Friedrich Rittelmeyer - Vom Lebenswerk Rudolf Steiners, eine Hoffnung, 1921

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V

•


THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY

10-3

Sf35Y*-E


b

^3om £<?kro&t>erf 0tetner3 &int Hoffnung neuer Kultur

37lit

ictjrcr

Siidjae l

Secflj Serlüt, ©r. blbttotfcefar

©efträgen oou

Sauer 7tümberg*©re{tbrunn, Jur.

©r. DtwfjarÖ

Prof.

Vornan Soorf ©orna<J>

©ebo Sre<lau,

Sertin, Croft

UebH

^ermann ©faöt*

©ojent ©r. 9?t<f>arb (griffen

ÄriftJanJa, Jrjauptprebfger D. ©r. Ctyriftfan ©eijer (?ri<b ®cf>tr»ebfd)

©r.

(©djrorij),

Nürnberg, ©r.

Stuttgart, Prof. ©r. {Jane

SDofclbolb 'Elündjen

bfrauägrgeben oon

£lc.

©r. griebridj Eittelmetjer Seriin

©ritte Auflage

3leunte6 Sie breijeljntee Saufen

1921 £fyr.

Äaffer Verlag

fn

'SJtündjen

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ffopprfgfjt

1921 bp

£f>r. Äcrffrr, 'JTKSntbtn.

Orurf oon Äaflnrr A £a!(rorp,

77lfin<b«n.

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•133

St3i'Ynä ©eiten Bohl

Qt

ift

ein BJerf fo

Mann

ein

mifjoerftanben uitb

©orten ©ie Bubolf ©teiner. Bidjt alle Mttar* Bud>e 3 finb Mitglieber ber Bntljropofophifchen ©eaber einig fiitb alle in ber ®e©lfjh«il, ba& bie CebenS-

Berfannt

fo

belter biefe8 '

fellfd^aft,

arbeit blefeS v;'

'

ManneS

ja Btel gerebet

unb

allerernftefter

Ceichtfertigfeit,

ift

bie

niemals 3U

nrtffenfchaftllcher (Erstehung

gegenüber

Beachtung nrnrbig

©irb

(£8

ift.

unb Bnthropofophle, bei Menfdyen mit

gefd>rleben über ©teiner

aber metft mit einer

sn

man

fu<f>en

gewagt

dem-

hätte.

©mftgenommenbann nach Mahr*

unfere Bbficht, eine Btmofpljäre beS

©etbenS für ba8 BJerf 3U

fd>affen, in ber e3

ficf>

unb Wert fefbft au8fprecf>en mag. dajj ftcf> 3U biefem Unternehmen auch 3tDei BuSlänber eingefunben Ijabcn, Bon benen ber

heit

Bortoeger

philofophifche dat ©teinerS in beutfcfyer unb ber ©cf>©ei3er bie politifche Bebeutung ©teiner8 ba8 beutfch-überbeutfche BJefen unfereS ©elfteS-

gerabe bie

Sprache

fchilbert

barfteilt,

fann

©8

toerfg tlar in 3 ßidf>t ftelien.

ift

ber befonbere

©h«rafter

unfereS

ba& hi« Männer, benen niemanb ba 3 'Recht abftreitcn fann auf ihrem ©ebiet mit3ureben, mit ihrem Bamen unb mit ihrer Uber3eugung für ©teiner eintreten. Jfeber 'Mitarbeiter fteht mtt Bu<f)g,

unb btefe Berunb feine ‘JIrbeit. der HerAufgabe an, fleine TOieberholungen unb BJtberfprüche au83utilgen. ©erabe baS unentftellte Btlb eines Blelfeitigen unb Berfchtebenartlgen BlngenS, ein großes ftulturereigniS 3U Berftehen, ©irb fetnen eigenen Wels unb feinen be*

feiner wirbelt allein auf ber eigenen Berant©ortung,

antoortung

trägt

©ieberum

allein ihn

ausgeber fah e8

nicht aI8 feine

fonberen BJert

fKiE>«n.

denn

ber Berfuch, «in fo altumfaffenbeS

CebenStoerf bar3uftetlen, fann 3umerftenmal nicht gelingen

bodj einmal getoagt ©erben.

Mit anberen Morten:

— unb muff

toer

fief>

burch

unS anregen lägt, ©teiner 3u ftubieren, gibt un8 unfer ‘Recht toer ftd) burch un8 Berletten lägt, ©teiner 3U beurteilen, tut thm unrecht. Mle Buffäge ©erben um bem Buch ©eite MirfenSmög-

lichfciten f

3u

fchaffen

auch «in3eln auSgegeben. Befonber8 biel

toertBolle Hilf« erfuhr ber

Herausgeber burch feinen hochverehrten

Sreunb Michael Bauer, einen ber

erften

unb

erfahrenften ©eifteS*

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am merbenben Nierf hier mit »armem ®aß fid)fdjon na<b »enigen Ntonatcn btefebritte

jünger ©teinerS, helfen Anteil 3)anf anerfannt

fei.

Neuauflage beS Nu<beS notmenbig ermieS, Nf)ilo[o))l)if<f>-antf)rDpofot)l)ifc^en

ben

alle ©teiner-Slteratur

erfreulkfj.

ift

Nußcr bem

Nerlag, Nerltn, Nloßftraße

ju erhalten

tft,

toibmet

SöerlagSuntemebmen „3>er tommenbe Sag*,

fid> jeßt

6 tuttgart

17, burdj

ein neues

Sfjampignt)-

bem Nlerf ©teinerS unb feiner Nütarbetter. NuSfun ftftelle ber „greien §odf)fc^uIe für ©elfteSwiffen» ©oetbeanum in Sornad) bei Nafel (3>r. jur. Noman NooS)

ftraße 17, por allem

Nucf> bet ber fdjaft“

finbet jeber

Nhmfd),

tiefer in

bie oerfdßtebenen ©ebiete ber „©eifteS-

einjubringen, bereit»illig Nntroort unb Anregung.

©iffenfcf>aft*

Nlan fann unb in feinen

fragen, ob eS »obigetan »ar, Uberfd>riften ntd>t

Nlann. ©erabe por ©teiner tereffe allen feinen

im

Sitel beS

Nud)£

baS NVerf 3 U nennen, fonbern ben

felbft,

beffen unabtenlbar fad^IicfjeS

3n»

greunben tooblbefannt ift, f>at man fid> barüber t)iex ber Ntann baS SfDerf bebeutet »ie nur

ju erflären. 3>a aber

irgenb»o, unb ba ber

Angriffen auSgefeßt

Niann mehr

tft,

Nübolf ©teiner »ar. Nber ntd)t

um

gefd>rteben, fonbern

beS

3n

Nud>8

»obl

am

blefen Sagen,

»o

mag ibm bi«

etn

baß fetne CebenSarbeit

nicht Pergeblicf»

eine ©teinermobe beraufjufüfjren, haben »ir

um

bie Neften, greiften, ©mfteften auf allen

Prüfung berauSjuforbem. NSäre unfer ©eifteSleben aller äußeren Negfamfeü fo überftänbig mübe unb

3 ur

©ebteten

Cage bte ©tim.

fein 60. CebenSjabr Pollenbet,

frol>e 8 NJaf)rjeid>en tperben,

ntd^t

atS baS NJerf ben erbittertften

bietet unfere ©eftalt

beften ber augenblüflidjen

bet

baju hoffnungslos etngebilbet,

fo

Ȋre

Idngft überall ein brängen*

am

beS gragen »a<b nach ben großen Problemen, bie

Ntan beftnne

gorijont

bem Cefen unfere 8 im »eiten UmfreiS unfereS Kulturlebens eine ©rfebeinung ju ftnben ift oon ähnlicher §öbe unb gülle beS ©eifteS, ©röße unb Neu ßeit ber Nnregung, Kraft unb grtfdye ber Nerbeißung. Um in aufgetaud>t

fittb.

fid>

nur, nad)

'Sud>3, too

»idbtigfter

tun,

Sntfd>etbungS3 eit ber NIenfcbbeitäfultur einen 3>ienft

haben wir

unb NJoIlen

frei

ftebt

bie Nlabrbeit,

unb

offen unfere

Ntetnung

gefagt.

3

U

Unfer N)erf

unter bem alten NJort: N3tr fönnen nid)t gegen

»obl aber für bie NSabrbeit.

;

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PerfonftdjFeft

3Perf

uttfc

©tctnerö

ÖOIt

griebridf) ‘Ritteltne^er Sohann im

eigentlich

©ottlieb Richte bat

Umfange

toeiteften

Eeben« toerben

follte:

ber STtenfch

einen ©ab getagt, ber ein getoeihte« SDort best fann, toa« er toll; Unb

fann

nicht, fo toill er nidf>t . . . Stur au« jenem SSetoußtfetn ber “Spetfönlichfeit fjerau«, ba« getragen unb ftarf gemacht toerben fann b u r d> eine folche ©e*

toenn er fagt :

ich

finnung, toerben bie Slufgaben, bie ber Sttenfchbcit Don ber ©egentoart an gegen bie nächfte 3ufunft $u geftellt gelöft toerben fönnen. Stubolf ©teiner

toerben, einigermaßen

3 m 3 a &*e 3>ag

S2)erf

1781 erfdjien fiantä „Ärüif ber reinen SJernunft“. algbalb

tourbe

alg

außerorbentlidje

©eiftegtat

er*

fannt unb beherrfdjte

3 a ^ r3 «^ nt^ htnburd) bie Slugfprad>e unter ben erlaudßten ©elftem ber gebilbeten SBelt.

3m

3<thf< 1909 erfdjien ©teinerg ‘Sud): „SDie erlangt

man

(Er*

SDährenb Äant bie ®ren 3 en ber

fenntniffe ber höheren SBelten?“

menfdjlidjen ©rfenntnig burd) oorftdjtigeg 3>enfen fefeuftellen

bemühte, fchaut

man

fid)

hier hinetn in einen großartigen ßebengberfuef),

©renjen ber menfdjlichen ©rfenntnig 3 U erweitern. 3>le 22löglldjfeiten, 3 U neuer ©rfenntntg 3 U gelangen, toerben ge 3 eigt, bie (Er* <

bie

fenntntgorgane, bie

fid)

enttoideln fönnen, toerben gefdjllbert, bie

©rfenntniffe, bie 3 U getoinnen finb, toerben angebeutet, bie Sebln*

gungen unb ©efeße btefeg gan 3 en ©ebieteS eingehenb bargelegt. S>ag Sud> empfahl fid) burd) bie fühl nüchterne ©ad>ltd)feit, in ber eg gefchrieben toar, burd) ben

fyofytn ethifchen ©elft, ber in ihm unb burdj ben unöerfennbaren Son toirfllcher eigener (Erfah©aß anfd>Iug. Sor allem aber toar ber 1Beg, ben eg toteg, nicht nur unbebenflidh, fonbern gerabe 3 U erhaben.

atmete,

rung, ben eg in jebem

3>ie

©eele

bie fie

muß

in

ficf>

felbft erftarfen, toett

im gewöhnlichen ßeben

auf 3 ubieten pflegt. 3>ann ertoad)t

ßeben in einer geiftigen SDelt, in ber

unb träumte, ©ie

über bie

Straft

hinaug,

bag 3>enfleben eingefchloffen

fie 3 U toirflichem fie

finbet ftd> wahrhaft felbft

btgljer

unb

unb toefenhaftem nur fcfjlummerte

finbet fich in einer

5

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Sriebricb Aittelmeper

höheren

A)trflid>feit,

heimat unb alg

bie fte alg igre eigentliche

ben gegeimnlgboll gewaltigen ©eiftglntergrunb ber finnlld>en Aöelt erfennt.

unb

muß

(Erfennbtlg

3h te

getrübte werben,

einer allertnnerften

wenn

aber unbertneiblicg etne Der 3 errte

nid>t bie (Erftarfung

Reinigung ber Seele,

toerbinbet

ficf>

bie in

ficf>

mit

unbe-

alle8

|>errf<f>t

Cetbenfcgaftltche unb. alteg verborgen (Eigenfücgtige 3 u über*

winben

hat.

ltnb ber (Erfolg?

»ein brennenbeg fragen, feine

tief

be-

wegte Augfpracge gin unb ger unter allen, bie nach AJagrgeit fudgent

Aon ben

Atcgtg regt

ftd).

einen

beg 3ntereffeg für bag, wag tiefer Atann

53Ii<f

»reife beutfeger 3)ld)ter

fügrenben ©elftem ber »ultur gat feiner

unb

tut.

wo Steinerg Aame

3>enfer,

Achtung, ja mit Hoffnung genannt worben war, gat

3 n bem

big ger mit

man

nur ein Aber-

Acgfeljucfen für feine „Aefegrung“ 3 um fonberbarften aller

glauben, sur ,3h«ofophie*. (Einige wenige Alenfcgen, bie (Ecfenfteger ber

wunberung

man

alg

»ultur empfanb, nehmen bag Aucg mit fdjeuer Ae-

auf.

3n

»ulturbewegung geben feine

bie eigentliche

fragen gar nicht ein. Alan fagt obenhin mitleibig, bag Steiner »ant nicht berftanben gäbe. Aber man beweift bamtt nur offenficht* lieh,

bag

man

felbft

fein Aerftänbntg, fcf)t<f>te

Uknfen

bem

Steiner gar nicht berftanben gat. »ant erhält

— unb mit ihm

aber wirb (Eptfobe

bie

ber Agüofopgie ber legten 3agrtaufenbe, foweit allein 3 ur

gögeren AJtrflicgfeit bor3 ubrtngen

gan 3 e

<5e-

burdh

fte

hoffte,

hinter

gegenftänblichen 3>enfen taucht eine neue (Erfenntnigart auf.

neue (Erfenntnigart hat ihre eigene (Erfenntnigtheorie, ift füg aber ihrer Aefcgränftgett bon bornherein boll bewugt. 3>ag fagt jebem

3>tefe

fchon ber

Aame:

fprechenbe, bie mtt

„Antgropofopgte“

:

bie

bem Alenfchenwefen

bem Atenfcgenwefen

ent»

erreichbare AJetggeit. »eine

Agtlofopgie will weniger enbgiltig fein alg bie Antgropofopgie. Alit

bem Antgropog

entwtcfelt fich in bie

Antgropofopgte. ®ie (Erlöfung AJogltaten, bie (Erlöfung

bom

Aollgiltigen.

unb

bocf>

man

bom

3nfunft hinein auch bie

(Enbgiltigen

ift

gerabe eine ber

bureg bie neue Aerfünbigung empfängt. SHefe

(Enbgiltigen

tft

A5te ber Atenfcg

im Aollgiltigen

feft

aber feinegwegg bie Befreiung

bom Aann beg

bom

(Enbgiltigen befreit

gegrünbet werben fann, bag

ift

gerabe

eine ber fragen, bie gier gelöft finb.

6

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r

‘Perfönlicbfcit

unb

IDoher ber ‘SKißerfolg?

‘IPcrf “Kubolf ßteinerS

3>ie neue

Cefjre fd)ien fid)

hineinju*

gellen in eine üble ^erwanbtfcßaft, in eine fonberbare ©orte to iffenf <fta f tltef>er

Eiteratur, bie

man

fid» längft

bon

gewöhnt batte

uit*

nicht

3u nehmen. 9lud> ©teinerS befonbere (Eigenart, mtt mathema»

ernft

Srodenßeit bie außerorbentltchften SHnge oorjubringen, bon

tifcher

mit

ibm

felbft

tbre

unfaßbaren Korjüge,

wohl für bie

33 ewußtfeln auSgebllbet, hatte

3 ufunft

aber für bie ©egenwart ihre etgentüm»

(i<ben ©cbtoterigfeiten. S)enen, bie

nad) HJtffenfdjaft fragten, toaren

unb

benen, bte na<b ‘Keltgton f achten,

feine (Ergebniffe

war

3U

„mt)ftifd>“,

feine (Rebewetfe nicht mtjftifd) genug, ‘über ber ijauptgrunb

anberSwo 3u fucben. SantS ©enferwerf

fiel

tft

hinein in ein gehanten»

frobeS ©efthfecht. ©teinerS ©eifteStat aber, burd> ©enfen borbereitet

unb im 3>enfen

berarbcltet, forbert bod> bor allem eine

©eifteSerjiehung, bie ber ‘Blenfchßeit unfrer toohnte

3 umutung

niS

bie Ijerrfchaft bcS

ift

erfcheint.

3

Sage alS

©enn baS Sor 3u <h

gan3 neue

bölltg

unge»

btefer ©eift»©rfennt»

über bie ©eele. Solche ©elbftbeßerr*

fdjung aber bermag ber SSlenfch 3unddhft noch nicht 3eßn Sltem3üge lang, aud) fi<h

Wenn

er nach geiftiger Eeiftung

3U ben §d<hftgebilbcten

Unb

unb allgemeinem “ünfeßen

3 äf)len barf.

biefe ©eifteStat fiel hinein in etn ©efchlecht, beffen ©etfteS«

tm (Erftarren toar. 33Me gtng wenn man in ItntberfttätSfreifen für ba8 TOerf 3u intereffieren fuchte? ©rünbe? 3<h erinnere mich nicht, trgenbeinen gehört 3U haben, ber ernft 3U nehmen toar. $Bo man nicht Idchelnbe ©ertng» fcßäßung hatte für ba8, waS au8 ben öffentlich genehmigten ©elftes« betrieb bei aller äußeren ‘Kegfamfelt

<

e8,

rid>tungen h^auSfiel, ba hatte

man

»feine 3<ü‘.

ba hatte

»anbre EebenSaufgaben*, ba überließ man’8 »ben güngeren“, hatte

l

„ 25 orrat“

an

aber hatten ihren fcßen

Wirbelt feft

unb

man man

»für blele Saßre*. $ie güngeren

borge3eld>neten ©eifteSweg,

$Dürbe 3U gelangen,

(Seift

um

toieber »für btele 3ahre*.

3ur atabemt»

©ie

t)orcf)ien

um bann ohne biel ÜJorte unb ©rünbe in bie aner« wohl auf fannte ©traße ein3ublegen. '20er baS erlebt hat, 3«hre hinburch, ber hat

tief

in bie ©ntartung unfreS geiftigen ©trebenS htneingefeßen.

©enn wenn etwa 3U hören war, baß man

foldje ©rfenntniSfählgfetten

3War al8 möglich gelten laffe, aber felbft nicht 3u haben wünfche unb gar nicht fennen 3U lernen begehre, bann fehlte jeber (Ernft wirtlichen 7

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<

i?rid>ricf> Ritt«Imel>er

EBahrheitftrebeng,

bann

fehlte jebe fiinfit^t in bie

tung, bie folche ^ä^igfeiten,

ungeheure EJebeu*

»enn fie in if)r angelegt finb, für bie bann fehlte bor allem jebe Elhnung

EHenfd)h«it gewinnen muffen,

bon ber »unberbaren unb urgefunben EJergetftigung beg £eben8, auf biefem EBege

toinFt,

©eiftoerben

‘Jüan

felbft.

ber ja Fein anbrer

muß

allerblngS

ift,

al8 ber EDeg

£ebenggefüf)[ berfc^iebener (Setftegjuftänbe Fennen, toeldje ©eiftigFeit ftetjen foll

Unb

bie

jum

au8 eigener (Erfahrung bas

um

3U ahnen,

beg fiebeng errungen fein muß, »enn ein E3 ucf) ent»

»ie ba8 bon ber »(ErFenntntb böserer EBelten“.

nicht

nur bieg eln3eIneE3uch f)at ©tetner gefcfjrieben, bon bem erfter EJanb ba ift, fonbern biele E3 üd>er, teilg 3ur

ohnebieg nur ein

philofophifOen ESegrünbung,

u>ie

„E3 btlo)ophle ber Freiheit“

unb

»Elätfel ber «ipbUofophte“, teilg 3ur E5e»äf)rung feiner ©rFenntnigtoeife toie tifdf>en

»Sheofophle“

unb

„©ebeimtoiffenfcf^ft“, teilg 3ur praF»

Einleitung ©ie „Sin EBeg 3ur ©efbfterFenntnig beg Eltenfchen“

unb »Ein ber Schnelle ber geifttgen EBelt“. 2>afj Fjier minbefteng über» aug reiche unb gan3 echte (Erfahrungen fprechen, hätte man b>ohl fpüren Fdnnen. Elber

man

gnoftif<hen ©peFulationen

nerg, baff er nid>tg fage,

rebete bon mtjftifchen ‘Phuntaften, oon unb artete gar nicht auf bog EBort ©tel» er nicht felbft erforfd>t hübe, in bem bon

mag

ihm genau gefolgerten (ErFenntnigberfahren. 3>enn gan3 befcheiben, aber beftlmmt genug beFennt ©teiner hier überall bon ft<f>, baß er ©abe habe, nicht nur bag feeltfd>e EBefen beg Eltenfchen getftig

bie

3U fchauen, fonbern auch in bie EBelt nach bem $obe hlnetu3ufehen, ja fogar in bie EJergangenhelt 3urücfjublicfen. Elber

niemanb

Farn

3u ihm unb prüfte ihn, niemanb »ieb bte EIufmerFfamFeit auf ihn, niemanb »iberlegte ihn, niemanb ttarnte auch nur ernftlid) bor ihm.

©ie

gebilbete EBelt horste auf Etathenau, »ie er bie ©eele in ber

mobemen

Äultur

— fuchte,

fie

in ber ESergangenheit, aber fleh hier

lag ©ucFen, »te er

fie

merFte eg

nicht,

bom

©eift rebete

»ie reich unb

eine Seele aug ber mobernen Äultur heraug entfaltete

ftarF

unb »ie

neu unb grojj fleh in ihr ber ©eift in ber ©egentoart offenbarte. EBab ift bag nun für ein Ettann, ber mit folgen Elnfprüchen feiner EHitoelt gegenübertrttt? ©r barf fidh nicht »unbern, »enn »ir ihn perfönltch feljr ‘^JerfönlichTeit

genau in Elugenfchein nehmen. Elber gerabe mtt ber fleh bie meiften nicht 3urecf)t- ©ie Fom»

©teinerg finben

8

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“Berfönlichfcit

men toie

unb ©erf ^tubolf Steinerg

ln «inen Bortrag, erfüllt

Die[leicf>t

bon unbemufeter (Ertoartung,

etn ©elfter ber ©enfcfjbeit auSfeljen muffe.

ba mit einem

ihn, toie er

unb

’älnfjänger fprld^t

Unb nun

fef>en fle

bort mit einer

©t*

hängerin, bte txre^rungSbolIe Haltung annehmen, tote er ba8 “Bugen-

glaS auffefct ber

©ann

unb unbefangen eitel?

nlcf>t

ln ben 3uhörerraum

fjlneinblicft. Sft

— «Sie hören ihn, tote er rebet, mit merfroür-

big beränberltd>em ©eft<f>t8au8brucf, mit ungemohnt lebhafter toegung8fpraef)e,

mit

faft

übermächtigem <3tlmmauftoanb.

3ft

Beba8

©te beobachten lf)n; tote er feinen “Bortrag aufbaut, ausführlich unb mit manchen ©Überholungen, ohne rhetorifche Fracht unb ohne ftilifttf<he Ejerrliehfett, toie er ge^ofe?

nicht

^JathoS?

falfcfjeä

einem ©egner, ber in

legentlich «lue etgene ©chrift ermähnt, toie er

allgemeiner Bnerfennung fetjt

Bnftojj über Bnftofj !

:

BeffereB getoöhnt“ ?

fteht, fefjarfe

©inb

unb

toir nicht

fchärffte Äritif

entgegen«

Baumann

„bon

her Biel

— (EineSarftelfung, bie an folchen (Erfteinbrücfen

gan3 Borüberginge, mürbe heute fein Bertrauen finben. ©an fönnte gletch gegenfragen : ©ißt Ihr nicht, bah ba8 Batl)o8 fjichteä oft unerträglich fehlen, bafe bie 'ßolemif CutherS nicht feiten gerabeju unmöglich toar ? 3ft euch bie8 ber Bemeig gegen bie (Echtheit ihrer fiehre ? alle8, toa8 an ©teinerg 'Borträgen fernhaltenb toirfen fann,

©er soll

mit3 uempfinben Bermag wie

am

erften Sag unb nun bocf> auf ©efen fennen gelernt hat, ber ©inn in biefer mihBerftanbenen

ber anbern ©eite tiefer fein maf)re8 fragt fich

manchmal:

'Buhenfette?

3ft nicht ein

©oll nicht ben ©enfehen

ftreng nach ihrem totrfltchen, echten 3ntereffe Sft’8 nicht ein Blajafchleier,

um

e8 inbifch

©erben

toir

fie fo nicht

an ber ©ahrheit gefragt? 3

U

burch 3 ubringen feinem erfpart toerben foll?

Bebenfen haben

Ber*

falfdjperf online

alle

ehrungSluft Bon Bornherein gebampft toerben?

fagen, burch ben htn*

Bber

bie fchtoerften

noch gar nicht genannt, frühere ©chüler ©tei-

ner8 treten auf unb merfen ihm öffentlich ba8 ©chlimmfte Bor: »ahrhaftigfeit ber Bebe, Unlauterfeit ber ©efinnung, ja fogar fauberfeit be8

©efeng,

©uh

all

nicht

an

bem

©enfehen geben, beren

©arum

BerHagt er

fie nicht

hoch etmag ©af>re8 fein? »eltgefchichtlicher

Bbel

Un* Un-

Bor ©ericht?

— Bun, e8 fönnte

fie berpflichtet,

ruhig

abjutoarten, toie fich bie ©enfehheit 3U ihrem

©erf

ab 3 umarten, ob

frei für fie eintreten.

fich

genug ©enfehen finben, bie

Berhält, ruhig

9

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<

Perfönlid>f«it

unb

9PÖtrf

<

bte 2Jorgefcf)t<f>t€ beb Kklffriegb, JOunft ebenfo

»enn

Kubolf ©teiner«

©enn

ben ©eift ber gric^ifd^en

er

neu lebenbtg erfaßte »ie

bte Satfacgen ber

«r über bte Kifionen ber Offenbarung

3 of>anni 8

3u reben »ugte »te über bte Kehanblung einer

^3f)t)ftr,

ebenfo

ficfyer

»enn

ftranfgett,

ben Shontibmub beb Klittelalterb ebenfo tlar burdgf (haute,

er

tote bte

Probleme ber ©egentoart. Ob»ogl eb ©tetnerb 'Kegel ifl, über ntrfjtb 3U reben, too er nicht Knfcgauung unb ©rgebntb ber heutigen gorfcgung fennt, fyibt ich bo<f> nie ein 3eitübli<f>eb Urteil aub feinem Klunb gehört, nie ein autoritätbabhängtgeb Urtetl, immer ein gan3 frei felbft ertoorbeneb. Klb ein ©igener, aber toieber ohne jebe ©pur »on Originalitätbfu<f>t, ftegt er ber gefamten K Übung fojiaten

feiner 3eit gegenüber, S>ag etn foicheb felbftänbigeb

Knfcgauen beb

überreichen ©egetuoartbtoiffenb, ein foicheb fteieb §errf<f)en

beb ©eijteb noch möglich

unb

fehlen

ift,

im Kelche

bie gan3e Klenfchh«it 3«

©d>on gan3 oon äugen angefehen ift bab £eben ©tetnerb er» ftaunlich »ielumfaffenb. 2Ber bab Kuch „ 5>te Kätfel ber ^3 htlofophte* abein.

lieft,

ohne noch befonberb 3u achten auf bie Dielen inbtreften Urteile,

bie ft<h hinter ber befdheibenen ©arftellung berfteefen, auf ben grogen

§aupt3ug ber ©ebanfen unb ben tnhaltbfchtneren Kbfcglug, ber ©irb

tmmerhin ftnben, bag bieb KJerf ohne »ieljährigeb

ttefeb

©tubium

ber gefamten ©ntokflutig ber ^hüofophte nicht gefchrleben toerben

KJenn er aber bann erfährt, bag berfelbe Ktann einen gewaltigen Kau in 2>omad> Oollenbet hat, ben er felbft tn allen ©in3elheiten erbacht, 3U bem er bib in Kugere hinein technlfch neue Kn»

fonnte.

regungen gegeben, an bem er auch bilbenb berfelbe

unb malenb bebeutfam Ktann in aufregenber

gleicher 3eit eine

i

m ©feinen

mitgefchaffen,

felbft

wenn

alb Zünftler

er erfährt,

politlfcher KJlrffamfett fleht

neue ©chule grünbet unb

bag

unb 3U aub

fturfe für 5ad>leute

ben berfchiebenften ©ebieten hält; toenn er erfährt, bag berfelbe

Ktann wie fchen in

ntd>t

tetcfyt

ein

3 ®<lter bon

Knfprudh genommen

fragenben, ratfuchenben Kien-

ben gan3en Sag f)tnbur<h; Ktann Korträge über Korträge hält menfehlichen Shiltur, im 3ahr hunbert toirb, oft

toenn er erfährt, bag berfelbe

aub bem gefamten Keid) ber unb mehr, beren ©ntftehung toohl nicht begreiflich

ift,

felbft

ben nädhften Cebenbgenoffen fie einmal

beren Korganbenfein aber, naegbem

nachgefcgrieben ftnb, 3U einem bemlchtenben ©ericht über ihn »erben


Srwbrich SKitielmetjer

btg in bie

l)öcE>ften

gemiffenfjafte Urteil eine« “Ulanneg, ber

bemühte, ben in

bem

,

Höhen ber „Gilbung“ hinauf

'Jltenfdyen

Gteiner fennen

burd»

ft<f>

3U

al 8 auf

faft 3 ef)n

Btan

lernen.

bag

3ahre

lefe,

toa 8

bon ber „©rfenntntg ^ öfterer Gelten* über ©etfteg« unb Geelenläuterung gefagt ift: fo lebt Gteiner. mit bem allen über höhere ^ellfe^erfäfjigfelten auch nur

3ucf)

er 3 lef)ung

Silber foll

bag ©eringfte bewlefen fein? Oft

mtd> gefragt, wie

l>abe td)

Gteinerg Ulnfprüchen

fid>

etn

bem

eine fo unerhörte

liegt,

in bie Höelt ein*

Utenfch im äujjeren Geben barftellen müfjte, in 1DlrfIid)feit, tote fle in

Söoburd) müjjte er suerft einmal unfer Bertrauen gewinnen,

tritt.

um nur

ernft

genommen 3 u werben?

boltfommen

<£r müfjte

unb

fein,

überall bon äufjerfter 2Baf>rI)eit8liebe

feit.

BJer Gteiner bon aujjen beobachtet, fönnte

l

bon jeber

frei

gef unb (Eitel-

bielleicht Ietfe *3In*

an thm toahr 3 unehmen glauben. 3 n ‘JDirfllch* feit ift er förperlicf» unb geiftig bon einer Urgefunbhett, bte nid>t 8 Gtrotjenbeg, aber etwas Unergrünblid>e8 3 U h^en fchelnt. 3n allen 3>ingen, bie anbre mtt ihm fehen, arbeitet fein ©etft mit nüchteraftem bon

3 eichen

<

'Jterbofität

sEDlrfIl<f>Fett8finn.

Hoffnungen erwecft c 8 für bie 3 ufunft be 8 bag ein 'Hlenfd), ber an feinem eignen Organii*

5 rof)e

“JHenfchengefchlechtä,

mug

bte feinften SBirfungen jeber Greife 3 U ftubieren bermag, hoch

3 ugleich

bon einer

fo unberwüftltchen

©pannfraft unb bon einer

fo

unerfchöpfttdyen Gelftunggfäljigfeit fein fann. “BJenn bie rechten KJege

gegangen werben, finb alfo nicht ©eifteSberfelnerung unb »örperfrdnfltchfeit

man Hg

bag unabänberliche

S)opp€lfcf>tcffaI

allen

hier auch

I

meinen ©rfahrungen unb läßt jeben Beweig bermlffen, ber nur BMberlegung berbiente. 3 e geiftiger unb innerlicher bie

man mit Gtetner man bon feiner ftrengen

SHnge werben, über bie ©inbrucf. ben

SHefer ©inbrucf

oft

tft

hafteg

unb genaueg

man bon

rebet,

fo ftdrfer

ift

ber

3 ugleich,

aber bod> wie ein gewiffen*

Gefen in einem berborgenen S8 ud> ber BJahrheit.

biefer STBahrhafttgfeit reben, fo

fagen, bag fie nicht

um

2BahrF>aftigfeit empfängt.

<

merfwürbig genug: befremblich treten feine

Säuberungen auf unb beftimmt

935111

ber 2Henfchh«it. TOag

aber über Unwahrhafttgfeit Gteinerg munfelt, wiberfpricht böl*

muß man

nur bon normatibem ©haraf ter

ift.

bor allem

fonbem in

befonberer SXDelfe bon afttbem (Efjarafter. Böte bag Auftreten Gtei*

nerg

felbft

aug ber

SZXaturwiffenfchaft h«raug, beren

Äinb

er

war unb

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unb ©erf 'Uubolf ©teinträ

‘Berfonlichfeit

beren

Stimmungen

haftigfeit

(Befprdch

genau fannte, al 8 etne Sat fühnfter ©ahr* einmal erfannt ©erben totrb, fo bringt manchmal jebeS Säten eines entfcfyloffenen greimutS, ber bem anbern er

©arbeiten 3 umutet, ein gefährliches

burd) bie

£lcf>t ftellt.

if>r

Silber

SBerfünber

möchte

ftd)

man

sundchft felbft In

nicfjt

au 8 ber ©aut

fahren, toenn einer be banntet, er fönne ln ble Vergangenheit jurüd«

Uun, toenn man ftatt gleich uu 8 ber ganjen ©aut lieber erft einmal au 8 feiner (Beljirngetoohnhett herauSgehen »ollte unb tolrfllc© feb«n ?

eingeben auf ble Vegrünbung, ble ©telner btefer Utögllchfelt gibt in gelftlgen Satfachen ber ©eit, unb auf ba 8 Verfahren, baS er ein« hält, fo toürbe

innerung

man

ftetgt

fcbon olel

flnben. “Bor meiner (Er-

mehr Vernunft

ba 8 merftoürbtgfte (Erlebnis auf, ba8

habt fmbe: 1« einem Keinen Vorftabtfaal

leb »>of>I je ge-

VümbergS

erjäblt

un 8

©telner, toährenb braufjen ble ©trafjenbafjn borüberraffelt, ftunben»

lang au 8 bem Ceben

'©er Ibn fo gefeben

fjefu.

fchönen ©armonte t>on borftchtiger ©enaulgfelt t>on ruhiger ©adbltchfeit rlchttgfter

wnb

©at, ln einer ein 3 ig

unb

relnfter Unbacht,

bon auf*

ehrfurd)t 8 bollem (Ergriffenfein,

Unbefangenheit unb tnnerftem ©orchen unb (Behorchen,

ber totrb btelletd)t ntemalS mit btefem Vätfel fertig toerben

noch »enlger mit blefem Vdtfel bon bornhereln fertig fein. ift

toer fte fei

— aber — Vber

e 8 nicht einfach ein Unfug, toenn er Utenfcf>en babon borrebet,

einmal ln einem früheren £eben getoefen

bem

fein follen?

©teber

einfach ble eigene (Erfahrung entgegengebalten : nur in be*

fonberen Vugenblicfen, nur mit peinltchfter Vorflcht unb 3urücf*

nur au 8 einer ©ef Innung heraus, ble bem anbern rein ©Ul unb auf8 ©orgfamfte ba 8 ©aS unb ©ann unb ©le ber ertoägt, beutet ©telner ettoaS an bon früheren Verförperun« gen. Unb toenn bann ba 8 toa 8 biefer frembe Vlann fagt, genau 3 u* fammentrifft mit 'Ahnungen, bie längft ba unb bort Im eigenen Ceben haltung, helfen

©orte

,

berfchtolegen aufgeblitjt finb? fie b<*t, feine

©ellfebergabe nicht

'Uber toarum betoeift er, toenn er 3

um

©eil ber ©enfd)hett,

inbem

er

&ranfe hellt? ©eil e 8 höhere Aufgaben 3 U erfüllen gibt, ©och mögen ble Slr3 te um ©telner her reben, ob fie fleh über 3 eugt hüben, bafj er ben Körper burchfehauen fann.

felneS (ErlebniffeS

an ©telner

feiner (Erfahrungen toenigftenS

nicht

©a man

einen bollen (Einbrucf

geben fann, ohne ben UmfrelS

an 3 iibeuten,

fo fei hier offen er 3 ä©lt.

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griebrich “Rittelmcper

mir mancher

baff

etnwanbfrei im ©ebädjtnig

5 all

wo

ift,

ein »er»

blüffenb ttareg 3>urcf>fcf>auen einer $örperltdr)fett nachher feföuftellen

war, bei nahen Befannten fogar au 8 ber gerne, unb nur 3 Wet gälte,

»o

fi<h feine

Hoffnung auf Befferung

eine „“Berheiffung“

ni<f>t

ein “Besprechen ober

nicht erfüllen wollte, Woiji weif e 8 tn beiben

gälten ber Äranfe an innerer “Blitarbeit festen 3U

lieg.

“Ulanchen “Ber*

unb ftetS fanb id) ihn immer gewann id>ein Urteil, ob bag, wag er fagt, wahr ift, aber immer gewann tcf> ben ©inbruef, baff e r wahr ift unb baff er wafjmlmmt, wag er fagt. 2lie futf)

habe

ich

gemalt, Stetner

freunbHdf) willig,

erproben,

gefallen 3 U laffen.

fid£)8

'Jlidjt

habe

i<f>

if>n ernftiid)

irren fehen, aber oft über alleg erwarten SRed>t

war eg für mich jebegmal, wenn id> mit iljm über midi) felber fpraef). “Buch wenn man weiff, baff anbre ung nicht feiten beffer fennen a !8 wir felbft, aud) wenn man mit allem “Kliff trauen baran benft, wte leicht fid) ©ebärben »erraten unb ©ebanfen übertragen eine fold)e ftd>ere, tiefe, »olle ftlarfidft in bie bemalten, Unbebingt über3 eugenb

:

Seele beg anbem, wie

tung beweift,

ift

Steiner in aller

fie

ohne höhere

bag menfdjltd) Sd>önfte

ift,

baff

einem bieg

nerg fo »ölltg natürlich wirb. “Böenn

einem “Btenfchen fommen

3nrüdhal*

3 artfül)lenben

£jellfel)erfäf)igfeiten nidf>t möglich<

alleg in ber 2IäE>c

allerf)öd)fte

Unb SteU 3U

gä^igfeiten nur

ber fie mit bem »orne^mften 3 fl rt« bann finb fte bei Steiner wenn Steiner wochenlang fern war unb unb Vorträgen bag Unerhörte feineg BJer» follten,

gefügt für feine “Btttmenfchen »erwaltet,

an ber rechten

Stelle. Oft

mir au 8 feinen 'Südfern

feg wieber tebenbig »or bie Seele getreten war,

BMc

ift

habe

id)

mid) gefragt:

eg nur möglich, baff bu mit einem folgen “Blann, wenn er unbefangen »erfeljren fannft? “JÖenn ich bann, noch mit

recht hat, f»

biefem ©efühl im her3 en, Steiner begrüßte, fo war wieber nichtg

anbereg möglich alg “Batürlichfeit unb

“JZlenfdhüchfeit. “B3o

ein “JBort

ihm fommt, ba erfährt eg eine

falfch-perfönlid>er “Berel) ruttg

3U

freunblidh fichere “Ubwehr, wte

wenn

ein “Pfeil,

leicht abgelenft, fchab-

log 3 u Boben fällt. 3<h habe mich felbft einmal, alg Steiner aug meinem Ceben etwag erwähnte, bag er nur burd> hellflchtigeg Stauen wiffen fonnte, 3 U bem 2 lu 8 ruf htnreijfen laffen: 3>a8 ift fa wunber* bar, bag Sie bag wiffen! Silber ba fam auch f<hon bie Antwort: “

SJunberbar ?

So

bürfen Sie bag ntd>t betrachten.

So

etwag

fieht

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Berfönlkgrett unb EOerf Bubotf ©teinerg

man

eben ober fiegt eg

©griftentum nötig

nicht. Etber

— nun

ift

ja,

bag

mürbigen ben mir

mirb

metjj,

gefcgichtlicf)

umgeben mar.

bocf)

geute

bem

©nabe.

nur alg ©räume 3U

3ugeben fönnen, bag faum ein

Ettenfcf),

fennen, bon gemaltigeren EÖeltbtlbern innerlich

©elbft big ing Ellltagggefpräch ginein

fenb unftcgtbare

mag

bafj ich meijj,

ift

Elucg mer ©teinerg Eöeltenttnicflungggebanfen

gäben berbunben

mie burdg tau«

:

im grojjen fog«

lebt jein ©eift

mtfdgen ©efcgegen. ©iefer empfängliche EHenfcgen fpüren bag auch in ben öffentlichen Borträgen,

gaufc bringen,

©o

EDagner«Äreifeg, eg

aug benen anbere nur Eirger nach

mir ein reicggebilbeter ©<hriftfteller beg igm 3umute gemcfen, alg h«be er ein grogeg unb ein bllnber beutfdger ®icgter unb

er3äf>Ite fei

fogmifcgeg Orcgefter gcgört,

Bortraggfunbiger fonnte

bag tiefe ©rlebnig igm bag EDort bor bie ©eele

nicht EDorte finben für

ber EBelt3ufammengänge, burcg bag

gerufen rnorben

fei

bon ben ©ngeln ©otteg, bie auf unb nieber

ge intimer ber Rreig mirb, ln bem ©teiner

gen.

man, mie fein ©cgaueng. EHan fpürt mogl in erlebt

lldgcr

rügt

©eift

in

Eiugenblicfeit

rebet,

ber

um

ftet*

fo inner«

göge fogmifdgen

ben magrgaft faufttfdgcn

Srfenntnlgbrang ergretfenb ginburcg unb bie faum fagbare ©enfibtIttät

für alle ßebengeinbrücfe, aber barüber breitet flcg bie abgeflärte

Buge

elneg erhabenen EDeltttefenblicfg. 5>odg nidgt nur fogmifcgeg ©cgauen mognt in igm, fonbern auch fogmifcgeg EBollen. Xlngegeureg gat biefer Btenfcg aug ber Straft feineg gcg geraug erftrebt, erreidgt unb in bie EDelt geftellt. Elber bieg mäcgtige 3<g füglte ficg gan3 alg

Organ

für fogmifdge ©ebote. Eludg

gogen fiebengauftrag egen,

ftill

bag

Stleine

beg Cebeng

ift

bem

eingefügt, ©ffen, ©rinfen, ©cglafen, EBa«

3 itnmereinricgtung unb Bücfjerfauf, ogne

anfprucggbolle Eigfefe,

aber aucg ogne fleinbürgerlicge ©ngget3igfeit. ©ine Elrt bon Objef«

an tgm empfunbenen

tib«merben, bon Sogmifcg-merben beg EUcnfcgen gaben mir gefegen, bie mtr borger gar nlcgt fannten. Elug ftarf

EBeltnotmenbtgfetten

ift

bteg Ceben

jebeg religlöfe »ofettteren mit

bem

gerauggegolt.

Unb

„EBlllen ©otteg“,

unb

bocg feglt jebe ^Jro*

pgetenpofe.

EDägrenb ntrgenbg perfönltcge ßtebgabereien 3U bemerfen erfcgeint bieg bet.

©g

tft

ftnb,

Ceben gan3 einem gegren EHenfcggeitgbtenft 3ugetoen«

eine greube, babon 3U ersägten.

3>ie ©cgmierigfett,

bie auf

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5riebri(f> Bittelmeper

fo blelen ebelwollenben Btenfcßen

wie

laftet,

e8 auf alten Seiten

bittet,

Blaße, in beneit

licßen

Größe einer

ble

ficf>

CebcnSaufgabe bereinigen lägt mit ber fieinen

um

Gtn3elf)tlfe,

ble

— troß ber außerorbentbewegt — in borbilblicßer

wirb bon Steiner

fl<f)

fetn

ßeben

Blau fonnte nur manchmal fragen, ob Steiner nid)t unb Äraft erfcfjöpft in ber Eingabe an bte bieten fieinen

SPÖcife bewältigt.

3u

biet 3«li

Btenfcßen, ble tßre fragen 3U if>m trugen.

©aß man

aber

fonnte, wirb bor ber Bacfjmelt feine befonbere Gßre fein.

fo

fragen

Btan muß Spur

Steiner haben fißen fehen neben einfachen Blenfcgcn, ohne jebe

bon god)tnut

^ntereffen mittebenb, in einem unbergeßlidjen

ifjre

um 3U wiffen, wa8 für ein ©eift gebem BSahrheitfuclyenben wünfcf>te ldf> auch folcße Stun« wie icf) fie immer wleber bet Steiner hatte, wo i<±> anfam mit

innerften £aufcf>en auf bie Seele, ifjn regiert.

ben,

einemlangcnBlattborherüberlegtergragen, unber lieg ftef) auSfragen nach 0er3en8luft unb antwortete auf alles in einer unbefdjreiblidjen "Bereinigung freunblidyfeit.

bie

bon ruhiger Sadjlic^feit unb perfönlugcr ger3en8Bor bem ©erebe bott bem eitlen Sfjariatan würbe mich

Grinnerung an

©ic ftrenge

febe

Stunbe

fchüßen, bie ich bei Steiner berbraeßt.

Satf>lt<f>feit,

bte wie ein unburcf)brecf)bare 3 Baturgefcß

waltet, fcßmlegt fleh bodf>

gans bem ein3etnen Blenfcßen an, mit bem

Steiner rebet.

B te ein forgfättiger Brjt, ber bem <Sin3elf all alle 3

feine

Sunft 3uwenbet, auch wenn ein ganseS Uöartesimmer ungebulbig fügrt er jebe8 ©efpräcß 3U Gnbe.

fonbern immer, e8

fo,

baß

wa8

Bber

nie fagt

blefer Blenfd) berftegt

unb

er,

wa8

braucht,

biefer Blenfcß angeregt, Ja oft fdßarf auf

ift,

er weiß,

unb

er fagt

ben Gruft feiueS

Gine innerfte BUtarbeit muß fofort au8 biefen Batfdßtägen ein Gewinn erftefjen. B3 enn

B)ai)rljeitfucf)cnS geprüft wirb.

elnfeßen, foll

bann

3 aßr unb Sag aufgeht, wa8 bann fpürt man lebenbig,

Steiner fagte unb baß gier eine ©e* au8 höheren Begionen, al8 man 3unädjft ahnen fonnte. Bie bient ißm fein tief gellfidgtigeg ©urcßjehauen ber Seele 3U anberem al8 3um gelfeit, unb 3um Grfcnnen, um helfen 311 bielletcfjt

warum

nach

er e8 fo fagte,

wtffengaftlgfett gewaltet hat

fönnen. "äDäßrenb anbere, bie al8 ©roßen gelten, Gtnfälle quälen, mit benen

man bon er weiß,

fie

fi«f>

um immer

bie Bletifehheit unterhalten,

neue

empfängt

Steiner halb ben ftarfen Ginbrucf, baß er biele ©inge, bie

niemals fagen wirb, weil ntemanb ba

ift

3U hören. Seine

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‘JSerfönlicfrfeit unti

'Rachrebe

ift

TOerf “Rubolf ©teinerg

nichtiger al8 bi«, baff er burcf) unburrf)fi(f)tige fünfte

Rlenfcf>en bi« Millionen

ben

auS ber ©afdhe 3aubere. gebermann fann

erfahren, baff nicht menige Rlenfcf>en

ficf)

jebe Riertelftunbe, in ber

fragen mibmet, biel foften iaffen mürben, baft er aber immer frei berfcf>enft. “JDenn bennoch bie Rlenfchen, benen

er fid& iEjren

feine £jtlfe

jum Rau tn warum fchlofj man barauä nicht, mie Diel ihnen ba8 RJerf mar? Rlan fann nicht reinlicher fein in ben ©elbangelegen« helfen, bie nun einmal um ein grofjeS Rlerf her fpielen, alS man

6tein«r Reifen Tonnte, Rtillionen hergebracht haben

©ornach, n>crt

e8 an ©feiner erlebt, itnb neben ber Reinheit Don ©igennulj ift bie ©djonung ber Freiheit b«8 anbem ba8 eigentliche Äennseidhen für bte '©irffamfeit ©teinerS. Rlan benfe fleh ba8 3artefte an 'Sich*

tung bor ber

unb

anbem

<perfönli<f>feit,

Doller RSahrhaftigfelt möglich

ma8 bei großer Überlegenheit unb man »irb ahnen, mie

ift,

mir un8 in ber Rälje ©teiner8 fühlen. RSenn

ben tn ©teinerS fter

[<f)!tchtem

3i»nter benfe,

ich

an bie

©hm«

Dielen

fo finb e8 ©inbrüefe rein»

©üte innerhalb einer erhabenen RlenfdhheitSaufgabe,

bie in

mir

lebenbig merben.

®ar manches märe alle, bie

noch 3“ fagen. RJer Derftehen

©feiner näher Tennen, ihn

fo tief berehren,

roill,

»arum

bem mtrb e8

©chilberung berraten. ©ie mag ihm auch felbft bejeugen, ob au8 jugenblichem Regetfterung8bebürfni8 ftammt ober au8 ehr*

blefe fie

lichem

2Bahrheit8bemühen.

l

Rläcf>tigfte

lidfjftc

RlenfchlichTeit,

foSmifdhe ©röße be3 R)elt[cf)auen8

gebungSboller ©ienft ber ©üte erbacht

t>at,

unb ©aben unb h«3* unb hin*

©eifteSüberlegenheit

innerfte ©elbftentäufjerung, Rufjerorbentlidhfelt ber

greifen falfche

©8

fleh

an ih». »ie

bergefjen fleh

‘Reben über ihn berbreiten ift

Rilb

nicht ber Rlaler, ber bie3

mohl aber ber 3ufchauer, ber gern bor ihm folcher Rlann auch nur möglich

Rerehrung. RJenn ein

an ber

»eilt,

ift

bie

»ie ber»

ift,

Rten[cf)b«it alte, bie

— ober leichthin glauben — l

ein ©chaufpiel ungewöhnlicher Rrt, ben 3ufammenftof5

eines folchen RlanneS mit feiner 3eit mttanjufehen.

3m

Oftober

1902 »urbe bie beutfehe Seftion ber ©heofophifchen ©efellfd>aft ge« faft 3Weiunbbier3igjäf)rig unb »oht an«

grünbet. ©r. ©feiner, bamaI8

erfannt al8 Schriftfteller auf ben ©ebleten ber ^3hlIi>f°Phte unb 2ite» ratur, ber ben „©heofophen* öffentlich

fritifdf)

gegenübergetreten mar,

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^ricbricf)

Bittelmc»)«

aber burd) Vorträge über „©ie Blgflif im Bufgaitge beg neujeitliefen

geUaitcrg“

Rührer

iE>r

3ntereffe

biefer beutfehen

heit ber

emedt

©ruppe

311

mürbe gebeten, geifttger Bad) bem er fid> alle grel» unb

hatte,

»»erben.

B irffamfeit hatte 3uficf>ern laffen, nahm er bag Bmt an 3

begann fogletd) mit grögter Eingebung eine erftaunltd) rege Tätig» feit. ®te biefe 3«lt miterlebten, cr3äf)lcn uitg, bag bic fjülle unb ©röge ber Berfünbigung Steinerg bamalg gerabes« überwältigenb über

fic

benn

fo

jener

3 ett

f>ereingebrod>en

fei.

B>enn man Steiner

3uerft

gefommen

feien, fo erhält

bag er feine ©rfenntntffe fd>on lange in fte

marunt er

fragt,

lange gefd^toiegen habe, ob ihm benn feine (Erleuchtungen in

aber

erft

3ur »ollen Klarheit

unb

fid>

*

getragen Ijabe, bag er

fid>

erft f>abe

habe brin-

fiel)

auf anbern

f>abe, 3unäd)ft

Bdjtung 3U erwerben unb ein

erretten, bag er aud> ben 3Hut

etwa 3ur Bntwort,

BUtteilbarfeit in

gen müffen, baß er eg für gut gefunben ©ebieten

man

getoiffeg Cebengalter

3U

finben müffen, ber gan3en

Stimmung feiner 3 eit mit feiner BSafjrheit gegenüber3utreten. BJenn man an bie jungen 2Henfd)l>ettglefjrer »on fünfunb3Wan3ig 3 a ^en <

benft, bie heute bie BJelt mit ihrer

mag »or ihnen

fd)on

ba

Bktgheit

erlöfen,

toar, fo erfdjeint biefe

ohne 3U ahnen,

Bntwort befonberg

benfmürbig.

Buch Steiner wirb bem neugierigen fcf>tD€rIi«f>

entgehen. hier

mag 3um Berftänbntg fdheint.

foll

Kteingeift ber

»on feinem Ceben nur

©rei Tatfad>en wollen ermähnt werben.

©eutfeher

unb

Biographen

erjä^it »»erben,

feineg BJerfeg augenblidli<h notwenbig er-

fein BJerf

ift

5ran3ofen unb ©nglänber

3 unäcfjft:

Stetner

ift

elneg ©eutfehen ©eiftegtat. Bicht gegen

ift

bieg gefagt, fonbern

— gegen ©eutfdje.

Big ©ofument bafür, t»ag für ein ©eutfehtum fich im Canb eineg ©oethe grog machen wollte, unb mag für eine ©egnerfchaft bem Blann, »on bem wir teben, bag Bkrf 3U »erberben brof)te, fönnen bte »leien Brtifel bienen, in benen Steiner alg

aug bem

3 ubenftämmltng“

,gali3tf<hen ©hetto“ befämpft wirb, felbft

aftenmägig

feftgeftellt

ift,

bag er rein bem

bann

noch, alg

nleberöfterreid>if<hen

Bauernftanb entflammt. Buch erfte Butorltäten ber ©egenwart reben »erächtlich »on bem „polnifcfjen 3 uben“ Stetner. Tatfad>e aber ift,

bag feine ©emeinfehaft, bie menfdjllche Trennungen fo »»entg

3uben

nicht anerfennt,

in ihrer Blitte sählt wie bie Bnthropofophifd)«

®e»

20

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unb VJerf Vubolf ©feiner«

Vcrfönlichfeit

fellfcfjaft,

ln Verltn 3 um Veifptel

faum einen einigen. VJarum too^l? unb lebcnbtgfchöpfeVaffenmenfch tft unb nitf>t

VMI

bie eigentümliche ©eifteSart, innenmdchtig

rifch,

bem 3uben

heute, fotoeit er

t>on

©tgenmenfch, befonberg fd)©er

im ©egenüwrfgjubentum eine

ftcf>

®ie ©eiftegmadjt,

erfcfjlte&t.

ibealer befdmpft

gar nicht

©erben a !8 gerabe burd> bie „©eifte 8 ©iffenfcf)aft“

©telnerg, pofiti», nicht nur potemtfcf). Unter ben auch, toie unter

bie

Vertretung gefunben

gefäfjriicf) ftarfe

bat, ber äußerlich intelleftualiftifche VtaterialigmuS, fönnte

ben 3efuiten, bte

erblttertften

3 üben ©erben

©egner

entfielen.

it>r

Vor-

läufig allerbingg bebarf e8 beffen nicht. 3>te S>eutfcf>en finb feibft

ber Vrbeit,

fidf>

ber befonberen berfennett

$ag

ein allerbeutfc^efteS VJerf

Vegabung

ber ©eutfdfjen,

berefeln.

311

ifjre

©8

grofjen

unb 3 U mljjhanbeln. ©a 8 im Vlicf auf ben ijauptfampf

3©eite,

an

bleibt bei

Vldnner

3

u

ber ©egentoart er-

al 8 wähnt 3 U ©erben berbient: Steiner befttjt burcf) feine §erfunft eine natürliche VerwanbtSohn elne 8 fletnen ©ifenbahnbeamten fchaft mit bem herauffommenben Vroletarlat. V18 nach ber Vebolu-

tion Steiner eine energifche ©ätigfett unter

ba

ben Arbeitern begann,

hielten bie 8 biele für übelfte Äonjunfturpolttif.

bag

er feit 3al>ren auf

ben Vugenblicf gewartet

Sie

toujjten nicht,

hatte,

©o

er

bem

Vroletarlat helfen fönnte. Sie ©ufften nicht, baß er fchon bor langer 3eit

an ber bon VHfhelm

fchule

3 Q hre

©ibmet

Ciebfnecfjt

aufopfernber Vtühe

hatte, big ihm, ber

toollte,

bem

©ienft

am

bamalg ©ie heute

fchtnoren ©ar, ber auch unter

berfagen

begrünbeten Vrbeiterbllbungg-

ben Vürgerlidyen

Vrbeiterftanb ge-

feiner Vartei 3 uge» 3 U tolrfen fleh nicht

ber nicht orthobor marjlftifd) genug feinen Cehrauf*

trag 3 U erfüllen fehlen,

©urbe. V3ar bann auch

ba 8 VJirfen für ba 8 Volf unmöglich gemacht 3a hre hinburch bie Verbinbung mit ber Vr-

betterfchaft alg fämpfetiber «taffe er3 ©ungenerma|en unterbrochen,

Ve 3 lel>ung 3 U ©l^elnen, fo blieb ba§ fühlen mit bem Vroletarlat unb auch ba 8 ©enfen für ba 8 Vroletarlat, big bte Stunbe gefommen ©ar, ©o ber ©etftegeroberer mit allen feinen Schäden 3 urücffehrte 3 u bem Vroletarlat, bem nach §erfunft unb fo blteb hoch bie

©igenentfchluh feine ßiebe gehörte. V18 ©ritteg erfcheint in Vnfehen be 8 gan 3 en ©harafterS ber 3elt

befonberg bebeutfam: Steiner ent©ucf>8 einer Umtoelt, bie ihn ben

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Stittetmeper

fjriebricf)

tcdjnt{d)»materiaUftitc^en Seift ber Segentoart boll einatmen Heg. 33af)nt)öfe al8

geimat, flr<hl<h Sletdf>gültigfett at8 gugenbatmo-

fpljäre, 'Realfcf>ulbi[bung al8

tedjnifch godjfdjule

ift

an

er

ba8 u>ar bie UDelt, unb erringen muffte. Uber bie S3«n gefommen. Uber

SelfteSnaljrung

au8 ber ^erauS er fein ’IDerf finben

bie Uniberfltät

bie Sefilbe ber 2iaturtmffenf(f)aft fanb er ben 3Beg in ,

gebirge ber

beutfhn ^Uofopfjie unb

ba8 ©elftes-

fiiteratur. 2lud> ai8 ber ju*

genblich SrfenntntSjünger im frühen Filter bon fünfjetjn jjaljren

ben

(Eintritt in bie

fid)

ftantS, gtd^teS, Sd^elttngS, gegelS erobert

“Reih

igm fixerer burcg bie ‘Jtahmrdffenfcgaften, bie er alle grünblicg erforfdgte, ber 3“* gang fegten 3u ben eigentlich» Segeimniffen be8 SafeinS. Uber angeftrengten matgemattf<h n ©tublen gaben fid> igm recgt eigentlich gatte, tnar bod> ber Seift ber 3eit fo

Sinne

bie

enttoicfeit für bie

biefe gdcgfte ‘iStlbung

fanben

gögere fleg

mächtig in

“IDelt

ignt, baff

be8 SeifteS. llnb aucg für

jur rechten Stunbe bie £egrmclfter

ein, “Hlänner, in igrcr SeifteSgröfje ber ‘RUttoelt böllig berborgen,

berer Steiner in bertrauten Qtugenblicfcn mit einem

unbeweglich 11

HluSbrud! tiefer 'äkregrung gebenft. ^Biel cScgarffintt

um

»irb äurjeit aufgeboten,

IDiberfprücge 3®i-

bem frügeren Steiner unb bem fpäteren Steiner auf3ufpüren. fetne anbern Waffen 3U gaben fcgeint, folt ber iunge Stei-

fcgen

Sa man ner

felbft

gegen ben älteren Steiner 3u Selb

bollere8 fönnte biefer Scgarffinn fcgaffcn,

im frügeren Steiner ber gteicgfam alle

fpätere Steiner

fidg felbft borbereitet.

»erben. Wert*

gefcgicft

»enn fid)

er

felbft

un8

3eigte,

»ie

borarbeitet

unb

Se»ig, e8 gehört guter

3lugerungen be8 Steiner bon bamalS bcreinbar

bem Steiner bon hüte-

31t

‘Jöllle

ba3u,

finben mit

^Iber biefer gute “KUIIc »irb igm na<gfüf»(en,

®ie entfhtbenb »idgtig e8 igm »ar, feine Scgöpfung einer 3eitge-

mögen ober btelmegr sufunftgemägen ‘JDeitanftdjt rein 3U ballen, bem $ngalt nach, bon allen 'Reften überlieferter SlaubenSborftellungen unb »ogl 3U unterfdf>eiben, ber fjorm naeg, bon aller unfontrollierten

‘Rlpfttf.

feiner

intereffanten ‘»orrebe 3ur fran3öfifdgen

Überlegung bon SteinerS ‘Rucg „Sa8 (Egriftenhim aI8

ingftifcge

Sat*

unb bie ‘Rlgfterien be8 5lbenblanbe8“ fegilbert Sbouarb Scgure, »ie im Hilter bon neun3egn 3agren bem jungen Steiner feine £e* benSaufgabe 3um erftenmal gell aufleucgtet. „HDillft bu ben Srah n fadge

22

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unb Merf 9Jubolf ©teinerä

^lerfönlügfeit

bu tn

beftegen, fo mufft

feine

bei ben görnern pacfen.“

§aut

feglüpfen.“

©ie ©arftellung

säht. ©er ©racge

ift

„®en ©tier muff man

fegeint 3urüd!3ugegen auf

eine ber feltenen ©tunben, in benen ©teiner

au8 feinem ßeben

er-

bie matcrialiftifcge ©enfmeife ber 3«lt, ber ©tier

Mar

ba8 Radien be8 ©tier8 megr ben fpdteren Sauren ©teiner8 befegleben, fo gatte er ft<f> in ben früheren

bie öffentltege “Meinung.

3af>ren grünblieg in ber ©racgengaut ein3uleben.

©a8

geifttge Qer3 ©eutfcglanbä,

Meimar, mürbe burcg

eine roeiS«

geitSBolIe ©cgteffal8fügrung für einige erlebnlSreiege 3af>re bie £>ei»

mat Steiner8. ©ort berührten

bamaI8, mie mogl nirgenb8 auf

Bebeutfamfeit, brel ©eifteSmelten. gier lieg

»oeiter (Erbe tn ägnlieger

im nagen Slaumburg, bann in Meimar

3uerft

fieg,

fidf)

felbft,

ber im»

gewinnen in bie ©ebanfentragöbie be8 lebten beut» fegen ©cnferS Bon Menfeggeit8rang 21 iegfege. ©8 märe eine Aufgabe Soll 9iei3, bar3ufteilen, toie ba8 Problem, ba8 tn “JUetjfege timfte (Einblicf

:

noeg

tiefer

fjreigett

Problem

aI8 ba8

lebte

Problem ber Maegt, ba8 “Problem ber

— ba8 eigentlüge “Biegfcgeproblem unb ein 3entrale8 3eit» — Bon ©teiner in feiner „^gllofopgie ber f?reigcit* mogl

mit meniger Ceibenfegaft ber “Rgetorif, aber mit Btel größerer ®e» funbgeit ift,

unb

ogne

©elfteSflargeit

fcgrille

aufgenommen unb

ber Cöfung 3ugefügrt

®iffonan3 3U>ifcgen Mille unb Magrgeit, aber in

garmontfcgem Mforb. ©rüben tn 3ena

jeboeg, nocg in ber “iöollfraft

ber 3 a & re baute ein gan3 anbrcr ©eift an bem grogangelegten ©empel fetner Meltauffaffung Qäcfel, Mag man, ma8 ©teiner ba« ma(8 unb fpäter, 3ulegt nocg in bem Merf „©te “Kätfel ber “pgilo» >

:

fopgle“, über Qädel

getrieben

gat, tn ber (Erregung be8

fampfe8 geute nacg bem biblifegen ©efegiegfe tnirb igre materialiftifegen

gung gefunben anfdgauung. §äefel8

Melnung8« finben: bie

Bon bem Beubegrünber ber

Bollern (Ernft

ift

fpirituellen

Melt»

e§ audg ©teinerS Hber3eugung, baff

„“Batürüege Segöpfungggefcgiegte“ ein befferer (Elementar-

unterricht

©ogmen mar mie

,,all3ugere<gt*

baff ber fjauptBertreter ber

Meltanfcfjauung feine Berftänbni8Bollere Mürbi*

gat, al8

3n

Mort

greube baran gaben,

ift

für eine

magre Meltbetracgtung, al8 bie Sgeorien unb

ber Bergangengeit,

nirgenb8

fonft

©er ©ritte aber, beffen ©eift in Mei» ift ©oetge. ©ie Sättgfeit am 1897 bie §erau8gabe ber natur*

3u fpüren mar,

„®oetge»©cgiHer*$lregiB‘

1890

,

23

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griebrich ‘Kittelmetjer

©iffenfdjaftlichen Schriften ®oetf>eg

bnrd)gef)cn burd) ble (Soetl)e»‘TOelt.

brauten ©teiner bag

bolle tjin»

©telner über ®oetf>e reben 3u

eine ber feinften greuben beg ©eifteg. Sine reine

unb freie Verehrung berbinbet ficf> mit einem berborgenen, f»o^en ©elbftge» fühl, bag fid) nie berlcugnet, aber noch ©eiliger aud> nur Ieife betont. Von bem, ©ag an ©oetfie nod) 311 entbecfen ©ar, ift fieser hören,

ift

©telnerg

®oethe»(£rlebnig bag Vllerbebeutenbfte.

©eite hat er hinter erft eigentlich

3u einer

bem 9taturforfdf>er

Vuf

ber einen

©oetfie ben Srfenner ©oethe

erfannt, beffen fid>erer Srfenntniginftinft

Doll burdf)bacf)ten Srfenutnigtljeorie

bon ©tetner

erhoben ©irb. Vuf ber

anberen ©eite hat er hinter bem ©idjter ©oethe ben ©eher ©oethe erfchaut, btieft.

beffen helleg ©eiftegauge ttef in geiftige Vielten h'nein=

SHe Vorträge, bie ©teiner über ben 3©eit$n Seil beg „gauft“

gehalten hat, ©erben blefe geheimnigreiche

3>i<htung, ©ie ©ir glau» Vier aug ber gerne

ben,

ber Vlenfchhcit erft recht auffchliegen.

hört,

ba& ©teiner feinen “Sau in ©ornaef) ®oetheamim genannt

mag

bieg für anfprud)gbolle VMllfür halten,

gn

hat,

VJahrheit fnd^t

©teiner mit feinem V)erf bollbetoujjt unb oollberechtigt Vnfchlufs an

bag £ebeng©erf biefeg größten ©eutfehen ber ©efd)i(hte, ber fotoohl in feinem Srfennen ©ie in feinem Shmftfchaffen big 3um “Keich beg ©chauettg borgebrungen

fonnten

ja,

ift,

bag ©teiner nun

erobert.

©amalg

in ben Schriften „©runblinien einer Srfcnntnigtheorte

ber ©oethe’fchen Vieltanfchauung“

3U biefemgeiftigen®oetheanum baut ©erben.

3n

erft

unb

„©oetfjeg Vicltanfchauung“,

gleichfam bie

3 ufahrt[traj}en

ge»

ber „^ShüafbPhi« ber gretheit“, bor allem in ben

Vugführungen über „bie moralifche “iphantafie“, fleht man bod) f<hon aug bem gunbament bie Vnfätse ragen 3U bem Vau ber 3 «’ funft. Hub im „‘3Haga3in für Citeratur“, bag ©teiner nachher in Verltn herauggab unb bag er ©ohl 3« einer beutfdjen ßultur3eit» fchrift 3u geftalten gebachte, fönnte man bielleicht fchon ba unb bort merfen, ©ie bie ‘Silber beg fommenben ©ebäubeg in ber Seele beg Vaumeifterg arbeiten. ©ag ©ar ber ©teiner bon bamalg. Um eg noch einmal,

fo

gut ©ir ihn berftehen, tn 3©ei

©ä^en

flar

3u fagen:

ft eher fdf)ien ihm, bag fein Vnfchtuj} 3U fuchen ift an alle, Vergangene lebenbig 3U halten ober gar lebenbig 3U machen

mühen

tn ‘iphilofophie

unb

^Religion,

ba§ ber

3 «ü nur

bie ficf>

bag be-

3U h« [ f en

24

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“Perfönlicftfeit

unb TOerf Dubolf ©feiner«

in einem ©etft, ber burcf) ein gan3 ungebrochenes DeFenntniS

ift

3u Verfahren unb (Ergebnis ber DaturerfenntniS ihre ®rößc unb “TOabriieit bot! anerfennt; möglich fehlen ihm, baß burch ein Fun* bigeS 6ud>en im ‘BilbungSIebeu ber ©egen»art gleichfam bie ©ei* fteSpunfte gefunben »erben Fönnten, glücFtich etnführt,

bon benen auS

ft<h

baS 'Heue

baß bor allem ©oetheS geniale gntuüton, mie

im ©egenfaß 3u Kant baS ©rFennen

unb übt, ber Menfdfjheit ein Cichtjetchen »erben Fönnte in ein Ueulanb ber Kultur. Dber eS »ar fein ‘BoraärtSfommen auf blefer ‘Sahn. Dn Dn* er gerabe

erFennung

Marum

fehlte eS nicht, “BerftänbniS »ollte

nicht? Vielleicht »irb eine fpätere

fleht

ficf)

3 ett

nirgenbS 3eigen.

fagen, baß

bamalS

benen, bie auf ben VJegen beS ©enFenS gingen, baS ©enfen 3U

»entg Sache beS CebenS »ar, unb benen, bie nach ber Spur beS CebenS fuchten, baS £cben 3U »enig gragc beS ©enfenS. 3 « weit

»ar auch

baS,

be»egtc, fobaß erftrebte,

©a

»aS Steiner erfüllte, borauS bor bem, »aS bie 3 eit fie, »aS er 311 bringen batte, »eher erwartete, noch

noch erfannte.

bot

ftch

ih» in ber „Sbeofophifcßen

KreiS an, in bem Ohren »arett

Opfer»illigFeit,

ohne bie ein großes VöerF

eS auch an SenfofttonSluft nicht biel echte lieh

fehlte,

mag

Sehnfucht ba, auS ber alten

bon Stabt 3u Stabt

©efellfchaft“

für Unerhörtes.

bie ^lufnahmebereitfchaft, beren eine neue

Kunbe nicht

fclbft

§icr fanb bebarf,

ein fleh

unb

bie

»erben Fann. ©aß

Dber eS »ar auch Kultur heraus. Uncrmüb*

retfenb, oft bie

fein.

Dächte hinbureß, unber*

VerfammtungSräumen feine inhaltSmäch* manchmal faft {eben Sag beS fJaßreS, un» enttäufcht fi<h auch ben etn3elnen DUtgliebern, unter benen bie ®e» »altigen nach bem ©eift nicht in ber 1iber3abl »aren, perf önlicf) ß'n* gebenb, unentmutigt auS biefem Kreife heraus 3ur öffentllchfeit fpre* chenb unb für feine BJahrheit »erbenb, machte Steiner biefe Fleine ©emeinfehaft 3um erften ©efäß für feine „©eifteSmiffenfchaft“. BDenn broffen in befcheibenften tigen Borträge baltenb,

heute außer ben gebrueften Büchern ein £eben8»erF bon fcßäßungS»eife über taufenb ‘Borträgen ba tet,

ift

unb auf

bie ‘Mitarbeiter »ar-

bie eS nach allen Dichtungen hin für bie Dlenfcßheit fruchtbar

machen, allem

fo berbanFt

man

bieS ber theofophifeßen ©efellfchaft

unb bor

ber Flarbltcfenben, entfchloffenen, aufopferungSbotlen erften

25

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ricbrid» ‘Rttteimeper

‘JHitarbeiterin, bie Steiner

gefunbcn

gan3 etnjigartigeg ©eifteggut.

f)at.

3>iefe SBorträge

“JUdjt toörtlid^ borbereitet,

offenbar auf’g Sorgfältlgfte ertoogen; nicht ohne

lich

erftarrt

ift,

ftänblichfeit tbie fie

nun ba8

nadjbeni

ftöjjigfeiten,

gefprod)cne

finb ein

aber inner-

ftUiftifche “Sin-

Wort 3um

gefchriebenen

aber bon h^borragcnber fachlicher ßlarljett unb Söer-

auf fcf)»crftem ©ebiet; nicht ohne biele Wieberholungcn,

eine geunffenfjafte Celjrtätigfeit eben erforbert, aber ohne

Wibcrfprüche troß ihrer äußeren unb inneren gülle; nicht

alle

ohne größte Wunberlidjfeiten für ben, ber unborbereitet barin aber

alte fie

immer heit«

einbringt

fie

Heft,

Wahrheit erftrahlenb für ben, ber tiefer in fie bei ftetg neuen »edjfelnben Wicfen in

ln

finb

Reiche ber Welt 3uleßt hoch ein granbiofeg ©an3eg.

Werben

»eiteren Greifen, »ie »ir eg alg bringenbeg ‘Sebürfnig empfin»

ben, irgenbmie

mehr

erfdjloffen, fo

»erben

ben rechten ©in«

fie erft

bon bem Uberrcichtum ber ©rfenntniffe, bon ber ©jaftWethoben unb bon bem ©efamt»efen ber ^3 erfönIi<f>Feit ©g fpridjt gewichtig für ihn, baff toohl mandhmal entfpannenber £jumor, aber nie unb ntrgenbg ©efailfucht, auch nicht bruef geben heit ber

Steinerg.

äfthetlfdje ©efailfucht, bie

Seele biefer Söorträge

menfchh«H8päbagogifcheg ©emiffen.

‘Jticht

Ift,

fonbern nur ein

ber 9iei3 »irbt

um

bie

Seelen, fonbern bie Wahrheit.

9lber bag

men unb

5 lu&bett,

in bie

Welt

ba8 ben jungen Strom

geleitet hatte, »ollte

3uerft

ihm halb

aufgenom-

gefährlich »er-

ben unb brohte, ihm Dichtung unb Wirfung 3U berberben. iBor

man

unter bem Flamen „Sheofophie“, ber auf beutfehem Äulturgebiet bon gafob höhnte big Scheliing unb barüber fjinaug eine geiftegmächtige ©egehabt unb einen boilen, tiefen, ftjmpathifchen Älang ge« »onnen hatte, eine neue ©eiftegerfenntnig günftig einführen iaffe. 3»att3ig

Slber bag

3aljren mochte

Wort

noch meinen,

Slhcofophle belaftete fid>

bag

fid>

»ehr unb mehr mit allem

Wögltchen, »a8 aug bem englifch-inbifchen Offen unb au 3 bem Amerifanifchen Weften 3u ung herüberfam, »ohlgemeint metft unb ernft ftrebenb, auch nicht

ohne hohe Wahrheiten, aber ohne innerfte

Fühlung mit unfrer europälfcf>en ®eifte8gef<hichte. Welche Senbens auch ln bem „Sheofophen* Steiner lebte eine Weffjobe 3u pfle-

gen, bie bor ber Strenge ber Wtffenfchaft befteht,

unb eine Wtffton

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!

unb IDerf Subolf ©teiner®

Serfönlicfjreit

3u erfüllen, bie in bie Söeite ber ftultur wirft

aug ben Flamen, bie

fdfjon

er feinem ©eiftegfinb

fieljt

man

flar

fjat.

Sie

gegeben

©tifterin ber tijcofopfjifdjen ©efelljdjaft Ijatte eine „©efjetmleljre“ ge-

trieben. 'Sei ©tetner Wanbelt

fid)

Samen

Snftoft finbet, t»eil

leben

ton

unb ber» IDer an bcm

eine „©eijeimwiffentaft“ auf

tritt

alSbalb in etne „©etftegmiffenfdjaft*.

baS IDort in unfrem S5iffcnfdjaft8-

feinen befttmmten

nen Snfprudj, ber in biefem

©inn

Fjabe,

Samen

anbern „©eiftegwiffenfdjaften“

alle

überhört gerabe ben

füfj-

bor bie Stelt Antritt, baft bie

ben

gar nidjt boll-leben-

«Seift

a ben, bon bem fie reben. SMe aber bie „Sfteofopftie“ unb meftr jum fjemntnig Würbe für ©teiner, fo tourbe ©tei» 3um öcmmniä für bie „Sfteofopftte“. Slg er nun bie bon ber Oberleitung in ©3ene gefefjte Sereftrung eineg Sleltfteilanbg, ben man in einem Jungen gnber ton gefunben 3U big

ft

meftr

ner meijr unb meftr

ftaben glaubte, entfdjieben bermeigerte, a(g gewiffe Serfudfte,

über Seutfcfjlanb ftlnaug erfoIgreid^cS SUrfen

empfanb

Reifen wollten, ba

fopfttfdjen englifdften

man

fein

s etn3ufreifen“,

nidjt

bteg in ber 3«ntrale beg

Skltimperialigmug alg

tfteo»

unb unter

©errfdF>fudf)t,

ber güftrung ©ngtanbg befdjloffen bie Cdnber, ben Seutfdjen aug3uftoften.

<£g wtll bemerft werben,

wie

feftr

bie

Vorgänge

S5ag aber weiter berfannt unb berftoften, nun

fterauf3leftcnben Söeltfriegg.

Seutfdje, 3unädjft

gef<ftaft erft

innerftalb

waren beg

ber tfteofopftifeften ©efellfcftaft ibeale Soraugfpiegelungcn

baft ber frei

reefjt

aug

feinem gnnerften fteraug fein S>erf bollenbet, beffen SJellfegeu ein-

mal

alle

empfangen

werben für feine eigene

Sie

möge bem SkUaufgabe

follen

„‘älntftropofopftifdje ©efellfcftaft“,

beutfdjen Soll Skg3eidjen

3U ber

ft nun alle, bie

nadj

©teinerg ©runbfäften bie ®eiftegforfdjung förbern wollten, im gaftr

1913 3ufammentloffen,

ift

3War ein

blel beffereg,

aber

niefttg

weniger

Organ für fein SJollen. Saft eg ln iftr audj Seweig gegen fie. ©ewift, an iftren ffrüdjten an jebem fomifdjen f3Ü3, ber fidj’g woftl fetn lägt, unb auefj ntcftt an jeber Sdjma-

alg ein bollfotnmeneg .menfdftelt“, follt iftr fte

unter

wäre

fein

erfennen, aber nidjt

bem Saum

rofterpflanse,

bte

ft

<*«

iftm

3um

Cicftt

emporranft.

