vertrie-

ben, die Liebe löscht ihn aus. Dies ist eine

Wer erkennt, dass sein Körper wie Schaum und wesenlos ist wie eine Luftspiegelung, der wird den blumengeschmückten Pfeil ~faras zerbrechen und dem König des Todes niemals begegnen.

uralte RegeL

Was nützt dir, o Thor, dein geglättetes

Haar und was deine aus Ziegenhaaren ver-

fertigten Kleider? In dir selbst ist der Unrat,

aber von aussen machst du dich rein.

Wessen böse Thaten durch seine guten

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Werke bedeckt werden, der erhellt die Erde

wie der Mond, der zwischen den Wolken

hervorbricht.

Der Tod ereilt den Zerstreuten; welcher Blumen pflückt, wie eine Flutwelle eIn unbewachtes Haus. Der Hass wird durch Hass nicht vertrieben, die Liebe löscht ihn aus. Dies ist eine uralte RegeL Was nützt dir, 0 Thor, dein geglättetes Haar und was deine aus Ziegenhaaren verfertigten Kleider? In dir selbst ist der Unrat, aber von aussen machst du dich rein. Wessen böse Thaten durch seine guten \Verke bedeckt werden, der erhellt die Erde wie der Mond, der zwischen den Wolken hervorbricht.

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Wie die Biene von der Blume Honig

sammelt und ohne sie zu beschädigen weiter

fliegt, so soll der Weise auf Erden sein.

Wie die Biene von der Blume Honig sanlmelt und ohne sie zu beschädigen weiter fliegt, so soll der Weise auf Erden sein.

Denkt nicht zu gering auf das Gute; denkt

nicht in eurem Herzen: „Es wird mir nichts

nützen." Durch fallende Wassertropfen wird

der Topf gefüllt.

Lang ist die Nacht für den Wachenden;

lang der Weg für den Müden, langweilig er-

scheint das Leben dem Thoren, der das Ge-

Denkt nicht zu gering auf das Gute; denkt nicht in eurem Herzen: "Es wird mir nichts nützen." Durch fallende Wassertropfen wird der Topf gefüllt.

setz des Guten nicht kennt.

Wenn du eine Reise machst und triffst

nicht mit einem zusammen, der besser als

du oder deinesgleichen ist, so geh' nur zu-

versichtlich allein. Die Gesellschaft eines

Thoren ist wertlos.

Kommt ein verständiger Mensch auch nur

auf eine Minute mit einem Weisen zusammen,

Lang ist die Nacht für den Wachenden; lang der Weg für den Müden, langweilig erscheint das Leben dem Thoren, der das Gesetz des Guten nicht kennt.

so wird er bald die Wahrheit empfinden.

Unverständige Thoren sind sich selber die

grössten Feinde; denn sie thun das, was ihnen

bittere Früchte bringen wird.

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Findest du einen verständigen Menschen,

der dir sagt, wo du wahre Schätze finden

kannst, der dir zeigt, was du meiden sollst,

Wenn du eine Reise machst und triffst nicht mit einem zusammen, der besser als du oder deinesgleichen ist, so geh' nur zuversichtlich allein. Die Gesellschaft eines Thoren ist wertlos. Kommt ein verständiger Mensch auch nur auf eine Minute mit einem Weisen zusammen, so wird er bald die Wahrheit empfinden. Unverständige Thoren sind sich selber die grössten Feinde; denn sie thun das, \vas ihnen bittere Früchte bringen wird. Findest du einen verständigen Menschen, der dir sagt, wo du wahre Schätze finden kannst, der dir zeigt, was du meiden sollst,

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- i48

und dich tadelt, wo es dir nützlich ist, so

folge ihm nach. Es wird dir zum Nutzen und

nicht zum Schaden sein, wenn du ihm folgst.

und dich tadelt, wo es dir nützlich ist, so folge ihm nach. Es wird dir zum ~ utzen und nicht zum Schaden sein, wenn du ihm folgst.

Es giebt kein Leiden mehr für den, der der

Sorge entwachsen ist und seine Reise beendigt

hat, der sich von allen Begierden befreit und

alle seine Fesseln abgestreift hat.

Siege über den Zorn durch die Liebe, über

das Böse durch das Gute, über die Habgier

durch Freigebigkeit und über den Lügner

Es giebt kein Leiden mehr für den, der der Sorge entwachsen ist und seine Reise beendigt hat, der sich von allen Begierden befreit und alle seine Fesseln abgestreift hat.

durch Wahrheit.

Viele werden wiedergeboren; wer aber

von allen irdischen Begierden frei ist, der

geht ins Nirwana (die Herrlichkeit) ein.

Jedermann fürchtet die Strafe, jeder scheut

den Tod. Gedenke, dass du den andern

gleichst, und töte nicht, noch gieb Anlass

dazu *).

Siege über den Zorn durch die Liebe, über das Böse durch das Gute, über die Habgier durch Freigebigkeit und über den Lügner durch Wahrheit.

Wer aus Eigennutz Geschöpfe, welche

nach Leben und Glückseligkeit streben, tötet,

der wird nach seinem Tode nicht glücklich sein.

*) Das Gebot: „Du sollst nicht töten", ist nicht qua-

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lifiziert. Es bezieht sich nicht bloss auf die Tötung des

Menschen, sondern verbietet die Zerstörung von allem,

was Leben hat.

Viele werden wiedergeboren; wer aber von allen irdischen Begierden frei ist, der geht ins Nirwana (die Herrlichkeit) ein. Jedermann fürchtet die Strafe, jeder scheut den Tod. Gedenke, dass du den andern gleichst, und töte nicht, noch gieb .A.nlass dazu*). Wer aus Eigennutz Geschöpfe, welche nach Leben und Glückseligkeit streben, tötet, der wird nach seinem Tode nicht glücklich sein. *) Das Gebot: "Du sollst nicht töten", ist nicht qua-

lifiziert. Es bezieht sich nicht bloss auf die Tötung des .Menschen, sondern verbietet die Zerstörung von allem, was Leben hat.

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149

Sprich zu Niemandem unfreundlich. Die,

zu denen du so sprichst, werden dir in dersel-

ben Weise antworten. Zornige Sprache thut

Sprich zu Niemandem unfreundlich. Die, zu denen du so sprichst, werden dir in derselben Weise antworten. Zornige Sprache thut weh; die Schläge, die du austeilst, fallen auf dich zurück.

weh; die Schläge, die du austeilst, fallen auf

dich zurück.

Wie eine Trompete, auf die man tritt,

nicht tönt, so schweige, wenn dir Unrecht

geschieht. Wenn es in dir keinen Zorn mehr

giebt, dann wirst du Nirwana erreichen.

Wie ein Hirt mit seinem Stabe die Kühe

zum Stalle treibt, so sammeln Alter und Tod

das Leben der Menschen ein.

Schlage den ganzen Wald der Begierden

Wie eine Trompete, auf die man tritt, nicht tönt, so schweige, wenn dir Unrecht geschieht. Wenn es in dir keinen Zorn mehr giebt, dann wirst du Nirwana erreichen.

nieder; nicht bloss den einzelnen Baum. Wenn

jeder Baum und Strauch ausgerottet ist, dann

bist du frei.

Der Thor weiss es nicht, wenn er eine

böse That begeht; aber den boshaften Men-

schen brennen seine Thaten wie Feuer.

Weder das Nacktsein, noch lange Haare;

weder Schmutz, noch Fasten, noch das Liegen

Wie ein Hirt mit seinem Stabe die Kühe zum Stalle treibt, so sammeln Alter und Tod das Leben der Menschen ein.

auf dem Erdboden; weder das Bestreuen

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mit Asche, noch das Verharren in einer un-

beweglichen Stellung können einen Sterb-

lichen reinigen, der seine Begierden nicht

überwunden hat.

Schlage den ganzen Wald der Begierden nieder; nicht bloss den einzelnen Baum. Wenn jeder Baum und Strauch ausgerottet ist, dann bist du frei. Der Thor weiss es nicht, \venn er eine büse That begeht; aber den boshaften ~Ien­ sehen brennen seine Thaten wie Feuer. Weder das Nacktsein, noch lange Haare; weder Schmutz, noch Fasten, noch das Liegen auf dem Erdboden; weder das Bestreuen mit Asche, noch das Verharren in einer unbeweglichen Stellung können einen Sterblichen reinigen, der seine Begierden nicht überwunden hat.

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15 0

Wenn das Gebälk des Hauses gemacht

-

ist, so wird es mit Fleisch und Blut bekleidet

und es wohnen darin Alter und Tod, Eitel-

Wenn das Gebälk des Hauses gemacht ist, so wird es mit Fleisch und Blut bekleidet und es wohnen darin Alter und Tod, Eitelkeit und Täuschung.

keit und Täuschung.

Wer wenig gelernt hat, wächst auf so wie

ein Ochse; sein Fleisch nimmt zu, nicht aber

seine Erkenntnis.

Sei nicht gedankenlos. Deine guten Ge-

danken ziehen dich aus dem Sumpfe des

Bösen.

Der Thor und Vielfrass wird fett und faul;

Wer wenig gelernt hat, w~chst auf so wie ein Ochse; sein Fleisch nimmt zu, nicht aber seine Erkenntnis.

er wälzt sich schläfrig herum. Er ist wie

ein Schwein, das vom Troge gemästet wird,

und er wird immer wiedergeboren.

Das Selbst ist der Herr des Selbsts. Wer

sonst könnte es sein? Wer sein Selbst be-

herrscht, der findet einen Herrn, so wie er

Sei nicht gedankenlos. Deine guten Gedanken ziehen dich aus dem Sumpfe des Bösen.

selten gefunden wird.

Schön ist es, Freunde in der Not zu be-

sitzen; schön ist es, sich gegenseitig zu freuen;

die Erinnerung an gute Werke ist in der

Stunde des Todes willkommen; alle Sorge

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aufzugeben ist angenehm.

Die Begierde des Gedankenlosen wächst

Der Thor und Vielfrass wird fett und faul; er wälzt sich schläfrig herum. Er ist wie ein Schwein, das vom Troge gemästet wird, und er wird immer wiedergeboren.

wie Schlingpflanzen, bald hierher, bald dort-

Das Selbst ist der Herr des Selbsts. Wer sonst könnte es sein ? Wer sein Selbst beherrscht, der findet einen Herrn, so wie er selten gefunden wird. Schön ist es, Freunde in der Not zu besitzen; schön ist es, sich gegenseitig zu freuen; die Erinnerung an gute Werke ist in der Stunde des Todes willkommen; alle Sorge aufzugeben ist angenehm. Die Begierde des Gedankenlosen wächst wie Schlingpflanzen, bald hierher, bald dort-

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hin; sie ist wie ein Affe, der im Walde nach

Nüssen sucht.

Wenn der Mensch sich Zweifeln ergiebt,

voll starker Leidenschaften ist und nach dem

hin ~ sie ist wie ein Affe, der im Walde nach Nüssen sucht.

Sinnlichen strebt, so wird seine Begierde stets

wachsen, und er macht die Fesseln, welche

ihn binden, stark.

Das Unkraut schadet den Feldern, die

Wenn der Mensch sich Zweifeln ergiebt, voll starker Leidenschaften ist und nach dem Sinnlichen strebt, so wird seine Begierde stets wachsen, und er macht die Fesseln, welche ihn binden, stark.

Leidenschaften den Menschen. Was man dem

Leidenschaftslosen zum Opfer bringt, trägt

gute Frucht.

Ohne Erkenntnis giebt es keine Medita-

tion; ohne Meditation (Anschauung) keine

Erkenntnis; wer Meditation und Erkennt-

nis hat, ist dem Nirwana nah.

Wer diese verwirrende und undurchdring-

liche Welt und ihre Eitelkeit überwunden,

wer sie durchwatet hat und an das andere

Ufer gelangt ist, wer wohlbedacht, unschuldig,

Das Unkraut schadet den Feldern, die Leidenschaften den Menschen. Was man dem Leidenschaftslosen zum Opfer bringt, trägt gute Frucht.

frei von Zweifeln und Gebundenheit, in sich

selber zufrieden ist, der ist in der That ein

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Brahmane.

Ohne Erkenntnis giebt es keine Meditation; ohne Meditation (Anschauung) keine Erkenntnis; wer Meditation und Erkenntnis hat, ist dem Nirwana nah. Wer diese verwirrende und undurchdringliche Welt und ihre Eitelkeit überwunden, wer sie durchwatet hat und an das andere Ufer gelangt ist, wer wohlbedacht, unschuldig, frei von Zweifeln und Gebundenheit, in sich selber zufrieden ist, der ist in der That ein Brahmane.

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Briefkasten.

Fragen von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur,

sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Ver-

fasser der „Lotusblüten" im „Briefkasten" besprochen.

Prof. G. W. in L. — Wenn Sie sich für die Nacht-

seite der Natur interessieren und die verschiedenen Aus-

geburten des Mystizismus und Aberglaubens, die Geschichte

der Goldmachern, das Hexenwesen mit seinen traurigen

Folgen, die Verirrungen des menschlichen Geistes, welcher

Briefkasten.

die Inquisition und Folter ins Leben riefen, die krank-

haften Erscheinungen des Mediumismus, das „Wahrsagen",

die Spiritisterei, Besessenheit, Teufelsbeschwörungen u. s. w.

Fragen von Abonnenten, welrhc nirht rein persönliche.r Natur, sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Verfasser der "LotusbHiten" im "Briefkasten" besprochen.

näher kennen lernen wollen, so raten wir Ihnen dringend,

sich den kürzlich bei W. Friedrich in Leipzig erschienenen

Teil der ,,Geheimwissenschaften von Karl Kiese-

wetter" kommen zu lassen. Sie ersparen sich dadurch

den Ankauf einer ganzen Bibliothek ähnlicher Litteratur;

Prof. G. W. in L. -

\Venn Sie sich für die Nachtseite der Natur interessieren und die verschiedenen Ausgeburten des Mystizismus und Aberglaubens, die Geschichte der Goldmacherei, das Hexenwesen mit seinen traurigen Folgen, die Verirrungen des menschlichen Geistes, welcher die Inquisition und Folter ins Leben riefen, die krankhaften Erscheinungen des Mediumismus, das "Wahrsagen", die Spiritisterei, Besessenheit, Teufelsbeschwörungen u. s. w. näher kennen lernen wollen, so raten wir Ihnen dringend, sich den kürzlich bei W. Friedrich in Leipzig erschienenen Teil der "Geheimwissenschaften von Kar! Kiesewett er" kommen zu lassen. Sie ersparen sich dadurch den Ankauf einer ganzen Bibliothek ähnlicher Litteratur; denn das genannte Buch enthält eine überaus reichliche, interessante und gutgetroffene Auswahl von historischen Thatsachen, Berichten und Dokumenten, wie z. B. einen Auszug aus dem berüchtigten "Hexenhammer" (Malleus Maleficorum), und viele der in den Erzählungen betreffend die Dämonologie beschriebenen Ereignisse könnten als Illustrationen zu den in den "Lotusblüten" erscheinenden Artikeln über "Elementarwesen" verwendet werden. Das Studium dieser Art von "Geheimwissenschaften" ist allerdings nicht jedermann zu empfehlen; nämlich besonders denjenigen nicht, welche noch tief im Phänomenalen und Sinnlichen stecken, und nicht imstande sind, aus dem Sumpfe, in den sie dabei geraten, sich wieder zu erheben. Dagegen

denn das genannte Buch enthält eine überaus reichliche,

interessante und gutgetroffene Auswahl von historischen

Thatsachen, Berichten und Dokumenten, wie z. B. einen

Auszug aus dem berüchtigten „Hexenhammer" (Malleus

Maleficorum), und viele der in den Erzählungen betreffend

die Dämonologie beschriebenen Ereignisse könnten als

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Illustrationen zu den in den „Lotusblüten" erscheinenden

Artikeln über „Elementarwesen" verwendet werden. Das

Studium dieser Art von „Geheimwissenschaften" ist aller-

dings nicht jedermann zu empfehlen; nämlich besonders

denjenigen nicht, welche noch tief im Phänomenalen und

Sinnlichen stecken, und nicht imstande sind, aus dem Sumpfe,

in den sie dabei geraten, sich wieder zu erheben. Dagegen

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— 153 —

I~3 ,)

ist das Studium der Nachtseite der Natur für diejenigen

von Nutzen, welche die Verrirrungen des menschlichen

Geistes kennen lernen wollen, um dieselben zu vermeiden

ist das Studium der Nachtseite der Natur für diejenigen von Nutzen. welche die Verrirrungen des menschlichen Geistes kennen lernen wollen. um dieselben zu vermeiden und durch die Erkenntnis der Täuschung auf den 'Veg zur Erkenntnis der 'Vahrheit zu gelangen; nämlich zu derjenigen Selbsterkenntnis. welche nicht an den Glauben an diese oder jene Autoritäten. seien sie ..dubiös" oder nicht, gebunden ist, sondern der eigenen geistigen Anschauung und dem Verständnisse dessen, was man selber erfährt, entspringt. Diese Art von Seihsterkenntnis wird ..Theosophie" oder "Gotteserkenntnis" genannt. weil "Gott" die ewige Grundlage des Daseins der menschlichen Erscheinung. und deshalb des Menschen eigene unsterbliche 'Vesenheit ist. Haben Sie einmal lange genug im geschichtlichen metaphysischen Unrate gewühlt und durch ausdauerndes Graben im Boden der philosophischen Spekulation ..Regenwürmer" zu Tage gebracht. und wollen Sie nun statt der Nachtseite der Natur deren Lichtseite. statt dem Flitter der Phantasie das Gold der Weisheit suchen. so ist hierzu ganz besonders das ebenfalls kürzlich bei Wilhelm Friedrich erschienene Werk .. Das Meer der Theosophie von W. Q. ]udge. Übersetzt von Eduard Herrmann" zu empfehlen. Sie finden darin in gedrängter Kürze eine Darstellung jener grossartigen Lehre, welche auS derjenigen erhabenen Weltanschauung hervorgeh t. die sich jedem von selbst eröffnet. wenn er die zur Selbsterkenntnis nötige Reife erlangt hat. Diese Lehre, welche, wie der Verfasser sagt. .,jenes Meer des 'Vissens umfasst, das in der Evolution empfindender Wesen von Ufer zu Ufer sich ausbreitet, unergründlich in seinen tiefsten Tiefen und dennoch an seinen Ufern selbst dem kindlichen Verständnisse zugänglich ist", beruht nicht auf blinden Spekulationen oder auf Trugschlüssen, welche aus der Beobachtung sinnlich wahrnehmbarer Phänomene gezogen werden, sondern sie enthält dasjenige, was jene erleuchteten Menschen, welche zur

und durch die Erkenntnis der Täuschung auf den Weg

zur Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen; nämlich zu der-

jenigen Selbsterkenntnis, welche nicht an den Glauben an

diese oder jene Autoritäten, seien sie „dubiös" oder nicht,

gebunden ist, sondern der eigenen geistigen Anschauung

und dem Verständnisse dessen, was man selber erfährt,

entspringt. Diese Art von Selbsterkenntnis wird „Theo-

sophie" oder „Gotteserkenntnis" genannt, weil „Gott" die

ewige Grundlage des Daseins der menschlichen Erscheinung,

und deshalb des Menschen eigene unsterbliche Wesenheit ist.

Haben Sie einmal lange genug im geschichtlichen

metaphysischen Unrate gewühlt und durch ausdauerndes

Graben im Boden der philosophischen Spekulation „Regen-

würmer" zu Tage gebracht, und wollen Sie nun statt der

Nachtseite der Natur deren Lichtseite, statt dem Flitter

der Phantasie das Gold der Weisheit suchen, so ist hierzu

ganz besonders das ebenfalls kürzlich bei Wilhelm Friedrich

erschienene Werk „Das Meer der Theosophie von

W. Q. Judge, übersetzt von Eduard Herrmann"

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zu empfehlen. Sie finden darin in gedrängter Kürze eine

Darstellung jener grossartigen Lehre, welche aus derjenigen

erhabenen Weltanschauung hervorgeht, die sich jedem von

selbst eröffnet, wenn er die zur Selbsterkenntnis nötige

Reife erlangt hat. Diese Lehre, welche, wie der Verfasser

sagt> »jenes Meer des Wissens umfasst, das in der Evo-

lution empfindender Wesen von Ufer zu Ufer sich aus-

breitet, unergründlich in seinen tiefsten Tiefen und dennoch

an seinen Ufern selbst dem kindlichen Verständnisse zu-

gänglich ist", beruht nicht auf blinden Spekulationen oder auf

Trugschlüssen, welche aus der Beobachtung sinnlich wahr-

nehmbarer Phänomene gezogen werden, sondern sie enthält

dasjenige, was jene erleuchteten Menschen, welche zur

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— 154 —

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wahren Selbsterkenntnis gelangt sind und welche wir

Adepten oder Mahatmas nennen, uns über die wesentliche

Beschaffenheit des Universums und des Menschen, sowie

wahren Selbsterkenntnis gelangt sind und welche wir Adepten oder Mahatmas nennen, uns über die wesentliche Beschaffenheit des Universums und des Menschen, sowie über die Stellung, welche der Mensch im Universum einnimmt und über die Beziehungen, in welchen er zu demselben steht, mitgeteilt haben. Das Werk handelt somit Über die Evolution, und es handelt sich dabei nicht um eine Evolutionstheorie, die vielleicht in ein paar Jahren wieder über den Haufen geworfen wird, sondern um die Offenbarung einer Wahrheitslehre, welche aufhört eine blosse Theorie zu sein, sobald man zur Erkenntnis der darin enthaltenen Wahrheit gelangt ist. Ferner handelt das Buch von den "Sieben Prinzipien", von Wiedergeburt (Reinkarnation), Karma und von den verschiedenen Daseinsstufen des Menschen, sowohl während er seinen physischen Körper bewohnt, als auch nachdem er denselben verlassen hat. Allerdings besteht die Theosophie noch lange nicht darin, daSi man weiss, was in diesem Buche steht; denn die Selbsterkenntnis kann nicht durch Lesen von Büchern, sondern nur dadurch erlangt werden, dass man selber die Wahrheit erkennt; wohl aber sind die heiden obengenannten Bücher, jedes in seiner Art, dazu geeignet, Irrtümer zu zerstreuen, und jenem Lichte Eingang zu verschaffen, durch welches die Lotusblüte der Erkenntnis der \Vahrheit sich in <ler Seele ernährt und entfaltet.

über die Stellung, welche der Mensch im Universum ein-

nimmt und über die Beziehungen, in welchen er zu dem-

selben steht, mitgeteilt haben. Das Werk handelt somit

über die Evolution, und es handelt sich dabei nicht um

eine Evolutionstheorie, die vielleicht in ein paar Jahren

wieder über den Haufen geworfen wird, sondern um die

Offenbarung einer Wahrheitslehre, welche aufhört eine

blosse Theorie zu sein, sobald man zur Erkenntnis der

darin enthaltenen Wahrheit gelangt ist. Ferner handelt

das Buch von den „Sieben Prinzipien", von Wiedergeburt

(Reinkarnation), Karma und von den verschiedenen Daseins-

stufen des Menschen, sowohl während er seinen physischen

Körper bewohnt, als auch nachdem er denselben verlassen

hat. Allerdings besteht die Theosophie noch lange nicht

darin, dass man weiss, was in diesem Buche steht; denn die

Selbsterkenntnis kann nicht durch Lesen von Büchern,

sondern nur dadurch erlangt werden, dass man selber die

Wahrheit erkennt; wohl aber sind die beiden obengenannten

Bücher, jedes in seiner Art, dazu geeignet, Irrtümer zu

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zerstreuen, und jenem Lichte Eingang zu verschaffen, durch

welches die Lotusblüte der Erkenntnis der Wahrheit sich

in der Seele ernährt und entfaltet.

Druck von Carl Otto in Meerane.

Drul:k von Carl Otto in Mccrlluc.

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Das Palladium der Weisheit.

(Viveka Chudamani.)

Von Sankaracharya.

Aus dem Sanskrit übersetzt von Mohini Chatterji.

(Fortsetzung.)

Wie in einem Teiche das Wasser, wel-

ches mit grünem Moos überwuchert ist, sich

nicht zeigt, so ist auch der Atma, welcher

von den fünf Verhüllungen umgeben ist, die

er durch seine eigene Kraft hervorgebracht

hat und welche mit Annamaya (dem materiel-

len Körper) anfangen, nicht offenbar*).

Wird das Moos hinweggeschafft, so kommt

das klare Wasser zum Vorschein, welches

Daß Palladiu'm der Weisbeil.

Hitze und Durst löschen und dem Menschen

*) Die fünf Hüllen sind: Annamaya, Pranamaya,

Manomaya, Vijnanamaya und Anandamaya. Siehe Sankara-

charya: „Tattwa Bodha", Seite 26.

(Viveka ChudamCl-ni.)

Lotuablüten XXX. 11

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Von

Su,llkBraoharya.

Aus dem Sanskrit überset1lt von :Mollini Chatterji. (Fortsetzung.)

Wie -in einem Teiche das Wasser, welches mit grünem Moos übeFwuchert ist, sich nicht zeigt, so ist auch der Atma, welcher von den fünf Verhüllungen umgeben ist, die er durch seine eigene Kraft hervorgebracht hat und welche mit Annamaya (dem materiellen Körper) anfangen, nicht offenbar*). Wird das Moos hinweggeschafft, so kommt das klare Wasser zum Vorschein, welches Hitze und Durst löschen und dem Menschen *) Die fünf Hüllen sind: Annamaya, Pranamaya, Manomaya, Vijnanamaya und Anandamaya. Siehe Sankaracharya: "Tattwa Bodha", Seite 26. Lotushltiten XXX.

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grosse Freude verursachen kann. Wenn die

fünf Verhüllungen von dem reinen Atma fort-

geschafft sind, so erscheint die ewige Selig-

grosse Freude verursachen kann. Wenn die fünf Verhüllungen von dem reinen Atma fortgeschafft sind, so erscheint die ewige Seligkeit, das alles durchdringende, sich-selbsterzeugende Licht *).

keit, das alles durchdringende, sich-selbst-

erzeugende Licht*).

Der Weise muss zwischen dem Geiste und

dem Nichtgeiste zu unterscheiden lernen; denn

nur dadurch, dass er dasjenige Selbst, wel-

ches absolutes Dasein, Bewusstsein und Selig-

keit ist, (in sich) realisiert, wird er hierdurch

diese Seligkeit selbst.

Wer den Atma erkannt hat, welcher

ohne Anhang und ohne Thätigkeit ist, frei

von aller gegenständlichen Vorstellung, so

Der Weise muss zwischen dem Geiste und dem Nichtgeiste zu unterscheiden lernen; denn nur dadurch, dass er dasjenige Selbst, welches absolutes Dasein, Bewusstsein und Seligkeit ist, (in sich) realisiert, wird er hierdurch diese Seligkeit selbst.

wie die Binse sich vom Tigergras unter-

scheidet, und wer sein Alles in dasselbe ver-

senkt hat, der findet Ruhe in der Erkenntnis,

dass das wahre Selbstsein die wahre Frei-

heit ist.

Dieser aus Nahrung erwachsene (materielle)

*) „Der Mensch hat eher nicht vollkomm'ne Seligkeit,

Bis dass die Einheit hat verschluckt die Anderheit.

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Die sel'ge Seele weiss nichts mehr von Anderheit;

Sie ist ein Licht mit Gott und eine Herrlichkeit."

Angelus Silesius.

Wer den Atma erkannt hat, welcher ohne Anhang und ohne Thätigkeit ist, frei von aller gegenständlichen Vorstellung, so wie die Binse sich vom Tigergras unterscheidet, und wer sein Alles in dasselbe versenkt hat, der findet Ruhe in der Erkenntnis, dass das wahre Selbstsein die wahre Freiheit ist. Dieser aus Nahrung erwachsene (materielle) *) "Der Mensch hat eher nicht vollkomm'ne Seligkeit,

Bis dass die Einheit hat verschluckt die Anderheit. Die sel'ge Seele weiss nichts mehr von Anderheit; Sie ist ein Licht mit Gott und eine Herrlichkeit." Angelus Silesius.

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Körper, welchen die Nahrung erhält, und

welcher ohne dieselbe zugrunde geht, der

eine Ansammlung von Haut, Fleisch, Blut,

Körper, welchen die Nahrung erhält, und welcher ohne dieselbe zugrunde geht, der eine Ansammlung von Haut, Fleisch, Blut, Knochen und Unrat ist, er ist die AnnamayaHülle; er kann nicht für das Selbst, welches ewig und rein ist, gehalten werden.

Knochen und Unrat ist, er ist die Annamaya-

Hülle; er kann nicht für das Selbst, welches

ewig und rein ist, gehalten werden.

Der Atma war vor der Geburt und dem

Tode vorhanden, und ist jetzt gegenwärtig;

wie könnte das wahre Selbst, wie könnte der

Erkenner (die Grundlage) alles Bedingten und

aller Veränderungen selbst vorübergehend,

wandelbar und differentiiert, ein blosser Be-

hälter für das Bewusstsein sein?*)

Der Körper hat Hände, Füsse u. s. w.,

nicht aber das wahre Selbst, welches, ob-

Der Atma war vor der Geburt und dem T ode vorhanden, und ist jetzt gegenwärtig; wie könnte das wahre Selbst, wie könnte der Erkenner (die Grundlage) alles Bedingten und aller Veränderungen selbst vorübergehend, wandelbar und differentiiert, ein blosser Behälter für das Bewusstsein sein? *)

gleich es keine Glieder hat, weil es unsterb-

lich ist und seine verschiedenartigen Kräfte

unzerstörbar sind, der Regierer und nicht das

Regierte ist.

*) „Es gab keine Zeit, in der ich nicht war, noch du,

noch diese Beherrscher der Menschen; noch wird irgend einer

von uns allen je aufhören zu sein." (Bhagavad Gita, II, 12.)

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Ehe aber von einem Nichtaufhören des wirklichen Daseins

des Menschen die Rede sein kann, muss der Mensch erst

zum Bewusstsein dieses wirklichen Daseins kommen; ohne

dieses hat er nur eine scheinbare Existenz, welche er für

die wirkliche hält.

Ii*

Der Körper hat Hände, Füsse u. s. W' t nicht aber das wahre Selbst, welches, obgleich es keine Glieder hat, weil es unsterblich ist und seine verschiedenartigen Kräfte unzerstörbar sind, der Regierer und nicht das Regierte ist. *) "Es gab keine Zeit t in der ich nicht war, noch du, noch diese Beherrscher der Menschen j noch wird irgend einer von uns allen je aufhören zu sein." (Bhagavad Gita, II, 12.) Ehe aber von einem Nichtaufhören des wirklichen Daseins des Menschen die Rede sein kann t muss der Mensch erst zum Bewusstsein dieses wirklichen Daseins kommen j ohne dieses hat er nur eine scheinbare Ex.istenz t welche er für die wirkliche hält. I I

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Das wahre Selbst ist der Zeuge des Kör-

pers (der Persönlichkeit) und dessen Eigen-

schaften , dessen Thätigkeiten und Verhält-

Das wahre Selbst ist der Zeuge des Körpers (der Persönlichkeit) und dessen Eigen.. schaften, delSen Thätigkeiteo und Verhältnissen ; es ist daher klar, dass keines von dißSen ein ,charakteri$tischf:\S Merkmal von Atma sein kann.

nissen; es ist daher klar, dass keines von

diesen ein charakteristisches Merkmal von

Atma sein kann.

Voller Elend, mit Fleisch bedeckt, voller

Unrat, voll Sünde, wie könnte es der Er-

kenner sein? Das Ich ist von diesen ver-

schieden.

Der sich täuschende Mensch hält das Ich

für diese Masse von Haut, Fleisch, Fett,

Knochen und Unrat; der Mensch, welcher

unterscheidet, erkennt, dass die wesentliche

Form des Ichs, welche die höchste Wahrheit

(Wirklichkeit) ist, ohne diese charakteristischen

Voller "Elend, mit Fleisch bedeckt, voller Unrat, voll Sünde, wie könnte es der Erkenner sein? Das Ich ist von diesen verschieden.

Merkmale ist.

„Ich bin der Leib" (die Person), so meint

der sich täuschende Mensch. Die Weisen er-

blicken in dem Ich etwas, das in Beziehung

sowohl zu dem Körper, als auch zu der ver-

körperten Seele steht. In Bezug auf das

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ewige Selbst ist die Überzeugung der grossen

Seele (Maha Atma), welche Unterscheidung

Der sich täuschende Mensch hält das Ich für diese Masse von Haut, Fleisch, Fett, Knochen und Unrat; der Mensch, welcher unterscheidet, erkennt, ,dass die wesentliche Form des Ichs, welche die höchste Wahrheit (Wirklichkeit) ist, ohne diese charakteristischen Merkmale ist. "Ich bin der Leib" (die Person), so meint der sich täuschende Mensch. Die Weisen erblicken in dem Ich etwas, das in Beziehung sowohl zu dem Körper, als auch zu der verkörperten Seele steht. In Bezug auf das ewige Selbst ist die Überzeugung der grossen Seele (Maha Atma), welche Unterscheidung

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und direkte Wahrnehmung besitzt: „Ich bin

Brahma; ich bin Buddhi!*)"

O du falsch Urteilender! Gieb auf die

und direkte Wahrnebmung besitzt: "Ich bin Brahma; ich bin Buddhi! *)"

Idee, dass das Ich aus einer Menge von Haut,

Fett, Knochen und Unrat bestehe; erkenne,

dass das wirkliche Selbst der alldurch-

dringende, unwandelbare Atma ist, und er-

lange hierdurch den Frieden.

o

du falsch Urteilender! Gieb auf die Idee, dass das Ich aus einer Menge von Haut, Fett, Knochen und Unrat bestehe; erkenne, dass das wirkliche Selbst der alldurchdringende , unwandelbare Atma ist, und erlange hierdurch den Frieden.

So lange der Weise nicht die Meinung

aufgiebt, dass das Ich aus dem Körper, den

Organen u. s. w. bestehe, welche alle Pro-

dukte der Täuschung (des Sonderseins) sind,

so lange hat er auch keine Aussicht auf Er-

lösung, wenn er gleich die Veden und deren

metaphysischen Sinn kennt**).

*) Damit ist nicht gemeint, dass der persönliche Mensch

sich einbilden solle, er sei Gott; sondern wenn das Gottes-

bewusstsein im Menschen eintritt, verschwindet der Begriff

seiner Persönlichkeit. Dies und nichts anderes ist Theosophie.

**) Jakob Boehme unterscheidet zwischen den wahren

Christen, in welchen der Geist Christi, d. h. die göttliche

So lange der Weise nicht die Meinung aufgiebt, dass das Ich aus dem Körper, den Organen u. s. w. bestehe, welche alle Produkte der Täuschung (des Sonderseins) sind, so lange hat er auch keine Aussicht auf Erlösung, wenn er gleich die Veden und deren metaphysischen Sinn kennt **).

Selbsterkenntnis erwacht ist, und den „Kundschaftern Gottes,

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die mit ihrem eigenen Willen in das Reich Christi ein-

gehen möchten". Letztere sind die „Schriftgelehrten",

d. h. die alles wissen, was in der Schrift steht, aber nichts

davon selber besitzen; die Theoretiker, die alles in Bezug

auf das göttliche Selbst neugierig ausspionieren, aber nicht

damit eins werden wollen.

*) Damit ist nicht gemein t, dass der persönliche Mensch

sich einbilden solle, er sei Gott; sondern wenn das Gottesbewusstsein im Menschen eintritt, verschwindet der Begriff seiner Persönlichkeit. Dies und nichts anderes ist Theosophie. **) Jakob Boehme unterscheidet zwischen den wahren Christen, in welchen der Geist Christi, d. h. die göttliche Selbsterkenntnis erwacht ist, und den "Kundschaftern Gottes, die mit ihrem eigenen Willen in das Reich Christi eingehen möchten". Letztere sind die "Schriftgelehrten", d. h. die alles wissen, was in der Schrift steht, aber nkhfS' davon selber besitzen; die Theoretiker, die alles in Bezug auf das göttliche Selbst neugierig ausspionieren, aber nicht damit eins werden wollen.

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Wie eines Menschen Idee des Ichs sich

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nicht auf den Körper bezieht, noch auf den

Schatten oder das Spiegelbild des Körpers

(den Astralkörper), noch auf den Körper, den

Wie eines Menschen Idee des Ichs sich nicht auf den Körper bezieht, noch auf den Schatten oder das Spiegelbild des Körpers (den Astralkörper), noch auf den Körper, den man im Traume sieht, oder den sich die V orstellung schafft (Gedankenkörper), so kann es auch mit dem lebenden Körper (Pranamaya) der Fall sein *).

man im Traume sieht, oder den sich die Vor-

stellung schafft (Gedankenkörper), so kann es

auch mit dem lebenden Körper (Pranamaya)

der Fall sein*).

Denn der falsche Glaube, dass das Ich

nur der Körper sei, ist der Same, aus wel-

chem Leiden in der Form von Geburt u. s. w.

entspringen. Man muss sich Mühe geben,

diese Idee aufzugeben; dann wird auch die

Anziehung zum materiellen Dasein ver-

schwinden.

Bedingt durch die fünf Thätigkeitsorgane

wird die Lebenskraft die Pranamaya-Hülle,

durch welche das verkörperte Ich alle Hand-

lungen des materiellen Körpers vollführt.

Das Pranamaya, welches eine Modifika-

Denn der falsche Glaube, dass das Ich nur der Körper sei, ist der Same, aus welchem Leiden in der Form von Geburt u. s. w. entspringen. Man muss sich Mühe geben, diese Idee aufzugeben; dann wird auch die Anziehung zum materiellen Dasein verschwinden.

tion des Lebensatems ist, und kommt und

*) D. h. den Lebenskörper (Pranamaya) kann man sich

ebenso unwesentlich vorstellen, als den materiellen Körper,

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den Astralkörper u. s. w. Nicht die Lebenserscheinung,

sondern das Lebensprinzip, auf dem diese Erscheinungen be-

ruhen, ist das Wesentliche. Dieses Lebensprinzip ist der Geist.

Bedingt durch die fünf Thätigkeitsorgane wird die Lebenskraft die Pranamaya - Hülle, durch welche das verkörperte Ich alle Handlungen des materiellen Körpers vollführt. Das Pranamaya, welches eine Modifikation des Lebensatems ist, und kommt und *) D. h. den Lebenskörper (Pranamaya) kann man sich ebenso unwesentlich vorstellen, als den materiellen Körper, den Astralkörper u. s. w. Nicht die Lebenserscheinung, sondern das Lebensprinzip, auf dem diese Erscheinungen beruhen, ist das Wesentliche. Dieses Lebensprinzip i"t der Geist.

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geht, ein und aus, wie ein Luftzug, ist auch

nicht der Atma; denn es kann für sich allein

nicht zwischen Gut und Böse, oder das wahre

geht, ein und aus, wie ein Luftzug, ist auch nicht der Atma; denn es kann für sich allein nicht zwischen Gut und Böse, oder das wahre Selbst von einem anderen unterscheiden; es ist stets von einem anderen (dem Selbst) abhängig.

Selbst von einem anderen unterscheiden; es

ist stets von einem anderen (dem Selbst) ab-

hängig.

Die Organe der Wahrnehmung mit dem

Manas zusammen bilden die Manomaya-Hülle

(Gedankenleib), welche die Ursache ist von

der Unterscheidung zwischen Ich und mein;

es ist das Produkt der Nichterkenntnis; es

erfüllt die vorhergehende Hülle, und es offen-

bart seine grosse Macht, indem es Gegen-

stände durch Namen (von einander) unter-

scheidet*).

Die Organe der Wahrnehmung mit dem Manas zusammen bilden die Manomaya-Hülle (Gedankenleib), welche die Ursache ist von der Unterscheidung zwischen Ich und mein; es ist das Produkt der Nichterkenntnis; es erfüllt die vorhergehende Hülle, und es offenbart seine grosse Macht, indem es Gegenstände durch Namen (von einander) unterscheidet *).

Das Feuer der Manomaya-Hülle, welches

durch Gegenstände (Vorstellungen) genährt

wird, als wie mit Strömen von geschmolzener

Butter, vermittelst der fünf Sinne, gleich

*) Das Kind in der Wiege, dessen Gedankenkörper

(Manomaya) während des subjektiven Zustandes (in Devachan)

sich erschöpft hat und dessen neues Manomaya (Urteils-

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kraft) noch nicht ausgebildet ist, unterscheidet nicht, oder

wenig, zwischen „mein" und „dein"; es greift mit den

Händen nach dem Monde sowohl wie nach naheliegenden

Gegenständen und lernt erst nach und nach den Begriff von

„ich" und „du".

Das Feuer der Manomaya-Hülle, welches durch Gegenstände (Vorstellungen) genährt wird, als wie mit Strömen von geschmolzener Butter, vermittelst der fünf Sinne, gleich *) Das Kind in der Wiege, dessen Gedankenkörper (Manomaya) während des subjektiven Zustandes (in Devachan) sich erschöpft hat und dessen neues Manomaya (Urteilskraft) noch nicht ausgebildet ist, unterscheidet nicht, oder wenig, zwischen "mein" und "dein"; es greift mit den Händen nach dem Monde sowohl wie nach naheliegenden Gegenständen und lernt erst nach und nach den Begriff von "ich" und "du".

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— i6a —

fünf Opferpriestern, und welches, von dem

Feuerholze der verschiedenartigen Begierden

genährt, flammt, sengt den aus den fünf

fünf Opferpriestern , und welches, von dem Feuerholze der verschiedenartigen Begierden genährt, flammt, aengt den aus den fünf Elementen gemachten Leib.

Elementen gemachten Leib.

Es giebt keinen Irrtum (Avidyä) ausser-

halb Manas. Manas selbst ist Avidyä, das

Werkzeug für die Hervorbringung der Fes-

seln des bedingten Daseins. Wenn Avidyä

zerstört ist, so ist alles zerstört, und wenn

es offenbar ist, so ist alles offenbar.

Im Traume, wo keine substantielle Wirk-

lichkeit vorhanden ist, tritt man durch die

Es giebt keinen Irrtum (Avidya) auS&el'''' halb Manas. Manas selbst ist A vidya, das Werkzeug ftlr die Hervorbringung der Fesseln des bedingten Daseins. Wenn A vidya zerstört ist, so ist alles zerstört, und wenn es offenbar ist, So ist alles offenbar.

Kraft von Manas in eine Welt des Geniessens

ein. So ist es auch im wachenden Leben,

ohne einen Unterschied. Alles dies ist eine

Offenbarung von Manas*).

Jedermann weiss, dass, wenn Manas in

den Zustand des traumlosen Schlafes ver-

fallen ist, so ist nichts (bewusstes) mehr übrig.

Somit ist der Inhalt unseres Bewusstseins

durch Manas erzeugt und hat kein wirkliches

(selbständiges) Dasein.

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*) Siehe Karl du Prel: „Die Philosophie der Mystik",

Kapitel: Träume und Spaltung des Bewusstseins.

Im Traume, wo keine substantielle Witk· lichkeit vorhanden ist, tritt man durch die Kraft von Manas in eine Welt des Geniesseßs ein. So ist es auch im wachenden Leben, ohne einen Unterschied. Alles dies ist eine Offenbarung von ~ranas*). Jederman n weiss, dass, wenn Manas in den Zustand des traumlosen Schlafes verfallen ist, so ist nichts (bewusstes) mehr übrig. Somit ist der Inhait unseres Bewusstseins durch Manas erzeugt und hat kein wirkliches (selbständiges) Dasein. *) Siehe Kar! du PreI: "Die Philosophie der Mystik". Kapitel: Träume und Spaltung des Bewusstseins.

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- i63 -

Eine Wolke wird durch den Wind zu-

sammengetrieben und wieder vom Winde zer-

streut; das Gebundensein (Knechtschaft) wird

Eine Wolke wird durch den Wind zusammengetrieben und wieder vom Winde zerstreut; das Gebundensein (Knechtschaft) wird durch Manas geschaffen und die Freiheit wird auch durch dasselbe erlangt.

durch Manas geschaffen und die Freiheit

wird auch durch dasselbe erlangt.

Wenn derselbe (Manas) Anhänglichkeit an

den Körper und alle anderen Gegenstände

verursacht hat, so bindet er dadurch den Men-

schen, so wie ein Tier durch einen Strick ge-

bunden wird; bringt er aber nachher eine

Abneigung gegen dieselben, wie gegen Gift,

hervor, so macht dieser Zustand den Men-

schen von Manas frei.

Deshalb ist Manas die Ursache der Knecht-

Wenn derselbe (Manas) Anhänglichkeit an den Körper und alle anderen Gegenstände verursacht hat, so bindet er dadurch den Menschen, so wie ein Tier durch einen Strick gebunden wird; bringt er aber nachher eine Abneigung gegen dieselben, wie gegen Gift, hervor, so macht dieser Zustand den Menschen von Manas frei.

schaft des individuellen Menschen und auch

die Ursache seiner Befreiung. Wenn Manas

(das Gemüt) durch Leidenschaft befleckt ist,

so ist er die Ursache des Gebundenseins; ist

er aber rein, frei von Leidenschaft und Irr-

tum (Thorheit), so ist er die Ursache der

Freiheit.

Wenn Unterscheidung und Leidenschafts-

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losigkeit vorherrschend sind, so wird Manas,

indem es Reinheit erlangt, der Befreiung

fähig. Deshalb müssen in dem Menschen,

Deshalb ist Manas die UrSache der Knechtschaft des individuellen Menschen und auch die Ursache seiner Befreiung. Wenn Manas (das Gemüt) durch Leidenschaft befleckt ist, so ist er die Ursache des Gebundenseins; ist er aber rein, frei von Leidenschaft und Irr. turn (Thorheit), so ist er die Ursache der Freiheit. Wenn tJ nterscheidung und Leidenschaftslosigkeit vorherrschend sind,- so witd Manas, indem es Reinheit erlangt, der Befreiung fähig. Deshalb müssen in dem Menschen,

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welcher frei zu sein wünscht und buddhi

16 4

(Verstand) besitzt, vor allem diese zwei Eigen-

-

schaften gekräftigt werden.

In dem Urwalde von Gegenständen (Vor-

welcher frei zu sein wünscht und buddhi (Verstand) besitzt, vor allem diese zwei Eigenschaften gekräftigt werden.

stellungen) irrt der Tiger, Manas genannt,

umher; reine Menschen, welche nach Freiheit

verlangen, gehen dort nicht hin.

Manas erzeugt Gegenstände (Vorstellun-

gen) der Begierde, vermittelst des mate-

riellen Körpers (Sthula - Sharira) und des

In dem Urwalde von Gegenständen (Vorstellungen) irrt der Tiger, Manas genannt, umher; reine Menschen, welche nach Freiheit verlangen, gehen dort nicht hin.

feineren Körpers (Sukshma-Sharira) des be-

treffenden Menschen und bringt fortwährend

Verschiedenheiten der Körper, Klassen und

Bedingungen hervor, welche alle die Resul-

tate der Thätigkeit der Eigenschaften sind.

Wenn Manas das absolute Bewusstsein,

welches ohne Anhänglichkeit ist, verschleiert

hat, so erlangt es die Idee des „Ich" und

„mein", und infolge seiner Anhänglichkeit

Manas erzeugt Gegenstände (Vorstellungen) der Begierde, vermittelst des materiellen Körpers (Sthula - Sharira) und des feineren Körpers (Sukshma - Sharira) des betreffenden Menschen und bringt fortwährend Verschiedenheiten der Körper, Klassen und Bedingungen hervor, welche alle die Resultate der Thätigkeit der Eigenschaften sind.

an den Körper, die Organe und das Leben,

wandert es ohne Unterlass im Genusse der

Früchte seiner Handlungen herum.

Die Wiederverkörperungen werden da-

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durch geschaffen, dass man die Eigenschaften

von Atma jenem Dinge (der Persönlichkeit)

Wenn Manas das absolute Bewusstsein, welches ohne Anhänglichkeit ist, verschleiert hat, so erlangt es die Idee des "Ich" und "mein", und infolge seiner Anhänglichkeit an den Körper, die Organe und das Leben, wandert es ohne Unterlass im Genusse der Früchte seiner Handlungen herum. Die Wiederverkörperungen werden dadurch geschaffen, dass man die Eigenschaften von Atma jenem Dinge (der Persönlichkeit)

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- i65 -

zuschreibt, welches nicht Atma ist. Dieser

Irrtum ist veranlasst durch Manas, welches

die erste Ursache des Geborenwerdens u. s. f.

zuschreibt, welches nicht Atma ist. Di~er Irrtum ist veranlasst durch Manas, welches die erste Ursache des Geborenwerdens u. s. f. ist. Dies verursacht Leiden in einem Mensehen, der keine Unterscheidung (zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen) hat, und der mit Radschas und Tamas befleckt ist.

ist. Dies verursacht Leiden in einem Men-

schen, der keine Unterscheidung (zwischen

dem Ewigen und dem Vergänglichen) hat,

und der mit Radschas und Tamas befleckt ist.

Deshalb nennen die Weisen, welche die

Wahrheit erkannt haben, Manas „Avidyä",

durch welches das Universum bewegt wird,

wie die Wolken durch Wind*).

Deshalb sollte sich derjenige, welcher nach

Freiheit strebt, bemühen, Manas zu reinigen.

Ist das Gemüt einmal rein, so ist die Erlösung

nahe.

Wenn er das Bestreben nach Freiheit, die

Anhänglichkeit an Gegenstände ausgerottet

Deshalb nennen die Weisen, welche die Wahrheit erkannt haben, Manas "Avidya", durch welches das Universum bewegt ,vird, wie die Wolken durch Wind *).

hat und dem persönlichen Interesse in seinen

Handlungen mit heiliger Reinheit entsagt hat,

*) Zur Erklärung dieser Stelle wäre eine Auseinander-

setzung der Lehre von den sieben Prinzipien im Makro-

kosmos sowie im Mikrokosmos am Platze. Das Universum

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als Ganzes hat ebenso wie der einzelne Mensch seinen

Manas (Gemüt), und in der That sagt die Mystik (Geheim-

lehre), dass der Universalmensch überall und das ganze

Weltall in ihm selber enthalten ist. Wer sich deshalb in

Deshalb sollte sich derjenige, welcher nach Freiheit strebt, bemühen, Manas zu reinigen. Ist das Gemüt einmal rein, so ist die Erlösung nahe.

Wirklichkeit erkennt, der erkennt auch das Wesen von allem.

Wenn er das Bestreben nach Freiheit, die Anhänglichkeit an Gegenstände ausgerottet hat und dem persönlichen Interesse in seinen Handlungen mit heiliger Reinheit entsagt hat, *) Zur Erklärung dieser Stelle wäre eine Auseinandersetzung der Lehre von den sieben Prinzipien im Makrokosmos sowie im Mikrokosmos am Platze. Das Universum als Ganzes hat ebenso wie der einzelne Mensch seinen Manas (Gemüt), und in der That sagt die Mystik (Geheimlehre), dass der Universalmensch überall und das ganze Weltall in ihm selber enthalten ist. Wer sich deshalb in Wirklichkeit erkennt, der erkennt auch das Wesen VOll allem.

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166

so wäscht der dem Studium (sravana) u. s. w.

Ergebene die Leidenschaft des Gemütes weg.

Sogar der Manomaya-Leib (der Gedanken-

so wäscht der dem Studium (sravana) Q.·s;'·W. Ergebene die Leidenschaft des Gemütes weg.

körper) ist nicht das höchste Ich, weil er

einen Anfang und ein Ende hat und seine

Natur veränderlich ist; er hat Eigenschaften,

welche Leiden verursachen und ist objektiv.

Der Seher (das Subjekt) wird nicht von dem

Sogar der Manomaya-Leib (der Gedankenkörper) ist nicht das höchste Ich, ,,"eil er einen Anfang und ein Ende hat und seine Natur veränderlich ist; er hat Eigenschaften, welche Leiden verursachen und ist objektiv. Der Seher (das Subjekt) wird nicht von dem gesehen, was gesehen wird (objektiv ist).

gesehen, was gesehen wird (objektiv ist).

Buddhi mit seinen Funktionen und mit

den Organen der Empfindung verbunden,

bildet den Vijnänamaya - Leib (Erkenntnis-

körper), dessen charakteristisches Merkmal

Thätigkeit ist, und welcher die Ursache des

Kreislaufs von Geburt und Tod ist*).

Die Veränderung von Prakriti, Vijnäna-

maya (der Erkenntnisleib) genannt, begleitet

*) Wie wir sehen, bat auch der Manomaya-Leib (Ge-

dankenkörper) Organe der Empfindung. Dieser Leib erzeugt

die Ideen der vielen Möglichkeiten in Bezug auf die Gegen-

stande der Empfindung. Die Vijnänamaya-Hülle entscheidet

zwischen diesen Möglichkeiten, indem es eine derselben mit

Buddhi mit seinen Funktionen und mit den Organen der Empfindung verbunden, bildet den Vijnanamaya - Leib (Erkenntniskörper) , dessen charakteristisches Merkmal Thätigkeit ist, und welcher die Ursache des Kreislaufs von Geburt und Tod ist*).

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dem „Ichgefühl" durch die Empfindung verbindet. Fol-

gendes möge als Beispiel dienen: Ich sehe etwas; es kann

ein Pfahl sein oder ein Mensch, insofern als wir es nur

mit dem Manomaya zu thun haben. Dann wenn das

Vijnänamaya in Thätigkeit kommt, so wird eine von diesen

Die Veränderung von Prakriti, Vijnanamaya (der Erkenntnisleib) genannt, begleitet .) Wie wir sehen, hat auch der Manomaya .. Leib (Gedankenkörper) Organe der Empfindung. Dieser Leib erzeugt die Ideen der vielen Möglichkeiten in Bezug auf die Gegenstlnde der Empfindung. Die Vijnanamaya-Hülle entscheidet zwischen diesen Möglichkeiten, indem es eine derselben mit dem "IchgefühlU durch die Empfindung verbindet. Folgendes möge als Beispiel dienen: Ich sehe etwas; es kann ein Pfahl sein oder ein Mensch, insofern als wir es nur mit dem Manomaya zu thun haben. Dann wenn das Vijnanamaya in Tbitigkeit kommt, so wird eine von diesen

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die Individualität (die Hülle), welche den Atma

wiederspiegelt, sie besitzt die Fähigkeiten des

Erkennens und Handelns, und ihre Funktion

die Individualität (die Hülle), welche den Atma wieder-spiegelt. sie besitzt die Fähigkeiten des Erkennen, -und Handeins, und ihre J:4~unktion iat. den Körper, Orga.ne u. s. w. als das ,,Ich" zu spezialisieren.

ist, den Körper, Organe u. s. w. als das „Ich"

zu spezialisieren.

Dieser Leib, welcher keinen Anfang in der

Zeit hat, ist Jiva, d. h. das verkörperte Ich.

Es ist der Leiter von allen Thätigkeiten und

wird durch vorhergegangene Begierden re-

giert. Hierbei verursacht es Handlungen,

gerechte sowohl als ungerechte, und deren

Folgen *).

Es sammelt Erfahrungen, indem es durch

Dieser Leib, welcher keinen Anfang in der Zeit hat, ist Jiva, d. h. das verkörperte Ich. Es ist der Leiter von allen Thätigkeiten und wird durch vorhergegangene Begierden regiert. Hierbei verursacht es Handlungen, gerechte sowohl als ungerechte, und deren Folgen *).

verschiedene Grade von Wiederverkörperun-

gen wandert (durch das Elemental-, Mineral-,

Pflanzen- und Tierreich), und es kommt oben

zwei Möglichkeiten mit Ahankara (Selbstbewusstsein) durch

den Sinn der Empfindung associiert, und wir erlangen das

Resultat: Ich weiss, dass ich einen Pfahl sehe. Dies soll

dazu dienen, auf die zweifachen Funktionen der Organe

der Empfindung hinzudeuten, wovon oben die Rede ist.

(Man empfindet, und man empfindet, dass man empfindet,

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und urteilt darüber.)

*) Es ist die individuelle Intelligenz, abgesehen von

allen intellektuellen Thätigkeiten; dasjenige, was im Menschen

sowohl denken als auch das Denken unterlassen kann, in

welchem aber noch die Täuschung des „Ichseins", d. h. des

Es sammelt Erfahrungen, indem es durch

von anderen Dingen verschiedenen Sonderseins, existiert.

verschiedene Grade von Wiederverkörperungen wandert (durch das Elemental-, Mineral-, Pflanzen- und Tierreich), und es kommt oben zwei Möglichkeiten mit Ahankara (Selbstbewusstsein) durch den Sinn der Empfindung associiert, und wir erlangen das Resultat: Ich weiss, dass ich einen Pfahl sehe. Dies soll dazu dienen, auf die zweifachen Funktionen der Organe der Empfindung hinzudeuten, wovon oben die Rede ist. (Man empfindet, und man empfindet, dass man empfindet, und urteilt darüber.)

*) Es ist die individuelle Intelligenz, abgesehen von .allen intellektuellen Thätigkeiten; dasjenige, was im Menschen sowohl denken als auch das Denken unterlassen kann, in welchem aber noch die Täuschung des "Ichseins", d. h. des von anderen Dingen verschiedenen Sonderseins, existiert.

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hinauf und geht nach unten (d. h. es tritt ob-

jektiv auf und geht in den subjektiven Zu-

stand ein). Diesem Vijnänamaya gehören

hinauf und geht nach unten (d. h. es tritt objektiv auf und geht in den subjektiven Zustand ein). Diesem Vijnanamaya gehören die Erfahrungen durch Lust und Schmerz an, welche im Wachen, Träumen und anderen Zuständen gemacht werden.

die Erfahrungen durch Lust und Schmerz an,

welche im Wachen, Träumen und anderen

Zuständen gemacht werden.

Das Vijnänamaya ist durch seine äusserste

Nähe zu Paramätma charakterisiert, und des-

halb die objektive Grundlage desselben. Es

verursacht die Unterscheidung zwischen „Ich"

und „mein" und alle Handlungen, welche den

verschiedenen Stufen des Lebens und der

Zustände angehören, und infolge der Nicht-

erkenntnis (des Absoluten) wandert es mit

der geistigen Intelligenz (Buddhi) von einem

Dasein zum andern. (Es ist dasjenige im

Das Vijnanamaya ist durch seine äusserste Nähe zu Paramatma charakterisiert, und deshalb die objektive Grundlage desselben. Es verursacht die Unterscheidung zwischen "Ich" und "mein" und alle Handlungen, welche den verschiedenen Stufen des Lebens und der Zustände angehören, und infolge der Nichterkenntnis (des Absoluten) wandert es mit der geistigen Intelligenz (Buddhi) von einem Dasein zum andern. (Es ist dasjenige im Menschen, was sowohl den Tod des Körpers, als auch die Zwischenzustände, Devachan etc., Überdauert.)

Menschen, was sowohl den Tod des Körpers,

als auch die Zwischenzustände, Devachan etc.,

überdauert.)

Dieses Vijnänamaya, welches das Licht

des Logos wiederspiegelt, wird offenbar in

dem Lebensatem und im Herzen (der Seele).

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Dieser Atma in diesem Upadhi (Form) ein-

geschlossen, erscheint als der Handelnde und

Geniessende.

Dieses Vijnanamaya, welches das Licht des Logos wiederspiegelt, wird offenbar in dem Lebensatem und im Herzen (der Seele). Dieser Atma in diesem Upadhi (Form) eIngeschlossen, erscheint als der Handelnde und Geniessende.

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Der durch das Gemüt begrenzte Atma

16 9

erscheint infolge der illusiven Natur (des

-

Gemütes) als verschieden (von anderen Din-

gen), so wie ein Wasserkrug u. s. w. von der

Der durch das Gemüt begrenzte Atma erscheint infolge der illusiven Natur (des Gemütes) als verschieden (von anderen Dingen), so wie ein Wasserkrug u. s. w. von der Erde, aus der er gemacht ist, verschieden zu sein scheint.

Erde, aus der er gemacht ist, verschieden zu

sein scheint.

Infolge seiner Verbindung mit einer ob-

jektiven Grundlage erscheint es, als ob

Paramätma an den Eigenschaften (dieses

Upadhi oder Trägers) teil nähme; gerade

so, wie das formlose Feuer teil zu nehmen

scheint an der Form des (glühenden) Eisens.

Der Atma ist seiner (eigenen) Natur nach

wesentlich unveränderlich. (Der Geist ändert

sich nicht, wohl aber sind seine Offenba-

rungen verschiedener Art.)

Infolge seiner Verbindung mit einer objektiven Grundlage erscheint es, als ob Paramatma an den Eigenschaften (dieses U padhi oder Trägers) teil nähme; gerade so, wie das formlose Feuer teil zu nehmen scheint an der Form des (glühenden) Eisens. Der Atma ist seiner (eigenen) Natur nach wesentlich unveränderlich. (Der Geist ändert sich nicht, wohl aber sind seine Offenbarungen verschiedener Art.)

Der Jünger sprach:

Sei es infolge von Unwissenheit, oder

aus einer anderen Ursache; der Atma er-

scheint uns stets als Jiva. Da dieses Upadhi

(Vehikel) keinen Anfang hat, so kann man

sich auch kein Ende desselben vorstellen.

Deshalb scheint es, dass die Verbindung

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von Atma und Jiva (dem höheren Teile von

Manas) nicht enden könnte, und sein be-

Der Jünger sprach: Sei es infolge von Unwissenheit, oder aus einer anderen Ursache; der Atma erscheint uns stets als Jiva. Da dieses Upadhi (Vehikel) keinen Anfang hat, so kann man sich auch kein Ende desselben vorstellen. Deshalb scheint es, dass die Verbindung von Atma und Jiva (dem höheren Teile von ~Ianas) nicht enden könnte, und sein be-

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17 0

dingtes Leben scheint ewig zu sein. Sage

-

mir deshalb, o hochverehrter Meister! wie

kann da eine Erlösung stattfinden?

dingtes Leben scheint ewig zu sein. Sage mir deshalb, 0 hochverehrter Meister! "OIe kann da eine Erlösung atattfinden?

Der hochverehrte Meister sprach:

O weiser Mann! Du hast eine gute

Frage gestellt. Höre nun aufmerksam zu.

Die täuschenden Vorstellungen, welche dem

Irrtum entspringen, sind nicht endgültig.

Wahrlich, ohne Irrtum kann der Atma,

Der hochverehrte Meister sprach:

der Unabhängige und Nichthandelnde, mit

keinem Gegenstande verbunden werden; wie

o

man ja auch glaubt, das Firmament sei blau

weiser Mann! Du hast eine gute Frage gestellt. Höre nun aufmerksam zu. Die täuschenden Vorstellungen, welche dem Irrtum entspringen, sind nicht endgültig.

(obgleich es nur blau zu sein scheint).

Der Seher des Selbsts (das Absolute) ist

ohne Thätigkeit, ohne Eigenschaften, alles

durchdringend ist er Erkenntnis und Selig-

keit (selbst). Durch die Unwissenheit von

Manas erscheint es bedingt (verbunden mit

Jiva), dies ist aber nicht so. Wenn diese

Unwissenheit verschwindet, so existiert sie

Wahrlich, ohne Irrtum kann der Atma, der Unabhängige und Nichthandelnde, mit keinem Gegenstande verbunden werden; wie man ja auch glaubt, das Firmament sei blau (obgleich es nur blau zu sein scheint).

nicht mehr; deshalb ist sie ihrer Natur nach

unwirklich (wesenlos).

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Solange dieser Irrtum vorhanden ist, so-

lange ist auch diese (scheinbare Verbindung

mit Jiva) vorhanden; gerade so wie der Wahn,

DeI" Seher des Selbsts (das Absolute) ist ohne Thätigkeit, ohne Eigenschaften, alles durchdringend ist er Erkenntnis und Seligkeit (selbst). Durch die Unwissenheit von Manas erscheint es bedingt (verbunden mit Jiva) , dies ist aber nicht so. Wenn diese Unwissenheit verschwindet, so existiert sie nicht mehr; deshalb ist sie ihrer Natur nach unwirklich (wesenlos). Solange dieser Irrtum vorhanden ist, solange ist auch diese (scheinbare Verbindung mit Jiva) vorhanden; gerade so wie der 'Vahn,

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dass ein Strick eine Schlange sei, nur während

der Dauer dieser Täuschung vorhanden ist,

aber wenn der Irrtum aufhört, so ist keine

Schlange mehr da. Gerade so ist es.

dass ein Strick eine Schlange sei, nur ·während der Dauer dieser Täuschung vorhanden ist, aber wenn der Irrtum aufhört, so ist keine Schlange mehr da. Gerade so ist es.

Die Unwissenheit hat keinen Anfang und

dies ist auch der Fall mit den Wirkungen

derselben*); aber wenn die Erkenntnis ein-

tritt, so wird die Unwissenheit, obgleich sie

keinen Anfang hat, völlig zerstört; so wie

alles das, was dem Traumleben angehört,

durch das Erwachen verschwindet. Ob-

gleich ohne Anfang, ist sie nicht ewig,

sondern völlig analog mit Präbhäva**).

Die Unwissenheit hat keinen Anfang und dies ist auch der Fall mit den Wirkungen derselben *); aber wenn die Erkenntnis eintritt, so wird die Unwissenheit, obgleich sie keinen Anfang hat, völlig zerstört; so wie alles das, was dem Traumleben angehört, durch das Erwachen verschwindet. Obgleich ohne Anfang, ist sie nicht ewig, sondern völlig analog mit Prabhava **).

*) Die Unwissenheit ist ein Nichts und wesenlos und

ebenso wesenlos ist der aus der Unwissenheit entspringende

Irrtum. In einer falschen Idee ist keine Wahrheit und

keine Wirklichkeit, sie existiert nur in der Phantasie. Weil

•der Mensch sich nicht als dasjenige erkennt, was er in Wirk-

lichkeit seinem innersten Wesen nach ist (nämlich „Gott"),

so bildet er sich ein, ein von „Gott" (d. h. von sich selber)

verschiedenes Wesen zu sein. Dadurch, dass er zur Gottes-

erkenntnis kommt, hört dieser Irrtum auf. Es ist dann

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keine Rede mehr von einer „Verbindung" mit Gott, weil

ja in Wirklichkeit niemals eine Trennung im Alleinigen

stattgefunden hat.

**) Präbhäva, vorhergehende Nichtexistenz. Ein Topf

z. B. existiert als Thon, aber nicht als Topf, solange er

nicht gemacht ist.

Lotosblüten XXX. 12

*) Die Unwissenheit ist ein Nichts und wesenlos und ebenso wesenlos ist der aus der Unwissenheit entspringende Irrtum. In einer falschen Idee ist keine Wahrheit und keine "'\Virklichkeit, sie existiert nur in der Phantasie. 'Veil -der Mensch sich nicht als dasjenige erkennt, was er in Wirklichkeit seinem innersten 'Vesen nach ist (nämlich "Gott"), so bildet er sich ein, ein von "Gott" (d. h. von sich selber) verschiedenes Wesen zu sein. Dadurch, dass er zur Gottes·erkenntnis kommt, hört dieser Irrtum auf. Es ist dann keine Rede mehr von einer "Verbindung" mit Gott, weil ja in Wirklichkeit niemals eine Trennung im Alleinigen stattgefunden hat. **) Präbhava, vorhergehende Nichtexistenz. Ein Topf z. B. existiert als Thon, aber nicht als Topf, solange er nicht gemacht ist. Lotubldton xxx. 12

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— 172 —

Die (scheinbare) Verbindung des Atma

mit Jiva, welche durch deren Grundlage, das

Gemüt, geschaffen ist, hat zwar keinen An-

Die (scheinbare) Verbindung des Atma mit Jiva, welche durch deren Grundlage, das Gemüt, geschaffen ist, hat zwar keinen Anfang, aber man sieht, dass sie ein Ende hat. Daher existiert diese Verbindung nicht und der Atma ist in seiner Natur und seinen Eigenschaften gänzlich von Jiva verschieden. Die Verbindung zwischen Atma und Buddhi ist auf ein falsches Wissen gegründet.

fang, aber man sieht, dass sie ein Ende hat.

Daher existiert diese Verbindung nicht und

der Atma ist in seiner Natur und seinen

Eigenschaften gänzlich von Jiva verschieden.

Die Verbindung zwischen Atma und Buddhi

ist auf ein falsches Wissen gegründet.

Diese (Täuschung der) Verbindung kann

nur durch wahre Erkenntnis enden und

auf keine andere Art. Die Erkenntnis, dass

Brahm (der höchste Geist) und Atma (das

Leben) eins und dasselbe sind, ist wahres

Wissen und in Übereinstimmung mit den

Veden.

Diese Erkenntnis kann nur durch voll-

kommene Unterscheidung zwischen dem Ich

und dem Nichtich erlangt werden; deshalb

soll man sich üben in der Unterscheidung

in Bezug auf den individuellen und den uni-

Diese (Täuschung der) Verbindung kann nur durch wahre Erkenntnis enden und auf keine andere Art. Die Erkenntnis, dass Brahm (der höchste Geist) und Atma (das Leben) eins und dasselbe sind, ist ,vahres Wissen und in Übereinstimmung mit den Veden.

versellen Geist.

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Wie das schmutzigste Wasser reines Was-

ser wird, sobald man den Schmutz davon ent-

fernt, gerade so leuchtet der Atma klar,

Diese Erkenntnis kann nur durch vollkommene Unterscheidung zwischen dem Ich und dem Nichtich erlangt werden; deshalb soll man sich üben in der Unterscheidung in Bezug auf den individuellen und den universellen Geist. Wie das schmutzigste Wasser reines Wasser wird, sobald man den Schmutz davon entfernt, gerade so leuchtet der Atma klar,

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sobald er vom Unwesentlichen befreit wird.

Deshalb muss der Atma von allem, das dem

falschen Selbst angehört, frei gemacht werden.

sobald er vom Unwesentlichen befreit wird. Deshalb muss der Atma von allem, das dem falschen Selbst angehört, frei gemacht werden.

Der höchste Geist ist somit nicht dasjenige,

was Vijnänamaya genannt wird. Da dasselbe

wandelbar ist, einen ihm eigentümlichen Cha-

rakter und ein begrenztes Bewusstsein hat,

und auch weil es objektiv ist und fähig zu

irren, so kann es nicht als ewig betrachtet

werden.

Der höchste Geist ist somit nicht dasjenige, was Vijnanamaya genannt wird. Da dasselbe wandelbar ist, einen ihm eigentümlichen Charakter und ein begrenztes Bewusstsein hat. und auch \veil es objektiv ist und fähig zu irren, so kann es nicht als ewig betrachtet werden.

Die Anandamaya-Hülle (der Verklärungs-

leib) ist der Wiederschein der absoluten Selig-

keit; dennoch ist sie nicht frei von Irrtum.

Ihre Attribute sind Freude u. dgl., und in

diesem Leibe werden die höheren Zuneigungen

(Ideale) verwirklicht (in Swarga). Dieser (ver-

klärte) Leib, dessen Dasein von der Ausübung

der Tugend abhängig ist, wird als Ananda-

maya (Verklärung) in einem tugendhaften

Menschen, der die Früchte seines eigenen

Verdienstes geniesst, von selbst offenbar.

Die hauptsächlichste Offenbarung der

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Anandamaya-Hülle ist der traumlose Schlaf.

In den Zuständen des Wachens und Träu-

mens wird sie teilweise durch das Sehen

12*

Die Anandamaya-Hülle (der Verklärungsleib) ist der Wiederschein der absoluten Seligkeit; dennoch ist sie nicht frei von Irrtum. Ihre Attribute sind Freude u. dgl., und in diesem Leibe \verden die höheren Zuneigungen (Ideale) verwirklicht (in Swarga). Dieser (verklärte) Leib, dessen Dasein von der Ausübung der Tugend abhängig ist, wird als Anandamaya (Verklärung) in einem tugendhaften l\{enschen, der die Früchte seines eigenen Verdienstes geniesst, von selbst offenbar. Die hauptsächlichste Offenbarung der Anandamaya-Hülle ist der traumlose Schlaf. In den Zuständen des Wachens und Träumens wird sie teilweise durch das Sehen 12

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von angenehmen Gegenständen (Vorstellun-

gen) offenbar.

-

Auch dieses Anandamaya ist nicht der

von angenehmen Gegenständen (Vorstellungen) offenbar.

höchste Geist, denn es ist Bedingungen unter-

worfen. Es ist eine Modifikation von Prakriti,

ein Effekt und die Summe aller Folgen von

guten Thaten.

Den Veden gemäss ist der Atma (das

Auch dieses Anandamaya ist nicht der höchste Geist, denn es ist Bedingungen unterworfen. Es ist eine Modifikation von Prakriti, ein Effekt und die Summe aller Folgen von guten Thaten.

Selbst) dasjenige, was übrig bleibt, wenn die

fünf Hüllen (oder Leiber) abgezogen sind.

Er ist der Zeuge, die absolute Erkenntnis.

Dieser Atma ist selbst leuchtend und ver-

schieden von den fünf Hüllen; er ist der

Zeuge der drei Zustände (Wachen, Träumen

und traumloser Schlaf); er ist fleckenlos und

unwandelbar; er ist ewige Seligkeit und muss

als solche durch den weisen Brahminen er-

fahren werden.

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(Fortsetzung folgt.)

Den Veden gemäss ist der Atma (das Selbst) dasjenige, was übrig bleibt, wenn die fünf Hüllen (oder Leiber) abgezogen sind. Er ist der Zeuge, die absolute Erkenntnis. Dieser Atma ist selbst leuchtend und verschieden von den fünf Hüllen; er ist der Zeuge der drei Zustände (Wachen, Träumen und traumloser Schlaf); er ist fleckenlos und unwandelbar; er ist ewige Seligkeit und muss als solche durch den weisen Brahminen erfahren werden. (Fortsetzung folgt.)

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Elementargeister.

Nach Mitteilungen von H. P. Blavatsky.

(Schluss.)

III.

Wir haben in den vorhergehenden zwei

Kapiteln die verschiedenen Klassen der die

Astralwelt bewohnenden Wesen, Intelligen-

zen, Kräfte und Formen, und dann die Ele-

mentarwesen der vier Elemente im beson-

deren besprochen. Alle diese Wesen sind

keine Ausgeburten der Phantasie, welche für

sich keine Existenz haben, sondern sie sind

Elementargeister.

ebenso wie Licht, Elektrizität u. s. w. wirklich

vorhandene Daseinsformen, die unter gewissen

Bedingungen Gestalt annehmen, ja sogar ob-

jektiv in die Erscheinung treten können. Wer

Nach Mitteilungen von H. P. BI a va t s k y.

das Dasein von Elementargeistern, Engeln

und Teufeln bezweifelt, der braucht sich bloss

(Schluss.)

selbst zu betrachten, und er findet, je nach

seinem Zustande, die eine oder die andere

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111. Wir haben in den vorhergehenden zwei Kapiteln die verschiedenen Klassen der die Astralwelt bewohnenden Wesen, Intelligenzen, Kräfte und Formen, und dann die Elementarwesen der vier Elemente im besonderen besprochen. Alle diese Wesen sind keine Ausgeburten der Phantasie, ,veIche für sich keine Existenz haben, sondern sie sind ebenso wie Licht, Elektrizität u. s. 'v. ,virklich vorhandene Daseinsformen, die unter gewissen Bedingungen Gestalt annehmen, ja sogar objektiv in die Erscheinung treten können. Wer das Dasein von Elementargeistern , Engeln und Teufeln bezweifelt, der braucht sich bloss selbst zu betrachten, und er findet, je nach seinem Zustande, die eine oder die andere

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Klasse in sich selbst repräsentiert. Ist sein

Wille gut und seine Seele vom Geiste der

göttlichen Selbsterkenntnis durchdrungen, so

Klasse in sich selbst repräsentiert. Ist sein Wille gut und seine Seele vom Geiste der göttlichen Selbsterkenntnis durchdrungen, so findet er in sich selber einen Gott; ist sein Wollen von der Begierde zum Bösen durchdrungen, so kann er in sich selber den Teufel erblicken; ist er ganz vom Sinnlichen eingenommen, ohne ideale \Veltanschauung und ohne ein Verlangen nach etwas Höherem, als die Befriedigung seiner leiblichen Bedürfnisse oder seiner wissenschaftlichen Neugierde, so ist der l\Iensch, den der Geist Gottes (das \vahre Selbst) verlassen hat, auch nichts weiter als ein Elementarwesen in menschlicher Gestalt, in \velchem alle vier Elemente vereinigt sind, aber die Hauptsache, die ihn zum ~Ienschen stempelt, fehlt. Ferner ist es schon vor undenklichen Zeiten bekannt gewesen, dass es keine Kraft ohne Stoff giebt. Wo eine Kraft vorhanden ist, da ist auch etwas Substantielles vorhanden, in dem sie wirkt. Die Kraft selbst ist substantiell. Sie kann eine Kraftäusserung der Materie genannt werden, ebensogut als man "Materie" latente Kraft nennen kann, wobei allerdings zu bedenken ist, dass das, was wir "Materie" nennen, nicht sichtbar ist. Das, \vas man mit körper-

findet er in sich selber einen Gott; ist sein

Wollen von der Begierde zum Bösen durch-

drungen, so kann er in sich selber den Teufel

erblicken; ist er ganz vom Sinnlichen ein-

genommen, ohne ideale Weltanschauung und

ohne ein Verlangen nach etwas Höherem, als

die Befriedigung seiner leiblichen Bedürf-

nisse oder seiner wissenschaftlichen Neugierde,

so ist der Mensch, den der Geist Gottes (das

wahre Selbst) verlassen hat, auch nichts wei-

ter als ein Elementarwesen in menschlicher

Gestalt, in welchem alle vier Elemente ver-

einigt sind, aber die Hauptsache, die ihn zum

Menschen stempelt, fehlt. Ferner ist es schon

vor undenklichen Zeiten bekannt gewesen,

dass es keine Kraft ohne Stoff giebt. Wo

eine Kraft vorhanden ist, da ist auch etwas

Substantielles vorhanden, in dem sie wirkt.

Die Kraft selbst ist substantiell. Sie kann

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eine Kraftäusserung der Materie genannt

werden, ebensogut als man „Materie" latente

Kraft nennen kann, wobei allerdings zu be-

denken ist, dass das, was wir „Materie" nennen,

nicht sichtbar ist. Das, was man mit körper-

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lichen Augen sieht, ist nicht die Materie

selbst, sondern nur deren äusserliche Offen-

barung oder Erscheinung. Wenn der Mensch

lichen ...- \ugen sieht, ist nicht die Materie selbst, sondern nur deren äusserliche Offenbarung oder Erscheinung. Wenn der l\1ensch daher eine geistige Kraft hat, welche den Tod des Körpers überlebt, so muss diese Kraft auch etwas Stoffliches (im transscendentalen Sinne) sein, und wieder in die Erscheinung treten können, so wie es die Reinkarnationslehre anschaulich macht. Ist sie aber ein individuelles Wesen, so muss sie auch ihre individuelle Organisation haben, und wenn der Körper verschwindet, irgendwo im 'Veltall vorhanden sein. Diese Schlussfolgerung ist ebenso logisch, als tausend andere, auf denen die "exakte Wissenschaft" beruht.

daher eine geistige Kraft hat, welche den

Tod des Körpers überlebt, so muss diese

Kraft auch etwas Stoffliches (im trans-

scendentalen Sinne) sein, und wieder in die

Erscheinung treten können, so wie es die

Reinkarnationslehre anschaulich macht. Ist

sie aber ein individuelles Wesen, so muss

sie auch ihre individuelle Organisation haben,

und wenn der Körper verschwindet, irgendwo

im Weltall vorhanden sein. Diese Schluss-

folgerung ist ebenso logisch, als tausend

andere, auf denen die „exakte Wissenschaft"

beruht.

Diese Spekulationen führen uns zur Be-

trachtung der verschiedenen Menschen-

geister, und von diesen finden wir nun so

viele Klassen und Verschiedenheiten, als es

überhaupt Klassen von menschlichen Charak-

teren und Persönlichkeiten im Weltall giebt;

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denn wohl jeder Mensch unterscheidet sich

in irgend etwas von einem anderen Menschen,

wenn er auch mit ihm zu derselben Klasse

gehört.

Diese Spekulationen führen uns zur Betrachtung der verschiedenen Me n sc h e ngeister, und von diesen finden wir nun so viele Klassen und Verschiedenheiten, als es überhaupt Klassen von menscWichen Charakteren und Persönlichkeiten im Weltall giebt; denn \vohl jeder Mensch unterscheidet sich in irgend etwas von einem anderen Menschen, wenn er auch mit ihm zu derselben Klasse gehört.

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- i78 -

-

Menschliche Elementarwesen.

Hierunter verstehen wir jeden Menschen,

.enschliche Elementarwesen.

sei er verkörpert und auf der Erde wandelnd,

oder entkörpert in irgend einem der ver-

schiedenen Zustände, in welche die „Seele"

Hierunter verstehen wir jeden Menschen~ sei er verkörpert und auf der Erde wandelnd~ oder entkörpert in irgend einem der verschiedenen Zustände, in welche die "Seele" nach dem Tode des Körpers eingehen kann. Wir verstehen darunter jeden Menschen, abgesehen von dem ihn erleuchtenden göttlichen Geist (Atma), folglich die Persönlichkeit des l\{enschen mit allen ihren niederen Willensformen und intellektuellen Funktionen (Kama~Ianas) ohne die höhere geistige Intelligenz (Buddhi-Manas), welche bei manchen Menschen verloren gegangen, bei der Mehrzahl noch nicht zum Bewusstsein gelangt ist. Ohne diese höhere Erkenntnis oder Liebe zum Guten ist selbst der klügste 1iensch nichts als eine Summe von materiellen Daseinsformen (Tattwas), und im Grunde genommen ein Sohn der Erde, ein Elementanvesen, in welchem ein wirklicher 1vlensch, ein Sohn Gottes, geboren werden kann, der aber selber noch kein Mensch (im \vahren Sinne des \Vortes) ist.

nach dem Tode des Körpers eingehen kann.

Wir verstehen darunter jeden Menschen, ab-

gesehen von dem ihn erleuchtenden göttlichen

Geist (Atma), folglich die Persönlichkeit des

Menschen mit allen ihren niederen Willens-

formen und intellektuellen Funktionen (Kama-

Manas) ohne die höhere geistige Intelligenz

(Buddhi-Manas), welche bei manchen Menschen

verloren gegangen, bei der Mehrzahl noch

nicht zum Bewusstsein gelangt ist. Ohne

diese höhere Erkenntnis oder Liebe zum

Guten ist selbst der klügste Mensch nichts

als eine Summe von materiellen Daseins-

formen (Tattwas), und im Grunde genommen

ein Sohn der Erde, ein Elementarwesen, in

welchem ein wirklicher Mensch, ein Sohn

Gottes, geboren werden kann, der aber selber

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noch kein Mensch (im wahren Sinne des

Wortes) ist.

Um diese verschiedenen Klassen von

Charakteren (Geistern), wie wir sie im Dies-

Um diese verschiedenen Klassen ,"on Charakteren (Geistern), wie wir sie im Dies-

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seits oder im „Jenseits" finden, auch nur

flüchtig zu besprechen, dazu fehlt uns der

seits oder im "Jenseits" finden, auch nur flüchtig zu besprechen, dazu fehlt uns der Raum. Jeder Mensch beschäftigt sich mit diesem Studium mehr oder weniger sein ganzes Leben lang, und es ist der Zweck aller belletristischen Litteratur und des Theaters, sich über die verschiedenen Charaktere, denen wir im menschlichen Leben begegnen, klar zu werden; ein Zweck, welcher deshalb niemals völlig erreicht werden kann, weil sich die geistigen, wie auch die körperlichen Eigenschaften des Menschen beständig verändern, so lange der Mensch noch nicht zu seinem wahren Gottesbewusstsein gekommen ist. Alle unsere "Psychologen" haben es nicht mit der wirklichen Seele des Menschen, sondern nur mit den stets wechselnden Eigenschaften des Kama rupa, mit dem niederen Teile von 1'Ianas, wenn nicht gar bloss mit physiologischen V orgängen zu thun. Die wahre Seele des Menschen, psyche, ist kein Gegenstand der materiellen Wissenschaft, sondern der geistigen Erkenntnis.

Raum. Jeder Mensch beschäftigt sich mit

diesem Studium mehr oder weniger sein

ganzes Leben lang, und es ist der Zweck

aller belletristischen Litteratur und des Thea-

ters, sich über die verschiedenen Charaktere,

denen wir im menschlichen Leben begegnen,

klar zu werden; ein Zweck, welcher deshalb

niemals völlig erreicht werden kann, weil

sich die geistigen, wie auch die körperlichen

Eigenschaften des Menschen beständig ver-

ändern, so lange der Mensch noch nicht zu

seinem wahren Gottesbewusstsein gekommen

ist. Alle unsere „Psychologen" haben es nicht

mit der wirklichen Seele des Menschen, son-

dern nur mit den stets wechselnden Eigen-

schaften des Kama rupa, mit dem niederen

Teile von Manas, wenn nicht gar bloss mit

physiologischen Vorgängen zu thun. Die

wahre Seele des Menschen, psyche, ist kein

Gegenstand der materiellen Wissenschaft,

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sondern der geistigen Erkenntnis.

Die Elemente, aus denen diese mensch-

lichen Elementargeister zusammengesetzt sind,

werden von denjenigen Natureigenschaften

Die Elemente, aus denen diese mensch.. lichen Elementargeister zusammengesetzt sind, werden von denjenigen Natureigenschaften

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— 1So —

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gebildet, welche im Organismus des Menschen

zu Kräften geworden sind. Sie bilden alle

gebildet, welche im Organismus des Menschen zu Kräften geworden sind. Sie bilden al1E( die Tugenden und Laster, welche dem Egoismus entspringen. Dahin gehören die Habsucht, der Geiz, die Unzufriedenheit, Begierde, Zorn, Eitelkeit, Stolz, Grössenwahn, Neid, Eigendünkel, überhaupt alle menschlichen Leidenschaften, welche Formen seines Selbstwillens sind. Ferner gehören dazu alle die 'Vorstellungen, Meinungen, Vorurteile und Theorien, welche sich der Mensch angeeignet hat, die in ihm eingewurzelt und "Fleisch" geworden sind. Das einzige, was in diesen Elementargeistern wahrer Mensch ist, ist derjenige Teil seines Wesens, ,velcher die "\Vahrheit will und von der Wahrheit durchdrungen ist. Da es aber verhältnismässig nur wenige :Nlenschen giebt, in denen die Wahrheit zur lebendigen Kraft geworden ist, so findet man im alltäglichen Leben auch mehr Elementarmenschen, als wirkliche Menschen, und es wäre wohl oft eine Diogenes - Laterne nötig, um unter den vielen Scheinmenschen ein Wesen zu finden, das in Wirklichkeit ein wahrer Mensch ist.

die Tugenden und Laster, welche dem Egois-

mus entspringen. Dahin gehören die Hab-

sucht, der Geiz, die Unzufriedenheit, Begierde,

Zorn, Eitelkeit, Stolz, Grössenwahn, Neid,

Eigendünkel, überhaupt alle menschlichen

Leidenschaften, welche Formen seines Selbst-

willens sind. Ferner gehören dazu alle die

Vorstellungen, Meinungen, Vorurteile und

Theorien, welche sich der Mensch angeeignet

hat, die in ihm eingewurzelt und „Fleisch"

geworden sind. Das einzige, was in diesen

Elementargeistern wahrer Mensch ist, ist der-

jenige Teil seines Wesens, welcher die Wahr-

heit will und von der Wahrheit durchdrungen

ist. Da es aber verhältnismässig nur wenige

Menschen giebt, in denen die Wahrheit zur

lebendigen Kraft geworden ist, so findet

man im alltäglichen Leben auch mehr Ele-

mentarmenschen, als wirkliche Menschen, und

es wäre wohl oft eine Diogenes - Laterne

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nötig, um unter den vielen Scheinmenschen

ein Wesen zu finden, das in Wirklichkeit ein

wahrer Mensch ist.

Die psychischen Eigenschaften, mit denen

Die psychischen Eigenschaften, mit denen

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— i8i —

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der Mensch sein physisches Dasein verlässt,

sind diejenigen, mit welchen er in das „Jen-

seits", d. h. ins subjektive Leben eintritt. In

der l\'Iensch sein physisches Dasein verlässt, sind diejenigen, mit welchen er in das "Jenseits", d. h. ins subjektive Leben eintritt. In jenem Leben aber findet eine Scheidung zwischen der geistigen und der materiellen Natur des ~!Ienschen (zwischen Kama-Manas und Buddhi-l\'Ianas) statt, und es ist somit erklärlich, dass mancher Spiritist, \velcher sich einbildet. mit den erhabenen Geistern edler verstorbener ~lenschen Verkehr zu pflegen, in der That sich nur mit dem von diesen auf der Erde zurückgelassenen Unrat beschäftigt. Deshalb lauten auch die Mitteilungen Verstorbener, wenn sie nicht der Phantasie des Mediums entspringen, gemäss den Ansichten und Vorstellungen, welche sie während des Lebens angenommen hatten. Die "Geister" der Griechen und Römer wussten viel vom Hades und vom Elysium zu erzählen; der Katholik spricht vom Fegefeuer und der Protestant weiss nichts davon.

jenem Leben aber findet eine Scheidung

zwischen der geistigen und der materiellen

Natur des Menschen (zwischen Kama-Manas

und Buddhi-Manas) statt, und es ist somit er-

klärlich, dass mancher Spiritist, welcher sich

einbildet, mit den erhabenen Geistern edler

verstorbener Menschen Verkehr zu pflegen,

in der That sich nur mit dem von diesen

auf der Erde zurückgelassenen Unrat be-

schäftigt. Deshalb lauten auch die Mittei-

lungen Verstorbener, wenn sie nicht der

Phantasie des Mediums entspringen, gemäss

den Ansichten und Vorstellungen, welche sie

während des Lebens angenommen hatten.

Die „Geister" der Griechen und Römer wussten

viel vom Hades und vom Elysium zu er-

zählen; der Katholik spricht vom Fegefeuer

und der Protestant weiss nichts davon.

Was aber den geistigen Verkehr mit

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Menschengeistern betrifft, so wissen wir ja

aus unserer alltäglichen Erfahrung, dass wir

uns dem Geiste eines Menschen, sei nun sein

Körper lebendig oder tot, stets nähern kön-

Was aber den geistigen Verkehr mit Menschengeistern betrifft, so wissen wir ja aus unserer alltäglichen Erfahrung, dass wir uns dem Geiste eines Menschen, sei nun sein Körper lebendig oder tot, stets nähern kön-

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nen, wenn wir imstande sind, in seinen Ideen-

kreis einzutreten, seinem Gedankengange zu

folgen und mit ihm zu fühlen und zu em-

nen, wenn wir imstande sind, in seinen Ideenkreis einzutreten, seinem Gedankengange zu folgen und mit ihm zu fühlen und zu empfinden. Schreibe ich etwas im Geiste dieses oder jenes Lebendigen oder Verstorbenen, so schreibt derselbe Geist, der ihn beseelt hat, auch durch mich, und ohne dass der Verstorbene oder Abwesende etwas davon weiss, spricht sich sein Charakter in dem, was ich schreibe, aus, und entspricht dem Charakter des Betreffenden, je nach meiner Fähigkeit, mich mit seinem Wollen und Denken zu identifizieren.

pfinden. Schreibe ich etwas im Geiste die-

ses oder jenes Lebendigen oder Verstorbe-

nen, so schreibt derselbe Geist, der ihn be-

seelt hat, auch durch mich, und ohne dass

der Verstorbene oder Abwesende etwas da-

von weiss, spricht sich sein Charakter in dem,

was ich schreibe, aus, und entspricht dem

Charakter des Betreffenden, je nach meiner

Fähigkeit, mich mit seinem Wollen und

Denken zu identifizieren.

Die Seele des Verstorbenen hat damit

gar nichts zu thun. Mache ich mir seine

Denkungsart zu eigen, so ist sie die meinige

so gut wie die seine, und umgekehrt, ohne

dass ich oder er etwas dabei verliert.

Menschengeister.

Wie alle Menschen in Bezug auf ihr

irdisches Wesen mit seinem Wollen und

Denken, Empfinden und Handeln Elementar-

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wesen sind, so sind auch alle Geister, seien

sie nun lebendig oder gestorben, je nach dem

Grade, in welchem der Geist in ihnen zur

Die Seele des Verstorbenen hat damit gar nichts zu thun. Mache ich mir seine Denkungsart zu eigen, so ist sie die meinige so gut wie die seine, und umgekehrt, ohne dass ich oder er etwas dabei verliert. ~en8chengeister.

Wie alle Menschen in Bezug auf ihr irdisches Wesen mit seinem Wollen und Denken, Empfinden und Handeln Elementarwesen sind, so sind auch alle Geister, seien sie nun lebendig oder gestorben, je nach dem Grade, in welchem der Geist in ihnen zur

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- i83 -

Kraft geworden ist. Ohne diese geistigen

Kräfte giebt es keine geistigen Funktionen;

denn es ist die Kraft, welche die Funktion

Kraft geworden ist. Ohne diese geistigen Kräfte giebt es keine geistigen Funktionen; denn es ist die Kraft, welche die Funktion ausübt, und nicht die Funktion, welche den Geist erschafft. Der Geist kann aber in einem Menschen zum Selbstbewusstsein gekommen sein, oder auch nicht. Ist der Geist eines ~Ienschen während des Lebens zum Selbstbewusstsein gekommen, so ist kein Grund vorhanden, um anzunehmen, dass dieses geistige Selbstbewusstsein nach dem Tode des Körpers verschwinden sollte; denn es hat ja mit dem Körper gar nichts zu thun; der Körper ist nur das Gefäss, in dem es sich offenbart; im Gegenteile wird dieses geistige Selbstbewusstsein nach dem Wegfalle von allem, was hinderlich ist, nur um so klarer sein. Hat aber der Mensch zeitlebens nur ein alltägliches Traumleben geführt, und ist er nicht von seinem geistigen Schlafe erwacht, so wird er auch jenseits des materiellen Daseins geistig unbewusst sein, oder ein Traumleben führen, das allerdings dem irdischen Leben nicht an scheinbarer Wirklichkeit nachstehen mag*). Auch versteht es sich

ausübt, und nicht die Funktion, welche den

Geist erschafft. Der Geist kann aber in

einem Menschen zum Selbstbewusstsein ge-

kommen sein, oder auch nicht. Ist der Geist

eines Menschen während des Lebens zum

Selbstbewusstsein gekommen, so ist kein

Grund vorhanden, um anzunehmen, dass dieses

geistige Selbstbewusstsein nach dem Tode

des Körpers verschwinden sollte; denn es

hat ja mit dem Körper gar nichts zu thun;

der Körper ist nur das Gefäss, in dem es

sich offenbart; im Gegenteile wird dieses

geistige Selbstbewusstsein nach dem Wegfalle

von allem, was hinderlich ist, nur um so

klarer sein. Hat aber der Mensch zeitlebens

nur ein alltägliches Traumleben geführt, und

ist er nicht von seinem geistigen Schlafe er-

wacht, so wird er auch jenseits des materiellen

Daseins geistig unbewusst sein, oder ein

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Traumleben führen, das allerdings dem irdi-

schen Leben nicht an scheinbarer Wirklich-

keit nachstehen mag*). Auch versteht es sich

*) Siehe: A. Besant. „Der Tod — und was dann?"

Lotusblüten, vol. III, pag. 413.

*) Siehe: A. Besant. "Der Tod -

und was dann?"

Lotusblüten, vol. 111, pag. 413.

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— 184 —

wohl von selbst, dass, wenn es Menschen-

geister giebt, dieselben innerhalb des Welt-

alls und nicht ausserhalb desselben vorhan-

wohl von selbst, dass, wenn es Menschengeister giebt, dieselben innerhalb des Weltalls und nicht ausserhalb desselben vorhanden sind.

den sind.

Der eigentliche Menschengeist (Atma-

Buddhi-Manas) gehört nicht zu den Elementar-

geistern, und deshalb auch nicht in den

Rahmen dieser Betrachtung. Er ist über

alle Geister erhaben, unsterblich. Da es aber

für unsere Zwecke von höchster Wichtigkeit

ist, sich klar zu werden, welcher Unterschied

zwischen Geist und „Geistern" ist, so wird

Der eigentliche Menschengeist (AtmaBuddhi-Manas) gehört nicht zu den Elementargeistern , und deshalb auch nicht in den Rahmen dieser Betrachtung. Er ist über alle Geister erhaben, unsterblich. Da es aber für unsere Zwecke voq höchster Wichtigkeit ist, sich klar zu werden, \velcher Unterschied zwischen Geist und "Geistern" ist, so wird es nötig sein, den beiden im lVlenschen enthaltenen Naturen eine kurze Betrachtung zu schenken. Vielleicht wird dadurch der eine oder der andere in sich selbst auf den IJ nterschied zwischen dem Ewigen, U nvergänglichen und dem Zeitlichen, Vergänglichen In seinem Wesen aufmerksam \verden.

es nötig sein, den beiden im Menschen ent-

haltenen Naturen eine kurze Betrachtung zu

schenken. Vielleicht wird dadurch der eine

oder der andere in sich selbst auf den Unter-

schied zwischen dem Ewigen, Unvergäng-

lichen und dem Zeitlichen, Vergänglichen in

seinem Wesen aufmerksam werden.

Diese Zweiheit der Menschennatur ist von

allen grossen Philosophen und Dichtern an-

erkannt und beschrieben worden. Bekannt

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sind die Worte Goethes im Faust:

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.

Die eine will sich von der andern trennen." etc.

Diese Zweiheit der Menschennatur ist von allen grossen Philosophen und Dichtern anerkannt und beschrieben worden. Bekannt sind die Worte Goethes im Faust: "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust. Die eine will sich von der andern trennen." ctc.

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Die eine dieser Seelen wohnt in dem Lichte

der Erkenntnis der Wahrheit, die andere im

Wiederscheine der Vernunft, im Reiche der

Begierde, der selbstsüchtigen Spekulation und

Die eine dieser Seelen wohnt in dem Lichte der Erkenntnis der vVahrheit, die andere im Wiederscheine der Vernunft, im Reiche der Begierde, der selbstsüchtigen Spekulation und Theorien. Die eine strebt nach der Erkenntnis der ewigen Wahrheit, die nur eine einzige und nicht zusammengesetzter Natur ist; die andere hängt an der Vielwisserei. Die eine hat nur einen einzigen Gott, ein einziges unendliches Ideal; die andere hat vielerlei beschränkte Ideale und Abgötter. Die eine ist leicht zu erkennen, sobald einmal der Wille zu ihrer Erkenntnis vorhanden ist; die andere wird niemals erkannt, weil sie nicht beständig ist. Ein Dichter der Neuzeit äussert sich darüber in folgenden Worten:

Theorien. Die eine strebt nach der Erkennt-

nis der ewigen Wahrheit, die nur eine einzige

und nicht zusammengesetzter Natur ist; die

andere hängt an der Vielwisserei. Die eine

hat nur einen einzigen Gott, ein einziges un-

endliches Ideal; die andere hat vielerlei be-

schränkte Ideale und Abgötter. Die eine

ist leicht zu erkennen, sobald einmal der

Wille zu ihrer Erkenntnis vorhanden ist; die

andere wird niemals erkannt, weil sie nicht

beständig ist. Ein Dichter der Neuzeit äussert

sich darüber in folgenden Worten:

„In jedem Menschen wohnen zwei Naturen,

Die eine ist ein Kind des Tageslichts,

Sie zeigt allüberall der Sonne Spuren,

Da ist nichts dunkel und verschleiert nichts.

Die magst du bis ins Innerste durchschauen,

Du nimmst nichts Fremdes, nimmst kein Rätsel wahr,

Da herrschen Einsicht, Klarheit und Vertrauen,

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Sie ist krystallhell, einfach, sonnenklar.

Die andre ist wie aus der Nacht entstanden,

Du kennst sie nicht und niemand misst sie aus;

An ihr wird Prüfung und Verstand zu schanden,

Sie ist ein fremder Gast im eignen Haus.

"In jedem Menschen wohnen zwei Naturen, Die eine ist ein Kind des Tageslichts, Sie zeigt allüberall der Sonne Spuren, Da ist nichts dunkel und verschleiert nichts. Die magst du bis ins Innerste durchschauen, Du nimmst nichts Fremdes, nimmst kein Rätsel wahr, Da herrschen Einsicht, Klarheit und Vertrauen, Sie ist krystallhell, einfach, sonnenklar. Die Du An Sie

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andre ist wie aus der Nacht entstanden, kennst sie nicht und niemand misst sie aus; ihr wird Prüfung und Verstand zu schanden, ist ein fremder Gast im eignen Haus.

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— i86 —

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Ungreifbar wirft sie in die Wirklichkeiten

Ihr flackerndes und irres Schattenspiel,

Wie Träume, die den lichten Tag durchgleiten,

U ngreifbar wirft sie in die Wirklichkeiten Ihr flackerndes und irres Schattenspiel, Wie Träume, die den lichten Tag durchgleiten, Verwirrt die Fäden und verhext das Zie1."

Verwirrt die Fäden und verhext das Ziel."

Alle persönlichen Neigungen, Begierden

und Träume, alles dem Egoismus entsprin-

gende Wollen und Denken gehört dem

Erdenmenschen, alles selbstlose Wollen,

Denken und Thun dem Geistmenschen an.

Die Eigenschaften, Tugenden und Laster,

welche dem irdischen Menschen angehören,

Alle persönlichen Neigungen, Begierden und Träume, alles dem Egoismus entspringende Wollen und Denken gehört dem Erdenmenschen , alles selbstlose Wollen, Denken und Thun dem Geistmenschen an. Die Eigenschaften, Tugenden und Laster, welche dem irdischen Menschen angehören, finden sich auch in den Tieren; wenn sie auch im Menschen infolge seiner höheren Organisation sich auf eine andere Art offenbaren. Gattenliebe, Elternliebe, Kinderliebe. Mut, Anhänglichkeit, Treue, Freundschaft, Stolz, Neid, List, Klugheit, Verstand, Geschicklichkeit u. s. w. gehören nicht bloss den Menschen, sondern auch den Tieren an, ja der Mensch wird darin von den Tieren sogar oft noch übertroffen. Der Fisch übertrifft ihn im Schwimmen, der Vogel im Fliegen, die Ameisen und Bienen im Staatshaushalte, der Hund im Rennen, der Affe im Klettern, der Stier an physischer Kraft u. s. w. Dass manches Pferd mehr Vernunft besitzt als der Kutscher, welcher es leitet, lehrt uns die

finden sich auch in den Tieren; wenn sie

auch im Menschen infolge seiner höheren

Organisation sich auf eine andere Art offen-

baren. Gattenliebe, Elternliebe, Kinderliebe,

Mut, Anhänglichkeit, Treue, Freundschaft,

Stolz, Neid, List, Klugheit, Verstand, Ge-

schicklichkeit u. s. w. gehören nicht bloss den

Menschen, sondern auch den Tieren an, ja

der Mensch wird darin von den Tieren sogar

oft noch übertroffen. Der Fisch übertrifft

ihn im Schwimmen, der Vogel im Fliegen,

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die Ameisen und Bienen im Staatshaushalte,

der Hund im Rennen, der Affe im Klettern,

der Stier an physischer Kraft u. s. w. Dass

manches Pferd mehr Vernunft besitzt als der

Kutscher, welcher es leitet, lehrt uns die

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- i87 -

tägliche Erfahrung, auch steht das gepeinigte

Schwein auf dem Seciertische moralisch viel

höher als der Vivisektor, welcher es martert,

tägliche Erfahrung, auch steht das gepeinigte Schwein auf dem Seciertische moralisch viel böher als der Vivisektor, welcher es martert, um seine 'wissenschaftliche Neugierde zu befriedigen .

um seine wissenschaftliche Neugierde zu be-

friedigen.