Shilturereignig Steftfcfte nidjt erfdjlieften will

menfcftenjüngltngen

unb

aug ben

bie 3ufunftgbebeutung

Skr bag

erften

SÖagnerg

über»

nidjt

aug

27

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Sriebridf) ‘Rittelmeöer

einem begeifterten tBlauftrumpf beS

erften

aud) über Steiner ntd)t urteilen nad)

UBagnerbereinS, ber barf

bem ungefdjorenen

‘Vegetarier,

ben er einmal in einem ‘Vortrag gefebeti ^at, ober gar nad) einem Ulber e 8 fd>«>ebte über ber 'Vntbropofo*

abgefallenen “ainfjänger.

Pbifd&en ©efellfd)aft bie ©efafjr, bie ©uftab gretjtag al 8 bie ©efafjr 3 U beginn ber ‘Jleuieit fcf)ilbert, „bajj fie einen finfitf» mit aller IBärme unb bem ‘•Retd)tum i^reS ©emüte 8 abjufonbern unb mit fleinen Greifen Bon ©enoffen feft abjufcfjlle&en gegen baS ®an 3 e, biefe fleinen ummauerten

ber ©eutfdben

nigen ©enujj barin finben,

Greife ifjreS Ceben 8 aber fo

fef>r

fälüg »erben, too e 8 barauf

bem eigenen

l

2Befen 3

um

.

.

.

ben SValjr&ettgfem

allem,

mag

‘Klenfcfj

befdyränfen, baff fie [d^rner-

frtfdf)»eg 3 U

©efamtbeit

toagen unb bon 3 U opfern*.

S»te

in allen reltgiöfen “Vefennt-

3 u fud&en, ‘Vrüberlic^fett 3 u pflegen

unter

ben ©eiftegfrdften nad^uforft^en, bie im f)aben fo gar nid)t3 bon „S)ogma“, bon

ift,

fc^lumment

'THcnfdjen

U

3iele, bie }id> bie ©efellfdfiaft gibt itiffen

3

anfommt

“Jlit^en ber

unb fjodf>, baff fte »of)l StrebenS fammeln fönnten, toenn ni<f)t ©nge unb ©igemoefen bei etnselnen auf ber einen Seite, ‘Vorurteil unb ‘Verfennung bei biefen auf ber anbem Seite, unb Srägbeü auf „Sefte“, bon „©ebelmbunb“, finb fo »eit

bte ‘VIenfdjen be§ pdjften

beiben Selten

bem

entgegentbirfte.

'153o

Steiner bie beftcn Reifer hätte

§öben ber ‘Vtlbung, ba fanb er ba fehlte oft bie gäblgfett, fein V3erf toirffam 3 U förbern, unb too bte gäbigfett ba toar, fehlte ber ‘3Hut, unb too ber ‘Vtut ba toar, fehlte bie ©efd)id* finben müffen, auf ben

3

U toenig

iic^feit. s

V3eg

SHe grage

rneiter

finben, bie

tno er ‘Verftänbnig fanb,

ob bie „‘älntbropofopblfdK ©efellfd>aft* ihren

ift,

geben wirb ober ob bie „Stntbropofopbie* über bte „®e-

bi n to€ 99 e f)en

fellfcbaft“

f)ö<fjften

Unb

3ntereffe.

toirb.

bon allen Seiten

‘JBte

bie

wirb Steiner bie ‘Vtitarbetter

prüden [plagen 3 U

ber 3nfel, auf

ber beute noch, mitten in unfrem Kulturleben, bie „©eiftegtotffen* fcbaft“ ftebt?

So fam bag 3abr 'Plan.

1914.

3>a rief tbn bie beutfd»e 9lot auf ben

‘Vradjtboll erfcbelnt unä, bie totr e 8

bon innen mit anfaben,

ba 8 fjerborfommen Steiner 8 mäbrenb beS SDeltfriegS. 3>er

©eift,

3 U Krieggbegtnn au8 engen Stationaleltelfett unb untoabren

ben feine ‘Vorträge über ba 8 ©eutfdjtum ftrömten,

war

fo frei

bon

aller

28

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Bcr[önlid)fctt uiib ‘JBcrf

Böcltfrembßeit, fo fd^td^tc

unb ber

ttef

Rubelf ©teinerg

au8 einem großen Berfteßen ber

“IDeltge-

innerften beutfcßen (Eigenart geboren, fo

Bon

ließt

allem ©roßten ber beutfcßen ©etftegbergangcnßett bnrdjftraßlt, fo macßtboll

bk

©egentoart unb 3ufunft erlcucßknb unb belebenb, baß

e8 feine größere 'TDoßltat gegeben ßätte für jeben ®eutf djen, a(8 biefen ©eift in ftd) auf3unef>men

Jrlcbe

unb burd)

fommen

— betn

Atmung

«bie

„fylcßte

Rlit

be8 “JDeltfriegS“.

Be©ußtfetn fprecßen mir e8 au8: ßier toar nteßr aI8 gießtc.

©ar

Öier

muffen. 3>a feierten bie ©eutfcßen ©ßamberlatn ober

araub ober RHlamotoiß al8 ben bollern

unb frei unb rechter

if>n rein, ftarf

$lu8 biefem ©eift ßätte regier Kampf

3U ©erben.

fjnßalt nacß

toar.

— bie

(Erfüllung beffen, toobon 3id)te

unb

toeltfunbiger, totrflldjfeitgflarer

BJeltgrößer

in ben Siefen beS ©eifteg lebenb, fprad) ber beutfcße ©eift in ben

‘Reben ©teinerg. llnb er

Reben

unerfannt.

toirfte

mitten in Berlin, unberftanben unb

ber allgemeinen

Rbnetgung gegen ben „Sßeo*

fopßcn* fam bieg aud> baßer, baß toenige bie ©eiftßintergrünbe in ficß

aufgenommen

ßatten,

bon benen au8 ©teiner

allein boll ber*

ftanben ©erben fann. BJenn e8 bocß gelänge, 3ufammen3ufügen

unb

3ugänglUß 3U ma<ßeit, ©ag ©teiner ba unb bort gefprocßen, unb bie Skutfcßen

3um Rufßoreßen 3U

bringen über ba8, toag ißnen in ent*

fcßetbenber BJeltenftunbe gegeben toar, bamit ber beutfeße ©eift fkß

erfennt

felbft

unb auf jubelt

in feinen heften t

3>ann Fam eine lange 3«H, tn ber ©teiner

fdjtoieg

über ba8

3>eutfcßtum. *5Ber tßn fragte, ber erßlelt tooßl bie bielfagenbe

Rnt*

man müßte bann jeßt aucß mandjeg fagen um ber RJaßrßaftig* toillen, toag man im Rugenblld nteßt fagen fann. ©tatt ber

©ort: feit

IDorte

fam 3ur

rechten

©tunbe

bie Sat.

SÜlan ©irb ßeute fcßon

prüfen fönnen, ob ©teiner ben 3eitpunft für fein ©intreten richtig

©8

©ommermitte beg 3aßre8 1917, ba fu<ßte auf einmal ber unbefannte Rlann oßne ©tellung, Sitel unb Planten bie Riege 3u ben lettenben ©taatgmännern ©eutfcßlanbg unb öfter* retcßg. Ritt einem hoppelten Borfißlag trat er ßerbor. 3 unä 4>lt: e &

getoäßlt ßatte.

muß

toar bor

etn eßrlleßer ©ntfcßluß 3U boller Rufricßtigfett errungen ©erben.

Rldjt burcß ftarfe Beteuerungen fann eine Rnberung im 'ZDelturteil

über (Deutfcßlanb er3©ungen ©erben, fonbern nur burd) offeneg fjan* beln.

Riag

fi<ß

bon ©tunbe 3U ©tunbe begab bor Krteg8au8bru<ß,

29

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fjriebricb ‘Rittelmet)«

muff aftenmäffig »eröffentlic^t ©erben, ohne Bücfbalt unb ohne Be-

©ann

fdflömgung.

©irb an ben

Sag fommen, ©ie

biel ungefcf>icfter

©eutfchlanb toar, al8 bie BJelt benft, aber auch ©ie Diel unfchulbtger.

©aburch lieh

fann bie gefährliche B3eltftimmung

allein

gc©anbelt ©erben. (Sin anbrer ©ntfchluff aber

biger.

(Sine ©eifteStat mufj aufleucf>ten

überall btnetn3uregieren,

©irflicf>e

unb ©enn

ift

noch “Jlot-toen-

au8 Blltteleuropa. 5Denn

ber Staat je^t bie fjorberungen ber 3eit berftefit

ba§ ganje B>irtf<haft8leben in

je§t noch ©efent-

unb bertrauenSboll

Selbftbertoaltung gibt, ohne

er nach ber

anbern Seite

f)in

entfagungSboll ba8 gesamte Kulturleben einer echten Sigengeftaltung überläjjt, ofjne fich

©ie

5reif)ett erfteben, fie

immer al8 Bortnunb 3U

füllen,

bann ©irb eine -

fle

für Blitteleuropa allein möglich

aber auch ©afjrer unb innerlicher

ift

©ie *

ift,

al8 bie ‘JlbftimmungSfreibeit

bc8 B5eften8, eine Freiheit, bei ber bie in lllttteleuropa beherrfchten

BolfSminberbeiten

fich

©abrbaft ©obl fühlen fönnen, burdb bie ben

mitteleuropäifdben Golfern

felbft

neue 3ufunft8möglicbfeiten unb

neue CebenSboffnungen gegeben ©erben, bor ber aber auch bie Blitteleuropa gegenüberftebenbeit Bölfer 3U ber ©inficht ge3©ungen

©erben, baff

fie

ein £ebenblge8 bor

ftdb

haben, ba8

fie

nicht ber-

©in fol<hc8 ®eifte8tal©ort allein ©irb ‘JUitteleuropa bem B3iIfoni8mu8, ber fonft, ob ©ruft ober Bortnanb, fein

niebten fönnen. retten bor

Berberben

ift.

3)ie ©enffebrlft, in ber

©irb ©obl auch etmnal ba8

2icf)t

Steiner ble8 öarnalä bortrug,

ber öffentllchfeit erblicfen.

ein Blärchen erfchien e8 unS, ©ie biefer

tauchenbe Ulann,

bem

nichts

bom

<

2Bie

au8 bem ©unfel empor*

offt3telIen

©ebeimmaterial 3ur

Verfügung ftanb, in aller Qöfltcf)feit frei, ftcher, überlegen mit ben Staatsmännern fpradb. “Bon ©brgei3 ungeplagt, toar er bereit, un» ©enn man fie befolbet unb ungenannt feine Batfchläge 3U geben nur nehmen toollte. fjter unb ba ahnte ihn ©of)I einer: „Sie mögen

recht

haben, aber

Blühe

ich

bin nicht ber “Jllann ba3u!“ ©och

toar böllig bergebenS.

Bom

©nbe be8

all bie biele

3af>re3 1917

an fab

Steiner mit einem Blkf, ber allen unau8löfcf)lt<h in ber Seele

lebt,

nur noch ba8 ©bao8 bor fich, nnb alle oft* liehen griebenSauSfichten unb alle ©eftllchen ©rojjoffenfiben machten ihn barin auch nicht eine Stunbe irre. BJenn man heute 3urücfbenft,

bie tbn gefehen haben,

fo finbet

man

für ben Klarblicf, mit

bem Steiner

all bie fjabre

btn*

30

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Uerfönlicbfcit

menal.

‘325er

fester ing fei

unb Wert Uubolf Steiners

mitten im fchtoerften Weltgefd>ehen ftanb, nur bag

bttrd)

bag miterlebte, bem mußte

fid>

Wort pfjäno»

bag ‘Vertrauen

3u

Un*

eg ßubenborff ober UUchaelig ober §ertllng, bag nicht bon

fang an gegen

alle öffentliche

'Uleinung ganj fießer ftanb unb

fid)

Retn Wort über bie Weltlage,

nicht fpäter berblüffenb beftätigte.

bon bem

tßm

llngemeffene {teigem. Stein Urteil über eine ^erfönlidjteit,

Weitergang ber ©reigniffe er»ieg, tote tief cg bie Wirfltchfeit getroffen hatte. ®ohl ba unb bort einmal bag Uuf» nicht ber

bllßen einer Hoffnung, bie

fleh

nicht erfüllte,

Ulöglichleit, bie nicht 3 ur WirHicfjfcit tourbe.

©efpräd>en ntchtg, toag

3 »anglofeften

tiefer offenbarte tote alleg, toag

man

{ich

bag ©rtoägen einer

Uber auch

in ben aller*

unb

nicht alg treffenber

fonft 3 u

hören befam.

3n einem

unb Uebolution“ habe ich einigeg aug jener 3eit er3 ählt. Unbere, bie in biefen gragen mehr Ulltarbeiter toaren, toiffen noch nteßr 3 u fagen. Wenn man mit Steiner gefprochen hatte, bann erfchienen alle Ueben ber Staatgmänner, alle Cettartifel ber Uuffajj „Steiner, Rrleg

Ureffepolittfer, alle flugen Ißrtbatdußerungen ber ©eifteggrößen toie

hoffnungglofer

Sragif?

©an 3

feiner Uot.

3>ilettantl§mug.

Uerfteht

©eutfdfjlanb rief nach einem

(Er tourbe

ung bom

man

bie

erfchütternbe in ber

Rührer

Stunbe

Scßicffal nicht borenthalten, aber

bon ung felbft berfannt, ja berßöhnt unb toirb eg big heute. 3He ©reiglieberung, bie Steiner toährenb beg Rriegeg alg Uegie* runggtat empfohlen hatte, follte nun nach bem Umftur 3 auf anbre Weife fommen: burch ben Willen beg Uolfeg. Saghell ftanb bor ber Seele Stetnerg bie ©inflcht, toag aug bem Wtrtfchaftgleben, toag aug bem Rulturleben »erben muß, »enn eg nicht bem politifchen Sreiben, in bem fich ber Staat ber 3ufunft bilbet, mehr entsogen roirb; taghell auch bie ©tnficht, toag eg ©eutfchlanb ftfjluß

fetn

unb

beim grtebeng»

bei ber erften griebengaugttirfung geholfen hätte,

Wirtfdßaftgleben

bon

felbftdnbigerer

Uemegltchfeit

»enn

unb

fein

Rulturleben bon freierer Uegfamfeit getoefen »äre. Uber blefe ©in* ficht fehlte bort,

»o

am

tat.

meiften not

fie allein

Ohne

Wort gegenüber ben

»irfen fonnte, unb fehlte bann, alg

ein bittereg

SDerächtern

Wort

feiner

gleichfam aug feinen Siefen ein brltteg £eben herbor, nach

bunggfunbigen

Rulturfchrlftfteller

fie

ober ein felbftgefälligeg

Uatfchläge hatte Steiner

unb bem intimen

bem

btl*

©foteriflehrer

31

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jjriebruf) Aittelmcljcr

ben praftifcßen Aleltgeftalter.

A3 te

wenig

»erfteßt

oon einem folgen f)abe ißm

Alantt, wer meint, ber ©ßrgei3, Aolfgminifter 3U werben, bte

©inne

eerwirrt!

@eß muß ber fprißte

A3ag

©teiner tat

ber aucß fofort auf allen ©eiten

‘2Henfcf)t)ett,

bag fjinelngeßen in ben

um

ißn auf*

— war nichts anbercg, alg bie bollbewußte Übernahme eineg

Alartßriumg. fjür einen ßochorganifierten ©eift gibt eg »erloctenbere Aolfgoerfammlung 3u Aolfgoerfammlung 3U gehen,

JJreuben, alg öcn

immer

biefelben

btefelben

©runbwaßrßeiten eor3utragen unb gegen immer

©inwänbe 3U

berteibtgen, all ble Cetbenfcßaften auf ficß 3u

lenten, bie ©igenintereffe

unb Aartelwut, Angft,

©iferfucßt

unb wie außen

bie Atenfdßlicßfetten alle feigen, in ber SZÖelt aufrühren. 'Don

unb Jctnbegwille 3ermalmenb über Aütteleuropa im 3 nnern fehlte jeber flare AUcf für bag, wag gewollt wer-

bradj ©cßtcffal herein,

ben mußte, ©teiner aber fämpfte wie einer, ber bag Unßeil überwäl»

unb ntd)tg bagegen hat, alg einen cin3elnen, unb mit biefem etnen, fleinen, großen Villen

tigenb ßereinftürsen fießt flaren, ftarfen AHllen,

ringt er unter Aufbietung aller Kraft big 3ur äußerften ©rfcßöpfung ßerotfcß-tragifch

an gegen

eine

übermächtige AJelt bon getnben

innen unb außen. AJag will eg ba befagen, wenn ba unb bort ein AJort gefprocßcn würbe, bag alg Ungerecßtigfeit gegen bie bigßerlge

empfunben werben tonnte? AJer ftreng bag Sachim Auge behält unb fpürt, Wie ©eift 3u ©eift in folcher ©tunbe muß, um öerftanben 3U werben, wirb ©teiner boll begreifen,

bürgerliche Kultur liche

fprechen

©ie Aachwelt

mag bag

Sie ©egenwart

Urteil fprechen, ob wir recht gefeßen haben.

fcßeint ißr

eigneg Aettunggwerf begraben 3u wollen

unter Aorurteil, Ceibenfcßaft, Kleinheit, Ilnoerftanb. hätte ©teiner bieg müßfatreiche, ßoffnunggarme politifche Aet»

tungguntemehmen nicht vielleicht hoch laffen follen, um fich anberen Aufgaben 3U weißen? ®ann ßätte man in späteren 3 ^iten lagen Tonnen, baß bie Kulturbewegung, oon ber bte größten Aerßeißungen auggingen, bag erlöfenbe Satwort für bie [eßwerfte ©egenwartgnot boeß nicht ßabe finben fönnen. 3>ann ßätte

man

fagen fönnen, baß

ber Snaugurator biefer Kulturbewegung bag Ceßte feiner

3 eit

fcßulbig geblieben

nun bewahrt

fei.

Aor biefem

an Aufopferung

Urteil wtrb fein Alert

bleiben.

Atttten in ber Aufregung biefer

3 *^

grünbete ©teiner feine

32

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Berfönlicbfcit

um

B3alborff<f)ule,

unb Sökrf Bubolf ©tcinerg

bie fiebengfrudjtbarfeit feiner ©eifterfeuntntg 3u

erproben an ber näd>ften unb 3iel>ung.

ber Gr»

:

neue Gr3lcl)ung8lel)re 3U fdjenfen, bag roar eine Sat,

Menf<f>i>ett eine

in ber

Menfd)f)eügaufgabe

F)öd)ften

»Ub umftrittenen politifdjen Sätigfeü blefen 3 u^ un ft 3 U Pflogen unb 3U pflegen unb ber

gnmitlen einer

©arten ber

ftillen

Steinerg ©elft

fidj

polttlfdjen

Blle ble pdbagogifd^en unb

augfprtcfjt.

Bemühungen Steinerg

finb ja

ni<f>t

ein »illfürltd>e8 lim»

auf allen möglichen ©ebleten, fonbern ein planbolleb

^erfdfjtoelfen

Bauen an einem umfaffenben Rultur»Beubau.

um

§ler in ber Malborf*

ein reidfyeg Ceben in fturfen unb unb ein »ran3 bon Malborffdtulen in anberen Stabten, bann im ©oetfjeanum 3U Sornad), bag gaftltdf> feine fallen auftut 3u Bortraggtoocfyen unb Runftbarbietungen, Por allem aber in einer gan3en Ctteratur bon ©eifte8fd)ätsen, bie 3um

3U Stuttgart,

f<f)ule

3nftituten auf3ublül>en

STeil

jebem

offen

frei

bie

l>er

fdfjeint

ftefjen,

3um größeren

Seil

fid^ tbillig

»ollen, fobalb nur fragen, Berfteljen, Mitarbeiten anflopft

bag B3erf Steinerg auf eine B3le fügt

fiel)

»idluitg ein ?

um bon

ba

berfteljenbe Menfcf)f>eit.

nun bieg Merf 3>a|

Bergeg

felbft

umliegenbe Berge 3u erfteigen, nur aug blelen folgen Bilden unb nur bon ber £jöf>e beg

fi<f>

ein ©efamtanblid ergeben fönnte

ein Bllüberbltd, bleibt

3>ie ©röjje unfrer

3«U

Batur»iffenfd>aft erlebt

tft

l)at,

öffnen

— »artet

unfrer abenblönbift^en ffulturent*

— Mir »ollen berfu<f>en,

F)inüber3ufef>en.

ung babei bauemb

i^re Baturerfenntnig.

B3er

be»ufjt. nicf)t

bie

minbefteng in einer BIjnung bon ber

Julie ihrer ©rgebniffe unb in einer Grjieljung burd> ben ©eift ihrer

Methoben, ber bollen

Sinn

aber 3ur

Sinn unb llnb

gerabe bieg lernt

man

bei Steiner

ntcfyt

im

©tefe glän3enben (Erfolge fjaben

eine ©ilflofigfeit gegenüber ben letjten Jragen bon

3l«I beg ©afeing, »te fie gar

fann ber Menfd>

ntcf>t fläglidfyer

fein fann.

Bntoort auf biefe fra§anblung bollbringen, »enn er fie gebanfenlog ober Ijerfommengemäf; berrid)ten »tll. ©in be*

bocf>

gen nicht bie nlcf)t

ift

3eitgenoffe getoefen.

fiefjrfeite

ofjne irgenbeine

alleralltäglicf)fte

3etdjnenbe8 3£ilbeifplel finb bie „monlftifdyen Sonntaggprebigten*

beg ^od^berbienten Baturforfdfjerg BHlhelm Oft»alb, ber auf bie

neuen ©efetjegtafeln einer geläuterten Meltcrfenntnig bie belben ©e» bote fd&reibt

:

©lene ber ©nt»ldfung! Bergeube feine ©nergiel

Man 33

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Sriebrid» Vittelmeper

möchte Vtehfche hören über biefe Safel ber neuen Vierte, Vielehe, beffen erftc (ErFenntniS mar, baß bie (EntwicFlung

unb

beffen erfte

man

(Energien

mu 8

>

wollen, welche berneinen

Vuge 8 nebeneinanber ni 8

® ar ®eld>e

grage

foll.

VHlhelm Völfche

VSenn man nur offenen mobernen Vlo*

flehen fieht bie Vertreter be 8 ,

(Ernft

bon benen ber eine (EntwicFlung

tjorneffer,

fagt

atibre (Erlöfung, ber eine 3 U helbenhafter ©elbftfucht ruft

anbre ju fid)

feliger Ciebe

au 8 bem

boit

genommen werben im Kampf ber

(Energie

etwa VStlhelm Oftmalb, Vrtljur ®rew 8

,

mehr

nicht

jefct

geht, fonbern Born “JHenfcben in bie £janb

ftd) felb(t

mufj,

— bann

tft

ber

Sraum

unb ber unb ber

fdjon auSgeträumt, baff

„nahmoiffenfifjaftlidtien Vieltbllb“ einleucfjtenb irgenb-

©inn be 8 ©afeinS ergeben fönnte. Viie berfieerenb biefe £jllfunb §altloftgfeit ift, bie a !8 3eitgeift längft bie Vlaffen ergriffen E>at, baS 3 eigt jeber Sag fiarer. llnb nid>t 8 ift 3 U hoffen Bon

ein

lofigfeit

einer (Erweiterung ber VaturerFenntni 8 ober Bon ihrer Verbreitung,

fonbern nur Bon einer gan 3 grünblichen Vertiefung,

Vuf

ber anbern ©eite fimpft bie

3beali8mu8,

(Eucfen, Vicfert, Sroeltfch

letzte

“2tacf)f)ut

unb anbere,

be 8 beutfchen

tapfer

unb ohn-

mächtig gegen bie E)ereinbrecf>enbe Varbarei be 8 Vlateriali 8 mu 8

V3enn

.

Bon „objeftlBem (Seift* gerebet wirb unb Bon ber „Vielt ber Vierte“, fo ift ba 8 Vemühen erfennbar, ben Vlenfchen ein 3 uf>ier

bauen in eine Oerborgene ihm überlegen, Feit

unb

Fann

fein

Vid)tigfeit.

Bon ifjm unabhängig unb Bon bem 5lud) ber Vergänglich*

(Seiftigfeit, bie,

Streben

erlöft

Vber burch

blefer höhere §alt ntcf>t

alle 8

©enfen über aufjen unb innen

gefunben werben. ©ie menf<hli<he ©e*

banFenwelt will nid>t 3 ur übermenfdhlichen ©eifteStoelt werben. Vad>-

bem ber altehrwürbige, ben Vlenfchen überwölbenbe ®om be 8 Offen« barung 8gtauben 8 geborften war, ftnb gerabe auf beutfcf>em Voben brei gewaltige

Verfug unternommen worben, einen neuen fjimmel Unb alle bret finb feljlgef<f>lagen. UUt (Ehrbie Vamen Kant, ©dhleiermacher, §egel. Kant

über ber (Erbe 3 U bauen. furcht

nennen wir

legte bar,

baß bie moralifche gorberung nur bann

Vlenfchen

herrf<f>t,

al 8

wenn e 8

©<hlu§ auf thr ©afetn

©tnn hat, unb wenn

ficher

über ben

©ott, Freiheit, UnfterblicfjFeit gibt.

gilt bie8

btefer

glaube, ber bewiefen Werben

nur,

©inn tm foll,

wenn

Vber

eben bie Vielt einen

©ittengefeh

liegt,

©er ©otteS-

wirb Borau 8 gefet}t. Vicht Fann ber

34

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B*rfönlic&Feit

menfd>li<f>e RJille

unb

“2Dcrf

Rubolf GteiuerS

— innerhalb beg gewöhnlichen Bewußtfeing — 3 um

(Erfenntnigorgan für eine höhere BJelt gemacht »erben. Gcf>leier*

mach er ȟl bag immer neu fidjer

Recht auf Religion er»etfen, inbem er ben Ort

menfd)lichen Geele

in ber

wohnt.

fuefjt,

muß, »o

entftcfjen

fie

wo Religion

entftanben

getmat ber Religion in bem

„(Befühl ber fd>IecE>tf)inigen Rbhangigfelt“. gier i>errfd)t

bie ©ewißheit, baß bie gefunb

unb

biger»eife nur 1öaf>re8 über ben füll ift

gewonnen »erben

— unb

ift

unb

ift

in ber Siefe beg Rtenfchenwefeng

(Er finbet biefe pfbcßologifche

boll

im borauä

empftnbenbe Geele notwen-

Bkltgrunb wetß. ©er ©ottegglaube borweggenommen. *2Xucf> bag ©efüßl

— innerhalb beg gewöhnlichen Bewußtfeing — tetn (Erfenntnig«

organ für eine höhere RVelt. gegel finbet im ©enfen bie wahre B>trflicßfeit gegenüber ber äußeren 2öirf!i<f>feit ber ©inge. „©taube“ ift <

ihm ein borläufigeg „3eugni8 beg ©eifteg bom ©eifte“, ber fleh juhöthft ber benfenben Bernunft 3 u erfennen gibt. Rber galt unb fidgerc Wahrheit hot ber Rienfch in biefer B3eltanf<hauung bodh nur bann,

wenn eben

ber richtig gebachte ©ebanfe nidgtS anbereg

Spiegel einer höhere«

B3irflid)feit, bie nicht

ift

alg ber

nur im Rtenf<f)en ober

in ber Rtenfchhett, fonbern über ber RIenfd>hett lebt.

©ieg »ar ge»

gelg unbewlefene ©runböoraugfeßung, fein unburcßleuthteteg llrer»

©arum

lebnig.

»o

fonnte feine Sehre auch nur öort B3ur3el faffen,

ein ähnlicher (Erlebnigboben fte aufnahm.

innerhalb beg gewöhnlichen Bewußtfeing

Rud) bag ©enfen

ift

fein (Erfenntnigorgan

für eine höhere RJelt. B)er »Ul, »irb in allen folgenben

Bemühun-

gen, 3 um „objeftiben ©eift“, 3 ur „RJelt ber BJerte* 3 u gelangen, Radjfommen biefer brei großen ©eiftegunternehmungen erfennen fönnen. Uber wag bie ©roßen nicht erreichten, fonnte ben kleineren

auch nicht geltngen.

RJte aber »etterfommen ?

©urdf» bie flare ©inficht, baß ber

Berfuch innerhalb beg gewöhnlichen Bewußtfeing gar nicht gelingen f

ann

,

baß aber

alleg,

wag

wag

bie Religionen ber Bergangenheit,

metaphhfifch« Blenfcgen big in bie ©egenwart herauf augfagten,

einem anbem Bewußtfelngsuftanb entftammt, ber gewöhnliche Bewußtfein

rei<f>

bag

unbur<hf<hn«t hereinfpielt, ber aber recht

wohl erfannt unb in feinen ©efeßen feinem (Eigenleben

vielfältig in

entwicfelt

erforfefjt,

Ja auggebilbet

unb

in

»erben fann. ©iefe (Erfenntnig

35

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JJrtcbrih Stittelmcpcr

mag

etnen unglaublich Hingen unb bcn anbern unfheinbar,

beit

©in

fie

tft

öon einer gerabeju unerhörten

tft

getoonnen für bie ©efduhte ber Sltenfhheit. 3>ie Religionen unb

<

3Rt)tE)ologlen,

Campe beg eigenen oiele

bie

©agen unb

Slei(h©eite.

SZtärchen hellen

fidf>

bölitg neuer BlidS

auf, nicht

»on ber

Berftanbegbetoufstfeing angefd>ienen, fonbern uott ihrem

©ie

erleuchtet.

£t<f>t

grojje abenblänbifche

Hauptfrage, bie

3ahrhunberte hinburch bie ©etfter betoegt halte alg bie Jrage,

©ie ©laube unb SDtffen ju Perföhnen

fei,

bann

bie fleh

tn bie f?rage

peröanbelt hatte, ©ie bie ©inhett Pon Statur unb ©eift 3U ftnben fei,

bieg ge©altige europäifhe 3entraIproblem beginnt

felbft

auf3uflären. 3>ag „SDiffen“ erhöht

fidf>,

fo

bag SDiffen bei

fich

Staturfeite beutlicher

fich, f°

in fich

öa 6 es

aufnehmen fann. ©er „©eift* ©irb nach feiner unb beutlicher offenbar, unb mit biefem ©eift

©irb bann bie „Statur“ nach ihrer ©elftegfeite ftrahlt. “Sticht

fleh

baß eg bag ©ebiet

beg ©laubeng betreten fann, bag “©lauben“ erhellt

tiefer

unb

tiefer burch-

burch fcharfeg Hmherforfchen in ber SDeite ober in ber

©tefe ©irb ber neue SDeltanbllcf getoonnen, fonbern burch fraftpolleg Sluffteigen in bie Höhe, nicht burch eine blojje ©ebanfentat, fonbern

burch etne Cebcngeroberung. SDie einft biefe gan3e Jrage baburch

tn8 Ceben getreten ©ar, bag im naipen SJtenfhen früherer Qahrtaufenbe bag benfenbe Betoufftfetn aufroadjte, fo geht biefe grage

baburch 3U ihrer “Ruhe ein, baß bag ©enfen, tn 3u einer höheren ©eiftegtätigfeit ln

fich erhebt.

nun

fich felbft erftarft,

Steue Jfragen ©ad)}en

ungeahnter 5üHe empor. Slber ©irb hier nicht bag (Erbe

etnficht,

bag

alle lebten

ft

an

t

g perfchleubert : bie ©runb-

Ube^eugungen ben

bag ber ©laube, ©ie bie ©heologen fagen, fchen toillen etne ©eijj noch nicht,

©at beg Stertraueng

©ie

fefjr

fein

Slbel ber Freiheit tragen,

um ber muß?

SBürbe beg Slten« SBer

fo fragt, ber

alleg SDiffen beg höheren Stetoufjtfclng auf

bag SDollen beg SJtenfhen ©artet unb bte SKoral beg Sltenfhen ©inficht ftantg

3 t»eifel, unb

for-

©a§ bte unb untoirffam 3U machen brof)te, ber beg ©laubeng bom Sltenfhen nur gctoollt

eg anberg nie rein getoonnen ©erben fann. Stur

bert, tote

immer

unfiefjer

ob nicht bie SDelt

felbft

gefhaffen

fei,

©irb hier über©unben.

ftant behält recht

ober Pielmehr erhält fein Steht: allcg höhere SDiffen

ift

rung ber Freiheit unb ©ittlihfeit beg Sltenfhen.

eine ©robeSlber

auh

36

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Rcriönlichfcit uni) “JDcrf

6 <f>[eiermacf)erä batte erfamtt,

©enfenS,

Sat

Rubolf SteincrS

finbet RerftänbniS

ba& bie ‘Religion

it>r

unb Rollenbung. ©r

eigenes Reich f>abe oberhalb beS

baS RJort „RetDufjtfein“ ge«

er batte für bieS ‘Reich fcf)on

braucht, aber er hatte innerhalb beS gewöhnlichen SetfteSlebenS für bie “Religion feine anbre Stätte finben

fönnen alS baS „®efübl“ unb

©efahren heraufbe» baS eigne Reldb ber Religion »irflich entbeeft.

batte baburch gerabe für bie Religion ernfte

Run

fcfjworen.

Unb

bie Strafte, mit

©at eine

ber

toirb

benen

man

in btefem Reiche lebt, ertoeifen in

getoiffe Rertoanbtfdhaft

mit biefen Spürfräften nicht

blofj

mit betn (Befühl, nur

fonbem

»fühlt“,

erfchaut.

bie alte

3 tt>el f e ^frage, ob benn baS ©rfennen

Rber

»irflich erreicht?

baff

man

ergreift, erlebt,

erhebt fi<h ntcht auch biefem ©rfennen gegenüber

©er höhere

feinen ©egenftanb

RetoujjtfeinSsuftanb hat feine eigene

fragen unb Scf>t»iertgfetten. ®an3 anberS aber alS im bloßen »©ebanfen“ ober tn ber SinneStoahrneh« mung toirb hier ber ©rfennenbe einS mit bem ©rfannten. ©er ©eift »offenbart fleh“. So finbet feine Rufflärung nun auch baS Urerleb« »©rfenntntStljeorle“ mit ihren

niS fjegelS, in

bem

ein allerperfetnertfter Reft altgermantfchen

fjell«

fehenS tn baS hohe ©enfen hineinfpielt. ©erabe auch bie ©rofjtat £jegel 3 toirb je^t »oll

©och

nicht

»erftanben

unb über ihn

nur eine ©inselfrage

in SteincrS Schriften

hinaus »ollenbet.

märe fie noch f» auS bem höheren Retoufft-

flärt fleh auf,

»telbebeutenb. Rerfchtoenberifcf) ftrömen fein bie ©rfentttniffe in alle Reiche

felbft

beS ßebenS hinein. RichtS, toaS

unb Rorträgen

fteht, ift

ja 3ufammengebichtet

ober 3ufammengeba<ht, auch toenn eS älteren Rnfdjauungen ähnlich ift,

alles

»om höheren

ift

mad>t gerabe ben

fjall

Steiner auS, bafj

©in3elner habe bieS alles forfdhen fönnen.

Sage.

Rlan

»eit toetl

toirflich erforfrf>t

RJenn man »on Steiner

toaS anbre nicht er«

fpridf>t, ift

man

fchtoanft 3toifchen ber greube, RllergröjjteS

fchen er3ählen

3U toirfen.

auS felbft erforfd)t. ©aS niemanb glauben toill, ein

Ret»uj}tfelnS3uftanb

in feltfamer

ben Rlen*

3u bürfen, unb ber Jurcht, 3unächft nur abenteuerlich

Rlan

hat bie

R afjl, 3

enttoeber unglaubtoürbig 3U fcheinen,

man baS Untoahrfcheinliche berichtet, ober umoafjrhaftig 3U fetn, man baS Unglaubliche »erfchtoeigt. Rber eS hilft nichts, mir

müffen fchon an bie RJorte erinnern, bie ein angefeljener ©elehrter ber

©egemoart gefprochen

hat.

„©le

höchfte

‘Palme menfehücher ©ei»

37

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<

griebrid} 3littelmcl)er

(teSarbeit harrt noch beg Siegerg; eine bie “JIatur

gleichmähig burchbringenbe

3beenweft 3u

unb

©etftegarbeit

mit

bie

fdjaffen,

fad^-

Ud)er Hber3eugunggfraft bie weiteften Streife ber gorfdjer be3©änge

unb

burcf)

2ebengblut lingen*.

gebitbete

bie

fie

erfüllte. 2>ie8

So Stumpf

Klenfdjheit

überhaupt

neuem ©eniug ge*

mit

fönnte nur einem föniglicf)en

KeftoratgrebeBomgaljr 1907.

in feiner berliner

.‘©eil er begfelbigen 3af>re8 5of>erpriefter mar, ©eigfagte er.“ feiner Käfje ©ofjnte ber follte.

©leg

heute

ift

Ktann,

fdfjoit

burcf)

ben

3n

bie8 Klort erfüllen

fidj

Hber3eugung

bie

weniger ernfter

nicf)t

Klämter, bie Bon ben Berfd&iebenften ©ebieten be8 Kliffeng unb gor* fcfjeng

3u iljm famen.

Kber neu

nur

nicht

man

erfdjrcde nicht

l

ber ?HenfdE)f)eit8ent©icf[ung auf.

tet

fdfjilbert

ner

3n bem

©erben

bie “-Reiche beg menfdhlicfjen ©eifteglebeng

befruchtet, fonbern

ift

erreicht,

eine neue Stufe

ber KTenfdf) ber gufunft leuch-

“Sud) Bon ber ©rfenntnig höherer “Kletten

ift

er ge*

im Stral)lenglan3 fommeuber Klögüdf)fciten, unb in Stei» Bor un8 hin, ©entt auch toiebev ber Kleffiai aitberg tft

tritt er

©8

alg alle Kleffiagbilber.

ift

eigentümlich ergreifenb, Bon ba auf

Seine Kcrfünbigung Born „tlbermenfchcn“ unb bon ber „ewigen Klieberfehr* finb Bcr3errte Kleigfagungen bef»

Ttiehfche 3urüd3ubticfen.

fen,

©a8 nun ba

tft.

Klie flar ©ar Kiejjfcheg ©inficht, baff über

ber Klenfdfjheit ein neueg JJbeal aufgerichtet ©erben muff bieg 3beaf Bon ber “Katurerfenntnig

man

aug 3U

erfeffauen

unb bah

ift

!

Sieht

aber Bon Kietjfcheg Ubermenfchenlehre 3u Steinerg Ubermen-

fchenlehre hin

Bon einer

“Kielt

bie er felbft nie fo

genannt hat

fo

fommt man

ber KHlltür in eine Kielt hoher Kleltgefe^Iicfjfeit,

bon ben ©eficf)ten törperlicher Straft unb fiebengfüile in bie 2anbe ftarfer unb reidher ©eiftigteit, Bon ber Bertieibeten Kergangenheit in ein erleucf)iete8 Bnfunftgreidh.

Klie heth »ar ©ieberum KUijfcheS

Klunfch, bah ba8 menfdhliche 2eben ein „neueg Schwergewicht“ emp*

fangen möge!

Kommt man

aber BonKiehf«he82ef)re Bon ber ewigen

Klieberfehr beg ©leidhen 3u Steinerg 2ef>re Born Kufftieg ber Klenfd)» heit burdh bie „wieberholten

Srbenleben“,

f<he8 2ehre felbft noch bont „©eift ber

er fo hafjte, fiehi erft,

unb bennodh

fo fleht

man

erft,

wie Kiel}*

Schwere“ eingegeben

ift,

ben

wie bem 2eben wirtlich Schwere unb 3äefe

mädhtigfter Kufwärtgtrleb gegeben ©erben fann.

Klenn

38

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unb TOcrf 9tuboIf ©teinerä

'Vcrfönlidjftit

©teiner einer fomptomatologifd&en ®efd)i(f>tgfd)reibung ba8 'TDort

im

rebet,

Hnterfdf)ieb jur pragmatifttfcfKn, fo

mag

mol)[ ein fpäterer

ba8 ‘BUb beuten, mie ber junge ©teiner ben tranfen:

§tftorifer auf

an if)m porbei tn8 ‘JDeite. B3of)in ? ©ucf)te er ben libermenfcfyen ? ©preßen mir e8 furdjtloS au8: ber mar 3 u itjm gefontmen unb ftanb bor if>m “Jiietifcfje afjnte nid)t8. ßr mürbe moi)I fein grimmigfter ©egner gemorben fein, menn er <

befugt. ‘JUefcfdje blidfte

“Jlte^fclje

!

— $Der bieS '2U(b

gefunber gemefen märe.

noef)

nimmt

ein ©tuet innerfter ‘JBeltgefdjidjte in

3>iefe8 §o<f)menfcf>entum

mobernen

füf)lung mit ber l

f<f>en

3P3ei8f)eit

mir ein

©Ijeofopfjie *321enft^“,

‘Jlaturmiffenfdjaft

„©er

mirfen

tagt,

mie mit ber inbt*

fld&tbare

englifdfj»inbifd)en

unb ber unfid)tbare

20elt ber ©teiner-'Süc^er Ijinüber*'

l

fpürte id> bie Ceben8inftinfte, bie

rufen merben.

einmal ein ^ud) ber

2eabbeater8

la8,

fidf>

auf.

mit bem Sljriftentum. ©arüber ging

aucf>

unb bon ba nad) ber

®a

füllte.

— fonbern auf, aI8 idj

fitest

auf

fidj

aber nidjt nur in innerfter fiebcnS»

ift

ßeabbeater menbet

f>ier

an einen,

fief»

unb bort angebielleid)t

ebien,

©eibftberboilfommnungSbrang, ©teiner forbert reine Eingabe an bie

*333af>rgeit.

'Jtebeneinanber füllte id> ba, uni in ber ©elftes»

©teinerS

3 u reben,

Eingabe an ben

©eift, ber

fpracfje

um

f(^ief)t,

bem,

ift

ßu 3 ifer unb ßljriftuS. ©enn bie reine au8 bem 'OTeltall fpridjt, menn fte ge» 2Henfd)f>eit8aufgabe 3 u för«

burdj ‘JDelt-Söerftefjen bie

eine

5°mt

<

be8 ßljriftentumS, beffen ©eele bie lautere ßiebe

3U ©ott unb ben ‘JHenfdjen

ift.

3a, e8

bie £?orm be8

ift

tum8, bie bem 'SemufjtfeinSseitalter eigen8

entfpricfjt,

©Triften»

unferetn Äul»

tur3 ettraum, ber nad) ©teiner bie 'älufnaljme ber iUufjenmeit in

benfenbe unb mollenbe ©elbftbemufjtfein be8 ‘Jlienfdjen befonberen Aufgabe

3n

Ijat.

grofj, geläutert, bolienbet.

erblühe, bie8

ber

©inn

tum8.

ift

— man

fo!cf)er

©afj au8

füfjle

3u

ba8

feiner

Qingabe mirb gerabe ba8

bem

34

34

tn Sreifjeit bie Siebe

nur baneben bte ©eele be8 OftenS

eines gan 3 frei unb gan 3 innerlid) berftanbenen ©griffen»

®em

bient,

im

©eift ber 3®it» »bie antfiropofopF)if4 orien»

tiertc ©etfteSmiffenfcfjaft“.

‘Jltemanbem fann e8

berbaefjt

merben,

menn er

nad) fo

fjofien «JDor»

Prüfung biefer „®eifte8mlffenf4aft“ für geboten Prüfung forbem mir ja gerabe IjerauS. ‘SBenn fid>

ten bie allerfd>ärffte f>ält.

3u

folgte

39

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ff ricbrtdj 9littdmet)er

bie Kritifer, bie jegt über ©teiner reben Borftellen toolttcn,

gaben fann, ege

bag

man

man bag

unb

fcgreiben, crft

einmal

bag 3cgnfadge an ©rnft aufgemenbet

erfte 233ort

f

ü r ©teiner

fagt, etne Biel»

jährige, tdgdcg megrftünbige “Hinge, bann märe fegon Biel gemonnen. ©er fjauptBormurf, ber uneingeftanben im §erjen ber meiften (Ein* mäitbe lebt, tft ber, bag ©teiner ung fo tpeit Boraug fein mügte, toenn er redgt gälte, löcr aber roeig, bag eg immer Boraneiienbe “Htenfdggeitggenien gegeben gat, für beren Wert ben nadgfommenben ©efdgledgtern crft bie Organe maegfen mugten, mer metg, bag ber ©enfBerftanb eineg ‘ülriftateieg Bon ben folgenben 3agrgunberten niegt übertroffen, ja faum erreiegt morben tft, bag bag “23erfönlicg»

Fettgerlebnig eineg SHugufttn crft in unferem 3«italter Boileg 23er»

ftänbnig finbet, ber tnirb bie “Htöglicgfeit niegt in ‘Jlbrcbe

bag

fi<g

toerf

ftellen,

au(g unfere 3eit einmal einem Bortoegnegmenben ©efamt»

gegenüberfegen fönnte.

Sine

breifaege ‘2öagrgeit8probe

tft

möglieg, ja uncrläglkg:

bie

Prüfung burdg ben bentenben 23erftanb, bie Prüfung bureg bie for» fegenbe TOiffenfcgaft, bie Prüfung burdg bie nadgfpürenbe ©rfagrung. ©erbenfenbe Sßerftanb prüfe auf alle 03>eife, ob biefe SZDelt» ©rflärung übereinftimmt mit fidg felbft unb mit ber ‘ZBeit, bie fie erFlären tniU, aber er prüfe, toag ©teiner mtrflicg gefagt gat, unb ntdgt, mag man fieg babei geborgt gat, prüfe an ben ©atfadgen unb niegt an ben ©georien, bie man Bielleicgt ganj Berftecft in fidg feiber trägt, prüfe mit bem alterfreiften unb allerretnften ©inn für bie 2Bagrgett, ogne ben man an grogem bleuem nur alijuleicgt norüber» gegt. ©oidgeg prüfen meint ©teiner, menn er fo ftarF betont, bag feine ©eiftegmiffenfegaft aueg Bor bem 23erftanb beftegen merbe. © l e forfegenbe 223 i f f e n f cg a f t bagegen finbet in ©teinerg Bürgern unb Vorträgen ©toff in §ülle unb ffülle, um ign rafeg 3 u miberiegen,

menn

er unredgt gat,

um

aber für ganje ©enerationen

Bon ©elegrten Anregung unb Arbeit

3U

grogentelig reegt gat. ©ntfegeibenb

freiltdg

©rfagrung. unb

©Serben

bte Kraft gaben,

auf

©orfidgt

menn

gans ober

er

bienacgfpürenbe

bem gefunben,

©teiner empficglt, bie geiftige ©Seit grögte

finben,

©lenfegen genug finben, bie ben 2Ilut

fidg

um

ift

mitbringen,

3u

menn nur

fiegeren

betreten? bie

©3eg, ben

“Jüan

mag

bie

Unbefangengett Bon

40

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Perfönllchfeit

gleicher ©röjje

3U

ift.

unb ©erf “Kubolf Steiner«

lernen

allerbingS eine 3ntimität ber Ein-

ift

gebung unb Slufmerffamfeit, ©ie man ihrer 5orfd)ung

[tcr

ntcf)t

©tntgeS

bebarf.

fonft

audf>

in fein»

über bie £eben8ftrömungen

be8 feineren OrganiSmuS, über bie Orte ber böseren Organe, über bie allgemeine Strt ber

neuen ©rfemttniffe, über ben ©trflidhfeitS« ©ebanfen unb ©efüfjlen liegen

d>arafter ber ©eiten, bie hinter ben

fann übrigens

regt

Seele eine ge©iffe ©nttoicflung er-

jeber, beffen

hat. nicht all 3 u f<h©er erleben.

einem SJlinbenbolf einer ben empfängt.

©8

SaS

ift

bann, ©ie

©enn

unb

erften £t<btf<f>immer tlar

fchung, aber e8 ermeeft

ihm halb

SluSblicfe, bie fetn

in

flarer

erhebt ihn nicht gleich über allen ‘Berbad>t ber

Säu«

gan 3 eS 3nnere8

ginbet SteinerS ©erf biefe breifache grünbliche

rebolutionieren.

SJerarbeitung nicht, fo ©irb au8 ber grö§tgeba<f>ten ©eifteSmiffenbie e8 bisher fe gegeben, 3unä<hft

fchaft,

Hm

einen ©inbrud

SHenfdjheltSfultur auf

ma8 unS,

cr3ählt,

bie mir tiefere S3tlde in fie getan, bie Steu«©elt

SteinerS allmähllg geworben

©ir Sie

ift

bemc

tun

ift.

beginnen, ein neues SJerhältniS 3 ur 91 a

unS

nicht

mehr baS

unb

nunmehr

©Ule

u

r 3u

tote

gewinnen.

Kraftpunften.

mo»

©emirr bon

Ohne

bafj

baS ©eringfte berleugnet ©irb,

bie getfttgen Siefen ber

hinter ber Straft,

Singe

auf.

hinter ber Schwingung.

©eift erfdfteint

3>nmer lebenS-

©irb bte ©ctoifcheit, ba§ ber “Bienfeh mitten innen lebt in

boller

Sinne ihm haben einreben ©ollen. 3n £uft unb £td>t, ©rbe unb Stein offenbart fich boll ©eihe baS £eben8* höherer ©efen unb 3uf)öchft beS ©eltgeifteS felbft. Sluch bie

einer ungeheuer biel reicheren

unb

mehr baS

rätfelhaften

gorfcherfleig ber 3ahrhunberte fleh

t

mt)thologifche Ungeheuer, ©ie eS bie

9Iatur©iffenf<haft fchilbert, nicht

taufenb Schwingungen

bom

— bie S>ogmatif einer Seite.

3 u geben, ©aS bei folcher “Prüfung für bie bem Spiele fteht, fei noch einiges Don bem

unb

gelfttgeren ©eit, als feine

fein “Berftanb

ja felbft in

Opfer

©nttotcflungSgef^ichte beS Sttenfcfjen getoinnt eine ©röjje, bor ber aller

tur

SartoiniSmuS rettungSloS in Kleinheit

berfinft.

Sticht bie Sta-

eS, ber im 3nfall ber 3 a h r hunberttaufenbe ber Sttenfd) gefonbem ber Sitenfd) ift eS, ber, auS ber ©eltgeiftigfelt heraus

ift

lang,

geführt, aufftieg in 3<»hrmiIlionen burch bie Steiche ber Statur, fie alle

als feinen Kulturboben unter

fl<h laffenb.

®ehetmnt8ge©altige ©ei*

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ff riebridb ‘Rittclmeljer

haben an ihm gebilbet unb bilben ihn 3ur bollen empor, ©rhabene fogmifdje sperfpeftiben bauen fid) rtngg fte8mäcf)te

menfdjlidje Seben auf.

unb

Stidjt

falte StaturerfenntniS

fteSfdjau toirb

SMebe

ift.

unb

©äd)ft

mehr (eben fentimentale

im

SKettfchen, bie in fid) Boiler

©eilig ©trb bie fforfdjung,

benn

fie

fen,

fonbern mit bept gan3en ©ein.

bem

©in

um

lichte

baS ©ei«

ßeben unb

ba§ SBieberempor«

ift

fteigen beS SHenfd)engeifte8 311m ©otteSgeift, nicht

©unberboll, in

eine

nebenelnanber, fonbern

JJretf)cit

Slaturmtjftif

nur mit bem ©en*

Söeltbilb entfd)Ietert

fid)

bie Kepler’fdjen ©efeße eine ebenfo fichere ©tätte

haben, ©ie bie ©ternengetfter S3 abt)lonS, bie altgcrmanifd)e ©öfter« tnelt ebenfo, tfjeorie.

©ie eine moberne Staumanfdjauung ober ‘RelattBitätS»

©eutfd)e ©elfter tote Kepler, ©oethe, Rechner ©erben 3u

Propheten, bie bem ©eift in ber Statur fehnenb unb aljnenb 3U«

©anbten ben ©eift im

Sltenfdjen.

©ie Sterföhnung 3©tfd)en uraltem

©cflöpfungSglauben unb erfennenber SIeu3eit©iffenfdjaft will ©irflld) gelingen,

©ie

Söiffenfdfaft erhebt fid)

unb

bltdft

nun

in bie ©e«

beS ©eijteS. ©ie ©d)öpfung toirb auS einem geglaubten ©ed)8«

filbe

tagetoerf ein gefdfjauteg JJahrmülionentoerf.

SOir hoben aud) ein neues SJerhältniS 3ur <Sefcf>ic^tc gewon-

S©a8 ©teiner

nen.

hier 3« er3äf>Ien toeifj

©ie hinter ber

alt«

Kultur unb hinter ber babt)lonifd)«d)albäifd)en Kultur bem ©ehcrauge emportaucht eine urperfifdje Kultur unb Bor

ägtjptifchen

bor

biefer in ferner S3ergangenf)eit eine uralt heilige Inbifcße Stultur,

Bon ber

bie Sieben

nur ein benoehenber Sladjhall

finb, Bor biefer

aber bie lange 3ltlanti 8 « 3 eit, Bon ber ©ir burd) gnbianertum

©hlnefentum bort noch ©inbrüefe empfangen

fpäter burd) fjorfcherarbeit feine S3 eftätigung ober

ben. Slber großartig

ift

fd>on ber ©efamtanblicf.

mag

hier,

früher ober

©Überlegung

fin»

©eichgegliebert in

Kulturen, bie ihre befonberen fiebetiSaufgaben unb ihre beftimmten

ßebenSgefeße haben,

fteigt

bie ©efd)id)te

burch

bie

3ahrtaufenbe

empor, nicht in geraber ©nttoicflung, aber in finnBoller SluftoärtS»

bewegung. SDaS £ampred)t unb anbere geahnt hoben, ber Kulturen nur erfannt ©erben fann, felbft erfchaut,

baS

tritt

bafj ber

Kern

©enn man baS Seelenwefen

bor baS Slugc in

lichtboller, ©eltentiefer

Sin-

unb reift im ©<ho§ großen ©er Umfang ber ©efdjichte erweitert fi<h,

fchauung, ©ie ber SHenfch*©ebante toirb

foSmifchen ©efchehenS.

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<

Per[önli(f>reit

©inn

ber

fdjidjte

unb

her ©efd)id)te erhellt

erletdjtert

Beue

fid).

‘JDetf SRubolf ©tetnerS

B u 9 an 9

aber aud) ber

fid),

©«*

3 ur

mtt ber £eud)te be8

Blöglidifelten,

ijellfepnS tn bie berfeptteten Scpdjte ber ©efdjidjte ein 3 ubringen,

melben

fielt

an. Sine 3ufunft wirb

fid)

©efd)id)te

gan 3 anberS aI8

jetjt

am

£jori 3 ont fidjtbar, in

ber bie

ber lebenbige freie Befit) ber Blenfcf)»

»erben »irb.

BnberS toirb auef) unfer BerpltniS 3 ur Bl e n ©ebanfen bon BHeberöerförperung unbßarma

d)

f

f>

— bie

nidjt aI8

e

i t.

Bkr

bie

ja bei ©feiner

©laubenSfätje auftreten, fonbern als fJorfpngScrgebniffe

genau begrünbet unb in bieten Sin 3 elpiten auSgefüpt »erben »er biefe ©rojjgebanfen nur alS Blöglidjfelten ernft 3 u nehmen bermag, in bem benft

fid)

ber ©ebanfe ber Blenfdjpit neu. Bidjt

mep

bon BJefen, bie »erben unb ber» baS Ungetoup, fonbern eine »irflicp

bie Blilliarbenmaffe fiep er bor fid)

geptt, auS

bem Unbefannt

in

Blenfcpngemeinfdpft, burd) taufenb ©djidfale mit einanber ber» bunben, niep nur bie Cebeuben, fonbern

aucf> bie

um*

Berftorbcnen

„au8 bem ©unfein inS £jelle“. 3eber Blenfd) ftep bor unS al§ lebenbige grage, unb »le fid) in ifjm baS 22tenfcf>f)cit83 let erreicht, ob unb wie fid) fein ©djidfat in baS unfre fdjlingt. faffenb, ftrebt

<

BJenn eepe Blenfcpidpeit immer über alle llnterfcpebe pttweg bett Blenfcpn im Blenfdjen fuepe: per pren toir nun, »ie tolrflid) jeber Sin 3 etne in Bolf unb ©tanb nur feine augenblidlicp Aufgabe töft,

3

um

nur

gegenwärtiges ®efd>id

fein

bolten

fcpdt.

Umfang

erfüllt,

aber burd) neue Seben

beS Blenfd)»B)crben8 empor 3 ufteigen

B3er einem Bolf 3ufunftSnot

fdjafft,

erfahren, »ie burd) folcp fid>

»anbetn.

fjier

fid)

an»

fann gerabe in biefem

Bolf feine näd)fte Berförperung pben. Blatt mujj e3 in Blöglidjfeiten bie

fid) felbft

©runbempfinbungen

wirb ber BlenfdjpttSgebanfe

f tar,

baS Blenfd)»

ItcPettSgefüP lebenbig. ©elbft baS

BerpltniS

3 unt

S

e

i

Srbfeinb »ie bem Büttelalter, aber

no<f>

»ie bem ©egen»art8matertalt8mu3:

toir

Singepnben, »ie unfer

Ceib,

nommen, bennod) BJirfung »erben

folt,

ift

niep ber

»eniger ber Blleingebieter erfahren im

Steinen unb

obwohl auS ber BererbungSfoIge über-

ber ©eete fein fann, B3erf3eug ber ©eete

BJiberftanb ber ©eete bleiben muß.

pren, »ie ber menfdjlicp

Sr

b wirb anberS.

Ccib,

au8

BJenn »ir bann

allen lebenblgen Sfräften be3

43

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gricbrid) ‘Kittclmctjcr

Soimoi

©eltalli gewoben, $at unb Offenbarung bei ganjen

ift,

»ie er uni §eim»eg »erben fann ju ben großen ©ebeimniffen unfrei Seini, fo oerebelt benflid^e.

fid>

unfre Bd>tung oor ihm tni

Unaui-

Bernebmen »ir bann noch, »ie unfer etgner £eib mit Bnlagen unb ©djmädjen ein Spiegel ift »ergangener

alten feinen

(Erbenleben, »ie er einmal,

unfre

tteft fidb au<f>

(Eine

in ferner

ef>e er

3 ufunft

©ille unfrer ©eele »erben

legt »irb, ber fid)tbare

Beantwortung gegen ihn

neue Ceibeierjieijung »irb lebenbig, bor ber

auf bie bai JJabrbunbert

ftolj

enbgittig abgefott,

bann

alte ftörperfultur,

3ur ftümmertid^feit »trb.

ift,

Der«

ini Unüberbietbare.

(Ein

neuei £ebenigefüf)l »irb »ad), bai im gemeinfamen Schaffen mit

ben

fjöcfjften

©ai

fallen

Seele, bai foppte

©ächten bei ©afetni

»ir aber

»irb ja

fo

greube

finbet.

bon bem neuen

erft erjäfjlen

»ir gewonnen buben?

allei

feine

'ipfbdjologie,

grunblicf) neu,

mögen bem

‘Berfjältnii 3ur

'päbagoglf,

man

wie

‘ipijilo-

ei faum 3u

©egen»art ©orte erfdjeinen »ie „(Smpfinbungifeele“, „Berftanbei» unb ©emütifeele“, „Bewujjtfeinifeele“. ®od) nid)t eine (£rlebniipft)<f>olo* fagen »agt. Bbfortberltdb

fein »Ul,

»ie

3 ft)d)opbbfifer ber

!|

fonbem eine

gie alten Stili »irb f»er geboten, gie, bie fo ejaft

<

<Srfenntntipft)d>olo»

alle ©jperünentalpftjc^ologie,

©er

mit anbern ©itteln unb ©etboben ini innere bringt,

aber be-

»ai ei um bie Berftanbei» unb ©cmütifeete tft: »ie griffen Hart fid) bem bai fran3öfifdf>e ©ittelalter auf, bai in Sd>olaftif unb ©bftif, tn Bbälarb unb Bernbarb bon ©lairoauj feine 3>oppelgröjje entfaltet, ©er unterfd)ciben fann 3»ifd>en Smpfinbungifeele unb Be»ußtfeinifeele: »ie erhellt fi<f» bem aui ber SHefe bie Berfdyie» benbeit 3»ifd>en ber italienifcf>en ©ufif Bofftnli unb ber beutfd>cn ©ufif Beetbobeni, ©agneri, »o ein 3 <J> fid) in ber Sonfpracbe aui« fsat,

©eit

3ufpredf>en fud)t über feine

feinifeele

3 eit

unb bei

fefpeare,

»o

eine

»irb, 3U ©oetbe, ftänblidb reidjen

logie

3

<f>

©er

!

bewahren.

rei<f>c

©eit

»o nun ©eit

!

Uni

bie (Entfaltung ber

in ber Bewujjtfeinifeele ali ben

erfaßt b a t ; »te erleuchtet ficb

Bewußt»

Sinn

bie (Entwtdlung

unfrer

bon Sba-

in ber Seele ^errtidf» gegenftänblid)

ein 3<f>

Bn

ihrer

fcbelnt,

bem ficb

frei fpiegelt

^äbagogif mag

tn biefer gegen» fid) biefe spftjcbo-

bur<b bie flaren ©tnblide, bie

bl«

errungen finb in bai ©erben ber ©enfdjenfeele unb ber ©enf<f>»

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Verfönlichfeit uni) VJerf “Kubolf ©tetnerS

©irb aud) 3um erftenmal eine ©iffenfd)aftlt<h

fidlere

unb

tlefgrünbige ^Jdbagogif möglich, ber gegenüber §erbart halb

tote

heltgfeele,

VUttelalter tritt

anmuten

©irb.

Unb neben

eine Selbfter3iehung8funft an8

ber 3ugenberjie5ung8lef)re

fitest,

bie

Don ber einfachen ®e»

banfenbeherrfchung unb ©efübl3er3iehung biS 3ur (Eroberung ber t)öd)ften <Selftc8^crrlldf>felt

erhebenbe VJege fuhrt.

über bie ©eele ünbert

fopljle

fopfüe.

<23

mar

fdfjtoer

unb

toirb

man

einen hohl«« ©d)äbcl in ber

bie ©iffenfcfjaftliche (Erfahrung, toie bie ©eele

im Äopf

9lucfj alle

^3^Üo-

eben 3ur Vntbropo»

bem 3u glauben, toa8 noch bie über ©eele unb ltnfterblidfjfeit Der»

beutfcf>e ibealiftifche ^^ilofopfjie

fünbigt hatte, u>enn

unb

fleh

getoorben,

£jattb htelt

Dom ©eljim

be»

©urbe e8 barum über bie „©eele“. Un8 ift 3um (Erlebnis getoorben, bafj ba8 ©ehirn nicht ber ©ih ber ©eele ift, bajj ber menfchlüh« '«Seift ft<h nur 3um 3to«<* eines be» ftimmten Ve©u[jtfetn8 be8 ©ehimS bebient, baß er aber burd>au§ ba8 ©ehirn in “Kühe fe^en unb für fitf) felbft leben fann. 9Hag bic8 bingt

bem

ift,

trug,

©tillc

9Iormal©iffenfchaftler h««te «och ®ic 9öah«toih Hingen, e8

bodh flare (Erfahrung, bie ©Ir

erft

ift

auSfprechen, nadjbem ©ir fie Diel»

hunbertmal geprüft haben. 3>ur<h bieg alle8 änbert ftd> au<h unfer Verhältnis 3ur 3 « f « « f t. V3a8 bebeutet e8 allein, Einlagen im Vlenfdjentoefen 3u flauen, beren VuSbilbung erft eine ferne 3«f««ft bringen fann 3>a8 bannt bie gurdf>t bor bem Verfall unb ermedt froh« 3«oer[i<ht für ba8 !

‘Jllenfchengefdhlecht.

S>a8 bringt allem fjoffen unb ©treben ber Äul»

tur erft bie gefunbe ©runblage.

V3enn aber

biefe

3ufunft au<h unfre

©chöpfung fein foll, bann regen fleh nur in einer gan3 großen Hoffnung fdf>Iummern. V3a8 über biefe nähere unb fernere 3«f««ft ber VIenfch» heit im ein3elnen ©teiner 3U fagen hat, bi8 3u ber VJeltentoenbe, too

3ufunf t

ift,

bie unfre erfte eigene

Kräfte ber Verjüngung, ©ie

fie

unfer planet, unbrauchbar getoorben, feine Vetoohner enbgütig in geiftigere 3>afein8©etfen entläßt

— unb barüber

©enig nadh übler Vöeigfagung, ruht

fo feft

hinaus, fehmeeft fo

auf (ErfenntniS Don V3elt»

gefe^en unb ©eelengefetjen, befteht fo flchcr bor ber Vernunft ©ie bor

bem V3unf<h ber ©eele nach bem ihr

JJbeal, bafj

Eebcn unb ©treben babei

V3ohl finben. S>a8 ©emälbe, bag ©teiner

Dom Ceben nach bem Sob genommen fein

entrollt,

©HI gan3 befonberS nicht

al8 Vomanpljantafie

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griebri(f> ‘Rittelmepcr

ober al8 s$f)tlofopl)enfpefu[ation, fotibern al8 ftrenger 'Bericht eiiteg

©eljenben in

bi8

sum

f»ö<f»ften

3>ogma au8.

immer

Steueg,

mag

aiieS

t»ett

je

bl»iften

bem

fte reif

bon feinem

ablef»nen

oom

mirb

gemorben

Sluf-

gemifj,

fird>lid»en ober miffenfdjaft-

SBer aber bie8 SBilb ruf»ig betrautet, finbet

bem benfenben Skrftanb

fid»

ntoralifdjen gorberung. f)ier

crjäfjlt

{»ier

burd» Cebcnsrüdbüd unb Ceibcnfdjaftsläuterung ©ottfd»auen, 3U

man fann bag alleg lid»en

SÖenn

{»öfteren SÖelten,

[teigen ber ©eele

(Sine eigene

greube

3u feinem Sied»t fommt, mag

(Seift

i[t

empfiehlt

unb

ber

bie (Entbedung, toie

unb ©eele ber

S2lenfd>-

über bag 3enfeit8 geafjnt f»aben, ba8 Stirmana ber S3ub» mie ber §immel ber

ba8 gegfeuer ber

©{»riften,

ba8 Kainalofa ber 3nber

Katf»olifen, bie £jabe8furd»t ber

SÖalf»allfef)nen ber

©ermanen,

©rieten

tote

ba8

toie

bie ©eligfeitgf»offnung be8 ^Pietiften

mie ber Sluflöfunggmunfd» be8

^Jantfjeiften,

ba8 „®otte8reid> auf

(Erben“ mie bie (Enberlöfung in einer „neuen Sßelt“, bie SHpfterten»

aljnung ^latoS mie bie majeftätifefje ®eifte8Jd»au 3>ante8. SU8 (Einheit, nid»t funftboil

3ufammengcbacf)t, lebt bte8 alle8 bor un8 auf.

3>er bic8 fcf>reibt, fjatte

er ©teiner fannte,

fid», ef»e

mit bem SHenfd»

SQJort ftd»

„Söenn ber

:

au8 ber S3eobad).

tung be8 Kulturlebeng folgenbe ©djlüffel ge3ogen. Stte^fdte

f»at redjt

©laube abnimmt, (ernt ber unb unmefentlid»; bann mirb er fid» nid»t mef»r fo im (Erftreben

religiöfe

a(8 flüdjtig begreifen

aber notmenblg babei fd>mad», er übt

unb

(Ertragen,

©runb

er

toili

met)r 3U märten

ben gegenmärttgen ©enufj, er

unb mad»t

fid»

ba8 Ceben

fjat

leid»t.“

bie 32lenfc^f>eit of»ne 3enfeit8glauben ntd»t leben fann, fo <

aud»

ni<f»t

fie

bem 3enfett8glauben ber proteftantifdjen ©r l>at 3U menig Kraft ber (Smpfinbunggerfüllung, um gegenüber bem

beutfdfjcn ^tlofopfjie.

SJnfd»auung unb ber ftärferen (Einbrud ber

©eele, er

fann

mefjr leben mit

©ogmatlf ober ber

berbinbet

feinen

SBie aber

fi<f>

f»at

äußeren

SBirflid»feit noc^ ftanb3uf>alten, er

3U menig mit unfrem heutigen $Btffen über Statur unb fein üolleS

3ur Slrbeit

moberne 3nbibibualität8gebanfe erträgt

an ber

SDeltfultur.

bie groben Kategorien

3>er

§im-

unb forbert unenblidje SJielgeftaltigfeit ber ©djidfale. ®er moberne KaufalltätSgebanfe mödjte „©eredjtigfeit* unb „©eridfjt“ nid)t bloß »erfprodjen tjören, fonbern in tiefen SBeltmcl»5ölle

nidf»t

gefe^mäfeigfeiten

mefir

anfe^auen,

mie

alle?

Sun

meiter

mirft.

3>er

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r Berfönlichteit unt> BJerf SKubolf ©tcincr«

mobcrne ©bolutionggebanfe bedangt,

ber tounberhaften Ber»

ftatt

toanblung tu einen ©eltgfeüg 3 uftanb, mit Becht nach unenbiiefjer

fanben

fidf>

eineg

Bollenbung entgegen.

ber

finttoidlung,

Sageg

Stile

SDünfd^e

biefe

überrafcf>enb erfüllt in ©tetnerg füllen

gorfcf)ung8ergebniffen. 3>er ©tern, beffen Stellung bie "Berechnung

ergeben

um

ohne Berechnung mit bem gernrohr

toar

tjatte,

entbeeft.

Blal

tritt

eine 3enfeitganf<hauung bor bie Btenfd)»

heü, in ber S>iegfeit8

unb

genfeitg gan 3 intim, gan 3 organifd)

§ier

3

erften

unb

gan 3 harmonifch berbunben finb. §ier ift bag SDort Bietjfcheg unb wirb ©hren: „Bleibt mir ber <£rbe treu, meine Brübert“ boch bag Befenntnlg beg greifen ©oethe nicht berleugnet: „Sille bie

finb auch für bieg £eben tot, bie fein anbreg hoffen

3u

höchft

toorben.

aber

unfer Berhültnig

ift

©erabe mit ben

erbtttertften

©treit

um

Be

l i

g

i

ö

f

e

3 ur 11

b

e r

t*

e

tt>

1

1

anberg ge»

n wirb eg allerbingg einen

©teiner geben.

3>er

Sh et

ft

ent*

fchaut

auf bie gülle bon ©eiftern, bie bei ©teiner ihr BJefen treiben,

fegt

unb

berfidhert

Sllleg fei.

ung mit ehrlichem

©r ahnt

nicht,

bag eg

©rnft,

bag ©ott

toohl ettoag

unter einem ftarfen ©ottegeinbruef

lebt,

©in unb wenn man

alletn

©rogeg

ift,

aber ettoag ©rögereg, toenn

biefer ©ottegeinbruef (ich 3 u einer reichften ©ottegaelt entfaltet,

ettoag ©rögteg,

bergrunb

wenn

bie

toirb für eine

gan 3 e ©innentoelt

ungeheure

3

um

burchfichttgen

fj>ri<ht

bon

nichts alg „heibnifche ©elbfterlöfung“.

©r

ber höchfte ©ott übertoältigenb offenbart. 3>er sptetift

©nabe unb ahnt alg

finbet

f)ter

nicht, toie fehr alleg ©eiftf<hauen,

©nabe

erlebt toirb,

unb

Bor*

SDeltgeiftigfelt, in ber fleh 3 ulc^t

unb

unb

je

toie fehr biefe

umfomehr, ©nabe, toenn fte über

höher eg

einige Slnfanggagnungen Ijinaug fich mitteilen

foll,

ift,

auf eine innerfte

©nabe unb toie fehr gerabe bieg BI h ft t f e r erf<f>ricft bor ber nüchternen Betreibung höherer SBelten unb fieht hier bag Bkfen ber Beligion aufg f<h©erfte ber» fannt unb bebrogt. ©r ahnt nicht, toiebiel in feinem ©efüglggenug tft bon Unflarfjeit unb barum Unwahrheit, unb toiebiel bon unburch« fchauter ©elbftllebe. ©r ahnt nicht, toie bringenb bie Beligion felbft ber ©rlöfung bebarf bom ©goigmug, burch ein objefttbereg ©eift» BSerben, wie maihtbolle ©mpfinbungen aber in bie ©eele einftrömen gerabe aug einem wahren, reinen ©eift*©chauen. Sie 3utunft8» Blitarbett beg Btenfcgen toartet, ift.

3>er

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griebritß Ritldmctjer

bie beit $?ampf mit

religlofitdt,

fielen ßat, tDirb

bon einer

biel

ben ©egentoartSreligtöfen

3

U 6c*

größeren inneren Rftitütät fein unb

t>on einer getoiffen uncgoiftifdyen Qeljre, bor allem aber getjteSflar

unb

gotteSüberreid). llnb biefe

an

gefcßloffen

obtooßl firmer an*

3 ufunft 8 religiofität,

unb gorfdßen beS

alles SÖtffen

RlenfcßengetfteS, toirb

bennod) ntdßtS anbreS fein alS eine neue ©nttoidlungSgeftalt beS SßrtftentumS. (£8 finb

Stunben

erhabenen (Etnfußten ber

reiner Rnbad>t getbefen, alS uns! bie

3 über

ßeute felber e 8 bermötf>ten,

gebeutet tourben, beffer alS biefe

unb alS

3 ugleid> ein mäcßtlgeS, freies

unS anfjob um ein großes Reu*Rerfteßen ber (TßrtftuS* tatfadje, auS einem allergemaltigften RlenfcßfyeitSmiffen fjerauS. <£S war unS, alS ob rtngS um unS etn Rlenfd>f>eitStem{>el auffteige, ßod) unb toeit, in bem baS Sßriftentum grleben fd>ließt mit ber Rklt» ‘Ringen »or

fultur,

unb mit einem großen, gütigen Rerfteßen

religionen in

ftcf>

aufnimmt.

ber

Rlann

bebeutet,

grage bewegt, ob

bon bem ßier

man auS

biefen JJaßren ßat ein Rudi) <

gebilbete fjätte

bie

Rebe

bie Rlenfd>ßeit mit

ftd>

alle RlenfcßßeitS*

5>aS alles finb Rnbeutungen. güßlt

tßnen, ®a 8 unS unb tote ftarf unS bie unS bemüßen will? 3 n

ift,

bom „Untergang beS RbenblanbeS“ bie Rngft unb Rann gehalten. Rlan

2DeIt ®eutf<f)Ianb 8 in

ben Rufgang eines Rlorgen-2anbe8 erleben fönnen. Soll bie

Radjtoelt

bon ben

geiftigen Rlenfdyen ©eutfdßlanbS fagen,

baß

fte

nad> ber fallen Ridjtung bltdten, toäßrenb „ber 3nitiator eines

neuen ÄulturtotllenS“ unter ©rößteS

ift

gefcßeßen

3

U

itjnen »bar?

unfrer 3ett in ber äußeren RJeltgefd>id)te.

Sollte bemgegenüber ©rößteS aud> gefcßeßen fein trgenbtoo tn ben

bem

Reifen

ber 3nnerlid>fett? SrübfteS

ift

ben

faum einem

Reu3eit.

tote

ftulturbolf ber

beutfdjen Rolf befdßle»

Sollte bemgegenüber

fommen »ollen auS ber RJelt beS 2id)tefte8, fjeßrfteS, ©elftes, gerabe in biefern Rolf, sum ‘JDofjl ber gan 3 en Rlenfdßßeit? Ror allem bie beutfdße Sugenb müßte aufjauchen, wenn ißr Ceben in foId>e 8 £td>t gerüdt »erben fönnte. 3ßr borneßmlld) unb allem, toaS 3«genb in ficf> f>at, biefeS ©rtebniS 3 U erfdßließen, 3 um ®anf bafür, baß eS unS felbft gegeben ift, biefer Röunfd» ift unfreS RucßeS Seele. großfteS aud>

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e

Rudolf ©temer und

die Pfytlofopfyte

Don

‘iRid^art) Geriffelt 3111c RSiffenfcgaft toäre nur Sefriebtgung müßiger Rcugierbe, tocitn fie nidgt auf bte (Srgögiutg beä 3>afcin®werte® ber menfdjlicgen 1perföitUcf>feit fjinftrebte. Rubolf Steiner

Kann man bon

ber ^güofopgie unferer 3«it fagen, bag

fie

für ba®

Kulturleben ber ©egenroart eine ridgtunggebenbe Rebeutung gat,

bag

fie

imftanbe

ftänbnt® 3U

ift,

in ben Rlenfcgen unferer

erffieefen für

bag babureg

ein foldyeS Rer-

ba§ Rergältnig 3»ifdgen RIenfcg unb

bie Kulturentoicfelung

Ragnen

3 eit

RJelt,

au8 bem geutigen ©gaog in

ge-

3>t Ognmacgt unb 3 erft Utterung ber heutigen Rgilofopgie ift oft geftgll* bert »orben. Sie ergebt fidg in fdgarffinnigen Regriffg- unb Rfortfunbe geiftige

gineingefügrt »erben fann? Selber niegt.

>

analtjfen ober in pfocgologifcgen ©pe3ialunterfu<gungen, beren TOert

gan3 getolg

nitgt beftritten

»erben

foll,

©eiftegfägigfeiten fid> bllben fönnen, rtfcgeg ©eifteSleben

Scgon Dr.'

tm

öureg bie aber niegt

au8 benen ein

Rnfang

feiner

gabe löfen fann.

pulfierenben

Csr fegretbt 1886 in

betont

Sätigfelt

fcgriftftellerifdgen

Rubolf ©teiner, bag bie Rgilofopgie nur

mengang mit bem

bte

toirf lief) fdgöpfe*

erblügen fann.

tn tätigem

3 u(<ot*

»agre

Ruf-

Kulturleben

igre

feinem Ru<g

„©runblinien

einer ©rfenntnlgtgeorie ber ©oetgefdgen R e 1 1 a n * fdgauung“, in bem bie ©runb3üge fetner Rgilofopgie fegon 3U finben finb, bag folgenbe: „RXan mug fi<g immer bor Rügen galten, 5

bag e8

fi<g

nie

barum ganbeln fann,

erft fünftlicg

ein geiftigeg Re-

bürfnig 3u er3eugen, fonbem allein barum, bag beftegenbe auf3u-

unb igm Refriebigung 3U getoägren. Ridgt bag Ruf»erfen bon gragen ift bie Rufgabe ber RJiffenfcgaft, fonbern bag forgfältige Reobadgten berfelben, »enn fie bon ber Rlenftgennahir unb ber je-

fudgen

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1

Eriffen

tticharb

©eiligen ftulturftufe

geftetlt

©erben, unb ihre

Unfere mobernen ^fttlofobljen

{teilen

fleh

Beantwortung

Aufgaben, bie burcf>au 8

Bugflug ber Bilbunggftufe finb, auf ber ©Ir ftehen, unb nach beren Beantwortung baher ntcmanb fragt. '51 n Jenen fragen aber, bie unfere Bilbung oermöge jeueg ©tanborteg, auf ben fein natürlicher

fie

unfere Älafftfer gehoben,

ft

e

e n

1

mu6

gebt bie s2Dtffenfd>aft

,

©o b<*&en wir eine BHffenfdjaft, nach ber niemanb fudjt, unb ein w enf <f>a <he 8 Bebürfn 1 8 b a 8 ton niemanbem befriebigt wirb (©runb-

»orüber.

i f f

f 1 1 1

,

linien einer Erfenntnigtbeorie ufw. ©. 3).

©iefe Böorte beleuchten hell bie wiffenfd>aftliche ^hilofophie un* ferer

3 eit

auf ber einen ©eite, unb bag ganje wiffenfchaftliche

©treben ©teinerä auf ber anberen ©eite, wie eg fopgte 3 ur ©elftegwtffenfchaft emporgearbeitet

ficf>

Etat

burch

unb

BhOß*

in fdhöpfe-

B. bag „©oetbeanum“ in ©ornach, bie EurgDtbrnie unb bie Erneuerung ber Sr 3 tehung unb beg fo 3 talen ßebeng eg finb. Biegt ein Fünftlid>-abftrafte§ wtffenfcgaftrifdfK

Äulturtaten auglduft, wie 3

licheg

Bebürfnig will ©tetner befriebigen, fonbem ein wiffenfchaft-

.

aug ben tieftreibenben Jfmpulfen ber Blenfeg3 eit emporfteigt. ©aber gebt er an er* unb Begriffgfragen borbei unb richtet fein Bugcnmerf augfcgliegllch auf fragen, welche mit ber gan 3 en Einteilung beg mobernen Blcnfdgen B3elt unb ßeben gegenüber jufammenbängen. €8 mug aber betont werben, bag ©teiner nicht 3 U ben sphtlofophen gehört, welche 3 ©ar bag ©efügl h®ben, bag fie au 8 einem um biefeg hohlen Begriffgbenfen heraugfommen müffen, bie aber Perfuegen, um bag ©enfen unb bie mlffenfcgaft3 iel 3 U erreichen Itche ErFeuntnig h e uni 3 ufommen unb bafjer enbcn in einem biogen Bnftarren ber mehr ober weniger blinben ßebengimpulfe, wag ja ebenfo unfruchtbar ift, wie eine abftrafte Begriffg- unb BJortfpalteret. Bon Bnfang an tft ©teiner baoon über3 eugt, bag bag Bebürfnig, aug welchem unfere 3 eit ihre ßebengfragen {teilen mug, ein wlffenfchaftlicheg ift unb bag ber BJeg 3 ur ©efunbung beg fulturellen U<he 8 Bebürfnig, bag

heltgentwicfelung für unfere

fünftelten B3ort*

,

'

ßebeng burch BJiffenfchaft unb ©enfett h»nburch 3 ugehen b at turtaten ber Bor 3 ett finb gewig in hohem Blage aug etnem -

tloen

$*ul-

inftinf»

ßebengtmpulg herauggeboren. Bber ©er bie Entwidelung ber

50

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©feiner unb bie Bb'tßfopbi« Blenfd)beit f

e

muß

überfdjaut,

baß bie betoußte

gefteben,

Er«

n n t n i 8 in unferer 3eit eine immer größere Bebeutung für baB unb baß bie Sfulturtaten ber 3ufunft baßer auB

Stuiturleben befommt, foldßer

beB ‘JHenfc^en f

ung

ift

eB nottoenbig, baß alle tieferen geiftigen Kräfte

fid) fojtal

Unb ber 'Zöeg 3ur E r © e f *

betätigen fönnen.

biefer tieferen ©eifteBfräfte gebt I>eute burd) bie ErfenntniB.

©teiner ©enbet tßeorie

fidt>

alB 3U einem

baber

3ur pßlfofopl)ifd)en ErfenntniB»

3uttäd>ft

CebenBproblem

unferer

3 «tt.

gilt

ErfenntniB lebenbig 3U machen unb tßre organifd>en Ent«

3uerft bie

roirb man au(f> ben BJeg 3u Erneuerung bei ShrlturlebenS finben fönnen. S>a8 ErfenntniB«

3>aim

©tdelungBfräfte auf3U3eigen. einer

3U «in** gefunben Entfaltung

ErfenntniB ßerborgeßen muffen.

beB ÄulturlebenB

leben unferer

3«ü

binetngefül)rt.

ift

«ber la^mgelegt ober in abfterbenbe ‘Sabnen

3)a 8 bängt in

lungBart sufammen, Bon beberrfdjen

läßt.

Cinie mit ber gan3en ‘Borftel*

erfter

ffieldjer

moberne

bie

‘2Iatur©iffenfd>aft ftd)

E>enn biefe ‘©orftellungBart

muß

infolge

ißrer

eigenen inneren Ent©idelung6fonfequen3 eine fünftlidße Äluft b«r* ftellen stnifcßen

i

Ceben beB JRenfd)en. <

bann aud> ber

bem

ber äußeren Jßirflid)feit unb

3u ammcn f

mit biefer 'BorftellungBart toirfen

ben menid)ltd>en ®elft Bon

pbtlofopbifd)e Sßeorien, ©eld>e

SIDelt ifoliereti.

iinnlid>*geiftigen

S>a8 menf<f)lid>e

3 d>

tBirb in einer folcßen “EÖeife

ber ‘JDelt gegenübergeftellt, baß eB feine üDege in biefe finben fann. 3>urd> bie ^Sbtlofopbie

äußeren

’ZÖelt

b«rau8 3U

fid)

ift

biefeB

3 d>

'•IBelt

gleidjfam

gefommen. 3 n älteren

3 «tten

hinein-

auB ber inar eB

ja burd) ein naibeB, unbctoußt»inftinftmäßige8 ErfenntntBleben

ber löelt 3ufammenge©ad)fen. pbilofopbifd)« ©elbftbefinnung

3«bt

mit

eB aber burd) intelleftuell*

ift

3um ©ad>en

0elbftbe©ußtfein gefom«

men, jebod) baburcb 3ugleid) in Entrichtungen bineingefübrt, burd) bie eB ftd)

ftellungB«

Bon ber

SEßelt

3>te gan3e ©InneB«, ‘Bor*

fießt.

— um nid>t aud) bom ©efübt unb Sötllen

— tnirb alB fubjefttbeB ^robuft aufgefaßt unb alB foIc^eB

bineingefcf)oben 3©ifd)en liebfett,

abgefonbert

unb BegriffBmelt

3u fpredßen

baB menfd)lid)e

3 e©ußtfein

‘ä

unb

eine TOtrf«

bie baburcb eigentlich unerfennbar gemacht ©trb.

?Diberfprüd)en

unb ©adgaffen,

bracßte, gilt eB berauBjufommeit.

©eld>e

3>a 8

biefe

BuB

Situation mit

ben ftd)

borurteilSlofe, fritifd>*©abre

Betoußtfetn, ba8 burd) bie gan3e pbilofopbifcbe

unb

©tffenfcbnftltcbe

51

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Sticharb

<£nt©ldlung ber neueren

®e©tnn

ein

l>erau8

mu|

3 eit

feftgeßalten

(griffen

angeftrebt ©irb,

©erben.

hübet ©erben, ba8 fteime

3um

©iffenfeßaften

Wacßf en

©eiteren

ba8 gefcheßen,

tretben fann. ©oll

mu|

au8

(£8

ift

muß man gan3

ßerbor-

bie philofophifcßen

berfeßlt, innere

teren geifte8©iffen}djaftlid)en ©cfjriften. fcftgcßalten

©cßriften oberflächlich

©erben, lieft

ober

(Ein folcßeS

lange

fo fid)

Wiber»

unb feinen fpdUnternehmen

f udjen 3©ifcßen ber tp^üofopf)ie 6teiner8

nur

ft cf)

auch ber ein3elnen gaeß"

eine Sleugeftaltung erfahren.

Slu8 folcßen ©eficßtSpunften f>erau§ Arbeiten ©teinerS beurteilen. fprüdje 3U

entfeßieben aI3

bie <£rfenntni2grunbiage ber

gefamten ©iffenfcßaftlicßeH Jorfcßung

fann

muß

au8 btefem 2Se©ußtfein Welt auSge-

Slber

ein [ebenbigeS (£rfenntni8berf)ä[tni8 3ur

man

bie

©teinerfeßen

mit gan3 äußerlichen Wort-

3ufammenftellungen begnügt, oljne ben inneren

3 ufamTncnh an9

3U

Weg

3U

erfennen. Slu8 ber iPhtlofopßte ©teinerS führt ein geraber

ber geiftig feßauenben <£rfenntni8, ©eiche feinen fpäteren ©Triften

3ugrunbe

liegt. 3>er

große llnterfcßieb 3©tfcßen ©teiner unb ben

3af>l-

reichenfog. „ofhdtifttfeßen“ ober „theofophifeßen“ ©cßriftflellern unfrer

3«it liegt ja eben barin, baß er nicht leichtfinnig an ber fenfeßaft borbelgeht, fonbernerft nach einer

mobemen

<

2Bif»

grünbücßenSluSeinanber-

feßung mit ber gan3en gorfeßunggart biefer Wiffenfcßaft feine getfttgen ©rfenntniffe

bor bie Welt

hinftellt.

Wäre dicht ba8 fachliche Ur* 3 «tt fo ©enig enttoidelt,

teil8»ermögen unter ben SHenfcßen unferer

©ürbe

biefer limftanb in feiner »ollen S3ebeutung getoürbigt ©erben.

Wa8

fonft a(8

feine

Slßnung »on ben tieferen (ErfenntniSproblemen, bie mit bem

geifttgen

,OFfulH8mu8“ ober „$h«ofophle“ geboten ©irb, ß«t

©djauen 3ufammenhängen, unb

ftellt

fid>

gan3 nai» unb

unbeffiußt in bie ©rfenntnigrießtung hinein, ©eiche üblich ge©orben tft,

ohne bie Säufcßungen 3U bemerfen, bie barau8

fleh

ergeben. 3He

Nachteile be8 eilten ©erben in biefer Weife einfach ®eiter fortge« fchleppt,

unb »on

©irfließ Iebengfräftigen

Äeimen 3U einer gefunben

Steugeftaltung be8 Srfenntni8leben8 fann nicht bie Siebe fein. (£8

©ürbe 3© ©eit führen, in biefem Sluffaß bie »erfchiebenen

Phtlofopßtfcßen ©chriften ©teinerS ein3eln su behanbeln.

un8 auf

getttffe

hanbelt ftnb

Wtr müffen

allgemeine 3“ge befeßränfen, bie ausführlich be-

in„®runbltnieneiner®rfenntnt 8 theort« %

52

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Steiner unb bie Bb'loiopfjie

ber ©oetßefcßen RJeltanfehauung mit befonberer Rudficßt auf Schüler“ (1886), „“SBahrßett unb “Jötffenfcßaft, Borfpiel einer ^3f>Uof opßie ber fjrei» beit“ (1892), „^}&Uofopf)ieber5reif>eit“ (1894), „SDeltunb Ce b e n 8 a nf cßau un ge n tm neun 3 eßnten 3 a & r * hunbert“ (1901) „3>ie Rlpftif im Aufgange be 8 neuseitlichen ©eifte 8 teben 8 unb i h r Berßältntg 3 ur

mobertten2DeItanfcbauung“ 5aupt»erf muß „®ie '}} b i lo f o p b »erben, »eil im 3 u f ammcn an 3 m <t t)

e

ba8 pbilofopbifcße

‘2118

(1901). i

ber greifjeit“ betrautet

einer befonber8 einbringlicßen

unb fiaren RuSgeftaltung ber ©rfenntniSleßre hier geseigt »irb, »ie au8 ber angeftrebten ©rfenntniS bcrauS ein»irfli<f>freie 8 ©eifteSleben unb Rlenicßcntuni berbonoaeßfen fann. l)ier »erben auch bie großen RJeltanfcßauunggfragen ber ^Ijilofopttie beßanbelt. 2lucß

naeßbem Steiner feine batte,

tft

er

geifteSffiiffenftßaftltcße Xätigfett

immer ©ieber 3U

pbilofopbifcben

unb Schriften jurüdgefebrt, »orauS er

auf

bie

phtlofophifcße

©eifteSffitffenfchaft

legt.

“Rechtfertigung

3m 3a & re

Cebenganfcßauungen“,

fragen

aufgenommen in

Borträgen

f>«röorgebt, »eich großeg ©e»tcf)t

1914

burch »ichtige

ber

antbropofopbifcßen

»urbe „BJelt- unb ©rgän3ungen er©eltert,

in 3»ei Bänbeu neu berauggegeben unter bem Xitel „3>ie Rätfe ber ‘ipbilofophic tn ihrer © ef eßteß te a 8 Um r tß bärl

1

ge ft eilt*.

§ier finb alle wichtigeren “cßerfönlicßfeiten

unb Rich-

tungen in ber ©efchtchte ber “Pbtlofopßie 3»ar fur3, aber felbftdnbig

unb

treffenb behcmbelt.

Unb

ber pbilofopbtfche ©nt»idelung8gang

»irb unter neue ©eficht8punfte

fammenhang

geftellt,

»eiche ben organifeßen

3“'

ber “)3bilofopbie mit ber gan3en getftigen Rlenfcßbeltg-

enttoidlung b«H beleuchten, Cslnbringltcße unb umfaffenbe Stubien, bie fich nicht in 3>etatlfrämeret ober Spcsialitätentum berlieren, liegen

einem folchen “Buche 3ugrunbe. 3 m 3 a ß re 1916 gab Steiner Buch ßerauS „BomRlenfcbenrätfel*, »o

ein hochintereffante8

»ieber eine Reiße bon befannten unb weniger befannten^ßilofopben ber neueren 3ett beßanbelt »erben

unb

ge3etgt »irb, »ie

man

bei

ihnen Seime ftnben fann, ©elcße nur bureß bie bon Steiner gefeßaf* fene ©elfte8»iffenfcßaft sur feßien

£nt»idlung fommen fönnen. 1917

»Bon Seelenrdtfeln*,

er-

eine Scßrifj, in ber berfeßiebene

53

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Btd>arb

(Griffen

fragen geifte8»iffeni<baftlich beteuertet »er* ben. Unb 1918 »urbe „©ie 'qs^tlofop^ic ber gretbett“ bureb »efentltd>e ©rgän3ungen ertueitert neu f>erau8gegeben. “©ab* »tätige

pft)d>ologi|cf)e

renb fomtt bureb bie früheren Schriften ©telnerS ber

©runb 3U

feiner ©etfte8»iffenfd)aft gelegt

belebenb bie ©etfte8»tffenfcbaft für

„©ureb ©rfenntntS 3ur btelletcht al8

txrirb,

freien,

bk

Batur unb

bann muß

unb

befrucfjtenb

»erben fann.

*^3^iIofopf)ic

fd)öpferif<f>en

Blotto bor ©teiner8 ^3^i[ofop^ie

fotcbeS Blotto Derroirf[td>t »erben,

pC>irofopI>if<i>e

3etgen feine fpäteren

unb Beuauägaben, mic

p^ilofop^ifd^en ©ebriften

man

©at“ fönnte

jetten,

©oll aber ein

bie ©rfenntniS ebenfo

©at in greibeit ben erfannten ©elttnbalt 3ur röhren BoUenbung führen foii. ©ie ®r* fenntniS mu| ebenfo finnboll ben ©eltpro3efj fortfeijen »ie bie ©at bureb freie ©infid>t au8 ber firfenntniä entfpringen muß. 3u€rft gilt e8 baf)er, ben organtfd)en 3ufammenfjang 3»ifcf)en ©rfenntniS unb organifcb in

BJelt »urseln, »ie bie

©eltpro3cf} auf3U3eigen. nid>t tun,

ohne mit

§ter

Sant

nun fann ©teincr

Bbred>nung 3U

fjauptrepräfentant etner ©enfrid>tung

bie erften ©dritte

halten, »eil ja Stant al8

baftet)t,

»eiche bureb allerlei

„<£rfenntnl8gren3en“ ben menfd>ticf)en ©eift tton ber ©eit

unb

berljinbert,

baff feine

ifollert

©rfenntniS in eine lebenbig ©aebfenbe

©ie ©rfenntniS bat na<b Sant in nur bte innere Botoenbigfeit ber intelleftuellen ©ätigfeit, ntcf>t

©ntmitflung bineinfommt.

Botoenbigfeit be8 eigentlichen Batur* ober ©eltpro3effe8. burd> bte ©rfenntniStütigfeit berborgebraebt toirb ©iffenfebaft

fann

Unb

fid)

bie

toa8

bie ntenfd>lid>e

auf Äantifdjer ©runblage nur in bie ‘Brette

fi<b

au8bebnen bureb med>ani[d)e8 fjinsufügen neuer ©tüde genau ber* felben Brt unb Prägung, ©ie fann nicht organifcb 3u höheren ©tufen btnaufroaebfen, »ie bie B?lan3e, »eiche au8

unb

fi<h

bie Blüte

bte grud)t b e rt>ortretbt.

©te Seime 3u einer firfenntni8lehre, burch »eiche Sant über* rounben »erben fann, finbet ©tetner in ber gan3en getftigen ©inftellung unb ©eltbetracbtung ®oethe8.

©aber entotdelt

er 3uerft bie

©runblinien feiner 6rfenntni8Iebre in Bnlebnung an ©oetbe8 ©eit* anfehauung. etn

©oetbe

ift

ja in

©egenpol 3u Sant.

liehen ©eifte.

Bei ©oetbe

ben eben charafterifierten Büdficbten

„Bei Sant ift

tft

bie

Batur gan3 im

ntenfch*

ber menfcblldj* ®etft gan3 in ber Batur,

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h

1

©feiner unb bie Bbilofopbie

mell bie

Rahir

©eift

felbft

ift

.

.

.

©oethe

ift

bem

ber Bnftd>t, baff ln

fubjeftloen menfcf>[ic^en (ErFenntnigbermögen nid)t blofj ber ©eift al8 augfpridjt, fonbern baß bie gelfttge Ratur eg

foldjer jld)

bem Rlenfd>en

fid) in

ein

Organ

©eijeimntffe offenbar ©erben

gefdjaffen hat, burcjj

lägt.

(Rätfel ber

felbft“

I,

tm Rlenfd>en über

6. 108

—9

).

Rtenfd>en berborgebradfjte

©afeinS, in bem „bag RJeltall, al§ an fein

fpridyt

3 f)lIofopf)le, “Sb.

“^

(Soetlje bte t>om

bie

ift,

fle tf>re s

über bie Ratur, fonbern bie Ratur nad)

felbft

ba8

Ctg fprid)t gar nid)t ber 2Henfd>

©enn

eS

gelangt, aufjauef^en

fi<f>

3>ie löahrbeit

ift

fjöfjere fjrudjt alles

empfinben fönnte,

fid) felbft

unb ben ©tpfel beg eigenen

RJerbenS unb RJefenS be©unbern toürbe“ (®oetl>e ln feinem Buffatj über RHnfelmann). ‘Bor ber (ErFenntniSlebre, 3U ber ©tetner burd> btefe ©inftellung

Fommt, Fann

mu8 unb

man

fte tbealtftifd) ift ohne bem ©ubjeftibiSohne einem metapfjpfif^en Rlateriali8mu8 3u

fagen, ba|

realiftifdf)

6te

oerfallen.

ift

empirifd) ober phänomenallftifd)

antirationaliftifcf), fie

rationaliftifcf)

tft

unb bo<h

unb

bod) nicht

nid>t antiempirlfd).

2>ie ObjeftiOttät beS S>enfen8 ©irb getoahrt, aber in einer folgen

R eife, ba| 5

fie

nid>t

3U abftraFten Begrtffgfonftruftlonen führen fann.

llnb bte ©ubfeftioitdt ber ©rf Meinungen ©trb 3©ar 3ugegeben, aber in

einem

fold>en

©tnne,

bajj fte aujjer

be8 «ErfennenS 3U gefä&rben.

Bor

©taube

Ift,

bie Obfefttöltät

allem tolrb bie (ErFenntniS bor

einer falfdyen $ran83€nben3 bewahrt, bie burd> abftrarte Begriffs« Fonftruftionen 3uftanbe

bem

bie

Fommt unb

wahre SranS3enben3

bruef 3U gebrauchen fortfehreitenb fie 3ur

3.

B. 3ur BtomiftiF

führt, in«

— um hier biefen pbilofopbifcben Bu8«

tn einer “Richtung gefucht totrb, in welcher

Fonfreten

(ErFenntniS einer höheren,

getoöhnltchen Bewujjtfein oerbeeften BJelt

Fommen

Fann. »ur3:

bem

man

Stellungnahme 3U ben oerfchiebenen ein» fettigen “Richtungen, burch bie tljre berechtigten Rtomente 3ur BneT« fennung Fommen, ©a8 aber nicht burch einen Flügen, äußerlich ar* ftnbet überall eine gefunbe

beitenben <£Flefti3i8mu8 erreicht ©irb, fonbern gantfehe (Entfaltung

f

e

ftd> fachltch

burd> or*

au8 0orau8feijung8lofen (Einteilungen

ergibt.

B. ©tetner ba8 Berbienft in „BJa h r « 1 unb RHf * n f ch a f t" ( 1892), ©0 er fi<h mtt Äant auSetnanberfeßt, auf einen

60

hat

©Irflid)

3.

boraugfeßungglofen BuSganggpunFt für bie (ErfenntniSIehre

55

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‘Kidjarb

htngemicfen äu

(griffen

3>ajj Stantg erfenntmg-theoretifchc grageftel-

f>af>en.

tung Bon mehreren ungeprüften Boraugfehungen auggeht unb bafjer nidf>t

eine wahrhaft

fritifdf>e

Beftnnung burdjführt,

ift

Bon oer*

ja

(djiebenen ptjilofopfjifc^en ©rfjriftftellern gejeigt worben. Steiner 3eigt

man

nun, bag

3U bem wahren, ooraugfegungglofen BugganggputtTt

fommt, wenn ber ©efidylgpunft ber r e i n e n burc^gefütjrt Wirb, nicht nur ben Sinnege rf (Meinungen, unb B3 iücngimpulfcn gegenüber, fonbern aud) im Berhält* nig 3um 3) e n f e n. 3>ag Srfenntnig burcf> firfaljrung unb ©enfen für bie Srfenntniglehre

Srfatjrung ®efüf)len

3uftanbe fommt,

ift ja für Biele ^Jf>ilofopf>en ber Boben, auf bem fie nur bei Steiner finbe tcf> bie Sd^eibunggUnie swifdyen unb ©enfen reinlich burdjgefüfjrt unb 3War in einer folgen B3 eifc, bag fie 3ugleich unge3mungen eine Berbinbungg-

fte^en. 'über

(Erfahrung

finie 3Wifd)en

beiben

barftellt.

Boraugfcgungglofigfeit bem (Erlernten gegenüber gipfelt ja in ber

gorberung, ba§ ber firfenntnigtheoretifer imftanbe fein

Gattung ein3unef>men, bie gleidjfam Crrfenntnig borauggegt.

gewonnen Tonnen.

betrachten,

©ag fann

Sr mug

um

bag

eine

foll,

aller beftimmten, urteilgmägigen

bie

gewonnene Srfenntnig atg un»

BHe

beg ©eminneng beurteilen 3u

ja nicht baburch erreicht werben,

bah er

ficf>

in bie

ltnbewugthcit beg Säuglingg hineinberjetjt, aug welcher feine Sr* fenntnig geraufgcwachfen

Glicht ein

ift.

3 ur ü<ff<h raul>« n

ing Hnbe-

wugte wirb angeftrebt, fonbern ein Srhobenwerben ing Bewußte, bag 3u höher« Befinnung führt unb bie naiBe Unbewugtgeit ber bighertgen Srfenntnigtätigfeit aufhebt.

©en Bugganggpunft,

man

welcher

sundchft gebanfenmdgtg

worauf bag Bewufjtfein ober Seelifcheg,

3 nncreg

bem Srfennen Boraugliegt, unb ibeell — wenn man ,

werben fann

gerichtet

fei

finbet alleg,

eg cPh t)fU<heö

ober Slugereg, BHrfUcheg ober Sch«tnbareg,

Bktgreg ober 3rrtümlicheg

,

fo3ufagen auf

eine

2inie

ftellt,

in*

bem man eg nur in ber gorm beg Unmittelbar*©egebenfeing betrachtet. Btan befommt auf biefe BJeife bag unmittelbare BJeltbilb ber reinen (Erfahrung, fo wie eg

ftch barbietet,

ehe eg ©egenftanb

einer erfenntntg-theoretifchen Urteilgbilbung Wirb, BSeltbtlb geht

bann auch hinein

fennen bigher h«rBorgebracht hat

alleg,

wag

llnb in biefeg

unfer ©enfen ober (Er*

— alle Begriffe unb 3 been

3.

B.

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©tein« unb aber

nitfjt

bic Bbilofopbie

alb feftgehaltene Behauptungen, fonbern nur alb ©egen*

ftänbe einer bewußten

Wahrnehmung,

©etl ja alle

Behaup»

tungen burch bie Betrad)tungbfonn beb unmittelbaren ©egebenfeinb alb aufgehoben betrachtet ober unentfd>ieben gelaffen ©erben muffen. Blieb, toab innerhalb beb £jori3onteb unfereb ©rlebenb überhaupt

©mpftnbungen, Wahrnehmungen, ©efühle, WilSräume, Bhantafiegebilbe, Borftellungen, ^Begriffe, 3 been,

auftaucf>en tarnt: lenbatte,

bab Bemuhtfein unb bab 3 <h, ©irb bon biefetn Weltbilbe umfaßt. "Uber nichtb «oh allebem hot innerhalb b i e f e b Weltbilbeb ja fogar

beoorjugten Blatj im Berhältnib ju anberem, ©eil alleb nur alb Mnmittelbar-®egcbencb betrachtet ©irb. Bus biefem ©runbe

einen

fann blefeb Weltbilb ©eber alb fubjettip noch alb

objefti« bejeichnet

©erben. 3>enn fubjettip unb objefttb finb Bräbifate, burch bie ©ir einen ©egenftanb im Berhältnib ju anberen ©egenftänben urtetlbmäfjtg beftimmen, unb burch I«be folche

Beftimmung ©irb

ber un-

mittelbare Wahrnehmungbcharafter beb gegebenen Weltbilbeb fchon

aufgehoben. alleb anbere

3”

biefem Weltbilbe finb „fubjettip“ unb „objeftib“ ©ie

auchbab 3 <h unb bab Beroufjtfetn

nur

et©ab ber bemühten Wahrnehmung ©egebeneb. 3>ab unmittelbare Weltbilb geht ber ©onberung 3©ifdhen fubjettip unb objettiP P o

Wie fommen

a u b.

r

©ir nun über biefeb unmittelbare Weltbilb hinaubV

3&ee beb ©rfennenb, bie Unbefriebigtfein mit bem Unmittelbar»©ege*

S>ab fann nur gefchehen burch bie ft<h

in

unferem

benen aubbrüeft unb 3um 5>en f e n

3been

£>« rOorbringen,

treibt,

©oburch ©ir ‘Begriffe unb

bie ©ir pertoenben tonnen,

um

urteilbmäfjig

bie Berljältntffe 3©ifcf>en ben ein3elnen Seilen beb gegebenen

Welt-

Ohne bab ßrtenntnibbebürfntb fommen ©ir nicht 3um ®enfen über bab gegebene Weltbilb. Buch bab 3 <h ober bab Be©uf}tfeln ©ürbe ohne biefeb ©rfenntnibbebürfnib ctmab Bur©egebeneb bleiben. 0aher fann eb erfenntnibtheoretifch nicht richtig fein, Pon bem Unmtttelbar»®egebenen 3um 3 <h ober 3um Betou&tfein über3ugehen. 3>le Bufgabe tft ntcht bie, bab ©rfennen Pom Be©ufjtfein ober bom 3 <h aub 3U beftimmen, fonbern umgefef>rt bie, bab Be©ufjtfein unb bab 3<h 3 U beftimmen oom ©rfennen aub. btlbeb 3u beftimmen.

Blieb linmittelbar-©cgebene fann fomit nur alb Bnftofj tätlg-erfennenben 3>enfen ©irfen.

Hnb

sum

biefe erfenntntb-theoretifche

57

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‘Ritfjort»

Srtfftn

Befinnung muß basu führen, innerhalb öeg unmittelbar gegebenen “IDeltbtlbeg etne ©onberung oor3unehmen 3U>if<hen bein, mag burdh biefeg ©enfen f>erborgebra<ht mlrb, unb bem, mag fcf>on ohne bag

Renten ft<f> ung alg Unmittelbar-Segebeneg barbietet. BJag bag Renten herborbringt, bie Begriffe unb gbeen, »ürbe ntcht ohne unfere benfenbe ©ätigfeit in bag gegebene Bkltbllb fjineintommen fönnen.

nadjbem mir eg

<£rft

I>eroorgebrarf>t hoben,

felbft

mtrb eg

©egenftanb einer reinen (Erfahrung ober elneg unmittelbaren B3 ahrnehmeng. ©ag gleiche gilt nicht für bie ©innegerfd>einungen oberaud) für bie unmittelbaren gefüfdgmdßigen ober millengmäßigen Antriebe,

©ie finb ung fd>on o^ne bag felbfttätige ©enfen gegeben, fönnen jebocf) nidf)t ohne bag ©enfen unb feine begriffe in ihrem inneren, gefetjmäjjigen 3 ufatmnen hange erfannt unb tverftanben roerben. ©o mu§ bag einheitliche, unmittelbar-gegebene IDeltbilb, bamit (Erfenntntg 3uftanbe

fommen

fönne, in eine

3 meihcit

jerrlffen

merben, nämlidh in bag ©enfen mit ben “Begriffen unb ffbcen einerfeitg

unb

tn bie (Erfchetnungen anbererfeitg. ©iefe

ftattfinben, toeil bte (Erfenntnig

Berbtnben beg

fo

©e trennten

Trennung muh

eben in einem bemühten, einfidhtigen

befteht.

3erriffene (Einheit mieberhergeftellt,

©urd>

inbem

auf bie (Erfdjeinungen be3ogen merben,

bie (Erfenntnig roirb bie

bie Begriffe fo

unb gbeen

bah eine gefetjmähige

unb berftanbene SEÖirflicfjfeit entfteht. So öollbag firfennen burch BJahrnehmen unb ©enfen, bie bon

innerlich burchfcfjaute 3teljt fi<h

3met Seiten her aufeinanber be3ogen merben. ©Sie fönnen aber bie Begriffe unb gbeen,

©enfen

herborgebracht

menn

fle

burch bag

merben, eine objeftibe (Erfenntnig 3U-

Blüh nicht bag felbfttätig Qerborgebrachte alg bloh betrachtet merben? ©telner 3eigt einleuchtenb, bah bag

ftanbe bringen? fubjeftib tätige

gerborbringen mit mahrer Objeftlbität im (Erfennen fehr mohl

bereinbar

ift.

Um

bie Objeftibttdt beg

mir ben eigentümlichen (E^araFter ber burch bte ber gnhalt beg ©enfeng

fann

mte mir gefehen hoben

©enfeng etn3ufehen, müffen

(Erfahrung

ung bemüht

berücff tätigen,

mirb.

©ag ©enfen

©egenftanb einer unmittelbaren

(Erfahrung merben, nicht alg gegenmärtigeg, mohl aber alg bollbrachteg

©enfen. ©ie Cogif

mtffenfdhaft.

ift in btefem Sinne eine reine (Erfahrungg©ie fommt burch Beobachtung unferer ©enfpro3effe 3U-

58

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r

unb

(Steiner

©ag ©enfen

ftanbe.

ficf>

tft

bi*

Bbilofopb*«

unmittelbar

felbft

»ag

burd>)icf)tig. 'Uber

mir burch biefeg ©urcf)fchauen beg ©enfeng unmittelbar erfahren, fchon

tn

fief)

mährenb ber gen

flc^>

ift

ein gefehtndffiger 3 ufammenhang, gefe^mäfeige 3ufammenhang 3»if<hen ben (£rfd>einunfelbft

unb

ber unmittelbaren (Erfahrung Berhüllt

offenbar »irb

erft

burd) bie begriffe, bie wir burcf> bag ©enfen auf bie Srf Meinungen

bejie^n. IBag mir in ben Grf Meinungen gefeint äjjlgen

eg

fid) felbft

fich

ung

3ufammenhang

,

bag

alfo birett eine

objeftibe

erheben baburch, baß mir

feften.

f

u

fie

d) e

toirb burcf)

beobachtet, unmittelbare (Erfahrung.

n muffen

3

ben

bag ©enfen, inbem

3m ©enfen

©efehmdfjigfeit,

gegebenen ©rfchetnungen fönnen mir nur feit

erft

unb

uobjeftiber

enthüllt

bie blofj Bdtrfltch*

mit blejer ©efchmdjjigfett burch*

©urcf> unfere eigene ©dtigfett geben mir fo3ufagen nur bie

©elegenheitgurfache h«r, burch »«Ich« ber Qnijalt beg ©enfeng

fich

B3ag mir burch

entfalten fann tn Be3ief>ung auf bie ©rfdjeinungen. bie ©enftdügfett 3U ben ßrfcheinungen hin3ufügen,

ift

baher nicht

etmag SubjeftlBeg, bag ung bon ber BBelt entfernt, fonbem etmag

bag ung mit ber BJelt berblnbet. ©er ©ebanfeninhalt unb ber BJahrnehmungginhalt hüben einen

Objeftibeg,

©egenfatj baburch, bag ber BJahmehmungginhalt ung bon aufjen

gegeben

tft,

fommt. ©ie eröffnet, felbe,

3um Söorfchein bem ©enfen fich

rodhrenb ber ©ebanfeninhalt bon innen

S orm

,

in welcher ber ©ebanfeninhalt

3 n tuition. Sie

nennt Steiner

tft

für bag

©enfen bag*

mle bie Beobachtung für bag "lOahrnehmen. ©ie eigentliche

Duelle unferer

Begriffe

ift

bie 3ntuttton.

„BJir flehen einem

beobachteten ©Inge ber BSelt fo lange fremb gegenüber, fo lange mir nicht in

unferem 3>tnern bte entfbredjenbe 3ntuition haben, bie ung

bag tn ber BJahntehmung fehtenbe Stücf ber

B3trfti<hf«tt

ergäbt.

B)er nicht bie gdljigfeit h«t, bie ben ©Ingen entfprechenben 3ntui* tionen 3U finben,

bem

bleibt bie Bolle SBirfllchfett berfchloffen.

BHe

ber garbenbltnbe nur £jelligfeitgunterfd)iebe ohne garbenqualitäten fteht, fo

Tann ber 3ntuitionglofe nur ungufammenhdngenbe B3ahr*

nehmunggfragmente beobachten“ (a. a. 0. S. 97—98). B3enn eine BJahntehmung am Ejortgont beg Bemufjtfeing auftaucht, »irb bag ©enfen, menn eg in ©ätigfeit

tritt,

eine 3ntuitlon ober einen Begriff

mit ber IDaljrnehmung oerbinben. Berfch»inbet bte

BJahmehmung, 59

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1

Bicparb fo bleibt bie

driffen

gntuition, aber behaftet mit ber Sejiet)ung auf bie ber*

f<f>©unbeitc inbibibuelte B)af)ntef)mutig. 3>urd) biefe inbibibualtfle*

renbe Bc3iefjung ©irb ber Begriff SB o r

ft

e

1

un

g.

fann

SZBeber ber 'Begriff allein, nod) bie BJaf)racf)muug allein

mit bie bon ber Csrfenntnig angeftrebte

muffen

bon 3©ei ©eiten

fi d)

BJagrnegmungen b

e

f <f)

r e

b

fo*

Beibe

ergänjen. (Sine Bdtffenfdyaft, bie nur

f>er i

'XBirtlidjfeit erreichen.

t

,

ift

eine §albf>eit, ebenfo ©ie eine

BHffenfd>aft, ©cld>e blog mit abftraften Begriffen operiert, bie in

ben BJagrnefjmungen feine entfpred)enben firgänjungen finben.

B5 a r u m aber fann man fragen — muffen mir bie BJagrnei)* mungen mit Begriffen ergäben? B5orin liegt unfere objeftibe Be* baju?

fragen führen ung 3u einem entfd^eibenben fünfte tn ©teinerg ©rfenntniglegre, ©eld)er bie ©eittragenbften folrecf)ttgung

gen

2>iefe

Blleg fommt

fjat.

fjier

barauf an, ©ie bie BJagrnegmungen ober

drfdjeinungeit, beren BerijältniS mir burd) bie Begriffe bestimmen,

aufgefagt ©erben. 3>le ge©öf)nltd>e Buffaffung fdgeinuttgen

3.

ja bie, baff bie <£r-

ift

B. bie qualltatib beftimmten Sinnegobjefte

eine fubjeftibe feclifdje

3u

t

a

t

— burd)

3U einem äußeren Bei3e 3uftanbe

fommen, ©elcgen man auf unttagrnegmbare äußere Borgdnge

B r 03effe —

Btfcer* ober £uftfd>©ingungen, 3uletjt atomiftifdge füfjrt.

3>aburd)

©erben

eine ©ubjeftibierung ber fltrfdfjeinungen ein.

tritt

allmdfjlid)

legt eine

fid)

nur auf

3©ifdf)en

3<f) unb

(£rf (Meinungen

B3eit.

Buch unfere

besiegen fönnen, berlte»

ren baburd) igre objeftibe Bebeutung. 3>ag Ctrfennen ©irb ein bergebiidfjeg nidjt

fann. fertig

bag

,

Unb ift

3>tng

©ie

gan3 in bag ©ubjeft fjhieinberlegt unb bitben 3U*

unüberbrüdbare Äluft

Begriffe, ©eldf>e

3urüd*

cigentllxf)

Sun, ©eil eg burd) bie spgänomene unb Begriffe an fid)“ ober bag ©irflidge BJeltgefdjegen erreichen

eg ©irb ein überflüffigeg Sun, ©eil bie

B3 trflldf>feit

fd>on

ogne bag Srfennen unb bie ©rfenntnig feine Bebeutung

für ben B3eItpro3eg erhalten fann.

3>iefe ©ituatton

fegrt fid> burd) ©teinerg Cerfenntniglegre

5>te <Erfd>etnungen entftegen nad> ©teiner

nid)t baburdg,

um.

bag ©ir fub»

3U bem dufferen BJeltgefcgegen fjin3ufügen, fonbern baburd), bag ©ir biefem BJeltgefcgegen unbetougt et©ag rauben, et©ag jeftib ettoag

in

igm 3um

Bug

l

ö

f <f>e

n bringen. 3>ag

BJeltgefdgegen erreidjt

burd) bie Srfdjetnungen ©irflid), aber eg erreicht

ung

ung

tn einer fjortn,

60

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r ©teiner unb bi« Bbilofopbie

burcf> bte eg fo3ujagen

ju einer

£j

aibh

e

i t

rebujiert

worben

lft.

— ober ba8 bon innen ftammenbe — ben ©um, biefe tjalbheit fo ergän3en, baß eine

Sktburd) befommt bag Benfen tätige (ürfennen

311

ganseHJirflichfeit tere Begriffe

entfteht.

Bie ‘Berechtigung, mit ber mir unliegt in ber Hebu*

3« ben ©rfdjeinungen hin3Ufügen,

in welcher bie HHrflichFeit burcf) bie ©rfdjeinungen

3iert|>eit,

an un8

herantritt, fiben biefe Hebujiertheit machte bie ©rfcheinungen alg

unb

bag tättg-benfenbe Srfennen heraug. Bie ©rfcheinungen finb fubjeftio nicht in bem ©inne, bag fie ein fubjeftibeg B r 0 b u f t finb ober eine fubjeftibe 3 u t at 3 um Hielt-

folche rätfelhaft

fonbem

gefchehen,

forbert

in

bem ©inne, baß ihnen ettoag fehlt, mag 3ur gehört. Big ein fubjeltibierenbcg Bioment

H3 irflid)Feit

objeftibeu

Wirft ja auch ber Umftanb, bag bie ßrfcheinungen burch ben

©tanb-

beg ein3elnen ©ahmchmenben Hlenfchen im Böeltgefchehen be*

ort

fttmmt finb. Bie ©ubjeftibität, bie aug folchen Satfadhen herborgeht, toirb burch bie Begriffe

Bag

beg Benfeng auggeglicf>en.

Buglöfcßen, burch »eldheg bie Grfcheinungen au8

bem

Hielt-

gefchehen für bag Betmißtfcin heroortreten, toirb burch bie menfchlicfK

bag löahrnehmen beg BJeltgefcheheng bebingt. ©oll BJahrnefmten 3uftanbe fommen, bann muß ja etne

Organifation

fünftiiche

unb an fich

fügt.

t

3toifchen

Blenfch unb Hielt errichtet »erben,

©cheibewanb fann ber Bienfeh nur toahmehmen, toag p a f f i b c n HJahrnehmunggfortn

e r auftretenben, reiatib

i b • Unmittelbareg, heißt Bur toag fid> atg ettoag B a Buff iß- ©egebeneg barbieten fann, toirb bem Blenfchcn hier

Bag

ettoag

3um

©cheibewanb

biefer

ber h

betoirft, weiche

:

f f

Bctoußtfetn Fommen. Hiag biefer Hkthrnehnumggform toiber*

ftrebt, toirb

unbewußt

auggelöfcht. ©onft

fann ein Bewußtmerben ber

äußeren Hielt nicht 3uftanbe fommen.

Ba8

Bugiöfchen gefchieht

in tljrer erften pafflben

alg

HSahrnehmung

alfo,

Jorm

bamit eine bewußte Hiahmehmung

3uftanbe

erlebt »erben,

fommen

muß

fie ja

Organifation wahrnehmbar gemacht werben,

fann. ©off bie Hielt burch bie menfcf>liche

b. h- fie

muß

beg inner-

um an ber ©cheibewanb ©inne alg Bhönomen herbortreten 3U fönnen. <£g ift fo3u* fagen nur bie Bußenfeite be8 Hieltgefcheheng, »eiche paffib wahrnehmbar ift. Bag 3nnerlich*‘®efenhafte ent3ieht fich biefer Hiahrneh* lich

Hiefenhaften entfleibet, beraubt werben,

ber

61

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Bicharb

(griffen

S ä t i g f e i 3um Be* ©inneamafjme^mung au8 btefem ©e* Dr. 2D. 3. © t e i n auggeführt in bem

munggfortn unb fann nur burd> innere aftibe Bußtfein fomtnen. BJie bie fidjtgpunfte auf3ufaffen

ift,

t

fjat

lebten Seile feiner ©d>rtft: „©le moberne naturmiffenfd)afHid>e Borftellunggart unb bie BJeltanfchau* ung ©oetheg, Bie fie Bubolf ©teiner ber tritt.“

B5a 8 fann

innerhalb ber 2DcIt ober beg 'löeltgefdyeheng abfpielt, <

fitf>

nid>t alleg auf

fommen. ©er

<

einmal ober in berfelben

2Menfd£)

muß,

um

‘üöelfe

3um

Bemufjtfein

erfennen 3U fönnen, innerhalb be8

allgemeinen 1BeItgefcheh«ng unbemujjt burd> feine Organifation eine

Srennung bornehmen 3Bifcf>en bem, Bag paffib mahrgenommen Ber* ben fann, unb bem, Ba8 felbfttätig Ijeroorgebrac^t Berben muß, um 3um Bemußtfetn 3U fommen. B3 ag im BJeltgefd)ehen urfprünglid) Derbunben

ift,

muß

in biefer 'Zöeife burdf) bie menfd)lid)e Organifation

getrennt Berben, Beil bag ©rfennen ober Berbinbung feßen fann, trennt,

um

ft cf)

menn e8

nid>t nicE>t

auf feine Brt tn Beflß 3uerft

bag Berbunbene

nachher felbfttätig bag ©etrennte 3ufammen3ufügen.

©er © <f> e i n ift, befommt burd) ,

Beicher mit ben ©innegerfdfjeinungen Derbunben

Buffaffung

biefe

nicf»t

einen fubjeftiben, fonbern

einen objeftiben S^arafter. ©ie ©rfdjeinuttgen enthüllen un8 Birf* lief),

fo Beit

f i

e reichen, bie IDelt.

3h r

Schein

liegt nidfvt in

bem, toag

Bag fie n i cf> t enthalten unb Bag Bir genommen hoben, bamit eg burd) innere Sätigfeit

enthalten, fonbern in bem,

fie

ihnen unbeBugt

ung beBußt Berben fann. bte ©innegqualitäten

Bi<f)t

nur

Baum

unb 3 eU, fonbern aud)

Berben babitrd) einer objeftiben ©eutung 3U*

gänglid). <£g bleibt fein

©runb mehr bafür borhanben,

a[g

©tüge

für bie ©tnnegguatitdten etne 3Beite unBahrnehmbare, bahtnterlie*

genbe Objeftibitdt 3U erfinben, Beld>e noch mehr äußerlich alg bte fetbft unb Bomöglich gan3 qualitätglog fein foll. ©urd) ©innegphänomene führt fein gangbarer Bkg 3U einer unfinn* 3U unfinnlichen Btomen. ©enn er führt in ben

Phänomene bte

liehen Blatertc ober

BJiberfprud) hinein, ^Realitäten fonftruieren 3U Bollen, Belche bie

3orm bod>

ber paffiben BJahrnehmbarfeit h a&en follen, unb ber Qualitäten entfletbet Berben, burdj bie eben biefe Jorm

3uftanbe fommt.

B3 a 8

nen hln3ufügeu

follen,

Bir burd> tätigeg ©rfennen 3U ben Phänome-

müffen mir

Bie Bir feh«n Berben

in

62

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©teiner uni) einer

gan 3 atiberen «Kt

d)

bie

tu n g

Vhilofopbw

futßen. 3>ie begriffe, bie »Ir burd)

baS ge»öhnlid>e ©enfen auf ble ©inneSphänomene be 3 tef>en, ent* füllen un8 nur ba8 Innere Verhältnis, burd) ba8 fie elnanber gegen* feitig bebtngen ihren Inneren gefeßmäßlgen 3ufammenf>ang. ©aßer :

müffen bie ‘Jlatur»iffentd>aften, ftatt auf einer quantitatiB-materlellen, auf einer qualttati»-pßänomcnalen ©runblage aufgebaut »erben. Unb btefe tiber,

©runblage

finbet ©teiner burd»

rationaler ^phänomenaliSmuS

©oetße angebahnt. ©in objef*

muß

VuS* bann ein ge* tdtigem ©r-

ber "IBtffentchaft aI8

gangSpunft bienen. “Bon biefem <llu8gang8puntt

füijrt

raber ‘ZDeg in bie ©eifte8»iffenf<ßaft hinein, tDeld>e auf

fennen beruht, burd) »eld>e8 getft ige SRealitdten erfaßt »erben müffen.

3n ber unorgantfeßen Statur »erben bie «Phänomene in lt r Phäaufgelöft, b. ß. Vorgänge, beren notoenbiger 3ufammen» hang mit anbereit Vorgängen eittgefehen »irb. ©o »irb ba8 9tot* »enbige innerhalb ber Phänomene felbft gefunben, ohne baß man über bie ©rfcßeinungStoelt hinau8geßt. ©a8 ©enfen bejießt rtaeß

nomene

Vlaßgabe ber

ißm probujierten formen ge»iffe Phänomene #on f i cf) a u 8 ba8 befteßenbe

Pott

aufeinanber, oßne baß e8 baburtß

Verhältnis fonfret beftimmt. lung beS VesugeS Oon

Phänomene

©8

felbft fieß

»a8 burd) bie Verfiel* unb hat bloß bie Aufgabe, bie

»artet ja ab, ergibt

in foltße “Sejiehungen ju bringen,

feit erfitßflicß

»irb.

©a8 Urpßänomen

ift

baß ihre ©efeßmäßlg-

mit bem objeftioen «Hatur»

gefeß ibentifdß.

©aS $ßpu8

nun ba8 Urphänomen ift für bie uttorganifeße Vielt, ift ber für bie organiftße. ©er $ßpu8 tft fein einzelnes ftnnlicßeS

Sebemefen, audh fein eingefrorener “Begriff, fonbern eine flüffige gei*

S orm bie unenblid) »iele lebensfähige ©eftaltungen an« nehmen fann, fo »te ba8 “Uaturgefeß unenblidh »iele einjelne ©rbem allgemeinen ©ßpuS, »eldjer nur bte ftig*tbeelle

,

feßeinungen regelt. “2Iu8

innere ©efeßmdßigfeit feiner eigenen Stelle beftimmt, fönnen bie be»

formen abgeleitet »erben burd) eine r a t i o * nelle Organif. Unb bie in ber ©rfaßrung auf tretenben organt* Vkfen müffen bann mit irgenbetner foltßen “JlbleitungSform fonberen organifeßen

ftßen

3 ufammenfallen.

Um

ble

©ßpen ber organtfdßen

eine »iel intenfibere

©ätigfelt

V>elt

3

u

finben,

muß ba8 ©enfen

entfalten af8 bie, »elcße genügt,

63

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(Eriffen

-Kicfjarb

um

ilrpbdnomene ober Aaturgefetjc ber unorganifdben A3elt

bie

Alan fann

erfennen.

fagen, baff bie gntuition, »el<be baS

jur ©rfenntnt 8 ber unorganifdben Aatur entfaltet, nur

3u

Stufen

formal

ift,

Sinne ben 3n^alt liefern. 3ur Aufftnbung eines S^puS in Aatur muff aber bie 3 ntuitton t»icl mefir Inhalt« Sie muff burd) probuftibe Sätigfeit auf fiel) nehmen, bie unorganif<f>e 'Jlatur bie Sinne beforgen, b. b- baS ©en-

»eil bie

ber organif<f>en 1

id) »erben.

toaS für

anfebauenb

fen muff

3ntuition, bie

ge r u n g f>

a

f

t

e

n

fidf)

So fommen

toerben.

Dom ©enfen

nid)t

enb toerben,

um

ber menfdE)[id>en ftebt

menfcblicben

im

einer

S tei-

fdEjon

f

n

e

tdtig-anfd>au-

baS Akfenbafte in ben organifeben formen

greifen, fo gilt bieS offenbar noch mefjr,

©bpu 8

3u

t)ier

fommt.

3 u|tanbe

Aluff fomit ba 8 ©enfen (ober bie UrteilSfraft)

tiiS

mir

abtoenbet, fonbern burd)

ber ©enfrräfte 3 ur probuftiben Anfcbauung beS A3 e

Seele ift

B AidE>t

fid»

um

3 U er-

bie ©rfennt-

bon ©tn 3 elformen gegenüber.

no<b einer Aelbe

3”bibibuum

(£tn 3 etoefen tätig.

»enn eS

ober beS menfdfjiidjen 34» f>anbelt. ©er

3m

baS Altgemein-ltmfaffenbe unmittelbar eine AuSgeftaltung fetner 3bee ift baS

menfdf>Iid>e ®in 3 el»efen, fonbern bie AuSgeftaltung berfeiben. AJaS ber ©etft als (Einheit in ber bielgeftaltigen 2BirF[idE)f«it ftnbet, baS muff er in feiner <Etn 3 elf>eit aI 8 unmittelbares ©afein finben. AJaS er ber Aefonberbelt alS Allgemeines gegenüberftellt, mu| er .

.

.

I

feinem 3«bibibuum als beffen AJefcn

felbft

(®runb-

3 uerfennen“

3n ber menfdf)[id>en A«r» baS Allgemeine unmittelbar inbibibuell, unb baS

Itnten einer ©rfenntniStbeorie ufto. S. 81). fönllcbfeit muff

3nbibibuelle ebenfo unmittelbar allgemein »erben fönnen.

aber nur burd) fenntniS

Sdttgfeit gegeben, unb

fommt baber

eigene ©dtigfeit 3 uftanbe. ft

e 8 'prin 3 ip, toaS

©aS fann

bie pffybologifdbe <Er-

bureb ein Vertiefen be§ ®efet}e8 in feine

JyidF>te

gür

bie

Af b <b 0

babin formuliert

infofernc ©jiften 3 bat, “18 er

1

0 g ie gilt alS

E>at, baff

ober»

ber Alenfcb nur

©aS bei&t. bi« ©eifteS mu§ er burd)

fie ficb felbft 3 ufd)reibt.

©igenfd>aften unb fjdbigfeiten bei menfdjHcben betouffte ®tnfid)t in fein eigenes

AJefen

frei in fid> fet)cn.

©ie ©r-

renntntS fulminiert in freier SetbftDertoirfIid)ung.

©le ©rfenntniS febern ber

Aatur

ift

eine ©ättgfeit, bureb bie bie inneren ©rieb-

bewufft ober offenbar »erben. Sie

ift

eine

AuSetn-

64

i

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Steiner unb bi« BbUofoPbie

«nberfegung ber Statur mit

lief)

felbft,

bie

ft<f>

im Bewugtfetn be3

Blenfcgen abfptelt, unb burd) bi« ihre wahre ©eftalt unb feit

boüenbet, bie BMrfIicf>feit ^aib fi<f>

B3 irfltd>«

3utage fommt. Ohne bie (Erfenntnig wäre ber B3eItpro3eg un*

unb ftumm. 3>er B)eltpro3eg

fegt

in ber bemühten (Erfenntnigtättgfeit be§ Btenfcgen fort, aber auf

bag Blätterbafetn ber “Pflan3e flcf> in ber “Blüte fortfegt. (Durch freie Xätigfeit bringt ber Btenfdh im (Erfennen bie Batur 3um Bbfdhlug. Unb wenn biefe Sätigfeit fi<f> in ft cf) etner höheren ©tufe, wie

f

e

l

bor.

b

ft

bringt

bertieft,

Ober

3U ben wahren Quellen ihrer Jretfjett

fie

gewinnt bie

richtiger: fie

Berwlrfltchung

“Ulöglicfjfeit einer

ber Jreihcit ober einer freien ©elbftberwirflichung.

3m

3»eiten

Sleile

^iIofopf>ie ber greifjeit“

ber „^5

toirb

bag gretfjeitgproblem in Berbtnbung mit ber Btoralphtlofophie be» banbelt. (Die berfdjlebenen Btotibe, Sriebfebem

unb

(fyiraftcrologi*

bem menfcf>ltd)en ganbeln 3ugrunbe Hegen, unb eg wirb ge3elgt, bag bie wahre, frete ©tttlicg«

fegen Einlagen, welche

werben fett

beurteilt,

ntgt in ber Befolgung allgemeiner

folcge

Bormen

ftcl>en

Bonnen

,

fonbem

Itdjen ©eifte aufleudjten

banbeit,

benn

in ber Berwirfltcgung fonfret»

moraltf<ger 3ntuttionen, welche für ben einselnen

Bormen

befielt

noch tn einem aöftrafNäugerlichen Berfjdltnig

3u bem inbibibuellcn ©eift

5 all

im menfeg»

müffen. BJer nur nadj beftimmten

ftttltdjen

ber berwtrfUgt nur bie in feinem Btoralfobej

ftebenben Brin3ipien, nld>t

ficf> felbft.

(Die

wahrhaft moraltfcge §anb-

lung entfpringt nicht einem bon bomheretn auf befrtmmte (Erlebniffe

be3ogenen ©ittli^feitgprinsip, fonbem etner reinen gntuttion, welche fidh

am

Objeft, i<h

ein3elnen Jall ent3ünbet

unb

fi<h

auglebt in £ ie

bag burch bie ganblung bcrwtrf liegt werben

meiner

banbeit.

3u biefem Objefte

fiiebe

Btan fann

folge,

bteg einen ethifegen

bin

ich

foll.

be 3u bem Bur wenn

eg felbft, ber

3 nbiolbu aIigmug

nennen,

wetl bag Btaggebenbe im Buffinben bon entfpreegenben, gan3 inbi*

Btan muh aber berftehen, bag wtr ung hier auf einer moraltfcgen §öge beftnben, wo ber 3bbtbibuallgmug nidht ShaoS ober Krieg bebeutet, weil bie reine 3ntuitlon ung mit

bibuellen Sntuitionen befteht.

einer

3beenwelt

wenn fie mug alg im

ift,

berbinbet, welche in allen Btenfcgen eine (Einheit

fi<b

auch in

anberen.

bem einen Btenfcgen anberg augleben llnterfegieb 3Wtf<hen mir unb meinen

„©er

65

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e

‘Kicfwrb

aiitmenfchen

liegt

burdjaub

(griffen

ntdf)t

barin, bajj toir in 3©ei gan3 »er*

d>iebenen ®eifteb©elten leben, fonbem barin, baj} er aub ber unb ge* meinfamen Obcentoelt anbere 3 ntuitlonen empfängt alb id>.“ ,^Iur ber fittüch Unfreie, ber einem aaturtrieb ober einem angenommenen

f

^3 fli<f)tgebot

ben “üTebenmenf^en 3urü(f, toenn er uid)t bem

folgt, ftöfrt

bem

gleichen gnftinft ober

®ebot

gleichen

23er

'

folgt.“

mirflid)

aub

ber 3becn©elt fdjöpft, ©irb fich baburd> harmonifd) in bie (Sei* ftebtoelt einfügen, ©eil er ein ®lteb ber gemeinfamen Obeetiroelt ln»

bibibualifiert,

burch b

t

e

f

e

l

b

Sätigfeit, bie er

ber •Richtung auf bab 'allgemeine aubübt.

In

fjanbeln nad) natürlichen Trieben

ganbeln nach

ftttlichen

3ur ©ähren, freien

btngt, ©eiche fich über flttlichen

Scheuen

finb nur nottoenbige aorftufen SHe aertoirflichung biefer ölttl ld>feU

SZÖir

moralifchen

^3 f>antafi« be*

bab abftraft*moralifche SJenfen 3um fonfret»

f

bertoirflichen.

ahantafle

„SHe “Jlatur macht aub

ein aaturtoefen, bie ®efellfd>aft ein gefetfmäjjtg

blofj

hanbelnbeb. Sin

im Srtennen

€>ab automatifdje

unb bab gehorfame

erhebt. “Rur burch eine folche moralifche

fann ber aienfch feine Freiheit

bem aienfchen

Onftinften

formen

'Sittlichfeit.

burch bie ®nt©idlung unfrer

ift

unb

re

i

e b aJefen fann er nur aub

fich felber

machen.“

fc£en : §ler heben ©ir eb mit einer auffaffung beb 3>enfenb

3u tun, ©eiche nicht bei ocrbünnten, lebenbfremben abftraftionen alb ben

hö<hft«><

bie

im ®enfen liegenbe fonfret-fcheuenbe

bab

toirfliche l’eben hineinführt.

'Setätigungbformen beb S>enfenb ftehen

®b

bleibt,

fonbem

Straft auffucht, ©eiche in

©irb bem 3>enfen ein Snttoicf*

lungbtoeg angetoiefen, ©elcher nicht 3ur abftraften 3foliertheit oon ber

fonbem 3U einem ©achen unb tätigen ajahmehmen ber tretbenben akltfräfte führen muff. llnb bie 3ntuition, bie hier lebettbig

IDelt,

aub bem ®enfen ©le

fie

eb bei

$>enfen ruhenbe,

heroorfpriefjt,

ift

feine nebelhafte ®efühlbintultion,

§enri aergfon fich fcLbft burchfichtig

©erben muff, fonbem bie im unb ihrer felbft mächtig gewor-

bene ‘JDahrnehmungb- unb aetätigungbfraft.

3>iefe 3 ntuition ©irb

©eiter

innerlich

mit ber Freiheit »er*

bunben, bie baburd> »er©irflid)t ©irb, ba& ber atenfch feine

s

}Jerfönlichfeit

atobuft

erhebt

3U

alb

Uaturprobuft unb alb

einer

in

©abrcr

fi<h

über

gefellfchaftlicheb

Srfenntnib

©urselnbeu

66

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r ©tccncr uni)

(d)öpfertfcf)cn

Uugübung

bic

ber ©eiftegtättgfeit.

grei ®trb

man nur

burd) ein inneres (£r»acf>en, bag jugleicf) bie ©eelentätigfeit ju

einem höheren Utoeau erleben muff. Unb nicf)t

bie

grage

ein Utenfd), ber in biefer UJeife innerlich

3ugleid) einer

entfielt:

to i r f

I i cf)

UJirb

cr»acf)t,

neuen unb höheren U)elt gegenüberfteben? Uöerben

nic^t bie ©eiftegfälngfeiten, ©eld)e

beu Utenf<f>en innerlich befreien,

jugleid) feine ßrfenntnig erhöben

unb eroeitem? ©ie§

3um Sran83enben3problem, zigen UJelt, bie

führt

un2

3ur grage nach ber ©rfenntnUS ber gei-

ber ge»öl>nlichen ©rfenntnig Perbtrgt.

fich

ÜBenben mir ung nun 3U bem metaphhflfchen Problem ober bem fo ift eg Pon pornherein flar, baß au8

Sranf3enben3 problem,

einer folchen UhHofophie heraug fein Berfudh gemacht »erben fann,

Problem burch abftrafte ‘SegriffSfonftruf Honen 3U löfen. U>enn eg eine ‘©eit gibt, »eiche jenfeitä ber ge»öhnlichen (ErfenntntS burch ©tnne unb Uerftanb liegt, fo muff eg möglich fein, burch

biefee

‘üöeiterentoicflung ber

t

ä

blegfeitige oer»anbeln.

t i

g e n ©rfenntnigfräfte biefe Uklt in eine

©ie

3enfettigfeit biefer Uöelt

fann ja

nicht

barin liegen, bah »ir real pon ihr auggefchloffen finb, fonbern nur barin, bah »ir unbemufjt unfere forftnährenb ftattfinbenbe “ZBechiel* beroufjte Uuffaffung auglöfchen. ©ag tätige ©rfennen hat ja bte Uufgabe, biefe Uuglöfchung augsuUnb »enn »ir bie8 für unfere UJelt burch bte begriffe unb

»irfung mit ihr für unfere

glelchen.

gbeen be8 ge»öhnli<hen ©enfeng tun fönnen,

fo liegt offenbar bie

Utöglichfett offen, auch »eitere tätige <£rfenntnt 2 fräfte 3u enttoicfeln,

burch bie bie fogenannte jenfeitige UJelt erfennbar »erben fann.

A

priori

fönnen feine ®ren3en für bte ©nttoicflung ber tätigen Cer» 'Ulan fann aber nicht erttarten,

fenntntSfräfte aufgeftellt »erben.

ba§

biefe <£nt»icflung

Pon

felbft ftattfinben toerbe.

©enn Pon

ber paf»

UJahrnehmung auS fommt man nur burch Unfpannung ber ©chon um baä ©enfen über bte bloß formale 3U einer mehr inhaltlichen gn» ftben

©eelenfräfte »eiter in ©rfenntnig unb Ctntoicflung.

tuition 3u erheben,

©aß

ift

ja eine intenfiPe ©ätigfeit nottoenbig.

e8 eine UJelt gibt, »eiche

Utmuhtfeing perbirgt, geht felbft h«ri)or.

Ulan fann

fich

fcf>on

bem ©rfennen be8

g:ttöhnlichen

au2 bem Sranf3enben3bebürfnt8 mit bem ®r»

btefeg ©ranf3enben3bebürfnig

fennhtigbebürfnig beg ge»öhnlich<n Uewufjtfetng pergleichen.

UJie

67

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Ricbarb

mehr

btefeg

We

pafftb

Sriffen

eingefcf>ränrte (Erfenntnigbebürfnig

barauf beutet, baß

gegebenen ©tnne 8 pf)änomene nur eine

feit ftnb, »e[d>e

burd) 'Begriffe

unb

fjbeen

a

f)

l

b

BHrflich'

e

ergäbt »erben muß,

beutet bag »eitergehenbe SranfjenbenjbebürfntS barauf, lieferet (Erfennen ber Bäelt reich

nur

erreicht

fo

baß etn

»erben fann, »enn ber Be*

beg gewöhnlichen Beroußtfetng Übertritten »irb. ©tefeg Sran-

f3enbenjbebürfniS ruft aber biete Säufdjungen fjerbor, »eil

man ft

noch nicht flar gemacht hat, in »eld>er Dichtung unb BJeife eine ge*

funbe Befrtebigung beäfetben gefucht »erben muß. allerlei

tinle

Surrogaten

(£3 »irb mit

eg bon ber gefunbcn (Entwirf lungg-

abgefpeift, bte

ab in Sadgaffen ober Bb»ege hineinführen, unb bie ihre »obre

unbewußte Quelle

haben in bem gurüdweidjen ber Seele oor ben Bnforberungen, »eiche bag (Er»ecfen ber tätigen, überfinntichen Sr* fenntniSträfte

an

fie ftettt.

®te Batur»iffenfchaft »irb

— »ie »tr

fcßon angebeutet haben

burch eine limfehrung biefeg ©ranf3enben3bebürfntffeg ba3u berführt,

Bewußtfeing mit feinen Sinnegwahr* nehmungen unb Berftanbegbegriffen tiegenbe BJett alg eine fotche 3u benfen, baß btefe Sinneg»ahrnehmungen unb Berftanbegbegrtffe eigentlich atg et»ag gan3 llnerflärltcheg unb linmögllcheg aug ber

bie jenfettg beg gewöhnlichen

hinaugge»orfen »erben müßten.

tBelt

3n

feinem Buch

„Born

Blenfchenrätfel"

3elgt Steiner tn etner glänsenben BJelfe,

bte Baturmiffenfchaft

aug

hott,

bag burd)

fann. Oft

feine eigene

ja bargelegt

tft

ihrer

legt,

Bkfenheit gar

nicht beobachtet

»erben

»orben, baß bte IDelt, »eiche bie Batur*

»tffenfchaft unferer tönenben

»elt 3ugrunbe

baß

Beobachtung heraug etn BSeltbilb

unb farbenglüljenben BJahrnehmunggftnfter* ift. Bber Steiner betont mtt in einem Sinnenmefen fehe nur bie Sache Mit

„ftumm unb

Bklt auch außerftanbe ift, ©öne unb fjarben herborjubringen. „Btan baß

“Recht,

biefe

allen Seiten fo,

man

»irb f<hon finben:

fie 3eichnet:

etn BJefen et»ag erfahren,

liehen

maßen fie

unbefangen an;

»ie bie Baturwiffenfehaft

malg

Borftellunggart bort,

»oßer ber

»irb ohne alleg bag

»ahrnehmbar

ift

btefer

B3 äre bte B5elt

20elt ȟrbe ntc*

naturtoiffenfchaft*

allerbingg tn ber BVirflichfett ge»iffer*

Bleutet) feine

Sinneg»elt »ahrnimmt ; allein

»oburch

borgeftellt,

fein fönnte.

bon

©ie BJelt ber

Bktg

fie

für irgenb ein

btefe Borftellunggart

bem

Bkfen Eicht,

08

l

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8

Me

©feiner uni

B&tlofopbtt

bem Son, ber ©drme jugrunbelegen mu|, bag leuchtet ntcf)t, tönt nicht, ©drmt nicht“ (Born Blenfchenrdtfel, ©. 218 ). Unb ©eil biefe tranf3enbente ©eit, tocldje bie Uaturwiffenfchaft fomit ln ein ©ebtet j

e

nfc

beg gewöhnlichen Betoujjtfeing Derlegt, in ber Btef)tung

i 1

ber paffiDen ©afjrneljmbarfeU projisiert ©irb, al§ materiell, ©dhrenb

erfefjeint fle

nottoenbig

unb nur

burcf) gei*

in ©ahrfjeit geiftlg

fle

Ift

erfannt »erben fann. “Hur ©enn bag ©eltbttb, ba8

ftige Sdtigfeit

aug ber naturmtffenfchaftlichen Borftellunggart l>ert>orgef)t, ,fo gebaut wirb, baj} in ihm ein ©eiftigeg lebt, bag al8 ©eiftigeg 311m Btenfcf>engeifte fpri<f>t in einer Urt, bie erft

©ufjtfein erfannt ©irb,

Sranf3enben3

ift

Bewujjtfeing 3u

nur

tfjre

Don bem fcf>auenben Be-

nur bann ©irb biefeg ©eltbilb in feiner ‘Be-

rechtigung Derjtänblicf)“ (a. a.

0 6. .

252 ). 3He

natur©iffenfcf>aftlicf)e

ein Berfucf), in ein ©ebiet jenfettS be8 ge©öf)nli<f)en

fommen

mittelft intelteftueller

Berechtigung haben,

©enn

Operationen, ©eiche

basu bertoenbet ©erben, ben

fie

gefchmdhigen 3ufantmenhang ber ©innegphänomene beg gewöhnlichen

Be©ufjtfein8 3utage su bringen.

formalen

Intuition ftehen unb

Blan

llrgeftalten ber

3n

bleibt noch f*i ber blofj

einmal 3u jener aftt»

fteigt nicht

fchauenben Urteilgfraft empor, ©eiche nötig

organifchen ©eit 3U

ift,

um

bie Stypen ober

erfennen.

einer anberen Bid)tung ©irb bag $ranf3enben3bebürfnig ge-

tdufcht,

©enn

ber Bienfeh glaubt, burcf) mpfttfehe ©efühlgerlebniffe

3>er Btpftifer meint in bem ©efühlgnebel, ben er in fich felbft er3eugt, baburch, ba| er fief> Don ber ©eit beg gewöhnlichen Betoufjtfeing surücfjieht, etne höhere, überfinnliche ©rfenntnig 3« befi^en, ©dhrenb er fich nur in etnen Schleier gehüllt hat, ©elcher ihm bie ©af>re ©irflichfeit berbeeft. ©r eine höhere ©irflichfeit erfennen 3« fönnen.

bem 3 <h fret geworben 3U fein unb in einer felbftlofen fjtngabe an bie ©eiftttelt mit biefer Sing geworben 3U fein. 3 « ©ahrhelt hat er nur fein Bewufjtfein Don bem 3 <*> Derbunfelt unb lebt unbewußt gerabe gan3 im 3 <h- Statt au8 bem gewöhnlichen

glaubt „Don

Bemustfein 3U ertoachen, 3urücf.

©r meint

fällt er

bie Bdtfel beg

in ein trdumerifcheg Bewufjtfetn

©eing

gelöft

nur ben ©eelenblicf Don ihnen abgewenbet

3U haben, ©dhrenb

hält,

©r

hat

er

bag ©ofjlge»

fühl ber ©rfenntnig, ©eil er bie ©rfenntntSrdtfel nicht auf fich laften fühlt,

©ag

erfennenbeg

,

©ahrnehmen“

ift,

fann nur im ©rfennen

69

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Bicbarb

(griffen

ber ©inne8»elt erlebt »erben. 3ft eg b a erlebt,

bann fann eg »eiter

für geiftigeg TOafjrnefjmen gebtlbet »erben.

3^* «u»n fid) bon btefer

Brt beg 5Daf>rnet)meng

man

3urütf, fo

beraubt

munggerlebniffeg gan3 unb bringt

fid)

erlebeng 3urü<f, bie »eniger »irfltd)

ift,

‘Jüan

ftef)t

fid)

beg Böahrneh-

auf eine Stufe beg Seelenalg bie Sinnebtoaf)rnebmung

im Bid)t-(Erfennen eine Brt ©rlöfung botn ©rfennen unb

glaubt gerabe baburd) in einem f»E)cren ©eiftegsuftanb 3U leben.“

(Born

S. 253

<

2HenfdE)enrätfel,

Btan fann

f.)

ber Bletnung fein, baß biefeg Sranf3enben3bebürfnig

unbefrtebigt bleiben muff, »eil ba8 menfd)lid)e Srfennen ge»iffe

©ren3en

nicf)t

su überfd>reiten bermag. Bber Steiner

3eigt,

rabe biefe ©ren3en beg ge»öhnlid>en Srfenneng, »enn

höheren geiftigen

Böahrnehnieng

»o

fie

bie

»enn

bergtetdjen mit Beulen, bie ein blinber Blenfd) fi<h fd)!ägt,

an

SDänbc eineg gefd>Ioffenen Baumeg

bie

bag ge-

aufgefud>t

©ntoidlung eineg einfegen fann. ‘Silan fann fie

»erben, f03ufagen auf fünfte bmmetfen,

anftöjjt,

er

»eil er nocf> nicht

gelernt h«t, fid) mittelft beg ©aftfinneg 3U orientieren, ©urd) fold>e

Beulen alg

3 «rücff<|)Iäge

ber

B3 trfltd>feit

fann er aber lernen, ben

©aftfinn 3U enttoideln 3ur feinfühligen Orientierung.

rabe ba,

So

fann ge-

»o bag ©rfennen beg ge»öhnlid>en

ftögt, ein tätig-geiftigeg

Beteufjtfetng an ©ren3en BJahrnehmen ent»idelt »erben, bag über bie

Sinnentoelt ginaugführt. ©iefe fjrage «ad) ben ©rfenntniggren3en führt ung ja eigentlich immer bon bem $Ba8 ober bem ©egenftanb beg gemögnlichen Be* »ufjtfeing ab 3U bem B3 ie feineg ©ntftegeng ober Be»ufjt»erbeng. ©ie Sinneg»ahmehmungen alg ©egenftänbe, ihren Inhalt unb ihr gegenfeitigeg Bergältnlg fönnen »ir mit unferem ge»öhnU<hen Be»ufjtfetn erfennen. Uber » i e fie entftegen ober ung 3um Be»ujjtfein fommen, bag ent3ieht fid> auf bem entfeheibenben fünfte unferer Buffaffung. Biegt nur »ie bag Bugere 3u einem Qnneren, fonbem auch toi« bag 3«ncre 3« einem Pufferen gemacht »irb, ift ung ein Bdtfel.

unb

B3 ir ftehen mit unferem Be»u[jtfein Bber bag

fache.

hüllt.

©agfelbe

B

3 ollen.

B3 ie

ihreg

bor ber bDllenbeten ©at-

3 uftanbefommeng

gilt für bie Borftellunggtätigfcit,

©ag

Beobachtung unb

i

e ihreg

3eigt in

ift

in

©unfel ge-

bag ©enfetr, fühlen

Be»ujjt»erben8 ent3ieht

un»ahrgenommene Begionen

fid)

unferer

hinein, non

70

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1

ötciner unb bie

S)3I}tiofopf>ie

priori fagen fönnen, baß fie nid>t maßrneßmbar gemadßt ©erben fönnen. ^Ran befinne ficß 3. 'S. barauf, ©ie ficß bag 3Daßrgenommene 3© bent Xlnrnafjrgenommenen int 3) e n f e n berßält. Normal ift bag ©enfen auf einen beftimmten (Segenftanb ober ein befümmteg 3* eI gerietet, nicßt auf ficf) felbft. ©ag ©enfen

bene« ©ir bocß

»ergißt

auf

ober

felbft

ficf)

um

aug,

nicßt a

löfcßt

fidf)

gleicßfam

für bag 'Seaußtfein

felbft

in bcn (Segenftanb 3© berfenfeit. <£g

ficf)

ann

f

jebocß

ficß

ficß felbft

rieten, 3unäißft fretltcß nur alg fcßon »ollbracßteg Stu-

©ie eg

aug ber (Erinnerung 3urücfftraßlt. 311 g gegen» ©enfen entjießt eg ficf) nocß ber 'löaßrneßmung. ®o ift

fen, fo

©ärttgeg

fid)

eg aud) mit allen übrigen Seelentätigfeiten. Sie ftraßlen gleicßfam in

bag sBe©ußtfein hinein aug einer “Region,

bie eben b

u

r cß

‘üemußttoerbcn für bag 3©ftanbe gefommene “Betoußtfein b e ©irb.

'Bie [leicht

am

allermeiften gilt bieg für

bag 3

“JBir

<f).

r

bag

bed

t

fönnen

eg aug unferem gemößnlicßeit ©acßen 'Beroußtfein ßeraug nicßt er»

Utib

ßafcßen.

©0

ift

bicfeg

3 «ß ©äßrcnb beg Scßlafeg ?

31

1

e

Seelen»

tötigfeiten beg geroößnltcßen 'Be©ußtfeing unterliegen offenbar ge*

©iffen 33 ebingungen beg “Betoußtoerbeng, ©elcße

f

0

©0ß

l

bag äußere

©ie aud) bag innere Seelenleben in bie ©imenfionen

SBeltbitb

binein3©ingen, burcß bie unfer ©acßeg ©agegleben beftimmt ©irb.

©ie äußeren Sinnegpßänomene ©erben burd) b

gungen

bie

befcßränft,

fdjränfen.

©aßer

ift

berfucßt,

ffiiffenfcßaft

e

i

f

e

l

b e n “Bebin»

aud> unfere inneren Seelentätigfeiten be»

eg ein bergeblicßeg Gemäßen,

©enn

bie

3tatur-

mit ben firfenntntgmttteln beg ge©ößnllcßen

Betoußtfeing ßinter bie Sinnegmelt 3U fommen.