Alle menschliche Wissenschaft bezieht

sich nur auf die Erscheinungswelt und ge-

hört dem Reiche der Erscheinungen und

dem vergänglichen Scheinmenschen an. Alle

seine sogenannten intellektuellen Errungen-

schaften sind nur materieller, aber nicht

geistiger Natur, dem geistigen Menschen

gehört das was er selber ist und was er in

sich selber erkennt. Wenn der Geist des

Menschen den Körper verlässt, so bleiben

.A.lle menschliche Wissenschaft bezieht sich nur auf die Erscheinungswelt und gehört dem Reiche der Erscheinungen und dem vergänglichen Scheinmenschen an. Alle seine sogenannten intellektuellen Errungenschaften sind nur materieller, aber nicht geistiger Natur, dem geistigen Menschen gehört das ,vas er selber ist und was er in sich selber erkennt. Wenn der Geist des l\Ienschen den Körper verlässt, so bleiben dennoch die Wahnvorstellungen und Traumbilder, ,velche der Mensch auf Erden besass, oder von denen er besessen war, im A_strallichte zurück, und können sich in der Seele eines "Medi ums" abspiegeln und zum Ausdruck gelangen. Deshalb finden wir, dass ein !vfensch, der von verkehrten Meinungen befangen ist, dadurch, dass er stirbt, nicht weiser oder verständiger geworden zu sein scheint, wenn sein Elementarwesen durch ein Medium eine Mitteilung macht. Der tierische

dennoch die Wahnvorstellungen und Traum-

bilder, welche der Mensch auf Erden besass,

oder von denen er besessen war, im Astral-

lichte zurück, und können sich in der Seele

eines „Mediums" abspiegeln und zum Aus-

druck gelangen. Deshalb finden wir, dass

ein Mensch, der von verkehrten Meinungen

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befangen ist, dadurch, dass er stirbt, nicht

weiser oder verständiger geworden zu sein

scheint, wenn sein Elementarwesen durch ein

Medium eine Mitteilung macht. Der tierische

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Lotusbltlten

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— 188 —

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Instinkt, die Zuneigung z. B., welche eine

Mutter für ihr Kind fühlt (und welche sie

mit den Tieren gemein hat), gehört ihren

Instinkt, die Zuneigung z. B. , welche eine Mutter für ihr Kind fühlt (und welche sie mit den Tieren gemein hat), gehört ihren Elementarbestandteilen an, und mag in einer spiritistischen Sitzung in der gewohnten Weise ihren Ausdruck finden. Der wahre Geist dieser Mutter weiss nichts davon. Hat er sich einmal vom Irdischen losgetrennt, so ist er auch über alles Irdische erhaben; wird nicht mehr davon angezogen und weiss deshalb nichts mehr davon, was auf der Erde vor sich geht. Wäre dies nicht der Fall, so könnte die Betrachtung der V orgänge auf Erden selbst den Himmel zur Hölle machen; es gäbe da auch in Gott keine Ruhe mehr.

Elementarbestandteilen an, und mag in einer

spiritistischen Sitzung in der gewohnten Weise

ihren Ausdruck finden. Der wahre Geist dieser

Mutter weiss nichts davon. Hat er sich ein-

mal vom Irdischen losgetrennt, so ist er auch

über alles Irdische erhaben; wird nicht mehr

davon angezogen und weiss deshalb nichts

mehr davon, was auf der Erde vor sich geht.

Wäre dies nicht der Fall, so könnte die Be-

trachtung der Vorgänge auf Erden selbst

den Himmel zur Hölle machen; es gäbe da

auch in Gott keine Ruhe mehr.

Wer diesen göttlichen Geist kennen lernen

will, der wird ihn vergebens in Büchern, in

Kirchen oder Hörsälen, in äusseren Beob-

achtungen oder in philosophischen Speku-

lationen suchen; er muss, um ihn zu finden,

allem eigenen Wollen und Wissen entsagen

und — nicht die Elementargeister —, wohl

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aber den Geist der göttlichen Selbsterkenntnis

in sich entfalten und zur lebendigen Kraft

werden lassen.

Wer diesen göttlichen Geist kennen lernen will, der wird ihn vergebens in Büchern, in Kirchen oder Hörsälen, in äusseren Beobachtungen oder in philosophischen Spekulationen suchen; er muss, um ihn zu finden,. allem eigenen Wollen und Wissen entsagen und - nicht die Elementargeister -, wohl aber den Geist der göttlichen Selbsterkenntnis in sich entfalten und zur lebendigen Kraft werden lasseq.

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— 189 —

Adepten.

Ein „Adept" ist ein Mensch, sei er nun

in einem physischen Körper auf Erden wan-

Adepten.

delnd, oder ohne diese materielle Bekleidung,

dessen Persönlichkeit von diesem Lichte der

göttlichen Selbsterkenntnis durchdrungen ist;

Ein "Adept" ist ein Mensch, sei er nun In einem physischen Körper auf Erden wandelnd, oder ohne diese Inaterielle Bekleidung ~ dessen Persönlichkeit von diesem Lichte der göttlichen Selbsterkenntnis durchdrungen ist; mit anderen Worten, der sich ganz seinen göttlichen Wesen "adaptiert", oder, wie man gewöhnlich sich ausdrückt, sich in seinem Gott ergeben hat; ein Mensch, in welchem das göttliche Ich, die reine Vernunft will, denkt, ,vahrnimmt, spricht und handelt.

mit anderen Worten, der sich ganz seinen

göttlichen Wesen „adaptiert", oder, wie man

gewöhnlich sich ausdrückt, sich in seinem

Gott ergeben hat; ein Mensch, in welchem

das göttliche Ich, die reine Vernunft will,

denkt, wahrnimmt, spricht und handelt.

Um ein Adept zu werden, dazu braucht

man auf keine hohe Schule zu gehen; Gott

bedarf nicht der menschlichen Meinungen.

Was sollte sich derjenige um wissenschaft-

liche Theorien und Hypothesen bekümmern,

der alles durch eigene Anschauung kennt,

alles hat und selbst alles ist? Ob es aber

heutzutage solche wirkliche Adepten giebt,

dies ist eine müssige Frage; müsste man doch

selbst ein Adept sein, um erkennen zu können,

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ob ein anderer Mensch ein Adept ist. Ein

Adept ist ein Meister in der Selbsterkennt-

nis, und in welchem Grade ein Mensch Selbst-

erkenntnis besitzt, darüber kann niemand ent-

13*

Um ein Adept zu werden, dazu braucht man auf keine hohe Schule zu gehen; Gott bedarf nicht der menschlichen Meinungen. Was sollte sich derjenige um wissenschaftliche Theorien und Hypothesen bekümmern, der alles durch eigene Anschauung kennt, alles hat und selbst alles ist? Ob es aber heutzutage solche wirkliche Adepten giebt, dies ist eine müssige Frage; müsste man doch selbst ein Adept sein, um erkennen zu können, ob ein anderer Mensch ein Adept ist. Ein Adept ist ein Meister in der Selbsterkenntnis, und in welchem Grade ein Mensch Selbsterkenntnis besitzt, darüber kann niemand ent13 *

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— 190 —

scheiden als Gott, das eigene göttliche Selbst.

Auch kann sich niemand selbst zum Adepten

machen; er kann nur das eigene „Selbst"

scheiden als Gott, das eigene göttliche Selbst. Auch kann sich niemand selbst zum Adepten machen; er kann nur das eigene "Selbst" gänzlich aufgeben und selbstlos zum Heile des Ganzen thätig sein. Dadurch wird er ein Werkzeug Gottes und Gott wird in ihm zur lebendigen Kraft. Nur so kann ein Mensch zum Adepten werden, indem der Adept in ihm geboren wird. In dieser geistigen Wiedergeburt ist der geistige Mensch der Kern, die Persönlichkeit, die Hülle und Nahrung, ,velche verzehrt \vird, indem sich die Lotusblüte der Weisheit in der Seele entfaltet.

gänzlich aufgeben und selbstlos zum Heile

des Ganzen thätig sein. Dadurch wird er

ein Werkzeug Gottes und Gott wird in ihm

zur lebendigen Kraft. Nur so kann ein Mensch

zum Adepten werden, indem der Adept in

ihm geboren wird. In dieser geistigen Wie-

dergeburt ist der geistige Mensch der Kern,

die Persönlichkeit, die Hülle und Nahrung,

welche verzehrt wird, indem sich die Lotus-

blüte der Weisheit in der Seele entfaltet.

Da ein Adept ein zu völligem geistigen

Selbstbewusstsein erwachter Mensch ist, so

ist er auch von dem Vorhandensein seines

Körpers unabhängig und kann ohne den-

selben selbstbewusst leben, wollen, denken

und handeln; Zeit und Raum existieren für

ihn nicht mehr; er kann seine Seele, so wie

der Mensch seine Gedanken, hinversetzen

wo er will, und wohin er sich so versetzt,

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da ist auch sein Bewusstsein und seine Wahr-

nehmungsfähigkeit, und er unterrichtet seine

Schüler dadurch, dass er ihre Gedanken mit

den Lichtstrahlen seines Geistes inspiriert.

Da ein . .\ .dept ein zu völligem geistigen Selbstbewusstsein erwachter Mensch ist, so ist er auch von dem V orhandensein seines Körpers unabhängig und kann ohne denselben selbstbewusst leben, wollen, denken und handeln; Zeit und Raum existieren für ihn nicht mehr; er kann seine Seele, so 'wie der Mensch seine Gedanken, hinversetzen wo er will, und wohin er sich so versetzt, da ist auch sein Bewusstsein und seine Wahrnehmungsfähigkeit, und er unterrichtet seine Schüler dadurch, dass er ihre Gedanken mit den Lichtstrahlen seines Geistes inspiriert.

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— igi —

Ein Adept, der seinen irdischen Körper ver-

lassen hat, aber dennoch in der Erdatmosphäre

weilt, um der Menschheit zu helfen, wird im

Ein Adept, der seinen irdischen Körper yerlassen hat, aber dennoch in der Erdatmosphäre 'veilt, um der Menschheit zu helfen, ,vird 1m Indischen ein Nirmanakaya genannt*).

Indischen ein Nirmanakaya genannt*).

Ein solcher von der göttlichen Weisheit

durchdrungener Mensch wird durch diese

Durchdringung selber ein Gott, indem das

göttliche Wesen zu seinem eigenen Wesen,

das Logos in ihm „Fleisch" (Manas) wird.

Solche Adepten existieren auch noch heut-

zutage in Tibet, und solche sind es, die zur

Gründung jener Weltvereinigung, welche

Ein solcher von der göttlichen \Veisheit durchdrungener Mensch wird durch diese Durchdringung selber ein Gott, indem das göttliche Wesen zu seinem eigenen Wesen, das Logos in ihm "Fleisch" (Manas) wird. Solche Adepten existieren auch noch heutzutage in Tibet, und solche sind es, die zur Gründung jener Weltvereinigung, welche man die "Theosophische Gesellschaft" nennt, Anlass gegeben haben und mit ihr gewisse Beziehungen unterhalten **).

man die „Theosophische Gesellschaft" nennt,

Anlass gegeben haben und mit ihr gewisse

Beziehungen unterhalten **).

Ein Adept ist somit ein Mensch, der sich

durch die ihm innewohnende Kraft Gottes

zu Gott emporgeschwungen hat, dessen

irdischer Teil (Kama-Manas) im Göttlichen

(Atma-Buddhi-Manas) aufgegangen ist. Im

*) Siehe: H. P. Blavatsky. „Die zwei Wege." Lotus-

blüten III.

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**) H. P. Blavatsky war eine Schülerin dieser Adepten,

d. h. sie war ein Geist, welcher diese Inkarnation annahm,

um die Menschheit auf die herannahende Periode des Kali-

Yugas vorzubereiten.

Ein Adept ist somit ein ~1ensch, der sich durch die ihm innewohnende Kraft Gottes zu Gott emporgeschwungen hat, dessen irdischer Teil (Kama-Manas) im Göttlichen (Atma-Buddhi-Manas) aufgegangen ist. Im *) Siehe: H. P. Blavatsky. "Die zwei Wege." LotusblÜten III. **) H. P. BJavatsky war eine Schülerin dieser Adepten, d. h. sie war ein Geist, welcher diese Inkarnation annahm, um die Menschheit auf die herannahende Periode des KaliYllgas vorzubereiten.

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Gegensatze zu diesen giebt es andere Wesen,

welche das göttliche Licht zu sich herab-

gezogen, es erniedrigt und prostituiert haben.

Gegensatze zu diesen giebt es andere Wesen, welche das göttliche Licht zu sich herabgezogen, es erniedrigt und prostituiert haben. Die Adepten werden "Söhne des Lichtes", die entgegengesetzte Klasse "Brüder des Schattens" genannt.

Die Adepten werden „Söhne des Lichtes",

die entgegengesetzte Klasse „Brüder des

Schattens" genannt.

Die Brüder des Schattens.

In Bezug auf diese sagt H. P. Blavatsky

folgendes:

„Die Welt wird durch dasselbe Gesetz

des Gleichgewichts und der Harmonie er-

halten, auf welchem es aufgebaut ist. Die

centripetale Kraft hätte ohne die centrifugale

nicht in den harmonischen Umdrehungen

der Himmelskörper offenbar werden können.

Alle Formen sind die Produkte dieser zwei-

fachen Kraft in der Natur. Um uns ein

Die Brüder des Schattens.

Bild von der Sache zu machen, wollen wir

„Geist" als die centrifugale und die „Seele"

In Bezug auf diese sagt H. P. Blavatsky folgendes:

als die centripetale geistige Energie be-

trachten. Sind beide in vollkommener Har-

monie, so bringen beide nur ein einziges

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Resultat hervor, wird aber die centripetale

Bewegung der Seele nach dem Centrum,

"Die Welt wird durch dasselbe Gesetz des Gleichgewichts und der Harmonie erhalten, auf welchem es aufgebaut ist. Die centripetale Kraft hätte ohne die centrifugale nicht in den harmonischen Umdrehungen der Himmelskörper offenbar werden können. Alle Formen sind die Produkte dieser zweifachen I(raft in der Natur. Um uns ein Bild von der Sache zu ll1achen, wollen wir "Geist" als die centrifugale und die "Seele" als die centripetale geistige Energie betrachten. Sind beide in vollkommener Harmanie, so bringen beide nur ein einziges Resultat hervor, wird aber die centripetale Bewegung der Seele nach dem Centrum, welches sie anzieht (Gott), unterbrochen oder

welches sie anzieht (Gott), unterbrochen oder

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beschädigt, ihr Emporsteigen durch eine

schwerere materielle Last, als sie zu tragen

fähig ist, gehindert, so wird die Harmonie

beschädigt, ihr Emporsteigen durch eine schwerere materielle Last, als sie zu tragen fähig ist, gehindert, so wird die Harmonie des Ganzen, welche ihr Leben war, zerstört. Das individuelle Leben (der Seele) kann nur erhalten werden, wenn es durch diese zweifache Kraft unterstützt wird. Die geringste Abweichung vom Gesetze der Harmonie schädigt es, und wird es einmal unwiderruflich zerstört, so trennen sich die beiden Kräfte und die Form (Individualität) geht nach und nach verloren. Nach dem Tode der Gottlosen und Verworfenen kommt der entscheidende Augenblick. Wenn während -des Lebens die schliessliche und verzweifelte .A.nstrengung des inneren Ichs, sich mit dem schwachleuchtenden Strahle seiner göttlichen ~Ionade zu vereinigen, vernachlässigt wird, wenn dieser Strahl mehr und mehr in eine sich verdickende Kruste von Materie verhÜllt wird, so folgt die Seele, wenn sie vom Leibe frei geworden ist, ihren irdischen Anziehungen, sie wird magnetisch in die materielle Atmosphäre von Kama -loca angezogen und dort festgehalten. Da sinkt sie tiefer und tiefer, bis sie endlich, wenn sie ,vieder zum Bewusstsein gelangt, sich in

des Ganzen, welche ihr Leben war, zerstört.

Das individuelle Leben (der Seele) kann nur

erhalten werden, wenn es durch diese zwei-

fache Kraft unterstützt wird. Die geringste

Abweichung vom Gesetze der Harmonie

schädigt es, und wird es einmal unwider-

ruflich zerstört, so trennen sich die beiden

Kräfte und die Form (Individualität) geht

nach und nach verloren. Nach dem Tode

der Gottlosen und Verworfenen kommt der

entscheidende Augenblick. Wenn während

des Lebens die schliessliche und verzweifelte

Anstrengung des inneren Ichs, sich mit dem

schwachleuchtenden Strahle seiner göttlichen

Monade zu vereinigen, vernachlässigt wird,

wenn dieser Strahl mehr und mehr in eine

sich verdickende Kruste von Materie ver-

hüllt wird, so folgt die Seele, wenn sie vom

Leibe frei geworden ist, ihren irdischen An-

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ziehungen, sie wird magnetisch in die ma-

terielle Atmosphäre von Kama - loca an-

gezogen und dort festgehalten. Da sinkt sie

tiefer und tiefer, bis sie endlich, wenn sie

wieder zum Bewusstsein gelangt, sich in

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jenem Zustande erblickt, welchen die Alten

Hades und wir Avitchi nennen. Die Ver-

nichtung einer solchen Seele geht niemals

jenem Zustande erblickt, welchen die . .- \lten H ades und wir A. ,"i tch i nennen. Die'~ernichtung einer solchen Seele geht niemals plötzlich yor sich, sie kann Yielleicht Jahr-hunderte dauern, denn die X atur bewegt sich nicht in Sprüngen. Da die Astralseele der Persönlichkeit aus Elementen gebildet ist, hat das Gesetz der E"olution eine ge\\isse Zeit nötig, um zu wirken. Dann beginnt das schreckliche "\\Terk der ergeltung, das Y i n - y u a n der buddhistischen Initiaten.

plötzlich vor sich, sie kann vielleicht Jahr-

hunderte dauern, denn die Natur bewegt

sich nicht in Sprüngen. Da die Astralseele

der Persönlichkeit aus Elementen gebildet

ist, hat das Gesetz der Evolution eine gewisse

Zeit nötig, um zu wirken. Dann beginnt

das schreckliche Werk der Vergeltung, das

Yin-yuan der buddhistischen Initiaten.

„Diese Klasse von Geistern wird „erd-

gebundene Elementarwesen" oder „Erdgeister"

genannt und sind von den oben beschriebenen

Geistern der Elemente zu unterscheiden.

Es giebt aber noch eine andere und noch

gefährlichere Klasse. Diese sind im Osten

unter dem Xamen der „Brüder des

Schattens" bekannt. Sie sind lebende

,r

Menschen, welche von erdgebundenen Ele-

mentarwesen besessen sind; sie sind zeit-

weise deren Meister, fallen aber am Ende

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diesen schrecklichen Wesen zum Opfer*).

*) Wer denkt hier nicht an „Faust", welchen der Sage

gemäss am Ende seiner Laufbahn der Teufel, dem er sich

"Diese Klasse ,"on Geistern wird .,erdgebundene Elementarwesen" oder .,Erdgeister" genannt und sind "on den oben beschriebenen Geistern der Elemente zu unterscheiden. Es giebt aber noch eine andere und noch gefährlichere Klasse. Diese sind im Osten unter dem Xamen der "Brüder des Schattens" bekannt. Sie sind lebende :\Ienschen, welche von erdgebundenen Elementarwesen besessen sind; sie sind zeitweise deren ßleister, fallen aber am Ende diesen schrecklichen Wesen zum Opfer*).

„verschrieben" hatte, geholt hat. Etwas Wahres ist an der

Geschichte, man muss es nur richtig erfassen.

*) 'Verdenkt hier nicht an "Faust". welchen der Sage gemäss am Ende seiner Laufbahn der Teufel, dem er sich "verschrieben" hatte, geholt hat. Etwas W abres ist an der Geschichte. man muss es nur richtig erfassen.

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In Sikkhim und Tibet werden diese „Zauberer"

Dug-pas (Rotkappen) genannt, und sie sind

zu unterscheiden von den Geluk-pas (Gelb-

In Sikkhim und Tibet werden diese "Zauberer" Du g -pas (Rotkappen) genannt, und sie sind zu unterscheiden von den Geluk-pas (Gelbkappen), zu welchen die Jünger der weissen l\Iagie gehören. Dies ist aber nicht so zu verstehen, als ob in ganz Bhutan und Sikkhim, wo die Religion der B h 0 n s zu Hause ist, welche allgemein Dug - pas genannt werden, die ganze Bevölkerung von Teufeln besessen und Zauberer wären. l\1an findet unter diesem V olk ebenso gute Leute als anderswo; wir beziehen uns nur auf die Elite ihrer Lamaserien , auf einen inneren Kreis von Priestern, Teufelstänzern und Fetischanbetern, deren schauderhafte und geheimnisvolle Orgien und Ceremonien dem grässten Teile der Bevölkerung unbekannt sind.

kappen), zu welchen die Jünger der weissen

Magie gehören. Dies ist aber nicht so zu ver-

stehen, als ob in ganz Bhutan und Sikkhim,

wo die Religion der Bhons zu Hause ist,

welche allgemein Dug-pas genannt werden,

die ganze Bevölkerung von Teufeln besessen

und Zauberer wären. Man findet unter

diesem Volk ebenso gute Leute als anders-

wo; wir beziehen uns nur auf die Elite ihrer

Lamaserien, auf einen inneren Kreis von

Priestern, Teufelstänzern und Fetischanbetern,

deren schauderhafte und geheimnisvolle Or-

gien und Ceremonien dem grössten Teile der

Bevölkerung unbekannt sind.

„Es giebt somit zwei Klassen von „Brü-

dern des Schattens"; die lebendigen und die

toten. Beide sind heimtückisch, schlau, rach-

süchtig, und suchen stets ihr eigenes Leiden

an der Menschheit zu rächen. So werden

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sie, bis sie schliesslich die Vernichtung (ihrer

Individualität) ereilt, zu Vampyren, Gespen-

stern, und zu den vorzüglichsten Mitwir-

kern in spiritistischen Sitzungen (wo

"Es giebt sOlnit zwei Klassen von "Brüdern des Schattens"; die lebendigen und die toten. Beide sind heimtücki~ch, schlau, rachsüchtig, und suchen stets ihr eigenes Leiden an der ~Ienschheit zu rächen. So werden sie, bis sie schliesslich die Vernichtung (ihrer Individualität) ereilt, zu Vampyren, Gespenstern, und zu den vorzüglichsten :rvIitwirkern in spiritistischen Sitzungen (wo

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sie unter den verschiedenartigsten Masken

und unter angenommenen Namen erscheinen).

Sie sind die Berühmtheiten auf der Bühne

sie unter den verschiedenartigsten 1\Iasken und unter angenommenen Kamen erscheinen). Sie sind die Berühmtheiten auf der Bühne der sogenannten "Geistermaterialisationen", und bringen diese Phänomene mit Hilfe der intelligenteren unter den natürlich geboreneren Elementarwesen hervor, die sich stets und gerne in der Sphäre der ersteren aufhalten *). Henry Konrath, der bekannte deutsche Kabalist, giebt in seinem jetzt selten gewordenen 'Verke "Amphitheatrum Sapien tiae Aeternae" eine Zeichnung mit Darstellungen der vier Klassen dieser menschlichen Elementarwesen. Ist der l\fensch einmal durch die Pforte der Initiation gegangen, (zur geistigen Selbsterkenntnis) durch die Wiedergeburt gelangt, hat er einmal den

der sogenannten „Geistermaterialisationen",

und bringen diese Phänomene mit Hilfe der

intelligenteren unter den natürlich gebore-

neren Elementarwesen hervor, die sich stets

und gerne in der Sphäre der ersteren auf-

halten *). Henry Konrath, der bekannte deut-

sche Kabalist, giebt in seinem jetzt selten ge-

wordenen Werke „Amphitheatrum Sa-

pientiae Aeternae" eine Zeichnung mit

Darstellungen der vier Klassen dieser mensch-

lichen Elementarwesen. Ist der Mensch ein-

mal durch die Pforte der Initiation gegangen,

(zur geistigen Selbsterkenntnis) durch die

Wiedergeburt gelangt, hat er einmal den

*) Zu diesen Elementarwesen gehöreD auch diejenigen,

durch welche Phänomene ähnlich denjenigen von Miss Annie

Abbot auch in Deutschland produzierten hervorgebracht

werden. Wer die Sache wirklich selbst untersucht hat, der

weiss, dass sie nicht auf „Kunststücken, die jeder nach-

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machen kann, wenn es ihm gezeigt wird", beruht, und die

„"Wissenschaft" befindet sich dabei auf einer ganz falschen

Fährte, weil sie das Vorhandensein von Elementarwesen

nicht kennt. Der Poruthü Madan z. B. ist ein Dämon

von herkulischer Kraft, dem es Vergnügen macht, eine Ver-

sammlung von kurzsichtigen Professoren und „Sachverstän-

digen" (?) zum Besten zu halten.

*) Zu diesen Elementarwesen gehören auch diejenigen, durch welche Phänomene ähnlich denjenigen von Miss Annie Abbot auch in Deutschland produzierten hervorgebracht werden. \Ver die Sache wirklich selbst untersucht hat, der weiss, dass sie nicht auf "Kunststücken, die jeder nachmächen kann, wenn es ihm gezeigt wird", beruht, und die ,,'Vissenschaft" befindet sich dabei auf einer ganz falschen Fährte, weil sie das Vorhandensein von Elementarwesen nicht kennt. Der Poruthu Madan z. B. ist ein Dämon von herkulischer Kraft, dem es Vergnügen macht, eine Yersammlung von kurzsichtigen Professoren und "Sachverständigen" {?) zum Besten zu halten.

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Schleier der Isis, dieser geheimnisvollen und

eifersüchtigen Göttin gehoben, so hat er nichts

mehr zu fürchten. Aber so lange ihm dies

Schleier der Isis, dieser geheimnisvollen und eifersüchtigen Göttin gehoben, so hat er nichts mehr zu fürchten. Aber so lange ihm dies nicht gelungen ist, ist er in steter Gefahr*).

nicht gelungen ist, ist er in steter Gefahr*).

Die Magier und Theurgen warnten stets

vor der „Beschwörung" (Anrufung) der See-

len. Psellus sagt: „Rufe sie (die Seele) nicht,

damit nicht, wenn sie dich wieder verlässt,

etwas (Unreines) an ihr hängen bleibt"; und

in Bezug auf die Elementarwesen sagt er:

„Du sollst sie nicht sehen, ehe dein Körper

Die Magier und Theurgen warnten stets vor der "Beschwörung" (Anrufung) der Seelen. Psellus sagt: "Rufe sie (die Seele) nicht, damit nicht, wenn sie dich wieder verlässt, etwas (Unreines) an ihr hängen bleibt"; und in Bezug auf die Elementarwesen sagt er: ,.Du sollst sie nicht sehen, ehe dein Körper initiiert worden ist; denn sie locken und verführen die Seelen der Uneingeweihten." Die Gründe, welche gegen diesen Umgang mit den Verstorbenen angegeben werden, sind folgende;

initiiert worden ist; denn sie locken und

verführen die Seelen der Uneingeweihten."

Die Gründe, welche gegen diesen Umgang

mit den Verstorbenen angegeben werden,

sind folgende:

i. Jamblichus sagt: „Es ist äusserst schwer,

einen guten Dämonen von einem bösen zu

unterscheiden."

*) Die persönliche Eitelkeit vieler „Medien" macht es

den Elementargeistern leicht, sich für grosse Persönlichkeiten

auszugeben. Mancher denkt sich: „Ja, das glaube ich wohl,

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dass hohe Geister nicht mit jedem verkehren, aber mit mir

verkehren sie gewiss." So bildet sich denn mancher ein,

dass Goethe und Schiller ihm seine Verse in die Feder

diktieren oder durch den Tisch herausbuchstabieren, während

doch diese „Geister" nichts anderes sind als Elementarwesen,

die mit seiner Phantasie ein Spiel treiben, ohne dass er es weiss.

Jamblichus sagt: "Es ist äusserst schwer, einen guten Dämonen von einem bösen zu unterscheiden." I.

*) Die persönliche Eitelkeit vieler "Medien" macht es den Elementargeistern leicht, sich für grosse Persönlichkeiten auszugeben. Mancher denkt sich: "Ja, das glaube ich wohl, dass hohe Geister nicht mit jedem verkehren, aber mit mir verkehren sie gewiss." So bildet sich denn mancher ein, dass Goethe und Schiller ihm seine Verse in die Feder diktieren oder durch den Tisch herausbuchstabieren, während doch diese "Geister" nichts anderes sind als Elementarwesen, die mit seiner Phantasie ein Spiel treiben, ohne dass er es weiss.

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2. AVenn es der Larve eines guten Men-

schen gelingt, die Dichtigkeit der Erdatmo-

sphäre, welche ihr stets drückend und zuwider

'Venn es der Larve eines guten Menschen gelingt, die Dichtigkeit der Erdatmosphäre, welche ihr stets drückend und zlHvider . ist, zu durchdringen, so findet sie eine andere Gefahr, die sie nicht vermeiden kann. Die Seele kann sich nämlich der materiellen Welt nicht nähern, ohne etwas Unreines anzuziehen. Sie befleckt dadurch ihre Reinheit, und hat dann dafür zu leiden. Der wahre Theurgist wird es vermeiden, einem Bewohner der höheren Sphären mehr leiden zu machen, als es zum Heile der lVIenschheit unumgänglich nötig ist. Nur diejenigen, welche der schwarzen Magie verfallen sind, wie z. B. die Dugpas von Bhfitan und Sikkhim, erzwingen durch kräftige Beschwörungen und Nekromantik die unreinen Seelen von Bösewichtern, welche bereit sind, sie in ihren selbstsüchtigen Plänen zu unterstützen *). 2.

ist, zu durchdringen, so findet sie eine andere

Gefahr, die sie nicht vermeiden kann. Die

Seele kann sich nämlich der materiellen Welt

nicht nähern, ohne etwas Unreines anzuziehen.

Sie befleckt dadurch ihre Reinheit, und hat

dann dafür zu leiden. Der wahre Theurgist

wird es vermeiden, einem Bewohner der

höheren Sphären mehr leiden zu machen, als

es zum Heile der Menschheit unumgänglich

nötig ist. Nur diejenigen, welche der schwar-

zen Magie verfallen sind, wie z. B. die Dug-

pas von Bhutan und Sikkhim, erzwingen durch

kräftige Beschwörungen und Nekromantik

die unreinen Seelen von Bösewichtern, welche

bereit sind, sie in ihren selbstsüchtigen Plänen

zu unterstützen*).

Etwas ganz anderes ist der Verkehr mit

*) Wie glücklich dürfen wir uns schätzen, dass unsere

Gelehrtenwelt von solchen Dingen nichts weiss und sie

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ableugnet. Würden unsere Vivisektoren die schwarze Magie

kennen, sie würden nicht zögern, unzählige Seelen dem

ewigen Verderben zu weihen, um sich Gelegenheit zu ver-

schaffen, mit einer „neuen Entdeckung" vor der Welt Parade

zu machen.

Etwas ganz anderes ist der Verkehr mit *) Wie glücklich diirfen wir uns schätzen, dass unsere Gelehrtenwelt von solchen Dingen nichts weiss wld sie ableugnet. Würden unsere Vivisektoren die schwarze Magie kennen, sie würden nicht zögern, unzählige Seelen dem ewigen Verderben zu weihen, um sich Gelegenheit zu verschaffen, mit einer "neuen Entdeckung" vor der Welt Parade zu machen.

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dem Augoides (dem geistigen Selbst) ver-

mittelst der mediumistischen Kräfte subjektiv

thätiger Medien (Inspiration und Trance), wo-

dem Augoides (dem geistigen Selbst) vermittelst der mediumistischen Kräfte subjektiv thätiger Medien (Inspiration und Trance), wovon an einer andern Stelle die Rede sein wird *).

von an einer andern Stelle die Rede sein wird * l.

„Diese Elementarwesen und Teufel suchen

von den Körpern von Tölpeln und Idioten

Besitz zu ergreifen, und wenn es ihnen ge-

lingt, so bleiben sie dort; bis sie durch einen

mächtigen und reinen Willen vertrieben

werden. (Die Erklärung dafür ist, dass sie

selbst Formen von Wille und Vorstellung

sind). Jesus und Apollonius und andere be-

"Diese Elementarwesen und Teufel suchen von den Körpern von Tölpeln und Idioten Besitz zu ergreifen, und wenn es ihnen gelingt, so bleiben sie dort; bis sie durch einen mächtigen und re ine n Willen vertrieben werden. (Die Erklärung dafür ist, dass sie selbst Formen von 'Vi1le und Vorstellung sind). J esus und A pollonius und andere besassen die Kraft, die Atmosphäre innerhalb

sassen die Kraft, die Atmosphäre innerhalb

*) Um nicht missverstanden zu werden, ist es nötig

hier zu bemerken, dass ein Verkehr mit dem eigenen geistigen

Selbst nicht nur keine Unmöglichkeit, sondern sogar dringend

geboten ist. Ebenso ist ein Verkehr mit Verstorbenen, oder

vielmehr mit Sterbenden möglich. Solange die Seele nicht

von dem Leibe geschieden ist (und dies geschieht oft lange,

nachdem der Tod anscheinend schon eingetreten ist), kann

die Sehnsucht oder der Gedanke des Scheidenden einen ent-

fernten Freund beeinflussen, er kann ihm unter Umständen

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seine Gegenwart offenbaren, sich ihm in einem Traum oder

einer Vision zeigen, ja sogar objektiv sichtbar werden. Kein

wahrer echter Menschengeist eines Verstorbenen kann sich

aber „materialisieren" oder die bekannten „physischen Mani-

festationen" (Tischrücken u. dergl.) hervorbringen. Dies

geschieht durch Elcmentarwesen, welche es lieben, die Aber-

gläubischen zum Besten zu halten.

"') Um nicht missverstanden zu werden, ist es nötig hier zu bemerken, dass ein Verkehr mit dem eigenen geistigen Selbst nicht nur keine Unmöglichkeit, sondern sogar dringend geboten ist. Ebenso ist ein Verkehr mit Verstorbenen, oder vielmehr mit Sterbenden möglich. Solange die Seele nicht von dem Leibe geschieden ist (und dies geschieht oft lange, nachdem der Tod anscheinend schon eingetreten ist), kann die Sehnsucht oder der Gedanke des Scheidenden einen entfernten Freund beeinflussen, er kann ihm unter Umständen seine Gegenwart offenbaren, sich ihm in einem Traum oder ,einer Vision zeigen, ja sogar objektiv sichtbar werden. Kein wahrer echter Menschengeist eines Verstorbenen lmnn sich .aber "materialisieren" oder die bekannten "physischen Manifestationen~' (Tischrücken u. dergI.) hervorbringen. Dies .geschieht durch Elementarwesen, welche ei lieben, die Aber·· gläubischen zum Besten zu halten.

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und ausserhalb des Besessenen so zu reinigen;

-

dass die bösen Geister weichen mussten.

Gewisse Chemikalien und Räucherungen sind

und ausserhalb des Besessenen so zu reinigen; dass die bösen Geister ,veichen mussten. Gewisse Chemikalien und Räucherungen sind besonders unangenehm für diese Elementarwesen (die ja selbst halbmaterieller Natur sind). Dies war schon Zoroaster bekannt, und der berühmte Elektriker J\'Ir. Crom,vell F. Varley, hat in dieser Richtung erfolgreiche Versuche durch die An,vendung von Dämpfen von salpetriger Säure gemacht. Die Indier, Chinesen, Afrikaner und andere Völker benützen hierzu verschiedenartige Kräuter. (Dass die Dummheit darüber lacht, ist nicht zu verwundern; die Dummheit spottet über alles, nur nicht über sich seIhst.) Reine, oder auch solche Menschengeister, die nicht geradezu bösartig sind, haben dabei nichts zu fürchten; denn da sie von irdischer l\Iaterie frei geworden sind, so können irdische Substanzen auf sie keinen Einfluss ausüben. Solche Geister sind wie ein Hauch. Anders verhalten sich die (halbmateriellen) erdgebundenen Elementarwesen und die Geister der vier Elemente in der Natur.

besonders unangenehm für diese Elementar-

wesen (die ja selbst halbmaterieller Natur

sind). Dies war schon Zoroaster bekannt,

und der berühmte Elektriker Mr. Cromwell

F. Varley, hat in dieser Richtung erfolg-

reiche Versuche durch die Anwendung von

Dämpfen von salpetriger Säure gemacht.

Die Indier, Chinesen, Afrikaner und andere

Völker benützen hierzu verschiedenartige

Kräuter. (Dass die Dummheit darüber lacht,

ist nicht zu verwundern; die Dummheit

spottet über alles, nur nicht über sich selbst.)

Reine, oder auch solche Menschengeister, die

nicht geradezu bösartig sind, haben dabei

nichts zu fürchten; denn da sie von irdischer

Materie frei geworden sind, so können

irdische Substanzen auf sie keinen Einfluss

ausüben. Solche Geister sind wie ein Hauch.

Anders verhalten sich die (halbmateriellen)

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erdgebundenen Elementarwesen und die Geis-

ter der vier Elemente in der Natur.

Für solche fleischlichen erdgebundenen

Larven, verkommene menschliche Geister,

Für solche fleischlichen erdgebundenen Larven, verkommene menschliche Geister,.

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erhofften die alten Kabalisten eine Reinkar-

nation. Aber wann und wie? In einem

hierzu geeigneten Augenblicke, unter Mit-

erhofften die alten Kabalisten eine Reinkarnation. Aber wann und wie? In einem hierzu geeigneten Augenblicke, unter Mithilfe einer aufrichtigen Begierde zu seiner Besserung und Bekehrung von Seiten einer willensstarken, mit ihm sympathisierenden Person, oder auch vermittelst einer Begierde, die aus dem· verkommenen Geiste selber entspringt, vorausgesetzt, dass dieselbe stark genug ist, um ihn zu befähigen, die sündhafte Materie, mit der er belastet ist, abzuwerfen. Er verliert dann alles Bewusstsein; die ehedem klare und glänzende Monade wird wieder im Wirbel der irdischen Evolution gefangen, muss wieder durch die unteren Naturreiche wandern und atmet schliesslich wieder als ein menschliches Kind. Die Zeit auszurechnen, welche hierzu nötig ist, ist eine Unmöglichkeit und ein solches Bemühen wäre sehr überflüssig, da es in der Ewigkeit kein Zeitmass giebt *).

hilfe einer aufrichtigen Begierde zu seiner

Besserung und Bekehrung von Seiten einer

willensstarken, mit ihm sympathisierenden

Person, oder auch vermittelst einer Begierde,

die aus dem verkommenen Geiste selber

entspringt, vorausgesetzt, dass dieselbe stark

genug ist, um ihn zu befähigen, die sündhafte

Materie, mit der er belastet ist, abzuwerfen.

Er verliert dann alles Bewusstsein; die ehe-

dem klare und glänzende Monade wird

wieder im Wirbel der irdischen Evolution

gefangen, muss wieder durch die unteren

Naturreiche wandern und atmet schliesslich

wieder als ein menschliches Kind. Die Zeit

auszurechnen, welche hierzu nötig ist, ist eine

Unmöglichkeit und ein solches Bemühen

wäre sehr überflüssig, da es in der Ewigkeit

kein Zeitmass giebt*).

*) In obigem finden wir den Schlüssel zur Erklärung

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der Lehre von der Erlösung der „armen Seelen" im „Fege-

feuer" und der Seelenwanderung. Beide dieser Lehren

sind ein Aberglaube, wenn man sie so auffasst, wie sie

heutzutage gelehrt oder betrachtet werden, erscheinen aber

weniger albern, wenn man anfängt, sie richtig zu verstehen.

*) In obigem finden wir den Schlüssel zur Erklärung der Lehre von der Erlösung der "armen Seelen" im "Fegefeuer" und der Seelenwanderung. Heide dieser Lehren sind ein Aberglaube, wenn man sie so auffasst, wie sie heutzutage gelehrt oder betrachtet werden, erscheinen aber weniger albern, wenn man anfängt, sie richtig zu verstehen.

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Porphyrius sagt in Bezug auf diese Ele-

mentarwesen:

„Diese unsichtbaren Wesen wurden von Menschen als

Porphyrius sagt In Bezug auf diese Elernentarwesen:

Götter verehrt. Man glaubt allgemein, dass sie sehr bös-

artig werden können, und der Beweis davon ist, dass ihr

Zorn sich gegen diejenigen entflammt, welche ihnen nicht

die Verehrung darbringen, zu welcher sie sich berechtigt

"Diese unsichtbaren 'Vesen wurden von }\Ienschen als Götter verehrt. Man glaubt allgemein, dass sie sehr bÖsartig werden können, und der Beweis davon ist, dass ihr Zorn sich gegen diejenigen entflammt, welche ihnen nicht die Verehrung darbringen, zu welcher sie sich berechtigt glauben*).

glauben *).

Homer sagt darüber folgendes:

„Unsere Götter erscheinen uns, wenn wir ihnen Opfer

bringen. Sie setzen sich zu unserer Tafel und neh-

men an dem Festgelage teil. Wenn sie einem ein-

samen Wanderer auf seinem Wege begegnen, so dienen

sie ihm als Führer und offenbaren sich ihm. Unsere

Frömmigkeit bringt uns denselben nahe, ebenso wie Ver-

brechen und Blutvergiessen die Cyklopen und das wilde

Geschlecht der Riesen vereinigt**)."

Horner sagt darüber folgendes:

„Hieraus geht hervor, dass diese „Götter"

freundliche und wohlwollendeDämonen waren,

"Unsere Götter erscheinen uns, wenn wir ihnen Opfer bringen. Sie set zen sie h zu uns e r e r Ta fe 1 und ne h men an dem Festgelage teil. Wenn sie einem einsamen Wanderer auf seinem 'Vege begegnen, so die ne n sie ihm als Führer und offenbaren sich ihm. Unsere Frömmigkeit bringt uns denselben nahe, ebenso wie Yerbrechen und Blutvergiessen die Cyklopen und das wilde Geschlecht der Riesen vereinigt **)."

aber keine „Teufel", seien sie nun entkörperte

Geister oder Elementarwesen.

„Ferner sagt Porphyrius, der ein Schüler

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von Plotinus war:

„Die Dämonen sind unsichtbar, aber sie verstehen es,

sich mit Materie zu bekleiden und Formen tind Gestalten

verschiedener Art anzunehmen. Dies ist daraus zu erklären,

*) „Von den Opfern für die Götter und Dämonen."

Kap. II.

**) „Odyssee", VII.

"Hieraus geht hervor, dass diese "Götter" freundliche und wohlwollendeDämonen waren, aber keine "Teufel", seien sie nun entkörperte Geister oder Elernentarwesen. "Ferner sagt Porphyrius, der eIn Schüler von Plotinus war: "Die Dämonen sind unsichtbar, aber sie verstehen es, sich mit :\Iater:e 7.U beldci<1en und Formen und Gestalten verschiedener Art anzunehmen. Dies ist daraus zu erklären, *) .. Von den Opfern für die Götter und Dämonen."

Kap. H. H) "Odyssee", VII.

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dass sie in ihrer Natur viel Stoffliches haben. Ihr

Aufenthaltsort ist in der Nähe der Erde, und wenn sie

der Oberaufsicht der guten Dämonen entwischen

dass sie in ihrer Natur viel Stoffliches haben. Ihr Aufenthaltsort ist in der Nähe der Erde, und wenn sie der Oberaufsicht der guten Dämonen entwischen können, so giebt es keine Unthat, die sie sich nicht zu begehen wagen. Mitunter wenden sie Gewalt, mitunter Schlauheit an." *)

können, so giebt es keine Unthat, die sie sich

nicht zu begehen wagen. Mitunter wenden sie Gewalt,

mitunter Schlauheit an."*)

Ferner sagt er:

„Es ist ein Kinderspiel für diese Dämonen, in uns

schlechte Leidenschaften zu erregen, die menschliche Gesell-

schaft und ganze Nationen mit aufwühlerischen Ideen zu

erfüllen, welche Krieg, Revolution und anderes Unglück

verursachen, und uns glauben zu machen, dass dies das

Werk der Götter sei. Diese Geister vertreiben sich die

Ferner sagt er:

Zeit damit, die Sterblichen zu belügen und zu betrügen; sie

machen ihnen Täuschungen und Wunder vor. Ihr Haupt-

"Es ist ein Kinderspiel für diese Dämonen, in uns schlechte Leidenschaften zu erregen, die menschliche Gesellschaft und ganze Nationen mit aufwühlerischen Ideen zu erfüllen, welche Krieg, Revolution und anderes Unglück verursachen, und uns glauben zu machen, dass dies das Werk der Götter sei. Diese Geister vertreiben sich die Zeit damit, die Sterblichen zu belügen und zu betrügen; sie machen ihnen Täuschungen und Wunder vor. Ihr Hauptbestreben besteht darin, glauben zu machen, dass sie GL tter oder die Seelen Verstorbener seien."**)

bestreben besteht darin, glauben zu machen, dass

sieGctter oder die Seelen Verstorbener seien."**)

Jamblichus, ein Neuplatonist und Magier,

lehrt folgendes:

„Gute Dämonen erscheinen uns in Wirklichkeit; böse

können sich uns nur in der Gestalt von schattenhaften

Phantomen offenbaren."***)

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„Die guten fürchten das Licht nicht, die bösen

haben Dunkelheit nötig. Die Empfindungen, welche

sie in uns erregen, machen uns an das Dasein und die Wirk-

lichkeit von Dingen, welche sie uns zeigen, glauben, obgleich

dieselben nicht vorhanden sind."

*) „Über die Opfer für die Götter und Dämonen."

Kap. H.

**) Ibid.

Jamblichus, ein Neuplatonist und l\'1agier, lehrt folgendes:

***) „De Mysteriis Egyptqrum."

Lotusblüten XXX. 14

"Gute Dämonen erscheinen uns in Wirklichkeit; l,öse können sich uns nur in der Gestalt von schattenhaften Phan tomen offenbaren." ***) "Die guten fürchten das Licht nicht, die bösen haben Dunkelheit nötig. Die Empfindungen, welche sie in uns erregen, machen uns an das Dasein und die Wirklichkeit von Dingen, welche sie uns zeigen, glauben, obgleich dieselben nicht vorhanden sind." *) "Über die Opfer für die Götter und Dämonen. ,. Kap. H. **) Ibid. ***) "De Mysteriis Egypt~rum." LotusbUlten XXX.

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2°4

„Auch die besten und erfahrensten Theu-

maturgen fanden es mitunter gefährlich, sich

mit den Elementarwesen abzugeben, und

"Auch die besten und erfahrensten Theumaturgen fanden es mitunter gefährlich, sich mit den Elementarwesen abzugeben, und Jamblichus sagt darüber:

Jamblichus sagt darüber:

„Die Götter, Engel und Dämonen, wie auch die Seelen

können durch Anrufungen und Gebete uns nahegebracht

werden. Wird aber dabei ein Versehen gemacht, so kann

es euch übel ergehen. Glaubet nicht, dass ihr es mit wohl-

wollenden Gottheiten zu thun habt, welche durch euer

ernstes Gebet berufen zu euch kommen; sie sind nur böse

Dämonen in der Maske von guten, denn die Elementar-

"Die Götter, Engel und Dämonen, wie auch die See I e 11 können durch Anrufungen und Gebete uns nahegebracht werden. Wird aber dabei ein Versehen gemacht, so kann es euch übel ergehen. Glaubet nicht, dass ihr es mit wohlwollenden Gottheiten zu thun babt, welche durch euer ernstes Gebet berufen zu euch kommen j sie sind nur böse Dämonen in der Maske von guten, denn die Elementarwesen bekleiden sich oft mit einem den guten ähnlichen Aussehen und stellen eine viel höhere Rangklasse vor, als ihnen gebührt. Sie verraten sich in der Regel durch ihre Prahlerei." *)

wesen bekleiden sich oft mit einem den guten ähnlichen

Aussehen und stellen eine viel höhere Rangklasse vor, als

ihnen gebührt. Sie verraten sich in der Regel durch ihre

Prahlerei."*)

„Zu allen Zeiten war es unter den Theu-

maturgen die Regel, dass derjenige, welcher

sich mit dem Verkehr mit Geistern befassen

\ IA, reines Herzens sein und die Bedingungen

kennen muss, unter denen das vollkommene

Gleichgewicht zwischen den vier Elementen

hergestellt und erhalten bleibt. Vor allem

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musste er die darauf bezüglichen Vorschriften

genau kennen. Er musste die geistige Atmo-

sphäre innerhalb des Zirkels, in welchem er

reine Geister anziehen wollte, reinigen und

*) Jamblichus. „Über den Unterschied zwischen

den Dämonen."

"Zu allen Zeiten war es unter den Theumaturgen die Regel, dass derjenige, welcher sich mit dem Verkehr mit Geistern befassen \ ~J, reines Herzens sein und die Bedingungen kennen muss, unter denen das vollkommene Gleichgewicht zwischen den vier Elementen hergestellt und erhalten bleibt. V or allem musste er die darauf bezüglichen Vorschriften genau kennen. Er musste die geistige Atmosphäre innerhalb des Zirkels, in welchem er reine Geister anziehen wollte, reinigen und *)

J am blich uso

"Über den Unterschied zwischen

den Dämonen."

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die Elemente ins Gleichgewicht bringen, um

den Eintritt der Geister der vier Elemente

in ihre betreffenden Sphären zu verhindern.

die Elemente ins Gleichgewicht bringen, um den Eintritt der Geister der vier Elemente in ihre betreffenden Sphären zu verhindern. Wehe demjenigen, der da etwas unternimmt, was er nicht versteht. Bei jedem Schritte bedrohen ihn Gefahren. Er ruft Kräfte ins Dasein, die er nicht beherrschen kann; er erweckt die Hüter der Schwelle, welche nur ihrem Herrn den Durchgang gestatten."

Wehe demjenigen, der da etwas unternimmt,

was er nicht versteht. Bei jedem Schritte

bedrohen ihn Gefahren. Er ruft Kräfte ins

Dasein, die er nicht beherrschen kann; er er-

weckt die Hüter der Schwelle, welche nur

ihrem Herrn den Durchgang gestatten."

Ein gewisser, unsterblich gewordener Al-

chemist sagt:

„Wenn du einmal beschlossen hast, ein Mitarbeiter im

Geiste des lebendigen Gottes zu werden, so sieh zu, dass

du ihn in seinem Werke nicht hinderst; denn wenn deine

Wärme das natürliche Verhältnis übersteigt, so wirst du

die feuchten Naturen aufregen; sie werden sich gegen das

Centraifeuer wenden und das Centralfeuer gegen sie, und

es wird eine schreckliche Teilung im Chaos eintreten."

Alles das obige wird, wenn auch in einer

verunstalteten Form, in verschiedenen Reli-

gionssystemen gelehrt, obgleich „in unseren

Ein gewisser, unsterblich gewordener Alchemist sagt:

aufgeklärten Zeiten" kaum irgend ein Pre-

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diger es wagen dürfte, diesen Gegenstand

zu berühren, wollte er sich nicht dem Ge-

lächter der „Aufgeklärten", die von alledem

nichts verstehen, aussetzen. Die Geister, von

"Wenn du einmal beschlossen hast, ein Mitarbeiter im Geiste des lebendigen Gottes zu werden, so sieh zu, dass du ihn in seinem Werke nicht hinderst; denn wenn deine Wärme das natürliche Verhältnis übersteigt, so wirst du die feuchten Naturen aufregen; sie werden sich gegen das Centralfeuer wenden und das Centralfeuer gegen sie, und es wird eine schreckliche Teilung im Chaos eintreten."

denen die Philosophen des Altertums sprechen,

14*

Alles das obige wird, wenn auch in einer verunstalteten Form, in verschiedenen Religionssystemen gelehrt, obgleich "in unseren aufgeklärten Zeiten" kaum irgend ein Prediger es wagen dürfte, diesen Gegenstand zu berühren, wollte er sich nicht dem Gelächter der "Aufgeklärten", die von alledem nichts verstehen, aussetzen. Die Geister, von denen die Philosophen des Altertums sprechen, '4 *

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sind nicht tot und nicht verreist, sie sind

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noch immer vorhanden. Die moderne Welt-

weisheit hat nicht dem Geisterreiche ein

Ende gemacht, sondern sie hat nur die

sind nicht tot und nicht verreist, sie sind noch immer vorhanden. Die moderne Welt,veisheit hat nicht dem Geisterreiche ein Ende gemacht, sondern sie hat nur die geistige Erkenntnisfähigkeit herabgeschraubt, wo nicht vernichtet. Die Dämonen sitzen auch heute noch an unseren Tischen, aber wir können sie nicht mehr sehen, weil wir selber zu sehr materiell und ungeistig geworden sind, und weil wir sie nicht sehen . können, bilden wir uns in unserem Eigendünkel ein, dass es keine anderen Wesen als die uns körperlich sichtbaren gäbe.

geistige Erkenntnisfähigkeit herabgeschraubt,

wo nicht vernichtet. Die Dämonen sitzen

auch heute noch an unseren Tischen, aber

wir können sie nicht mehr sehen, weil wir

selber zu sehr materiell und ungeistig ge-

worden sind, und weil wir sie nicht sehen

können, bilden wir uns in unserem Eigen-

dünkel ein, dass es keine anderen Wesen

als die uns körperlich sichtbaren gäbe.

Trotz unseres Unglaubens spazieren aber

diese Geister in uns selbst ein und aus,

rufen in uns diese oder jene Gemüts-

bewegungen ins Leben, verursachen die Ent-

stehung von Leidenschaften aller Art, über-

wältigen unsere Vernunft, beeinflussen unser

Wollen und Denken, und wir können unseren

Feinden umsoweniger gegen übertreten, je

mehr wir vor ihnen die Augen verschliessen.

Um je weniger der Mensch sich selber und

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seine Natur erkennt, um so weniger kann

er sich selbst beherrschen. So nimmt die

moralische Verkommenheit in Europa täglich

Trotz unseres Unglaubens spazieren aber diese Geister in uns selbst ein und aus, rufen in uns diese oder jene Gemütsbewegungen ins Leben, verursachen die Entstehung von Leidenschaften aller Art, überwältigen unsere Vernunft, beeinflussen uns~r Wollen und Denken, und wir können unseren Feinden umsoweniger gegenübertreten, je mehr wir vor ihnen die Augen verschliessen. Um je weniger der Mensch sich selber und seine Natur erkennt, um so weniger kann er sich selbst beherrschen. So nimmt die moralische Verkommenheit in Europa täglich

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mehr überhand, unsichtbare Einflüsse be-

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herrschen die Gemüter der Menschen und

führen sie ins Verderben. Sie verleiten zu

Verbrechen, vor welchen die Weltverbesserer

mehr überhand , unsichtbare Einflüsse beherrschen die Gemüter der Menschen und führen sie ins Verderben. Sie verleiten zu Verbrechen, vor welchen die Weltverbesserer ratlos und hilflos dastehen; die geistlose Wissenschaft aber tappt wie ein Blinder im Dunkeln herum und findet nicht das, was sie sucht, weil sie die Ursachen solcher Erscheinungen immer nur dort sucht, 'wo sie nicht sind.

ratlos und hilflos dastehen; die geistlose

Wissenschaft aber tappt wie ein Blinder im

Dunkeln herum und findet nicht das, was sie

sucht, weil sie die Ursachen solcher Er-

scheinungen immer nur dort sucht, wo sie

nicht sind.

Was ist die Ursache dieser geistigen

Verdummung und Kurzsichtigkeit, als die

durch die Vielheit bedingte Oberflächlichkeit,

welche uns hindert, die Einheit des Ganzen

im Innern der Dinge zu sehen. „Je mehr

sich das äussere Auge öffnet, um so mehr

schliesst sich das innere Auge," sagt die

Bhagavad Gita. Je mehr sich der Geist nach

Aussen und an der Oberfläche bewegt, um

so weniger blickt sein Auge nach Innen,

um so weniger erkennt er sich selbst, sein

wahres Wesen in der Tiefe seiner Natur.

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Wenn unser jetziges Zeitalter ein Zeitalter

der Aufklärung genannt zu werden verdient,

Was ist die Ursache dieser geistigen Verdummung und Kurzsichtigkeit, als die durch die Vielheit bedingte Oberflächlichkeit, welche uns hindert, die Einheit des Ganzen im Innern der Dinge zu sehen. "Je mehr sich das äussere Auge öffnet, um so mehr schliesst sich das innere Auge," sagt die Bhagavad Gita. Je mehr sich der Geist nach Aussen und an der Oberfläche bewegt, um so weniger blickt sein Auge nach Innen, um so weniger erkennt er sich selbst, sein wahres Wesen in der Tiefe seiner Natur. Wenn unser jetziges Zeitalter ein Zeitalter der Aufklärung genannt zu werden verdient, so ist es ein solches nur in einer ganz materiellen Richtung, dagegen aber eine Pe-

so ist es ein solches nur in einer ganz ma-

teriellen Richtung, dagegen aber eine Pe-

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riode des Schlafes in Bezug auf die Erkennt-

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nis der Wahrheit, und ohne diese geistige

Erkenntnis wird auch die wahre Bedeutung

der materiellen Vorgänge in unserer Er-

riede des Schlafes in Bezug auf die Erkenntnis der Wahrheit, und ohne diese geistige Erkenntnis wird auch die wahre Bedeutung der materiellen V orgänge in unserer Erscheinungswelt nicht erkannt. "Zu dieser Selbsterkenntnis aber gelangen" - so heisst es in den Upanischaden - ,.nur diejenigen, welche den Ewigen erkennen, die einsame fleckenlose Wahrheit, die über alle Täuschung erhaben ist. Sie erlangen diese Erkenntnis durch ausdauerndes Bestreben, nicht aber durch flatterhaftes Studieren und Vielwisserei *)."

scheinungswelt nicht erkannt. „Zu dieser

Selbsterkenntnis aber gelangen" — so heisst

es in den Upanischaden — ,.nur diejenigen,

welche den Ewigen erkennen, die einsame

fleckenlose Wahrheit, die über alle Täuschung

erhaben ist. Sie erlangen diese Erkenntnis

durch ausdauerndes Bestreben, nicht aber

durch flatterhaftes Studieren und Viel-

wisserei *)."

Es ist im Innern gerade so wie im

Äussern. Es ist heutzutage Mode geworden,

alljährlich vermittelst Eisenbahn und Dampf-

schiff einen grossen Teil der Welt zu durch-

jagen, um sich Erholung und Zerstreuung zu

verschaffen und die Welt kennen zu lernen.

Hierdurch erlangt man eine Menge von

oberflächlichen Eindrücken, die schnell wieder

vergessen sind, lernt aber nichts gründlich

kennen und das Vergnügen dabei ist in der

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Regel derartig, dass man froh ist, wieder

*) „Das Palladium der Weisheit." Lotusblüten XXV,

Pag, 725.

Es ist im Innern gerade so wie im .A.ussern. Es ist heutzutage Mode geworden, alljährlich vermittelst Eisenbahn und Dampfschiff einen grossen Teil der Welt zu durchjagen, um sich Erholung und Zerstreuung zu verschaffen und die Welt kennen zu lernen. Hierdurch erlangt man eine Menge von oberflächlichen Eindrücken, die schnell wieder vergessen sind, lernt aber nichts gründlich kennen und das Vergnügen dabei ist in der Regel derartig, dass man froh ist, wieder *) "Das Palladium der \Veisheit." Lotusblüten XXV, pag. 72 5.

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2°9

nach Hause zu kommen. Desgleichen ist

die Erziehung heutzutage darauf gerichtet,

möglichst viel Dinge oberflächlich kennen

nach Hause zu kommen. Desgleichen ist die Erziehung heutzutage darauf gerichtet, möglichst viel Dinge oberflächlich kennen zu lernen, eine Menge von Büchern zu durchblättern, aber in keinem Gegenstande in die Tiefe zu dringen und keiner findet die himmlische Ruhe, in welcher die Wahrheitserkenntnis und diese wahre Seligkeit thront. Widmet sich aber einmal einer einer Spezialität, so verliert er sich in der Regel in den Kleinlichkeiten der Oberfläche, weil er die Einheit des Ganzen nicht kennt. Er gleicht einem Mineralogen, der am Abhange eines Berges im Schweisse seines Angesichts taubes Gestein zerklopft; aber von den goldführenden Adern im Innern und den erfrischenden Strömen, die in der Tiefe rauschen, weiss er nichts und spottet des erfahrenen Bergmannes, der ihm davon spricht.

zu lernen, eine Menge von Büchern zu

durchblättern, aber in keinem Gegenstande

in die Tiefe zu dringen und keiner findet die

himmlische Ruhe, in welcher die Wahrheits-

erkenntnis und diese wahre Seligkeit thront.

Widmet sich aber einmal einer einer Spe-

zialität, so verliert er sich in der Regel in den

Kleinlichkeiten der Oberfläche, weil er die

Einheit des Ganzen nicht kennt. Er gleicht

einem Mineralogen, der am Abhange eines

Berges im Schweisse seines Angesichts

taubes Gestein zerklopft; aber von den gold-

führenden Adern im Innern und den er-

frischenden Strömen, die in der Tiefe rauschen,

weiss er nichts und spottet des erfahrenen

Bergmannes, der ihm davon spricht.

Wer die Geister kennen lernen will, die

sich im Weltall bewegen, der sollte vor

allem den Geist kennen lernen, der das

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ganze Weltall bewegt und aus dem alle

Geister entspringen. Dies ist das Endziel

aller wahren Religion und die Grundlage

der wirklichen Wissenschaft. Diese Er-

Wer die Geister kennen lernen will, die sich im Weltall bewegen, der sollte vor allem den Geist kennen lernen, der das ganze Weltall bewegt und aus dem alle Geister entspringen. Dies ist das Endziel aller wahren Religion und die Grundlage der wirklichen Wissenschaft. Diese Er-

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210

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kenntnis wird Theosophie oder Gottes-

erkenntnis genannt. Sie ist die Erkenntnis

desjenigen, welcher in allen Dingen die

kenntnis wird Theosophie oder Gotteserkenntnis genannt. Sie ist die Erkenntnis desjenigen, welcher in allen Dingen die Grundursache ihres Daseins und deshalb auch unser eigenes wahres innerstes Selbst ist, nicht desjenigen "Selbsts", welches eine vorübergehende Erscheinung, vergänglich und sterblich ist, sondern des göttlichen Selbsts, welches ohne irgend welche Beschränkung in grenzenloser Liebe das Ganze umfasst, durchdringt und erhält.

Grundursache ihres Daseins und deshalb

auch unser eigenes wahres innerstes Selbst

ist, nicht desjenigen „Selbsts", welches eine

vorübergehende Erscheinung, vergänglich

und sterblich ist, sondern des göttlichen

Selbsts, welches ohne irgend welche Be-

schränkung in grenzenloser Liebe das Ganze

umfasst, durchdringt und erhält.

Gott kennen zu lernen ist aber keinem

Menschen beschieden, weil er alles in

allem und in allem das Höchste ist. Gott

allein kann sich selber erkennen, und um

sich selbst als Gott zu erkennen, müsste der

Mensch selbst zu Gott werden und somit

aufhören ein Mensch zu sein, d. h. er müsste

aus sich selber heraustreten, alle Beschränkt-

heit aufgeben, selbst das Ewige, Unendliche

werden und sich als solches erkennen. Kein

Mensch kann zur Spitze einer Leiter ge-

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langen, ohne die Zwischenstufen zu ersteigen,

und desgleichen muss der Mensch erst die hö-

heren Daseinsstufen erreichen, ehe er zur höch-

sten gelangen kann. Deshalb muss der nach

Gott kennen zu lernen ist aber keinem Menschen beschieden, weil er alles in allem und in allem das Höchste ist. Gott allein kann sich selber erkennen, und um sich selbst als Gott zu erkennen, müsste der Mensch selbst zu Gott werden und somit aufhören ein Mensch zu sein, d. h. er müsste aus sich selber heraustreten, alle Beschränktheit aufgeben, selbst das Ewige, Unendliche werden und sich als solches erkennen. Kein Mensch kann zur Spitze einer Leiter gelangen, ohne die Zwischenstufen zu ersteigen, und desgleichen muss der Mensch erst die höheren Daseinsstufen erreichen, ehe er zur höchsten gelangen kann. Deshalb muss der nach

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Wahrheit suchende erst seinen eigenen

inneren Führer kennen lernen und mit ihm

Eins werden, ehe er durch diesen Führer,

Wahrheit suchende erst seinen eigenen inneren Führer kennen lernen und mit ihm Eins werden, ehe er durch diesen Führer, der allein der Anschauung Gottes fähig ist, zur göttlichen Selbsterkenntnis gelangen kann. Dies ist das grosse Geheimnis. Es ist das "leuchtende Selbst", ein göttlicher Strahl jenes "Ichs", dessen Schatten die menschliche Persönlichkeit ist. Die Betrachtung des höheren Selbsts und der Beziehungen, welche es während seiner Inkarnationen sowohl als auch in den Zwischenpausen derselben zu der Persönlichkeit des Menschen hat, gehört nicht in einen Artikel über "Elementarwesen" und behalten wir uns eine Besprechung dieses Gegenstandes in einem besonderen Abschnitte vor.

der allein der Anschauung Gottes fähig ist,

zur göttlichen Selbsterkenntnis gelangen

kann. Dies ist das grosse Geheimnis. Es ist

das „leuchtende Selbst", ein göttlicher Strahl

jenes „Ichs", dessen Schatten die menschliche

Persönlichkeit ist. Die Betrachtung des

höheren Selbsts und der Beziehungen, welche

es während seiner Inkarnationen sowohl als

auch in den Zwischenpausen derselben zu

der Persönlichkeit des Menschen hat, gehört

nicht in einen Artikel über „Elementarwesen"

und behalten wir uns eine Besprechung dieses

Gegenstandes in einem besonderen Ab-

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schnitte vor.

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Das Rätsel des Daseins.

Vergebens sucht der irrende Verstand

Des Daseins Rätsel zu ergründen.

--

Das Dasein wird durchs Dasein nur erkannt;

Wer's kennen will, der muss sich selber rinden.

Vergebens zerbrechen sich die Gelehrten

und Philosophen die Köpfe, um das Rätsel

des Daseins zu lösen. Wie vor Jahrtausenden,

so steht auch jetzt noch die unerbittliche

Sphinx am Wege und giebt denjenigen, die

auf dem Wege des Lebens an ihr vorüber-

gehen, dieses Rätsel auf, und jeder, der es

nicht zu lösen vermag, wird in den Abgrund

gestürzt. Wie könnte es auch anders sein;

denn was hilft dem Menschen alle seine

Das Rätsel des Daseins.

Wissenschaft, Theorien und Meinungen in

Bezug auf dieses und jenes, solange er sein

eigenes Dasein nicht kennt? An was soll er

sich innerlich halten, wenn er in seinem

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Innern keinen Halt findet? Wie kann er sich

Vergebens sucht der irrende Verstand Des Daseins Rätsel FoU ergründen. Das Dasein wird durohs Dasein Dur erkannt; Wer's kennen will, der muss sieh selber finden.

Vergebens zerbrechen sich die Gelehrten und Philosophen die Köpfe, um das Rätsel des Daseins zu lösen. Wie vor Jahrtausenden, so steht auch jetzt noch die unerbittliche Sphinx am Wege und giebt denjenigen, die auf dem Wege des Lebens an ihr vorübergehen, dieses Rätsel auf, und jeder, der es nicht zu lösen vermag, wird in den Abgrund gestürzt. Wie könnte es auch anders sein; denn was hilft dem Menschen alle seine Wissenschaft, Theorien und Meinungen in Bezug auf dieses und jenes, solange er sein eigenes Dasein nicht kennt? An was soll er sich innerlich halten, wenn er in seinem Innern keinen Halt findet? Wie kann er sich

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— 213 —

21 3

auf sich selber verlassen, wenn er sein wirk-

liches Selbst nicht kennt, und alles äusser-

liche nur ein Schein, eine Täuschung ist? Und

auf sich selber verlassen, wenn er sein wirkliches Selbst nicht kennt, und alles äusserliche nur ein Schein, eine Täuschung ist? Und dennoch ist die Lösung des Daseinsrätsels ein ganz einfaches Ding; es gehört dazu sehr wenig Belesenheit; ein Bauer kann es ebensoleicht lösen, als ein Gelehrter; es gehört weiter nichts dazu, als dass man selbst in das wahre Dasein eintritt. Damit wird dann von selbst auch das falsche Dasein erkannt. •

dennoch ist die Lösung des Daseinsrätsels ein

ganz einfaches Ding; es gehört dazu sehr

wenig Belesenheit; ein Bauer kann es eben-

soleicht lösen, als ein Gelehrter; es gehört

weiter nichts dazu, als dass man selbst in

das wahre Dasein eintritt. Damit wird dann

von selbst auch das falsche Dasein erkannt.

Die folgenden Blätter sind einem Briefe

eines Theosophen (d. h. eines Menschen, wel-

cher zur Selbsterkenntnis gekommen ist) ent-

nommen, und sollen dazu dienen, uns den

Weg zur Lösung des Daseinsrätsels zu zeigen:

„Die Welt (der Körper) hat Leben, die

Ewigkeit (der Geist) ist das Leben selbst.

Das Innere sowohl als das Äussere lebt; die

Ursache dieses Lebendigseins ist das Leben

und die Wirkungen des Lebens entstehen

durch dessen Thätigkeit. Das Leben ist das

Gesetz, das Lebendigsein ist dessen Offen-

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barung. Das Leben erscheint der Vernunft

Die folgenden Blätter sind einem Briefe eines Theosophen (d. h. eines Menschen, welcher zur Selbsterkenntnis gekommen ist) entnommen, und sollen dazu dienen, uns den Weg zur Lösung des Daseinsrätsels zu zeigen:

als Gesetz und den Sinnesorganen stellt es

sich als Offenbarungen dar. Alle Teile in

der Natur werden durch das einheitliche

"Die Welt (der Körper) hat Leben, die Ewigkeit (der Geist) ist das Leben selbst. Das Innere sowohl als das Äussere lebt; die Ursache dieses Lebendigseins ist das Leben und die Wirkungen des Lebens entstehen durch dessen Thätigkeit. Das Leben ist das Gesetz, das Lebendigsein ist dessen Offenbarung. Das Leben erscheint der Vernunft als Gesetz und den Sinnesorganen stellt es sich als Offenbarungen dar. Alle Teile in der Natur \verden durch das einheitliche

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— 214 —

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Ganze belebt; die Körper in der Natur durch

-

die Natur, die Seele des Menschen durch die,

allem zugrunde liegende Ewigkeit, welche

Ganze belebt; die Körper in der K atur durch die Natur, die Seele des 1vlenschen durch die, allem zugrunde liegende E\\rigkeit, welche unsere wirkliche Heimat, unser Ursprung, unser Selbst (Atma) ist. Wenn das E\\ige sich offenbart, so treten eine Reihe von Wirkungen und Gegenwirkungen ins Dasein, welche ihrerseits wieder Ursachen ferner liegender Wirkungen sind. Somit ist die ganze Natur das Reich der BeweguI)g, das Reich von scheinbaren (nicht aus sich selbst entsprungenen) Ursachen und \Virkungen, das Reich der Veränderungen der Eigenschaften und Gegensätze, die E\vigkeit aber das Wesen, die Einheit, in der es keine Zweiheit, keinen Gegensatz und keine eränderung giebt.

unsere wirkliche Heimat, unser Ursprung,

unser Selbst (Atma) ist. Wenn das Ewige

sich offenbart, so treten eine Reihe von

Wirkungen und Gegenwirkungen ins Dasein,

welche ihrerseits wieder Ursachen ferner

liegender Wirkungen sind. Somit ist die

ganze Natur das Reich der Bewegung, das

Reich von scheinbaren (nicht aus sich selbst

entsprungenen) Ursachen und Wirkungen,

das Reich der Veränderungen der Eigen-

schaften und Gegensätze, die Ewigkeit aber

das Wesen, die Einheit, in der es keine Zwei-

heit, keinen Gegensatz und keine Veränderung

giebt.

Dasjenige, welches im Menschen veränder-

lich ist, gehört der Natur, dasjenige, was in

ihm ewig ist, der Ewigkeit an, und ist eins

mit dem Leben, welches das Gesetz selber

ist. Das Wechselvolle in der Natur wirkt

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auf dasjenige ein, was in uns veränderlich

ist und bringt in uns entgegengesetzte Be-

wegungen und Empfindungen hervor. Die

Ewigkeit verursacht in uns keine Verände-

,r

Dasjenige, welches im Menschen veränderlich ist, gehört der Natur, dasjenige, was in ihm ewig ist, der Ewigkeit an, und ist eins mit dem Leben, welches das Gesetz selber ist. Das Wechselvolle in der Natur wirkt auf dasjenige ein, was in uns veränderlich ist und bringt in uns entgegengesetzte Bewegungen und Empfindungen hervor. Die Ewigkeit verursacht in uns keine Verände-

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— 215 —

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rung (das wahre Selbstbewusstsein bleibt

sich immer gleich), es offenbart sich nur in

der Seele als ein vollkommener Frieden, eine

rung (das wahre Selbstbewusstsein bleibt sich immer gleich), es offenbart sich nur in der Seele als ein vollkommener Frieden, eine beglückende Seligkeit, eine reine, erhabene, erlösende ~Iacht~ sich selbsterkennende Freiheit und selbstbewusste Unsterblichkeit; eine Selbsterkenntnis der Einheit des wahren Selbsts mit dem Wesen von allem.

beglückende Seligkeit, eine reine, erhabene,

erlösende Macht, sich selbsterkennende Frei-

heit und selbstbewusste Unsterblichkeit; eine

Selbsterkenntnis der Einheit des wahren

Selbsts mit dem Wesen von allem.

Die Ewigkeit offenbart sich in uns als

Ruhe, die Natur (das Reich der Eigen-

schaften) verursacht Unruhe. Die Ewigkeit

offenbart die Wahrheit; die Thätigkeit der

Natur giebt Anlass zur Täuschung. Das

Ewige in uns offenbart sich unserer Selbst-

betrachtung als unser wahres Dasein, wel-

ches selbstexistierend, ewig, unerschaffen,

unabhängig von allem, nur auf sich selbst

beruhend, unnahbar, sich seiner selbst be-

wusst ist und in nichts als in sich selber

wohnt; aber die Naturkräfte wirken in un-

Die Ewigkeit offenbart sich in uns als Ruhe, die Natur (das Reich der Eigenschaften) verursacht Unruhe. Die Ewigkeit offenbart die Wahrheit; die Thätigkeit der Natur giebt Anlass zur Täuschung. Das Ewige in uns offenbart sich unserer Selbstbetrachtung als unser wahres Dasein, welches selbstexistierend , ewig, unerschaffen, unabhängig von allem, nur auf sich selbst beruhend, unnahbar, sich seiner selbst bewusst ist und in nichts als in sich selber wohnt; aber die Naturkräfte wirken in unserem Organismus als erregende Ursachen, veranlassen Freuden und Leiden, Lust und Schmerz, selbstsüchtige Hoffnungen und Sorgen, persönliche Neigungen und Abneigungen, individuelles Lieben und Hassen, die Täuschung des von anderen getrennten Selbst-

serem Organismus als erregende Ursachen,

veranlassen Freuden und Leiden, Lust und

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Schmerz, selbstsüchtige Hoffnungen und Sor-

gen, persönliche Neigungen und Abneigun-

gen, individuelles Lieben und Hassen, die Täu-

schung des von anderen getrennten Selbst-

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seins mit den aus dieser Täuschung entsprin-

genden Wahnvorstellungen, nämlich (falsches)

Selbstbewusstsein, Eigendünkel, Selbsterhal-

seins mit den aus dieser Täuschung entspringenden Wahnvorstellungen, nämlich (falsches) Selbstbewusstsein, Eigendünkel, Selbsterhaltungstrieb, Habsucht, Begierden, Leidenschaften, Tugenden und Laster, entgegengesetzte Empfindungen, Wünsche und Gedanke.n, in kurzem alles, \vas dem Kampfe der Gegensätze in uns entspringt und nur von vorübergehender Dauer ist. Alles dies gehört nicht unserem eigentlichen Wesen, sondern nur der Natur, an die wir gebunden sind, an; es ist das Leben der Natur in uns, und wir nennen es "unser Leben", weil wir unser wahres Dasein, das über Tod und Leben erhaben ist, vergessen haben und uns mit den Zuständen identifizieren, welche das Spiel der Naturkräfte in dem Organismus, den wir bewohnen, hervorgebracht hat.

tungstrieb, Habsucht, Begierden, Leiden-

schaften, Tugenden und Laster, entgegen-

gesetzte Empfindungen, Wünsche und Ge-

danken, in kurzem alles, was dem Kampfe

der Gegensätze in uns entspringt und nur

von vorübergehender Dauer ist. Alles dies

gehört nicht unserem eigentlichen Wesen,

sondern nur der Natur, an die wir gebunden

sind, an; es ist das Leben der Natur in uns,

und wir nennen es „unser Leben", weil wir

unser wahres Dasein, das über Tod und

Leben erhaben ist, vergessen haben und

uns mit den Zuständen identifizieren, welche

das Spiel der Naturkräfte in dem Organis-

mus, den wir bewohnen, hervorgebracht hat.

Aus dieser Nichterkenntnis unseres wah-

ren ewigen Daseins entspringt unser eigenes

Teilnehmen in allem, was der menschliche

Organismus, mit dem wir „behaftet" sind,

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erfährt, das er duldet oder geniesst. Wir

teilen die Freuden unseres Körpers und

auch seine Leiden. In demselben Grade, in

welchem wir uns mit dem, was in uns

Aus dieser Nichterkenntnis unseres \vahren ewigen Daseins entspringt unser eigenes Teilnehmen in allem, was der menschliche Organismus, mit dem wir "behaftet" sind, erfährt, das er duldet oder geniesst. Wir teilen die Freuden unseres Körpers und auch seine Leiden. In demselben Grade, in welchem wir uns mit dem, \vas in uns

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— 217 -

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sterblich oder veränderlich ist, identifizieren,

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müssen wir selbst sterben oder uns ver-

sterblich oder veränderlich ist, identifizieren, müssen wir selbst sterben oder uns verändern, und in demselben Grade, in "'elchem wir in uns die Erkenntnis des Ewigen zur Offenbarung gelangen lassen, erkennen wir auch unser eigenes wahres Wesen und Dasein, welches von nichts Äusserlichem berührt werden kann.

ändern, und in demselben Grade, in wel-

chem wir in uns die Erkenntnis des Ewigen

zur Offenbarung gelangen lassen, erkennen

wir auch unser eigenes wahres Wesen und

Dasein, welches von nichts Ausserlichem be-

rührt werden kann.

Die Pforte, welche aus dem Reiche der

Nichterkenntnis zur wahren Selbsterkenntnis

(Gotteserkenntnis) führt, wird von jedem nur

durch die eigene Erfahrung auf dem Wege

der Enttäuschung erreicht (Karma). Wo

der Weg des Leidens anfängt, da beginnt

auch der Weg der Erlösung. Erst wenn

wir durch eigene Erfahrung die Wertlosig-

keit der niederen Ideale, an denen wir hängen,

einzusehen gelernt haben, sind wir bereit, die-

selben zu verlassen und unser Herz höheren

Idealen zu eröffnen. Nachdem wir selbst

Die Pforte, welche aus dem Reiche der Nichterkenntnis zur wahren Selbsterkenntnis (Gotteserkenntnis) führt, wird von jedem nur durch die eigene Erfahrung auf dem Wege der Enttäuschung erreicht (Karma). Wo der Weg des Leidens anfängt, da beginnt auch der Weg der Erlösung. Erst wenn wir durch eigene Erfahrung die Wertlosigkeit der niederen Ideale, an denen wir hängen, einzusehen gelernt haben, sind wir bereit, dieselben zu verlassen und unser Herz höheren Idealen zu eröffnen. Nachdem wir selbst den Kreislauf der Natur oft genug durchwandert haben, erkennen wir die hin und her flutenden Wogen der Gegensätze, durch welche nichts Neues geschaffen wird, den Kreislauf, in dem kein wirklicher Fortschritt ~tattfindet; das sich ewig um seine Achse

den Kreislauf der Natur oft genug durch-

wandert haben, erkennen wir die hin und

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her flutenden Wogen der Gegensätze, durch

welche nichts Neues geschaffen wird, den

Kreislauf, in dem kein wirklicher Fortschritt

stattfindet; das sich ewig um seine Achse

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drehende Rad (Sansara), das dabei nicht von

der Stelle kommt. Wir sehen, wie dieser

Lauf immer wieder in seinen Anfangspunkt

drehende Rad (Sansara), das dabei nicht von der Stelle kommt. Wir sehen, wie dieser Lauf immer wieder in seinen Antangspunkt zurückkehrt, wie die Natur (Satwa) ihre eigenen Kinder verschlingt, wie auf den Tag die Nacht, auf den Sommer der Winter, auf die Geburt Jugend, Begattung, Alter und Tod, auf Schönheit Hässlichkeit, auf Jugendkraft Altersschwäche, auf intellektuelle Stärke greisenhafter Blödsinn folgt, und die Seele sehnt sich hinaus aus diesem sich immer drehenden Kreise, und sucht nach einem Ruheplatz. Sie strebt hinaus aus dem Reiche der Schatten und findet sich selbst in dem Licht. Die Seele, welche tausendmal dieselben bitteren Enttäuschungen erfahren hat, deren Hoffnungen immer und immer wieder zu schanden wurden, die von allem verlassen sich auf sich allein angewiesen sieht und erkennen lernt, dass ausser der in ihr wohnenden höheren Kraft es nichts giebt, auf das sie sich zuverlässig stützen kann, fängt an einzusehen, dass die Erde leer und wüst und dunkel ist; dass die Bilder, welche die Seele erfüllten, keinen dauernden \Vert besitzen, und dass die Welt der Seele nichts bieten kann, das würdig wäre, dass

zurückkehrt, wie die Natur (Satwa) ihre

eigenen Kinder verschlingt, wie auf den

Tag die Nacht, auf den Sommer der Winter,

auf die Geburt Jugend, Begattung, Alter

und Tod, auf Schönheit Hässlichkeit, auf

Jugendkraft Altersschwäche, auf intellek-

tuelle Stärke greisenhafter Blödsinn folgt,

und die Seele sehnt sich hinaus aus diesem

sich immer drehenden Kreise, und sucht

nach einem Ruheplatz. Sie strebt hinaus

aus dem Reiche der Schatten und findet

sich selbst in dem Licht. Die Seele, welche

tausendmal dieselben bitteren Enttäuschungen

erfahren hat, deren Hoffnungen immer und

immer wieder zu schanden wurden, die von

allem verlassen sich auf sich allein ange-

wiesen sieht und erkennen lernt, dass ausser

der in ihr wohnenden höheren Kraft es nichts

giebt, auf das sie sich zuverlässig stützen

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kann, fängt an einzusehen, dass die Erde

leer und wüst und dunkel ist; dass die Bilder,

welche die Seele erfüllten, keinen dauernden

Wert besitzen, und dass die Welt der Seele

nichts bieten kann, das würdig wäre, dass

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— 2ig —

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sie darnach ein Verlangen trüge. Sie fühlt,

-

dass das äusserliche Leben ein Scheinleben

ist; dass das Leben der Natur, das sie

sie darnach ein Verlangen trüge. Sie fühlt, dass das äusserliche Leben ein Scheinleben ist; dass das Leben der Natur, das sie empfand, nicht ihr eigenes wahres Leben ist, welches in dem seligen Bewusstsein des wahren Daseins besteht. Dann fängt sie an, sich nach der Erkenntnis ihres wahren Daseins zu sehnen, frei zu werden aus den Banden der Gegensätze und in der unteilbaren ewigen Einheit Ruhe zu finden. In demselben Grade, als sie die Welt der Täuschungen verlässt, wird auch sie von denselben verlassen; Indem sie den Wahn der Eigenheit aufgiebt und emporsteigt zu den Regionen der Selbstlosigkeit, verschwindet das Reich der Selbstsucht mit seinen Ausgeburten unter ihren Füssen, und vor ihr erscheint die Morgenröte eines neuen Tages der Freiheit und Unsterblichkeit. Der Egoismus schwindet, und das Herz wird erfüllt mit einer Empfindung eines allesumfassenden Selbstbewusstseins, welches keine Eigenheit und Getrenntheit kennt, sondern sich als eins mit dem Leben in allem filhlt und erkennt.

empfand, nicht ihr eigenes wahres Leben

ist, welches in dem seligen Bewusstsein des

wahren Daseins besteht. Dann fängt sie an,

sich nach der Erkenntnis ihres wahren Da-

seins zu sehnen, frei zu werden aus den

Banden der Gegensätze und in der unteil-

baren ewigen Einheit Ruhe zu finden. In

demselben Grade, als sie die Welt der

Täuschungen verlässt, wird auch sie von

denselben verlassen; indem sie den Wahn

der Eigenheit aufgiebt und emporsteigt zu

den Regionen der Selbstlosigkeit, verschwin-

det das Reich der Selbstsucht mit seinen

Ausgeburten unter ihren Füssen, und vor ihr

erscheint die Morgenröte eines neuen Tages

der Freiheit und Unsterblichkeit. Der Egois-

mus schwindet, und das Herz wird erfüllt

mit einer Empfindung eines allesumfassenden

Selbstbewusstseins, welches keine Eigenheit

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und Getrenntheit kennt, sondern sich als eins

mit dem Leben in allem fühlt und erkennt.

So lebt das Äusserliche in einem bestän-

digen Wechsel und das Ewige in beständiger

Lotublütta XXX. 15

So lebt das Äusserliche in einem beständigen Wechsel und das Ewige in beständiger Loh.blltu

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xxx.

15

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— 22o —

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Einheit mit sich selbst; unser irdisches Be-

wusstsein bewegt sich in fortwährenden Rei-

bungen, unser ewiges Selbstbewusstsein ruht

Einheit mit sich selbst; unser irdisches Bewusstsein bewegt sich in fortwährenden Reibungen, unser ewiges Selbstbewusstsein ruht im ewigen Frieden. Wenn wir die Welt auf uns einwirken lassen, so wird unser Körper belebt, lassen wir aber das Ewige in uns offenbar werden, so erkennt sich die Seele im ewigen Dasein. Je grösser die Einwirkung der Sinneseindrücke auf den Körper ist, umsomehr erfreut sich der Körper des Daseins, er sehnt sich beständig nach Anregung, damit er weiss, dass er lebt. Für den Körper (Kama-Manas) ist das Leben der Seele ein unbegreifliches Ding und die Unsterblichkeit ein Wort ohne Sinn, denn der irdische Teil des Menschen hat kein wahres Leben und ist nicht unsterblich. Es gehört Unsterblichsein dazu, um die U Ilsterblichkeit zu erkennen, weil kein Ding von etwas anderem als von sich selbst wahre Erkenntnis (Selbsterkenntnis) besitzen kann; es muss dasjenige selber sein, was es in sich selber erkennen will. Lassen wir aber das Ewige in der Seele offenbar werden, so erwacht in uns das wahre Leben der Seele, der Schein verschwindet und an dessen Stelle tritt die Erkenntnis der Wahrheit' welche zur Freiheit und Ruhe führt.

im ewigen Frieden. "Wenn wir die Welt auf

uns einwirken lassen, so wird unser Körper

belebt, lassen wir aber das Ewige in uns offen-

bar werden, so erkennt sich die Seele im

ewigen Dasein. Je grösser die Einwirkung

der Sinneseindrücke auf den Körper ist, um-

somehr erfreut sich der Körper des Daseins,

er sehnt sich beständig nach Anregung, da-

mit er weiss, dass er lebt. Für den Körper

(Kama-Manas) ist das Leben der Seele ein un-

begreifliches Ding und die Unsterblichkeit ein

Wort ohne Sinn, denn der irdische Teil des

Menschen hat kein wahres Leben und ist nicht

unsterblich. Es gehört Unsterblichsein dazu,

um die Unsterblichkeit zu erkennen, weil

kein Ding von etwas anderem als von sich

selbst wahre Erkenntnis (Selbsterkenntnis)

besitzen kann; es muss dasjenige selber sein,

was es in sich selber erkennen will. Lassen

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wir aber das Ewige in der Seele offenbar

werden, so erwacht in uns das wahre Leben

der Seele, der Schein verschwindet und an

dessen Stelle tritt die Erkenntnis der Wahr-

heit, welche zur Freiheit und Ruhe führt.

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Wirkt dagegen die äussere Welt auf die

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innere ein, so entsteht Bewegung nach aussen,

und das wahre Selbstbewusstsein verschwindet

in demselben Grade, als das äussere Leben

Wirkt dagegen die äussere Welt auf die innere ein, so entsteht Bewegung nach aussen, und das wahre Selbstbewusstsein verschwindet in demselben Grade, als das äussere Leben in Thätigkeit tritt; denn das Leben der Seele ist äusserliche Ruhe und innerliche Bewegung, äusserliches Unbewusstsein und Empfindungslosigkeit, dagegen innerliche Erleuchtung; es ist äusserliches Nichtsein, dagegen innerliches Allselbstbewusstsein.

in Thätigkeit tritt; denn das Leben der Seele

ist äusserliche Ruhe und innerliche Bewegung,

äusserliches Unbewusstsein und Empfindungs-

losigkeit, dagegen innerliche Erleuchtung; es

ist äusserliches Nichtsein, dagegen innerliches

Allselbstbewusstsein.

Die Leben sthätigkeit der Seele besteht in

der Ausübung ihrer Kräfte, welche innerliche

(höhere) und äusserliche (niedere) sind. Durch

ihre inneren Kräfte reicht sie hinauf in das

Reich des Geistes; durch ihre niederen Kräfte

ist sie an das Materielle gebunden. Wird

sie hingerissen vom Strudel der Welt und

nimmt sie teil am zwecklosen und nie enden-

den Tanze der Gegensätze, so werden ihre

höheren Funktionen gelähmt und unthätig;

das wahre Selbstgefühl der inneren Wahr-

heit und Hoheit wird durch die Täuschung

des vergänglichen Selbsts herabgestimmt

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und verdunkelt und die Lebensthätigkeit be-

schränkt sich schliesslich auf die Ausübung

Die Lebensthätigkeit der Seele besteht in der Ausübung ihrer Kräfte, welche innerliche (höhere) und äusserliche (niedere) sind. Durch ihre inneren Kräfte reicht sie hinauf in das Reich des Geistes; durch ihre niederen Kräfte ist sie an das Materielle gebunden. Wird sie hingerissen vom Strudel der Welt und nimmt sie teil am zwecklosen und nie endenden Tanze der Gegensätze, so werden ihre höheren Funktionen gelähmt und unthätig; das wahre Selbstgefühl der inneren Wahrheit und Hoheit wird durch die Täuschung des vergänglichen Selbsts herabgestimmt und verdunkelt und die Lebensthätigkeit beschränkt sich schliesslich auf die Ausübung derjenigen Funktionen, welche dem niederen 15 *

derjenigen Funktionen, welche dem niederen

15*

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und dem tierischen Teile unseres Organismus

222

angehören. Der materielle Verstand (Kama-

Manas), die Phantasie, Theorien und Mei-

nungen, persönliche Neigungen und Ab-

und dem tierischen Teile unseres OrganismuS' angehören. Der materielle Verstand (Kama-Manas), die Phantasie, Theorien und Mei-. nungen , persönliche Neigungen und Abneigungen, persönliche Wünsche und Begierden, alles das gehört zu der Täuschung des. "Selbsts". In diesem Falle ist die Seele wie ein Spiegel, in welchem die Trugbilder der Welt als Wirklichkeiten erscheinen und wirhalten das Leben dieser Bilder in unserer Seele für unser eigenes Leben. Dann fangen diese niederen Kräfte der Seele, deren eigentlicher Zweck es ist, den höheren Kräften zu dienen, gleichsam unabhängig zu leben an, und ihr Zweck ist kein anderer,' als die Erhaltung und Befriedigung des eigenen Selbsts. Dies ist die Ursache von allen den vielerlei Arten, in denen der Egoismus sich offenbart und welches der Nichterkenntnis des wahren Selbsts entspringt, jenes Selbsts, welches nur wenige kennen und welches im gewöhn-lichen Sprachgebrauche "Gott" genannt wird.

neigungen, persönliche Wünsche und Begier-

den, alles das gehört zu der Täuschung des

„Selbsts". In diesem Falle ist die Seele wie

ein Spiegel, in welchem die Trugbilder der

Welt als Wirklichkeiten erscheinen und wir

halten das Leben dieser Bilder in unserer Seele

für unser eigenes Leben. Dann fangen diese

niederen Kräfte der Seele, deren eigentlicher

Zweck es ist, den höheren Kräften zu dienen,

gleichsam unabhängig zu leben an, und ihr

Zweck ist kein anderer, als die Erhaltung

und Befriedigung des eigenen Selbsts. Dies

ist die Ursache von allen den vielerlei Arten,

in denen der Egoismus sich offenbart und

welches der Nichterkenntnis des wahren

Selbsts entspringt, jenes Selbsts, welches nur

wenige kennen und welches im gewöhn-

lichen Sprachgebrauche „Gott" genannt wird.

Dann beginnt die rastlose Jagd nach der

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Befriedigung persönlicher Wünsche, welche

um so mehr wachsen, je mehr man sie nährte

Da pflegt man persönliche Zuneigungen und

Dann beginnt die rastlose Jagd nach derBefriedigung persönlicher Wünsche, welche um so mehr wachsen, je mehr man sie nährt, Da pflegt man persönliche Zuneigungen und.

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223 —

-

Freundschaften, täuschende Kenntnisse, phan-

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tastische Hoffnungen, verderbliche Freuden,

alles Dinge, welche nicht von langer Dauer

Freundschaften, täuschende Kenntnisse, phantastische Hoffnungen, verderbliche Freuden, alles Dinge, welche nicht von langer Dauer sein können. weil sie innerhalb des Kreislaufs unseres beständig wechselnden Daseins geboren werden und sterben.

sein können, weil sie innerhalb des Kreis-

laufs unseres beständig wechselnden Daseins

geboren werden und sterben.

Wie aber die Seele die Welt der Er-

scheinungen in sich aufnehmen kann, so kann

sie auch vermittelst ihrer höheren Kräfte

das Reich des Ewigen in sich aufnehmen,

sobald die niedere Thätigkeit zum Stillstand

gebracht wird. Werden die äusseren Sinne

beherrscht und das Denkvermögen am Zügel

gehalten, so dass es zu völliger Ruhe kommt,

so fängt die Seele an, ihr wahres Dasein zu

Wie aber die Seele die Welt der Erscheinungen in sich aufnehmen kann, so kann sie auch vermittelst ihrer höheren Kräfte das Reich des Ewigen in sich aufnehmen, sobald die niedere Thätigkeit zum Stillstand gebracht wird. Werden die äusseren Sinne beherrscht und das Denkvermögen am Zügel gehalten, so dass es zu völliger Ruhe kommt, so fängt die Seele an, ihr wahres Dasein zu empfinden, das wahre Bewusstsein erwacht in ihr, die Täuschungen der Welt verschwinden, sie wird selbstleuchtend und selbsterkennend ; sie tritt ein in das wahre Dasein der Einheit in allem, unabhängig von Raum und Zeit, und indem sie sich zu einem höheren Zustande entfaltet und sich darin ausbreitet, erlangt sie auch höhere Fähigkeiten und ~ine höhere Wahrnehmung. Sie wird beständig reiner, heiliger und stärker und findet vollkommene Freiheit in dem Eingehen zur ewigen Ruhe."

empfinden, das wahre Bewusstsein erwacht in

ihr, die Täuschungen der Welt verschwinden,

sie wird selbstleuchtend und selbsterkennend;

sie tritt ein in das wahre Dasein der Einheit

in allem, unabhängig von Raum und Zeit, und

indem sie sich zu einem höheren Zustande

entfaltet und sich darin ausbreitet, erlangt

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sie auch höhere Fähigkeiten und eine höhere

Wahrnehmung. Sie wird beständig reiner,

heiliger und stärker und findet vollkommene

Freiheit in dem Eingehen zur ewigen Ruhe."

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Kleinigkeiten.

Die kommende Inquisition, Folter

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und Vivisektion.

Noch ist es nicht lange her, dass jene

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wahn, welche man früher mit dem Namen

„Teufel" bezeichnete, unter der Maske der

Religion auftrat und die Inquisition und

Ketzergerichte einführte. Hunderttausende

fielen in kurzer Zeit diesem Scheusal zum

Opfer, Torquemada allein verbrannte inner-

halb vier Jahren über zehntausend Personen

lebendig und verurteilte achtzigtausend zur

Kleinigkeiten.

Folter. Das harmlose Publikum bildet sich

ein, dass der Geist, der diese Abscheu-

lichkeiten ins Leben rief, für immer vom

Schauplatz verschwunden sei und dass das

jetzige „Zeitalter der Humanität" eine Wieder-

holung ähnlicher Schandthaten unmöglich

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Die kommende Inquisition, Folter und Vivisektion. Noch ist es nicht lange her, dass jene Dreiheit von Bosheit, Dummheit und Grössenwahn, welche man früher mit dem Namen "Teufel" bezeichnete, unter der Maske der Religion auftrat und die Inquisition und Ketzergerichte einführte. Hunderttausende fielen in kurzer Zeit diesem Scheusal zum Opfer, Torquemada allein verbrannte innerhalb vier Jahren über zehntausend Personen lebendig und verurteilte achtzigtausend zur Folter. Das harmlose Publikum bildet sich ein, dass der Geist, der diese Abscheulichkeiten" ins Leben rief, für immer vom Schauplatz verschwunden sei und dass das jetzige "Zeitalter der Humanität" eine Wiederholung ähnlicher Schandthaten unmöglich

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— 225 —

mache; aber alle Zeichen deuten darauf hin,

dass derselbe Teufel nur ein wenig geruht

und frische Kräfte gesammelt, nun aber bereits

mache; aber alle Zeichen deuten darauf hin, dass derselbe Teufel nur ein wenig geruht und frische Kräfte gesammelt, nun aber bereits sein Handwerk wieder begonnen hat; diesmal aber unter einer anderen Maske, unter dem Deckmantel der Wissenschaft.

sein Handwerk wieder begonnen hat; diesmal

aber unter einer anderen Maske, unter dem

Deckmantel der Wissenschaft.

Den „Eingeweihten" ist es nicht unbe-

kannt, dass mit der kirchlichen Inquisition

die Tortur nicht aufgehört hat, und wurde sie

im allgemeinen auf das Tierreich beschränkt

und nur Hunde und Katzen, Kaninchen,

Kälber u. s. w. der Vivisektion unterworfen.

Im angeblichen „Interesse der Wissenschaft",

aber in der That völlig zwecklos und nutz-

los, oder höchstens um die Neugierde dieses

oder jenes Studenten zu befriedigen und ihm

Den "Eingeweihten" ist es nicht unbekannt, dass mit der kirchlichen Inquisition die Tortur nicht aufgehört hat, und wurde sie im allgemeinen auf das Tierreich beschränkt und nur Hunde und Katzen, Kaninchen, Kälber u. s. w. der Vivisektion unterworfen. Im angeblichen "Interesse der Wissenschaft", aber in der That völlig zwecklos und nutzlos, oder höchstens um die Neugierde dieses oder jenes Studenten zu befriedigen und ihm dasjenige vor Augen zu führen, was jeder vernünftige Mensch ohnehin schon weiss, wurden und werden heutzutage Tausende von Tieren zu Tode gequält. So bewies z. B. Professor Mantegazza, dass ein ausserordentlich grosser Schmerz einem Tiere dadurch verursacht werden kann, dass man ihm Nägel durch die Füsse schlägt und es an ein Brett annagelt, weil dann jede Bewegung, die es zu machen versucht, die Schmerzen vermehrt.

dasjenige vor Augen zu führen, was jeder

vernünftige Mensch ohnehin schon weiss,

wurden und werden heutzutage Tausende von

Tieren zu Tode gequält. So bewies z. B.

Professor Mantegazza, dass ein ausserordent-

lich grosser Schmerz einem Tiere dadurch

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verursacht werden kann, dass man ihm Nägel

durch die Füsse schlägt und es an ein Brett

annagelt, weil dann jede Bewegung, die es

zu machen versucht, die Schmerzen vermehrt.

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— 226 —

226

-

Es ist nutzlos, auf eine nähere Beschreibung

ähnlicher Verirrungen der „Repräsentanten

Es ist nutzlos, auf eine nähere Beschreibung ähnlicher Verirrungen der "Repräsentanten der Wissenschaft' einzugehen, bei denen man nicht weiss, ob der Wahnsinn derjenigen, welche sie ins Werk setzen, oder die Unwissenheit der Behörden, welche sie duldet, grösser ist. Baron Ernst von Weber hat die Sache ans Tageslicht gezogen, aber man hat sich damit beruhigt, dass es sich doch ja bloss um Tiere handle, und dass vielleicht das eine oder das andere Experiment für das Wohlbehagen der Menschen von Nutzen sein könnte.

der Wissenschaft" einzugehen, bei denen man

nicht weiss, ob der Wahnsinn derjenigen,

welche sie ins Werk setzen, oder die Un-

wissenheit der Behörden, welche sie duldet,

grösser ist. Baron Ernst von Weber hat die

Sache ans Tageslicht gezogen, aber man hat

sich damit beruhigt, dass es sich doch ja

bloss um Tiere handle, und dass vielleicht

das eine oder das andere Experiment für

das Wohlbehagen der Menschen von Nutzen

sein könnte.

Nun aber hat ein Dr. Koch eine Bro-

schüre veröffentlicht unter dem Titel: „Me-

dizinische Experimente an lebenden

Wesen", aus dem wir sehen, dass die Vivi-

sektion auch gegen Menschen im Gange ist

und täglich mehr zur Mode wird. Das vierte

Kapitel der Schrift handelt von dem Nutzen,

der auf diese Art aus Waisenkindern gezogen

wird, weil, wie die Doktoren behaupten,

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„Kälber zu teuer sind", und welchen

die abscheulichsten Krankheiten eingeimpft

werden, an denen dann auch die Mehrzahl

stirbt. Dr. Kochs Buch enthält die Einzel-

Nun aber hat ein Dr. Koch eine Bro· schüre veröffentlicht unter dem Titel: "Medizinische Experimente an lebenden Wesen", aus dem wir sehen, dass die Vivisektion auch gegen Menschen im Gange ist und täglich mehr zur Mode wird. Das vierte Kapitel der Schrift handelt von dem Nutzen, der auf diese Art aus Waisenkindern gezogen wird, weil, wie die Doktoren behaupten, "Kälber zu teuer sind", und welchen die abscheulichsten Krankheiten eingeimpft werden, an denen dann auch die Mehrzahl stirbt. Dr. Kochs Buch enthält die Einzel-

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heiten solcher Experimente nebst den Photo-

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graphien der Opfer, so dass in Bezug auf die

Wahrheit seiner Behauptungen kaum ein

heiten solcher Experimente nebst den Photographien der Opfer, so dass in Bezug auf die Wahrheit seiner Behauptungen kaum ein Zweifel sein kann. Nehmen wir dazu den zunehmenden Übergang der Mediziner ins ehedem feindliche Lager der Spiritisten und Hypnotiseure, so fehlt nur noch ein kleiner Schritt bis zum Reiche des Teufels, dem Gebiete der schwarzen Magie. Dies bedeutet aber nicht etwa einen Fortschritt, sondern einen verderblichen Rückschritt, welcher die Menschheit vom Wege der Erkenntnis ablenkt und sie zur Roheit, moralischen Verkommenheit und zum Verderben führt.

Zweifel sein kann. Nehmen wir dazu den

zunehmenden Übergang der Mediziner ins

ehedem feindliche Lager der Spiritisten und

Hypnotiseure, so fehlt nur noch ein kleiner

Schritt bis zum Reiche des Teufels, dem Ge-

biete der schwarzen Magie. Dies bedeutet

aber nicht etwa einen Fortschritt, sondern

einen verderblichen Rückschritt, welcher die

Menschheit vom Wege der Erkenntnis ab-

lenkt und sie zur Roheit, moralischen Ver-

kommenheit und zum Verderben führt.

Das Kalb, vor dem die Repräsentanten

der modernen Wissenschaft anbetungsvoll

auf den Knien liegen, ist das eigene ver-

gängliche Selbst. Um diesem Selbst jeden

möglichen sinnlichen Genuss, jedes mögliche

Wohlbehagen zu verschaffen, dazu ist dieser

Wissenschaft kein Mittel zu niedrig. So

folterte der Marschall von Frankreich Gilles

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de Laval mehr als zweihundert Frauen und

Kinder auf die ausgesucht grausamste Weise

zu Tode, um, wie er glaubte, ein Mittel zu

finden, das den Sterbenden entfliehende Leben

Das Kalb, vor dem die Repräsentanten der modemen Wissenschaft anbetungsvoll auf den Knien liegen, ist das eigene vergängliche Selbst. Um diesem Selbst jeden möglichen sinnlichen Genuss, jedes mögliche Wohlbehagen zu verschaffen, dazu ist dieser Wissenschaft kein Mittel zu niedrig. So folterte der Marschall von Frankreich Gilles de Laval mehr als zweihundert Frauen und Kinder auf die ausgesucht grausamste Weise zu Tode, um, wie er glaubte, ein Mittel zu finden, das den Sterbenden entfliehende Leben

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sammeln und sich ein „Lebenselixir" daraus

machen zu können. So tötete eine russische

sammeln und sich ein "Lebenselix.iru daraus machen zu können. So tötete eine russische Fürstin im vorigen Jahrhundert täglich eine von ihren Leibeigenen, um sich in deren Blut zu baden und dadurch, wie sie meinte, ihre Schönheit zu konservieren. So werden heutzutage von Vivisektoren Tausende von Tieren zu Tode gefoltert in der zweifelhaften Hoffnung, vielleicht diese oder jene Theorie zu bestätigen, um sich dadurch in der Gelehrtenwelt einen Namen zu machen, und bereits Menschen diesem thörichten Zwecke geopfert. Schlimmer noch als dies sind die albernen Experimente mit Hypnotismus, welche von , Gelehrten" ohne Vernunft gemacht werden, die von den Grundgesetzen, auf denen der sogenannte Hypnotismus beruht, nichts wissen, und nichts wissen können, weil ihnen der Schlüssel hierzu, die Kenntnis der seelischen Konstitution des Menschen, fehlt. Einen Menschen zu hypnotisieren, heisst, sich dessen Willen zu unterwerfen, indem man seine Willenskraft lähmt und die eigene an dessen Stelle setzt. Dadurch, dass ein Mensch dieser Prozedur häufig unterworfen wird, verliert er nach und nach die Kraft seines freien Willens und wird zur

Fürstin im vorigen Jahrhundert täglich eine

von ihren Leibeigenen, um sich in deren

Blut zu baden und dadurch, wie sie meinte,

ihre Schönheit zu konservieren. So werden

heutzutage von Vivisektoren Tausende von

Tieren zu Tode gefoltert in der zweifelhaften

Hoffnung, vielleicht diese oder jene Theorie

zu bestätigen, um sich dadurch in der Ge-

lehrtenwelt einen Namen zu machen, und

bereits Menschen diesem thörichten Zwecke

geopfert. Schlimmer noch als dies sind

die albernen Experimente mit Hypnotismus,

welche von , Gelehrten" ohne Vernunft ge-

macht werden, die von den Grundgesetzen,

auf denen der sogenannte Hypnotismus be-

ruht, nichts wissen, und nichts wissen können,

weil ihnen der Schlüssel hierzu, die Kenntnis

der seelischen Konstitution des Menschen,

fehlt. Einen Menschen zu hypnotisieren,

heisst, sich dessen Willen zu unterwerfen,

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indem man seine Willenskraft lähmt und die

eigene an dessen Stelle setzt. Dadurch, dass

ein Mensch dieser Prozedur häufig unter-

worfen wird, verliert er nach und nach die

Kraft seines freien Willens und wird zur

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hilflosen Puppe, mit der jeder stärkere

machen kann, was er will. Selbst eine ein-

hypnotisierte Moral hätte für den betreffen-

hilflosen Puppe, mit der jeder stärkere machen kann, was er will. Selbst eine einhypnotisierte Moral hätte für den betreffenden Menschen keinen Wert, da sie nicht seinem freien Willen entspringt und deshalb seiner Entwicklung nicht förderlich ist. Wie könnte aber der von Selbstsucht erfüllte Gelehrte, dessen Moral nur erkünstelt ist, einem anderen Menschen Tugend einhypnotisieren ? Geht doch sein ganzes Streben nur darauf hin, seine wissenschaftliche Neugierde zu befriedigen und seinen Namen vor der Welt glänzen zu machen. Ehedem war es die Lüge unter der Maske der Religion, welche die Menschheit täuschte; jetzt ist es dieselbe Lüge unter der Maske der Wissenschaft, welche die ganze Welt betrügt, und dagegen giebt es kein anderes Mittel, als die Vernunft.

den Menschen keinen Wert, da sie nicht

seinem freien Willen entspringt und deshalb

seiner Entwicklung nicht förderlich ist. Wie

könnte aber der von Selbstsucht erfüllte

Gelehrte, dessen Moral nur erkünstelt ist,

einem anderen Menschen Tugend einhypno-

tisieren? Geht doch sein ganzes Streben nur

darauf hin, seine wissenschaftliche Neugierde

zu befriedigen und seinen Namen vor der

Welt glänzen zu machen. Ehedem war es

die Lüge unter der Maske der Religion,

welche die Menschheit täuschte; jetzt ist es

dieselbe Lüge unter der Maske der Wissen-

schaft, welche die ganze Welt betrügt, und

dagegen giebt es kein anderes Mittel, als die

Vernunft.

Die Vernunft lehrt uns, dass die wahre

Heilung von Krankheiten und die Erhaltung

der Gesundheit darin besteht, dass der Körper

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von allen Unreinigkeiten befreit und rein er-

halten wird; die „Wissenschaft" dagegen hat

ausgefunden, wie man den Körper vermittelst

einer „Durchseuchungsmethode" gegen An-

Die Vern unft lehrt uns, dass die wahre Heilung von Krankheiten und die Erhaltung der Gesundheit darin besteht, dass der Körper von allen Unreinigkeiten befreit und rein erhalten wird; die "Wissenschaft" dagegen hat ausgefunden, wie man den Körper vermittelst einer "Durchseuchungsmethode" gegen An-

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steckungen „immun" machen kann, d. h. durch

eine Vergiftung des Lebensäthers (Prana) wird

derselbe so verunreinigt, dass er gegen noch

steckungen "immun" machen kann, d. h. durch eine Vergiftung des Lebensäthers (Prana) wird derselbe so verunreinigt, dass er gegen noch weitere Verunreinigungen abgehärtet erscheint.

weitere Verunreinigungen abgehärtet er-

scheint.

Gehen wir noch einen Schritt weiter, so

Hesse sich dasselbe Prinzip auch auf die Moral

und Religion anwenden, und vielleicht wer-

den die Philosophen der Zukunft auf den Ge-

danken kommen, dass es, um sich Gewissens-

bisse zu ersparen, bequemer ist, sich durch

einen unmoralischen Lebenswandel gegen die

Mahnungen des bösen Gewissens abzuhärten,

als sich die Mühe zu geben, seine moralischen

Gehen wir noch einen Schritt weiter, so Hesse sich dasselbe Prinzip auch auf die Moral und Religion anwenden, und vielleicht werden die Philosophen der Zukunft auf den Gedanken kommen, dass es, um sich Gewissensbisse zu ersparen, bequemer ist, sich durch einen unmoralischen Lebenswandel gegen die Mahnungen des bösen Gewissens abzuhärten, als sich die Mühe zu geben, seine moralischen Schwächen zu überwinden.

Schwächen zu überwinden.

Wie aber durch eine Abstumpfung der

Sinne keine höhere Empfänglichkeit gegen

Sinneswahrnehmungen, und durch eine Ab-

härtung gegen die Einflüsterungen des Ge-

wissens wohl Gewissenlosigkeit, aber keine

erhöhte Fähigkeit zwischen Gutem und Bösem

zu unterscheiden erlangt wird, so kann auch

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durch eine Durchseuchung mit tierischen Gift-

stoffen kein normaler körperlicher Gesund-

heitszustand erzeugt werden. Die Gesetze der

Wie aber durch eine Abstumpfung der Sinne keine höhere Empfänglichkeit gegen Sinneswahrnehmungen, und durch eine Abhärtung gegen die Einflüsterungen des Gewissens wohl Gewissenlosigkeit, aber keine erhöhte Fähigkeit zwischen Gutem und Bösem zu unterscheiden erlangt wird, so kann auch durch eine Durchseuchung mit tierischen Giftstoffen kein normaler körperlicher Gesundheitszustand erzeugt werden. Die Gesetze der

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23 1

Natur sind unabänderlich. Ihre Wirkungen

lassen sich vielleicht eine Zeitlang verzögern,

aber nicht abwenden. Das durch die Durch-

Natur sind unabänderlich. Ihre Wirkungen lassen sich vielleicht eine Zeitlang verzögern, aber nicht abwenden. Das durch die Durch· seuchungsmethode im Körper angestaute Gift wird über kurz oder lang Verheerungen anrichten, welche infolge der stattgehabten Verzögerung schlimmer sind als diejenigen, welche durch die Durchseuchung verhindert wurden. Dass aber die moderne "Wissenschaft" von alledem nichts weiss, davon ist die Ursache, dass sie selbst nur eine Scheinwissenschaft ist, und ihre Dogmatik nur auf einer oberflächlichen Beurteilung von äusserlichen Erscheinungen, nicht aber auf einer wahren Erkenntnis des wirklichen Wesens des Menschen beruht.

seuchungsmethode im Körper angestaute Gift

wird über kurz oder lang Verheerungen an-

richten, welche infolge der stattgehabten Ver-

zögerung schlimmer sind als diejenigen, wel-

che durch die Durchseuchung verhindert wur-

den. Dass aber die moderne „Wissenschaft"

von alledem nichts weiss, davon ist die Ur-

sache, dass sie selbst nur eine Scheinwissen-

schaft ist, und ihre Dogmatik nur auf einer

oberflächlichen Beurteilung von äusserlichen

Erscheinungen, nicht aber auf einer wahren

Erkenntnis des wirklichen Wesens des Men-

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schen beruht.

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Briefkasten.

Fragen von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur,

sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Ver-

fasser der „Lotusblüten" im „Briefkasten" besprochen.

Dr. H. S. in Adyar. — Die Katzbalgereien, welche

zwischen verschiedenen Mitgliedern der T. S. stattfinden,

haben für uns kein Interesse, und die Abstimmungen der

in Adyar versammelten Konvention, deren Zusammen-

setzung wir aus persönlicher Erfahrung kennen, absolut

gar keinen Wert.

Briefkasten.

Gr. E.. in W. — Es liegt nicht in der Absicht der

„Lotusblüten", sich um die Reibereien, welche unter den

Mitgliedern irgend einer Sekte, Kirche oder „theosophischen

}<'ragtln von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur, sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Verfasser der "Lotusblflten" im ,,Briefkasten" besprochell.

Gesellschaft" stattfinden, zu bekümmern, noch für irgend

eine Person oder gegen eine solche Partei zu ergreifen. Die

Theosophie oder Gotteserkenntnis ist die Selbsterkenntnis

und hat nichts mit blossen Meinungen und Theorien zu thun.

Eine auf Überredung gestützte Überzeugung ist noch lange

keine Erkenntnis.

Dr. H. 8. in Adyar. - Die Katzbalgereien, welche zwischen verschiedenen Mitgliedern der T. S. stattfinden, haben für uns kein Interesse, und die Abstimmungen· der in Adyar versammelten Konvention, deren Zusammensetzung wir aus persönlicher Erfahrung kennen, ab sol u t gar keinen Wert.

Es giebt zweierlei Klassen von Leuten, nämlich die-

jenigen, welche keine geistige Erkenntnis haben und die

Wahrheit nicht sehen können. Diese suchen nach Wahr-

scheinlichkeiten und klammern sich an das, was wahr-

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scheinlich, aber deshalb dennoch nicht wahr ist; sie ver-

schliessen ihre Augen der Wahrheit und fordern „Beweise"

von deren Vorhandensein; die andere Klasse erkennt die

Wahrheit durch die Kraft der geistigen Erkenntnis und be-

darf daher keiner Beweise mehr.

G. R. in W. -

Es liegt nicht in der Absicht der "Lotusblüten", sich um die Reibereien, welche unter den Mitgliedern irgend einer Sekte, Kirche oder "theosophischen Gesellschaft" stattfinden, zu. bekümmern, noch für irgend eine Person oder gegen eine solche Partei zu ergreifen. Die Theosophie oder Gotteserkenntnis ist die Selbsterkenntnis und hat nichts mit bIossen Meinungen und Theorien zu thun. Eine auf Überredung gestützte Überzeugung ist noch lange keine Erkenntnis. Es giebt zweierlei Klassen von Leuten, nämlich diejenigen, welche keine geistige Erkenntnis haben und die Wahrheit nicht sehen können. Diese suchen nach 'Vahrscheinlichkeiten und klammern sich an das, was wahrscheinlich, aber deshalb dennoch nicht wahr ist; sie verschliessen ihre Augen der Wahrheit und fordern "Beweise" von deren Vorhandensein ; die andere Klasse erkennt die Wahrheit durch die Kraft der geistigen Erkenntnis und be· darf daher keiner Beweise mehr.

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Die Einen, welche wir „Theosophisten" nennen

wollen, legen zur Beurteilung des Ewigen denjenigen Mass-

stab an, welcher nur zur Beurteilung äusserlicher Dinge

Die Einen, welche wir "Theosophisten" nennen wollen, legen zur Beurteilung des Ewigen denjenigen Massstab an, welcher nur zur Beurteilung äusserlicher Dinge anwendbar ist. "Was soll man für wahr halten, wem soll man glauben?" ist ihr Feldgeschrei. Die wahren Theosophen dagegen erkennen die Wahrheit im Lichte der Wahrheit selbst, hängen sich an die Aussagen von gar keiner Person, lassen sich von keiner Rednergabe blenden, verlangen keine Theorien und Hypothesen, sondern sehen dasjenige, was wirklich ist, und sehen es aus keinem andern Grunde, als deshalb, weil sie die Fähigkeit haben, zu sehen. Wer die geistige Erkenntnis hat, der hat sie; wer sie nicht hat, der hat sie nicht. Demgemnss wird sich ....oraussichtlich die"Theosophiscbe Gesellschaft" naturgemäss in zwei Teile trennen; nämlich in diejenigen, welche noch unreif zur Erlangung der wahren Erkenntnis sind, und einer äusserlichen Stütze bedürfen. Diese werden eine Kirche, Sekte oder Vereinigung bilden, welche sich von anderen ähnlichen Sekten nur dadurch unterscheidet, dass in ihr theosophische Lehren verkündet oder J{eprcdigt werden. Die Mitglieder dieser Sekte werden gläubig annehmen, was ihnen von den Führern, denen sie blindlings folgen, gesagt wird. Die Angehörigen der anderen Klasse, welche hauptsächlich in den Vereinigten Staaten Amerikas vertreten ist, werden niemanden blindlings folgen, wohl aber mit denjenigen auf demselben Wege zusammengehen, mit denen sie auf annähernd ähnlicher Stufe der Erkenntnis stehen Diejenigen, welche das Licht der Wahrheit besitzen, werden es auch in demjenigen erkennen, der es besitzt. Der Streit in Bezug auf Herrn W. Q. Judge dreht sich nur um den ein e n Punkt, ob cr in Verbindung mit den "Meistern" ist, oder nicht. Darüber kann aber ausser ihm niemand eine völlig zuverlässige Antwort geben, als die "Meister" selbst. Sie allein wissen, ob sie mit ibm in

anwendbar ist. „Was soll man für wahr halten, wem soll

man glauben?" ist ihr Feldgeschrei. Die wahren Theo-

sophen dagegen erkennen die Wahrheit im Lichte der

Wahrheit selbst, hängen sich an die Aussagen von gar

keiner Person, lassen sich von keiner Rednergabe blenden,

verlangen keine Theorien und Hypothesen, sondern sehen

dasjenige, was wirklich ist, und sehen es aus keinem andern

Grunde, als deshalb, weil sie die Fähigkeit haben, zu sehen.

Wer die geistige Erkenntnis hat, der hat sie; wer sie nicht

hat, der hat sie nicht.

Demgemäss wird sich voraussichtlich die „Theosophische

Gesellschaft" naturgemäss in zwei Teile trennen; nämlich

in diejenigen, welche noch unreif zur Erlangung der wahren

Erkenntnis sind, und einer äusserlichen Stütze bedürfen.

Diese werden eine Kirche, Sekte oder Vereinigung bilden,

welche sich von anderen ähnlichen Sekten nur dadurch

unterscheidet, dass in ihr theosophische Lehren verkündet

oder gepredigt werden. Die Mitglieder dieser Sekte werden

gläubig annehmen, was ihnen von den Führern, denen sie

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blindlings folgen, gesagt wird.

Die Angehörigen der anderen Klasse, welche haupt-

sächlich in den Vereinigten Staaten Amerikas vertreten ist,

werden niemanden blindlings folgen, wohl aber mit den-

jenigen auf demselben Wege zusammengehen, mit denen

sie auf annähernd ähnlicher Stufe der Erkenntnis stehen

Diejenigen, welche das Licht der Wahrheit besitzen, werden

es auch in demjenigen erkennen, der es besitzt.

Der Streit in Bezug auf Herrn W. Q. Judge dreht

sich nur um den einen Punkt, ob er in Verbindung mit

den „Meistern" ist, oder nicht. Darüber kann aber ausser

ihm niemand eine völlig zuverlässige Antwort geben, als

die „Meister" selbst. Sie allein wissen, ob sie mit ihm in

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Verbindung sind oder nicht. Äusserliche Wahrscheinlich-

keiten sind kein Beweis dafür. Wäre z. B. Christus vom

Kreuze herabgestiegen, um zu beweisen, dass er ein Gott

Verbindung sind oder nicht. Äusserliche Wahrscheinlichkeiten sind kein Beweis dafür. Wäre z. B. Christus vom Kreuze herabgestiegen, um zu beweisen, dass er ein Gott sei, so hätte dies nichts anderes bewiesen, als dass er herabsteigen konnte. Deshalb sollte jeder, der nach Wahrheitserkenntnis strebt, darnach trachten, sein höheres Selbst, seinen "Meister" zu finden, dann wird ihm alles andere klar werden. Viele scheinen zu glauben, dass "okkulte Kräfte" nur Dinge seien, von denen man träumt und für die man schwärmt, die man aber nicht erlangen kann. Erlangt sie jemand, so hält die Welt ihn für einen Betrüger. Deshalb ist die Kunst des Schweigens ein von allen Okkultisten anerkanntes Gebot.

sei, so hätte dies nichts anderes bewiesen, als dass er

herabsteigen konnte. Deshalb sollte jeder, der nach Wahr-

heitserkenntnis strebt, darnach trachten, sein höheres Selbst,

seinen „Meister" zu finden, dann wird ihm alles andere

klar werden.

Viele scheinen zu glauben, dass „okkulte Kräfte" nur

Dinge seien, von denen man träumt und für die man

schwärmt, die man aber nicht erlangen kann. Erlangt sie

jemand, so hält die Welt ihn für einen Betrüger. Deshalb

ist die Kunst des Schweigens ein von allen Okkultisten

anerkanntes Gebot.

Herrn Grafen L. in D. — Diejenigen, denen

nichts an der Wahrheit, wohl aber alles daran gelegen ist,

was die nach dem Scheine urteilende Welt von ihnen denken

möchte, eignen sich nicht zur Erlangung der Theosophie.

Ihre Bewerbung um das Amt eines obersten Kirchenrates

in der jetzt im Entstehen begriffenen „theosophischen Kirche"

werden wir gerne unterstützen, und Sie deshalb an Mrs. B.

empfehlen.

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Druck von Carl Otto in Meerane.

Herrn Grafen L. in D. -

Diejenigen, denen nichts an der Wahrheit, wohl aber alles daran gelegen ist, was die nach dem Scheine urteilende Welt von ihnen denken möchte, eignen sich nicht zur Erlangung der Theosophie. Ihre Bewerbung um das Amt eines obersten Kirchenrates in der jetzt im Entstehen begriffenen "theosophischen Kirche" werden wir gerne unterstützen, und Sie deshalb an Mrs. B. empfehlen.

Druck von earl Otto in Meerane.

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Das Palladium der Weisheit.

(Viveka Chudamani.)

Von Sankaracharya.

Aus dem Sanskrit übersetzt von Mohini Chatterji.

(Schluss.)

Der Jünger sprach:

Wenn die fünf Hüllen ihrer Unwesent-

lichkeit halber abgezogen werden, so sehe ich

nichts, o Meister, dass irgend etwas übrig

bleibt als eine universelle Verneinung. Was

bleibt denn vorhanden, das der weise

Brahmine als das Ich und das Nicht-Ich er-

kennen könnte?

Der Meister sprach:

Das Palladium der Weisheit.

O weiser Mann! Du hast gut gesprochen;

du bist geschickt im Unterscheiden. Atma

ist dasjenige, welches von allen veränder-

lichen Dingen, wie Egoismus u. s. w. leer ist.

(Viveka Chudamani.)

LotnsblUten XXXI. 16

,

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Von Sankaracharya.

Aus dem Sanskrit übersetzt von Mohini Chatterji. (Schlu .)

Der Jünger sprach: Wenn die fünf Hüllen ihrer U nwesentlichkeit halber abgezogen werden, so sehe ich nichts, 0 Meister, dass irgend etwas übrig bleibt als eine universelle Verneinung. Was bleibt denn vorhanden, das der weise Brahmine als das Ich und das Nicht-Ich erkennen könnte? Der Meister sprach:

o

weiser ~1ann! Du hast gut gesprochen; du bist geschickt im Unterscheiden. Atma ist dasjenige, welches von allen veränderlichen Din en, wie Egoisnlus u. s. w. leer ist. Lotusblüten XXXI.

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Wisse, dass derjenige Erkenner Atma ist,

durch welchen alles erkannt wird, und der

von Nichts durch den Scharfsinn des Intel-

Wisse, dass derjenige Erkenner Atma ist, durch welchen alles erkannt wird, und der von Nichts durch den Scharfsinn des Intellektes erkannt wird.

lektes erkannt wird.

Wer irgend etwas erkennt, der ist dessen

Zeuge. In Bezug auf ein Objekt, das niemand

wahrnimmt, kann dasjenige, was das Dasein

charakterisiert, der Zeuge, richtig als keiner

bezeichnet werden.

Der Atma ist die als Zeuge gegenwärtige

Wesenheit, denn durch sich selbst wird er

Wer irgend etwas erkennt, der ist dessen Zeuge. In Bezug auf ein Objekt, das niemand wahrnimmt, kann dasjenige, was das Dasein charakterisiert, der Zeuge, richtig als keiner bezeichnet werden.

wahrgenommen. Deshalb ist dieser Atma

selbst der Zeuge, und nicht ein anderer*).

Die Offenbarung dieses Atma ist ein und

dieselbe in den Zuständen des Wachens, des

Träumens und des traumlosen Schlafes; es

ist die eine innerliche Offenbarung des Selbst-

*) Mit anderen Worten: Das göttliche Dasein erkennt

sich selbst. Niemand kann sein Dasein als göttlich erkennen,

so lange dasselbe nicht göttlich ist. Tritt er aber ins gött-

liche Dasein ein, so ist da von keinem „Ich" und „Du",

. Der Atma ist die als Zeuge gegenwärtige Wesenheit, denn durch sich selbst wird er \vahrgenommen. Deshalb ist dieser Atma selbst der Zeuge, und nicht ein anderer*).

von keinem Erkenner, der von dem als göttlich Erkannten

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verschieden und deshalb nicht göttlich ist, die Rede, sondern

nur von der göttlichen Erkenntnis, dem göttlichen Sein, der

Seligkeit selbst. Erkenner, Erkanntes und die Erkenntnis

sind dann eins. Nur Gott kann sich selber als Gott, das

Absolute sich selbst als das Absolute, das zu nichts und

folglich auch zu keinem eingebildeten „Ich" in Beziehung

Die Offenbarung dieses Atma ist ein und dieselbe in den Zuständen des Wachens, des Träumens und des traumlosen Schlafes; es ist die eine innerliche Offenbarung des Selbst*) Mit anderen Worten: Das göttliche Dasein erkennt sich selbst. Niemand kann sein Dasein als göttlich erkennen, so lange dasselbe nicht göttlich ist. Tritt er aber ins göttliche Dasein ein t so ist da von keinem "Ich" und "Du", von keinem Erkenner, der von dem als göttlich Erkannten verschiec1en und deshalb nicht göttlich ist, die Rede, sondern nur von der göttlichen Erkenntnis, dem göttlichen Sein, der Seligkeit selbst. Erkenner t Erkanntes und die Erkenntnis sind dann eins. N ur Gott kann sich selber als Gott, das Absolute sich selbst als das Absolute, das zu nichts und folglich auch zu keinem eingebildeten "Ich" in Beziehung

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— 237 —

237

bewusstseins in allen Formen des Ichs, und

der Zeuge von allen Formen und Verände-

rungen, wie (z. B.) Egoismus, Verstand u. s. w.,

bewusstseins in allen Formen des Ichs, und der Zeuge von allen Formen und Veränderungen, wie (z. B.) Egoismus, Verstand u. s. w., und er offenbart sich als absolutes Bewusstsein und Seligkeit. Erfahre dies als Atma (Geist) in deinem eigenen Herzen.

und er offenbart sich als absolutes Bewusst-

sein und Seligkeit. Erfahre dies als Atma

(Geist) in deinem eigenen Herzen.

Der Thor, welcher das Bild der Sonne in

dem Wasser eines Kruges sieht, meint, es sei

die Sonne (selbst). Gleicherweise glaubt ein

Unwissender, welcher den Wiederschein des

Logos in einem der Upadhis (Vehikel oder

Leiber) sieht, es sei dies das wirkliche Selbst.

So wie der Weise die Sonne selbst an-

sieht und nicht den Krug, das Wasser oder

das Spiegelbild, so schaut der Weise nach

Der Thor, welcher das Bild der Sonne in dem Wasser eines Kruges sieht, meint, es sei die Sonne (selbst). Gleicherweise glaubt ein Unwissender, welcher den Wiederschein des Logos in einem der U padhis {Vehikel oder Leiber} sieht, es sei dies das wirkliche Selbst.

dem selbstleuchtenden Atma, durch welches

die drei Upadhis offenbar sind.

So kommt es, dass das Individuum, wel-

ches den Körper, den Intellekt (das objektive

steht, erkennen. Deshalb sagt auch der von so wenigen

verstandene Joh. Scheffler ganz richtig:

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„In Gott wird nichts erkannt; er ist ein ewig Ein.

Was man in ihm erkennt, das muss man selber sein.

Gott wohnet in sich selbst: sein Wesen ist sein Haus;

Drum gehet er auch nie aus seiner Gottheit aus."

(„Cherubinischer Wandersmann.")

16*

So wie der Weise die Sonne selbst an· sieht und nicht den Krug, das Wasser oder das Spiegelbild, so schaut der Weise nach • dem selbstleuchtenden Atma, durch welches die drei Upadhis offenbar sind. So kommt es, dass das Individuum, wel· ches den Körper, den Intellekt (das objektive steht, erkennen. Deshalb sagt auch der von so wenigen verstandene Joh. Scheffler ganz richtig: "In Gott wird nichts erkannt; er ist ein ewig Ein. \Vas man in ihm erkennt, das muss man selber sein. Gott wohnet in sich selbst: sein Wesen ist sein Haus; Dnun gehet er auch nie aus seiner Gottheit aus." ("Cherubinischer Wandersmann.") 16*

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Denken) und den Wiederschein des (abso-

luten) Bewusstseins verlässt, sündlos, leiden-

schaftslos und todlos dadurch wird, dass es

Denken) und den Wiederschein des (absoluten) Bewusstseins verlässt, sündlos, leidenschaftslos und todlos dadurch wird, dass es den sich selbst erleuchtenden Atma erkennt, welcher der Seher und selbst die ewige Erkenntnis ist; verschieden von Wirklichkeit und von Unwirklichkeit, ewig, alles durchdringend, über alles erhaben, leer nach aussen und innen, den Einzigen Einen, in dem Centrum der Weisheit.

den sich selbst erleuchtenden Atma erkennt,

welcher der Seher und selbst die ewige Er-

kenntnis ist; verschieden von Wirklichkeit

und von Unwirklichkeit, ewig, alles durch-

dringend, über alles erhaben, leer nach aussen

und innen, den Einzigen Einen, in dem Cen-

trum der Weisheit.

Der Weise, welcher (selber) Brahm wird,

indem er ihn erkennt, ist frei von Leid und

voll Seligkeit. Er fürchtet nichts von irgend

etwas. Ohne die Erkenntnis des wahren

Selbsts steht kein anderer Weg zum Entrinnen

aus den Banden des bedingten Daseins für

diejenigen offen, welche nach Freiheit ver-

langen.

Die Verwirklichung der Einheit mit Brahm

ist die Ursache der Befreiung vom bedingten

Dasein, durch welche der eine Brahm, welcher

die Seligkeit ist, von den Weisen erlangt wird.

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Der Weise, welcher Brahm wird, kehrt

Der Weise, welcher (selber) Brahm wird, indem er ihn erkennt, ist frei von Leid und voll Seligkeit. Er fürchtet nichts von irgend etwas. Ohne die Erkenntnis des wahren Selbsts steht kein anderer Weg zum Entrinnen aus den Banden des bedingten Daseins für diejenigen offen, welche nach Freiheit verlangen.

nicht zum bedingten Dasein zurück; deshalb

muss die Einheit des Selbsts mit Brahm völlig

verwirklicht werden.

Die Verwirklichung der Einheit mit Brahm ist die Ursache der Befreiung vom bedingten Dasein, durch welche der eine Brahm, welcher die Seligkeit ist, von den Weisen erlangt wird. Der Weise, welcher Brahm wird, kehrt nicht zum bedingten Dasein zurück; deshalb muss die Einheit des Selbsts mit Brahm völlig verwirklicht werden.

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Brahm, welches die Wahrheit, Erkenntnis

-

und Ewigkeit ist, rein, selbstexistierend, gleich-

förmig, ungemischte Seligkeit, stets über

Brahm, welches die Wahrheit, Erkenntnis und Ewigkeit ist, rein, selbstexistierend, gleichförmig, ungemischte Seligkeit, stets über alles erhaben.

alles erhaben.

Weil es ausserhalb Brahm gar kein (wirk-

liches) Dasein giebt, ist es die Wahrheit

(Wirklichkeit), das Höchste, das Einzige.

Wenn die höchste Wirklichkeit (Wahrheit)

völlig zur Thatsache geworden ist, so ist

nichts mehr als diese vorhanden.

Infolge der Nichterkenntnis (der Wahr-

heit) erscheint das Weltall als eine Vielheit,

Weil es ausserhalb Brahm gar kein (wirkliches) Dasein giebt, ist es die Wahrheit (Wirklichkeit), das Höchste, das Einzige. Wenn die höchste Wirklichkeit (Wahrheit) völlig zur Thatsache geworden ist, so ist nichts mehr als diese vorhanden.

aber in Wirklichkeit ist dieses alles Brahm

(welches bleibt), wenn alle fehlerhaften Ge-

mütszustände (irrigen Vorstellungen) aufge-

geben sind.

Der Wassertopf, welcher aus Lehm ge-

macht ist, ist nicht vom Lehm verschieden, seine

wesentliche Natur bleibt immer Lehm. Die

Gestalt des Topfes hat an sich selbst keine

Existenz; sie ist nur ein Name, durch eine

Vorstellung erzeugt.

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Niemand kann den Wassertopf für sich

selbst und verschieden vom Lehm (aus dem

Infolge der Nichterkenntnis (der V{ahrheit) erscheint das Weltall als eine Vielheit, aber in Wirklichkeit ist dieses alles Brahm (welches bleibt), wenn alle fehlerhaften Gemütszustände (irrigen Vorstellungen) aufgegeben sind.

er besteht) sehen. Deshalb ist der Wasser-

Der Wassertopf, welcher aus Lehm gemacht ist, ist nicht vorn Lehm verschieden, seine wesentliche Natur bleibt immer Lehm. Die Gestalt des Topfes hat an sich selbst keine Existenz; sie ist nur ein Name, durch eine Vorstellung erzeugt. Niemand kann den Wassertopf für sich selbst und verschieden vom Lehm (aus dem er besteht) sehen. Deshalb ist der Wasser-

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topf (an sich) eine Vorstellung, die der Ein-

bildung entspringt; der Lehm ist das einzige

Wesentliche (dabei).

topf (an sich) eine Vorstellung, die der Einbildung entspringt; der Lehm ist das einzige Wesentliche (dabei).

Alles, was Brahm, welcher die Wirklich-

keit ist, hervorbringt, ist selber auch wirklich,

und es ist daran nichts davon (von der Wirk-

lichkeit) verschieden. Wer behauptet, dass

es (verschieden) sei, der ist nicht frei von

Täuschung, sondern gleicht einem Menschen,

der im Schlafe spricht.

Brahm ist dieses Weltall, so lehren die

Alles, was Brahm, welcher die Wirklichkeit ist, hervorbringt, ist selber auch ,...·irklich, und es ist daran nichts davon (von der Wirklichkeit) verschieden. Wer behauptet, dass es (verschieden) sei, der ist nicht frei von Täuschung, sondern gleicht einem Menschen, der im Schlafe spricht.

ausgezeichneten Sprüche der Atharva Veda.

Deshalb ist dieses ganze Weltall Brahm, und

was man davon als etwas von Brahm ver-

schiedenes ansieht, hat keine Existenz*).

*) Leute, welche diese Lehre nicht richtig begreifen

konnten, haben Sankaracharya des „Pantheismus" beschul-

digt, obgleich eine solche Auffassung schon durch den

folgenden Vers widerlegt wird. Allerdings ist alles, was

in Wirklichkeit da ist, Brahm, der Alleinige, ausser welchem

nichts existiert; aber die materiellen Erscheinungen, welche

wir sehen, haben kein wirkliches Dasein für sich, sondern

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sind, wie wir selbst, nichts als Erscheinungen, die ohne das

Wesen (Gott) keine Wesenheit haben. Gäbe es ausser

Brahm noch eine andere Wirklichkeit, so wären zwei Gott-

heiten im Weltall das Höchste. Deshalb sagt auch der

Brahm ist dieses Weltall, so lehren die ausgezeichneten Sprüche der Atharva \Teda. Deshalb" ist dieses ganze Weltall Brahul, und was man davon als etwas ,"on Brahm yerschiedenes ansieht, hat keine Existenz *).

christliche Mystiker Eckhart, der Meister: „Gottes Leben

*) Leute, welche diese Lehre nicht richtig begreifen konnten, haben Sankaracharya des "Pantheismus" beschuldigt, obgleich eine solche Auffassung schon durch den folgenden Vers widerlegt wird. Allerdings ist alles, was in Wirklichkeit da ist, Brahm, der Alleinige, ausser welchem nichts existiert; aber die materiellen Erscheinungen, welche wir sehen, haben kein wirkliches Dasein für sich, sondern sind, wie wir selbst, nichts als Erscheinungen, die ohne das \Vesen (Gott) keine Wesenheit haben. Gäbe es ausser Brahm noch eine andere 'Virklichkeit, so wären zwei Gottheiten im 'Veltall das Höchste. Deshalb sagt auch der christliche Mystiker Eckhart, der Meister: "Gottes Leben

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Wenn dieses Weltall (der Erscheinungen)

eine Wirklichkeit ist, dann ist der Atma end-

lich, dann haben die Veden keine Authentität

Wenn dieses Weltall (der Erscheinungen) eine Wirklichkeit ist, dann ist der Atma endlich, dann haben die Veden keine Authentität und es giebt dann keinen Iswara (Logos). Diese drei Behauptungen wird kein grosser Geist annehmen.

und es giebt dann keinen Iswara (Logos).

Diese drei Behauptungen wird kein grosser

Geist annehmen.

Der Herr, der Erkenner von allen Dingen

in ihrem wahren Wesen sagte: „Ich bin nicht

von ihnen verschieden, noch sind sie ver-

schieden von mir."

Wenn dieses Weltall eine Wirklichkeit

wäre, so müsste man es im traumlosen Schlum-

mer sehen. Da aber in diesem Zustande

nichts gesehen wird, so ist es ebenso un-

wesentlich als Träume*).

Deshalb ist kein wirkliches Dasein des

Der Herr, der Erkenner von allen Dingen in ihrem wahren Wesen sagte: "Ich bin nicht von ihnen verschieden, noch sind sie ver-schieden von mir."

Weltalls als verschieden von dem höchsten

ist mein Leben, seine Substanz ist die meinige. In dem

ewig unwandelbaren Sein ist kein „Ich" und „Du", sondern

nichts als Gott in Gott. Darum ist auch die Seele (in jedem

Dinge) nicht Gott „gleich" oder „ähnlich", sondern ganz und

gar eins mit ihm und eben dasselbe, was er ist." (592, 11.)

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*) Im traumlosen Schlummer zieht sich der Geist in

sein Inneres zurück; er verlässt seine Beziehungen zur Welt

der Erscheinungen und wohnt in seinem eigenen Selbst-

\Venn dieses \Veltall eine Wirklichkeit wäre, so müsste man es im traumlosen Schlummer sehen. Da aber in diese~ Zustande nichts gesehen wird, so ist es ebenso un"'esentlich als Träume *).

bewusstsein, welches für ihn die einzige Wirklichkeit ist.

Deshalb ist kein wirkliches Dasein des Weltalls als verschieden von dem höchsten ist mein Leben. seine Substanz ist die meinige. In dem ewig unwandelbaren Sein ist kein "Ich" und .. Du", sondern nichts als Gott in Gott. Darum ist auch die Seele lin jedem Dinge) nicht Gott "gleich" oder "ähnlich", sondern ganz und gar eins mit ihm und eben dasselbe, was er ist." (592, I I.) *) Im traumlosen Schlummer zieht sich der Geist in sein Inneres zurück; er verlässt seine Beziehungen zur Welt der Erscheinungen und wohnt in seinem eigenen Selbstbewusstsein, welches für ihn die eil1Zi~e Wirklichkeit ist.

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Atma vorhanden; seine deutliche Wahrneh-

mung ist ebenso unwirklich, als die (Vorstel-

Atma vorhanden; seine deutliche \Y·ahrnehmung ist ebenso unwirklich, als die (Vorstellung) von einer Schlange in einem Strick. Was für eine Wahrheit könnte in demjenigen sein, das nur durch Irrtum offenbar wird?

lung) von einer Schlange in einem Strick.

Was für eine Wahrheit könnte in demjenigen

sein, das nur durch Irrtum offenbar wird?

Alles, was von einer unwissenden Person

durch Irrtum wahrgenommen wird, ist, ab-

gesehen von Brahm, ein Nichts; das (was

man da für) Silber (hält,) ist in Wahrheit

nichts als Perlmutter. So wird Brahm immer

wieder mit Formen bekleidet, aber sie sind

nichts als Namen, die man ihm zuschreibt.

Deshalb ist das höchste Brahm die einzige

Alles, was von einer unwissenden Person durch Irrtum wahrgenommen wird, ist, abgesehen von Brahm, ein Nichts; das (was man da für) Silber (hält ,) ist in Wahrheit nichts als Perlmutter. So ,vird Brahm immer wieder mit Formen bekleidet, aber sie sind nichts als Namen, die man ihm zuschreibt.

Wirklichkeit, ohne einen Zweiten, es ist reine

Weisheit, das fleckenlose Eine, absoluter

Friede ohne Anfang und ohne Ende, ohne

Thätigkeit und die Substanz der unaufhör-

lichen Seligkeit.

Wenn alle die Verschiedenheiten, welche

Maya (der Irrtum) erzeugt hat, verschwun-

den sind, (so bleibt) ein von sich selbst erleuch-

tetes Etwas, welches ewig, feststehend, flecken-

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los, unermesslich, formlos, nicht offenbar, na-

menlos und unzerstörbar ist.

Die Weisen erkennen dies als die höchste

Deshalb ist das höchste Brahm die einzige Wirklichkeit, ohne einen Zweiten, es ist reine Weisheit, das fleckenlose Eine, absoluter Friede ohne Anfang und ohne Ende, ohne Thätigkeit und die Substanz der unaufhörlichen Seligkeit. Wenn alle die Verschiedenheiten, welche Maya (der Irrtum) erzeugt hat, verschwunden sind, (so bleibt) ein von sich selbst erleuchtetes Etwas, welches ewig, feststehend, fleckenlos, unermesslich, formlos, nicht offenbar, namenlos und unzerstörbar ist. Die \Veisen erkennen dies als die höchste

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243

Wahrheit, welche absolutes Bewusstsein ist,

und in welcher der Erkenner, das Erkannte

und die Erkenntnis vereint, unendlich und

Wahrheit, welche absolutes Bewusstsein ist, und in welcher der Erkenner, das Erkannte und die Erkenntnis vereint, unendlich und unveränderlich sind.

unveränderlich sind.

Brahm ist das unendliche, ewige, alles-

durchdringende Licht, das man weder nehmen

noch lassen kann, es ist dem Gemüte (Manas)

unbegreiflich und die Sprache kann es nicht

ausdrücken; es ist unermesslich, ohne An-

fang und ohne Ende.

Brahm und Atma, welche beziehungsweise

Brahm ist das unendliche, ewige, allesdurchdringende Licht, das man weder nehmen noch las5en kann, es ist dem Gemüte (Manas) unbegreiflich und die Sprach~ kann es nicht ausdrücken; es ist unermesslich, ohne Anfang und ohne Ende.

mit den Ausdrücken „das" und „du" bezeich-

net werden, sind identisch, wie es die im

Lichte der Veden geführte Untersuchung

völlig beweist.

Die Identität dieser beiden, welche da-

selbst angedeutet und behauptet wird, ist,

da sich deren Attribute gegenseitig aus-

schliessen (wenn der Atma mit dem Upadhi

verbunden ist), ebensowenig eines (äusser-

lichen) Beweises fähig, als wie (z. B.) die Iden-

tität eines Leuchtkäfers mit der Sonne, eines

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Königs und Sklaven, eines Brunnens mit

Brahm und Atma, welche beziehungsweise mit den Ausdrücken "das" und "du" bezeichnet werden, sind identisch, wie es die im Lichte der Veden geführte Untersuchung völlig beweist.

dem Ocean, des Atoms und des Berges*).

*) Wer die Fähigkeit besitzt, Gott in allem zu erkennen,

der braucht keinen weiteren Beweis, dass Gott das Wesen

Die Identität dieser beiden , welche daselbst angedeutet und behauptet wird, ist, da sich deren Attribute gegenseitig ausschliessen (wenn der Atma mit dem Upadhi verbunden ist), ebensowenig eines (äusserlichen) Beweises fähig, als wie (z. B.) die Identität eines Leuchtkäfers mit der Sonne, eines Königs und Sklaven, eines Brunnens mit dem Ocean, des Atoms und des ~erges*). *) Wer die Fähigkeit besitzt, Gott in allem zu erkennen, der braucht keinen weiteren Beweis, dass Gott das \Vesen

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244

Der Unterschied wird durch die Bedingun-

gen (Eigenschaften der Formen) geschaffen; in

Wirklichkeit ist für Atma keine Grundlage,

Der Unterschied wird durch die Bedingungen (Eigenschaften der Formen) geschaffen; in Wirklichkeit ist für Atma keine Grundlage, die Bedingungen schafft. Höre! Maya (der Lebensstrom) des Logos (Iswara) ist die erste Ursache von Mahat (Schöpfergeist) , und die fünf Hüllen sind die Produkte von Jiva (dem höheren Teile von lVlanas) *).

die Bedingungen schafft. Höre! Maya (der

Lebensstrom) des Logos (Iswara) ist die erste

Ursache von Mahat (Schöpfergeist), und die

fünf Hüllen sind die Produkte von Jiva (dem

höheren Teile von Manas)*).

Wenn diese zwei Upadhis, das des Atma

und das von Jiva, völlig verschwunden sind,

so ist weder Atma noch Jiva da. Der König

hat sein Königreich, der Krieger seine Waffen;

von allen Dingen, Menschen und Tieren ist; denn seine

eigene Wahrnehmung und Empfindung ist ihm Beweis

genug. Wer aber dieser Unterscheidung nicht fahig ist,

dem kann dieser Beweis auch nicht geliefert werden; denn

er erkennt nur die Formen der Dinge, welche nicht identisch

sind, nicht aber das identische Wesen, dessen Offenbarung

die Formen sind. Wie die Menschheit in allen Menschen

nur eine einzige und in allen dieselbe ist, wenn auch die

Wenn diese zwei U padhis, das des Atma und das von Jiva, völlig verschwunden sind, so ist \veder Atma noch Jiva da. Der König hat sein Königreich, der Krieger seine \Vaffen ;

Menschen nicht alle von einerlei Grösse, Gestalt, Farbe u. s. w.

sind, so ist auch die Gottheit in allen Geschöpfen dieselbe;

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aber nicht in allen gleichmässig offenbar. Würde dies all-

gemein begriffen, so gäbe es keine Menschenbedrückung und

keine Tierquälerei.

*) Der Geist Gottes im Weltall macht keinen Unter-

schied der Person; es ist der Erdgeist, der Geist der Natur,

welcher die Formen schafft.

von allen Dingen, Menschen und Tieren ist; denn seine eigene 'Vahrnehmung und Empfindung ist ihm Beweis genug. 'Ver aber dieser Unterscheidung nicht fihig ist, dem kann dieser Beweis auch nicht geliefert werden; denn er erkennt nur die Formen der Dinge, welche nicht identisch sind, nicht aber das identische Wesen, dessen Offenbarung die Formen sind. 'Vie die Menschheit in allen :Menschen nur eine einzige und in allen dieselbe ist, wenn auch die Menschen nicht alle von einerlei GrÖsse, Gestalt, Farbe u. s. w. sind, so ist auch die Gottheit in allen Geschöpfen dieselbe; aber nicht in allen gleichmässig offenbar. '\Vürde dies allgemein begriffen, so gäbe es keine Menschenbedruckung und keine Tierquälerei. *) Der Geist Gottes im 'Yeltall macht keinen Unterschied der Person; es ist der Erdgeist, der Geist der Natur, welcher die Formen schafft.

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ohne sie giebt es keinen König und keinen

Krieger*).

Deshalb sagte das Sruti (Veda), dass die

ohne sie giebt es keinen König und keinen Krieger*).

Zweiheit, welche (durch die Illusion) in Brahma

entstanden ist, durch die Erkenntnis fortge-

schafft wird; dann verschwinden Atma und Jiva.

Durch logische Schlussfolgerungen kann

die Identität von Atma mit Brahm erfasst

Deshalb sagte das Sruti (Veda), dass die Zweiheit, welche (durch die Illusion) in Brahma entstanden ist, durch die Erkenntnis fortgeschafft wird; dann verschwinden Atma undJiva.

werden, wenn man jede Vorstellung von dem,

was sichtbar ist, als unwesentlich und durch

das Gemüt erzeugt, aufgegeben hat, so wie

die Idee einer Schlange in einem Strick, oder

wie einen Traum**).

*) Gott (Brahma) erzeugt sich selber, indem in der

Gottheit (Parabrahm) die Idee zur Schöpfung eines Welt-

alls ins Dasein tritt. Hört das Weltall auf zu sein, so ist

auch kein Gott desselben, sondern nur noch das Absolute,

Durch logische Schlussfolgerungen kann die Identität von Atma mit Brahm erfasst werden, wenn man jede Vorstellung von dem, was sichtbar ist, als unwesentlich und durch das Gemüt erzeugt, aufgegeben hat, so wie die Idee einer Schlange in einem Strick, oder wie einen Traum **).

das Alleinige, das zu Nichts in Beziehung steht, und das

kein Mensch mit seinem menschlichen Verstande be-

greifen kann.

**) Das Vergängliche im Menschen (der Intellekt) kann

das Ewige nicht erfassen, aber das Ewige im Menschen

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(die Weisheit) erkennt sich selbst. Deshalb muss derjenige,

welcher zur Gotteserkenntnis (Theosophie) gelangen will,

seine Seele zum Throne des Ewigen erheben; oder, mit

anderen Worten, das Ewige in sich aufnehmen.

„Nehmt die Gottheit auf in eurem Herzen,

Und sie steigt herab vom Weltenthron." (Schiller.)

*) Gott (Brahma) erzeugt sich selber, indem in der Gottheit (Parabrahm) die Idee zur Schöpfung eines W" eltalls ins Dasein tritt. Hört das 'Veltall auf zu sein, so ist auch kein Gott desselben, sondern nur noch das Absolute, das Alleinige, das zu Nichts in Beziehung steht, und das kein Mensch mit seinem menschlichen Verstande begreifen kann. **) Das Vergängliche im Menschen (der Intellekt) kann das Ewige nicht erfassen, aber das Ewige im Menschen (die Weisheit) erkennt sich selbst. Deshalb muss derjenige, welcher zur Gotteserkenntnis (Theosophie) gelangen will, seine Seele zum Throne des Ewigen erheben; oder, mit anderen Worten, das Ewige in sich aufnehmen. "Nehmt die Gottheit auf in eurem Herzen, Und sie steigt herab vom 'Veltenthron." (Schiller.)

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2-1- 6

Nachdem nun diese Attribute erforscht

worden sind, ist somit die Identität (von Atma

und Brahm) dargelegt; geradeso wie eine

Nachdem nun diese Attribute erforscht worden sind, ist somit die Identität (von Atma und Brahm) dargelegt; geradeso wie eine Redensart, welche ihre ursprüngliche (äusserliehe) Bedeutung verliert und einen neuen (tieferen) Sinn erhält. Aber um diese Identität zu erfassen, muss weder die buchstäbliche noch die sinnbildliche Bedeutung übersehen werden; beide müssen vereint werden, um die Identität des Logos und Parabrahms zu realisieren *).

Redensart, welche ihre ursprüngliche (äusser-

liche) Bedeutung verliert und einen neuen

(tieferen) Sinn erhält. Aber um diese Iden-

tität zu erfassen, muss weder die buchstäb-

liche noch die sinnbildliche Bedeutung über-

sehen werden; beide müssen vereint werden,

um die Identität des Logos und Parabrahms

zu realisieren*).

„Dieser Devadatta (Gottessohn) ist: ich

selbst." — Hier ist die Identität angezeigt

*) Der Mensch spricht von „sich selbst" und „Gott",

als ob dies zwei wesentlich verschiedene Dinge wären;

weil er, auf dem menschlichen Standpunkte stehend, nicht

Gott ist und sich nicht als Gott wahrnehmen kann. Hat

er aber einmal die Gegenwart Gottes in sich selbst erkannt

und Gott als sein eigenes wahres Wesen empfunden und

erfahren, so erkennt er sich selbst als die Wirklichkeit

(„Gott"), und kann in Wahrheit sagen: „Ich bin die Wahr-

heit (Wirklichkeit) selbst." Da aber diejenigen, welche die

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Wahrheit (Gott) nicht kennen, sich unter dem „ich" und

dem „selbst" stets etwas Beschränktes und Persönliches

vorstellen, so hat obiger Ausspruch für sie auch keinen

Sinn. Darin besteht das Wesen der „Geheimlehre", dass

"Dieser Devadatta (Gottessohn) ist: ich selbst." Hier ist die Identität angezeigt

man, um sie zu begreifen, fähig sein muss, selber zu denken

und nicht nur die äusserliche Bedeutung der Worte, son-

dern deren tieferen, esoterischen Sinn zu erfassen.

*) Der Mensch spricht von "sich selbst" und "Gott", als ob dies zwei wesentlich verschiedene Dinge wären; weil er, auf dem menschlichen Standpunkte stehend, nicht Gott 1st und sich nicht als Gott wahrnehmen kann. Hat er aber einmal die Gegenwart Gottes in sich selbst erkannt und Gott als sein eigenes wahres Wesen empfunden und erfahren, so erkennt er sich selbst als die Wirklichkeit ("Gott"), und kann in "\Vahrheit sagen: "Ich bin die Wahrheit (Wirklichkeit) selbst." Da aber diejenigen, welche die Wahrheit (Gott) nicht kennen, sich unter dem "ich" und dem "selbst" stets etwas Beschränktes und Persönliches vorstellen, so hat obiger Ausspruch für sie auch keinen Sinn. Darin besteht das Wesen der "Geheimlehre", dass man, um sie zu begreifen, flihig sein muss, selber zu denken und nicht nur die äusserliche Bedeutung der Worte, sondern deren tieferen, esoterischen Sinn zu erfassen.

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— 247 —

247

durch die Verwerfung der entgegengesetzten

Attribute der Bezeichnungen. In ähnlicher

Weise wird die Identität in dem Spruche

durch die Verwerfung der entgegengesetzten Attribute der Bezeichnungen. In ähnlicher Weise wird die Identität in dem Spruche "Das bist du" hergestellt, indem man die entgegengesetzten Attribute in beiden Bezeichnungen verwirft *).

„Das bist du" hergestellt, indem man die

entgegengesetzten Attribute in beiden Be-

zeichnungen verwirft*).

Die Weisen erkennen die vollkommene

Identität von Atma mit Parabrahm, indem

sie den Standpunkt des Logos erlangen. In

Hunderten von weisen Sprüchen wird die

Identität von Brahm und Atma verkündet**).

Entsage der falschen Vorstellung, welche

du dir gebildet hast, und verstehe durch dei-

nen gereinigten Intellekt (Manas), dass du

(Atma) das edle, selbstexistierende Brahm

bist, welches vollkommene Erkenntnis ist***).

Die Weisen erkennen die vollkommene Identität von Atma mit Parabrahm, indem sie den Standpunkt des Logos erlangen. In Hunderten von weisen Sprüchen wird die Identität von Brahm und Atma verkündet **).

*) D. h. indem wir uns von allem losmachten, was uns

von unserm göttlichen, wahren Wesen zu trennen scheint

und was nichts anderes als ein Produkt des Irrtums und

Selbstbetruges ist.

**) Wir finden diese Lehre in allen grossen Religions-

systemen, aber nach unserem Erachten ist sie nirgends so

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klar und wissenschaftlich auseinandergesetzt als in San-

karacharyas Schriften.

***) Verstehe, dass zwischen deinem Gott und dem Gott

des Weltalls kein Unterschied ist.

Entsage der falschen Vorstellung, welche du dir gebildet hast, und verstehe durch deinen gereinigten Intellekt (Manas), dass du (Atrna) das edle, selbstexistierende Brahm bist, welches vollkommene Erkenntnis ist***). *) D. h. indem wir uns von allem losmachten, was uns von unscrm göttlichen, wahren 'Vesen zu trennen scheint und was nichts anderes als ein Produkt des Irrtums und Selbstbetruges ist.

**) 'Vir finden diese Lehre in allen grossen Religionssystemen, aber nach unserem Erachten ist sie nirgends so klar und wissenschaftlich auseinandergesetzt als in Sankaracharyas Schriften. ***) Verstehe, dass zwischen deinem Gott und dem Gott des eltalls kein Unterschied ist.

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Sowie der aus Thon gemachte Topf als

Thon zu betrachten ist, so ist alles Atma, was

Sowie der aus Thon gemachte Topf als Thon zu betrachten ist, so ist alles Atma, was aus .A.tma entsprungen ist, und alles ist Atma, und es giebt nichts, das von ihm (wirklich) verschieden wäre. Deshalb bist du "Das" (That) .- absoluter Friede, fleckenlos, gross Brahm ohnegleichen.

aus Atma entsprungen ist, und alles ist Atma,

und es giebt nichts, das von ihm (wirklich)

verschieden wäre. Deshalb bist du „Das"

(That) — absoluter Friede, fleckenlos, gross

— Brahm ohnegleichen.

So wie in Träumen Ort, Zeit, Gegen-

stände und Urteil alle unwirklich sind, so

ist auch diese Welt, die Schöpfung des Irr-

tums, unwirklich, und so ist es auch mit die-

sem Körper (Persönlichkeit), den Sinnen, den

Lebenslüsten, dem (falschen) Selbstbewusst-

sein (Egoismus) u. s. w. Wisse deshalb, dass

du „Das" bist — absoluter Friede, flecken-

los, gross — Brahm ohnegleichen.

So wie in Träumen Ort, Zeit, Gegenstände und Urteil alle unwirklich sind, so ist auch diese Welt, die Schöpfung des Irrtums, unwirklich, und so ist es auch mit diesem Körper (Persönlichkeit), den Sinnen, den Lebenslüsten , dem (falschen) Selbstbewusstsein (Egoismus) u. s. w. Wisse deshalb, dass du "Das" bist - absoluter Friede, fleckenlos, gross - Brahm ohnegleichen.

Realisiere, dass du „Das" bist, — Brahm,

welches weit über alle Klassen, weltliche

Weisheit, Familie und Stamm erhaben ist,

frei von Name, Form, Eigenschaften und

Fehlern, über Zeit, Raum und Gegenständen

des Bewusstseins erhaben*).

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*) Turiya, Bewusstsein oder Atma kann nur in Paradoxen

erklärt werden, da es kein Objekt von irgend einem Subjekt

ist. Das höchste Bewusstsein in der Natur (Atma ist

absolut) ist Iswara; das siebente Prinzip des Makrokosmos.

Wenn das Individuum seine Identität mit Iswara (durch

Realisiere, dass du "Das·" bist, - Brahm, welches weit über alle Klassen, weltliche Weisheit, Familie und Stamm erhaben ist, frei von Name, Form, Eigenschaften und Fehlern, über Zeit, Raum und Gegenständen des Bewusstseins erhaben *). *) Turiya, Bewusstsein oder Atma kann nur in Paradoxen erklärt werden, da es kein Objekt von irgend einem Subjekt ist. Das höchste Bewusstsein in der Natur (Atma ist absolut) ist Iswara; das siebente Prinzip des Makrokosmos. \Venn das Individuum seine Identität mit Iswara (durch

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— 249 —

Realisiere, dass du „Das" bist, — Brahm

das Höchste, über alle Sprache erhaben,

das aber durch das Auge der reinen Weis-

Realisiere, dass du "Das" bist, - Brahm das Höchste, über alle Sprache erhaben, das aber durch das Auge der reinen Weisheit erkannt werden kann. Es ist reines, absolutes Bewusstsein, die ewige Substanz *). Realisiere, dass du "D as" bist, - Brahm, \velches durch die sechs menschlichen Schwächen (Hunger, Durst, Habgier, Wahn, Zerfall

heit erkannt werden kann. Es ist reines,

absolutes Bewusstsein, die ewige Substanz*).

Realisiere, dass du „Das" bist, — Brahm,

welches durch die sechs menschlichen Schwä-

chen (Hunger, Durst, Habgier, Wahn, Zerfall

eigene Erfahrung) erkennt, so ist Atma selbst offenbar. Es

gab nie eine Zeit, in der Atma nicht war, und es wird nie

eine Zeit geben, in der er nicht ist. Er wächst nicht und

wird nicht verringert. Tritt der Mensch in die Freiheit,

so ist er (Atma) für ihn und es ist sonst nichts da. Turiya

hat somit keine Verbindung mit Handeln und kann durch

keinerlei Handeln erlangt werden. Es kann durch Buddhi

nicht wahrgenommen werden; wird aber Turiya erlangt,

so wie es nur durch Initiationen, welche für uns unbegreif-

lich sind, erlangt werden kann, so ändern sich alle unsere

Fähigkeiten. St. Paul kann es nicht nennen. „Ob im Kör-

per oder ausser dem Körper; ich weiss es nicht." (Corinth.)

eigene Erfahrung) erkennt, so ist Atma selbst offenbar. Es gab nie eine Zeit, in der Atma nicht war, und es wird nie eine Zeit geben, in der er nicht ist. Er wächst nicht und wird nicht verringert. Tritt der Mensch in die Freiheit, so ist er (Atma) für ihn und es ist sonst nichts da. Turiya hat somit keine Verbindung mit Handeln und kann durch keinerlei Handeln erlangt werden. Es kann durch Buddhi nicht wahrgenommen werden; wird aber Turiya erlangt, so wie es nur durch Initiationen, welche für uns unbegreiflich sind, erlangt werden kann, so ändern sich alle unsere Fähigkeiten. St. Paul kann es nicht nennen. "Ob im Körper oder ausser dem KÖrper; ich weiss es nicht." (Corinth.) Iswara ist das höchste (göttliche) relative Bewusstsein in der Natur, eines jeden Menschen persönlicher Gott (Logos). In der Tiefe von Pralaya tdem in sieb selbst Versenktsein) ist er "eins mit dem Vater" tBrahm), während der Manvantara (Evolutionsperiode des 'Veltalls) ist er der fortwährend tbätige Erlöser der Welt. (Siehe Subba Rows "Vorträge über die Bhagavad Gita". Lotusblüten, Vol. I.)

Iswara ist das höchste (göttliche) relative Bewusstsein

in der Natur, eines jeden Menschen persönlicher Gott (Logos).

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In der Tiefe von Pralaya (dem in sich selbst Versenktsein)

ist er „eins mit dem Vater" (Brahm), während der Manvantara

(Evolutionsperiode des Weltalls) ist er der fortwährend thätige

Erlöser der Welt. (Siehe Subba Rows „Vorträge über die

Bhagavad Gita". Lotusblüten, Vol. I.)

*) „Substance" kommt von sub — unten, und sto =

stehen, und bedeutet das dem Dasein unterstehende; die

allem unterliegende Grundlage.

*) "Substance" kommt von sub

= unten,

=

und sto stehen, und bedeutet das dem Dasein unterstehende; die allem unterliegende Grundlage.

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— 250 —

und Tod) nicht berührt wird; der Yogi er-

fährt es in seinem Herzen (in Samadhi); es

kann durch die Sinne nicht wahrgenommen

und Tod) nicht berührt wird; der Yogi erfährt es in seinem Herzen (in Samadhi); es kann durch die Sinne nicht ,vahrgenommen ,,"erden; es ist nicht wahrnehmbar für den Verstand oder das Gemüt.

werden; es ist nicht wahrnehmbar für den

Verstand oder das Gemüt.

Realisiere, dass du bist „Das", — Brahm,

auf welchem die Welt beruht, welche durch

Nichterkenntnis entstand. Es erhält sich

selbst; es ist verschieden von (relativer) Wahr-

heit und von Unwahrheit, unteilbar, und über

alle geistige Vorstellung erhaben*).

Realisiere, dass du bist „Das", -— Brahm,

welches keine Geburt, kein Wachstum, Wech-

Realisiere, dass du bist "Das", - Brahm, auf welchem die Welt beruht, welche durch Nichterkenntnis entstand. Es erhält sich selbst; es ist verschieden von (relativer) Wahrheit und von Unwahrheit, unteilbar, und über alle geistige Vorstellung erhaben *).

sel oder Verminderung der Substanz, keine

Krankheit und keinen Tod hat; es ist unzer-

störbar, die Ursache der Evolution des Welt-

alls, dessen Erhaltung und Zerstörung (der

Formen).

Realisiere, dass du bist „Das", — Brahm,

welches das Aufhören aller Teilbarkeit (Viel-

heit) ist, welches seine Natur nie verändert

und so unbewegt ist wie ein wogenloses

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Meer, ewig, unbedingt und ungeteilt.

*) Wir müssen unterscheiden zwischen der (absoluten)

Wahrheit selbst und dem (relativen) Wahrsein. (Siehe

Realisiere, dass du bist "Das", - Brahm, ,velches keine Geburt, kein Wachstum, \VechseI oder Verminderung der Substanz, keine Krankheit und keinen Tod hat; es ist unzerstörbar, die Ursache der Evolution des Weltalls, dessen Erhaltung und Zerstörung (der Formen).

F. Hart mann. „Magie", Seite 240.)

Realisiere, dass du bist" Das", - Brahm, welches das Aufhören aller Teilbarkeit (Vielheit) ist, ,,"elches seine Natur nie verändert und so unbewegt ist wie ein ,vogenloses Meer, ewig, unbedingt und ungeteilt. *) 'Vir müssen unterscheiden 7.wischen der (absoluten) 'Vabrheit selbst und dem (relati'ven) 'Vahrsein. (Siebe F. Hnrtmann. "Magie", Seite 240')

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— 251 —

Realisiere, dass du bist „Das", — ßrahm,

welches die einzige Wirklichkeit ist, der Grund

der Vielheit, der Grund, welcher allen Ur-

Realisiere, dass du bist "Das", - Brahm, 'welches die einzige Wirklichkeit ist, der Grund der Vielheit, der Grund, welcher allen U rsachen zu Grunde liegt, verschieden von dem Gesetze der Ursache und Wirkung ist *).

sachen zu Grunde liegt, verschieden von dem

Gesetze der Ursache und Wirkung ist*).

Realisiere, dass du bist „Das", — Brahm,

welches ohne Änderung (Modifikation), sehr

gross, unzerstörbar, das Höchste, verschieden

von allen zerstörbaren Elementen, und das

unsterbliche Logos ist; ewige, unzerstörbare

Seligkeit, frei von Befleckung.

Realisiere, dass du bist „Das", —• Brahm,

welches sich als Vieles offenbart durch die

Illusionen von Name, Form, Eigenschaften,

Realisiere, dass du bist "Das", - Brahm, welches ohne Änderung (Modifikation), sehr gross, unzerstörbar, das Höchste, verschieden von allen zerstörbaren Elementen, und das unsterbliche Logos ist; ewige, unzerstörbare Seligkeit, frei von Befleckung.

Veränderung; das aber für immer unverän-

derlich ist wie Gold (in verschiedenen Schmuck-

sachen).

*) Eine Ursache tritt erst dann ins Dasein, wenn eine

Wirkung stattfindet. Ehe die Wirkung eintritt, ist nur die

latente Ursache" (Energie), nicht aber die thätige Kraft

vorhanden. Das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma)

gehört dem Phänomenalen, dem Kreislaufe der Natur, an.

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So ist der Sinn nicht das, was den Gedanken schafft,

obgleich aus dem Sinn der Gedanke und aus diesem das

Wort entspringt; der Sinn ist dabei nicht thätig, sondern

bleibt unveränderlich, wie auch sein Ausdruck in Gedanken

und Worten sich ändern mag.

Realisiere, dass du bist "Das", - Brahm, 'welches sich als Vieles offenbart durch die Illusionen von Name, Form, Eigenschaften, Veränderung; das aber für immer unveränderlich ist wie Gold (in verschiedenen Schmucksachen).

LotusMüten XXXI. IT

*) Eine Ursache tritt erst dann ins Dasein, wenn eine Wirkung stattfindet. Ehe die Wirkung eintritt, ist nur die ."latente Ursache" (Energie), nicht aber die thätige Kraft vorhanden. Das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma) I gehört dem Phänomenalen, dem Kreislaufe der Natur, an. So ist der Sinn nicht das, was den Gedanken schafft, obgleich aus dem Sinn der Gedanke und aus diesem das \Vort entspringt; der Sinn ist dabei nicht thätig, sondern bleibt unveränderlich, wie auch sein Ausdruck in Gedanken und Worten sich ändern mag. Lotullhlfitcn XXXI.

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— 252 —

Realisiere, dass du bist „Das", — Brahm,

welches selbst leuchtet, welches (noch) über

dem Logos, alles durchdringend, einheitlich,

Realisiere, dass du bist "Das", - Brahm, welches selbst leuchtet, welches (noch) über dem Logos, alles durchdringend, einheitlich, Wahrheit, Bewusstsein, Seligkeit ist, ohne Ende und unsterblich.

Wahrheit, Bewusstsein, Seligkeit ist, ohne

Ende und unsterblich.

Durch vernünftige logische Schlussfolge-

rung und durch die (Kraft der) Intuition

realisiere, dass du Atma bist; (begreife es),

so wie man den Sinn eines Wortes begreift.

Die Gewissheit dieser Wahrheit wird zweifel-

los eintreten, ebenso (sicher) wie (die Ge-

wissheit) des Wassers, (welches du) in deiner

hohlen Hand (hältst)*).

Durch vernünftige logische Schlussfolgerung und durch die (Kraft der) Intuition realisiere, dass du Atma bist; (begreife es), so wie man den Sinn eines Wortes begreift. Die Gewissheit dieser Wahrheit wird zweifellos eintreten, ebenso (sicher) wie (die Gewissheit) des Wassers, (welches du) in deiner hohlen Hand (hältst) *).

Wenn du die höchste reine Wahrheit (in

dir selber) verwirklicht hast und durch die-

selbe aufrecht erhalten wirst, und stets treu

in dem Atma (im wahren Selbstbewusstsein)

bleibst, so wie ein König während der Schlacht

auf seine Armee vertraut, so senke dieses

objektive Weltall in Brahm ein.

Brahm, die Wahrheit die höchste und allei-

nige Wirklichkeit, welche sowohl von (rela-

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*) Trage Gott in deinem Bewusstsein, so wie du Wasser

in deiner hohlen Hand trägst, ohne es zu verschütten, und

du wirst ihn ebenso sicher wie dieses Wasser erkennen.

Wenn du die höchste reine Wahrheit (in dir selber) verwirklicht hast und durch dieselbe aufrecht erhalten wirst, und stets treu in dem Atma (im wahren Selbstbewusstsein) bleibst, so wie ein König während der Schlacht auf seine Armee vertraut, so senke dieses objektive Weltall in Brahm ein. Brahm, die Wahrheit die höchste und alleinige Wirklichkeit, welche sowohl von (rela*) Trage Gott in deinem Bewusstsein, so wie du Wasser in deiner hohlen Hand trägst, ohne es zu verschütten, und du wirst ihn ebenso sicher wie dieses Wasser erkennen.

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- 253 —

253

tivem) Wahrsein als auch von (relativem)

Unwahrsein verschieden ist, ist das Centrum

der Weisheit (wörtlich, die metaphysische

tivem) Wahrsein als auch von (relativem) Unwahrsein verschieden ist, ist das Centrum der Weisheit (wörtlich, die metaphysische "Höhle zwischen den Augenbrauen") ; wer in diesem Centrum wohnt, wird nicht wiedergeboren.

„Höhle zwischen den Augenbrauen"); wer

in diesem Centrum wohnt, wird nicht wieder-

geboren.

Selbst wenn die Substanz (die Wahrheit)

intellektuell aufgefasst wird, so ist (dennoch)

die Begierde (zum persönlichen Dasein), welche

keinen Anfang hat (und welche ausgedrückt

ist in den Worten): „Ich bin der Handelnde

und auch der Geniessende", stark und fest

und die Ursache des bedingten (und deshalb

nur scheinbaren) Daseins. Von dieser Be-

gierde kann man durch grosse Anstrengung

Selbst wenn die Substanz (die Wahrheit) intellektuell aufgefasst wird, so ist (dennoch) die Begierde (zum persönlichen Dasein), welche keinen Anfang hat (und welche ausgedrückt ist in den Worten): "Ich bin der Handelnde und auch der Geniessende", stark und fest und die Ursache des bedingten (und deshalb nur scheinbaren) Daseins. Von dieser Begierde kann man durch grosse Anstrengung (festen Willen) frei werden, indem man realisiert, dass der Atma (das wahre Selbst) Brahm ist. Die Weisen auf Erden nennen das Freiwerden von dieser Begierde (das Hinschwinden des falschen Egoismus) Emancipation *).

(festen Willen) frei werden, indem man rea-

lisiert, dass der Atma (das wahre Selbst)

Brahm ist. Die Weisen auf Erden nennen

das Freiwerden von dieser Begierde (das

Hinschwinden des falschen Egoismus) Eman-

cipation *).

*) Deshalb kommt man mit blossen Theorien und

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objektivem Wissen, und auch mit „okkulten Übungen"

von Worten nicht zum Zweck und erlangt nicht die Frei-

heit, wenn keine Erhebung der Seele (wahre Andacht)

und Unterscheidung des Ewigen vom Vergänglichen vor-

handen ist.

17*

*) Deshalb kommt man mit bIossen Theorien und objektivem Wissen, und auch mit "okkulten Übungen" yon Worten nicht zum Zweck und erlangt nicht die Freiheit, wenn keine Erhebung der Seele (wahre Andacht) und Unterscheidung des Ewigen vom Vergänglichen vorhanden ist. 17*

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— 254 —

254

Die irrige (verkehrte) Auffassung, durch

welche die Eigenschaft eines Dinges einem

anderen zugeschrieben wird; wie z. B., dass

Die irrige (verkehrte) Auffassung, durch 'welche die Eigenschaft eines Dinges einem anderen zugeschrieben wird; wie z. B., dass Atma der Egoismus, der Körper (persönlichkeit), die Sinne u. s. w. sei, muss von den Weisen durch Ergebung in Atma (den Geist) überwunden werden.

Atma der Egoismus, der Körper (Persönlich-

keit), die Sinne u. s. w. sei, muss von den

Weisen durch Ergebung in Atma (den Geist)

überwunden werden.

Hast du den Atma als den Zeugen des

Gemütes (Manas) und dessen Funktionen er-

kannt und durch ein reines Leben erfahren,

dass Atma das (göttliche) Selbst ist, so gieb

auf den Irrtum, der dich den Nichtgeist als

Geist wahrnehmen macht.

Wenn du dem Wege der Welt, dem Kör-

per und den Schriften (dem Anhängen an

das geschriebene Wort)*) entsagt hast, so

gieb auf die irrige Vorstellung, dass der Atma

Hast du den Atma als den Zeugen des Gemütes (Manas) und dessen Funktionen erkannt und durch ein reines Leben erfahren, dass Atma das (göttliche) Selbst ist, so gieb auf den Irrtum, der dich den Kichtgeist als Geist wahrnehmen macht.

das Nicht-Atma sei.

Wahre Erkenntnis wird deshalb nicht er-

langt, weil man Begierde, nach den Dingen

*) Wer keine Theorien mehr nötig hat, der kann ge-

trost allen Theorien entsagen. Dies tritt aber erst dann

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ein, wenn die Selbsterkenntnis sich einfindet. Wer sich

bloss einbildet, dass er schon alles wisse und keinen Unter-

richt mehr nötig habe, der verharrt im Irrtum und hindert

sich selbst, den Weg zur Erkenntnis zu finden.

Wenn du dem Wege der Welt, dem Körper und den Schriften (dem Anhängen an das geschriebene Wort) *) entsagt hast, so gieb auf die irrige Vorstellung, dass der Atma das Nicht-Atma sei. Wahre Erkenntnis wird deshalb nicht erlangt, weil man Begierde. nach den Dingen *) Wer keine Theorien mehr nötig hat, der kann getrost allen Theorien entsagen. Dies tritt aber erst dann ein, wenn die Selbsterkenntnis sich einfindet. Wer sich bloss einbildet, dass er schon alles wisse und keinen Unterricht mehr nötig habe, der verharrt im Irrtum und hindert ~ich selbst, den Weg zur Erkenntnis zu finden.

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— 255

dieser Welt, nach Schriften (d. h. Anhängen

an Theorien, Autoritäten glauben) und dem

Körper (körperlichem Dasein) hat.

dieser Welt, nach Schriften (d. h. Anhängen an Theorien, Autoritätenglauben) und dem Körper (körperlichem Dasein) hat.

Diese tyrannische Dreiheit von Begierde

wird von denjenigen, welche Erkenntnis ha-

ben, die eiserne Fessel genannt, welche die

Füsse desjenigen bindet, der nach der Frei-

heit aus dem Kerker des bedingten Daseins

strebt. Wer von dieser (Fessel) frei ist, er-

langt die Freiheit.

Diese tyrannische Dreiheit von Begierde wird von denjenigen, welche Erkenntnis haben, die eiserne Fessel genannt, welche die Füsse desjenigen bindet, der nach der Freiheit aus dem Kerker des be~ingten Daseins strebt. Wer von. dieser (Fessel) frei ist, erlangt die Freiheit.

Wie durch eine Mischung mit Wasser,

oder durch Reibung das Sandelholz einen

vorzüglichen Geruch verbreitet, der alle üblen

Gerüche vertreibt, so wird die göttliche Liebe*)

(Aspiration) offenbar, wenn die äusserliche

Begierde hinweggewaschen ist.

Die Liebe zum Höchsten (Atma) wird

durch den Staub sterblicher Begierden, welche

innerlich lauern, bedeckt, aber sie wird rein

und verbreitet einen süssen Geruch durch die

Berührung mit Weisheit, so wie das Sandelholz.

*) Die Liebe zum Höchsten ist die Liebe zur Selbst-

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erkenntnis, und nicht zu verwechseln mit der Begierde nach

dem Besitz irgend eines eingebildeten Gegenstandes. Es ist

Wie durch eine Mischung mit Wasser, oder durch Reibung das Sandelholz einen vorzüglichen Geruch verbreitet, der alle üblen Gerüche vertreibt, so wird .die göttliche Liebe *) (Aspiration) offenbar, wenn die äusserliche Begierde hinweggewaschen ist.

die Liebe zur Liebe selbst, welche durch die That realisiert

und offenbar wird.

Die Liebe zum Höchsten (Atma) wird durch den Sta~b sterblicher Begierden, welche innerlich lauern, bedeckt, aber sie wird rein und verbreitet einen süssen Geruch durch die Berührung mit Weisheit, so wie das Sandelholz. *) Die Liebe zum Höchsten ist die Liebe zur Selbsterkenntnis, und nicht ZU verwechseln mit der Begi~de nach dem Besitz irgend eines eingebildeten Gegenstandes. Es ist die Liebe zur Liebe selbst, welche durch die That realisiert und offenbar wird.

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— 256 —

Die Liebe zum Atma ist durch das Netz

un geistiger Begierden (teilweise) erstickt, aber

durch stete Ergebung in Atma werden die-

Die Liebe zum Atma ist durch das Ketz ungeistiger Begierden (teilweise) erstickt, aber durch stete Ergebung in Atma werden dieselben zerstört und die göttliche Liebe (Selbsterkenntnis) wird offenbar.

selben zerstört und die göttliche Liebe (Selbst-

erkenntnis) wird offenbar.

In dem Grade, als das Gemüt Festigkeit

erlangt durch seine Ergebung in Atma, ent-

sagt es allem Verlangen nach äusserlichen

Dingen. Wenn alle Begierden völlig er-

schöpft sind, so hindert nichts die Realisie-

rung des (idealen) Atma.

Durch ein beständiges Ruhen in Atma

verschwindet das individualisierte Gemüt des

Yogi (die Vorstellung des Ichs) und seine Be-

In dem Grade, als das Gemüt Festigkeit erlangt durch seine Ergebung in Atma, entsagt es allem Verlangen nach äusserlichen Dingen. Wenn alle Begierden völlig erschöpft sind, so hindert nichts die Realisierung des (idealen) Atma.

gierden werden erschöpft. Thue deshalb hin-

weg die irrige Vorstellung, dass der Nicht-

geist Geist sei.

Die Eigenschaft von Tamas wird durch

die zwei anderen Eigenschaften, Radschas

und Satwa, hin weggeschafft; Radschas wird

fortgenommen durch Satwa und (das unreine)

Satwa durch gereinigtes Satwa. Nimm des-

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halb deine Zuflucht zu Satwa (Wahrsein) und

entferne die irrige Vorstellung, dass Nicht-

geist Geist sei.

Durch ein beständiges Ruhen in Atma verschwindet das individualisierte Gemüt des Yogi (die Vorstellung des Ichs) und seine Begierden werden erschöpft. Thue deshalb hinweg die irrige Vorstellung, dass der Nichtgeist Geist sei. Die Eigenschaft von Tamas wird durch die zwei anderen Eigenschaften, Radschas und Satwa, hinweggeschafft ; Radschas wird fortgenommen durch Satwa und (das unreine) Satwa durch gereinigtes Satwa. Nimm deshalb deine Zuflucht zu Satwa (Wahrsein) und entferne die irrige Vorstellung, dass Kichtgeist Geist sei.

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— 257 —

257

Wenn du die Überzeugung erlangt hast,

dass dein Körper das vergangene Karma

liebt (Genüsse, welche er empfunden hat, wie-

\Venn du die Überzeugung erlangt hast, dass dein Körper das vergangene Karma liebt (Genüsse, ,velche er empfunden hat, wieder empfinden möchte), so werde fest und ruhig und mit starkem Willen überwinde die irrige Vorstellung, dass Nichtgeist Geist sei.

der empfinden möchte), so werde fest und

ruhig und mit starkem Willen überwinde die

irrige Vorstellung, dass Nichtgeist Geist sei.

Dadurch, dass du (in dir selbst) erfährst:

„Ich bin nicht Jiva (Persönlichkeit), sondern

Parabrahm", lasse ab von der falschen Mei-

nung, dass Nichtgeist Geist sei, welche durch

die Kraft der Begierde (zum persönlichen

Dasein) entstanden ist.

Wenn du durch die Schrift belehrt worden

bist und durch logische Schlussfolgerung und

durch Erfahrung zu dem Verständnisse der

Dadurch, dass du (in dir selbst) erfährst: "Ich bin nicht Jiva (Persönlichkeit), sondern Parabrahm", lasse ab von der falschen Meinung, dass Nichtgeist Geist sei, welche durch die Kraft der Begierde (zum persönlichen Dasein) entstanden ist.

alles durchdringenden Natur deines Atma

gekommen bist, so entferne die irrige Auf-

fassung, dass Nichtgeist Geist sei, welche

durch das Nachdenken von diesem Etwas

irgendwo auftauchen könnte*).

*) Sankaracharya zeichnet sich vorzüglich durch Vor-

sichtigkeit seiner Ausdrucksweise aus. Würde er sagen,

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dass die falsche Auffassung, dass Nichtgeist Geist sei,

durch dein Nachdenken in deinem Gemüte auftauchen

könnte, so würde er damit das Selbst (Atma) mit Ahankara

(Egoismus) und Manas (Gemüt) identifizieren. Aber in

diesem höchsten Zustande hat der selbstbewusste und selbst-

Wenn du durch die Schrift belehrt ,vorden bist und durch logische Schlussfolgerung und durch Erfahrung zu dem Verständnisse der alles durchdringenden Natur deines Atma gekommen bist, so entferne die irrige Auffassung, dass Nichtgeist Geist sei, \velche durch das Nachdenken von diesem Etwas irgendwo auftauchen könnte*). *) Sankaracharya zeichnet sich vorzüglich durch Vorsichtigkeit seiner Ausdrucksweise aus. Würde er sagen, dass die falsche Auffassung, dass Nichtgeist Geist sei, durch dein Nachdenken in deinem Gemüte auftauchen könnte, so würde er damit das Selbst (Atma) mit Ahankara (Egoismus) und Manas (Gemüt) identifizieren. Aber in diesem höchsten Zustande hat der selbstbewusste und selbst-

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— 25» -

Für den Muni (Weisen) giebt es keine

Thätigkeit in Bezug auf Geben oder Nehmen;

verlasse deshalb eifrig durch Ergebung in den

Für den ~Iuni ('Veisen) giebt es keine Thätigkeit in Bezug auf Geben oder Nehmen; verlasse deshalb eifrig durch Ergebung in den Einen den Irrwahn, dass ~ichtgeist Geist sei.

Einen den Irrwahn, dass Nichtgeist Geist sei.

Um die Überzeugung der Selbstidentität

mit Brahm zu stärken, lass ab von der fal-

schen Vorstellung, dass Nichtgeist Geist sei,

durch die Erkenntnis der Identität des Selbsts

und Brahms, welche aus solchen Aussprüchen

als „du bist Das" (Tatwam asi), entspringt.

Solange die Meinung: „Ich bin dieser

Dm die Überzeugung der Selbstidentität mit Brahm zu stärken, lass ab von der falschen Vorstellung, dass Nichtgeist Geist sei, durch die Erkenntnis der Identität des Selbsts und Brahms, welche aus solchen Aussprüchen als "du bist Das" (Tatwam asi), entspringt.

Körper (Persönlichkeit)" nicht völlig aufge-

geben ist, beherrsche dich selbst mit grosser

Sammlung und durch grosse Anstrengung

(festen Willen) entferne den irrigen Begriff,

dass Nichtgeist Geist sei.

O weiser Mann! Solange die Idee vor-

handen ist, dass eine Jiva und eine Welt

(wirklich) vorhanden seien, wenn sie (diese

Idee) auch nur wie ein Traum erscheint, (so

existierende Atma nichts mehr mit „ich" und „mein" zu

thun, er denkt nicht, sondern erkennt sich selbst; etwas,

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das nicht er selbst ist, könnte irgendwo (in dem Gemüte,

das er nicht mehr „sein eigen" nennt) auftauchen. Er sieht

Solange die Meinung: "Ich bin dieser Körper (Persönlichkeit)" nicht völlig aufgegeben ist, beherrsche dich selbst mit grosser Sammlung und durch grosse Anstrengung (festen Willen) entferne den irrigen Begriff, dass Nichtgeist Geist sei.

auf das, was er ehedem für sein Selbst hielt, wie auf etwas

Fremdes herab.

o

weiser Mann! Solange die Idee vorhanden ist, dass eine Jiva und eine Welt (wirklich) vorhanden seien, wenn sie (diese Idee) auch nur wie ein Traum erscheint, (so existierende Atma nichts mehr mit "ich" und "mein" zu thun, er denkt nicht, sonuern erkennt sich selbst; e t was, das nicht er selbst ist, könnte ir gen d wo (in dem Gemüte, das er nicht mehr "sein eigen" nennt) auftauchen. Er sieht auf das, was er ehedem für sein Selbst hielt, wie auf etwas Fremdes herab.

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— ^59 —

"-9 -J

lange) fahre fort ohne Unterlass die Vorstel-

lung zu entfernen, dass Nichtgeist Geist sei*).

Gieb keine Unterbrechung durch Verges-

lange) fahre fort ohne Unterlass die V orstellung zu entfernen, dass Nichtgeist Geist sei *).

senheit zu, weder durch den Schlaf, noch

durch Nachrichten über weltliche Dinge, noch

durch Sinneswahrnehmungen, sondern medi-

tiere über das Selbst in dem Selbst. (D. h.

Gieb keine Unterbrechung durch Vergessenheit zu, weder durch den Schlaf, noch durch Nachrichten über weltliche Dinge, noch durch Sinneswahrnehmungen, sondern meditiere über das Selbst in dem Selbst. (D. h. bleibe fortwährend, was du auch äusserlich thust, während des Schlafens und Wachens, innerlich deines göttlichen Daseins bewusst) **).

bleibe fortwährend, was du auch äusserlich

thust, während des Schlafens und Wachens,

innerlich deines göttlichen Daseins bewusst) **).

*) Auf dieser Lehre, dass die Welt nur die Vorstellung

des wahren Selbstes ist (welches in jedem Menschen und

Dinge wohnt), beruht die ganze neuere Philosophie, wie sie

Schopenhauer erklärt.

**) Wie alle Worte, welche sich auf geistige Dinge be-

ziehen, so ist auch das Wort „Meditation" beständig ver-

kehrten Auffassungen ausgesetzt. Unter „geistiger Meditation"

ist weder ein „Grübeln", noch ein „Kopfzerbrechen", noch

ein Nachdenken über irgend ein Objekt oder Vorstellung

zu verstehen; denn wenn der Gegenstand meiner Anschauung

das Produkt meiner eigenen Vorstellung ist, so sehe ich

nichts, als was ich mir selber vorstelle oder einbilde, und

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die Wirklichkeit kann in mir nicht offenbar werden. Unter

*) Auf dieser Lehre, dass die Welt nur die Vorstellung <les wahren Selbstes ist {welches in jedem Menschen und Dinge wohnt), beruht die ganze neuere Philosophie, wie sie Schopenhauer erklärt.

Meditation ist deshalb eine völlige Hingebung an den in uns

nach Offenbarung strebenden Geist der Selbsterkenntnis,

eine Eröffnung des Herzens, welche das Eindringen des

Lichtes der Wahrheit ermöglicht, eine Erhebung der Seele

zu jener Höhe, in der es kein „Selbst" mehr giebt, ein

Eintreten in die Freiheit, ein Aufgehen in der Erkenntnis

**) Wie alle Worte, welche sich auf geistige Dinge beziehen, so ist auch das \Vort "Meditation" beständig verkehrten Auffassungen ausgesetzt. Unter "geistiger Meditation" ist weder ein "Grübeln", noch ein "Kopfzerbrechen", noch ein Nachdenken über irgend ein Objekt oder Vorstellung zu verstehen; denn wenn der Gegenstand meiner Anschauung das Produkt meiner eigenen Vorstellung ist, so sehe ich nichts, als was ich mir selber vorstelle oder einbilde, und die Wirklichkeit kann in mir nicht offenbar werden. Unter Meditation ist deshalb eine völlige Hingebung an den in uns nach Offenbarung strebenden Geist der Selbsterkenntnis, eine Eröffnung des Herzens, welche das Eindringen des Lichtes der Wahrheit ermöglicht, eine Erhebung der Seele der es kein "Selbst" mehr giebt, ein zu jener Höhe, Eintreten in die Freiheit, ein Aufgehen in der Erkenntnis zu verstehen. Der neugierige Forscher bleibt in seiner Sclbstheit und sucht das Licht der Weisheit zu sich henmtf'T-

zu verstehen. Der neugierige Forscher bleibt in seiner

Selbstheit und sucht das Licht der Weisheit zu sich herunter-

m

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2Öo

260

Wenn du diesen Körper (Persönlichkeit),

der aus Fleisch und Unreinigkeiten besteht,

und aus den Unreinigkeiten von Vater und

Wenn du diesen Körper (Persönlichkeit), der aus Fleisch und Unreinigkeiten besteht, und aus den Unreinigkeiten von Vater und Mutter entstanden ist, verlassen hast, so wie ein verworfenes Ding, so werde Brahm und verlange das Ende.

Mutter entstanden ist, verlassen hast, so wie

ein verworfenes Ding, so werde Brahm und

verlange das Ende.

Wenn du den Atma in Paramatma versenkt

hast, so wie der von einem Wasserkruge ein-

geschlossene Raum im freien Raum aufgeht

(wenn der Krug zerbricht), so bleibe für immer

stillschweigend in diesem Zustande*).

zuziehen, es zu zwingen, ihm dienstbar zu werden. Dabei

rindet er ewig nichts als die Illusion seines vergänglichen

Selbsts mit den dazu gehörigen Illusionen, Theorien, Meinungen

und Vielwisserei. Der Weise, dessen Gedanke in der ewigen

Wenn du den Atma in Paramatma versenkt hast, so wie der von einem Wasserkruge eingeschlossene Raum im freien Raum aufgeht (wenn der Krug zerbricht), so bleibe für immer stillschweigend in diesem Zustande *).

Einheit seine Zuflucht sucht, findet dort seinen Meister und

durch ihn die Erkenntnis und Seligkeit. Meditation im

wahren Sinne des Wortes ist kein Fortschritt des vergäng-

lichen thörichten Selbsts mit seinem imaginären Wissen und

Wollen, sondern ein Zerbrechen der harten materiellen

Schale, dem Produkte der Unwissenheit (Tamas), welche

die Erkenntnis verhindert, und durch dieses Zerbrechen wird

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unsere eingebildete Selbstheit vernichtet, und „Gott" (das

wahre Selbst) erlangt Selbsterkenntnis in uns. Dieses wahre

Selbst schläft nicht, wenn auch der Körper im Schlafe liegt

und die richtige Meditation ist daher eine ununterbrochene,

zuziehen, es zu zwingen, ihm dienstbar zu werden. Dabei findet er ewig nichts als die Illusion seines vergänglichen Sclb:.:;ts mit den dazu gehörigen Illusionen, Theorien, Meinung('n und Vielwisserei. Der 'Veise, dessen Gedanke in der ewigen Einheit seine Zuflucht sucht, findet dort seinen Meister und durch ihn die Erkenntnis und Seligkeit. Meditation im wahren Sinne des Wortes ist kein Fortschritt des vergänglichen thÖrichten Selbsts mit seinem imaginären Wissen und 'Vollen, sondern ein Zerbrechen der harten materiellen Schale, dem Produkte der Unwissenheit (Tamas), welche die Erkenntnis verhindert, und durch dieses Zerbrechen wird lillsere eingebildete Selbstheit vernichtet, und "Gott" (das wahre Selbst) erlangt Selbsterkenntnis in uns. Dieses wahre Selbst schläft nicht, wenn auch der Körper im Schlafe liegt und die richtige Meditation ist daher eine ununterbrochene, sowohl während des Schlafes, als auch während dem wachenden Zustande und dessen Beschäftigungen.

sowohl während des Schlafes, als auch während dem wachen-

den Zustande und dessen Beschäftigungen.

*) Siehe: H. P. Blavatsky: „Die Stimme der Stille."

Lotusblüten i, 2 und 3.

*) Siehe: H. P. Blavatsky: "Die Stimme der Stille." Lotusbliiten

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I, 2

und 3.

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2ÖI

Wenn (man) das Selbsterleuchtete, urgründ-

liche Brahm (die Grundlage alles Daseins)

durch das Logos geworden ist, so muss der

Wenn (man) das Selbsterleuchtete, urgründliehe Brahm (die Grundlage alles Daseins) durch das Logos geworden ist, so muss der Makrokosmos sowohl als der Mikrokosmos verlassen werden, so wie ein Topf mit Unrat (weggeworfen wird) *).

Makrokosmos sowohl als der Mikrokosmos

verlassen werden, so wie ein Topf mit Un-

rat (weggeworfen wird)*).

Wenn der Begriff des „Ichs" (in das wahre

Selbst) übertragen worden ist, wie er dem

Atma innewohnt, welches Bewusstsein, Wahr-

heit und Seligkeit ist, und wenn alle Attri-

bute aufgegeben worden sind, so werde für

immer Eins.

Wenn du als das „Ich" dasjenige Brahm

(Gottesbewusstsein) realisierst, in welchem die-

ses Weltall wie eine Stadt in einem Spiegel

reflektiert ist, so wirst du dein Endziel er-

Wenn der Begriff des "Ichs" (in das wahre Selbst) übertragen ,vorden ist, "rie er dem Atma inne,vohnt, welches Bewusstsein, Wahrheit und Seligkeit ist, und wenn alle Attribute aufgegeben worden sind, so werde für immer Eins.

reichen.

*) Was sollte der sich seiner Freiheit bewusste gott-

liche Geist, welcher die ganze Erscheinungswelt mit ihren

Zufällen als ein unwesentliches Produkt der Täuschung er-

kannt hat, noch mit dieser Welt und ihren Thorheiten zu

schaffen haben wollen? Würden unsere Spiritisten dies er-

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kennen und zwischen Geist und Nichtgeist zu unterscheiden

wissen, so würden sie auch den Verkehr mit dem göttlichen

Geiste der Unterhaltung mit den irdischen Überbleibseln

(Elementarwesen oder Larven) verstorbener Erdenbewohner

vorziehen.

Wenn du als das "Ieh" dasjenige Brahm (Gottesbewusstsein) realisierst, in welchem dieses Weltall wie eine Stadt in einem Spiegel reflektiert ist, so wirst du dein Endziel erreichen. *) Was sollte der sich seiner Freiheit bewusste göttliche Geist, welcher die ganze Erscheinungswelt mit ihren Zufällen als ein unwesentliches Produkt der Täuschung erkannt hat, noch mit dieser Welt und ihren Thorheiten zu schaffen haben wollen? Würden unsere Spiritisten dies er· kennen und zwischen Geist und Nichtgeist zu unterscheiden wissen, so würden sie auch den Verkehr mit dem göttlichen Geiste der Unterhaltung mit den irdischen Überbleibseln (Elementarwesen oder Laryen) verstorbener Erdenbewohner vorziehen.

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262

Wenn du das ursprüngliche Bewusstsein,

die absolute Seligkeit, deren Natur die Wahr-

heit ist und welche ohne Form und Thätig-

Wenn du das ursprüngliche Bewusstsein, die absolute Seligkeit, deren Natur die Wahrheit ist und welche ohne Form und Thätigkeit ist, erlangt hast, so verlasse diesen illusorischen Leib, der vom Atma angenommen wurde, so wie ein Schauspieler seine Kleidung (für die Rolle, die er spielen will) *).

keit ist, erlangt hast, so verlasse diesen illu-

sorischen Leib, der vom Atma angenommen

wurde, so wie ein Schauspieler seine Klei-

dung (für die Rolle, die er spielen will)*).

Das objektive Weltall vom (Standpunkte

des) Logos (betrachtet), ist eine Täuschung,

und dieses (objektive Weltall) ist nicht das

„Ich" (des Logos), weil es (nicht ewig und

selbstexistierend, sondern) vergänglich ist.

Wie könnte denn der Begriff „Ich erkenne

*) Wer diesen Grad von Selbsterkenntnis und die

dadurch bedingte völlige Herrschaft über seine Natur er-

langt hat, der kann auch aus seinem Körper aus- und ein-

gehen, wie er will, gerade so, wie wir aus unserer Wohnung

aus- und eingehen können. Dies erklärt auf ganz natürliche

Das objektive Weltall vom (Standpunkte des) Logos (betrachtet), ist eine Täuschung, und dieses (objektive Weltall) ist nicht das "Ich" (des Logos), weil es (nicht ewig und selbstexistierend , sondern) vergänglich ist. Wie könnte denn der Begriff "Ich erkenne

Weise viele von den Unwissenden entweder als Wunder

angestaunte, oder als „Betrügereien" bezeichnete verschiedene

durch indische Yogis verursachten Phänomene, welche des-

halb, dass die Mehrzahl unserer europäischen Gelehrten die

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Gesetze des Geistes in der Natur nicht kennen, und diese

Thatsachen nicht erklären können, nichts destoweniger

Thatsachen sind. H. P. Blavatsky hat diese Thatsachen

bewiesen, aber ihre Beweise waren nur denjenigen wenigen

verständlich, welche Verstand genug hatten, um sie zu

begreifen.

*) Wer diesen Grad von Selbsterkenntnis und die dadurch bedingte völlige Herrscbaft über seine Natur erlangt bat, der kann auch aus seinem Körper aus- und eingehen, wie er will, gerade so, wie wir aus unserer Wohnung aus- und eingehen können. Dies erklärt auf ganz natürliche Weise viele von den Unwissenden eutweder als Wunder angestaunte, oder als "Betrügereien" bezeicbnete verschiedene durch indiscbe Yogis verursachten Phänomene, welche desbalb, dass die Mehrzabl unserer europäischen Gelehrten die Gesetze des Geistes in der Natur nicbt kennen, und diese Tbato;achen nicbt erklären können, nichts destoweniger Thatsachen sind. H. P. Blavatsky bat diese Thatsacben bewiesen, aber ibre Beweise waren nur denjenigen wenigen verständlich, welcbe Verstand genug hatten, um sie zu begreifen.

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alles" verwirklicht werden in Bezug auf ver-

gängliche Dinge, (wie) Egoismus u. s. w.*).

Die Substanz (Wesenheit) „Ich" ist der

alles" verwirklicht werden in Bezug auf vergängliche Dinge, (wie) Egoismus u. s. w. *).

Zeuge des Egoismus (Ichseins) u. s. w., weil

es (dieses „Ich" von sich selbst) stets wahr-

genommen wird, sogar im traumlosen Schlafe,

und die (heilige) Schrift nennt es ungeboren

Die Substanz (Wesenheit) ,Jch" ist der Zeuge des Egoismus (Ichseins) u. s. w., ,veil es (dieses "Ich" von sich selbst) stets wahrgenommen wird, sogar im traumlosen Schlafe, und die (heilige) Schrift nennt es ungeboren und ewig ("Gott"); deshalb ist der Atma (absolute Wahrheit) verschieden vom (relativen) Wahrsein und Unwahrsein.

und ewig („Gott"); deshalb ist der Atma (ab-

solute Wahrheit) verschieden vom (relativen)

Wahrsein und Unwahrsein.

Der ewige unwandelbare Atma allein kann

der Erkenner sein von allen Verschieden-

heiten derjenigen (Dinge), welche verschieden

sind. Das Wesen dieser beiden (der Dinge

und ihrer Verschiedenheiten) ist unwirklich,

(eine blosse Vorstellung), weil es (als unwe-

sentlich) oft und klar in den Empfindungen

des (irdischen) Gemütes, im Traume und im

traumlosen Schlafe wahrgenommen wird**).

*) Dieser Begriff kann deshalb nicht verwirklicht wer-

den, weil er nicht wahr ist. Ein Mensch, der sich in seiner

Selbstheit einbildet, ein Gott (Übermensch) zu sein, ist kein

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Gott, sondern ein Narr. Wo der (illusorische) Mensch

Der ewige unwandelbare Atma allein kann der Erkenner sein von allen Verschiedenheiten derjenigen (Dinge), welche verschieden sind. Das Wesen dieser beiden (der Dinge und ihrer Verschiedenheiten) ist unwirklich, (eine bIosse Vorstellung), weil es (als un,,~e­ sentlich) oft und klar in den Empfindungen des (irdischen) Gemütes, im Traume und im traumlosen Schlafe wahrgenommen wird **).

aufhört, da fängt erst das göttliche (unendliche) Dasein an.

**) Das wahre Gottesbewusstsein bleibt sich ewig gleich,

alles andere ist nur Schein und der Veränderung unterworfen.

Schon der dem tierischen Zustande entwachsene Mensch

*) Dieser Begriff kann deshalb nicht verwirklicht werden, weil er nicht wahr ist. Ein Mensch, der sich in seiner Selbstheit einbildet, ein Gott (übermensch) zu sein, ist kein Gott, sondern ein Narr. Wo der (illusorische) Mensch aufhört, da fängt erst das göttliche (unendliche) Dasein an. **) Das wahre Gottesbewusstsein bleibt sich ewig gleich, alles andere ist nur Schein und der Veränderung unterworfen. Schon der dem tierischen Zustande entwachsene Mensch

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— 264 —

Verlasse deshalb die Idee des „Ichs" in

Verbindung mit einem Haufen Fleisch und

auch die Idee (des „Ichs") selbst, welche ein

Verlasse deshalb die Idee des "Ichs" in Verbindung mit einem Haufen Fleisch und auch die Idee (des "Ichs") selbst, welche ein Produkt von Buddhi ist. Wenn du den Atma erkannt hast, den weder die Vergangenheit noch die Gegenwart noch die Zukunft berührt, so erlange den Frieden.

Produkt von Buddhi ist. Wenn du den Atma

erkannt hast, den weder die Vergangenheit

noch die Gegenwart noch die Zukunft be-

rührt, so erlange den Frieden.

Verlasse die Idee des „Ichs" in (Bezug

auf) Familie, Geschlecht, Name, Form, und

Lebensstellung, welche alle von diesem phy-

sischen Körper herrühren, und wenn du

weiss im wachenden Zustande, dass seine Begierden und

Empfindungen nicht ihn selbst, sondern seine Natur, mit

der er verbunden ist, angehen. Im Traume sieht er, wie

auch sein vermeintliches „Ich" verschiedene Formen an-

nimmt, und im traumlosen Zustande (Trance) spricht die

betreffende Individualität von der Persönlichkeit, mit der

sie behaftet ist, als wie von einem anderen Wesen. (Siehe

Verlasse die Idee des "Ichs" in (Bezug auf) Familie, Geschlecht, Name, Form, und Lebensstellung, welche alle von diesem physischen Körper herrühren, und wenn du

Justin. Kerner: „Die Seherin von Prevorst", Heinr.

Zschokkes „Verklärungen" u. s. w.) Näheres darüber

findet sich in der Bhagavad Gita, Kap. XIII, auseinander-

gesetzt: „Über alle Wesen erhaben, wohnt er (der Geist

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Gottes) dennoch in allen, in sich selbst unbewegt, bewegt

er sich dennoch in allen. Er ist zu geistig, um von mate-

riellen Wesen begriffen zu werden, er ist fern und doch

nahe. Er ist das Licht in allen Dingen, die Licht haben

und über alles Dunkel erhaben. Er ist das Erkennen, der

weiss im wachenden Zust"lDde, dass seine Begierden und Empfindungen nicht ihn selbst, sondern seine Natur, mit der er verbunden ist, angehen. Im Traume sieht er, wie auch sein vermeintliches "Ich" verschiedene Fonnen annimmt, und im traumlosen Zustande (Trance) spricht die betreffende Individualität ,"on der Persönlichkeit, mit der sie behaftet ist, als wie von einem anderen \Vesen. (Siehe Justin. Kerner: "Die Seherin von Prevorst", Heinr. Z s eh 0 k k es" V erklärungen" u. s. w.) Näheres darüber findet sich in der Bhagavad Gita, Kap. XIII, auseinandergesetzt : "Über alle Wesen erhaben, wohnt er (der Geist Gottes) dennoch in allen, in sich selbst unbewegt, bewegt er sich dennoch in allen. Er ist zu geistig, um von materiellen Wesen begriffen zu werden, er ist fern und doch nahe. Er ist das Licht in allen Dingen, die Licht haben und über alles Dunkel erhaben. Er ist das Erkennen, der Erkenner und der Gegenstand der Erkenntnis. der in dem Herzen von allen (Dingen) wohnt."