©ag

fann nur ge»

fcßeßen burcß Übertoinbung ber S&ebingungen, ©clcßc gleicßseitig ber

äußeren Stnnen©elt auf ber einen Seite u n b ber inneren Seelen* ©eit auf ber anberen Seite 3ugrunbe liegen.

Unb

Jollen blefe ’Bebtn»

gungen übertounben ©erben, bann müffen bie fyunftionen, burcß bie biefe getoößnlicße Sinnen» unb Seelentoelt 3uftanbe fommt, ba angefaßt ©erben, too fte glelcßfam in btefe “JBelten ßtneinftraßlcn, n i cß t ba,

©o

fte

ßaben unb in ißren gefommen finb. ©. ß. ©ir aug ber gettößnlidßen Sinnen» unb Seelenmelt ßinaug,

fcßon biefe “SDelten ßer»orgebra<ßt

“JBtrfungen ge©iffermaßen 3ur “Buße

fommen fo

nicßt

lange bie Seelentätigfeiten in einer folcßen “Rtcßtung berlaufen,

baß baburcß

biefe

3Belten mit ißren

eigenen

©egenftänben unb 71

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Ricbarb

Griffen

3t«Ien nur ftdrfer unb einbringlicf)er »©erben. bie ©eelentätigfeiten auf ihrem

galten unb

in eine

f

o

Wege

muß

"Jüan

fojujagen

tn btefe Welten hinein

auf*

e RtdE>tung btnelnleiten, bajj fie j»un

I df>

WaljrnehmenS

machen eines getftig*tötigen

©r*

führen fönnen. KteS

fann offenbar burch 6eeienübungen gefdjehen, bte für fürjere Seit bie ©eelentätigfeiten »on ber gewöhnlichen Richtung ablenfen,

unb

bie für

bag getoöhnltche Retoufjtfein

Übungen,

nicht fcf)äblich, fonbern

„W

©feiner in feinem Rucf>e

u>el<f>e

i

©rfenntniffe ber höheren Welten?“ unb in befcfjrieben f»at, unb man roirb e8 au8 biefem

anberen ©eftdjtä*

eine mirfüdje Sranfjenbenj auS

punfte einleudjtenb finbeit, baff

fie

ber geffiöimlid>en ©innen*

©eelenroelt beroirfen fönnen.

unb

etne $ranfjenben3 3U erreichen

miffenfd^aft ober

fucf>t

Wenn

burd) bie in ber Ratur*

^tlofop^ie üblichen Rtethoben, bann

einem Rtenfchen, ber in einem

man

erlangt

e

©Triften

man

um*

‘Jüan ftublere unbefangen bie Seelen*

gefehrt nützlich fein fönnen.

eingefcf>loffenen

‘Raume

gleicht

man

oerfudjt, burcf)

Wänbe unb Rlauem herau83ufommen, ohne 3U bemerfen, bag hinter ihm immer eine Kreppe unb Kür ift, burcf) bie er hinaus* gehen fann. Ruf baS © u b j e f t unb feine Kdtigfeiten muß man baS Rugenmerf richten, wenn man hinter bie ©innentoeit fommen will. bie

RefonberS muff baS ben.

Kenn

eS

ba§

roirb

Kenfen

nehmenb. felbfttdtig

„<£8 ift,

3> e

n

fe

n ©egenftanb ber Rufmerffamfeit

»©er*

ein RetoeiS bafür, baf» nicht nur ©innltd>e§, fon*

ift

bern auch ©eiftigeS

ift

roahrgenommen »©ahrnehmenb

eine

unb eS

unb

Wahrnehmung,

ift

»©erben fann. 3»©ar

RIS

intutti©

überftnnllch

in ber ber

»©afjr*

Wahmehmenbe

eine ©eibftbetdtigung, bie 3uglei<f> »©ahr*

genommen roirb. 3m tntuitl© erlebten Kenfen ift ber Rtenfch in etne Kie geiftige geiftige Welt auch a[ 8 Wahrnehmenber Perfekt WahmehmungSroelt fann bem Rlenfchen, fobalb er fie erlebt, nichts .

fJrembeS

fein, weil er

im intultlben Kenfen

baS rein geiftigen ©hnrafter

W

.

.

ein ©rlebniS h at

trügt“ (Rhtlofophie ber fjreihett

,

©. 267).

Reblngungen beS ReroufjttDerbenS ©eranfert finb, burch gewöhnliche ©innen* unb ©eelemoelt 3uftanbe fommt, baS

o bie

toeiche bie ift

fcf>on

nicht fcht©er

3U

erfaffen. 3>ie Raturroiffenfchaft 3eigt ja,

unfere

©innegnxthmehmung

unfere

leibltcheOrganifatton

rote

bah f©n»hl

unfer innereg Seelenleben burch bebingt finb. linfere Refchrätv

72

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.

Me

©teiner uni

fung auf

bie gewöhnliche

'P&iloiopM«

Sinnen» unb Seelenwelt wirb

Unb

'Ubhängtgfeit Bon biefer Organifation bewirft.

burdf> unfere

bie Überwin-

bung ber 53ebtngungen Be8 gewöhnlichen IBewufjtwerbeng fann baJjer näher beftimmt imerben alg eine Uberwlnbung unferer Ulbhängigfeit bon ber leiblichen Organifation. 'Ulan mufe ein geiftigeg ©Jaljmeb» men entwicfeln, bag fich n i <h t auf bie leibliche Organifation ftütjt. 3>ie8 fann nur aI8 ein <£ r w a d) e n aug ber gewöhnlichen Sinnen» unb Seelenioelt bejeidhnet ©erben, ähnlich unferem (Erwachen 3 um gewöhnlichen Ceben au8 ber Sraumwett beraub. 3>enn bag höhere 53ewuf;tfeiu Berhält {ich 3 U bem getoöhnlichen ‘Semufstfein, aub beni eg erwacht, wie bag gewöhnliche Sewufctfetn

bag

unb

ja feiner felbft nicht mächtig

3>le

jum Sraumbetougifein,

fich nicht burcf>f ichtig

ift.

©bhängigfeit unferer gewöhnlichen Sinnen- unb Seelenwelt

Bon unferer Cetbeborganifation

ift

nur

biefe

fommt nämlich

nicht

eine Satfache.

Satfache richtig }u beuten. 3>te ©bhängigfeit

(£8 gilt

bag unfere ßeibegorganifation biefe Sinnen» unb Seelenwelt probu 3 tert, fonbern baburch, bag bte ßeibegorgani* fation aI8 eine Hirt Spiegel wirft. 5lu8 ber tranf 3enbenten, Bon baburcf) 3 uftanbe,

unferem gewöhnlichen ‘Sewupfein unwahrgenommenen bie

wahre

Seele, ober bag

ßeibegorganifation hinein,

Spiegel biefe Strahlen

wahre

unb

535elt,

fenbet

Strahlen in unfere

3<f> feine

iitbem bie ßeibegorganifation wie ein

Sp

alb

3 urücfwtrft, entfteht

e

i

ge

l

b

1 1

b bie

gewöhnliche Sinnen» unb Seelenwelt.

3>. h-

Bon ber wahren TOelt nur, wag

burdj bie ßeibegorganifation

fann,

fptegeln

wahre nicht 3

3df),

um

unb

fich

bie

Sinnenwelt enthält

bie gewöhnliche Seelenwelt enthält nicht bag

fonbern nur ein Spiegelbilb begfelben.

geiftigett

(Erwachen gefommen

So

lange bag 3<h

fann e8 mit einem ©len-

ift,

unb fo in ift, bag er fich felbft unb feine wirtliche Umau8 feinem 'Sewufjtfein auglöfdht. ,©3er meint, er fehe bag wir fliehe Seelenleben, wenn er bie

fchen BergUchett werben, welcher bor

einem Spiegel

ftef>t

fein Spiegelbilb Berfenft

welt Bergiefjt,

©ujjerungen ber Seele burch ben ßeib beobachtet, ber gehler befangen, wie einer, ber glaubt,

bem Spiegel

herBorgebracht, Bor

bem

f

er

e

i

n

e

fteht,

©e

notwenbtgen ©ebtngungen enthalte, burch bie fetn 55 3>a8 menfchllche Seelenleben mufj,

um

in bemfelben

ift

ft

a

1 1

werbe Bon

weil ber Spiegel bie i l

b erfcheint

.

innerhalb ber Slnnegwelt fein

73

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;

Kidjarb

U

Böefen Doll

3

mufe eg tm

Bemüht fein

erfüllen, ein 33

i l

Srtffcn

b feineg BJcfeng haben. 3Hefeg “Stlb

haben;

fonft

mürbe eg

3 mar

ein 3>afein

haben, aber bon biefeni 3>afein feine Borftellung, fein H3tffen. SHefeg

b

i l

bag

,

int

gemöhnlichen Bemufjtfein ber Seele

bölltg bebingt burd> bie leiblichen 'löerfjeuge.

ba

nicht

aber

fein,

bu

r

cf>

mie bag Sptegelblfb

biefeg

33

i l

nicf>t

Ohne

lebt,

nun

ift

mürbe eg

biefe

Wag

ohne ben Spiegel.

b erfdjeint, bag ©celifchc

felbft,

ift

feinem SBefen nach bon ben geibegmerfen nicht abhängiger, alg ber oor

bem Spiegel

6eelc

ift

ftehenbe Befchauer

bie

‘2Ii<f>t

bon ben 2 eibegmerf3 eugen abhängig, fonbern allein bag

gemöhnlicheBemujjtfeinber fann

bon bem Spiegel.

alfo nicht in

Seele.“

„3>ag Böefen ber Seele

bem gemöhnlichen Bcmußtfein gefunben merben biefeg Bemugtfeing erlebt merben“ (Bom

außerhalb

eg mufj

THenfchenrätfel, 227—8).

So

man, mie aug ben pF)iiofopt)tfcf>en Boraugfeijungen Stet* eröffnet 3 U einer ©eiftegmiffenfd>aft, meid)« aug BJahrnehmen beg höheren Bemujjtfeing her* 3>iefeg geiftige B3ahrnef>men ftellt fich bann bon ber oberen

fieht

nerg ein

bem

393 eg fich

lelbfreicn geiftigen

borgeht.

©eite her in ein ähnlicheg Berhältnig

mahniehmung bon

3

um

3>enfen, mie bie

Sinneg*

ber unteren ©eite. 3>arauf beruht bie üHöglidEjTeit,

BJahrnehmeng menlgfteng big 3U einem gemiffen (Srabe berftänbüch 3 u machen auch für Blenfcf>en, melche biefeg geiftige Uxihrnchmen nicht entmidelt haben. 3>cr 3ufammen* hang smifchen bem gemöhnlichen unb bem ermachten Bemuhtfein ift ja ein folcher, bag man nicht bon einer abfoluten ffluft ober llnbergleich' bie ßrgebniffe beg geiftigen

barfeit fprechen fann, mie ja 3 . barfeit

*33.

auch feine abfolute llnbergleich-

bag gemöhnliche Bemujjtfein bom Sraumbemufjtfein trennt. §anb, bag bie ©eiftegmiffenfehaft, öle in

biefer

fonfrete (Erfenntniffe bieten 3 ufammenhang 3 mifchen ber finnlichen unb ber

über*

<£g liegt auf ber

BJetfe 3 uftanbe fommt,

burch bie ber

finnlidhen B3elt

offenbar

btelen feiner Schriften lichen

roirb.

llnb Steiner

unb befonberg

Borträgen eine große IHcnge

fehunggergebniffe mitgeteilt,

in feinen

hat benn

3 ahlrei<hen

münb-

geiftegmiffenfdjaftlicher

fig fei in btefer

$or*

Be 3 iel)ung nur 3 .®.

auf feine Eingaben über bag Berhältnig beg feelifch*geiftigen Ph9fif<hen Blenfchen in feinem “Such

mufj,

auch hi

3

um

»'Bon Seelenrätfeln“

74

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r ©feiner unb bie Sp^ilofop^ie

5>iefe Eingaben werben al8 bie Äeime 3u einer t>ölligen “Jteugeftaltung ber ^ftjchologie unb ^3 f)t)yioIogie betrautet hingewiefen.

»erben bürfen.

unb

*2Bie begreiflicherweife baburd), baff bie

3 w f ammcnl& an 9 gefehen

Cebenördtfel lösbar »erben müffen.

5orf<hunggergebniffe

,

©innenmelt

ber finnlidje ‘Serftanbegmenfd) in einem umfaffenben über-

finnlidj-geiftigcn

fo

finb,

unb

grofje ^Delt*

'älüerbingg »irb

lange unrichtig beurteilen, al8

man biefe man ftd)

nicht bor ‘ilugen fjält, baß fie ntdjt aus einem 3U Sräunten unb Halluzinationen angeregten UnterbeWufjtfein geholt finb. 3)enn ber Seelenweg, »eitler 311 biefen (Ergebniffen führt, bewegt fid) bom gewöhnlichen ^ewufftfein au§ in einer entgegen* gefegten 'JUdftung bon bemjenigen, ber 3U Sräumcn unb $allu» 3inationen führt. 3« träumen unb Halluzinationen fommt man

burch eine

IHbbämpfung

ftigem ‘löabrnebmen <E8

p hb

ift

f i f

be§ gewöhnlichen ‘Bewu^tfeinS.

3U

i

gei-

fommt man nur burd) geiftigeg (Erwachen. e t a • bem Ubelftanb, worunter bie

i

leicht einzufefjen, baff

lange

3 e *ten

binburch gelitten hat, nur abgebolfen »erben

fann burch eine ©eifteg»iffenfd>aft im Sinne Steinerg. (Eine auf ®egriffgfonftruftionen fich ftüßenbe Utetaphbfif fann feine J?ortf<hritte <

machen unb ift nicht imftanbe, fich alg eine ber 5laturwiffenfcf)aft ebenbürtige 3Biffenfd>aft hineinzuftellen in bie gelftige (Entwtcflung ber ‘

“JHenfchheit. (Eben biefer Ubelftanb ber ‘Öletaphhfif führte ja

Äant 3U

feinem (Erfenntnigpeffimigmug, aug welchem ber Steinerfche $öeg

hinaueführen

geben müffen,

will.

bajj

Unb

nach ernfter Überlegung wirb

fein

anberer TOeg

man

zu-

aug biefem (Erfenntnig-

peffimigmug mirflid) hinaugfübren fann. jetjt zu unferem 'Uugganggpunft zurüd unb fragen: welchem ‘Berbältnig fteht eine folche ©eifteg»iffenfd>aft zu ben

SDtr fehren

3n

tieferen ftulturbebürfntffen unferer

3eit?

Um

biefe JJrage zu be-

antworten, müffen wir un8 oor “älugen halten, baff bie Slragfräfte ber

Äultur immer baburch 3uftanbe fommen, baff bie ‘Utenfchen zur über<

flnnltdhen SBelt in ein 23erf)ältnt 8 treten fönnen, »eld>eg ber

entwicflung ift

3 *U*

unb ihren 'itufgaben angemeffen tft. 3n früheren 3eiten unb ©efühle gefchehen, aug

bieg burch bie religiöfen 3nftinfte

welchen bie grofjen Kulturen ber ‘Borzeit 3U ihrer ©röjje emporge-

75

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e

-Kidjarb

blül)t ftnb.

Unb au8

(Eriffen

fxrauS »enben

btefer (ErfenntniS

tn unferer 3ett ermartungSboIl ber Religion 3U.

f

e

l

ben

933 e

ber

t f

(Entoicflung

3eiten, t»eü bie Rtenfchen

3ett

unb

if>rc

Rot

bienen fann

gednbert f>aben.

ficf>

»erftehen,

unb baß

nid>t

tn

tote

ift,

»tele

auch

tn ber* früheren

man

Röill

lernen,

unfere

baß bie

al8 in früheren

biefe geänberte Seelenberfaffung eine anbere (Ein*

ftellung 3ur überftnnlichen 933e(t »erlangt, al8 bie,

Religionen ber Roheit ßerborgegangen finb. Rtan

baß

ftdf)

»trb aber habet

bann muß man einfeßen

Seelenberfaffung ber Rtenfcßen jeßt eine anbere 3elten,

£8

baß bte Religion tn unferer 3ett

(o oft überfefjen,

bte Religionen

au8

®elcf>er bie

muß

bebenfen,

mit etner inftinftiö-gefüf)18mäßigen (Einteilung

Ratur »ie 3ur überftnnlichen Rtelt »lelfach 3ufammen* hängen, unb baß bte gelten, »o fd>öpfertfche Kulturtaten au8 btefer

fo»of)I 3ur

(Einteilung ßerborgeßen tonnten, jeßt »orbei finb, »etl ln ben lebten

3ahrhunberten eine

unb

fophte

lung

Ift

neue

(Einteilung 3ur 'XDirflichfett bur«h

gemorben

RSiffenfchaft herrfdhenb

burcf> bie

Intel lef tue Ile

ift.

Rh^»*

SHefe neue (Eintel*

(Entoicflung ber Rtenfchßeit

unb äußert fi<f> al8 ein Streben, alle8 Unbe»ußt*3nfttnfti»e unb ©efühlSmäßtg-Suggefttöe burcf) be»ußte(Erf«nntnt 8 unb be»irft

freies

RerftänbntS 3U erfeßen.

Klarheit, ba8 muß auch tn bem

Streben

3>a8

nadf>

bemühter

ber »iffenf<f>aft[irf>en (Entoicflung sugrunbe

(tegt,

RerhältniS be8 Rtenfdf>en 3ur überftnnlichen RJelt

3um RuSbrucf tommen.

Xlnb e8 fann

fi<h

nur äußern al8 ein Rer*

langen, ba8 RerßältniS 3ur überftnnlichen Rtelt auf

(ErfenntntS

3u grünben. 3>urch (ErfenntntS »ill ber moberne Rlenfcß 3ur fdßöpfe* rtfehen

Sat

ertoeeft

arbeit »errichten,

»erben.

unb

3ur überftnnlichen

ift

933elt

man

ertoärmen für baS, »aS eine

»achenb unb fehenb feine Kultur-

e3 ihm unmöglich, ein ©rfenntnlSberhältniS

3u geffitnnen,

»erljältntS 3U biefer RJelt

gefühlsmäßig fann

(Er »ill

immer

fich

»trb auch fein ©efüßlS-

fo

3>enn

»etter tn Rerfall geraten.

auS ben fjmpulfen ber jeßigen 3«it nur

fich

fonfrete Realität,

für (ErtenntniS

unb RerftänbniS alS

nicht alS abftrafte

3>aher »trb bie überftnnltche RJelt auS

bem

Rhraf«.

barftellt.

§ort3onte ber mobernen

ä n b i g »erf<h»inben, »enn fie ntd>t erfenntntSmäßig 3ugänglich ift- Unb »aS ein foIcheS Rerfch»tnben für bie RXenfchhelt » o

1 1 ft

Kulturentoicflung bebeutet, baS fann

erft

eingefehen »erben,

»enn

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0t einer

man

uni)

SJ&tlofoPbi*

tri«

inneren3ufammen(ianfl

ben

ben Äul*

etnfieht swtfehen

3«U unb ihrem SSaterialtSmuS unb Slgnoftt* 3 «U in tijrem ©egenfag 3U früheren 3 «U«n ber-

turfranfheiten unferer

3iSmuS. SBer unfere ftefjt,

ber

muß

3ugeben, bah bie Statur©tffenfchoft bie gelftlg bebeu»

tungSbotlfte (Erfch«tnung ber neueren

rialiSmuS,

bcm

©03U

ihre einfeitigen

3 ett

ift,

ben SSate*

ntd>t burcf)

Senbenjen geführt hoben, fon*

bemufet erfenntniSmägige ©tnftetlung 3ur biefer Statur©iffenf<haft sum SluSbrucf fommt.

gan3e,

burcf) bie

SDtrflichfeit, bie tn

m

Snb auS

u § in unferer 3 «U baS biefer gan3en ©tnftellung heraus SJerlangen entftehen, etn dhnlt(f>c8 ©rfenntntSberhältniS 3ur über*

finnlichen SBelt 3U entwicfeln, arte bie Staturwiffenfchaft eS 3ur finn» <

lidhen 5DeIt 3uftanbe gebracht hot.

©enn baS (Erwachen fchoft

entftanben

3>a 3 fann

ftch

aber nur ergeben,

ber Statur gegenüber, ©oburch bie Statu r©iffenin einem

ift,

höheren ©Inne unb

höheren Gtufe auch ber überfinniichen SBelt gegenüber holt, b. h- «io

auf einer

fich

©leber*

(Erwachen auS einem InftinftiB-unbetou&ten 3U einem

betoufcten SSerhältniS.

Stur ©enn biefe tieferen Slnberungen in ber ©eelenberfaffung ber Sltenfchheit,

auS ©eichen

ftehen, berücfftchttgt

bie gerichtlichen (EnttoteflungStmpulfe ent*

©erben, befommt

man

etn richtiges S3 erftänbni8

für bie Gtellung ber ^)f)Uofopbie l*n menfchlichen ©eifteSleben tn ber SKenfdjheUSgefchtchte.

„Stätfel ber

Steiner hot

3um

unb

Seil tn feinem “Buch

ü

0 f 0 p h i«“, ober befonberS in 3ahlreichen h münblichcn S3 orträgen, biefe gefchtchtltchen (EnttotcflungSimpulfe tn 3

<f

unb ©enn

einer folchen SBeife beleuchtet, bah bie ©ef<hl<ht« «inen neuen ©irfltch ergreifenben

auS ben liehen

©inn befommt, unb eS

3ufammenhänge

3 h ©Ul nur 3um

fophie, bie nicht

gefdf)idf>t-

beleuchtet ©erben, ©eiche unferer 3elt ihren

fchtcffalSfchtoeren <Sf>orafter geben.

bleiben.

toirft erfchütternb,

oerfchiebenften ©efichtSpunften heraus bie tieferen

§ier

muh

olleS

baS unerwähnt

©d>lug h«morheben, bah bie ^hUo-

ben Slnfang beS menfchltchen ©etfteSlebenS

bilbet,

auch nicht afS ein Slbfhluh ober SluSflang biefeS ©etfteSlebenS be* trachtet

©erben fann. 3>te ^JhUofophie hot

©etfteSphafe entwicfelt, bie bon fräfttgen, fttgen 3nftinften getragen ©ar,

biefer

3 nfttnfte

enttoicfelt.

SHefe

unb

fte

hot

fich

ouS einer

religiöfen

na tur geborenen, fleh bielfach

3nfttnfte ©aren

nicht

auf

gei-

Äoften

bon bem flaren 77

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5

(Srtffen

‘•Rtcbarb

©elbftbemußtfein burcfyöruugen, ba8

grunbe Hegt, aber

fte

,

bem

pbiloiopbtfcben 3>enfen 3U«

machten bur<b ein bämmertjafteei

fjellfeben ble

©inneäpbänomcne gleicbfam burdjficbtig, fo baß bie Ulenfcßen btefcr älteren 3 e ii«it burcf> bie ©inneSpbönomene ^inburc^ ft cf) in lebenbiger SDerbinbung füllten mit geifttg»göttltcf)en 'JDefen^eiten.

Ulenfcb füllte

ftd>

burcß biefe 3nftinfte

fornof)! in

©r

bie überfinnlicße 2D«It binetnoerooben.

3>er

bte finnlidje tote

lebte 31t g

l

e

d> c r

i

3<it

unb überfinnltcben IBelt. Uu8 biefem hineinWelt würben bie Ulenfdßen berauSgeriffen burcß

in einer finnlidjen

bertoobenfein in ble

unb befonberS burcf> bie '^fjilofop^ie, au8 einer ©rftarfung be8 ©elbftbewußtfeinS emporblüßte unb

bie intelleftuelle ©ntwicflung

welche

mit einer Verlegung be8 geifttgen 6<f)»erpunfteg auS bem IBeltgefüßl in ba 8 inbibibuelle

©elbftbewußtfetn fonnte ©irflic^en,

©0 war

bie ©ntwicflung ber

©eftalt mit

bem

perbunben mar. 3>iefe 8 pf)tlofopf)tf<±)e nur burcf) ein begrtff[td>e8 5>enfen per*

rifdjc 'Belfptel

©eifteSinftinfte Derbunfein mußte.

^3 f)iIofopf)te in

ifjrer frei-intelleftucllen

©rfterben ober SDerficgen ber alten inftinftioen ©ei-

Derbunben.

fttgfeit

3$ ficf>

baä bie naturgeborenen

Unb

bte 'pf)tlofopf>te

ift

glei<f)fam

bafür, baß ber ’Utenfcf) nur burd) ein

ba8 große

Uu8

1

f

f)ifto-

d>e n

eine ‘•Berbecfung ber überfinnli<f>en Höelt 3U einem fräftigen ©elbft-

bewußtfetn in ber bteSfeittgen

fann

löf<f)en

‘2Delt

nicht befinitib fein.

unb befonber8

©inftellung ber

!

Ulenfc^f)eU

bann

fann. “Uber biefeä

f

<h

wung

in ber geiftigen

welche bie

entftebt

biefe SIDelt

gewonnen

ift,

geiftige

freie,

fowoßl ba8 'BebürfniS

Aufgabe, au8 bem wachen Bewußtfein heraus, ba8

Weife 3urücf3uerobern.

Uus*

bie intelleftuelle Csntwtcflung

Um

bewirft bat,

©elbftberwirflichung ermögltcbt, tote bie

fommen

Uknn

bte ^fjilofopfjie ben

suerft für

auch bie überfinnlicb-geiftige UJelt in neuer

©0

ftellt

f idf>

^b^ofopbtc

bie

ixrr

al8 eine

nottoenbige 3wifrf>enpbafe in ber geiftigen ©ntwieflung ber Utenfcf)* beit 3©tfcben einer inftinfttpen, in ber

unb einer bewußten, erßebt

unb

fi<f>

freien ©eiftigfelt, bie

müßte

ja

Wahrnehmung 3eber,

fi<f>

©ciftigfeit

über bie bloße “Statur

baber »on ben allmählich berfiegenbett Uaturfräften

unabhängig machen fann. pbafe

Uatur mur3elnben

3>a8 <£barafteriftifd>e für biefe 3wtfcf)en-

©erben, baß bie burd>

t>erfcf>iebenen

'Urten

geiftiger

3>enfen

erfeßt

©ürben.

begriffliches

welcher bie iPbilofopbie ftubiert,

muß

3ugeben, baß

fie

bon

78

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Steiner uni) bie spfjtlofop^ie

einem ßrtenntnigbebürfniS bcfeelt ift, bae

ßrfenntniSmittel

bag

»irb fortttährenb über ber philofophtfcfK fpruci) 3tDtfcf)en

burch if>r e i g e n e 8 beliebigen fann. Sie

fie nicht

abftrafte 3>cnfen

herauSgetrieben,

fich felbft

unb

überall,

»o

<

rein hetBortritt, finben ttir auch biefen 2Dlber»

(Seift

bem

philofopfjtfchen (irfenntniSbrang

fopf)i!^>en ßrfenntniSmitteln.

3 n bem

unb ben

philo«

philofophifchen (Seift liegt ein

3!ranf3enbenjbebürfni8, ba8 niemals gan3 Bcrbecft ober unterbrüeft

»erben fann. llnb

icf>

fann mir feine Sranf3enben3 benfen, bie mehr

au8 extern philofophifchen (Seifte herborgegangen »äre alS biegeiftesroiffenfd)aftiicf)e, auf toeld)e Steiner einen RuSblicf gewährt, ©ennfie beftefjt ja

eben barin, bafj bie BorauSfetjungSlofe »af>re Seibftbefin»

nung, »eiche bag S&enfen ermöglicht, sur geiftigen “Wahrnehmung gefteigert »irb. “2tur in einer ©irflichen *

fann

ja bie

RhUofophie

über

Bon Steiner angebahnte

3>ie

fid)

ßrfenntni 8 tranf3enben3 felbft f)inau8macf>fen.

<Seifte8»tffenf<haft

ift

fomit bireft

au8 bem echten philofophifchen ©elfte herBorge»ad)fen, unb fie fann nur gebeten, toenn fie in ficf> felbft biefen echten philofophifchen (Seift bewahrt. Sie mufj mit ben borauSfetjungSlofen ßinftellungen, toelche bie

Rhüofophie

anftrebt, Biel

üblichen “iphilofophie gefchieht,

mehr ß r n ft machen, alS e8 in ber unb fie muß baher mit bem RebürfniS »enn fie

ber echt philofophifchen “Rechtfertigung Berbunben bleiben,

gefunb

enttoideln

fich

foll.

®te Rer»irflid)ung ber ba8 ßnbe ber Rhüofophie, flüffig

fann

macht, auf

man

bem

R

<Se i fteStoif fenf c£k» f t bebeutet baher nicht fo

wenig »ie bie “Blüte ben 3toeig über«

fie fteht.

RuS

ber <Seifte8»iffenfchaft heraus

W

a f> l e ein Ruch fd>reiben mit bem Rhüofophie unb ihr ßnbe.“ “Ulan fann fich gut bie Rufgabe ftellen, „bag (San3e ber Rhüofophie unb nicht »ie

i

d>

arb

Sütel: ,3>a8 (Sanse ber

aber

feljr

ßrfüllung“ 3ur ©arftellung 3U bringen. 3ft e8 unmöglich au8 bem echt philofophifchen (Seift 3U einer höheren ßrfenntniS 3U fommen, bann ift ber Wahlefche Sütel richtig. 3>enn bann muh öie ihre

Rhtfofophie burch ihren inneren Wiberfpruch sugrunbe gehen. 3ft aber ber getfte8»iffenf<haftliChe biefen

Weg

Weg

möglich,

“JHenfch

bann »irb man burch

3U einem (Sipfel geführt, bon bem au8 bie Berfchiebenen

Philofophifchen Stanbpunfte überfd>aut,

unb Welt

abgeleitet

unb

au8 bem BcrhältniS 3»ifchen

in ihrer relattben “Berechtigung bar«

79

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<Ki<fx2rt>

geftellt

©riffen

©erben fönnen. ©d)on innerhalb ber ^f)Uofopl)ie

ein Bewufjtfein bafür erwacf>t, baff bte fophifchen ©tanbpunfte eine begreife

B^ahl unb

felbft ift jo

ber möglichen philo*

bajj

baher eine „Phä-

nomenologie beS p^iiofopfjif^en BetoufjtfeinS“ eine 3eüforberung

3n

ift.

au8 tieferen, unb Bklt abge-

ber ©eifte8wiffenfchaft fann biefe 'Phänomenologie

3ufamtnenhängen

überfinnlid>en leitet

©erben, unb ©teiner

t>at

3 ©if<hen

Blenfcf)

in münbttchen ‘Borträgen auSge 3 ei<h*

neteS Material ba 3 u geliefert.

SHe ©eifte8wiffenf<haft fann

fid)

baher nicht einfeitig auf einen philofophifthcn ©tanbpunft gegen alle

anberen

ftellen,

fonbern

muß au8 einem

heraus bic relatibe Berechtigung phtf<hen

©in

größeren

aller innerlich

3 u ammen h ing |

l

möglichen phllofo-

©tanbpunfte anerfennen.

©inbringen in bie berfchiebenen ©eiten ber Philofo* Phie ©teinerS tft felbftberftänbiidj in einem Buffatje, ©te bem borlie« tieferes

*

genben, nichtmöglich. B3a8ich3ur©crftellunggebrachth<ibe,fontcaber

bennoch ben ©inbruef ermeefen fönnen, bajj Bubolf ©teiner eine per* fönlidjfeit

tn ber bie tieferen ©eifteSbebürfniffe unferer 3«it in

ift,

ungewöhnlichem Blafje

© a ch

geworben finb unb in welcher

fie nicht

oergebenS mit ben gewaltigen ©egenfräften gerungen h af* n bte einer gefunben Befriebtgung biefer Bebürfniffe fi<h entgegenftellen. ,

»

80

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@temrr

uti&

9Se(tgton

fcte

Bon

©eper

(E&riftian

fann

©eifteStoiffenfcbaft

>

aller-

ft<f>

bingä aud) barauf erftreden, bie geiftigen <Erfd)einuna«n ju betrachten, bte tm Caufe ber RJeltenttoidlung als 'Religion *

RUein

auftraten.

fann niemals

(Seift eötoi)fcnid>aft

Religion

eine

toollen, ebenfotoenig tute toiffenfcfyaft

m

ber

fdjaffcn

bie

fidf>

Ratur*

ber SHufion fjtngibt, etwas

Ratur 3u

fdjaffen.

Rubolf ©teiner 3>er

etne 8

Rame Rubolf ©teiner neuen

Kapitels

phtlofophie, baS 3U

ober gegenfäßlidh

ber

®e

f

nicht

ift

ch i <h

t

«

nur

ber

bte Uberfchrift

Re

©pefulationen enthielte, bie

bem

gefeilten, n>aS

I

i

ficf)

anbere ©elfter

g

i

o

nS

»

frtebiicf)

über bte

Reltgtongebacht haben, fonbern er bebeutet etwas in ber ®ef(ht(hte ber Religion felber. Ridf)t alS ob ©teiner etne neue Religion

(3 .

Rlenfd)enrätfel

hauptung liegen STatfadje,

5>a er felbft biefen Rnfpruch auf baS Re* R. Rufgabe ber ©eifteSwiffenfchaft ©. 21 f. ©. 279), folite ber Rortburf, ber in biefer Re*

ftiften wollte!

ftimmtefte berneint

Rom

enbgültig berftummen, 3 umal angefid&tS ber

foll,

baß 3U ben ©egenfäßen, bie

bon ber 3h«o[opbticf)en ißrei reltgiöfen

fc^lieglicf) 3

©efellfchaft führen

Programms unb

U

fetner

Trennung

mußten, bte Rbleßnung

bie fjorberung ber Refdjränfung

auf baS eigentliche ©ebtet beS öffultiSmuS gehörte (SebenSfragen ber theofophifdhe« Retoegung

©.

48/'l9).

©riftalSRerfönlich*

feitbermöge ber in ihm berförperten gdhtgfelten ein 'Phänomen ber ReIigionSgef<hid>te. S>enn baS ihm eigentümliche „©(hauen“ — um ben mit einem getniffen Reigefchmad behafteten

RuSbrud

„£jeUfef>en“ 3 U

bermetben

ift

un 3 »eifelhaft

formal

jenem innerlichen ©eben unb §ören berwanbt, oermöge

beffen bie

Rropheten

aller

ftnnlichen RJelt erhielten

auftreten fonnten.

höherer ©htfe

ift

3>le

nur

Rölfer unb 3eiten Äunbe bon einer über»

unb als

bie Kröger göttlicher Rotfchaften

©ntftehung unb Jortbilbung einer Religion

porftellbar unter

bem

(Einfluß probibentieUer

81

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}

©cg«

©briftian

ma8 anbcre nicht hören fönnten. ©8 gibt

Aerföniichfeiten, bie „fahen“, ten“,

mag anbcre

ligion ftufen“

©el>et

nidf)t

nid>t

mir e§ ganj ba^ingeftellt fein

toobel

faljen,

laffen,

oielmefjr bürftige Aberbteibfel fein

mtb ‘Propheten,

b.

unb

bie „^or-

feine eigentliche 'Re-

ob bie „Aor-

mögen

ohne

ohne ‘perfönlidjfeiten, bie in eine ben

f)-

anberen unerreichbare AJelt hitteinfehauen unb l)inetnf)ören unb eben barum alg bie Aerfünbiger einer au8

bem

3enfeit8 ber

©inne

ftammenben Offenbarung ©lauben beanfprud>en unb finben. 3>ie herrfthenbe “Pfbchologle mit ber Annahme etneg im AJefentlichen 3U allen

3 «iten unb

muht

e

i

n8

bei allen Aölfern

fteljt

ben

gleid)enmenf<hlichenAe» aufg

gcfcfyidjtlicf)

mellen, mie etma in ber ©eftalt eine§

befte

beglaubigten unb big»

^eremia mit greifbarfter

au8 ihren ©dhriften h«rDortretenben prophetifchen Aerfönlichfeiten hilflos gegenüber. 3>a fie in ber ©egenmart feinen £eben§mirflidf)feit

pipcf>ologifd)en Rlaffftab

für fie finbet, betrachtet fie btefelben alg

Abnormitäten unb rechnet

fie rnohl

gar 3u ben pathologifchen ©r«

fcheinungen, moburdf) bie gefamte ‘Religion in ©efahr gerät,

al8

Run mag eg mof>[ fein, bah ©egenmart formale Analogien 3u bem prophetifchen Ae* muhtfein gefunben merben fönnten, menn nicht bic fontinentale A3tf* fenfehaft eine in Amerifa unb ©nglanb (Society for psychical

ettoag Rranffjafteg angefehen 3U merben.

auch in ber

research) allerbingg bereitg

übermunbene ©cheu bor ber Aerührung

3>iefer Aann, ber su einer pfpcholo» führt, fann baburd) gebrochen merben, bah o* ne alg ©harafter 3u»erläfftge unb burd) bie miffenfchaftlichc Ailbung ber ©egenmart hittburd>gegangene <perfönltd>feit al8 ber mit allem „Otfulten“ gifchen

3eigte.

Achtung ber Religion

3nhaber eineg

folchen,

nun auf

bie

®aucr

nicht

mehr

alg unter»,

fonbern otelmeljc alg übernonnal an3uerfcnnenben Aemuhtfeing auf« tritt.

AJir haben burdjaug im ©inne ©teinerg bie

manbtfchaft feineg Aberbemuhtfeing mit

bem

formale

Aer*

prophetifchen Aemufjt*

fetn betont, foroie mir nach anberer ©eite eine Aarallele 3U biefem

im

genial-fünftlerifchen

Aemuhtfein erbliden fönnten. ©r

fühlt

ficf>

alg eine ©eele, bie über bie ©chranfen ber ©innlichfeit hlaau83u-

bringen bermag, unb bamit al8 einen ©rmeiterer ber un8 ®ur<h s fehnittgmenfehen 3ugänglichen AJelt.

Religion, fonbern

AHffen

unb

A 18

folcher bringt er

AHf fenfdjaf

t.

gür

un8

nicht

bie

Re-

82

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Steiner unb

bie

'Religion

ligton hat Steiner nicht eine birefte, fottbem eine inbirefte

Rebeu-

tung, inbetn er „fcf>auenb“ eineSöelt mitumfaßt, burd) bte ber Strom

ber religiöfen Offenbarung 3U un8 tjerüberf liegt,

wenn

aucf> feine

Quelle jenfeitg biefer erweiterten SDelt unb auch benx Rlicf beS geiftlg

Schauenben unerreichbar

bleibt.

©rft neuerbingg (1916) hat Steiner

biefeg Rerhältnig 3toifd>en ben geifte8tr»iffenf<f>aftltcf>en ©rfenntnifTen

unb ben über

fie

hinaugliegenben „®lauben8wahrheiten“ anerfannt

(3>a8 menf<f>iicf>e Ceben

SBic feltfam

im

Eichte ber ©eiftegwtffenfcfjüft

berf) alten fid) bo<f>

unfere

‘Pfpdhologen

beS ung befdjäftigenben 'P^änomeng! S>a haben

fie feit

S. 30

ff.).

angefid>t3

ga^rjeijnten

unb bearbeitet, unb nun, ba ihnen ein ©egenftanb 3ur Unterfud>ung bargeboten wirb, ber

erperlmentell bag Seelenleben unterfingt

u>af>rl)af tig ifjre

wie

Slufmerff amfett berbiente, ja beffen ©rfchetnen

man meinen

müßten, gehen

machen eg

füllte,

fie acf)tIo8

nid>t anberg,

mit jubelnber Sntbecferfreube

baran borüber.

Hnb

toir

fie,

begrüßen

Sßeologen

SBir ftellen Hßpothefen auf über bag bie

‘Religion begrünbenbe propf>etif<f>e Rewußtfein bergangener

3 e iten,

finb barüber aber fo gan3 'Philologen

unb ^iftortfer geworben, baß ©egenwart berloren haben. 3>a lebt unter ung ein Rtann, ber Rewußtfeingformen fennt, betreibt, ja fogar ben 3ugang 3U ihnen bahnt, bie ung formal unb erfenntnig* theoretifdf) wefentliche fjilfen für bag 'öerftänbnig ber Vorgänge im wir ben

SSlicf

für bie lebenbige

Seelenleben ber großen reügtöfen 'Perfönlichfeiten bieten fönnten, aber ein Rlid auf bie borhanbene, mefentlid) frittfd>«polemtf<f)e Cite-

ung barüber, baß noch nicht einmal bie ‘Steigung bor» ruhig unb grünbltch mit ber Sache 3U befhäftigen. ©manne l Swebenborgg fennt, weiß, wie berhängnigboll fcßnell feine theologifchen unb philofophifhen 3eitgcmit geworben fertig noffen ihm finb. ©in gleicheg broht jeßt gegenüber Rubolf Steiner. Ruch h' cr beginnt bag Reben über unb gegen ihn, bebor man ihm aufmerffam 3ugel>ört hat. Sin biefer 'Berfünbigung gegen bie Sßorfehung möchte ber Skrfaffer biefer 3 e il en nicht Rntetl nehmen, 3>arum hat er, obwohl er nicht 3ur anthropofophi* feßen ©efellfchaft gehört unb aug eigenfter ©rfahrung all bie Hemmungen fennt, bie einem ntobemen Theologen ben 3 u 9 a ng erfchweren, in SDort unb Schrift (3). 3>r. ©eper, 'Xheofophie unb Re-

ratur belehrt

hanben SDer

ift,

bie

[i<f>

®efcf>tcf>te

83

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a

S^riftian

8t

Göeper

Ugton, S^eoJopEite unb $f)eologie. Bürnberg, ^ehrle unb ©tppel, 2. Bufl.;

Bebeuhmg ©teinerg

1919) auf bie

logie f)ingetotefen

Budf)8,

um

unb

benützt mit

für Steiner ^Jrofjaganba

machen

ben anberen Blännent, bie

ft<f>

für Beligion

greuben

e8 »teber 3U hm. Bidf)t a(8 ob

unb £fxo«

bie ©elegenheit biefeS

tdf)

gorm

in irgenbetner

»ollte. Allein

b a 8 möchte

tdf>

mit

3u biefem gemeinfamen Blerf ber-

einigt haben, erreichen, bafj unfere

3 ett 9 en °ff« n

eine ernfte

Be»c-

gung emft nehmen unb über bem Stubtum ber giftorie nid^t bie lebenbige ©egen»art überfein möchten, ©erabe mir mit ©efd>idt>tc überfütterten Btenfd)en füllten au§ ber Bergangenhelt toiffen, baf; noch immer ber Brophet unb ber ©entuS in bem Blajje, aI8 er feiner 3eit borau8 »ar, ba8 ©d>icffal gehabt f>at, nidf>t berftanben ober al8 Sdjtpärmer unb Bhantaft abgelef>nt 3U »erben. '2Ba8 nütjt un8 bie Befdhiftigung mit ber BergangenheU, tncnn toir au8 ihr nicht minbeftenS Borficf>t gegenüber bem Beuen unb Bodf>nichtgefehenen gelernt haben? Offultl8mu8 ift ni<f>t Beligion unb Bntf>ropofopf>ie ift nid>t S^eologie. Blletn inbem ba8 geiftige Stauen ln bte 3enfeit8»elt einbringt, tn ber bie Beligion l>eimifdE> ift, fann fie unfere ©rfenntniS berreligiöfenBorftellungSmelt crtocltem inbem un8 al8 ;

gegen»ärtige8 ©rlebnig entgegentritt, toobon bie ®efd>id)te

Beligion unb

if>re

Urfunben

ber

3u berichten »iffen, berüef

un8 beren Berftänbni8, unb inbem un8 B3ege 3ur (Entfaltung ber un8 fdf>lumniemben höheren Bn lagen empfohlen »erben, »trb bie

fld)

tn

reltgiöfeBrajig

angeregt, bie bon

nad>3uprüfen. ©leid^biel, ob gerichtlichen

ficf)

il>r

ange»aubten Btethoben

bie Beligion in ihren

Bugprägungen bon ber

fruchten ober 3ur Bb»et)r aufrufen laffen, ob fie

in

tf)r

mannigfachen »trb be-

©eiftegttiffenfchaft fidf)

ben ©inmarfcf)

©ebtet gerne gefallen laffen ober ihre ©treitfräfte gegen ben

unttillfommenen ©inbrtngling entfalten »trb, e8 fann ihr nur

fam

fein,

»enn

benSlehre,

fie

ihre

unter einem neuen ©efid)f8punft ihre

©efd>idf>t 8

betrachtung unb

thre

©

heil-

l

Br

au j

1

auf ihre ijaltbarfeit prüft unb »ieber einmal grünblldh burdharbeitet. 1

3He

»idf)tigfte

5 ra 9 c

ber ©taubenglehre

tft

'td>feitber religiöfen ßrfahrung,

bte nadh ber

Bl

ög

©rfenntnigunb

84

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unb

©feiner

<S e

»

i

ßhe

i t.

(£8

ift

bie

Religion

ein Perbtenft be8 Sübinger S^eologen

Karl

§ e i tn baß er nadjbrücflicb auf bie fjier borliegenbe ‘BerfäumniS unb Aufgabe ber Sijeologle aufmertfam gemacht tyit. Verfölgen »ir ,

bie berjcf>iebenen "Berfuche, ber ©laubenglefjre eine haftbare erfennt» niStheoretifche Unterlage

ju geben, bann gettinnt

man

ben

(Einbrucf,

a(8 ob bie pl)ilofop^if(^-tf)eologtfd^en Jußtapfen in eben bie

“Rief)*

tung »iefen, bie burd> ben Flamen Rubolf ©teiner bejeidf>net

Sm Rnfchluß an ben »tel ju ©laß unb tn ber geiftigen

»enig beachteten (Erlanger ‘2Ia<f>barf<f>aft (E

uef

e

n8

ift.

spijilofopben

bertritt <£mft

3Troeltfcf> tn einem gefunben, bie Rac£>»irfung SjegelS befunben* ben ‘Bertraucn auf bie ‘Beftimmung beS RtenfehengeifteS für bie B3af)rheit eine toeit über

Kant unb bie bon ihm

erfenntnt8tf)eoretlfcf)

beeinflußte Schule Rttfd>18 IjinauSgrcifenbe Rheologie ber objettlben

Allein baS gegentoärtige Pe»ußtfein, mit

RJtrflichfeit.

u

um

bem

er ar-

nur eine ftarf fubtraßierte unb ber eble, bon ifjm bärgeftellte gbealiSmuS gleicht einer all 3 u bünnen £uft, in ber toofjl BhtlO' fophen, aber niemals Rtänner, grauen unb Kinber beS PolfeS atmen fönnen. RuS einer gebiegenen Kenntnis ber ReligionSgefchichte unb lebenbiger Perüßrung mit ben Religionen beS OftenS heraus hat Rubolf Otto neben bem bie tnobeme 31)« o l09 le &e» herrfchenben rationalen (Element baS irrationale betont unb ben beitet, ertneift

aI8

ficf>

3

fcf)®a<h,

aurf>

religiöfe “BorftellungSmelt 3 U tragen,

religiöfen (Stauben in (Erneuerung ber JrieS’fchen RellgionSphtlo«

fophte alS

berftanben. bie

„Rhnbung“ beS £jier

tn bie RJelt

hiuemragenben ©öttlichen

begegnet unS eine fräftige ^Bitterung bafür, baß

Religion bie SEochter einer anberen RJelt

anberen Rüge als

bem

fei

unb nur mit einem

beS getoöhnlichen RctoußtfeinS erfchaut »er-

ben fönne. Rlletn, baS negatibe „grrationale“ genügt

nicht,

um

iuprarationalen (Eßarafter ber RJelt ber Religion ansubeuten, bie „(Dibination“ gleicht fie

nur

erft

einem

reefjt

ben

unb

rubtmentären Organ;

mehr Hchtempfinblidher pigmentfled alS auSgebübeteS, 3 um ©eben brauchbares Rüge. ©e»iß, baS bürftige (£t»aS,

ift

»irflicfjen

baS

u>

i

r

Religion nennen,

mag

auf biefe RJeife berftänblich gemacht

»erben, niemals aber bie Religion ber ‘Propheten

unb ReltgionS*

begrünber. 3>ie erfenntniStheoretifche Rufgabe ber Rheologie nicht gelöft,

»enn

bie Religion

auS 3 »eiter §anb, fonbern

ift

erft,

aber

»enn 85

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1

©cper

(Ebriftian

bie

au§

erftcr

Otto gebt

§anb

begriffen

Karl § e l nt

,

ift.

IDieber einen Schritt ©eiter alg

ber fleh burd) ben Rach©etg ber RJiber«

fprüdje unfereg (oglfclyen S>enfeng mit ber

ung aufgenötigten

(Er-

fahrung ber äußeren RHrfltchfeit ben R)eg

frei madf)t

anberen Rerge©ifferung, alg bie ihm nicht

fo feFjr bie religtöfe, alg

oielmehr bie

ipc3ififdb chriftliche gilt.

RUein

3U einer gan3

fo trefflich er

feinem

König ben R&eg bahnt unb in ben moraiifdyen (Erlebntffen bie tung 3ctgt, bon ber i>« fein (Ein3ug 3U erwarten ift, fo tief 3utei5t

ber Spalt 3©ifcf>en ber poftuüerten

unb

“Richflafft

ber n>lrfltdf>en reli«

giöfen (Erfahrung. “Rur burdh einen Salto mortale gelangt er in bie ‘Religion hinein, ohne bie fte tragenben Seelenborgänge auch

nur

nach ihrer formalen Seite befdjreiben 3U fönnen.

ber

(Einbrucf,

ähnlich

ift

ben ber Cefer ber Schelerfdjen Rbhanblungen unb Ruf*

fähe erhält.

3>ag phänomenologifche Rewuhtfein

Refdjreibung einer pftjchologtfchen Roftulat eineg tntuitiben, mit

bem

R3 irflid)feit,

©eniger bie

ift

alg bielmehr bag

Character indelebilis ber Sbiben3

ung bon 3um gewöhnlichen Sagegbetoujjt* 3um Sraumbetouhtfein, tn feiner an einen Umfd)Iag erinnernben (Entftehung aug jenem unb in feinen gunffeiner (Erlebniffe auggeftatteten IlberbeiDußtieing, ©ie eg

Steiner in feiner ®egcnfähli<hfett in feiner Rnafogie

feitt,

tionen fo anf<hauli<h gefcfjtlbert toirb, wie bieg in einer aug einem

anberen Rewufjtfetn geborenen Sprache eben möglich berholen,

nur

bah biefeg

formal,

b.

h-

RJer barüber berfügt,

Rügen aud) noch «in Rnlage unb Reigung Sternenhimmel

innerliche

Schauen bag

ift.

R3 ir

©ie*

religiöfe Rewufjtfein

alg pft)chologtfd)e Satfadje borftellbar macht. gleicht

einem RIenfchen, ber außer feinen guten

bor3üglicheg gernrohr befi^t, bag er enttoeber auf bie £anbfd)aft ober

richten fann.

gn jebem

<Sren3en ber ihn bigher umfcf)liehcnben

R3 elt

unb

je

nach

empor 3unt

galle ertoeitern er fieht,

fleh

wag

bie

er

mit feinem unbetoaffneten RUcf nicht h a ttc fehen Tonnen. Rüg ber formalen Rberfteinfttmmung beg „Schaueng“ mit ber genuinen reitbeg religiöfen Ror» fi<h, bah b e r g n h a 1 aug bem (Sebiete ber überfinnlichen Rklt genommen ift unb bah bie ftarfen religiöfen (Befühle ber gurcht, ber Ciebe unb beg Rertraueng eben biefe übermeltliche R3 irfltcf)feit 3ur Roraugfetjung haben unb notmenbig bei bem entftehen, ber fic£> an biefe RHrf(tcf>-

giöfen (Erfahrung ergibt ftelleng

88

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©feiner

anflammert. Sie

feit

urtb

religiöfe

Religion

bie

©ewigbeit beruht alg

intelleftueller

Vorgang urfprüngüdb ebenfo H>ie bie finnlid>e ©ewigbeit, bie bon ben bur<f) bie Sinne bemittelten ©inbrücfen lebt, auf ber burd> bie geöffneten geiftigen Organe bemittelten Berührung mit ber nicht fomoljl

bon

uttg ergriffenen alg btelmetjr

unb höheren füfjl

«ZDirflidjfeit, alfo nicht

un§ ergreifenben

toeitcren

nur auf einem angemeinen ®e*

ober einer biogen Eignung, gefdjtoeigc benn auf Schlüffen

unb

‘Analogien beg gewöhnlichen Senfeng, fonbem auf einem feinen

RMberfprucb bulbenben unb jeben 3®cif«I augfchliegenben, burdjaug realen geiftigen Sdbauen, bag mir Saften, alg fjoffettbeg jiert

ung halb mehr alg liebenbcg Schauen ober alg glaubenbeg §ören bifferen«

benfen mögen. Sag, toag bei ben religiös empfänglichen Surd)«

fdjnittgmenfcheii

„©laube“ genannt wirb im Sinne

rxicfjt

nur beg

Rutoritätggtaubeng alg ber 'Religion au8 3©eiter £janb, fonbem auch alg „Sinn

unb

bag llnenblicge“, ift bei ben be* borgten ©eiftern ein ©irfltcheg Schauen, fo bag bei ihnen ber ®e* genfatj 3©if<hen ©lauben unb RHffcn nicht nur überbrücft, fonbem in

©efdf>macf für

bem Schauen aufgehoben unb überboten

ift.

ltnfer rcligiöfer

„©laube“ toäre bcmnach ber Racgball einer umfaffettbereu geiftigen Junftion unb

bag Rngelb auf bereu RJiebercrlangung. Senn bag „Schauen“ gehört fo gan3 3ur Reftimmung beg Rtenfchen, bag mir cg alg in ber Vergangenheit borhanben unb in ber 3 ufunft unfer ©artenb betrauten müffen. ©8 hat eine 3eit gegeben, ba man ben ©lauben unb bamit bie ‘Religion im gegenwärtigen Sinne beg

V3 orte 8

3ugleicf>

man im man

Vefit}e beg Schaueng ©ieber „©laube“ unb ©laube alg innere, bon bem ©reignig »on ©olgatha getoeefte Straft, bann ©ieber 3U bem gei« ftigen Spürfinn für bie Ubertoelt unb bie fie burcgtoaltenbe ©ottheit geworben fein ©irb, alg ber er bem Rtenfchen bermeint ift. Rur bag ©tr ung bag ber Vergangenheit unb bag ber bielleicht 3temlicf) nahen

begroegen nicht fannte, ©eil

©ar, uttb eg ©irb eine 3eit fontmett, ba „Religion“ nicht haben

3 ufunft ftetg

bon

«>irb,

©eil ber

angehörige „Schauen“,

wenn eg auf

©öttlicheg gerichtet

Religion im Sinne bon Religiofität

bor3uftellen haben.

Senn bag „Schauen“

religiöfeg RJabrnebmen

ift,

begleitet

erhält feinen ©harafter alg

burdg bie perfönlldhe ©inftellung,

RJertung, Bejahung unb ©ntfeheibung beg Schauenbcn,

fo

bag bag

87

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1

&ct>er

©fjriftian

„Gdjauen“ bie ‘Religion

2>a 8

enburtg brtngt.

ntdjt fomoljl abtöft, al§ toielmeljr 3 ur Roll*

unb bod> glauben“, bag

„Rtdjtfetjen

©egentoartgreltgton entfdjeibenb

ift,

toeidjt

für bte

einem ©djauen, bag mit

an feinen ©egenftanb oerbunben unb 'Religion ober ©taube im tjöfjeren Sinne beg Rlorteg geworben ift. ©g „©djauen“ unb „©djauen“ gan3 ift für bic 3 ®Ud>en 3 eÜ 3 ©ifdjen djarafteriftifdj, bag in ber religiöfen RJelt über einen fo funbamentalen Regriff toie © t a u b e fo ferner eine einfjeitlidje Ruffaffung 3 U gewinnen ift. ©8 ift nod> ntdjt erfdjienen, ©a 8 ber ©taube feinem

bertrauengooller Eingabe

Riefen nadj

ift

:

nur ein

ntdjt

aber

fyürtoaljrfjalten ober 3nftimtnen,

audj nidjt nur ein in ber ßuft fdjtoebettbeg Rertrauen, fonbcm ein

Sinn,

Rilbung begriffener getftiger

in ber

mit bem wir bte

su erfaffen beftimmt

göttlidj-geifttge RJelt ätjnltdj

unferen förperlidjeu ©innen bie

pljtjfifdje

ftnb, tote toir

gefdjilberte

„©djauen“,

gefärbt bon jenen fpe 3 ififd>cn ©efüfjlen ber gurdjt, ber Siebe

beg Rertraueng, bte

unb

unerreichbar, in fdjaucrbolle et)

faßt

ü

1 1

ift,

ift.

toirb

©o

bem ©djauen

toieber ber Rerfucf» feit

ben ©efüijlgerlebniffen ben ftatt bic religiöfen

nidjt ober

©unfclfjeit

toefenbe

gemacht ©erben, ber für bie ift, aug U gewinnen,

~djleiennadjer djarafteriftifdj

CeE)rgef>att ber

Religion

3

an bag an3 ufd>liegcn, toag gefdjaut unb gefdjaut ©erben fann. 3>enn bag, toag ©ir Re-

©efüljle

nodj nidjt

ligion ober

3 ugleidj

lange bag „©Clauen“ nidjt in feiner ©igenart er-

immer

gefamte neuere Sbeotogie

tootjt

unb

Reftimmtfjeit ebenfotoofjl burdj bag er-

itjre

matten, toag gefdjaut toirb, toie burdj bag, toag, aud)

g

mit

umfpannen. Ober alg

RJelt

gunftion angefeljen: eben bag bon ©teiner

©taube nennen,

ertjätt feine

befonbere

Ruance

ebenfo-

burdj bag geoffenbarte toie burdj bag öcrfjütlte ©etjeimnig ber

göttltdj-gdftigen RJelt.

©ben

beSljalb ©itl

©tffenfdjaft“ bie Religion nidjt erfegen.

fereg R3ettbilbeg, biefe

unb Tann

3ene

ift

bie „©eifteg-

©rtoeiterung un-

bag ©Corden ber ©eete nadj ©ott, ber alg ©djauenben „in einem Cidjte tootjnt, ba

ber RJeltgrunb aud) für ben

niemanb

3ufommen

fann“ (1 $im. 6

,

fann, ben fein Rlenfdj gefeljen

fjat

nodj fefjen

16).

RJir finb burdj bag ©rlebntg ©teinerg in bie Riöglidjfeit

bag Riefen ber Religion formal gcfdjidjtlidj fjerborgetreten

ift,

3

U beftimmen.

fütjrt fidj 3 urüd

3^ e

berfetjt,

Religion, bic

auf eine gunftton beg

88

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©feiner unb

fuprarationalen

‘Religion

bie

RewufjtfeinS, permöge beren ber berufene

mahrnimmt, ma8 anbei« nicfjt tDafjmefjmen fönnen. SDiefe gunftion fo wenig ettoa8 RbnormeS, bafs fie Pielmehr $u ber RuSftattung

tft

be8 Rteufdhen gehört unb nur ber im Pollen R3ortftnn „3Kenf(f>“

ba8 ,[d>auenbe“ 33emufctfein

ber über

<ZS

oerfügt.

ift

Ift,

nur ein

3mif<f>en3uftanb in ber ©ntwicflung ber 3Kenf<hh«ti, baf) bie fjäfj ig»

b«8 „S<f>auen8“ auf feiten« 31u8naf)m«n

feit

‘Zilebrjai)!

au8

(Rap.

befcf>ränft

unb

3, 1)

grünbet bie

Jjanb 3U erhalten,

gewinnt im <£inficf>t

'33 lief

auf bie 3urunft größte Rftualität. Re«

ln ben formal gleichen Urfprung ber Reltgtonen

bem

ein fgmpatljifcfKä Rerftänbni8 für jebe berfelben, fo bafj wir

RJanberer gleiten, ber

eFjrfürdjtig burdf)

in ben oerfdjiebenartigcn fid) bie 33erfd)iebenf>eit

Räumen ba8

berfelben

Rechnung 3U

fet}en

ift,

wenig au8gefd)loffen

bafj bei

finb,

ben R3alb

bem

wie bei

fdjreitet,

weil er

gleite Ceben fühlt, fo erflärt

au8 bem

ba8 halb enger, halb weiter

©efjerS,

bie

ift, bie Offenbarungen ©ine Rki8fagung wie bie 3oeI8

ber Rlenfdhheit barauf angewlefen

3U>eiter

ift,

geiftigen ©eftcfjtSfelb be8

wobei

geiftigen

Satfadje in

au<f> bie

©chauen 3rrtümer

bem ©ef>en mit ben

fo

phhftf<h<n

Rügen. 3>te Religion a(8 foldfje ift eine mt)ftif<f>e S a t f a cf) e in bem ©inn, bag ifjre Sehren, ©ebräucfye, Übungen, ©Uten, ©inrief)« tungen auf bie Rnorbnungen «tne8 „©efjerS“, eine8 «Erleuchteten, eine8 3nitüerten ober «Eingeweihten 3urücfgef)en. 3>abei

nimmt

jebe

Religionsform ihren befonberenRlat« in ber ©ntwtcfhmg ber Rlenfch« heit

unb

in ber Rufeinanberfolge ber geiftigen Rulturen ein.

unb

hat ihren Ort

ihre 3eit in ber

©ef<f>icf>tc.

3ebe

3>af>er geht e8 nicht an,

biefelben willfürlicf) 3u oerpflangen, ober ReligionSformcn einer ber*

gangenen Rultur in einer fpäteren 3eit 3U erneuern, bie

RerührungSpunfte 3Wifchen

RrajiS

einerfeitS,

unb

ber

inbifcher S>enfweife

mobemen

unb

©o

auch

ftarf

bubbhiftifcher

$h«ofophie anberfeitS ftnb, fo

Pöllig ablehnenb oerhält fi<h ©teiner gegen bie Rerfuche, bie in ben

3abien8 gewachfenen Räume tn ben abenblänbifchen t>erpflan3en unb ba8 angeblich alt geworbene ©hriften« tum burch ben ReobubbhiämuS 3U erfegen (Rom Rlenfchenrätfel ©. 119 ff.). Radhbem einmal ba8 ©hriftentum in bie 3Delt gefommen, heiligen ©arten

Roben 3U

ift

bicfeS nicht

3m

eine

Religion neben anberen, fonbern b

i

e

Religion.

Saufe ber ©ntwtcflung unferer nachatlantifchen ©poche hat

fich

89

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(Sbriftian

!

bte

&lenf(bbeit

3nbcm

fic if)re

gebrauste, bat

©et»cr

immer meßr ber göttlicf)«geiftigeir 2BeIt entfrembet. pbt)fifd>en Organe 3 ur “Seberrfcbung ber äußeren 9öelt '

bie geiftigen Organ«, mittels beren bie 'Sejiebun»

fie

gen 3 ur Merwelt aufrecht erbalten »»erben, bureb ?tl<btgebraucb »er-

fümmern

(£8

[affen.

ift

mit ihnen ergangen wie bem unter ber

tbr

Oberfläche ber (Erbe lebenben Sier, beffen üiugen ihre ©ebfraft »er*2118

Iieren.

bie SieSfeitigfcit 3 U einer <Sjiften 3 gefabr

erfolgte jener (Eingriff in bie (Sefdjicbte, ber in

»on ©olgatba

<

geworben war,

bem (Ereignis formal

fetnen irbifefjen 2lbfcf>tuB gefunben bat.

auch baS (Ebriitentum eine „mtjftifcbe Satfacbe*', aber material

ift

»orangegan* Getnc 3Dirfungen erftreden ficb nicht nur auf gan 3 e SKenfcbbeit, ja nicht nur auf biefe, fonbern auf baS Gchidfal unferer (Erbe unb bc 8 Gönnen* fhftemS. $Dir haben e 8 hier mit einem im ftrengen Ginn be 8 Portes greift ber „(EbriftuSimpulS“ weiter alS irgenb eine ber

genen “Religionen.

eine ein 3 elne Sultur, fonbern auf bie

weltgefdbichtlichen, b. b- f o 8 nt

in feinen notwenbigen

Senn

ober nid)t.

fchäfttgfeit in Cebre,

©b

cb e

n (Ereignis

ÄultuS unb Äircbcnpolitif »or

‘Sebeutfamfte, fonbern r tftnSimpulfeS,

i f

3U

tun,

ber

baS ficb

ficb gebt,

“Jöirfen beS in bie (Erbe

am

ergreifenbften in ber

»ollen Siefen emporquellcnben ©ralSfagc

SaS

(Ebriftentum eine

l

uS

,

Sbema

b-

weltumgcftaltenbe

<

baS

eine

fchöpferifch

foStnifche

ber “äterfünbigung eines

ber, burch fuprarationale (Erlebniffe berufen,

alS foSmifcbe, b.

ift

eingegangenen

ober in heiligen Sich-

mpftifche unb

Satfacße! 3ft baS nicht baS große

^au

ficb

auS gebeimniS*

tungen unb gewachfenen Äunftwerten als lebenbig unb erweift.

baS

folgen auSwirft, ob bie “JHenfchcn eS merfen waS an ber Oberfläche mit lauter ©e«

nicht baS,

2Tla«i>t

ben SbriftuS

»erfünbigte?

bem formalen in übergetreten unb eS ift not»

Allein wir finb mit biefen ©ebatifen bereits »on

baS

materielle

Bereich ber ‘»Religion

wenbig, ein 2Dort barüber

3U

fagen, wie

ficb

baS bei Gteiner mit-

einanber »erbinbet.

Gcbauenbe erblidt ähnlich bem propße» 'Segnabeten eine ben groben Ginnen »erfcbloffenc geiftige 2öelt.

Ser tifcb

3u

geifteSwiffenfcbaftlicb

bem,

waS

naturgemäß auch fotcbeS, waS in ift. Sie unb bie religiöfe “BorftellungSwelt 3 eigcn baßer,

er erblidt, gehört

ben ©eficbtSfreiS ber religiöfen Offenbarungsträger gefallen getfteSwiffenfdbaftlicbe

90

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Steiner

troty

anb

ber prin 3 tpiel[ befteljenbcn

bie

"Keligion

©remtung bon

©eifte 8 ©tffenfd>aft al 8

^Öeltanfdjauung unb Religion alg perfönlid>em SBerliältntg

3

um ©Mt»

grunb, jafjlrei^e 33erüt)rung8punfte. ©te religiöfen ©efüfjle f>aften ,

ttaef) fyriebridf)

ftellungen,

“Jlaumanng treffenbem

‘Bergleid)

an

religiöfen

wie ber Böeinftod an ber Blauer. ©iefe Blauer

Bor»

ift

ben

beiben ©ebieten ber ©eiftegwiffenfe^aft unb ber Bcttgion gerne infam.

unb bon

unb betrieben ©erben, eingenommen, toir fjätten in Steiner eine mit ber un 8 allen beftimmten, aber if)tn bor ben anberen gemährten ©abe be 8 burd) bie pl)t)fifd)e SZBelt Oinburdy- unb in bie geiftige BSelt Jjinüberfeljeng ausgeftattete ^erfönlidtfeit, bann ift e 8 eine gerabe für bie bom Sfeptt 3 i 8 mu 8 bebrofjte ©fjeologie freubig 3 U begrüfjenbe Aufgabe, bie belberfeitigen BJeltbilber miteinanber 3 U bergleid>en. *2Dir muffen ung nur barüber flar fein, bafj beibe im ©efentli^en boneinanber un abhängig gewonnen toorben finb. ©enn ber ®eifte 8©iffen» f<f>aftlcr berichtet 3 unä<f>ft nur, ©ag er felber gefdjaut F>at, unb e r ft [»interner bergleid)t er bie religiöfen llrfunben, um au§ iljnen 31 fe^en, bajg auberc fd>on lange bor il)m eben bag geflaut f)aben, ©ag

Sie fann bon

ble 8 feit8

jenfeitg betrautet

t

er in einer ^öfteren B3elt fein fann, alg

©angenommen

f)at,

©obei

e 8 nid)t

anberg

bag mandyeg Überfel>eite beachtet unb mandjeg attbers

Berftanbene neu gebeutet ©irb.

B3ir fönnen getroft ben Berfud) au§ ben Sd>riften unb Vorträgen Steincrg ein ^8 ilb feiner erweiterten Böelt mit befonberer Be 3 iel>ung auf bie ©id>tigftcn Sa» ©agett,

pttel ber d>riftlid)en

©laubengleljre

3^

entwerfen, nidjt alg ob eine

auf ©ingebungen berufyenbe normattbe ©ogmatif gegeben ©erben wollte, aber ln 3 u fjabcit

ung ifjrer

bem Sinn,

über 3 eugt

ift,

baj$,

©a 8

er in ber geiftigen B3elt erfdjaut

alg Bergleidjömaterial gebraucht ©erbe, ©ettn

in ber religiöfen Überlieferung Borftelluitgen begegnen, bie 3 U

Boraugfetjung tjaben,

fprünglid)

gewonnen

baff fie

auf einem ät>nlid>en Böege ur=

feien.

©ott. ©er „Sdyauenbe“

erblieft nid>t ol>ne ©eitereg,

bie förperlid>e BJelt burd)fd)einenb ©irb,

alg ©inljeit, fonbern bag allem

inbem

if>m

ben göttlidjen Bleltgrunb

'Pfjttfifdjen 3 ugrunbeliegenbe

unb eg

überragenbe ©eiftige in einer unabfeljbaren Stufenfolge, ©ie Ceitcr ber ©efdjöpfe enbigt

nicf>t

mit ben brei ober bier bon ung

baren Sproffen ber fogenannten Baturreid>e, fonbern

überfei)»

fetjt ftd)

hinter

Ol

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©etjer

<£f)riftiau

unb

jenfeitg ber pF)t)[if<f>cn RMrfltdyfeit in einer RJelt ber ©elfter fort,

Bewegung unb

bie beftänblg in

‘ülufftteg

über

fid>

anbere ©elfter*

»eiten af>nen laffen, big 3U benen fein ©efjeraugc uorbrtngt, unb ifjren

Rbfd>lug »ie

if>re

©inljeit in ©ott finben.

©ie

SEDelt

ber ©elfter

manntgfaltig. ©arauf beruht bie relatibe Iöaf)rf>eit beg <

ift

tljeigmug unb orbnen

beg

©ie überfefjbaren ©tufen bie ung aug ber religtöfen

3U ben ©ngelf)ierar<f>ien,

Jicf)

Roll)*

Rluraligmug.

— (Stengel — Rrd)ai (©elfter — ©pnameig — ßtjrioteteg (©elfter ber

Überlieferung befannt finb (©ngel ber Rerföntidjfett)

;

©jufiai

unb

f?orm, ber ‘Bewegung

leng)

©fKrubim

ber 2Deigt>eit) ; ©grone (©elfter beg R>tl* ,

©erapfüm).

©iefe Songruen3 beg ©runb-

ftodeg beg geute ©efdfyauten mit ber Überlieferung »irb

fur3»eg alg ©ntlegnung

tifern leiefjt

ein für bie gorfdjung

audj in ben

t>erfcf>t

erflärt.*)

fef>r

RHein eg

seigt

bon ben Äri* ft<f> fjier

»kl*

»tdjtigeg Problem, ob nämlid) bie

ebenen Borftellunggmelten ber Bergangenfjeit be*

gegnenben Übereinftimmungen nur nad> bem ©d>ema ber Rbgängig* feit erflärt

»erben fönnen, ober ob eg ni<f>t benfbar ift, baff in ber unb mef>r Rerfonen ebenfo bag Rämlicge er*

geiftigen R>elt 3»ei bliefen,

»ie in ber

pf>t)fifd)en 'TÖelt fett

©onne, Rtonb unb ©terne

erblicft

©g fommt

ge3tegen 3U »erben,

3b^rtaufenben

alle

©egenben

gaben, ogne bcggalb beg Rlagiatg

giebet

nur 3um Borftgcin, bag »ir

ebenfo an ber ‘Realität ber Über»elt »ie an ber 3uberläffigfeit ber für

fie

oorganbenen ©eelenorgane trog allem 3ur ©dgau getragenen

„fjbealigmug“ 3U 3»eifeln ge»ognt finb unb geiftig einem Rgilo« fopgen »ie 3obI näger ftegen, alg »ir »ielleicgt meinen, ber ber ©>if* fenfdgaft

bag

bag

RJirflicge, ber k'unft

— llnmöglicge

bag Rtöglicge unb ber Religion

alg igren Rereiig 3uge»iefen gat.

©ie geiftigen

unb Retoeger ber pggfifegen Ratur, ©eelen ber fjimmelgförpcr unb nidf>t nur » i e bie ©onne,

RSirflicgfeiten finb bte Reicher

finb bie

fie

fonbem in

unb mit

ber

©onne

F>at

©ott in ber Sgriftug»efengeit

unfere ©rbe beftraglt, unb ber

ift non einem urperfifdjen 3 a ratfjuftra in bon Rlofeg im brennenben Rufd> erfannt »or* nägerte ficf> ber ©rbe, um 3u feiner 3«»* 9 a nj tn fie

©onne »ie

ben; beim er cin3ugef>en.

fpäter

©o

fremb ung biefer Rluraligmug noeg anmutet,

Bgl. beifpielgvoeife Riebergall, ©grtftentum. Tübingen 1919 ©• 19 . *)

fjbealigmuä,

fo fegr

Sgcofopgte

unb

.

92

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©teiner unb

bi«

Religion

unS 3U benfen, baß ©«Ufer »ie ©uftap Sßeobor gecßner unb William 3a me 8 auf gatt3 Ocrfd)t ebenen Wegen 3U äfmlic&en gibt «8

Weltbilbern gelangt tn biefer

«kßtung

lebenblgften

ein

ftttb.

toirfen.

©8

ftnb gelftlge Settben3en Porßanben, bte

— 3>ie Pielgeftaltige ©eifteStoelt

Bewegung. 3 n bem

jebe §ierard>te

immer ßößereS Bewußtfein 3U

aufwärts

tft

ln ber

ftrebt,

um

ermatten, bleibt ein Seil ber biSljer

gleidjgeftuften ©elfter surüd, opfert

ft<f>

auf ober tolrb aufgeopfert,

benn ba8 große ©efeß ber ©nttntdlung perlangt, baß Immer bie

Wefen

ber f)öl>eren Stufe pon foldjen, bte auf ber nieberen 3urü<f«

bleiben, getragen

unb

genätjrt toerben.

So

wenig ber Blenfd) leben

fann ohne Ster, ^Jflanse unb Büneral, fo nottpenbig bebürfen bie ©elfter ber ßößeren Stufen fold>e ber nieberen. ©8 gibt nicßt nur normal fortfd>reitenbe, fonbem auf allen Stufen 3urücfblelbenbe, bie fogen. Iu3iferifd>en

benßeit aber ergibt

unb aßrtmanifcßen ©elfter. BuS biefer Berfcßie» fid) Hemmung unb Kampf, Wirhtng unb ©egen»

mirfung tn ber Welt ber ©etfter, bie ßerüberfpielen aud> in ba8 ©rbenbafein unb in ba8 Wenfcßenleben unb bie bie tranfsenbentak Hrfadße be8 «Öfen ftnb.

Wan

baß bie ©ntfteßung be8

fießt,

foSmifdßen 3ufammenf)ang gelegen toirb.

«Öfen

in

einem großen

Wer ba8 pon

Steiner ent*

»orfene Weltbilb 3uerft ettoa au8 ber „®ef)eim»iffenfd>aft“ fennen lernt, füljlt fid) Iekßt

beftänbig

fid)

frembartig berührt Pon ber «orftellung einer in

erneuemben Wiebergeburten

fid)

entmidelnben ©rbc.

Wa8

ßat e8 für einen Wert 3U toiffen, baß auf ein Satumbafeln ein Sonnen-, Wonben» unb ©rbenbafein folgte? Selbft unter ber Bn» nafjme, baß biefe Weltbilber meßr al8 bUßtertfdfe ‘Pßantafiegemälbe

grage, toa8 un8 benn fold>e8 Wiffen fromme.

feien, erf>ebt fid) bie

Bu8 ben

ßterauf gegebenen Bntworten mödjten mir ßter nur einiges

ßeroorßeben.

3**nä<f>ft

getotnnen mir, inbem

toir bie

foSmifdje ©nt»

»ttflung unferer ©rbe betrachten, »eil biefe 3ugleid> bie allmäßlid) fid> poll3ief>enbe

Wenfd>©erbung

eigenes Wefen.

Wir

ift,

einen tieferen ©tnbltd in unfer

afjnen bie mafrofo8mifd>en «orauSfeßungen

unfrer mifroFoSmifdjen ©jiften3 einer «ft)d>ologie erfaßt, »ie

fie

unb »erben Pon bem Wellenfcßlag unS ettoa auS ber Flaffifdjen Wal-

purgisnacht im 3»eiten Seil pon ©oetßeS gauft offenbar“

berührt.

«ISbann enthüllen

fid)

unS

„geßeimntSooll

Pielletdßt

einiger»

93

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©eper

(£f>riftian

mähen

©8

bte Krgrüttbe ber

fönnte

fein, baff

fi<f>

ablöfenben großen KeligionSfhfteme.

ftcf)

in ihnen bie ©rlebniffe fpiegeln, bie bie

unb an ihrem Planeten gemacht fjat. Sag bie Kemit ihrem ©tauben an bie in Krahma »erförperte ©inhett an ben ©onnen 3 uftanb erinnere, ber SuallSmuS ber Werfer bie tiefen ©ittbrüde eine 8 3nftanbe 8 bewahre, ba bie ©onne unb bie ben Klonb nod> in fid^ bergenbe ©rbe einanber gegenüberftanben, Klenfd)lKit mit ligion bet

3 nber

bah bic tn ben

Keligionen

dgt)ptif<h-babt)lonifdhen

f>ert>ortretenbe

®rci 3 af)l auf (Erfahrungen hinbeute, bie irgenbmie ber ©re^af)! ber al 8

©onne,

(Erbe

unb Klonb

bifferen 3 ierten Kielt entfpredyen,

unb

baß «nbüch ber ^oltjtheiämug ber oeränberte unb getrübte Kadjhall fei

einer Borgefd>id)tlichen KtenfchheitSepochc, bie al 8 bie atlantifdye

besetchnet ©irb, too bie Klenfdyen h^üfcljerifcf) ber Kielt ber borge* 3 ogenen

lebten,

©elfter aufgcf<f)Ioffen freilich,

ffi33 enf)aften

teln;

©enn man

Kttbeutung

©er aber

bei ber

ber tn feinem eigenen

waren unb fo 3 ufagen unter ben ©öttern ©ebanfen nur in einer mehr aI 8

folcf)c

©irb

Heft,

ftillcr.

man

befrembet ben Äopf fd>üt*

Kerfenfung in

3 nnem

fie

eine Sutuition fühlt,

ein geheitnniSbolIer

berfalen entgegen fommt, fann

fie

©rang

3 uni

Uni»

ebenfomenig berad)ten ©ie bie

©dhauungcn ©ante 8 ober ©oetheS. Kor allem aber muh in biefem 3 ufammenhang barauf hingetoiefen ©erben, bah aud> im Klid auf bie ©eit hinter alle natur©iffenfd)aftltd)en Kieltent©id* lungSgebanten 3 urüdfrei(f>enbcn ©<f>auungen ©teinerS ba 8 K3ort gilt: „KlleS Kergdngliche tft nur etn ©leid)nt 8 “. ©8 gehört 3 U ben ftdrfften ©inbrüden, bie id> felbft au 8 ben fog. 3 bflen ©teinerS erpoetifdjen

halten habe,

lung

©enn er ben ©dreier ber finnlid) anmutenbett Umhülunb un 8 in bie geiftigen Ijintergrünbc be§ ©afeina ©enn id)

3 urüdfd)iebt

ober oielmehr be 8 KierbenS ber Kielten bilden läßt, aud> Borerft

nur im ©taube

bin, feine

©d)überungen ©ie

bie Khantafie-

bilber eine 8 ©ichterS, bie ja bod> auch tiefere 8 alg ©ebanfenfpiel fein

bürften, auf mich ©irten 3 U laffen. fere Kielt

nur baburd) geworben

©a Bernehmen ©ir

ift,

bah hohe

Kielt alSKidrme, Cuft

unb

Cid>t erleben,

et©a, bah un»

geiftige Kiefenheiten

einen Seil ihreg KiefenS auf opferten. hinter bem,

©a 8 ©irin

Berbergen

firf>

unferer

geiftige

Säten

fommt baburd) 3 uftanbe, „§immelefräfte auf unb

be§ OpferS unb ber Ciebe. ©ie Kieltharmonie

bah in ber Sat, ©ie Jauft

e8

au 8fpri<ht,

94

I

l

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©feiner utib

bie

“Religion

unb fi<f> bie golbenen (Eimer reichen, mit fegenbuften« ben ©<h»ingen bom gimmel burcft bie (Erbe bringen!“ 'TOir atmen ja felbft auch im 5 euer unb Sicf>t et»a8 ©eiftigeg. «Jarum feilte nufer “Mimen nidtt für ein reicheres unb toeitereg «eteußtfetn 3um ©djauen »erben föunen? JJn biefem geiftigen 3ufammenhang fteljt nun bei ©teiner aud) bie ©ntftefjung be8 «Öfen. «3 irb bag Opfer ber hohen ©etfter t>on ben {»öfteren, benen e§ bargebrad)t »irb, angenommen, bann tft alleg «3 arme unb Sicht, Siebe unb ©egenliebe. «Jie aber ift eS, »enn baS bargebrachtc Opfer ber eigenen “üDefen^eit 3urüdgc» nteber {teigen

»iefen »irb?

©ann

©elftigfeit in

fielt

“2öeil

“JBefenfteit.

berfällt fie ber

3ief)t fid>

bie 3ur Selbftljtngabe bereit ge»efene

felbft 3urücf.

©ie

eigenen

berfeftigt ftch in ifjrer

fie ihre ©elbftentäußerung nicht betätigen fann,

©goität unb bamit

bolt3tefjt ftd)

jene8 Bueü^leiben,

baS 3um

“üDlberfpiel unb ©egenfaß gegenüber ben höheren geiftigen «läuten »irb, »enn auch bie ©cbnfucfjt nach 3 u i am,Ttc n}cttIufe mit unb bamit bie ©rlöfunggbebürftlgfeit unb

ber gefamten ©eiftermelt

©rlöfunggfäftigfett erftalten bleibt.

in ber «Seit

fo, bafj

©ann

ftünbe eg mit

eg t>on ben guten ©elftem, inbem

3ugcbad)ten Opfer nidtt annaftmen, beranlaßt »orben

3um Opfer

bereiten ©elftem

©ie großen

«Jeltsiele,

au8

bem «Öfen

fie

bie ihnen

unb

tn ben

berfdtmäftter Siebe entftanben

namentlich bie ©ntfaltung

bon

fei.

geiftigen

«Jefenheiten, bie nicht nur Siebe, fonbern auch Srethett bertoirflichen follen,

»ie eg bie «ufgabe ber “JKenfdtheit

ift,

feien auf feinem an»

«3 ege

erregbar ge»efen, alg inbem ein ©egenfaß, ein Stampf eintrat, beffen erfeftütternber «nbltd innerhalb ber «lenfchh«it nur burd> bie ©eaißheit erträglich ©irb, baß bag Seßte nicht ©egenfaß unb Stampf, fonbern «erföhnung unb ©rlöfung fetn »irb, al§ beren ©räger ber ©hrtftuä unb alg beren ©chauplaß bie (Erbe, ber ©tem ber ©rlöfung, erfannt »irb. Seftrfmft ift bag alleg fefjr fdf©er bar3uftellen. «ber »ag bem nüchternen “JDort nur an» beutunggmetfe gelingt, bag oollbringt bie bilbenbe Äunft in größerer «ollfommenbeit. ©ie ©arftellung beg heiligen «benbmaftlS bon Sionarbo ba «inci 3. «. mit bem ©egenfaß beg fonnenftaften ©ftrlftuS unb beg in ©chatten gehüllten 3ubag fann auf einen empfänglichen «etrachter »ie bie«erförperung geifttger«orgänge bon fogmifcf>er«e» beutung »irfen, ©orauf ©feiner mehrmalg aufmerffam gemacht h<*t-

beren ber

©eifter

95

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1

©eper

(Epriftian

Die BJelt.

fttmmt

Schöpfung

erfd>elnt aI 8

3 ^>r 3 ©^ unb B leI unb

bie (Engel

ift,

ift

ba 8 BJerf ber

götili<h»geiftigen

ber Rlenfcf), «in« Böefenheit, bte be*

bie ft<h üb«r

fie

erpebenben Rkfenpetten

baburcf) su übertreffen, bafc er ben göttlichen BJillen in

5rc

*

h e

1

»ol( 3 leben wirb,

währenb jene in einer

®ott

ftehen, baff

ihnen bie mcnfchlich« Freiheit ein Rigfterium

bleibt,

auf

ba 8

Berwunberung h'nauSfchauen.

Die

mit

fie

religiöfer

engen Berbunbentjeit mit

fo

©d)öpfung biefer unferer RSelt t»otl 3 ief)t fleh in berfepiebenen Stufen, inbem bte (Erbe mehrere aufeinanberfolgenbe Berförperun» gen erlebt, t>on benen bie gegenwärtige bie eierte unter fieben ift.

Doch haben wir un 8 teeber

bi« Borftufen ber (Erbe noch biefe felbft

urfprünglich materiell Porjuftellen, fonbern aI 8 ein übermaterielle8

©ebtlbe,

ba 8

für unfre heutigen

gewefen wäre. Dajj

fie fo

Rörperaugen gar

grobftoffIicf>

gleichfalls Picpter

Regionen,

3ugang

wo

unb

jetjt

bichter

würbe, fant

ber Cherub mit

nicht

geworben

ber (Einwirfung jener jurücfgeblieben'*" ©elfter.

au8 ben

er

wahrnehmbar gefchah unter

ift,

3 nbcm

ber Rtenfch

parabiefifchen

bem hauenben Schwert

(Blil})

ben

oerwehrt, herab auf biefe (Erbe. Steiner hat in einer ‘Reihe

oou Borträgen bon feinem Stanbpunft au 8 bie in ber Bibel über* lieferte Hrgefcf)i<hte beleuchtet unb fteht barin einen auf höherem Schauen berupenben Bericht über bie Borgänge bei ber Bilbung un* ferer (Erbe in einem gan 3 beftimmten Stabium ber (Entwicflung. Rlle

grobmateriellen Borftellungen wären bemnaep oon bericht lieh

burcpauS fern

U

3

bem S<höpfung 8 *

Dag, wa 8 w r (Erbe nennen, näm* bom „Sünbcnfall“ an, ber eben ber Bl an mag fiep 3 U blefen Darlegungen

halten.

i

bie Rlaterie, gibt e 8 erft

Stur 3 in bie Rlaterie ftellen,

wte

man

licpfeit

bor

un 8

ift.

will, eine wichtige

Rufgabe

tritt

mit großer Deut»

hin, bie nämlich, 3 U prüfen, ob wir

ben RtaterialiSmuS

berftriefteu

immer

Rlenfcpen einer fpäteren

tiefer in

3 e tt

nicht

manchmal unferen BlaterialiSmuS in bie religiöfen lirfunben hinein» gelefen unb baburch bie Schöpfung 8 gefchichte, unb burcpau 8 nicht fie allein, au 8 ber geiftigen Region, in ber fie baheim ift, auf einen ihr burchauS fremben Boben herabge 3 ogen haben. (E 8 ift ba 8 Ber» hängni 8 ber gegenwärtigen Rlenfdhpett, bajj fie ben Hrfunben ber Bergangenheit

hilflos gegenüberfteht,

haben swifepen ber Rnnapme,

baff fie

ba

fie

meint, nur bie Böapl 3 u

un 8 Borgänge

ber materiellen

96

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Steiner unb

Vufjenmelt

fcf>tlbere

©ebanfen

etngefletbeten bte fogen.

ober bafj

fie

feien.

'Religion

bie

Vlpthen im Sinne bon

©8

ntufj erft

gefdjidjtdd)

auSprobiert nxrben, ob

„Sagen“, unter benen bie in unfre Tdigiöfe VorftellungS»

aufgenommenen unfer befonbereS 3ntereffe erregen, nicht mahrbon Vorgängen finb, bie ftcf> mir f lief», aber fonbern auf einem anberen unb höheren «plan oolljogen haben. Ulan mtrb allerbing8 l)ier leicht ben ©inmanb machen, e3 fei 3 mar noch Dorftellbar, baff ein Seher ©egenftänbe unb jetjt ficf> oolljte^enbe Vorgänge einer meiteren, nur bem

toelt

f>eit8getreue Berichte

nicht in ber materiellen VHrfltchfeit,

VlltagSmenfchen oerfdjloffenen Vielt beobachten fönne, allein bei

bem, ma8 über bie UHebergeburten ber ©rbe, über Schöpfung, “para« bteS

unb Sünbenfall

mitgeteilt merbe, hanble <8 fleh

bie einer fernen 'Vergangenheit

hört hätten,

ein ©egenftanb

fönnen. ©emgegenüber

fteht

um

Vorgänge,

angehören unb barum Idngft aufge» irgcnbmeliher Beobachtung fein 3U

nun allerbing8

ben, bajj für bie geiftige Sehfraft nicht

ber Bericht be8 Schauen» nur ba8 hitiberniS beS Baufo bag ber Seher

mes, fonbern auch baS ber 3eit berfchminben fönne, nicht

nur in bie gerne unb in ben metaphhfifchen hintergrunb ber je nach bem Vbmajj ber ihm berlleljenen

©Inge, fonbern auch

©abe

in eine engere ober meitere Vergangenheit

bltcfen fönne, fo

unb 3ufunft

3mar, baff ber Blicf ebenfomeit in biefe hinaus mie

in jene hinab 3U reichen »ermöge. ©ie erfenntniStheoretifche grage bleibt auch hier bie,

ob mir in Vergangenheit

SchöpfungSberichte fönnen,

roenn

fie

fromme Uaturbetrachtungen, nur auS teten

Vrophetie heroorgegangen fein

mehr

benn auch

bie

finb alS nachträgliche

einer nach rücfmärtS gerich-

— unb ©egenmart ein fchauen-

beS Bemufctfein alS möglich unb mirflich an3uerfennen hüben. Bejahen mir bie grage angefichtS eines unfere Bebenfen überminben-

ben VhünomcnS, bann müffen unb bürfen mir mit bem „Cef en in

ber Bfafchachronif“

alS mit einer hppothefe rechnen, beren

VSahrfcheinlichfett mit ben burch ihre fjtlfe gemonnenen ©rgebniffen 3unehmen mtrb. 3) er Ulenfeh erfchetnt bem Schauenben alS ein ©eift unter ©elftem, ©er geiftige ßem feines VJefenS tft emig unb feine Verbinbung mit bem phbfifcf>en Äörper für bie ©auer etneS irbifchen Ulen«

fchenlebenS

ift

nur bie Unterbrechung eines ©afeinS in ber Vielt ber

97

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Qjrifiian

©elfter. S>ie

angeeignet

(S»()er

'Reinfamationen «Dieberholen

mag

fiat,

er

nur au8 bem

fid),

biS ber ©eift

fid)

ba8

Sieben int phhfifd)en £eib ge*

toinnen fann. SHe pft)d)o[ogtf<he S8etra<htung8b*ife, bte

fid)

hieraus,

au8 ber 2lnftd>t bon ben mit ber ©eburt angenommenen unb tm ©obe ab3ulegenben , füllen“ ergtbt, erfdjeint religtöS tote Diele ,

fotoie

anbere ^Behauptungen ber Slnthropofophie inblfferent. ©afj bie SBibel

Don

3U »tffen fdjelnt, ift gegen fle alg pftidiologifche %e* mentg tn8 gelb 3U führen, alg bie Stidhtertoähnung

ni<f)t8

ttjr

hauptung

fo

‘JImertfag gegen beffen ©jiften3 etoaS bemeift.

©8

ift

and) gegenüber

ber SUnfchauung ber SReinfarnation unfere Aufgabe, ba8 ©efamtbilb

Don ©Jelt wnb Geben unter btefer Hinnahme burd)3ubenfen unb bie „ältefte“ Hlnfid)t Don ber Seele, ftatt fie 3 limine ab3utneifen, ttjeore* tifd)

unb

praftifd) nad)3uprüfen.

©8

liegt

immerhin im

“Bereiche ber

HHögltchfett, bafj ber Often, too biefe H3 etrad)tuuggu>eife lebenbig ge*

blieben

berufen

ift,

einen religiös

fie

bem

HBeften 3U übermitteln, bamit

tiefer burdjaeferten

unb ©röftungen

©8

ift,

rellgtöfer Hirt

fie,

in

SBoben berpflan3t, neuen Hintrieben

sum Hlnfnüpfunggpunfte bienen möge.

gibt ©rübelfragen über bie ln ber Höelt h«rrfd)enbe ©eredjtigfeit,

bie fleh

nur befriebigenb unter ber Hinnahme löfen

laffen, bafj nicht

btefe8 etn3lge ©rbenleben für alle 3ufunft entfdietbenb

fen8

fei,

mie e8

gerabe in ber Stonfequen3 be8 naturtDiffenfdjaftlidien 3>en*

bielletd>t

liegt, toie

bem

ftörper, fo auch ber

©eele ben für ihre ©ntroid-

lung bi8 3U ihrem gegenwärtigen Beftanb in ber H3 ergangenhett not* D>enbigen

“Kaum an3uweifen. ©8

untntereffant, bajj e8 in ber alten hat, bie

Don ber

nic^t ihre

wonach Dererbt,

*?3räejiften3 ber

ift

Celjrer

gegeben

HHetnung, fonbem bie beS fogenannten ©rabu3iani8mu8,

fid)

bie ©eele mit

bem Rörper Don

ben oorläufigen ©ieg behalten

SReinfarnation. “über

fie ift

©efd>led>t ju ®e[d)led)t

follte.

^räejiftens ber ©eele nicht tbentifd) mit ber

ben

gan3

fircf>enge}d)ld)tlid> nid)t

Wird* anerfannte

©eele über3eugt toaren, wenn auch

HlllerbingS

ift

»ieberh0

ftdh

1

ber entfcf>eibenbe ©chrltt auf

HÖege 3U ihr unb biefer ©d>ritt wirb

um

fo leichter

bie

en

»

bem

getan toerben, ai8

bem bleuen ©ebaS ‘^krrabigma für bie

bie Hllenfchtoerbung beS ©hriftu8, beffen “ipräejiften3

ftament fein

frember ©ebanfe

tft,

aI8

HRenfd) Werbung überhaupt an3ufet>en

Unter ber

Annahme

tft.

ber ^3räejiften3 ber ©eele

follte

man metnen,

98

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Steiner uni)

baß

ficg

bon ben

(Eltern auf bte

'Religion

bie

Ätnber nur ber pggfifcge Selb ber*

Sie gälten nur ben Stoff berjugeben, ben bag

erbe.

präejtftente,

burd) feine früheren (Erbenleben in feiner (Eigenart beftimmte

nach SSieberberförperung oerlangenbe

unb

Alenfcgenmeien 3U

getfttge

ADognung unb ju feinem Slerf3eug auSgeftalten fönnte. Sei einer normalen (Entmidlung beg Sienfcgen wäre bieg mogl auch fo gerne fen. Allein tnbem flcg bie Slenfcgen unter bem (Einflug ber feiner

3urü<fgebliebenen geiftigen SSefengetten gegenüber ber geiftigen Sielt abfcgloffen,

fam

in bag 3ufammenrnirfen ber ©efcglecgter ein leiben*

fcgaftltcgeg (Element,

bag bon ben Anregungen ber

Auggang nagm.

rialität feinen

j>^t)fif<f>cn

State*

Siaburcg tourbe ber Slenfcg inbtbi*

megr bon ber göttlldcgeiftigen Umgebung Ioggelöft. (Eben btefeg bon ber pggfifcgen Slaterialltät Angeregte gibt er nun auf bie Sacgfommen metter, inbem er bie Stetbenfdgaft in bie aug ber böseren Sielt mitgebracgte aftrale Stetbltcgfelt beg ficg Seinfarnierenben einfitegen lägt. 3He Serpflan3ung ber aug ber materiellen Sahir ftammenben (Erlebniffe auf bie Aacgfommen be* grünbet bie fogenannte <E r b f ü n b e mit ber aud> bte Slöglügfeit ber (Erfranfung gegeben ift. Stit ber Seinfamatton gängt bag Äarma 3ufammen. 3>enn bie ©eftaltung beg neuen (Erbenlebeng bueller

unb bamtt

3ugleid>

,

gängt urfacgUd) mit ber burd) bie früheren (Erbenleben beftimmten (Eigenart beg feelifcg-geifttgen AJefeng

ftigenSJelt

gerabfommenbe unb

ficg

3ufammen. 3>ag aug ber

gei*

berförpernbe ©eelenmefen bat

fiel)

unb menn mir nur bie unfe* rem-Srbenlebcn borauggebenben Vorgänge überfeben fönnten, bann mürben mir auf gören ung über bie Scgicffale 3u betlagen, bie mir ung felber fein Scgidfal geformt

unb

getodblt,

alg für unfere innere (Entmidlung notmenbig felbft berorbnet gaben.

Siel todre fagen.

3>ie

über bie

(Egriftuganfcgauung

göttliche (Egriftugmefengeit

tonnte

ficf)

für probtbentiell 3ubereiteten menfcgltcgen §ülle

Steinerg 3U

nur mtt einer bte* umgeben, 3>ager

Steib, in ben ber (Egriftug bei ber 3 ogannegtaufe eingebt, bon einer gan3 finblicg*reinen Seele unb algbann bom 3agre an bon einem ©eifte göcgfter Skiggeit, alg melcger

mirb ber 3uerft

3tbölften

ber mieberbertörperte fdgicgtltcge

.jmei

erfcgeint,

3«fa 8fnaben,

3 ara

if> u ft ra ein biel bemognt unb bearbeitet.

einer

aug ber Satganifcgen

älterer

$>ie

alg ber ge*

Annagme, bag

Stinte

(Stuf.

3 , 31 )

99

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Sfjriftian

©«per

unb einer aug ber ©alomontfdgen ßinte (Rtattg. 1 6 ) nebeneinanber gelebt gaben, big bag 3 a ruthuftra* 3 <h beg ©alomonifdgen auf ben Ratganifdgen 3efugfttaben übergebt, um algbann bei ber Saufe bem ©griftuSmefen Rlag $u madgen, ift eine feltfame unb bei bem erften Rnblicf befrembenbe Rorftellung, bie mir erft erträglich wirb, wenn fte aug ber abfichtltdg fachlich* nüchternen Sprache ber intelleftuellen ^onftatierung in bie ber ‘Religion übertragen toirb unb bann aug* ,

brüeft,

bag nur ein Rlenfcgcnwefen ber Sräger beg ©griftuggeifteg fein bag jugleid) gan 3 Äittb unb oollenbeter Röeifer toar. R3lr

fonnte,

müffen ung felber

feiner

in

»orftellen, bag ber eine folcge ©tnfiegt getoinnenbe ©eger »on bem, toag er innerlich ftegt, aufg ^öefjftc überrafegt ift unb ©djauung nur beggatb traut, tocil fie für ihn ihre ©ewiggeit

trägt unb mit bem ©garafter ber ©otöenj Ricgt aug ben religiöfen lirfunben toirb eine entnommen, fonbern fie toirb „geflaut“ unb erft

fieg felber

erfdheint.

ftellung

mit jenen oerglichen. fiufag

unb Rlattgäug

Run

auggeftattet

Ror*

foldhe

nachträglich

getoinnt erft bie Rerfcgtebengeit ber bei

überlieferten

©tammbäume

monifierung fcglecgterbingg unmöglich

ift,

ba

Sefu, beren §ar-

Rer-

toohl berfdhiebene

fonen oon bem gleichen Rorfagr, nicht aber bie gleiche Rerfon Oon

abftammen fönnen, eine Rebeutung, unb bie Satfacg«, bag man fie beibe im Reuen Seftament nebeneinanber hat ftegen laffen, f ann baraug erftärt toerben, bag man fi<h ein ®e* berfchiebenen Rorfagren

fügt für einen geheimnigbollen

©griftugwefengeit

fcfjeint

3nfammenhang bewahrt

auch ben

£cib in augergewöhnlichem

fo

mpfteriög für

Rlage berbrauegt

habe.

3>ie

fie 3 ubereiteten

3 U gaben.

3>ie fur 3 e

RMrFfamFeit gefu unb ber nach etwa brei Oagren eintretenbe Sob

waren

nidEjt

nur eine golge ber äugeren Rergältniffe, fonbern aueg

in ben Cebengnotwenbigfeiten gefu mitbegrünbet.

Ron

Fogmifdgen Rebeutung ber RTenfcgtoerbung unb beg Sobeg beg Sgrtftug gaben wir bereitg gefproegen. S)urcg fte ift unfre ©rbe fo böllig beränbert worben, bag fie, bon einem anberen ©tern aug gellfcgauenb betrachtet, nach bem ©reigntg bon ©olgatga einen anberen geiftigen RnblicF barböte alg borger, tnbem fie gleicgfam in anberen Jarbet: aufleucgtete. ©lege, eg ift alleg neu geworben, fjür ber

ben ein 3 elnen Rlenfcgen bebeutet ber Sob 3efu bor allem bie ftänbige

ItmwanblungbegSobeg.beralgbie

boll*

Rblegung beg

100

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«

©tciner unb

Beligion

bie

SrbenleibeS unb bie Bücffehr in bie geiftige Sjetmat ber Seele er»

©er ©ob ift etwa 8 burcf>au 8 anbereS, al 8 wofür unb Bon ber (Seiftertoelt abgefchnürte 2Henf<f)fyeit

if>n

fcf>eint.

<

löfte

ein Bergehen, fonbern ein 3'ir “ <*f c ^> rCTl

l

bie uner»

anfieljt. Bicf)t

n bie f)ö^cre BJelt, tn bie

^inübergenommen toerben. ftirbt, bann legt ba 8 3 <f) nicht nur wie im unb Btherletb ab, um mit bem Bftralleib in ben böseren Bfelten 3 u toeilen, au 8 benen e8 mit bem (Erwachen wieber 3 U jenen 3 urücffeljrt, fonbern e 8 wanbert 3 ufammen mit bem Bftralleib unb Btfyerleib au 8 bem pF)t)ftf<±Kn Ceibe au 8 ber nunmehr in feine <f)emifd>en Beftanbteile au 8einanberfällt. Bur furse 3eit behält ber oom phhfifdhen Selb getrennte Btherletb feine gorm bie grüdjte be 8 SrbenbafelnS mit 2Denn ber Btenfcf)

l

Schlafe ben

p^t>fif(i>en.

,

fo lange, al 8 fich ein Blenfcf) b. b-

im

etwa bret ©age

See

teten

l

e

nlanb

,

ein,

au 8 bem

Bon ben auf

bie pht)fif<h« BJelt geridh»

aller &raft

bann löft er fleh

bi 8 fie fich

Begterben gereinigt

lanb

auf.

wach erhalten fann, ©ie Seele weilt hierauf

Tritt

hat,

er na<b

bann geht ber

(Seift

in ba 8 <S e

i ft

e r

einem 3 ettraum, innerhalb beffen

fid>

ber 3uftanb ber (Erbe grünbltcf) geänbert hat, wieber für ein fur3 e 8

(Erbenleben

3

U

ihr 3 urücffehrt,

wieberholt, bi 8 er

fich

eine BJatiberung, bie er fo lange

ba8 wa 8 ihm bie ,

hat unb bi 8 er reif geworben liehen BewufjtfeinSform,

o*fen bargeftellt wirb.

wie

ift

3

um

e 8 in

(Erbe geben fann, angeeignet

Bufftieg

analoger

Buf anberen

3u

einer übermenfeh*

-IDeife burcf> bie (Engel*

geiftigen Schauplätjen

fet>t fid>

al 8bann bie (Entwtcfelung ober <Er 3 ief)ung fort, bei ber natürlich auch

ba 8 3urücfbletben auf ber Borhergehenben Stufe unb ba 8 Bachholen be 8 Berfäumten unter Beränberten ©afeinSbebingungen al 8 Blög* Hchfeit befteht,

unb

fo

winft nach einem erreichten

ein höheres, ba3 erreicht werben

foll.

3 W immer

wieber

freilich, für ben, ber biefe

gebrängte unb ln jeber §infidht unBollftänbige

Uberficfjt

lieft,

ift

c8

lebenbigeS (Sefamtbilb 3 U geftalten. ©te 8 ift nicht au8 ben Büchern unb — wa8 hier noch ©eit mehr ln au 8 ben 3 ahlreichen „3t)flen* 3 U gewinnen, bie Betracht fommt Stoffe ber religiöfen Borftellung 8welt behanbeln. £8 wäre bem Seher ein Ieicf)t€8 gewefen, au8 bem Borfjanbenen Blaterial ein fchwer, fich ein

einmal

leicht

farbenprächtiges, märchenhaftes, alle (Befühle mächtig aufregenbeS

(Semälbe

3

U fomponieren. Bber gerabe ba 8

wollte er offenbar nicht

101

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-

©briftian

©ei)«

3)le ©efabt ber ^Ijantafttf unb ©db©ärmerei ift auf biefem ©eblete fo groß, baß <r ln ber ©arftellung füßle 3urü^f>altung unb tntellef» tuallfttfcf>e ©arf)ll(f)feit

für notwenblg hielt. ‘TOenn bl« bargetanen

SBorftellungen religiös nutzbar

©Injelnen

gemalt ©erben

©ollen,

bann muß im

©ieber ln ble fbmboltfdbe Sprache überfeßt, muffen bte

erft

unb 3u)<mmenf)änge aufge3eigt unb ble Serble angeregt ©erben, ©erabe ber llmftanb, baß ‘Rubolf ©tetner

gelftigen ^intergrünbe

ben ©elegenbeltSlefer feiner ©Triften eher abftößt alS in flacfernbe 'Begeiferung oerfeßt, ffiirb ißm baS Bertrauen ber Böeiterfcbauenben getotnnen unb

fie

3U einer ernftfiaften Befd)äftigung mit feiner Bor»

ftellunggtoelt neranlaffen.

einer äbnli<hen

[eben

©S fann

©abe beg ©chauenS

unb bag ©efebene anberg

febr

©obl

baß anbere, mit

fein,

auggeftattete Blenfchen, anbereg

in bie Sprache beg gegenwärtigen

BetoußtfetnS überfeßen ©erben. Bllein bamit ©trb bie

B3 tf[enf<haft

unb

mit ber *Re»

nidbt 3uleßt bie Sfyeologie rechnen müffen, baff bie

berbunbenen Borftellungen überfinnlicben

ltgion

eben bem Biege gewonnen ©orben finb, ber

unb

id)

ficb hier

fo

auch ble $beologle binetngeraten

ing JJreie finben, toenn ©ir

BVabn

ift,

ung oon bem

auf

»or ung auftut,

bin übe^eugt, bag ©ir aug ber ©adgaffe, tn bie

BbHofoPhle

Rüg© eg

<£b<^rafter8

erft

toie

bie

bann einen

erfenntntStbeore»

„normales“ Be©aS bem ntenfcf)ltcben Bewußtfein unb fein toirb. ?lur fo betreten ©ir ©ieber aud) in ber ©laubenSfebre, ftatt nur fubjeftiöe ©emütS3u» ftänbe 3u bef<breiben ober ^Joftulate auf3uftellen, »on benen ©ir nie tifdben

befreien, alg fei unfer gegenwärtiges

wußtfein ber Btaßftab für baS,

überhaupt 3ugängli<b war,

ift

»iffen, ob fie auch außerhalb unferer ©ubjeftiottät

©erben aner*

fannt unb eingelöft ©erben, ben Boben ber 2Öirflt<f>feit unb ge* ©innen objeftibe Blahrbetten, ohne bte ©ir geiftig nidbt leben fönnen unb ohne beren galt unfere ©efüble berwelfen unb 3erb rechen müßten. $enn nicht unfre ©efüble tragen bie t r f lidbfelt, fonbern bte BHrflid>feit trägt unfre ©e* ‘

fübleunbgan3befonbergunfrereltgiöfen®efüble. 2

©S ©ar fidb

nicht möglich, bie BorftellungStoelt ©teinerS, fo©eit fie

mit ber ‘Religion berührt, bar3uftellen, ohne bereits auf fein Ber-

bältniS 3ur

<

5 cfdf>lcf>te

unb beren llrfunben

bln3utoeifcn.

102

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©teintr

(Er fjat

ftcf)

unb

bi«

BeUgien

in größeren Bortraggreiben mit allen ©Dangelien, babei

mit bem gobannegebangelhim toieberbolt eingebenb fo

befchäftigt,

mit ber ©cböpfungggefchl<hte unb ber Bpofalppfe.

berettg 1902 erfdjienene Budf>: „3>a8 ©briftentum

macht

fache“ fennt,

fiep (<f>tt>erlid>

‘JÖer

a !8

eben»

nur ba 8

mpfttfehe

$at»

eine jutreffenbe Borftellmtg bon

Urfunben ber djrift* licken Religion au 8 üben. gretlicb barf man an biefe ‘Arbeiten nld>t mit ber Meinung berantreten, trgenbettoagben jaf>IIo 8 Dorßanbenen Rommentaren Übnlicheg ju finben, fonft ©irb man entläufst fein. ber Bnsiebunggfraft, bie auf ißn gerabe bie

Btetbobe ber Befdfjdftigung

3>te

au 8 entgegengefeßt.

um

ift

(Er gebt ni<f>t

ber in blefen angetoanbten burcf>»

bon bem borliegenben

STejt

auS,

über ipn feine (Bebauten 3u mailen, fonbem er gebt bur<h©eg bon bem au 8 ©ag er tn feiner ÜBeife felbft gefdßaut bat. Unb erft fi<f)

,

baS in ben Urfunben Borliegenbe, um ba8 unb bort llbereinftimmenbe ber»or3 ubeben. ©o erbalten toir

nachträglich bergleid>t er tjier

gar nt<bt fortlaufenbe (Erläuterungen, fonbem bielmcbr

fcf)on

blitz-

3 u fantmen» nur pf>iIoiogtfc^ au 8» fonbem matbematifch neu erarbeiten unb betodbrt erfinben

artige (Erleuchtungen einjelner ©teilen ober größerer

bdnge. legen,

BHe man

bie Geometrie (Euflib8

nlcf)t

fann, fo erarbeitet er in großer ©elbftänblgfett,

©ag

er

atgbann au<b

©ofumenten ©ieberfinbet. BMr haben e 8 f)ier mit einer Bereicherung ber Berbalejegefe, fonbem mit

tn ben gefchtcbtlichen alfo nicht

3 U tun. (Er gewinnt auf biefem Töege bie Uberjeugung, baß bie heiligen ©dßriften Don folchen “per-

beren (Ergänjung burch Bealeregefe s

fonen Derfaßt finb, bie nicht auf ba 8 gewöhnliche Betoußtfein an»

gewiefen ©aren, fonbem benen eben jene 8 Uberbe©ußtfein 3 ugänglich toar,

bag formal bem {einigen Dertoanbt

ift.

(Er betrachtet biefelben

in biefem

©inn

gleichfallg

ben Sbarafter ber gmaginatton, gnfpiration unb gn»

alg toirfUch

tuition tragenben

tnfpiriert unb barum nur einem

Be©ußtfein

©trfitch 3 ugängllcb

unb

berftänbltch.

(Entgegen ber in ber ©iffenfchaftlicben Rheologie b«nrf<henben Bet» 3 U einer Don bem gewöhnlichen Be©ußtfetn unb bem, wag eg möglich halten muß, auggebenben Rritif ift er nur barauf bebaept,

güng für

bem

in ber religiöfen Überlieferung Dorltegenben Bußerorbentticben

unb Übernatürlichen

gerecht 3 U ©erben,

gn

blefer ginficht ftebt er

ber Buffaffung ber Ortbobojie Diel näher aI 8 jener ber liberalen

103

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©brifiian ©et) er

Geologie. Rlletn ba er auf ber neigt

bte geiftlgen

ift,

be8

BJlrfltdhfeit

anbem

Borgänge au2

pljt)fifcfK n

©eite burchauS nicht ge-

Ifjrer

Raturt>er[auf8

(Ebene ln bie gemeine

einem

»ielfacf)

unb ln un§ ben RJeg 3U

f>erab3Ujtef)en

mirafulöfer BJeife 3U matertallfleren, bahnt er

gans neuen Berftänbnig ber rellgtöfen Urfunben. BJir

»erben eg lernen müffen, ble 'Realität ber geiftlgen BJelt an3uerfeuuen unb fte nicht um be8»illen 3u beftrelten, »eil fle fleh ben ©efeften beg

pf)t)ftf<f)en

planes

nicht

fügen

»ill.

lauf entrüeften

unb nur einem

biete auf3u}ud>en haben.

©treitigfeiten

»iberlegen,

unb ble

totr

»erben

l)öf)eren Betoufttfein 3ugängltcf)en (ge-

S)ie Unfrud>tbartelt unferer tf>eologtf<f>en

llnfäljlgfeit ber

einen ©ruppe, bte anbere su

barin ihren ©runb, baft belbe 3ur Hälfte recht unb

t>at

3ur Hälfte unreal haben. 3>te recht, baft

Rllein

bem äußeren Rahxrper-

ble gelftige SÜHrflkfjfelt 3unäcf>ft tn ll>rem,

f r 1 1 1

f cf>

Ideologie

e

|>at

barin

»unberljafte Borgänge, »ie Gngelgerf Meinungen, l)lmm-

©tlmmen, ber Rnblicf be8 auferftanbenen Himmelfahrt nicht ber unferen dufteren ©innen

Ufcfie

angeboren,

fie

<Sf»rlftu8

ober feine

3ugänglidf>en Statur

hat aber barin unrecht, begtoegen bie ‘Realität biefer

Vorgänge überhaupt in Rbrebe 3U ftellen unb in baS Bereich beg RJabng 3U oertneifen. 3>ie Ortftobojie hat umgefebrt bartn recht, baft fie an ber 3uber!dffigfeit ber Berichte fefthdlt, fie irrt fich aber, »enn fie bie Borgänge einer höheren Sphäre auf bie phhfifche ©bene berlegt unb fie baburch tolberfpru^SPoll macht, ©ie ruft eben burch biefen „Übergang auf ein anbereS ©ebiet* bte in biefer Befcfjränfung burchauS berechtigte Ärttif herbor. daneben 3cigt fich allerbingg noch eine britte Rlögllchfett. 5är eine höhere Betrachtung btlben bie getrennten «plane beg Ratürltchen unb ©eifrigen bod) auch »ieber eine ©inheit.

©8

tft

eine eln3lge BJelt, 3U ber ba8

bag ©eelenlanb unb bie materielle Ratur gehören, unb Rufgabe ber ©rfahrung, fetouftetlen, ob nicht auch in bie BJirfliehfett übergreifenbe BJirfungen, »ie ehoa bag 3urücf-

©eifterlanb,

e8

etne

ift

phbftfche

rufen ber ©eele in ben Äörper, ben etne Sotenertoecfung »ie

ober

»om Jüngling

ln

fte

Rain

fie

fterbenb »erlaffen hat, alfo

un8 etwa »om berichtet »trb,

$öcf)tertein be8

3airu8

»on ben »om ©eifte au8«

gehenben h«tfenben BJirfungen gar nicht 3U reben, al8 burchauS möglich an3uerfennen flnb. 3>aft bag BJunber beg ©laubeng 104

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©feiner «nb

liebfteg ftinb

mu|

ift,

bie

“Religion

3«*

burdf>au 8 nicht auf einer phantaftifd>en

rüthmg be 8 menfdjltch^n (SemütS berufen, fonbern fann bie (Erinnerung an bie gottgewollte Rerfaffung ber ©eele fein, bafj fie fiel) in einer überfiwnltdjen RJelt, alg bereu ^robinj bie flnnlidje anjufe^en ift,

bai>eim

unb

füfjlt

angefidf)t 8 ber

wetjj.

biblifchen

lungen barum

Jür ben Theologen wirb e 8 fich aifo unb aujjerbtblifchen TOunbererjäb-

ben Rewufjtfein83uftanb, in welchem bie

l>ani>«ln,

tounberbaren ©rlebniffe ftattgefunben haben, 3U erfennen unb bie

ohnehin 3U Tobe gerittene (Erfahrung

gegrünbete

pf)ilologifd)e Rerbalfritif bureb etne

Rea

l

fr

i

t

i f

3U

auf

wenn

©elbft

erfetjen.

©feiner in allen anberen Richtungen feinerlei bletbenbe Rnregung

3u geben

unb nur

t>ermö<f)te

©hrenplatj in ber

<2

pefd>i<f>te

un8 Theolo-

in biefer einen fjinfidyt

gen bie ‘Richtung gewiefen hätte, müfjte ihm für 3iun Rerftänbnig ber religtöfen Urfunben fcheint

3 eiten

alle

ber Theologie ficher fein.

Ter

«in

©«blüffel

mir in ber Tat bon bie bon ihm aufge-

ihm gefunben 3U fein. (£8 mag wohl fein, bafj {teilten Behauptungen im <Ein3elnen bielfach mobifi3iert werben muffen,

aber

wirb

fich

bteSRethobeberfJorfchung.bie ®ir Ihm in bem Rlafje bewähren, al8 man Wagen wirb,

arbeiten.

(E8

wäre

Betfpielen biefe

fchichte Würbe ber

aujjerorbentltcf) berlocfenb,

Riethobe 3U erproben. fich

W03U bem

berbanfen,

mit ihr 3U

einer Reihe bon

parabiefe 8 ge-

1

aI8 bie ©chilberung bon feelifdjen 6rlebniffen

Rlenfdf>h«it8gef^ichte

fcf>auung8mittel be8

Tte

an

ergeben,

Baumeg unb

bei

ber

bie

gebrauchten

ber Schlange eben ba8

fiefenben bie Buchftaben bienen.

Rlenfchen ber Ur3ett eine unglaublich lange

Rn-

leiften,

R)enn ung bon ben

£eben8bauer

be-

wirb, bann tritt un8 ein Bewufjtfeln entgegen, bag 3Wifd>en bem eigenen £eben unb bem ber Borfahren noch utcf)t fcf>eiben Fann, richtet

wie überhaupt für bag Rite Teftament «harafterifttfeh 6tn3elne noch eingebettet ift in bie ©enealogte be8

Rbraham

burch bie

ift,

bafj ber

bom Rater Radjfommen ftrömenben Bluteg, wogegen ber

6hriftu«impul8 ben ©in3elnen au8 ber Berbinbung be8 Rluteg befreit unb felbftänbig macht. Tie Rlfion 3efu bet ber Taufe ift h- ©chauung innerlicher Rrt unb bie Rer* flärung 3efu bor feinen CieblingSJüngem ebenfo wie bie ©rfcheinungen be8 Ruferftanbenen objeftibe ©rlebniffe, nur

eine wirtliche Visio, b.

105

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u

£l>rtfiian

<Set)tr

klugen unb Ohren beS phhfif<t>en fieibeS, fottbem ble Organe ber Seele ln Sättgfelt traten. $hnlid>« Erlebniffe Hegen

baff nicfjt bie

and) für unS unb unfre “Bachfommen

ltn

Bereich ber ‘Ktöglidjfeif.

©enn fo wenig

follen bte nmnbertjaften Erfahrungen ber Vergangen* Einmaliges unb BufferorbentlldjeS fein, bah auS ihr ble Derheifjung gleicher unb gröfferer Erfahrungen an ble 3ufunft f>elt

ettoaS

©eltergegeben ©Irb. IBlr muffen eS unS Berfagen, über bte ^eilige ©efdjtchte hinaus*

unb

3ugrelfen

puntten

3U

bte

8 ir<hengefd>id)te

betrachten, fo oerlodenb eS

unter ben gletchen ®ef ichtS-

©äre 3 U 3 etgen, ©te

Blei £id>t

auf heilige £>anMungen, gotteSblenftllche ©ebräudje unb fromme

©Uten

fallen fann,

©enn

bte fle urfprünglid) h«rBorrufenben oftulten

Erlebntffe beachtet ©erben. IDlr ©ollen nur noch ermähnen, bah auch ble

urfprüngltdjen Sejte

ber heiligen Schriften

bem

Inner*

Schauen 3 ugänglid> 3 U fein fchelnen unb bah auS ber foge* nannten 2Ifafd)a»6h r ontf auch baS fieben 3 e f 3 U lefen Ift, fo bah ber SJerfuch ge©agt ©urbe, unter bem Sltel „®a 8 fünfte Eoan* lld>en

<

geltum“ Eplfoben auS bem fieben 3efu, bte unS Bon feiner dufferen flitb, 3 U fchilbem. ©aff fleh bte ‘Berichte* EBangelten auS einem Bon unferem gerichtlich ©enfen ©eit abllegenben Bewujftfein erflären lägt,

^Überlieferung aufbemahrt benartlgfeit ber intereffterten

bem eS Blei mehr auf bie ©arftellung beS Sr>pifd)en — Saufe, fieben, Sob unb “Buferftehung als beS §lftorifd)en anfam unb baS fieben

3efu als bie ibeale 3ufammenfaffung ber Erfahrungen ber Eingeweihten, b.

h-

ber 3 um Schauen ber göttlichen

©ertete

unb

Ilchfeit,

mag mehr

befremben alS bie Buffaffung ber im 3ol>anneS*

ebangeltum berichteten burch

3e fu8

lufer©edungbeS£a 3 aruSal 8

2

Boll 3 ogenen

unb bamit

machten Einweihung, ©obei ber fchlaf,

in

BSeU ©efommenen

alS ‘Brojeftton biefer Erfahrungen in bie äuhere “üDirf-

bem baS innere Schauen

bie Äranfhett bewirft war.

3ugleich

bem

einer

“Bolf befannt ge-

fonft abftchtU<f> herBorgerufene Sieffid> einftellte, in

©enn baS

biefem gall burch

Schineigen ber St)noptifer

baS gröhte BJunber 3 e f u barftellen ©ürbe, ift nur bann BerftänbUcf), ©enn bie Ersählung bie Ijülle ift für ein Ereignis gans anberer Brt, ©ährenb fle für ben über eine Sat,

“Berfaffer

beS

bie,

äufferlid) betrachtet,

3ohanneSeBangeltum3

um

fo

wichtiger

erfefjeinen

106

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©feiner unb

muffte, toenrt ber Cajaruä,

bi«

ben 3«fu8

3efu8

Iteb batte, b. b- ber Serfaffer

gleiche

Berfon

Suf

bie

SpoTalppfe

auf bie £bangelien.

3uFunft

gemefen

füllten

erbltcft,

‘Religion

lieb batte,

©trb bie

©a8 ba8

unb ber jünger, ben

be8 3obanne8e»angeItiun8, bie

fein, tote

©feiner anjunebmen

gleiche

fcfjeint.

Stethobe angetoenbet tote

fcbauenbe Se©ufjtfein felbftänbig aI8

©Irb mit ben ‘Silbern ber SpoFalhpfe in 3«fammen*

bang gebracht. 5>ie fd^on ©egen ihrer Mrje fd>©er berftänblicfyen Snbeutungen herüber in „3>a8 £hriftentum al8 mt)ftif<he Satfache“ haben in einem „3*)Flu8“ bon Borträgen eine ben 3ugang 3U ©teinerS Beutung erleicbtembe ©eitere SuSführung gefunben. 3$ ©age e8 nicht, b^3u irgenbfflie ©tellung 3u nehmen. Such nach toie» berbolter fiefung mufj ich mich hier aI8 etner befennen, bem ©obl ©teiner8 Borftellungen, nicht immer aber bie 3U ber Spofaippfe bergeftellten Berbtnbungen berftänblich finb. £8 tft mir aber hieran ©efen unb relative “Berechtigung ber„allegorifchen©chrlft«

auSlegung* baß

fich

aufgegangen, bie eben baburch berborgerufen ©urbe,

ber SuSleger genötigt fab, feine eigenen tnneren £rlebnlffe

in ben heiligen Urfunben ©ieber 3U finben.

BartbS „Sömerbrtef*

Ber

groffe Sinbrucf,

ben

eben alleraärtS b«rborruft, beruht

übrigens auf ber gleichen pft)d)ologifchen £rfcf)einung, nur Se©uj}tfetn8ftufe bon ber ©teinerS berfchteben

baff bie

ift.

3 Ber bon Rubolf ©feiner bertretene OffultiSmuS ift nicht nur ©if£8 ©erben un8 Stethoben ange» fonbem auch BrajiS. fenfchaft, geben, bie un8 bie £rfenntni 8 höherer “©eiten bermitteln Fönnen, unter benen bie Bl e b i t a t i o n ober Berfenfung einen her* borragenben Bläh einnimmt. Bie hiebei empfohlenen Übungen bienen ba3u, bie in jebem Stenfchen angelegten ©eelenorgane auS» 3ubilben.

Bei bem

fehen hanbelt e8

bur<f>

fi<h

religiös be3eichnet

Sn©enbung

nicht

©erben

lichen gähiflfeiten ber

um

biefer Stittel erreichbaren §cll*

einen folgen ©emüt83uftanb, ber alS

foll,

aber ba bie £nt©icflung ber natür-

©eele unmöglich ohne £influfj auch au f bereu unb OffultiSmuS

religiöfe BetoeglichFeit fein Fann, treffen “Religion

gerabe auf praftifchem

Boben

SuSetnanberfetjung genötigt,

hart aneinanber

©er

unb fehen

fich

3ur

burch eigene Berfudye bie empfoh-

lenen Stethoben erprobt hat, ©irb ©ol>l rücfhaltloS geneigt fein, in

107

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<Set)er

<£t)riftian

ihnen einen toertBollen Vettrag 3ur ©tjmnaftif ber Seele 3U fehen, b«r »te j«be ‘Verfeinerung

unb

Sträfttgung be8 Seelenlebens auch

fommen

betn reltgiöfen Innenleben 3ugute

muff. Allein neben biefer

formalen unb tnbireften “Bejahung 3»tfd)en offulter Vrarig unb “Religion gibt eg auch matertale

unb

bie anthropofophtfcf)* ‘Verfenfung

ohne »eitereg religiös gefärbt Ser-

inbem 3ur TOebitation

ben,

fpe3iftf<f)

folche

5>enn fürg

birefte.

reltgiöfen Überlieferung angeboren, u>ie auSgemählte

fprüche 3efu ober ber “älpoftel, auf bie fid> ber

minutenlang fon3entriert unb in bie er baff toomöglid) <£r ffiirb

angeregt

erfte

fann

Stoffe gebraucht »erben, bie ber

Übenbe immer

fid) fo

Rüg-

toieber

Bollftänbig oerfenft,

gar feine anbcre Vorftetlung ba3tDifd>en Fjinetnfommt.

alSbalb toirb,

f

puren, toie auf biefe TOeife in feiner Seele ettoaS

toie

fid)

gleidjfam ein

Rem

tn feinem Seelenleben

3U formen beginnt; unb toenn er nun aug biefem geiftigen TOtttel» punft beraug 3U leben Berfud)t, toirb er gan3 Bon feineg 2eben8 in einer höheren bte

©irfung

nur

pft)d)ologtfd>,

foldber

Verfenfung unb

Sonfage

fptelen,

felbft bie

TOelobie

mit anbe reu ‘©orten,

Ronjentrationen unb TOebitationen toirb nid)*

fonbem

religiös fein.

3>ie ®ren3e

jtoifchen getftiger

geiftlid>er “Jlnbacht finb fltefjenb, toie

überhaupt bte

TOuftem abgren3bare VroBin3 be8 getftigen fiebeng, fonbem eine ben gan3en Reichtum be8 fiebeng mitumfaffenbe Hniberfalbe3iehung ift. TO an fann fogar 3U ‘Religion

nicht

eine nad> TOinbelbanbfchen

ber 11ber3eugung

fommen,

baf; bie

Vnthropofophte in biefer 9Ud>*

tung eine nichtige religiöfe Aufgabe 3U erfüllen hot. 3>ie Verfan»

bung beS her, bag lefenb,

religiöfen CebenS tn fid)

unferm Rolf fommt

ber moberne TOenfch bie

3 *it

in bte liefen ber “-Religion 3U Berfenfen.

flachung

ift

3«it

‘Von ber religiöfen Ver-

auSgegangen.

©leberertoedung einmal Berfchtounbener

lich tft,

babon mehr nimmt, fleh

nicht 3uletjt

bie beS gefamten Seelenlebens, bie mit “Recht fo Biel

berufene „Seelenlofigfeit* unferer fache

nid^t

nadjbenfenb ober betenb in höhere ‘Kegionen 3U erheben ober

muh

bc3toeifelt

Ob

eine ein-

religiöfer Sitten

mög-

»erben. Vber betn VebürfniS nach Verfen-

tft, fommt nun bie religiös inbifferente Vnthropofophie entgegen. 3>enn 3um ©egenftanb ber Ronjentration uttb TOebitatton eignet fich auch foldjeS, ®a8

fung, ba8 ber Seele eigentümlich geblieben

feinerlei

Vejtehung 3ur “Religion 3U haben

fd>elnt.

So

fann e8 ber

108

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Sltiner unb

Religion

bi«

Beruf beS OffulttSmuS fein, ben R3eg 3ur Berfenfung unb bamit aud) ben 3ur r e I i g i ö f e n Berfenfung 3U bahnen. 3)ie ©rfah» rung lehrt jetjt fcfjon, baff ber Übergang bon ber tnbifferenten sur rdigiöfen Rtebitation baff ber toirb,

faft

bon

unb e8

felbft eintrttt,

tft

an3unehmen,

Offulti8muS tn ber 3uhmft «in güfjrer 3ur Religion »erben

ber au<f) bon benen, bie

if>n jetjt

mit

fcheelen

klugen an[ef>en,

anerfannt »erben »irb. §eute »irb ber OffultiSmuS gerabe bon bcShatb angegriffen,

»eU

er biel mehr,

»enn

Berfenfung anftatt be8

bie bubbhiftifche

d»riftlid>er

nldjt

d) r i

gar

ft l i cf)

e

©eite eben

auSfchliefjlid),

n

©ebeteS

3»ar mit bem Bubbf)i8mu8 f>at bie offulte Berfenfung ni<f)t mehr 3u tun al8 mtt bem C griffen tum. Sie Rlebitatton ift nidjt ba8 Eigentum irgenb einer ‘Religion, fonbem etn Stütf be8 reltgiöfen CebenS überhaupt unb bie ©egenüberftellung bon Biebitation unb ©ebet ift be8»egen bon bornfjerein fd>ief, »eil «8 3»ar Rlebitation ohne ©ebet, niemals aber ©ebet ofme Rlebitation geben fann, benn pflege.

Rtebitation

fon3entrierte Rnbad)t ober anbä<f>ttge Äon3entration.

ift

Rid)t Blebitation unb ©ebet, fonbem BerfenfmtgSgebet unb Bittgebet finb bie ©egenfä^e,

nad)

um

bie e8

3)a aber gerabe

fid) f>anbelt.

Bnfdjauung ba8

egoiftifcf>e Bittgebet nur al8 ftinbunb beftimmt ift, bon bem ©rgebenhcitS3u »erben, ba8 auf RHrfungen nach aufjen 3ugunften

djriftlidyer

heitSftufe Berechtigung l>at

gebet abgelöft

ber bie «Seele umgeftaltenben, nad) innen gerichteten «Segnungen ber3i<htet,

»irb gerabe bie Blebitation ber Bieg 3um

»ie ja auch gen

ftch

bem

freilich nicht

chriftlichen

©ebet,

Baterunfer nur formal ein Bittgebet, material aber

burchauS BlebitationSgebet geiftig

ift,

beffen nach innen gerichtete

<Sd>auenben in einer

sugdnglichen unb

barum

RHrfun-

bem Ri<hteinge»eihten

anftöfjigen Rlannigfaltigfeit

bifferensieren. (Steiner, 3>a8 Baterunfer.)

fjegel

h^

öfters gefagt,

bajjeS im Bereiche ber RJahrhelt fein „©nt»eber*Ober“,

fonbem nur „Somoht-BlS auch“ unb „-TDeber-Rod)“ gebe. Buch bie ©nt» gegenfetjung ber Rlebttation unb be8 ffiebeteS fällt au8 bem ©ebtet ber BJahrheit f>etau8. 5>ie Blebitation ift fo »enig eine Bblenfung bom ©ebet, bafj fie bielmehr ber Bfab ift, ber un8 bon bem ©ebet

ein

ber Unreife: „Rlein BJille fei bein BJillel* 3U

„©ein BÖllle

fei

bem

ber Reife leitet:

mein BHIlet« 109

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<£f>riftian

(£8 fönnte fo augfehen, al8 fei

®eper

feie

um

Rnthropofophie

©rfenntnig

praftifd^ bebenflicf), ©eil fie „bi«

be3»iflen

pfKrer ©eiten*

jebermann 3ugänglid) 3U machen bespricht. ©etoth, e8 beftcJjt bie Uberseugung, bafj ba8 §ellfel)en etn Reftanbteil ber menfdjltchen

unb nur ber fd>auenbe Rlenfch gan3er unb »irf* ber Jortfdyrttt auf bem ©rfenntnigpfab ift

©eifte8au8ftattung

Rlenfd)

lieber

fo

abhängig,

“31 ber

fei.

bon ber

fef)t

bafj

moraltfdjen Refdjaffenhett be8 £ef)rling8 er nur bann einen Sdjritt geiftig machen fann,

toeim er gleid)3ettig b rei ©chritte moralifd) mad>t.

Qnbem aber mit

ber Rtebttation ba8 ßeben auS ber

Rerührung mtl ber f)öh«ren ©eit unb ba8 Verhalten Immer nur bem Berl)ä[tnl8 entfpred)en fann, ln bem mir 3ur getftlgen “3B>elt flehen, fann ber OffuItt8mu8 nlcfjt nur ©oral lehren, fonbem begrünben. f)erau8

nottoenblg berblnbet

fld)

<

3>abet fteüe

man

SBorfd^rlften, tute

fld)

jeboch ntd>t bor, aI8 ob getolffe a

RIeibung bon

8

f

e

1 1 f cf>

e

Rlfoljol, Rifotin, gleifchgenujj, eine

RorauSfeljung, fonbem JJoIgeerfdyeinung ber offulten Schulung. (£8 fommt ber Rugenbllcf, too ber ©cfjüler bon einem innerlld) begrünbeten unb barum untoiberftefjltchen <£fel bor blefen „©enüffen“ ergriffen loirb. ©ie Steiner bie ©oral auffajjt, möge man in bem gelftbollen Sa* neue <5efetjlld)felt begrünben. 3He „Rgfefe“

pitel

über ble moraIlfd>e ^Ijantafie in ber

nad)Iefen.

(£8

tümliche

gangen

mu§

fl

bie

!>.

3uftinftficherhelt, ift,

“©er ba

b.

bie

ntd>t

B ‘ipf)Uofoj>f)te

barum, baß ba8

fianbelt fid)

©ei8heit8gut »erbe,

Ift

ber Freiheit“

[fnftinfttbe

bemühte?

bem natürlichen ©enfdjen eigenbem nur»moralifchen berloren ge-

uf einer höheren Stufe »ieber gefunben »erben,

»ie biefe Rn[id)t bon ber Reftimmung be8 ©enfehen

»etfj,

»empunft be8 <£bangelium8 unb ber Rauüntfdjen ©nabenlehre, »ie nicht mlnber ber »empunft bon £ u t h« r 8 fupra» ber eigentliche

moraliftifcher

<£ti)if Ift,

»irb auch

h« r

lieber anerfennen müffen, baff

©feiner, fo »enig er baran benft, eine neue ‘Religion 3U

ben

3>ienft ber 'Religion tritt, bie nicht alt

ber ©iberfchein ber <£»igfeit in ber 3ett Rraftifch bebeutfam »irb

»eifen

inpäbagogifcher

infeelforgerlicher fo fehr

im Rrgen, »ie

bte

fich

unb,

£)infid)t.

unb

ftlften,

nicht neu,

tn

fonbem

ift.

^fbchologle

©teiner8 er-

»a8 bamit nahe 3ufammenhdngt,

»eine 3>tf3lplin ber Rheologie

liegt

bie £ei>re ber ©eelforge. §ter »irb nicht nach

110

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©teintr unb

"Religion

bi«

‘Kegeln, bte in bet "Befcbaffenbeit beg Seelenleben^ begrünbet flnb,

fonbern entoeber fcbemattfch-firchltch ober tnftinfttb-perfönlich gearbeitet.

S^on

ung „Seelforgem* unb wäre eg bte

brobt

bie trgenb eine ‘22Tetf)obe

)

bie ©efabr,

bon träten,

ber ipftxfjoanalbfe, fjanb-

baben, abgelöft 3« ©erben, "angenommen, bte Kidfjtigfeü ber offulten <

^5 f^d)ologie

beten,

unb

ficb

l

bie praftifche 2Jer©enbbarfeit ber bterauf begrün-

bag Seelenleben

einflujjenben

unb toillengmägtg be» unb "Ulebitatton bränge

tntelleftuell, gefügig*

Übungen

ber &on3entration

früher ober fpäter auch ben berufgmäfjlgen „Seelforgern“ auf,

bann ©erben fie ganj anberg imftanbe fein, eine ©iagnofe 3U ftellen unb im "Kereicbe ber Seelenpflege bie toirfunggßollen geilmittet an3u©enben unb bie 3ur ©enefung ber franfen Seele füfjrcnben 2Bege ansugeben. ‘Btelleicfjt ift niemanb in ber ©egenwart in höherem "Ulafje unb ln ©eiterem llmfreife alg Seelenar3t tätig alg Steiner. S>ag fommt baber, bag ihm biele eine ©irf liege Stenntnig beg Seelenlebeng 3uf(f>reiben unb ihn im SJefüje bon ’UIitteln ©iffen, bie bag Seelenleben beeinfluffen fönnen. Sin ©eiteg gelb bon Unterfudjungen unb praftifdjen "Berfuchen tut fief> hier auf. Unb eg fann "

toogl fein, bafj unfere ftinber leib

im

unb Äinbegfinber mit ftaunenbem

auf ung „Seelforger“ bon beute 3urücffdbauen ©erben. Blicf auf bie in biefer

9U<btung

ft<f>

l

2Hit-

"sUlletn

3eigenben Blöglichfeiten

bürfen ©ir eilten bie boffnungäbolle gungmannfdbaft ber gufunft beneiben, für bie 3ur "IBirflicbfeit geworben fein fann,

faum

©g

gebt bem, ber

noch

alg Sbeologe mit ber ®eifteg©iffenf<haft

fi<b

grünbltdber befdgäftigt,

fo,

bag er

jetjt

meint, bie Untbropofopbie

©erbe bie erfenntnigtbeoretlfcbe, bann ©ieber, ttfebe,

©ag ©ir

£

alg ZHöglicf)feiten erblicten.

unb bann

©ieber,

aug umgeftalten. Unb

fie

©erbe bie

praftifebe

fie

©erbe bie erege»

Sbeologie bon

je tiefer bie CSlnftcgt in bie

gegenwärtigen "pofition (unb Uegationt) ber Ideologie bringenber wirb

man

bie balbigfte

©runb

Unbaltbarfeit ber

3nangriffnabme ber

ift,

um

fidg

fo

auf-

nöttgenben «Probleme unb Aufgaben ©ünfdben unb mit bem 'Bebauern tng ©rab binabfteigen, ba& man nicht mehr felber babet fein fann,

©enn

bag,

©ag

ftrf>

alg ©etterbeftänbig bewährt, nicht nur für

bie Sbeologi«, fonbern für bie "Religion

‘UubbarmadEjung barf

man

ftcf>

nu^bar gemacht ©irb. SHefe

inbeg nicht

fo oorftellen, bafj etn3elne

111

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Ct)rifticm

<S>«t}tr

bon Steiner angeregte Styeologen bie auS feinen Schriften getoon» nenen ‘Borftellungen unb fielen b o g m a t i f d) übernehmen unb berfünbtgen. 3>ae märe meber ber “Religion noch auch ber “Rnthro* pofophie h«tffam. muffen Bieimetjr in bollFommener Freiheit bie bon ihm ge3eigten “Rlethoben erproben unb baburdf) ebenfo unfre

Sporte

theologtfchc

toie

unfre religiöfe '“PrajiS befruchten laffen.

2 heo I og ie mit Steiner befchäf*

6teiner hat öfters barauf aufmerffam gemacht, ba§ bie eine f?e inbin ber

2 h e °f°Phtc

3He

fei.

tigenbe Rheologie, auf beren Äritif mir

gangen

finb, »eil bie felbftberftänbiidhe erfte

bte grünbliche ®efd>äftigung mit

gegeben

nicht

ift,

fcheint

»ahrc Rheologie fei

fchüejjen.

mit ber

mir

geftattet,

nicht einge*

SßorauSfehung, nämltch

(Segenftanb,

bann

nicht

fpürt, baj$ fie fich

ähnlich »ic mit ber SVunft (ES

bem

ben

man

fritifiert,

bafür ben “RichtigfeitSbctoeiS liefern 3U

»ollen. Allein babei »irb eS bte

fi<h

nur beShaib

mehr bleiben Tonnen, »enn

mit ber echten 2heofophie

in ber Sicfe berührt.

mit einem

perfönlid>cn

^BefenntniS

ju

geh laS bie Schriften “Rubolf SteinerS urfprünglicf) felber

SUbficfjt

ber ablehnenben $ritif. Allein ber (Einblict in bie

©efchloffenheit feineS 'üDeltbübeS machte mir beffen rein phantafie-

mäfjige (Entftehung 3»eifelf)aft

unb

bie mit feinen ßonjentrationS*

methoben getoonnenen (Erfahrungen ergaben, bafc cS Seelenborgänge gibt, bie ben bon Steiner gefd)ilberten entfprechen unb, »eil fie

meift ganj anberS finb, alS

nicf>t

man

fie fich

borher oorgeftellt hat,

alS “Projeftionen ber eigenen Söorftellungen aufgefagt »erben

fönnen.

So

tarn ich ba3u, bie “äinthropofophte oorerft

einmal unter

ber bon bem getoöhnlichen 33 e»ujjtfein auSgehenben bon thren eigenen erfenntniStheoretifchen ‘JJorauSfehungen auS 3u berftehen 3u fuchen. Rud) in ben oorftehenben RuSfüh* rungen habe ich bi« Ärittf, 3u ber mir bie nötige Überlegenheit

3 urücffteüung ßritif

mangelt, 3urücftreten letztes

l

2Dort

über

laffen.

SiBaS ich bargelegt habe,

ift

nicht ein

bte Rnthropofophte, foitbem ein erfteS

3u

ihr.

112

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0teftter

utifc

Me

Tlaturwfffenfc^aff

»on

fjang SEDofflbolb 2>a8 (Setoabrttcrbcn ber gbee iit ber ‘TOirflidbfctt ift bie Wahre Kommunion be$ ©lenfchen. “Kubolf Steiner

©en ©uftaft ber literarifdhen ©ätigfeit ©ubolf ©teinerg bUbet bi« Verausgab« »on ©octheS naturwiffenfchaftlichen ©Triften in Rürfth» nerg „©eutfeher ©ationalliteratur“, ble ln bl« adjtjlger 3al>re b«3

»ergangenen 3a&rf)unbert8

fällt

unb ber 1886

bie

„©runblinien

einer GrfcnntniStheorie ber ©oetl>e'fcf>en ©3eltanfcf)auung‘ folgten.

Schon au8 bief«n <£rftltng§t»erfen fann man fehen, tole ber bamalb faum mefjr al8 3 tDan 3 <giährigc ba8 ©efamtgebiet ber ©aturtoiffenfefjaften fouberän bef>errfd>te unb if>re ©ebeutung für ba8 ©etftegleben g«rabe ber mobernen ©lenfcf)fK*t »oll 3 u würbigen ber» ftanb. ©nbererfeitg aber fam ln biefen Schriften ihr Schwerge-

unb

wicht liegt in ben ausführlichen (Einleitungen 3u

©oetheä naturwiffenfchaftlichen ©chriften

Orientierung

©erfafferg marfant 3 um

ifjrcS

naturwiffenfchaftliche ©Jeltanfchauung

fpruch 3 u ben ftigen

fefcte fleh

f>crrfdf>en.b«rt materialtftifchen,

Senben 3 en ber

fenfchaftlicfj

3«tt,

©erfönlithteiten

bie geiftige

©uSbrucf.

©teinerg

in fchärfften ©3tber»

moniftifch«n

unb im ©egenfatj 3 u

majjgebenben

in b«n gufjnoten

fogleicf)

unb

fon-

allen irgenbwie wtf-

©teiner mit ber

trat

gan 3 en ©Sucht feineS StönneneS unb ©SiffenS für ben ©aturerforfcher ©oethe in bie ©djranfen.

©u

©oig ©et)tnonb

hatte

©oethe aI8 ©tlettanten

eerljöhnt,

§elm»

holh ließ ihn noch gelten a(g einen, ber bie ©aten ber <£nfel ahnenb in grofjen llmrifjlinien öorauSfah, in ©nfpruef), »erheijjen

fich

ben

hatte,

ber ©cht 3 igjährige

3u

©och felbft

uni ©ruft

nennen, ber baä tn

Ijaecfel

erfüllte,

ber fletnen Schrift

nahm ba8 ©echt wag ©oethe nur

„®ott«©atur“, ble

alg ben „©bfchlujj feiner naturphtlofopfjt-

113

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.

£)anS ©ofitbolb

§aedel 1914, er habe

fd>en Arbeit“ bc3cid>ncte, fagte

Ijinburch ...

©8 mag 3eit

im ©inn bon ©oetf)e fein, bajj biefer

©8 gab

3eitcn in feinem Ceben

nur bie „natürliche ©d)öpfung8gefd)i<f>te“ 3u

bismeüen na f>c.

Slber

folche

lefen

im ©runbe fanb er

©entg aI8 irgenb einer ber mit haupt an

gefügt“

barnacf> ftrebte, ©ott in ber Statur, ben ©eift in ber

eijrlicf)

Statur 3u fud)en.

if»m

„fecf)3ig 3af)re

„©ottinberStatur“

bebeutenbfte Staturforf<f>er ber neueren

itjm

Sen

3* €,c badeten.

©eg

meiften

in ber Statur gefunben

unb

mar

mar

er

biefe über-

©ott, toar ©eiftige8

©ort, ©<hall unb Baud).

©eg 3um

311m ©eift, ben ge3eigt.

braucht

,

bod> nid)t, fo

©trebenben, fofem

nichts toeiter ai8 ein Stame, ein leereS

Stubolf ©teiner hat ben

— man — ba

if)n

Unb

er

©rfüllung brachte, toaS bei ©oethe Slerheifjung

e8,

ift

©öttlidhen

ber baS 3ur

toar.

©enn man heute ©teinerS bisheriges SebenSroerf überblidt, man nebeneinanber ftelit bie brei Steihen feiner ©erfe, fo ift ©eg, ber ©eg burcf) bie Statur 311m ©eift. SaS, toaS

toenn

alle8 ein

im engeren ©inn

natum>iffenfcf)aftlid)

ift

unb eine Fortführung unb feft begrün-

©oethefcher Staturerforfchung bebeutet, toirb geftü^t

bet burch bie ph'Iofobhtf^K« be3©. erfenntniStheoretifchen Schriften

unb

bann aI8 „anthropofophif<h“ ©erfe unb Borträge führen sutiefft „tnS gnnere

bie früher alS „theofophlf<h“i

3eicf)ncten

Statur“, borthin, too jeber ©chritt Hnermejjlichfeit

ift.

JJcbeS

be>

bei

ein

ift

Son für fid), aber fie fügen fi<h 3um untrennbaren Srciflang. Srei ©ege in einem, unb baS 3t« ift immer „®ott in ber Statur“. ©a8 biefeS 3W> ©aS fein Borfämpfer Stubolf ©teiner, an bem 1

bie Staturtoiffcnfd)aft öter3ig 3al>re biefe Staturtoiffenfd)aft bebeuten füllte,

lang borüber ging, für eben

barüber müßte

enbtich einmal flar ©erben. ©teinerS CebenSmer!

ift

man

nicht

fi<h

heute

eine

Sat,

bie Xat an ber ©eltentoenbe, in ber mir leben. Sie Statur» forfcher müßten baS bor allen anberen toiffen. Senn bie Statur»

e8

ift

©iffenfdjaft hat unferer

fprochen“ halten, heit

©aS

füllte

man

fie berhiefj,

3 c't

bie ©cltanfdjauung gegeben.

toohl beffer fagen.

unb toenn

©ie bcnnochte

„Ber-

nicht

3u

es babei bleibt, toirb bie SItenfd)«

baran 3ugrunbe gehen.

©bantc SlrrheniuS, einer ber bebeutenbften gentoart

Staturforfcher ber

©e»

er hat bie Sbeorie ber eleftrolt)tifd>en Siffosiationen

114

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:

©teiltet

unb

bic ‘3'laturmtffcnfcßaft

über Elaufiug, »an t’Qoff unb ßclmßolß ßinaug ülbfcßluß geführt

— fcßrieb unter anberem

ben ber ©eiten“. fjortfcßritte

um

ftßließlicßen

unb

ber Tiaturmiffcnfcßait in ber neueften 3eit

bann mit ben ©äßen: ,,3umetlen „beften ber

fönnen mit

©ir fönnen

fcßließt

fagen, baß mir in ber

lägt fitß feßmer

etmag moßl»

menigfteng bie SHaturforfcßer

ailer ©ießerßeit behaupten,

3eiten leben. beffer

man

ßort

©eiten“ leben; barüber

begrünbeteg augfagen. Slber mir

notß

3

ein©crf über „Sag ©er«

Sie Ginleitung beg 3©eiten SBanbeg rüßmt bie

baß mir in ber beften ber

in ber feften Hoffnung, baß bie

merben mirb, mit bem großen

‘Jlatur*

3wf» n ft

unb ©enftßem»

fenncr ©oetße fagen

Eg

ift

ein groß Ergüßen

©idß in ben

ber Seiten 3» »erfeßen,

(Seift

3u feßauen, mie »or une ein meifer ©ann gebaut Unb mie mir’S bann 3uleßt }o ßerrlicß meit gebracht.“ Saß ein ©eleßrter »on ©eitruf ©orte, bie gamuluei ©agner, ber „trodtne ©eßleießer“ fprießt,

fenner ©oetße“ in ben

©unb

„bem großen STiatur- unb ©enfeßen» legt, mag manchen befremben. ‘vUber

autß abgefeßen baeon fann biefe 1907 gefeßriebene sprognofe 3U

benfen geben.

Senn

Seiten leben*, bie

bie „©ießerßeit,

baß mir in ber beften

aller

Hoffnung, baß bie 3ufunft nur nod) beffer

„fefte

fam

unb ift un§ bie 33ilan3 beg „©eifteg ber Seit“ präfentiert morung geieigt morben, mie „ßerrlidß meit gebraeßt“ mir eg ßaben. Slocß ift fein Enbe beg Sßaog ab3ufeßen, bie Änäuel »er» mirren fidß immer meßr, anftatt fi<ß 3U löfen. Sie ©eßrsaßl ber 3eitgenoffen tft betäubt »on miffenfdßaftUcßen ©eßlagmorten unb politifeßen spartcipßrafcn, Sie ©enigen aber, bie notß nießt »ölltg „trunfen finb »om ‘©ein ber 3eit“ fönnten ßeute moßl bie fjragc merben mirb“

insmifeßen ing ©eßmanfen.

geller

'2luf

Pfennig ben,

ift

aufmerfen, mie eg fommt, baß biefer ungeßeuere ©egenfaß 3mifcßen

Sßeorie unb ‘prajig

»on ©»ante

mie er

fieß

“älrrßeniug augbrüeft

etma in ben angefüßrten ©äßen flafft, moßer eg fommt, baß bie

©eltanftßauung, bie unfer gefamteg ©eiftcgleben

Saßrßunbert

trägt,

fitß

im

Sieben in fo

einem ßalben

feit

fureßtbarer

©eife aug»

mirfen mußte, moßer eg fommt, baß bie beßerrfeßte ©aterie, bie

man niebergerungen mäßnte

burdß ben ©cnftßengeift,

fitß

gegen tßre

115

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£>an«

<

3Bof)lboU>

£jerm empörte unb ba 8 gebänbigte ©ifen bie Ceiber feiner 33än»

Sa 8 Senfen fd)4fft bie 3 erftampfte unb 3 erri§. Sie SJeltanfchauung ber Staturmiffenfdhaft hat ba 8 Geben unb au 8 biefem naturmiffenfd)aft» Senfen mürbe ber ’BJeltfrieg, mürbe ba8 <St)ao 8 geboren.

btger fdjlle^lid)

Säten.

ber ftuUurmenfd)f>eit getragen liefen

0a8 moberne Geben unb Senfen

tft im metteften Umfang bon unb fjmpulfen erfüllt. “Jluf ber

naturmtffenfdf>aftltcf>eu ©rgebntffen

ma 8 man gerne al8 bte grofjen (Errungen« unb ma 8 fi<f> auf allen ©ebteten be 8 praf»

Oberfläche fci>mimmt ba 8 fc^aften ber ßett feiert

,

Ceben 8 in ber Sedfjnif au 8 mir(t. Sahinter

tifdf>en

ftef>t,

unfer ganje 8

©eifteSleben mle fetne jmeite ©ebanfenftrömung burd)leu<f)tenb, bie

fogenannte naturmiffenfcfjaftHd^e ‘TOeltanfcfiauung.

Ser SXenfdh ber ©egenmart benft naturmiffenfdbaftlid). ©8 mag bem miffenfdf>aftlichen Geben gan3 fern ftefjen, er mag

ber ©injelne nte etroaS

— er

bon

naturmiffenf<f)aftlicf>er 'Jöeltatifdjauung gehört

benft trotjbem tm

holg unb Oftmalb. bte

3mpulfe,

bie

©inn bon Uemton unb

Surd)

Qaetfel,

Sandle fliegen

3 af>Uofe

feit

haben

bon §elm»

3 af>r3 el)nten

bon ben mafjgebenben Bertretem naturmiffenfehaft«

Senfmeife gegeben rnerben, in ba 8 Geben ginauä, überall

lieber

mirfen

fie

geftaltenb

unb formenb.

maS

2ille 8

,

grofj

äufjeren Geben, banfen mir ber Uaturmiffenfchaft tf>r 3 uglei<f)

ba 8 ganse

Ser GUenfch

ift

feelifd>e

unb

tft

in unferem

unb mir bauten

phbfifche CElenb ber lebten g[ahre.

menn

berelenbet burd) bie Glaturmlffenfchaft,

über ba 8 äug« re Safein hinauSftrebt

3u

er

einem Innenleben, menn

ihm ba 8 ©innenfein burcf>leuchten, menn er fein ‘JHenfchentum fo erleben möchte, bah e 8 erft bort ©inn unb "Bollenbung finbet, mo er mie ipar 3 ifal au 83 ieht 3 ur gagrt nach bem f>cili 3 «rr ©ral. ‘Bergangene ©eneratlonen fattben ©eeleninhalt im ftrcf)licf>-religiöfen Geben. Sa 8 hat bte Glaturmiffenfchaft 3 erftört. ©ie negiert bie ‘Jtotmenbigfeit be 8 ©laubenS unb poftuliert ba 8 TOtffen an beffen ©teile. Bber ihr “ZDiffen ift fein folcheS, bag e 8 bie ©egn* ©eelen« fudht ber ‘Utenfcgenfeele beliebigen fönnte. Biegt nur ba 8 er nach Sräften fuegt, bie

l

.

fehnfudht

ift

tft

ba 8 Sebürfni 8 nach

SZDirfiidfjfeit

ber BJelt heraus ba 8

melthtftorifche Botmenbigfeit,

tragenben fjmpulfen, bie au 8 ber

Geben im augeren Safein

fo geftalten,

bag für ben Blenfchen

ft<h

116

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©teiner unb bie RaturtDtffen|ii)aft

©ie

©eift, wetl bag will wiffen, bag nur ben ©in3elnen. ift fie Rlan glaubt an bcn ©eift ober will ign toiffen, toeil nur bag Re» Wugtfein feiner ©egentoart eine ©tgif unb bamit fo3taleb £eben

ht

„leben*

igr

£eben

3erbrid)t,

wenn

unb

ba

er

lägt,

Rtenf<gf>eil

fucgt

ben

©ie

«r ni<gt brinnen wirft.

alb «in

©anseg

trägt

ntdgt

begrünben fann.