Erkenner und der Gegenstand der Erkenntnis, der in dem

Herzen von allen (Dingen) wohnt."

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-?6-.)

(dann) auch die Eigenschaften des Linga-

Sharira verlassen hast, wie (z. B.) das GefĂźhl,

dass du der Handelnde seiest u. s. w., so

(dann) auch die Eigenschaften des LingaSharira verlassen hast, wie (z. B.) das GefĂźhl, dass du der Handelnde seiest u. s. w., so werde (du) die wesentliche Form, welche absohlte Seligkeit ist.

werde (du) die wesentliche Form, welche ab-

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solute Seligkeit ist.

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Tibetanische Lehren.

Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky.*)

I.

Es giebt viele Leute, deren höchstes denk-

bares Ideal in Bezug auf geistige Dinge die

Befriedigung der wissenschaftlichen Neugierde

ist, während andere, die entweder unfähig

zum Selbstdenken oder zu bequem dazu sind,

ihr Ideal in der Gefühlsschwärmerei suchen.

Die Theosophie oder Gotteserkenntnis wird

aber weder durch das theoretische Wissen,

noch durch das Herumschwärmen der Phan-

Tibetanische Lehren.

tasie im Unsichtbaren, sondern nur durch

das eigene geistige Werden erlangt. Wer

die göttliche Weisheit kennen lernen will,

*) Diese Lehren sind zum grossen Teile nach mündlichen

Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky.*)

Mitteilungen von H. P. Blavatsky niedergeschrieben, und

enthalten manche okkulten Geheimnisse, deren Veröffent-

lichung früher untersagt war und erst seit kurzem gestattet

wurde. H.

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1. Es giebt viele Leute, deren höchstes denkbares Ideal in Bezug auf geistige Dinge die Befriedigung der wissenschaftlichen Neugierde ist, \vährend andere, die entweder unfähig zum Selbstdenken oder zu bequem dazu sind, ihr Ideal in der Gefühlsschwärmerei suchen. Die Theosophie oder Gotteserkenntnis wird aber ,veder durch das theoretische Wissen, noch durch das Herumschwärmen der Phantasie im Unsichtbaren, sondern nur durch das eigene geistige Werden erlangt. Wer die göttliche Weisheit kennen lernen will, *) Diese Lehren sind zum grossen Teile nach mündlichen Mitteilungen von H. P. Blavatsky niedergeschrieben, und enthalten manche okkulten Geheimnisse, deren VeröffentHebung früher untersagt war und erst seit kurzem gestattet H. wurde.

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der muss sie erlangen, und er erlangt sie

nur dadurch, dass er selbst weise wird. Um

aber weise zu werden, dazu gehört das

der muss sie erlangen, und er erlangt sie nur dadurch, dass er selbst weise wird. Um aber weise zu werden, dazu gehört das Wollen und das Wollen führt nur dann zum Ziel, wenn .es verständig geleitet wird. Deshalb gehört zum Wollen das Wissen und keines von beiden hat ohne das andere einen wirklichen Wert. Wollen und Wissen bilden die Grundlage des Dreiecks, dessen Spitze das Werden ist und das Ganze stellt die Erkenntnis des wahren Seins, die Theosophie im wahren Sinne des Wortes dar.

Wollen und das Wollen führt nur dann

zum Ziel, wenn es verständig geleitet wird.

Deshalb gehört zum Wollen das Wissen und

keines von beiden hat ohne das andere einen

wirklichen Wert. Wollen und Wissen bilden

die Grundlage des Dreiecks, dessen Spitze

das Werden ist und das Ganze stellt die Er-

kenntnis des wahren Seins, die Theosophie

im wahren Sinne des Wortes dar.

Weisheit beruht auf Güte, Güte auf Liebe,

Liebe auf Selbstlosigkeit. Man kann ein sehr

gelehrter Mensch sein, ohne deshalb gut und

selbstlos zu sein; ja man findet oft die grösste

Schlauheit, Belesenheit, Spitzfindigkeit und

Raffiniertheit gerade unter schlechten Men-

schen, Verbrechern Narren und Personen,

deren höchstes Ideal das eigene Selbst mit

seinem Selbstwissen, Selbstwähnen, Selbst-

wollen und Selbsthaben ist. Andererseits

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giebt es viele, die von dem besten Willen

durchdrungen und von den besten Absichten

erfüllt sind; da sie sich aber nicht klar sind

über den Zweck, den sie verfolgen, und über

Lotnsblüten XXXI. 18

Weisheit beruht auf Güte, Güte auf Liebe, Liebe auf Selbstlosigkeit. Man kann ein sehr gelehrter Mensch sein, ohne deshalb gut und selbstlos zu sein; ja man findet oft die grösste Schlauheit, Belesenheit, Spitzfindigkeit und Raffiniertheit gerade unter schlechten Menschen , Verbrechern Narren und Personen, deren höchstes Ideal das eigene Selbst mit seinem Selbstwissen , Selbstwähnen , Selbstwollen und Selbsthaben ist. Andererseits giebt es viele, die von dem besten Willen durchdrungen und von den besten Absichten erfüllt sind; da sie sich aber nicht klar sind über den Zweck, den sie verfolgen, und über Lotuabldten )(XJ(I.

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268

die Mittel, welche zu dessen Erreichung nötig

-

sind, so sind ihre Bestrebungen denen eines

Kindes zu vergleichen, welches im Finstern

die Mittel, welche zu dessen Erreichung nötig sind, so sind ihre Bestrebungen denen eines Kindes zu vergleichen, welches im Finstern tappt. Nicht umsonst sagt ein Sprüchwort, dass der Boden der Hölle mit guten "lorsätzen gepflastert sei, denn ein 1I\Tollen ohne Erkenntnis führt zu Schwärmerei, Aberglauben und Fanatismus und allen den bekannten Übeln, welche daraus entspringen.

tappt. Nicht umsonst sagt ein Sprüchwort,

dass der Boden der Hölle mit guten Vor-

sätzen gepflastert sei, denn ein Wollen ohne

Erkenntnis führt zu Schwärmerei, Aber-

glauben und Fanatismus und allen den be-

kannten Übeln, welche daraus entspringen.

Die Welt hat heutzutage keine Vermeh-

rung der bereits bestehenden Morallehren,

wohl aber ein Verständnis derselben und

was durch sie bezweckt werden soll, nötig.

Es handelt sich nicht mehr um die Erfor-

schung des „Wie?", wohl aber um ein Er-

kennen des „Warum?". Die Lehren des Chris-

tentums, wenn sie richtig verstanden werden,

geben uns hinreichenden Aufschluss darüber,

wie wir sein sollen, aber nur dem geistig

Erleuchteten wird dabei auch das warum

wir so sein sollen klar. Der menschliche

Verstand in seiner Entwicklung ist auf der-

Die Welt hat heutzutage keine Vermehrung der bereits bestehenden Morallehren, wohl aber ein Verständnis derselben und was durch sie bezweckt werden soll, nötig. Es handelt sich nicht mehr um die Erforschung des "Wie?", wohl aber um ein Erkennen des "Warum?". Die Lehren des Christentums, wenn sie richtig verstanden werden, geben uns hinreichenden Aufschluss darüber, wie wir sein sollen, aber nur dem geistig Erleuchteten wird dabei auch das warum wir so sein sollen klar. Der menschliche V erstand in seiner Entwicklung ist auf derjenigen Stufe angelangt, dass er von allem, was man vom Menschen verlangt, dass er es unternehmen soll, erst wissen will, was dadurch zu erreichen ist und auf welche Weise

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jenigen Stufe angelangt, dass er von allem,

was man vom Menschen verlangt, dass er es

unternehmen soll, erst wissen will, was da-

durch zu erreichen ist und auf welche Weise

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es erreicht wird, ehe er es unternimmt. Wenn

es z. B. heisst: „Liebe Gott über alles und

deinen Nächsten wie dich selbst," so ist in

es erreicht wird, ehe er es unternimmt. Wenn es z. B. heisst: "Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst ," so ist in diesen Worten allerdings die höchste Weisheit ausgedrückt für denjenigen, welcher Gott in sich selbst und in seinem Nächsten erkennt, wer sich aber unter "Gott" und "selbst" etwas anderes vorstellt, als was es in \Virklichkeit ist, für den haben diese Worte keinen Sinn und man kann von ihm nicht verlangen, dass er sie befolgt. Hat er aber gar verkehrte Begriffe in Bezug auf die Bedeutung dieser Lehre, so wird seine Auffassung und ebenso die Befolgung derselben eine verkehrte sein.

diesen Worten allerdings die höchste Weis-

heit ausgedrückt für denjenigen, welcher Gott

in sich selbst und in seinem Nächsten erkennt,

wer sich aber unter „Gott" und „selbst" et-

was anderes vorstellt, als was es in Wirklich-

keit ist, für den haben diese Worte keinen

Sinn und man kann von ihm nicht verlangen,

dass er sie befolgt. Hat er aber gar verkehrte

Begriffe in Bezug auf die Bedeutung dieser

Lehre, so wird seine Auffassung und ebenso

die Befolgung derselben eine verkehrte sein.

Die Grundlage zur Erlangung alles wahren

Wissens ist die Freiheit von Irrtum und diese

Freiheit von irrigen Theorien wird dadurch

erlangt, dass man von der richtigen Lehre

unterrichtet wird. Ein solcher Unterricht ist

an sich selbst noch lange keine eigene Er-

kenntnis der Wahrheit, die ja nur durch

eigene Anschauung, durch eigene Erfahrung,

eigenes Werden und Sein erlangt werden

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kann, aber sie dient dazu, die Hindernisse

zu beseitigen, welche diesem eigenen An-

schauen, Erfahren, Werden und Sein im

18*

Die Grundlage zur Erlangung alles wahren Wissens ist die Freiheit von Irrtum und diese Freiheit von irrigen Theorien wird dadurch erlangt, dass man von der richtigen Lehre unterrichtet wird. Ein solcher Unterricht ist· an sich selbst noch lange keine eigene Erkenntnis der Wahrheit, die ja nur durch eigene Anschauung, durch eigene Erfahrung, eigenes Werden und Sein erlangt werden kann, aber sie dient dazu, die Hindernisse zu beseitigen, welche diesem eigenen Anschauen, Erfahren, Werden und Sein 1m 18 ""

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27°

Wege stehen. Kein Mensch kann einem

-

anderen Gott oder die göttliche Weisheit

offenbaren, das kann nur Gott in seiner Weis-

'Vege stehen. Kein ~Iensch kann einem anderen Gott oder die göttliche Weisheit offenbaren, das kann nur Gott in seiner Weisheit selber thun, aber Gott ist überall und seine Weisheit ist ein Licht, welches die Seele eines jeden Menschen erleuchtet, sobald es in ihm zur lebendigen Kraft geworden ist, welche die Finsternis überwindet. Mit anderen Worten, die Wahrheit ist ein Same, aus welchem, wenn er im Herzen erstarkt, die Selbsterkenntnis wächst, welche den Gegensatz der Wahrheit, den Irrtum und die Lüge überwindet. Wo diese Selbsterkenntnis eintritt, da hören alle wissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Meinungen, Schlussfolgerungen, Hypothesen und Theorien, alles Wähnen und Dünken auf; wo die Erkenntnis der Wahrheit eintritt, da ist sie; damit ist alles gesagt, denn das V orhandensein von Meinungen beruht auf diesen oder jenen Gnlnden, die ausser ihnen selbst liegen; die Selbsterkenntnis der Wahrheit und Wirklichkeit beruht aber auf nichts anderem, als auf dem Dasein der Wahrheit selbst.

heit selber thun, aber Gott ist überall und

seine Weisheit ist ein Licht, welches die Seele

eines jeden Menschen erleuchtet, sobald es

in ihm zur lebendigen Kraft geworden ist,

welche die Finsternis überwindet. Mit an-

deren Worten, die Wahrheit ist ein Same,

aus welchem, wenn er im Herzen erstarkt,

die Selbsterkenntnis wächst, welche den Ge-

gensatz der Wahrheit, den Irrtum und die

Lüge überwindet. Wo diese Selbsterkennt-

nis eintritt, da hören alle wissenschaftlichen

und unwissenschaftlichen Meinungen, Schluss-

folgerungen, Hypothesen und Theorien, alles

Wähnen und Dünken auf; wo die Erkenntnis

der Wahrheit eintritt, da ist sie; damit ist

alles gesagt, denn das Vorhandensein von

Meinungen beruht auf diesen oder jenen

Gründen, die ausser ihnen selbst liegen; die

Selbsterkenntnis der Wahrheit und Wirk-

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lichkeit beruht aber auf nichts anderem, als

auf dem Dasein der Wahrheit selbst.

Die folgenden Erklärungen sind weder

von H. P. Blavatsky noch von dem Ver-

Die folgenden Erklärungen sind weder von H. P. Blavatsky noch von dem Ver-

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— 271 —

27 1

fasser derselben erfunden worden, sie sind

von keinem Menschen erdacht, ausgeklügelt

oder ersonnen worden, auch beruhen sie nicht

fasser derselben erfunden worden, sie sind von keinem Menschen erdacht, ausgeklügelt oder ersonnen worden, auch beruhen sie nicht auf Inspiration von unbekannten geistigen Einflüssen, spiritistischen Mitteilungen aus dem ,,}enseits" u. dergI., sondern sie sind Mitteilungen jener Weisen des Ostens, welche zur göttlichen Selbsterkenntnis gelangt sind, und enthalten Geheimnisse, welche früher nur unter dem Schleier von Allegorien und Parabeln besprochen wurden, um diejenigen, welche für deren Empfängnis fähig waren, zum eigenen Nachdenken anzuregen. Sie sind dazu bestimmt, Anfängern auf dem Wege des Lichtes den Weg zu weisen, den jeder selber zu gehen hat. Das Wort "Anfänger" hat aber hier eine grosse Bedeutung, denn erst dort, wo der denkende und grübelnde sterbliche Mensch seine Vollkommenheit erreicht hat und an der Grenze seines Daseins als Mensch angelangt ist, da fängt Gott (der unsterbliche Gottmensch im Menschen) an. Der Meister in der irdischen Naturwissenschaft muss, wenn er die göttlichen Gehein1nisse in der Natur kennen lernen will, wieder wie ein Kind in dieser höheren Sphäre lernen, ein Anfänger in der geistigen Erkenr,'_·

auf Inspiration von unbekannten geistigen

Einflüssen, spiritistischen Mitteilungen aus

dem „Jenseits" u. dergl., sondern sie sind

Mitteilungen jener Weisen des Ostens, welche

zur göttlichen Selbsterkenntnis gelangt sind,

und enthalten Geheimnisse, welche früher nur

unter dem Schleier von Allegorien und Pa-

rabeln besprochen wurden, um diejenigen,

welche für deren Empfängnis fähig waren,

zum eigenen Nachdenken anzuregen. Sie

sind dazu bestimmt, Anfängern auf dem Wege

des Lichtes den Weg zu weisen, den jeder

selber zu gehen hat. Das Wort „Anfänger"

hat aber hier eine grosse Bedeutung, denn

erst dort, wo der denkende und grübelnde

sterbliche Mensch seine Vollkommenheit er-

reicht hat und an der Grenze seines Daseins

als Mensch angelangt ist, da fängt Gott (der

unsterbliche Gottmensch im Menschen) an.

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Der Meister in der irdischen Naturwissen-

schaft muss, wenn er die göttlichen Geheim-

nisse in der Natur kennen lernen will, wieder

wie ein Kind in dieser höheren Sphäre ler-

nen, ein Anfänger in der geistigen Erkenn',-

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nis werden, darin aufwachsen und sich ent-

wickeln.

Wie der irdische materielle Mensch die

zum Dasein und zur Entwicklung seines Kör-

nls werden, darin aufwachsen und sich entwickeln.

pers nötige Nahrung aus der ihn umgeben-

den materiellen Welt empfängt und zu deren

Aufnahme und Assimilierung gewisse Kör-

perorgane hat, so nimmt der Mensch die zu

seinem geistigen Wachstum und Kräftigung

Wie der irdische materielle Mensch die zum Dasein und zur Entwicklung seines Körpers nötige Nahrung aus der ihn umgebenden materiellen Welt empfängt und zu deren Aufnahme und Assimilierung gewisse Körperorgane hat, so nimmt der Mensch die zu seinem geistigen Wachstum und Kräftigung nötige Nahrung aus der ihn umgebenden geistigen Welt und er besitzt hierzu gewisse Organe, wenn auch dieselben oder deren Funktionen unseren modernen Physiologen unbekannt sind*). Nicht im Wissen allein, noch im Träumen und Schwärmen besteht das geistige Wachstum oder der Besitz geistiger und magischer Kräfte. Dies wird nur durch das geistige Wachstum und die geistige Ent-

nötige Nahrung aus der ihn umgebenden geis-

tigen Welt und er besitzt hierzu gewisse Or-

gane, wenn auch dieselben oder deren Funk-

tionen unseren modernen Physiologen un-

bekannt sind*). Nicht im Wissen allein, noch

im Träumen und Schwärmen besteht das

geistige Wachstum oder der Besitz geistiger

und magischer Kräfte. Dies wird nur durch

das geistige Wachstum und die geistige Ent-

*) Gerade diejenigen körperlichen Organe, welche heut-

zutage von den Menschen am allermeisten zur Befriedigung

sinnlicher Gelüste missbraucht werden, sind auch diejenigen,

von denen die geistige Entwicklung abhängig ist. Würden

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unsere Physiologen, Mediziner und Theologen deren geistige

Funktionen kennen, so bekäme die Moral eine vernünftige

Grundlage. Zugleich aber wäre damit der Weg zur Aus-

übung der schwarzen Magie geöffnet; denn alles, was m.in

zu gebrauchen versteht, kann man sowohl zu guten als auch

zu bösen Zwecken verwenden.

*) Gerade diejenigen körperlichen Otgane, welch'2 heutzutage von den Menschen am allermeisten zur Befriedigung sinnlicher Gelüste missbraucht werden, sind auch diejenigen, von denen die geistige Entwicklung abhängig ist. 'Vürden unsere Physiologen, Mediziner und Theologen deren geistige Funktionen kennen, so bekäme die Moral eine vernünftige Grundlage. Zugleich aber wäre damit der Weg zur Ausübung der schwarzen Magie geöffnet; denn alles, was m:m zu gebrauchen versteht, kann man sowohl zu guten als a~1Ch zu bösen Zwecken verwenden.

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Wicklung erlangt. Diese aber bedarf der Er-

-

nährung und wie ein körperlich gemästeter

Mensch deshalb doch arm an Gedanken, oder

wicklung erlangt. Diese aber bedarf der Ernährung und wie ein körperlich gemästeter Mensch deshalb doch arm an Gedanken, oder ein an Vorstellungen und Phantasien reicher Mensch körperlich mager sein kann, so kann auch ein Mensch in allen Wissenschaften bewandert, gelehrt und scharfsinnig und dennoch arm an Geist oder "Seele" sein. Um aber dies auf eine wissenschaftliche Weise zu erklären, dazu ist es nötig, einen Blick auf die Zusammensetzung der Konstitution des Weltalls, sowie des Menschen zu werfen, so wie die tibetanischen Weisen dieselben lehren und wie sie auch in den indischen Veden, wenn auch verhüllt, beschrieben ist:

ein an Vorstellungen und Phantasien reicher

Mensch körperlich mager sein kann, so kann

auch ein Mensch in allen Wissenschaften be-

wandert, gelehrt und scharfsinnig und dennoch

arm an Geist oder „Seele" sein. Um aber

dies auf eine wissenschaftliche Weise zu er-

klären, dazu ist es nötig, einen Blick auf die

Zusammensetzung der Konstitution des Welt-

alls, sowie des Menschen zu werfen, so wie

die tibetanischen Weisen dieselben lehren und

wie sie auch in den indischen Veden, wenn

auch verhüllt, beschrieben ist:

Nach dieser Erklärung ist sowohl der Or-

ganismus der grossen Welt, als auch der-

jenige des Menschen (Makrokosmos und Mi-

krokosmos) aus sieben Prinzipien oder Kräf-

ten gebildet, von denen jedes mit sich selbst

im innigsten Zusammenhange steht, so dass

der Geist im grossen Ganzen auf den Geist

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im Menschen, das Materielle im Menschen

auf das Materielle im grossen Ganzen wirkt

u. s. w. Diese Lehre ist auch im Sohar ent-

halten, wo es heisst: „Alles, was auf Erden

Nach dieser Erklärung ist sowohl der Organismus der grossen Welt, als auch derjenige des Menschen (Makrokosmos und Mikrokosmos) aus sieben Prinzipien oder Kräften gebildet, von denen jedes mit sich selbst im innigsten Zusammenhange steht, so dass der Geist im grossen Ganzen auf den Geist im Menschen, das Materielle im Menschen auf das Materielle im grossen Ganzen wirkt u. s. w. Diese Lehre ist auch im Sohar enthalten, wo es heisst: "Alles, was auf Erden

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vorhanden ist, hat sein ätherisches Vorbild

im Überirdischen, und es giebt nichts so

Kleines oder Unbedeutendes in der Welt, dass

vorhanden ist, hat seIn ätherisches \Torbild im Überirdischen, und es giebt nichts so Kleines oder Unbedeutendes in der Welt, dass es nicht von etwas ihm vorgesetzten Höherem abhängig wäre, so dass, wenn das l..T ntere sich regt, das ihm vorgesetzte Obere sich ihm entgegenregt." *)

es nicht von etwas ihm vorgesetzten Höhe-

rem abhängig wäre, so dass, wenn das Un-

tere sich regt, das ihm vorgesetzte Obere sich

ihm entgegenregt."*)

Die exoterische Einteilung dieser sieben

Prinzipien ist bereits wiederholt in den „Lo-

tusblüten erwähnt worden**). Sie ist folgende,

wobei wir von unten nach oben rechnen

wollen.

I. Sthula-Sharira***). — Im Mikrokos-

mos des Menschen ist dies der menschliche

Körper, die materielle Form, welche der

Mensch auf Erden bewohnt, der materielle

Organismus, vermittelst dessen er mit der

Die exoterische Einteilung dieser sieben Prinzipien ist bereits wiederholt in den "Lotusblüten erwähnt worden **). Sie ist folgende, wobei wir von unten nach oben rechnen wollen.

materiellen Welt in Verbindung steht. Da

dieser Körper nicht zum eigentlichen Wesen

des Menschen gehört, sondern nur sozusagen

das Haus ist, welches er bewohnt, oder das

*) Vergl. F. Hart mann, „Magie, oder das Gesetz des

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Geistes in der Natur". Leipzig, 1894.

**) Lotusblüten, vol. I, pag. 249.

***) Wir ziehen es vor, die bereits bekannten Sanskrit-

namen an Stelle der tibetanischen Bezeichnungen zu setzen.

I. Sthula-Sharira***). - Im Mikrokosmos des Menschen ist dies der menschliche Körper, die materielle Form, welche der Mensch auf Erden bewohnt, der materielle Organismus, vermittelst dessen er mit der materiellen Welt in Verbindung steht. Da dieser Köt'pQr nicht zum eigentlichen Wesen des Menschen gehört, sondern nur sozusagen das Haus ist, welches er bewohnt, oder das *) Vergl. F. Hartmann, "Magie, oder das Gesetz des

Geistes in der X atur".

Leipzig, 1894.

**) Lotusblüten, yol. I, pag. 249. ***) Wir ziehen es Yor, die bereits bekannten Sanskr;t-

namen an Stelle der tibetanischen Bezeichnungen zu setzen.

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Kleid, welches er anhat, so wird auch in

der esoterischen Lehre dieses Prinzip gar

nicht mitgerechnet und in den geheimen

Kleid, \velches er anhat, so wird auch in der esoterischen Lehre dieses Prinzip gar nicht mitgerechnet und in den geheimen Schriften der Indier überhaupt nicht davon gesprochen, wenn von dem "Haushälter", d. h. von dem Menschen die Rede ist.

Schriften der Indier überhaupt nicht davon

gesprochen, wenn von dem „Haushälter",

d. h. von dem Menschen die Rede ist.

Im Makrokosmos ist es die äussere mate-

rielle Erscheinungswelt, die an sich auch

nichts Wesentliches, sondern eben nur eine

Fülle von Formen oder Erscheinungen, von

sozusagen mit Materie bekleideten Astral-

bildern ist. Die „Materie" aber, aus der

diese materielle Welt besteht, ist auch weiter

nichts als Schwingungen einer Substanz,

welche wir in Ermangelung einer besseren

Bezeichnung Äther (Akäsha) nennen wollen.

Im Makrokosmos ist es die äussere materielle Erscheinungswelt, die an sich auch nichts Wesentliches, sondern eben nur eine Fülle von Formen oder Erscheinungen, von sozusagen mit Materie bekleideten Astralbildern ist. Die "Materie" aber, aus der diese materielle Welt besteht, ist auch weiter nichts als Schwingungen einer Substanz, welche wir in Ermangelung einer besseren Bezeichnung Äther (Akasha) nennen wollen.

Dass der menschliche Körper durch die

in der Menschennatur enthaltenen Kräfte er-

zeugt und geboren wird und die Elemente zu

seiner Ernährung und Wachstum aus der ihn

umgebenden materiellen Welt erhält, bedarf

keines Beweises. Er ist aufs innigste mit

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derselben verbunden, sein Dasein hängt vom

Dasein derselben ab und er könnte ohne sie

nicht existieren, wohl aber sie ohne ihn.

Dass der menschliche Körper durch die in der Menschennatur enthaltenen Kräfte erzeugt und geboren \vird und die Elemente zu seiner Ernährung und Wachstum aus der ihn umgebenden materiellen Welt erhält, bedarf keines Beweises. Er ist aufs innigste mit derselben verbunden, sein Dasein hängt vom Dasein derselben ab und er könnte ohne sie nicht existieren, \vohl aber sie ohne ihn.

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Würde die Natur es so machen wie unsere

Theoretiker und Schwärmer und sich damit

begnügen, sich bloss vorzustellen, wie es wohl

Würde die Natur es so machen 'wie unsere Theoretiker und Schwärmer und sich damit begnügen, sich bloss vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn ein Mensch zu Stande käme, oder wie die Frommen, es beim guten Willen bewenden Hesse, aber nicht die Fähigkeit hätte, einen l\fenschen zuwege zu bringen und zu ernähren, so käme keiner zu Stande. So aber dient der tierische Körper des l\fer.sehen als ein Werkzeug, durch welches die in ihm verkörperten Naturkräfte einen Menschen nicht bloss theoretisch, sondern praktisch erzeugen, ernähren und entwickeln und ähnlich verhält es sich mit den anderen Prinzipien in der Konstitution des Menschen. In dem eigenen geistigen Wachstum und nicht in dem Studium geschichtlicher wunderbarer Ereignisse, noch in dem Suchen nach b€glaubigten "okkulten" Phänomenen oder dem Fünvahrhalten von wissenschaftlichen oder kirchlichen Dogmen besteht das Wesen der Theosophie.

wäre, wenn ein Mensch zu Stande käme,

oder wie die Frommen, es beim guten Wil-

len bewenden liesse, aber nicht die Fähigkeit

hätte, einen Menschen zuwege zu bringen

und zu ernähren, so käme keiner zu Stande.

So aber dient der tierische Körper des Men-

schen als ein Werkzeug, durch welches die

in ihm verkörperten Naturkräfte einen Men-

schen nicht bloss theoretisch, sondern prak-

tisch erzeugen, ernähren und entwickeln und

ähnlich verhält es sich mit den anderen Prin-

zipien in der Konstitution des Menschen. In

dem eigenen geistigen Wachstum und nicht

in dem Studium geschichtlicher wunderbarer

Ereignisse, noch in dem Suchen nach be-

glaubigten „okkulten" Phänomenen oder dem

Fürwahrhalten von wissenschaftlichen oder

kirchlichen Dogmen besteht das Wesen der

Theosophie.

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II. Linga-Sharira. — Der Astralleib,

auch der fluidische oder ätherische Körper,

Doppelgänger u. dergl. genannt, welcher zu

fein ist, um mit unseren körperlichen mate-

11. Linga-Sharira. - Der Astralleib. auch der ßuidische oder ätherische Körp(r, Doppelgänger u. dergl. genaHnt, welcher zu fein ist, um mit unseren körperlichen mate-

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riellen Sinnen wahrgenommen zu werden*).

Dieser Astralkörper erfüllt und durchdringt

den physischen Körper in allen seinen Tei-

len und in der That ist er nicht sowohl ein

riellen Sinnen wahrgenommen zu werden *). Dieser Astralkörper erfüllt und durchdringt den physischen Körper in allen seinen Teilen und in der That ist er nicht sowohl ein Produkt des letzteren, sondern der physische Körper ist nach der Beschaffenheit des j\stralkörpers aufgebaut und sozusagen dessen materielle Bekleidung. Ob die Theorie von dem Dasein eines Astralkörpers von der offiziellen Wissenschaft beglaubigt ist oder nicht, kann uns völlig gleichgültig sein; das beste Mittel, um sich von dessen Dasein zu überzeugen, besteht darin, dass man selber die Fähigkeit erlangt, sein Bewusstsein auf diese Ebene zu versetzen und während der materielle Körper im Schlafe liegt, sich von demselben frei zu machen und im Astralkörper selbständig zu handeln. Dass dies möglich ist, davon finden sich hinlänglich Beweise in Büchern über "Geheimwissenschaften", aber alle diese "Beweise" können die eigene Erfahrung nicht ersetzen. Die Erkenntnis der Wahrheit wird nicht durch "Beweise" von deren Vorhandensein, sondern nur durch die Erfahrung selber erlangt.

Produkt des letzteren, sondern der physische

Körper ist nach der Beschaffenheit des

Astralkörpers aufgebaut und sozusagen dessen

materielle Bekleidung. Ob die Theorie von

dem Dasein eines Astralkörpers von der offi-

ziellen Wissenschaft beglaubigt ist oder nicht,

kann uns völlig gleichgültig sein; das beste

Mittel, um sich von dessen Dasein zu über-

zeugen, besteht darin, dass man selber die

Fähigkeit erlangt, sein Bewusstsein auf diese

Ebene zu versetzen und während der mate-

rielle Körper im Schlafe liegt, sich von dem-

selben frei zu machen und im Astralkörper

selbständig zu handeln. Dass dies möglich

ist, davon finden sich hinlänglich Beweise in

Büchern über „Geheimwissenschaften", aber

alle diese „Beweise" können die eigene Er-

fahrung nicht ersetzen. Die Erkenntnis der

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Wahrheit wird nicht durch „Beweise" von

deren Vorhandensein, sondern nur durch die

Erfahrung selber erlangt.

*) Siehe: „Lotusblüten", vol. I: „Die sieben Prin-

zipien."

*) Siehe: "Lotusblüten", zipien. "

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voI. I:

"Die sieben Prin-

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Dem Astralkörper im Mikrokosmos ent-

spricht im Makrokosmos das Astrallicht, und

zwar bei alltäglichen Menschen die niedere

Dem Astralkörper im Mikrokosmos entspricht im Makrokosmos das Astrallicht, und zwar bei alltäglichen Menschen die niedere Region desselben; denn wie wir in der Seele des ~.fenschen zwei Regionen unterscheid.en, diejenige, in welcher die tierischen Instinkte und Leidenschaften herrschen, und die andere, in welcher hohe und reine Gefühle und Gedanken wohnen, so ist auch im Astralkörper unseres Planeten zwischen dem niederen Teile des Astrallichtes, in welchem die niedrigen Elementarwesen hausen *), und der von reinen Geistern bewohnten höheren Region zu unterscheiden.

Region desselben; denn wie wir in der Seele

des Menschen zwei Regionen unterscheiden,

diejenige, in welcher die tierischen Instinkte

und Leidenschaften herrschen, und die andere,

in welcher hohe und reine Gefühle und Ge-

danken wohnen, so ist auch im Astralkörper

unseres Planeten zwischen dem niederen

Teile des Astrallichtes, in welchem die nied-

rigen Elementarwesen hausen *), und der von

reinen Geistern bewohnten höheren Region

zu unterscheiden.

Wie der physische Körper seine Organe

hat, um materielle Nahrung aufzunehmen,

und wie er vermittelst derselben die für

ihn assimilierbaren Elemente aufnimmt und

nach seinen alchemischen Gesetzen verar-

beitet, Brot in Blut und Fleisch verwandelt

(was die Chemie ohne Beihilfe der Lebens-

kraft nicht kann) u. s. w., so hat auch der

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Astralkörper seine Organe, vermittelst wel-

cher er die aus dem Astrallichte unseres Pla-

neten ihm zukommenden Einflüsse ergreift,

*) Lotusblüten, vol. IV: „Elementargeister".

\Vie der physische Körper seine Organe hat, um materielle Nahrung aufzunehmen, und wie er vermittelst derselben die für ihn assimilierbaren Elemente aufnimmt und nach seinen alchemischen Gesetzen verarbeitet, Brot in Blut und Fleisch verwandelt (,vas die Chemie ohne Beihilfe der Lebenskraft nicht kann) u. s. 'v., so hat auch der Astralkörper seine Organe, vermittelst welcher er die aus dem Astrallichte unseres Planeten ihm zukommenden Einflüsse ergreift, *) Lotusbliiten, vo1. IV: "Elementargeister".

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die ihm assimilierbaren in sich aufnimmt und

die nicht verwendbaren abscheidet. Selbst-

verständlich weiss die offizielle materielle

die ihm assimilierbaren in sich aufnimmt und die nicht verwendbaren abscheidet. Selbstverständlich weiss die offizielle materielle Wissenschaft von diesen Organen nichts, da sie ja den Astralkörper selbst nicht kennt, aber in den Büchern der Orientalen sind diese Organe und deren Funktionen beschrieben *).

Wissenschaft von diesen Organen nichts, da

sie ja den Astralkörper selbst nicht kennt,

aber in den Büchern der Orientalen sind diese

Organe und deren Funktionen beschrieben*).

Da der physische Körper der körperliche

Ausdruck oder das Ebenbild des Astralkör-

pers ist, so finden sich auch in demselben die

Organe des Astralkörpers ausgeprägt, aber

die Funktionen derselben sind entweder (wie

z. B. diejenige der Milz) unseren Physiologen

unbekannt, oder solche Organe (besonders

diejenigen des Gehirnes, welches sich schnell

nach dem Tode verändert) sind in Leichnamen

infolge der eingetretenen Erschlaffung der

Gewebe nicht mehr wahrnehmbar, und wieder

Da der physische Körper der körperliche Ausdruck oder das Ebenbild des Astralkörpers ist, so finden sich auch in demselben die Organe des Astralkörpers ausgeprägt, aber die Funktionen derselben sind entweder (wie z. B. diejenige der Milz) unseren Physiologen unbekannt, oder solche Organe (besonders diejenigen des Gehirnes, welches sich schnell nach dem Tode veränd~rt) sind in Leichnamen infolge der eingetretenen Erschlaffung der Gewebe nicht mehr wahrnehmbar, und wieder andere, wie z. B. die Zirbeldrüse, das Organ des Hellsehens, ist in dem jetzigen Zustande unserer Ci vilisation bei den meisten ]Vlenschen teils atrophiert, teils ihre Funktion durch Alkoholgenuss, Bier und Wein paralisiert. Die moderne Medizin nähert sich immer mehr

andere, wie z. B. die Zirbeldrüse, das Organ

des Hellsehens, ist in dem jetzigen Zustande

unserer Civilisation bei den meisten Menschen

teils atrophiert, teils ihre Funktion durch Al-

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koholgenuss, Bier und Wein paralisiert. Die

moderne Medizin nähert sich immer mehr

*) Lotusblüten, vol. II: „Die Physiologie des Astrai-

körpers."

*) Lotusbliiten vol. II: "Die Physiologie des AstraiI

körpers."

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— 28o —

der Erkenntnis, dass alle innerlichen Krank-

heiten im Nervensystem ihren Ursprung ha-

der Erkenntnis, dass alle innerlichen Krankheiten im K ervensystem ihren Ursprung haben. Dass aber das Nervensystem nicht aus eigener Machtvollkommenheit diese Krankheiten erzeugt, ist auch einleuchtend. Hinter dem Nervensysteme stehen die Nadi und Chakrams des Astralkörpers, welche der Anatom nicht finden kann, welche aber die verschiedenen Arten der Lebenskraft (Lebensäther) in sich aufnehmen und sie den Nenren zur Fortleitung übermitteln *).

ben. Dass aber das Nervensystem nicht aus

eigener Machtvollkommenheit diese Krank-

heiten erzeugt, ist auch einleuchtend. Hinter

dem Nervensysteme stehen die Nadi und

Chakrams des Astralkörpers, welche der Ana-

tom nicht finden kann, welche aber die ver-

schiedenen Arten der Lebenskraft (Lebens-

äther) in sich aufnehmen und sie den Nerven

zur Fortleitung übermitteln*).

*) Es ist in verschiedenen Büchern von einer indischen

„Wissenschaft des Atems" die Rede, wodurch man angeblich

ganz erstaunliche Dinge zuwege bringen kann, und manche

haben sich, aber ohne Erfolg, bemüht, die darin gegebenen

Vorschriften zu befolgen, indem sie bald durch das eine,

bald durch das andere Nasenloch atmeten. Der Grund des

Misslingens liegt darin, dass in dieser Lehre nicht von dem

körperlichen Atmen vermittelst der Lungen, sondern von

einem „geistigen" Atmen der Seele vermittelst des Astral-

körpers die Rede ist. Dieses geistige Atmen lässt sich nicht

durch äusserliche Dinge erzwingen; ist aber der Mensch

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einmal auf der dazu nötigen Stufe der geistigen Entwicklung

angelangt, so tritt es von selber ein. Dieser Geisteshauch,

*) Es ist in verschiedenen Büchern von einer indischen ,,\Yissenschaft des Atems" die Rede, wodurch man angeblich ~nz erstaunliche Dinge zuwege bringen kann, und manche haben sich, aber ohne Erfolg, bemüht, die darin gegebenen Y orschriften zu befolgen. indern sie bald durch das eine, bald durch das andere Nasenloch atmeten. Der Grund des Misslingens liegt darin, dass in dieser Lehre nicht von dem körperlichen Atmen vermittelst der Lungen, sondern von einem "geistigen" Atmen der Seele vermittelst des Astralkörpers die Rede ist. Dieses geistige Atmen lässt sich nicht durch äusserliche Dinge erzwingen; ist aber der Mensch einmal auf der dazu nötigen Stufe der geistigen Entwicklung angelangt, so tritt es von selber ein. Dieser Geisteshauch, oer die schöpferische Kraft in sich trägt, ist es, von dem RÜckert sagt:

der die schöpferische Kraft in sich trägt, ist es, von dem

Rücken sagt:

„Ich sehe klar genug, was ich zu sehen brauche;

Die ganze Schöpfung lebt von Gottes Lebenshauche;

Wie sie den Hauch empfing, das ist von Nacht umfangen;

Wir aber preisen Gott, dass sie den Hauch empfangen."

(„Die Weisheit des Brahmanen.")

"Ich sehe klar genug, was ich zu sehen brauche; Die ganze Schöpfung lebt von Gottes Lebenshauche ; W"ie sie den Hauch empfing, das ist von Nacht umfangen; \Vir aber preisen Gott, dass sie den Hauch empfangen." ("Die \Veisheit des Brahmanen.")

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281

III. Prana. Die Lebenskraft. — Da-

durch unterscheidet sich das Scheinwissen von

III. Prana. Die Lebenskraft. - Dadurch unterscheidet sich das Scheinwissen von der wahren Erkenntnis, dass es den Schein für das Wesen hält. Aus diesem Grunde werden auch die Offenbarungen des einen und unteilbaren Lebensprinzips, welches sich in den verschiedenen Erscheinungsformen der Materie äussert, von vielen für das Leben selbst und die Lebensthätigkeit für ein Erzeugnis der Formen gehalten. Dem ist aber nicht so. Die Sonne ist die Quelle alles Lebens in unserem Planetensystem und diese eine Kraft, welche von der Sonne kommt und wieder zu ihr zurückströmt, äussert ihre Thätigkeit dadurch in der Materie, dass sie Formen entwickelt und dieselben belebt.

der wahren Erkenntnis, dass es den Schein

für das Wesen hält. Aus diesem Grunde

werden auch die Offenbarungen des einen

und unteilbaren Lebensprinzips, welches sich

in den verschiedenen Erscheinungsformen der

Materie äussert, von vielen für das Leben

selbst und die Lebensthätigkeit für ein Er-

zeugnis der Formen gehalten. Dem ist aber

nicht so. Die Sonne ist die Quelle alles Le-

bens in unserem Planetensystem und diese

eine Kraft, welche von der Sonne kommt

und wieder zu ihr zurückströmt, äussert ihre

Thätigkeit dadurch in der Materie, dass sie

Formen entwickelt und dieselben belebt.

Alles in der Welt hat dieser Lehre ge-

mäss nur ein einziges Leben, aber jedes We-

sen nimmt an diesem einen Leben mehr oder

weniger teil, je nachdem die Thätigkeit die-

ses Lebens sich in ihm offenbart. Auch der

einzelne Mensch hat, im Grunde genommen,

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kein eigenes Leben, er kann nur diejenige

Lebensthätigkeit sein eigen nennen, welche

als eine Teilwirkung des Ganzen sich wäh-

rend einer gewissen Periode in ihm offenbart;

Alles in der Welt hat dieser Lehre gemäss nur ein einziges Leben, aber jedes Wesen nimmt an diesem einen Leben mehr oder weniger teil, je nachdem die· Thätigkeit dieses Lebens sich in ihm offenbart. Auch der einzelne Mensch hat, im Grunde genommen, kein eigenes Leben, er kann nur diejenige Lebensthätigkeit sein eigen nennen, welche als eine Teilwirkung des Ganzen sich während einer gewissen Periode in ihm offenbart;

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— 282 —

er erhält seine Lebenskraft aus der Natur

und giebt dieselbe wieder an dieselbe zurück,

gerade so, wie er seinen Geist aus Gott, seine

er erhält seine Lebenskraft aus der Natur und giebt dieselbe wieder an dieselbe zurück, gerade so, wie er seinen Geist aus Gott, seine Substanz aus der Erde empfängt und beide am Ende wieder dahin zurückkehren, woraus sie hervorgegangen sind.

Substanz aus der Erde empfängt und beide

am Ende wieder dahin zurückkehren, woraus

sie hervorgegangen sind.

Das Leben im Mikrokosmos und das des

Makrokosmos sind eins und dasselbe und wie

im Menschen das Blut der Träger der Lebens-

kraft ist, durch welches dieselbe bis zur

äussersten Peripherie des menschlichen Kör-

pers dringt, so existieren auch Strömungen

von Prana im Weltall, deren Ursprung die

Sonne ist und welche alle Planeten in unserem

Sonnensystem ernähren, ohne dass die Sonne

Das Leben im Mikrokosmos und das des Makrokosmos sind eins und dasselbe und wie im Menschen das Blut der Träger der Lebenskraft ist, durch welches dieselbe bis zur äussersten Peripherie des menschlichen Körpers dringt, so existieren auch Strömungen von Prana im Weltall, deren Ursprung die Sonne ist und welche alle Planeten in unserem Sonnensystem ernähren, ohne dass die Sonne (wie viele glauben) dabei erkaltet oder etwas verliert, ähnlich wie von einem musikalischen Instrumente auch nichts verloren geht dadurch, dass ein Ton von ihm ausgeht, der in die Ferne dringt*).

(wie viele glauben) dabei erkaltet oder et-

was verliert, ähnlich wie von einem musika-

lischen Instrumente auch nichts verloren geht

dadurch, dass ein Ton von ihm ausgeht, der

in die Ferne dringt*).

*) Dass Ton und Licht nicht zwei wesentlich ver-

schiedene Dinge, sondern nur verschiedene Offenbarungen

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einer und derselben einheitlichen Kraft; mit anderen Worten,

zweierlei Arten von Schwingungen in einem Äther sind,

das wurde schon von den ältesten Philosophen erklärt. „Im

Anfange war das Wort (der Ton)." — „Gott sprach, und

es ward Licht." Das Eine, dessen Offenbarungen wir als

„Licht" oder als „Schall" bezeichnen, ist auf der geistigen

*) Dass Ton und Licht nicht zwei wesentlich verschiedene Dinge, sondern nur verschiedene Offenbarungen einer und derselben einheitlichen Kraft; mit anderen Worten, zweierlei Arten von Schwingungen in einem Äther sind, das wurde schon von den ältesten Philosophen erklärt. "Im Anfange war das Wort (der Ton)." - "Gott sprach, und es ward Licht." Das Eine, dessen Offenbarungen wir als "Licht" oder als "SchaU" bezeichnen, ist auf der geistigen

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— 283 —

Während die materielle Wissenschaft vom

Leben selber, das alles erfüllt, nichts weiss

und nichts wissen kann (weil es nicht sinn-

Während die materielle Wissenschaft vom Leben selber, das alles erfüllt, nichts weiss und nichts wissen kann: (weil es nicht sinnlich wahrnehmbar ist), sondern nur die durch dasselbe hervorgebrachten Erscheinung'en kennt, lehrt uns die okkulte Wissenschaft nicht nur das Leben (Prana) selbst, sondern auch die verschiedenen Modifikationen seiner Bewegung kennen, welche Sankaracharya als U dana, Samana, Vyana, Prana und Apana bezeichnet*).

lich wahrnehmbar ist), sondern nur die durch

dasselbe hervorgebrachten Erscheinungen

kennt, lehrt uns die okkulte Wissenschaft

nicht nur das Leben (Prana) selbst, sondern

auch die verschiedenen Modifikationen seiner

Bewegung kennen, welche Sankaracharya als

Udana, Samana, Vyana, Prana und Apäna

bezeichnet*).

Die materielle Lebensthätigkeit ist aber

schliesslich nichts als die niedrigste Art der

Ebene die Quelle des Daseins. Vielleicht erklärt das Ver-

ständnis dieser Lehre auch die Stelle in Goethes „Faust":

„Die Sonne tönt nach alter Weise

In Brudersphären Wettgesang,

Und ihre vorgeschrieb'ne Reise

Vollendet sie mit Donnergang." etc.

Der „Ton", welcher bei der Erschaffung der Welt (beim Be-

ginne unseres Manvantara) erklang, klingt auch heute noch.

Dies ist es, worauf sich Meister Eckhart bezieht, wenn er

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sagt: „Unteriiesse Gott sein ewiges Sich-selbst-aussprechen

auch nur einen Augenblick, Himmel und Erde müssten

vergehen." (F. Hartmann, „Die Geheimlehre in der christ-

Die materielle Lebensthätigkeit ist aber schliesslich nichts als die niedrigste Art der

lichen Religion. Leipzig, 1895.)

*) Sankaracharya, „Tattwa Bodha oder Daseinserkennt-

nis". Aus dem Sanskrit übersetzt von F. Hartmann. Leip-

zig, 1895.

Lotnsblütcn XXXI. [9

Ebene die Quelle des Daseins. Vielleicht erklärt das Verständnis dieser Lehre auch die Stelle in Goethes "Fault": "Die Sonne tönt nach alter Weise In Brudersphären Wettgesang, Und ihre vorgeschrieb'ne Reise Vollendet sie mit Donnergang. " etc. Der "Ton", welcher bei der Erschaffung der Welt lbeim Beginne unseres l\Ian\"antara) erklang, klingt auch heute noch. Dies ist es, worauf sich Meister Eckhart bezieht, wenn er sagt: "Untcrlicsse Gott sein ewiges Sich-selbst-aussprechen auch nur einen Augenblick, Himmel und Erde müssten vergehen." (F. Hartmann, "Die Geheimlehre in der Chriitlichen Religion. Leipzig, 1895.)

*) Sankaracharya, "Tattwa Bodha oder Daseinserkenntnis". Aus dem Sanskrit Übersetzt von F. Hartmann. Leipzig, 1895. LotUl;bll1ten XXXI.

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Äusserung des geistigen Lebens, zu dessen

Bewusstsein der Mensch erwachen muss, ehe

er geistige Kräfte und damit auch das geis-

Äusserung des geistigen Lebens, zu dessen Be'wusstsein der Mensch erwachen muss, ehe er geistige Kräfte und damit auch das geistige Leben erkennen kann. Auch hier gilt diE! Theorie nichts, sondern es handelt sich um das Bewusstsein des Besitzes. Auf diesem geistigen Selbstbewusstsein beruht die Selbsterkenntnis oder "Theosophie".

tige Leben erkennen kann. Auch hier gilt

die" Theorie nichts, sondern es handelt sich

um das Bewusstsein des Besitzes. Auf die-

sem geistigen Selbstbewusstsein beruht die

Selbsterkenntnis oder „Theosophie".

IV. Kama-rupa, die Form, welche

aus der Begierde entspringt. Wo das

Leben sich in einer individuellen Form offen-

bart, da tritt es als die Begierde oder „der

Wille zum Dasein"*) auf und durch die

Thätigkeit dieses mit der Vorstellung zu ei-

nem „Geiste" verbundenen Willens entsteht

die individuelle Form. Diese individuellen For-

men werden aber ihrer Art nach verschieden

sein, je nach der Verschiedenheit des „Stoffes",

in welchem Prana thätig ist. Durch die Thä-

tigkeit von Prana in der sinnlich wahrnehm-

IV. Kama-rupa, die Form, welche aus der Begierde entspringt. Wo das Leben sich in einer individuellen Form offenbart , da tritt es als die Begierde oder "der Wille zum Dasein" *) auf und durch die Thätigkeit dieses mit der Vorstellung zu einem "Geiste" verbundenen Willens entsteht die individuelle Form. Diese individuellen Formen werden aber ihrer Art nach verschieden sein, je nach der Verschiedenheit des "Stoffes", in welchem Prana thätig ist. Durch die Thätigkeit von Prana in der sinnlich wahrnehmbaren ~Iaterie werden sinnlich \vahmehmbare Formen erzeugt; durch dieselbe Thätigkeit von Prana auf der Astralebene werden .A.s-

baren Materie werden sinnlich wahrnehmbare

Formen erzeugt; durch dieselbe Thätigkeit

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von Prana auf der Astralebene werden As-

*) Schopenhauer hat, wie er selbst sagt, diese Lehre

dem persischen Oupnekhat entnommen, welcher ein Auszug

aus den indischen Veden ist.

*) Schopenhauer hat.

wie er selbst sagt. diese Lehre dem persischen Oupnekhat entnommen, welcher ein AUSlUg aus den indischen Veden ist.

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- 285 —

tralwesen (Elementargeister) ins Dasein ge-

rufen, und auf der intellektuellen Ebene ent-

steht die Welt der Gedanken, welche auch,

tralwesen (Elementargeister) ins Dasein gerufen, und auf der intellektuellen Ebene entsteht die Welt der Gedanken, welche auch, aber allerdings in ihrer Art, eine Formen'\Jelt ist; denn Gedankenbilder sind Dinge, deren Natur jeder untersuchen kann, wenn er sich in seine eigene Gedankenwelt begiebt; wären sie nicht substantiell, so wären sie nichts und nicht vorhanden. Durch die Kraft der Einbildung bildet der Mensch die Bilder, welche seine Phantasie erschafft, in seinem Geiste zu Formen, führt sie in sein Gemüt ein, belebt sie mit seinem Willen und bewahrt sie in seiner Gedächtniskammer (seinem Astrallichte) auf.

aber allerdings in ihrer Art, eine Formen-

welt ist; denn Gedankenbilder sind Dinge,

deren Natur jeder untersuchen kann, wenn

er sich in seine eigene Gedankenwelt be-

giebt; wären sie nicht substantiell, so wären

sie nichts und nicht vorhanden. Durch die

Kraft der Einbildung bildet der Mensch die

Bilder, welche seine Phantasie erschafft, in

seinem Geiste zu Formen, führt sie in sein

Gemüt ein, belebt sie mit seinem Willen und

bewahrt sie in seiner Gedächtniskammer (sei-

nem Astrallichte) auf.

Und wie das Astrallicht des Mikrokos-

mos mit den von ihm selbst geschaffenen

Phantasiegebilden erfüllt ist, die zwar ebenso

wie der irdische Mensch selbst nur Produkte

der Vorstellung sind, aber nichtsdestoweniger

für ihn in Wirklichkeit existieren und durch

die magische Kraft der Erinnerung jederzeit

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vor den Richterstuhl der Vernunft citiert

werden können, so ist auch das Gedächtnis

des Makrokosmos, das Astrallicht der grossen

Welt mit lebendigen, wenn auch äusserlich

IQ *

Und wie das Astrallicht des Mikrokosmos mit den von ihm selbst geschaffenen Phantasiegebilden erfüllt ist, die zwar ebenso wie der irdische Mensch selbst nur Produkte der Vorstellung sind, aber nichtsdestoweniger für ihn in Wirklichkeit existieren und durch die magische Kraft der Erinnerung jederzeit vor den Richterstuhl der V ernunft citiert werden können, so ist auch das Gedächtnis des Makrokosmos, das Astrallicht der grossen Welt mit lebendigen, wenn auch äusserlich 19*

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nicht sinnlich wahrnehmbaren Formen erfüllt,

-

welche der Mensch, als Universalwesen be-

trachtet, durch seinen Geist erzeugt und in

nicht sinnlich wahrnehmbaren Formen erfüllt, welche der Mensch, als Universalwesen betrachtet, durch seinen Geist erzeugt und in seiner Seele geboren hat. Himmel und Hölle sind im Mikrokosmos sowohl als im Makrokosmos vorhanden, Götter, Engel und Teufel und ein jedes dieser Wesen wirkt auf das mit ihm correspondierende Wesen ein, so wie es im Sohar beschrieben ist. Jedes Geschöpf, sei es noch so "materiell", ist eine personifizierte Kraft und gleiche Kräfte vermischen sich. So kommt es, dass die "Geister", von denen die Menschen besessen sind, von den mit ihrer Natur correspondierenden geistigen Kräften im Äther des Raumes ihre Nahrung erhalten.

seiner Seele geboren hat. Himmel und Hölle

sind im Mikrokosmos sowohl als im Makro-

kosmos vorhanden, Götter, Engel und Teufel

und ein jedes dieser Wesen wirkt auf das

mit ihm correspondierende Wesen ein, so

wie es im Sohar beschrieben ist. Jedes Ge-

schöpf, sei es noch so „materiell", ist eine per-

sonifizierte Kraft und gleiche Kräfte ver-

mischen sich. So kommt es, dass die „Geis-

ter", von denen die Menschen besessen sind,

von den mit ihrer Natur correspondierenden

geistigen Kräften im Äther des Raumes ihre

Nahrung erhalten.

Man spricht von ansteckenden und von

nichtansteckenden Krankheiten. In der That

ist gar keine Krankheit ansteckend, wenn

nicht schon im Körper desjenigen, welcher

angesteckt werden soll, der Keim zu der be-

treffenden Krankheit enthalten ist. Dasselbe

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ist auch bei psychischen Ansteckungen der

Fall. Ein Mensch, in welchem kein Keim

zum Bösen enthalten ist, kann weder durch

„Hypnotismus" noch durch „Suggestion" zum

Man spricht von ansteckenden und von nichtansteckenden Krankheiten. In der That ist gar keine Krankheit ansteckend, wenn nicht schon im Körper desjenigen, welcher angesteckt werden soll, der Keim zu der betreffenden Krankheit enthalten ist. Dasselbe ist auch bei psychischen Ansteckungen der Fall. Ein Mensch, in welchem kein Keim zum Bösen enthalten ist, kann weder durch "Hypnotismus" noch durch "Suggestion" zum

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Bösen verleitet werden, aber in jedem Men-

schen, in welchem die Keime des Bösen nicht

ausgerottet sind, sind dieselben vorhanden,

Bösen verleitet werden, aber in jedem Menschen, in welchem die Keime des Bösen nicht ausgerottet sind, sind dieselben vorhanden, denn hätte er schon von Anfang an keine solchen in sich, so wäre er kein treues Abbild seiner Mutter, der Natur, kein vollständiger Mensch, sondern eine übernatürliche, nur einer einseitigen Entwicklung fähige Missgeburt.

denn hätte er schon von Anfang an keine

solchen in sich, so wäre er kein treues Abbild

seiner Mutter, der Natur, kein vollständiger

Mensch, sondern eine übernatürliche, nur einer

einseitigen Entwicklung fähige Missgeburt.

Leidenschaften werden durch Leidenschaft

erhalten und genährt; die Begierde durch die

Erfüllung ihrer Wünsche gereizt, ruft uner-

sättlich nach mehr und immer neuen Reizen.

Die Erinnerung an den Genuss, welchen die

Befriedigung einer Lust gewährte, ruft den

Wunsch nach Wiederholung derselben ins

Dasein; die in der Seele erzeugten Schwin-

gungen breiten sich aus wie die Kreise, wel-

che ein ins Wasser geworfener Stein aut

dem Wasserspiegel verursacht; gleichtönende

Schwingungen und Akkorde vermischen sich

Leidenschaften werden durch Leidenschaft erhalten und genährt; die Begierde durch die Erfüllung ihrer Wünsche gereizt, ruft unersättlich nach mehr und immer neuen Reizen. Die Erinnerung an den Genuss, welchen die Befriedigung einer Lust gewährte, ruft den Wunsch nach Wiederholung derselben ins Dasein; die in der Seele erzeugten Schwingungen breiten sich aus wie die Kreise, welche ein ins Wasser geworfener Stein aut dem 'Vasserspiegel verursacht; gleichtönende Schwingungen und Akkorde vermischen sich und aus einem kleinen Wunsche kann eine grosse Leidenschaft wachsen, wenn nicht die \\T eisheit die Oberherrschaft erhält.

und aus einem kleinen Wunsche kann eine

grosse Leidenschaft wachsen, wenn nicht die

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Weisheit die Oberherrschaft erhält.

„Die Flamme wächst vom Zug der Luft und mehrt den Zug;

So hält sich Leidenschaft durch Leidenschaft im Flug."

; Rückert.)

"Die Flamme wächst vom Zug der Luft und mehrt den Zug; So hält sich Leidenschaft durch l.eidenschaft im Flug." : Rückert.)

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— 288 —

So bevölkert der Mensch die Seele der

Welt mit den Ausflüssen seiner Phantasie

und diese Ausflüsse wirken wieder auf das

Gemüt des Einzelnen ein und ernähren die

Geschöpfe, welche in seiner eigenen Welt

existieren und deren Schöpfer er ist, wenn

er auch nichts davon weiss*). So findet auch

in ihm ein beständiges Wollen und Werden

statt, solange es aber an dem nötigen Wissen

fehlt, werden seine Geschöpfe nicht nach dem

Willen des Schöpfers, sondern nur unvoll-

kommene sein. Was sind Instinkte, Begier-

den und Leidenschaften anderes als Formen

des Willens, in welchen der Gedanke noch

nicht zum Selbstbewusstsein gekommen ist,

und wie könnten Gedanken vollkommen sein,

solange sie nicht von dem Lichte der Erkennt-

nis der Wahrheit durchdrungen sind?

V. Manas. Der „Menschengeist" oder

das „Gemüt". Wenn wir in der Seele des

Menschen aus der Region blinder tierischer In-

stinkte und gedankenloser Begierden aufwärts

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steigen, so gelangen wir in eine höhere Region,

wo höhere Geistesthätigkeiten und bewusste

Seelenkräfte walten, in die Region des Den-

*) F. Hartmann, „Magic", pag. 119.

••.

So bevölkert der Mensch die Seele der / Welt mit den Ausflüssen seiner Phantasie und diese Ausflüsse wirken wieder auf das Gemüt des Einzelnen ein und ernähren die Geschöpfe, welche in seiner eigenen Welt existieren und deren Schöpfer er ist, wenn er auch nichts davon weiss*). So findet auch in ihm ein beständiges Wollen und Werden statt, solange es aber an dem nötigen Wissen fehlt, werden seine Geschöpfe nicht nach dem Willen des Schöpfers, sondern nur unvollkommene sein. Was sind Instinkte, Begierden und Leidenschaften anderes als Formen des Willens, in welchen der Gedanke noch nicht zum Selbstbewusstsein gekommen ist, und wie könnten Gedanken vollkommen sein, solange sie nicht von dem Lichte der Erkenntnis der Wahrheit durchdrungen sind? V. Manas. Der "Menschengeist" oder das "Gemüt". Wenn wir in der Seele des Menschen aus der Region blinder tierischer Instinkte und gedankenloser Begierden aufwärts steigen, so gelangen wir in eine höhere Region, wo höhere Geistesthätigkeiten und bewusste Seelenkräfte \valten, in die Region des Dcn*) F. Hartmann, " 1\lagic", pag.

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119.

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kens und menschlichen Empfindens, wodurch

der Mensch sich vom Tiere zu unterscheiden

bestimmt ist. Aber auch in dieser Region fin-

det kein plötzlicher Übergang vom Niederen

kens und menschlichen Empfindens, wodurch der Mensch sich vom Tiere zu unterscheiden bestimmt ist. Aber auch in dieser Region findet kein plötzlicher Übergang vom Niederen zum Höheren statt. Je tiefer wir uns dieselbe vorstellen, um so mehr finden wir die Gedanken und Gefühle von niederen Instinkten beherrscht und geleitet; je höher wir emporsteigen, um so mehr finden wir dieselben von dem von oben kommenden Lichte der Wahrheitserkenntnis durchdrungen und man unterscheidet deshalb auch in Manas zwei Pole, nämlich denjenigen Teil der Seele, welcher vom Irdischen angezogen wird, irdisch denkt und fühlt, irdische Wünsche, Begierden und Leidenschaften hat, und den höheren Teil, welcher nach dem Göttlichen und Ewigen strebt und dem Lichte der geistigen Wahrheitserkenntnis zugänglich ist.

zum Höheren statt. Je tiefer wir uns die-

selbe vorstellen, um so mehr finden wir die

Gedanken und Gefühle von niederen Instinkten

beherrscht und geleitet; je höher wir empor-

steigen, um so mehr finden wir dieselben von

dem von oben kommenden Lichte der Wahr-

heitserkenntnis durchdrungen und man un-

terscheidet deshalb auch in Manas zwei

Pole, nämlich denjenigen Teil der Seele, wel-

cher vom Irdischen angezogen wird, irdisch

denkt und fühlt, irdische Wünsche, Begierden

und Leidenschaften hat, und den höheren Teil,

welcher nach dem Göttlichen und Ewigen

strebt und dem Lichte der geistigen Wahr-

heitserkenntnis zugänglich ist.

Auch hierfür giebt es keinen wissenschaft-

lichen Beweis, welchen die sogenannte exakte

Wissenschaft zulässig finden würde; wohl

aber lehrt es die eigene Erfahrung und Be-

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obachtung seiner selbst. Jeder vernünftige

Mensch hat diesen Zwiespalt der Natur schon

an sich selber erfahren, die grössten Poeten

Auch hierfür giebt es keinen wissenschaftlichen Beweis, welchen die sogenannte exakte Wissenschaft zulässig finden würde; wohl aber lehrt es die eigene Erfahrung und Beobachtung seiner selbst. Jeder vernünftige Mensch hat diesen Zwiespalt der Natur schon an sich selber erfahren, die grössten Poeten

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— 290 —

haben diese Zweiheit der Seele besungen und

Joh. Scheffler (Angelus Silesius) lehrt uns,

(wenn wir es nicht schon ohnehin wissen), dass

haben diese Zweiheit der Seele besungen und J oh. ScheIDer (Angelus Silesius) lehrt uns, (wenn wir es nicht schon ohnehin wissen), dass jeder Mensch seine Stellung im Weltall darnach beurteilen kann, wenn er beobachtet, ob er seinen Geist mehr nach dem Vergänglichen oder mehr nach dem Ewigen gerichtet findet *).

jeder Mensch seine Stellung im Weltall dar-

nach beurteilen kann, wenn er beobachtet,

ob er seinen Geist mehr nach dem Vergäng-

lichen oder mehr nach dem Ewigen gerichtet

findet*).

Der niederen Gedankenregion im Mikro-

kosmos entspricht die niedere Region des

Astrallichtes im Makrokosmos, und wie das

Gemüt des Menschen seine Bewohner hat,

so hat auch die Seele der Welt ihre Bevöl-

kerung. Gedanken und Empfindungen kom-

men und gehen und wo sie ihresgleichen

finden und sich wohnlich fühlen, da bleiben

sie und das Obere ernährt das Untere und

zieht es gross, während das Untere das Obere

dadurch an sich zieht, dass es für dasselbe

Der niederen Gedankenregion im Mikrokosmos entspricht die niedere Region des Astrallichtes im Makrokosmos, und wie das Gemüt des Menschen seine Bewohner hat, so hat auch die Seele der Welt ihre Bevölkerung. Gedanken und Empfindungen kommen und gehen und wo sie ihresgleichen finden und sich wohnlich fühlen, da bleiben ~ie und das Obere ernährt das Untere und zieht es gross, während das Untere das Obere dadurch an sich zieht, dass es für dasselbe empfänglich ist. Ideen sind Dinge, die einmal gebildet, seien sie wahr oder falsch, wie Fixsterne am Gedankenhimmel fortbestehen und deren Strahlen von dafür empfänglichenGemütern aufgenommen und zu

empfänglich ist. Ideen sind Dinge, die ein-

mal gebildet, seien sie wahr oder falsch,

wie Fixsterne am Gedankenhimmel fort-

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bestehen und deren Strahlen von dafür em-

pfänglichen Gemütern aufgenommen und zu

*) „Ein Mensch, der siehet Gott, ein Tier den Erdkloss an;

Aus diesem was er ist, ein jeder sehen kann."

*) "Ein Mensch, der siehet Gott, ein Tier den Erdkloss an;

Aus diesem was er ist, ein jeder sehen kann. Cl

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— 2QI —

neuen Formen verarbeitet werden. Des-

halb finden neue Ideen auch nur dann all-

gemein Eingang, wenn die Menschheit zu

neuen Fonnen verarbeitet werden. Deshalb finden neue Ideen auch nur dann allgemein Eingang, wenn die Menschheit zu deren Aufnahme reif geworden ist. Sind aber mehrere Gemüter reif für die Empfängnis derselben Idee, so findet sie in ihnen Eingang, und so kommt es z. B. oft vor, dass jemand eine Idee zu einer Erfindung erhält, welche gerade ein anderer, von dem er nichts weiss, erfunden hat und sich dann selbst für den ersten Erfinder hält.

deren Aufnahme reif geworden ist. Sind

aber mehrere Gemüter reif für die Empfäng-

nis derselben Idee, so findet sie in ihnen Ein-

gang, und so kommt es z. B. oft vor, dass

jemand eine Idee zu einer Erfindung erhält,

welche gerade ein anderer, von dem er nichts

weiss, erfunden hat und sich dann selbst für

den ersten Erfinder hält.

Die niedere Region von Manas ist die

Schatzkammer seiner vergänglichen Kostbar-

keiten, seiner Meinungen, Theorien, Schluss-

folgerungen, Hypothesen und angenommenen

Glaubensartikel. In diese Rumpelkammer

gehört all sein Dünken und Wähnen, alle

seine persönlichen Neigungen und Abneigun-

gen, sein persönliches Lieben und Hassen,

seine Titel, Würden und Auszeichnungen,

überhaupt alles, was seinem Schein - Selbst

angehört und deshalb nicht unsterblich sein

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kann. Diese Natur hat der Mensch mit dem

Tiere gemein, denn auch das Tier denkt und

empfindet, und abgesehen von der im Men-

schen nach Bewusstwerden ringenden Gottes-

Die niedere Region von Manas ist die Schatzkammer seiner vergänglichen Kostbarkeiten, seiner Meinungen, Theorien, Schlussfolgerungen, Hypothesen und angenommenen Glaubensartikel. In diese Rumpelkammer gehört all sein Dünken und Wähnen, alle seine persönlichen Neigungen und Abneigungen, sein persönliches Lieben und Hassen, seine Titel, Würden und Auszeichnungen, überhaupt alles, was seinem Schein - Selbst angehört und deshalb nicht unsterblich sein kann. Diese Natur hat der Mensch mit dem Tiere gemein, denn auch das Tier denkt und empfindet, und abgesehen von der im Menschen nach Bewusstwerden ringenden Gottes-

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natur ist der Mensch auch nichts anderes, als

ein hochentwickeltes Tier und das Tier ein

natur ist der Mensch auch nichts anderes, als ein hochentwickeltes Tier und das Tier ein noch unvollendeter Mensch..

noch unvollendeter Mensch.

Mit dem niederen Teile von Manas schliesst

die Reihe derjenigen Prinzipien ab, welche

dem sterblichen Menschen angehören. Was

darüber hinausliegt, gehört Gott, dem unsterb-

lichen Gottmenschen an. Stirbt der irdische

Mensch, so geht es mit seinem Bewusstsein, sei-

l\Iit dem niederen Teile von Manas schliesst die Reihe derjenigen Prinzipien ab, welche dem sterblichen Menschen angehören. Was darüber hinausliegt, gehört Gott, dem unsterblichen Gottmenschen an. Stirbt der irdische ~Iensch. so geht es mit seinem Bewusstsein, seiner Erinnerung, seinem Wahrnehmen, seinem 'Vissen, \Vollen und Können und all seiner I-Ierrlichkeit zu Ende. Nichts bleibt am Ende Übrig, als dasjenige, was in ihm zum Bewusstsein seiner Unsterblichkeit gekommen ist; dies ist aber das Unsterbliche in ihm selbst und zwar der vom Lichte (Buddhi) des göttlichen Geistes (Atrna) durchdrungene Teil seiner Seele (l\lanas).

ner Erinnerung, seinem Wahrnehmen, seinem

AVissen, Wollen und Können und all seiner

Herrlichkeit zu Ende. Nichts bleibt am Ende

übrig, als dasjenige, was in ihm zum Bewusst-

sein seiner Unsterblichkeit gekommen ist;

dies ist aber das Unsterbliche in ihm selbst

und zwar der vom Lichte (Buddhi) des gött-

lichen Geistes (Atma) durchdrungene Teil

seiner Seele (Manas).

Wenn von der Unsterblichkeit des Men-

schen die Rede sein soll, so muss man sich

vor allem klar darüber werden, was damit

gemeint ist. Unsterblich ist das einem jeden

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Dinge zu Grunde liegende Wesen. Nur die

Form, in der es sich offenbart, kommt und

verändert sich und verschwindet. Die Materie

ist unsterblich; wie viel Formen im Weltall

Wenn von der Unsterblichkeit des Menschen die Rede sein soll, so muss man sich vor allem klar darüber werden, was damit gemeint ist. Unsterblich ist das einem jeden Dinge zu Grunde liegende Wesen. Nur die Form, in der es sich offenbart, kommt und verändert sich und verschwindet. Die Materie ist unsterblich; ,vie viel Formen im Weltall

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— 293 —

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entstehen und vergehen, es ist kein Grund

denkbar, um anzunehmen, dass die im Welt-

all enthaltene Materie weniger wird. Die den

entstehen und vergehen, es ist kein Grund denkbar, um anzunehmen, dass die im Weltall enthaltene l\faterie weniger wird. Die den Stoff bewegende Kraft ist unsterblich; das Gesetz der Erhaltung der Energie lehrt uns, dass in der Natur wohl eine Kraft in eine andere umgesetzt wird, latent oder aktiv sein kann, dass aber die Energie an sich nicht verloren geht und man sie nicht aus der Welt schaffen kann. Ein Baum, ein Stein u. s. w. ist seinem Wesen nach auch unsterblich, seine ~Iaterie·wird niemals zu Nichts, aber er weiss nichts davon, er ist sich der U nsterblichkeit nicht bewusst. Deshalb fängt die U 11sterblichkeit auch für den Menschen erst dort an, wo er zu dem Bewusstsein seiner U nsterblichkeit erwacht. Ein auf wissenschaftlichen Scheingründen gegründeter "Glaube" an die Unsterblichkeit, wie man ihn z. B. auf spiritistischen Phänomenen ableiten will, hat höchstens den Wert, die Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit einer bewussten U nsterblichkeit darzuthun, aber der einzige wirkliche Beweis der Unsterblichkeit besteht darin, dass man sich seines Unsterblichseins bewusst wird. Das Selbstbewusstsein beruht auf keinen Wahrscheinlichkeitsgründen und

Stoff bewegende Kraft ist unsterblich; das

Gesetz der Erhaltung der Energie lehrt uns,

dass in der Natur wohl eine Kraft in eine

andere umgesetzt wird, latent oder aktiv sein

kann, dass aber die Energie an sich nicht ver-

loren geht und man sie nicht aus der Welt

schaffen kann. Ein Baum, ein Stein u. s. w.

ist seinem Wesen nach auch unsterblich,

seine Materie wird niemals zu Nichts, aber er

weiss nichts davon, er ist sich der Unsterb-

lichkeit nicht bewusst. Deshalb fängt die Un-

sterblichkeit auch für den Menschen erst dort

an, wo er zu dem Bewusstsein seiner Un-

sterblichkeit erwacht. Ein auf wissenschaft-

lichen Scheingründen gegründeter „Glaube"

an die Unsterblichkeit, wie man ihn z. B.

auf spiritistischen Phänomenen ableiten will,

hat höchstens den Wert, die Wahrscheinlich-

keit der Möglichkeit einer bewussten Un-

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sterblichkeit darzuthun, aber der einzige wirk-

liche Beweis der Unsterblichkeit besteht da-

rin, dass man sich seines Unsterblichseins be-

wusst wird. Das Selbstbewusstsein beruht

auf keinen Wahrscheinlichkeitsgründen und

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Schlussfolgerungen, es hat keinen anderen

Grund seines Daseins, als sein Dasein selbst,

es beruht auf sich selbst allein und ist des-

Schlussfolgerungen, es hat keinen anderen Grund seines Daseins, als sein Dasein selbst, es beruht auf sich selbst allein und ist deshalb unsterblich und ewig.

halb unsterblich und ewig.

„Die Ewigkeit umfasst die Ewigkeit allein,

Was in dir Ewiges denkt, das muss unsterblich sein."

(Rückert.)

Es kann wohl für den Menschen keine

wichtigere Frage geben, als wie man unsterb-

lich werden kann. Die Wissenschaft, welche

uns diese Kunst lehrt, ist die höchste von

allen Wissenschaften, denn sie verleiht uns den

"Die Ewigkeit umfasst die Ewigkeit allein, 'Vas in dir Ewiges denkt, das roms unsterblich sein. '"

Besitz von etwas, das unvergänglich ist und

nie mehr verschwinden kann, selbst wenn alle

irdische Gelehrsamkeit im Meere des Irrtums

(R ückert.)

versunken ist. Diese Erkenntnis der Unsterb-

lichkeit wird aber durch keinerlei Festhalten

von wissenschaftlichen Theorien, noch durch

Es kann wohl für den ~[enschen keine wichtigere Frage geben, als \vie man unsterblich werden kann. Die Wissenschaft, welche uns diese Kunst lehrt, ist die höchste von allen Wissenschaften, denn sie verleiht uns den Besitz von etwas, das unvergänglich ist und nie mehr verschwinden kann, selbst "renn alle .irdische Gelehrsamkeit im Meere des Irrtums versunken ist. Diese Erkenntnis der U nsterblichkeit wird aber durch keinerlei Festhalten von wissenschaftlichen Theorien, noch durch ein Fürwahrhalten von kirchlichen Dogmen erlangt, sie ist eine erhabene Kunst, die nur durch die Ausübung erreicht werden kann. Der Wissensdurst verlangt nach Theorien und Hypothesen; der hilfsbedürftige Geist klammert sich heute an diese, morgen an jene ~leinungen an, aber die zur bewussten Unsterblichkeit bestimmte Seele bedarf der gött-

ein Fürwahrhalten von kirchlichen Dogmen

erlangt, sie ist eine erhabene Kunst, die nur

durch die Ausübung erreicht werden kann.

Der Wissensdurst verlangt nach Theorien und

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Hypothesen; der hilfsbedürftige Geist klam-

mert sich heute an diese, morgen an jene

Meinungen an, aber die zur bewussten Un-

sterblichkeit bestimmte Seele bedarf der gött-

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lichen Nahrung*) und diese Nahrung erhält

sie dadurch, dass der göttliche Funke (Atma-

Buddhi) im Menschen durch den Einfluss des

lichen Nahrung*) und diese Nahrung erhält sie dadurch, dass der göttliche Funke (AtmaBuddhi) im Menschen durch den Einfluss des göttlichen Geistes (Atma-Buddhi) im Makrokosmos genährt, gestärkt und zum Wachsturn gebracht wird, wodurch der irdische Teil seines Gemütes (Karna. Manas) immer mehr von diesem göttlichen Lichte durchdrungen, erleuchtet und in die göttliche Seele (Atma-Buddhi-Manas) verwandelt wird.

göttlichen Geistes (Atma-Buddhi) im Makro-

kosmos genährt, gestärkt und zum Wachs-

tum gebracht wird, wodurch der irdische

Teil seines Gemütes (Kama-Manas) immer

mehr von diesem göttlichen Lichte durch-

drungen, erleuchtet und in die göttliche Seele

(Atma-Buddhi-Manas) verwandelt wird.

Durch dieses Eindringen des göttlichen

Lichtes der Selbsterkenntnis (Theosophie) in

die höheren Regionen der Seele und von

diesen in die tieferen Regionen findet diese

Verwandlung statt und es erlangt der Mensch

jene Tugenden, welche ihn zu der Reali-

*) In der katholischen Kirche steht deshalb die (aus

dem Buddhismus des Xordens abstammende) Ceremonie der

„heiligen Kommunion" höher als alle Dogmatik und Predigt.

Sie ist ein Symbol der Vereinigung der menschlichen Seele

mit Gott durch die Verwandlung von Kama - Manas in

Atma-Buddhi-Manas. In den kalten, nichtswissenden und

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alles bezweifelnden protestantischen Sekten hat dieses Symbol

seine hohe Bedeutung verloren, und statt einer Vereinigung

Durch dieses Eindringen des göttlichen Lichtes der Selbsterkenntnis (Theosophie) in die höheren Regionen der Seele und von diesen in die tieferen Regionen findet diese Verwandlung statt und es erlangt der Mensch jene Tugenden, welche ihn zu der Reali-

der Seele mit Gott bedeutet es nur mehr eine Verbrüderung

der in der Kirche anwesenden Persönlichkeiten, welche aber

auch nur innerhalb der Kirche geheuchelt wird, und nicht

mehr existiert, wenn man zur Thüre herauskommt.

1<) In der katholischen Kirche steht deshalb die (aus

dem Buddhismus des ~ ordens abstammende) Ceremonie der "heiligen Kommunion" höher als alle Dogmatik und Predigt. Sie ist ein Symbol der Vereinigung der menschlichen Seele mit Gott durch die Verwandlung von Kama - Manas in Atma-Buddhi-Manas. In den kalten, nichtswissenden und alles bezweifelnden protestantischen Sekten hat dieses Symbol seine hohe Bedeutung verloren, und statt einer Vereinigung der Seele mit Gott bedeutet es nur mehr eine Verbrüderung der in der Kirche anwesenden Persönlichkeiten, welche aber auch nur innerhalb der Kirche geheuchelt wird, und nicht mehr existiert, wenn man zur Thüre herauskommt.

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sicrung der göttlichen und unsterblichen

Form seines Daseins befähigen und welche

von Sankaracharya beschrieben sind*). In-

sierung der göttlichen und unsterblichen F arm seines Daseins befähigen und welche von Sankaracharya beschrieben sind *). Indem er aufhört, durch sein Bewusstsein an eine beschränkte und vergängliche Form gebunden zu sein, erlangt er die Freiheit, geistige Allgegen\vart und geistige Allwissenheit; seine vom göttlichen Lichte erleuchtete Seele breitet sich aus durch ihre Liebe zum Ganzen und umfasst durch die Kraft der göttlichen Liebe, \\~elche die göttliche Selbsterkenntnis, die Erkenntnis Gottes in allem ist, das Ganze in sich.

dem er aufhört, durch sein Bewusstsein an

eine beschränkte und vergängliche Form ge-

bunden zu sein, erlangt er die Freiheit, geis-

tige Allgegenwart und geistige Allwissen-

heit; seine vom göttlichen Lichte erleuchtete

Seele breitet sich aus durch ihre Liebe zum

Ganzen und umfasst durch die Kraft der

göttlichen Liebe, welche die göttliche Selbst-

erkenntnis, die Erkenntnis Gottes in allem ist,

das Ganze in sich.

Manas ist die „Brücke", welche vom Ir-

dischen zum Ewigen, vom Vergänglichen zum

Unvergänglichen, von der Isoliertheit der

Form zur göttlichen Einheit im Ganzen

führt**). Ist diese Brücke überschritten, so

kann sie der Adept getrost abbrechen, mys-

tische Schwärmer aber, welche sich einbilden,

in ihrer Selbstheit Götter zu sein, brechen

diese Brücke ab, ehe sie hinübergeschritten

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*) Sankaracharya, „Tattwa Bodha". Leipzig.

**) Daher die Bezeichnung „Pontifex maximus".

Der Papst soll im Kirchentume den Erbauer der Brücke

vorstellen, durch welche der Mensch zu seinem Gott gelangt.

Man a s ist die "Brücke", welche vom Irdischen zum E\vigen, vom Vergänglichen zum Unvergänglichen, von der Isoliertheit der Form zur göttlichen Einheit im Ganzen führt **). Ist diese BrÜcke überschritten, so kann sie der Adept getrost abbrechen, mystische Schwärmer aber, welche sich einbilden, in ihrer Selbstheit Götter zu sein, brechen diese Brücke ab, ehe sie hinübergeschritten *) Sankaracharya, "Tattwa Bodha".

Leipzig.

**) Daher die Bezeichnung "Pontifex maximus". Der Papst soll im Kirchentume den Erbauer der Brücke vorstellen, durch welche der Mensch zu seinem Gott gelaugt.

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sind und verschliessen sich dadurch den Weg

zur Unsterblichkeit.

VI. Buddhi. Die göttliche Seele.

sind und verschliessen sich dadurch den Weg zur Unsterblichkeit.

VII. Atma. Der göttliche Geist. Es

ist zwecklos und irreleitend, sich den höhe-

ren Teil von Manas, Buddhi und Atma als

drei von einander getrennte und verschie-

dene Dinge vorzustellen, denn der göttliche

VI. Buddhi.

Geist (Atma) ist für den Menschen ein Nichts,

Die göttliche Seele.

solange er ihm nicht offenbar wird. Er kann

sich nur vermittelst des Lichtes (Buddhi)

VII. A tma. Der göttliche Geist. Es ist zwecklos und irreleitend, sich den höheren Teil von Manas, Buddhi und Atma als drei von einander getrennte und verschiedene Dinge vorzustellen, denn der göttliche Geist (Atrna) ist für den Menschen ein Nichts, solange er ihm nicht offenbar wird. Er kann sich nur vermittelst des Lichtes (Buddhi) offenbaren und diese Offenbarung findet nur vermittelst des höheren Teiles von Manas statt.

offenbaren und diese Offenbarung findet nur

vermittelst des höheren Teiles von Manas statt.

Atma-Buddhi-Manas ist somit die gött-

liche Dreieinigkeit, welche den göttlichen

und wahren Menschen darstellt, während der

irdische vergängliche Mensch aus den vier

niederen Grundteilen, Linga-Sharira, Prana,

Kama-rupa und dem niederen Teile von Manas

zusammengesetzt ist, welche, zu einem Ganzen

vereinigt, sein Sthula-Sharira, d. h. seinen

physischen Körper bewohnen.

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Diese göttliche Dreieinigkeit ist nicht im

menschlichen Körper eingeschlossen und von

demselben begrenzt, sondern das Dasein des

Atma-Buddhi-Manas ist somit die göttliche Dreieinigkeit, welche den göttlichen und wahren Menschen darstellt, während der irdische vergängliche Mensch aus den vier niederen Grundteilen, Linga-Sharira, Prana, Kama-rupa und dem niederen Teile von Manas zusammengesetzt ist, welche, zu einem Ganzen vereinigt, sein Sthula - Sharira , d. h. seinen physischen Körper be,vohnen. Diese göttliche Dreieinigkeit ist nicht im menschlichen Körper eingeschlossen und von demselben begrenzt, sondern das Dasein des

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geistigen Menschen erstreckt sich soweit, als

sich die Sphäre seines geistigen Selbstbewusst-

seins erstreckt. In diesem geistigen Selbst-

geistigen Menschen erstreckt sich soweit, als sich die Sphäre seines geistigen Selbstbewusstseins erstreckt. In diesem geistigen Selbstbewu'sstsein ist er auch nicht an seinen physischen Körper gebunden, sondern wenn dasselbe in ihm erwacht und er dadurch in den erkennenden Besitz seiner göttlichen (mystischen) Kräfte gelangt ist, so steht es ihm frei, diesen Körper nach Belieben zu verlassen, so wie man einen Rock auszieht, und unbehindert von demselben auf einer anderen Daseinsstufe thätig zu sein. Diejenigen, welche auf dieser Stufe der menschlichen Vollkommenheit angelangt sind, werden "Adepten", "Mahatmas" oder "Meister" genannt.

bewusstsein ist er auch nicht an seinen phy-

sischen Körper gebunden, sondern wenn

dasselbe in ihm erwacht und er dadurch in

den erkennenden Besitz seiner göttlichen

(mystischen) Kräfte gelangt ist, so steht es

ihm frei, diesen Körper nach Belieben zu

verlassen, so wie man einen Rock auszieht,

und unbehindert von demselben auf einer

anderen Daseinsstufe thätig zu sein. Die-

jenigen, welche auf dieser Stufe der mensch-

lichen Vollkommenheit angelangt sind, werden

„Adepten", „Mahatmas" oder „Meister" ge-

nannt.

Die Summe solcher Intelligenzen, denn

wir können sie kaum mehr als „Menschen" be-

zeichnen, nachdem mit diesem Worte allge-

mein so niedrige Begriffe verbunden sind,

stellt im Mikrokosmos das mit Buddhi-Manas

im Makrokosmos korrespondierende und mit

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ihm identische Prinzip dar. Diese Intelligenzen

können diejenigen Menschen, welche für

ihren Einfluss empfänglich sind, durch diesen

Einfluss belehren; ähnlich wie ein gewöhn-

Die Summe solcher Intelligenzen, denn wir können sie kaum mehr als "Menschen" bezeichnen, nachdem mit diesem Worte allgemein so niedrige Begriffe verbunden sind, stellt im Mikrokosmos das mit Buddhi-Manas im l\'!akrokosmos korrespondierende und mit ihm identische Prinzip dar. Diese Intelligenzen können diejenigen Menschen, welche für ihren Einfluss empfänglich sind, durch diesen Einfluss belehren; ähnlich wie ein gewöhn-

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licher Mensch seine Gedanken auf einen an-

deren mit ihm harmonierenden Menschen

übertragen kann. So kommt es, dass ein

licher Mensch seine Gedanken auf einen anderen mit ihm harmonierenden Menschen übertragen kann. So kommt es, dass ein in dem einen Weltteile lebender Meister seinen in einem anderen Weltteile lebenden Schüler unterrichten und sich ihm mitteilen kann, oJ1ne dass eine körperliche Annäherung, persönliche Bekanntschaft oder Briefwechsel dazu nötig ist. Auch ist es hierbei nicht nötig, dass der Schüler selbst schon auf der Stufe eines Heiligen oder Adepten angelangt sei, er mag gar manche persönlichen Fehler besitzen und dennoch infolge seiner psychischen Organisation zum geistigen Verkehre mit einem Adepten geeignet sein *).

in dem einen Weltteile lebender Meister sei-

nen in einem anderen Weltteile lebenden

Schüler unterrichten und sich ihm mitteilen

kann, ohne dass eine körperliche Annäherung,

persönliche Bekanntschaft oder Briefwechsel

dazu nötig ist. Auch ist es hierbei nicht

nötig, dass der Schüler selbst schon auf der

Stufe eines Heiligen oder Adepten angelangt

sei, er mag gar manche persönlichen Fehler

besitzen und dennoch infolge seiner psy-

chischen Organisation zum geistigen Verkehre

mit einem Adepten geeignet sein*).

*) Wer dies begreift, der wird auch einsehen, wie

thöricht es war, H. P. Blavatsky wegen ihrer persönlichen

Eigentümlichkeiten anzugreifen, und den Wert der uns durch

sie zugekommenen Lehren von ihrer Unfehlbarkeit abhängig

machen zu wollen. Dies hiesse ein Kunstwerk nach der

Form des Werkzeuges, mit dem es gemacht ist, zu beurteilen.

Die uns durch H. P. Blavatsky zugekommenen Lehren sind

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nicht von H. P. Blavatsky erfunden, und nicht dazu bestimmt,

blindlings geglaubt zu werden, sondern um uns den Weg

zur Wahrheit zu weisen, wenn man sie einmal begriffen hat.

Sie sind die Lehren der asiatischen Meister, und was den

Meister mit seinem Schüler verbindet, ist nicht die Gelehrt-

heit des Schülers, noch die Eleganz der Manieren, sondern

das gegenseitige Vertrauen, die Anhänglichkeit des Schülers

und die zur Einwirkung nötige Organisation.

Lotnsblüten XXXI. 20

*) Wer dies begreift, der wird auch einsehen, wie thöricht es war, H. P. Blavatsky wegen ihrer persönlichen Eigentümlichkeiten anzugreifen, und den Wert der uns durch sie zugekommenen Lehren von ihrer Unfehlbarkeit abhängig machen zu wollen. Dies hiesse ein Kunstwerk nach der Form des Werkzeuges, mit dem es gemacht ist, zu beurteilen. Die uns durch H. P. Blavatsky zugekommenen Lehren sind nicht von H. P. Blavatsky erfunden, und nicht dazu bestimmt~ blindlings geglaubt zu werden, sondern um uns den Weg zur Wahrheit zu weisen, wenn man sie einmal begriffen hat. Sie sind die Lehren der asiatischen Meister, und was den Meister mit seinem Schüler verbindet, ist nicht die Gelehrtheit des Schülers, noch die Eleganz der Manieren, sondern das gegenseitige Vert=auen, die Anhänglichkeit des Schülc-rs und die zur Einwirkung nötige Organisation. LotusbUlten XXXI.

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Wer aber in den Verkehr mit diesen hö-

-

heren Intelligenzen treten will, der muss die-

Wer aber in den Verkehr mit diesen höheren Intelligenzen treten will, der muss diesen höheren geistigen Einflüssen sein Herz eröffnen und durch sie den Sieg über seine nach dem Niedrigen gerichteten Seelenkräfte erringen. Wenn er dabei auch manches Mal unterliegt, so ist er deshalb nicht gezwungen, liegen zu bleiben, sondern es steht in seiner Macht, sich wieder zu erheben. Je mehr er durch die Kraft seines eigenen göttlichen Geistes sich selbst überwindet, um so mehr erlangt er die Herrschaft über sich selbst und seine eigene geistige Erkenntnis wird eins mit der Erkenntnis aller grossen Seelen, seien sie noch im Besitze von sichtbaren Körpern oder Nirmanakayas, welche, unseren körperlichen Sinnen unerreichbar, die Sphäre unseres Planeten bewohnen.

sen höheren geistigen Einflüssen sein Herz

eröffnen und durch sie den Sieg über seine

nach dem Niedrigen gerichteten Seelenkräfte

erringen. Wenn er dabei auch manches Mal

unterliegt, so ist er deshalb nicht gezwungen,

liegen zu bleiben, sondern es steht in seiner

Macht, sich wieder zu erheben. Je mehr er

durch die Kraft seines eigenen göttlichen Geis-

tes sich selbst überwindet, um so mehr erlangt

er die Herrschaft über sich selbst und seine

eigene geistige Erkenntnis wird eins mit der

Erkenntnis aller grossen Seelen, seien sie

noch im Besitze von sichtbaren Körpern oder

Nirmanakayas, welche, unseren körper-

lichen Sinnen unerreichbar, die Sphäre unse-

res Planeten bewohnen.

Die Kraft, welche den Schüler mit dem

Meister verbindet, ist die Liebe. Wer seinen

Meister nicht schätzt, seinem Einflusse miss-

traut, ihn zurückstösst oder nur mit halbem

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Ohre auf die innere Stimme lauscht, dem

können sich diese höheren Intelligenzen nicht

mitteilen, weil er nicht fähig ist, sie zu em-

pfangen und in sich aufzunehmen. Der

Die Kraft, welche den Schüler mit dem Meister verbindet, ist die Liebe. Wer seinen Meister nicht schätzt, seinem Einflusse misstraut. ihn zurückstösst oder nur mit halbem Ohre auf die innere Stimme lauscht, dem können sich diese höheren Intelligenzen nicht mitteilen, weil er nicht fähig ist, sie zu empfangen und in sich aufzunehmen. Der

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3°1

Zweifel ist die Waffe, mit der man sich

gegen den blinden Glauben verteidigt, aber

auch das Werkzeug, mit dem man geistigen

Zweifel ist die Waffe, mit der man sich gegen den blinden Glauben verteidigt, aber auch das Werkzeug, mit dem man geistigen Selbstmord begeht. Die Liebe zwischen dem Meister und Schüler ist aber keine sentimentale Schwärmerei, sondern so wie die wahre Liebe zu Gott, d. h. der l\leister sieht im Schüler sein ihm immer ähnlicher werdendes Ebenbild und der Schüler erkennt im Meister das sich in ihm selber verwirklichende Ideal. Somit ist der Meister dem Schüler keine "fremde Person" oder ein ihm "unbekannter Oberer", dem er blindlings gehorchen müsste, sondern sein eigenes höheres und der Gottheit näherstehendes Selbst, ein Lichtstrahl aus jener Quelle, in der sich alle in Einem zusammenfinden.

Selbstmord begeht. Die Liebe zwischen dem

Meister und Schüler ist aber keine sentimen-

tale Schwärmerei, sondern so wie die wahre

Liebe zu Gott, d. h. der Meister sieht im Schü-

ler sein ihm immer ähnlicher werdendes Eben-

bild und der Schüler erkennt im Meister das

sich in ihm selber verwirklichende Ideal.

Somit ist der Meister dem Schüler keine

„fremde Person" oder ein ihm „unbekannter

Oberer", dem er blindlings gehorchen müsste,

sondern sein eigenes höheres und der Gott-

heit näherstehendes Selbst, ein Lichtstrahl

aus jener Quelle, in der sich alle in Einem

zusammenfinden.

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Briefkasten.

Fragen von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur,

sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Ver-

fasser der „Lotusblüten" im „Briefkasten" besprochen.

C. S. in F. — Um sich „in der Theosophie auszu-

bilden", dazu ist jeder Platz geeignet, denn es handelt sich

dabei ja um nichts anderes, als dass man sein eigenes

wahres Selbst findet und die Herrschaft über sich selbst

erlangt. Wer Gott im Herzen trägt, der kann ihn an je-

Briefkasten.

dem Orte finden und das Leben selbst bietet ihm genug

Gelegenheit, sich in der Selbstüberwindung zu üben. Was

aber die „theosophischen Lehren" betrifft, so ist auch hier

Fragtm von Abonnenten, welche nieht rein persönlicher Natur, sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Verfasser der "LotuBbltlten" im "Briefkasten" besprochell.

der geistige Unterricht der beste. Dieser wird durch den

geistigen und unsichtbaren Lehrer erteilt, welcher zu jedem

Menschen vermittelst der Intuition spricht, sobald der

Mensch durch die Ausübung der Selbsterkenntnis und

Selbstbeherrschung die nötige Selbstlosigkeit und geistige

Kraft erlangt hat, um ihn zu verstehen. Der Meister ist

C. 8. in F. - Um sich "in der Theosophie auszubilden oe, dazu ist jeder Platz geeignet, denn es handelt sich dabei ja um nichts anderes, als dass man sein eigenes wahres Selbst findet und die Herrschaft über sich selbst erlangt. Wer Gott im Herzen trägt, der kann ihn an jedem Orte finden und das Leben selbst bietet ihm genug Gelegenheit, sich in der Selbstüberwindung zu üben. Was aber die "theosophischen Lehren" betrifft, so ist auch hier der geistige Unterricht der beste. Dieset wird durch den geistigen und unsichtbaren Lehrer erteilt, welcher zu jedem Menschen vermittelst der Intuition spricht, sobald der Mensch durch die Ausübung der Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung die nötige Selbstlosigkeit und geistige Kraft erlangt hat. um ihn zu verstehen. Der Meister ist stets bereit, denjenigen zu unterrichten. der auf ihn hört.

stets bereit, denjenigen zu unterrichten, der auf ihn hört.

F. K. in B. — Uns ist bis jetzt noch nichts von

einer aus sich selbst entspringenden bösen Kraft im Uni-

versum bekannt. Wir können uns nur eine einzige Quelle

denken, aus der alle Kräfte kommen und diese Quelle ist

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gut, weil es gut ist, dass sie Kräfte in der Natur erzeugt.

Ob die Energie, welche die Natur von der göttlichen Quelle

erhält, relativ gut oder böse ist, dies hängt von der Art

ihrer Verwendung ab. Alles „Böse" ist eine Verkehrung

des Guten (Diabolus est Deus inversus) und ent-

F. K. in B. - Uns ist bis jetzt noch nichts von einer aus sich selbst entspringenden bösen Kraft im Universum bekannt. Wir können uns nur eine einzige Quelle denken, aus der alle Kräfte kommen und diese Quelle ist gut, weil es gut ist, dass sie Kräfte in der Natur erzeugt. Ob die Energie, welche die Natur von der göttlichen QueUe erhält, relativ gut oder böse ist, dies hängt von der Art ihrer Verwendung ab. Alles "Böse" ist eine Verkehrung des Guten (Diabolus est Deus inversus) und ent-

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3°3

springt aus dem Wahne der Selbstheit und des Sondersems.

Wenn der geistige Einfluss von oben nachlässt, so gewinnen

im Menschen die niederen Kräfte die Oberhand, sie er-

springt aus dem Wahne der Selbstheit und des Sonderseins. Wenn der geistige Einfluss von oben nachlässt, so gewinnen im Menschen die niederen Kräfte die Oberhand, sie erzeugen sich aber nicht von selbst, sondern ihr Dasein beruht auf dem bereits vorhergegangenen Einflusse von oben und sie erschöpfen sich schliesslich, wenn die von ihnen angesammelte Energie zu Ende geht. Deshalb kommt das absolut Gute von Gott, das relativ Gute und Böse aus der Verkehrtheit der Menschennatur. Es giebt eine geistige sowie eine physische "Astronomie"; die erstere lehrt die Gesetze der Bewegungen geistiger Einflüsse im Weltall, die letztere die Gesetze der Bewegung der sichtbaren Himmelskörper. Die Weisen lehren uns, dass die geistige Flutwelle, welche jetzt über Europa zieht, mit die~em Jahrhundert verschwinden wird. Naturgemäss wird dann die angesammelte Energie, durch höheren Zufluss nicht mehr so wie jetzt beherrscht, sich auf der niederen Ebene äussern und einen mehr oder weniger allgemeinen Ausbruch der menschlichen Leidenschaften hervorbringen. Wir sehen daher einer Periode ,'on geistiger Umnachtung sowohl als äusserlichen Umwäl7.ungen in wenigen Jahren entgegen und es liegt deshalb im Interesse eines jeden, in dieser letzten Stunde noch so viel geistiges Licht in sich aufzunehmen, als er aufnehmen kann.

zeugen sich aber nicht von selbst, sondern ihr Dasein be-

ruht auf dem bereits vorhergegangenen Einflusse von oben

und sie erschöpfen sich schliesslich, wenn die von ihnen

angesammelte Energie zu Ende geht. Deshalb kommt

das absolut Gute von Gott, das relativ Gute und Böse aus

der Verkehrtheit der Menschennatur.

Es giebt eine geistige sowie eine physische „Astronomie";

die erstere lehrt die Gesetze der Bewegungen geistiger Ein-

flüsse im Weltall, die letztere die Gesetze der Bewegung

der sichtbaren Himmelskörper. Die Weisen lehren uns,

dass die geistige Flutwelle, welche jetzt über Europa zieht,

mit diesem Jahrhundert verschwinden wird. Naturgemäss

wird dann die angesammelte Energie, durch höheren Zu-

fluss nicht mehr so wie jetzt beherrscht, sich auf der

niederen Ebene äussern und einen mehr oder weniger all-

gemeinen Ausbruch der menschlichen Leidenschaften her-

vorbringen. Wir sehen daher einer Periode von geistiger

Umnachtung sowohl als äusserlichen Umwälzungen in we-

nigen Jahren entgegen und es liegt deshalb im Interesse

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eines jeden, in dieser letzten Stunde noch so viel geistiges

Licht in sich aufzunehmen, als er aufnehmen kann.

M. H. in G. — Der Grundstein, auf welchem die

„theosophische Gesellschaft" aufgebaut ist, wie aus ihrer

Konstitution ersichtlich ist, ist die Liebe, d. h. die inner-

liche Verbrüderung der ganzen Menschheit ohne Rücksicht

auf äusserliche Scheidewände. Die Wissenschaft, d. h.

das Studium der vergleichenden Theologie, der okkulten

Wissenschaften u. -s. w., kommt erst in zweiter Linie und

man kann ein sehr guter Theosoph sein, ohne z. B. den

Unterschied zwischen dem Tetragsammaton und der Te-

tractys gelernt zu haben. Was der angehende Theosoph

M. R. in G. - Der Grundstein, auf welchem die "theosophische Gesellschaft" aufgebaut ist, wie aus ihrer Konstitution ersichtlich ist, ist die Liebe, d. h. die innerliche Verbrüderung der ganzen Menschheit ohne Rücksicht auf äusserliche Scheidewände. Die Wissenschaft, d. h. das Studium der vergleichenden Theologie, der okkulten Wissenschaften u. ·s. w., kommt erst in zweiter Linie und man kann ein sehr guter Theosoph sein, ohne z. B. den Unterschied zwischen dem Tetragsammaton und der Tetractys gelernt zu haben. Was der angehende Theosoph

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am nötigsten braucht, ist die Übung der selbstlosen Liebe,

denn nur durch die Kraft dieser göttlichen Liebe kann er

dasjenige Selbst erkennen, welches göttlicher Natur und

am nötigsten braucht, ist die übung der selbstlosen Liebe, denn nur durch die Kraft dieser göttlichen Liebe kann er dasjenige Stlbst erkennen, welches göttlicher Natur und deshalb selbstlos ist. Der 'Vah!spruch der" theosophischen Gesellschaft" ist: "Es giebt keine höhere Religion, als die Wahrheit." Damit ist gesagt. dass die 'Vahrheit höher steht, als die "öffentliche Meinung". 'Ver der öffentlichen Meinung die "-ahrheit zum Opfer bringt, der begeht geistigen Selbstmord. 'Vo der Selbsterhaltungstrieb einer Gesellschaft, Kirche oder Sekte anfängt. da hört das Reich der Gottesweisheit auf. Wer an das "Selbst" gebunden ist, der ist nicht frei.

deshalb selbstlos ist.

Der Wahlspruch der „theosophischen Gesellschaft" ist:

„Es giebt keine höhere Religion, als die Wahrheit." Da-

mit ist gesagt, dass die Wahrheit höher steht, als die

„öffentliche Meinung". AVer der öffentlichen Meinung die

Wahrheit zum Opfer bringt, der begeht geistigen Selbst-

mord. Wo der Selbsterhaltungstrieb einer Gesellschaft, Kirche

oder Sekte anlangt, da hört das Reich der Gottesweisheit

auf. Wer an das „Selbst" gebunden ist, der ist nicht frei.

Dr. F. D. in W. — Das Menschenherz enthält viele

Rätsel und man kann andere erst dann richtig beurteilen,

wenn man sich selbst genau kennen gelernt hat. Wer ein-

mal den Schleier gelüftet hat, in welchem die Geheimnisse

der Menschennatur eingehüllt sind, dem wird manches auch

ohne äusserliche Erklärung klar, was den in T a m a s verhüll-

ten Menschen trotz aller „Erklärungen" unverständlich bleibt.