©ie Raturwiffenfcgaft gat

bie löelt entgeiftigt, bebgalb

Srümmergaufen unb

beute ein toie fie

bie 'Religion entthront

oom

anbereb fegen, ein RJiffen

R3 iffen

©ur<g

beraub.

gälte

bie Rlenfcggett oerblutet

mug

an

©uropa

ift

Silber

fidj.

etwab aub tgren eigenen Rrin3ipien ben Rlenfcgen bln3ufübren 3 «

E><at,

fie

ihre ©teile

©eift fie

feinem Urfprung, ber auch ber Urfprung alleb irbtfeben unb fob-

©einb

mifdgen

impulfe 3u

überhaupt

Rüg

geben.

mug

fie

auffteigen 3ur ©nofib

©inn genommen

bucgftäbltcgen

unb bamit sur

um ihm

bort

tragenbe

Rtöglicgfelt

RSagrgett beraub 3u führen.

©afeinb-

©gntgefe oon Rtaterialibmub unb

ber

5aecfel unb ©u Roib Repmonb,

Rgnofti3ibmu8, oon ooll3iebt,

ift,

,

um

bag

SJBort

bie fie beute

im

weiteften,

ben Rtenfcgen 3ur RSagrbeit

beb Cebenb unb Qanbelnb aub ber Rlit anberen SZDorten: Sie

ber RJiffenftgaft oon ber Rtaterie 3U einer RHffcnftgaft

mug aub Oom ©eift

toerben.

©8

ift

Ruboif ©teinerb

Rei igm

3u führen.

oage Rergeigung

toirb

möchten.

Ruf

bab

©u

ber einen ©eite gerrfegt noch bab

Roth Retjmonb 1872 nlef>t

aubfpradE).

bie eb mit

bem

bag

©ab

ftegen.

fid>

man bab

ift

3gnorabimu8 “, ertlärt

barum

ficf>

man

fie

boeg

foll

©le

unb

unb

Retougtfein mit allen feinen Qualitäten elimi-

metapbbftfcge ©aftgenfpielerei. ©atfäcglidg oerfagt bie

Raturwiffenfcgaft oolltommen oor allen grogen Problemen beb feinb.

bie

banbeit,

menfeblicben Retougt»

fein 3U tun gaben. Rnbererfeitb aber beantwortet

niert.

©amit

lompetent bort, too eb

fragen 3U beanttoorten,

3toar fo,

©enfen

naturwiffenfcgaftUdgen

toenn cb auch Raturforfd>er gibt, bie bab beftreiten

Raturforfcgung alb jene

Röeg

bab ©rfüllung, toab bei ihr nur faum rollt alle bie grogen Probleme auf,

bem

bie beute ungelöft oor

Ungelöft

weltgefdgügtlicge Rtiffion, fie biefen

©teiner

toar.

loeig ni<gt,

wie

fie

fie ftegt ratlob oor

©a-

bab spgänomen beb ßebenb beuten

bem Rroblem beb ©obeg. Rtrgenbb 117

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fjang SZBofjIboU)

fittbet fic

faufal*mecbanifd)en ©efcbeben 3um feelis T5cnn fie aud) non ber ©nttoidflung bcr Organisunb nad) bcm Rorbllb ber £>ae<fe[’f(f>en 'äl^nenreiijen bcn

©rlebniS.

f<f>en

men

fprtdjt

Stammbaum fie

Dom

«inen SBeg

ficf)

beS Zlenfdten big 3ur llrctjtobe ^inunterfüfjrt, fo müf)t

nun

artberfeitS

f<f>on

ein fmlbeS

3af»r^unb«rt

umfonft, bi«

Sxiebfräftc beg ZufftiegeS 3u entfdjlciem ober auch nur 3u afjnen.

Sie

©eifj nid>t,

©aS

bie 9Itaterie

unb bie Zaturfräfte, mit bencn Sebeutung ©efenlofer Zbftraf-

ift,

haben nur bie Ste fann feine Ztoral begrünben, trog fjaedelS „golbenem baS getüijj nicfjt au§ ifjr flammt, ober OfttoalbS „ener-

ftänbig arbeitet,

fie

tionen.

Sittengefetj“,

getifcbcm

3 mneratin“, unb

t

bie

2Henfcf)f)cit

greift bort ein,

Sie

fjlede ftefjen.

aud)

am

löcltformat „Sie Rrüde“ ©irb

©o

bei ber Katurtoiffenfdfaft (eere

nicht genefen.

Sie 'Keilglon

Zbftraftionen 3U Kbftrattionen.

fteilt

IBer beute

als ©laubiger non ber Zlenfdjenfeele ober non Hnfterblidjfeit

fpri<f)t,

©er ben Kamen ©otteS in ben Ziunb nimmt, bcr rebet ‘©orte, mit bencn er feinen Kegriff 3u nerbinben ©eijj. £r fteiit ficf) biefeS ober jenes barunter nor ober auch gar nichts.

bleibt abftraft,

©cü

grunb berfclben halt,

aber er

ift

“Jöetfe,

ibr ber lebenbige fjnf>alt, ber getftige fjinter-

fehlt.

Sic -Religion rebet non biefem minber abftraft.

geiftigen

3n "

ibr nid)t

Kubolf Steiner bcr

Sie Katurwiffen« Sic

bat bie Kbättomenc, bie finnenfälligen ©rfebeinungen.

fc^aft

nollsiebt bie

Sbntbefen ber beiben ©ebicte in

baß er bie religiöfen

mustern ©rieben, unb

fie

bann

“Begriffe

fonfret

erfafjt,

in

be-

btneinträgt in baS finnli(be Safein,

auS bcm geiftigen Hrgrunb heraus geftaltet unb inbem er anbererfeitS im finnlidjcn Sein ben geiftigen Hrgrunb fuebt unb finbet. K3 iffenf<f>aft unb Religion fliegen bei

inbem

er seigt, ©ie biefeS fid>

ibm 3U einer ©inbeit sufammen. Sie “RJorte im Sauft, bajj „alles Söergängltcbe nur ein ©IcicbniS“ geben ben ©runbton geifteS©iffenf<haftlid>er KaturerfenntniS. ift, Sie ©rfebeinung

ift

'Pbbfiognomie beS ©eiftigen, -Jlietamorpbofe

ber 3bec.

ZuSgangSpunft biefer Krt ber Katurauffaffung ift ein Zionismus, ben Steiner felbft in feinen ©inleitungen 3U ©oeHjeS naturtoiffenfcbaftlii^en Schriften als „cmpirifcf>cn

3bealiSmuS“

be3eicbnet bat.

118

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©feinet unb bie 9latur©ifi«nfchaft

’ilaif

einer ©arftellung bon ©oetheS

•älrt

Definiert ©feiner Dort biefen „empirifchen fagt:

„©en ©ingen

ber 2Iaturbetracf)tung

gbealigmug*

fo,

einer finnüdjen

2Zlannigfaltigfeit,

unb 3wfammeng€^5rigfeit

©leichartigfett

bag er

fomeit

gleichartig finb, Hegt eine geiftige ©inheit jngrunbe, bie

eben

fie iljre

bettirft.“

©er SHoniSmuS im ©inne ©tcinerg unterfchetbet fid> alfo ju» bon bem, ©a 8 man fonft in ber ©egen©art „ 2Kont§muS“ ©inmal

nädjft

nennt, baburcf), bag er bie ©inge getotffermajjen umbreht.

— für bie heutige 2latur©iffenfd>aft — ‘

bie 'üKaterie primär, alles

ift

'Jlbftraftion unb bie fjbeen fdjfflebett über ben unb ©achfen au 8 ihnen fo ©ie ber “Kauch auS bem ©enigftene 5 euer auffteigt. ©ie finb, fonfret gesprochen, nichts nichts, bag Durch fief) felbft unb auS ft<h fetbft ißeftanb haben fönnte. gür ©feiner ift bie gbee primär, ©ie ©irft fich in ber ©rfcheinung nur auS, biclfach, immer neu, immer beränbert, einmal bollfom»

©eiffige, gbeelle

ift

©rfcf>einungen

mener, ein anbereSmal ©eniger bollfommen, ibeell

TOefenhaften ber

3U

“3Delt.

ift

fie

“Jlugbrucf beg

biefem „emptrifchen gbealigmug“,

Der eine charafteriftlfche ©runblage für ©teinerS SSerhältniS jur

fommt noch

2Xatur bilbet,

ein anbereg, fehr ©efentltcheS ‘QXoment.

“Sei biefem banbeit eg fich ftellt ift

in bie

um

bie

©ie ber 22lenf<h hineingc-

“2lrt,

2X 01111 , in ©cldfiem “äkrhältnig er

mit feinem eigent»

unb bem Kern feineg “JÖcfeng 3 U biefer Statur fteht einmal im ©inne ber 3Diffenfd>aft unb bann nach ben ©rfenntniffen “

liehen 2Defen

“3lubolf ©teinerg. v

„ 2lnthropofophie“,

bag

h e >Bl

Dei 8 heit

bie

„“2

nennt ©feiner feine ©eifteg©iffenf<haft. ber f)in©eig auf einen ©efentlidhen

©3

bom

liegt in

©runbjug

biefer ©eifteSffiiffen»

im umfaffenbften ©inn,

fchaft.

©ie

Streife

über alle ©ebiete irbtfehen unb fogmifchen ©eing.

fich

ift

ja 2Delt©etgheit

aber bie „“©etSheit

bom

“22tenfchen“

2Ztenf<hen“,

biefem 22Jort

fie 3 ief)t ihre

gnbem

fie

nennt unb Damit ben “2Hen»

fchen in

ben 2Itittelpunft ihrer ©rfenntntffe unb ihreg ©rfenntnig-

ftrebeng

ftellt,

©efen beg

©aS

ift

fagt fie 3 ugletd>, bafj fie

“2IXenf<hen

ein

©ärtig üblichen

heraus

bag ©efen ber ©eit aug bem

3 U ergreifen fucf)t.

funbamentaler llnterfd)ieb gegenüber ber gegen» “

2lrt Der Slaturbetrachtung

unb

ihreS ©rfenntniS*

119

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Jjanä BJohlbolb

ftrebeng.

©enn

objeftibeg,

ba§

bi« Baturmiffeufchaft glaubt helfet nicht

baß

ja,

flc

ein

toirflicf)

irgenbmie burd> menfchlüh« Borftellungen

BkltbUb nur baburd) haben fönne, baß fte eben ben Btenfd>en alg mahrnehmenbeä, emp« ftnbenbeg, bentenbeg BJefen bolljtänbig aug ber Batur herauglöft, Ihn abtrennt mit allem, mag in feiner Seele an Grlebniffen bor« hanben ift, bon ber ganjen übrigen Batur. Bur fein phhfif<h er Or* ganigmuS, fein CetdEjnam roirb in ben Äreiglauf ber Stoffe unb Kräfte ber Statur einbe3ogen. Big lebenbiger Blenfd) mit alle bem, mag in feiner Seele auffteigt, muß er aug bem Baturbtlb eliminiert toerben, menn biefeg ln fleh Beftanb haben [oll. ©ie Baturmtffen* fd>aft meiß nidjtg bon bem „magifchen 3 ufammenhang beg Btenfdjen mit ber Batur“, bon bem Schelüng einmal fprid)t. 3h* 3 id ift War unb einbeutig auggefprocf)en in einem Bor« trag, ben Blaj Bland, ber Brafeffor für theoretifche BhOfif an gefärbteg, alfo ben ©atfad^en entfpred>enbeg

ber Unlbjerfität Berlin, in ber naturmiffenfd>aftlichen gafultät beg

Stubententorpg an ber Hniberfität Ceiben gehalten

hat.

3n

bie«

Bortrag über „bie Ginfeeit beg phhfifalifd)en BJeltbilbeg“ fagt „©arüber, mie meit man gehen barf in ber 3 uberftcf)t, fd>on jeßt bie ©runbjüge beg BJeltbilbeg ber 3ufunft feftgelegt 3U haben, laffen fid) feine allgemeinen Begeln aufftellen. §ier ift bie

fern

Bland:

am B [a fee. Aber um biefe Jragc hanbelt eg fich erft BJorauf eg hier ein3ig unb allein anlommt, ift Anerfennung eineg foldfeen feften, menn auch ntemalg gan3 3u erreidjenben 3 i<le 3 unb biefeg 3 lel tft nicht bie oollftänbige An« paffung unferer ©ebanfen an unfere Gmpfinbungen, fonbem — größte Borftd)t

in 3ü>eiter Cinie,

bie

biebolIftänbigeCoglöfungbegphhftfalifdjenBlelt* btlbeg bon ber 3al*lbtbualität beg bilbenben ©ei* ft

eg.

ich

Gg

ift

bieg eine etmag genauere llmfd)reibung beffen,

mag

oben bie Gmansipierung bon ben anthropomorphen Glementen

genannt habe.“

So

ift

bie

Abtrennung beg Bl e n f d> e n

nicht beg

£eidjnamg

aug bem BJeltbilb unb eg braucht faum

bie §erauglöfung beg fpe3ififd) Blenfd>li<hen

ber ©runbgebanfe moberner Baturmtffenfchaft

noch eigeng gefagt 3u toerben, baß bie Grfenntnigtheorie ttantg bie

Bafig für

foldje

Beftrebungen abgibt. t

120

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©t einer unb

©emgegenüber

ift

bie ©aturtoiffenfehaft

für bi« ©aturanfd)auung ©tetnerS ber ©lenfdj

©atur mit allen Seilen feine3 ©kfenS in blefe bem ©inn, in bem ettoa ^araaelfuS ba3 au3 unb eben ©teber auf anberem ©Seg neu 3U geminnenben <£infi<f>t l>erau8 meint, ©enn er fagt: ,©8 ift nichts in ber ©atur, ba8 nicht fet> im ©lenfehen.“ ©lan fann biefen «13 ein ©lieb ber

Statur F>ineingeftellt in

einer alten, fjeute »ergeffenen

Unterf<f)icb, bur<h beit,

©ie gefagt, auf ein

<

2Dief)tigfte8 in

©teiner8

©aturauffaffung hingebeutet ©irb, unter 3©«i ©efid)tgpunfte

man fann faffen.

ftellen,

ihn rein phbfifalifcf) ober erfenntni3theorctifch in3

3m

einen ©ie tm anberen galt aber laffen

fid>

bie

©uge

©runb»

©teinerfdjer ©uffaffung 3urüdfüf>ren auf ©oetlje.

fäp

*1008 bie fioStrennung be 8 ©lenfehen oon ber ©efid)t 8 punften

Phhfifalifcfjett

©ie ©hbfif

bebeutet,

baS

©aher unter

rein

fürs ba 3 folgenbe.

ift

©a8 un8 ©inne 3um

ber ©itfchauung, baß alle3 baSjenige,

ift

braufjen in ber Statur entgegentritt ©etoujjtfein gebraut ©irb

al3

unb un8 bur<h

2i<f>t,

bie

garbe, Slang uf®. nur auf

©rt empfunben ©rfenntniSt^eorie bleibt bem ©len*

ffirunb unferer befonberen Organifation in biefer

3m ©inne ber fantifdjen ba8 ©ahre ©Sefen ber ©Seit »erfüllt, hinter ben ©ingen ber 6lnne8©af)mel)mung fteht eine „objeftioe“ ©Sirflidhfett, bie mit ©irb.

{ef)en

bem ©inbruef

nichts 3u tun f>at, fonbern oon ihm ©efenSberfchleben ©ie moberne ^J^pfiologie begrünbet baS toeiter in bem Don fpe3ififcf)en ©inneSener»

ift.

3o£>anne8 ©lüller aufgeftellten „©efetj ber gien“.

©iefeS fagt au3, bag jebe8 ©inne8organ in feiner befon-

beren ©Seife auf bie ©inbrüefe reagiert, ©eld>e ihrem ©Sefen nach urfprünglidf)

gleich

©o

finb.

löft

ettoa

ein

Ohr eine ©<f)allempfinbung, im ©uge einen ift

hier nicht unfere

aber e8

eben

ift

©ufgabe, näher auf

fchliefjlicf)

unerfapareg fteht

neSeinbrucf nicht8 3u tun ja

©eis im

©3

ein3ugeljen,

nach ber ©nfid>t ber ©atur©iffenfd)aft ba3u 3©in»

allem ©Sahrgenommenen

fich

©inge

nottoenbig, barauf hi«3u©eifen, ©le foldhe ^Beobachtungen

gen, irgenb ein

hat

eleftrifcher

i’ichteinbrucf au8.

biefe

nun

©anbelt unb

ift

n ©ttoa8“

an3unehmen, ba8 hinter

unb baS mit bem eigentlichen ©in» ©ie phhfifalifdhe ©Jeltanfchauung

h<*t.

allerbingg ©ährenb ber lebten

auch heute unb morgen nicht

3 a hr3ehnte

ftarf ge»

abgefdf>loffen.

fogenannte objeftioe ©Jeltbilb bleibt alfo nicht bag

gleiche,

©a3 ©ber 121

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,

£jang SBoblbolb

barauf fommt eS nicht an. atomiftifcf)

beuten,

S2Ian !ann bie SBelt moleFular be 3 W.

unter 3ugrutibelegung nur mecf>anifcher ©efehmäBigfeit

man

fann bie gonentheorie einfü(jren ober bon tran8ber«

falen Sltherfd)©ingungen fprecfjen gcfd^tef)t,

immer

aud) bcn

bem Sönenben

hinter

e8 heute

jcfjon

<

ba8

eine finftere,

fteht

im

eine ftumme J0dt. 6rft

fidf)

toie

fcf>lieglt<f>,

bem, mag teuftet,

hinter

nesorgan entjünbet

unb

©ieber abfdyaffen. 3)a§ SDefentlicf>e bleibt

Sitfjer

beftefjen

menfcf)U<hen Sin-

erfltngt ber Sott.

£tdf)t,

Siubolf Steiner bat einmal in feinem S3ud) „SJom Sltenfchenrätfel •

auf ben ©runbirrtum biefer Sluffaffung I>lnge©iefen. S>ort fagt er: „3>er Staturforfcher 3>u SSoiS Slet)inotib brücft

ftdf>

.

.

in feinem

.

’Bortrage: „Uber bie ©renjen beä SlaturerfennenS“ ganj treffenb

„Stumm unb

au8:

finfter

an

fid), b.

h- eigenfcf)aft8lo8* ift

für bie burcf) bie naturwiffenfchaftliche ^Betrachtung

fdjauung, ©eiche „ftatt Schall eigenfdf)aftglofen, bort 3 ur

unb

Sicht

bieSBelt

gewonnene Sin»

nur Schwingungen eineg

©ägbaren, hier

3 ur

unwägbaren SKaterie

geworbenen UrftoffeS Fennt*, aber er fchließt baran „ba8 mofaifche: 68 ©erbe Sicht, ift phbfiologifcf) faif<f>.

bie

Söorte:

2i<h f

»arb

aI8 ber erfte rote StugcnpunFt eine8 3nfuforium8 3 um erftenmal

erft,

unb 3>unFeI

fielt

©äre

biefe

Ohne Seh* unb ohne ®ebörfubftan 3 farbenglühenbe, tönenbe SDclt um un8 her finfter unb unterfd)teb.

ftumm.“ Stein, biefen 3 ©eiten

bie

Sah fann

gan 3 e Sragweite be8

eben berjenige nicht fagen, welcher

erften Fennt.

3>enn b

bie Slaturroiffenfchaft mit Siecht entwirft, bliebe

wenn

i

Siüb

e SÖelt, beren

„ftumm unb

finfter“,

Seh« ober ©ehörfubftan 3 gegenüberftellte. SHan täufdjt fich barüber nur bebhalb, ©eil bie w i r F l i che Söe 1 1 au8 ber h«rau8 man ba8 S3ilö ber „ftummen unb finfteren“ gewonnen hat, nicht ftumm unb finfter bleibt, wenn man in ihr ©ahrnimmt. Uber ich foll bon btefem S3ilb ebenfo ©enig ertoarten, bajj e8 ber wirflidhen SDelt entfprid)t, toie ich bon bem S3tlb meines auch

fid)

ihr eine

fyreunbeS, ba8 ein SHaler gemalt hat, erwarten fann, baff mir ber

fjreunb barauS entgegentritt.

befangen an;

man

Slaturwiffenfchaft

Silan fehe

fich

bie Sache

wirb fd>on finben: ©äre bie Söelt

fie

3 eid>n€t:

bon

biefer SBelt

fo,

nur

uw

wie bie

©ürbe niemals ein

SDefen etwas erfahren.“

122

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©teincr unb bie Baturwifienfdwft

TaS

alfo:

F>eif}t

man nehme

einmal an, baS fogenannte objef»

Weltbtlb ber Baturwiffenfchaft

ti»e fich

etwa ben

“Jitter,

unb

in biefem

Biber

Don bem bie fall

fei

WirflicßEeit.

’SpFjijf if

fpri<f>t,

Blan

ftellc

alS ejiftent »or,

eS Schwingungen geben, gan3 cntfprechenb

Sie follen unfere Betjhaut treffen, SS falfch 3U glauben, baß nun baS Buge bort, wo fie auftreten, unb Jarbe wahmehmen würbe. TaS Buge ober, wenn man will, baS ®eßirn, hätte feine Blögtichfeit, bie tran8»erfalen Btßer» wellen, auch ®enn fie genau, fo ba wären, wie bie <Pbbftf ba§ poftu* iiert, in 'Wahrnehmungen um3uwanbeln. ©8 ift fein Transformator in bem Sinn, wie baS behauptet wirb. dagegen wirb ja wohl eingewenbet, e§ fei hoch, wenn auch niefjt für baS Sehen, fo hoch für bie ©eljörwahraehmung ber Beweis 3u erbringen, baß bie sphbfif recht hat. TaS Ohr hört einen Ton unb ber p?)t>fifa[tfd)cn Theorie.

wäre

ßidlt

ihm liegen 3ugrunbe ßuftfchwiugungen. TaS ift eine Tatfa<he, bie fich objeftib bur<h ein gan3 einfaches Sjperiment beftätigen läßt. Sin BcwegungSborgang, bie Cuftfcßwingung, feßt fich alfo um in eine Smpfinbung be3W. Wahrnehmung, ben Schall. '2t ber baS ift ein Jrrtum, ber leicht auf3ubecfen ift, wenn man nur folgerichtig benft. BllerbingS finbet eine Srfcßüttcrung ber ßuft ftatt, bie ®locfe fchwingt, bie fich

fehwingenbe ßuft

wirb unb lifchen,

trifft

wenn man

Saite anfehlägt. Tiefe Srfchütterung pflan3t

burch bie ßuft in Wellen

fort.

Sine “Bewegung

bas Trommelfell, bas

tritt

auf, bie

feinerfeitS erschüttert

man

ben gan3en Bro3«& alS einen nur phbfifa» ebentuell mit chcmifcf>en Bebenmirfungen, im menfchli^en fo

fann

OrganiSmuS über baS innere Ohr unb ben ©ehörner» biS in baS ©ehirn »erfolgen. Tort ift Schluß. Sein BhDftfer, Fein ^3F)t)fiolog€ ber Welt fann eine auch uur annähernb plaufible Srflärung bafür geben, wie auS bem BewegungS»organg, ber im ©ehirn enbigt, bie Tonempfinbung entftehen foll, bie im menfchlichen Bewußtfein Batürlid) fann man barüber irgenbwclche ab» unb geiftretche Theorien aufftellen, aber fonfret faßbar erflärt Würbe eS noch nie unb eS fann aud) gar nicht erflärt werben. fcßlicßlich auftritt.

ftrafte

TaS

ift

aber eben nicht notwenbig. Steiner hat in Borträgen über

Bbhfif, bie er »or Jachleuten hielt, bargetan, baß nicht »orliegt, wie

angenommen

wirb, ein obfefti»er

BewcgungSeorgang

eincrfeitS

unb

123

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f)ans

BJoblbolb

anbererfeüg ein« baburcf) angeregte fubjeftibe ©ehörgempfinbung, fonbern bag n e b

neinanber Verläufen ©djall unb £uftf<h©ingung.

e

$ag, ©ag ©ir einen „Schall“ nennen ©ollen, ohne babei au8fd>lte&* lieb an bie ©mpftnbung ju benfen, bag BJefentliche, ©ag alg ©chall in ber

Batur ba

‘IDcife

au8 im

ift

b$to. auftreten

fann, ©irft

fitf>

in berftf)iebener

Organi8mu8 unb in ber

menfcf)IicfKn phbfifcf>en

£uft

$on

auf ber einen, in unferem Be©uj)tfein auf ber anberen ©eite.

unb Üuftf<f)©ingung »erlaufen ‘Bei

bem

ber

£idjt,

garbe

parallel nebeneinanber.

liegen bie Berhältniffe infoferne noch

anberg, ali bie Bhhftf nicht mit nachweisbaren ©atfachen, fonbern

mit §t)potl>efen arbeitet.

©ie BJellenbewegung ber Eufl fann man burd) einen Bnalogiefchluft fachlich nicht

fid^tbar

<

gungen. ©elbft ©enn bie BPfif recht hätte unb ber Bther, man ihn annimmt, »orfjanben ©ärc, bürfte man nur fagen: bagjenige, toag in

Bur

machen.

— auf ©runb einer poftulierten, aber tat» — fommt man ju ben 3lt^erf<f)tDin-

gegebenen Analogie

meinem ©mpfinben

fo toie

Bknn

alg rote garbe auftritt, ©irfen

©ürbe auf einen Bther Pon biefen unb biefen ©igenfehaften, fo ©ürbe eg bort Betoegttnggborgänge beftimmter Batur bewirten. Hnb man Fann ©eiter fagen, ©enn bag Bot im Speftrum eine B3ellenlänge bon 700 BlUlionftel Blillimeter hat, fo ©ürbe

bag Blau eine

fold>e

bem

für

bon 450 BlUlionftel Blillimeter im ©urcf>-

fchnitt entfprechen.

©8

ift

fch©ierig,

für einen mathematifdj gef<hulten 3ntellett nicht befonberg

bag ganje BJeltbilb in

biefer

Bkife auf ein anbereg alg

©ep ich 3 u trangformieren. bem gleichen Belfpiel ju bleiben

bag BJahrnehmungggebiet

Bther

um immer

bei

beftimmte ©igenfehaften »oraug, fo überfep

fonbern alleg übrige in bie Qualitäten, bie

Eicht,

alg Boraugfetjung gegeben finb, fchloffenen Süompler

man

nidf)t

rechnen,

unb

erhalte

fie

finb

BUt

Eicht,

ift

gan 3

nur bag

burdf) biefen Btfjer

alleg,

©chall, iZBärme

ge»

©ag fann

nur alg ©rlebniffe gegeben. Blit Blole»

fularbettegungeu unb Btherfch©ingungen aber lägt

bag

ben

für

bann bort einen

oon Phänomenen, innerhalb beffen

heeaugrechne, ftimmen mufj.

ich

ich (eicht nicht

für bie 3®ecFc, ©eiche bie

{ich

moberne phOfif

rechnen

t>or

unb

allem auf

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©feiner unb bie Raturtotffenfcgaft

bem ©ebiet bon

felbft,

fultat

nun

b«r Secgnir anftrebt, bag RJefentlicge.

bag

man

(£8 öerftcfjt ft<b

bag innerhalb eineg ©ebtcteg

erre ebnete “Ke*

auch roieber jurüefüberfegen fann in bie BÖabrnebmungg-

unb bag bann bag ffirreegnete ft<b mit ber ©innegerfagrung beefen muß. <E8 lägt ficb Boraugberecgnen, mag in bem einen unb anberen galle gef ege gen ©irb. Rlan t[t nur allju febr geneigt, bie toclt

gegebene Rlögltcgfett beg Boraugberecbneng betoetfenb für bie Satbeg pgbfifaltfcgen Böeltbübeg ju galten, Rber bag ift

fä<bfl<bfeit

(Erbfen

©feiner fagt einmal

eben ein Irrtum,

angeführten Vorträge

man

,

gelegentlich

ebenfaltg errechnen (affen unb alleg mühte ftimmen. bamit für bie Realität ber (Erbfen ebenfo toenig ettoag ficb

tote flcg bie ‘Realität

rechnen fann

— bieg

ber Rtotefüle bemetfen iaht. ift

ber fpringenbe ^unft

halb nicht tatfäcglicb Borbanben 3u

ift,

märe be-

tote

,

man nur algu

leicht

3U glauben.

‘JÖag bie

‘TOeltbllb aufftellt,

Ratur Rber eg

bte Dualitäten ber

in Rechnung

inbem

Raturtotffenfcgaft eigentlich tut,

nannteg objeftiBeg fie

(Eg

betoiefett,

Böag man

bag braucht beg©te Rtatgematif ift in

fein,

biefem ©inne fein (Erfenntniginftrument, geneigt

ber oben

fönnte au<b anftatt ber Riolefüle

annebmen. 5>ann mürben ‘Begebungen 3©ifdgen benfelben

ftellt.

eine Objefttoierung ber <£g fei noch einmal

bag

augfebeibet

ift

fie

ihr

foge*

ntcgtg ©eiter, alg

bag

unb nur bag QuantitatiBe bag babureb auch nur

nicht richtig,

ift

Phänomene

erreicht

bag Beifpiel beg

©erben fönnte.

Eicgteg angeführt.

Rehmen

©ir an, bte BbDftf habe recht, ©enn fie ich laffe bie mobemften, ©ieber möblierten Sgeorlen auger Dicht, ba eg ficb nur um bag “prin3ip gani>elt

in

gorm Bon

bie garbe, bag Eicht trete im Rtger ©<h©tngungen auf. C£g foll aifo, fagen Borbanben fein, bag einmal unfer

annimmt,

trangßerfalen

©ir einmal, ein „Eicht an

fleh*

Rüge

trifft unb bort be3©. in unferem Betougtfein bie betreffenbe ©innegtoabrnebmung Berurfacgt unb bag, ©enn eg im Rkltenätger ©ch©ingungen erseugt. fyür bie ©eegnif ift e8 bann 3©eifellog prafttfeger, mtt ben ©egtoingungen 3U arbeiten. Rber ©ag für ein

©irft,

Recht bat man, nun bie Rugtotrfung be8 gleichen „objefttBen* ^Sro3effeg

im Rtger für

©

i

r f

l

menfcblicgen Betougtfetn?

i

<h e r

©ar

3u galten alg feine Rug©lrfung im

feineg.

RJenn

fegon für mteg, naeg

125

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fiang UJoblboIb

ber Urt meiner geiamten Organifation tion bebingt,

bag

unb burd)

lebniS

©enn

biefe Organifa*

ober garbenerlebnig fubjeftlo

eben in ber transoerfalcn Sdßtoingung bag icf)

groteSf fo fagen barf

ßicf>t

fo

ift,

ift

alg fubjefttbeg (Er*

be8 '3itl>er§ gegeben,

ift bie Schwingung ble ‘ZDirflidjfett, für mid> bag icf) neljme bag ‘Kedjt in Unfprudj, meine (Erlebnlffe 3©* maßgebenb für midj 3u galten. 3ft fd>on ein objeftioeä „£id)t“ ba, fo fann eg in einem ©ußcnb oerfdjiebener Ulebten ftdj auf butjenbfacfjc Uri augwirfen. gür mid) ift e8 eben „Cid)!“. Ctd)t, ^arbe finb meine UHrflicfjfeit unb auf midj fommt eg mir 311*

Jür ben

Utljer

£id)t.

Unb

nä<f)ft

alg

näd&ft

einmal an.

(Eg

bie (Srunbauffaffung

tft

©oetßea bon ber s2latur©irfiid)feit,

nur gan3 im äußerften Umriß an* mag fiter ©urbe unb mag für bie Uaturbetradßtung Stelnerg 3unäcf>ft ben Uugganggpunft gibt: bag Vertrauen 3U ber Sprache ber menfd)*

bie fid> in bem,

gebeutet

licken

Sinne, bag Uertrauen 3ur finnenfälligen UDirflidifeU unb

iljren Satfadjen.

meinem eigenen UJelt, f)öre

icf)

Se^e

id) £id>t, fo beißt

‘JDefen

ficb

bag für mid), bag ettoag in

berbinbet mit

bem

„£id)tbaften“

ber

einen Son, fo lebt in meinem Uewußtfein auf bag

„Sflangbafte“ beg $o8tnog. Ulein

Uuge

ift

oertoanbt

bem

£itf>t,

mein

bem Son. ©ag Cicßt tft einmal braunen in ber UJelt, einmal (Eg ift objeftib unb fubjeftib sugleid), fo wie et©a Ue©egung8borgang ber Cuft objeftib, bie bamit auggelöfte sBc©egung im Of)r, ©ef)im ufto. fubjeftib ift. ©er ^Begriff beg Objef« tiben unb Subjeftiben ift alfo im Sinne einer Uaturerfenntnig, ©ie Ofir

eg in mir.

ift

ber

Steiner

fie bertritt,

©ag

bureßaug anberg 3U

in mir

bag

ift.

Ulleg,

ift,

bag fann aufleben in mir.

ift,

ift

faffen, alg bieg fonft üblich

auch braußen unb

©ag braußen

Ulein UJefen fd>©ingt mit bem

UJefen ber Uatur, beg Slogmog.

©ag fet) ift

UJort beg ^Jara3elfug „(£g

ift

nidf>tg in

ber Uatur, bag

nicf>t

umgefebrt. Uktg im Ulenfcfjen ift, bag Uatur borf>anben. nottoenbig, ©enn man ein rüßtigeg Uerbältnig 3ur

im Ulenfcßen“

gilt auef)

aud) braußen in ber

Uun

ift

eg

geifteg©iffenfd)aftlid)en

©Ul, baß

man

Uaturanjcßauung Uubolf Steinerg gewinnen

madjt bei bem pbbfifalifdjen be3©. pßofio* fonbem baß man bag ßler ©efagte nun aud) ©eiter

nidjt §alt

logifcßcn ©ebiet,

126

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©feiner unb bie Saturtoiffcnfchaft

augbehnt, bortbin, rno eg

Senn

banbeit.

genommen

ficf)

um

bi€ eigentliche ©rfenntnigfrage

baburcb eben ergibt

„(Erfenntnig“, ba 8

©ort

in feiner

ficf)

erft

bie ©öglidjfeit einer

Doüfommenen,

tiefften

Scbeutung

(Einbringen be§ ©enfehen in bie ©eltmirfltchfeit

alg

im ©egenfaij 3ur (Erfenntnigtbeorie Santg, bie Ijeute noch bag ge« famte naturroiffenfcfjaftlidje Senfen oollftänbig befjcrrfc^t, bie wie ein Sleigemicbt auf ihm liegt unb jeben Sufftieg 3u bodjgefpannten

3 ielen

oerbinbert.

Sie (Erfenntnigfrage tnirb an anbercr ©teile biefeS SucheB be« gier foil oon if>r nur fomeit fur3 bie Rebe, fein, alg bieg

banbeit,

nottoenbig

3ur (Efjarafterifierung beg Unter) <f)tebe 8 3toifd)cn gei«

tft

ftegmiffenfcbaftücher

unb

beute lanbiäufiger Saturerfenntmg.

Sicht nur bie ©innenmelt eriebt ber Slenfch burdr> feine ©inne.

Ser

geiftige

mag

bag,

Urgrutib ber ©clt, ber ibeelie ©runbgeijalt ber Satur, in ber (Erfd)einung nur pbt)fif<h augtoirtt, leuchtet

[ich

in feinem Semujjtfein auf. fjier

ftefjt

©teiner mieber, mie überall,

gan3 auf ©oetfje, für ben ber „Sern ber Satur ©enfcf>en im fjersen* ift, unb er befinbet ficf) im fdjroffftcn ©egenfatj 3ur heutigen Satur« miffenfehaft.

©autbner,

fjritj

ber ben ©egenpol ©oetbeg mie ©teinerg

repräfentiert, fagt in fetner „Sritif ber ©pracbe“:

„<£g gibt feine

Sllgemcinborftellungen, fonbern nur ©orte, bie sufammenfaffenbe

3 eichen

für

„Saum“ meiner

eine

©enge

auf, ber Pöllig unoorftellbar

mir entmeber, ein

©ort mie

fef>r

finb.

©enn

häufiger

fjall,

ift,

fonbern

ich

ich

öenfe

gar nichts babei, gebe bag

eine abgegriffene ©<f>cibemün3e nur eben meitcr, fo gut

mie borftcllungglog, ober

Saum, etma

ich

benfe

mir einen gan3 beftimmten

eine Suche, ober eB fdhmirren in

©enge

gan3e

ähnlicher

meiner (Erinnerung nicht ctma ein allge-

fage, fo taucht in

Saum

(Einbrücfe

flüchtiger

meinem Sopfe

©rinncrungsbilber oerfchiebener

eine

Säume

mirr unb unfaßbar burdfeinanber.*

©enn

fjrih

benfen fann,

3n

©authner

fo

ift

grunbe

nung

liegt all

auftreten.

fid) bei

bem Segriff beB Saumeg

nicht gefagt, bafj auch

©irflichfeit Perhält eg

fich

fo, baff

nicfjtS

anbere bag nicht fönnen.

ber

„Saum“

alg

3bee

3u«

ben otelen ein3elnen Säumen, bie in ber ©rfchei»

Sie „Urpflan3e“ ©oetbeg

tft

bie ibeelie

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§an3 JDoglbolb

unb abertaufenb Berfcgiebene gormen, fkg immer meta* morpgofierenb, annegmen fattit. „JBag in feinem ©elfte entfielt,* fagt Steiner Bon ©oetge, „bag gat, nacg feiner Jinjtcgt, ble 'Jlatur in igm entfielen [affen.* ©le Bucge ober toa8 eg fonft fei, Idgt bag finnlicge Bilb be§ ein3elnen 'Baumeg in ber JHenfcgenfeele entfielen unb bie 3bee beä Baumeg, naturmirflicg u>U bag einjelne Objeft, lebt in eben biefer Blenfcgenfeele auf. 3bee unb (Erfcgeinung bringt ber Blenfcg in feiner Seele 3ur ©ecfung. ©ie Jlatur fprtcgt 3U igm getolffermagen Bon 3toei Setten, ©rlebnig, unb 3»ar ©rlebntg einer fonfreten Realität toirb igm bie eine, tote bie anbere, in ber JBagmegmung' tole im ©enfeu. Steiner gat bag, mag gier nur fur3 berührt toerben fann, 3uerfl in feiner „BJagrgett unb BStffenfcgaft“, bann in ber „Bgilofopgte ber gretgeit“ unb an Bielen anberen Stellen immer »Über flargefegt. Sein Bntifantifcger Stanbpunft in biefer grage bilbet ben bie taufenb

Bngelpunft

geiftegtoiffenfcgaftlicger Jlaturerfenntnig.

an ©oetge erinnert

beifpieI8»eife bort,

unb eg bem

lirteilgfraft“ fprlcgt

— ©oetge —

bag er

er

gäbe ginbern

ficg nidf>t

“Siud)

gier fei

Bon ber „anfcgauenben

laffen,

bag Bon SJant

mit intuitiBer Jlnfcgauung bie lebenbige ‘Jlatur in igrem

b. g.

fo

Bernunft“ mutig 3U beftegen,

beurteilte „Jlbenteucr ber

ffeptifdg

»o

„Eliten Born ftönigäberge* Borgält,

toir»

fenben BJefen 3U ergreifen, ber Jlatur, »ie er an anbercr Stelle

„ben göcgften ©ebanfen, 3U bem

fagt,

fie

fcgaffenb fi<g auffcgmang,

na<g3ubenfen“.

Jöägrenb

bem

alfo

bag menfcgltdge

BJeltbtlb entfernt toirb

3cg

Bon ber

unb nacg

igrcr

aug Bnfcgauung 3ur ©e»

Jlaturtoiffenfcgaft

toinnung einer objeftioen, tolrfllcgfeitggemäjjen ©rfenntnig entfernt toerben hing.

muß

,

gat eg für bag Jlaturbilb Stetnerg 3entrale Bebeu*

Unb bag gingt

legten (£nbe8 toieber bamit 3ufammen, bag

bie Jlaturtoiffenfcgaft igr Bornegmfteg Objeft,

übergaupt

©ogmag

niegt fennt.

Sie

ber fatgolifegen

©er Begriff be8 Seelifcgen

tft

©ifferensierungen begreift

man

be3to. pggflologifcg

ift

ben Blenfcgen

felbft,

bem Borbilb

eineg

untcrf<geibet, nacg

ftirege,

am

JHenfcgen Selb unb Seele,

unflar gefügt, ogne bie nottoenbigen

barunter

unb glaubt

alles,

mag

niegt pgtjftfcg

beffen gunftionen augfcgließlidg

128

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©feiner unb bie Katurtoiffenfdjaft

pßtjftologifd) falifdt)

be 3 to. p^trfifalifd)

ableiten 3 u

KSerben“ ber ^Ofiologie unb

tonnen.

fcfjlieglid^

2>a8 „pßbfi»

aud) ber

“$}ft)cf) 0 »

logie gilt ja bocß al8 »orneßmfteg ©nbsiel naturmiffenfdjaftltcßer

©rfenntniS.

3>a8 menfcßlicße ©eelenleben

ift

perij>f>erif<f>

bebtngt,

KUt

e8 erf<f>eint aI8 “Refultante äußerlid) gegebener Somponenten. biefen finft e8 in ba8 “2Ud)t8 3 urüd.

©inn »on ift,

ba8

QXftio

unb

‘äluge Cidjt,

ett»a8 angeregt,

©eelenerleben »erläuft tm

“Keaftto; fo lange bie

Katurwirfung gegeben

ba8 Oßr SEöne in8 Kemußtfein

trägt,

wirb bort

ba8 im ©inne ber »on außen tommenben SReiäe muß erlöfcßen, wenn ißm feine ©inne8*

reagiert. 3>a8 ©eelenleben

einbrüde meljr 3 ufommen, fo t»le bie glamme erlifdßt, toenn ber ©aSftrom abgeftellt wirb. „3>te »erfeßtebenen Stufen geiftiger $ä»

»on ber einfachen SReflejerfcbeinung bi8 3 ur pcßften $enf» finb für KHlßelm Oftwalb nld)t8 al8 „eine 3 ufammen» 3 uneßmenb mannigfaltigerer unb 3 t»e<fmäßigerer SEätigfeiten, bie »on ber gleichen pßt)fifo«d)emtfd>en unb pßgfiolo« gifdjen ©runblage auSgeßen." bie 32ldglltf>relt ber pljt)fioIoglfd>en S>amlt wäre ber Klenfdj tigfeit

leiftung“

ßangenbe Gleiße

Ableitung aller “Pfodjologte

<

3 ugegeben

Sier folgt blinb allen

“ätnrei 3 en, bie

©rieben unb §anbeln

ift

3

um

Süer erniebrigt.

®a8

ißm »on außen fommen, fein

ein ^robuft perip&erifd» bebingter Kot»

toenblgfelt.

©teiner trennt Ceib

6eele

©eift.

©rfenntntS al8 ©eifterlebnig ber

“3Itenfd)enfeele läßt 3mpulfe in auS bem KSeltwefen fommen, »on bortßer, too ba8 eigenfte ©ein be8 ‘Slenfc^en wuselt, unb läßt i!>n biefe 3mpulfe ßineintragen tn ba8 äußere ßeben. ©8 ift f)ier nld>t ber Ort, ein 3 ugefjen auf ba8 3 nt ^ m€rc be3 ©r* fenntni8wege8 ©telner8, wie er etwa in bem Kudj „IBte erlangt

bie Ktenfd)en[eele einfließen, bie

man

©rfenntniffe ber ßößeren “Kielten ‘ bargeftellt

ift,

fo n>te ja

aud)

ba8 erfenntnigtßeoretifdße ©ebiet nur berührt werben fann. Kom naturwiffenfd>ajtlid)en ©tanbpunfte au8 gewinnt aber nun ba8 fd)IießUcf>e Kefultat geifte3wiffenfd)aftlid>er “JXaturerfenntniS befonbere Kebeutung.

©teiner ßat in ben KJerfen, bie

man

„antßropofopßtfdß*

im

engeren ©inne nennen fann, wie in ber „STljeofopßie*, in ber „®e*

129

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S£Dof)lboIb

ijciits

f>eim©iffenfdf)aft

im Umriß“,

in feinen

intimen Bor-

3af)lreidf>en

tragg3t)ffen ufto. ein BJeltbüb aufgeftellt,

©ie e# in

gigan-

gleich

BuSmaßen ©oßl nod) nie irgenbtoo fonft gegeben ©orben der fprießt bom Blefen be# Blenfdfjcn unb ber Batur, bon ber

tifdten ift.

©ntfteßung unb ©nttoidlung ber 6rbe geiftigen Ulacßtcn, burcf) tbeldjc biefe

©attj anber# al# alle#,

©a#

feit Hrbeginn unb bon ben ©ntmidlung geleitet lourbe.

bleme 3u fagen ober aud) ntd>t 3U fagen weiß, toa# ©teiner gibt,

unb

baß ein Baturforfdjer

er ifjn

Pro-

bie Uaturwiffenfdyaft über biefe

ift fiel)

ftellt

natürlich beffen feßr

3unäd>ft ableßncn ©irb.

fid) teoljl

„B3cr

ba# bar, bewußt, ein paar

©eiten biefeS Budße# gelefen ßat,“ fagt er in ben Borbemerfungen ,

3ur erften Auflage feiner „®e^eim©iffenfd^aft ‘, „ber ©irb nadf)

c#,

feinem Temperament läcßelnb ober entrüftet ©eglegen unb

fagen: e8

ift

boef)

fonberbar,

©a#

banfenridjtung in gegenwärtiger

für

3 eit

Bu#©üd)fc eine treiben fann.“

berfefjrte

Unb bann

je fid)

®e° be-

tont er fpäter, baff „bie Sarftcllung biefe# Bucßc# bod) mit allen

unb

gortfeßritten ber gegenwärtigen BJiffenfcßaft übcrcinftimmt“,

er ßebt ßerbor, baß er e#

fid)

3um ©runbfaß gemacht

ßabe, „nur

über folcße# auf bem ©ebiete ber ©eifteötolffcnfcßaft 3u reben ober 3U fdjreiben, bei bem er in einer ißm genügenb erfeßeinenben Brt aueß 3U fagen toüßte, ©a# bie gegenwärtige BJiffenfcßaft barüber weiß“.

3>aß

er bie Befultate mobernften ©iffenfcßaftHcßen gorfeßen#

bureßau# beßerrfeßt, ßat ©teiner genügenb be©iefen. 68 fann fkß

nur barum ßanbcln, baft man ficf) barüber flar ©irb, in ©elcßer Pc3icf)ung ba8 geiftestoiffenfdjaf (ließe BJeltbilb 3um naturwiffenalfo

fcßaftltcßen

Pu#

unb ©elcße Bebauung e8 für biefe# gewinnen fann. ©a# oben über bie prin3lpicn geifte#©iffenf<ßaftli<ßer

ftc£>t

bem,

©rfenntni# gefagt ©urbe, geßt

biellcicßt fdßon ßerbor,

um roa# e#

fteß

ßanbelt. Sie Baturtoiffenfcßaft gibt mit ben ißr sur Perfügung fteßenben Bütteln ein Pilb ber materiellen ©rfdßeinungewelt unb fudßt bie# 3U runben unb absufeßließen, foweit e# nidßt in fieß gefdjloffen ift, babureß, baß fie getoiffe Theorien unb gppotßefen aufftellt. ©ie fonftrutert ein Btonon, au# bem ßerau# fie tf>re Batur entwidelt unb in bem fie biefe begrünbet fein lägt. BJa# ©teiner gibt, ift gewiffermaßen ba§ geiftige ©egenbilb ber ©innennatur, ba# ßinter ber ©rfeßeinung ©irfenbe, ftd^ in Ißr au#eigentlidf)

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Steiner unb bie Raturwifienfcbaft

Ratur t»

toirfenbe

e

e n. ©r

f

au8 benen

fie

bamit ihre

‘Jölrfücbfeit.

Feit.

ftellt

©r

[ich gefaltet,

Senn

Ratur hinein

in bic

fdjilbert

©eift

3been,

bie

ben ©eift ber Ratur unb toeiter alg 'BMrfltd)»

nicf)teä

ift

3>a8 mabre Riefen eineg ©efebebeng reftlog erfaßen fjeigt unb erleben. 3 m Sinne SteinerS ift ba3 Rio-

feinen ©eift »erfteben

non bie 3&««- £8 unb ba3 tnag ber feften

©in

ift

ein anbereg, biefe

ift

3&«

ber Rugnabmefall, bag [entere bagegen

möglich.

Rur

böfer RHlle

bag Rlonon in jebem ©efd)ei)niffe

fann

3u biefem Scrftcben

Stftlüffel

ju erleben

Itellfefjenb

§ellfeber über fie au83ufagen toeib, $u »erfteben,

,

©rftereg

fjall

ober Objefte

ßonfretbeit beg SenFeng,

ift,

biefe Rlöglicbfeit abftreiten.

liegt in bent

eine

©rfaffen beffen,

wag

©inbeit in ber Sielbeit ber

too bie

Unb

liegt.

jebem Rten-

ift

biefeS

SonFretiteit,

bie

»oraug

toieber

fetjt

auf bag

jetoeilg

©an3e gei>t, benn nur im ©ansen ift bie 3^ec 3U finben. 3 n ber Raturtoiffenfcbaft ber ©egenmart benft man burd>au8 in Rbftraftionen. Riebt nur in ber Raturtoiffenfcbaft, bie eben bem allgemeinen 3»9« ber fbridjt, banbelt,

folgt,

man

ift

abftraft.

aug ihrem gufammenljang ©in3eIneS »erfteben

toollen.

3eIpbönomene 3um in in ber Steife, baff

fi<b

man

enttotcfelt

beult,

Singe

Sie notmenbige Serfnüpfung ber ©ingefdjloffenen

Sbftem

»oll3iebt ficb

bann

äußerliche 'Serbinbungen fonftruiert, bie

eben fonftruiert unb bamit

bagegen

man

bei(jt bie

fonbern überall, too Rbftraft benfen,

löfen, fie einsein benfen, jebeä al8 ein

©in

toillfürlicb finb.

fonfreteS

Senfen

bag ©in3elne aug bem ©an3en, in bem eg feiner ftebt. ©g b anbelt ficb für bie toirflidjFettg»

Ratur nach brinnen

gemäße, geiftgcmäjje ©rfenntnig SteinerS barum, bie

3 ufammett-

bange 3u 3eigen unb bamit bag ©an3e, aug bem beraug bag ©in3elne getoirft

ift.

©g

ift

nicht möglich, «Ine Rofe,

Seifbiel an3ufübrcn, 3u »erfteben, toenn

man

um fie

ein einfacbeg für

ficb,

oom

toill. Sie Rofe ift eine Rb» nur aug bem gan3en Strauch beraug unb alg ein Seil biefeg Straucheg. Unb auch biefer muß im t»eiteren Hmfreig richtig getoürbigt »erben alg 3ugebörig 3ur gefamten

Rofenftraucb abgefdbnitten, betrauten ftraftion.

3u

Sflan3en»elt. eg

fiel)

3ieben

»erfteben

ift fie

Rtan fann, toenn man

fleh Flar ift

hier banbelt, für jebeg Raturobjeft

bureb ben

Raum

unb bur<h

bie

3

über bag, toorum

immer eit bin.

toeitere Greife

So wenig

alä

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“TOoblboIb

£j<tng

bie Stofe für

ft<f>

benfbar

bie (Erbe benfbar ogne bag ganje

ift

ift,

^3 [aneten(t)ftem, ja fc^liegf{<f> ogne bett gefamten Äogmog. SHtt betn SHenfcgen Ift eg nicgt anberg: (Er fann nur ba fein auf ber (Erbe, innergalb ber Sllenfdggeit, alg Sugegörlger 3u einem

3U einer

2)olF,

brauet ©onnenfräfte unb bieleg anbere, um alg SHenfdg mie er eben ift ©ag Qinüberfügren irgenbeineg (Einsei-

3eit, er

fo 3U fein,

nen 3u einem <San3en, bem eg angegort, bie

im ©tnselobjeft

ficg

augtoirft.

Sinn Sufammengänge

biefem

fonbern

Itcgfeiten,

bag im ©an3en

fliegen

fie

unb SDirFung

toeift

ergeben

oerfcgiebt,

bie eS

ficg

be3legungg»eife

egrlid) fein »Ul, geut3utage

eben

nur auf biefe SDeife Flären. 3ebeg ^gänomen, jebeg ObjeFt

6le

ganbett.

biefem ©an3en

ü>ie

bagfelbe

nt<f)tg

mug

3bee

bie toirfenbe

ift

ansufangen

©an3en

eg brlnnen

ift

mug fte

fie

foll

in SDorte überfegen, ©treft, tnbem er

bUblUg imaginattb bem §örer bor bie ©eele

biefem

ift

in

igm FonFreteg

er fie getolffer-

benennt, fo

toett

ba3u augreicgt. 3nbireft, too bie ©pracge berfagt, tnbem

felbft

3um ©rlebnig »erben

bem einen ober anberen Jatie

ntcgtg ©rfonneneg.

©g

ganbelt

ficg

{teilt.

©ag

‘Bifb

be3iegungg»eife bag ©r-

lebnig beg linaugfprecglicgen ln igm auglöfen. toirb,

ftegt.

3bee 3U finben.

magen er

toeig, lägt ficg

baraufgin angefegen toerben,

©teiner überall gin. ©ie

toeift

ein

auf

ber gan3

2t ud)

©rlebnig, ©eifterlebnig. ©pricgt er bon igr, fo

bte ©pracge

3eigt

3eigt audg,

bem man, »enn man nur

tn toelcgem innerlicg, toefengaft bebingten

bie

Huger-

geiftgemäge 23 etracgtung bag Problem bon Urfadje

gögereg Stibeau gehoben toerben fann unb muff.

2luf

gin,

aber bann in

aug bem übergeorbneten ^rin3ip,

um

berfcgobene begriff ber ©eleologie, mit

3n

3bee

auf bie fic^

©oetgeg .Slletamorpgofe ber ^flanse*

toirft.

bie 9lrt ber Staturauffaffung, toie ftcg für eine

<£g

nicgt alg abftraft Fonftruterte

burcgaug

acgtunggrefultate nadg naturtoiffenfcgaftlicger

2Dag auggefprocgen Feine ©georie, eg

um

ift

„feeüfcge 23 eob-

SHetgobe“,

um

bag

SDort su gebrauten, bag ©teiner feiner »“^gilofopgle ber alg SItotto borangeftellt gat.

SBenn ©teiner babon

fprlcgt,

bag bem

Cebenbigen überall alg SÖirfenbeg 3ugrunbe liege ein „Sltgerlelb* ober „SJUbefräfteleib*, bem ©ierifcgen ein „Stftralleib* ober ,©nt>

pflnbunggleib“ fo

foll

bag alg ftonftatierung bon ©atfacgen aufge-

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©feiner unb bie Slaturtoiffenfchaft

»erben unb aI8

fo|t

fonft nicgt8. 3>amtt

geben et»a be8 „SltgerleibeS“,

toon

Ift

ober

SHan fann babei

flärungen“ be8 CebenS.

auch ber Hnterfcgteb ge»

bem ©feiner

trgenb»eld)en erbachten bitaltftifd)en

fprtc^t

gegenüber

neubttaliftifchen

ettoa

an

,©r»

bie „©ntelecgie*

3>riefcg8 ober ägnlicgeg benren.

S>ort foll ftellbar

immer ein ©t»a8, ba8

eigentlich a!8 foIcgeS nicht fett»

3u ben befannten „Staturgefeijen*

ift,

übrigen8 unnötige ©rflnbungen ber Sljeoretifer hinjufonftruiert »erben. mägigfeit, bie

'Ulan

im Organi8mu8

man

begrünben lögt ober ob poftulieren mug.

SBägrenb,

ber unbelebten Statur

A

fldf)

auch biefe ftnb

gin3ugebacht,

barüber, ob bie ©efeg*

waltet, fleh pgtjfifalifcg

unb

chcmifch

eine ©igengefeglicgfeit be8 Seben8

Staufalitöt

©ogmann au8, in bem ©inn »irft, bag auf

etwa

fo führt

B unb auf biefe8 C

je»eiI8

ftreitet

in

“aXif.

folgt, liegt biologifchen

eine anbere Slrt bon Saufalität 3ugruttbe.

S>ort

ift

Vorgängen nur ba8

nicht

golgenbe bom S3orgergegettben bebingt, fonbern 3ugleicg auch, in gewiffem ©inn, ba8 3>a8 geigt alfo : auf

©in

3 A

tt> if<h

c *t glieb

ber Steige bon bem,

folgt ein folcgeS B,

»a8

folgt.

bag C eintreten fann. im Organi8mu8 ber»

einfaches S3eifptel: bie Stögrftoffe »erben

arbeitet, aber

ba8 fann

nicht

tm ©inn einer beliebigen Umwanb» fo, bag ba8 ©nbsiel,

lung ober 3etfegung gefegegen, fonbern nur

©rgaltung be8 ®efamtorgani8mu8, babureg

bie

mit

tritt

erreicht »irb. $>a»

in ber organtfegen Statur ein unburegfegaubarer

unb ge*

»iffermagen übernatürlicher ober augernatürltcher gaftor auf.

mug

©8

immer ein gefegtes ©nb3let angenommen »erben. S>iefe8 ©nb3iel ift au8 ber Statur felbft gerauS fcglccgtcrbingg nicht 3u ber» ftegen. gügrt man folcge ©runbfäge bolIenbS in bie ©nt»icflung8legre ein, fo mug biefe aI8 0 Statur»iffenfcgaft“ böllig sufammen* alfo

brechen. Sltan

^Jrin3ip

»ie

»enn man

mug fi<f> nur barüber flar fein, bag fchon allein ein ba8 be8 „gortfcgritteS“, ber „SJerbolIfommnung“,

eS nur »irflich egrlicg in8 Sluge fagt, al8 abfurb er*

311m minbeften al8 unberftänblicg. ®enn ba8 ift burcgauS bon einem antgropojentrifegen ©eftcgfgpunff gefegen. SBogcr »Ul man, nur naturwiffenfcgaftlicg betrautet, ba8 Stecgt ableiten, eine

fdgeint,

SIftinte für

„unbollfommener“ 3U galten al8 eine SJtauS?

Sille llnflargeiten

unb

SBiberfprücge, bie

fieg

au8 fobgen ©r* 133

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Rjoblbolb

ijatts

©ägungen ergeben Fönnen unb bie fchliejflicb bie natur©iffenfchaft» Itcf>e ‘üJcltanfcbauung famt bem bon ihr abftraFt Fonftruierten ‘5ßelt* bilb für ein Fonfequenteg SenFen unhaltbar erfdjeinen laffen, löfen unter ben angebeuteten ©eficbtgpunFten.

fidf>

©oetbeS „lirpflan3e“

Sinn

ift

3b ee

bie

fonbern al« real gegebene,

ftraftion,

al8 bollfommcner RugbrucF beffen,

ben Süatur »orfch©ebte, al8 in

fie fein foitte,

gemiffermajfen ber fd)affen»

Sie

<

bem einen gall feinem Urbilb nur im anberen galt

gepafft b“ben,

man

©a8

„bie ^flanse“ f<f>affen ©ollte.

fie

jebem ^flan3Cnorgani8mu8, otjne Ruenabme. Siefer fann

lebt in fid)

ber ‘•pfla^e, nicht al8 “Mb*

©enn man im übertragenen

fagen barf, geiftige gorm. Sie 'Pftanje, ©ie

fo

ben

tf)m

©nttoicflungggebanFen

beffer

unter

unbollFommen an»

red^t

abäquat

Stellt

fein.

^rinjip ber Rtc»

biefeg

Senn nun ©irb ba8 3* e l> ba§ in ber £nt©icFlung angeftrebt tft, nicht nach menfcfilichen ©r©ägungen fonftruiert, e§ ift feftgelegt. 3 n ber ^flanjentoelt muff bie Senbenj einer immer bollfommeneren Ru8« ©irfung ber 3bee in ber ©rfcheinung liegen, ba8 fchliejjUchc 3«* — bie Secfung bon 3bee unb ©rfcheinung — ift fdfon am Rnfang ber ©ntmicFlung gegeben. Sie 3bee ift primär, fie fleht am Ru8gang8* punft ber ‘Reihe. 3h>* Senben3 muh barin befteben, fleh in ber tamorpfiofe,

ge©innt

fo

er

eigentlich

©rfcheinung8©elt bur<h3ufetjen. Sie jenige, ber mit

ift

«tft

einen

Sinn.

ein ‘SOirFenbeg,

ben „Rügen bc8 ©elftes“ 3U fchauen

ba8 ber»

berftebt, in

jeber <Pflan3e fiebt.

So

ift

ber „Rtberletb“ ober „RUbeFräfteleib“ Steiner« ba« R3ir»

fenbe in allem Cebenbigen, er

ift,

„bilbenbe Ärafttoefenbeit“, ober Seil in ber ^flansentoelt“.

ein linbtng. nicht nötig, e8

©8

©ie er e8 einmal nennt, bie

„ber finnlicb unfiihtbar ©ebenbe

Sag Cebeu

„erflären“ 3u ©ollen,

“2Ba8 ©ir tun Fönnen,

ba3

©8 ift

ift

eben ba, al8

Sa

t fache.

nur, baff ©ir fagen,

©ie

©8

btnffieifen,

terifiert.

Sbeorien finb ebenfo überflüffig ©ie

logifche

ÄonftruFtionen.

©a8

eg al8 ein

©irFt.

c8 ©irft,

unb ba§ ©tr auf ba8 ‘Sitaliftifdhe

ift

Rtan bnt auch

braucht ntcht erflärt 3u ©erben.

3u be©eifen.

RHrFenbeS

charaF» teleo»

Sag, ©a8 ©offmann A, B unb C nennt,

nur Ru8©irfungen be8 lebenbtgen sprin3ipg, bie baburch im ©inflang finb, baff fie eben au8 biefem aI8 einem übergeorbneten, finb

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Steiner un& bi« Baturmifjcnichaft

menn man mül, regulatioen (Element hrraugfließen. ®ag ift nur ein Beifpiel, aug bem fid> ungefähr Me ‘ülrt geiftegmiffcnjchaftlicher Betrachtung erfennen

mic Steiner

läßt,

fie,

auf ©oetße meiter

bauenb, in feiner Bntljropofophie begrünbet hat. Blag hf cr öon ber

Bflanse gefagt

ift,

bag fann

man

fid>

©ebiete ber Batur unb fann, mie

immer meitcre »reife

sichen.

übertragen benfen auf alle

}df)on

Blan

oben angeführt mürbe,

braucht nur etma,

um

fogleicf)

auf gan3 große Bcrhältniffe einjugehen, bag Blanetenfbftem aig

©anjeä 3U nehmen. gür 5aecfel ift bagielbe ein „perpetuum mo* unb emige Blafd)ine beg BJeltallg“, bie „fich in emiger unb ununterbrochener Bemegung erhält“. BUH man bem gegenüber bag ftcllen, mag eine Baturauffaffung im Sinne Steinerg in bem Blanetenfbftem fehen fann, fo muß man eg alg einen fogmifchen Organigmug anfprechen bag B3 ort Organigmug alierbingg nun in einem allgemeinen Sinn genom* men alg ein in fich gefchloffeneg, aug einer fyöfyenn (Einheit heraug Bemirfteg. So mte oben gefagt mürbe, eg fei bie Bofe eine Bbftraftion, fo ift auch bie (Erbe ober ber Btonb ober irgenb» ein

bile“, eine „unenbliäfe

felbft

ein Blanet,

ben

ich

für

betrachtet,

fief)

für fich betrachten mill,

feßaft 3erreißt alle

eine Bbftraftion. ift

eine folche.

3 ufammenbänge, inbem

Jfeber

Stein,

3>ie Baturmiffen*

fie folche

Bbftraftione«

unb fie muß fie fünftücf) mieber hcrftellen baburch, baß an Stelle beg geiftigen Banbeg, bag fie nicht fleht, ettoag er» Bnftatt in ben Blanetenbemegungen ben Buebrucf eben ba»

fchafft, fie

finbet.

für 3u fehen,

man

anftatt

fteht,

alg Or*

bag fjerabfallen beg Steineg,

über ben Boben emporhebt unb bann logläßt, alg Bug*

bruef für feine

3 ugehörtgfeit

3ur (Erbe auf3ufaffen unb bamit einfach

eine Satfache 3U fonftatieren, erfinbet

Steiner

£ inbett,

baß biefeg gan3e Shftem alg eine

ganigmug im »ogmog ben

fteßt

hinter

etne „Schmerfraft“.

fie

bem Blanetenfbftem

hinter ber Bflan3enmelt.

©aß

fie oiel

eine

3bee,

umfaffenber

ift

gür

ebenfo roie

alg blefe, ihr

gemiffermaßen übergeorbnet, braucht mohl faum eigeng gefagt 3« merben.

Blan fann

in ber angebeuteten Brt innerhalb beg Baturgansen

ftufentoeife emporfteigen.

in einen engeren

unb

Blan fann

ein

Baturmefen

in meitere Bmfreife.

hlneinftellen

<£g läßt fich ber Blenfch

135

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fyanS SDoßlbolb

auffaffen sunäcßft alS sugeßörlg jur *50611 beS Cebenbtgen betrach-

unb Im »eiteren Umfang

ten

IDefen ein. darüber hinaus

tft

retfjt

er ficß unter bie

er Sttenfcß, er

ift

empfinbenben

©lieb eines SJolfeS,

ber gefamten SZlenfcßßett, ber ©rbe, beS '^planetenfbftemS. Überall, in jebem einjelnen ÄreiS, ben mir fo bon einem SZtittetpunft auS

©in

3 ießen, wirft eine 3bee.

ßomplej fügt

fletnerer

ßeren ein unb über jeber gbee

fleh

einem gröergibt ficß

eine ßößere.

fleht

auS ben phpfifeßen 3ufammenpngen ber Statur heraus etwas, ®a3 man nennen möchte ein gciftigeS ©erüft ber ganjen Statur, ein SBirfenbeS, baS in

immer höhere Sphären emporreteßt. Unb wenn »aS er über bie ©rfahrungen geiftiger

Stubolf Steiner in bem,

Schau

aufwärts führt bureß bie Hierarchien göttlicß-geiftiger SBefenßeiten, fo ift baS 3 »ar in feiner titanifeßen ©röße ettoaS berichtet,

meit über alle Staturmiffenfchaft HtnauSgreifenbeS, aber

man fann

boch auS ben Slnbeutungen, bie hier gegeben »erben fönnen, otel-

baß eine geiftgemäße Staturbetrachtung berartige

erfeßen,

let<f)t

ein

©rfenntniffe in

feßerlfcße

richtig

PcrftanbeneS Sfleltbilb feßr

»ohl einjurelhen permag, baß biefeS SBeltbilb Pon folchen ©rfenntniffen burcßleucßtet

»erben fann unb baß

tige Staturforfcßung bilbe,

unb begrünbet

So

an ©lementen

toirb,

»enn man

feßließließ baS,

3 ufammenftellt 3 u

baS nur mit ben Sinnen erfaßt

ift,

erft

in

»aS heu-

einem SDelt-

fi<h

gcfhloffen

eS unter folcße ©efteßtSpunfte

ftellt.

man

eine Staturauffaffung im Sinne Stubolf Stei» auS feinen Söerfen unb SJorträgen, ben im engeren Sinn naturtoiffenfchaftlichen, ben geifte8»iffenfcßaftlicßen unb

fönnte

nerS, »ie fie

unb ben

ft cf)

eigentlich „antßropofopßifcßen“ ergibt, pielleicßt unter

©eflcßtSpunfte

inbem

unb

Sie

ift

in geiftigem

3 um

fo,

Sinn

3 »et

antßropojentrifcf),

©rlebniS ber SDirflicßfeit erhebt,

anbererfeitS getragen pon

fie ift

— nießt

[teilen.

StaturerfenntniS

fie

bem SHetamorphofengebanfen

»ie er heute aufgefaßt »irb, fonbern in bem Sinn, »ie

er bei ©oetße auftritt.

füllung beffen,

©S

»aS pon

ergibt fieß barauS alS bie eigentliche ©r-

Camarcf, Pon 3>ar»tn, Haccfel in ber ©nt-

»icflungSIeßre gewollt, aber nießt erreießt tourbe, bie ©rfenntniS ber

SHetamorpßofe beS SHenfcßen alS ctneS foSmifcßen 53rin3ip8 alS bie leßte

Stonfequen 3 eineS antbropofopßtfeß orientierten geifteS-

»iffenfcßaftlicßen StaturerfennenS.

136

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Steiner unb bie Paturtoiffenfdjaft

3m

beutfd>en ©eiftegleben

bem

in ber 3«ü. in ©elcfjer eg bor

ift

§eretnbre<f>en ber materlaliftifcf)en §otf>flut auf feiner §öfje ftanb, tooijt

gemalt

ber Perjucf)

©urben

f>eute pergeffen,

©o man

toeldje äijnltdje 3iele

unb

ftnb

mit Patur»

offijiell fidj

Pubolf Steiner fiat auf ifjrc Pebeutung f>inge» ©eltung 3U fd>affen berfucf)t. Plan rebet ja 3©ar

unb ifjnen bon §egel, gierte unb Stelling, aber

toiefen

angebeuteten Pi<f>»

Cebjeiten fo gut ©ie ignoriert

bei

©enigfteng bort,

toiffenfdjaft befajjt.

no<f)

f)ier

diejenigen perfönltdfjfeiten,

tung 3U ©irfen. anftrebten,

©orbert, tn ber

©ie drojler,

aitbere,

ßarl Cbriftian ‘planet ober PJUbelm §. preufj fennt bie PJiffen» fdjaft nicf)t.

Pei ifjnen finb feimfiaft erfte Perfu<f)e 3U einer geiftgcmäfjen unb bamit ©irflidjfeitggemäfsen Paturbetracfjtung Porfjanben, Per» fudje,

bie betoufjt barauf absielen, jene

Platertaltgmug,

bie

Ptetapfj'jfiF beg

fdFjtecfjte

fjeifjt

3U

nennt,

©rfaF)rungg©i[fenfcf>aft

ftoi3

fi<f>

überminben, Perfu^e, fonfret, bag

aug bem ©an3en

fjeraug,

3u benfen unb an3ufd>auen.

die

©nttoicflungglefjre, bie bei

einer großen 3**«

lebenbig

madjen,

6tüd©erf

mung

3erfpiittert,

ober ^aectel ©of)l aug

3 m Pt*

biefe

fie

n erfüllen

Panb, ©irb

bei biefen

PiPeau gehoben. P3 ag

berquälten,

fjilflog

fobalb

I fe

tragenben

offne ein geiftigeg

ift

ein jjöf>ereg

mit

dar©in

aber bann in

entfpringt,

Unmöglicf)feiten

fonftruterten

3bce

möcfjte,

bie

denfern auf

in biefer „pergeffenen ©trö*

beg beutfd>en ©etfteglebeng“, ©ie Steiner eg nennt, empor

möd)te, bag

fönnen,

f)ä.tte

f)ätte

ber ©eiftcgtoiffenfcfjaft einen erften

bie Plenfd>en reif

Seelenftimmung unb mit

fommen. Pber eg fam

P3 eg

mad>cn fönnen, in ber

richtigen denfinfjalten

an

bereiten richtigen

fie f)eran3©>

nid>t fo ©eit, ©eil britlfrfjer ©eift Plittel»

europa überflutete. „Pterfwürbig,“ fagt fd>on Peobacfjter bei ben

PJilf).

£).

preufj,

bie älteren

„bafj

Paturgegenftänben anfingen unb

bermafjen perirrten, bajj

fie

ben

P3 eg

sum Ptenfd>en

ficf>

bann

nid)t fanben,

nur in fümmerlid>fter unb unbefriebigenbfter PSeife gelang, inbem er ben Stammpater beg Herren ber Scfjöpfung toag ja audj dartoin

unter ben dieren fud>te, ©äfjrenb ber Paturforf<f>er bei

fld>

alg

137

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hang RSoblbolb

um

Rlenfch anfangen müßte,

fortfchreitenb

fo

©ebiet beg Seing unb Senfeng 3ur

Sie moberne Ratur»iffenfcf>aft

Dom ©efeß Don

jurüdjufe^ren.“

mit bcfoitberer Rorltebe

»ag

fie

'Uber feitfamer 'Steife Dergißt

fie

ber (Erhaltung ber ©nergie, be3». Don bem,

aug biefem ©efeß gemacht

i)at.

Rechenfcßaft barüber ab3ulcgcn, baß fie gegen biefeg für fie

ftd)

funbamcntale ©efeß

bcxf>

Stetö »irb für

ftögt.

bie

burd> bag ganje

RIenfdf>f>eit

fpricßt

Singe

fie

immer in grober 'Steife Der» bem Ricßtg, fobalb fie

eigentlich

ein estu>ag aug

fteigern lägt, qualttatio fteigern,

fidf>

bie Rtöglicßfeit

fyat,

bag piug, bag

fie

ohne baß

fie

hoch

Dorfinbet, irgenbtooßer be»

grünbet 3U finben.

Sie

bie tote Rtatcrie

ftellt

3erquält

fid>

aug ber Rtaterie

nicht

oorhanben

an ben Rnfang ber Schöpfung unb

mit ber ©rörterung beg problemg, »ie baraug »ohl

bag geben »erben fonnte.

»eü

fein,

©g fann

felbftoerftänblich

abgeleitet »erben,

fonbem

überhaupt

eg muff primär

eg höher fteht a(ä biefe. Sie lägt bie ©nt»icf«

lungberorganifcf>cnRatur mit einem primitiDftenUraefen beginnen,

mit bem ©in3e[ier, unb

fie läßt

aug biefem burch ben Stampf umg

Safein unb burch bag Überleben ber Dibuen, alfo burdh äußere gaftoren,

am

beften angepaßten

faufal

3 nbi»

mechanifd) bie ©nt*

»icflung hittaufflettern big

3um

für biefe naioe Ruffaffung

ben Pergletd) mit Rlüncßhaufen ange* 3 °Pf ctug bem Sumpfe 3ief)t. Sie

»enbet, ber

fich

leitet fcßließlich,

am

Rtcnfcßen. Steiner hat »ieberholt

eigenen

in ihren Pererbunggtheorien, nicht nur bag phbfifch«.

fonbem auch bag feelifdf)«geiftige Stefen beg Rtenfchen oon feinen h«r, unb nie fommt einem ihrer Pertreter ber ©ebanfe, »ie abfurb eg ift, et»a für ein ©enie Dom ‘Range ©oetheg bamit

Porfaßren

aug3ufommen. ©g läßt fich bodh in ber Pcrerbungglinie bag Ribeau harten, aber nicht fteigern.

höchften»

falls

©ine geiftgemäße Raturauffaffung

©g

löft

bie hier liegenben

Pro-

für fie überhaupt feine Probleme, benn immer Unteren ein Obercg aug unb eine fichtbare Steigemng beg Rieberen ift nichtg anbereg alg ein Dollfommenerer Rugbrucf

bleme.

»irrt

finb

fich

beg Don Rnfang an gefeßten höheren prinsipeg.

So

ift

für

ftanben, eg

ift

fie

nicht

bag geben aug bem Rnorganifchen ent»

Dielmehr primär unb umfleibet

fich

mit

bem

toten

138

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;

Steiner unb bie üaturtoij|'cnid)cft

unb bann immer toicber; fo oft eg ißn abmirft toie ein oerbraueßteg Stleib, tann eg fieß neu mit einer ißm abäquateren Stoff, einmal

gorm

mu 8

umßüllen.

Ümöbe

^lic^t bie

am Üusgang

ober fonft ein nieberer Organig»

ülenfß 'Tlicßt über bie ^flanje unb üatur jum ülenfcßen empor, fonbern biefe fpalten fief) ab, um bem ülenfcßen bie Üaf>n frei 3 U maeßen für bie immer prägnantere üug©irfung feineg “äßefeng. ©erabe bie fteßt

ber ©ntwidlungereibe, fonbern ber

ber ©rftgeborene ber Schöpfung.

ift

bag ©ier

fteigert fi<ß bie

©ntmidlungglcßre

ift

bie bebeutenbfte ©rrungenjcßaft beg na*

ja

tur©iffenfcßaftließen ©enfettg.

'über äußerlich

fefjr

fauber bureß*

banbeit,

im inneren, bort, »o eg fid) um bas üJefentüdße bureßaug eßaotifcß, unb fie fann erft bann 3 u bem »erben,

©as

ber “JHenfcßßeit fein müßte, roenn

gearbeitet,

fie

ift

fie

fie geiftegmiffenfcßajtUd)

unb geftüßt ift. Sie brauet feinen ©ott, ber oon außen ftößt, unb nüßt bag S'riebmcrf faufal meeßanifeßen ©efeßeßeng für fie ringt ber “Jlienfd) Jicß oon innen ßeraug empor, üteßt nur für ben ülenfcßen gilt bag, fonbern für bie ganje Üatur, beren ©nt*

burcßßellt

3 U erflären ift. ©ie ©lieberung ber üaturreieße unb bag

toidlung auf biefe ÜJetfe

ißnen ber

erfeßetnt,

ift

2Befen beffen,

l

3>ic Stufenfolge ber üaturreieße ergibt fid) für bie

Stetnerg fur 3

fo, toie

er eg

©oetbcs

ließen ©cßriften

„üaturgefeß, 3ßpu8,

ba 8

jieh

©a8

in

eine golge ber oerfeßiebenartigen üuetoirfung

innerhalb ber ©rfcßcinunggtoelt.

3 bee

3bee(Ie

im brüten üanb ber

©rfenntnig

naturtoiffenfißaft»

bargeftellt hat, too er fagt:

üe griff finb bie brei formen, in benen ©ag ücturgefeß ift abftraft, über ber

auSlebt.

ftnnenfälligen “ülannigfaltigfeit fteßenb, eg beßerrfeßt bie unorga» nifeße

§ier fallen JJbee unb

üaturtoiffenfcßaft.

©er Sßpug

augeinanber.

©a 8

fofcßeg,

eg

ift

nießt alg folcßeg ba,

©afein naeß betrachtet ©erben f

<ß

a

“UDirflicßfeit

gan 3

oereinigt feßon beibe in einem ÜJefen.

©eiftige toirb ©irfetibeg s3Befen, aber eg ©irft nod> nießt alg

u t ©erben. So

üegriff

fonbern eg muß,

©ill,

Üeteußtfein

ift

ber “Begriff

beefen

fieß.

©enn

eg feinem

alg Simtenfälligeg

ange*

eg im ‘Keicß ber organifdjen “Jlatur. ©er

auf ©aßrneßmbare ‘JDeife oorßanben.

ift

unb 3&«c

ift

©g

felbft ift

3m

menfeßließen

bag ÜSaßrneßmbare. ünftßauung

eben bag

3beel(e,

©eldßeg angefeßaut

139

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f>an3 TOoßlboIb

©irb. ©eSßalb fännen auf biefer Stufe

auß

bie ibeellen ©afeitiS»

ferne ber unteren Baiurftufen 3 ur ©rfßeinung fotnmen. Btit

menfßlißen Be©ußtfein

auf ber unteren ®tufe be 8 ©afeinS bloß

nun auch erfßeinenb BHrflißfeit

i f t

©irb.“

,

bem

baß ba 8 ©a3

bie Blöglißfeit gegeben,

tft

,

aber nißt crfßeint.

Buß

für bag,

©a§

ßter

a !8 ftufenmeifeg fjerbortreten ber JJbee in ber ©rfßeinungämelt

ben fint©t<flungggebanfen

©runblage.

trägt,

unb beftimmt bon außen ßer ber Sinnentoirflißteit, fießt

©o ba 8 „©efeß“ ßerrfßt, ^ßänomen ba 8 anbere, löft e 8 au3

fte

beffen Berlauf.

beßerrfßt biefeibe.

©oetße ba 8

©r

Sierifße im ©ier. al 8

©oetßeS Baturffiiffenfßaft bte

ber unbelebten Batur, bort,

bie „Botaenbigfett“, bebtngt ein

SßpuS nennt,

ift

©ie gbee

bem,

fteßt

® ag

über

er ben

ber ^fla^e, ba 8 „anatomifßen Sßpug*

<?}flan 3 enßafte in

fprißt bon einem

einem „allgemeinen Büb, ©orin bie ©eftalten fämtlißer ©tere naß enthalten ©ären“. ©te cin 3 elne ^tflan3 e, ba 8

ber Btöglißfeit ein 3 elne ©ier

ift

ber ©ieber

BuSbrud be 8 5ßpu8, ber Steiner bann ©etter au 8 in ber ©rfßeinung, 3 enorgani 8

mu 8

ift

fie

burß äußere gaftoren mobtfi 3 ierte

3bee.

Bei ber ^flan 3 e

— berliert

fiß bie gbee

fo füßrt

noß

ba 8

bollftänbig

geßt in ißr gan 3 auf. geber ©etl be 8 spflan»

„Blatt*

bicfcS

BSort

fo,

©ie ©oetße e 8

meint, alfo ibeell berftanben. ©ie ^3 flan 3 e ift nur 'Blatt unb füßrt bie 3bee be 8 Blatteg immer ©citer empor, treibt fie in einem

Organ über ba 8 anbere ßinauS. ©er Sßpu 8 bie 3bee ber Bftonie, Fommt nißt ba 3 u, fiß ßerrfßenb über bie ©rfßeinung su ftellen, ,

fo,

©ic baS beim

©Ur

ber galt

ift.

Bei biefem

ift

ber Körper in

berfßiebenartige Organe blffercn3 iert, bie jebeg eine ge©iffe Selb* ftänbigfelt 3 U

behaupten fußen. ©amit

ift

bie Botttenbigfett eine®

beßerrfßenben 3entrum8 gegeben, bon bem au 8 bie 3bee ben Or*

ganl 8 mu 8

ergreift.

Bber

ißre ©etoalt reißt

nur

fo »eit,

baß

eine all 3 u bominierenbe Stellung ber ein 3 elnen Organe, bie

fie 3

U

Bu 8einanberftreben füßren müßte, »erßinbert unb fie 3 U ©inßeit bringt. 3 m Blenfßen ©irb ber ©ßpu 8 erft 3 um Begriff.

einem

3tn menfßlißen Selbftbetoußtfein

tritt

bie

gbee

al 8

©rlebni 8 auf

unb ftrebt au 8 ißm ßerauS 3 U ißrer Berairflißung in ber ©rfßeU nung 8 ©clt. ©8 ©irb, naß bem befannten BJorte SßillerS, bie ©ottßeit aufgenommen in ben BStllen. 140

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Steiner unb bie 'UaturtoiffcnfdKift

©a8

3>ag,

fldf)

aug ©teinerg antßropofopbifcb

»iffenfdjaft für bie ©nttotcflungglebre be3».

©eftaltung ergibt, bag

nacf>

ift

mitfiunggreifje alg btejenige terfter

orientierter ©elfteg»

für ihre geiftgemdße

bem ©efagten

eine anbere ©nt»

moberner ©artoinlften, auf beren un*

©tufe bag 'SUnerai, auf ber oberften ber

©inne ©teinerg ‘pflanje,

SEier

,3Iaturreid>e

Ä

ift

ftnb

‘JHenjcf)

fcbließltcb

nidjt

fomattfdb

©inn, »ie bag oben gefagt »urbe. erfter fiinie

bag

'ZKenfcf) fteijt.

3U »erben,

'über

biefe

fonbern in bem

auf3ufaffen,

3c be

jetteilige ‘öerbältnig

3m

um bann

allerbingg ber ‘Utenfcb juerft ‘Uüneral,

unb

ber ©tufen reprdfentiert in

beg ‘Ulenjcben jur

^tuf ber ©tufe beg smineralg »irb er bon ber

3*>ee.

3bee

äußerlich

aug bem Umfreig, unb mit ber auffteigenben ©nttoicflung tritt fie ge»iffermaßen in ein immer mei)r innerlidjeg Söerbäitnig 3U if>m unb nähert fi<b bamtt meFjr unb meijr bem im ©inn beg heutigen ‘JHenfcben Gewußten. ‘Ulan fann unter foldjen bewirft, fie formt ißn

©eficßtgpunften ein 3unäcf>ft äußerlich oerftefjenbeg sBeri>ältuig 3u

©teinerg getoaltiger ftogmogonie gewinnen, mie er

ber

»o bon

‘2Henf<f)^eitgent»i(fIung

Ejeute big

»ag flcb

eg

gefprodßen

— benn »er

»irb.

außer ©tetner

3ur sat^er^öfje biefer ©rfenntntg

ficb

sum

33ei»

3ufammenbang mit Ulan fann, »enn

früheren 3»*ftänben ber ©rbe im

auch nicht ,Berftei)en“

fie

imagtnatib bilbfjafter löeife

fplel in feiner „®ef)elm»iffenfcf>aft* in

gibt,

,

felbft

fo bod>

ergebt

fief)

aß neu,

um

banbett bei ben »erfebiebenen Uewußtfeingftufen beg

aug bem Sogmog geftattenben Ulenfcben. Unb man »irb auch

einfeben lernen, baß ni<bt ,un»iffenf<baft(icbe‘ 'Pbantaftereien bor» liegen,

fonbern ein im böcbften Utaß gefteigerteg »iffenfcbaftlicbeg

5>enfen.

‘Bon außen

geftattet bie fo8mif<be

3bee ben Ulenfcben, big

fie

33e»ußtfein »irb unb er bamit

fi<f> felbft bon feinem 3<b aug alg 3 n biefem ©inn münbet bann bie Uletamor* pbofe beg Ulenf<ben in bie ‘TOteberberförperunggleljre ein, bie bon ©teiner feßon früb3eitig alg ©rgänsung unb Uollenbung ber ©nt*

Ulenfcben

geftaltet.

»icflunggleßre aug biefer b^raug begrünbet »urbe.

3n

einer

fleinen

©ebrift,

*

„‘Keinfarnation

unb 8arma bom

©tanbpunft ber mobernen Uaturtoiffenfcbaft not»enbige lungen“, bie 1909 erfebienen

ift,

fagt

^Jorftel»

©teiner:

141

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£janä -BJoßlboIb

„“Ulan

ent©eber tue ganje natur©iffenfcßaftlicße fint©i<f*

laffe

man

lungSIeßre fallen ober

gebe ju, baß

©tcflung auggebeßnt toerbeti muffe.

be

u> e

r

nicßt

fieß

unb

fieß enttoidelt

So

feßnciben

gorm

in anberer

ift

gorm

anberer

in

Slrt

tierifeße

e r

früher ba gevoefen ©ie bie

früher ba mar.“

in jcbem SEenfeßen gctoiffermaßen 3©et Sler-

fieß

Sr

crbungglinien, eine geiftige unb eine pbbfifeße.

fteßt

in ber

filtern unb Horfaßren ju ißm ßeruntcrfüßrt, 3 n &ibibuum einer geiftigen ßinie an, er ift ein ba§ »on Söerfßrpcrung 3U SJerförperung feßreitet, bon

bon feinen

Steiße, bie

unb

feelifcße fint*

nur 3©eierlei: fint* g e f cß a f f e n ; toie Slrten burd) SÖunber gefeßaffen fein müßten, ©cnn au8einanber enttoicfelt haben; ober bie Seele bat

bie tierifdßen fie

auf bie

fie

fig gibt

©eele bureß ein SD u n b

jebe

ift

er geßßrt alS

©eifttoefen,

Üeben 3u ßeben, baS als ein ßößereg beren, toirb

©clße§ an bie unb »ergebt.

3 n einem

pßßfifeße Statur

über bem nie*

leueßtet

gebunben

ift

unb mit ißr

bem borliegenben fann nur

fur3cn Stuffaß ©ie

in

ben alteräußerften Umriffen ßinge©iefen ©erben auf bie SHögließSteiner burdb feine firfenntniffe für bie Sleu*

feiten, bie Stubolf

3>enFenS unb gorfcßenS gibt. unb feßürfen in

geftaitung be§ natur©iffenf(baftlicbcn

S>enn alle

btefe

um ©a§

eg

©eltunifpannenb

finb

firfenntniffe

Siefen be8 Seinä.

Slber

auß

ßanbelt, fann bielleißt eine

fieß

©urßßellung

©elcße Stebeutung eine

Slßnung baöon geben,

natur©iffenfeßaftließer

feßung mit geiftegtoiffenfeßaftlicßen Satfacßen biefe

geminnen fönnte,

nießt

gin©ei8 auf baä,

feßon ein

nur

für

gor-

unb SKetßoben für fie,

fonbern

für

bie

SHenfßßcit, bie bureß eben biefe Staturoiffenfeßaft feclif(ß*geiftig entroldfett

©orben

unb

ift

bie bureß bie gleieße Statur©iffenfeßaft

tragenbe Smpulfe getoinnen fönnte, feßaft

ift

©enn

biefe 3ur ®eifteg©iffen-

ßinfüßren ließe 3u etoig lebenbigen Quellen.

3>er

gaii3e

So8mo8

geboren auö bem

ift

(Seift.

Seienbe

5UIIe 8

Slugbruef ber 3»bee, bie Statur eine SItetamorpßofe göttließer

©ebanfen unb ©otteg“.

grunb,

fie

bie

fjeute

ift

<

3Q5

biefe

glaubt auf

leben 3u fönnen

unb

3afob S3 oeßme fagt, ber „®egen©urf SDelt loSgelöft bon tßrem geiftigen Ur-

dt, ©ie

fieß

fieß

fclbft

fteßen 3U fönnen,

au8

ft<ß felbft

au8 ißren eigenen, nur pßßfifcßen

^reiften

142

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©feiner unb bie

‘Jiaturtoiffcitfcbaft

©3

unb ju entwkteln.

3 U geftalten

ift

ber große

grrmaßn mobern«

SenfenS, baß eS in ©cift«£ofigfcit

naturtoiffenfcßaftlicßen

&efte£)cn

3 u fönnen, ©rfenntniffe auS »efcnlofen -llbftrattionen formen 3 u müffen glaubt, gebe iBlume ift getragen bon bcn Kräften beS

gan 3 en SSoSmoS, oßne berborrt,

»enn man

berborrt

unb

fie

»elft reißt,

nicßt befteßen

ber fo 3 ialen ©emeinfeßaft,

unb

bleibt

©o ber

bie

»iffenfcßaftlicße

Senfen ab»

3ufamment)änge mit feinen

fueßt.

©teiner ßat biefem »iffenfcßaftlicßen Senfen gejeigt,

SRubolf

melden

unb

2DeIt,

baS geben beS ein 3 dnen unb

»enn baS

»ieber

nicßt

lebenbtgen Quellen

<

aueß bie entgeiftigte, entgötterte

entgeiftigte TOenfcß, fo 3 crftört fid)

ftraft

fann,

auS ißren gufammenpngen

bie fie fie

erftirbt

“SBeg eS

©r ßat

geßen muß.

ge 3 eigt, u>ie ber 'JHenfcß aI3

ein ©rfennenber, tn fein iBetoußtfein, in fein Senfen aufneßmen

muß

nur in feinem 3<ß bie 3bcc bewußt erftrebten gbeal »erben fann

bie etbtg fdßaffenbcn 3bcen, »ie

um ^Begriff unb bamit unb »erben muß.

3

3

um

©3 »äre, baS fei 3 um ©eßluffe noeß fur 3 gefagt, burcßauS falfcß, wenn man nun et»a ©teinerS ‘BerßältniS 3 ur ‘Jlaturwiffenfdjaft alb nur »ießtig bom crfenntni8tßeoretifcßen ©tanbpunft auS anfeßen wollte. leicßt

5lu8 ben Senfgetooßnßeitcn ber

ein fcßiefcS 33ilb.

<

22lan

ift

ten „sprafttfer“ gelten 3 u laffen.

baS

f>eißt

fo

'Btetapßßfif aber "JUchtS

ift

orientierte fie

fc߻ebt

ergäbe baS

Über bie lebten Singe

benfen bie 'Praftifer ift

3 e it ßerauS

ßeute geneigt, nur ben fogenann» fpreeßett,

„‘Ktetapßßfif“

treiben.

©nergiebergeubung.

berfeßrter, als

»enn man ©teinerS

©eifteSwiffenfcßaft

antßropofopßifcß

Senn

für ’JHetapßßfif galten »ill.

nirgenbS in ben ‘JBolfen.

3® ar

ftreeft

fie

it>re

safte

»eit empor tn baS »friftallene “Sleer“ reiner ©eiftigfeit, aber ift

mit allen ‘üDurseln in ber ©rbe beranfert. Ser ‘TOeg

3

um

fie

(Seift

im ©inne Ruboif ©teinerS 3ur 1’ebenSprajiS unb bie ©Kennt« niffe, bie auS ber ‘JBirfltcßfeit gewonnen finb, fönnen unb müffen fo in baS äußere geben ßinetngetragen »erben, baß fie e8 nicßt füßrt

nur im tbeellen ©inn, fonbem aueß praftifcß befruchten. SaS SIBefen ber Singe bureßfeßauen, sur gbee borbringen, auS fteß bie Phänomene im Pßßfifcßen geftalten, baS ßeißt

ber ßerauS

143

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'XDoljlbotb

SjantS

eben nicßtg anbereg, alg bie ©fjänomene ergreifen, Reifet,

aug bem ©lefen

©o

fdjeinung befjerrfdjen. mtffenfdjaftlicfier

beg IDorteg

©)erte

nennt

ifjrerfeitg reftiog ni<f>t8

unb eine

anthropofophtfd)

allein fo

fdjlecfjte

orientierte

an

felbft

ihrer ©)ur3el

f>erau8 mtrfen

unb

bie

©r»

mit ©otmenblgfeit au8 geifteg« bollften, ecfiteften

aucf) für bie ©aturmiffenfcf)aft, bie

mag man heute

felbft ftcf>

©rfenntnig eine ©rajig im

berne S^eorien, bie bhbfif

ergibt

noch ba3u.

©inn

gan3 anbere „reale*

förbern fann a(g rno»

anbereg finb alg ©teta»

S>en Verneig bafür, baß

auf

©eiftcemiffenfdjaft

naturmiffen»

fcßaftlichem ©ebiet in bie ©rajig ^ineinmirfen fann, ^at ©teiner

bereitg erbracht.

©ur

ermähnt

foll

merben, baß er in mlffenfd>aft*

gan3 neue ©Jege unb ©lög* fiat unb baß bie ©rünbung »on unb ©hbfH bereitg in bie ©)ege geleitet ift; bort mirb man auf ber ©afig beffert, mag ©teiner an ©rfenntniffen gibt, praftifdf) miffenfdf>aftltcf) arbeiten unb eg mirb fidf) mofil balb 3eigen, baß eine ©aturmiffenfcfiaft, bie in bie getftige

©r3ten

Ticken Surfen, bie er Bor

hielt,

Udjfeiten für bie ©lebi3in ge3eigt

fjorfdjungginftituten für Sfjemie

©3 irflid)fett nannte

einbringt, nicht meniger ©löglidhfeiten ^at, bag foge*

„praftifdje*

ßeben 3U

auf abftrafte STfjeorien nicf>t8

ftüßt,

befrucfiten alg eine anbere, bie melrfie

eben mit biefer

©ber auch auftrltt,

bort,

mo

2ötrflidf)feit

bie ©eiftegmiffenfcfjaft aig ©aturmiffenfcfiaft

bie ©efrucßtung beg

ift

äußeren ßebeng nur bie eine ©eite

©Hrfeng. darüber fjinaug meift

ifireg

ficf>

<

3u tun fiaben.

feine mafjre

©g

ift

fie

ben ©lenfcf>en

f)in

auf

©eftimmung.

©eftimmung beg

bie

fcfieinung 3u erleben,

um

fie

©lenftfjen,

bie

JJbee

in ber ©r*

in feinem 3<h 3U realifieren

unb

fie

bon biefem 3<h au8 ^ineln3Utragen in bte äußere ©Seit, bon ber ©letamorpfjofe beg 3<f> aug bie ©ergeiftigung beg fo3ialen ßebeng

unb

fcf)lteßli<h

©atuf 3u

bie

©letamorpßofe ber ©atur, bie ©rlöfung ber

bemlrfen, inbem er bie ©mtgfeltgimputfe hineinträgt in

alleg ©ein, ba 8 ©eifteglicht ent3ünbet

©tunbe

ruft

bom

©eift

im ßebengbunfel. 3n 3mölfter

©teiner bie ©Hffenfcfiaft auf 3ur ©rfüllung ihrer

©liffion, 3etgt, mie ©aturmiffenf<f>aft

merben fann 3ur ©liffenfchaft

unb bamit 3ur befreienben Kraft

ln

bem ©ßaog

ber

furchtbaren ©egenmart.

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Mp Äunft

olf 0fpitter uni) »on

(Srnft Ueljlt di 3er

3m

ber (Seift, furdjtloei ficß ©eig, SIDeltcn-firlcben

füllet

Sief) fraftöoll

^Rubolf ©teiner, au«:

erflehen.

©er ßüter ber

©<ßtoette.

©ie großen ftünftier unb ßunftfcßöpfungen früherer Gpocßen Fönnen nur auS ber 3«it ßeraug »erftanben ©erben, in ber fic gelebt haben, unb aug ber “Jöeltanfcßauung, ©elcße ficß in biefer 3 «**

jum

<

31u8brucf gebracht

F>at.

(Sine umfaffenbe, jeitgetragene ‘üöclt-

anfeßauung bringt aueß große Äünftler unb ^unftfeßöpfungen ßer»or.

©ag ©eßeimnig

<

2igt)pten

unb ©riecßenlanb, bag

ift

unb bie ©otif

bie früßcßriftlicße Äunft

“JDag fie auf biefem ßebenggebiet ßerDorgcbratßt

beftätigen bieg.

haben,

ber ©röße früherer Kunftepocßcn berußt barin.

Fünftierif<ße

3eugnig einer gefeßioffenen

genen ‘üBeltanfeßauung. ©ie Sünftler

jeitgetra»

biefer früheren Seiten

haben

©po(ßal*©elftigeg aug ißren l'ebenetiefen in Äünftlerifcßcg umgefeßt.

©ie gegenmärtige 3 c *t ‘JBeltanfcßauung.

befißt

feine

gefcßloffene

‘iBag fie ßerborgebraeßt

hat,

ift

jeitgetragene

eine jeitumfaf»

fenbe “©iffenfeßaft, oßne ’löeltanfcßauung. Sie ßal baßer aueß feine epodßale Jtunft ßeroorbringen fönnen, ©ie bieg in ben genannten

früheren ©po<ßen ber galt gewefen

2Bag früher aueß fünftlerifdß

<

ift.

burtß eine gemeinfame geiftige löeltanfcßauunggfraft jufammen*

gcßalten ©ar,

ift

©ent Ungeift beg

ßcute in jaßlreicße einjefne

3 *italterg

©ruppen

töten, bie in

©ie bieg

5 all

3 nbi»ibuali*

einem gemeinfamen geiftigen ‘JHutterboben ©urjeln, in ber 3*it ber “Kenaiffance jum leßten TOal ber

3 'S. .

getoefen

iöerfall

aufgelöft.

entfprecßenb gibt eg heute Diele einan-

ber überßolenbe Runftparteien, nießt aber fünftlerifcße

ift.

unferer

3 n ben ßcutigen Kunftparteien fpiegclt ft<ß ber 3 e ^- ©l« nehmen fieß ©ie tfoüertc 3 nfeln im 145

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ffirnft

geben au8.

Ucfjli

<£3 gibt feine geiftgctragene ‘üBeltanfc^auung, bie int»

ftanbe toörc, gcmeinfameS fünftlcrifd)«8 geftlanb ju {Raffen, auf

bem

felbft

bie beterogcnften fünftlcriften 3nbibibualitdtcn geiftig

beheimatet ©ärcn. ©ie “Hlet^oben bcr ©eltanftauungalofen

*2Dif-

fenftaft finb auch auf ba8 ©ebiet ber Sfunft übertragen ©orben.

3Sa8 im ffelbe ber SlDiffenftaft al8 £)t)potl)efe erfdjeint, matt fit im fjelbe ber Sunft al8 fünftlerifte Sibftraftion geltenb. 2Denn ber ftöpferiftc Strom einer geiftbegrünbeten ©cltanfd)auung nidf>t <

mehr fliegt, bann ©irb ber Zünftler heimatlos. ©r ©eltanftauungSIofen 'Sllethobcn. ©ie Runftparteien ba8 3eugni8 ber fünftlerifdjen £jelmatlo[igfeit.

greift

bann 3U

finb nid)t3 al8

333ie ftef>t 9Uibolf Steiner al8 Rünftler in ber ©egen©art? ©iefe Jrage mug be8©egen aufgeworfen ©erben, ©eil ihre SBeantwor* tung ben 9lu8gang3punft bilben mug für ba8jenige, ©a8 er fünft« I

lerift gefefjaffen hat.

SRuboIf Steiner

mit ber anthropofophift orientierten ©ei» neue 2Deltanfdf)auung begrünbet. 3l>re leben«

l>at

fteS©iffenfd)aft eine

l

um©anbelnbe unb aufbauenbe baburcf) croeifen,

unb

fiel)

bag

fie

©Ul

Straft

biefe

IBeltanftauung

in alle geben8gebiete einjugreifen fud>t

burd) biefe llmgeftaltung realifiert.

2Da8 au8 ber 2Bclt» <

l

anfd)auung8fraft ber anthropofophift orientierten ®eifte8©iffen« ftaft al8

©rneuerung in ba8 ©ebiet ber

gogif, be8 fo^ialen

SBiffenfdjaft, ber 'ipäba»

geben8 fit in8 ©afein hincinftellcn ©iil, ift ber Steiner l>at au8 ber

‘Anfang einer epochalen gebenSerneuerung.

TOeltanfcfjauung ber anthropofophift orientierten ®eiftee©iffenfd)aft

aut

eine neue Runft begrünbet, beren

treten finb.

Rann

anftauung

eine überjeugenbere

e8 für bie

Stopfungen in8 ©afein

fcf)öpferifcf>c

unb

geben, al8 ©enn fie fit in fünftlerifte ‘älcuftöpfung bermag? Sie ©irb baburt 3ur gebenSerfüllung.

©a8

geben8©erf Stctner8 ftliegt fit

ge-

Sraft einer neuen SZDelt»

einbringlid)ere ^Begütigung

3U

unt3ufetjen

eine© artiteftonift 9«*

@an3Cn 3ufammen. 3 n igra finb “JDeltanftauung, ‘JDifunb Runft monumental bereinigt, ilnb biefe ^Bereinigung SXitt nur fliegen hier brei Ströme, ©eite urfprünglit bereinigt ge©efen finb, aber im gaufe ber ftloffcnen fenftaft

hat eine epotale ^Bebeutung.

<

3Henft^eit8ent©i(flung

getrennte

‘äBege

elngeftlagen

haben,

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©teiner unb bie Runft

toieberum in lebengerneuernber

fammen tm

‘üBeifc

Cebengtoerf einer einigen,

jufatnmen;

ftrömen 3u»

fie

monumental

in ber ©egen-

aug bloßen ©mpfinbungen unb unfaeßließen ©rünben, fonbern aug objettiben, nachprüfbaren toart

fteßenben ^erfönlicßfeit.

Satfacßengrünben,

muß

fließt

©teiner, gerabe bureß eine richtige $Je-

toertung beffen, toag im Cauf ber ©ntmidlung biefe brei Cebenggebiete in gefonberter ©ji[ten3 gefeßaffen hoben, alg eine epochale

©rfeßeinung be3eicßnet »erben.

3>rei getrennt

Strömungen »erben bureß mengefaßt unb bereinigt.

muß

rücfficßtigen, toenu

man

getoefene

cpocßale

eine inbioibuelle Eebengletftung 3ufam‘Zltan

fieß

biefe ßiftorlfcße Satfacße. be«

3U ben fünftlerifcßen ©cßöpfungen ©tei-

nerg, fotooßl seitlich tote inßaltlicß, in ein geiftig begrünbeteg SBer*

ßältniS feßen

tollt.

©teinerg fünftlerifcßeg ©cßaffen

{teilt fieß

am

bie ©egentoart hinein bureß ba§ in ber ‘Jläßc

auf einem fjügel beg ©eß»ei3er gura in 2>ornacß,

bem 3Jau ber freien

orientierte ©eiftegtoiffenfeßaft. Toll

fieß

unmittelbarften in

bon Safel gelegene,

erßebenbe ©oetheanum

ijocßfcßulc

für antßropofophifcß

ber ^C3eicßnung

$tttt

©oetßeanum

barauf ßingetoiefeu »erben, baß ©teinerg ©eiftegtoiffenfeßaft an»

fnüpftanbie©eiftegart©octheg unbeinemetßobifcße vIBetterenttotdlung beffen

ift,

»ag

in ©oetßeg ©eiftegart in einer ein3tgartigen Ißeife

©oetßeg ©eiftegart unb ©teinerg

alg ein Einfang borßanben »ar. ©eiftegtoiffenfeßaft fteßen in

3ufammenßang.

©o

einem lebengorganifeßen ©nttoidlungg-

unerfreulich eg

auf biefe Satfacßc ßinmetfen ergibt fieß

feßaft in ber öffentlicßteit

fenfeßaftließc

ift,

immer

toleber

bon neuem

müffen, bie 'Jlottocnbigfeit ßier3u

311

aug ber unfaeßgemäßen

93 eßanblung ber ©eiftegtoiffen-

bureß eine ©egnerfeßaft, toeleße bag

toif-

Ilnterfd)eibunggbcemögen noeß nießt aufgebracht ßat

gegenüber ber inbifeßen Sßeofopßie unb ©teinerg abcnblänbifeß orientierten ‘Jlntßropofopßie.

3>ag ©oetßeanum

in

3>ornaeß alg Runfttocrf ßat

anfeßauung, beren areßitettonifeßer, eg

ift,

einen

inneren

93e3ug

auf

toie bie

plaftifcßer, malerifeßer

bie

©oetßefdße

l

2öelt»

Slugbrud

©eiftegart in

®ie fünftlerifcßen Slnfdßauungen unb ©cßöpfungen ©oetßeg bilben ben Äeint, bon bem ©teinerg fünftlcrifcße 'Unfcßauungen unb ©cßöpfungen auggegangen finb.

ißrer fünftlerifcßen Offenbarung.

147

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HeßU

®rnft

Be3ießungen gibt eine Heine ©cßrift ©teinerS Buffcßluß, bie in 3»elfacßcr ijinfießt bebeutungSßolI erfeßetnen muß. ©ie ift

Uber t>or

biefe

32 gaßren gefeßrteben »orben unb enthält bereite oollinßaltlicß

bie ßerßorgeßobenen gen, bie

Be3ießungen 3U ©oetße mit ben Bnfcßauun* fünftlerifcße 333irfltd^feit geworben finb.

im ©oetßeanum

<

©iefe Heine ©cßrift: „©oetße al8 Bater einer neuen Bftßetit“

am 9. Boßember <£r fagte bamalS: „Blan ©ingen nur beStcegen für überßolt, »eil man Blan glaubt tneit über feine gan3e Bebeutung nießt erfennt. ©oetße ßinauS 3U fein, wößrcnb ba§ Bicßtige meift barinnen läge, baß man feine umfaffenben ^Jrin3ipien, feine großartige Brt, bie ©inge an3ufcßauen auf unfere jeßt ßoüfommenercn »iffenfeßaftließen Hilfsmittel unb Satfaeßen antoenben füllte. Bei ©oetße tommt eS gar niemals barauf an, ob baS ©rgebniS feiner Jorfeßungen mit bem ber heutigen BMffenfdßaft meßr ober tneniger übereinftimmt, fonbern ftetS nur barauf, »ie er bie ©aeße angefaßt ßat. ©ie Grgebnlffe tragen ben ©tempel feiner 3eü. &• ß. fie geßen fo »eit, als »iffenfcßaftlicße Beßelfe unb bie ©rfaßrung feiner 3*1* reichten; feine Brt 3u benfen, feine Brt bie Broblemc 3u ftellen ift

bie Böiebergabe eines BortrageS,

ben ©teiner

1888 im BJiener ©oetßeßerein geteilten ßat.

ßdlt ©oetße in ßielen

aber

ift

malS

eine

bleibenbe

©rrungenfcßaft

feßon auSgefprocßen, »elcße ßoße

ber ©oetßeforfcßung 3u erfüllen

fei.

.

.

.*

©teiner ßat ba-

Bufgabe auf bem ©ebiete

„B3ir muffen

fie

in

feinem

©elfte, aber mit unferen größeren BUtteln unb auf ©runb unfern reicheren ©rfaßrung 3U löfen fueßen. Buf biefem Biege »erben alle 3®*tge ber fjorfeßung, benen ©oetße feine Bufmerffamfeit 3ugc»enbet, befruchtet »erben tonnen,

»erben ein

einßeitlidßeS

einheitlichen

unb »aS meßr

ift: fie

©eprdge tragen, burcßauS ©lieber einer

großen B3eltanfcßauung

fein.“

©ie ©runbjrage aller Bfißetif ift bie, »obureß ein ©egenftanb Itm blefcr dftßctifcßen ©runbfragc bei3ufommen,

feßön erfeßeint.

muß man

auf bie Bnfcßauungen ©oetßeS 3urücfgeßen.

©teiner

maeßt ba3u geltenb: „Bidßt auf ein Berförpern eines Hbcrfinn» licßen

tommt eS

in ber

ffunft

beS ©innlicß-Satfdcßlicßen“.

tnbem eS

barftellt,

»aS

bie

an, fonbern auf ein Umgeftalten

©aS ©cßö ne Batur

fein

ift

»aßrer alS bie Batur,

will, aber

nießt fein fann.

148

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Steiner unb bte Kunjl

©oethe

bejeiefjuet alg bic

!)öcfiftc

Schein bie ©äufdjung einer

©ag

ift,

fagt Steiner,

Aufgabe ber ßunft: „burd) ben

höheren SHrflidjfeitsu

geben“,

etmag gan3 anbereg, a[g mag bie beutfdjen

„©ag Sdjöne ift nicht bag ©ött» liege in einem finnli<h»mirflichen ©emanbe; nein, eg ift bag Sinn* lid)»3BirHicf)c in einem göttlichen ©emanbe. ©er Zünftler bringt ibealifiercnben Sfthetiter molltetx.

bag ©öttlidje

baburd) auf bie ©rbe, bag er eg in bie Sielt

nicf)t

Sphäre

einfliegen lägt, fonbern babureg, bag er bie “üDelt in bie

ber ©öttlicgfeit erhebt.“

©ine Slürbigung gefchaffen hat auf

beffen,

mag Steiner

unb Sug»

alg Künftler gemollt

ben oerfcgicbenften ©ebieten,

muß

ihren

ganggpuntt nehmen »on ber inneren Übereinftimmung mit ben fünftlerifchen

Snfcgauungen unb bem Stellen ©oetheg. Steiner So menig bie 'Pflan3e, melche

hat nicht etma ©oethe nachgeahmt.

nach ber Snfcgauung ©oetheg in feiner £ef>rc ber Stetamorphofe

nad) »ormärtg unb rücfmärtg umgemanbeiteg 'Statt fpäteren

fünftterifche

er bic ©oethe’fche

©eftatten

Srt ummanbetnb

im

merf,

Satur

bie

gödjften

pom

bei

ift

burch

Steiner,

hat,

fortentmiefette, in

ber ^5f(an3e 3u einem Cebenbcn

©ebiet ber

menfehtichen ©eift

inbem

bag ©ebiet

Smbilbung hinaufgehoben morbetu

ber fortmirfenben organifegen

hier

mit ihren

Sunftfcgöpfungen Steinerg in gleicher Steife 3U be*

©ag

trachten,

Steg

ift,

Organen bag Statt nachahmt, fonbern umgemanbett

finb bie

fo

menfchlicgcn

3um

©ätigfeit,

macht,

ift

im Äunft»

geftaltenben Cebengelement ge»

morben.

©oethe nachahmen hiefje ihn Perneinen, ©oethe fortent» 3um ©oethcanigniug beg 20. gahrgunbertg, ©oethe 3U einem neuen Snfang machen, geigt ihn bejahen, geigt in feinem Sinne

roiefetn

hanbeln.

Steiner rebigiert.

hat ooit 1897—1900 bag „Staga3in für Citeratur* Sach feinen eigenen Sterten bei ber Übernahme beg

„Stagasing“ mottte er bagfelbe „im ©eift ber (ebenbigen ©egen»

unb Stiffenfcgaft“

mart, aber nicht minber im ©eift echter ßunft ten.

6r

entfaltete auf biefem ©ebiet toägrenb ber 3agre, in

bag „Slaga3in“

rebigiertc, eine

auggebehnte

auf bie an biefer Stelle hingeroiefen merben

bem

lei»

benener

pubti3iftifche ©ätigtett, foll.

er bag tat, bie Snfegauungen, bie er Pertrat,

©er ©eift, mit maren in bem 149

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Srnft U«f)Ii

©in ne

cfjarafterifierten

©arauf beg näheren

goetfjeanifd).

geren, ©ürbe im ‘Kannen biefer Arbeit

311

»eit führen.

„Btoberne

über

erfd^ien,

Sritif“,

516 er fdjon

lägt

©atfad)e

biefe

Singen treten unb gibt einen Btafjftab ber Beurteilung, geijtige

fjaltung aI8 ftrltücr gegenüber ben geiftigen

nungen

toar.

Sr

beroirft barin bie

miffenfc^aftlic^e

©enfmeife auggebilbet

©ramaturgie

ifcfK

ßeffing.

Sr unb

bereiten

fid)

Bon

bertoerfen.

fjatte.

Sr

SBer natur»

müffe bie Hamburg«

Ejabe,

Runftregeln

eioigen

fprcdje

ber gan3e Sfjor ber Bftfjetifcr ftublere bag ©trf»

£eben ber Äunft

Itd^e fte

Bnfdf)auungen, bie

äftf>ctifdf)en

in il>nen ben ©eift ber ©dfjolaftif tnieber aufleben.

fal)

nor

flar

tnie feine

3 citerf<f>ci-

Dramaturgie bertreten

Ceffing in feiner fjamburgifcftcn

einsti-

'

mar, non i^m

ber erfte Buffatj, ber, al8 er ßeiter bcr

nidljt

©ie ber Botanifer bie B?Ian3e ftubiere,

©ie ©efetygeber,

bencn

nadf>

fid)

bie Statur richten

müffe. ©urdf> bie Brille alter Überlieferungen, nid)t mit freiem,

naibem Blid betrachte er bag SBefen be8 fünftlerifdjen ©djaffeng. gebe8 $unft©erf erforbere feine eigene Üftfjetif. ©er ©laube an allgemein

Shmftregeln

gültige

Äritif fönne

©ag

fal).

Sine

fei,

lefe

eine ßrittf

©ie eg fein

baf>er nad>

nicmalg

nicfjt

folle,

um

neuen Siegeln

alg

etffiag

einer

fei,

fei

bafier

um

fo

fie

auggefje.

mef)r

3U erfahren, ob ein $?unft©erf

fonbern ©ag ber

gebeg ®unft©erf

erlebt fjabe.

Bug

Cuftfpiel befd>affen

bon ber

Kritif fei

©ert, je bcbeutenber bie ^}erfönlicf)fcit

Btan

Aberglaube.

ein

in ber ©eele beg ßritiferg borgegangen

eg lag ober

alg er

fei,

fei

niemanb erfahren, ©ie et©a ein

fein folle, fonbern

ftrittfer

fo

babei innerlich

eine neue Offenbarung unb müffe

beurteilt ©erben,

Bbfd[)liefjenbe8,

©ie

Sritif

fönne baf>er

Bllgemein*SUd)tige8

gelten,

fonbern nur alg perfönlid>e Bteinung.

Bug bem

©efagten

übereinftimmenben

ift Iei<f)t 311

äftF»etifcE>cn

erfennen, bajj er feine mit ©oetfje

©runbanfdjauungen,

bie iljn „®oetf)e

alg Bater einer neuen Üftbettf“ be3eidjnen liefen, 3ur praftifdfjen

Bntoenbung braute innerhalb feiner fritifcf)*publi3iftif<f)en ©dtig* feü für bag „SHaga3in\ ©ie bilbeten bag gorum, bon bem aug er bie fünftlerlfdften 3 eiterfd>einungen beurteilte. Sr f)ebt bie geiftige §altung beg Srttiferg felbft auf bie £jöl>e beg &ünftlerifd)en empor, unb bringt fie 3ugleid) 3U einer fo prägnanten Stellung, bag feine

150

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©feiner unb bie flunft

llbereinftimmung, fein Slnfnüpfcn an ©oetße, aueß in biefer §infid>t

eine Söertung forbert.

3n

biefem

3ufammenßange muß eine Heine Sdßrift Stubolf ©fei» „®a 8 SDefen ber Stünfte“. §ier ©erben

ner 8 ermdßnt ©erben über in er 3 dßlenber

gorm

gefeßübert. SBie

ißm

bie geiftigen Urbilber ber berfeßiebenen fünfte

©oetße in ber Sltetamorpßofe ber spflanäen bie bon

innerlich geflaute Hrpflanje al§ eine ©eiftgeftait befeßreibt,

bon ber

alle pßßfifcßen ^Pflan 3 en

abftammen,

fo feßübert

Steiner in

Heinen Scßrift bie Urbilber ber fünfte alä ©eiftgeftalten,

biefer

beren äußerer Slbglans unfere fünfte finb. Söag ©oetße auf biet be§ ’ißfiansenffiefeng getan ßat,

ift

bem ©e*

ßier ßinaufgefteigert in

ba 8

SDefen ber fünfte.

©iner grau, bie unter bem ©inbruef beä Scßönen eingefeßlafen erfdßeinen in ber inneren

ift,

Scßau eineä ©raumeä naeßeinanber

eine Gleiße bon ©eiftgeftalten, beren jebe in einer befonberen Slrt

baS Urbilb einer beftimmten $unft offenbart. Unb jebeSmal bereinte

grau

bie

ißre Seele mit ber ©eiftgeftait

gäßigfeit, felber

3

U bem ben

unb erlangte babureß

bie

ȟnftler infpirierenben S3orbilb $u

©erben.

©ie

erfte ©eiftgeftait

erinnerte nur no<ß entfernt bureß brel in*

einanber gefeßlungene Greife an eine pßßfifcße ©eftalt.

grau

Sie

teilte

baß bie Sltenfcßen ißr ißren leßten Sproffen entriffen unb angefettet an ein felfenförmtgeg ©ebilbe, ißn fo flein ©ie mög* ber

mit,

ließ gemaeßt ßätten. 3n ber pßßfifeßen SBelt, fagte fie, ©erbe fie bon ben Sltenftßen aI3 ein gan 3 Heiner Sinn, al 8 ®Ieteßgc©icßt3* finn be 3 eießnet. ©ie grau bereinigte ißre Seele mit biefer ©eift* geftalt, unb inbem fie ißren ©leießgetoießtäfinn in jene ßtnüber»

trug, erßob fie

3eßt füßlte einen

guß

fie,

fieß,

baß

geiftig fie

befreit,

über bie geffelung ber ©rbe.

et©aä ausfüßren müffe. „Unb

fie feßte

ben

bor ben anbern, oertoanbelte bie Stuße in bie ^Bewegung,

in ben Steigen

— unb

fdßloß

ben Steigen in ber

gorm

ab.*

Sie

tourbe bureß bie feelifeße S3ereinigung 3 um geiftigen Urbilb ber

©an 3 funft. ©ie ©eiftgeftait aber fagte ißr, baß fie in biefem Steigen unb in ber gorm begfelben eine Staeßbilbung feßaffe bon ben ge* ©altigen ßimmltfcßen ©än 3 en, ©eldße bon ben Planeten unb Sonnen aufgefüßrt toorben

feien,

um

bie pßßfifcß»finnli<ße SDelt

mög151

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©rnft Ueljli

lief)

3

u machen. So

geftalt uad) ber

bag

grau

trat ber

Sd>au eine

in her inneren

anbern eor bie Seeie, unb inbem

fie

einer ber

llrbilb

fiünfte.

Keidfte ber ©eiftegtoelten,

Sinne,

fdfjen

beftimmteg

im

l>at

betoegunggfinn.

ba8

geiftige

Kbcr jebeg biefer llrbilber auS bem aug bem “Retcftc ber 3been im ©oetl>e* alg

Klcnfdften

Organ.

innereg

bagjenige

©leidtgetoidjtgfinn,

©eift*

jebegmal in

“Kiefen berfelben aufging, offenbarte fidj burdf) fie

3>a8 llrbilb

llrbilb ber Eprif, ber ©pif, beg

3>ag

San 3 funft

ber

Äunft

tm

©raraag in ber

im

©igeti*

im Cebcngfinn.

ber plaftif

ein

‘3lbglan3

fd>attenf)aften

llrbilb

mimifd>en

ber

3>a8

bid)terifd)en pi>an»

tafie ufto.

©8

gef)t

ber intime gautf) eineg 8ünftlerifcf>*0cf)öpfertfd)en in

55e3ug auf ba8

§erau8geborentoerben ber fünfte aug geiftigen

Kielten burdf) biefe Heine Schrift.

Sinne

©8

Äünfte toirb in feinem lerifdjer IDeife toirb

fd^öpferifdfjen

im

äftijetifdE)cn

©ag

Kiefen ber

toirb f)ier nid)t

abgefjanbelt über bag Kiefen ber fünfte.

Polung

über bie fünfte gefprod>en. ©oetfjeg

Knfdjauungen erfahren, inbem

fie

©Iei<f)getDi(f)tgfinn 3

um

fünft*

äftljetifcfje

auf bag Kiefen ber fünfte ange*

toanbt toerben, eine unmittelbare praftifcf)e Kebeutung.

l)oben toirb

3n

bargeftellt.

Klenn ber

beg Klenfdffen alg Kbglan 3 elneg ©eiftigcn er»

geiftigen Urbilb ber

©an 3 funft, bann

entfprid)t bag,

aber in einem gefteigerten Sinne, ber KnfdE>auung ©oetfjcg, toenn er fagt:

„©a8 Schöne ift ein finnlidf>e8 Klirflicf)e, bag fo crfcf>eint, gür ©oetf>e toar bie Urpf[an 3 e eine innerlidf) an* Pflan 3 e glcidjfam ein finnlid^eg Organ

alg toäre eg 3bee.“

fdfjaubare 3bee, bie toirflicfje

ber Urpflan 3 e. Qier bei ber ©arftellung beg Klefeng ber Sfunft er* fd&eint

bie

3®^

alg

geiftigeg

llrbilb

in

©eftalt

einer

geiftigen

Klag bie ©an 3 funft, glcid)fam alg Organ ber 3bee in Kerbinbung gefegt mit ©eiftegtoelten, mit ber f>imtnlifcf>en ©a^funft ber 'Planeten unb Sonnen. ©8 toirb alfo bag Kiefen ber fünfte nidjt oerftanbcn alg Klefcnfjeit.

bem

®leicf>getDicf)tgfinn befiel, toirb urbilblidj in

ein Kerförpern eineg Uberfinnlidfjen, fonbern alg ein Hmgeftalten

beg Sinnlicfy*$atfäcf)lic^en. ©ie

an ben

©leidftgetoidjtgfinn

gorm ber 3bee, bag mug beg Hl lg in fid)

fteifjt

finnlicfje

©rfc^einung, bag

gebunbene ©an 3 funft

fjeijjt

erfdfjeint

bie

in ber

alg geiftige Klefenlfeit, bie ben Kf>t)tl)*

trügt.

152

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Steiner unb bie Äurtft

3n bem Beigen

ber ©eiftgeftalten, bic bie ganje Beilje ber fünfte

Qanblung

in itjren llrbilbern tn fdj)öpferifd)er

ntmmt

im ©raum

teftur entijüllt, empfinbet bie

©a8

fie

31»

3nbem

itjr

3u

grau

bie

©ie

fie

ge»

BJefen mit ber

nun

ber

alä et©a3, baS

erfte

bon oben nad) unten

geiftigen B3elt l)erborgef)enb,

irgenb

fdf>affen, bas*

if>r

brei ©cftalten 3erriffen erfd)ien

ard)itcftonifd)e ^fiantafie.

gorm»

Borbilb ber ard)iteftonifd)en

©eiftgeftalt bereinigte, tourbe fie bas* ^5i)antafie.

entfernt

felbft

gan3 entfpredje. ©aijer ©aren

ii)r

3erftücte(n.

©a3

aber bic BIenfcf)en hätten

fie,

Bbbüb bon

niemals* bermodjt, ein }old)e3 ettoaei ber©irflid)c,

fei,

ScfjöpfungSbcreidje ber

entflamme

geifter fagt biefc ©eftalt,

grau,

innerlich fdjauenbe

borfjanben

BuS bem

biefc ©eftalt erinnere.

nötigt,

ba3 llrbilb ber Brc^i»

©eiftgeftalt, ©cldfje fid) al3

bajj in ber p!)l)fifd)cn Böelt nid)t§

an

Ijcrbortreten laffen,

bie Brdjiteftur eine befonberg bemerfenewerte Stelle ein.

©egenüber ber

fidf)

grau

bie

auä ber

berbreitet: bie

ägtjptifdfe sptjramibe. *2113 bie 3©eiie ©eftalt erfdjien

iifr

ber grie»

Stempel unb a!3 bie britte, toeldje ntd>t bon oben nad) unten,

df)ifd)e

fonbern bon unten nad) oben gotifdje

ftrebte,

oben berjüngenb: ber

fid)

©om.

Über bie Baufunft, inSbefonbere über djriftlidje, ijat fid)

Steiner in

gefdjidfjtlidjen

noef)

bie gried^ift^e

unb

bie

unberöffentlidjten Borträgen beS

3 u ammcn an 9

öfteren au3gefprod>en, in

mit einer cnttoidelungS»

5>

f

©arftetlung ber aufeinanberfolgenben Rulturepo^en,

bon ber inbifd^en biä in

bie gegenwärtige ®pod>c hinein,

fid)t3punften fjeraug, ©ie

fie fid)

au3 ©c»

ber antijropofopfjifcf) orientierten

©eifteöwiffenfdjaft ergeben, ©iefe fünftlerifdjen ffiefid)t8punttc, ©eldje

gegenüber ben Baumerten au3 ben genannten ©podjen 3ur ©ei« tung gebraut ©erben, finb in &ür3e bie folgcnben.

©er fefjaft

©empel mujj in 3 u f ammen ^ an 9 mit ber 2anb»

gricdjifdje

betrautet ©erben,

bajj er gleidf)fam

mit

ii>r

©r

fteilt

fid)

in bie i'anbjdjaft i)inein,

fo

beS ©ottesS“. ©er ©ott bertörpert peI3; er

ift

brinnen 3u

geiftig fein,

BJe[entlid)e ber

ift. ©urd) biefeä <£in3» ©empel „ba8 SIBofjnfjauS

3ufammengc©ad)fen

fein mit ber £anbfd>aft ©irb ber griedE)ifd)e fid)

©em»

in ben Bauglicbern be§

an©efenb barinnen.

©§

braucht nichts weiter

aI3 in ber ©ella baä ibeale ©ötterbilbniS.

gormbilbung bei Sempeld beruht barin,

©a8

bafj ber

153

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firnft

Ucbli

Slenfcb, ber braufjen in bet Eanbfcbaft eine Arbeit »errichtet, füllen

fann, er

fei

nicht bloff mit ber <£rbc allein,

fatnnten mit einer geiftigen

fonbern

Ser Stempel

>ZöeIt.

ftebt

jugleicf> 311»

»ie ein Sitar

in ber ßanbfcbaft.

Sic Sarftellung be 8

Sempelg, bie ©telner mit einer

grie<f)ifcf)€n

furjen, aber prägnanten ©batafterifierung gibt,

bem mobernen, fonbern au 8 bem

Hulturepodje f>crauSge|)oIt. Scrücffiebtigt

man

bie

aug

fünftlerifd)

Formgebung

©tt)lobat

ift

eben

ni<^»t

aug

realen ©mpfinben ber bamaligen

man

bem

be 8 Sempelg aug

biefeg,

bann »irb

grieebifeben ©eifte her*

nad)empfinben fönnen, in ber Srt, »ie

fiel»

bag

Sempelg über bie ßrbc

toie

bie

eineä folcben

erbebt,

©äulenreitjen in ihren Sbnteffungen unb Sbftänben barauf gefegt finb

unb bureb

bie

Äuroatur in baS ©t>mmetrifcb»Safionale, bag

9!fbmmetrifdb*3>'rationaIe in innigftem

ber Sempel

barmoniebübenb bineingebeimnift

gufammenbang mit

ift,

aber

ber ©rbe, mit ber ßanbfcbaft, benn

»ie ©teiner nadbbrücflicb betont, auS rein ftatifeben

ift,

unb bpnamifeben Serbältnifien, au 8 Serbältniffen be 8 SaumeS unb ber ©cb»erfraft beraugge»ad)fen.

Sie

dbriftllcbe

Saufunft fonbert baS ©ebäube ab bon bcr ßanb»

Sarin bofumentiert ©ebanleng. Sie

febaft.

ferifdben

mung, bureb Ii<be

Sau

bie

man

brüctt

ficb 3

ficb

ein gemiffer Fortfcbritt beg baufünft»

Slltäglidbfeit

um

unb

bie

©tim»

bie gehobene

©eifte erbebt, fonbern

baufünftlerifcb

Ser

fid).

©mpfinbung aug,

Stenfcb b^rauSgeben muffe aug ber Slltäglicbfeit,

»enn

<f>rift-

ber

bajj

er fid)

3

um

an einer abgefonberten ©teile aufbalten, »enn er ficb mit bem ©eifte bereinige. Saber würbe ber cbriftlicbe Sau etwag gan 3 »efentlicb anbereg, alg eg ber grieebifeb« ©eifte erbeben »olle, er ntüffe

ficb

ober ber römtfebe Sau »ar, er würbe eine 3®eibeit: Sa 8 £jaug ber ©emeinbe unb bag abgefonberte fjaug für ben Sitar unb bie Sriefterfcbaft. Ser Slenfcb tritt heraus aug ber Slltäglicbfeit unb betritt

ben Soben, »o ihm ber ©eift bureb baS ©ebäufe beS Sltarg

entgegenfommt.

Slit biefer ©barafterifierung berbreitet ©teiner

alfo £idjt auf ein beute noch ungelöfteS funftgefebicbtlicbeS

baS Siefen ber

cbriftltdben Safilifa.

©8 »urbe

Problem,

bisher »efentlicb aug

baugefcbtcbtlicben ©eficbtgpunften beraug bebanbelt. gier »irb eg

tn eine entwicfelungggefcbicbtllcbe ‘perfpefttbe bineingeftellt, bie

tm

154

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©teiner unb bi« Äunfl

Bau

fid)

3um BuSbrud

©rneuerung burd) bcn

bringt.

©ie

d>riftlt<f>en

»irflicf)«, nidßt bie b*)potfyctifcf>c

3mpulä, formt baufünftlerifd) baS

§au8, in ©eldjem ber neue Blenfd), im ©cgenfaß $u bem antifen Btenfdfyen, fid) mit bem ®ottc oerbinbet. ©er näd>fte große ©til ber cf>riftli(f)cn Baufunft ift ber gotifd>e ©om. ©er gotifdje ©om ift eine »eitere felbftänbige gorm beS bau* fünftlerifd)en

©cbanfenS. ©ie ©emeinbc gelangt ßier 3U einer gan3

befonberen Bebeutung. ©ie

fonbern aud) bie

men

U

ab.

ift

beftrebt, nicßt

Brbeü beS ©in3elnen

ber gotifd^cn Baufunft legen 3 ie

nur bie ^erfönlidjfeit,

l)inein3utragen.

3 eugni 8 oon

©ie gor-

biefem Beftreben

eine Bitte, »ie eine fjänbefaitung ergebt fid)

3um

©eifti*

gearbeitet »orben ift. 3m gotifd>en ©pißbogen, ©eaölben tritt bteS baufünftlerifd) in bie ©rfdjeinung. ©er griedßifcße ©empel ift barauf angelegt, um baS Bilb beä ©otte8 in fid) 3u bergen, ©er gotlfdje ©om, ber dfjriftlid)e Bau erfüllt bagegen erft feinen 3»ecf, »enn bie ©emeinbe barin berfammelt ift. gen,

»aS braußen

in ben

©teiner djarafterifiert sufammenfaffenb folgenbcrmaßen leben in ber £anbfd>aft, aber ber ©eift gricdjifdje

baufünftlerifcßc

ift

unter un8.“

:

©o

„BJlr ift

ber

©ebanfe.

„BMr „»eilen“ im §au8, aber ber ©eift fommt 3U un§, in un* feren Baum.“ ©a§ ift ber d)riftlidf)c baufünftlerifdje ©ebanfe. „BJir »eilen im £jau8, aber »ir ergeben bie ©eele baburd), baß

»ir unS afjnenb fünftlertfcße

©er neue

3um

©eift ergeben.*

©aS

ift

ber gotifd)e

bau*

©ebanfe. baufünftlerifcfje

©ebanfe, ber

ficf)

alS gortfd&ritt auf

muß einen ©dßrltt ©eitergeßen. ©r Bnnäßcrung 3um ©eiftigen in ba§ ©inSwerben ©er ©eift oerbinbet fid) aufS innigfte mit ber gorm. ©ie gormen bringen ben ©eift unmittelbar 3um Buäbrucf. ©er ©eift muß oerftanben »erben burd) feine gorm» gebung. ©ie gönnen müffen ein foldfeg l’eben erfjalten, baß fie empfunben »erben a (3 unmittelbare ©pradye beg ©elftes. ©iefem neuen baufünftlerifcßen ©ebanfen fud)te Stetner Ber* totrflidßung 3u geben burd) baS ©oetßeanum in ©ornacß. ©aS „©oetßeanum* ift unb »ar niemals bon feinem ©cßöpfer alg ein im äußeren ©inn 3U nefjmettber BepräfentatlonSbau ber Bntfjro* biefem ©ebiet cr»eifen »ill,

muß

bie bisherige

mit bem ©eifte i>er»anbeln.

155

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firnft

pofophifcfKn

©efellfdjaft

unb

gebacht

getoollt

ober

worben.

Hehlt

ber ‘33?ic

antf)ropoJopI)ifd)en

Bewegung

alieg in ber ©eiftegwiffenfchaft

©teinerg oon JDirfIi<hfcttgfinn burdfjbrungcn 1

ift,

fo

ift

auch biefer

Bau

baoon burcßbrungen unb aug ihm heraug gewollt. 3 n ben 3ahren Oon 1910 big 1913 würben in Blünchen im Bahnten ber

Bnthropofophifchen

in einem Blünchner Sweater Blpfte*

<SefeIIfcf)af t

rienbratnen ©teinerg 3 ur Bufführung gebracht. führungen entftanb bie Bbficßt, einen eigenen

bem

Bug biefen Buf» Bau 3 u errieten,

nur aug ber ©eiftegwiffenfchaft Ijerauggeborcne Äunft 3 ur ©arftellung gelangen, fonbern ber einen Baugebattfen oerwirf» in

nicf)t

wollte.

©runbftein gelegt unb

frfjon

wattigen Bbmeffungen

fidf)

©er Bau

fjeraug.

felbft su einem tnonu» ©eptember 1913 würbe ber

welcher btefeg SSunfiberntögen

Heften follte,

mentalen Bugbrucf bringen

alg

3m

grühjaßr 1914 Wudßg ber in ge»

erhebenbe 'Bau aug ben gunbamenten

folrfjer

alle <£in 3 erijeiten f)inein

int

oon

würbe oon ©teiner entworfen, big in ifjm mobellicrt ober {Feiert unb Oon

bon Zünftlern, welche innerhalb ber antßropo* fopßifcßen Bewegung ftanben, nach biefen Blobcllen unb ©fi 33 en unb ihrem fünftlerifdjen Bermögen auggefüßrt. ©roß unerhörter einer großen 3ah*

©cfjwierigfeiten,

burcß

welche

bie 3 c * tere i9 n 'ffc bebingt waren, wenn auch nicht oollenbct, fo hoch oom 26. ©eptember big 16. Oftober

fonnte er big ©eptember 1920, foweit geförbert werben, baß bie

Bntßropofopßifchen

§ocf)}cf)ulfurfe

barin

werben

abgcßalten

fonnten.

©er auf einem Betonunterbau rußenbe, oon einer ©erraffe umgebene mächtige ©oppelfuppelbau, ruft bei bem Befdfjauer, ber ißn 3 unädj)t Oon weitem in 3ufatnmcnhang mit ber £anbfd)aft ing Buge faßt,

fofort

einen ftarfen ßinbrucf herbor.

Canbfdßaft ein, baß fpradEje

beg

an ihm mitbeteiligt

fie

Baueg unb

gteicf)gweife fo

(Er

fügt fid> fo in bie

erfcheint.

©ie formen*

bie gormenfpradje ber Canbfchaft finb oer»

aufeinanber abgeftimmt, wie ber menfcßliche ©efang

gorm« ©er Be»

auf bag begleitcnbe gnftruinent. ©ie Eanbfchaft fefunbiert bie fpracße beg

Baueg unb

flauer empfinbet fühlt

in ben

biefe

bilbet

eine fjarmonic mit ihm.

Harmonie, wenn er

3»?ommenhang oon

empfinbet er aber ben

Bau

fdßon

fi<h

fianbfcfjaft

oerftänbnigooll ein»

unb Bau.

3ugleid)

aug ber gerne alg ein inbieibuell

156

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©teiner unb bie Kunft

Keine nah einem bisherigen ihm entgegen. Sie allerbingS Organ einer fünft« bie bon bem öäeift fünbet, ber an baS 'Tlatur-

©efdjloffeneS bon ftärffter Brägnans. ©tllgefetj gruppierte

Baumaffe

tritt

gefehmäjjig fonsentrierten ‘Baumaffen bilben ba§ lertfchen fjorrnfpracpe,

©erf gebunben

ift,

im BlenfhentDerf

aber enibinbet. Jagt

fich

ben ©runbrijj alS ©anjeS inS Buge,

fo

wirb

man

hier nidjtS ©eometrifh-BlathematifcheS ©ie bei

man

bemerfen, ba(j

ben trabitionellen

BauftUen 3ur Bnmenbung gelangt ift, fonbern ber Cinienflufj, ber BhbthmuS }t<h in organifher Brt enttticfelt. Unb hi« ftöfet man gleich auf ein ©rlebniSelement, baS für ben gansen Bau biS in bie fleinften Steile hinein beftimmenb ift. SS honbelt fich um bie ©e« ftaltung

eines

fünftlerifch fo

organifchen BaugebartfenS,

innerhalb beffen bau-

»erfahren ©irb, ©ie ©oethe bie ‘Jlatur anfchaute. “JBaS

©oethe alS Btetamorphofe an ber ^flan3en©elt bermöge feiner „an» fdjauenben UrteilSfraft“ erlebte, baS getoenbet.

SaS

ift

eS, toaS

organifche ©inbeit erfcheinen

ben

ift

hier auf bie Brchttcftur

fchon »on ©eitern alS innere ©egenüber bem filnienflujj biefeS

Unterbaues, gegenüber bem ©runbrijj alS folgern, empfinbet ©ie

3.

'S.

an»

Bau

läfjt.

gegenüber einem ^flansenblatt. Blan empfinbet,

man

bajj er,

©ie baS ^flan3enblatt, nicht nach form-bpnamtfchen, fonbern nach lebenS-organifcpen ©cfcpen geftaltet

ift.

Blan

empfinbet, bah biefer

©runbrijj gerabe fo grojj fein muh. ®ie er in BHrflichfeit ift, unb bah ber organifche BhpthmuS formfprachüch anberS reben mühte,

©cnn er et©a halb fo groh ober hoppelt fo grofj ©äre. BIS ©an3eS empfinbet man blefen Betonunterbau lebenSorganifch ©ie [tropenbe Kraft. Ser gehoppelte SJulft, ©elcher fiep IdngS ber Brü» ftung hi» 3 teht unb ber ber lebenbigen BuSfhtoingung ber äujjerften ©runbrihlinie folgt, ift gleidpfam ein Unterftreicf>en biefer Kraft unb ©irb bamit 3u einem Bloti» »on Kühnheit gefteigert. Ser obere Seil beS Baues befteht auS 50I3 unb ift 3U ettoa Sreibiertel »on einer breiten BuSfichtS» unb BJanbelterraffe umgeben, ©r gliebert fich in bie beiben Kuppelräume mit brei ©eitentraften, ©eiche alS 2Honumental«©ingänge mit entfprechenben 'Portalen bienen. 3 ®ei bacon fügen fich ba ein, ©o bie beiben Kuppeln 3ufammenftohen. ‘

Sie beiben Kuppeln, beren eine

toefentlich fleiner

ift

alS bie anbere,

ftehen nicht nebeneinanber, fonbern fie greifen inetnanber über.

3m

157

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«rnft Ucßli

©runbriß

übergreifen

betraeßtet,

alfo

fieß

größeres unb ein fieinereS, über bie

fieß

3 mei

ftreiSfegmente, ein

3»ei Suppelräume toölben.

§ier teirb ber organtfeße Saugebanfe in einer anberen ©eftalt offene bar.

S>ie beiben

aber

fie

kuppeln hüben eine innerließ-organifcßc ©inßeit,

maeßfen glelcßfam auSeinanber. ©ureß matßematifcß-geome*

Formfpradße utßt 3U erfaffen,

man muß

trlfcf>

©efeßließeS

tiefer

geßen unb in baS ©ebiet be§ £ebenbig»Organifeßen einbringen.

3>ie

biefe

ift

Form

Seftleguitg auf eine beftimmte begren3te

formen

toanbeln

fieß.

fonbern

feßöpft,

Slan empfinbet,

in einer ein3elnen

nießt

feßöpferifeße

in

bajj

fuß baS ®eiftig*Form*

Form

ober

Fortenttoieflung

organtfeßer

oermieben, bie

ift

Formgruppe

er*

fonnfeßöpfertfeß

meiterfeßreitet.

3 »lf<ßen ben

b. ß. fie

befteßen

mittleren Seil mtt 3®ci Seitenteilen, bie aber bureß bie eine formfpracßii(ße ©inßeit bilben.

portalen ftnb auS bem geßauen,

toelcße

baS

baS

Über ben Fünftem »ie über ben

§ol3materlal

bem

plaftifdße

F cI&e

F or®««

ßerauS»

ber Qoljplaftif 3eigen.

Betonbau,

an

irgenb eines naturaliftif<ßen SorbilbeS erinnern

‘Jüan ßat tßnen gegenüber bie ©mpfinbung bon gän3licß

fäßrt mle bie

©eftaltung, aber einer ©eftaltung, bie fo »er*

Satur, toenn

©ebilbe oerßalten

ben gan3en 'Sau, fie

einem

Slaterialgefüßl offenbaren, nidßtS finben, toaS

freier feßöpfertfeßer

ftifeßen

je

Formgebung

toirb in biefen ©ebilben, bie übrigens, tote ber

intenfiofte

bie Sacßbilbung

mürbe.

auS

QerauSgeßen auS bem bloßen ©ßnamifcß»

©eometrifeßen inS Organifcße auf

Sber man

Sie

brei Seitentraften befinben fieß bie ^enfter.

finb toie bie portale breteinßeitlidß,

fie ißre fieß fo,

Formen baß

ßerDorbringt. ©iefe pla-

fie fieß

organifcß einfügen in

fie iaffen fieß in feiner SJeife

Don ißm abfonbem,

finb einbe3ogen in bie gleidße fünftlerifdß*formfcßöpferif<ße IDaißS*

tumSfraft.

SMeße

fünftlerifeße

©ebiegenßett unb Formbeßerrfeßung

fieß geltenb maeßt, 3Cigt 3. S. bie Fließen» biefer §ol3plafttf. ©ie Flößen finb fo beßanbelt, baß an feinem Sunfte unbelebte ©infeßlüffe bilben, fonbern in ißrem 3ufammenßang mitetnanber unb in ißrer ©in3elftellung eine un* erßörte SfttDität enttoiefeln. Slan fpürt, mie fieß ber Ctnlenfhiß unb bie Fläeßenftellungen mit ftarfer Selbftbetonung geben unb boeß faßt fie eine gültige ©efeßließfeit 3ufammen, bie man aber nteßt

biS inS ©in3elnfte ßlnetn

beßanblung fie

158

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©feiner unb bie Jtunft geometrifch abmeffen, mathematifcf) errechnen fann,

eingegangen

in

ift

Ob man

bei ber

Buge

geiten in8

fonbem

bag gormerlebnig unb baburcf) einen

Sufammentlingenben gormrht)thmu8

bie ganj

einheitlich

fefjafft.

Bugenbetrahtung beg Somadher 'Saue? Öcin3el* ob man 3urü<ftritt unb »on beftimmten

Jagt, ober

unb ba8 3 u f ttm nienfliegen ber führen* unb formen auf fid^ ©irfen lägt, ober ob man ign aug ©anseg betrautet, man empftnbet an feiner ©teile

©teilen au8 bie ©ntmiefiung

ben

fiinien

ber gerne alg

etffiag ©illfürlich

nebeneinanber,

gufammengefügteg, bie gönnen

pgofe. lebt

gebet Seil

3unäcgft

mögen

bem

fieinften

Seile.

Baueg,

bie gormburdjgciftigung btefeg

bon äugen

nicht

ftdf)

in unmittel-

eine gormen-Bletamor-

tritt, ift

Bußbrucf beg ®an3en unb baß ©an3e

fo ber

ift

forrnfpradgüch in

3 nbem man

fteilen

B3 ag

geben augeinanber gerbor.

fie

barer ©eiftgeftaltung oor bie ©ceie

innerlich 3U

barbietet,

toie fie fidg

empfinben

beftrebt

ift,

un©illfürlich Bergleicge auftauchen mit ben Baufttlen ber»

Sie

gangener groger Shrnftepocgen. griecglfcgen

Sempeig

ftetgt

auf unb

herrliche

man

gaffabenmirfung beg

©irb erinnert an ben £jöge-

punft eineg 3ettalter8, bag bie Btitte 3« galten berftanb 3©ifcgen

unb

©ciftigfeit

bem

feufegen

Bpfiß unb

©inniiehfeit.

Sie

<hrift(i<he

©Ian3 ihrer Blofaifen, ©irb erinnert an

man

©ieicgmageg 3ugunften einer neuen

ihrer

bie

Bafilifa fteigt auf mit

3 ©eiheit bon

©eiftigfeit, ©eiche bie

aber noch nicht burdhbrungen gat.

ergriffen,

©dgiff

unb

Berfcgiebung beg aitfifen

gorm 3©ar

gotifchen

®ome

man ©irb erinnert an bag 3 n* fammenftrömen ber ©emetnbe, um burch ihre Bn©efengeit ben Bau innerlich 3U boüenben unb bie Berbinbung mit bem ©eitgeftaitenben beg Bbenblanbeg tauchen auf unb

©eift ©irb eine engere. trierte ©eftalt

Blan

berfenft fid> in bie organifch fon3en-

beg ©oetheanum unb

erinnert. Ser Somacher Bau iertfehen

man ©irb an

rebet mit

bem

f i

cg

feibft

Blittel einer fünft-

gormfpraege 3u bem Blenfcgen, beffen Bufgabe eg

ift,

in

feinem ©eift©ol(en ein neueg 3eitaiter 3u fchaffen, bag ben ©eitgeftaitenben ©eift in bie

gorm

eingehen

lägt,

bamit

fie geifterfnilt

unb geiftburchbrungen ©erbe, ©g ift bag fauftifege 3ettaiter ber ©eele, bag burch biefen Bau in fünftierifcher gormgeftaitung 3um Blenfcgen

fpridjt.

159

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ßrnft Ucbli

Betritt

man Bon

B3eften her Ben

Bau

burd) Bag breigeglieberte,

aber formeinheitliche £>auptportal, bann befinbet Beftibül,

an Bag

anfdjliefjt.

fid)

ein

fefjr

breiter

Umgang

man

fi<h

in

einem

mit ©arberoberäumen

^Uu3 bem Beftibül führen 3»ei Sreppen 3u einem oberen

Borraum, ber in gleicher §öf)e mit ber Serraffe liegt unb Bon bem aug fotnof)! btefe, mie bag gnnerc BeS Baueg betreten »erben fann. Sie Aufmerffamfeit teirb ^ier fogleid) bur<h ein neueg fjormelement beanfprudjt. Sie ©tütsen, roelcfje bie Sreppen 3u tragen haben, finb Bon Formgebung, »eiche ba8 ©tüijenbc unb ba§ Sragcnbe formal8 etwas ßlaftlfd)e8, F e öernbe§ 3um Augbrucf bringen. Sie Sreppenführung feiber ent»idelt ifjre Formen fo, baff bie Af» tiBität be8 Qinauf- unb Qinunterfteigeng empfunben rnirb. fetne geometrifd) abftraften Pfeiler, fenbern organifd>e ©ebilbe

einer

fpracfjlid)

Bon bem

oberen

raum, ßr umfafjt

unb

bient alg

Borraum

ca.

900

gelangt

man

in

für Borträge

ben großen Kuppel-

angeorbnete ©itspläße

ampf)iti)eatraItfcF)

guhörerraum

unb Kurfe

foldjer Art,

Anfang geSaran fcf>Iicgt fid) ber fleine Kuppelraum, tneldher 3ur Aufführung Bon Sramen unb anberen fünftterifchen Beranftattungen, »ie 3. B. ßurtjthmle, unb toa8 fonft nod) geplant ift, bient, ßr fann Bon Bern großen Kuppelraum burd) einen Borhang »ie

fie

burd> bie Anthropofophifd>en §od)fd)ulfurfe ihren

nommen

hüben.

getrennt »erben, fo bajj biefer alg ein in

fid)

traggraum benußt »erben fann. Bed)t8 unb

gefd>loffener

linfg finb

in ber Blittc ein in ber £äng8ad)fe laufenber Korribor.

Bor-

Umgänge, Ser Bau

nur eine ein3ige ©pmmetrie-Achfe, bie Born »eftlichen §aupt-

beftßt

eingang sunt Abfhlufj beg fleinen Kuppelraumeg red)tg

unb

rung

ftjmmetrifd).

linfg liegenben Hälften finb in

läuft.

Be3ug auf

Sie beiben

ihre

Ausfüh-

,

Ser aug ber anthropofophif<h orientierten BJeltanfchauung herauggeborene Baugebanfe erforberte auch eine Bötlig anbere Be» hanblung ber B5änbe, »eiche biefe beiben Kuppelräume umfdhliejjcn, alg biefeg bigher ber Fall »ar. Surch ben bigherigen Baugebanfen »urbe ber Bau burch bie BJänbe nach aufjen abgefchloffen. 3 m ©oetheanum ift Bag ©egenteil angeftrebt. Sie BJanb »irb fo be» hanbelt, baß berjenige, »elcher {ich in bem Bau befinbet, ba8 ßmpfinben hat. baß bie BJanb, fo »ie

fie fünftlerifd)

Burchgeführt

ift,

160

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ßtcincr unb bie Kunft

bem Sinn«, baß man fieß nießt ab» »on ber Bußenwelt, wie bteS bei ber bisherigen

burdf>fi<^ttg toirb, bureßfießtig in

gefcßloffen füßlt

Blanbbehanblung ber galt mar, fonbern baß man fieß empfinbungS* mäßig mit bem ganjen Bll in Berbinbung fühlen fann. 3He Blanbbeßanblung ift alfo nur ein mittel, bie Seele mit bem Hnenbli<ßen 3u »erbinben. llnb biefe Berbinbung wirb burdf» eine gormbehanb«

B3 anb erreicht, wclcße biefe ©mpfinbung erjeugt. 5>ie große Kuppel wirb getragen »on »ier3eßn Säulen, mit Unter«

lung ber

fäßen unb Kapitalen, auf benen ein 5 '/» Bieter f>o^er BrcßUra»

fißt.

Kuppel

felbft, baS trifft aueß auf bie fleine 3u, ift hoppelt; fie auS einer inneren unb einer äußeren Wölbung mit einem 3wifcßenraunt, fo baß babureß ein Befonan3boben gefeßaffen tourbe

S>ie

befteßt

für bie afuftifeßen Berßältniffe,

toelcf)e

ber Büeife ißre Cöfung gefunben

Säulen

ftnb fünfeefig, recßtS

unb

mit ben frönenben Kapitalen ober jened in

Bau

Be3ug auf

bem “Sau

©U

in ßeroorragen«

maffioen ^ölsemen

©äufenpaare

5>ic gragc, waS biefcS

gleid) geftaltct.

im

Csin3elneS toie Säulen, Kapitale ober

überhaupt 3U bebeuten habe,

warum

in

haben.

linfS finb bie fieben

ift

wefenloS.

B3 ie

eS wefenloS

ift

Blüte fünf ‘Blumenblätter hat, fonbern wie alles auf bie ©mpfinbung anfommt, bie man gegenüber

3u fragen,

einer

biefe ober jene

Blume hat, fo fommt eS auf gormen in ber Seele

über biefen nicht bie

man

bie

3 a hlcnfieben

Begenbogett, baß

bie

©mpfinbungen an, bie gegen« $ie gormen fprechen,

auffteigen.

‘Ulan hat fein mufifalifdheS ©rlebntS baburch, baß

Söne

ber Sonleüer, ober ein garbenerlebniS

man

bie fieben

am

garben absäßlf, man hat baS ent« 3 u fammen»

fpreeßenbe mufifalifeße ober garbenerlebniS bureß baS

ftimmen mit einem Olafen. Kapitälenttoicflung ftimmen

bem ©an3en. ©aßer

ift

StjmbolifcßeS, fonbern eS

bem anberen

®ie 3toeimal fieben Säulen mit ber im innern ©rieben eben 3ufammen mit

aueß in bem gansen ift

Bau

nirgenbS ettoaS

eine gormenfpraeße ba, bie eines

auS

enttoicfelt.

S>ie Kapitälenttoicflung ber

Säulen

scigt

ben

fünftlerifcß oertoen«

beten Bletamorpbofen»©ebanfen in neuen ©eftaltungen. pitälbilbung beginnt mit gan3 cinfacßen gormen, bie

fieß

3>ie Ka« entwideln

unb bann auf einer ßößeren Stufe ber ©ntwicflung toieber einfacher werben. SHe ©ntwicflung »erläuft aber fo, baß bie näcßfte gorm 161

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(Srnft Xleßli

immer

organifcß

au§ ber borßergeßenben ßerau8ge©adßfen

fortfcßreitet,

felber

®icfc

ber

bon Säule 3u

fidß

biefen

biefer

formen

niemals 3um tatenlofen 3ufcßober ober

innerlich erlebenb ßingibt,

paffiben ©enießer.

ift.

Jormenwedjfel,

macßt benjcnigen, ©eid>er

organifd>e ltmbübung,

Säule

6te reißen ißn mit

fuß, er füßlt,

baß er

fid)

bor©ärt8 enttoideln muß, baß er niemals fteßenbleiben barf.

llnb biefe formtünftlerifcßc ‘JZletamorpßofe boll3ießt

ben “äMotiben ber Säulenfapitäle unb ber

fid)

3ugleidß

an

‘älrdßitrab-Snttoicflung.

®ie formen be§ ÜlrcßürabS fpredßen ißre eigene monumentafe Spracße, Sie toatßfen, fie enttoideln fid). 3 n ißrer ©ntmidlung Hingen

aber formfpradßlicß

fte

3ufammen mit

ber Äapität-Snttoldlung.

ift ißrem Sinne nacß enttoid» ®ie großen, au8 ber ©eifteStoiffen* ergebenben aufeinanber folgetiben &ulturepod)en ßaben

®ie 3lu8malung ber großen Suppel <

lungSgefcßicßtlkß 3u berfteßen. fidß

fcßaft

ßter eine formfcßöpferifdße ©arftellung gefunben. §ier

morpßofengebanfe inS halten

unb 3u

einer

ift

ber ‘Uleta-

übertragen, nlcßt gegenftänblicßc

“Sllalerifc^c

©plfoben, fonbern ißr <£rlebnt3»3nßalt

bübmäßig-farbig 3u ge-

ift

©efamtfunbgebung ber

intenfcßßeitSgefcßicßte

3ufammen3ufaffen oerfudßt toorben.