Die zu Tage tretenden Gegensätze im Charakter der

von Ihnen erwähnten Personen erklären sich dadurch, dass

dieselben sich in eine geistige Sphäre eindrängten, für wel-

Dr. F. D. in W. -

Das Menschenherz enthält viele Rätsel und man kann andere erst dann· richtig beurteilen, wenn man sich selbst genau kennen gelernt hat. Wer einmal den Schleier gelüftet hat, in welchem die Geheimnisse der Menschennatur eingehüllt sind, dem wird manches aucb ohne äusserliche Erklärung klar, was den in Ta m a s verbüllten ~Ienscben trotz aller "Erklärungen" unverständlich bleibt. Die zu Tage tretenden Gegensätze im Charakter der yon Ihnen erwähnten Personen erklären sich dadurch, dass dieselben sich in eine geistige Sphäre eindrängten, fiir welche sie noch nicht reif waren und dadurch Kräfte ins Leben riefen, welche sie nicht zu beberrschen verstanden. Gerade so wie dort, wo die Sonne auf einen Acker scheint und der Regen fallt, sich die im Erdreich enthaltenen Keime, seien sie nÜtzlich oder nutzlos, entfalten und Kraut sowohl als Unkraut wächst, so ist es auch mit der geistigen Befruchtung und Entwicklung. 'Vo das geistige Licht der Erkenntnis die Seele befruchtet, da entwickeln sich die im Herzen schlummernden Eigenschaften; wen die Har.d des ~Ieisters berührt, der ist nicht mehr f:ihig zu heucheln, seine guten sowohl als seine schlechten Eigenschaften kommen zum Vorschein. "Tohl ihm, wenn er dann die männ-

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che sie noch nicht reif waren und dadurch Kräfte ins

Leben riefen, welche sie nicht zu beherrschen verstanden.

Gerade so wie dort, wo die Sonne auf einen Acker scheint

und der Regen fallt, sich die im Erdreich enthaltenen

Keime, seien sie nützlich oder nutzlos, entfalten und Kraut

sowohl als Unkraut wächst, so ist es auch mit der geis-

tigen Befruchtung und Entwicklung. Wo das geistige Licht

der Erkenntnis die Seele befruchtet, da entwickeln sich die

im Herzen schlummernden Eigenschaften; wen die Hand

des Meisters berührt, der ist nicht mehr fähig zu heucheln,

seine guten sowohl als seine schlechten Eigenschaften kom-

men zum Vorschein. Wohl ihm, wenn er dann die mann-

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liehe Kraft der Selbstbeherrschung besitzt, um das Gute

zu wählen und sich über seine bösen Neigungen zu erheben;

denn darin liegen gerade die Gefahren der „Chelaschaft",

liche Kraft. der Selbstbeherrschung besitzt, um das Gute zu wählen und sich über seine bösen Neigungen zu erheben; denn darin liegen gerade die Gefahren der "Chelaschaft", dass, wer den Kampfplatz betritt, auch die zum Siege nötige Charakterfestigkeit haben muss, um zu kämpfen und sich nicht von seinen eigenenSchwachheitenüberwiltigen zulassen. Deshalb ist es auch erklärlich, dass "Viele berufen, aber Wenige auserwählt" sind und dass viele der "Berufenen" der Welt das Schauspiel einer erbärmlichen Niederlage bieten. W er sich wie eine Wetterfahne nach jedem Winde dreht, der hat noch keine eigene Überzeugung, wem konventionelle Rücksicht und die Meinung der nach dem Scheine urteilenden Welt, "Respektabilität" nach aussen u. s. w. das Höchste ist, der ist durch diese Dinge gebunden und steht noch nicht auf derjenigen Stufe, auf welcher er frei von allen irdischen Täuschungen ist. Diese Stufe ist aber für das "schöne Geschlecht" im allgemeinen viel schwerer zu erreichen als fiir den Mann, da in der Frau gewöhnlich das Gefühlsleben kräftiger ist als der analysierende Verstand und sie infolge ihrer gesellschaftlichen Stellung mehr als der Mann auf Äusserlichkeiten Rücksicht zu nehmen gezwungen ist.

dass, wer den Kampfplatz betritt, auch die zum Siege nötige

Charakterfestigkeit haben muss, um zu kämpfen und sich

nicht von seinen eigenen Schwachheiten überwältigen zulassen.

Deshalb ist es auch erklärlich, dass „Viele berufen, aber

Wenige auserwählt" sind und dass viele der „Berufenen"

der Welt das Schauspiel einer erbärmlichen Niederlage bieten.

Wer sich wie eine Wetterfahne nach jedem Winde dreht,

der hat noch keine eigene Überzeugung, wem konventionelle

Rücksicht und die Meinung der nach dem Scheine urteilen-

den Welt, „Respektabilität" nach aussen u. s. w. das

Höchste ist, der ist durch diese Dinge gebunden und steht

noch nicht auf derjenigen Stufe, auf welcher er frei von

allen irdischen Täuschungen ist. Diese Stufe ist aber für

das „schöne Geschlecht" im allgemeinen viel schwerer zu

erreichen als für den Mann , da in der Frau gewöhnlich

das Gefühlsleben kräftiger ist als der analysierende Ver-

stand und sie infolge ihrer gesellschaftlichen Stellung mehr

als der Mann auf Äusserlichkeiten Rücksicht zu nehmen

gezwungen ist.

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B. K. in A. (Madras). — Dasjenige, was von einem

niederen Standpunkte aus betrachtet für „gesunden Men-

schenverstand" gehalten wird, wird von einem höheren Stand-

punkte gesehen mitunter als grosse Beschränktheit erkannt.

Es gab eine Zeit, in der es dem „gesunden Menschenverstande"

widersprach, zu glauben, dass die Erde sich drehe. Wenn

schon in Bezug auf die Beurteilung äusserlicher Dinge die

Sinneswahrnehmungen trügerisch sind, um wie viel weniger

sind äusserliche Wahrnehmungen zur Beurteilung geistiger

Wahrheiten geeignet. Das Geistige muss geistig erkannt

werden. Dazu gehört aber jenes „Licht von Osten", das

nicht im Lesen von orientalischen Büchern besteht, sondern

B. K. in A. (Madras). - Dasjenige, was von einem niederen Standpwikte aus betrachtet für "gesunden Menschenverstand" gehalten wird, wird von einem höheren Standpunkte gesehen mitunter als grosse Beschränktheit erkannt. Es gab eine Zeit, in der es dem "gesunden Menschenverstande" widersprach, zu glauben, dass die Erde sich drehe. Wenn schon in Bezug auf die Beurteilung äusserlicher Dinge die Sinneswahrnehmungen trügerisch sind, um wie viel weniger sind äusserliche viabrnehmungen zur Beurteilung geistiger Wahrheiten geeignet. Das Geistige muss geistig erkannt werden. Dazu gehört aber jenes "Licht von Osten", das nicht im Lesen von orientalischen Büchern besteht, sondern

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— 3°6 —

3 06

in der Erleuchtung der Seele durch den Geist der Wahr-

heitserkenntnis.

J. C. E. in H. — In Beantwortung Ihres Schreibens

in der Erleuchtung der Seele durch den Geist der 'Vahrheit..erkenntnis.

kann ich nur wiederholen, dass die Theosophie kein Lehr-

system, keine Dogmatik, keine veränderliche objektive An-

schauungsweise, sondern die eigene geistige Erkenntnis ist,

die durch kein Anpredigen oder Bekehren oder Annehmen

J. C. E. in H. -

In Beantwortung Ihres Schreibens kann ich nur wiederholen, dass die Theosophie kein Lehrsystem, keine Dogmatik, keine veränderliche objektive AnscbauuDgSweise, sondern die eigene geistige Erkenntnis ist, die durch kein Anpredigen oder Bekehren oder Annehmen von Dogmen und Fdrwahrhalten von Meinungen, sondern nur durch das eigene geistige Wachstum, das Aufblühen der Seele im Lichte der Wahrheit erlangt werden kann. Da hilft kein objektives 'Vissen, kein Auswendiglernen von Citaten berühmter Gelehrter, kein Pfaffengeschwätz, keine salbungsvollen Redensarten und fromme Traktätchen, sondern wie eine Pflanze im Garten nur durch die Kraft der Sonne wächst, so kann sich die Lotusblume der göttlichen Selbsterkenntnis nur durch den Einfluss des göttlichen Lichtes der Wahrheit entfalten, dessen 'Virkung nicht von dem Eigenwillen des Menschen, sondern von nichts anderem, als von dem Dasein dieses Lichtes abhängig ist. Wir können uns dem Einflusse dieses Lichtes unterwerfen und ihm unser Herz eröffuen, nicht aber dasselbe erzeugen. Dass Sie gewissen Leuten nicht begreülich machen können, was Theosophie ist, das glaube ich gerne. Ich kann es anch nicht. Wir können niemandem eine geistige Einsicht geben, wenn er nicht in sich selbst die Kraft dazu bat. 'Ver einmal einsieht, was die Gotteserkenntnis ist, der bat sie auch schon und ist folglich ein Theosoph. Wir können niemanden Gott offenbaren, dies kann nur Gott selber thun. Wir können nur dazu beitragen, die Hindernisse entfernen zu helfen, welche der Selbstoffenbarung Gottes im Herzen des Menschen hinderlich sind und dies geschieht durch die Ausbreitung theosophischer Litteratur, welche wohl theosophische Lehren enthält, nicht aber die Gotteserkenntnis selber ist und es auch nicht sein kann.

von Dogmen und Fürwahrhalten von Meinungen, sondern

nur durch das eigene geistige Wachstum, das Aufblühen

der Seele im Lichte der Wahrheit erlangt werden kann.

Da hilft kein objektives Wissen, kein Auswendiglernen

von Citaten berühmter Gelehrter, kein Pfaffengeschwätz,

keine salbungsvollen Redensarten und fromme Traktätchen,

sondern wie eine Pflanze im Garten nur durch die Kraft

der Sonne wächst, so kann sich die Lotusblume der gött-

lichen Selbsterkenntnis nur durch den Einfluss des gött-

lichen Lichtes der Wahrheit entfalten, dessen Wirkung

nicht von dem Eigenwillen des Menschen, sondern von

nichts anderem, als von dem Dasein dieses Lichtes abhängig

ist. Wir können uns dem Einflusse dieses Lichtes unterwerfen

und ihm unser Herz eröffnen, nicht aber dasselbe erzeugen.

Dass Sie gewissen Leuten nicht begreiflich machen kön-

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nen, was Theosophie ist, das glaube ich gerne. Ich kann es

auch nicht. Wir können niemandem eine geistige Einsicht

geben, wenn er nicht in sich selbst die Kraft dazu hat.

Wer einmal einsieht, was die Gotteserkenntnis ist, der hat

sie auch schon und ist folglich ein Theosoph. Wir können

niemanden Gott offenbaren, dies kann nur Gott selber

dran. Wir können nur dazu beitragen, die Hindernisse

entfernen zu helfen, welche der Selbstoffenbarung Gottes

im Herzen des Menschen hinderlich sind und dies geschieht

durch die Ausbreitung theosophischer Litteratur, welche

wohl theosophische Lehren enthält, nicht aber die Gottes-

erkenntnis selber ist und es auch nicht sein kann.

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— 307 —

3°7

B. D. in E. (England). — Ihr Vorschlag, das Amt

eines Präsidenten und Vicepräsidenten der „Theosophischen

Gesellschaft" abzuschaffen und aus derselben eine Art von

B. D. in E. (England). - Ihr Vorschlag, das Amt eines Präsidenten und Vicepräsidenten der"Theosophischen Gesellschaft" abzuschaffen und aus derselben eine Art von .. freier Gemeinde" mit einem alljährlich neu zu wählenden ..obersten Kirchenrate" zu machen, wäre vortrefflich, wenn die T. S. auf keiner höheren Stufe stände, oder keine höheren Zwecke hätte, als viele hundert andere ähnliche Gesellschaften, die sich mit der Untersuchung von diesem und jenem befasst, wie z. B. die ..Royal Asiatic Society" oder die "Society for Psychic Research", WO es sich nicht um die Selbsterkenntnis, sondern nur um Meinungen, nicht um die Wahrheit, sondern bloss um Wahrscheinlichkeiten handelt und wo die Meinung des einen ebenso sehr ins Gewicht flillt, als die eines anderen, da ja alle etwas Bestimmtes nicht wissen. Die Theosophische Gesellschaft aber steht auf einer ganz anderen Stufe und hat einen viel höheren Zweck. Sie unterscheidet sich von allen anderen ähnlichen Gesellschaften dadurch, dass ihre geistigen Führer und Lehrer die indischen Meister jenseits des Himalayas sind. Diese Meister, welche auf einer viel höheren Stufe der Evolution stehen als die grössten Gelehrten der Welt, sind Menschen, welche die geistige Selbsterkenntnis erlangt haben und sich um keine wissenschaftlichen Meinungen und kirchliche Glaubensartikel bekümmern j die theosophische Gesellschaft aber hat es nötig, an ihrer Spitze Personen zu haben, welche mit diesen Meistern in Verbindung stehen und als deren (wenn auch unvollkommene) Vermittler dienen können. Von solchen ist uns nur ein einziger bekannt, der zugleich auch die Fähigkeit hat, das wackelige Gebäude der T. S. zusammenzuhalten und anstatt seine Resignation zu verlangen,sollten wir ihm vielmehr dankbar sein, wenn er seine Stelle behält, wenn auch diejenigen, denen es an tieferer Einsicht mangelt (und diese sind heutzutage überall in der Mehrheit), ihn nicht verstehen.

„freier Gemeinde" mit einem alljährlich neu zu wählenden

„obersten Kirchenrate" zu machen, wäre vortrefflich, wenn

die T. S. auf keiner höheren Stufe stände, oder keine

höheren Zwecke hätte, als viele hundert andere ähnliche

Gesellschaften, die sich mit der Untersuchung von diesem

und jenem befasst, wie z. B. die „Royal Asiatic Society"

oder die „Society for Psychic Research", wo es sich nicht

um die Selbsterkenntnis, sondern nur um Meinungen, nicht

um die Wahrheit, sondern bloss um Wahrscheinlichkeiten

handelt und wo die Meinung des einen ebenso sehr ins

Gewicht fällt, als die eines anderen, da ja alle etwas Be-

stimmtes nicht wissen.

Die Theosophische Gesellschaft aber steht auf einer

ganz anderen Stufe und hat einen viel höheren Zweck.

Sie unterscheidet sich von allen anderen ähnlichen Gesell-

schalten dadurch, dass ihre geistigen Führer und Lehrer

die indischen Meister jenseits des Himalayas sind. Diese

Meister, welche auf einer viel höheren Stufe der Evolution

stehen als die grössten Gelehrten der Welt, sind Menschen,

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welche die geistige Selbsterkenntnis erlangt haben und sich

um keine wissenschaftlichen Meinungen und kirchliche

Glaubensartikel bekümmern; die theosophische Gesellschaft

aber hat es nötig, an ihrer Spitze Personen zu haben,

welche mit diesen Meistern in Verbindung stehen und als

deren (wenn auch unvollkommene) Vermittler dienen können.

Von solchen ist uns nur ein einziger bekannt, der zugleich

auch die Fähigkeit hat, das wackelige Gebäude der T. S.

zusammenzuhalten und anstatt seine Resignation zu ver-

langen, sollten wir ihm vielmehr dankbar sein, wenn er

seine Stelle behält, wenn auch diejenigen, denen es an

tieferer Einsicht mangelt (und diese sind heutzutage über-

all in der Mehrheit), ihn nicht verstehen.

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— 3o8 —

308

Damit ist nicht gesagt, dass man blindlings alles nach-

beten und als unfehlbar annehmen müsse, was ein solcher

Vermittler sagt, sondern es handelt sich darum, selber den

Damit ist nicht gesagt, dass man blindlings alles nachbeten und als unfehlbar annehmen müsse, was ein solcher Vermittler sagt:, sondern es handelt sich darum, selber den "\Veg zur Wahrheit zu finden. Hiezu ist aber diese geistige Führung von ausserordentlich grossem Nutzen, wenn nicht geradezu eine Notwendigkeit und es sollten diejenigen, welche alles verwerfen wollen was über ihrem beschränkten Horizonte steht, bedenken, dass es ja gerade der Zweck der T. S. ist, sie aus dieser Beschränktheit zu befreien und ihren Horizont zu erweitern, damit ihre Seele der innerlichen Edeuchtung durch die Hilfe der Meister zugänglich wird.

Weg zur Wahrheit zu finden. Hiezu ist aber diese geis-

tige Führung von ausserordentlich grossem Nutzen, wenn

nicht geradezu eine Notwendigkeit und es sollten diejenigen,

welche alles verwerfen wollen was über ihrem beschränkten

Horizonte steht, bedenken, dass es ja gerade der Zweck

der T. S. ist, sie aus dieser Beschränktheit zu befreien und

ihren Horizont zu erweitern, damit ihre Seele der inner-

lichen Erleuchtung durch die Hilfe der Meister zugänglich

wird.

M. V. in E. — Sie finden alle Ihre Fragen in Sanka-

racharyas „Atma Bodha" und im „Palladium der

Weisheit" beantwortet. Diese Werke enthalten die

Lehren der alten indischen Weisen; seine „Tattwa

Bodha" liefert die wissenschaftliche Erklärung und Be-

gründung dazu.

K. G. in J. — Es giebt zweierlei „unsichtbare Führer"

und „unbekannte Obere", die wahren und die falschen.

Die wahren sind bloss deshalb nicht sichtbar, weil wir noch

nicht die Fähigkeit erlangt haben, sie, die Geistigen, mit

M. V. in R. - Sie finden alle Ihre Fragen in Sankaracharyas "Atma Bodha" und im "Palladium der Weisheit" beantwortet. Diese Werke enthalten die Lehren der alten indischen Weisen; seine "T a t t w a B 0 d h a" liefert die wissenschaftliche Erklärung und Begründung dazu.

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geistigem Auge zu sehen; die falschen sind diejenigen, welche

wohl sichtbar wären, wenn sie sich nicht absichtlich ver-

stecken würden, um .ihre Anhänger irre zu leiten und zu

mystifizieren. Der unsichtbare geistige Führer eines jeden

Menschen ist sein eigenes geistiges Ich. Über diesem steht

noch ein höheres, das Logos. Das geistige Ich gehört

einer höheren Welt an, als das irdische Ich. Wer sein

eigenes geistiges Ich, seinen Meister gefunden hat, der lernt

durch ihn auch die anderen mit ihm verbundenen Meister

kennen. Darin und nicht in äusserlichen Ceremonien, Hokus-

K. G. in J. - Es giebt zweierlei "unsichtbare Führer" und "unbekannte Obere", die wahren und die falschen. Die wahren sind bloss deshalb nicht sichtbar, weil wir noch nicht die Fähigkeit erlangt haben, sie, die Geistigen, mit geistigem Auge zu sehen; die falschen sind diejenigen, welche wohl sichtbar wären, wenn sie sich nicht absichtlich verstecken würden, um .ihre Anhänger irre zu leiten und zu mystifizieren. Der unsichtbare geistige Führer eines jeden Menschen ist sein eigenes geistiges Ich. Über diesem steht noch ein höheres, das Logos. Das geistige Ich gehört einer höheren Welt an, als das irdische Ich. Wer sein eigenes geistiges Ich, seinen Meister gefunden hat, der lernt durch ihn auch die anderen mit ihm verbundenen Meister kennen. Darin und nicht in äusserlichen Ceremonien, Hokuspokus und Firlefanz, besteht das Wesen der Initiation.

pokus und Firlefanz, besteht das Wesen der Initiation.

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— 3o9 —

E. G. in N. — Da, wie uns Gautama Buddha klarer

als jeder andere lehrt, dass alle Übel in dem Wahne der

E. G. in N. -

Da, wie uns Gautama Buddha klarer als jeder andere lehrt, dass alle Übel in dem Wahne der Selbstheit ihren Ursprung haben, und dass die Heilung von allen Übeln und die wahre Erlösung darin besteht, sich von dem Wahne des Selbstseins frei zu machen, so kann auch die beständige innere Unruhe, über welche Sie klagen, keinen anderen Grund als diesen Selbstwahn haben, und das Mittel dagegen liegt klar auf der Hand. Wer sich beständig darnach sehnt, "es im Geistigen vorwärts zu bringen", sich stündlich darüber bekümmert, "dass es mit seiner geistigen Entwicklung nicht schnell genug vorwärts geht", immer nur auf sich selbst und auf seinen (wenn auch geistigen) Vorteil bedacht ist, der steckt ebenso sehr im Irrtume, und ist ebenso sehr in der Habsucht und im Grössenwahne besessen, als derjenige, dessen ganzes Sinnen und Trachten auf den Erwerb von weltlichen Illusionen gerichtet ist. Die Illusion des Selbsts ist aber gerade dasjenige, was der wahren Selbsterkenntnis (Goueserkenntnis) im Wege steht. Nur wenn diese Täuschung verschwindet, kann das an keinen Raum gebundene, unbeschränkte, freie Selbst (die Wahrheit) im Menschen offenbar werden.

Selbstheit ihren Ursprung haben, und dass die Heilung von

allen Übeln und die wahre Erlösung darin besteht, sich von

dem Wahne des Selbstseins frei zu machen, so kann auch

die beständige innere Unruhe, über welche Sie klagen, keinen

anderen Grund als diesen Selbstwahn haben, und das Mittel

dagegen liegt klar auf der Hand. Wer sich beständig darnach

sehnt, „es im Geistigen vorwärts zu bringen", sich stündlich

darüber bekümmert, „dass es mit seiner geistigen Ent-

wicklung nicht schnell genug vorwärts geht", immer nur

auf sich selbst und auf seinen (wenn auch geistigen)

Vorteil bedacht ist, der steckt ebenso sehr im Irrtume, und

ist ebenso sehr in der Habsucht und im Grössenwahne be-

sessen, als derjenige, dessen ganzes Sinnen und Trachten

auf den Erwerb von weltlichen Illusionen gerichtet ist. Die

Illusion des Selbsts ist aber gerade dasjenige, was der

wahren Selbsterkenntnis (Gotteserkenntnis) im Wege steht.

Nur wenn diese Täuschung verschwindet, kann das an keinen

Raum gebundene, unbeschränkte, freie Selbst (die Wahrheit)

im Menschen offenbar werden.

N. M. in H. — Jeder Mensch hat, wenn er nicht

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ganz seelenlos auf die Welt gekommen oder seelenlos ge-

worden ist, seinen geistigen Führer und Lehrer bei sich

selbst, und braucht deshalb nicht in der Ferne nach einem

solchen zu suchen. Es handelt sich um nichts anderes, als

um diesen inneren Führer zu finden und mit ihm bekannt

zu werden. Dies ist der Anfang und das Ende aller

Theosophie, und deshalb wurde auch der Weg hierzu bereits

in den ersten drei Nummern der „Lotusblüten" („Auszüge

aus dem Buche der goldenen Lehren") beschrieben.

Druck von Carl Otto in Meerane.

N. M. in H. - Jeder Mensch hat, wenn er ni~t ganz seelenlos auf die Welt gekommen oder seelenlos geworden ist, seinen geistigen Führer und Lehrer bei sich selbst, und braucht deshalb nicht in der Ferne nach einem solchen zu suchen. Es handelt sich um nichts anderes, als um diesen inneren Führer zu finden und mit ihm bekannt zu werden. Dies ist der Anfang und das Ende aller Theosophie, und deshalb wurde auch der Weg hierzu bereits in den ersten drei Nummern der "Lotusblüten" ("Auszüge aus dem Buche der goldenen Lehren") beschrieben.

Druck von earl Otto in Meerane.

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Im Verlage von Wilhelm Friedrich in Leipzig

erschien:

Die Geheimwissenschaften.

Zweiter Teil der Geschichte des Okkultismus.

~M~4M.Ji;~~M Im Verlage von Wtlhelm Frledrlch in Leipzig erschien:

Von

Die

Karl Kiesewetter.

Ein starker Band Oktav mit 12 Illustrationen.

Preis broschiert Mark 16,—; gebunden Mark 18,—.

Es ist eine unbestrittene Thatsache, dass kein einziges Buch der

hierhergehörigen deutschen Litteratur einen nur annähernd ähnlichen

Erfolg gehabt hat, als Kiesewetters „Geschichte des neueren Okkul-

Zweiter Teil der Geschichte des Okkultismus. Von

tismus". Mit seltener Einstimmigkeit sprachen sich die grössten und

"arl lCieselVetter.

besten Organe der deutschen Presse in eingehenden Rezensionen

rühmend über das Buch aus, und selbst Blätter, die sonst dem

Okkultismus gegenüber eine ablehnende, ja eine feindselige Haltung

Ein starker Band Oktav mit 12 Illustrationen. Preis broschiert Mark 16,-; gebunden Mark 18,-.

einnahmen, sind zum Gegenteil bekehrt worden. So sagt die „Kreuz-

zeitung", welche dem Buch eine 18 Spalten füllende Artikelserie

widmet:

„Der allerwichtigste und allernotwendigste Schritt zur Begrün-

dung einer Wissenschaft des Okkultismus, wie man neuerdings im

Gegensatz zu dem übel beleumundeten einseitigen Spiritismus sagt,

ist aber offenbar eine kritische Darstellung seiner Geschichte. Dieser

Schritt ist jetzt gethan, und schon die objektive Darstellung der ver-

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schiedenen seit dem 16. Jahrhundert aufgetretenen wissenschaftlichen

Ansichten über die okkulten Erscheinungen des Seelenlebens von

einem offenbar philosophisch geschulten Manne auf diesem Gebiet ist

ein grundlegendes Werk."

In gleichem Sinne sprechen sich Dr. Carl Freiherr du Prel in

der „Münchener Allgemeinen Zeitung", Dr. Julius Stinde im

„Daheim" und Dr. Max Dessoir im „Litterarischen Mercur"

aus, während die in Amsterdam erscheinende „Kunstwereld" (Jahr-

gang 1894, Nr. 22) sagt: „der Bericht der Mailändischen

Kommission und das Werk von Kiesewetter ist das erste

Licht eines anbrechenden neuen Morgens".

T|r ~w ~tfT ~w Ur "w w" ~3r ~w "Sr *W~rlr ttt wr "w -ar ~W

Geheimwissens~harten.

Es ist eine unbestrittene Thatsache, dass kein einziges Buch der hierhergehörigen deutschen Litteratur einen nur annähernd ähnlichen Erfolg gehabt hat, als Kiesewetters "Geschichte des neueren Okkultismus". Mit seltener Einstimmigkeit sprachen sich die grössten und besten Organe der deutschen Presse in eingehenden Rezensionen rühmend über das Buch aus, und selbst Blätter, die sonst dem Okkultismus gegenüber eine ablehnende, ja eine feindselige Haltung einnahmen, sind turn Gegenteil bekehrt worden. So sagt die "Kreuzz ei tun g ", welche dem Buch eine 18 Spalten füllende Artikelserie widmet: "Der allerwichtigste und allernotwendigste Schritt zur Begründung einer Wissenschaft des Okkultismus, wie man neuerdings im Gegensatz zu dem übel beleumundeten einseitigen Spiritismus sagt, ist aber offenbar eine kritische Darstellung seiner Geschichte. Dieser Schritt ist jetzt gethan, und schon die objektive Darstellung der verschiedenen seit dem 16. Jahrhundert aufgetretenen wissenschaftlichen Ansichten über die okkulten Erscheinungen des Seelenlebens von einem offenbar philosophisch geschulten Manne auf diesem Gebiet ist ein grundlegendes Werk." In gleichem Sinne sprechen sich Dr. earl Freiherr du Prel in der "Münchener Allgemeinen Zeitung", Dr. Julius Stinde im "Daheim" und Dr. Max Dessoir im "Litterarischen Mercur" aus, während die in Amsterdam erscheinende "K uns t wer eid" (Jahrgang 1894, Nr. 22) sagt: "der Bericht der Mailändischen Kommission und das 'Verk von Kiesewetter ist das erste Licht eines anbrechenden neuen Morgens".

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Origillal fram

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Das Evangelium Buddhas.*

Die folgenden Auszüge aus den heiligen Schriften der

Buddhisten haben nicht den Zweck, als „kulturhistorische

Abhandlung" zu dienen, noch die Vorzüge irgend eines

religiösen Systems über ein anderes zu betonen; sie sollen

lediglich ein Wegweiser auf dem Pfade der Selbsterkenntnis

sein, den Leser dazu bewegen, selbst über die Tiefen der

darin enthaltenen Wahrheiten nachzudenken und sich zu

einer höheren als der alltäglichen Gedankenregion zu erheben.

Es handelt sich hier nicht um die Verehrung irgend einer

historischen Persönlichkeit; denn unter „Buddha" ist die

Wahrheit oder das Licht zu verstehen, durch dessen innere

Erleuchtung Gautama Siddharta, sowie mancher andere ein

„Buddha", d. h. ein Erleuchteter geworden ist. Der

historische Gautama Buddha, gleich dem mythischen Jesus

von Nazareth, ist als Person nur insofern ein Gegenstand

der Hochachtung, als er in seiner Person uns ein Vorbild

Das Evangelium Buddhas.*)

darstellt von dem, was wir selbst sein und werden sollen.

Das Evangelium Buddhas ist die Himmelsbotschaft, welche

die Wahrheit selbst den Menschen in ihren Herzen verkündet.

*) „The Gospel of Buddha." Aus dem Original,

Pali-Texte übersetzt. Paul Carus. Chicago, 1895.

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Lotusblüten XXXII. 21

Die folgenden Auszüge aus den heiligen Schriften der Buddhisten haben nicht den Zweck, als "kulturhistorische Abhandlung" zu dienen, noch die Vorzüge irgend eines religiösen Systems über ein anderes zu betonen; sie sollen lediglich ein Wegweiser auf dem Pfade der Selbsterkenntnis sein, den Leser dazu bewegen, selbst über die Tiefen der darin enthaltenen Wahrheiten nachzudenken und sich zu einer höberen als der alltäglichen Gedankenregion zu erheben. Es handelt sich hier nicht um die Verehrung irgend einer histprischen Persönlichkeit; denn unter "Buddha" ist die Wahrheit. oder das Licht zu verstehen, durch dessen innere Erleuchtung Gautama Siddharta, sowie mancher andere ein "Buddha", d. h. ein Erleuchteter geworden ist. Der historische Gautama Buddha, gleich dem mythischen Jesus von N azareth, ist als Person nur insofern ein Gegenstand der Hochachtung, als er in seiner Person uns ein Vorbild darstellt von dem, was wir selbst sein und werden sollen. Das Evangelium Buddhas ist die Himmelsbotschaft, welche die Wahrheit selbst den Menschen in ihren Herzen verkündet.

*) "The Gospel of Buddha." Aus dem OriginalPali- Texte übersetzt. Paul Canls. Chicaga, 1895. Lotusblüten XXXII.

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— 312 —

3 12

Buddham saranara gacchämi.

Dbammam saranam gacohämi.

Sangham saranam gacchämi.

Buddham saranam gacchami. Dbammam laranam gacohami. 8angham saranam gacchami.

Ich nehme meine Zuflucht in Buddha (im Lichte

der Weisheit).

Ich nehme meine Zuflucht im Gesetze (der Wahr-

heit).

Ich nehme meine Zuflucht in der (geistigen) Ge-

Ich nehme meine Zuflucht in Buddha (im Lichte der Weiaheit). Ich nehmc meine Zuflucht im Gesetze (der Wabrheit). Ich nehme meine ~uflucht in der (geistigen) Gemeinschaft der (unsterblicben) Weisen.

meinschaft der (unsterblichen) Weisen.

I.

Willkommen.

Freut euch der frohen Botschaft! Buddha,

unser Herr, hat die Wurzel aller Übel ge-

funden. Er hat uns den Weg zur Erlösung

gezeigt.

Buddha (das Licht der geistigen Erkennt-

1.

nis) zerstreut die Täuschungen unseres Geis-

tes und erlöst uns aus den Schrecken des

Todes.

Willkommen.

Buddha, unser Herr, bringt Trost allen

jenen, die ermüdet und beladen sind, er ist

die Wiederherstellung des Friedens für alle,

Freut euch der frohen Botschaft! Buddha, unser Herr, hat die Wurzel aller Übel gefunden. Er hat uns den Weg zur Erlösung gezeigt.

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die unter der Last des Lebens ermattet sind.

Er giebt den Schwachen Mut, selbst wenn

sie schon nahe daran sind, Selbstvertrauen

und Hoffnung aufzugeben.

Buddha (das Licht der geistigen Erkenntnis) zerstreut die Täuschungen unseres Geistes und erlöst uns aus den Schrecken des Todes. Buddha, unser Herr, bringt Trost allen jenen, die ermüdet und beladen sind, er ist die Wiederherstellung des Friedens für alle, die unter der Last des Lebens ermattet sind. Er giebt den Schwachen Mut, selbst wenn sie schon nahe daran sind, Selbstvertrauen und Hoffnung aufzugeben.

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— 313 —

-

Ihr, die ihr an den Trübsalen des Lebens

313 -

leidet; ihr, die ihr kämpfen und ausharren

müsst, die ihr nach dem Leben der Wahrheit

Ihr, die ihr an den Trübsalen I des Lebens leidet; ihr, die ihr kämpfen und ausharren müsst, die ihr nach dem Leben der Wahrheit Sehnsucht im Herzen tragt, freut euch über die frohe Botschaft!

Sehnsucht im Herzen tragt, freut euch über

die frohe Botschaft!

Es giebt einen Balsam für den Verwun-

deten und Brot für den Hungrigen. Es giebt

Wasser für den Durstigen und Hoffnung für

den Verzweifelnden. Licht ist da für die-

jenigen, welche in der Dunkelheit sind, und

ein unerschöpflicher Segen für den Recht-

schaffenen.

Heilt eure Wunden, ihr Verwundeten, und

sättigt euch, ihr, die ihr hungrig seid. Ruhet

Es giebt einen Balsam für den Verwundeten und Brot für den Hungrigen. Es giebt Wasser für den Durstigen und Hoffnung für den Verzweifelnden. Licht ist da für diejenigen, welche in der Dunkelheit sind, und ein unerschöpflicher Segen für den Rechtschaffenen.

euch aus, ihr Ermüdeten, und ihr Durstigen

löscht euern Durst. Seht hinauf in das Licht,

ihr, die ihr im Dunkeln sitzt, und freut euch,

ihr Verlorenen.

Vertrauet in die Wahrheit (Wirklichkeit),

ihr, die ihr die Wahrheit liebt; denn das Reich

der Rechtschaffenheit ist auf der Erde ge-

gründet; die Finsternis des Irrtums ist von

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dem Lichte der Wahrheit vertrieben. Wir

können unseren Weg sehen, und unsere

Schritte können fest und sicher sein.

21*

Heilt eure Wunden, ihr Verwundeten, und sättigt euch, ihr, die ihr hungrig seid. Ruhet euch aus, ihr Ermüdeten, und ihr Durstigen löscht euern Durst. Seht hinauf in das Licht, ihr, die ihr im Dunkeln sitzt, und freut euch, ihr Verlorenen. Vertrauet in die Wahrheit (Wirklichkeit), ihr, die ihr die Wahrheit liebt; denn das Reich der Rechtschaffenheit ist auf der Erde gegründet; die Finsternis des Irrtums ist von dem Lichte der Wahrheit vertrieben. Wir können unseren Weg sehen, und unsere Schritte können fest und sicher sein. 21*

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— 314 —

Buddha, unser Herr, hat die Wahrheit ge-

offenbart*).

Die Wahrheit heilt unsere Krankheiten

Buddha, unser Herr, hat die \Vahrheit geoffenbart *).

und erlöst uns vom Verderben, die Wahrheit

giebt uns Kraft im Leben und im Tode; die

Wahrheit allein kann die Übel des Irrtums

besiegen.

Die 'Vahrheit heilt unsere Krankheiten und erlöst uns vom Verderben, die 'Vahrheit giebt uns Kraft im Leben und im rode; die \Vahrheit allein kann die Übel des Irrtums besiegen.

Freut euch der frohen Botschaft.

II.

Samsära und Nirväna.

Blicke umher und betrachte das Leben!

Alles ist vergänglich und nichts besteht.

Du siehst Geburt und Tod, Wachstum und

Verwelken, Verbindung und Trennung.

Die Herrlichkeit der Welt ist wie eine

Blume; sie steht am Morgen in voller Blüte

und welkt in der Hitze des Tages.

*) Buddha ist die Wahrheit. Kein Mensch kann einem

Freut euch der frohen Botschaft.

anderen die Wahrheit offenbaren, dies kann nur die Wahrheit

selber thun. Ein Mensch, in dem die Wahrheit offenbar

geworden ist, ist ein Buddha; er ist die Wahrheit selbst,

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weiche in ihm selber verkörpert ist.

ll.

Samsara und Nirvana. Blicke umher und betrachte das Leben! Alles ist vergänglich und nichts besteht. Du siehst Geburt und Tod , Wachstum und Verwelken, Verbindung und Trennung. Die Herrlichkeit der Welt ist wie eine Blume; sie steht am Morgen in voller Blüte und welkt in der Hitze des Tages. *) Buddha ist die Wahrheit. Kein Mensch kann einem anderen die Wahrheit offenbaren, dies kann nur die Wahrheit selber thun. Ein ~Iensch, in dem die Wahrheit offenbar geworden ist, ist ein Buddha; er ist die 'Vahrheit selbst, welche in ihm selber verkörpert ist.

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— 315 —

-

Wo du auch hinblickst, siehst du ein

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Rennen und Ringen, ein eifriges Jagen nach

Lust, eine feige Flucht vor Schmerz und

Wodu auch hinblickst, siehst du ein Rennen und Ringen, ein eifriges Jagen nach Lust, eine feige Flucht vor Schm~rz und Tod, einen Jahrmarkt, in welchem Täuschungen feilgeboten werden, und die Flammen der brennenden Begierde lodern auf. Die Welt ist voll von wechselnden Erscheinungen und ,,.erwandlungen. Alles ist Samsara.

Tod, einen Jahrmarkt, in welchem Täuschun-

gen feilgeboten werden, und die Flammen

der brennenden Begierde lodern auf. Die Welt

ist voll von wechselnden Erscheinungen und

Verwandlungen. Alles ist Samsära.

Giebt es nichts Dauerndes in der Welt?

Ist in diesem allgemeinen Wirbel kein Ruhe-

platz, wo das geängstigte Herz Frieden finden

kann? Giebt es nichts, das von ewiger

Dauer ist?

Wird die Sorge nie aufhören? Können

die brennenden Begierden nicht ausgelöscht

werden? Wann wird das Gemüt ruhig und

gefasst werden?

Buddha, unser Herr, war bekümmert

wegen der Übel des Lebens. Er sah die

Eitelkeit weltlicher Glückseligkeit und suchte

Giebt es nichts Dauerndes in der Welt? Ist in diesem allgemeinen Wirbel kein Ruheplatz, wo das geängstigte Herz Frieden finden kann? Giebt es nichts, das von ewiger Dauer ist?

Erlösung in dem Einen, das nicht welken

oder vergehen, sondern für immer und ewig

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bleiben wird.

Ihr, die ihr nach dem Leben trachtet,

wisset, dass die Unsterblichkeit im Vergäng-

Wird die Sorge nIe aufhören? Können die brennenden Begierden nicht. ausgelöscht werden? Wann wird das Gemüt ruhig und gefasst werden? Buddha, unser Herr, war bekümmert wegen der Übel des Lebens. Er sah die Eitelkeit weltlicher Glückseligkeit und suchte Erlösung in dem Einen, das nicht welken oder vergehen, sondern für immer und eWig bleiben wird. Ihr, die ihr nach dem Leben trachtet, wisset, dass die Unsterblichkeit im Vergäng-

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— 316 —

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liehen verborgen ist. Ihr, die ihr nach einer

Glückseligkeit strebt, welche keine Samen

der Enttäuschung und des Bedauerns enthält,

lichen verborgen ist. Ihr, die ihr nach einer Glückseligkeit strebt, welche keine Samen der Ent!äUSchung und des Bedauerns enthält, folget dem Rate des grossen Meisters und führet ein Leben voll Rechtschaffenheit. Ihr, die ihr euch nach Reichtümern sehnt, kommt und empfanget unsterbliche Schätze.

folget dem Rate des grossen Meisters und

führet ein Leben voll Rechtschaffenheit. Ihr,

die ihr euch nach Reichtümern sehnt, kommt

und empfanget unsterbliche Schätze.

Die Wahrheit ist ewig, sie kennt weder

Geburt noch Tod; sie hat weder Anfang noch

Ende. Rufet die Wahrheit an, o Sterbliche!

Lasset die Wahrheit von eurer Seele Besitz

ergreifen.

Die Wahrheit ist der unsterbliche Teil der

Seele. Reichtum besteht im Besitze der

Wahrheit und ein Leben in Wahrheit ist

wahre Glückseligkeit.

Nehmt die Wahrheit in euerem Geiste aut,

Die Wahrheit ist ewig, sie kennt weder Geburt noch Tod; sie hat weder Anfang noch Ende. Rufet die Wahrheit an, 0 Sterbliche! Lasset die Wahrheit von eurer Seele Besitz ergreifen.

denn die Wahrheit ist das Abbild des Ewigen;

sie stellt den Unwandelbaren dar, sie offen-

bart den Unendlichen; die Wahrheit bringt

den Menschen das Geschenk der Unsterb-

lichkeit.

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Buddha ist die Wahrheit; lasse Buddha in

deinem Herzen wohnen. Lösche aus in deiner

Seele jede Begierde, welche Buddha entgegen-

Die Wahrheit ist der unsterbliche Teil der Seele. Reichtum besteht im Besitze der Wahrheit und ein Leben in Wahrheit ist wahre Glückseligkeit. Nehmt die Wahrheit in euerem Geiste aut, denn die Wahrheit ist das Abbild des Ewigen; sie stellt den Unwandelbaren dar, sie offenbart den Unendlichen; die Wahrheit bringt den Menschen das Geschenk der U nsterblichkeit. Buddha ist ,die Wahrheit; lasse Buddha in deinem Herzen wohnen. Lösche au~ in deiner Seele jede Begierde, welche Buddha entgegen-

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— 317 —

gesetzt ist, und am Ende deiner geistigen

Evolution wirst du so wie Buddha werden.

Dasjenige in deiner Seele, welches nicht

gesetzt ist, und am Ende deiner geistigen Evolution wirst du so wie Buddha werden.

in Buddha sich entfalten kann oder will, muss

zu Grunde gehen; denn es ist nur eine

Täuschung und nicht wirklich; es ist die

Quelle deines Irrtums, die Quelle deines Elends.

Ihr könnt eure Seele unsterblich machen,

Dasjenige in deiner Seele, welches nicht in Buddha sich entfalten kann oder will, muss zu Grunde gehen; denn es ist nur eine Täuschung' und nicht wirklich; es ist die Quelle deines Irrtums, die Quelle deiaes Elends.

indem ihr sie mit der Wahrheit erfüllt. Wer-

det deshalb gleich Gefässen, die geeignet sind,

das Ambrosia der Worte des Meisters zu

empfangen. Reinigt euch von Sünden und

heiliget euer Leben. Es giebt keinen andern

Weg, um zur Wahrheit zu gelangen.

Lernet zwischen dem Selbst und der Wahr-

heit zu unterscheiden. Das Selbst ist die Ur-

sache der Selbstsucht und die Quelle der

Sünde; die Wahrheit hängt sich an kein Selbst;

Ihr könnt eure Seele unsterblich machen, indem ihr sie mit der Wahrheit erfüllt. Werdet deshalb gleich Gefässen, die geeignet sind, das Ambrosia der Worte des Meisters zu empfangen. Reinigt euch von Sünden und heiliget euer Leben. Es giebt keinen andern Weg, um zur Wahrheit zu gelangen.

sie ist allgemein und führt zur Gerechtigkeit

und Rechtschaffenheit.

Das Selbst, dasjenige, welches denen, die

sich selbst lieben, als ihr eigenes Wesen er-

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scheint, ist nicht das Ewige, Unendliche und

Unvergängliche. Suchet nicht nach dem

Selbst, sondern suchet nach der Wahrheit.

Lernet zwischen dem Selbst und der Wahrheit zu unterscheiden. Das Selbst ist die U rsache der Selbstsucht und die Quelle der Sünde; die Wahrheit hängt sich an kein Selbst; sie ist allgemein und führt zur Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Das Selbst, dasjenige, welches denen, die sich selbst lieben, als ihr eigenes Wesen erscheint, ist nicht das Ewige, Unendliche und Unvergängliche. Suchet nicht nach dem Selbst, sondern suchet nach der Wahrheit.

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3 18

- 3i8 -

Wenn wir unsere Seelen von unserer

kleinlichen Selbstheit befreien, anderen nichts

Wenn WIr unsere Seelen von unserer kleinlichen Selbstheit befreien, anderen nichts Böses wünschen und so klar werden wie ein krystallheller Diamant, der das Licht der Wahrheit wiederspiegelt; welch ein herrliches Bild wird sich uns zeigen, indem wir die Dinge in uns wie in einem Spiegel erblicken, und zwar- so wie sie in 'Virklichkeit sind, ohne die Zuthat von brennenden Begierden, ohne die Verzerrungen , welche der Irrtum hervorbringt, und ohne die durch die sündhafte Unruhe hervorgebrachte Erregung!

Böses wünschen und so klar werden wie ein

krystallheller Diamant, der das Licht der

Wahrheit wiederspiegelt; welch ein herrliches

Bild wird sich uns zeigen, indem wir die

Dinge in uns wie in einem Spiegel erblicken,

und zwar so wie sie in Wirklichkeit sind,

ohne die Zuthat von brennenden Begierden,

ohne die Verzerrungen, welche der Irrtum

hervorbringt, und ohne die durch die sünd-

hafte Unruhe hervorgebrachte Erregung!

Wer das Selbst sucht, der muss zwischen

dem falschen Selbst und dem wahren Selbst

zu unterscheiden lernen. Sein „Ich" und sein

Egoismus sind das falsche Selbst. Sie sind

wesenlose Illusionen und vorübergehende Zu-

sammensetzungen. Nur derjenige allein, wel-

cher sein Selbst mit der Wahrheit identifiziert,

wird ins Nirväna eingehen, und wer in Nir-

väna eingegangen ist, der hat die Buddha-

schaft erlangt; er hat die höchste Seligkeit

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gewonnen; er ist Eins geworden mit dem,

das ewig und unsterblich ist.

Alle zusammengefügten Dinge werden

wieder aufgelöst werden; Welten werden in

Wer das Selbst sucht, der muss zwischen dem falschen Selbst und dem wahren Selbst zu unterscheiden lernen. Sein "Ich" und sein Egoismus sind das falsche Selbst. Sie sind wesenlose Illusionen und vorübergehende Zusammensetzungen. Nur derjenige allein, welcher sein Selbst mit der Wahrheit identifiziert, wird ins Nirvana eingehen; und wer in Kirvana eingegangen ist, der hat die Buddhaschaft erlangt; er 'h:at die höchste Seligkeit gewonnen; er ist Eins geworden mit dem, das ewig und unsterblich ist. Alle zusammengefügten Dinge werden wieder aufgelöst werden; Welten werden in

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3 19

Stücke gehen und unsere individuellen Er-

-

scheinungen zerstreut werden, aber die Worte

des Buddha werden ewig bestehen.

Stücke gehen und unsere individuellen Erscheinungen zerstreut werden, aber die Worte des Buddha werden ewig bestehen.

Die Auslöschung des Selbsts ist die Er-

lösung; die Vernichtung des Selbsts ist die

Bedingung der Erleuchtung; die Ausrottung

des Selbsts ist Nirväna. Glückselig ist der-

jenige, welcher aufhört der Lust zu leben

und in der Wahrheit ruht. Wahrlich, sein

Die Auslöschung des Selbsts ist die Erlösung: die Vernichtu ng des Selbsts ist die Bedingung der Erleuchtung; die Ausrottung des Selbsts ist Nirvana. Glückselig ist derjenige, welcher aufhört der Lust zu leben und in der Wahrheit ruht. Wahrlich, sein Gesammeltsein und seine Seelenruhe sind die höchste Seligkeit.

Gesammeltsein und seine Seelenruhe sind die

höchste Seligkeit.

Lasst uns unsere Zuflucht in Buddha su-

chen, denn er hat das ewig Dauernde in dem

Vergänglichen gefunden. Lasst uns unsere

Zuflucht suchen in demjenigen, welches un-

veränderlich ist im Wechsel des Daseins.

Lasst uns unsere Zuflucht in der Wahrheit

suchen, welche durch die Erleuchtung Buddhas

offenbar ist.

III.

Die Wahrheit ist der Erlöser.

Die Dinge dieser Welt und ihre Be-

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wohner sind dem Wechsel unterworfen; sie

sind die Produkte von Dingen, die vor ihnen

Lasst uns unsere Zuflucht in Buddha suehen, denn er hat das ewig Dauernde in dem Vergänglichen gefunden. Lasst uns unsere Zuflucht suchen in demjenigen, welches unveränderlich ist im Wechsel des Daseins. Lasst uns unsere Zuflucht in der Wahrheit suchen, welche durch die Erleuchtung Buddhas offenbar ist.

III.

Die Wahrheit ist der Erlöser. Die Dinge dieser Welt und ihre Bewohner sind dem Wechsel unterworfen; sie sind die Produkte von Dingen, die vor ihnen

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-

existierten; alle lebenden Geschöpfe sind das,

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was sie durch ihr vorhergehendes Thun ge-

worden sind; denn das Gesetz von Ursache

existierten; alle lebenden Geschöpfe sind das, was sie durch ihr vorhergehendes Thun geworden sind; denn das Gesetz von Ursache und Wirkung ist einheitlich und hat keine Ausnahmen.

und Wirkung ist einheitlich und hat keine

Ausnahmen.

Aber in den wechselnden Dingen ist die

Wahrheit verborgen. Die Wirklichkeit der

Dinge besteht in deren Wahrheit. (Die Wahr-

heit ist das, was die Dinge wirklich macht.)

Die Wahrheit ist das Dauernde in dem Ver-

gänglichen.

Und die Wahrheit begehrt zu erscheinen

(offenbar zu werden); die Wahrheit sehnt sich,

bewusst zu werden; die Wahrheit strebt dar-

Aber in den wechselnden Dingen ist die Wahrheit verborgen. Die Wirklichkeit der Dinge besteht in deren Wahrheit. (Die Wahrheit ist das, was die Dinge wirklich macht.) Die Wahrheit ist das Dauernde in dem Vergänglichen.

nach, sich selbst zu erkennen.

Wahrheit ist in einem Steine, denn der

Stein ist da, und keine Macht in der Welt,

weder Gott noch Mensch, kann sein Dasein

vernichten; aber der Stein hat kein Bewusst-

sein.

Wahrheit ist in der Pflanze und ihr Leben

kann sich ausbreiten; die Pflanze wächst,

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blüht und bringt Frucht. Ihre Schönheit ist

wunderbar; aber sie hat kein Bewusstsein.

Und die Wahrheit begehrt zu erscheinen (offenbar zu werden); die Wahrheit sehnt sich, bewusst zu werden; die Wahrheit strebt darnach, sich selbst zu erkennen. Wahrheit ist in einem Steine, denn der Stein ist da, und keine Macht in der Welt, weder Gott noch Mensch, kann sein Dasein vernichten; aber der Stein hat kein Bewusstsein. Wahrheit ist in der Pflanze und ihr Leben kann sich ausbreiten; die Pflanze wächst, blüht und bringt Frucht. Ihre Schönheit ist wunderbar; aber sie hat kein Bewusstsein.

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Wahrheit ist in dem Tiere, es bewegt sich

frei und nimmt seine Umgebungen wahr; es

unterscheidet und lernt zu wählen. Da ist

Wahrheit ist in dem Tiere, es bewegt sich frei und nimmt seine U mgebungen wahr; es unterscheidet und lernt zu wählen. Da ist Bewusstsein vorhanden; aber noch nicht das Bewusstsein der Wahrheit. Es ist nur ein Bewusstsein des "Selbsts".

Bewusstsein vorhanden; aber noch nicht das

Bewusstsein der Wahrheit. Es ist nur ein

Bewusstsein des „Selbsts".

Das Bewusstsein des Selbsts verschleiert

das Auge des Geistes und verbirgt die Wahr-

heit. Es ist der Ursprung des Irrtums, es ist

die Quelle der Täuschung, der Same der Sünde.

Aus dem Selbst wird die Selbstsucht ge-

boren. Es giebt kein anderes Übel, als das-

jenige, welches dem Selbst entspringt. Es

giebt kein Unrecht, als dasjenige, .welches

durch die Bejahung des Selbsts geschieht.

Das Selbst ist der Anfang von allem

Das Bewusstsein des Selbsts verschleiert das Auge des Geistes und verbirgt die Wahrheit. Es ist der Ursprung des Irrtums. es ist die Quelle der Täuschung, der Same der Sünde.

Hassen, von Bosheit und Verleumdung, von

Unverschämtheit und Schamlosigkeit, Dieb-

stahl, Raub, Unterdrückung und Blutver-

giessen. Das Selbst ist Mära, der Versucher,

der Übelthäter, der Erzeuger von Unheil.

Das Selbst verlockt durch Vergnügungen.

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Das Selbst verspricht ein Feeenparadies. Das

Selbst ist der Schleier der Mäyä, der Zauberer.

Aus dem Selbst wird die Selbstsucht geboren. Es giebt kein anderes Übel, als dasjenige, welches dem Selbst entspringt. Es giebt kein Unrecht, als dasjenige, .welches durch die Bejahung des Selbsts geschieht. Das Selbst ist der Anfang von allem Hassen, von Bosheit und Verleumdung, von Unverschämtheit und Schamlosigkeit, Diebstahl, Raub, Unterdrückung und Blutvergiessen. Das Selbst ist Mara, der Versucher, der Übelthäter, der Erzeuger von Unheil. Das Selbst ver1o~kt durch Vergnügungen. Das Selbst verspricht ein Feeenparadies. Das Selbst ist der Schleier der Maya, der Zauberer.

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- 322 —

-

Aber die Vergnügungen des Selbsts sind un-

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wesentlich, sein paradiesisches Labyrinth ist

die Strasse zur Hölle, und seine welkende

Aber die Vergnügungen des Selbsts sind unwesentlich, sein paradiesisches Labyrinth ist die Strasse zur Hölle, und seine welkende Schönheit entzündet die Flammen der Begierden, die man nie sättigen kann.

Schönheit entzündet die Flammen der Be-

gierden, die man nie sättigen kann.

Wer wird uns von der Macht des Selbsts

befreien? Wer wird uns aus der Trübsal

erretten? Wer wird uns wieder zu einem

segensreichen Leben verhelfen?

Trübsal ist in der Welt Samsära, viel

Not und Pein; aber grösser als alle Trübsal

ist der Segen der Wahrheit. Die Wahrheit

verschafft dem Sehnen der Seele den Frieden;

sie besiegt den Irrtum, sie löscht die Flam-

Wer wird uns von der Macht des Selbsts befreien? Wer wird uns aus der Trübsal erretten? "\Ver wird uns wieder zu eInem segensreichen Leben verhelfen?

men der Begierde und führt nach Nirväna.

Selig ist, wer den Frieden Nirvänas ge-

funden. Er ist in Ruhe mitten unter den

Kämpfen und Mühsalen des Lebens; er ist

über alle Veränderungen erhaben; er steht

über Geburt und Tod; er wird von den Übeln

des Lebens nicht berührt.

Selig ist, wer eine Verkörperung der

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Wahrheit geworden ist; denn er hat seinen

Trübsal ist in der Welt Samsara, ,"iel Kot und Pein; aber grösser als alle Trübsal ist der Segen der Wahrheit. Die Wahrheit verschafft dem Sehnen der Seele den Frieden; sie besiegt den Irrtum, sie löscht die Flammen der Begierde und führt nach Nirvana.

Zweck erfüllt, und ist eins mit sich selbst und

Selig ist. wer den Frieden Nirvanas gefunden. Er ist in Ruhe mitten unter den Kämpfen und Mühsalen des Lebens; er ist über' alle Veränderungen erhaben; er steht über Geburt und Tod; er wird von den Übeln des Lebens nicht berührt. Selig ist, wer eine Verkörperung der Wahrheit geworden ist; denn er hat seinen Zweck erfüllt, und ist eins mit sich selbst und

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— 323 —

32 3

der Wahrheit. Er überwindet, wenn er auch

verwundet werden kann; er ist glorreich und

glücklich, wenn er auch zu leiden hat; er ist

der Wahrheit. Er überwindet, wenn er auch verwundet werden kann; er ist glorreich und glücklich, wenn er auch zu leiden hat; er ist stark, wenn er auch durch die Last seines Werkes niedergedrückt wird; er ist unsterblieh, obgleich er stirbt. Das Wesen seiner Seele ist die Unsterblichkeit.

stark, wenn er auch durch die Last seines

Werkes niedergedrückt wird; er ist unsterb-

lich, obgleich er stirbt. Das Wesen seiner

Seele ist die Unsterblichkeit.

Selig ist, wer den heiligen Zustand der

Buddhaschaft erreicht hat; denn er ist fähig,

seinen Mitmenschen Erlösung zu bringen.

Die Wahrheit hat ihre Wohnung in ihm auf-

geschlagen; vollkommene Weisheit erleuchtet

seinen Verstand und die Rechtschaffenheit

beseelt die Absicht in allen seinen Handlungen.

Die Wahrheit ist eine lebendige, fürs Gute

wirkende Kraft, unzerstörbar und unbesieg-

bar. Lasst die Wahrheit in eurer Seele offen-

bar werden und verbreitet sie unter den

Selig ist, wer den heiligen Zustand der Buddhaschaft erreicht hat; denn er ist fähig, seinen 1tIitmenschen Erlösung zu bringen. Die Wahrheit hat ihre Wohnung in ihm aufgeschlagen; vollkommene Weisheit erleuchtet seinen Verstand und die Rechtschaffenheit beseelt die Absicht in allen seinen Handlungen.

Menschen; denn die Wahrheit allein ist der

Erlöser von Sünde und Trübsal. Die Wahr-

heit ist Buddha und Buddha ist die Wahrheit.

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Gesegnet sei Buddha.

Die Wahrheit ist eine lebendige, fürs Gute wirkende Kraft, unzerstörbar und unbesiegbar. Lasst die Wahrheit in eurer Seele offenbar werden und verbreitet sie unter den ~fenschen; denn die Wahrheit allein ist der Erlöser von Sünde und Trübsal. Die Wahrheit ist Buddha und Buddha ist die Wahrheit. Gesegnet sei Buddha.

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— 324 —

IV.

Buddhas Geburt.

In Kapilavastu herrschte ein Shäkya-

IV.

König, der starken Herzens und von jeder-

mann hochgeachtet war. Er war ein Nach-

Buddhas Geburt.

komme der Ikshväku, welche sich Gautama

nennen, und sein Name war Shuddhodana

oder „Reiner Reis".

In Kapilavastu herrschte ein ShakyaKönig, der starken Herzens und von jedermann hochgeachtet war. Er war ein Nachkomme der Ikshvaku, welche sich Gautama nennen, und sein Name war Shuddhodana oder "Reiner Reis".

Seine Frau Mäyä-devi war so schön als

wie die Wasserlilie und ihre Seele so rein

wie der Lotus. Wie die Himmelskönigin so

lebte sie auf der Erde, unbefleckt von Be-

gierde und fehlerlos.

Der König, ihr Gemahl, ehrte sie in ihrer

Heiligkeit, und der Geist der Wahrheit stieg

auf sie herab.

Als sie erkannte, dass die Stunde nahe

war, Mutter zu, werden, bat sie den König,

sie nach Hause zu ihren Eltern zu senden,

und Shuddhodana, der sehr für seine Frau

und das Kind, das sie unter dem Herzen

Seine Frau Maya-devt war so schön als wie die Wasserlilie und ihre Seele so rein wie der Lotus. Wie die Himmelskönigin so lebte sie auf der Erde, unbefleckt von Begierde und fehlerlos.

trug, besorgt war, willfahrte ihrer Bitte gern.

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Als sie durch den Garten von Lumbint

ging, kam die Stunde; ihr Lager wurde unter

Der König, ihr Gemahl, ehrte sie in ihrer Heiligkeit, und der Geist der Wahrheit stieg auf sie herab. Als sie erkannte, dass die Stunde nahe war, Mutter zu werden, bat sie den König, sie nach Hause zu ihren Eltern zu senden, und Shuddhodana, der sehr für seine Frau und das Kind, das sie unter dem Herzen trug, besorgt war, willfahrte ihrer Bitte gern. . Als sie durch den Garten von Lumbint ging, kam die Stunde; ihr Lager wurde unter

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— 325 —

einem hohen Atlasbaum bereitet, und das

Kind kam auf die Welt, strahlend und voll-

kommen, wie die aufgehende Sonne.

einem hohen Atlasbaum bereitet, und das Kind kam auf die Welt, strahlend' und vollkommen, wie die aufgehende Sonne.

Alle Welten wurden mit Licht überflutet.

Die Blinden erlangten ihre Sehkraft, indem

sie sich darnach sehnten, die nahende Herr-

lichkeit des Herrn zu sehen; Taube und

Stumme sprachen miteinander von den guten

Anzeichen, welche die Geburt Buddhas ver-

kündeten. Die Verkrüppelten wurden gerade,

Alle Welten wurden mit Licht überflutet. Die Blinden erlangten ihre Sehkraft, indem sie sich damach sehnten, die nahende Herrlichkeit des Herrn zu sehen; Taube und Stumme sprachen miteinander vor- den guten Anzeichen, welch~ die Geburt Buddhas verkündeten. Die Verkrüppelten wurden gerade, und die Lahmen konnten gehen. Alle Gefangenen wurden von ihren Ketten frei und alle Höllen wurden ausgelöscht.

und die Lahmen konnten gehen. Alle Ge-

fangenen wurden von ihren Ketten frei und

alle Höllen wurden ausgelöscht.

Am Firmamente bildeten sich keine Wol-

ken und die unreinen Ströme wurden klar;

himmlische Musik ertönte in der Luft und

die Engel jubelten freudevoll, nicht aus selbst-

süchtiger oder teilweiser Freude, sondern des

Gesetzes willen; denn die in dem Ocean des

Schmerzes versunkene Schöpfung sollte jetzt

Erlösung erlangen.

Die Stimmen der Tiere schwiegen, alle bös-

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willigen Wesen erhielten ein liebendes Herz,

und Friede herrschte auf Erden. Nur Mära,

der Böse, er allein trauerte und freute sich nicht.

Am Firmamente bildeten sich keine W 01ken und die unreinen Ströme wurden klar; himmlische Musik ertönte in der Luft und die Engel jubelten freudevoll, nicht aus selbstsüchtiger oder teilweiser Freude, sondern des Gesetzes willen; denn die in dem Ocean des Schmerzes versunkene Schöpfung sollte jetzt Erlösung erlangen. Die Stimmen der Tiere schwiegen, alle böswilligen Wesen erhielten ein liebendes Herz, und Friede herrschte auf Erden. Nur Mara, der Böse, er allein trauerte und freute sich nicht.

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— 326 —

3 26

DieNäga-Könige, welche ernstlich wünsch-

-

ten, ihre Ehrfurcht für das höchst ausgezeich-

nete Gesetz darzuthun, so wie sie frühere

DieXaga-Könige, welche ernstlich wünschten, ihre Ehrfurcht für das höchst ausgezeichnete Gesetz darzuthun, so wie sie frühere Buddhas verehrt hatten, gingen hin, um den Büdhisattva zu treffen. Sie streuten MandaraBlumen vor ihm aus und freuten sich mit· herzlicher Lust, ihre ehrfurchtsvolle Andacht darzubringen.

Buddhas verehrt hatten, gingen hin, um den

BÖdhisattva zu treffen. Sie streuten Mandära-

Blumen vor ihm aus und freuten sich mit

herzlicher Lust, ihre ehrfurchtsvolle Andacht

darzubringen.

Der königliche Vater dachte über die Be-

deutung dieser Zeichen nach, und war bald

voller Freude und bald sehr bekümmert.

Die Königin-Mutter sah ihr Kind und die

Bewegung, welche seine Geburt erzeugt hatte,

und in ihrem schüchternen Frauenherzen

fühlte sie die Schmerzen des Zweifels.

An ihrem Lager stand ein altes Weib und

flehte zum Himmel um Segen für das Kind.

Damals lebte in dem Wäldchen Asita, ein

Weiser, als Eremit. Er war ein Brahmine

von würdigem Aussehen, berühmt nicht nur

Der königliche Vater dachte über die Bedeutung dieser Zeichen nach, und war bald voller Freude und bald sehr bekümmert.

wegen seiner Weisheit und Gelehrsamkeit,

sondern auch wegen seiner Kunst im Zeichen-

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deuten; und der König lud ihn ein, das

königliche Kind zu sehen.

Die Königin-Mutter sah ihr Kind und die Bewegung, welche seine Geburt erzeugt hatte, und in ihrem schüchternen Frauenherzen fühlte sie die Schmerzen des Zweifels. .A.n ihrem Lager stand ein altes V"leib und flehte zum Himmel um Segen für das Kind. Damals lebte in dem Wäldchen Asita, ein \Veiser, als Eremit. Er \var ein Brahmine von würdigem Aussehen, berühmt nicht nur wegen seiner Weisheit und Gelehrsamkeit, sondern ~uch wegen seiner Kunst im Zeichendeuten ; und der König lud ihn ein, das königliche Kind zu sehen.

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— 327 —

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Der Seher betrachtete den Prinzen und

fing an zu weinen und tief zu seufzen; und

als der König Asitas Thränen sah, da wurde

Der Seher betrachtete den Prinzen und fing an zu weinen und tief zu seufzen; und als der König Asitas Thränen sah, da wurde ihm bange und er sprach: "Weshalb hat der Anblick meines Sohnes Dir Kummer und Schmerz gemacht?"

ihm bange und er sprach: „Weshalb hat der

Anblick meines Sohnes Dir Kummer und

Schmerz gemacht?"

Aber Asitas Herz war freudevoll, und da

er sah, dass der König verwirrt war, sprach

er zu ihm und sagte:

„Der König, gleich dem Vollmonde, sollte

sich sehr freuen; denn es ist ihm ein wunder-

bar grosser Sohn zu teil geworden.

„Nicht Brahma bete ich an, wohl aber

dieses Kind, und die Götter werden aus ihren

Tempeln herniedersteigen von ihren Ehren-

plätzen und es anbeten.

Aber Asitas Herz war freudevoll, und da er sah, dass der König verwirrt war, sprach er zu ihm und sagte:

„Verbanne alle Sorge und Zweifel. Die

geistigen Zeichen, welche offenbar wurden,

bedeuten, dass dieses jetzt geborene Kind der

ganzen Welt Erlösung bringen wird.

„Ich dachte daran, dass ich selbst alt bin,

und ich konnte deshalb meine Thränen nicht

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zurückhalten; denn ich sehe mein Ende nahen.

"Der König, gleich dem Vollmonde, sollte sich' sehr freuen; denn es ist ihm ein wunderbar grosser Sohn zu teil geworden.

Aber dieser Dein Sohn wird die Welt be-

Lotusblüten XXXII. 22

,.Nicht Brahma bete ich an, wohl aber dieses Kind, und die Götter werden aus ihren Tempeln herniedersteigen von ihren Ehrenplätzen und es anbeten. "Verbanne alle Sorge und Zweifel. Die geistigen Zeichen, welche offenbar wurden, bedeuten, dass dieses jetzt geborene Kind der ganzen Welt Erlösung bringen wird. "Ich dachte daran, dass ich selbst alt bin, und ich konnte deshalb meine Thränen nicht zurÜckhalten; denn ich sehe mein Ende nahen. Aber dieser Dein Sohn wird die Welt beLotulblttteD XXXII.

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herrschen. Er ist zum Segen von allem, das

lebt, geboren.

„Seine reine Lehre wird dem Ufer glei-

herrschen. Er ist zum Segen ,·on allem, das lebt, geboren.

chen, das die Schiffbrüchigen aufnimmt. Die

Kraft seines Gedankens wird wie der kühle

See sein, und alle Geschöpfe, die von der

Dürre der Lust schmachten, können nach

Lust davon trinken. 4

"Seine reine Lehre ,vird dem Ufer gleichen, das die Schiffbrüchigen aufnimmt. Die Kraft seines Gedankens wird wie der kühle See sein, und alle Geschöpfe, die von der Dürre der Lust schmachten, können nach Lust davon trinken.

„Er wird über dem Feuer der Habsucht

die Wolke seiner Gnade aufsteigen lassen,

damit der Regen des Gesetzes es auslöschen

kann.

„Die schweren Pforten der Verzagtheit

wird er öffnen und allen Geschöpfen, die in

den selbstgeknüpften Maschen der Thorheit

und Unwissenheit gefangen sind, die Frei-

heit geben.

„Der König des Gesetzes ist erschienen,

um alle aus der Gefangenschaft zu befreien,

die arm, elend und hilflos sind."

Als die königlichen Eltern Asitas Worte

"Er wird über dem Feuer der Habsucht die Wolke seiner Gnade aufsteigen lassen, damit der Regen des Gesetzes es auslöschen kann.

hörten, freuten sie sich im Herzen und nann-

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ten das neugeborene Kind Siddhärtha, d. h.

„Der, welcher seine Bestimmung erfüllt hat".

"Die schweren Pforten der Verzagtheit wird er öffnen und allen Geschöpfen, die in den selbstgeknüpften Maschen der Thorheit und Unwissenheit gefangen sind, die Freiheit geben. "Der König des Gesetzes ist erschienen, um alle aus der Gefangenschaft zu befreien, die arm, elend und hilflos sind." Als die königlichen Eltern Asitas Worte hörten, freuten sie sich im Herzen und nannten das neugeborene Kind Siddhartha, d. h. "Der, welcher seine Bestimnlung erfüllt hat".

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Und die Königin sprach zu ihrer Schwester

Prajäpati: „Eine Mutter, welche einen künfti-

gen Buddha geboren hat, wird niemals ein

anderes Kind gebären. Bald werde ich diese

Und die I<:önigin sprach zu ihrer Schwester Prajapatl: "Eine Mutter, ·welche einen künftigen Buddha geboren" hat, wird niemals ein anderes Kind gebären. Bald werde ich diese Welt verlassen, meinen Gemahl, den König, und mein Kind. Wenn ich dahingegangen bin, sei Du eine Mutter für ihn."

Welt verlassen, meinen Gemahl, den König,

und mein Kind. Wenn ich dahingegangen

bin, sei Du eine Mutter für ihn."

Und Prajäpati vergoss Thränen und gab

das Versprechen.

Als die Königin von den Lebenden ge-

schieden war, da nahm Prajäpati den Knaben

zu sich und zog ihn auf. Und wie der Mond

allmählich wächst, so nahm das königliche

Kind täglich an Geist und an Körper zu, und

Wahrhaftigkeit und Liebe wohnten in seinem

Herzen.

V.

Die Bande des Lebens.

Und Prajapatt vergoss Thränen und gab das Versprechen.

Als Siddhärtha ein Jüngling geworden

war, wünschte sein Vater ihn zu verheiraten,

und er sandte Boten zu allen seinen Verbün-

deten und befahl denselben, ihre Prinzessinnen

Als die Königin von den Lebenden geschieden war, da nahm Prajapati den Knaben zu sich und zog ihn auf. Und wie der Mond allmählich wächst, so nahm das königliche Kind täglich an Geist und an Körper zu, und Wahrhaftigkeit und Liebe wohnten in seinem Herzen.

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zu bringen, damit der Prinz eine davon als

sein Weib wählen könne.

22*

v. Die Bande des Lebens. Als Siddhartha ein Jüngling geworden ,,,ar, wünschte sein Vater ihn zu verheiraten, und er sandte Boten zu allen seinen Verbündeten und befahl denselben, ihre Prinzessinnen zu bringen, damit der Prinz eine davon als sein Weib wählen -könne. 22 *

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33° -

Aber die Verbündeten antworteten und

sprachen: „Der Prinz ist jung und zart, und

er hat noch keine Wissenschaften gelernt.

Aber die Verbündeten antworteten und sprachen: "Der Prinz ist jung und zart, und er hat noch keine Wissenschaften gelernt. Er würde nicht fähig sein, unsere Tochter zu ernähren, und wenn ein Krieg ausbrechen würde, so wäre er nicht imstande, sich mit dem Feinde zu messen.

Er würde nicht fähig sein, unsere Tochter zu

ernähren, und wenn ein Krieg ausbrechen

würde, so wäre er nicht imstande, sich mit

dem Feinde zu messen.

Der Prinz war kein Lärmer, sondern zu-

rückgezogen in seinem Wesen. Er hielt sich

gerne unter dem grossen Jambu-Baume im

Garten seines Vaters auf. Er beobachtete das

Treiben der Welt und widmete sich dem

Nachdenken.

Und der Prinz sprach zu seinem Vater:

„Lade Deine Verbündeten ein, damit sie mich

sehen und meine Kraft prüfen können." Und

der Vater that, was der Sohn ihm riet.

Der Prinz war kein Lärmer, sondern zurückgezogen in seinem Wesen. Er hielt sich gerne unter dem grossen J ambu - Baume im Garten seines Vaters auf. Er beobachtete das Treiben der Welt und widmete sich dem Nachdenken.

Als die Verbündeten kamen, und die Be-

wohner der Stadt Kapilavastu sich versammelt

hatten, um die Tapferkeit und die Kenntnisse

des Prinzen zu prüfen, da bewies er sich als

ein Mann in allen Thaten, sowohl des Kör-

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pers als des Geistes, und unter den Jüng-

lingen und Männern Indiens war keiner, der

ihn übertreffen konnte, weder an körperlicher

noch an geistiger Kraft und Kunst.

D nd der Prinz sprach zu seinem Vater: "Lade Deine Verbündeten ein, damit sie mich sehen und meine Kraft prüfen können." Und der Vater that, was der Sohn ihm riet. Als die VerbündeteQ kamen, und die Bewohner der Stadt Kapilavastu sich versammelt hatten, um die Tapferkeit und die Kenntnisse des Prinzen zu prüfen, da bewies er sich als ein Mann in allen Thaten, sowohl des Körpers als des Geistes, und unter den Jünglingen und Männern Indiens war keiner, der ihn übertreffen konnte, weder an körperlicher noch an geistiger Kraft und Kunst.

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33 1

Er beantwortete alle Fragen der Weisen;

aber wenn er sie befragte, so konnten ihm

selbst die Weisesten unter ihnen keine Ant-

Er beantwortete alle Fragen der Weisen; aber wenn er sie befragte, so konnten ihm selbst die Weisesten unter ihnen keine Antwort geben.

wort geben.

Dann wählte sich Siddhärtha ein Weib.

Er wählte sich Yashodarä, seine Muhme, die

edle Tochter des Königs von Koli, aus. Und

Yashodharä wurde dem Prinzen vermählt.

In ihrer Ehe wurde ein Sohn geboren,

den sie Rähula nannten, und der König

Shuddhodana, froh, dass seinem Sohne ein Erbe

geboren ward, sprach: „Der Prinz hat einen

Dann wählte sich Siddhartha ein Weib. Er wählte sich Yashodara, seine Muhme, die edle Tochter des Königs von Koli, aus. Und Yashodhara wurde dem Prinzen vermählt.

Sohn erzeugt und wird ihn ebenso sehr lieben,

als ich den Prinzen liebe. Dies wird ein

starkes Band sein, welches Siddhärthas Herz

an die Interessen der Welt binden wird, und

das Reich der Shäkyas wird unter dem Scepter

meiner Nachkommen bleiben."

Der Prinz Siddhärtha, ohne dabei einen

selbstsüchtigen Zweck zu verfolgen, aber

indem er auf sein Kind und die Welt im

In ihrer Ehe wurde ein Sohn geboren, den sie Rahula nannten, und der König Shuddhodana, froh, dass seinem Sohne ein Erbe geboren ward, sprach: "Der Prinz hat einen Sohn erzeugt und wird ihn ebenso sehr lieben, als ich den Prinzen liebe. Dies wird ein starkes Band sein, welches Siddharthas Herz an die Interessen der Welt binden wird, und das Reich der Shakyas wird unter dem Scepter meiner Nachkommen bleiben."

allgemeinen Rücksicht nahm, kam seinen

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religiösen Verpflichtungen nach. Er badete

seinen Körper in dem heiligen Ganges und

reinigte sein Herz in den Wassern des Ge-

Der Prinz Siddhartha, ohne dabei eInen selbstsüchtigen Zweck zu verfolgen, aber indem er auf sein Kind und die Welt im allgemeinen Rücksicht nahm, kam seinen religiösen Verpflichtungen nach. Er badete seinen Körper in dem heiligen Ganges und reinigte sein Herz in den Wassem des Ge-

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setzes. So wie die Menschen ihren Kindern

Ruhe zu geben wünschen, so sehnte er sich

setzes. So wie die Menschen ihren Kindern Ruhe zu geben wünschen, so sehnte er sich darnach, der Welt den Frieden zu geben.

darnach, der Welt den Frieden zu geben.

VI.

Die drei Wehe.

Der Palast, welchen der König dem Prin-

zen gegeben hatte, strahlte durch seinen

Reichtum an allem irdischen Luxus, denn

der König wünschte seinen Sohn glücklich

zu sehen.

Aller betrübende Anblick, alles Elend und

alle Kenntnis desselben wurden Siddhärtha

VI.

vorenthalten und er wusste nicht, dass es in

der Welt Leiden giebt.

Die drei Wehe.

Aber wie der gefesselte Elefant sich nach

der Wildnis des Jungels sehnt, so war der

Prinz begierig, die Welt zu sehen, und er bat

Der Palast, welchen der König dem Prinzen gegeben hatte, strahlte durch seinen Reichtum an allem irdischen Luxus, denn der König wünschte seinen Sohn glücklich zu sehen.

seinen Vater um die Erlaubnis dazu.

Und Shuddhodana befahl, dass man einen

mit Juwelen bedeckten Wagen mit vier statt-

lichen Pferden bereit halten und die Strassen,

durch die sein Sohn fahren würde, schmücken

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solle.

Aller betrübende Anblick, alles Elend und alle Kenntnis desselben v.rurden Siddhartha vorenthalten und er wusste nicht, dass es in der Welt Leiden giebt. Aber wie der gefesselte Elefant sich nach der Wildnis des JungeIs sehnt, so war der Prinz begierig, die Welt zu sehen, und er bat seinen Vater um die Erlaubnis dazu. Und Shuddhodana befahl, dass man einen mit Juwelen bedeckten· Wagen mit vier stattlichen Pferden bereit halten und die Strassen~ durch die sein Sohn fahren würde, schmücken solle.

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Da wurden die Strassen der Stadt mit

Vorhängen und Bannern geschmückt, und

Da wurden die Strassen der Stadt mit Vorhängen und Bannern geschmückt, und die Zuschauer stellten sich auf beiden Seiten auf, gierig den Anblick des Erben des Thrones zu erhaschen. So fuhr Siddhartha mit Channa, seinem Rosselenker, durch die Strassen der Stadt, hinaus aufs Land, das von kleinen Strömen bewässert und mit freundlichen Bäumen bewaldet war.

die Zuschauer stellten sich auf beiden Seiten

auf, gierig den Anblick des Erben des Thrones

zu erhaschen. So fuhr Siddhärtha mit Channa,

seinem Rosselenker, durch die Strassen der

Stadt, hinaus aufs Land, das von kleinen

Strömen bewässert und mit freundlichen Bäu-

men bewaldet war.

Da trafen sie am Wege einen alten Mann.

Als der Prinz den gebeugten Körper des-

selben, sein runzliges Gesicht und kummer-

volles Antlitz sah, da sprach er zu seinem

Rosselenker: „Was ist dieses Geschöpf? Sein

Kopf ist grau, seine Augen triefen, und sein

Körper ist verschrumpft. Er kann sich kaum

an seinem Stocke aufrecht erhalten."

Der Rosselenker kam sehr in Verlegen-

heit und wagte es kaum, die Wahrheit zu

sagen. Er sprach: Dies sind die Erschei-

nungen des Alters. Dieser Mensch war einst-

Da trafen sie am Wege einen alten Mann. Als der Prinz den gebeugten Körper desselben, sein runzliges Gesicht und kummervolles Antlitz sah, da sprach er zu seinem Rosselenker: "Was ist dieses Geschöpf? Sein Kopf ist grau, seine Augen triefen, und sein Körper ist verschrumpft. Er kann sich kaum an seinem Stocke aufrecht erhalten."

mals ein säugendes Kind, dann ein Jüngling

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voll brausenden Lebens, aber jetzt, nachdem

Jahre dahingegangen sind, ist seine Schön-

heit fort und die Kraft seines Lebens ist ver-

schwendet."

Der Rosselenker kam sehr in Verlegenheit und wagte es kaum, die Wahrheit zu sagen. Er sprach: Dies sind die Erscheinungen des Alters. Dieser Mensch war einstmals ein säugendes Kind, dann ein Jüngling voll brausenden Lebens, aber jetzt, nachdem Jahre dahingegangen sind, ist seine Schönheit fort und die Kraft seines Lebens ist verschwendet..,

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Diese Worte des Rosselenkers machten

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auf Siddhärtha einen grossen Eindruck, und

Diese Worte des Rosselenkers machten auf Siddhartha einen grossen Eindruck, und er seufzte wegen dem Weh, welches das Alter mit sich bringt. .,Wie kann der Mensch Lust oder Freude haben," so dachte er bei sich selbst, "wenn er weiss, 'wie frühe sie verdorren und schwinden!"

er seufzte wegen dem Weh, welches das Alter

mit sich bringt. „Wie kann der Mensch Lust

oder Freude haben," so dachte er bei sich

selbst, „wenn er weiss, wie frühe sie verdorren

und schwinden!"

Und als sie weiter fuhren, sahen sie einen

Kranken am Wege, der mühsam nach Atem

rang; sein Körper war entstellt, von Krämpfen

erschüttert und er stöhnte vor Schmerz.

Der Prinz fragte seinen Rosselenker: „Was

ist das für ein Mensch?" und der Rosselenker

antwortete und sprach: Dieser Mann ist krank.

Die vier Elemente seines Körpers sind ver-

wirrt und ausser Ordnung geraten. Wir alle

sind solchen Zuständen ausgesetzt, die Armen

Und als sie weiter fuhren, sahen sie einen Kranken am Wege, der mühsam nach Atem rang; sein Körper war entstellt, von Krämpfen erschüttert und er stöhnte vor Schmerz.

sowohl als die Reichen, die Unwissenden und

die Weisen, alle Geschöpfe, die Körper haben,

können davon befallen werden."

Da wurde Siddhärtha noch mehr bewegt.

Alle Vergnügungen erschienen ihm jetzt wert-

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los und ihn ekelte vor den Freuden des Lebens.

Der Rosselenker trieb die Pferde an, um

schneller diesem betrübenden Anblicke zu

Der Prinz fragte seinen Rosselenker: ,,\Vas ist das für ein Mensch?" und der Rosselenker antwortete und sprach: Dieser Mann ist krank. Die vier Elemente seines Körpers sind ver,virrt und ausser Ordnung geraten. Wir alle sind solchen Zuständen ausgesetzt, die Armen sowohl als die Reichen, die Unwissenden und die Weisen, alle Geschöpfe, die Körper haben, können davon befallen werden." Da wurde Siddhartha noch mehr bewegt. AlleVergnügungen erschienen ihm jetzt wertlos und ihn ekelte vor den Freuden des Lebens. Der Rosselenker trieb die Pferde an, um schneller diesem betrübenden Anblicke zu

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entrinnen, aber sie hielten plötzlich in ihrem

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feurigen Laufe an.

Vier Menschen kamen den Weg entlang

entrinnen, aber sie hielten plötzlich in ihrem feurigen Laufe an.

und trugen einen Leichnam, und der Prinz,

schaudernd beim Anblicke des leblosen Kör-

pers, fragte den Rosselenker: „Was ist das,

was da getragen wird? Da sind Bänder und

Vier Menschen kamen den Weg entlang und trugen einen Leichnam, und der Prinz, schaudernd beim Anblicke des leblosen Körpers, fragte den Rosselenker: "Was ist das, was da getragen wird? Da sind Bänder und Blumenkränze, aber die Leute, welche folgen, sind mit Kummer erfüllt."

Blumenkränze, aber die Leute, welche folgen,

sind mit Kummer erfüllt."

Darauf antwortete der Rosselenker: „Dies

ist ein toter Mensch. Sein Körper ist steif,

sein Leben ist fort, seine Gedanken stehen

still, seine Familie und die Freunde, die ihn

liebten, tragen jetzt den Leichnam zu Grabe."

Da befiel den Prinzen Angst und Schrecken,

und er fragte: „Ist dies der einzige tote

Mensch, oder giebt es noch mehr solche in

der Welt?"

Mit schwerem Herzen antwortete der

Wagenlenker: „So ist es überall in der Welt.

Wer zu leben anfängt, muss aufhören zu

Darauf antwortete der Rosselenker: "Dies ist ein toter Mensch. Sein Körper ist steif, sein Leben ist fort, seine Gedanken stehen still, seine Familie und die Freunde, die ihn liebten, tragen jetzt den Leichnam zu Grabe."

leben. Vor dem Tode giebt es kein Ent-

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rinnen."

Mit zurückgehaltenem Atem und stam-

melnd rief der Prinz aus: „O weltliche Men-

Da befiel den Prinzen Angst und Schrecken, und er fragte: "Ist dies der einzige tote Mensch, oder giebt es noch mehr solche in der Welt?" Mit schwerem Herzen antwortete der Wagenlenker: "So ist es überall in der Welt. Wer zu leben anfängt, muss aufhören zu leben. Vor dem Tode giebt es kein Ent,rinnen." Mit zurückgehaltenem Atem und stammelnd rief der Prinz aus: ,,0 weltliche Men-

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schen! Wie unheilvoll ist eure Täuschung!

Eure Körper werden ohne Erbarmen in Staub

sehen! Wie unheilvoll ist eure Täuschung! Eure Körper werden ohne Erbarmen in Staub zerfallen, dennoch lebt ihr sorglos und ohne an dieses Ende zu denken."

zerfallen, dennoch lebt ihr sorglos und ohne

an dieses Ende zu denken."

Als der Rosselenker den tiefen Eindruck

sah, den das Gesehene auf des Prinzen Ge-

müt machte, da wandte er seine Pferde und

fuhr zurück nach der Stadt.

Als sie an den Palästen der Edelleute

vorüberfuhren, sah KrishäGautami, eine junge

Prinzessin und Nichte des Königs, Siddhärtha

Als der Rosselenker den tiefen Eindruck sah, den das Gesehene auf des Prinzen Gemüt machte, da wandte er seine Pferde und fuhr zurück nach der Stadt.

in seiner männlichen Schönheit, und als sie

den tiefen Ernst, der auf seinem Antlitze

lagerte, sah, rief sie aus: „Glücklich ist der

Vater, der Dich erzeugte; glücklich die Mutter,

die Dich säugte; glücklich die Frau, die einen

so herrlichen Herrn ihren Mann nennt."

Der Prinz hörte dies, grüsste und sprach:

„Glücklich sind diejenigen, welche die Er-

Als sie an den Palästen der Ed~l1eute vorüberfuhren, sah Krisha GautamI. eine junge Prinzessin und Nichte des Königs, Siddhartha in seiner männlichen Schönheit, und als sie den tiefen Ernst, der auf seinem Antlitze ragerte, sah, rief sie aus: "Glücklich ist der Vater, der Dich erzeugte; glücklich die l\tIutter, die Dich säugte; glücklich die Frau, die einen so herrlichen Herrn ihren Mann nennt."

lösung gefunden. Ich sehne mich nach

Seelenruhe und bin entschlossen, die Seligkeit

Nirvänas zu suchen." Dann gab er ihr sein

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kostbares Perlenhalsband, das er trug, als

Belohnung für den Unterricht, den er von

ihr erhalten hatte, und kehrte nach Hause

zurück.

Der Prinz hörte dies, grüsste und sprach: "Glücklich sind diejenigen, welche die Erlösung gefunden. Ich sehne mich nach Seelenruhe und bin entschlossen, die Seligkeit Nirvanas zu suchen." Dann gab er ihr sein kostbares Perlenhalsband , das er trug, als Belohnung für den Unterricht, den er von ihr erhalten hatte, und kehrte nach Hause zurück.

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Siddhärtha blickte mit Geringschätzung

auf die Kostbarkeiten seines Palastes. Seine

Frau hiess ihn willkommen und bat ihn, die

Siddhartha blickte mit Geringschätzung auf die Kostbarkeiten seines Palastes. Seine , Frau hiess ihn willkommen und bat ihn, die Ursache seines Kummers zu sagen; und er sprach: "Ich sah überall den Eindruck der Veränderung; deshalb ist mein Herz schwer. Die l\tlenschen werden alt, erkranken und sterben. Diese Kenntnis genügt, um mir den Geschmack am Leben zu nehmen."

Ursache seines Kummers zu sagen; und er

sprach: „Ich sah überall den Eindruck der

Veränderung; deshalb ist mein Herz schwer.

Die Menschen werden alt, erkranken und

sterben. Diese Kenntnis genügt, um mir den

Geschmack am Leben zu nehmen."

Als der König, sein Vater, erfuhr, dass

das Herz des Prinzen sich dem Vergnügen

abgewendet hatte, da überwältigte ihn die

Sorge und der Kummer drang in sein Herz

wie ein Schwert.

VII.

Buddhas Entsagung.

Es war Nacht. Der Prinz fand auf seinen

weichen Kissen keine Ruhe; er erhob sich

und ging hinaus in den Garten. „Wehe!"

rief er aus, „die Welt ist voll Finsternis und

Unwissenheit! Giebt es denn keinen, der die

Als der König. sein Vater, erfuhr, dass das Herz des Prinzen sich dem Vergnügen abgewendet hatte, da überwältigte ihn die Sorge und der Kummer drang in sein Herz wie ein Schwert.

Leiden des Daseins heilen kann?" Und er

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seufzte im Übermass seines Schmerzes.

VII.

Buddhas Entsagung. Es war Nacht. Der Prinz fand auf seinen weichen Kissen keine Ruhe; er erhob sich und ging hinaus in den Garten. "vVehe!" rief er aus, "die Welt ist voll Finsternis und Unwissenheit! Giebt es denn keinen, der die Leiden des Daseins heilen kann?" Und er seufzte im Übermass seines Schmerzes.

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— 338 —

Siddhärtha setzte sich unter den grossen

Jambu-Baum und gab sich dem Nachdenken

hin. Er dachte nach über Leben und Tod

Siddhartha setzte sich unter den grossen Jambu-Baum und gab sich dem Nachdenken hin. Er dachte nach über Leben und Tod und die Übel des Zerfalles. Er sammelte seinen Geist. und wurde dadurch frei von Verwirrung. Alle niedrigen Begierden verschwanden aus seinem Herzen und eine vollkommene Ruhe kam über ihn.

und die Übel des Zerfalles. Er sammelte

seinen Geist und wurde dadurch frei von

Verwirrung. Alle niedrigen Begierden ver-

schwanden aus seinem Herzen und eine voll-

kommene Ruhe kam über ihn.

In diesem Zustande der Verzückung sah

er mit geistigem Auge alle Trübsal und

Kummer der Welt. Er sah die Leiden, wel-

che die Lust mit sich bringt und die unver-

meidliche Gewissheit des Todes, der über

jedes Wesen verhängt ist; und ein tiefes

Mitleid ergriff sein Herz.

Während der Prinz über das Rätsel des

Übels nachdachte, sah er mit geistigem Auge

unter dem Jambu-Baum eine erhabene Gestalt,

voll Majestät, ruhig und würdevoll.

In diesem Zustande der Verzückung sah er mit geistigem Auge alle Trübsal und Kummer der Welt. Er sah die Leiden, welche die Lust mit sich bringt und die unvermeidliche Gewissheit des Todes, der über jedes Wesen verhängt ist; und ein tiefes Mitleid ergriff sein Herz.

„Woher kommst Du, und wer bist Du?"

fragte der Prinz.

Die Erscheinung antwortete ihm und

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sprach: „Ich bin ein Shramana*). Der Ge-

danke des Altwerdens, der Krankheit und

*) Asketiker.

Während der Prinz über das Rätsel des Übels nachdachte, sah er mit geistigem Auge unter dem J ambti-Baum eine erhabene Gestalt, voll Majestät, ruhig und würdevoll. "Woher kommst Du, und Vler bist Du?" fragte der Prinz. Die Erscheinung antwortete ihm und sprach: "Ich bin ein Shramana *). Der Gedanke des Altwerdens, der Krankheit und *) Asketiker.

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— 339 —

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des Todes betrübte mich, und ich verliess

-

meine Heimat, um den Weg zur Erlösung

zu finden. Alle Dinge eilen ihrem Unter-

des Todes betrübte mich, und ich verliess meine Heimat, um den Weg zur Erlösung zu finden. Alle Dinge eilen ihrem U ntergange entgegen; nur die Wahrheit bleibt ewig. Alles verändert sich und es giebt nichts, das beständig ist; dennoch sind die Worte der Buddhas unwandelbar. Ich sehne mich nach jener Glückseligkeit, die nicht verdirbt, nach dem Schatze, der niemals verloren geht, nach qem Leben, das weder Anfang noch Ende hat. Deshalb habe ich alle weltlichen Gedanken verworfen. Ich habe mich in ein abgelegenes ThaI zurückgezogen, um in Einsamkeit zu leben; ich erbettle Nahrung und widme mich dem einen Dinge, das nötig ist."

gange entgegen; nur die Wahrheit bleibt ewig.

Alles verändert sich und es giebt nichts, das

beständig ist; dennoch sind die Worte der

Buddhas unwandelbar. Ich sehne mich nach

jener Glückseligkeit, die nicht verdirbt, nach

dem Schatze, der niemals verloren geht, nach

dem Leben, das weder Anfang noch Ende

hat. Deshalb habe ich alle weltlichen Ge-

danken verworfen. Ich habe mich in ein ab-

gelegenes Thal zurückgezogen, um in Ein-

samkeit zu leben; ich erbettle Nahrung und

widme mich dem einen Dinge, das nötig ist."

Siddhärtha sprach: „Kann in dieser Welt

voll Unruhe der Frieden gefunden werden?

Ich bin von der Leerheit des Vergnügens

überzeugt und Belustigung ekelt mich an.

Alles drückt mich nieder und selbst das Da-

sein scheint mir unerträglich zu sein."

Der Shramana antwortete: „Wo Hitze ist,

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da ist auch die Möglichkeit der Kälte; die

Geschöpfe, welche dem Schmerz unterworfen

sind, haben auch die Fähigkeit, sich zu freuen;

der Ursprung des Übels weist darauf hin, dass

Siddhartha sprach: "Kann in dieser Welt voll Unruhe der Frieden gefunden werden? Ich bin von der Leerheit des Vergnügens überzeugt und Belustigung ekelt mich an. Alles drückt mich nieder und selbst das Dasein scheint mir unerträglich zu sein." Der Shramana antwortete: "W0 Hitze ist, da ist auch die Möglichkeit der Kälte; die Geschöpfe, welche dem Schmerz unterworfen sind, haben auch die Fähigkeit, sich zu freuen: der Ursprung des Übels weist darauf hin, dass

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das Gute sich entwickeln kann; denn diese

-

Dinge bedingen sich gegenseitig. Wo des-

halb viel Leiden ist, da wird grosse Seligkeit

das Gute sich entwickeln kann; denn diese Dinge bedingen sich gegenseitig. Wo deshalb viel Leiden ist, da wird grosse Seligkeit sein, wenn Du nur Deine Augen öffnest, um sie zu finden. So wie ein Mensch, der in eine Schmutzlache gefallen ist, nach einem grossen Teiche in der Nähe voll klaren Wassers, das mit Lotusblumen bedeckt ist, suchen soll, so sollst Du nach dem grosset todlosen See von Kirvana suchen, um die Unreinigkeit der Sünde abzuwaschen. Wird dieser See nicht gesucht, so ist es nicht die Schuld des Seees, und so auch, wenn es einen segenbringenden Weg giebt, welcher den durch die Sünde festgehaltenen Menschen zur Erlösung in Xirvana führt, und er diesen \Veg nicht geht, so ist es nicht die Schuld dieses vVeges, sondern des ~Ienschen. Und wenn ein ~Iensch, der an einer Krankheit darniederliegt , ,veiss, dass ein ..:-\.rzt in der Nähe ist, der ihn heilen kann, und er nimmt seine Hilfe nicht in Anspruc1:l, so ist es nicht des Arztes Schuld. Ebenso, wenn ein ~fensch an der Krankheit des Bösethuns darniederliegt, und nicht den geistigen Führer der Erleuchtung sucht, so ist dies nicht die Schuld dieses FÜhrers, der alle Sünde zerstört."

sein, wenn Du nur Deine Augen öffnest, um

sie zu finden. So wie ein Mensch, der in

eine Schmutzlache gefallen ist, nach einem

grossen Teiche in der Nähe voll klaren

Wassers, das mit Lotusblumen bedeckt ist,

suchen soll, so sollst Du nach dem grossen

todlosen See von Nirväna suchen, um die

Unreinigkeit der Sünde abzuwaschen. Wird

dieser See nicht gesucht, so ist es nicht die

Schuld des Seees, und so auch, wenn es einen

segenbringenden Weg giebt, welcher den

durch die Sünde festgehaltenen Menschen

zur Erlösung in Xirväna führt, und er diesen

Weg nicht geht, so ist es nicht die Schuld

dieses Weges, sondern des Menschen. Und

wenn ein Mensch, der an einer Krankheit

darniederliegt, weiss, dass ein Arzt in der

Nähe ist, der ihn heilen kann, und er nimmt

seine Hilfe nicht in Anspruch, so ist es nicht

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des Arztes Schuld. Ebenso, wenn ein Mensch

an der Krankheit des Bösethuns darnieder-

liegt, und nicht den geistigen Führer der Er-

leuchtung sucht, so ist dies nicht die Schuld

dieses Führers, der alle Sünde zerstört." .

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Der Prinz hörte auf die edlen Worte seines

Besuchers und sprach: „Du bringst mir gute

Nachricht; denn jetzt erkenne ich, dass meine

I)er Prinz hörte auf die edlen Worte seines Besuchers und sprach: "Du bringst mir gute Nachricht; denn jetzt erkenne ich, dass meine Bestimmung erfüllt sein wird. Mein Vater rät mir, das Leben zu geniessen und weltliche Pflichten zu übernehmen, die mir und meinem Hause Ehren bringen werden. Ersagt mir, dass ich noch zu jung bin und meine Pulse zu kräftig, um ein religiöses Leben zu führen."

Bestimmung erfüllt sein wird. Mein Vater

rät mir, das Leben zu geniessen und welt-

liche Pflichten zu übernehmen, die mir und

meinem Hause Ehren bringen werden. Er sagt

mir, dass ich noch zu jung bin und meine Pulse

zu kräftig, um ein religiöses Leben zu führen."

Die ehrwürdige Erscheinung schüttelte das

Haupt und antwortete: „Du solltest wissen,

dass, um die Wahrheit zu suchen, es keine

Zeit giebt, die dazu nicht gelegen ist."

Ein Freudenschauer durchbebte Siddhär-

thas Herz. „Jetzt ist es Zeit," sprach er, „die

Wahrheit zu suchen. Jetzt ist es Zeit, alle

Bande zu trennen, die mich verhindern

würden, vollkommene Erleuchtung zu finden;

jetzt ist es Zeit, um in die Wildnis zu wan-

dern, ein Bettlerleben zu führen und den

Weg zur Erlösung zu finden*)."

Die ehrwürdige Erscheinung schüttelte das Haupt und antwortete: "Du sol~test wissen, dass, um die Wahrheit zu suchen, es keine Zeit giebt, die dazu nicht gelegen ist."

*) Es ist liier von keinem selbstsüchtigen Betteln die

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Rede; sondern ein Buddha ist der Wohlthäter derjenigen,

die ihm opfern; d. h. er ist die personifizierte göttliche

Liebe selbst, welche als siebenfacher Segen auf diejenigen

niedersteigt, welche sich ihr in selbstloser Liebe nahen.

(Bhagavad Gita, IX, 26.)

Ein Freudenschauer durchbebte Siddharthas Herz. "Jetzt ist es Zeit," sprach er, "die Wahrheit zu suchen. Jetzt ist es Zeit, alle Bande zu trennen, die mich verhindern würden, vollkommene Erleuchtung zu finden; jetzt ist es Zeit, um in die Wildnis zu wandern, ein Bettlerleben zu führen und den Weg zur Erlösung zu finden*)." *) Es ist hier von keinem selbstsüchtigen Betteln die Rede; sondern ein Buddha ist der Wohlthäter derjenigen, die ihm opfern; d. h. er ist die personifizierte göttliche Liebe selbst, welche als siebenfacher Segen auf diejenigen niedersteigt, welche sich ihr in selbstloser Liebe naben. lBhagavnd Gitn, IX, 26.)

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Der himmlische Bote hörte Siddhärthas

Entschluss und lobte ihn.

„Jetzt ist es in der That Zeit, die Wahr-

Der himmlische Bote hörte Siddharthas Entschluss und lobte ihn.

heit zu suchen," fügte er hinzu. „Gehe,

Siddhärtha, und erfülle Deine Bestimmung;

denn Du bist Boddhisattva*), der erwählte

Buddha; Du bist zum Retter und Erlöser

der Welt bestimmt.

"Jetzt ist es in der That Zeit, die Wahrheit zu suchen ,u fügte er hinzu. "Gehe, Siddhartha, und erfülle Deine Bestimmung; denn Du bist Büddhisattva *), der erwählte Buddha; Du bist zum Retter und Erlöser der Welt bestimmt.

„Du bist Tathagata**), der Vollkommene;

denn Du wirst das Gesetz der Gerechtigkeit

erfüllen, und Dharma-räja***), der König der

Wahrheit, sein. Du bist Bhagavantf), der

Gesegnete, denn Du bist dazu berufen, der

Retter und Erlöser der Welt zu werden.

„Erfülle Du die Vollkommenheit der Wahr-

heit. Wenn auch ein Blitzstrahl auf Dein

Haupt niederfährt, gieb nie den Verlockungen

nach, welche die Menschen vom Pfade der

Wahrheit abwendig machen. Wie die Sonne

zu jeder Zeit ihren eigenen Lauf und nie

"Du bist Tathagata **), der Vollkommene; denn Du wirst das Gesetz der Gerechtigkeit erfüllen, und Dharma-raja ***), der König der Wahrheit, sein. Du bist Bhagavantt), der Gesegnete, denn Du bist dazu berufen, der Retter und Erlöser der Welt zu werden.

einen anderen nimmt, so verlasse nie den

*) Einer, dessen Wesen (Sattwa) das Licht (bödhi) ist.

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**) Die personifizierte Vollkommenheit.

***) Dharma. Das Gesetz des Daseins. Die Wahrheit,

f) Der Verdienstvolle.

"Erfülle Du die Vollkommenheit der Wahrheit. Wenn auch ein Blitzstrahl auf Dein Haupt niederfährt, gieb nie den Verlockungen nach, welche die Menschen vom Pfade der Wahrheit abwendig machen. Wie die Sonne zu jeder Zeit ihren eigenen Lauf und nie einen anderen nimmt, so verlasse nie den *) Einer, dessen Wesen (Sattwa) das Licht (bodhi) ist. **) Die personifizierte Vollkommenheit. ***) Dharma.

Das Gesetz des Daseins. Die Wahrheit.

t) Der Verdienstvolle.

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Pfad der Gerechtigkeit, und Du wirst ein

Buddha werden.

343

„Harre aus in Deinem Suchen, und Du

Pfad der Gerechtigkeit, und Du wirst eIn Buddha werden.

wirst finden, was Du suchst. Verfolge das,

was Du Dir vorgesetzt hast, ohne zu wanken,

und Du wirst die Krone erlangen. Kämpfe

ernsthaft und Du wirst siegen. Die Segnun-

gen aller Götter, aller Heiligen, und aller, die

"Harre aus in Deinem Suchen, und Du wirst finden, was Du suchst. Verfolge das, was Du Dir vorgesetzt hast, ohne zu wanken, und Du wirst die Krone erlangen. Kämpfe ernsthaft und Du wirst siegen. Die Segnungen aller Götter, aller Heiligen, und aller, die nach dem Lichte suchen, ruhen auf Dir und himmlische Weisheit leitet Deine Schritte. Du wirst Buddha werden, unser Meister und Herr, Du wirst die \Velt erleuchten und die Menschheit vom Verderben retten."

nach dem Lichte suchen, ruhen auf Dir und

himmlische Weisheit leitet Deine Schritte.

Du wirst Buddha werden, unser Meister und

Herr, Du wirst die Welt erleuchten und die

Menschheit vom Verderben retten."

Nachdem die Erscheinung dies gesprochen,

verschwand sie, und Siddhärthas Seele war

mit Frieden erfüllt. Er sprach zu sich selbst:

„Ich bin zum Bewusstsein der Wahrheit

erwacht und habe mich entschlossen, meine

Bestimmung zu erfüllen. Ich will alle Bande

lösen, die mich an die Welt binden; ich will

meine Heimat verlassen, um den Weg der

Erlösung zu suchen.

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„Die Buddhas sind Wesen, deren Worte

nicht irren können; in ihren Reden gehen sie

von der Wahrheit nicht ab.

Lotusbltiten XXXII. 23

Nachdem die Erscheinung dies gesprochen, versch\vand sie, und Siddharthas Seele war mit Frieden erfüllt. Er sprach zu sich selbst: "Ich bin zum Bewusstsein der Wahrheit erwacht und habe mich entschlossen, meine Bestimmung zu erfüllen. Ich will alle Bande lösen, die mich an die Welt binden; ich will meine Heimat verlassen, um den Weg der Erlösung zu suchen. "Die Buddhas sind Wesen, deren Worte nicht irren können; in ihren Reden gehen sie von der Wahrheit nicht ab. Lotusblüten XXXII.

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„Denn wie das Herniederfallen eines in

-

die Luft geworfenen Steines, wie der Tod

eines Sterblichen, wie der Sonnenaufgang am

"Denn wie das Herniederfallen eInes In die Luft geworfenen Steines, wie der Tod eines Sterblichen, wie der Sonnenaufgang am Morgen, wie das Gebrülle des Löwen, wenn er seine Höhle verlässt, wie die Entbindung einer schwangeren Frau, wie alle diese Dinge bestimmt und sicher sind, ebenso ist das Wort der Buddhas sicher und kann sich nicht irren.

Morgen, wie das Gebrülle des Löwen, wenn

er seine Höhle verlässt, wie die Entbindung

einer schwangeren Frau, wie alle diese Dinge

bestimmt und sicher sind, ebenso ist das Wort

der Buddhas sicher und kann sich nicht irren.

„Wahrlich! Ich will ein Buddha werden."

Der Prinz kehrte zurück in das Schlaf-

zimmer seiner Frau, um einen letzten Ab-

schiedsblick auf diejenigen zu werfen, welche

ihm lieber waren als alle Schätze der Erde.

Er sehnte sich darnach, noch einmal seinen

Knaben in seine Arme zu nehmen und ihm

einen Abschiedskuss zu geben; aber das Kind

lag in den Armen der Mutter, und er hätte

ihn nicht aufnehmen können, ohne beide zu

wecken.

Da stand Siddhärtha und betrachtete sein

"Wahrlich! Ich will ein Buddha werden."

schönes Weib und seinen geliebten Sohn, und

sein Herz trauerte. Der Schmerz der Trennung

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kam gewaltsam über ihn, und obgleich er fest

Der Prinz kehrte zurück in das Schlafzimmer seiner Frau, um einen letzten Abschiedsblick auf diejenigen zu werfen, welche ihm lieber waren als alle Schätze der Erde. Er sehnte sich darnach, noch einmal seinen Knaben in seine Arme zu nehmen und ihm einen Abschiedskuss zu geben; aber das Kind lag in den Armen der Mutter, und er hätte ihn nicht aufnehmen können, ohne beide zu wecken.

entschlossen war, dass nichts, sei es gut oder

böse, ihn in seinem Vorsatz erschüttern solle,

Da stand Siddhartha und betrachtete sein schönes Weib und seinen geliebten Sohn, und sein Herz trauerte. Der Schmerz der Trennung kam gewaltsam über ihn, und obgleich er fest entschlossen war, dass nichts, sei es gut oder böse, ihn in seinem Vorsatz erschüttern solle,

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so flössen dennoch die Thränen reichlich von

seinen Augen, und es überstieg seine Kraft,

dieselben zurückzuhalten oder zu unterdrücken.

so flossen dennoch die Thränen reichlich von seinen Augen, und es überstieg seine Kraft, dieselben zurückzuhalten oder zu unterdrücken.

Mit männlichem Mute riss der Prinz sich

los; er unterdrückte seine Gefühle, löschte

aber das Gedächtnis daran nicht aus. Er

bestieg sein Ross Kantaka, und da er die

Thore der Burg weit offen fand, so ritt er

hinaus in die stille Nacht, nur von seinem

treuen Rosselenker Channa begleitet.

Mit männlichem Mute riss der Prinz sich los; er unterdrückte seine Gefühle, löschte aber das Gedächtnis daran nicht aus. Er bestieg sein Ross Kantaka. und da er die Thore der Burg weit offen fand, so ritt er hinaus in die stille Nacht, nur von seinem treuen Rosselenker Channa begleitet.

So entsagte der Prinz Siddhärtha den

Lüsten der Welt, opferte sein Königreich auf,

trennte alle Bande und ging hinaus in die

Heimatlosigkeit.

Dunkelheit war auf der Erde, aber am

Himmel strahlten die Sterne.

(Fortsetzung folgt.)

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23*

So entsagte der Prinz Siddhartha den LÜsten der Welt, opferte sein Königreich auf, trennte alle Bande und ging hinaus in die Heimatlosigkeit. Dunkelheit war auf der Erde, aber am Himmel strahlten die Sterne. (Fortsetzung folgt.)

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Tibetanische Lehren.

Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky.

IL

„Wer auf dem Gipfel eines Berges steht,

übersieht alle Menschen; in ähnlicher Weise

können sich die Weisen und von Sorge Befreiten

über das Paradies der Götter hinaus erheben,

und wenn sie von dort aus Einsicht bekommen

haben , dass der Mensch der Geburt und dem

Tode und allen Arten von Sorgen unterworfen

ist, dann überschreiten sie die Schwelle der

Unsterblichkeit."

Ans Tehed-du brjod-pai tsoms

von Bkah-hgyur.

Tibetanische Lehren.

Schon seit längerer Zeit beabsichtigte ich,

Mitteilungen zu machen über* die Ansichten

des verehrungswürdigen Chohan-Lama — des

Oberleiters der Urkunden-Sammlungen jener

Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky.

Bibliotheken, in welchen sich die auf die eso-

terischen Lehren der Ta-loi und Ta-shühlumpo

Lamas Rim-boche in Tibet bezüglichen Manu-

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skripte aufbewahrt befinden — bezüglich eini-

11. "Wer auf dem Gipfel eines Berges steht, übereieht alle Menschen; in ähnlicher Weise können sich die Weisen und von Sorge Befreiten fiber das Paradies der Götter hinaus erheben, und weu sie von dort au Einsicht bekommen haben, dass der Mensch der Geburt und dem Tode und allen Arten von Sorgen unterworfen ist, dann fibersohreiten sie die Schwelle der Unsterblichkeit." Aus Tehed·du brjod·pai tsoms von Bkah· hgyur.

Schon seit längerer Zeit beabsichtigte ich, Mitteilungen zu machen über' die Ansichten des verehrungswürdigen Chohan-Lama - des Oberleiters der Urkunden-Sammlungen jener Bibliotheken, in welchen sich die auf die esoterischen Lehren der Ta-Ioi und Ta-shühlumpo Lamas Rim-boche in Tibet bezüglichen Manuskripte aufbewahrt befinden - bezüglich eini-

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-

ger Behauptungen, welche der Verfasser von

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„Buddha and early Buddhism" aufgestellt hat.

Ich verdanke es der brüderlichen Gefälligkeit

ger Behauptungen, welche der Verfasser von "Buddha and early Buddhism" aufgestellt hat. Ich verdanke es der brüderlichen Gefälligkeit und Freundlichkeit eines Schülers des gelehrten Chohan, dessen tiefes Wissen und Verständnis des esoterischen wie exoterischen Buddhismus in Tibet von keinem anderen erreicht wird, dass ich nunmehr im. Stande bin, einzelne der Lehren mitzuteilen, welche direkten Bezug auf besagte Behauptungen haben. Es ist meine feste Überzeugung, dass die Briefe des gelehrten Chohans mit den sie begleitenden Erläuterungen zu keiner günstigeren Zeit hätten eintreffen können. Ganz abgesehen davon, dass viele und verschiedenartige Missverständnisse über unsere Lehre existieren, wurde uns schon wiederholt von sehr einsichtsvollen Spiritualisten der bitterste V orwurf gemacht, dass wir sie hinsichtlich der Stellung, welche Hindus und Buddhisten in Wahrheit gegenüber den "Geistern der Verstorbenen" einnehmen, und bezüglich ihres Glaubens über dieselben unrichtig belehrten. Denn nach der Ansicht einiger Spiritualisten "findet sich allenthalben im buddhistischen Glauben ganz bestimmt und in Übereinstimmung mit dem modernen Spiritualismus die

und Freundlichkeit eines Schülers des ge-

lehrten Chohan, dessen tiefes Wissen und

Verständnis des esoterischen wie exoterischen

Buddhismus in Tibet von keinem anderen

erreicht wird, dass ich nunmehr im Stande

bin, einzelne der Lehren mitzuteilen, welche

direkten Bezug auf besagte Behauptungen

haben. Es ist meine feste Überzeugung, dass

die Briefe des gelehrten Chohans mit den sie

begleitenden Erläuterungen zu keiner günsti-

geren Zeit hätten eintreffen können. Ganz

abgesehen davon, dass viele und verschieden-

artige Missverständnisse über unsere Lehre

existieren, wurde uns schon wiederholt von

sehr einsichtsvollen Spiritualisten der bitterste

Vorwurf gemacht, dass wir sie hinsichtlich der

Stellung, welche Hindus und Buddhisten in

Wahrheit gegenüber den „Geistern der Ver-

storbenen" einnehmen, und bezüglich ihres

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Glaubens über dieselben unrichtig belehrten.

Denn nach der Ansicht einiger Spiritualisten

„findet sich allenthalben im buddhistischen

Glauben ganz bestimmt und in Übereinstim-

mung mit dem modernen Spiritualismus die

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— 348 -

Gegenwart und die beschützende Rolle dahin-

geschiedener Geister betont", und sie beschul-

digen die Theosophen, diesen Glauben ver-

Gegenwart und die beschützende Rolle dahingeschiedener Geister betont", und sie beschuldigen die Theosophen, diesen Glauben verfälscht zu haben. Ja, diese hatten z."B. sogar die Kühnheit zu behaupten, dass "dieser Glaube an die Beeinflussung durch abgeschiedene Menschengeister" im Osten mit dem Anathema maranatha belegt sei, während man doch findet, dass er in Wirklichkeit "ein im ganzen Buddhismus hervortretendes Prinzip ist';.

fälscht zu haben. Ja, diese hatten z. B. sogar die

Kühnheit zu behaupten, dass „dieser Glaube

an die Beeinflussung durch abgeschiedene

Menschengeister" im Osten mit dem Anathema

maranatha belegt sei, während man doch

findet, dass er in Wirklichkeit „ein im ganzen

Buddhismus hervortretendes Prinzip ist".

Wie jeder Indier, gleichgültig welcher

Kaste oder Bildungsstufe er angehört, „über

die Beeinflussung durch die Geister der Ver-

storbenen" denkt, ist überall in Indien so ge-

nau bekannt, dass es wahrlich Zeitvergeudung

wäre, die so oft wiederholte Geschichte wieder

anzuführen. Es giebt einzelne zum modernen

Spiritismus Übergetretene, wie Babu Peary

chand Mittra, für welchen ein solcher Um-

gang infolge der ausserordentlichen Rein-

heit seines Lebens persönlich keine Nach-

teile bringen würde, selbst wenn er gegen

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physikalische Phänomene nicht vollkommen

gleichgültig wäre und sich nur an die rein

Wie jeder Indier, gleichgültig welcher Kaste oder Bildungsstufe er angehört, "über die Beeinflussung durch die Geister der \T erstorbenen" denkt, ist überall in Indien so genau bekannt, dass es wahrlich Zeitvergeudung wäre, die so oft wiederholte Geschichte wieder anzuführen. Es gicbt einzelne zum modemen Spiritismus Übergetretene, wie Babu Peary chand Mittra, für welchen ein solcher U mgang infolge der aussero rdentlichen Reinheit seines Lebens persönlich keine Nachteile bringen würde, selbst wenn er gegen physikalische Phänomene nicht vollkommen gleichgültig wäre und sich nur an die rein geistige und subjektive Seite solchen Verkehrs halten würde. Wenn man jedoch neuer-

geistige und subjektive Seite solchen Ver-

kehrs halten würde. Wenn man jedoch neuer-

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dings meine Ansicht zu erfahren erwartet, so

bleibe ich fest bei meiner stets geäusserten

Überzeugung stehen: dass es nicht einen

dings meine Ansicht zu erfahren erwartet, so bleibe ich fest bei meiner stets geäusserten Überzeugung stehen: dass es nicht einen einzigen Indier giebt, welcher nicht schon die bIosse Idee des Wiedererscheinens eines abgeschiedenen "Geistes", den er stets als unrein betrachten würde, verabscheut, und dass mit oben bezeichneten wenigen Ausnahmen kein Indier glaubt, dass - Selbstmörder oder durch plötzliches Unglück Getötete ausgenommen - andere als böse Geister zur Erde zurückkehren können. Wir wollen daher die Indier ganz ausser dem Spiele lassen und ich will darlegen, wie die Buddhisten des Nordens über diese Frage deQken, in der Hoffnung, zu gelegener Zeit auch die Ansichten der Buddhisten des Südens ang-eben zu können. Wenn wir aber von "Buddhisten" sprechen, so sind damit nicht auch alle über ganz China und Japan zerstreuten, zahllosen heretischen Sekten inbegriffen, die alles Recht auf diesen Namen verloren haben. Mit diesen haben wir nichts zu schaffen. Wir befassen uns nur mit den buddhistischen Kirchen des Nordens und Südens - sozusagen den katholischen und protestantischen Buddhisten.

einzigen Indier giebt, welcher nicht schon

die blosse Idee des Wiedererscheinens eines

abgeschiedenen „Geistes", den er stets als

unrein betrachten würde, verabscheut, und

dass mit oben bezeichneten wenigen Aus-

nahmen kein Indier glaubt, dass — Selbst-

mörder oder durch plötzliches Unglück Ge-

tötete ausgenommen — andere als böse Geis-

ter zur Erde zurückkehren können. Wir wol-

len daher die Indier ganz ausser dem Spiele

lassen und ich will darlegen, wie die Buddhis-

ten des Nordens über diese Frage denken, in

der Hoffnung, zu gelegener Zeit auch die

Ansichten der Buddhisten des Südens an-

geben zu können. Wenn wir aber von

„Buddhisten" sprechen, so sind damit nicht

auch alle über ganz China und Japan zer-

streuten, zahllosen heretischen Sekten inbe-

griffen, die alles Recht auf diesen Namen

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verloren haben. Mit diesen haben wir nichts

zu schaffen. Wir befassen uns nur mit den

buddhistischen Kirchen des Nordens und

Südens — sozusagen den katholischen und

protestantischen Buddhisten.

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— 35Q —

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Das Thema der Mitteilungen meines ge-

lehrten Correspondenten stützt sich auf ein-

Das Thema der Mitteilungen meines gelehrten Correspondenten stützt sich auf einzelne von mir direkt mit der bescheidenen Bitte um Beantwortung an ihn gerichtete Fragen und auf folgende Stelle aus dem Buche "Buddha and early Buddhism":

zelne von mir direkt mit der bescheidenen

Bitte um Beantwortung an ihn gerichtete

Fragen und auf folgende Stelle aus dem

Buche „Buddha and early Buddhism":

„Ich habe mich ziemlich weitläufig über

den Supernaturalismus ausgelassen, weil er

für unser Thema von grösster Wichtigkeit

ist. Es ist klar, dass der Buddhismus ein

sorgfältig ausgearbeitetes System ist, zur An-

nullierung des Einflusses böser Geister durch

die Hilfe von guten Geistern, welche mit

Aufbietung all ihrer Kräfte gegen jene an-

kämpfen, unterstützt durch den Körper oder

einen Teil des Körpers ihres obersten Schutz-

"Ich habe mich ziemlich weitläufig über den Supernaturalismus ausgelassen, weil er für unser Thema von grösster Wichtigkeit ist. Es ist klar, dass der Buddhismus ein sorgfältig ausgearbeitetes System ist, zur Annullierung des Einflusses böser Geister durch die Hilfe von guten Geistern, welche mit Aufbie~ung all ihrer Kräfte gegen jene ankämpfen, unterstützt durch den Körper oder einen Teil des Körpers ihres obersten Schutzgeistes. Die buddhistischen Tempel, die buddhistischen Gebräuche, die buddhistische Liturgie, alles scheint auf dieser einen Idee aufgebaut, dass ein toter Körper oder doch Teile eines solchen hiezu erforderlich seien. Was sind nun diese Schutzgeister? Jeder Buddhist, gleichviel ob der alten oder der modernen Schule angehörig, wird sofort zugeben, dass ein Geist, der noch nicht zur Bodhischaft oder zum geistigen Erwachen gelangt ist,

geistes. Die buddhistischen Tempel, die bud-

dhistischen Gebräuche, die buddhistische Li-

turgie, alles scheint auf dieser einen Idee auf-

gebaut, dass ein toter Körper oder doch Teile

eines solchen hiezu erforderlich seien. Was

sind nun diese Schutzgeister? Jeder Buddhist,

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gleichviel ob der alten oder der modernen

Schule angehörig, wird sofort zugeben, dass

ein Geist, der noch nicht zur Bodhischaft

oder zum geistigen Erwachen gelangt ist,

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— 35i —

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kein guter Geist sein kann. Er kann nichts

Gutes wirken, ja mehr noch, er muss Böses

kein guter Geist sein kann. Er kann nichts Gutes wirken, ja mehr noch, er muss Böses anrichten."

anrichten."

„Die Antwort der Buddhisten des Nordens

ist, dass die guten Geister, die Buddhas, die

verstorbenen Propheten sind. Sie kommen

aus gewissen „Gefilden der Erleuchteten", um

mit der Erde in Verbindung zu treten"."

Mein gelehrter tibetanischer Freund

schreibt:

"Die Antwort der Buddhisten des Nordens ist. dass die guten Geister, die Buddhas, die verstorbenen Propheten sind. Sie kommen aus gewissen "Gefilden der Erleuchteten", um mit der Erde in Verbindung zu treten","

„Gestatten Sie mir zu sagen, dass gewisse

Mönche und Laien die lächerlichsten und

unsinnigsten Berichte über den tibetanischen

Volksglauben verbreiten. Die Mitteilungen

des Kapuziners della Penna über die Brüder-

schaft „Byang-tsiub" sind einfach albern. In-

dem er aus dem Bkah-hgyur und anderen

tibetanischen Gesetzbüchern einzelne Stellen

buchstäblich anführt, schmückt er sie mit

seinen eigenen Erklärungen aus. So spricht

Mein schreibt:

er von der fabelhaften „Geisterwelt, in wel-

cher der göttergleiche Lha" wohnt, und fügt

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hinzu, dass die Tibetaner glauben, „dieser

Ort befinde sich in der Luft über einem gros-

gelehrter

tibetanischer

Freund

sen, etwa einhundertundsechzigtausend Meilen

"Gestatten Sie mir zu sagen, dass gewisse Mönche und Laien die lächerlichsten und unsinnigsten Berichte über den tibetanischen V olksglauben verbreiten. Die Mitteilungen des Kapuziners della Penna über die Brüderschaft ,,Byang-tsiub" sind einfach albern. Indem er aus dem Bkah - hgyur und anderen tibetanischen Gesetzbüchern einzelne Stellen buchstäblich anführt, schmückt er sie mit seinen eigenen Erklärungen aus. So spricht er von der fabelhaften "Geisterwelt, .in welcher der göttergleiche Lha" wohnt, und fügt hinzu, dass die Tibetaner glauben, "dieser Ort befinde sich in der Luft über einem grossen, etwa einhundertundsechzigtausend Meilen

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hohen und zweiunddreissigtausend Meilen im

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Umfange messenden Berge, dessen vier Sei-

ten im Osten aus Krystall, im Westen aus

hohen und zweiunddreissigtausend Meilen im Umfange messenden Berge, dessen vier Seiten im Osten aus Krystall, im Westen aus rotem Rubin, im Norden aus Gold, im Süden aber aus dem kostbaren grünen Steine lapis lazuli - bestehen. In diesem Orte der Glückseligkeit verbleiben sie - die Lha so lange es ihnen beliebt, um dann in das Paradies anderer Welten überzusiedeln.

rotem Rubin, im Norden aus Gold, im Süden

aber aus dem kostbaren grünen Steine —

lapis lazuli — bestehen. In diesem Orte der

Glückseligkeit verbleiben sie — die Lha —

so lange es ihnen beliebt, um dann in das

Paradies anderer Welten überzusiedeln.

„Wenn mich die Erinnerung an meine

Lehrzeit in der Missionär-Schule zu Lahuola

nicht täuscht, so passt diese Beschreibung

viel besser auf das „von Gott vom Himmel

herabgesandte neue Jerusalem" in der Vision

des heiligen Johannes, auf jene zwölftausend

Meilen umfassende Stadt, deren Mauern von

Jaspis, die Häuser aus purem Gold, die Grund-

mauern der Umfassung mit jeglicher Art

kostbarer Steine verziert waren und deren

zwölf Thore aus zwölf Perlen bestanden, als

auf die Stadt Jang-chhub, wie sie sowohl im

Bkah-hgyur wie in der Idee der Tibetaner

"Wenn mich die Erinnerung an meine Lehrzeit in der Missionär-Schule zu Lahuola nicht täuscht, so passt diese Beschreibung viel besser auf das "von Gott vom Himmel herabgesandte neue J erusalem" in der Vision des heiligen J ohannes, auf jene zwölftausend Meilen umfassende Stadt, deren Mauern von Jaspis, die Häuser aus purem Gold, die Grundmauern der Umfassung mit jeglicher Art kostbarer Steine verziert waren und deren zwölf Thore aus zwölf Perlen bestanden, als auf die Stadt Jang-chhub, wie sie sowohl im Bkah-hgyur wie in der Idee der Tibetaner zu finden ist. Ich will vorausschicken, dass der heilige Kanon der Tibetaner, der Bkahhgyur und der Bstan-hgyur eintausendsiebenhundertundsieben verschiedene erke um-

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zu finden ist. Ich will vorausschicken, dass

der heilige Kanon der Tibetaner, der Bkah-

hgyur und der Bstan-hgyur eintausendsieben-

hundertundsieben verschiedene Werke um-

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fasst — wovon eintausenddreiundachtzig für

das Volk bestimmt und sechshundertvierund-

zwanzig geheime Bände sind — deren erstere

fasst - wovon eintausenddreiundachtzig für das Volk bestimmt und sechshundertvierundzwanzig geheime Bände sind - deren erstere dreihundertfünfzig , die letzteren siebenundsiebzig Foliobände zäh~en.

dreihundertfünfzig, die letzteren siebenund-

siebzig Foliobände zählen.

„Jede Ortsbeschreibung in unserem Reli-

gionssysteme ist sinnbildlich aufzufassen; jeder

Name und jedes Wort ist absichtlich ver-

schleiert, und ehe ein Schüler weiter einge-

weiht wird, muss er sich mit der Art der

Deutung sowohl wie mit dem Verständnisse

und der Erlernung des geheimen Ausdruckes

oder der synonymen Bedeutung fast jedes

,,]ede Ortsbeschreibung in unserem Religionssysteme ist sinnbildlich aufzufassen; jeder Name und jedes Wort ist absichtlich verschleiert, und ehe ein Schüler weiter eingeweiht wird, muss er sich mit der Art der Deutung sowohl wie mit dem Verständnisse und der Erlernung des geheimen Ausdruckes oder der synonymen Bedeutung fast jedes einzelnen Wortes unserer Religionssprache vertraut gemacht haben. Das enchorische oder hieratische System ist ein Kinderspiel im Vergleiche mit der Entzifferung unserer heiligen Rätselsprache. Sogar in auch dem Volke zugänglichen Bänden hat jeder Satz einen doppelten Sinn, einen für das Verständnis der Uneingeweihten und einen anderen für jene, welche den Schlüssel zu den Schriften (die innerliche Erleuchtung) erhalten haben.

einzelnen Wortes unserer Religionssprache

vertraut gemacht haben. Das enchorische

oder hieratische System ist ein Kinderspiel im

Vergleiche mit der Entzifferung unserer heili-

gen Rätselsprache. Sogar in auch dem Volke

zugänglichen Bänden hat jeder Satz einen

doppelten Sinn, einen für das Verständnis der

Uneingeweihten und einen anderen für jene,

welche den Schlüssel zu den Schriften (die

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innerliche Erleuchtung) erhalten haben.

„Wenn schon die Bemühungen so wohl-

gesinnter, gelehrter und gewissenhafter For-

scher, wie jene der Verfasser von „Buddhist

"Wenn schon die Bemühungen so wohlgesinnter, gelehrter und gewissenhafter F orscher, wie jene der Verfasser von "Buddhist

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records of the Western World" und von

„Buddha and early Buddhism" — deren poe-

records of the Western W orld" und von "Buddha and early Buddhism" - deren poetische Hypothesen samt und sonders mit der grössten Leichtigkeit über den Haufen geworfen und widerlegt werden können sich als wertlos erweisen, dann müssen sich wahrlich die Versuche der Vorgänger und Nachfolger eines Abbe Huc, Gabet und anderer als traurige Misserfolge erweisen, denn die ersteren hatten keinen, die letzteren aber einen sehr triftigen Grund, die unvergleichlichen und herrlichen Lehren unseres hochverehrten Meisters Shakya Thub-pa absichtlich zu entstellen.

tische Hypothesen samt und sonders mit

der grössten Leichtigkeit über den Haufen

geworfen und widerlegt werden können —

sich als wertlos erweisen, dann müssen sich

wahrlich die Versuche der Vorgänger und

Nachfolger eines Abbe Huc, Gabet und an-

derer als traurige Misserfolge erweisen, denn

die ersteren hatten keinen, die letzteren aber

einen sehr triftigen Grund, die unvergleich-

lichen und herrlichen Lehren unseres hoch-

verehrten Meisters Shakya Thub-pa absicht-

lich zu entstellen.

„Im „Theosophist" vom Oktober 1881 be-

richtet ein Korrespondent, dass Gautama, der

Buddha, der Weise, „darauf bestand, dass alle

Befähigten eingeweiht werden sollten". Das

ist ganz richtig; so lautete die ursprüngliche

Bestimmung des erhabenen Song-Gyas, wel-

che eine Zeitlang, und ehe er der All-Weise

geworden war, thatsächlich aufrecht erhalten

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wurde. Aber drei oder vier Jahrhunderte

nach seinem Weggang aus dem irdischen

Getümmel, als Asoka, der grosse Erneuerer

unserer Religion, die Welt verlassen hatte,

"Im "Theosophist" vom Oktober I 88 I berichtet ein Korrespondent, dass Gautama, der Buddha, der Weise, "darauf bestand, dass alle Befähigten eingeweiht werden sollten". Das ist ganz richtig; so lautete die ursprÜngliche Bestimmung des erhabenen Song-Gyas, welche eine Zeitlang, und ehe er der All-Weise geworden war, thatsächlich aufrecht erhalten wurde. Aber drei oder vier Jahrhunderte nach seinem Weggang aus dem irdischen Getümmel, als Asoka, der grosse Erneuerer unserer Religion, die Welt verlassen hatte,

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mussten die initiierten Arhats infolge der ge-

heimen, aber stetig fortdauernden Opposition

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der Brahminen gegen unser Religions-System

mussten die initiierten Arhats infolge der geheimen, aber stetig fortdauernden Opposition der Brahminen gegen unser Religions-System einer nach dem andern das Land verlassen und jenseits des Hymalayas Sicherheit suchen.

einer nach dem andern das Land verlassen

und jenseits des Hymalayas Sicherheit suchen.

„So kam es, dass, obwohl der populäre

Buddhismus sich in Tibet nicht vor dem sie-

benten Jahrhundert ausbreitete, die in die

Geheimnisse und das esoterische System der

arischen Wiedergeborenen initiierten Buddhis-

ten ihr Vaterland Indien verliessen und bei

den vorbuddhistischen Mönchen Zuflucht such-

ten, bei jenen Asketen, welche die gute Lehre

schon vor der Zeit des Shäkya-Muni besassen.

Diese Mönche bewohnten seit undenklichen

"So kam es, dass, obwohl der populäre Buddhismus sich in Tibet nicht vor dem siebenten Jahrhundert ausbreitete, die in die Geheimnisse und das esoterische System der arischen Wiedergeborenen initiierten Buddhisten ihr Vaterland IndieB verliessen und bei den vorbuddhistischen Mönchen Zuflucht suchten, bei jenen Asketen, welche die gute Lehre schon vor der Zeit des Shakya-Muni besassen. Diese Mönche bewohnten seit undenklichen Zeiten die Gegend j~nseits der Hymalayakette. Sie sind die direkten Nachkommen jener arischen Weisen, welche bei der vorhistorischen Auswanderung aus "Lake Manasasarovara" über die Schneegebirge in die heissen Ebenen der sieben Flüsse ihre brahminischen Brüder nicht begleiteten, sondern es vorzogen, in ihren unzugänglichen und unbekannten sicheren Plätzen zu verbleiben. So ist es· denn kein Wunder, dass die esoterische Lehre der Arier und die Lehre unserer Arhats sich

Zeiten die Gegend jenseits der Hymalayakette.

Sie sind die direkten Nachkommen jener

arischen Weisen, welche bei der vorhistori-

schen Auswanderung aus „Lake Manasasaro-

vara" über die Schneegebirge in die heissen

Ebenen der sieben Flüsse ihre brahminischen

Brüder nicht begleiteten, sondern es vorzogen,

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in ihren unzugänglichen und unbekannten

sicheren Plätzen zu verbleiben. So ist es

denn kein Wunder, dass die esoterische Lehre

der Arier und die Lehre unserer Arhats sich

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als nahezu identisch erweisen. Wie es über

unseren Häuptern nur eine Sonne giebt, so

existiert auch nur eine Wahrheit; aber es

als nahezu identisch erweisen. Wie es über unseren Häuptern nur eine Sonne giebt, so existiert auch nur eine Wahrheit; aber es hat den Anschein, als müsste diese ewige Wahrheit immer wieder von neuem verkündet werden, um sie den dunkelfarbigen wie den weissen Völkerschaften immer neuerdings ins Gedächtnis zurückzurufen. Der einzige Grund, weshalb die Wahrheit vor den Augen der profanen Menschheit ferne gehalten werden muss, ist der, dass sie von menschlichen Übertreibungen rein und unbesudelt erhalten werde - sind ja doch sogar ihre eigenen Bekenner zuweilen bestrebt, sie ihren eigenen selbstsüchtigen Zwecken an~upassen und so deren reines Gesicht zu entstellen und zu verunstalten. Seit den Tagen der frühesten universellen Mysterien, bis zur Zeit unseres berühmten Shakya Tathagata Buddha, welcher die Lehre kürzer zusammenfasste und zum Heile für alle interpretierte, wurde die göttliche Stimme des Selbsts - K wan-yin genannt - stets nur in der heiligen Einsamkeit der vorbereitenden Mysterien vernommen.

hat den Anschein, als müsste diese ewige

Wahrheit immer wieder von neuem verkündet

werden, um sie den dunkelfarbigen wie den

weissen Völkerschaften immer neuerdings

ins Gedächtnis zurückzurufen. Der einzige

Grund, weshalb die Wahrheit vor den Augen

der profanen Menschheit ferne gehalten wer-

den muss, ist der, dass sie von menschlichen

Übertreibungen rein und unbesudelt erhalten

werde — sind ja doch sogar ihre eigenen

Bekenner zuweilen bestrebt, sie ihren eigenen

selbstsüchtigen Zwecken anzupassen und so

deren reines Gesicht zu entstellen und zu

verunstalten. Seit den Tagen der frühesten

universellen Mysterien, bis zur Zeit unseres

berühmten Shäkya Tathägata Buddha, wel-

cher die Lehre kürzer zusammenfasste und

zum Heile für alle interpretierte, wurde die

göttliche Stimme des Selbsts — Kwan-yin

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genannt — stets nur in der heiligen Einsam-

keit der vorbereitenden Mysterien vernommen.

„Unser in der ganzen Welt bekannter

und verehrter Tsong-kha-pa macht uns am

"Unser in der ganzen Welt bekannter und verehrter Tsong-kha-pa macht uns am

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Schlusse seiner fünften Dam-ngag darauf auf-

merksam, dass jede heilige Wahrheit, welche

die Unwissenden in ihrem wahren Lichte nicht

Schlusse seiner fünften Dam-ngag darauf aufmerksam, dass jede heilige Wahrheit, welche die Unwissenden in ihrem wahren Lichte nicht zu erfassen und zu verstehen vermögen, in eine dreifache Hülle verborgen werden muss, durch welche sie gesichert wird, ebenso wie die Schildkröte ihren Kopf durch ihre Schale deckt;' und dass sie nur jenen gezeigt werden darf, welche mit allem Eifer nach dem Zustande von Anuttaru Samyak Sambodhi - oder eines dankbar empfänglichen, erleuchteten Herzens streben. .

zu erfassen und zu verstehen vermögen, in

eine dreifache Hülle verborgen werden muss,

durch welche sie gesichert wird, ebenso wie

die Schildkröte ihren Kopf durch ihre Schale

deckt; und dass sie nur jenen gezeigt werden

darf, welche mit allem Eifer nach dem Zustande

von Anuttaru Samyak Sambodhi — oder eines

dankbar empfänglichen, erleuchteten Herzens

streben.

„Desgleichen liegt auch den dem Volke,

und seit letzterer Zeit sogar europäischen

Forschern zugänglichen heiligen Schriften ein

doppelter Sinn zu Grunde. Ich möchte nun

die — ich fühle mich leider veranlasst zu

sagen — nur zu absichtlich eingeschobenen

Irrtümer in den Schriften der Jesuiten be-

richtigen. Es unterliegt ja gar keinem Zweifel,

dass die chinesischen und tibetanischen Schrif-

ten, die sogenannten Text-Bücher von China

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und Japan, — von welchen verschiedene durch

unsere bedeutendsten Gelehrten geschrieben

wurden, unter denen sich manche zwar sehr

fromm und heiligmässige, aber doch uneinge-

"Desgleichen liegt auch den dem Volke, und seit letzterer Zeit sogar europäischen Forschern zugänglichen heiligen Schriften ein doppelter Sinn zu Grunde. Ich möchte nun die - ich fühle mich leider veranlasst zu sagen - nur zu absichtlich eingeschobenen Irrtümer in den Schriften der Jesuiten berichtigen.. Es unterliegt ja gar keinem Zweifel, dass die chinesischen und tibetanischen Schriften, die sogenannten Text-Bücher von China und Japan, -- von welchen verschiedene durch unsere bedeutendsten Gelehrten geschrieben wurden, unter denen sich manche zwar sehr fromm und heiligmässige, aber doch uneinge-

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weihte Männer befanden, die über Dinge Aus-

legungen schrieben, welche sie selbst niemals

richtig verstanden — eine ganze Menge von

weihte Männer befanden, die über Dinge Auslegungen schrieben, welche sie selbst niemals richtig verstanden - eine ganze Menge von mythologischen und legendenhaften Dingen enthalten, welche mehr in das Gebiet der Volksund Ammen - Märchen gehören, als für eine Erklärung der durch den Welterlöser verkündeten Religion der Weisheit gelten können. Aber in den eigentlichen kanonischen Büchern findet sich hiervon nichts; obwohl aber jene in den Bibliotheken der meisten Lamaserien zum Gebrauche vorhanden sind, so werden sie doch nur von jenen Frommen und Gläubigen, deren Beschränktheit ihnen nicht gestattet, die Schwelle des Realen jemals zu überschreiten, vollständig geglaubt. Zu dieser Sorte von Büchern gehört ,~the Buddhist Cosmos", von dem Bonzen Jin-ch'an in Peking verfasst; "the Shing-Gas-ki" oder "the records of the Enligthement ofTathagata", von \VangTuh im siebentenJahrhundert geschrieben; "the Hi-shai Sutra oder das Buch der Schöpfung", verschiedene Bücher über Himmel und Hölle und so weiter - nichts als eine Zusammenstellung von poetischen Phantasien, ,vie sich solche als Aberglaube aus dem Symbolismus entwickelt haben.

mythologischen und legendenhaften Dingen

enthalten, welche mehr in das Gebiet der Volks-

und Ammen-Märchen gehören, als für eine

Erklärung der durch den Welterlöser ver-

kündeten Religion der Weisheit gelten können.

Aber in den eigentlichen kanonischen Büchern

findet sich hiervon nichts; obwohl aber jene

in den Bibliotheken der meisten Lamaserien

zum Gebrauche vorhanden sind, so werden

sie doch nur von jenen Frommen und Gläu-

bigen, deren Beschränktheit ihnen nicht ge-

stattet, die Schwelle des Realen jemals zu

überschreiten, vollständig geglaubt. Zu dieser

Sorte von Büchern gehört ,.the Buddhist

Cosmos", von dem Bonzen Jin-ch'an in Peking

verfasst; „the Shing-Gas-ki" oder „the records

of the Enligthement of Tathägata", von Wang-

Tuh im siebenten Jahrhundert geschrieben; „the

Hi-shai Sutra oder das Buch der Schöpfung",

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verschiedene Bücher über Himmel und Hölle

und so weiter — nichts als eine Zusammen-

stellung von poetischen Phantasien, wie sich

solche als Aberglaube aus dem Symbolismus

entwickelt haben.

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„Aber die Werke, deren unser schola-

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-

stischer Autor, der Mönch Della Penna er-

wähnt — oder welche er, wie ich mich rich-

"Aber die Werke, deren unser scholastischer Autor, der Mönch Della Penna erwähnt - oder welche er, wie ich mich richtiger ausdrücken sollte, falsch citiert - enthalten keine Phantasien, sondern einfach Anweisungen für künftige Generationen, welche dann vielleicht auch den Schlüssel gefunden haben werden, um sie auch im rechten Sinne zu lesen. Die "Lah", von welchen Della Penna nur spricht, um die ganze Sache lächerlich zu machen, oder "diejenigen, welche sich zu dem Grade der Heiligen dieser Welt emporgearbeitet haben", sind eben einfach die Arhats, die vielfach verschiedenen Grade von Adepten, welche gemeiniglich unter dem Namen Bhante oder Brüder bekannt sind. In dem unter dem Titel A vatamsaka Sutra bekannten Buche finden wir in dem Abschnitte über das ,,höchste Atma - das Selbst -, welches sich in dem Charakter der Arhats und der Pratyeka Buddhas manifestiert", die Behauptung aufgestellt, dass infolgedessen, "weil vom Anfange an alle mit Gefühl begabten Wesen die Wahrheit verwirrt, verdreht und sich dem Falschen zugewendet haben, eine Geheimwissenschaft, genannt Aaya Vijiiana,

tiger ausdrücken sollte, falsch citiert — ent-

halten keine Phantasien, sondern einfach

Anweisungen für künftige Generationen,

welche dann vielleicht auch den Schlüssel

gefunden haben werden, um sie auch im

rechten Sinne zu lesen. Die „Lah", von

welchen Della Penna nur spricht, um die

ganze Sache lächerlich zu machen, oder

„diejenigen, welche sich zu dem Grade der

Heiligen dieser Welt emporgearbeitet haben",

sind eben einfach die Arhats, die vielfach

verschiedenen Grade von Adepten, welche

gemeiniglich unter dem Namen Bhante oder

Brüder bekannt sind. In dem unter dem

Titel Avatamsaka Sutra bekannten Buche

finden wir in dem Abschnitte über das

„höchste Atma — das Selbst —, welches sich

in dem Charakter der Arhats und der

Pratyeka Buddhas manifestiert", die Behaup-

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tung aufgestellt, dass infolgedessen, „weil

vom Anfange an alle mit Gefühl begabten

Wesen die Wahrheit verwirrt, verdreht und

sich dem Falschen zugewendet haben, eine

Geheimwissenschaft, genannt Aaya Vijnäna,

Lotnsblüton XXXII. 24

/

LotulbUltcn XXXII.

24

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sich herausgebildet habe". „Wer ist aber im

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Besitze des wahren geheimen Wissens?" „Die

erhabenen Lehrer auf den schneebedeckten

sich herausgebildet habe". "Wer ist aber im Besitze des wahren geheimen Wissens?" "Die erhabenen Lehrer auf den schneebedeckten Bergen", lautet die Antwort im Buche des Gesetzes. Der schneebedeckte Berg ist "der 160,000 Meilen hohe Berg". Wir wollen nun sehen, was dies sagen will. Wenn wir die letzten drei ZiffersteIlen einfach weglassen, so haben wir 1 60 Meilen; eine tibetanische Meile entspricht nahezu fünf englischen Meilen; wir haben somit 78o Meilen von einem gewissen heiligen Orte aus in der Richtung eines bestimmten Weges nach Westen hin, Dies wird sogar aus Della Pennas weiterer Beschreibung jedermann vollständig klar, der nur einen Schein von der Wahrheit besitzt. "Nach ihrer Lehre," sagt der Mönch weiter, "befindet sich im Westen von dieser Welt eine ewige Welt, ein Paradies, und in diesem lebt ein Heiliger, Ho-pahme genannt, was sagen will, ein Heiliger umstrahlt vom Glorienscheine unendlichen Lichtes. Dieser Heilige ist im Besitze einer grossen Menge besonderer "Kräfte", die man all zusammen als "chang-chub" bezeichnet; und in einer Fussnote bemerkt er, dass unter diesem Worte die Geister derjenigen zu verstehen selen,

Bergen", lautet die Antwort im Buche des

Gesetzes. Der schneebedeckte Berg ist „der

16o,ooo Meilen hohe Berg". Wir wollen nun

sehen, was dies sagen will. Wenn wir die

letzten drei Zifferstellen einfach weglassen,

so haben wir 16o Meilen; eine tibetanische

Meile entspricht nahezu fünf englischen Mei-

len; wir haben somit 78o Meilen von einem

gewissen heiligen Orte aus in der Richtung

eines bestimmten Weges nach Westen hin.

Dies wird sogar aus Della Pennas weiterer

Beschreibung jedermann vollständig klar, der

nur einen Schein von der Wahrheit besitzt.

„Nach ihrer Lehre," sagt der Mönch weiter,

„befindet sich im Westen von dieser Welt

eine ewige Welt, ein Paradies, und in diesem

lebt ein Heiliger, Ho-pahme genannt, was

sagen will, ein Heiliger umstrahlt vom Glo-

rienscheine unendlichen Lichtes. Dieser Hei-

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lige ist im Besitze einer grossen Menge be-

sonderer „Kräfte", die man all zusammen als

„chang-chub" bezeichnet; und in einer Fuss-

note bemerkt er, dass unter diesem Worte

die Geister derjenigen zu verstehen seien,

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- 36i -

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welche infolge ihrer Vollkommenheit kein

Verlangen darnach tragen, Heilige zu wer-

den, und die irdischen Körper der zur Wieder-

welche infolge ihrer Vollkommenheit kein Verlangen darnach tragen, Heilige zu werden, und die irdischen Körper der zur Wiederverkörperung gelangten Lamas derartig erziehen und vorbereiten, dass sie zu Helfern der Menschheit werden können."

verkörperung gelangten Lamas derartig er-

ziehen und vorbereiten, dass sie zu Helfern

der Menschheit werden können."

„Dies beweist, dass diese ganz unbegrün-

deterweise als tot angenommenen „chang-

chubs" lebendige Bodhisatwas oder Bhante

sind, die im tibetanischen Volke unter ver-

schiedenen Namen, wie z. B. Lha oder

„Geister" bekannt sind, weil man ja annimmt,

dass sie ein mehr geistiges als körperliches

Leben führen. Nach ihrem Tode verzichten

sie bisweilen auf Nirväna — oder die ewig

"Dies beweist, dass diese ganz unbegründeterweise als tot angenommenen "changchubs" lebendige Bodhisatwas oder Bhante sind, die im tibetanischen Volke unter verschiedenen Namen, wie z. B. Lha oder "Geister" bekannt sind, weil man ja annimmt, dass sie ein mehr geistiges als körperliches Leben führen. Nach ihrem Tode verzichten sie bis\veilen auf Nirvana - oder die ewig glückselige Ruhe oder das Vergessen der Persönlichkeit - um zum Besten ihrer Anhänger und der Menschheit im allgemeinen in ihren vergeistigten Astral-Leibern noch fortzuleben.

glückselige Ruhe oder das Vergessen der

Persönlichkeit — um zum Besten ihrer An-

hänger und der Menschheit im allgemeinen

in ihren vergeistigten Astral-Leibern noch

fortzuleben.

„Ich hoffe, dass meine Ansichten wenig-

stens einzelnen Theosophen klar sein werden,

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wenn ich auch sicher bin, dass viele gegen

diese Erklärung sich auflehnen werden.

Gleichwohl bleibe ich bei meiner Behauptung

stehen, dass es für ein vollkommen reines

24*

"Ich hoffe, dass meine Ansichten wenigstens einzelnen Theosophen klar sein werden, wenn ich auch sicher bin, dass viele gegen diese Erklärung sich auflehnen werden. Gleichwohl bleibe ich bei meiner Behauptung stehen, dass es für ein vollkommen reines 24 :+:

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— 362 —

„Ich" gar nicht möglich ist, nach seiner Be-

freiung von dem physischen Körper in sei-

ner eigenen Persönlichkeit, in welcher es auf

"Ich" gar nicht möglich ist, nach seiner Befreiung von dem physischen Körper in seiner eigenen Persönlichkeit, in welcher es auf Erden wandelte, noch ferner in der irdischen Atmosphäre zu verweilen. Von dieser allgemeinen Regel sind nur drei Klassen ausgenommen:

Erden wandelte, noch ferner in der irdischen

Atmosphäre zu verweilen. Von dieser all-

gemeinen Regel sind nur drei Klassen aus-

genommen:

„Der heilige Vorsatz, welcher einen Bodhi-

satwa, einen Sravaka oder Rahat veranlasst,

denjenigen, welche hinter ihm, dem zum

Leben gelangten, zurückgeblieben sind, zu

dem gleichen Glücke zu verhelfen, in welchem

Falle er seinen Flug nach aufwärts einstellen

wird, um diese entweder durch innerliche

oder äussere Belehrung zu fördern; oder

zweitens diejenigen, welche zwar ein reines,

harmloses und vergleichsweise sündenfreies

Leben geführt haben, aber sich in eine zu den

"Der heilige Vorsatz, welcher einen Bodhisatwa, einen Sravaka oder Rahat veranlasst, denjenigen, welche hinter ihm, dem zum Leben gelangten, zurückgeblieben sind, zu dem gleichen Glücke zu verhelfen, in welchem Falle er seinen Flug nach aufwärts einstellen wird, um diese entweder durch innerliche oder äussere Belehrung zu fördern; oder zweitens diejenigen, welche zwar ein reines, harmloses und vergleichsweise sündenfreies Leben. geführt haben, aber sich in eine zu den menschlichen Mayas in Beziehung stehende Idee derartig verbissen haben, dass sie vollständig in diesen sie gänzlich beherrschenden Gedanken befangen aus dem Leben scheiden, und drittens jene Menschen, in welchen eine intensive, heilige Liebe, wie z. B. die Liebe einer Mutter zu ihren verwaisten Kindern, einen von dieser grenzenlosen Liebe immer

menschlichen Mäyäs in Beziehung stehende

Idee derartig verbissen haben, dass sie voll-

ständig in diesen sie gänzlich beherrschenden

Gedanken befangen aus dem Leben scheiden,

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und drittens jene Menschen, in welchen eine

intensive, heilige Liebe, wie z. B. die Liebe

einer Mutter zu ihren verwaisten Kindern,

einen von dieser grenzenlosen Liebe immer

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• - 363 -

genährten unbezwinglichen Wunsch erzeugt

oder gebiert, mit diesen noch Lebenden in

ihrem Inneren zu verkehren.

genährten unbezwinglichen Wunsch erzeugt oder gebiert, mit diesen noch Lebenden In ihrem Inneren zu verkehren.

„Die Zeitdauer dieser Ausnahmszustände

ist je nach den einzelnen Fällen verschieden.

In dem ersten Falle ist der Bodhisatwa in-

folge des in dem Zustande von Anuttara

Samyak Sambodhi — dem Zustande höchster

Heiligkeit und Erleuchtung des Herzens —

erworbenen Wissens an keine bestimmte

Grenze gebunden. Da er schon im Leben

"Die Zeitdauer dieser Ausnahmszustände ist je nach den einzelnen Fällen verschieden. In dem ersten Falle ist der Bodhisatwa infolge des in dem Zustande von Anuttara Samyak Sambodhi - dem Zustande höchster Heiligkeit und Erleuchtung des Herzens erworbenen Wissens an keine bestimmte Grenze gebunden. Da er schon im Leben sich daran gewöhnt hat, nicht nur stundensondern auch tagelang in seinem Astralkörper zu verweilen, so ist er nach dem Tode befähigt, sich selbst seine eigenen U mgebungsverhältnisse zu schaffen, welche alle darauf gerichtet sind, das natürliche Bestreben der übrigen Prinzipe nach Wiedervereinigung mit ihren zugehörigen Elementen hintanzuhalten, und er kann zur Erde herabsteigen, um für Jahrhunderte oder sogar Millionen von Jahren daselbst zu verbleiben. Im zweiten Falle wird die Erdgebundenheit nur so lange dauern, bis die ungeheuere Gewalt der magnetischen Anziehung an den Gegenstand des Gedankens - auf welchen der Sterbende im Augenblick

sich daran gewöhnt hat, nicht nur stunden-

sondern auch tagelang in seinem Astralkörper

zu verweilen, so ist er nach dem Tode be-

fähigt, sich selbst seine eigenen Umgebungs-

verhältnisse zu schaffen, welche alle darauf

gerichtet sind, das natürliche Bestreben der

übrigen Prinzipe nach Wiedervereinigung mit

ihren zugehörigen Elementen hintanzuhalten,

und er kann zur Erde herabsteigen, um für

Jahrhunderte oder sogar Millionen von Jahren

daselbst zu verbleiben. Im zweiten Falle wird

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die Erdgebundenheit nur so lange dauern,

bis die ungeheuere Gewalt der magnetischen

Anziehung an den Gegenstand des Gedankens

— auf welchen der Sterbende im Augenblick

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des Todes vollständig konzentriert war —

sich abschwächt und allmählich ganz dahin-

schwindet. Im dritten Falle aber wird die

des Todes vollständig konzentriert war sich abschwächt und allmählich ganz dahinschwindet. Im dritten Falle aber wird die Anziehung entweder durch den Tod oder durch die moralische Unwürdigkeit des geliebten Hinterbliebenen ihr Ende finden. Sie kann in keinem Falle länger als eine Lebenszeit dauern.

Anziehung entweder durch den Tod oder

durch die moralische Unwürdigkeit des ge-

liebten Hinterbliebenen ihr Ende finden. Sie

kann in keinem Falle länger als eine Lebens-

zeit dauern.

/

„Bei allen anderen Arten von Erschei-

nungen oder Mitteilungen wird sich der

„Spirit" stets als ein böser ,bhüta' oder ,ro-

lang', im besten Falle noch als die seelenlose

Hülle eines ,Elementals' entpuppen. Die ,gute

Lehre' wurde verworfen auf Grund der un-

bewiesenen Anschuldigung, dass nur Adep-

ten' auf das Privilegium der Unsterblichkeit

Anspruch machen können. Aber niemals

wurde von irgend einem orientalischen Adep-

ten oder Initiierten ein solcher Anspruch er-

hoben. Freilich ist es wahr, dass unser Meister

"Bei allen anderen Arten von Erscheinungen oder Mitteilungen wird. sich der "Spirit" stets als ein böser ,bhuta' oder ,rolang', im besten Falle noch als die seelenlose Hülle eines ,Elementals' entpuppen. Die ,gute Lehre' wurde vef,worfen auf Grund der unbewiesenen Anschuldigung, dass nur ,Adepten' auf das Privilegium der Unsterblichkeit Anspruch machen können. Aber niemals wurde von irgend einem orientalischen Adepten oder Initiierten ein solcher Anspruch erhoben. Freilich ist es wahr, dass unser Meister lehrt, ,dass die U nsterblic~keit von Bedingungen abhängig sei', und dass die Wahrscheinlichkeit, sie zu erreichen, für einen Adepten, welcher mit Erfolg ,Alaya-Vijiiana', die Krone der Weisheit, zu erwerben bestrebt war, zehnmal grösser ist als für einen !\fen-

lehrt, ,dass die Unsterblichkeit von Bedin-

gungen abhängig sei', und dass die Wahr-

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scheinlichkeit, sie zu erreichen, für einen

Adepten, welcher mit Erfolg Alaya-Vijftana',

die Krone der Weisheit, zu erwerben bestrebt

war, zehnmal grösser ist als für einen Men-

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schen, welcher die in seinem Innern schlum-

mernden Kräfte seines eigenen Ichs gar nicht

kennt und sie in ihrem Schlummer ungestört

sehen, welcher die in seinem Innern schlummernden Kräfte seines eigenen Ichs gar nicht kennt und sie in ihrem Schlummer ungestört verharren lässt, bis es zu spät ist, sie in diesem Leben noch zu erwecken. Aber der Adept weiss auf Erden nicht mehr, noch verfügt er hienieden über höhere Kräfte als jeder gewöhnliche gute Mensch wissen und vermögen wird, wenn er in seinen fünften oder gar schon in den sechsten cyklischen Kreislauf eingetreten ist. Unser gegenwärtiges Menschengeschlecht befindet sich noch in der vierten der sieben grossen cyklischen Runden. Die Menschheit ist noch ein Kind, das kaum den Windeln entwachsen ist, und der erhabenste Adept unseres Zeitalters weiss weniger wie ein Kind in der siebenten Runde. Und wie die Menschheit als Gesamtheit noch ein Kind ist, so ist auch der einzelne Mensch , ein solches in seinem gegenwärtigen Entwicklungszustande. Wie man vernünftigerweise nicht erwarten kann, dass ein kleines, wenn auch noch so begabtes .Kind sich seines ganzen Lebens bis zur Stunde seiner Geburt Tag für Tag mit 'all den verschiedenartigen Eindrücken jedes einzelnen, sowie der verschiedenen Kleidchen erinnern sollte, die man

verharren lässt, bis es zu spät ist, sie in diesem

Leben noch zu erwecken. Aber der Adept

weiss auf Erden nicht mehr, noch verfügt er

hienieden über höhere Kräfte als jeder ge-

wöhnliche gute Mensch wissen und vermögen

wird, wenn er in seinen fünften oder gar

schon in den sechsten cyklischen Kreislauf

eingetreten ist. Unser gegenwärtiges Men-

schengeschlecht befindet sich noch in der

vierten der sieben grossen cyklischen Run-

den. Die Menschheit ist noch ein Kind, das

kaum den Windeln entwachsen ist, und der

erhabenste Adept unseres Zeitalters weiss

weniger wie ein Kind in der siebenten Runde.

Und wie die Menschheit als Gesamtheit noch

ein Kind ist, so ist auch der einzelne Mensch

ein solches in seinem gegenwärtigen Ent-

wicklungszustande. Wie man vernünftiger-

weise nicht erwarten kann, dass ein kleines,

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wenn auch noch so begabtes Kind sich seines

ganzen Lebens bis zur Stunde seiner Geburt

Tag für Tag mit all den verschiedenartigen

Eindrücken jedes einzelnen, sowie der ver-

schiedenen Kleidchen erinnern sollte, die man

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ihm täglich anzog; so war auch noch kein

-

„Ich" ausser jenes eines Adepten, der Samma-

Sambuddha erreicht hat — während welches

ihm täglich anzog; so war auch noch kein ,,Ich" ausser jenes eines Adepten. der SammaSambuddha erreicht hat - während welches Zustandes der Erleuchtete die ganze Reihenfolge seiner früheren Lebensläufe und all seiner Geburten auf anderen Welten überschaut - fähig, sich seine vielen und verschiedenartigen einzelnen Leben ins Gedächtnis zurückzurufen. Einmal aber muss diese Zeit doch kommen! Für jeden Menschen, der nicht so vollständig in Sinnenlust aufgegangen ist, dass er sich dadurch selbst nach einer Reihe solcher Sünden - Leben zu gänzlicher Vernichtung verdammt, wird dieser Tag anbrechen, sobald er den Zustand absoluter Freiheit von jeglicher Sünde, Begehrlichkeit erlangt hat, und dann wird es ihm keine grössere Anstrengung kosten, sich all seiner vergangenen Leben zu erinnern, wie einem Menschen unseres Zeitalters, sich die einzelnen Tage seines Lebens wieder ins Gedächtnis zurückzurufen I"

Zustandes der Erleuchtete die ganze Reihen-

folge seiner früheren Lebensläufe und all

seiner Geburten auf anderen Welten über-

schaut — fähig, sich seine vielen und ver-

schiedenartigen einzelnen Leben ins Gedächt-

nis zurückzurufen. Einmal aber muss diese

Zeit doch kommen! Für jeden Menschen,

der nicht so vollständig in Sinnenlust auf-

gegangen ist, dass er sich dadurch selbst

nach einer Reihe solcher Sünden-Leben zu

gänzlicher Vernichtung verdammt, wird dieser

Tag anbrechen, sobald er den Zustand ab-

soluter Freiheit von jeglicher Sünde, Begehr-

lichkeit erlangt hat, und dann wird es ihm

keine grössere Anstrengung kosten, sich all

seiner vergangenen Leben zu erinnern, wie

einem Menschen unseres Zeitalters, sich die

einzelnen Tage seines Lebens wieder ins

Gedächtnis zurückzurufen!"

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Ich möchte hier noch ein paar erklärende

Worte zu einer früheren Stelle über Kwan-yin

anfügen. Diese göttliche Kraft wurde später

von den Kirchenvorstehern der chinesischen

Ich möchte hier noch ein paar erklärende Worte zu einer früheren Stelle über K wan-yin anfügen. Diese göttliche Kraft wurde später von den Kirchenvorstehern der chinesischen

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Buddhisten zu einer bestimmten doppel-

geschlechtlichen Gottheit mit tausend Händen

und tausend Augen anthropomorphisiert, und

Buddhisten zu einer bestimmten doppelgeschlechtlichen, Gottheit mit tausend Händen und tausend Augen anthropomorphisiert, und Kwan-shai-yin Bodhisatwa, die Gottheit der Stimme, genannt; in Wirklichkeit aber verstand man darunter die Stimme des im Menschen verborgenen, stets vorhandenen, göttlichen Bewusstseins, die Stimme seines wahren Ichs, welche nur durch .ausserordentliche moralische Reinheit zur vollen Kraft erweckt und ganz verstanden werden kann. Daher kommt es, dass K wan-yin als der Sohn von Amitabha - Buddha bezeichnet wird, welcher den Erlöser erzeugte, den allbarmherzigen Bodhisatwa, die "Stimme", oder das "Wort", welches überallhin ausgegossen wird, der "Laut", welcher in Ewigkeit nicht verhallt. Während die Brahmanen von der Ewigkeit des "Lautes" auf die Ewigkeit der Veden schliessen , schliessen die Buddhisten durch Synthese auf die Ewigkeit von Amitabha, denn er war ja der erste, welcher die Ewigk~it des aus sich selbst geborenen K wan-yin bewies. K wan-yin ist gleichbedeutend mit Vachi'shwara, oder der Gottes-Stimme der Brahmanen. Beide entstammen derselben Urquelle, wie der Logos der Neu-Platoniker

Kwan-shai-yin Bodhisatwa, die Gottheit der

Stimme, genannt; in Wirklichkeit aber ver-

stand man darunter die Stimme des im Men-

schen verborgenen, stets vorhandenen, gött-

lichen Bewusstseins, die Stimme seines wahren

Ichs, welche nur durch ausserordentliche mo-

ralische Reinheit zur vollen Kraft erweckt

und ganz verstanden werden kann. Daher

kommt es, dass Kwan-yin als der Sohn von

Amitabhä-Buddha bezeichnet wird, welcher

den Erlöser erzeugte, den allbarmherzigen

Bodhisatwa, die „Stimme", oder das „Wort",

welches überallhin ausgegossen wird, der

„Laut", welcher in Ewigkeit nicht verhallt.

Während die Brahmanen von der Ewigkeit

des „Lautes" auf die Ewigkeit der Veden

schliessen, schliessen die Buddhisten durch

Synthese auf die Ewigkeit von Amitabhä,

denn er war ja der erste, welcher die Ewig-

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keit des aus sich selbst geborenen Kwan-yin

bewies. Kwan-yin ist gleichbedeutend mit

Vächishwara, oder der Gottes-Stimme der

Brahmanen. Beide entstammen derselben

Urquelle, wie der Logos der Neu-Platoniker

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Griechenlands; denn die „in Erscheinung

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getretene Gottheit" und deren „Stimme" be-

findet sich im wahren Ich des Menschen, in

Griechenlands; denn die "in Erscheinung getretene Gottheit" und deren "Stimme" befindet sich im wahren Ich des Menschen, in seinem Gewissen, so dass das wahre Ich der unsichtbare Vater, die "Stimme des Ichs" aber der Sohn ist, und jeder von heiden das Relativum und Korrelativum zum anderen bildet. Sowohl Vachishwara wie K wan-yin spielten und spielen noch eine hervorragende Rolle bei den Initiations-Gebräuchen und den Mysterien der brahmanischen wie der buddhistischen Religionen.

seinem Gewissen, so dass das wahre Ich der

unsichtbare Vater, die „Stimme des Ichs" aber

der Sohn ist, und jeder von beiden das Re-

lativem und Korrelativum zum anderen bildet.

Sowohl Vächishwara wie Kwan-yin spielten

und spielen noch eine herv orragende Rolle

bei den Initiations-Gebräuchen und den My-

sterien der brahmanischen wie der buddhis-

tischen Religionen.

Ich möchte hier noch eigens erwähnen,

dass nicht ausschliesslich Adepten, und noch

viel weniger lediglich Brahmanen, Buddhisten

oder sonstige „Asiaten" zu Bodhisatwas oder

Rahats werden können, sondern überhaupt

alle Menschen jedweder Nationalität und

jeder Religion, welche ein lauteres, heiliges

Leben führen, wofern sie nur während ihres

Lebens eifrig bestrebt sind, für das beste der

Menschheit zu wirken.

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(Fortsetzung folgt.)

Ich möchte hier noch eigens erwähnen, dass nicht ausschliesslich Adepten, und noch viel weniger lediglich Brahmanen, Buddhisten oder sonstige "Asiaten" zu Bodhisatwas oder Rahats werden können, sondern überhaupt alle Menschen jedweder Nationalität und ieder Religion, welche ein lauteres, heiliges Leben führen, wofern sie nur während ihres Lebens eifrig bestrebt sind, für das beste der Menschheit zu wirken. (F ortsetzung folgt.)

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Helene Petrowna Btatsky.

ochon oft war in diesen Blättern von jener

rätselhaften Erscheinung, H. P. Blavatsky

genannt, die Rede, einer Persönlichkeit, wel-

che nach der Ansicht gewisser Verehrer als die

Inkarnation einer Gottheit, nach anderen, die

sie nur oberflächlich oder auch gar nicht

kannten, als die „grösste Betrügerin dieses

Jahrhunderts" zu betrachten ist. Sicher ist,

dass H. P. Blavatsky die mystische Bewegung,

welche sich jetzt in allen Teilen der Welt

bemerkbar macht, ins Leben rief, oder, rich-

tiger gesagt, dass diese Bewegung durch ihre

Vermittlung ins Dasein gerufen wurde. Eine

Belene Petrowna Blavatsky.

Lebensgeschichte von H. P. Blavatsky wäre

deshalb für den Kulturhistoriker von grossem

Interesse und es existieren bereits, abgesehen

von einer Unzahl von Zeitungsartikeln, meh-

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rere Biographien dieser Persönlichkeit, die

Schon oft war in diesen Blättern von jener rätselhaften Erscheinung, H. P. Blavatsky genannt, die Rede, einer Persönlichkeit, welche nach der Ansicht gewisser Verehrer als die Inkarnation einer Gottheit, nach anderen, die sie nur oberflächlich oder auch gar nicht kannten, als die "grösste Betrügerin dieses Jahrhunderts" zu betrachten ist. Sicher ist, dass H. P. Blavatsky die mystische Bewegung, welche sich jetzt in allen Teilen der Welt bemerkbar macht, ins Leben rief, oder, richtiger gesagt, dass diese Bewegung durch Ihre Vermittlung ins Dasein gerufen wurde. Eine Lebensgeschichte von H. P. Blavatsky wäre deshalb für den Kulturhistoriker von grossem Interesse und es existieren bereits, abgesehen von einer Unzahl von Zeitungsartikeln, mehrere Biographien dieser Persönlichkeit, die

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sich aber alle mehr mit ihren äusserlichen

Eigenschaften als mit ihrem innerlichen Leben

beschäftigen; was ungefähr ebensoviel heisst,

sich aber alle mehr mit ihren äusserlichen Eigenschaften als mit ihrem innerlichen Leben beschäftigen; was ungefähr ebensoviel heisst, als wenn man die Qualität eines Weines nach der Form der Flasche, in welcher er aufbewahrt ist, beurteilen wollte.

als wenn man die Qualität eines Weines nach

der Form der Flasche, in welcher er aufbe-

wahrt ist, beurteilen wollte.

Für den Mystiker haben dergleichen

Ausserlichkeiten keinen Wert, und er küm-

mert sich wenig um das, was bloss geschicht-

liches Interesse hat und der Vergangenheit

angehört. Ebenso ferne steht ihm der Per-

sonenkultus und es liegt ihm nichts daran,

ob diese oder jene Person von der Menge

gelobt oder getadelt wird; da ja die Persön-

lichkeit des Menschen nur eine vorübergehende

Für den Mystiker haben dergleichen Äusserlichkeiten keinen Wert, und er kümmert sich wenig um das, was blass geschichtliches Interesse hat und der Vergangenheit angehört. Ebenso ferne steht ihm der Personenkultus und es liegt ihm nichts daran, ob diese oder jene Person von der Menge gelobt oder getadelt wird; da ja die Persönlichkeit des Menschen nur eine vorübergehende Erscheinung ist, und nur das Wahre, was diese Erscheinung belebt, von Dauer ist.

Erscheinung ist, und nur das Wahre, was diese

Erscheinung belebt, von Dauer ist.

Etwas anderes ist es dagegen, die mystische

Entfaltung in einer Person zu studieren, wel-

che, ohne es selbst zu wollen oder auch nur

zu wünschen, sich in dieser Richtung hervor-

ragend ausgezeichnet hat, so dass sie mit

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Recht die Sphinx des neunzehnten Jahrhun-

derts genannt wurde. Die Betrachtung dieser

Entwicklung wird demjenigen, der den Okkul-

tismus studieren will, mehr nützen, als ganze

Etwas anderes ist es dagegen, die mystische Entfaltung in einer Person zu studieren, welche, ohne es selbst zu wollen oder auch nur zu wünschen, sich in dieser Richtung hervorragend ausgezeichnet hat, so dass sie mit Recht die Sphinx des neunzehnten Jahrhunderts genannt wurde. Die Betrachtung dieser Entwicklung wird demjenigen, der den Okkultismus studieren will, mehr nützen, als ganze

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Folianten von Theorien über Geheimwissen-

schaften, geschichtliche Ereignisse u. s. w.;

denn er erhält dadurch ein klares Bild von

Folianten von Theorien über Geheimwissenschaften, geschichtliche Ereignisse u. s. w.; denn er erhält dadurch ein klares Bild von den Vorgängen. welche in dem geheimnisvollen Reiche des Geistes vor sich gehen können, wenn die hierzu nötigen Bedingungen gegeben sind. Die hier folgenden höchst interessanten und lehrreichen Mitteilungen sind von Vera Petrowna Jelihofsky, einer Schwester von H. P. Blavatsky. Ihr Zweck ist nicht, H. P. Blavatsky· zu vergöttern, sondern sie so darzustellen, wie sie in Wirklichkeit war.

den Vorgängen, welche in dem geheimnis-

vollen Reiche des Geistes vor sich gehen

können, wenn die hierzu nötigen Bedingungen

gegeben sind. Die hier folgenden höchst

interessanten und lehrreichen Mitteilungen

sind von Vera Petrowna Jelihofsky, einer

Schwester von H. P. Blavatsky. Ihr Zweck

ist nicht, H. P. Blavatsky zu vergöttern, son-

dern sie so darzustellen, wie sie in Wirklich-

keit war.

Meine Schwester, Helene Petrowna Bla-

vatsky, geborene von Hahn, besser bekannt

unter ihrem Schriftstellernamen Radha-Bai,

unter welchem sie ihre russischen Schriften

herausgab, war selbst in unserer an bedeu-

tenden Menschen so reichen Zeit eine hervor-

ragende Persönlichkeit. Obwohl ihre Werke

dem grossen Publikum wenig bekannt sind,

so gaben sie doch den Anstoss zu einer

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geistigen Bewegung und zur Organisation

einer auf die in ihnen verkündeten Lehren —

welche ihre Schüler gern für „Offenbarungen"

ausgeben — gegründeten Gesellschaft — ich

Meine Schwester, Helene Petrowna Blavatsky, gehorene von Hahn, besser bekannt unter ihrem Schriftstellernamen Radha-Bai, unter welchem sie ihre russischen Schriften herausgab, war selbst in unserer an bedeutenden Menschen so reichen Zeit eine hervorragende Persönlichkeit. Obwohl ihre \\Terke dem grossen Publikum wenig bekannt sind, so gaben sie doch den Anstoss zu einer geistigen Bewegung und zur Organisation einer auf die in ihnen verkündeten Lehren welche ihre Schüler gern für "Offenbarungen" ausgeben - gegründeten Gesellschaft - ich

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meine nämlich die theosophische Gesellschaft,

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welche in Amerika, England und Indien so

allgemeine Verbreitung und Anerkennung

meine nämlich die theosophische Gesellschaft, welche in Amerika, England und Indien so allgemeine Verbreitung und Anerkennung gefunden hat, ja in geringerem Grade sich auch in Europa Eingang verschaffte.

gefunden hat, ja in geringerem Grade sich

auch in Europa Eingang verscharrte.

H. P. Blavatsky war es, welche 1875 den

Plan zur Gründung dieser Gesellschaft fasste

und auch ausführte. Sie lebte damals in

New-York, aber weshalb sie sich gerade dort

niedergelassen hatte, dafür wusste sie wohl

schwerlich selbst einen Grund anzugeben,

ausser dass sie sich, wie wir aus ihren Briefen

ersehen werden, durch eine unbezwingliche,

H. P. Blavatsky war es, welche 1875 den Plan zur Gründung dieser Gesellschaft fasste und auch ausführte. Sie lebte damals in New-York, aber weshalb sie sich gerade dort niedergelassen hatte, dafür wusste sie wohl schwerlich selbst einen Grund anzugeben, ausser dass sie sich, wie wir aus ihren Briefen ersehen werden, durch eine unbezwingliche, ihr selbst dazumal ganz unerklärliche Gewalt dorthin gezogen fühlte.

ihr selbst dazumal ganz unerklärliche Gewalt

dorthin gezogen fühlte.

Ohne Geldmittel, ohne irgendwelche ein-

flussreiche Bekanntschaft oder Protektion,

ohne jedweden anderen Rückhalt als das

Vertrauen auf ihren unbeugsamen Mut und

ihre nie erlahmende Energie, brachte es diese

zweifellos aussergewöhnliche Frau in weniger

als vier Jahren dahin, dass sie eine Reihe

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von ihr vollständig ergebenen Anhängern

für ihre Lehren erworben hatte, welche sich

ohne Bedenken bereit erklärten, ihr Vater-

land zu verlassen und mit ihr nach Indien

Ohne Geldmittel, ohne irgendwelche einflussreiche Bekanntschaft oder Protektion, ohne jedweden anderen Rückhalt als das Vertrauen auf ihren unbeugsamen Mut und ihre nie erlahmende Energie, brachte es diese zweifellos aussergewöhnliche Frau in weniger als vier Jahren dahin, dass sie eine Reihe von ihr vollständig ergebenen Anhängern für ihre Lehren erworben hatte, welche sich ohne Bedenken bereit erklärten, ihr Vaterland zu verlassen und mit ihr nach Indien

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zu gehen; und in nicht ganz fünfzehn Jahren

hatte sie Tausende von Schülern, welche sich

nicht nur zu ihren Lehren bekannten, son-

zu gehen; und in nicht ganz fünfzehn Jahren hatte sie Tausende von Schülern, welche sich nicht nur zu ihren Lehren bekannten, sondern auch behaupteten, sie sei "die hervorragendste Lehrerin unserer Zeit, die Sphinx des Jahrhunderts" und die einzige Person in Europa, welche in die okkulte Wissenschaft des Ostens eingeweiht sei - ja, würde es sich mit der von ihr selbst ihnen gelehrten Philosophie vereinbaren lassen, so wären' sie mit wenigen Ausnahmen wahrlich bereit gewesen, sie heilig zu sprechen.

dern auch behaupteten, sie sei „die hervor-

ragendste Lehrerin unserer Zeit, die Sphinx

des Jahrhunderts" und die einzige Person in

Europa, welche in die okkulte Wissenschaft

des Ostens eingeweiht sei — ja, würde es sich

mit der von ihr selbst ihnen gelehrten Philo-

sophie vereinbaren lassen, so wären sie mit

wenigen Ausnahmen wahrlich bereit gewesen,

sie heilig zu sprechen.

Es wird wenige Länder geben, in welchen

der Tod von H. P. Blavatsky nicht einen

tiefen Eindruck hinterliess. Aus allen Welt-

teilen liefen Kundgebungen der verschieden-

sten Art ein, als die Nachricht von dem Tode

dieser armen russischen Frau bekannt wurde,

welche ihre grosse Berühmtheit ausschliesslich

ihrer persönlichen Genialität verdankte. Eine

Zeitlang wurde ihr Name in der Presse der

ganzen Welt genannt. Es lässt sich freilich

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nicht leugnen, dass man mehr im schlimmen

als im guten Sinne über sie sprach; aber sie

war doch zum allgemeinen Gesprächsthema

geworden, und wenn die Einen sie auch durch

Es wird wenige Länder geben, in welchen der Tod von H. P. Blavatsky nicht einen tiefen Eindruck hinterliess. Aus allen Weltteilen liefen Kundgebungen der verschiedensten Art ein, als die Nachricht von dem Tode dieser armen russischen Frau bekannt wurde, welche ihre grosse Berühmtheit ausschliesslich ihrer persönlichen Genialität verdankte. Eine Zeitlang wurde ihr Name in der Presse der ganzen Welt genannt. Es lässt sich freilich nicht leugnen, dass man mehr im schlimmen als im guten Sinne über sie sprach; aber sie war doch zum allgemeinen Gesprächsthema geworden, und wenn die Einen sie auch durch

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Berg und Thal verfolgten und nicht laut genug

über das von ihr angerichtete Unheil klagen

konnten, so wurde sie anderseits wieder in

Berg und ThaI verfolgten und nicht laut genug über das von ihr angerichtete Unheil klagen konnten, so wurde sie anderseits wieder in etwa zwanzig theosophischen Zeitschriften als ihre "erleuchtete" Prophetin und die Erlöserin der Menschheit gepriesen - der Menschheit, welche ohne die von ihr in ihren Werken, insbesondere aber in der secret Doctrine verkündeten Offenbarungen - nach der Behauptung dieser Journale - durch die materialistische Richtung des Zeitgeistes ins Verderben gestürzt worden wäre.

etwa zwanzig theosophischen Zeitschriften als

ihre „erleuchtete" Prophetin und die Erlöse-

rin der Menschheit gepriesen — der Mensch-

heit, welche ohne die von ihr in ihren Werken,

insbesondere aber in der secret Doctrine ver-

kündeten Offenbarungen — nach der Behaup-

tung dieser Journale — durch die materia-

listische Richtung des Zeitgeistes ins Ver-

derben gestürzt worden wäre.

Meine Aufgabe ist es nicht, zu entscheiden,

ob ihre Freunde und begeisterten Anhänger

oder ihre erbitterten Gegner recht haben.

Meine Absicht geht nur dahin dem Publikum

einzelne von dieser Streitfrage unabhängige

Familien-Erinnerungen mitzuteilen und einige

Briefe von unzweifelhaftem Interesse zu ver-

öffentlichen.

Aus der Menge des mir zur Verfügung

stehenden Materials könnte ich leicht einige

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Bände füllen, aber ich will nur das Interessan-

teste auswählen, und hie und da meine per-

sönlichen Erinnerungen mit einflechten.

Meine Aufgabe ist es nicht, zu entscheiden, ob ihre Freunde und begeisterten Anhänger oder ihre erbitterten Gegner recht haben. Meine Absicht geht nur dahin dem Publikum einzelne von dieser Streitfrage unabhängige Familien-Erinnerungen mitzuteilen und einige Briefe von unzweifelhaftem Interesse zu veröffentlichen. Aus der Menge des mir zur Verfügung stehenden' Materials könnte ich leicht einige Bände füllen, aber ich will nur das Interessanteste auswählen, und hie und da meine persönlichen Erinnerungen mit einflechten.

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Unsere Mutter, Mdm. Helene von Hahn,

geborene Fadeew, starb in ihrem siebenund-

zwanzigsten Jahre. Aber trotz ihres so früh-

Unsere Mutter, Mdm. Helene von Hahn, geborene Fadeew, starb in ihrem siebenundzwanzigsten Jahre. Aber trotz ihres so frühzeitigen Todes hatte sie sich doch bereits einen solchen litterarischen Ruf erworben, dass man sie "die russische George Sand" nannte - ein Name, welcher ihr von unserem besten Kritiker Belinsky beigelegt wurde. Im Alter von 17 Jahren hatte sie sich mit dem Artillerie-Hauptmann Peter von Hahn vermählt und gar bald war ihre Zeit durch die Überwachung der Erziehung ihrer drei Kinder völlig in Anspruch genommen. Helene, ihre älteste Tochter, war ein ungewöhnliches Kind, und zog schon von zartester Kindheit an die Aufmerksamkeit aller auf sich, mit welchen sie in Berührung kam. Alle Geschicklichkeit und Erfahrung ihrer Lehrer wollte nicht ausreichen, um ihr unbändiges Naturell zu besiegen: sie lehnte sich gegen jede Ordnung auf, und wollte ausser ihrem guten Willen und ihren persönlichen Liebhabereien keinen Herrn über sich anerkennen. Sie war verschlossen, originell, manchmal heftig bis zur Roheit.

zeitigen Todes hatte sie sich doch bereits

einen solchen litterarischen Ruf erworben,

dass man sie „die russische George Sand"

nannte — ein Name, welcher ihr von unserem

besten Kritiker Belinsky beigelegt wurde.

Im Alter von 17 Jahren hatte sie sich mit dem

Artillerie-Hauptmann Peter von Hahn ver-

mählt und gar bald war ihre Zeit durch die

Überwachung der Erziehung ihrer drei Kinder

völlig in Anspruch genommen. Helene, ihre

älteste Tochter, war ein ungewöhnliches Kind,

und zog schon von zartester Kindheit an die

Aufmerksamkeit aller auf sich, mit welchen

sie in Berührung kam. Alle Geschicklichkeit

und Erfahrung ihrer Lehrer wollte nicht aus-

reichen, um ihr unbändiges Naturell zu be-

siegen; sie lehnte sich gegen jede Ordnung auf,

und wollte ausser ihrem guten Willen und

ihren persönlichen Liebhabereien keinen Herrn

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über sich anerkennen. Sie war verschlossen,

originell, manchmal heftig bis zur Roheit.

Als wir nach dem Tode unserer Mutter zu

den Verwandten derselben zogen, erschöpfte

Lotusblüten XXXII. 25

Als ,vir nach dem Tode unserer Mutter zu den Verwandten derselben zogen, erschöpfte Lotusblfiten XXXII.

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Helene die Geduld all unserer Lehrer, denn

sie konnte sich absolut nicht an einen regel-

mässigen Stundenplan binden, trotzdem aber

Helene die Geduld all unserer Lehrer, denn sie konnte sich absolut nicht an einen regelmässigen Stundenplan binden, trotzdem aber setzte sie dieselben durch ihre ganz hervorleuchtenden Fähigkeiten, insbesondere durch die Leichtigkeit, mit welcher sie fremde Sprachen bemeisterte, sowie durch ihr musikalisches Talent in Erstaunen. Sie besass den Charakter eines energischen Knaben mit . all seinen guten und schlechten Eigenschaften; sie kannte kein höheres Vergnügen als Reisen und Abenteuer, achtete keiner Gefahr und war für Wamungen wenig zugänglich.

setzte sie dieselben durch ihre ganz hervor-

leuchtenden Fähigkeiten, insbesondere durch

die Leichtigkeit, mit welcher sie fremde

Sprachen bemeisterte, sowie durch ihr musi-

kalisches Talent in Erstaunen. Sie besass

den Charakter eines energischen Knaben mit

all seinen guten und schlechten Eigenschaften;

sie kannte kein höheres Vergnügen als Reisen

und Abenteuer, achtete keiner Gefahr und

war für Warnungen wenig zugänglich.

Als die Mutter starb, war sie, trotzdem

ihre älteste Tochter erst 11 Jahre alt war,

gleichwohl mit nur zu wohl begründeten

Sorgen für deren Zukunft erfüllt, so dass sie

den Ausspruch that:

„O! Vielleicht ist es am besten für mich,

dass ich sterbe; so wird es mir wenigstens

erspart zu sehen, was aus Helene wird! Eines

jedoch scheint mir gewiss, ihr Leben wird

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sich nicht wie das anderer Frauen gestalten,

und sie wird viel zu leiden haben."

Dies war wirklich ein prophetisches Wort!

Als die Mutter starb, war sie, trotzdem ihre älteste Tochter erst 11 Jahre alt war, gleichwohl mit nur zu wohl begründeten Sorgen für deren Zukunft erfüllt, so dass sie den Ausspruch that: "O! Vielleicht ist es am besten für mich, dass ich sterbe; so wird es mir wenigstens erspart zu sehen, was aus Helene wird! Eines jedoch scheint mir gewiss, ihr Leben wird sich nicht wie das anderer Frauen gestalten, und sie wird viel zu leiden haben." Dies war wirklich ein prophetisches Wort!

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377

Mit siebzehn Jahren vermählte sich H. P.

Blavatsky mit einem Manne, der dreimal so

alt war wie sie selbst; aber schon nach weni-

l\fit siebzehn Jahren vermählte sich H. P. Blavatsky mit einem Manne, der dreimal so alt war wie sie selbst; aber schon nach wenigen Monaten verliess sie denselben wieder in derselben überstürzten und halsstarrigen Weise, wie sie ihn zuerst geheiratet hatte. Sie verliess ihn unter dem Vorwande, mit ihrem Vater zu leben, aber ehe sie an dem W ohnorte desselben eintraf, verschwand sie, und es gelang ihr, sich in so vollständiges Dunkel zu hüllen, dass jahrelang niemand ihren Aufenthalt erfuhr und wir sie bereits für tot hielten. Ihr Gemahl war der Vice-Gouvemeur der Provinz Erivan in Transkaukasien. Er war in jeder Hinsicht ein Ehrenmann, der nur den einen Fehler beging, ein junges Mädchen zu heiraten, welches vor ihm nicht den geringsten Respekt hatte und das ihm ganz offenherzig schon zuvor gesagt hatte, der einzige Grund, weshalb sie ihm vor anderen Bewerbern um ihre Hand den Vorzug gegeben habe, sei der, dass sie sich weniger Skrupel daraus mache, ihn, wie irgend einen anderen unglücklich zu machen.

gen Monaten verliess sie denselben wieder

in derselben überstürzten und halsstarrigen

Weise, wie sie ihn zuerst geheiratet hatte.

Sie verliess ihn unter dem Vorwande, mit ihrem

Vater zu leben, aber ehe sie an dem Wohn-

orte desselben eintraf, verschwand sie, und

es gelang ihr, sich in so vollständiges Dunkel

zu hüllen, dass jahrelang niemand ihren Aufent-

halt erfuhr und wir sie bereits für tot hielten.

Ihr Gemahl war der Vice-Gouverneur der

Provinz Erivan in Transkaukasien. Er war

in jeder Hinsicht ein Ehrenmann, der nur

den einen Fehler beging, ein junges Mädchen

zu heiraten, welches vor ihm nicht den ge-

ringsten Respekt hatte und das ihm ganz

offenherzig schon zuvor gesagt hatte, der ein-

zige Grund, weshalb sie ihm vor anderen Be-

werbern um ihre Hand den Vorzug gegeben

habe, sei der, dass sie sich weniger Skrupel

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daraus mache, ihn, wie irgend einen anderen

unglücklich zu machen.

Noch vor der Hochzeit sagte sie zu ihm:

„Sie begehen einen grossen Missgriff, indem

25*

Noch vor der Hochzeit sagte sie zu ihm: "Sie begehen einen grossen ~Iissgriff, indem 25 *

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-

....

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-

Sie mich heiraten. Sie sind sich vollkommen

37 8

bewusst, dass Sie dem Alter nach recht wohl

mein Grossvater sein könnten. Sie wollen

Sie mich heiraten. Sie sind sich vollkommen bewusst, dass Sie dem Alter nach recht wohl mein Grossvater sein könnten. Sie wollen jemand unglücklich machen, aber dieser jemand werde nicht ich sein. Ich für meinen Teil fürchte mich nicht vor Ihnen; aber ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie durch unsere Verbindung nichts erreichen werden!"

jemand unglücklich machen, aber dieser je-

mand werde nicht ich sein. Ich für meinen

Teil fürchte mich nicht vor Ihnen; aber ich

mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie durch

unsere Verbindung nichts erreichen werden!"

Er konnte sich also nie beklagen, dass er

getäuscht worden sei.

Den grössten Teil ihrer Jugend, ja fast

ihr ganzes Leben weilte H. P. Blavatsky

ausserhalb Europa. In der letzten Zeit be-

hauptete sie, viele Jahre in Tibet, im Hima-

laya und im nördlichen Indien zugebracht

zu haben, woselbst sie Sanskrit gelernt habe

und zugleich mit dieser Litteratur in die

okkulten Wissenschaften eingeweiht worden

sei, in welchen die Adepten, Weisen oder

Er konnte sich also nie beklagen, dass er getäuscht worden sei.

Mahatmas so bewandert sind; eine Behauptung,

wegen welcher sie in späterer Zeit so viel-

fache Angriffe zu erleiden hatte. So lauten

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wenigstens ihre Angaben über ihr Thun so-

wohl uns, ihren Verwandten, gegenüber, so-

Den grössten Teil ihrer Jugend, ja fast ihr ganzes Leben weilte H. P. Blavatsky ausserhalb Europa. In der letzten Zeit behauptete sie, viele Jahre in Tibet, im Himalaya und im nördlichen Indien zugebracht zu haben, woselbst sie Sanskrit gelernt habe und zugleich mit dieser Litteratur in die okkulten Wissenschaften eingeweiht worden sei, in welchen die Adepten , Weisen oder Mahatmas so bewandert sind ; eine Behauptung, wegen welcher sie in späterer Zeit so vielfache Angriffe zu erleiden hatte. So lauten wenigstens ihre Angaben über ihr Thun sowohl uns, ihren Verwandten, gegenüber, sowie auch gegen Mr. Sinnett, welcher unter dem Titel "Incidents in the Life of Madame

wie auch gegen Mr. Sinnett, welcher unter

dem Titel „Incidents in the Life of Madame

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— 379 —

379

H. P. Blavatsky" ihre Lebensbeschreibung in

englischer Sprache veröffentlichte. Erst nach-

dem die für ihre gesetzliche Trennung von

H. P. Blavatsky" ihre Lebensbeschreibung in englischer Sprache veröffentlichte. Erst nachdem die für ihre gesetzliche Trennung von ihrem Gemahle erforderliche Frist von zehn Jahren abgelaufen war, kehrte Madame Blavatsky wieder nach Russland zurück.

ihrem Gemahle erforderliche Frist von zehn

Jahren abgelaufen war, kehrte Madame Bla-

vatsky wieder nach Russland zurück.

Nach ihrer Heimkehr ins Vaterland Hess

sie sich zuerst imGouvernement Pskoff nieder,

wo ich dazumal mit unserem Vater weilte.

Obwohl wir sie erst einige Wochen später

erwarteten, so wusste ich sonderbarerweise

doch, sowie sie die Hausglocke zog, dass sie an-

gekommen sei und eilte ihr entgegen. Zufällig

fand an demselben Abend im Hause meines

Schwiegervaters, in welchem ich lebte, gerade

Nach ihrer Heimkehr ins Vaterland liess sie sich zuerst imGouvernement Pskoff nieder, wo ich dazumal mit unserem Vater weilte. Obwohl wir sie erst einige Wochen später erwarteten, so wusste ich sonderbarerweise doch, sowie sie die Hausglocke zog, dass sie angekommen sei und eilte ihr entgegen. Zufällig fand an demselben Abend im Hause meines Schwiegervaters, in welchem ich lebte, gerade Gesellschaft statt. Seine Tochter feierte am gleichen Abend Hochzeit, die Gäste sassen bei der Tafel und die Thürklingel ging fortwährend. Trotzdem war ich so sicher, dass sie gekommen sei, dass ich zum allgemeinen Erstaunen plötzlich von der Hochzeitstafel aufsprang, um selbst die Thüre zu öffnen, weil ich nicht wollte, dass ein Diener dies besorge.

Gesellschaft statt. Seine Tochter feierte am

gleichen Abend Hochzeit, die Gäste sassen

bei der Tafel und die Thürklingel ging fort-

während. Trotzdem war ich so sicher, dass

sie gekommen sei, dass ich zum allgemeinen

Erstaunen plötzlich von der Hochzeitstafel

aufsprang, um selbst die Thüre zu öffnen,

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weil ich nicht wollte, dass ein Diener dies

besorge.

Vor Freude überwältigt fielen wir uns

gegenseitig in die Arme und vergassen im

V or Freude überWältigt fielen wir uns gegenseitig in die Arme und vergassen im

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— 380 —

380

Augenblicke ganz das Auffallende dieses Vor-

-

ganges. Ich führte sie sofort in mein Zimmer

und wurde noch denselben Abend überzeugt,

Augenblicke ganz das Auffallende dieses Vorganges. Ich führte sie sofort in mein Zimmer und wurde noch denselben Abend überzeugt, dass meine Schwester wunderbare Kräfte erworben habe. Ob \vach oder schlafend, machten sich fortgesetzt mysteriöse Bewegungen, sonderbare Laute, leise Klopftöne , die von allen Seiten her kamen - aus den Möbels, von den Fensterscheiben, von der Decke, vorn Boden und aus den Wänden -, bemerkbar. Sie waren sehr deutlich vernehmbar und schienen mit Intelligenz zu handeln, indem ein- oder dreimal für "Ja", und zweimal für "Nein" klopften.

dass meine Schwester wunderbare Kräfte er-

worben habe. Ob wach oder schlafend, mach-

ten sich fortgesetzt mysteriöse Bewegungen,

sonderbare Laute, leise Klopftöne, die von

allen Seiten her kamen — aus den Möbels,

von den Fensterscheiben, von der Decke, vom

Boden und aus den Wänden —, bemerkbar.

Sie waren sehr deutlich vernehmbar und

schienen mit Intelligenz zu handeln, indem

ein- oder dreimal für „Ja", und zweimal für

„Nein" klopften.

Meine Schwester forderte mich auf, im

Gedanken Fragen zu stellen. Ich that dies,

und wählte eine Frage über einen Vorfall,

der nur mir allein bekannt war. Durch Buch-

stabieren erhielt ich eine so richtige und ge-

nau passende Antwort, dass ich völlig in

Erstaunen gesetzt wurde. Ich hatte oftmals

schon von Geisterklopfen gehört, aber ich

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hatte bisher nie Gelegenheit gehabt, ihr Wissen

auf die Probe zu stellen.

Es dauerte gar nicht lange, so sprach man

in der ganzen Stadt von den „Wundern",

Meine Schwester forderte mich auf, im Gedanken Fragen zu stellen. Ich that dies, und wählte eine Frage über einen Vorfall, der nur mir allein bekannt war. Durch Buchstabieren erhielt ich eine so richtige und genau passende Antwort, dass ich völlig in Erstaunen gesetzt wurde. Ich hatte oftmals schon von Geisterklopfen gehört, aber i,ch hatte bisher nie Gelegenheit gehabt, ihr Wissen auf die Probe zu stellen. Es dauerte gar nicht lange, so sprach man in der ganzen Stadt von den ,.Wundern",

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- 381 -

welche in der Nähe von Madame Blavatsky

sich ereigneten. Die nicht nur Intelligenz, son-

dern sogar Hellsehen verratenden Antworten

welche in der Nähe von Madame Blavatsky sich ereigneten. Die nicht nur Intelligenz, sondern sogar Hellsehen verratenden Antworten dieser unsichtbaren Kräfte, welche Tag und' Nacht ohne irgendwelche sichtbare Mitwirkung Seite meiner Schwester rings um sie herum sich geltend machten, setzte die Anwesenden noch mehr in Staunen und Verwunderung, wie die Bewegung unbeseelter Gegenstände, welche augenscheinlich ihr Gewicht entweder verloren oder wiedergewannen, ein Phänomen, welches sie einfach durch Fixieren ihres Blickes auf den bezeichneten Gegenstand hervorrief.

dieser unsichtbaren Kräfte, welche Tag und

Nacht ohne irgendwelche sichtbare Mitwirkung

Seite meiner Schwester rings um sie herum

sich geltend machten, setzte die Anwesenden

noch mehr in Staunen und Verwunderung,

wie die Bewegung unbeseelter Gegenstände,

welche augenscheinlich ihr Gewicht entweder

verloren oder wiedergewannen, ein Phänomen,

welches sie einfach durch Fixieren ihres

Blickes auf den bezeichneten Gegenstand

hervorrief.

Alle diese Phänomene wurden dazumal

in den russischen Zeitungen ausführlich be-

schrieben. Für uns aber gab es keine ruhige

Stunde mehr, selbst dann nicht, als wir uns

für kurze Zeit auf ein mir selbst gehöriges

Landgut zurückzogen. Auch hierhin wurden

wir von Briefen und Besuchen verfolgt. Ganz

unerträglich aber wurde der Zustand, nach-

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dem durch Vermittlung der „Herren Geister",

wie unser Vater sie lachend zu nennen pflegte,

derjenige entdeckt wurde, welcher in der

Nachbarschaft einen Mord verübt hatte, und

Alle diese Phänomene wurden dazumal in den russischen Zeitungen ausführlich beschrieben. Für uns aber gab es keine ruhige Stunde mehr, selbst dann nicht, als wir uns für kurze Zeit auf ein mir selbst gehöriges Landgut zurückzogen. Auch hierhin wurden wir von Briefen und Besuchen verfolgt. Ganz unerträglich aber wurde der Zustand, nachdem durch Vermittlung der "Herren Geister", wie unser Vater sie lachend zu nennen pflegte, derjenige entdeckt 'wurde, welcher in der Nachbarschaft einen Mord verübt hatte, und

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- 382 -

die Polizei-Offiziere zu überzeugten Gläubigen

wurden und nach Wundern verlangten. Noch

schlimmer wurde die Sache, als Helene eines

die Polizei-Offiziere zu überzeugten Gläubigen wurden und nach Wundern verlangten. Noch schlimmer wurde die Sache, als Helene eines schönen Tages anfing, "die nur für sie sichtbaren früheren Hansbewohner" zu beschreiben, welche nach ihrer Beschreibung von den alten Leuten und Eingeborenen des Ortes als die früheren Gutsherren und deren Dienerschaft erkannt wurden, die zwar alle schon längst gestorben waren, aber doch noch in der Erinnerung der Leute fortlebten. Hierbei muss ich bemerken, dass dieses Gut nur wenige ~;Ionate lang mein Eigentum war; ich hatte es in einem mir völlig unbekannten Distrikte erworben und niemand von uns hatte jemals von den Leuten gehört, welche sie beschrieb.

schönen Tages anfing, „die nur für sie sicht-

baren früheren Hausbewohner" zu beschreiben,

welche nach ihrer Beschreibung von den alten

Leuten und Eingeborenen des Ortes als die

früheren Gutsherren und deren Dienerschaft

erkannt wurden, die zwar alle schon längst

gestorben waren, aber doch noch in der Er-

innerung der Leute fortlebten. Hierbei muss

ich bemerken, dass dieses Gut nur wenige

Monate lang mein Eigentum war; ich hatte es

in einem mir völlig unbekannten Distrikte er-

worben und niemand von uns hatte jemals

von den Leuten gehört, welche sie beschrieb.

Mein Vater war ein sehr scharfsinniger und

wissenschaftlich sehr gebildeter Mann, sein

ganzes Leben lang stets ein Skeptiker oder,

wie wir in Russland sagen, ein Voltairianer

gewesen. Die Macht der Umstände zwang

jedoch auch ihn zur Änderung seiner bisheri-

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gen Überzeugung, und es dauerte nicht lange,

so war er Tage und Nächte lang damit be-

schäftigt, unter dem Diktate der „Herren

Geister" die Geschichte seiner Ahnen, „der

Mein Vater war ein sehr scharfsinniger und wissenschaftlich sehr gebildeter Mann, sein ganzes Leben lang stets ein Skeptiker oder, wie wir in Ru~land sagen, ein V oltairianer gewesen. Die Macht der Umstände zwang jedoch auch ihn zur Änderung seiner bisherigen Überzeugung, und es dauerte nicht lange, so war er Tage und Nächte lang damit beschäftigt, unter dem Diktate der "Herren Geister" die Geschichte seiner Ahnen, "der

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- 383 —

tapferen Ritter von Hahn-Hahn von Rotter-

hahn", niederzuschreiben.

Schon seit ihrer Rückkehr nach Russland

tapferen Ritter von Hahn-Hahn von Rotterhahn", niederzuschreiben.

war H. P. Blavatsky zwar nicht im Stande,

ihren mediumistischen Zustand zu erklären,

aber zu jener Zeit zeigte sie noch nicht den

Abscheu und Widerwillen gegen Medium-

schaft wie in späteren Jahren. Nach etwa

Schon seit ihrer Rückkehr nach Russland war H. P. Blavatsky zwar nicht im Stande, ihren mediumistischen Zustand zu erklären, aber zu jener Zeit zeigte. sie noch nicht den Abscheu und Widerwillen gegen Mediumschaft wie in späteren J ahren. Nach etwa zehn oder zwölf J amen sprach sie nur mit Abneigung von den mediumistischen Vorgängen in ihren jüngeren Tagen - damals kannte sie die bei den Phänomenen in Wirksamkeit tretenden Kräfte noch nicht, welche ganz unabhängig von ihrem Willen ihre Thä.. tigkeit entfalteten; später, nachdem es ihr gelungen war, vollkommene Herrschaft über sie zu erlangen, hatte sie kein Verlangen mehr, daran erinnert zu werden. Aber mit achtundzwanzig Jahren besass sie noch nicht die Kraft, sie zu beherrschen.

zehn oder zwölf Jahren sprach sie nur mit

Abneigung von den mediumistischen Vor-

gängen in ihren jüngeren Tagen — damals

kannte sie die bei den Phänomenen in Wirk-

samkeit tretenden Kräfte noch nicht, welche

ganz unabhängig von ihrem Willen ihre Thä-

tigkeit entfalteten; später, nachdem es ihr

gelungen war, vollkommene Herrschaft über

sie zu erlangen, hatte sie kein Verlangen

mehr, daran erinnert zu werden. Aber mit

achtundzwanzig Jahren besass sie noch nicht

die Kraft, sie zu beherrschen.

In Bezug auf das eben Gesagte ist folgen-

des von Interesse:

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Im Sommer 1860 verliessen wir das Gou-

vernement Pskoff und begaben uns nach dem

Kaukasus, um unsere Grosseltern Fadeew

In Bezug auf das eben Gesagte ist folgendes von Interesse: Im Sommer 1860 verliessen wir das Gouvernement Pskoff und begaben uns nach dem Kaukasus, um unsere Grosseltern Fadeew

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— 384 —

und Madame Witte, unsere Tante, meiner

Mutter Schwester, welche Helene schon über

elf Jahre lang nicht mehr gesehen hatten, zu

und Madame Witte, unsere Tante, meiner Mutter Schwester, welche Helene schon über elf Jahre lang nicht mehr gesehen hatten, zu besuchen. Auf unserem Wege durch das Gouvernement V oronege erfuhren wir in der Stadt Zadonsk, dass der Metropolit von Kieff, der hochwürdige Isidor, den wir in unseren Kinderjahren in Tiflis kennen gelernt hatten, wo er V orstand des Exarchates St. George war, auf einer Reise nach Petersburg zufällig gerade auch in der Stadt verweile, im Augenblicke aber gerade im Kloster Gottesdienst hielt. Wir hegten grosses Verlangen, ihn zu sehen; er erinnerte sich auch unser und sandte uns Botschaft, dass er sich sehr freuen würde, uns nach der Messe zu sehen. Wir machten uns nicht ohne einige Besorgnis meinerseits auf den Weg zur Kathedrale. Unterwegs sagte ich zu meiner Schwester:

besuchen. Auf unserem Wege durch das Gou-

vernement Voronege erfuhren wir in der Stadt

Zadonsk, dass der Metropolit von Kieff, der

hochwürdige Isidor, den wir in unseren Kinder-

jahren in Tiflis kennen gelernt hatten, wo er

Vorstand des Exarchates St. George war, auf

einer Reise nach Petersburg zufällig gerade

auch in der Stadt verweile, im Augenblicke

aber gerade im Kloster Gottesdienst hielt.

Wir hegten grosses Verlangen, ihn zu sehen;

er erinnerte sich auch unser und sandte uns

Botschaft, dass er sich sehr freuen würde, uns

nach der Messe zu sehen. Wir machten uns

nicht ohne einige Besorgnis meinerseits auf

den Weg zur Kathedrale. Unterwegs sagte

ich zu meiner Schwester:

„Nimm Dich doch gefälligst in Obacht,

dass Deine kleinen Teufelchen sich ruhig ver-

halten, solange wir uns beim Metropoliten

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befinden."

Sie brach in Lachen aus und sagte, dass

sie selbst dies sehnlichst wünsche, aber gut-

stehen könne sie für nichts.

"Nimm Dich doch gefälligst in Obacht, dass Deine kleinen Teufelchen sich ruhig verhalten, solange wir uns beim Metropoliten befinden." Sie brach in Lachen aus und sagte, dass sie selbst dies sehnlichst wünsche, aber gutstehen könne sie für nichts.

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- 385

Ja! das wusste ich freilich nur zu gut.

Ich war daher zwar gar nicht erstaunt, aber

doch in peinlichster Verlegenheit, als ich, wäh-

Ja! das wusste ich freilich nur zu gut. Ich war daher zwar gar nicht erstaunt, aber doch in peinlichster Verlegenheit, als ich, während der ehrwürdige alte Herr sich mit meiner Schwester über ihre Reisen zu unterhalten begann, bereits Klopflaute vernahm - eins zwei! - eins! zwei! drei! - Es war unmöglich, dass er diese zudringlichen Wesen überhören sollte, welche entschlossen schienen, sich in die Gesellschaft einzudrängen und an der Unterhaltung sich zu beteiligen; ja, um uns zu unterbrechen, setzten sie sogar die Möbel, die Spiegel, unsere Theetassen, ja selbst den Rosenkranz aus Bernstein-Kugeln, welchen der heiligmässige alte Mann in der Hand hielt, in schwingende Bewegung. Sofort bemerkte er unsere Verlegenheit, bewies sich aber gleich als Herr der Situation, indem er fragte, welche von uns beiden das Medium sei. Als richtige Egoistin zeigte ich sogleich auf meine Schwester. Er sprach über eine Stunde mit uns, stellte in lauter Stimme Fragen an meine Schwester, und wieder nur im Gedanken an deren unsichtbare Helfershelfer, und es schien, dass er einerseits sehr erstaunt, anderseits doch erfreut war, die Phänomene selbst gesehen zu haben.

rend der ehrwürdige alte Herr sich mit meiner

Schwester über ihre Reisen zu unterhalten

begann, bereits Klopflaute vernahm — eins —

zwei! — eins! zwei! drei! — Es war unmög-

lich, dass er diese zudringlichen Wesen über-

hören sollte, welche entschlossen schienen,

sich in die Gesellschaft einzudrängen und an

der Unterhaltung sich zu beteiligen; ja, um

uns zu unterbrechen, setzten sie sogar die

Möbel, die Spiegel, unsere Theetassen, ja selbst

den Rosenkranz aus Bernstein-Kugeln, wel-

chen der heiligmässige alte Mann in der Hand

hielt, in schwingende Bewegung.

Sofort bemerkte er unsere Verlegenheit,

bewies sich aber gleich als Herr der Situation,

indem er fragte, welche von uns beiden das

Medium sei. Als richtige Egoistin zeigte ich

sogleich auf meine Schwester. Er sprach

über eine Stunde mit uns, stellte in lauter

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Stimme Fragen an meine Schwester, und

wieder nur im Gedanken an deren unsicht-

bare Helfershelfer, und es schien, dass er

einerseits sehr erstaunt, anderseits doch erfreut

war, die Phänomene selbst gesehen zu haben.

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— 386 —

-

Beim Abschiede segnete er uns und sagte,

3 86

-

wir hätten gar keine Ursache, uns wegen der

Phänomene zu ängstigen.

Beim Abschiede segnete er uns und sagte, wir hätten gar keine Ursache, uns wegen der Phänomene zu ängstigen.

„Es giebt keine Kraft," sagte er, „welche

nicht sowohl ihrem Wesen wie ihrer Äusserung

nach vom Schöpfer ausgeht. Solange Ihr die

Euch verliehenen Gaben nicht missbraucht,

habt Ihr keine Nachteile zu befürchten. Es

ist uns durchaus nicht verboten, die ver-

,,Es giebt keine Kraft," sagte er, "welche nicht sowohl ihrem Wesen wie ihrer Äusserung nach vom Schöpfer ausgeht. Solange Thr die Euch verliehenen Gaben nicht missbraucht, habt Ihr keine Nachteile zu befürchten. Es ist uns durchaus nicht verboten, die verborgenen Kräfte der Natur zu erforschen. Es wird die Zeit kommen, da sie verstanden und nutzbar gemacht werden; aber jetzt ist sie noch nicht da. Möge Gottes Segen Dich begleiten, meine Tochter!"

borgenen Kräfte der Natur zu erforschen.

Es wird die Zeit kommen, da sie verstanden

und nutzbar gemacht werden; aber jetzt ist

sie noch nicht da. Möge Gottes Segen Dich

begleiten, meine Tochter!"

Er segnete Helene nochmals und machte

das Zeichen des Kreuzes über sie.

Wie oft mag H. P. Blavatsky in den

letzten Jahren sich dieser freundlichen Worte

eines der Oberhäupter der orthodoxen griechi-

schen Kirche erinnert haben, eines Mannes,

gegen welchen sie stets von Dankbarkeit

erfüllt war. —

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(Fortsetzung folgt.)

Er segnete Helene nochmals und machte das Zeichen des Kreuzes über sie. Wie oft mag H. P. Blavatsky in den letzten Jahren sich dieser freundlichen Worte eines der Oberhäupter der orthodoxen griechischen Kirche erinnert haben, eines Mannes, gegen ,velchen sie stets von Dankbarkeit erfüllt war. (Fortsetzung folgt.)

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.. Briefkasten.

Fragen von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur,

sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Ver-

fasser der „Lotusblüten" im „Briefkasten" besprochen.

A. W. in C. — Wegen Herrn Solowioffs Buch über

H. P. Blavatsky brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen;

Briefkasten.

denn abgesehen von persönlichen Ausfällen gegen die Ver-

fasserin von „Isis unveiled", welche ja in gar keinem Bezüge

zu der Sache stehen, beweist dieses übrigens ganz inter-

l"ragtln von Abonnenten, welche ni~ht rein persönlicher Natur, Bonäem von all~emeinem IfttereBae Bind, werden durch den Verfueer der "LotnablQten" im ,,Briefkasten" besproohen.

essante Buch für jeden tiefer Denkenden gerade das Gegenteil

von dem, was der Verfasser beabsichtigte. Ich kann den

Inhalt des Buches in kurzem nicht besser als durch eine

Parabel illustrieren:

„Als zum ersten Male ein Barometer erfunden wurde,

A. W. in C. - Wegen Herrn Solowioffs Buch über H. P. Blavatsky brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen; denn abgesehen von persönlichen Ausfallen gegen die Verfassenn von "Isis unveiled", welche ja in gar keinem Bezuge zu der Sache stehen, beweist dieses übrigens ganz intere.isante Buch für jeden tiefer Denkenden gerade das Gegenteil von dem, was der Verfasser beabsichtigte. Ich kann den Inhalt des Buches in kurzem nicht besser als durch eine Parabel illustrieren: "Als zum ersten Male ein Barometer erfunden wurde, welcher im voraus ankündigte, ob Sonnenschein oder Regen eintreten werde, da missverstand ein gelehrter Dummkopf die Sache und meinte, das Instrument hätte den Zweck, Wetter zu machen, und dass man angeblich Sonnenschein oder Regen hervorbringen könne, indem man das Quecksilber entweder hinauf- oder hinabschraube. Daraufhin schrieb er, da ihm dies nicht gelang, ein gelehrtes Buch, in welchem er die Sache als einen Betrug hinstellte, und die Leute, welche ebenso kurzsichtig waren, wie er, applaudierten ihm und warfen ihre Barometer fort; die Weisen aber lachten darüber. " Der Verfasser ist einer der verschiedenen Aspiranten für Chelaschaft, welcher trotz alles ihm gebotenen Entgegenkommens die Probe nicht bestehen konnte, und jetzt seinem Ärger über das Misslingen seines Planes Luft macht. Sein Buch enthält auf jeder Seite die schlagendsten Beweise seines Mangels an wahrer Erkenntnis und seiner Unf.ihigkeit, dem Geistigen sich zu nahen.

welcher im voraus ankündigte, ob Sonnenschein oder Regen

eintreten werde, da missverstand ein gelehrter Dummkopf

die Sache und meinte, das Instrument hätte den Zweck,

Wetter zu machen, und dass man angeblich Sonnenschein

oder Regen hervorbringen könne, indem man das Quecksilber

entweder hinauf- oder hinabscbraube. Daraufhin schrieb

er, da ihm dies nicht gelang, ein gelehrtes Buch, in welchem

er die Sache als einen Betrug hinstellte, und die Leute,

welche ebenso kurzsichtig waren, wie er, applaudierten ihm

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und warfen ihre Barometer fort; die Weisen aber lachten

darüber."

Der Verfasser ist einer der verschiedenen Aspiranten

für Chelaschaft, welcher trotz alles ihm gebotenen Ent-

gegenkommens die Probe nicht bestehen konnte, und jetzt

seinem Ärger über das Misslingen seines Planes Luft macht.

Sein Buch enthält auf jeder Seite die schlagendsten Beweise

seines Mangels an wahrer Erkenntnis und seiner Unfähig-

keil, dem Geistigen sich zu nahen.

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— 388 —

ö. F. in SS. — Eine ausführliche Besprechung der

von Ihnen gestellten Fragen wäre für den „Briefkasten"

viel zu lang. Sie finden aber eine vollständige Beantwortung

G. F. in Z. - Eine ausführliche Besprechung der von Ihnen gestellten Fragen wäre für den "Briefkasten" viel zu lang. Sie finden aber eine vollständige Beantwortung derselben und noch viel mehr in der "Geheimlehre im Christentum, nach den Erklärungen von Eckhart" (Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich), deren wiederholtes Lesen ich Ihnen dringend empfehle. A. F. in N. - Die Bilder. welche wir in unserm Innern sehen, sind die Produkte 'unserer Gemütszustände und Gedanken, und sie haben insofern Wert, als wir dadurch in den Stand gesetzt werden, unsere eigene Natur besser zu beurteilen, als es ohne diese Bilder der Fall sein würde. In der ganzen Natur entspricht jede sichtbare Form einem gewissen Charakter, oder mit anderen Worten, ein bestimmter Charakter drückt sith in einer bestimmten, demselben entsprechenden Form aus. Die sichtbaren Tiere sind die äusserlichen Symbole korrespondierender "\Villensformen in dem tierischen Teile der Weltseele, und wenn wir in uns selbst Tierfonnen sehen, so zeigt uns dies, dass in unserer Seele (Kama-rupa) tierische Instinkte und Kräfte in Thätigkeit sind. Nun ist zu bemerken, dass ein Mensch, welcher ganz mit einer Leidenschaft, die von ihm Besitz ergriffen, sich identifiziert hat, diese Leidenschaft nicht erkennen kann, da er ja, um sich selbst zu sehen und zu beurteilen, aus sich selbst heraustreten, sich selbst objektiv betrachten müsste. Wenn Sie deshalb von einem Tiere träumen, welches eine Leidenschaft repräsentiert, der Sie zugethan sind, so sollte ich dies als einen Beweis annehmen, dass Sie sich von derselben schon teilweise losgesagt haben, da Ihnen das Bild sonst nicht hätte objektiv werden können. Es liegt in Ihrem eigenen Willen, sich ganz davon frei zu machen.

derselben und noch viel mehr in der „Geheimlehre im

Christentum, nach den Erklärungen von Eckhart" (Leipzig,

Verlag von Wilhelm Friedrich), deren wiederholtes Lesen

ich Ihnen dringend empfehle.

A. F. in N. — Die Bilder, welche wir in unserm

Innern sehen, sind die Produkte unserer Gemütszustände

und Gedanken, und sie haben insofern Wert, als wir dadurch

in den Stand gesetzt werden, unsere eigene Natur besser

zu beurteilen, als es ohne diese Bilder der Fall sein würde.

In der ganzen Natur entspricht jede sichtbare Form einem

gewissen Charakter, oder mit anderen Worten, ein bestimmter

Charakter drückt sich in einer bestimmten, demselben ent-

sprechenden Form aus. Die sichtbaren Tiere sind die

äusserlichen Symbole korrespondierender Willensformen in

dem tierischen Teile der Weltseele, und wenn wir in uns

selbst Tierformen sehen, so zeigt uns dies, dass in unserer

Seele (Kama-rupa) tierische Instinkte und Kräfte in Thätigkeit

sind. Nun ist zu bemerken, dass ein Mensch, welcher ganz

mit einer Leidenschaft, die von ihm Besitz ergriffen, sich

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identifiziert hat, diese Leidenschaft nicht erkennen kann, da

er ja, um sich selbst zu sehen und zu beurteilen, aus sich

selbst heraustreten, sich selbst objektiv betrachten müsste.

Wenn Sie deshalb von einem Tiere träumen, welches eine

Leidenschaft repräsentiert, der Sie zugethan sind, so sollte

ich dies als einen Beweis annehmen, dass Sie sich von der-

selben schon teilweise losgesagt haben, da Ihnen das Bild

sonst nicht hätte objektiv werden können. Es liegt in

Ihrem eigenen Willen, sich ganz davon frei zu machen.

Druck von Carl Otto in Meerane.

Druck von earl Otto in Meerane.

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," Das Evangelium Buddhas.

(Fortsetzung.)

Siddhärtha hatte seine wallenden Locken

abgeschnitten und sein königliches Gewand

für ein schlechtes erdfarbenes Kleid vertauscht.

Er hatte Channa, den Rosselenker, mit der

edlen Stute Kantaka zum Könige Shuddho-

dana gesandt, um ihm die Botschaft zu

bringen, dass der Prinz die Welt verlassen

hätte, und so wandelte der Bodhisattwa auf

der Landstrasse hin, mit einer Bettlerschale

in seiner Hand.

Trotz alledem war die Majestät seines

Geistes unter der Armseligkeit seiner Er-

scheinung nur schlecht verhüllt. Seine auf-

rechte Haltung verriet seine edle Geburt

Das Evangelium Buddhas.

und aus seinen Augen strahlte ein Feuereifer

LotusMüten XXXIII. 26

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(Fortsetzung.)

Siddhartha hatte seine wallenden Locken abgeschnitten und sein königliches Gewand für ein schlechtes erdfarbenes Kleid vertauscht, Er hatte Channa, den Rosselenker, mit der edlen Stute Kantaka zum Könige Shuddhodana gesandt, um ihm die Botschaft zu bringen, dass der Prinz dIe Welt verlassen hätte, und so wandelte der Bodhisattwa auf der Landstrasse hin, mit einer Bettlerschale In seIner Hand. Trotz alledem war die Majestät semes Geistes unter der Armseligkeit seiner Erscheinung nur schlecht verhüllt. Seine aufrechte Haltung verriet seine edle Geburt und aus seinen Augen strahlte ein Feuereifer Lotusblüten XXXIII.

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— 390 —

39° -

für die Wahrheit. Die Schönheit seiner Ju-

gend ward verklärt durch die Heiligkeit,

welche sein Haupt wie mit einem Schimmer

für die Wahrheit. Die Schönheit seiner J ugend ward verklärt durch die Heiligkeit, welche sein Haupt wie mit einem Schimmer umgab.

umgab.

Jedermann, der diese seltene Erscheinung

sah, blickte ihn an mit Erstaunen. Diejenigen,

welche eilig dahingingen, hielten ihre Schritte

an und sahen sich nach ihm um, und da war

keiner, der ihn nicht mit Ehrerbietung be-

grüsste.

Der Prinz betrat die Stadt Räjagriha und

Jedermann, der diese seltene Erscheinung sah, blickte ihn an mit Erstaunen. Diejenigen, welche eilig dahingingen, hielten ihre Schritte an und sahen sich nach ihm um, und da war keiner, der ihn nicht mit Ehrerbietung begrüsste.

ging von Haus zu Haus, stillschweigend

wartend, bis ihm Xahrung angeboten wurzle.

Überall, wohin der Gesegnete kam, gab man

ihm, was man hatte; die Leute beugten sich

vor ihm ehrfurchtsvoll und waren von Dank

erfüllt, weil er sich herbeigelassen hatte, sich

ihrem Hause zu nähern.

Die Alten sowohl als die Jungen waren

gerührt und sagten: „Dies ist ein edler Muni*),

sein Nahen bringt Segen. Welche Freude

für uns!"

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Und der König Bimbisära erfuhr von

Der Prinz betrat die Stadt Rajagriha und ,ging von Haus zu Haus, stillschweigend wartend, bis ihm ~ahrung angeboten wut;de. Überall, wohin der Gesegnete kam, gab man ihm, was man hatte; die Leute beugten sich vor ihm ehrfurchtsvoll und waren von Dank erfüllt, weil er sich herbeigelassen hatte, sich ihrem Hause zu nähern.

der Bewegung in der Stadt und fragte nach

*) Ein religiöser Denker. Ein Weiser.

Die Alten sowohl als die Jungen waren gerührt und sagten: "Dies ist ein edler Muni*), sein Nahen bringt Segen. Welche Freude für uns!" Und der König Bimbisara erfuhr von der Bewegung in der Stadt und fragte nach *) Ein religiöser Denker.

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Ein \Veiser.

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— 39i —

39 1

der Ursache derselben, und nachdem er die

Nachricht empfangen hatte, sandte er einen

seiner Beamten, um den Fremden zu be-

der Ursache derselben, und nachdem er die Nachricht empfangen hatte, sandte er einen seiner Beamten, um den Fremden zu beobachten.

obachten.

Als er hörte, dass der Fremde ein Shäkya

und von edler Geburt zu sein scheine, und

dass er sich nach dem Ufer eines Flusses

im Walde begeben hätte, um dort die in der

Schale gesammelte Nahrung zu geniessen,

da wurde sein Herz bewegt, und er zog sein

königliches Festgewand an, setzte die goldene

Krone auf sein Haupt und ging hinaus mit

Als er hörte, dass der Fremde ein Shakya und von edler Geburt zu sein scheine, und dass er sich nach dem Ufer eines Flusses im Walde begeben hätte, um dort die in der Schale gesammelte Nahrung zu geniessen, da wurde sein Herz bewegt, und er zog sein königliches Festgewand an, setzte die goldene Krone auf sein Haupt und ging hinaus mit seinen gereiften und weisen Ratgebern, um den geheimnisvollen Gast zu besuchen.

seinen gereiften und weisen Ratgebern, um

den geheimnisvollen Gast zu besuchen.

Der König sah den Muni aus dem Shäkya-

Geschlechte unter einem Baume sitzen. Bim-

bisära betrachtete seinen ruhigen Gesichts-

ausdruck und sein würdevolles Benehmen,

grüsste ihn ehrerbietig und sprach:

„O Shramana, Deine Hände sind dazu

gemacht, die Zügel eines Königreiches zu

halten und nicht, um eine Bettelschale zu

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tragen. Würde ich nicht glauben, dass Du

selbst von königlicher Abstammung bist, so

würde ich Dich bitten, die Regierung meines

26*

Der König sah den Muni aus dem ShakyaGeschlechte unter einem Baume sitzen. Bimbisara betrachtete seinen ruhigen Gesichtsausdruck und sein würdevolles Benehmen, grüsste ihn ehrerbietig und sprach: ,,0 Shramana, Deine Hände sind dazu gemacht, die Zügel eines Königreiches zu halten und nicht, um eine Bettelschale zu tragen. Würde ich nicht glauben, dass Du selbst von königlicher Abstammung bist, so würde ich Dich bitten, die Regierung meines 26~

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-

Landes und meine königliche Macht mit mir

39 2

zu teilen. Das Verlangen nach Macht steht

den Edlen gut an und Reichtum ist nicht zu

Landes und meine königliche Macht mit mir zu teilen. Das Verlangen nach Macht steht den Edlen gut an und Reichtum ist nicht zu verachten. R-eich zu werden und dabei die Religion zu verlieren, ist kein guter Gewinn; wer aber alle drei, Macht, Reichtum und Religion besitzt und sie vernünftig und weise verwendet, den halte ich für einen grossen Meister."

verachten. Reich zu werden und dabei die

Religion zu verlieren, ist kein guter Gewinn;

wer aber alle drei, Macht, Reichtum und Re-

ligion besitzt und sie vernünftig und weise

verwendet, den halte ich für einen grossen

Meister."

Der grosse Shäkya - Muni erhob seine

Augen und antwortete:

„Es ist bekannt, o König, dass Du frei-

sinnig und religiös bist und Deine Worte sind

klug. Von einem guten Menschen, der einen

guten Gebrauch von seinem Reichtum macht,

sagt man mit Recht, dass er einen grossen

Schatz besitzt; aber der Geizige, der seinen

Reichtum aufhäuft, hat keinen Gewinn.

„Barmherzigkeit bringt reichliche Zinsen;

Barmherzigkeit ist der grösste Reichtum;

denn obgleich er zerstreut wird, so bringt

Der grosse Shakya - Muni erhob seine Augen und antwortete:

er doch keine Reue.

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„Ich habe alle Ketten zerbrochen, weil

ich die Befreiung suche. Wie könnte ich

wieder in die Welt zurückkehren wollen?

"Es ist bekannt, 0 König, dass Du freisinnig und religiös bist und Deine Worte sind klug. Von einem guten Menschen, der einen guten Gebrauch von seinem Reichtum macht, sagt man mit Recht, dass er einen grossen Schatz besitzt; aber der Geizige, der seinen Reichtum aufhäuft, hat keinen Gewinn. "Barmherzigkeit bringt reichliche Zinsen; Barmherzigkeit ist der grösste Reichtum; denn obgleich er zerstreut wird, so bringt er doch keine Reue. "Ich habe alle Ketten zerbrochen, weil ich die Befreiung suche. Wie könnte ich wieder in die Welt zurückkehren wollen?

.

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393

Wer die religiöse Wahrheit sucht, welche

von allen Schätzen der höchste ist, muss alles

zurücklassen, das ihn betrifft oder seine Ge-

Wer die religiöse Wahrheit sucht, welche von allen Schätzen der höchste ist, muss alles zurücklassen, das ihn betrifft oder seine Gedanken in Anspruch nimmt, er muss nur das eine Ziel verfolgen. Er muss seine Seele von Habsucht und Lüsten befreien und auch von dem Verlangen nach Macht.

danken in Anspruch nimmt, er muss nur das

eine Ziel verfolgen. Er muss seine Seele

von Habsucht und Lüsten befreien und auch

von dem Verlangen nach Macht.

„Nähre die Lust nur ein wenig, und sie

wird wachsen wie ein Kind. Übe weltliche

Gewalt aus, und Du beladest Dich mit Sorgen.

„Besser als das Königtum über der Erde,

besser als das Leben im Himmel, besser als

die Herrschaft über alle Welten ist die Frucht

der Heiligkeit.

„Der Bodhisattwa hat die täuschende Na-

tur des Reichtums erkannt, und wird nicht

Gift für Nahrung nehmen.

"Nähre die Lust nur ein wenig, und sie wird wachsen wie ein Kind. Übe weltliche Gewalt aus, und Du beladest Dich mit Sorgen.

„Wird der gefangene Fisch sich noch nach

der Angel sehnen, oder der gefangene Vogel

sich in das Netz verlieben?

„Der Kranke, welcher das Fieber hat, sucht

eine kühlende Arznei. Sollen wir ihm raten,

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dasjenige zu trinken, was das Fieber vermehrt?

Können wir das Feuer auslöschen, indem wir

"Besser als das Königtum über der Erde, besser als das Leben im Himmel, besser als die Herrschaft über alle Welten ist die Frucht der Heiligkeit.

Holz dazu tragen?

"Der Bodhisattwa hat die täuschende Natur des Reichtums erkannt, und wird nicht Gift für Nahrung nehmen. "Wird der gefangene Fisch sich noch nach der Angel sehnen, oder der gefangene Vogel sich in das Netz verlieben? "Der Kranke, welcher das Fieber hat, sucht eine kühlende Arznei. Sollen wir ihm raten, dasjenige zu trinken, was das Fieber vermehrt? Können wir das Feuer auslöschen, indem wir Holz dazu tragen?

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394

„Ich bitte Dich, bemitleide mich nicht.

Bemitleide lieber diejenigen, denen die Sorgen

des Königtums und die Beschwerden grosser

"Ich bitte Dich, bemitleide mich nicht. Bemitleide lieber diejenigen, denen die Sorgen des Königtums und die Beschwerden grosser Reichtümer aufgebürdet sind. Sie geniessen dieselben mit Zittern, denn beständig bedroht sie der Verlust derjenigen Güter, an denen ihre Herzen hängen, und wenn sie sterben, so können sie weder ihr Gold noch ihr Königsdiadem mit sich nehmen. Welchen v'" orzug hat ein toter König vor einem toten Bettler?

Reichtümer aufgebürdet sind. Sie geniessen

dieselben mit Zittern, denn beständig bedroht

sie der Verlust derjenigen Güter, an denen

ihre Herzen hängen, und wenn sie sterben,

so können sie weder ihr Gold noch ihr Königs-

diadem mit sich nehmen. Welchen Vorzug

hat ein toter König vor einem toten Bettler?

„Möchte ein Kaninchen, das aus dem

Rachen der Schlange gerettet wurde, wieder

in denselben zurückkehren; um verschlungen

zu werden? Würde ein Mensch, der sich an

einer Fackel die Hand verbrannt hat, sie

noch einmal aufnehmen, nachdem er sie auf

die Erde geworfen hat? Würde ein Blinder,

der sehend geworden ist, seine Augen wieder

zu verderben wünschen?

„Mein Herz begehrt keinen niederen Ge-

winn. Deshalb habe ich mein Königsdiadem

hinweggethan, und ziehe es vor, frei von den

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Beschwerden des Lebens zu sein.

"Möchte ein Kaninchen, das aus dem Rachen der Schlange gerettet wurde, wieder in denselben zurückkehren; um verschlungen zu werden? Würde ein Mensch, der sich an einer Fackel die Hand verbrannt hat, sie noch einmal aufnehmen, nachdem er sie auf die Erde geworfen hat? 'Vürde ein Blinder, der sehend geworden ist, seine Augen wieder zu verderben ~nschen?

„Versuche es deshalb nicht, mich in neuen

Verwandtschaften und Pflichten zu verstricken

"Mein Herz begehrt keinen niederen Gewinn. Deshalb habe ich mein Königsdiadem hinweggethan, und ziehe es vor, frei von den Beschwerden des Lebens zu sein. "Versuche es deshalb nicht, mich in neuen Verwandtschaften und Pflichten zu verstricken

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— 395 —

-

und hindere mich nicht an der Vollendung

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des Werkes, das ich begann.

„Es thut mir leid, Dich zu verlassen; aber

und hindere mich nicht an der.Vollendung des Werkes, das ich begann.

ich will zu den Weisen gehen, die mich die

Wahrheit lehren können, und so den Pfad

'finden, um dem Übel zu entrinnen.

„Möge Dein Land Frieden und Wohlhaben-

heit geniessen, und Weisheit auf Dein Herr-

schertum sich ausgiessen, wie die Strahlen

der Mittagsonne. Möge Deine königliche

Macht stark und die Gerechtigkeit das Scepter

in Deiner Hand sein."

Da ergriff der König ehrfurchtsvoll Shä-

kya-Munis Hand, beugte sich vor ihm und

sprach; „Mögest Du dasjenige erlangen, was

,

"Es thut mir leid, Dich zu verlassen; aber ich will zu den Weisen gehen, die mich die Wahrheit lehren können, und so den Pfad finden, um dem Übel zu entrinnen.

Du suchst, und wann Du es erlangt hast, so

"Möge Dein Land Frieden und W ohlhabenheit geniessen, und Weisheit auf Dein Herrschertum sich ausgiessen, wie die Strahlen der Mittagsonne. ~Iöge Deine königliche Macht stark und die Gerechtigkeit das Scepter in Deiner Hand sein."

bitte ich Dich, komme zurück und nimm

mich als Deinen Schüler an."

Bodhisattwa schied von dem Könige in

Freundschaft und Wohlwollen, und er nahm

sich in seinem Herzen vor, ihm seinen Wunsch

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zu erfüllen.

Da ergriff der König ehrfurchtsvoll Shakya-Munis Hand, beugte sich vor ihm und sprach; "Mögest Du dasjenige erlangen, was Du suchst, und wann Du es erlangt hast, so bitte ich Dich, komme zurück und nimm mich als Deinen Schüler an." Bodhisattwa schied von dem Könige in Freundschaft und Wohlwollen, und er nahm sich in seinem Herzen vor, ihm seinen Wunsch zu erfüllen.

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IX.

Buddhas Suchen.

Unter den Brahminen waren Aräda und

IX.

Udraka als Lehrer berühmt, und es gab da-

mals niemanden, der sie an Gelehrsamkeit

Buddhas Suchen.

und philosophischem Wissen übertraf.

Bodhisattwa ging zu ihnen und setzte sich

zu ihren Füssen. Er hörte ihre Lehren vom

Unter den Brahminen waren Arada und U draka als Lehrer berühmt, und es gab damals niemanden, der sie an Gelehrsamkeit und philosophischem Wissen übertraf.

Atmän oder dem Selbst, welches das Ego

der Seele und das Thuende von allen Dingen

ist. Er lernte ihre Ansichten über "die Seelen-

wanderung und des Gesetzes des Karma; wie

die Seelen von schlechten Menschen leiden

müssten, indem sie in Menschen einer niedri-

gen Klasse, in Tieren oder in der Hölle

wiedergeboren würden; während diejenigen,

welche sich durch Libationen und Opfer und

Bodhisattwa ging zu ihnen und setzte sich zu ihren Füssen. Er hörte ihre Lehren vom Atman oder dem Selbst, welches das Ego der Seele und das Thuende von allen Dingen ist. Er lernte ihre Ansichten über -die Seelenwanderung und des Gesetzes des Karma; wie die Seelen von schlechten Menschen leiden müssten, indem sie in Menschen einer niedrigen Klasse, in Tieren oder in der Hölle wiedergeboren würden; während diejenigen, welche sich durch Libationen und Opfer und Selbstabtötungen gereinigt hatten, Könige, Brahminen oder Devas würden und auf immer höhere Stufen des Daseins sich erhöben. Er studierte ihre Formeln und Ceremonien, sowie die Methode, durch welche sie während ekstatischen Zuständen Befreiung desEgos vom materiellen Dasein erlangten.

Selbstabtötungen gereinigt hatten, Könige,

Brahminen oder Devas würden und auf immer

höhere Stufen des Daseins sich erhöben. Er

studierte ihre Formeln und Ceremonien, sowie

die Methode, durch welche sie während ek-

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statischen Zuständen Befreiung des Egos vom

materiellen Dasein erlangten.

Aräda sagte: „Was ist das Selbst, welches

Arada sagte: "Was ist das Selbst, welches

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— 397 —

397

die Thätigkeiten der fünf Wurzeln der Seele,

Gefühl, Geruch, Geschmack, Sehen und Hören

wahrnimmt? Was ist dasjenige, welches in

die Thätigkeiten der fünf Wurzeln der Seele, Gefühl, Geruch, Geschmack, Sehen und Hören wahrnimmt? Was ist dasjenige, welches in den zwei Arteg der Bewegung thätig ist, in den Händen und in den Füssen? Das Rätsel der Seele stellt sich vor in den Ausdrücken: "Ich sage", "Ich weiss und nehme wahr", "Ich komme und gehe", oder "Ich bleibe da". Deine Seele ist nicht Dein Körper, sie ist nicht Dein Auge, nicht Dein Ohr, nicht Deine Nase, nicht Deine Zunge, noch Dein Geist. Das Ich ist der Riecher in der Nase, der Schmecker in der Zunge, der Seher im Auge, der Hörer im Ohr und der Denker im Geiste. Das Ich bewegt Deine Hände und Füsse. Das I ch ist Deine Seele. Das Dasein der Seele zu bezweifeln ist unreligiös, .und wer diese Wahrheit nicht einsieht, für den giebt es keinen Weg zur Erlösung. Tiefes Grübeln verschleiert leicht die klare Einsicht und verursacht Verwirrung und Unglaube, aber die Reinigung der Seele bringt uns auf den Weg des Entrinnens. Die wahre Befreiung wird dadurch erlangt, dass man sich von der grossen Menge zurückzieht, das Leben eines Einsiedlers führt, und nur von Almosen lebt. Wenn wir alle Begierden verleugnen

den zwei Artea der Bewegung thätig ist, in

den Händen und in den Füssen? Das Rätsel

der Seele stellt sich vor in den Ausdrücken:

„Ich sage", „Ich weiss und nehme wahr", „Ich

komme und gehe", oder „Ich bleibe da".

Deine Seele ist nicht Dein Körper, sie ist

nicht Dein Auge, nicht Dein Ohr, nicht Deine

Nase, nicht Deine Zunge, noch Dein Geist.

Das Ich ist der Riecher in der Nase, der

Schmecker in der Zunge, der Seher im Auge,

der Hörer im Ohr und der Denker im Geiste.

Das Ich bewegt Deine Hände und Füsse.

Das Ich ist Deine Seele. Das Dasein der

Seele zu bezweifeln ist unreligiös, und wer

diese Wahrheit nicht einsieht, für den giebt

es keinen Weg zur Erlösung. Tiefes Grübeln

verschleiert leicht die klare Einsicht und

verursacht Verwirrung und Unglaube, aber

die Reinigung der Seele bringt uns auf den

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Weg des Entrinnens. Die wahre Befreiung

wird dadurch erlangt, dass man sich von

der grossen Menge zurückzieht, das Leben

eines Einsiedlers führt, und nur von Almosen

lebt. Wenn wir alle Begierden verleugnen

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- 398 -

und mit Klarheit das Nichtvorhandensein

der Materie erkennen, so erreichen wir einen

Zustand völliger Leere. Hier finden wir die

Bedingungen des nichtmateriellen Lebens.

Wie das Monja-Gras, wenn es aus seiner

hornigen Umhüllung frei gemacht ist, oder

wie der aus der Gefangenschaft entronnene

Vogel, so findet das Ego, wenn es sich von

allen Beschränkungen frei gemacht hat, voll-

kommene Freiheit. Dies ist die wahre Er-

lösung, aber nur diejenigen, welche tiefen

Glauben haben, werden lernen."

Bodhisattwa fand keine Befriedigung in

diesen Lehren. Er antwortete: „Die Men-

schen sind in Knechtschaft, weil sie noch

nicht die Vorstellung des Ichs entfernt haben.

I

„Das Ding und dessen Eigenschaft sind

in unserem Denken aber nicht in der Wirk-

lichkeit von einander verschieden. Hitze ist

in unserer Vorstellung vom Feuer verschie-

den; aber in Wirklichkeit kann man die

Hitze vom Feuer nicht trennen. Du sagst:

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dass Du die Eigenschaften wegnehmen und das

Ding (an sich) bestehen lassen kannst; wenn

Du aber Deine Theorie bis zum Ende ver-

und mit Klarheit das Nichtvorhandensein der Materie erkennen, so erreichen wir einen Zustand völliger Leere. Hier finden wir die Bedingungen des nichtmateriellen Lebens. Wie das Monja-Gras, wenn es aus seiner hornigen Umhüllung frei gemacht ist, oder wie der aus der Gefangenschaft entronnene Vogel, so findet das Ego, wenn es sich von allen Beschränkungen frei gemacht hat, vollkommene Freiheit. Dies ist die ·wahre Erlösung, aber nur diejenigen, welche tiefen Glauben haben, werden lernen."

folgst, so wirst Du sehen, dass dies nicht so ist.

Bodhisattwa fand keine Befriedigung in diesen Lehren. Er antwortete: ,.Die Menschen sind in Knechtschaft, weil sie noch nicht die Vorstellung des Ichs entfernt haben. "Das Ding und dessen Eigenschaft sind In unserem Denken aber nicht in der Wirklichkeit von einander verschieden. Hitze ist in unserer Vorstellung vom Feuer verschieden; aber in Wirklichkeit kann man die Hitze vom Feuer nicht trennen. Du sagst: . dass Du die Eigenschaften wegnehmen und das Ding (an sich) bestehen lassen kannst; ,venn Du aber Deine Theorie bis zum Ende verfolgst, so wirst Du sehen, dass dies nicht so ist.

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— 399 —

399

„Ist nicht der Mensch ein sehr zusammen-

gesetzter Organismus? Bestehen wir nicht

aus verschiedenen Skandhas*), wie unsere

"Ist nicht der Mensch ein sehr zusammengesetzter Organismus? Bestehen wir nicht aus verschiedenen Skandhas *), wie unsere t Weisen sie nennen? Der Mensch besteht aus der materiellen Form, aus Empfindung, Gedanken, Neigungen und schliesslich Verstand. Dasjenige, was cian das Ego nennt, wenn man sagt: "Ich bin", ist nicht ein Wesen, das hinter den Skandhas steht; es wird durch das Zusammenwirken der Skandhas erzeugt. Da ist Seele, Empfindung, Gedanke und da ist Wahrheit, und Wahrheit ist Seele, wenn sie auf dem Pfade der Gerechtigkeit wandelt. Aber da ist kein besonderes Seelen - Ich, ausserhalb oder hinter dem Gedanken des Menschen. Wer glaubt, dass das Ego ein (von seiner Natur) verschiedenes Ding ist, der hat nicht die richtige Vorstellung von der Natur der Dinge. Schon das Suchen nach Atman ist unrecht; man geht dabei von falschen Voraussetzungen aus und wird in eine falsche Richtung geführt**).

'Weisen sie nennen? Der Mensch besteht

aus der materiellen Form, aus Empfindung,

Gedanken, Neigungen und schliesslich Ver-

stand. Dasjenige, was man das Ego nennt,

wenn man sagt: „Ich bin", ist nicht ein

Wesen, das hinter den Skandhas steht; es

wird durch das Zusammenwirken der Skan-

dhas erzeugt. Da ist Seele, Empfindung,

Gedanke und da ist Wahrheit, und Wahrheit

ist Seele, wenn sie auf dem Pfade der Ge-

rechtigkeit wandelt. Aber da ist kein be-

sonderes Seelen-Ich, ausserhalb oder hinter

dem Gedanken des Menschen. Wer glaubt,

dass das Ego ein (von seiner Natur) ver-

schiedenes Ding ist, der hat nicht die richtige

Vorstellung von der Natur der Dinge. Schon

das Suchen nach Atmän ist unrecht; man

geht dabei von falschen Voraussetzungen aus

und wird in eine falsche Richtung geführt**).

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*) Elemente oder Eigenschaften (Tattwas).

**) Wer nach Gott (der Wahrheit) sucht, als ob es

ein objektives, äusserliches und von ihm selbst verschiedenes

Ding wäre, der entfernt sich von ihm und verschliesst sich

der Erkenntnis der Gottheit, die der Grund seines eigenen

Wesens ist.

*) Elemente oder Eigenschaften tTattwas). **) Wer nach Gott (der Wahrheit) sucht, als ob es ein objektives, äusserliches und von ihm selbst verschiedenes Ding wäre, der entfernt sich von ihm und verschliesst sich der Erkenntnis der Gottheit, die der Grund seines eigenen Wesens ist.

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— 4°° —

400

„Wie viel Verwirrung des Denkens kommt

von unserem Interesse in (unser) Selbst und

von unserer Eitelkeit, wenn wir denken:

"Wie viel Verwirrung des Denkens kommt von unserem Interesse in (unser) Selbst und von unserer Eitelkeit, wenn wir denken: "Ich bin so gross 1" oder "Ich habe dieses erstaunliche Werk vollbracht 1" Die Vorstellung von unserem Ich steht zwischen unserer rationellen Natur und der Wahrheit; v.erbanne si~, und Du wirst dann die Dinge sehen, so wie sie in Wirklichkeit sind. Wer richtig denkt, wird sich aus Unwissenheit befreien und Weisheit erlangen. Die Ideen: "Ich bin" und "Ich werde sein", oder "Ich werde nicht sein" finden keinen Platz in einem klaren Denker.

„Ich bin so gross!" oder „Ich habe dieses

erstaunliche Werk vollbracht!" Die Vor-

stellung von unserem Ich steht zwischen

unserer rationellen Natur und der Wahrheit;

verbanne sie, und Du wirst dann die Dinge

sehen, so wie sie in Wirklichkeit sind. Wer

richtig denkt, wird sich aus Unwissenheit

befreien und Weisheit erlangen. Die Ideen:

„Ich bin" und „Ich werde sein", oder „Ich

werde nicht sein" finden keinen Platz in

einem klaren Denker.

„Überdies, wenn Dein Ego zurückbleibt,

wie kannst Du wahre Befreiung erlangen?

Wenn das Ego in irgend einer der drei

Welten wiedergeboren werden muss, sei es

auf Erden, in der Hölle, oder selbst im Himmel,

so wird uns immer wieder das unvermeidliche

Schicksal des Daseins treffen und wir werden

in Selbstsucht und Sünde verwickelt werden.

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„Alles Zusammengesetzte ist dem Getrennt-

werden unterworfen, und wir können dem

Geboren werden, Krankheit, Greisenalter und

"Überdies, wenn Dein Ego zurückbleibt, wie kannst Du wahre Befreiung erlangen? Wenn das Ego in irgend einer der drei Welten wiedergeboren werden muss, sei es auf Erden, in der Hölle, oder selbst im Himmel, so wird uns immer wieder das unvermeidliche Schicksal des Daseins treffen und wir werden in Selbstsucht und Sünde verwickelt werden. "Alles Zusammengesetzte ist dem Getrenntwerden unterworfen, und wir können dem Geborenwerden, Krankheit, Greisenalter und

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Tod nicht entgehen. Ist dies ein gänzliches

-

Entrinnen?"

4°1

Udraka sprach: „Siehst Du Dich nicht

von den Wirkungen des Karma umgeben?

Tod nicht entgehen. Entrinnen ?"

Was macht die Menschen in Charakter,

Stellung, Besitz und Schicksal von einander

verschieden? Es ist ihr Karma, und das

Ist dies ein gänzliches

Karma schliesst Verdienst und Schuld in sich

ein. Die Wanderung der Seele ist durch

Udraka sprach: "Siehst Du Dich nicht von den Wirkungen des Karma umgeben? Was macht die Menschen in Charakter, Stellung, Besitz und Schicksal von einander verschieden? Es ist ihr Karma, und das Karma schliesst Verdienst und Schuld in sich ein. Die Wanderung der Seele ist durch ihr Karma bedingt. Von früheren Daseinsperioden erben wir die bösen Wirkungen unserer bösen Thaten und die guten Wirkungen unserer guten Thaten. Wäre dies nicht so, wie könnte es anders sein?"

ihr Karma bedingt. Von früheren Daseins-

perioden erben wir die bösen Wirkungen

unserer bösen Thaten und die guten Wirkungen

unserer guten Thaten. Wäre dies nicht so,

wie könnte es anders sein?"

Der Tathägata dachte tief über die

Probleme der Seelenwanderung und das

Karma nach und fand die darin enthaltene

Wahrheit.

„Die Lehre vom Karma," sprach er, „kann

nicht abgeleugnet werden; denn jede Wirkung

hat ihre Ursache. Was man säet, das wird

man ernten, und was wir ernten, muss in

unseren früheren Leben gesäet worden sein.

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„Ich sehe, dass die Wanderung der Seele

dem Gesetze von Ursache und Wirkung

Der Tathagata dachte tief über die Probleme der Seelenwanderung und das Karma nach und fand die darin enthaltene Wahrheit. "Die Lehre vom Karma," sprach er, "kann nicht abgeleugnet werden; denn jede Wirkung hat ihre Ursache. Was man säet, das wird man ernten, und was wir ernten, muss in unseren früheren Leben gesäet worden sein. "Ich sehe, dass die Wanderung der Seele dem Gesetze von Ursache und Wirkung

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— 4°2 —

4-02

unterworfen ist; denn die Schicksale der

Menschen sind von ihnen selber geschaffen;

unterworfen ist; denn die Schicksale der ~{enschen sind von ihnen selber geschaffen; aber ich sehe keine Wanderung des Ichs.

aber ich sehe keine Wanderung des Ichs.

„Ist nicht diese meine Individualität eine

Zusammensetzung, materieller sowohl als

geistiger Natur? Ist sie nicht aus Eigen-

schaften zusammengesetzt, die durch eine

stufenweise Entwicklung ins Dasein kamen?

Die fünf Wurzeln der Sinnenwahrnehmungen

,.Ist nicht diese meine Individualität eine Zusammensetzung, materieller sowohl als geistiger Natur? Ist sie nicht aus Eigenschaften zusammengesetzt, die durch eine stufenweise Entwicklung ins Dasein kamen? Die fünf Wurzeln der Sinnenwahmehmungen in diesem Organismus stammen von den Vorfahren, welche diese Funktionen ausübten. Die Ideen, welche ich denke, kamen zu mir teils von anderen, die dieselben gedacht haben, und teils entstehen sie aus Zusammensetzungen von solchen Ideen in meinem eigenen Geiste. Diejenigen, welche dieselben Sinnesorgane brauchten, und dieselben Ideen dachten, ehe ich in diese meine Individualität zusammenwuchs, sind meine früheren Existenzen; sie sind ebenso sehr meine V orfahren, als mein Ich von gestern der Vater des Ich s ist, welches ich heute bin, und das Karma meiner vergangenen Thaten bedingt das Schicksal meines gegenwärtigen Daseins.

in diesem Organismus stammen von den Vor-

fahren, welche diese Funktionen ausübten.

Die Ideen, welche ich denke, kamen zu

mir teils von anderen, die dieselben gedacht

haben, und teils entstehen sie aus Zusammen-

setzungen von solchen Ideen in meinem

eigenen Geiste. Diejenigen, welche dieselben

Sinnesorgane brauchten, und dieselben Ideen

dachten, ehe ich in diese meine Individuali-

tät zusammenwuchs, sind meine früheren

Existenzen; sie sind ebenso sehr meine Vor-

fahren, als mein Ich von gestern der Vater

des Ichs ist, welches ich heute bin, und

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das Karma meiner vergangenen Thaten be-

dingt das Schicksal meines gegenwärtigen

Daseins.

„Nehmen wir an, es gäbe einen Atmän

"Nehmen wir an, es gäbe emen Atman

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— 403 —

-

(Selbst), welcher die Thätigkeiten der Sinne

40 3

ausübt, so würde daraus folgen, dass, wenn

die Thüre des Sehens niedergerissen und das

(Selbst), welcher die Thätigkeiten der Sinne ausübt, so würde daraus folgen, dass, wenn die Thüre des Sehens niedergerissen und das Auge herausgenommen wäre, der Atman durch die dadurch vergrösserte Öffnung blicken und die Formen in seiner Umgebung noch besser sehen könnte, als vorher. Er könnte dann Töne besser hören, wenn die Ohren entfernt würden; besser riechen, wenn man die Nase abschnitte, besser schmecken, wenn die Zunge herausgerissen wäre, und besser fühlen, wenn der Körper zerstört wäre.

Auge herausgenommen wäre, der Atmän

durch die dadurch vergrösserte Öffnung

blicken und die Formen in seiner Umgebung

noch besser sehen könnte, als vorher. Er

könnte dann Töne besser hören, wenn die

Ohren entfernt würden; besser riechen, wenn

man die Nase abschnitte, besser schmecken,

wenn die Zunge herausgerissen wäre, und

besser fühlen, wenn der Körper zerstört

wäre.

„Ich erkenne die Erhaltung und das

Wandern der Seele; ich erkenne die Wahr-

heit des Karma, aber ich sehe keinen Atmän,

welcher eueren Lehren gemäss der Voll-

bringer euerer Thaten sein soll; denn dieser

Atmän, dieses „Selbst", dieses Ego in „Ich

sage" und „Ich will", ist eine Täuschung.

Wäre dieses (sogenannte) Selbst eine Wirk-

lichkeit, wie könnte es da ein Entrinnen aus

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der Selbstheit geben? Die Schrecken der

Hölle würden ohne Ende sein und es gäbe

keine Erlösung. Die Leiden unseres Daseins

würden dann nicht aus unserer Unwissenheit

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!,Ich erkenne die Erhaltung und das Wandern der Seele; ich erkenne die Wahrheit des Karma, aber ich sehe keinen Atman, welcher eueren Lehren gemäss der V 011bringer euerer Thaten sein soll; denn dieser Atman, dieses "Selbst", dieses Ego in "Ich sage" und "Ich will", ist eine Täuschung. Wäre dieses (sogenannte) Selbst eine Wirklichkeit, wie könnte es da ein Entrinnen aus der Selbstheit geben? Die Schrecken der Hölle würden ohne Ende sein und es gäbe keine Erlösung. Die Leiden unseres Daseins würden dann nicht aus unserer Unwissenheit

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— 404 —

und Sünde entspringen, sondern der wesent-

liche Teil unseres Wesens sein*)."

Und Bödhisattwa ging zu den Priestern,

und Sünde entspringen, sondern der wesentliche Teil unseres 'Vesens sein *)."

die in den Tempeln walteten. Aber das

Herz des mitleidsvollen Shäkya-Muni empörte

sich, als er die unnötigen Grausamkeiten

sah, welche an den Altären der Götter ver-

Und Bodhisattwa ging zu den Priestern, die in den Tempeln walteten. Aber das Herz des mitleidsvollen Shakya-Muni empörte sich, als er die unnötigen Grausamkeiten sah, welche an den Altären der Götter verübt wurden, und er sprach:

übt wurden, und er sprach:

„Nur aus Unwissenheit bereiten diese

Leute Festlichkeiten und veranstalten grosse

Versammlungen, um Opfer zu bringen. Viel

besser wäre es, der Wahrheit die Ehre zu

geben, als zu versuchen, die Götter durch

Blutvergiessen zu versöhnen.

*) Mit anderen Worten: „Wäre unser scheinbares Ich,

anstatt eine auf falscher Vorstellung beruhende Täuschung

zu sein, etwas Wirkliches, Wesentliches und folglich

Ewiges, Selbstexistierendes, aus sich selbst Hervorgegangenes,

so wäre es Gott, unendlich und unveränderlich. Es gäbe

"Nur aus Unwissenheit bereiten diese Leute Festlichkeiten und veranstalten grosse Versammlungen, um Opfer zu bringen. Viel besser wäre es, der Wahrheit die Ehre zu geben, als zu versuchen, die Götter durch Blutvergiessen zu versöhnen.

dann ebensoviele Götter in der Welt, als es vom Grössen-

wahne besessene Menschen giebt, und da diese Menschen

unvollkommen und sogar viele davon ganz verkehrter Natur

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sind, so wären diese Götter Tölpel und Teufel in Menschen-

gestalt. Es kann nur einen einzigen Gott (eine einzige

Wahrheit) im Weltall geben, und seine Wesenheit ist eines

jeden Menschen, wenn auch unbewusstes, tiefinnerstes Selbst.

Die Erkenntnis dieses alleinigen Selbsts in allen Formen

und Erscheinungen ist die göttliche Liebe, das wahre Selbst-

bewusstsein, die wahre Gotteserkenntnis und Selbsterkennt-

nis oder „Theosophie". Siehe: Bhagavad Gita. X. 20.

*) Mit anderen Vv'"orten:

Wäre unser scheinbares Ich, anstatt eine ~uf falscher Vorstellung beruhende Täuschung zu sein, etwas Wirkliches, \Vesentliches und folglich Ewiges, Selbstexistierendes, aus sich selbst Hervorgegangenes, so wäre es Gott, unendlich und unveränderlich. Es gäbe dann ebensoviele Götter in der 'Velt, als es vom Grössenwahne besessene Menschen giebt, und da diese Menschen unvollkommen und sogar viele davon ganz verkehrter Natur sind, so wären diese Götter Tölpel und Teufel in Menschengestalt. Es kann nur einen einzigen Gott (eine einzige 'Vahrheit) im Weltall geben, und seine Wesenheit ist eines jeden Menschen, wenn auch unbewusstes, tiefinnerstes Selbst. Die Erkenntnis dieses alleinigen Selbsts in allen Formen und Erscheinungen ist die göttliche Liebe, das wahre Selbstbewusstsein, die wahre Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis oder "Theosophie". Siehe: Bhagavad Gita. X. 20.

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— 405 —

„Was für eine Liebe kann ein Mensch

haben, der sich einbildet, dass die Zerstörung

von lebenden Geschöpfen eine Sühne für

"Was für eine Liebe kann ein Mensch haben, der sich einbildet, dass die Zerstörung von lebenden Geschöpfen eine Sühne für Übelthaten sei? Kann man durch eine neue Übelthat böse Thaten abbüssen? Können die Sünden der Menschheit dadurch hin weggenommen werden, dass man ein schuldloses Opfer schlachtet? Dies ist eine Ausübung der Religion auf Kosten der Moral.

Übelthaten sei? Kann man durch eine neue

Übelthat böse Thaten abbüssen? Können

die Sünden der Menschheit dadurch hinweg-

genommen werden, dass man ein schuldloses

Opfer schlachtet? Dies ist eine Ausübung

der Religion auf Kosten der Moral.

„Reinigt eure Herzen und tötet nicht.

Dies ist die wahre Religion.

„Ceremonien bewirken nichts; Gebete

sind leere Worte; Singen und Plärren kann

uns nicht retten. Aber die Habsucht und

Geilheit aufzugeben; frei von bösen Leiden-

schaften zu werden, allen Hass und alles Übel-

wollen zu verlassen; dies ist die wahre Opferung

und der richtige Gottesdienst.

X.

Uruvilvä, der Ort der Abtötung.

,

Bodhisattwa ging, um ein besseres System

"Reinigt eure Herzen und tötet nicht. Dies ist die wahre Religion.

zu finden, und kam zu einer Niederlassung

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von fünf Bhikshus (Bettelmönchen) in der

Wildnis von Uruvilvä, und als der Gesegnete

Lotusblüten XXXIII. 27

"Ceremonien bewirken nichts; Gebete sind leere Worte; Singen und Plärren kann uns nicht retten. Aber die Habsucht und Geilheit aufzugeben; frei von bösen Leidenschaften zu werden, allen Hass und alles Übelwollen zu verlassen; dies ist die wahre Opferung und der richtige Gottesdienst.

X.

Urnvilvä., der Ort der Abtötung. Bodhisattwa ging, um ein besseres System zu finden, und kam zu einer Niederlassung von fünf Bhikshus (Bettelmönchen) in der Wildnis von U ruvil va, und als der Gesegnete Lotubultiten XXXIII.

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— 406 —

4 06

das Leben dieser funf Menschen sah, welche

-

ihre Sinne tugendhaft im Zügel hielten, ihre

Leidenschaften unterdrückten und strenge

das Leben dieser fünf Menschen sah, welche ihre Sinne tugendhaft im Zügel hielten, ihre Leidenschaften unterdrückten und strenge Selbstzucht hielten, da bewunderte er ihren Eifer und gesellte sich ihnen bei.

Selbstzucht hielten, da bewunderte er ihren

Eifer und gesellte sich ihnen bei.

Mit heiligem Ernst und starkem Willen

gab Shäkya-Muni sich der Abtötung und

weisem Nachdenken hin. So strenge auch

die fünf Bhikshus mit sich selbst verfuhren,

Shäkya-Muni verfuhr noch strenger, und sie

verehrten ihn als ihren Meister.

Auf diese Weise fuhr Bodhisattwa sechs

Jahre lang fort, sich zu martern und die An-

Mit heiligem Ernst und starkem Willen gab Shakya - Muni sich der Abtötung und weisem Nachdenken hin. So strenge auch die fünf Bhikshus mit sich selbst verfuhren, Shakya-Muni verfuhr noch strenger, und sie verehrten ihn als ihren l\feister.

sprüche seiner Natur zu unterdrücken. Er

erzog seinen Körper und übte seinen Geist

in allen Arten des strengsten asketischen

Lebens. Schliesslich ass er nur mehr täglich

einen einzigen Hanfsamen. Er strebte, den

Ocean der Geburt und des Todes zu kreuzen

und an dem Ufer der Erlösung anzugelangen.

Bhodisattwa war zusammengeschrumpft

und mager geworden, und sein Körper war

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wie ein dürrer Ast; aber der Ruf seiner Heilig-

keit verbreitete sich in der Umgebung und

die Leute kamen von grosser Ferne, um ihn

Auf diese Weise fuhr Bodhisattwa sechs Jahre lang fort, sich zu martern und die Anspruche seiner Natur zu unterdrücken. Er erzog seinen Körper und übte seinen Geist in allen Arten des strengsten asketischen Lebens. Schliesslich ass er nur mehr täglich einen einzigen Hanfsamen. Er strebte, den Ocean der Geburt und des Todes zu kreuzen und an dem Ufer der Erlösung anzugelangen.

zu sehen und seinen Segen zu empfangen.

Bhodisattwa war zusammengeschrumpft und mager· geworden, und sein Körper war wie ein dürrer Ast; aber der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich in der Umgebung und die Leute kamen von grosser Ferne, um ihn zu sehen und seinen Segen zu empfangen.

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— 407 —

4°7

Aber der Heilige war nicht zufrieden.

Er suchte nach wahrer Weisheit, fand sie

aber nicht, und er kam zu der Überzeugung,

Aber der Heilige war nicht zufrieden. Er suchte nach wahrer Weisheit, fand sie aber nicht, und er kam zu der Überzeugung, dass die Abtötung die Begierde nicht auslöschen und Aufklärung durch ekstatische Meditation verleihen könne.

dass die Abtötung die Begierde nicht aus-

löschen und Aufklärung durch ekstatische

Meditation verleihen könne.

Unter einem Jambu - Baume sitzend, be-

trachtete er den Zustand seines Gemüts

und die Früchte seiner Abtötung. „Mein

Körper ist immer schwächer geworden," so

dachte er, „und mein Fasten hat mich in

meinem Suchen nach Erlösung nicht weiter

gebracht. Dies ist nicht der rechte Weg.

Besser wäre es, durch Nahrung und Trank

meinen Körper zu kräftigen, und dadurch

Unter einem J ambu - Baume sitzend, betrachtete er den Zustand ~ines Gemüts und die Früchte seiner Abtötung. "Mein Körper ist immer schwächer geworden," so dachte er, "und mein Fasten hat mich in meinem Suchen nach Erlösung nicht weiter gebracht. Dies ist nicht der rechte Weg. Besser wäre es, durch Nahrung und Trank meinen Körper zu kräftigen, und dadurch den Geist zu befähigen, sich zu sammeln."

den Geist zu befähigen, sich zu sammeln."

Er ging, um sich im Flusse zu baden;

als er aber aus dem Wasser herausgehen

wollte, war er zu schwach, um sich zu er-

heben. Er ergriff den überhängenden Zweig

eines Baumes, zog sich daran empor, und kam

aus dem Flusse heraus.

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Als er nach seiner Wohnung zurück-

kehrte, schwankte er und fiel auf dem Wege

nieder, und die fünf Bhikshus glaubten, er

sei tot.

27*

Er ging, um sich im Flusse zu baden; als er aber aus dem Wasser herausgehen wollte, war er zu schwach, um sich zu erheben. Er ergriff den überhängenden Zweig eines Baumes, zog sich daran empor, und kam aus dem Flusse heraus. Als er nach seiner Wohnung zurückkehrte, schwankte er und fiel auf dem Wege nieder, und die fünf Bhikshus glaubten, er sei tot. 27 *

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— 4o8 —

-

In der Nähe wohnte ein Besitzer von

4 08

-

Viehherden, dessen älteste Tochter den Namen

Nandä führte, und es geschah, dass Nandä

In der Nähe wohnte ein Besitzer von Viehherden, dessen älteste Tochter den Namen Nanda führte, und es geschah, dass Nanda an dem Orte vorüber ging, wo der Gesegnete in Ohnmacht gefallen war. Sie bßugte sich vor ihm nieder und bot ihm Reismilch, und er nahm das Geschenk an.

an dem Orte vorüber ging, wo der Gesegnete

in Ohnmacht gefallen war. Sie beugte sich

vor ihm nieder und bot ihm Reismilch, und

er nahm das Geschenk an.

Als er gegessen hatte und seine Glieder

erfrischt waren, da wurde sein Geist wieder

klar und er wurde stark zur Empfängnis der

höchsten Erleuchtung.

Nach dieser Begebenheit nahm Bodhisattwa

wieder Nahrung zu sich. Seine Schüler, welche

die Begegnung mit Nardä gesehen hatten und

die Veränderung seiner Lebensweise bemerk-

ten, schöpften Verdacht. Sie glaubten, dass

Siddhärthas religiöser Eifer schwankend ge-

worden wäre, und dass er, den sie vorher als

Als er gegessen hatte und seine Glieder erfrischt waren, da wurde sein Geist wieder klar und er wurde stark zur Empfängnis der höchsten Erleuchtung.

ihren Meister verehrt hatten, seinem hohen

Ziele abtrünnig geworden sei.

Als Bodhisattwa sah, dass die Bhikshus sich

von ihm abwandten, da bedauerte er ihren

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Mangel an Vertrauen, und er wurde die Ein-

samkeit seines Lebens gewahr.

Nach dieser Begebenheit nahm Bodhisattwa wieder Nahrung zu sich. Seine Schüler, welche die Begegnung mit Narda gesehen hatten und die Veränderung seiner Lebensweise bemerkten, schöpften Verdacht. Sie glaubten. dass Siddharthas religiöser Eifer schwankend geworden wäre, und dass er, den sie vorher als ihren Meister verehrt hatten, seinem hohen Ziele abtrünnig geworden sei. Als Bodhisattwa sah, dass die Bhikshus sich von ihm abwandten, da bedauerte er ihren Mangel an Vertrauen, und er wurde die Einsamkeit seines Lebens ge,vahr.

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— 409 —

Er unterdrückte seinen Schmerz und ging

allein hinweg; aber seine Schüler sagten:

„Siddhärtha verlässt uns, um einen ange-

Er unterdrückte seinen Schmerz und ging allein hinweg; aber seine Schüler sagten: "Siddhartha verlässt uns, um einen angenehmeren Aufenthalt zu suchen.

nehmeren Aufenthalt zu suchen.

XI.

Mära, der Böse.

Der Heilige Eine wandte seine Schritte nach

dem gelobten Bödhi-Baume, unter dessen Schat-

ten seine Hoffnung erfüllt werden sollte*).

Als er dahinschritt; bebte die Erde und ein

strahlendes Licht verklärte die Welt.

*) Bödhi ist das Licht der "Weisheit. Wo anders als

im Lichte der Weisheit und von dem „Baume der Weis-

heit" überschattet könnte der Mensch die Weisheit finden?

XI.

Damit ist aber nicht gesagt, dass die ganze Erzählung nur

eine Allegorie ist. Dem praktisch erfahrenen Okkultisten

ist es klar, dass die ganze Welt der Erscheinungen mit

M:ara, der Böse.

allen ihren geschichtlichen Ereignissen nichts als ein äusser-

licher Ausdruck, eine Verkörperung von Ideen und geistigen

Gesetzen ist. Was im Innern existiert, findet im Ausser-

Der Heilige Eine wandte seine Schritte nach dem geloQten Büdhi-Baume,unter dessen Schatten seine Hoffnung erfüllt werden sollte *). Als er dahinschritt; bebte die Erde und ein straWendes Licht verklärte die Welt.

liehen seinen Ausdruck, seine Wiederspiegelung und Analogie.

Demgemäss ist auch ein Buddha in seiner körperlichen Er-

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scheinung eine geschichtliche Person, und der Bödhi-Baum,

unter welchem Siddhärtha vor 2481 Jahren zur Weisheit

gelangte und ein Buddha wurde, existiert heute noch in

dem allen Buddhisten heiligen Orte in Buddha Gayä in

Indien.

*) Bödhi ist das Licht der Weisheit. Woanders als im Lichte der Weisheit und von dem "Baume der Weisheit" überschattet könnte der Mensch die Weisheit finden? Damit ist aber nicht gesagt, dass die ganze Erzählung nur eine Allegorie ist. Dem praktisch erfahrenen Okkultisten ist es klar, dass die ganze Welt der Erscheinungen mit allen ihren geschichtlichen Ereignissen nichts als ein äusserlicher Ausdruck, eine Verkörperung von Ideen und geistigen Gesetzen ist. Was im Innern existiert, findet im Äusser· lichen seinen Ausdruck, seine Wiederspiegelung und Analogie. Demgemäss ist auch ein Buddha in seiner körperlichen Erscheinung eine geschichtliche Person, und der Bödhi.Baum, unter welchem Siddhartha vor 2481 Jahren zur Weisheit gelangte und ein Buddha wurde, existiert heute noch in dem allen Buddhisten heiligen Orte in Buddha Gaya in Indien.

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— 4ID —

4 10

Als er sich niederliess, erklang der Himmel

-

von Freude und alle lebenden Wesen wurden

mit Hoffnung erfüllt.

Als er sich niederliess, erklang der Himmel von Freude und alle lebenden Wesen wurden mit Hoffnung erfüllt.

Mära allein, der Herr der fünf Lüste, der

Bringer des Todes und Feind der Wahrheit,

trauerte und freute sich nicht. Mit seinen drei

Töchtern, den Versuchern und mit seinen

Scharen von bösen Dämonen ging er hin zu

dem Orte, wo der grosse Shrämana sass.

Mara allein, der Herr der fünf Lüste, der Bringer des Todes und Feind der Wahrheit, trauerte und freute sich nicht. Mit seinen drei Töchtern, den Versuchern und mit seinen Scharen von bOsen Dämonen ging er hin zu dem Orte, wo der grosse Shramana sass.

Aber Shäkya-Muni kümmerte sich nicht

um ihn.

Mära stiess furchtbare Drohungen aus und

rief einen Wirbelsturm hervor, so dass sich der

Himmel verdunkelte und das Meer brüllte und

tobte. Aber der Gesegnete unter dem Bodhi-

Baume blieb ruhig und fürchtete sich nicht.

Der Erleuchtete wusste, dass ihm kein Unheil

zugefügt werden konnte.

Die drei Töchter von Mära versuchten

den Bödhisattwa, aber er gab ihnen kein Ge-

hör, und als Mära sah, dass er in dem Herzen

Aber Shakya - Muni kümmerte sich nicht um ihn.

des siegreichen Shrämana das Feuer der Lust

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nicht entzünden konnte, da befahl er allen

seinen ihm untergebenen bösen Geistern, den

grossen Muni anzugreifen und ihn einzu-

Mara stiess furchtbare Drohungen aus und rief einen Wirbelsturm hervor, so dass sich der Himmel verdunkelte und das Meer brüllte und tobte. Aber der Gesegnete unter dem BodhiBaume blieb ruhig und fürchtete sich nicht. Der Erleuchtete wusste, dass ihm kein Unheil zugefügt werden konnte.

schüchtern.

Die drei Töchter von Mara versuchten den Bodhisattwa, aber er gab ihnen kein Gehör, und als Mara sah, dass er in dem Herzen des siegreichen Shramana das Feuer der Lust nicht entzünden konnte, da befahl er allen seinen ihm untergebenen bösen Geistern, den grossen Muni anzugreifen und ihn einzuschüchtern.

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— 4ii —

-

Aber der Gesegnete sah auf dieselben

4 11

herab, als wie man den unschuldigen Spielen

Aber der Gesegnete sah auf dieselben herab, als wie man den unschuldigen Spielen der Kinder zusieht. Aller feurige Hass der bösen Geister fruchtete nichts. Die Flammen der Hölle verwandelten sich in kühle Lüfte voll Wohlgeruch und die zuckenden Blitze \vurden in Lotusblumen verwandelt.

der Kinder zusieht. Aller feurige Hass der

bösen Geister fruchtete nichts. Die Flammen

der Hölle verwandelten sich in kühle Lüfte

voll Wohlgeruch und die zuckenden Blitze

wurden in Lotusblumen verwandelt.

Als Mära dies sah, entfloh er mit seinen

Heeren aus dem Bereiche des Bodhi-Baumes.

Von oben fiel ein Regen von himmlischen

Blumen und die Stimmen von unsichtbaren

guten Geistern wurden gehört:

„Siehe den grossen Muni! Sein Gemüt

wird vom Zorne nicht bewegt; die Schar

der Bösen hat ihm keine Furcht eingeflösst.

Er ist rein, weise, liebend und voll von Barm-

herzigkeit.

„Wie die Strahlen der Sonne das Dunkel

Als Mara dies sah, entfloh er mit seinen Heeren aus dem Bereiche des Büdhi-Baumes. Von oben fiel ein Regen von himmlischen Blumen und die Stimmen von unsichtbaren guten Geistern ,vurden gehört:

der Welt zerstreuen, so wird derjenige, wel-

cher in seinem Suchen ausharrt, die Wahrheit

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finden, und die Wahrheit wird ihn erleuchten."

"Siehe den grossen ~Iuni! Sein Gemüt wird vom Zorne nicht bewegt; die Schar der Bösen hat ihm keine Furcht eingeflösst. Er ist rein, weise, liebend und voll von Barmherzigkeit. .,Wie die Strahlen der Sonne das Dunkel der Welt zerstreuen, so wird derjenige, welcher .in seinem Suchen ausharrt, die Wahrheit finden, und die Wahrheit wird ihn erleuchten."

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4 12

— 412

XII.

Die Erleuchtung.

XII.

Nachdem Bödhisattwa Mära vertrieben

hatte, gab er sich dem Nachdenken hin. Alle

Schmerzen der Welt, die Übel, welche böse

Die Erleuchtung.

Thaten verursachen und die Leiden, welche

daraus entspringen, gingen an seinem geistigen

Auge vorüber, und er dachte:

Nachdem Bodhisattwa l\Iara vertrieben hatte, gab er sich dem Nachdenken hin. Alle Schmerzen der Welt, die Übel, welche böse Thaten verursachen und die Leiden, welche daraus entspringen, gingen an seinem geistigen Auge vorüber, und er dachte:

„Wahrlich, wenn die lebenden Kreaturen

die Folgen von allen ihren bösen Thaten sehen

würden, so würden sie sich mit Ekel von diesen

Thaten abwenden, aber die Selbstheit macht

sie blind, und sie klammern sich an ihre schäd-

lichen Neigungen.

„Sie sind nach Vergnügungen begierig, und

diese verursachen Leiden. Wenn der Tod ihre

Individualität zerbricht*), so finden sie keinen

Frieden. Ihr Durst nach Dasein bleibt, und

ihre Selbstheit erscheint in neuen Geburten.

„So fahren sie fort, sich in dem Knäuel

"WahrUch, wenn die lebenden Kreaturen die Folgen von allen ihren bösen Thaten sehen würden, so würden sie sich mit Ekel von diesen Thaten abwenden, aber die Selbstheit macht sie blind, und sie klammern sich an ihre schädlichen Neigungen.

zu bewegen und können aus der Hölle, die

*) Über die Schicksale der verschiedenen Bestandteile,

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aus denen der Mensch zusammengesetzt ist, nach dem

Tode, sowie über die Gesetze der Reinkarnation siehe

„Lotusblüten", vol.- I u. II.

"Sie sind nach Vergnügungen begierig, und diese verursachen Leiden. Wenn der Tod ihre Individualität zerbricht *), so finden sie keinen Frieden. Ihr Durst nach Dasein bleibt, und ihre Selbstheit erscheint in neuen Geburten. "So fahren sie fort, sich in dem Knäuel zu bewegen und können aus der Höll~, die *) Über die Schicksale der verschiedenen Bestandteile, aus denen der Mensch zusammengese.tzt ist, nach dem Tode, sowie über die Gesetze der Reinkarnation siehe "Lotusblüten", vol.. I u. H.

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4 13

— 413

sie selbst machen, kein Entrinnen finden.

-

Und wie leer sind alle ihre Vergnügungen,

sie selbst machen, kein Entrinnen finden. Und wie leer sind alle ihre Vergnügungen, wie nichtig ihr Bestreben! Hohl wie der Platanenbaum und gleich Seifenblasen ohne Inhalt.

wie nichtig ihr Bestreben! Hohl wie der Plata-

nenbaum und gleich Seifenblasen ohne Inhalt.

„Diese Welt ist voll Sünde und Sorge,

weil sie voll Irrtum ist. Die Menschen ver-

irren sich, weil sie meinen, dass Täuschung

besser als Wahrheit sei. Lieber als der Wahr-

heit folgen sie dem Irrtum, welcher im An-

fange lieblich anzusehen ist, aber Qual, Trüb-

sal und Elend verursacht."

"Diese Welt ist voll Sünde und Sorge, weil sie voll Irrtum ist. Die Menschen verirren sich, weil sie meinen, dass Täuschung besser als Wahrheit sei. Lieber als der Wahrheit folgen sie dem Irrtum, welcher im Anfange lieblich anzusehen ist, aber Qual, Trübsal und Elend verursacht."

Und Bodhisattwa fing an, Dharma (das

Gesetz) zu erklären. Dharma ist die Wahr-

heit. Dharma ist das heilige Gesetz (des

Geistes in der Natur). Dharma ist die (wahre)

Religion. Dharma allein kann uns von Irr-

tum, Sünde und Trübsal befreien.

Der Erleuchtete dachte über den Ursprung

des Geborenvverdens und Sterbens nach und

erkannte, dass die Unwissenheit die Wurzel

alles Übels ist. Folgendes sind die Glieder

der Kette in der Entwickelung des Lebens,

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welche man die zwölf Nidänas nennt:

„Im Anfange ist das Dasein blind und

ohne Erkenntnis, und in diesem Meere von

Und Bodhisattwa fing an, Dharma (das Gesetz) zu erklären. Dharma ist die Wahrheit. Dharma ist das heilige Gesetz (des Geistes in der Natur). Dharma ist die (wahre) Religion. Dharma allein kann uns von Irrtum, Sünde und Trübsal befreien. Der Erleuchtete dachte über den Ursprung des Geboren werdens und Sterbens nach und erkannte, dass die Unwissenheit die Wurzel alles Übels ist. Folgendes sind die Glieder der Kette in der Entwickelung des Lebens, welche man die zwölf Nidanas nennt: "Im Anfange ist das Dasein blind und ohne Erkenntnis, und in diesem Meere von

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— 4I4 —

Unwissenheit sind bildende und organisierende

Neigungen. Aus diesen bildenden und orga-

Unwissenheit sind bildende und organisierende Neigungen. Aus diesen bildenden und organisierenden Neigungen (Instinkten oder Gelüsten) entsteht Wahrnehmung oder Gefühl. Die Gefühle erzeugen Organismen, welche individuelle lebende Wesen darstellen. Diese Organismen entwickeln die sechs "Felder", nämlich die fünf Sinne und das Gemüt. Die sechs "Felder" kommen in BerQ-hrung mit Dingen. Die Berührung erzeugt Empfindung. Die Empfindung erzeugt den Durst nach individuellem Dasein. Der Durst nach Dasein erzeugt ein Anhängen an die Dinge. Dieses Anhängen verursacht 'Vachstum und F ortsetzung der Selbstheit. Die Selbstheit erzeugt erneute Geburten. Die erneuten Geburten der Selbstheit sind die Ursache des Leidens, des Alters, der Krankheiten und des Todes. Diese verursachen Klagen, Angst und Verzweiflung.

nisierenden Neigungen (Instinkten oder Gelüs-

ten) entsteht Wahrnehmung oder Gefühl. Die

Gefühle erzeugen Organismen, welche indi-

viduelle lebende Wesen darstellen. Diese Or-

ganismen entwickeln die sechs „Felder", näm-

lich die fünf Sinne und das Gemüt. Die sechs

„Felder" kommen in Berührung mit Dingen.

Die Berührung erzeugt Empfindung. Die

Empfindung erzeugt den Durst nach indivi-

duellem Dasein. Der Durst nach Dasein er-

zeugt ein Anhängen an die Dinge. Dieses

Anhängen verursacht Wachstum und Fort-

setzung der Selbstheit. Die Selbstheit erzeugt

erneute Geburten. Die erneuten Geburten der

Selbstheit sind die Ursache des Leidens, des

Alters, der Krankheiten und des Todes. Diese

verursachen Klagen, Angst und Verzweiflung.

„Die Ursache von allem Leiden liegt ganz

am Anfange; sie ist in der Unwissenheit ver-

borgen, aus welcher das Leben wächst. Ent-

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ferne die Unwissenheit, und du wirst die ver-

kehrten Neigungen zerstören, welche aus der

Unwissenheit entstehen. Zerstöre diese Nei-

gungen, und du machst die verkehrte Wahr-

"Die Ursache von allem Leiden liegt ganz am Anfange; sie ist in der Unwissenheit verborgen, aus welcher das Leben ,vächst. Entferne die Unwissenhe\t, und du wirst die verkehrten Neigungen zerstören, welche aus der Unwissenheit entstehen. Zerstöre diese Neigungen, und du machst die verkehrte Wahr-

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— 415 —

nehmung verschwinden, welche aus ihm ent-

springt. Zerstöre diese falsche Wahrneh-

mung, und du machst den Irrtümern in indivi-

nehmung verschwinden, welche aus ihm entspringt. Zerstöre diese falsche Wahrnehmung, und du machst den Irrtümern in individualisierten Wesen ein Ende. Zerstöre die Irrtümer in individualisierten Wesen, so sind die Täuschungen der sechs "Felder" nicht mehr da. Zerstöre die Täuschungen, so wird die Berührung mit Dingen keine falschen Begriffe mehr erzeugen. Zerstöre die falschen Begriffe, so schaffst du den Durst nach (individuellem oder beschränktem Dasein) fort. Lösche diesen Durst aus, so wirst du frei von allem krankhaften Anhängen sein. Entferne dieses Anhängen, so zerstörst du die Selbstsucht der Selbstheit. Wenn die Selbstsucht der Selbstheit verschwunden ist, so bist du erhaben über das Geborenwerden, über Alter, Krankheit und Tod und du entrinnst allem Leiden."

dualisierten Wesen ein Ende. Zerstöre die Irr-

tümer in individualisierten Wesen, so sind die

Täuschungen der sechs „Felder" nicht mehr da.

Zerstöre die Täuschungen, so wird die Be-

rührung mit Dingen keine falschen Begriffe

mehr erzeugen. Zerstöre die falschen Begriffe,

so schaffst du den Durst nach (individuellem

oder beschränktem Dasein) fort. Lösche diesen

Durst aus, so wirst du frei von allem krankhaften

Anhängen sein. Entferne dieses Anhängen, so

zerstörst du die Selbstsucht der Selbstheit.

Wenn die Selbstsucht der Selbstheit ver-

schwunden ist, so bist du erhaben über das

Geboren werden, über Alter, Krankheit und

Tod und du entrinnst allem Leiden."

Der Erleuchtete sah die vier hohen Wahr-

heiten, welche den Weg umgaben, der zum

Nirväna oder der Selbstaufopferung führt:

„Die erste hohe Wahrheit ist das Dasein

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des Leidens. Das Geborenwerden ist traurig,

das Aufwachsen voller Sorgen, Krankheit ist

traurig und traurig ist der Tod. Betrübend

Der Erleuchtete sah die vier hohen Wahrheiten, welche den Weg umgaben, der zum Nirvana oder der Selbstaufopferung führt: "Die erste hohe Wahrheit ist das Dasein des Leidens. Das Geborenwerden ist traurig, das Aufwachsen voller Sorgen, Krankheit ist traurig und traurig ist der Tod. Betrübend

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ist es, an dasjenige gebunden zu werden, was

man nicht mag. Noch betrübender ist die

Trennung von dem, was man liebt, und

ist es, an dasjenige gebunden zu werden, ,vas man nicht mag. Noch betrübender ist die Trennung von dem, was man liebt, und schmerzhaft ist die ~ehnsucht nach dem, was man nicht haben kann.

schmerzhaft ist die Sehnsucht nach dem, was

man nicht haben kann.

„Die zweite grosse Wahrheit ist die Ur-

sache des Leidens. Die Ursache des Leidens

ist die Lust. Die umgebende Welt wirkt auf

die Empfindung und erzeugt ein brennendes

Verlangen, welches nach schneller Befriedi-

gung schreit. Die Täuschung des Selbsts hat

ihren Ursprung und ihre Offenbarung in dem

Hängen an Dingen. Die Begierde zu leben,

um sich der Selbstheit zu erfreuen, verwickelt

"Die zweite grosse Wahrheit ist die U rsache des Leidens. Die Ursache des Leidens ist die Lust. Die umgebende Welt wirkt auf die Empfindung und erzeugt ein brennendes Verlangen, welches nach schneller Befriedigung schreit. Die Täuschung des Selbsts hat ihren Ursprung und ihre Offenbarung in dem Hängen an Dingen. Die Begierde zu leben, um sich der Selbstheit zu erfreuen, verwickelt uns in einem Netz von Leiden. Vergnügungen sind der Köder und das Ende ist Schmerz.

uns in einem Netz von Leiden. Vergnügun-

gen sind der Köder und das Ende ist Schmerz.

„Die dritte hohe Wahrheit ist das Auf-

hören des Leidens. Wer sich selbst über-

windet, wird frei von Lust. Er verlangt nichts

mehr und die Flamme der Begierde findet

keine Nahrung in ihm. So wird sie ausge-

löscht werden.

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„Die vierte grosse Wahrheit ist der acht-

fache Weg, der zum Aufhören des Leidens

"Die dritte hohe Wahrheit ist das Aufhören des Leidens. Wer sich selbst überwindet, wird frei von Lust. Er verlangt nichts mehr und die Flamme der Begierde findet keine Nahrung in ihm. So wird sie ausgelöscht werden. ,,Die vierte grosse Wahrheit ist der achtfache Weg, der zum Aufhören des Leidens

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— 417 —

führt. Die Erlösung ist für denjenigen da,

dessen Selbstheit vor der Wahrheit (Wirk-

lichkeit) verschwindet, dessen Wille auf das-

jenige gerichtet ist, was er thun soll, dessen

ganzer Wunsch die Erfüllung seiner Pflicht

ist. AVer weise ist, wird diesen Pfad betreten

und dem Leiden ein Ende machen*).

„Der achtfache Weg ist:

1. Das richtige Verständnis.

2. Der richtige Entschlus.

3. Richtige (wahre) Sprache.

4. Richtiges Thun.

5. Richtige Lebensweise.

6. Richtige Bemühung.

7. Richtiges Denken.

8. Der richtige Zustand eines ruhigen Ge-

führt. Die Erlösung ist für denjenigen da, dessen Selbstheit vor der Wahrheit (Wirklichkeit) verschwindet, dessen Wille auf dasjenige gerichtet ist, was er thun soll, dessen ganzer Wunsch die Erfüllung seiner Pflicht ist. Wer weise ist, wird diesen Pfad betreten und dem Leiden ein Ende machen *). \

müts.

„Dies ist das Dharma. Dies ist die Wahr-

"Der achtfache Weg ist: I. Das richtige Verständnis. 2. Der richtige Entschlus. 3. Richtige (wahre) Sprache. 4. Richtiges Thun. 5. Richtige Lebensweise. 6. Richtige Bemühung. 7. Richtiges Denken. 8. Der richtige Zustand eines ruhigen Gemüts.

heit. Dies ist die Religion."

Und der Erleuchtete sprach den folgenden

Vers:

*) Wenn der zur Selbsterkenntnis der Wahrheit und

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dadurch zum Alldasein gelangte Mensch wieder auf der

Erde oder einem anderen Planeten Gestalt annimmt und

geboren wird, so geschieht dies nicht zu seinem eigenen

Vorteile, sondern zum Besten der Menschheit.

"Dies ist das Dharma. Dies ist die Wahrheit. Dies ist die Religion." Und der Erleuchtete sprach den folgenden Vers: *) 'Venn der zur Selbsterkenntnis der Wahrheit und dadurch zum Alldasein gelangte Mensch wieder auf der Erde oder einem anderen Planeten Gestalt annimmt und geboren wird, so geschieht dies nicht zu seinem eigenen V orteile, sondern zum Besten der Menschheit.

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— 4i8 —

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„Lange bin ich umhergewandert, lange!

Gebunden durch die Kette des Verlangens,

In vielen Geburten

"Lange bin ich umhergewandert, lange! Gebunden durch die Kette des V erlangens, In vielen Geburten . Suchte ich lange und vergebens, Woher die Unruhe im Menschen kommt; Woher seine Selbstsucht und seine Qual? Schwer zu tragen ist Samsära, Wenn Schmerz und Tod uns umringen. Gefunden! Jetzt ist sie gefunden, Die Ursache der Selbstheit. Nicht länger mehr sollst du ein Haus für mich bauen; Zerbrochen ist das Gerüste der Sünde, Der Schlussbalken der Sorge ist zertrümmert, Mein Gemüt ist in Nirväna eingegangen, Das Ende der Begierden ist endlich erreicht *).

Suchte ich lange und vergebens,

Woher die Unruhe im Menschen kommt;

Woher seine Selbstsucht und seine Qual?

Schwer zu tragen ist Samsära,

Wenn Schmerz und Tod uns umringen.

Gefunden! Jetzt ist sie gefunden,

Die Ursache der Selbstheit.

Nicht länger mehr sollst du ein Haus für mich bauen;

Zerbrochen ist das Gerüste der Sünde,

Der Schlussbalken der Sorge ist zertrümmert,

Mein Gemüt ist in Nirvana eingegangen,

Das Ende der Begierden ist endlich erreicht*)."

Da ist das Selbst, und da ist die Wahr-

heit. Wo das Selbst ist, da ist die Wahrheit

nicht. Wo die Wahrheit ist, da ist kein Selbst

vorhanden. Das Selbst ist der vergängliche

Irrtum der Samsära, seine individuelle Son-

derheit und der Egoismus, welcher Neid und

Hass gebiert. Das Selbst ist das Streben nach

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Lust und die Begierde nach dem Vergäng-

lichen. Die Wahrheit ist das richtige Ver-

Cl

ständnis der Dinge, es ist das Dauernde und

Unvergängliche, das Wirkliche in allem Da-

sein, die Seligkeit der Rechtschaffenheit**).

Da ist das Selbst, und da ist die Wahrheit. Wo das Selbst ist, da ist die Wahrheit nicht. Wo die ahrheit ist, da ist kein Selbst vorhanden. Das Selbst ist der vergängliche Irrtum der Samsara, seine individuelle Sonderheit und der Egoismus, ,velcher Neid und Hass gebiert. Das Selbst ist das Streben nach Lust und die Begierde nach dem Vergänglichen. Die 'Vahrheit ist das richtige Verständnis der Dinge, es ist das Dauernde und Unvergängliche, das Wirkliche in allem Dasein, die Seligkeit der Rechtschaffenheit **).

*) Vergl. Edwin Arnold: „Die Leuchte Asiens."

**) Vergl. Bhagavad Gita, X, und Tattwa Bodha.

"r

*) VergI. E d w i n Ar n 0 1d: "Die Leuchte Asiens." **) Vergl. Bhagavad Gita, X, und Tattwa Bodha.

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~.

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— 419 —

Das Vorhandensein des Selbsts ist eine

Täuschung und es giebt kein Unrecht in der

Welt, kein Laster, keine Sünde, die nicht der

Das Vorhandensein des Selbsts ist eIne Täuschung und es giebt kein Unrecht in der Welt, kein Laster, keine Sünde, die nicht der Bejahung der Selbstheit entspringt.

Bejahung der Selbstheit entspringt.

Die Erlangung der Wahrheit ist nur dann

möglich, wenn das Selbst als eine Täuschung

erkannt wird. Gerechtigkeit kann erst dann

ausgeübt werden, wenn wir uns von der Leiden-

schaft des Selbstwahnes befreit haben. Voll-

kommener Friede kann nur dort herrschen,

wo alle Eitelkeit verschwunden ist.

Selig ist derjenige, welcher das Dharma

Die Erlangung der Wahrheit ist nur dann möglich, wenn das Selbst als eine Täuschung erkannt wird. Gerechtigkeit kann erst dann ausgeübt werden, wenn wir uns von der Leidenschaft des Selbstwahnes befreit haben. Vollkommener Friede kann nur dort herrschen, wo alle Eitelkeit verschwunden ist.

begriffen hat. Selig ist derjenige, welcher

seinen Mitgeschöpfen kein Unrecht thut. Selig

ist derjenige, welcher die Sünde besiegt und

frei von Leidenschaft ist. Die höchste Selig-

keit hat derjenige erlangt, welcher alle Selbst-

sucht und Eitelkeit überwunden hat. Er ist

Buddha geworden, der Vollkommene, der

Selige, der Heilige Eine*).

*) Da die Bedingung der Buddhaschaft die völlige

Selbstlosigkeit ist, so kann es auch ebenso wenig ver-

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schiedene Buddhas geben, als es verschiedene „Christusse"

geben kann; wohl aber kann Buddha oder Christus (das

Licht) in verschiedenen Personen offenbar werden.

Selig ist derjenige, welcher das Dharma begriffen hat. Selig ist derjenige, welcher seinen Mitgeschöpfen kein Unrecht thut. Selig ist derjenige, welcher die Sünde besiegt und frei von Leidenschaft ist. Die höchste Seligkeit hat derjenige erlangt, welcher alle Selbstsucht und Eitelkeit überwunden hat. Er ist Buddha geworden, der Vollkommene, der Selige, der Heilige Eine *). *) Da die Bedingung der Buddhaschaft die völlige Selbstlosigkeit ist, so kann es auch ebenso wenig verschiedene Buddhas geben, als es verschiedene "Christusse" geben kann; wohl aber kann Buddha oder Christus (das Licht) in verschiedenen Personen offenbar werden.

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— 42° —

4 20

XIII.

Die ersten Bekehrungen.

Der Gesegnete verweilte in der Einsam-

keit siebenmal sieben Tage und genoss die

XIII.

Seligkeit der Erlösung.

Zu jener Zeit kamen zwei reisende Kauf-

Die ersten Bekehrungen.

leute, Tapussa und Bhallika auf dem nahen

Wege entlang, und als sie den grossen Shrä-

mana voll Majestät und Frieden sahen, nahten

Der Gesegnete verweilte in der Einsamkeit siebenmal sieben Tage und genoss die Seligkeit der Erlösung.

sie sich ihm ehrfurchtsvoll und boten ihm Reis-

kuchen und Honig an.

Dies war die erste Nahrung, welche der

Erleuchtete zu sich nahm, seit er die Buddha-

schaft erlangt hatte.

Und Buddha sprach zu ihnen und zeigte

ihnen den Weg zur Erlösung. Auf die beiden

Zu jener Zeit kamen zwei reisende Kaufleute, Tapussa und Bhallika auf dem nahen Wege entlang, und als sie den grossen Shramana voll Majestät und Frieden sahen, nahten sie sich ihm ehrfurchtsvoll und boten ihm Reiskuchen und Honig an.

Kaufleute machte die Heiligkeit des Besiegers

vonMära einen mächtigen Eindruck, sie beug-

ten sich vor ihm und sprachen: „Wir nehmen

unsere Zuflucht, Herr, in dem Gesegneten und

in dem Dharma."

Tapussa und Bhallika waren die ersten,

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welche Buddhas Laienschüler wurden.

Dies war die erste Nahrung, \velche der Erleuchtete zu sich nahm, seit er die Buddhaschaft erlangt hatte. Und Buddha sprach zu ihnen und zeigte ihnen den Weg zur Erlösung. Auf die heiden Kaufleute machte die Heiligkeit des Besiegers von Mara einen mächtigen Eindruck, sie beugten sich vor ihm und sprachen: "Wir nehmen unsere Zuflucht, Herr, in dem Gesegneten und In dem Dharma." Tapussa und Bhallika waren die ersten, ,,~e1che Buddhas Laienschüler \vurden.

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XIV.

Brahmas Bitte.

Als der Gesegnete die Buddhaschaft er-

langt hatte, sprach er wie folgt:

XIV.

„Voll Seligkeit ist das Freisein vom Hasse.

Segensvoll ist die Abwesenheit der Begierde

Brahmas Bitte.

und der Verlust alles Stolzes, der aus dem Ge-

danken „Ich bin" entspringt.

„Ich habe die tiefste Wahrheit erkannt,

Als der Gesegnete die Buddhaschaft erlangt hatte, sprach er wie folgt:

welche erhaben ist und den Frieden giebt,

aber schwer zu verstehen ist; denn die meisten

Menschen bewegen sich in der Sphäre der

weltlichen Interessen und finden ihr Glück in

weltlichen Wünschen.

"Voll Seligkeit ist das Freisein vom Hasse. Segensvoll ist die Abwesenheit der Begierde und der Verlust alles Stolzes, der aus dem Gedanken "Ich bin" entspringt.

„Der Weltmensch wird die Lehre nicht

verstehen; für ihn giebt es keine andere Selig-

keit, als die in der Selbstheit liegt, und der

Segen, der aus einem vollständigen Ergeben

in die Wahrheit entspringt, ist für ihn uner-

fasslich.

„Er wird dasjenige Entbehrung nennen,

was für den Erleuchteten die reinste Freude

ist. Er sieht Vernichtung dort, wo man Un-

"Ich habe die tiefste Wahrheit erkannt, 'welche erhaben ist und den Frieden giebt, aber schwer zu verstehen ist; denn die meisten Menschen bewegen sich in ~er Sphäre der 'weltlichen Interessen und finden ihr Glück in weltlichen Wünschen.

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sterblichkeit findet. Er betrachtet dasjenige

Lotasbltiten XXXIII. 28

"Der Weltmensch wird die Lehre nicht verstehen; für ihn giebt es keine andere Seligkeit, als die in der Selbstheit liegt, und der Segen, der aus einem vollständigen Ergeben in die vVahrheit entspringt, ist für ihn unerfasslich. "Er wird dasjenige Entbehrung nennen, was für den Erleuchteten die reinste Freude ist. Er sieht Vernichtung dort, wo man U nsterblichkeit findet. Er betrachtet dasjenige Lotll8blfiten XXXIII.

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als Tod, was der Selbstüberwinder als ewiges

-

Leben erkennt.

4 22

„Die Wahrheit bleibt demjenigen verbor-

gen, der in den Ketten des Hasses und der

als Tod, was der Selbstüberwinder als ewiges Leben erkennt.

Begierde ist. Nirväna bleibt dem niedrig

denkenden Gemüte, das mit weltlichen Inter-

essen wie mit Wolken umgeben ist, un-

begreiflich und geheimnisvoll.

„Würde ich die Lehre verkünden und die

"Die Wahrheit bleibt demjenigen verborgen, der in den Ketten des Hasses und der Begierde ic;t. Nirvana bleibt dem niedrig denkenden Gemüte, das mit weltlichen Interessen WIe mit Wolken umgeben ist, unbegreiflich und geheimnisvoll.

Menschen sie nicht begreifen, so brächte es

mir nur Müdigkeit und Unannehmlichkeit."

Da stieg Brahmä Sahampati*) vom Him-

mel hernieder, bezeugte dem Gesegneten seine

Verehrung und sprach:

„Ach! Würde der Heilige, der Tathägata,

sich entschliessen, das Dharma nicht zu ver-

künden, so müsste die Welt zu Grunde gehen.

„Sei gnädig jenen, die kämpfen; habe Mit-

leid mit den Leidenden, Erbarmen mit den

Geschöpfen, die hoffnungslos in den Schlingen

der Sorge verstrickt sind.

"Würde ich die Lehre verkünden und die Menschen sie nicht begreifen, so brächte es mir nur Müdigkeit und Unannehmlichkeit."

„Es giebt Wesen, die beinahe rein von dem

Staube der Weltlichkeit sind. Wenn sie die

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*) Die Weltseele.

Da stieg Brahma Sahampati *) vom Himmel hernieder, bezeugte dem Gesegneten seine Verehrung und sprach: "Ach! ",Vürde der Heilige, der Tathagata, sich entschliessen, das Dharma nicht zu verkünden, so müsste die Welt zu Grunde gehen. "Sei gnädig jenen, die kämpfen; habe ~1:it· leid mit den Leidenden, Erbarmen mit den Geschöpfen, die hoffnungslos in den Schlingen der Sorge verstrickt sind. "Es giebt Wesen, die beinahe rein von dem Staube der Weltlichkeit sind. Wenn sie die *) Die Weltseele.

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— 423 —

Lehre nicht erhalten, so sind sie verloren;

aber wenn sie dieselbe hören, werden sie glau-

ben und erlöst werden."

Lehre nicht erhalten, so sind sie verloren; aber wenn sie dieselbe hören, werden sie glauben und erlöst werden."

Da sah der Gesegnete voll Barmherzigkeit

mit dem Auge eines Buddha auf alle fühlen-

den Kreaturen hernieder, und er sah unter

ihnen Seelen, welche nur wenig mit dem Staube

der Welt bedeckt, von gutem Willen geleitet

und leicht zu unterrichten waren. Er sah

einige, die sich den Gefahren der Lust und

Da sah der Gesegnete voll Barmherzigkeit mit dem Auge eines Buddha auf alle fühlenden Kreaturen hernieder, und er sah unter ihnen Seelen, welche nur wenig mit dem Staube der Welt bedeckt, von gutem Willen geleitet und leicht zu unterrichten waren. Er sah einige, die sich den Gefahren der Lust und Sünde bewusst waren.

Sünde bewusst waren.

Und der Gesegnete sprach: „Weit offen

sei das Thor der Unsterblichkeit allen, die

Ohren zum Hören haben. Mögen sie das

Dharma mit Glauben empfangen."

Da wusste Brahmä Sahampati, dass der

Gesegnete die Bitte bewilligt hatte und die

Lehre verkündigen werde.

(Fortsetzung folgt.)

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28*

Und der Gesegnete sprach: "Weit offen sei das Thor der Unsterblichkeit allen, die Ohren zum Hören haben. Mögen sie das Dharma mit Glauben empfangen." Da wusste Brahma Sahampati, dass der Gesegnete die Bitte bewilligt hatte und die Lehre· verkündigen werde. (Fortsetzung folgt.)

28*

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Tibetanische Lehren.

Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky.

(Fortsetzung.)

HL

Die Lehren vom heiligen „Lha".

„Die Formen, anter welchen irgend ein Lebe-

wesen zur Wiederverkörperung gelangen kann,

sind von sechserlei Art. Die höchste Klasse

bilden die Lha, „Geister, erhabenste Wesen,

Götter"; sie stehen im Range zunächst den

Buddhas, und bewohnen die sechs himmlischen

Regionen. Zwei dieser Regionen gehören der

Erde an; die vier anderen jedoch, welche für

höhere Behausungen gehalten werden, liegen

im Lufträume, weit über der Erde."

Tibetanische Lehren.

„Infolge von zu frühzeitig eingetretenem

Tode wird ,Bardo' verlängert. Dies ist näm-

lich der Zwischenzustand zwischen dem Tode

Frei nach Mitteilungen durch H. P. Blavatsky.

und einer neuen Wieder-Verkörperung, welche

ja nicht unmittelbar aufeinanderfolgen; sondern

es liegt zwischen beiden ein Zwischenraum, der

(Fortsetzung.)

bei guten Menschen kürzer ist, wie bei bösen."

(Emil Schlagintweit. Buddhismus in Tibet.)

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Die hier folgenden Angaben sind aus

tibetanischen Briefen und Manuskripten zu-

111.

Die Lehren vom heiligen "Lha". "Die Formen, unter welchen irgend ein Lebe· wesen zur Wiederverkörperung gelangen kann, sind von sechserlei Art. Die höchste Klasse bilden die Lha, "Geister, erhabenste Wesen, Götter"; sie stehen im Range zunächst den Buddhas, und bewohnen die sechs himmlischen Regionen. Zwei dieser Regionen gehören der Erde an; die vier anderen jedoch, welche für höhere Behausungen gehalten werden, liegen im Luftraume, weit über der Erde." ,,Infolgc von zu frühzeitig eingetretenem Tode wird ,Bardo' verlängert. Dies ist nämlich der Zwischenzustand zwischen dem Tode und einer neuen Wieder· Verkörperung, welche ja nicht unmittelbar anfeinanderfolgen; sondern es liegt zwischen heiden ein Zwischenraum, der bei guten Menschen kürzer ist, wie bei bösen.1I (Emil Bchlagintweit. Buddhismus in Tibet.)

Die hier folgenden Angaben sind aus tibetanischen Briefen und Manuskripten zu-

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sammengestellt, oder vielmehr so wortgetreu

übersetzt, als es die mit dem Idiome ver-

knüpften Schwierigkeiten erlaubten, welche

sammengestellt, oder vielmehr so wortgetreu übersetzt, als es die mit dem Idiome verknüpften Schwierigkeiten erlaubten, welche mir als Antworten auf einzelne Fragen über die irrigen, im Abendlande verbreiteten V orstellungen vom Buddhismus des Nordens oder den Lamaismus zugesendet wurden. Die Mitteilungen stammen von einem Gelung des inneren Tempels, einem Anhänger der Bas-pa Dharma, der Geheimlehre..

mir als Antworten auf einzelne Fragen über

die irrigen, im Abendlande verbreiteten Vor-

stellungen vom Buddhismus des Nordens oder

den Lamaismus zugesendet wurden. Die Mit-

teilungen stammen von einem Gelung des

inneren Tempels, einem Anhänger der Bas-pa

Dharma, der Geheimlehre..

„Nachdem unsere in Gya-P-heling in brit-

tisch Indien lebenden Brüder die Aufmerk-

samkeit meines Meisters auf gewisse unrich-

tige und irreleitende, angeblich in Bod-Yul

und in Tibet verbreitete Behauptungen in

Bezug auf die gute Lehre (Geheimlehre)

unseres gebenedeiten Phag-pa Sang-gyas —

des allerheiligsten Buddha — gelenkt haben,

so erhielt ich von dem ehrwürdigen Ngag-pa

den Auftrag, denselben Antwort zu erteilen»

Ich werde diesem Befehle nachkommen, in-

soweit es unsere Regeln gestatten, mich über

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ein so heiliges Thema öffentlich auszusprechen.

Mehr vermag ich nicht zu thun, denn ehevor

"Nachdem unsere in Gya-P-heling in brittisch Indien lebenden Brüder die Aufmerksamkeit meines Meisters auf gewisse unrichtige und irreleitende, angeblich in Bod-Yul und in Tibet verbreitete Behauptungen in Bezug auf die gute Lehre (Geheimlehre) unseres gebenedeiten Phag-pa Sang-gyas des allerheiligsten Buddha - gelenkt haben, so erhielt ich von dem ehrwürdigen Ngag-pa den Auftrag, denselben Antwort zu ertei1e~ Ich werde diesem Befehle nachkommen, insoweit es unsere Regeln gestatten, mich übet: ein so heiliges Thema öffentlich auszusprechen. Mehr vermag ich nicht zu thun, denn ehevor nicht der Tag angebrochen ist, an welchem unser Pban-chhen-rin-po-chhe im Lande der

nicht der Tag angebrochen ist, an welchem

unser Pban-chhen-rin-po-chhe im Lande der

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P-helings (oder Fremden) wiedergeboren wird,

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und als der allgewaltige Chom-den-da, der

Überwältiger, erscheinen und mit seiner mäch-

P-helings (oder Fremden) wiedergeboren wird, und als der allgewaltige Chom-den-da, der Überwältiger, erscheinen und mit seiner mächtigen Hand alle Irrtümer und die Unwissenheit der Zeitalter zerstören wird, würde es doch jedenfalls nur von geringem Erfolge sein, wenn jemand den Versuch machen wollte, diese irrigen Ansichten auszu.rotten."

tigen Hand alle Irrtümer und die Unwissen-

heit der Zeitalter zerstören wird, würde es

doch jedenfalls nur von geringem Erfolge sein,

wenn jemand den Versuch machen wollte,

diese irrigen Ansichten auszurotten."

In Tibet existiert eine allgemein bekannte

Prophezeiung des Tsong-ka-pa, dahin lautend,

dass die wahre Lehre nur so lange in ihrer

ganzen Reinheit werde erhalten bleiben, als

Tibet vor dem Eindringen der westlichen

Nationen sich frei erhalte, deren rohe An-

schauungen über die Grundwahrheit die An-

hänger des guten Gesetzes sicher in Ver-

wirrung bringen und verblenden würden.

Wenn aber die westliche Welt in Bezug

auf Philosophie besser herangereift ist, dann

wird die Inkarnation von Pban-chhen-rin-po-

In Tibet existiert eine allgemein bekannte Prophezeiung des Tsong-ka-pa, dahin lautend, dass die wahre Lehre nur so lange in ihrer ganzen Reinheit werde erhalten bleiben, als Tibet vor dem Eindringen der westlichen Nationen sich frei erhalte, deren rohe Anschauungen über die Grundwahrheit die Anhänger des guten Gesetzes sicher in Verwirrung bringen und verblenden würden. Wenn aber die westliche Welt in Bezug auf Philosophie besser herangereift ist, dann wird die Inkarnation von Pban-chhen-rin-pochhe - dem grossen Juwel der Weisheit - eine der Tesh Laumas stattfinden, und die Strahlen der Wahrheit werden dann die ganze Welt erleuchten. Hier haben wir den wahren Schlüssel zu der Abgeschlossenheit Tibets.

chhe — dem grossen Juwel der Weisheit

— eine der Tesh Laumas stattfinden, und die

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Strahlen der Wahrheit werden dann die

ganze Welt erleuchten. Hier haben wir den

wahren Schlüssel zu der Abgeschlossenheit

Tibets.

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Unser Korrespondent fährt fort:

„Von den vielerlei irrtümlichen Ansichten,

welche in Bezug auf unseren Meister ver-

Unser Korrespondent fährt fort:

breitet werden, erlaubte er mir, die folgenden

zwei zu berichtigen: erstens den unter den

"Von den vielerlei irrtümlichen Ansichten, welche in Bezug auf unseren Meister verbreitet werden, erlaubte er mir, die folgenden zwei zu berichtigen: erstens den unter den Ro-lang-pa -Spiritualisten allgemein verbreiteten Irrtum, dass die Anhänger der guten Lehre mit Ro-lang-Geistern, oder mit Erscheinungen verstorbener Menschen Verkehr pflegen und ihnen Verehrung zollen; und zweitens, dass die Bhante-Brüder, oder ,Lha', wie sie im Volksmunde heissen, entweder ihres Körpers entledigte Geister oder Götter seien.

Ro-lang-pa-Spiritualisten allgemein verbrei-

teten Irrtum, dass die Anhänger der guten

Lehre mit Ro-lang-Geistern, oder mit Er-

scheinungen verstorbener Menschen Verkehr

pflegen und ihnen Verehrung zollen; und

zweitens, dass die Bhante-Brüder, oder ,Lha',

wie sie im Volksmunde heissen, entweder ihres

Körpers entledigte Geister oder Götter seien.

„Der erstere Irrtum findet sich in ,Buddha

and Early Buddhism', denn dieses Buch hat

die unrichtige Ansicht verbreitet, dass der

Spiritualismus im Buddhismus wurzele. Der

zweite steht in dem Werke: ,Kurzgefasster

Auszug aus dem grossen Chaos der Tibeta-

nischen Gesetze' von dem Kapuzinermönche

Della Penna und in den Erzählungen seiner

Genossen, deren einfältige Verleumdungen

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der Religion und der Gesetze Tibets im

vorigen Jahrhunderte verfasst und vor kurzer

Zeit in Mr. Markhams „Tibet" neu veröffent-

licht worden sind.

"Der erstere Irrtum findet sich in ,Buddha and Early Buddhism', denn dieses Buch hat die unrichtige Ansicht verbreitet, dass der Spiritualismus im Buddhismus wurzele. Der zweite steht in dem Werke: ,Kurzgefasster Auszug aus dem grossen Chaos der Tibetanischen Ges~tze' von dem Kapuzinermönche Della Penna und in den Erzählungen seiner Genossen, deren einfältige Verleumdungen der Religion und der Gesetze Tibets im vorigen Jahrhunderte verfasst und vor kurzer Zeit in Mr. I\-Iarkhams "Tibet" neu veröffentlicht worden sind.

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-

„Ich will mich zuerst gegen den ersteren

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Irrtum wenden," schreibt unser Korrespondent.

„Weder die Buddhisten des Nordens noch des

"Ich will mich zuerst gegen den ersteren Irrtum wenden," schreibt unser Korrespondent. "Weder die Buddhisten des Nordens noch des Südens, 'weder die in Ceylon, noch die in China, Japan oder Tibet bekennen sich zu der im Abendlande herrschenden Ansicht über die Fähigkeiten und Eigenschaften der "nackten Seelen" (Erdgebundenen)." Wir verwerfen nämlich ausnahmslos und unbedingt jeden sinnlosen Verkehr mit den Ro-Iang. Denn was sind doch jene Wesen, welche zurückkehren? und was für Geschöpfe sind die, welche nach Belieben entweder objektiv oder durch physische 1fanifestationen mit uns verkehren können? Sie sind unlautere, mit schweren Sünden behaftete Seelen, ,a-tasa-cas'; Selbstmörder, und solche 1vlenschen, welche durch einen Unfall zu früh aus dem Leben scheiden mussten, und noch so lange in der Erden-Atmosphäre zu verweilen gezwungen sind, bis die durch ihre natürliche Beschaffenheit begründete Lebenszeit vollständig abgelaufen ist.

Südens, weder die in Ceylon, noch die in

China, Japan oder Tibet bekennen sich zu

der im Abendlande herrschenden Ansicht

über die Fähigkeiten und Eigenschaften der

„nackten Seelen" (Erdgebundenen)." Wir ver-

werfen nämlich ausnahmslos und unbedingt

jeden sinnlosen Verkehr mit den Ro-lang.

Denn was sind doch jene Wesen, welche

zurückkehren? und was für Geschöpfe sind

die, welche nach Belieben entweder objektiv

oder durch physische Manifestationen mit uns

verkehren können? Sie sind unlautere, mit

schweren Sünden behaftete Seelen, ,a-tasa-cas';

Selbstmörder, und solche Menschen, welche

durch einen Unfall zu früh aus dem Leben

scheiden mussten, und noch so lange in der

Erden-Atmosphäre zu verweilen gezwungen

sind, bis die durch ihre natürliche Beschaffen-

heit begründete Lebenszeit vollständig abge-

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laufen ist.

„Kein vernünftiger Mensch, weder ein

Lama noch ein Chhippa — oder Nicht-Buddhist

— wird die Ausübung von Totenbeschwörung

~

.

"Kein vernünftiger Mensch, weder eIn Lama noch ein Chhippa - oder Nicht-Buddhist - wird die Ausübung von Totenbeschwörung

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• — 4^9 —

verteidigen, welche infolge eines natürlichen

Instinktes durch alle grösseren Dharmas —

Religionen oder Gesetze — verboten sind;

verteidigen, welche infolge eines natürlichen Instinktes durch alle grösseren Dharmas Religionen oder Gesetze - verboten sind; und der Verkehr mit und die Ausnützung der Kräfte der erdgebundenen Seelen ist eben nichts anderes als Totenbeschwörung.

und der Verkehr mit und die Ausnützung

der Kräfte der erdgebundenen Seelen ist eben

nichts anderes als Totenbeschwörung.

„Nun haben die zu der zweiten und dritten

Klasse gehörigen Wesen — Selbstmörder und

Opfer von Unglücksfällen — ihre naturgemässe

Lebenszeit nicht vollendet, und sind infolge-

dessen, zwar nicht notwendigerweise bösarti-

ger Natur, aber erdgebunden. Die vorzeitig

aus ihrer Wohnung vertriebene Seele befin-

det sich in einem unnatürlichen Zustande;

der ursprüngliche Impuls, durch welchen das

"Nun haben die zu der zweiten und dritten Klasse gehörigen Wesen - Selbstmörder und Opfer von Unglücksfällen - ihre naturgemässe Lebenszeit nicht vollendet, und sind infolgedessen, zwar nicht notwendigerweise bösartiger Natur. aber erdgebunden. Die vorzeitig aus ihrer Wohnung vertriebene Seele befindet sich in einem unnatürlichen Zustande; der ursprüngliche Impuls, durch welchen das Wesen sich entwickelt hatte und ins irdische Leben eingetreten war, hat sich nicht ausgelebt - der notwendige Kreislauf ist nicht ganz vollendet worden, muss aber gleichwohl noch ganz durchgemacht werden.

Wesen sich entwickelt hatte und ins irdische

Leben eingetreten war, hat sich nicht aus-

gelebt — der notwendige Kreislauf ist nicht

ganz vollendet worden, muss aber gleichwohl

noch ganz durchgemacht werden.

„Diese unglücklichen Wesen, diese frei-

willigen oder unfreiwilligen Opfer, sind nun

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zwar erdgebunden, hängen aber sozusagen

in der magnetischen Attraktion der Erde.

Sie fühlen sich nicht, wie die erste Klasse,

durch einen unbezwinglichen Durst nach

"Diese unglücklichen Wesen, diese freiwilligen oder unfreiwilligen Opfer, sind nun zwar erdgebunden, hängen aber sozusagen in der magnetischen Attraktion der Erde. Sie fühlen sich nicht, wie die erste Klasse, durch einen unbezwinglichen Durst nach

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-

Nahrung für ihre Lebenskraft zu den Leben-

43°

-

digen hingezogen. Da sie sich gewöhnlich

in einem Zustande von Blindheit und Be-

Nahrung für ihre Lebenskraft zu den Lebendigen hingezogen. Da sie sich gewöhnlich in einem Zustande von Blindheit und Betäubung befinden, so haben sie meist nur den blinden Drang I so bald als möglich wieder in den Wirbel der Wiederverkörperung hineingezogen zu werden. Wir bezeichnen ihren Zustand als eine falsche Bar-do - d. i. der Zustand zwischen zwei Inkarnationen. Je nach dem Karma des einzelnen - welches ja durch sein Alter und seine \Terdienste in der letzten Lebenszeit bedingt ist - wird diese Periode von längerer oder kürzerer Dauer sein.

täubung befinden, so haben sie meist nur den

blinden Drang, so bald als möglich wieder

in den Wirbel der Wiederverkörperung hin-

eingezogen zu werden. Wir bezeichnen ihren

Zustand als eine falsche Bar-do — d. i. der

Zustand zwischen zwei Inkarnationen. Je nach

dem Karma des einzelnen — welches ja durch

sein Alter und seine Verdienste in der letz-

ten Lebenszeit bedingt ist — wird diese Pe-

riode von längerer oder kürzerer Dauer sein.

„Nur eine ganz überwältigend mächtige

Anziehungskraft, wie z. B. eine heilige Liebe

zu einem in grosser Gefahr schwebenden

Hinterbliebenen, vermag sie aus freiem An-

triebe zu den noch Lebenden zurückzuziehen;

aber die magnetische Kraft eines Ba-po oder

Totenbeschwörers — ich gebrauche dies Wort

absichtlich, denn der nekromantische Zauber

ist Dzu-tul, oder, wie ihr sagt, eine magne-

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tische Anziehung — kann sie zur Erscheinung

in unserem Kreise zwingen. Eine solche Be-

schwörung wird aber von allen Anhängern

der guten Lehre für durchaus verwerflich er-

"Nur eine ganz überwältigend mächtige Anziehungskraft, wie z. B. eine heilige Liebe zu einem in grosser Gefahr schwebenden Hinterblißbenen, vermag sie aus freiem Antriebe zu den noch Lebenden zurückzuziehen; aber die magnetische Kraft eines Ba-po oder Totenbeschwörers - ich gebrauche dies Wort absichtlich, denn der nekromantische Zauber ist Dzu-tul, oder, wie ihr sagt, eine magnetische Anziehung - kann sie zur Erscheinung in unserem Kreise zwingen. Eine solche Beschwörung ,vird aber von allen Anhängern der guten Lehre für durchaus verwerflich er-

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klart; denn eine auf diese Art beschworene

Seele leidet ganz entsetzlich, trotzdem sie

nicht selbst erscheint, sondern nur ihr Bildnis,

klärt; denn eine auf diese Art beschworene Seele leidet ganz entsetzlich, trotzdem sie nicht selbst erscheint, sondern nur ihr Bildnis, welches aus ihr selbst herausgezogen oder herausgezerrt wurde. Infolge der vorzeitigen, gewaltsamen Lostrennung von ihrem Körper ist jang-khog, die tierische Seele, noch schwer beladen mit materiellen Teilen, - es hat ja keine natürliche Auflösung und Trennung der gröberen von den feineren Molekülen stattgefunden - und der Totenbeschwörer bewirkt, indem er diese Trennung künstlich erzwingt, dass sie ähnliche Leiden erduldet, als wenn uns, um mich so auszudrücken, bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen würde.

welches aus ihr selbst herausgezogen oder

herausgezerrt wurde. Infolge der vorzeiti-

gen, gewaltsamen Lostrennung von ihrem

Körper ist jang-khog, die tierische Seele,

noch schwer beladen mit materiellen Teilen,

— es hat ja keine natürliche Auflösung und

Trennung der gröberen von den feineren

Molekülen stattgefunden — und der Toten-

beschwörer bewirkt, indem er diese Trennung

künstlich erzwingt, dass sie ähnliche Lei-

den erduldet, als wenn uns, um mich so aus-

zudrücken, bei lebendigem Leibe die Haut

abgezogen würde.

„Ist daher die Beschwörung der Seelen

der ersten Klasse — die in schweren Sünden

befangenen Seelen — für die Lebenden sehr

gefährlich, so ist es eine ganz unbeschreibliche

Grausamkeit gegen die Verstorbenen, wenn

man die Seelen der zweiten und dritten Klasse

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zur Erscheinung zwingt.

„Ist jemand eines natürlichen Todes ge-

storben, so liegen die Verhältnisse ganz an-

ders. In diesem Falle befindet sich die Seele

"Ist daher die Beschwörung der Seelen der ersten Klasse - die in schweren Sünden befangenen Seelen - für die Lebenden sehr gefährlich, so ist es eine ganz unbeschreibliche Grausamkeit gegen die Verstorbenen, wenn man die Seelen der zweiten und dritten Klasse zur Erscheinung zwingt. "Ist jemand eines natürlichen Todes gestorben, so liegen die Verhältnisse ganz anders. In diesem Falle befindet sich die Seele

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fast ganz, und bei grosser Reinheit sogar

völlig ausserhalb des Nekromanten zugäng-

lichen Bereiches, und somit auch ausser dem

fast ganz, und bei grosser Reinheit sogar völlig ausserhalb des Nekromanten zugänglichen Bereiches, und somit auch ausser dem Bereiche eines Kreises von Beschwörern oder Spiritualisten, welche sich selbst gar nicht bewusst sind, dass sie sich wirklich mit nekromantischen Sang.nyag oder magnetischen Beschwörungen befassen. Je nach dem im letzten Leben erworbenen Karma wird die Zeit der Dunkelheit - die meistenteils in einem Zustande der Erstarrung und U nempfindlichkeit verläuft - sich von wenigen Minuten zu einer Durchschnittsdauer von einigen Wochen oder auch Monaten erstrecken. Während. dieser Zeit bereitet sich jang-khog die Tierseele - in feierlicher Ruhe vor, um entweder - wenn sie ihre siebente Evolution als Mensch erreicht hat - in eine höhere Sphäre überzugehen, oder für die Wiederverkörperung in einer höheren Form, wofern sie die letzte Stunde noch nicht beendet hat.

Bereiche eines Kreises von Beschwörern oder

Spiritualisten, welche sich selbst gar nicht

bewusst sind, dass sie sich wirklich mit nekro-

mantischen Sang-nyag oder magnetischen Be-

schwörungen befassen. Je nach dem im letz-

ten Leben erworbenen Karma wird die Zeit

der Dunkelheit — die meistenteils in einem

Zustande der Erstarrung und Unempfindlich-

keit verläuft — sich von wenigen Minuten

zu einer Durchschnittsdauer von einigen Wo-

chen oder auch Monaten erstrecken. Wäh-

rend dieser Zeit bereitet sich jang-khog —

die Tierseele — in feierlicher Ruhe vor, um

entweder — wenn sie ihre siebente Evolution

als Mensch erreicht hat — in eine höhere

Sphäre überzugehen, oder für die Wieder-

verkörperung in einer höheren Form, wofern

sie die letzte Stunde noch nicht beendet hat.

„Auf keinen Fall ist sie zu dieser Zeit

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gewillt noch auch fähig, den noch Lebenden

irgendwelche Gedanken mitzuteilen. Aber

wenn nach Ablauf dieser Dunkelheits-Periode

das neue Ich mit vollem Bewusstsein die

".i\.uf keinen Fall ist sie zu dieser Zeit gewillt noch auch fähig, den noch Lebenden irgendwelche Gedanken mitzuteilen. Aber wenn nach Ablauf dieser Dunkelheits-Periode das neue Ich mit vollem Bewusstsein die

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-

glückseligen Gefilde von Devachan betritt,

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wenn aller irdische Schmutz von ihm abge-

fallen ist, und sein geistiges Auge klar und

glückseligen Gefilde von Devachan betritt, wenn aller irdische Schmutz von ihm abgefallen ist, und sein geistiges Auge klar und ungetrübt alle Vorgänge und Verhältnisse seines verflossenen Lebens überblickt, dann vermag dasselbe - wie ja auch manchmal geschieht -, wenn es alle diejenigen erblickt, welche es auf Erden einstens geliebt und von welchen es wieder geliebt worden war, lediglich durch die Anziehungskraft der Liebe, die Geister der Lebenden zu sich emporzuziehen, um mit ihnen zu verkehren, so dass diese, wenn sie wieder in ihren normalen Zustand zurückkehren, sich einbilden, derselbe sei zu ihnen herabgestiegen.

ungetrübt alle Vorgänge und Verhältnisse

seines verflossenen Lebens überblickt, dann

vermag dasselbe — wie ja auch manchmal

geschieht —, wenn es alle diejenigen erblickt,

welche es auf Erden einstens geliebt und von

welchen es wieder geliebt worden war, ledig-

lich durch die Anziehungskraft der Liebe, die

Geister der Lebenden zu sich emporzuziehen,

um mit ihnen zu verkehren, so dass diese,

wenn sie wieder in ihren normalen Zustand

zurückkehren, sich einbilden, derselbe sei zu

ihnen herabgestiegen.

„Es besteht demnach zwischen unseren

Ansichten und jenen der abendländischen

Ro-lang-pa oder Spiritualisten ein ganz

wesentlicher Unterschied hinsichtlich dessen,

was sie in ihren Versammlungen oder bei

ihren unbewussten Totenbeschwörungen zu

sehen und womit sie in Verkehr zu treten

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wähnen. Wir sagen, dies sind nur die physi-

schen Überreste und seelenlosen Überbleibsel

der letzten Persönlichkeit, das was abgestossen,

weggeworfen und zurückgelassen wurde,

"Es besteht demnach zwischen unseren Ansichten und jenen der abendländischen Ro-lang-pa oder Spiritualisten ein ganz wesentlicher Unterschied hinsichtlich dessen, was sie in ihren Versammlungen oder bei ihren unbewussten Totenbeschwörungen zu sehen und womit sie in Verkehr zu treten wähnen. Wir sagen, dies sind nur die physischen Überreste und seelenlosen Überbleibsel der letzten Persönlichkeit, das was abgestossen, weggeworfen und zurückgelassen wurde, I

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nachdem die feineren Teile ins grosse Jenseits

-

hinübergegangen sind.

„Diese Überreste bewahren noch ein Bruch-

nachdem die feineren Teile ins grosse Jenseits hinübergegangen sind.

teil von Verstand und Erinnerungsvermögen,

und da sie ja unzweifelhaft einst einen Teil

der Wesenheit bildeten, so besitzen sie auch

noch einen geringen Teil der Interessen der-

selben; aber sie sind nicht das wirkliche

"Diese Überreste bewahren noch ein Bruchteil von Verstand und Erinnerungsvermögen, und da sie ja unzweifelhaft einst einen Teil der Wesenheit bildeten, so besitzen sie auch noch einen geringen Teil der Interessen derseIben; aber sie sind nicht das wirkliche Wesen. Sie bestehen zwar aus einer verfeinerten Materie, sind aber gleichwohl stofflicher Natur, und deswegen müssen sie früher oder später in Abgründe versinken, wo sie die notwendigen Bedingungen für ihre Auflösung in Atome finden.

Wesen. Sie bestehen zwar aus einer ver-

feinerten Materie, sind aber gleichwohl stoff-

licher Natur, und deswegen müssen sie früher

oder später in Abgründe versinken, wo sie

die notwendigen Bedingungen für ihre Auf-

lösung in Atome finden.

„Von dem toten Körper lösen sich alle

übrigen Grundteile los. Schon nach wenigen

Stunden ist das zweite Prinzip — die Lebens-

kraft — vollkommen erloschen, und sowohl

von der irdischen wie von der ätherischen

Hülle befreit. Der dritte Grundteil — der

lebensfähige Doppelgänger — löst sich erst

ganz auf, wenn die letzten Teile des Körpers

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vermodern. Nun bleibt nur mehr das vierte,

fünfte, sechste und siebente Prinzip übrig:

der Begierden-Körper, die Menschen-Seele,

die Geist-Seele und der reine Geist, welcher

"Von dem toten Körper lösen sich alle übrigen Grundteile los. Schon nach wenigen Stunden ist das zweite Prinzip - die Lebenskraft - vollkommen erloschen, und sowohl von der irdischen wie von der ätherischen Hülle befreit. Der dritte Grundteil - der lebensfähige Doppelgänger - löst sich erst ganz auf, wenn die letzten Teile des Körpers vermodern. Nun bleibt nur mehr das vierte, fünfte, sechste und siebente Prinzip übrig: der Begierden-Körper, die Menschen-Seele, die Geist-Seele und der reine Geist, welcher

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— 435 —

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ein Lichtstrahl des Ewigen ist. Die letzten

beiden, gleichviel ob getrennt von dem per-

sönlichen Ich, oder ob in Vereinigung mit

ein Lichtstrahl des Ewigen ist. Die letzten beiden , gleichviel ob getrennt von dem persönlichen Ich, oder ~b in Vereinigung mit demselben, bilden die ewig fortdauernde Individualität und können nicht zu Grunde gehen. Der Rest - nämlich das astrale Ich und was in ihm noch . von Willen vorhanden ist - geht in einen Zustand der Schwangerschaft über, noch ehe der physische Körper ganz zerfallen ist.

demselben, bilden die ewig fortdauernde In-

dividualität und können nicht zu Grunde

gehen. Der Rest — nämlich das astrale Ich

und was in ihm noch von Willen vorhanden

ist — geht in einen Zustand der Schwanger-

schaft über, noch ehe der physische Körper

ganz zerfallen ist.

„Zur Ausführung irgend einer bewussten

Handlung während dieses Zustandes muss

der Verstorbene daher die Fähigkeiten eines

Adepten besitzen, oder von einer intensiven,

unsterblichen und heiligen Liebe zu einer

auf Erden zurückgebliebenen Persönlichkeit

durchdrungen sein; weil sonst das astrale Ich

entweder ein bhüta — oder ro-lang im Tibe-

tanischen — wird, oder auf seiner Wande-

rung zu höheren Sphären weiterschreitet.

„Im ersteren Falle kann der Lha oder

„Menschen-Geist" ganz nach seinem Belieben

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auf unbestimmte Zeit unter den Lebenden

"Zur Ausführung irgend einer bewussten Handlung während dieses Zustandes muss der Verstorbene daher die Fähigkeiten eines Adepten besitzen, oder von einer intensiven, unsterblichen und heiligen Liebe zu einer auf Erden zurückgebliebenen Persönlichkeit durchdrungen sein; weil sonst das astrale Ich entweder ein bhfita - oder ra-lang im Tibetanischen - wird, oder auf seiner Wanderung zu höheren Sphären weiterschreitet.

verweilen, im letzteren Falle aber wird der

sogenannte „Geist" sein endliches Hinüber-

gehen nur für eine kurze Zeit verzögern und

"Im ersteren Falle kann der Lha oder .,~fenschen-Geist" ganz nach seinem Belieben auf unbestimmte Zeit unter den Lebenden verweilen, im letzteren Falle aber wird der sogenannte "Geist" sein endliches Hinübergehen nur für eine kurze Zeit verzögern und

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aufschieben können; je nachdem sein Begier-

den-Leib infolge der Intensität der die Seele

beherrschenden Liebessehnsucht und deren

aufschieben können; je nachdem sein Begierden-Leib infolge der Intensität der die Seele beherrschenden Liebessehnsucht und deren Unlust, sich von den Geliebten zu trennen, kürzer oder länger fortbesteht.

Unlust, sich von den Geliebten zu trennen,

kürzer oder länger fortbesteht.

„Sowie dieser Wille einmal nachlässt und

erlahmt, wird er sich auflösen, und das geis-

tige Ich verliert für eine Zeitlang seine

Persönlichkeit und alle Erinnerung an die-

selbe, und schwingt sich in höhere Regionen

empor. So lautet unsere Lehre. Niemand

kann als Schutzgeist der Sterblichen auftreten,

als die Auserwählten, die Vollkommenen, die

"Sowie dieser Wille einmal nachlässt und erlahmt, wird er sich auflösen, und das geistige Ich verliert für eine Zeitlang seine Persönlichkeit und alle Erinnerung an dieselbe, und schwingt sich in höhere Regionen empor. So lautet unsere Lehre. Niemand kann als Schutzgeist der Sterblichen auftreten, als die Auserwählten, die Vollkommenen, die Byang-tsiub oder die Bodhisattwas allein sie, welche das" grosse Geheimnis des Lebens und des Todes durchschaut haben - denn sie allein sind fähig, ihr Verweilen auf Erden nach dem Tode beliebig zu verlängern. In die gewöhnliche Volkssprache übersetzt ist dieses Beschützen ("überschatten") nichts anderes, als zum Besten der Menschheit immer und immer wieder geboren zu werden!"

Byang-tsiub oder die Bodhisattwas allein —

sie, welche das grosse Geheimnis des Lebens

und des Todes durchschaut haben — denn

sie allein sind fähig, ihr Verweilen auf Erden

nach dem Tode beliebig zu verlängern. In

die gewöhnliche Volkssprache übersetzt ist

dieses Beschützen („überschatten") nichts an-

deres, als zum Besten der Menschheit immer

und immer wieder geboren zu werden!"

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Wenn die Spiritualisten nicht jeder Geister-

Erscheinung, die sich unter irgend einem

Namen wie „Peter oder John" einführt, die

Kraft beimessen würden, lebenden Personen

Wenn die Spiritualisten nicht jeder GeisterErscheinung, die sich unter irgend einem 1\amen wie "Peter oder John" einführt, die Kraft beimessen würden, lebenden Personen

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als „Führer und Schutzgeist" zu dienen, son-

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dern die Macht, einzelne auserwählte Männer

oder Frauen als Werkzeuge der Inspiration

als "Führer und Schutzgeist" zu di~nen, sondern die Macht, einzelne auserwählte Männer oder Frauen als Werkzeuge der Inspiration zu benutzen, lediglich auf solche Bodhisattwas oder heilige Initiierte - gleichviel ob sie im irdischen Leben Buddhisten oder Christen, Brahmanen oder Muselmänner waren - beschränken würden, in einzelnen Ausnahmsfällen auch noch auf wirklich hervorragend heilige Charaktere, welche nach ihrem Hinscheiden noch einen bestimmten Zweck zu erfüllen, .eine wirklich segenbringende Aufgabe noch zu lösen haben, dann würden sie der Wahrheit näher sein, wie auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte.

zu benutzen, lediglich auf solche Bodhisattwas

oder heilige Initiierte — gleichviel ob sie im

irdischen Leben Buddhisten oder Christen,

Brahmanen oder Muselmänner waren — be-

schränken würden, in einzelnen Ausnahms-

fällen auch noch auf wirklich hervorragend

heilige Charaktere, welche nach ihrem Hin-

scheiden noch einen bestimmten Zweck zu

erfüllen, eine wirklich segenbringende Auf-

gabe noch zu lösen haben, dann würden sie

der Wahrheit näher sein, wie auf ihrem

■ gegenwärtigen Standpunkte.

Es ist geradezu ein Sakrilegium, und ein

betrübender Anblick für jeden, der nur das

geringste intuitive Gefühl für die Ehrfurcht

gebietende Heiligkeit des Geheimnisses des

physischen Hinscheidens hat — ganz abge-

sehen von den Lehren der Adepten —, wenn

die Spiritualisten nach ihrer jetzigen Methode

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jedem „Elementarwesen" und jedem „Ele-

mentar', welches mit fremden Federn ge-

schmückt zu keinem höheren und besseren

Zwecke erscheint, als um zu sagen: „Wie

Lotusbliiten XXXIII. 29

Es ist geradezu ein Sakrilegium, und ein betrübender Anblick für jeden, der nur das geringste intuitive Gefühl für die Ehrfurcht gebietende Heiligkeit des Geheimnisses des physischen Hinscheidens hat - ganz abgesehen von den Lehren der Adepten -, wenn die Spiritualisten nach ihrer jetzigen Methode jedem "Elementarwesen " und jedem "Elemental", .welches mit fremden Federn geschmückt zu keinem höheren und besseren Zwecke erscheint, als um zu sagen: "Wie LotuBbllten XXXIII.

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geht es Ihnen, Herr So und So?", oder um

Thee zu trinken und Kuchen zu essen, dieses

heilige Vorrecht zusprechen.

geht es Ihnen, Herr So und So?", oder um Thee zu trinken und Kuchen zu essen, dieses heilige Vorrecht zusprechen.

Weiter schreibt Della Penna: „Diese chang-

chüb — die Schüler des obersten der Heili-

gen — sind selbst noch nicht zur Heiligkeit

gelangt, aber sie besitzen fünf Tugenden im

höchsten Grade — Liebe, sowohl im Zeit-

lichen als im Geistigen; vollkommene Be-

folgung des Gesetzes; ausserordentliche Ge-

Weiter schreibt Della Penna: "Diese changchüb - die Schüler des obersten der Heiligen - sind selbst noch nicht zur Heiligkeit gelangt, aber sie besitzen fünf Tugenden im höchsten Grade - Liebe, sowohl im Zeitlichen als im Geistigen; vollkommene Befolgung des Gesetzes; ausserordentliche Geduld; unübertrefflichen Eifer im Streben nach Vervollkommnung und erhabenste Verzückung." •

duld; unübertrefflichen Eifer im Streben

nach Vervollkommnung und erhabenste Ver-

zückung." *

Ich möchte nur wissen, wie sie all' diese

Eigenschaften besitzen können, insbesondere

die letztgenannte — Trance-Zustand —, wenn

sie physisch bereits tot sein sollen!

„Diese chang-chüb haben ihren Lebenslauf

vollendet und sind von weiteren Verwand-

lungen (transmigrations) befreit; sie gehen

nur von dem Körper eines Lama in den eines

anderen über; aber der Lama (worunter der

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Dalai-Lama zu verstehen ist) ist stets und immer

mit der Seele des nämlichen chang-chüb be-

gabt, selbst wenn er zum Wohle der Men-

Ich möchte nur wissen, WIe SIe all' diese Eigenschaften besitzen können, insbesondere die letztgenannte - Trance-Zustand -, wenn sie physisch bereits tot sein sollen! "Diese chang-chüb haben ihren Lebenslauf vollendet und sind von weiteren Verwandlungen (transmigrations) befreit; sie gehen nur von dem Körper eines Lama in den eines anderen über; aber der Lama (worunter der Dalai-Lama zu verstehen ist) ist stets und immer mit der Seele des nämlichen chang-chüb begabt, selbst wenn er zum Wohle der Men-

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schen und um sie im Gesetze zu unterrichten

— was ja der Zweck ist, weshalb sie noch

nicht Heilige werden wollen — in anderen

sehen und um sie im Gesetze zu unterrichten - was ja der Zweck ist, weshalb sie noch nicht Heilige werden ,vollen - in anderen Körpern wohnt, da diese ja sonst keine Möglichkeit hätten, lehrend aufzutreten. Aus Mitleid und Erbarmen wollen sie chang-chüb verbleiben, um die Lebenden im Gesetze zu unterweisen, um es ihnen dadurch zu ermöglichen, den mühevollen Weg ihrer Transmigrationen rasch zu vollenden. Ja noch mehr, diese chang-chüb können, wenn sie wollen, sich sowohl in diese wie auch auf andere Welten versetzen, und zu gleicher Zeit zu demselben Zwecke auch an anderen Orten weilen.

Körpern wohnt, da diese ja sonst keine Mög-

lichkeit hätten, lehrend aufzutreten. Aus Mit-

leid und Erbarmen wollen sie chang-chüb

verbleiben, um die Lebenden im Gesetze zu

unterweisen, um es ihnen dadurch zu ermög-

lichen, den mühevollen Weg ihrer Trans-

migrationen rasch zu vollenden. Ja noch mehr,

diese chang-chüb können, wenn sie wollen,

sich sowohl in diese wie auch auf andere

Welten versetzen, und zu gleicher Zeit zu

demselben Zwecke auch an anderen Orten

weilen.

„Diese ziemlich unklare Beschreibung giebt

ihrem inneren Sinne nach zwei Thatsachen

zu: erstens, dass die tibetanischen Buddhisten

— wir sprechen von den gebildeten Klassen —

nicht an die Wiederkehr der abgeschiede-

nen Geister glauben, denn wenn eine Seele

nicht während ihres Erdenlebens so geläutert

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wird, dass sie sich in den Zustand der Bodhi-

sattwaschaft — dem höchsten Grade der

Vollkommenheit nächst Buddha — erhebt,

so würden selbst Heilige im gewöhnlichen

29*

"Diese ziemlich unklare Beschreibung giebt ihrem inneren Sinne nach zwei Thatsachen zu: erstens, dass die tibetanischen Buddhisten - wir sprechen von den gebildeten Klassen nicht an die Wiederkehr der abgeschiedenen Geister glauben, denn wenn eine Seele nicht während ihres Erdenlebens so geläutert wird, dass sie sich in den Zustand der Büdhisattwaschaft dem höchsten Grade der V ollkommenheit nächst Buddha - erhebt, .so würden selbst Heilige im gewöhnlichen 21)*

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Sinne des Wortes nicht imstande sein,, nach

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-

ihrem Tode die Menschen zu belehren und

zu leiten; — zweitens, dass sie zwar that-

Sinne des Wortes nicht imstande sein,. nach ihrem Tode die Menschen zu belehren und zu leiten; - zweitens, dass sie zwar thatsächlich die Lehren von der Schöpfung, von Gott, von der Seele - (im christlichen und spiritualistischen Sinne) - und von einem zukünftigen Leben der Persönlichkeit des Verstorbenen verwerfen, aber gleichwohl glauben, dass der Mensch mit einer so mächtigen Willenskraft ausgerüstet sei, dass es nur von ihm abhängt, ein Bodhisattwa zu werden und die Macht zu erwerben, seine künftigen Existenzen in die Bahnen einer physischen oder einer nur halb-materiellen Gestalt zu lenken.

sächlich die Lehren von der Schöpfung, von

Gott, von der Seele — (im christlichen und

spiritualistischen Sinne) — und von einem zu-

künftigen Leben der Persönlichkeit des Ver-

storbenen verwerfen, aber gleichwohl glau-

ben, dass der Mensch mit einer so mächtigen

Willenskraft ausgerüstet sei, dass es nur von

ihm abhängt, ein Bodhisattwa zu werden und

die Macht zu erwerben, seine künftigen

Existenzen in die Bahnen einer physischen

oder einer nur halb-materiellen Gestalt zu

lenken.

„Die Anhänger des Lamaismus glauben

an die Unzerstörbarkeit der Materie, als eines

Elementes. Sie verwerfen die Unsterblich-

keit und sogar das weitere Fortleben des

persönlichen Ichs, weil ihre Lehre das

Fortleben des individuellen Ichs allein in

Aussicht stellt — d. i. des Gesamtergebnisses

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der Summe aller jener verschiedenen persön-

lichen Iche, welche während der langen

Reihenfolge verschiedener Existenzen durch

dieses eine Ich dargestellt waren. Das letz-

"Die Anhänger des Lamaismus glauben an die Unzerstörbarkeit ·der l\laterie, als eines Elementes. Sie verwerfen die U nsterblichkeit und sogar das weitere Fortleben des persönlichen Ichs, weil ihre Lehre das Fortleben des individuellen Ichs allein in Aussicht stellt - d. i. des Gesamtergebnisses der Summe aller jener verschiedenen persönlichen lche, welche während der langen Reihenfolge verschiedener Existenzen durch dieses eine Ich dargestellt waren. Das letz-

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— 441

44 1

tere kann auch ewige Fortdauer erlangen —

wobei zu bemerken, dass das Wort ewig bei

ihnen nur im Sinne der Zeitdauer eines gro-

tere kann auch ewige Fortdauer erlangen ,vobei zu bemerken, dass das Wort ewig bei ihnen nur im Sinne der Zeitdauer eines grossen Cyklus gebraucht wird -, ewig inbezug auf seine Gesamt-Individualität, was jedoch nur geschehen kann durch die Erreichung des Zustandes eines Dhyan-Chohans, eines "himmlischen Buddhas", oder, wie die christlichen Kabbalisten sich ausdrücken, eines Planeten-Geistes oder eines Elohim, welche Teile des "bewussten Ganzen" sind, gebildet durch die Verschmelzung der Intelligenzen in ihrer universellen Gesamtheit; wogegen Nirvana das "unbewusste Ganze" ist. Derjenige, welcher ein Tong-pa-nyi wird, welcher den Zustand absoluter Befreitheit von jeglicher Begierde und allem Streben nach persönlichem Leben und somit den höchsten Zustand eines Heiligen erreicht hat - lebt in einem Zustande des Nicht-Daseins, und kann den Sterblichen nicht mehr helfend entgegenkommen. Er ist in ,Nipang'; denn er hat das Ende von ,Thar-Iam', des Pfades der Erlösung oder Befreiung von ferneren Wanderungen, erreicht. Er ist nicht mehr imstande, eine Tul-pa - d. i. eine freiwillige Inkarnation, sei es nur yorübergehend oder

ssen Cyklus gebraucht wird —, ewig inbezug

auf seine Gesamt-Individualität, was jedoch

nur geschehen kann durch die Erreichung

des Zustandes eines Dhyan-Chohans, eines

„himmlischen Buddhas", oder, wie die christ-

lichen Kabbalisten sich ausdrücken, eines

Planeten-Geistes oder eines Elohim, welche

Teile des „bewussten Ganzen" sind, gebildet

durch die Verschmelzung der Intelligenzen

in ihrer universellen Gesamtheit; wogegen

Nirväna das „unbewusste Ganze" ist. Der-

jenige, welcher ein Tong-pa-nyi wird, —

welcher den Zustand absoluter Befreitheit

von jeglicher Begierde und allem Streben

nach persönlichem Leben und somit den

höchsten Zustand eines Heiligen erreicht hat

— lebt in einem Zustande des Nicht-Daseins,

und kann den Sterblichen nicht mehr helfend

entgegenkommen. Er ist in ,Nipang'; denn

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er hat das Ende von ,Thar-lam', des Pfades

der Erlösung oder Befreiung von ferneren

Wanderungen, erreicht. Er ist nicht mehr

imstande, eine Tul-pa — d. i. eine freiwillige

Inkarnation, sei es nur vorübergehend oder

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— 4-P —

für eine ganze Lebenszeit — in dem Körper

eines lebenden Menschen auf sich zu nehmen;

denn er ist ja ein ,Dang-ma' oder eine absolut

für eine ganze Lebenszeit - in dem Körper eines lebenden Menschen auf sich zu nehmen; denn er ist ja ein ,Dang-ma' oder eine absolut geläuterte Seele. Von nun an ist er frei von jeglicher Gefahr von ,Dal-jor' oder der Wiederverkörperung als Mensch; denn er hat die sieben Formen des Daseins - den Nichteingeweihten werden nur sechs mitgeteilt - , welche der \Vanderung unterworfen sind~ glücklich durchschifft. Von ihm heisst es im Buche Khiu-ti: "Mit völligem Gleichmute überblickt er die nach aufwärts führenden \Vanderungen durch alle Sphären als Gesamtperiode , welche alle einzelnen, kürzeren Zeiträume persönlicher Existenz umfasst."

geläuterte Seele. Von nun an ist er frei von

jeglicher Gefahr von ,Dal-jor' oder der Wieder-

verkörperung als Mensch; denn er hat die

sieben Formen des Daseins — den Nichtein-

geweihten werden nur sechs mitgeteilt —,

welche der Wanderung unterworfen sind,

glücklich durchschifft. Von ihm heisst es im

Buche Khiu-ti: „Mit völligem Gleichmute

überblickt er die nach aufwärts führenden

Wanderungen durch alle Sphären als Ge-

samtperiode, welche alle einzelnen, kürzeren

Zeiträume persönlicher Existenz umfasst."

„Da es jedoch mehr Mut erfordert, sich

dem Sein als dem Nicht-Sein zuzuwenden,

das Leben statt des Todes zu wählen, so

giebt es auch unter den Bodhisattwas und

Lhas nur wenige — ja sie sind so selten zu

finden wie die Blume Udambara —, welche

freiwillig darauf verzichten, das Glück voll-

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kommener Freiheit zu erreichen, und in ihrem

persönlichen Selbst — entweder in dem

Menschenauge sichtbaren oder unsichtbaren

Formen — zu verbleiben, um ihre schwäche-

"Da es jedoch mehr ~lut erfordert, sich dem Sein als dem Nicht- Sein zuzuwenden, das Leben statt des Todes zu wählen, so giebt es auch unter den Bodhisattwas und Lhas nur wenige - ja sie sind so selten zu finden wie die' Blume Udambara -, welche freiwillig darauf verzichten, das Glück voll/kommener Freiheit zu erreichen, und in ihrem , persönlichen Selbst entweder in dem 1\fenschenauge sichtbaren oder unsichtbaren Formen - zu verbleiben. um ihre schwäche-

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ren Brüder zu belehren und ihnen vorwärts

443

zu helfen.

„Einzelne von diesen verlängern ihr Erden-

ren Brüder zu belehren und ihnen vorwärts zu helfen.

leben, wenn auch nicht zu ganz übernatür-

lichen Grenzen; andere werden Dhyan-Chohans,

eine Klasse von Planeten-Geistern oder Devas,

welche sozusagen die Schutzengel der Men-

schen, und die einzige der sieben Klassen der

Geister-Hierarchie unseres Systemes sind, wel-

"Einzelne von diesen verlängern ihr Erdenleben, wenn auch nicht zu ganz übernatürlichen Grenzen; andere werden Dhyan-Chohans, eine Klasse von Planeten-Geistern oder Devas, welche sozusagen die Schutzengel der Menschen, und die einzige der sieben Klassen der Geister-Hierarchie unseres Systemes sind, welche ihre Persönlichkeit beibehalten. Anstatt die Früchte ihrer Thaten einzuheimsen, opfern sich diese heiligen Lhas in der unsichtbaren Welt, wie der Sang-Gyas, unser I-Ierr (Buddha) - es auf dieser Erde that, und verbleiben in Devachan - in jener Welt der Seligkeit, welche der Erde noch am nächsten liegt." " L UCI. f er. "

che ihre Persönlichkeit beibehalten. Anstatt

die Früchte ihrer Thaten einzuheimsen, opfern

sich diese heiligen Lhas in der unsichtbaren

Welt, wie der Sang-Gyas, unser Herr —

(Buddha) — es auf dieser Erde that, und ver-

bleiben in Devachan — in jener Welt der

Seligkeit, welche der Erde noch am näch-

sten liegt."

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„Lucifer."

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$ £ 4. £ £ £ & 4. £ ■£ 4tü •£ £ ^ £ £ £

Helene Petrowna Blavatsky.

(Fortsetzung.)

II.

Die folgenden vier Jahre lebte H. P. Bla-

vatsky ausschliesslich im Kaukasus. Stets

von einem Triebe nach Thätigkeit angestachelt,

unausgesetzt thätig und voll von allerlei

Plänen, Hess sie sich zuerst einige Zeit in

Imeretia und dann in Mingrelia, an der Küste

des schwarzen Meeres nieder, woselbst sie

sich in Handelsgeschäfte mit den in diesen

Gegenden so überreich vorhandenen feinen

Holzarten einliess. Später zog sie weiter

Belene Petrowna Blavatsky.

nach Süden, nach Odessa, wo sich auch unsere

Tanten nach dem Tode des Grossvaters an-

gesiedelt hatten. Dort übernahm sie die Ober-

leitung einer Fabrik für künstliche Blumen,

(Fortsetzung.)

wendete sich aber bald wieder anderen Unter-

nehmungen zu, um auch von diesen sich in

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11. Die folgenden vier Jahre lebte H~ P. Blavatsky ausschliesslich im Kaukasus. Stets von einem Triebe nach Thätigkeit angestachelt, unausgesetzt thätig und voll von allerlei Plänen, liess sie sich zuerst einige Zeit in 1meretia und dann in Mingrelia, an der Küste des schwarzen Meeres nieder, woselbst sie sich in Handelsgeschäfte mit den in diesen Gegenden so überreich vorhandenen feinen I-Iolzarten einliess. Später zog sie weiter nach Süden, nach Odessa, wo sich auch unsere Tanten nach dem Tode des Grossvaters angesiedelt hatten. Dort übernahm sie die Oberleitung einer Fabrik für künstliche Blumen, wendete sich aber bald wieder anderen U nternchmungen zu, um auch von diesen sich in

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kurzer Zeit wieder zurückzuziehen, trotzdem

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sie thatsächlich im allgemeinen von günstigem

Erfolge begleitet waren.

kurzer Zeit wieder zurückzuziehen, trotzdem sie thatsächlich im allgemeinen von günstigem Erfolge begleitet waren.

Sie kümmerte sich bei ihren Handlungen

nie darum, ob sie auch mit ihrer Stellung in

Einklang ständen; sie hielt jedes ehrliche

Geschäft für gleich gut. Gleichwohl muss

es als auffällig erscheinen, dass sie nicht darauf

verfiel, sich einer ihrer hohen Begabung mehr

entsprechenden Beschäftigung zu widmen,

Sie kümmerte sich bei ihren Handlungen nie darum, ob sie auch mit ihrer Stellung in Einklang ständen; sie hielt jedes ehrliche Geschäft für gleich gut. Gleichwohl muss es als auffällig erscheinen, dass sie nicht darauf verfiel, sich einer ihrer hohen Begabung mehr entsprechenden Beschäftigung zu widmen, statt sich mit solchen Handelsgeschäften zu befassen; dass sie sich nicht z. B. auf Litteratur oder Musik verlegte, was ihren geistigen Fähigkeiten viel mehr entsprochen haben würde, zumal sie ja in ihrer Jugend nie mit Handelsgeschäften zu thun gehabt hatte.

statt sich mit solchen Handelsgeschäften zu

befassen; dass sie sich nicht z. B. auf Litte-

ratur oder Musik verlegte, was ihren geistigen

Fähigkeiten viel mehr entsprochen haben

würde, zumal sie ja in ihrer Jugend nie mit

Handelsgeschäften zu thun gehabt hatte.

Nach Verlauf von weiteren zwei Jahren

begab sie sich wieder ins Ausland, zuerst

nach Griechenland, dann nach Ägypten. Sie

war ihr ganzes Leben hindurch ruhelos und

auf der Wanderschaft; stets war sie, sozusagen,

auf der Suche nach einem unbekannten Ziele,

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nach irgend einer Aufgabe, welche ausfindig

zu machen und zu erfüllen ihre Pflicht war.

Ihr Wanderleben und ihre Unstätigkeit fand

erst ein Ende, nachdem sie die Wissenschaft-

Nach Verlauf von weiteren zwei Jahren begab sie sich wieder ins Ausland, zuerst nach Griechenland, dann nach Ägypten. Sie war ihr ganzes Leben hindurch ruhelos und auf der Wanderschaft; stets war sie, sozusagen, auf der Suche nach einem unbekannten Ziele, nach irgend einer Aufgabe, welche ausfindig zu machen und zu erfüllen ihre Pflicht war. Ihr Wanderleben und ihre Unstätigkeit fand erst ein Ende, nachdem sie die wissenschaft-

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lichen, menschenfreundlichen und spirituellen

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-

Probleme der Thosophie kennen gelernt hatte.

Erst da machte sie Halt, gleich wie ein

lichen, menschenfreundlichen und spirituellen Probleme der Thosophie kennen gelernt hatte. Erst da machte sie Halt, gleich wie ein Schiff, dass nach jahrelangen Wanderungen sich im sicheren Hafen geborgen fühlt, die Segel einstreicht, und zum letztenmal den Anker auswirft.

Schiff, dass nach jahrelangen Wanderungen

sich im sicheren Hafen geborgen fühlt, die

Segel einstreicht, und zum letztenmal den

Anker auswirft.

Mr. Sinnett, ihr Biograph, behauptet, dass

Madame Blavatsky schon viele Jahre, ehe sie

definitiv nach Amerika reiste, in geistigem

Verkehre mit jenen seltsamen Wesen gestan-

den sei, welche sie später als ihre Meister

bezeichnete, mit den Mahatmas in Ceylon und

Tibet, und dass sie nur auf deren direkten

Befehl von Ort zu Ort und «von Land zu

Land wanderte. Ob diese Behauptung richtig

ist, vermag ich nicht zu sagen. Uns, ihren

Mr. Sinnett, ihr Biograph, behauptet, dass Madame Blavatsky schon viele Jahre, ehe sie definitiv nach Amerika reiste t in geistigem Verkehre mit jenen seltsamen Wesen gestanden sei t welche sie später als ihre Meister bezeichnete, mit den Mahatmas in Ceylon und Tibet, und dass sie nur auf deren direkten Befehl von Ort zu Ort und ·von Land zu Land wanderte. Ob diese Behauptung richtig ist, vermag ich nicht zu sagen. Uns, ihren nächsten Anverwandten gegenüber, erwähnte sie dieser rätselhaften Wesen erst in der Zeit von 1873/74, als sie sich in New-York befand.

nächsten Anverwandten gegenüber, erwähnte

sie dieser rätselhaften Wesen erst in der Zeit

von 1873/74, als sie sich in New-York befand.

Thatsache aber ist es, dass ihre Abreise

von Paris nach Amerika ebenso plötzlich wie

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unmotiviert stattfand, und sie weigerte sich

viele Jahre, uns Aufschluss zu geben, was

sie zu diesem Schritte veranlasst habe. Dann

aber erklärte sie, dass eben diese Meister ihr

Thatsache aber ist es, dass ihre Abreise von Paris nach Amerika ebenso plötzlich wie unmotiviert stattfand, und sie weigerte sich viele Jahre, uns Aufschluss zu geben, was sie zu diesem Schritte veranlasst habe. Dann aber erklärte sie, dass eben diese Meister ihr

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den Befehl hierzu gegeben hätten, ohne ihr

dazumal irgend einen .Grund dafür anzugeben.

Dass sie uns hiervon nichts gesagt hatte,

den Befehl hierzu gegeben hätten, ohne ihr dazumal irgend einen .Grund dafür anzugeben. Dass sie uns hiervon nichts gesagt hatte,. erklärte sie damit, dass wir sie doch nicht verstanden und ihr nicht geglaubt haben würden; und das wäre auch ganz natürlich gewesen.

erklärte sie damit, dass wir sie doch nicht

verstanden und ihr nicht geglaubt haben

würden; und das wäre auch ganz natürlich

gewesen.

Von nun an hatte sie für nichts anderes

mehr Interesse, und niemals mehr Hess sie von

diesem Zeitpunkte an das Ziel aus dem Auge,

welches nun mit einemmal klar vor ihrem

Geiste stand, nämlich dafür Sorge zu tragen,

dass die Lehren jener ältesten Philosophie

weit über die ganze Welt verbreitet werden

sollten, welche von der unendlichen Wichtig-

keit der geistigen Dinge im Vergleich mit

den materiellen Angelegenheiten Zeugnis ab-

. Von nun an hatte sie für nichts anderes mehr Interesse, und niemals mehr liess sie von diesem Zeitpunkte an das Ziel aus dem Auge, . welches nun mit einemmal klar vor ihrem Geiste stand, nämlich dafür Sorge zu tragen,. dass die Lehren jener ältesten Philosophie weit über die ganze Welt verbreitet werden sollten, welche von der unendlichen Wichtigkeit der geistigen Dinge im Vergleich mit den materiellen Angelegenheiten Zeugnis ablegen, sowie für die physischen Kräfte in der Natur sowohl wie im lVIenschen, und für die Unsterblichkeit der Seele und des Geistes des l\Ienschen.

legen, sowie für die physischen Kräfte in der

Natur sowohl wie im Menschen, und für die

Unsterblichkeit der Seele und des Geistes

des Menschen.

In einem Briefe an mich schreibt sie:

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„Die Menschheit hat den Glauben und ihre

höchsten Ideale verloren. Diese sind durch

den Materialismus und durch eine Pseudo-

In einem Briefe an mich schreibt sie: ,.

"Die Menschheit hat den Glauben und ihre höchsten Ideale verloren. Diese sind durch den }laterialismus und durch eine Pseudo·-

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— 448 —

Wissenschaft vernichtet worden. Die Kinder

unseres Zeitalters besitzen keine Glaubens-

kraft mehr; sie verlangen nach Beweisen, und

Wissenschaft vernichtet worden. Die Kinder unseres Zeitalters besitzen keine Glaubenskraft mehr; sie verlangen nach Beweisen, und zwar nach wissenschaftlich begründeten Be'weisen - sie sollen sie haben. Theosophie, die Quelle aller menschlichen Religion, ,vird sie ihnen geben."

zwar nach wissenschaftlich begründeten Be-

weisen — sie sollen sie haben. Theosophie,

die Quelle aller menschlichen Religion, wird

sie ihnen geben."

Nach kurzer Zeit waren ihre Briefe voll

von Beweisen, die sich gegen den Missbrauch

mit dem Spiritismus wendeten, welchen sie

spirituellen Materialismus nannte und mit

Unwillensbezeigungen gegen mediumistische

Sitzungen, woselbst Verstorbene wieder zu-

rückgerufen werden — „gegen die Materiali-

sation der Dahingeschiedenen", der Bewohner

des Landes, wo ewiger Frühling herrscht —

und welche nach ihrer Ansicht nichts sind

Nach kurzer Zeit waren ihre Briefe voll von Beweisen, die sich gegen den Missbrauch mit dem Spiritismus wendeten, welchen sie spirituellen Materialismus nannte und mit· Unwillensbezeigungen gegen mediumistische Sitzungen, woselbst Verstorbene wieder zurückgerufen '\verden - "gegen die Materialisation der Dahingeschiedenen", der Bewohner des Landes, wo ewiger Frühling herrscht und welche nach ihrer Ansicht nichts sind als Schattengestalten, Kobolde und lügenhafte Elementargeister, die gar oft gefährlich sind, und ausserdem einen schlimmen Einfluss ausüben auf die Gesundheit der Medien, ihrer passiven Opfer.

als Schattengestalten, Kobolde und lügenhafte

Elementargeister, die gar oft gefährlich sind,

und ausserdem einen schlimmen Einfluss aus-

üben auf die Gesundheit der Medien, ihrer

passiven Opfer.

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Ein Besuch bei den Gebrüdern Eddy, den

berühmten Medien von Vermont, bildete den

Tropfen, der das Mass bei ihr zum Überlaufen

brachte. Von dieser Zeit an war sie die

Ein Besuch bei den Gebrüdern Eddy, den berühmten Medien von Vermont, bildete den Tropfen, der das Mass bei ihr zum Überlaufen brachte. Von dieser Zeit an war sie die

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— 449 —

-

geschworene Feindin aller spiritualistischen

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-

Schaustellungen.

Auf dem Landsitze der Eddys machte sie

geschworene Feindin aller spiritualistischen Schaustellungen.

auch die Bekanntschaft des Col. H. S. Olcott,

der ihr erster Schüler, ihr ergebenster Freund,

der zukünftige Präsident der theosophischen

Gesellschaft wurde, des Kindes ihrer eigenen

Schöpfung, auf welche fortan all ihr Denken

konzentriert war. Er hatte sich dort einge-

Auf dem Landsitze der Eddys machte sie auch die Bekanntschaft des Co!. H. S. Olcott, der ihr erster Schüler, ihr ergebenster Freund, der zukünftige Präsident der theosophischen Gesellschaft wurde, des Kindes ihrer eigenen Schöpfung, auf welche fortan all ihr Denken konzentriert war. Er hatte sich dort eingefunden als strenger Beobachter spiritualistischer Phänomene, um zu forschen und Bericht zu erstatten über die vermittelst der Mediumschaft der beiden Brüder zustande kommenden Materialisationen, von welchen man damals in ganz Amerika sprach. Er schrieb auch ein Buch über die dortigen Vorgänge, eine Studie unter dem Titel: "People from the other world", - doch war dies der letzte Dienst, den er der Verbreitung des modernen Spiritualismus leistete. Er bekehrte sich zu den Anschauungen von H. P. Blavatsky, für deren Verbreitung die amerikanischen Zeitungen gerne sorgten. Da sie beide Todfeinde des Materialismus waren, so waren sie der Ansicht, dass der Spiritualismus der Menschheit insofern zwar einen grossen Dienst erwiesen

funden als strenger Beobachter spiritualisti-

scher Phänomene, um zu forschen und Bericht

zu erstatten über die vermittelst der Medium-

schaft der beiden Brüder zustande kommen-

den Materialisationen, von welchen man da-

mals in ganz Amerika sprach. Er schrieb

auch ein Buch über die dortigen Vorgänge,

eine Studie unter dem Titel: „People from

the other world", — doch war dies der letzte

Dienst, den er der Verbreitung des modernen

Spiritualismus leistete. Er bekehrte sich zu den

Anschauungen von H. P. Blavatsky, für deren

Verbreitung die amerikanischen Zeitungen

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gerne sorgten. Da sie beide Todfeinde des

Materialismus waren, so waren sie der An-

sicht, dass der Spiritualismus der Menschheit

insofern zwar einen grossen Dienst erwiesen

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habe, als er den Irrtum des materialistischen

Glaubens darlegte, dass jedoch, nachdem

durch ihn die Existenz unsichtbarer und un-

habe, als er den Irrtum des materialistischen Glaubens darlegte, dass jedoch, nachdem durch ihn die Existenz unsichtbarer und unmaterieller Kräfte in der Natur bewiesen sei, seine Rolle nun auch ausgespielt sei, und dass man zu verhindern suchen müsse, dass die l\lenschheit in einen anderen Irrtum verfalle, nämlich in Aberglauben und schwarze l\lagie.

materieller Kräfte in der Natur bewiesen sei,

seine Rolle nun auch ausgespielt sei, und

dass man zu verhindern suchen müsse, dass

die Menschheit in einen anderen Irrtum ver-

falle, nämlich in Aberglauben und schwarze

Magie.

Da wir diesen ganz plötzlich erfolgten

Frontwechsel bei einer Persönlichkeit nicht

begreifen konnten, welche wir als ein sehr

starkes Medium kennen gelernt hatten, und

die selbst noch vor kurzer Zeit Vice-Präsi-

dentin der spiritualistischen Gesellschaft in

Kairo war, so schrieb sie uns, wir möchten

doch die Vergangenheit, die Zeit ihrer un-

glückseligen Mediumschaft vergessen, welcher

sie sich, wie sie sich ausdrückte, nur aus Un-

kenntnis der Wahrheit überlassen hatte.

Von Ncw-York aus schrieb sie uns: „Ich

Da ,vir diesen ganz plötzlich erfolgten Frontwechsel bei einer Persönlichkeit nicht begreifen konnten, ,velche wir als ein sehr starkes Medium kennen gelernt hatten, und die selbst noch vor kurzer Zeit Vice-Präsidentin der spiritualistischen Gesellschaft in Kairo war, so schrieb sie uns, wir möchten doch die Vergangenheit, die Zeit ihrer unglückseligen Mediumschaft vergessen, welcher sie sich, wie sie sich ausdrückte, nur aus U 11kenntnis der Wahrheit überlassen hatte.

habe mich an eine gewisse Gruppe von Theo-

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sophen, einen Zweigverein der Indo-Arischen

Genossenschaft, angeschlossen, welche hier

gegründet wurde, und zwar nur aus dem

Grunde, weil sie mit aller Kraft ankämpft

V Oll New-Y ork aus schrieb sie uns: "Ich habe mich an eine gewisse Gruppe von Theosophen, einen Zweigverein der lndo-Arischen Genossenschaft, angeschlossen, welche hier gegründet ,vurde, und zwar nur aus dem (-irunde, ,,,eil sie mit aller Kraft ankämpft

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-

gegen die Auswüchse, den Aberglauben und

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die Missbräuche der falschen Propheten des

toten Buchstabens — gegen die zahllosen

gegen die Auswüchse, den Aberglauben und die Missbräuche der falschen Propheten des toten Buchstabens - gegen die zahllosen Calchase aller exoterischen Religionen, sowie gegen den Geisterblödsinn. Wir sind Spiritualisten, wenn ihr uns so nennen wollt, aber nicht nach Art der Amerikaner, sondern nach den Regeln der alten Alexandriner,"

Calchase aller exoterischen Religionen, sowie

gegen den Geisterblödsinn. Wir sind Spiri-

tualisten, wenn ihr uns so nennen wollt, aber

nicht nach Art der Amerikaner, sondern nach

den Regeln der alten Alexandriner."

Zur selben Zeit schickte sie uns auch Aus-

schnitte aus amerikanischen Zeitungen, in

welchen sowohl ihre Artikel, sowie auch die

Kritiken ihrer Schriften veröffentlicht waren,

woraus wir ersehen konnten, dass ihre An-

sichten viel Beifall fanden. Ihre vorzügliche

Befähigung als Kritikerin zeigte sich vor

allem in einer Reihe von Artikeln über Pro-

fessor Huxleys Vorträge in Boston und New-

York, welche allgemeines Aufsehen erregten.

Worüber wir uns am meisten wunderten, war

das tiefe Wissen, das umfassende Verständnis,

Zur selben Zeit schickte sie uns auch Ausschnitte aus amerikanischen Zeitungen, in welchen sowohl ihre Artikel, sowie auch die Kritiken ihrer Schriften veröffentlicht waren, woraus wir ersehen konnten, dass ihre Ansichten viel Beifall fanden. Ihre vorzügliche Befähigung als Kritikerin zeigte sich vor allem in einer Reihe von Artikeln über Professor Huxleys Vorträge in Boston und NewY ork, welche allgemeines Aufsehen erregten. Worüber wir uns am meisten wunderten, war das tiefe Wissen, das umfassende Verständnis, welches so plötzlich in all ihren Schriften zutage trat. Woher hatte sie nur all die verschiedenartigen und geheimnisvollen Kenntnisse, von welchen bis zu diesen Tagen an iht' nie etwas zu bemerken war? Sie selbst wusste es nicht! Um diese Zeit sprach sie

welches so plötzlich in all ihren Schriften zu-

tage trat. Woher hatte sie nur all die ver-

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schiedenartigen und geheimnisvollen Kennt-

nisse, von welchen bis zu diesen Tagen an

ihi- nie etwas zu bemerken war? Sie selbst

wusste es nicht! Um diese Zeit sprach sie

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auch uns gegenüber zum ersten Male von

ihren Meistern, oder vielmehr von ihrem

Meister, aber noch in sehr unbestimmten Aus-

auch uns gegenüber zum ersten Male von ihren ~Ieistern, oder vielmehr von ihrem l\Ieister, Cfber noch in sehr unbestimmten Ausdrücken, indem sie ihn manchmal als "die Stimme", dann als Sahib (oder l\feister), oder als "der, welcher mich inspiriel"r'. bezeichnet, als wenn sie dazumal selbst die Quelle dieser geistigen Beeinflussung noch nicht gekannt hätte. Dies war uns kein Behelf, um sie zu verstehen, und wir fingen bereits an, für ihre geistige Gesundheit zu fürchten.

drücken, indem sie ihn manchmal als „die

Stimme", dann als Sahib (oder Meister), oder

als „der, welcher mich inspiriert", bezeichnet,

als wenn sie dazumal selbst die Quelle dieser

geistigen Beeinflussung noch nicht gekannt

hätte. Dies war uns kein Behelf, um sie zu

verstehen, und wir fingen bereits an, für ihre

geistige Gesundheit zu fürchten.

In einem Briefe von 1874 schrieb sie an

mich: „Ich beschäftige mich mit der Ab-

fassung eines grossen Werkes über Theologie,

alte Glaubensformen und die Geheimnisse

okkulter Wissenschaften; aber fürchte nichts

für mich: ich bin meiner Sache sicher. Ich

für meine Person wäre wohl kaum imstande,

über diese abstrakten Gegenstände etwas zu

sagen, aber alle wichtigen Stellen werden mir

diktiert —. Alles was ich schreiben werde

ist nicht aus mir selbst; ich bin nichts als die

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Feder; der Kopf, welcher für mich denkt, ist

der eines Wesens, das alles weiss . .

Ein andermal schrieb Helene an unsere

In einem Briefe von 18i4 schrieb sie an mich: "Ich beschäftige mich mit der Abfassung eines grossen Werkes über Theologie, alte Glaubensformen und die Geheimnisse okkulter \Vissenschaften; aber fürchte nichts fUr mich; ich bin meiner Sache sicher. Ich für meine Person wäre wohl kaum imstande, Über diese abstrakten Gegenstände envas zu sagen, aber alle wichtigen Stellen werden mir diktiert - . ..:\lles was ich schreiben werde ist nicht aus mir selbst; ich bin nichts als die Feder; der Kopf. welcher für mich denkt. ist der eines 'Yesens, das alles weiss . . ..

Tante N. A. Fadeew:

Ein andermal schrieb Helene an unsere Tante ~ .•-\. Fadl'ew:

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„Sage mir, meine liebe Freundin, hast Du

Interesse für die Geheimnisse der psychischen

Philosophie? . . . Das was ich Euch nun er-

"Sage mir, meine liebe Freundin, hast Du Interesse für die Geheimnisse der psychischen Philosophie? ... Das was ich Euch nun erzählen werde, ist gewiss ein interessantes Problem für Forscher in der Psychologie. Unter den l\'Iitgliedern unserer kleinen erst vor kurzem gegründeten Gesellschaft solcher ~Ienschen, welche das Studium orientalischer Sprachen betreiben wollen, sich für die übersinnlichen Dinge in der Natur, sowie für die im Menschen verborgenen geistigen Kräfte interessieren, befinden sich viele sehr gelehrte l\'Iänner; z. B. Professor Wilder, Archäolog und Orientalist, sowie verschiedene andere, welche mir wissenschaftliche Fragen vorlegen, und mir die Versicherung geben, dass ich sowohl in positiven wie in abstrakten Wissenschaften besser bewandert sei, wie sie selbst, und auch die alten Sprachen besser beherrsche. Es ist dies eine unerklärliche Thatsache, aber gleichwohl durchaus wahr! ... Nun, was sagst Du dazu, meine alte Lerngenossin ? .. Erkläre mir doch gefälligst, wie es denn möglich ist, dass ich, die ich, wie Dir nur zu wohl bekannt ist, bis zu meinem vierzigsten Jabre in krasser Unwissenheit befangen war, nun plötzlich eine "Gelehrte" geworden bin, ein Muster der

zählen werde, ist gewiss ein interessantes

Problem für Forscher in der Psychologie.

Unter den Mitgliedern unserer kleinen erst

vor kurzem gegründeten Gesellschaft solcher

Menschen, welche das Studium orientalischer

Sprachen betreiben wollen, sich für die über-

sinnlichen Dinge in der Natur, sowie für die

im Menschen verborgenen geistigen Kräfte

interessieren, befinden sich viele sehr gelehrte

Männer; z. B. Professor Wilder, Archäolog

und Orientalist, sowie verschiedene andere,

welche mir wissenschaftliche Fragen vorlegen,

und mir die Versicherung geben, dass ich

sowohl in positiven wie in abstrakten Wissen-

schaften besser bewandert sei, wie sie selbst,

und auch die alten Sprachen besser beherrsche.

Es ist dies eine unerklärliche Thatsache, aber

gleichwohl durchaus wahr! . . . Nun, was sagst

Du dazu, meine alte Lerngenossin? .. Erkläre

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mir doch gefälligst, wie es denn möglich ist,

dass ich, die ich, wie Dir nur zu wohl bekannt

ist, bis zu meinem vierzigsten Jahre in krasser

Unwissenheit befangen war, nun plötzlich eine

„Gelehrte" geworden bin, ein Muster der

Lotosblüten XXXIII. 3°

Lotu8b16 ten XXXIII.

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Gelehrsamkeit selbst in den Augen wirklicher

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„Gelehrter"? Das ist ein unerklärbares Ge-

heimnis. Ja, ich bin wahrlich ein psycholo-

gisches Rätsel, eine Sphinx und ein Geheim-

Gelehrsamkeit selbst in den Augen wirklicher "Gelehrter"? Das ist ein unerklärbares Geheimnis. Ja, ich bin wahrlich ein psychologisches Rätsel, eine Sphinx und ein Geheimnis für mich selbst sowohl wie für künftige Generationen.

nis für mich selbst sowohl wie für künftige

Generationen.

„Stelle Dir mich-nur vor, meine Liebste,

mich, die nie Lust hatte, etwas zu lernen,

die weder in der Chemie, noch Zoologie, noch

Physik die geringsten Kenntnisse hatte und

auch in Geschichte und Geographie nur sehr

wenig wusste; stelle Dir diese selbe Person

vor, wie sie aus sich selbst heraus vor den

berühmtesten Professoren und Doktoren der

Wissenschaft über gelehrte Themate spricht,

und nicht nur ihren Ansichten entgegentritt,

sondern sie sogar überzeugt! Ich versichere

"Stelle Dir mi ch "nur vor, meine Liebste, mi c h, die nie Lust hatte, etwas zu lernen, die weder in der Chemie, noch Zoologie, noch Physik die geringsten Kenntnisse hatte und auch in Geschichte und Geographie nur sehr wenig wusste; stelle Dir diese selbe Person vor, wie sie aus sich selbst heraus vor den berühmtesten Professoren und Doktoren der Wissenschaft über gelehrte Themate spricht, und nicht nur ihren Ansichten entgegentritt, sondern sie sogar überzeugt! Ich versichere Dich, und Du kannst mir aufs Wort glauben, dass ich nicht scherze, wenn ich sage, ich fürchte mich vor mir selbst. J awobl, ich fürchte mich, weil ich die Vorgänge nicht verstehe! . . . Denke nur, dass mir alles, 'vas ich jetzt lese, als längst bekannt erscheint Ich sehe und erkenne die Irrtümer in Artikeln von solchen hervorragenden Gelehrten wie TyndalI, Herbert Spencer, Huxley und an-

Dich, und Du kannst mir aufs Wort glauben,

dass ich nicht scherze, wenn ich sage, ich

fürchte mich vor mir selbst. Jawohl, ich

fürchte mich, weil ich die Vorgänge nicht

verstehe! . . . Denke nur, dass mir alles,

was ich jetzt lese, als längst bekannt erscheint.

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Ich sehe und erkenne die Irrtümer in Artikeln

von solchen hervorragenden Gelehrten wie

Tyndall, Herbert Spencer, Huxley und an-

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— 455 —

455

deren. Ich spreche mit Überzeugung gegen

die von gelehrten Theologen aufgestellten

deren. Ich spreche mit Überzeugung gegen die von gelehrten Theologen aufgestellten Behauptungen, und es stellt sich heraus, dass ich recht habe! . . . Woher kommt nur dieses Wissen? . . . Ich weiss es nicht, und ich fühle mich manchmal versucht, zu glauben, dass mein Geist, meine eigene Seele, mir nicht mehr gehören ..."

Behauptungen, und es stellt sich heraus, dass

ich recht habe! . . . Woher kommt nur die-

ses Wissen? . . . Ich weiss es nicht, und ich

fühle mich manchmal versucht, zu glauben,

dass mein Geist, meine eigene Seele, mir

nicht mehr gehören . . ."

Als das Buch Isis Unveiled in Lieferungen

erschien, wurde es in den Zeitungen bespro-

chen und kritisiert. Sie sandte uns solche

Kritiken; sie waren äusserst schmeichelhaft

und brachten uns zu der Überzeugung, dass

sie wirklich einen litterarischen Ruf erworben

hatte; aber sie enthielten gleichwohl so auf-

fallende und sonderbare Mitteilungen, dass

wir unsere Angst um Helene nicht los wur-

den. Die Berichte von Olcott, von Judge (dem

Präsidenten des amerikanischen Teiles der

Theosophischen Gesellschaft), sowie einer An-

.A.ls das Buch Isis U nveiled in Lieferungen erschien, \vurde es iQ den Zeitungen besprochen und kritisiert. Sie sandte uns solche Kritiken; sie waren äusserst schmeichelhaft und brachten uns zu der Überzeugung, dass sie wirklich einen litterarischen Ruf erworben hatte; aber sie enthielten gleichwohl so auffallende und sonderbare J\,fitteilungen, dass \vir unsere Angst um Helene nicht los wurden. Die Berichte von Olcott, von J udge (dem Präsidenten des amerikanischen Teiles der Theosophischen Gesellschaft), sowie einer Anzahl von Reportern des "Heraid" und der "Times" von New - York und anderer Zeitungen sprachen alle von ausserordentlichen Phänomenen. Von diesen werde ich später erzählen. Dieses Kapitel will ich mit der Bemerkung beschliessen, dass, obwohl Madame

zahl von Reportern des „Herald" und der

„Times" von New - York und anderer Zei-

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tungen sprachen alle von ausserordentlichen

Phänomenen. Von diesen werde ich später

erzählen. Dieses Kapitel will ich mit der

Bemerkung beschliessen, dass, obwohl Madame

30*

30 *

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— 456 —

Blavatsky selbst keine sehr hohe Meinung

von ihrem ersten grossen Werke hatte, das

sie sogar als schlecht geschrieben, unverständ-

Blavatsky selbst keine sehr hohe ~Ieinung von ihrem ersten grossen Werke hatte, das sie sogar als schlecht geschrieben, unverständlich und ohne grosse Vlirksamkeit bezeichnete. sie sich dessenungeachtet über die wirklich ungewöhnlichen Triumphe und Ehrenbezeigungen, die ihr infolgedessen zu teil wurden, hoch erfreut zeigte,. Abgesehen von zahllosen Artikeln, "{elche über dieses Buch erschienen, wurde ihr auch die Ehre zu teil, für dasselbe zwei Diplome und eine ~Ienge Briefe von wissenschaftlich hervorragenden ~Iännern zu erhalten, wie z. B. von Layman, John Draper und Alfred Russel Wallace. Der letztere schrieb in einem Briefe an sie wie folgt: "Ich bin wahrhaftig erstaunt, meine Verehrteste , über die Tiefe Ihres Wissens. Ich fühle mich Ihnen zu Dank verpflichtet, dass Sie mir die Augen geöffnet haben für die Erkenntnis einer Welt von Dingen, von deren V orhandensein ich vorher gar keine Ahnung hatte, denn ich kannte nicht den von Ihnen der Wissenschaft gezeigten Gesichtspunkt, welcher Probleme löst, die bisher unlösbar schienen ..."

lich und ohne grosse Wirksamkeit bezeichnete,

sie sich dessenungeachtet über die wirklich

ungewöhnlichen Triumphe und Ehrenbezei-

gungen, die ihr infolgedessen zu teil wurden,

hoch erfreut zeigte. Abgesehen von zahllosen

Artikeln, welche über dieses Buch erschie-

nen, wurde ihr auch die Ehre zu teil, für

dasselbe zwei Diplome und eine Menge Briefe

von wissenschaftlich hervorragenden Männern

zu erhalten, wie z. B. von Layman, John

Draper und Alfred Russel Wallace. Der

letztere schrieb in einem Briefe an sie wie

folgt: „Ich bin wahrhaftig erstaunt, meine Ver-

ehrteste, über die Tiefe Ihres Wissens. Ich

fühle mich Ihnen zu Dank verpflichtet, dass

Sie mir die Augen geöffnet haben für die

Erkenntnis einer Welt von Dingen, von deren

Vorhandensein ich vorher gar keine Ahnung

hatte, denn ich kannte nicht den von Ihnen

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der Wissenschaft gezeigten Gesichtspunkt,

welcher Probleme löst, die bisher unlösbar

schienen . . ."

Diplome erhielt sie von englischen Frei-

Diplome erhielt SIe von englischen Frei-

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maurer-Logen und von Benares (von der Ge-

sellschaft Svat-Bai), welche ihr die Berech-

tigung zum Eintritt in die höheren Grade

maurer-Logen und von Benares (von der Gesellschaft Svat - BaI), welche ihr die Berechtigung zum Eintritt in die höheren Grade ihrer Brüderschaft zusprachen. Dem ersteren war ein Rosenkranz von Rubinen, dem letzteren eine äusserst wertvolle alte Abschrift der Bhagavad Gita, der indischen Bibel, beigelegt. Aber noch merkwürdiger als diese Ehrenbezeigungen ist die Thatsache, dass der Reverend-Doktor der Episcopal-Kirche der Universität in New-York dieses Buch, Isis U nveiled, für seine Vorträge benutzte. Eine ganze Reihe von Sonntagen lag es auf seinem Pulte,' und als Rev. Me. Kerty seine Predigt - Themata dem dritten Kapitel des ersten Bandes entnahm, waren seine Zuhörer erbaut von den wuchtigen Schlägen und der scharfen Verurteilung, welche auf die Anhänger des Materialismus der Schule eines August Comte und ähnlicher herabfielen.

ihrer Brüderschaft zusprachen. Dem ersteren

war ein Rosenkranz von Rubinen, dem letz-

teren eine äusserst wertvolle alte Abschrift

der Bhagavad Gita, der indischen Bibel, bei-

gelegt. Aber noch merkwürdiger als diese

Ehrenbezeigungen ist die Thatsache, dass der

Reverend-Doktor der Episcopal-Kirche der

Universität in New-York dieses Buch, Isis

Unveiled, für seine Vorträge benutzte. Eine

ganze Reihe von Sonntagen lag es auf sei-

nem Pulte, und als Rev. Mc. Kerty seine

Predigt - Themata dem dritten Kapitel des

ersten Bandes entnahm, waren seine Zuhörer

erbaut von den wuchtigen Schlägen und der

scharfen Verurteilung, welche auf die An-

hänger des Materialismus der Schule eines

August Comte und ähnlicher herabfielen.

H. P. Blavatsky blieb bis zu ihrem Tode

Russin und eine gute Patriotin; die gute

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Meinung und die Anerkennung von Seite

ihrer Landsleute bildete immer ihren Haupt-

stolz und reizte am meisten ihren Ehrgeiz.

Ihre Werke waren in Russland durch die

H. P. Blavatsky blieb bis zu ihrem Tode Russin und eine gute Patriotin; die gute Meinung und die Anerkennung von Seite ihrer Landsleute bildete immer ihren Hauptstolz und reizte am meisten ihren Ehrgeiz. Ihre Werke waren in Russland durch die

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Censur verboten — (obgleich sie der Mehrzahl

des Volkes unzugänglich sind, da sie ja in

englischer Sprache abgefasst sind, einer Spra-

Censur yerboten - (obgleich sie der :\Iehrzahl des Volkes unzugänglich sind, da sie ja in englischer Sprache abgefasst sind, einer Sprache, die in Russland nur wenig bekannt ist) und hatten dort nur einen kleinen Leserkreis. Es war für sie daher um so ehrenvoller, wenn diejenigen, welche sie gelesen hatten, sich ganz ,"on freien StÜcken in ähnlich anerkennender und lobender \Veise ausdrückten, wie der hochwürdige Erzbischof . ..'\1vasoysky (der Bruder unseres rühmlichst bekannten ~Ialers) und der Sohn unseres berühmten Geschichtsforschers Serge SoloYioff, der allbekannte Xoyellist \Tsevolod Solovioff.

che, die in Russland nur wenig bekannt

ist) — und hatten dort nur einen kleinen

Leserkreis. Es war für sie daher um so ehren-

voller, wenn diejenigen, welche sie gelesen

hatten, sich ganz von freien Stücken in ähn-

lich anerkennender und lobender Weise aus-

drückten, wie der hochwürdige Erzbischof Ai-

vasovsky (der Bruder unseres rühmlichst be-

kannten Malers) und der Sohn unseres be-

rühmten Geschichtsforschers Serge Solovioff,

der allbekannte Novellist Vsevolod Solovioff.

Aivasovsky ersuchte mich, ihm „Isis

Unveiled" und Olcotts „People from the

other World" zu leihen. Nachdem er beide

gelesen hatte, schrieb er mir, dass nach seiner

Ansicht „es nie ein wunderbareres Ereignis

gegeben habe und geben werde, als die Ab-

fassung eines Buches wie Isis Unveiled, durch

eine Frau und in der Zeit von wenigen

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Monaten, denn nach gewöhnlichem Mass-

stabe würden wohl zehn Jahre kaum hin-

reichen für einen wissenschaftlich gebildeten

Mann, um ein solches Werk zu vollenden."

. .A lvasovsky ersuchte mich, ihm "Isis U nveiled" und Olcotts "People from the other WorId" zu leihen. Nachdem er beide gelesen hatte, schrieb er mir, dass nach seiner Ansicht "es nie ein wunderbareres Ereignis gegeben habe und geben werde, als die Abfassung eines Buches wie Isis U nveiled, durch eine Frau und in der Zeit von wenigen ::\Ionaten, denn nach ge\vöhnlichem l\fassstabe würden wohl zehn Jahre kaum hinreichen für einen wissenschaftlich gebildeten ~Iann, um ein solches \Verk zu vollenden."

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459

M. V. Solovioff schreibt in einem Briefe

vom 7. Juli 1884, nachdem er das französische

Manuskript desselben Buches gelesen hatte,

~L

V. Solovioff schreibt in einem Briefe vom 7. Juli 1884, nachdem er das französische Manuskript desselben Buches gelesen hatte, also: "Ich habe den zweiten Teil von Isis Unveiled gelesen, und bin nun vollkomlnen überzeugt, dass es ein wahres Wunderwerk ist."

also: „Ich habe den zweiten Teil von Isis Un-

veiled gelesen, und bin nun vollkommen über-

zeugt, dass es ein wahres Wunderwerk ist."

Sie stimmten also vollständig überein in

ihrem Urteile! M. V. Solovioff und der Erz-

bischof Aivasovsky haben beide zu wieder-

holten Malen gegen mich geäussert, es scheine

ihnen ganz unnötig, von anderen Wunder-

dingen meiner Schwester zu sprechen, nach

dem, was sie durch die Abfassung dieses

Buches geleistet habe.

Was die sogenannten natürlichen oder

Sie stimmten also vollständig überein in ihrem Urteile! M. V. Solovioff und der Erzbischof Alvasovsky haben beide zu wiederholten Malen gegen mich geäussert, es scheine ihnen ganz unnötig, von anderen Wunderdingen meiner Schwester zu sprechen, nach dem was sie durch die Abfassung dieses Buches geleistet habe.

psychologischen Kunststückchen (tricks), wie

sie H. P. Blavatsky selbst nannte, anbelangt

\

und von welchen sie selbst stets in abfälligem,

verächtlichem Tone sprach, so wäre es sowohl

für sie selbst wie für ihre Gesellschaft besser

gewesen, wenn man weniger oder überhaupt

gar nicht davon gesprochen hätte. Ihre

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Freunde haben ihr durch die Veröffent-

lichung von Büchern, wie z. B. The occult

World von Mr. Sinnett, einen sehr schlechten

Dienst erwiesen. Anstatt, wie sie meinten,

t

Was die sogenannten natürlichen oder psychologischen Kunststückehen (tricks), wie sie H. P. Blavatsky selbst nannte, anbelangt und von welchen sie selbst stets in abfälligem, verächtlichem Tone sprach, so wäre es sowohl für sie selbst wie für ·ihre Gesellschaft besser gewesen, wenn man weniger oder überhaupt gar nicht davon gesprochen hätte. Ihre Freunde haben ihr durch die Veröffentlichung von Büchern, wie z. B. The occult W orId von Mr. Sinnett, einen sehr schlechten Dienst erwiesen. Anstatt, wie sie meinter.,

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dadurch ihren Ruhm zu vergrössern, be-

reiteten die Erzählungen von den Wunder-

werken der Gründer der Theosophischen

dadurch ihren Ruhm zu vergrössern, bereiteten die Erzählungen von den W under,verken der Gründer der Theosophischen Gesellschaft dieser eine 1tlenge von U nannehmlichkeiten, indem sie nicht bloss die Skeptiker reizten, sondern von allen feinfühligen Menschen als Betrug bezeichnet ,vurden und ihnen den ,\rorwurf des Charlatanismus eintrugen *).

Gesellschaft dieser eine Menge von Unan-

nehmlichkeiten, indem sie nicht bloss die Skep-

tiker reizten, sondern von allen feinfühligen

Menschen als Betrug bezeichnet wurden und

ihnen den'Vorwurf des Charlatanismus ein-

trugen*).

*) Welche Gründe, sogar auch in Deutschland, eine

gewisse Klasse von Leuten dazu bewog, H. P. Blavatsky,

nachdem sie dieselbe erst thörichter Weise in den Himmel

erhoben hatten, dann in ebenso thörichter Weise als „ge-

wissenlose Betrügerin" zu verdammen, lässt sich leider aus

persönlichen Rücksichten nicht erörtern. Neid und Grössen-

wahn sind Kräfte, welche die Seele von Schwächlingen oft

unwiderstehlich bewegen, und die Zahl der Schwätzer und

Narren ist Legion. H.

(Fortsetzung folgt.)

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*) \\; elche

Gründe, sogar auch in Deutschland, eine gewisse Klasse '\'on Leuten dazu bewog, H. P. Blavatsky, rw::hdem sie dieselbe e~t thörichter \\'eise in den Himmel erhoben hatten, dann in ebenso thijrich ter ".eise als "gewissenlose Betrügerin" zu verdammen, lässt sich leider aus persÖnlichen Rücksichten nicht erörtern. Xeid und Grössenwahn sind Kräfte, welche die Seele von Schwächlingen oft unwiderstehlich bewegen, und die Zahl der Schwätzer und Karren ist Legion. H. (Fortsetzung folgt.)

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Kleinigkeiten.

Der Versuch einer gewissen Partei, die

„Theosophische Gesellschaft" in eine ortho-

doxe brahminische Sekte umzuwandeln, und

in ihr bestimmte Glaubensartikel einzuführen,

hat, wie es vorauszusehen war, mit einem

kläglichen Fiasko dieser Partei geendigt; denn

bei der anfangs Mai stattgehabten Konven-

tion der theosophischen Vereine, welche in

Boston (Mass.) abgehalten wurde, gaben die-

selben ihrer Abneigung gegen allen Dogma-

tismus dadurch Ausdruck, dass die „Theo-

sophische Gesellschaft in Amerika" mit über-

wältigender Stimmenmehrheit (191 gegen 10)

ihre Unabhängigkeit erklärte und W.Q.Judge

Kleinigkeiten.

zum Präsidenten für Lebenszeit ernannte. Die

„Theosophische Gesellschaft in Amerika" ist

somit eine Gesellschaft zur freien Forschung,

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Der Versuch einer gewissen Partei, die "Theosophische Gesellschaft" in eine orthodoxe brahminische Sekte umzuwandeln, und in ihr bestimmte Glaubensartikel einzuführen, hat, wie es vorauszusehen war, mit einem kläglichen Fiasko dieser Partei geendigt: denn bei der anfangs Mai stattgehabten Konvention der theosophischen Vereine, welche in -Boston (Mass.) abgehalten wurde, gaben die-selben ihrer Abneigung gegen allen Dogmatismus dadurch Ausdruck, dass die "Theosophische Gesellschaft in Amerika" mit überwältigender Stimmenmehrheit (191 gegen 10) ihre Unabhängigkeit erklärte und W.Q.Judge zum Präsidenten für Lebenszeit ernannte. Die "Theosophische Gesellschaft in Amerika" ist somit eine Gesellschaft zur freien Forschung,

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in welcher es jedem Mitgliede frei steht, zu

glauben, was er für gut findet, oder soweit

seine Erkenntnisfähigkeit reicht, ohne sich an

in welcher es jedem ~Iitgliede frei steht, zu glauben, was er für gut findet, oder soweit seine Erkenntnisfähigkeit reicht, ohne sich an die Rockschösse irgend eines anderen zu hängen, wenn er auf eigenen Füssen stehen kann. Damit ist jenen \vohlmeinenden, aber höchst kurzsichtigen Personen die ihnen gebührende Antwort gegeben, welche nahe daran waren, das Werk von H. P. Blavatsky durch ihren Unverstand zu zerstören, indem sie einen blinden Autoritätenglauben an die Stelle des eigenen Denkens setzen, und eine Art von Hierarchie in der T. S. einführen wollten. Allerdings glauben diese vom Selbstwahn geblendeten Gegner der Freiheit zu wissen, dass die Wahrheit das Höchste sei; aber diejenige Wahrheit, welche für sie das Höchste ist, ist ihre eigene; d. h. dasjenige, was sie für wahr halten, und das sie um jeden Preis anderen einimpfen wollen; von der Wahrheit selbst aber, die über alles und deshalb auch über allen Autoritätenglauben und alle persönlichen Meinungen erhaben ist~ wissen sie nichts. Die "Theosophische Gesellschaft in Amerika" ist fr ei, und eine Anzahl von theosophischen Vereinen in Europa haben sich ihr

die Rockschösse irgend eines anderen zu

hängen, wenn er auf eigenen Füssen stehen

kann. Damit ist jenen wohlmeinenden, aber

höchst kurzsichtigen Personen die ihnen ge-

bührende Antwort gegeben, welche nahe da-

ran waren, das Werk von H. P. Blavatsky

durch ihren Unverstand zu zerstören, indem

sie einen blinden Autoritätenglauben an die

Stelle des eigenen Denkens setzen, und eine

Art von Hierarchie in der T. S. einführen

wollten. Allerdings glauben diese vom Selbst-

wahn geblendeten Gegner der Freiheit zu

wissen, dass die Wahrheit das Höchste sei;

aber diejenige Wahrheit, welche für sie das

Höchste ist, ist ihre eigene; d.h. dasjenige,

was sie für wahr halten, und das sie um

jeden Preis anderen einimpfen wollen; von der

Wahrheit selbst aber, die über alles und

deshalb auch über allen Autoritätenglauben

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und alle persönlichen Meinungen erhaben ist,

wissen sie nichts.

Die „Theosophische Gesellschaft in Ame-

rika" ist frei, und eine Anzahl von theoso-

phischen Vereinen in Europa haben sich ihr

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angeschlossen; andere werden nachfolgen,

wenn sie reif dafür geworden sind. Die

Umwälzung welche in der T. S. stattfand,

angeschlossen; andere werden nachfolgen~ wenn sie reif dafür geworden sind. Die Umwälzung welche in der T. S. sfattfand, war ein naturgemässer Vorgang, der zur Reinigung dieser Gesellscqaft in dem jetzigen Stadium ihres Wachstums nötig war; denn nachdem die T. S. zwanzig Jahre lang bestanden hat, war es nötig, dass diejenigen, welche nicht die Fähigkeit besitzen, zu erkennen, was das Wesen der Theosophie ist, zurückbleibec. und dem Fortschritte der theosophischen Bewegung nicht als ein unüberwindliches Hindernis im Wege stehen. Was die "Lotusblüten" betrifft, so bleiben dieselben wie bisher ihrem V orsatze getreu~ sich von aller Vereinsmeierei und allem Parteigetriebe fern zu halten, und nur zur allgemeinen Aufklärungund Erbauung ihren Beitrag zu leisten, und halten es deshalb gern mit jenen, die nicht bloss "keiner Partei angehören" (und dabei eine Partei für sich selbst bilden), sondern über allen Parteigeist erhaben sind, und ihre Zuflucht nicht in den l\{einungen von dieser oder jener Person, sondern in der eigenen geistigen Erkenntnis, im höheren Denken und Fühlen suchen.

war ein naturgemässer Vorgang, der zur

Reinigung dieser Gesellschaft in dem jetzi-

gen Stadium ihres Wachstums nötig war;

denn nachdem die T. S. zwanzig Jahre lang be-

standen hat, war es nötig, dass diejenigen,

welche nicht die Fähigkeit besitzen, zu er-

kennen, was das Wesen der Theosophie ist,

zurückbleiben und dem Fortschritte der theo-

sophischen Bewegung nicht als ein unüber-

windliches Hindernis im Wege stehen.

Was die „Lotusblüten" betrifft, so bleiben

dieselben wie bisher ihrem Vorsatze getreu,

sich von aller Vereinsmeierei und allem Par-

teigetriebe fern zu halten, und nur zur all-

gemeinen Aufklärung und Erbauung ihren

Beitrag zu leisten, und halten es deshalb

gern mit jenen, die nicht bloss „keiner Partei

angehören" (und dabei eine Partei für sich

selbst bilden), sondern über allen Parteigeist

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erhaben sind, und ihre Zuflucht nicht in den

Meinungen von dieser oder jener Person, son-

dern in der eigenen geistigen Erkenntnis, im

höheren Denken und Fühlen suchen.

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In der von Dr. Julius Riffert redigierten

„wissenschaftlichen Beilage" der „Leipziger

Zeitung" Xo. 56 befindet sich eine „Kritik"

In der von Dr. Julius Riffert redigierten "wissenschaftlichen Beilage" der "Leipziger Zeitung" K o. 56 befindet sich eine "Kritik" der "Lotusblüten", 'welche als ein historisches "Kuriosum" der Nachwelt überliefert zu 'werden verdient.

der „Lotusblüten", welche als ein historisches

„Kuriosum" der Nachwelt überliefert zu wer-

den verdient.

Lotusblüten. Theosophische Monatsschrift. Her-

ausgegeben von Franz Hartmann. Leipzig, Wilhelm

Friedrich. Jahrgang 10 Mark. Einzelne Hefte i Mark. —

Die Zeitschrift predigt einen Pantheismus phantastischer

Art, der sich auf die entsprechenden Lehren des Buddhis-

mus stützt. Dürfen wir dem Leitartikel, der an der Spitze

des uns vorliegenden Januarheftes steht, vollen Glauben

schenken, so hat das Unternehmen einen unerwartet grossen

Erfolg gehabt, und diese Thatsache ist uns viel bemerkens-

Lot u s b 1ü te n. Theosophische Monatsschrift. Herausgegeben von Franz Hartmann. Leipzig, 'Vilhelm Friedrich. Jahrgang 10 Mark. Einzelne Hefte 1 Mark.Die Zeitschrift predigt einen Pantheismus phantastischer Art, der sich auf die entsprechenden Lehren des Buddhismus stützt. Dürfen wir dem Leitartikel, ~r an der Spitze des uns vorliegenden Januarheftes steht, vollen Glauben schenken, so hat das Unternehmen einen unerwartet grossen Erfolg gehabt, und diese Thatsache ist uns "iel bemerkenswerter, als alles das wunderliche Gerede von Adepten, Xirwana, Elementargeistern u. s. w. Sie ist nicht bloss ein Zeugnis für den Rückgang, den in gewissen Bevölkerungsschichten die religiöse Erkenntnis genommen hat, sondern vor allem auch für eine geistige Entartung der betreffenden Kreise. Dass alle die Gedanken, die hier als das Keueste beigebracht werden, soweit sie überhaupt für die menschliche Geistesentwickelung Bedeutung haben, in der deutschen Philosophie und hauptsächlich im mittelalterlichen Mysticismus schon ihre Auswirkung gefunden haben, davon weiss dieses Geschlecht nicht das Mindeste, denn um Philosophie kümmert es sich nicht, ausser dass es vielleicht v. Hartmann und Nietzscbe eines Blickes würdigt. Aber das ErkenntnisBedürfnis will schliesslich befriedigt sein und so geht man beim Buddhismus zu Gaste und nimmt mit einer Art schauerlichen Vergnügens die Sätze dieses phantastisch aufgeputzten Materialismus entgegen, der es ja versteht, im Gewande einer scheinbaren ethischen Strenge einherzugehen. Und

werter, als alles das wunderliche Gerede von Adepten,

Nirwana, Elementargeistern u. s. w. Sie ist nicht bloss ein

Zeugnis für den Rückgang, den in gewissen Bevölkerungs-

schichten die religiöse Erkenntnis genommen hat, sondern

vor allem auch für eine geistige Entartung der betreffenden

Kreise. Dass alle die Gedanken, die hier als das Neueste

beigebracht werden, soweit sie überhaupt für die mensch-

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liche Geistesentwickelung Bedeutung haben, in der deutschen

Philosophie und hauptsächlich im mittelalterlichen Mysticis-

mus schon ihre Auswirkung gefunden haben, davon weiss

dieses Geschlecht nicht das Mindeste, denn um Philosophie

kümmert es sich nicht, ausser dass es vielleicht v. Hartmann

und Nietzsche eines Blickes würdigt. Aber das Erkenntnis-

Bedürfnis will schliesslich befriedigt sein und so geht man

beim Buddhismus zu Gaste und nimmt mit einer Art schauer-

lichen Vergnügens die Sätze dieses phantastisch aufgeputzten

Materialismus entgegen, der es ja versteht, im Gewande

einer scheinbaren ethischen Strenge einherzugehen. Und

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während man den erhabenen Wundern des Christentums

als aufgeklärter Mensch des neunzehnten Jahrhunderts den

Rücken wendet, lässt man sich die Märchen indischer und

während man den erhabenen Wundern des Christentums als aufgeklärter Mensch des neunzehnten Jahrhunderts den Rücken wendet, lässt man sich die Märchen indischer und japanischer Adepten gutwillig aufnötigen. Da die Anhänger einer solchen Theosophie in Ermangelung der sittlichen Kraft für das Christentum ohnehin verloren gehen, so beklagen wir die Zunahme dieser Bestrebungen hauptsächlich im nationalen Interesse: sie ist die Quittung auf den sich vollziehenden Niedergang der hö4eren Denkfähigkeit.

japanischer Adepten gutwillig aufnötigen. Da die Anhänger

einer solchen Theosophie in Ermangelung der sittlichen

Kraft für das Christentum ohnehin verloren gehen, so be-

klagen wir die Zunahme dieser Bestrebungen hauptsächlich

im nationalen Interesse: sie ist die Quittung auf den sich

vollziehenden Niedergang der höheren Denkfähigkeit.

B. K.

In Bezug auf Astrologie, „die himmlische

Wissenschaft", sagt das in London erscheinende

„Borderland" folgendes:

„Es giebt keine Wissenschaft, welche älter,

grossartiger und mehr exakt ist, und in Bezug

auf welche zugleich das Publikum im allge-

B. K.

meinen weniger weiss, und welche von ihm

weniger geschätzt und verstanden wird, als

die Astrologie. Ohne den geringsten Versuch

zu machen, diese erhabene Wissenschaft zu

In Bezug auf Astrologie, "die himmlische \Vissenschaft", sagt das in London erscheinende "Borderland" folgendes: "Es giebt keine Wissenschaft, welche älter, grossartiger und mehr exakt ist, und in Bezug auf welche zugleich das Publikum im allgemeinen weniger weiss, und welche von ihm weniger geschätzt und verstanden wird, als die Astrologie. Ohne den geringsten Versuch zu machen, diese erhabene Wissenschaft zu begreifen, begnügt sich die gegenwärtige "gelehrte Welt" damit, diese grossartige Philosophie, deren Studium in vergangenen Jahrhunderten die grössten :Qenker beschäftigt hat, zu verwerfen, und ihr dummdreist jeden Wert abzusprechen. Dass Missverstand aus Irrtum entspringt, ist begreiflich; dass die Unwissenheit sich das Recht anmasst, über

begreifen, begnügt sich die gegenwärtige

„gelehrte Welt" damit, diese grossartige Phi-

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losophie, deren Studium in vergangenen Jahr-

hunderten die grössten Denker beschäftigt

hat, zu verwerfen, und ihr dummdreist jeden

Wert abzusprechen. Dass Missverstand aus

Irrtum entspringt, ist begreiflich; dass die

Unwissenheit sich das Recht anmasst, über

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Dinge von hoher Wichtigkeit, von denen sie

gar nichts versteht, ein Urteil zu fällen, ist

ärgerlich; dass aber viele, ohne sich je die

Dinge von hoher 'Vichtigkeit, von denen sie gar nichts versteht, ein Urteil zu fällen, ist ärgerlich; dass aber viele, ohne sich je die l\lühe zu nehmen, selber zu denken, diese unwissenden Schreier gläubig verehren und sich ihre Thorheit zu eigen machen, \väre lächerlich, wenn es nicht seh; zu bedauern wäre." Die Astrologie ist die Wissenschaft von den im Weltall wirkenden seelischen Kräften, und ist nicht ,veniger exakt als die Astronomie, welche sich nur mit der materiellen Seite des Weltalls, d. h. mit den Bewegungen der sichtbaren Himmelskörper beschäftigt. Aber ausser der geistigen Bedeutung der Astrologie hat dieselbe auch ihren materiellen Wert; denn Geist und lVlaterie sind ja nicht getrennte Dinge, sondern aufs Innigste miteinander verbunden, indem der Geist durch die Materie wirkt. Das was im Geistigen die Liebe ist, äussert sich im Materiellen durch die mechanische Anziehung oder Gravitation, und wenn die materielle "Wissenschaft" die seeliiichen Beziehungen der P~a­ neten unter einander kennen würde, so \vürden unsere "Sachverständigen" auch einem Erdbeben nicht so ratlos gegenüber stehen, -deren Ursachen die Astrologen längst er-

Mühe zu nehmen, selber zu denken, diese un-

wissenden Schreier gläubig verehren und sich

ihre Thorheit zu eigen machen, wäre lächerlich,

wenn es nicht seh/ zu bedauern wäre."

Die Astrologie ist die Wissenschaft von

den im Weltall wirkenden seelischen Kräften,

und ist nicht weniger exakt als die Astro-

nomie, welche sich nur mit der materiellen

Seite des Weltalls, d. h. mit den Bewegungen

der sichtbaren Himmelskörper beschäftigt.

Aber ausser der geistigen Bedeutung

der Astrologie hat dieselbe auch ihren mate-

riellen Wert; denn Geist und Materie sind

ja nicht getrennte Dinge, sondern aufs Innig-

ste miteinander verbunden, indem der Geist

durch die Materie wirkt. Das was im Geisti-

gen die Liebe ist, äussert sich im Materiellen

durch die mechanische Anziehung oder Gra-

vitation, und wenn die materielle „Wissen-

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schaft" die seelischen Beziehungen der Pla-

neten unter einander kennen würde, so

würden unsere „Sachverständigen" auch einem

Erdbeben nicht so ratlos gegenüber stehen,

deren Ursachen die Astrologen längst er-

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kannt haben. So finden wir z. B. in der

Märznummer des in Boston erscheinenden

astrologischen Journals „Stars andPeople"

kannt haben. So finden wir z. B. in der Märznummer des in Boston erscheinenden astrologischen Journals "Stars an d People" das Erdbeben von Laibach , welches am 22. April anfing und noch nicht zur Ruhe gekommen ist, bereits vorausgesagt, und es wird behauptet, dass dies nur der Anfang sei von einer Reihenfolge von Erschütterungen, die in nicht ferner Zeit die Erde von ihrem Innersten bis zur Peripherie in Erregung bringen werden. Geschieht dies, so geht damit nur dasjenige in Erfüllung, was H. P. Blavatsky bereits für das Ende dieses Jahrhunderts vorausgesagt hat.

das Erdbeben von Laibach, welches am

22. April anfing und noch nicht zur Ruhe

gekommen ist, bereits vorausgesagt, und es

wird behauptet, dass dies nur der Anfang sei

von einer Reihenfolge von Erschütterungen,

die in nicht ferner Zeit die Erde von ihrem

Innersten bis zur Peripherie in Erregung

bringen werden. Geschieht dies, so geht

damit nur dasjenige in Erfüllung, was H. P.

Blavatsky bereits für das Ende dieses Jahr-

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hunderts vorausgesagt hat.

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Briefkasten.

Fragen von Abonnenten, welche nicht rein persönlicher Natur,

sondern von allgemeinem Interesse sind, werden durch den Ver-

fasser der „Lotusbluten" im ,, Brief kasten" besprochen.

K. E. in "W. — Es scheint eine Unmöglichkeit zu

sein, einer gewissen Klasse von Leuten begreiflich zu machen,

dass die Theosophie als Grundlage weder den Mysticismus

noch den Spiritismus, weder die Gelehrtheit noch die Viel-

Briefkasten.

wisserei und ebensowenig den Autoritätenglauben, sondern

die göttliche Liebe hat, ja die göttliche Liebe selber ist.

„Göttlich" wird dieselbe genannt, weil sie selbstlos, unend-

Fragen von Abonnenten, welche ni('ht rein persönlicher Natur, sondern von allgemeinem Intere88e sind, werden durch den VerfasBer der "Lotu8hlüten" im "Briefka8ten" besprocheu.

lich und unsterblich ist, und sich ohne Unterschied auf das,

was in jedem Geschöpfe göttlicher Natur ist, erstreckt. Wäre

diese Liebe beschränkt, so könnte sie nicht „göttlich" sein.

Wer ein Ding erkennen will, muss dasselbe wahr-

nehmen; um es wahrzunehmen, muss er sich demselben

nähern; um sich ihm zu nähern oder mit demselben in

K. R. in W. -

Es scheint eine Unmöglichkeit zu sein, einer gewissen Klasse von Leuten begreiflich zu machen, dass die Theosophie als Grundlage weder den Mysticismus noch den Spiritismus, weder die Gelehrtheit noch die Vielwisserei und ebensowenig den Autoritätenglauben , sondern die göttliche Liebe hat, ja die göttliche Liebe selber ist. "Göttlich" wird dieselbe genannt, weil sie selbstlos, unendlich und unsterblich ist, und sich ohne Unterschied auf das, was in jedem Geschöpfe gÜttlicher Natur ist, erstreckt. Wäre diese Liebe beschränkt, so könnte sie nicht "göttlich" sein. Wer ein Ding erkennen will, muss dasselbe wahrnehmen; um es wahrzunehmen, muss er sich demselben nähern; um sich ihm zu nähern oder mit demselben in Berührung zu kommen, muss er davon angezogen werden. Er wird aber von der Liebe nicht angezogen, wenn er keine Liebe hat, denn auch auf dem geistigen Gebiete zieht Gleiches das Gleiche an. Wer aber diese göttliche selbstlose Liebe hat, den führt sie zu Gott und er erlangt dadurch die Gotteserkenntnis, mit anderen Worten die Theosophie. Die Liebe, genau betrachtet, ist die Erkenntnis selbst, in welcher alle Theosophie und alles wahre Christentum seine Wurzel hat.

Berührung zu kommen, muss er davon angezogen werden.

Er wird aber von der Liebe nicht angezogen, wenn er keine

Liebe hat, denn auch auf dem geistigen Gebiete zieht

Gleiches das Gleiche an. Wer aber diese göttliche selbst-

lose Liebe hat, den führt sie zu Gott und er erlangt dadurch

die Gotteserkenntnis, mit anderen Worten die Theosophie.

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Die Liebe, genau betrachtet, ist die Erkenntnis selbst, in

welcher alle Theosophie und alles wahre Christentum seine

Wurzel hat.

Druck von Carl Otto in Meerane.

Druck von Carl Otto in Meerane.

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