Sei ben

Sßmmetrieacßfe

ber

linfg

breiteiligen genftern,

bon benen

befinben,

fid> je bier recßtS

gelangen

unb

3ufantmenfaffenbc

Seelenerlebniffe be8 “äKenfcßen 3ur ®arftellung, aber ©ieberum

baß

fie fid)

metamorpßofifcß enttoideln unb

fo,

man empfinben tann, ba8 3 n biefen ®ar*

eine Srlebntä fann nicßt ba fein oßne ba8 anbere. ftellungen

man

ba8,

lebt, nicßt

Symbole ffiaS

feßen 3U ©ollen, toäre gleicßbebeutenb,

jemanb für

fid^

allein ober mit

anberen

al3 toirflicßc ©rlebniffe, fonbern für

neßmen ©ürbe. 'Uur empfinbet man

bem

SlDillen

füßlt

ber Seele berbinbct.

foldjen

biefe Seelenerlebniffe nidßt al8

et©a3 3folierte8, fonbern in ißrem SBe^ufammenßang.

bon ‘Büßen um3udten ©eftalt

©enn

'üllenfcßen er-

Symbole bon

man, baß

'Sei einer

‘Sei einer

‘BJeltentoille ficß

mit

anberen ©eftalt füßlt

man, baß ba8 ‘üDcltgefüßl ßineinftraßlt in ba8 mcnfcßlicße ©efüßl. Bei einer britten ©eftalt, baß ba8 BJeltenbenfen im menfcßlid>en ®enfen aufleudßtet. “JDacßen unb Scßlafcn, ©eburt unb ®ob, fauftifdß auf* fteigenbe Seelenenttoldlung gelangen in ißren altßaften Beiießungeit

3ur

tmaginatib-fünftlerifcßen

®arftellung.

®a8

ijineingeftelltfetn

162

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Steiner unb bie Kunft

unb Kmtoobenfein beg Ktenfdgen ßom KU, bag

©ag

eg,

ift

in ben

metamorpbofifcb entmidelten Silbern biefer genfter in fjormen unb

garben 3ur ©mpfinbung

fprtdjt.

'Sei ber innerlichen Jüilc ber fünftlerifchcn ^Intuitionen, bie

in biefem

Bau

man

jufammenbrangen, empfinbet

ettoag

ficf>

ßon bem

Scbaffenggebeimnig beg ©chöpferg biefeg ‘Kaumeg. Klan empfinbet,

unb

toie eine in ber

man ßon Jonn f<ben,

»om

bag

t>on

bem

Krd)iteftonifcben

Klalerifcben,

3um

ißlafti»

bag ©abrbaft ©oetbeanifche

©oetbeanifege

geftaltete Ktelterleben,

bie Be3eid)nung

biebtet,

ben ©atfaegen

3um

fortf«f>rcitenb

bag 3um Kunfttoerf Bautoerf

anberen enthalten

3U Jortn gebt,

^piaftifcben

biefer Kunft,

©ie

aug bem Cebenbigen Ijeraug enttoideln ift; man empfinbet, inbem

feine Intuitionen

toie fich

;

man

©enn

eg

„©oetbeanum“

empfinbet, bag

©te bi«

3um

rechtfertigt

aug

ficf>

felber.

fleinerc

Kuppel ruht auf 3©ölf Säulen,

©ie Kapitale unb

bie bamit parallel gebenbe Krd)itrab»©nt©idlung gebt ßon hinten

Pom, fo bag bag fünftlerifdj-organifch fjortfegreitenbe ber gro* gen unb ber fleinen Kuppel einanber entgegengeben. Kber bie gormenfpraege ber Kapitale unb beg Krcgitraßeg ber fleinen Kuppel finb formßerfcgieben ßon benen in ber grogen Kuppel, ©araug ergibt fich für ben fünftlerifch ©mpfinbenben aug ber fjormfprache nach

beraug ein gemiffeg Bergältnig ber beiben Kuppclräume 3ueinattber.

Klan fönnte

biefeg lebenbig-geiftige Bergältnig

empfinbungggemäg

eerfchiebenartig augbrüden. KJie ber Klenfch gegenüber

KU

bem

fdjöpfe-

Ber» ©cbenbeg 3u einem gelftig fchöpferifch Kebmenben. ©iefeg faum 3U fcgilbcrnbe, nur im ©rieben 3u erfaffenbe Berbältnig ber beiben Kuppelräume 3ueinan» ber ©irb burch ©eitere gormelemente unterftügt. Kn ben ©odeln rifch-gebenben

bältntg augbrüden.

ber 3©ölf

empfinbet, lägt

©g

ift

Säulen befinben Kuch

bie fleine

fich

monumentale Sitte in 0ol3plaftif, eine aug ber anbern geraug

gormen

Kuppel

ift

beiben Qälften einanber entfprechen.

Steiner

fetbft

ßergleicggtoeife biefeg

ein geiftig fegöpferifeb

©eiche toie bie Kapitäle ihre enttoideln.

fich

auggemalt, aber

©ine

fo,

biefer §älften

auggemalt ©orben, bie anbere §älfte

ift

bag bie ift

ßon

eine Kopie

baßon.

163

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®rnft Uefjli

5>ie malerifdj«

Aufgabe, »eiche

fi<h

Steiner mit ber eigcnljän-

bigen SlluSmalung ber einen Äuppclfjälfte folgenbe:

3n

ber Malerei

ftellte,

in

ift

Äür3e bie

eine ©runbbebingung, bajj alles, aud)

ift

auS ber fjarbe heraus geftaltet fei. 3n ber Tlatur gibt eS feine Eimen, fonbern nur Jarbe. Slüenn {Jarbcnflädjen aneinanberftoßen, 3. SB. baS blaue Jirmament unb baS grüne SOleer, baS

fjigürlicfje,

bann

entftefit

Äuppelmaleret lerifche

baS

auS ber fjarbe heraus oon felbft bie Einie. Ulit ift im SBefonberen baS Berfudjt, »aS über bie

SIDanbbebanblung bereits angebeutet »orben entftefjen

(Sefüfji

fdjloffen

fönnen, baß

man

burd)

ift.

bie

biefer fünft-

<£0 foll nicht

Kuppel abge*

fonbern umgefefjrt, bie malerifdje SBeljanblung »eitet bie

ift,

muß bon bem

Kuppel inS llnenbiidje hinaus. 3>a8 malerifdje bingt ‘Käumlidjen befreien, bie fläche ber

manb

be*

muff fünftlerifdj

über»unben »erben, bamit baS llnenbiidje mit bem bebingt SRäumItdjen fich Berbinbe.

Sine unerhörte

ber

silftiBität

Jarbe

belebt biefe Stuppel.

3>ic

majeftätifd^e $raft beS SiluSbrucfeS erinnert in getoiffer Qinfidjt

SZBaS bie fyarbe eit^eln

bie früfjdjriftlidjen SHlofaifen.

3ufammenflingcn mit anberen burd) eine fütjne unb überlegene

Sin

reicht.

»cg.

an

in ihrem

formenb auSfpridjt, wirb

fünftlerifdje Eeibcnfdjaftlichfeit er-

ertjabener fjarbenftrom fegt bie 5lädjcnbegren3ung hl"'

maS

geftaltenhaft barin in bie Srfdjeinung gebracht »irb,

nidjt einfach

Borhanben, eS

entftcht.

fungS-SIBucht burd) ihr 3>afein.

SS

lenft fie 3ugleidj

mefen

ift

podjt bramatifdje Sdjöp»

3>ann 3ieht eine

JjanblungSfraft glcichfam auf

fjtnreißenbe

gerung unb ruhe. 2>a8

3 ar ^ en

unb

fid>

<

32littelfigur

3ur Ijöchftcn

bie

Stei-

hinein in eine unermeßliche Sieger-

biefer SBlittelfigur, bie auch in fjol3plaftif

auSge»

führt »irb, finbet »eiter unten ihre SßJürbtgung. 3>ie beiben ein3igen fünftlichen Eidjtquellen befinben fich Siluge ber beiben Sfuppeln.

®er

oben tm

ftarfe Eidjtftrom ergießt fich gleich-

©er an fid) »anne §ol3ton erfährt baburch eine intenfiBe Steigerung. 3He ftrömenbe $raft biefer gormen, bie lebenBerbinbenbe Sntroicflung berfelben offenbaren im

mäßig über

bie gormenfülle herab.

Eichte ihre ftratjlenbe 3>urdjgeiftigung, UnbererfeitS manifeftiert fich

baS material in feiner finnlidjen ©egenftänblidjfeit unb

‘•IDefenSart

164

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©feiner unb bi« Kunft baburdf),

bon Brd)itraben, Kapi-

bie fünftlerifch-plaftifchc Arbeit

bah

talen ufw. nicht geglättet finb, fonbern bie Bleihelfiihrung 3etgen.

Blan

Bau unb

in biefem

ftel)t

ift

umflutet oon einer unerhörten

3>a8 Buge gleitet nidjt bon 5orm 3U 5orm, bie ergreift baS Buge unb gibt e8 an bie anbere Sonn weiter. Sehen wirb 3ur $at. ©8 wirb felbft 3um fchöpferifchen ©rlebniS bor biefcn wanbelnben gormen, <8 wirb burchgeiftigt. gm inneren ©rieben wirb man au3 ben mathcmatijd)*crred)cnbarcn Bbmcffun©eftaltungSfülle.

5orm 3>a3

man

gen herauSgeführt, wa8

empfinbet,

ein harmonifd)er

ift

3 U“

fammenfdjluh ber ein3elnen ©lieber 311m ©an3en, 3U einer inneren Bewegtheit, bie gleichen fann.

Unenblid)fcit

man ©3 ift

unb

formfünftlerifdjen

mit pulfierenbcm ©in- unb in ber

BuSatmen

Sat ein öinauSgcfüfjrtmerbeit

ein 3urüdfehren 3U

Bbt)thmu8

wa8

[ich felbft,

©8

ooll3ieht.

ift

fid)

fjorm ihr

jebem Bunfte au§ Berfudjt

ftarf

betontes ©igeueS 311m

man ba8

311

bem

jcbe

Bon

hergibt.

ringt, auf bie bom weftlidhen §aupteingang KuppelraumeS laufenben ©t)mmetrie-Bd)fe

ticinen

wirb

einsuftcllen, fo

©an3en

Bauerlebni8 ber ©eele mit.

®ornad)cr BauerlebniS, ba8 hier nur gleid)fam

ftammelnb nadh BuSbrud

3um Bbfdjluh be3

bicfeS

teilt fid)

in bie

in bicfcm

ein inner!id)*erleb-

barer Biechfel oon Bllbewuhtfein unb ©elbftbewuhtfein, eiit3elne

ber-

man

in ihrem inneren Bbfd)reiten enipfinben,

bah aud) hier an ©teile einer mathemattfdh-räumlichen Bbmeffung, ein gan3 anbereS ©rlebniS tale,

Brd)itrabe,

formen,

wie betont würbe, bie

fo,

neue gorm, bie

tritt.

alte

belben ©eiten

gorm au8

fcf>rciteu bie

ber anberen

Kapi-

cntftefjt,

bah

metamorphofifch umgewanbclt in ihrem

©igenleben mitenthalten

ift.

Jormfprache

e8

unterftütjt,

fyenftcr ufw. borwärtS, fie entwicfeln fich,

bah eine

®a3

BorwärtSfchreiten wirb burd) bie

wirb 3ur inneren Bftibität, ba8 fein

matfjematifchcS, fonbern ein ©ntmicfelung8=©rlebni3 in ber ©eele

®a3

bewirft.

bare8.

®er

Bbftrafte wanbeit

Btenfcf) felber wirb

ergriffen, fo ergriffen,

bah er

fid)

um

in Schöpferifch-UnmitteU

in feinen innerften ©eelenfräften

fid) felbft

empfinbet al3 ein wad)fen»

be3, fortfehreitenbeö BJefen, beffen innerfte Kraft bie ber

belung, ber ©ntwicflung

fommt, bah fcfjreitet,

<*“8

bie

ift,

beS bie

3 e *t

bem Keinen Kuppelraum

gormcntwicflung

Hmrnan»

Überwinbenben.

h er.

bem man

fo

®a3u

entgegen»

einem entgegenfommt, ihr BJefen 165

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Srnft Uef)Ii

einem entgegenbringt,

rodfjrenb

bie Scf)lußfuge

biefeg innerlichen

Sorwdrtgfchreiteng in ber Sichtung ber Spmmetrie-Slchfe, fowohl in malerifcher, toie in plaftifher £jinfid)t biefeg Streiten in einem fünftlerifh erlebbarcn

$ag fie

Slenfchh«itgibeal 3unt Slbfhluß

bringt.

Scrhältnig unb bie 58 ejief)ungen ber beiben Kuppelräume

einanber »anbeln

ftcf>

bann im

fünftlerifcßen (Erleben fo

einem

innerlich »ergegenftänblichen 3U

fich

fprdch ber Seele:

„SDag

bift

bem großen Kuppelraum

©er

Slnttoort aber

fleine

er-

Slug

erreichen fannft?“

ertönt bie grage.

grage unb

Slntwort.

gtbt bie

3»iege»

bu afg Slenfch unb mag mußt bu

bamit bu ein menfchfjeitlicheg

ftreben,

311*

um, baß

fauftifd>en

Kuppelraum

formen

[ich

in

ber

afjnenb berftehenben Seele.

sum fünftlerifchen S<f>öpfungggeheimnig biefeg 'Saueg, bah feinen formen unb ©licbern eine wefenhaft-lebenbige päbago» glfche Kraft entftrömt, bie fich in ber Seele fammelt. Unb ein tie(Eg gehört

fereg ©rieben

ahnunggboll biefen

(äfft

Sau

3U einer Seelcnprüfung

»erben, bie bag Urteil »anbelt. ©ic urteilfdllenbe Serftanbeg-Ober-

©ann

fchi^t 3erfchmil3t.

fragt ber Stenfd) nicht, ob ber

Sau

feinem

»ag er an ben Sten-

ntenfdjlichcn Urteil ftanbhalten fann, fonbern er »irb gefragt,

alg Slenfd)

bem Sau gegenüber

bebeutet. Slber biefe

grage »irb geftellt brungenen gormenfülle. Sie »irb fdjen gerichtete

faßten

S>ag bert,

3 iei.

t>on einer ftrahlenben geiftburch» geftellt

3u bem bie Schönheit biefeg

©oetheanum

in ©ornaef)

ift,

öon bem alg Slhnung erSaueg ben SBeg »eift.

»ie fdfon bemerft,

baß im großen Kuppclraum bergangenen Qerbft

fophifefjen

5 o<hfchuIfurfc

ftattflnben

unb

ber fleine

eurßthmifchen Sorführungen benußt »erben fonnte.

innen wie außen

Sau

ift

noch bicl Slrbeit 3U tun.

noch ber frönenbe unb

faffenbe

Slbfdfluß

if>n geiftig

unb

fo

»eit geför»

bie Sntljropo*

Kuppelraum 3U Sillein

Sor allem

fünftlerifch

fo»ohl

fehlt

bem

3ufammen«

in ©eftalt einer 9 y2 Sieter hohen ©ruppe in

im fleinen Kuppelraum ihre Slufftellung finben ©ruppe nimmt im Sau eine ßentralc Stelle ein, ohne 3«ntrum 3U befinben. Sielmehr

hol3pIaftif, welche

wirb. ©iefe fich jeboefj

in beffen mathematifchem

»irb ihre Stellung

am (Enbe

ber Shmmetrie-Slchfe fo orientiert fein,

baß bie gan3e formfünftlerifche (Enttoicfelung beg Saueg 3U biefer ©ruppe hingeleitet »irb. SJer ben Sau burch bag §auptportal be-

im

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©teiner unb bie ftunft

tritt

unb bamit

erlebt,

fünftlerifcf)

in

bem angeführten ©innc einen

©irb in biefcr ©ruppe

fünftlerifdf)

“äinfäng

ba8 ©nbe, ben geiftigen

©er 33au ift aifo auch fünft« ©enn biefe ©ruppe mit ihm ber»

“älbfhlug be§ ‘SaueS erleben fönnen. ierifdf)

einigt

genommen

fertig,

erft

ift.

©iefe ©ruppe befinbet 3 ur 3eit noef) in Arbeit,

fidf»

in einem fpejiellen großen Sltelierbau

©ie

ift

nicht

nur bon ©teiner mobeiliert,

fonbern toirb auch bon ihm perfönlich auSgearbeitet.

©iefe8

ift

fo

auf 3 ufaffen, ba§ bie plaftifdhen iDor- unb QüfSarbeiten nach feinen “aiobellen in jahrelanger Arbeit unter feiner Rufficht geleiftet ©or« finb, unb er fie bon einem gemiffen ©tabium an übernahm unb ©nbe führt. ©er 93erfaffer biefeS ^luffageg hat im Sauf ber bergangenen 3nhre

ben 3u

berfchiebene “22Tale ©elegenheit gehabt, biefeS gigantifche “2Berf in 3 u befichtigen.

feinem fjortgangc

©a3

le^te “Rial fah er e8

bergan-

genen §erbft gelegentlich einer bon Steiner perfönlich übernomme-

nen güfjrung einer galten ©ruppe bon Rlenfchen, benen e8 ge 3 eigt ©erben follte. 3m 3ufammenhang bamit traten ihm bor allem brei tiefe

©rlebniffe bor bie ©eele.

fünftlerlfche

bei etnbrechenber

corbia»©empel

©ämmerung in RuS bem

3 ufchritt.

©a3

eine ©ar, al8 er

©irgenti bem fogenannten <£on»

fch©eroerhangenen Qimmel

3 ucfte

Rüg. ©er ganse au2 golbbraunem Rlufdjelfalf gebaute ©empel flammte für eine ©efunbe auf. 3 n blenbenbem ©iefgrün leuchtete baneben ein Rlanbelbaummalb. Rlajeftätifdj rollte ein ein greller

©onner bon fprach hinab

ber ©empelhöhe

su ben

unb benen

©hriftug ergofj Rafiltfa.

Raum

©om

im

fleh

Rüg

3 ur

©rümment

©ar bor ben

3 ©eite ©rlebnisS

RIeeregfüfte hinab. ©er’Äronibe feiner einftigen

Röohnung.

frühchristlichen Rtofaifen in

bon RIonreale. ©ie

tfjronenbe

©a8

“Rabenna

Ruhe be8

au8 bem bämmerig-golbenen fjunfeln bur<h bie er au8 bem bannenben fcfjien

thronenber 'Ruhe

hinaug 3 u©a<hfen in bie ©eltfonnenbe

3eit.

©a8

brüte ©rieb«

nig in gioren 3 a!8 er in früher Rlorgenftunbe in ber menschenleeren ,

Rlebi 3 eerfapelle

3 ©ifchen

ben auf ben ©arfopfjagen ruhenben Rlar«

bem ©ag unb Rlorgenbämmerung unb bem Rbenb 3©iefprache

morgeftalten auf» unb abmanbelnb, ab©ed)felnb mit ber “Rächt, mit ber hielt,

unb ihm bag

“Hlenfchenffiefen in feinem RJefengfern,

formge»

167

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©rnft

Itcfjti

bannt burch ben grojjen AXichelangelo, bor

Aber bag

tieffte

unb

bic erlebenbe Seele trat.

unoergejjlühfte fünftlertfd^c ©rlebnig feineg

Cebeng ©ar ihm bie gigantifche §ol3plaftif in ©ornach in 3“f a ©" menhang mit ber fünftlerifchen ‘perfönlichfeit Aubolf Steinerg. ©er Aerfajfer glaubt baljer nur in gan,3 perfönlichem

Sinne gcrabe öon

bag ©oetfjeanum frönenben Arbeit Steinerg fpredjen 3u

biefer

follen,

©eil ihm jebe anberg geartete Scfiilberung alg nid^t fadjgemäjj er»

3ubor muß

muß.

fdf>einen

©ruppe boraugfdjicfen. ©ie ®eifteg©iffenfd)aft ©icfelung nicht

Sinne

er aber einigeg

fonbern eine im umfaffeubften

©cltbilbnerifchc Angelegenheit,

©in.telneg hierüber

Aber

Stelle borjubringen, ©i'irbe 3u ©eit führen.

Aau

frönenbe unb bollenbenbe ©ruppe

ftellung ber

Alenfchheitgentmicfelung

©ie Atenfchheit

bef inbet

ben

Stopf

taftifchen,

©efahr,

ift

an

biefer

ben ©ornacher

©eltbilbncrifchem Sinne,

in

ihrer

bie

eine fünftlertfche ©ar«

ift

©ntmitfelung

eine ©rtrem

fort©df)rcnb

bie ©cfahr, fi<h über

ift

hinaug ent©icfeln 3u ©ollen, bem Sch©ärmerifdhen, Spljan« ©rbenflü<htigcn 3U bcrfallen. ®ag atibere ©rtrem ift bie

bem Alaterialigmug,

3u berfallen. biefen

in

fi<h

®ag

3©ifchen 3©ct ©jtremen,

biefe

ben Atenfchen unb feine ©nt»

betrachtet

alg eine ifoliertc,

Aotmenbige über

beiben

ber Aerfnöcherung, ber ©rbenfdhtoere

©ie Alenfchheit ift ©jtremen. ©ine

i

n fortttdhrenbein Stampf 3©ifchen

©cltbilbnerifche,

©ine

ber Verführer nach oben,

ßusifer,

©efenhafte Straft

©eltbilbnerifcf)»toefcn»

Ahriman, ber Aerfüfjrer nach unten, ©em AMtbercid) beg ©indn ober beg Anbern gan3 Perfallen müjjtc ber Atenfdf), ©enn hafte Straft

ift

nicht eine britte ©eltbilbnerifch-©e[euhafte Straft

Auggleich ift

in

fefjaffen

tnürbe:

bie Aiefenheit, ©eiche

ber

ASelt*

unb

©er

Alenfchheitgcntffiicflung

Alenfchheitgreprdfentant, über ßit3ifer ift

ber ©eltbilbnerifche

©ie

Aufbau

©hriftuggcftalt,

§ocherhoben

ift

fein h^nbelnber

fein

©eit

biefer

über

Arm.

©r befämpft

nidht,

©hriftug

alg

fiegenb,

bag

©ruppe.

lebenggrojj,

fteht

in ber Alitte.

Abmdrtg gerietet

ift

ASeltbilbnerifch ^anbelnb bertörpert

er fo bie ©leidhgewichtglage ber ASelt in fich er fegnet.

bag Alittlere

be©irft.

unb Ahriman

h^nbclnber Unter Arm.

rechter

ben perföhncitben

Alenfchheitgreprdfcntant, ber ©hriftug,

ben ©leichge©ichtg3uftanb,

er

liebt.

felbft.

fiu3ifer,

©r

flucht nicht,

pou blenbenbem

168

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©teiner unb bie Jtunft

©<ßmer3

getroffen,

©r fann

bie löeltcnliebegmaeßt nießt ertragen,

Slßriman, bon

fammen.

mit serbroeßenen JJlügeln in bie Siefe.

ftür3t

furchtbarer

Quai

©r bergeßt bor ißr. trümmt fieß bor ihr 3u»

erfaßt,

^U^riman, bie SHSeltbcrfnöcßcrung in jeber Jafer bertör*

pernb, 3tbifchen JJelSformationen üegenb, beren fnocßig»ffelettartige

JJortfeßung er gieichfam felber

übergroßen Ohren,

ber ©tirn,

unb gebunben

berftriett

ift,

?leß falter, erftarrtcr ©onnenftraßlen.

Sein

mit

Stopf

fteii

3ebe toallenbe, fruchtenbe ‘2BöIbung erftorben, fraterhaft

Ungeheure

innerlich 3erbreißenb.

enbenbe üBeltflucßt in einer unerhörten Kühnheit ber

bie tragifch

fünftierifchen fopf,

3crflüftct.

Quai auSftoßenb. Cu3ifer umgefehrt. $5 on glühen» 0ein Körper organifcß-pßhfifcß

falte

bem Schmer3

in ein fliehen»

kornartiges, borfpringenbeS ßinn.

Ohr unb

gormfpraeße auSbrücfenb, aI8 ein ©ebübe, baS Sehl* 'Sruftforb

3ufammenfügt unb organifch

in bie Jlügel

3>er Kopf »eieße, maßioS auftoalienbc formen, 0ubftan3 getoorbene, grenscnlofe, in fich feibft ertrinfenbe ©ehnfucht. übergehen

läßt.

I

22tan fchaut auf bie -llhriman»©eftalt

bon

falten, padfenben

Stuge unb

man

©cßauern.

unb man

toirb gefchütteit

‘üUan faßt bie Cu3ifer»©eftalt inä

3®»f<ß en beiben, bie gigantifdf>e ©ruppe im innern ©eßmergewießt ßaltcnb, ©ßriftuS, aber toirb in heiß« *2IebcI gehüllt.

nicht in tßronenber SRuße,

fonbern borfcßreüenb, in ftraßlenber Ciebc

ßanbelnb. SSefrembcnb, »eil als

ptaftifeße fieiftung

unerhört neu,

mag

auf ben erften ‘Jlugenblicf bie mit formbramatiießer 'IBucßt bureßge» füßrtc biefeS

Stfpmmetrie ber rechten

SormgeßeimniS beginnt

unb Hnfen

fteß

©cfidßtSßälftc.

aßnenb 3U

lüften,

»enn man

biefer öinfießt bie ©ruppe alS ©an3eS im ‘JJlobeii in 'Betracßt benn nurauSbem©an3cn fann bie tünftlerifcßc ‘Jlotmenbigfeit 91 ft)mmetrie

empfunben »erben. IDenn ber

‘Jlber

in

3ießt,

biefer

“JZtcnfcßhcitSrepräfentant

bureß auSgießenbe l’icbeSfraft baS innere ©Ieicßge»icßt ber ©rben»

unb

‘JltenfeßßeitSentroicflung

feibft

bie berfueßerifeßen

ßanbelnb bewirft, bann ßat er in

f<ßen

gormgefüßl

baß

fie fieß

bem

mitteilt in ber burdß Steifer

»irften Slfßmmctrie. SBille, aber »eltbilbncrifcßer fieß in ber 0time.

3n

fieß

©jtreme ‘aufgenommen unb mit »eltbüb«

nerifeßer Straft übertounben, fo

©traßlenbe ©anftmut

ben erhobenen Iinfen “Jlmt

flutet

ift

fünftlerifcß-plafti«

unb Ahriman be» SEDille

fon3entriert

ißm entgegengefeßt.

baS ßer3 empor, ber erhobene 169

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©rnft Uebli 21 rm ©ursclt gleicht

am tm

§erjcn, §et3

unb

'21

rm

ftnb mit einer

hinreijjenben plaftifdjen ©ebärbe organifdf) »erbunben.

gujj

gegen ^lF>rimau bor,

fdf>reitet

nod) nicht au8

Man man

bem

3>er redete

l

ift

biefe 23etocgung jur 3tit

“Material heniuSgchoIt.

faßt bie ©injelfieiten biefer ©f)riftu8ge(talt inS 2luge

unb

mit ©cltbilbnerifchem gormgefühl behanbelt

fiitb.

fühlt, bajj fte

Man

bocf>

lägt bie ganje ©eftalt in ihrem fctjmebenbcn ©leic^gewidfjtSber»

f)ältnt8 3ur

©ruppe auf fid) Wirten unb man entpfinbet, bajj fjier Aufgabe 3ur Söfung geftellt ift, bie einen ©eltbüb« unb fomit einen wahrhaft epochalen Sfjarafter trägt.

eine fünftlerifche nerifd)en Stil 2ludf>

wenn

ber “Berfaffer biefeS 2luffaije8 niemals bie fertig

fammengefügte ©ruppe, bie heute nur

311»

in einseinen, ber Söoll»

erft

enbung entgegcngefjenben Seilen, alS ©anseS aber nur im Mobeil 3u fehen ift, miterleben tonnte, fo mürben ihm bie empfangenen Sinbrüde unauSlöfdjlidhe bleiben. SliemalS im Seben wirb

er biefe

erhabene Menfc^fjcitSgeftalt bergeffen, üor beren ftraljlenber Siebe

Meltgcgncr befiegt nieberftür3en. MetnalS biefeS 2lntliti, baS auS ©eltübcrwinbenber Äraft 3ur afpmmetrifc^en gormung ©erben

itjrc

mufjte, burch bie

im eigenen 3nnern für bie 2öelt be3©ungene ©opunb ‘5lF)riman. ©8 gibt ©rlebniffe, unb

pelgegnerfdjaft beS Sujifer toaf>re

löfchen

Äunft ©anbelt auf folgen ©rlebniShöhen, bie nicht ©ieber er-

tonnen unb ber bor©ärt8fd)auenben Seele

faule borangeljen.

Siegerruhe biefer

©er

gried)ifd^e

lerifeften

©er baS

ein foIchcS ©rlebniS

toie eine

©urbe ihm

geuer»

bie tatbolle

Sempel fann auch al§ “Ruine 3uni

tiefen

fünft-

©rlebniS ©erben, aber ber ©ott wohnt nicht mefjr barinnen.

tfironenbe S^riftuS ber Mtfilifa in nod) höherem f rüf)d>riftlicf)e

©ntwidlung mit

Me

Unb

©fjriftuigeftalt.

ShriftuserlebniS böllig

ift

Mage, aber

burd) ben tragifefjen

©ang

ber

anberen Seelenfdjidhten 3ugefd)üttet ©orben.

©irb Michelangelos Stopfung innerlich berblaffen, aber bie

3eit fdjafft geftalt

immer größere ©iftanjen. ©egenüber

empfinbet

man

biefer

Mcufchbeik*

anberS. ©iefer in tatboller Siegerruhe

fcf)rei»

tenbe GljriftuS ©irb niemals bon ber 3eit überholt ©erben, ©eil er

Sein Schreiten ©irb fo fein, bafj MenfchheitSführer ben mittleren “Jöeg ©eift, auS allen ©egen-

lebenb mit ber 3eit gelten ©irb. er als

warten in

alle 3ufünfte.

Unb

biefeS

ift

baS

tieffte fünftlerifche

©rieb»

170

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©teiner unb bi« Äunft ntg,

ba8

btefe in ©eltbilbnerifcßem ©til gefdjaffene ®e}talt

augftrömt

Böenn btcfe ©ruppe ißren ^laß im ©oetßeanum einneßmen ©irb, bann ©Irb fte ben Bau in bem (sinne PoIIenben, bafj fie ißn plaftifd> alg ©an3e8 3um Nuibrucf bringt. ©ie ©ruppe ©ieberßolt aber nicßt ben Bau, fie fteigert feinen Böefenggeßalt unb faßt ißn fo in biefer ©eftaitung 3ufammen.

©urcß ben ©ornacßer neuen Baugebanfen follte ein organifdßer Baugebanfc Berwirflicßung finben, ©onacß fünftlerifi) fo perfaßren ©irb, baß in jebem ein3einen ©liebe bag

©ie

geiftig»fünftlerif<ßc

gansen Baueg 3ur

©anse

Nttttclpunftggruppe

plaftifcßen

ibeell

bringt

borßanbeit bie

ift.

3bee be8

Nnfdßauung. ©ie ©ebanfen, bie Stet»

ner 1888 in feinem Wiener Bortrag „©oetße al8 Klater einer neuen Bftßetif“ alä äftßcttfcße

gorbcrtmg

ßatbcg Nlenfcßenalter

fpäter.

aufgeftellt ßat, Berairflldßt er ein

©r

fcFjnf

im ©oetßeanum mit ber

Nlittelpunftggruppe ein Kunftaerf, bag feine eigene mit ber ©oetße» läßt, ©r fdßuf im ©aßr* ©inne beg B3orte8 ein goctßeanifcßeg Sunft©erf, bag ßlnaufer* ift 3ur tünftlerifcßen ©dßau eineg fünftigen ©erbenben3eitalterg.

fcßen äftßetifcßen ften

Jotberung sufammenflingen

ßoben

3um

tiefftcn

©rlebnig

muß

bcmjenigen bie

fünftlerifcße Sßerfön*

©teinerg ©erben, ber empfunben ßat, ©ie bie ©ornacßer

lUßfelt ffunft

bauernbc ©puren in ber ßeele 3urücfläßt, Cebengfpuren eon

Boroärtgtragenber Kraft, llnb eigentümlicß anttoortet biefeS ©rieb* nig in ber ©rinnerung. BDcnn

man

gefialtenben ©rlebnig 3u bringen

ben ‘Bau a(8 foldßen 3um innern

fusf>t,

bann

ift

eg, alg ob beffen

©tßöpfer oöllig ßinter ißm oerf<f>©inben ©ürbe. ©er

man

in folgern ©rieben brinnenfteßt, feinen

Scßöpfer auftommen. Hmgeteßrt

ift

Bau

läßt,

©ebanfen an

©enn beffen

eg bei ber ©ruppe. ‘Jüan fann

fünftlerifcßen spcrfönlic^fctt ©teinerg im ©rieben nid)t ©leicfoeitig unb tief ergreifen fie bie ©eele. Nlan erlebt ©ruppe fünftlerifcß in unmittelbarem 3ufammenßang mit ißrem ©cßöpfer. Nlan mag bieg für ein nicßt ßierßergeßörenbeg perfön*

Pon ber

fie

trennen,

bie

ließeg

Befenntnig ßalten, ber Berfaffer bringt eg aber Por, ©eil eg

für ißn ein fünftlerifcßeg, nicßt ein perfönlicßeg ©rlebnig ©ar. ift

3ßm

ber Befudß in biefem Btelier tn biefem hoppelten ©inne ein fünft-

lerifcßeg ©reignig pon Cebengbebeutung getoefen. llngefäßr 30 Bien* feßen,

ben oerfeßiebenften Nationalitäten angeßörenb, ßatten

fieß

im

171

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©tcincr unb bie ffunft

anfprudjen eine gefonberte umfaffenbe behaubluttg, ba burd) bie

unb

*2irt

*2Dcife, toie

ber blenfcf)

eröffnen. £jier fann

auf ben

3«m

unb nor allem

ftanb gemacht »irb, böllig neue

Bor allem

fte

bramatifchen

©eg cn»

uniBerfelle §ort3onte

nur im 3nfanmenhang mit bem ©oetheanum

6tü

»elibilbnerifcf)en

biefer

Sramen feenhaft

fjtngo

»iefen »erben.

Sramen taffen im betoujjtfein be8 mobernen 2ttenf<f>cn leuchten, »a8 einft im llr-Sranta ber OTtjfterien gelebt bat. <

Siefe

auf*

gm

ba8 Ceben be8 btenfchen Bon aujjen her eine Sarftellung, fonbcm ba8 btenfchenleben im 3ufammenhang mit bem löelterleben. Ser granbiofe 'lödttjintergrunb, au8 bem F>erau8 SJelt»

llr-Srama fanb

gefaben unb

nic^t

‘32Ienfd)engcicheben bramatifd) ineinanber oerflocf)ten,

fich

3ur fünftlcrifcf)en ©eftaltung formten, Berbunfelte im 3eitenlaufe

unb

löfcf>te fcfjliefelicf)

toieber auf

grunb, er

3n

feinem

fajjte

arbeiten

»irfltchen

fid)

©eftalten

er

eine gan3e

fauftifcf>

<

Jln3abl inbiBibueH

BortoärtS.

'IBie

®eifte8*

©eelen in f<bicffalmä§igem ‘Singen htnan*

fübrt 3ur ‘JDeltBertiefung

3um

ftraljlt

©treben einen getoaltigcn §inter*

e8 in eine einsige ©eftalt, ben „gauft“ 3ufammen.

Berfdjiebener

»iffenfd&aft men(tf)ücf)c

Srama

ben Sramett ©tetnerS

it>m bie gelftentbinbenbe Straft ber ÄatharfiS. fauftifrfjen

Sramen

©teinerS

gän3licb

3n

gan3 au8.

unb mit

©oetfje gab

unb

©eifterleben,

‘JBcltumfaffung, toie

3ur ©eifteSfdbau,

ba8

fie ift

ijtnauf fü^rt

in

biefem

in einer ©ruppe innerlich Berbunbener 'THenfdfen au8 bem

au8 ber bntage, »eiche fi<h au8 ber an ben bramatifchen Vorgängen beteiligten perfonen ergibt, erfennen, baff in biefen Vorgängen eine ©efctjlichfeit »altet, bie nicht fchematifeh, fonbem eine febenSgemäg-organifche ift. 3n Bollen ©rieben f)erau8 bargeftellt. “Klan fann

©ruppen, 3u benen je brei perfonen gehören, gliebern fleh bie an ben bramatifchen Vorgängen beteiligten perfonen 3U einem ©e* ftalten*©hor. 3 n bie Sräger be8 geiftigen ©lementeS, in bie Sräger be8 ©lementeS ber Eingabe, in bie Sräger be8 S3illen3*©lemente8

Bier

unb

in bie Sräger be8 feelifchen

Perfonen

©an3en. ftalt

ift

fchitffalSmäfjig

Sa3

G lernen teä.

eine inbiBibuelle berförperung.

biefe8

3«be

biefer

hanbelnben

hineinBerroobeti in ba8 ©efchehen be8

©efchehen be8 ©an3en finbet in jeber ein3elnen ©e* '223 ie

ein Ur«©eheimnt8 »ebt

berbüibenbe aI8 2eben8fubftan3 im blute ber beteiligten. 175

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5 ruft Rein« ber fjanbelnben “^erfonen

Ueftli

ftcl)t

in einer in fit abgeftloffenen

gebe ift ber (Exponent eineg üöeltgeftefjeng unb ßat einen gewaltigen geiftigen fjintergrunb. ‘TOie im@oetf)ea«

6jiften3 ba. alg

foItf>c

num

bie 'UJanb fünftlerift überirutibcn

ift

unb ba§

llnenblic^feit £)inaußgefüfjrt »irb, fo finb bei

(Erleben in bie

ben ‘Stenften biefer

©ramen bie ©ren3en bon ©eburt unb ©ob übertounben. £jier »irb 3um Hr-^tiänomen beä ©ramatiften Porgcbrungen, 3um menft' licken IBefengfern, ber feine

berßolte

Sinne

©»igfeitgnatur entljüllenb, burt wie»

©rbenleben fit fortenttoidelnb, in »aßrem bramatiften bag 2Deltgeftcf)en alg ‘JKitiianbetnber, a(g ©eftaltenber ‘

in

ßineinOeraoben

©ie ©ramen

ift.

bag

folgen,

gefjt

aut aug ben

©iteln ßerbor, fo auf»

einanber, bafj bag Spätere fit feelenorganift aug Iteraug entroicfelt

unb

jebeg folgcnbe

©rama

bem grüneren

eine fjößere Stufe ber

Seclenenttoidlung für ben gan3en ©eftaltenc^or

barftellt.

©iefe tbenigen 3lnbeutungen toollen nur ein gimoeig fein auf ben »eltbilbneriftett Stil biefer bie

3 eü

©ramen. Sie »erben

überragenben Stopfungen

einft entbeeft

toi e alle

großen,

»erben, iölan »irb

»eite bon ißnen augftrömt, erleben alg bie Ratßarfig beg mobernen Ulenften unb bamit »irb aut bie bra* matifte Runft ißrem eigentliten Urelement auf einer ßößeren Stufe 3urücfgegeben. ©ie ftaffenben üDefengmätte ber 'TBclt fpreten fit bie feelenformcnbe Äraft,

burt biefe ©ramen im tat»irfenben, im toaßren bramatiften Sinn burt ben “Jlienften aug. ©er “Ulenft alg »eltbilbnerifteS BJcfen »irb fünftlerift»bramatift alg ber Rnotcnpunft ber ©nttoicflung empfunben

©amit gelangen

unb

SZDelt

unb

ißrer

erlebt.

Sinne an ißren ‘Mugganggpunft 3urüd. ©ag ©oetßeanum entftanb aug fünftleriften Uottoenbigfeiten. ©ie Ulpfterienbramen erforberten einen eigenen biefe 'Uugfüjfrungen in ge»iffem

alg tünftlerifteg Spratorgan. Uknn biefe ©ramen im ©oetfjeanum 3ur ^Uuffüßrung gelangen, bann »erben in »aßrßaft

'Bau

»cltbilbneriftem Sinne bie

formen beg 'Baueg 3ufammenftimmen mit bem, »ag in if>m ge»ollt unb getoirft »irb. 3 m ©oetßeanum, bag biefen “Barnen alg nütteleuropäifteS ©eiftegmanifeft trägt, »er» ben Runft, 2Diffenftaft unb religiöfeg ©rieben »ieberum 3ufammen» ftrömen burt bie epotale Sat Bubolf Steinerg. “

176

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@tetner tmt>

Pä&agogt?

tote

Don

Sauer

SUcfjael

5UIIc

Bäbagogif

f>at

bie

(ung

bincinjuftellen.

Bubolf

B3enn man

berfucht

Bechenfdhaft ju geben

fief)

©t«in«r

Don ben

mühungen um Gr3iehung8fragen mtb <Er3tehung8mefen

man an

Jfahrhunberte, [o fomrnt

Blan

fiefjt

li<h«n

'-Be-

ber lebten

eine recht merfmürbige ©atfache.

auf ber einen ©eite eine lange Bei he anfefjnlichcr Genfer,

Blan über Blan

melche eifrig

fenbe Btenfd) feiner

merben

Aufgabe,

bemujft ln bi« BtenfchbeitcSentmidf»

ft<h

göttlich

unb man

foll ;

Slofterfchulen,

mie

benen ber heranmach»

bereiten, nach

begabten ©eele angemeffen erjogen

auf ber anbern ©eite au8 mitteialter»

f ief>t

fie

einft

3ur §cran3ucht ber ©eiftlichen

gegrünbet mären, allmählich einen bielgeftalttgen, meitgreifenben ©«hulbetrieb entftehen,

bem

ber aber bon all ben fchönen

B0U3

3u nehmen

fcheint.

8inb mehr ent3iel>en barf, Blänen ber ©enfer menig ober feine e8 nicht ferner, Barnen tft

fid>

fein

Natürlich

mie Beftfllb33l ober £>erbart ein3umenben,

um

an ben

©influjj 3u

erinnern, ben bie ©ebanfen folcher Blänner auf bie ©chulpraftif

gehabt haben.

Bber e8

ift

hoch noch

leichter

*>iel

3U bemeifen,

bah bie beiben ©ntmicflunggrethcn, bie ber päbagogtfchen ©enter unb bie ber allmählichen ©eftaltung ber ©«hulen, nirgenbg ernft* lieh unb auch »tu ungefähr 3ur ©ntfprecf)ung unb ©eefung gelangen, ©ie gelegentlichen Berührungen haben niemals biS an bie B3ur3el

beS

lanbläuftgen

mag

©chulbetriebS

einmal

flar,

beutfehe

BübungSmefen“ befagen

micflung

ift

ein

©ah

in

gereicht.

Blan mache

griebridE)

BaulfenS Buch

roill:

„gür

nur

fi<h

»2>ag

bie gefcf)i<htlich e <£nt*

ber herrfcf>enbe ©efid)t8punft ber: baß baS Bilbungg»

mefen feine ©igenbemegung hat fonbern »on bem großen ber allgemeinen Sulturbemegung beftimmt mirb.“

©a8

©ang

hei&t hoch

177

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;

Uaucr

“iKidjccl

bie Schulen ihre ßcbrinbalte bcn jeweils objefti»

nicht blojj, bajj

borfjanbcnen Kulturgütern entnehmen muffen ©elbftt>erftänblid)feit

ben

späbagogen,

fonbern bafj

fle

baS wäre ein«

ihre innere Haltung nicht

au&erpäbagogtfcben

bielmebr

Urfad>en

3U

Der«

banfen haben. ©ie alten Sprachen fanben bei Cutter ©nabe „um beS ©Dangelii willen“; bie ‘Ritterafabemien beS bunbcrtS treiben fjranjöftfdb unb ©eograpbie

18.

17.,

3 a b r"

©epflogen«

f)öfifd)en

beiten 3 ubienft; bie fianbfinber bütfen nur baS Ullernötigfte lernen, „fonft laufen

fie in bie ©täbte

»erben“ (Sriebrid) ber

©rofje).

im Verlauf beS

tt

3

19.

geworben, ber braucht fächer ftnb.

t

o

UJer etwa geneigt toäre

b r bunbertS

baS

fei

alleä

3u

fo

»aS

glauben,

burd>auS anberS

nur bie ©eburtSbriefe ber Unterrichts-

fid>

an 3 ufef>en, bie ben beut* beftebenben Schulen toefentlicb ©ie “Päbagogen b a &en am wenigften ‘Pate geftanben.

Unb

©

unb »ollen ©efretärS unb

f f

bie Schulen toollen benn au<b beute no<b 3 uerft ihren an baS Kinb beranbringen. ‘JDarum fcE^ä^t man bie Ulittel-

alS bie Sebrer ber ©runbf<bulen? Ularum man, bafj »iele fiebrer, ftatt mit ben ©cbülern auf 3 ufteigen, immer an ber gleichen Klaffe unterrichten? 'Ukgen beS Sehrfcbullebrer höher ein

bulbet

©cbleiermacber

ftoffS.

UuSbilbung unb

erftrcbt

ben

für

alS bie Uufforberung HUfeleiftung 3 u einer

trgenbwie wahr,

ift

Uucb

freien

inbioibuelle

ift

Siebte befiniert

©elbftänbtgfeit;

UuSbrucf

ber

berrfebt

Uber Uetriebfamfeit ftrielle

3 ur

3 »eiten geiftigen

amtäbemb eS

3ögling bie

bie £jineinbtlbunq in bie flttlüben ©emeinfcbaften

Herbart ©barafterftärfe ber ©ittlidjfett.

©r 3 iebung

Hegel

alS bie

©eburt. ©inb unfere ©cbulen foldjer

Uicbtgebanfen?

ungeheure Uetriebfamfelt

<£S

im ©cbullanbe.

noch nid>t ‘päbagogif, fo wenig ber inbu»

§ocbgang unferer SBorfrieggjeü febon Kultur gewefen ift. unge 3äblten, einanber oerbrängenben spatentoorfdjläge,

bie

bureb welche halb erlebigt

werben

blefeS

fall,

halb feneS Sad) bequemer unb rafeber

ftnb feine späbagogif,

©aS fommt unb

gebt

tn ben ©cbulen wie bie Dielen neuen Heilmittel in ber Utebi 3 in

unb

an bem großen, flaffenben U3iberfprud> boebgefinnten päbagogifcben ©beorie unb einer banb»

Derrät bamit nur, baj}

3Wifcben einer toerfifcb

auSgeübten ^3rajtS

Ob man

Dielleicbt nicht

nicht

genüge

gerüttelt tb

um

tft.

blefen UJtberfprudj weif}?

178

DigitizedJiy


Steiner unb

bie

^öbagogif

man um ihn. Kein getotffenbafter £ebrer, ber ihn nicht »enigftenS fühlt. 3 n ber ^Jein ber Unerfüllbarfeit feiner RerufSaufgabe. 3 n ben 3©eifeln an ficf> feibft unb feinem Talent Rllerbingg

3um

toeifj

C£rjie!)er.

man’8

fad> f>at

ba8

warum

2t ber

man

behebt

ihn nicf)t?

Hunbert-

“SDenn alle “ipflicbttreue unb aller (Eifer

berfucht.

be8 UngenügenS

<&efüf>l

ber

Schularbeit

befeitigen

nid>t

tonnten, mufcte fo mancher bat)in getrieben werben t>on allen “Ber*

befferungen (Sanjen, bon

3u

im Kleinen ©raub au8,

fd)on gefeben!

“IDiebiele

icb felber nicht fd)on

leben

abjufeljen,

um

einmal

©djule im

bie

in ihrem eigentlichen Riefen in fjrage

Schulreformen bat

“JBiebiele

ftellen.

nicf>t

©eutfcblanb

allein

Rnläufe 3U grünbltcben Rnberungen habe

in ben brei 3abr3ebnten, bie

bem Schul*

icf>

erlebt 3(b fab bie £anbcr3lebungebetme mit 3 <*> fab bie Kunft mit Selben* Schule angeforbert. Rugenbllcflich lautet ba8 Schlag-

3ugeböre,

l

©läubigfeit begrünben.

tbirflicher

fcbaft für bie

3mmer ©iebct follen enblidb auch ba§ §er3 Sinne unb bie fjanb unb ber SBille 3U ihrem 'Rechte ©ie (Entmutigung, bie ben “Reformern au8 ihren Rer»

wort RrbeitSfchule.

unb

bie

gelangen,

fu<hen entfprungen

bat

bielleicht

fidb

toirb fich nicht nadbrecbnen laffen.

ift,

heimlich 3ur

be8

Uner3lebli<hfett

©barafterS

wenigftenS an ber Schul* unb Rlaffene^iebung

ob

fich

nur bie <£in3elnen, burch

nach bem boshaften biel

Rlancber

Rleinung Schopenhauers bon ber belehrt. Unb mancher bat hoch

©elb 3u Rlenfchen bilben“

Heften.

Ru8

eigener bitterer (Er-

fahrung unb au8 bertrauter 3tniefpracbe mit bielen ßebrern ich,

fie

treib

Reformen bie (Erfüllung ber tn gefegten Hoffnungen gebracht bat. ©er ©runb, tnarum fie l>afe

(£8

ber

leine

fchelterten,

blieb

bung

bisherigen

mir lange berborgen.

Heute febe

ich

ihn.

fann niematib feine ©ebanfen auSbrücfen in einer Spraye,

bon ber er nur

“Jöörterbud), nicht aber RSortbtegung

Unb niemanb

fennt.

umfeften in

an

aI8

ber3tneifelt,

bie allgegentoärtigen gofmeifter,

RafebotnS alfo „nur bie “Reichen für

2Dort

päbagogifcheS

3ureichenber

gebricht,

aber biS

nicht

jeftt

bie

päbagogtfche

RJiffenfchaft

Können, päbagogifche Kunft, bem

©rfenntniS

Rntbropologie

la.tn

unb Saftbil*

be8

“Rlettfchen,

an

einer

e3

wirtlichen

©iefe 3ureicf)enbe Rntbropologie bat e8

gegeben.

179

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Sauer

•Jltidjacl

Unfer 3eitalter

3m Sahmen Slenfchen

ift

mit

auf feine Aaturnnffenfchaft.

man

biefer SatunDiffenfchaft hat

ftubiert.

djenbe Anatomie.

unb bennoch

ftecft

Skrfen

tn

©lücflichfte

Sucher

toie

©rfinbung in ber

fruchtbaren

äufjerft

folcfje

totr

»iel

Antljropogenie

Pom

toirflid)

Unb

heute ln allen gönnen.

grage abhanben gefommen: gutoiefern

ift

angefochtenen

Setradjten

fte

ber Slenfch Sier ?

baburdh

ber Ulenfdh

ift

Aber

£jaedel8.

OTenfcfjen?

ihn nicht »ielmehr nur 30 ologifch ? »3n®iefern

ba8 fragen

natürlich auch ben

£jinficf)t. ©hr« ©egenbaur8 Aerglci*

jeber naturiciffenfc^aftlic^en

furchtgebietenbe Arbett

fprechen

{toij

SRcct>t

un3

ift

bie

im toahren

Sinn be8 SSorteg Ulenfd) ?* (Steiner, Stuttg. Sortr. S>ie ©rjtehung unb ber Unterricht gegenüber ber Skltlage ber ©egentoart). ^Han hat auch bie Sitten unb ©ebräuche aller Sölfer ber Grbe gc:

fammelt, Selbftnerftänblicf),

man

fammelt ja hoch auch ^Mineralien

unb Safer. 'Ulan hui eine 'Anthropologie bem Samen nach- Aid)t im Sinn be8 griechlfihen S3ortftamme8. Unb nicht im Sinn ber inneren Sebürfniffe unferer geit unb im befonberen ber ^äbagogif. greilich, ein ©lement«jfte8 beffen, t»a8

anftalten gelernt tourbe,* rtoar ber

al8

3 toeite

ber

päbagogtfchen.

3 ur 3 lel 3 eigenben ©tl>tf

hin 3 ufommen

§ier toar alfo hoch ba8 ben

müffe bie toegtoeifenbdi ^fh^ogie. Cehrern unentbehrliche

auf ben Cehrerbilbungg*

Sah, baß

©runbtoiffenfehaften

Stüd Anthropologie

be 3 clchnet, nicht ®al>r?

Eetber bebeutete aber, auch’ biefe “pfbhologie nur einiges Slaterlal 3

u

einer AnthropologietÜntb- nicht mehr.

©inigeS

recht

unbebeu*

tenbeS Statertal foga»; J?gticT$lthsir' braun ober grau gebunbenen :

Stnn,

<

Pft)chologlebüchern h<*fte bc^AOorfc Seele ja feincStoegS ben

ben ber ungelehrte fchli<ht»"iW«Äf<hft rö<unlt »erbinbet. Auch «i<ht einen reicheren,

t»ie

meöl ooa.etnfet .etujbringlichen gorfdjung »ohl

möcfjte. jfott&ertt cirom biel inneren. Seim Stubium Sucher merftetviudn mir. Serfenitberang, baß gr. A. l'ange

ertoarten biefer

feinen

AuSbrud c;^Jfr|^ot8git"dhnt(i©eel^.'gamicht

hatte

unb

bafcc'fmempciinah -Irfen- iriht- eigentlich

ein AHffen

»om

Ulenfchen,

fonbcwfci^latuitgafchsv.'fuhfte. o'Afojbei;

man

»er-

al8

SKh

geprägt

»öllig

UUdfc|en nicht lenthüllen, fottbern »erbergen mühtenji^SlaubtechcaititoirfHth; ba^biefSenntniS f olcfjer ,unb im Sfbchologie für ben Serfehr »on Slenfcf^an- Aftüfd) fannte, baff fdtcha:üSefetjb

180

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r Steiner unb

©runbe genommen

alleg

ift

bic

Aäbagogif

Unterrichten

ein Spe3ialfall beg menf<hli<h®n Aerfehrg“

93 afel)

Unfere

geworben fie

unb Stieben |a nur (Steiner, ^äb. 8 uro

eine §ilfe bebeuten tonnte?

3e*

(

nt) nt

big

garnidf)t,

3u welchem

©rab

Sie glaubt tounbcrbar im Äonfreten ju

ift.

fie

abftraft

ftehen,

phpftologifche ober gar experimentelle ‘•pfgchologie treibt,

fommt weit

fie

auffcrftanbe

bie Aefultate biefer natur©iffenf<fjaftlt<f>en

ift,

©if3tpltnen nur im geringften 3ufammeti3uf hauen mit

mit bem lebenbigcn Alenfdf>en.

“Jlerbenfhftem

ift

nicht

bem ©an3en,

©ie fdjeut unb ocrfefjmt bie geAber ein Aaumftamm ober ba§

bantlich-begriffltche Abftraftion.

minber eine Abftraftion »ie ein

©oetfjeg ©eifteghaltung

Aegriff.

wenn unb

über bie tümmerticfjften Abftrafttonen tjinauä,

hoch nicht

toie

F>ätte,

leblofer

für Diele anbere ©e»

biete,

auch für bag ber ipfpchologie Dorbiibiich bleiben müffen. ©er

A3 eg,

auf

für bie

bem ©oethe bie Urpflan3e fanb, hätte fidt) recht wof>l auch ©rforfhung beg ‘JUenfctjen gebrauchen laffen. ©ann wären

©ann

wir früher 3u einer brauchbaren Anthropologie gefommen.

wäre ung bag ©pesialiftentum gewiff

©ann wäre “ilnfchauung

auf

jebem

in

glitten,

©ann wäre

ihrer

©cf) ritt

für bie e§ hoch befonberg

fo

aber

auch bie ipfpchologie, ber hoch wahrlich eine geiftigc

wieber

fäjjen ber

nicht erfpart geblieben,

bem (ebenblgen ©an3en bewahrt,

eg hätte feine Aerbinbung mtt

gilt,

Jorfhung nahe

gelegt

fiebcnbtgeg 3u begreifen, nicht

mechanlftifch-materialiftifche

Aorjtellungggleife

ift,

Immer auäge*

aber auch bie ßluft 3 Wifchen ben wahren ©runb»

großen ^äbagogen unb ben ©chutgepflogenf>eiten

lange unüberbrüdt geblieben,

nicht

©aff alle Schulreformen bisher

weit hinter ihren (Erwartungen 3urücf bleiben mufften, baß

immer

Don neuem in fhon Derfucfjter ober neu auSgebachter ©chulnot behoben werben wollte unb hoch alle aufge» wanbte “Blühe immer wieber Dergeblich war bag lag an bem wieber

EEÖeifc bie

ßharafter unferer “^fgchologie, lichen

Anthropologie.

am

fehlen einer wirt-

alle

Schulreformen 3um

wirtliche

Anthropologie aug

bag lag

Solange mufften

Scheitern Derurteilt fein,

big

biefe

wahrhaft ©oethefcher ©eiftegart h«raug gefchaffen war. Unb barin gerabe befteht bie für bie Aäbagogif unabfchäfcbar groffe Aebeu* tung ber geiftegwtffenfchaftllchen

Cebengarbeit

Aubolf

©teinerg.

181

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SUcgacl Sauer Steiner

in jungen

ift

3 agren

ju e^iegen, ber berettS

im

elften

»eit 3urücfgeblteben »ar, bag

geiftig fo

3 agre

oerbäcgtigt

fprecgeit.

(£8

ift

fdgliegen,

3U3urccf)ncn

fei.

SuS

3 agren

»eit 3u förbern, bag eg alleg

intereffant, aber

Sin anbereS alS blog

tft

eg, fie

©eifteSwiffenfdgaft

Stiegern »erben fönnen. Stelnerg »irb ba3u imftanbe fein.

ift

»irflidgen

natürlich

mcgr

al 8

bloge Sntgropologie.

in igren Sonfeguensen fo umfaffenb, bag jebeg Stüdf UBelt»

betracgtung, ja jeglicgeg CebenSteilgebict burcg

Sber

»eil

fie

in ge»iffem

Sinn

orientierten Saturunffcnfcgaft

ber SJeltanfcgauunggblid.

primat 3uerfennen. Sie Born

ogne Sebeutung

felber er3iegen

Anleitung unb SJegmeifung ben bielen 3u geben, bag

3)le ©eiftc 8 »iffenf<gaft

ift

fo

biefcm merftoürbigen ©r3iegunggerfolg

aug Scgulgaltern ebenfalls 3u

Sie

ber

bag Steiner ben »enigen geborenen ©rsiegent

Sag Ȋre bann

für bie ^päbagogif. foldge

[id>

tgn beg CügenS

Steiner gelungen, nicgt nur bag Rinb auf3u»

»eden, fonbem in »enigen

man

»eigerte

in franfgafter Starrfinnigfeit nocg irgenb ein 'TDort

Serfäumte nadggolte. fönnte

ob»ogl

er,

ftegenb, nocg feinerlet Scgulfenntniffc befag.

3 u ber 3eit, alg Steiner bie ©Biegung übernahm, 3unge augerbem feit SSodgen fcgon — man gatte 3U

Sehen

fjauölegrer in ‘JDien ge»efen.

normal oeranlagten Änaben batte er einen Bterten jungen

brei

SHnb, ben

fcglieglidg

“IDinb

ift,

Sie

mug bem

nacg

burdg

fie

»irb.

gleicgfam

Subtileren ben £cben3*

mug ben Stein Bon ber Bon ber SJärmc unb fo

ben gan3en ©eltenbau

SriftoteleS

fie befrudgtet

ber ©egenpol ber materialiftifcg fo berfegrt ficg

bem

“©eile, bie tief

tiefer

fcgönen

©eile ginein

©ort beg

burcg baS ©öttlicgc »ie ben Cicbenben burcg bag

©cliebte bewegen Iaffen. einer llberfdgau ber

Unb

gerabe baburcg

rüdft ber

Stenfcg bei

Singe gan3 anbcrS in ben ©ittclpunft ber §eute möigte man ben ©etft aug

©rflärung unb be8 SerftegenS.

ber Staterie, ben Stenggcn aug

bem

Säer, ba§ Seelenleben beg

©enfegen aug bem Seelenleben beg Slffen »irb bag

alleg,

»ill

man

»irflicg

begreiflieg madgen.

©an

3u ‘Kanbe fommen, in ber S!at

umfegren muffen. SIS eine ©elterflärung Bon innen gerauS, alg eine ©rflärung ber Satur Born ©enfegen ger fann man bie ©eifteg»iffenfegaft

ber £age,

Steinerg anfpreegen. lebenbige

Unb

beggalb gerabe

ift

fie

in

©cnfcgcnfunbc, »irfliege Sntgropologie 3U

182

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0tcincr unb

Unb

begrünben. »eifen,

auf

beSßalb

benen bie

Räbagogif

btc

gerat« Dermag

in

ftiller

aucß bie RJege 3U

fie

3 nnerlicf)feü

IntuttiD

erfaßten

©runbfäße einer ^ob>cn päbagogifcßen Sßeorie in baS Sage»erf ber ©djuleit »irflicß ßerabgetragen »erben fönnen.

Sie

Räbagogif unmittelbar angeßenbe ©cßrift ©teinerS

erfte bie

ben Sitel: Sie ©rjießung beS StinbcS Do nt ©eficßtSpunfte

trägt

Sie Rebeutfamfeit

ber ©eifteSttiffenfcßaft.

allem barin, baß

3um

Riale bie

erften

3ug

biefer ©cßrift liegt oor

feelifcß-geiftige

unb

leiblicß-

RinbeS in ihrem großen gefcbloffenen

förperlicße fint»icflung beS

befdbrieben toirb.

Seßrer fennt bie alte S^rberung: Unterrichte naturgemäß,

3 eber

Rber er fann biefer Sorberung nicht S oI 9 e leiften, folange er im Unflaren über bie allmähliche (Entfaltung ber finb*

finbgemäß!

Ratur, ber finblidßen ©eele beiaffen

liehen

beit franfen

bie

»eniger alS

'Sin biefer

Unflar*

mehr unb nicht bisherigen £eßrpläne, ©cßon für Reftalo33i

reftloS alle

ruhte bie Stunft ,

ift.

Rreper mächtig ehtfeßenbe Stinberforfcßung

feit

bat baran nichts ©ntfcßeibenbeS geänbert

beS Unterrichts

mäßigfeit unb Harmonie ber

„»efenttieß

nicht

auf ber RerßältntS*

bem Rinb ein3uprägenben ©inbrüefe

mit bem beftünmten ©rab feiner entuncfelten ißn „notmenbig in ben ©inbrüefen, bie

Straft“.

bem Rinbe

©S gab

burch ben

für

Um»

»erben müffen, eine “Reihenfolge, bereu Rnfang mit bem Einfang unb Sortfcßritt ber 3u ent»lcfeltt*

terrießt beigebra<ht

unb

Sortfcßritt

ben

Strafte

unb

biele

beS RinbeS genau ©cßritt halten

man fo

biefe

Silber “^3eftalo33i

Reihenfolge Dergeblkß gefueßt.

RJenn

et»a bie Sorberung beS naturgemäßen UnterricßtS burdß bie

Regel

„Rom

sum ©cß»ereren* ergäbt glauben moeßte, Anleitung 3um “probieren, aber fein RHffcn.

Seichteren

»ar baS »oßl

SaS

foll“.

anbere naeß ißm haben biefe RerßältniSmäßigfeit Der*

gebenS angeftrebt unb

eine

Rrinjlp ber fon3entrifcßen

Streife,

»onaeß berfelbe ©toff »äß-

renb ber ©cßul3eit mehrfach unb jebeSmal mit gefteigerten bureßlaufen

fprücßen Saften,

©eiftooller

»irb,

unb

ift

eine

Rn*

Rermeifung auf ebcnfolcßeS

einbrlnglicßer

ift

getoiß

bie Sßeorie ber

an bie ber Rame 3Wer bor allem ge* Rber »enn man aueß bie ©tillofigfelt überfeßen »ollte,

fulturßiftorifcßen ©tufen,

fnüpft

ift.

183

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<

auf baS

3 c * ta

abenteuer beS 18

'Sauer

folgen ju laffen,

3 at>rf>urü5 crtg,

.

U nooreingenommenen

febem

bei

32Ti<f>acI

&er Rldrcßen ben Robinfon, biefeS RerftanbeS*

^ tcr

bie

Rleitiung

fo

muß

boeß

große Rertoun«

berung erregen, baß bie angebüeße finblüße RMeberßolung ber turgefcßtcßtlußen fintoidflung ber Rlenfdßßeit ©ie in einer gogifeßer prdftabtllerter ad)t

gaßre ber

Harmonie auSgerecßnet in

SöoIfSfcfjuIielt falten foil.

Rnwenbung

liegt, ift ßier nießt

ber Ort

— gegen

beS gaedelfcßeu Riogenetifcßen ©efeßeS auf bie

embrßonate ©ntBicflung beS Rlenftßen fagt).

Irrtum auf3U3cigen,

Raralletfeßung finbltdßer unb menfdßßeitüdßer ©eelen*

toeießer ber

entioidlung überhaupt 3ugrunbe bie

(S>en

ful-

Rrt päba-

bie fieben ober

bamit jeboeß nicßtS ge»

ift

©erabe bie »ulturjtufentßeorie, bie

ja in in ber ißauptfaeße

für bie ©emlnarfcßulen ber Uniberfitdt gena unb ©oßl aueß für maneßen vet bort gebilbeten Ceßrer ßeute noeß audj praftifeße ©el« tung befißt, ift ein birefter Releg für bie allgemeine pfpdßologifcße Rnfidßerßeit unb ltn©lffenßett in Re3ug auf bie allmäßUcße ©nt*

faltung bc 8 finblicßen

RJefenS.

©tcinerS ertoäßnte ©dßrift tttrb

®enn niemanb,

biefe Hnficßerßett entließ befeitigen.

ge3eid)neten naeßgeßt,

©ang

ffiirb

fieß

R3 aßrßeit

ber

benben Rlenfcßen, ©ie ©telner 3>rei

folcßer

Rrt

fie barftellt,

ent3ießen fönnen,

©tufen in ber ©nt©lc!lung bc§ 3u feiner Rlünbtgfeit fudßt ber

3u gewinnen: 3>ur<ß

eigenes

bem bartn

ber ßntfalhmgSftufen beS ©er*

ßeran©adßfenben Rlenfcßen unterfeßeibet ©feiner. feßiebener

ber

ber S?inbeSent©idflung mit innerer Rnteilnaßme

gn

breifaeß ber-

©erbenbe Rlenfcß fein RerßältntS 3ur RJelt

Radßaßmung,

bureß

Racßfolge,

bureß

Ilrteil.

S>aß bie

Radßaßmung

tn ber erften Stinbßeit eine große Rolle

3 ßre gan3e Relcßweite unb ißren ©ar ber ®eifte 8 ©tffenf<ßaft borbeßaiten. Ruf* Rußerungen ber Racßaßmung finb eS, toenn baS &tnb unter ben Sifcß frieeßt unb bellt ober ©enn eS bie Rrille ber ©roßmutter auffeßt unb inS Rucß gueft. Ruf eine biel ßeimlidßere unb innigere Rkife boll3ießen fitß unter ber Radß* aßmung ungleicß ©tdßtigere SHnge. RHe ©ir, ©enn toir tn einen fplelt,

ift

eine Rinfen©aßrßeit.

Xlrfprung auf3U3eigen, fdlltgfte,

gotßifcßen

ni(ßt

®om

toießtigfte

ober in einen feßönen §o<ß©alb eintreten, et©aS

Bie ein Rufgerldßtettoerben erfaßren,

fo

©trb baS fletne Stinb bureß

184

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©tetner unb btc 'JSäbagogif

all<8,

mag

eS

Umgebung maf>rnimmt, big inS innere, ©S mürbe nie fpred>en lernen, menn

feiner

in.

big inS Organifdje bcmegt.

e2

nicht Idngft, ehe

mag Ujm

felbft bie erften ©pred)t>crfud)«

macht, bet bem,

bie Btutter t>orplaufd)t, feine ©prad)mert3euge

fd>roängen.

leife

mit-

3>er ©rmacfjfene lernt einfach gemiffe fcfjmierige Saute

einer fremben Sprache, sunt Beifpiel beS Buffifdjen, beSfjalb nid>t

mehr richtig, meil er nicht mehr 3ubören tann mie bag Kinb. Ulan fann baS nadja^menbe BerbältniS beS KinbeS 3ur Umgebung garniert

genug benfen.

folgenfcfjmer

Uid)t bloß bie Saute ergreifen

baS Äinb. 0er 3ont, ber auS einer Bebe

fllngt, bie

©üte, melcbe

baS 3uf)örenbe Kinb gerabe3u für bie unb ©üte. 5>te intimfte intelleftuelle unb mora»

bie BSorte fügt, btfponieren

3ufunft 3U lifdje

3°m

©truftur beS Finblidyen OrganiSmuS mirb auf biefer ©tufe

ben Vorgängen in ber Umgebung entfprcef>enb umgebilbet. fttnb biefeS Blterg

ift

mit bem eS ing Seben

eine

unb

bte Kräfte, bie

Ummeg

über bie ©inne 3ur heimlichen unb offenen

Bachabmung aufgerufen unb

oerroanbeln, meil eS

nadjafjmenb bie innere ©eftalt beS KinbeS

finb,

an feinem Selbe

®ie t>ertrauenben BtlbeFräfte

bauen, »ölltg alS ©inbeit mirfen.

merben auf bem

0aS

©an3beit, bag baS Bertrauen,

foldf)e

blief t,

Bübefräfte

felber.

B3ie ein fid)tbarer Bbfdblufj biefer unfehlbaren unb tnftinftiben

Organgeftaltung erfd)eint

um

Bbftofjen beS ‘Ulildjgebiffeg

gähne. “Bon biefem abgelöft biefer

ab mirb bie ‘Jladjabmung langfam

non ber Uadbfolge. Big 3um neunten Sabr ungefähr bauert

mblöfunggpro3efj.

tjebbel er3äblt

auS

Sann

bie

tritt

3eüen

»bte gülbnen

blauen §tmmelgfaal* mieberbolt bor

er plöblid) unter ftarfen

Bachfolge

rein

berbor.

mie er tm Bette liegenb bie

biefer BlterSftufe,

in ber Klippfdjule gelernten

am

baS fed>fte, fiebente SebenSjaljr baS unb baS £jert>orbre<hen ber bleibenben

3 e itpunft

fich

©temlein prangen her fagte unb mie

©lüdSgefüblen bie Schönheit

biefer

Berfe

empfanb. Blan halte sufammen baS Bilb eineg BStegenfinbeS, bag mie bezaubert in bie Entflamme

ftarrt,

big fünfjährigen, mie eS mit großen

ober bag

Bugen

Büb

eines Bier-

jebe Btiene

unb ©efte

beS neuen Spielgefährten einfaugt, mit bem Fleinen nur menige

im Bette liegenb froh ein betrachtet. ®ort baS Kinb gan3 ft ellteg

Sabre älteren ßebbel, ber tm

innerlich

Borge

f inftem

185

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l

Ktid>ael ‘Sauer

®egen»art, bag ‘Bordellen »ie an bie Umwelt behaftet.

ftnnltd^e

§icr «in Se»uf}tfein 8 inhalt bon ber äußeren

bem 3 nn«rn

Umwelt.

ber

organgeftaltenb

fiebenten gafjr

'BorfteKungen,

Seelifchcn.

unb eigener

auffteigenb, mit freier

über ben ©efdjebniffen

getoirft

borfjer

bie

Sie

‘JDelt

abgelöft,

au8

Se»egli<f)feit gegen»

haben,

geftalten

unb

entftanben

bem jefft im

bie bor

fträfte,

3 errannen,

Bur an gan 3 wenige befonbere (Erlebniffe bor bem 3 a f) n®ec^fel fönnen mir un 8 erinnern. Ungewöhnltdh ftarfe ©emütSbewegungen müffen in biefen frühen 3af>rcn ba 8 füibltche 3<*> aufrühren, (nenn (Ertn(»erben

3U

fetjt

bauernben

nerung§mög[ici)feit entfielen

(Erinnerungen umgebitbet.

foll. *)

bem 3 a ntr, ccE)fet müffen barum »eij}, ©e»

’SIad)

?>

gewifj auch, meijr al3 bie lanbläufige 'ipfhchologte

fühle mitfpielen, loenn

bann

boll 3 ief)t fich

fo

©rinnerungen gefd>affcn »erben; aber bag Ieid)t unb unge 3 »ungen unb forglog, bajj

»ir garniert baran benfen fönnen, ben ©ebäd)tnt 8 f<hah biefer fpä> tcren 3 ahr« nodf> 3 ahlenmäßig 3 u inoentarifieren. Glicht mef>r

ba 8 Sinb

ttad>af)menb bloß »erfjält

f icf>

bie (Erttadfjfenen laffen

Ceben unb

fc^etn

if>r

biefer

Sun

nicf>t

6 tufe. ailetn

<E 8

bom

merft,

klugen*

unb Sugenblicf, fonbem bon ©rünben einer innerlichen BOelt

beftimmen.

Unb

ein

Bachbilbcntoollen

biefer

innerlichen

IDelt

nun an. B>ag bie unb gut halten, »ill

ber (Erwachfenen hebt in ber Seele be 8 ÄinbeS Ulenfchen, bie e 8 liebt

unb

berefjrt, für recht

eigenen Seele für recht unb gut gelten laffen. ©cliebte ihm 3 ur felbftberftänblidhen Autorität. Böenn ©r 3 ieher immer 3 u forbem gewohnt »aren, bie Äinber müßten

e 8 in ber

Blenfdf>cn »erben bie

gehorchen, fo bürften

fic

nicht bergeffen,

benSalterS auS einem natürlichen

»ill.

3n

ber

3 «it

3 »ifchen

fünf 3 ehnten 3al» hat ba§ greift fte auf,

ba,

»o

für fein

bem

baß ba§

©runb

8 inb SebürfniS

Süitb biefeä Ce»

feines ‘JBcfenS gehorchen

fechften fiebenten

unb

bier 3 ehnten

nach Autorität.

Unb

e8

»ie eine ranfenbe Bflanse ben Stab ergreift, überall

eg lieben unb berehren fann.

gau 3 eg Ceben

etnbüjjt,

Söag ein Äinb biefer Stufe »enn feinem Verlangen 3 u lieben unb

Steine bermutlid) frübeftv (Erinnerung toar ein ©ang ing Sacbbargebem mid) ein böier ©änferid) ing Sein bi§ nnb nicht eher loöliefj, big ein Staun 3 uf)ilfe fam. ffatte mief) ber ©änferid) in entfeßlicbcn Sdjrecfen ge* ftürjt, fo warf mid) berSnblicf beg mit bod)gefd)toungen<in ©leden nat)cnbcn iremben Stanneg eg war ein Sjaufierer, ringgum mtt Slechgefchirren begar in bie §50e ber ©d) reden. hängt *)

höft, bei

186

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©Itiner unb bie Bäbagogif

unb Gefinnungen beg anbern in fich ©enn eg baburch in feiner

liebenb bic Slnfcßauungen nacf)3uleben

Gelegenheit ©irb,

leine

©erbenben inneren SDelt jahrelang h alt « unb rühtungglog bleiben muh, bae ift nicht abjufehen. SÖte eg nicht augjufagen ift, ©ag ein treuer ßehrer in ba§ ©ülig erfdhloffene, anfhmiegfame, nach» folgeberette, buchftäblich mitfühlenbe

bengjaßre 3U pflan3cn bermag. 3ieherifcher

Becinfluffung

ift

f

Gemüt

beg Kinbeg biefer ße«

Gie ^töglidhteit allergrößter

er»

pater niemalg toieber fo unmittelbar

gegeben.

Gag

felbftänbige

anfangg noch

ftarf

Urteilen

feßt

inbem eg

allmählich ein,

an ben Beßrer anlehnt,

um

bag 3©ölfte

fich

3Qh r

-

Ger junge Blenfcß er©acßt bamit 3ugleich 3um ‘?krfönli<hfeitggefühl. Sin ‘JDUlengartigeg offenbart fich. Kräfte, ble big bahin innerlich im Blenfd)enförper alg ©ee!ifch»Geiftigeg ge©irft unb bie SDachgtumgoerhältniffe beg tinbüdhen Organigmug geregelt hüben, befreien Unabroeigbar brängt eg hcrbor mit ber

fich

3u ihrer eigentlichen Geftalt alg SBillengfräfte im felbftänbigen

im Berfönlichfeitggefühl, im felbftänbigen BJillengbrang.

Urteil,

Gine ähnliche Bemanblung ber

Gefchlecf)tgreife.

liegt hier

bor ©ie in ber Bertoanblung

nachahmenb gcftaltenben Kräfte 3ur

freien Gebanfenfraft.

©ag ba

innerlich feinen Slbfcßluß finbet in ber Steifung

Urteil,

bag ©irb nach außen

ben fdjönften

pft)cf>ologif<hen

fichtbar

“Beobachtungen, bie

©ag Steiner

ben, gehört für mich bag,

3um

in biefem

je

Unb

eigenen

in ber Gefdjlechtgreife.

gemacht

3“ ffiur«

3 ufammenhang

alg bag §ineinfcf)ießen beg BHlleng in bie Sprache fchilbert. (Bäb.

Kurg Bafel. Buch Stuttg. Bortrag: Gie Gr3iehung unb ber Unterricht uj©.) Gag tlelnc Kinb träumt fich a Ing ßeben unb nimmt träumenben 3 u ta nb bereitg bie Sprache auf. BJirflich 3U eigen ©irb btc erft nur nachahmenb übernommene bann, ©enn fie Bon ben frei ©erbenben felbftänbigen BJillengfräften ergriffen i

in biefem

©irb.

BUt

f

ber Gefdjlechtöreife ©irb bie bloß nachgeahmte Sprache

abgeftoßen sugunften ber eigenen, ©ie um bag 3aßr bag Blild)gebiß abgeftoßen ©urbe 3ugunften ber blei» benben 3äßne. Blerftpürbig genug ift biefer "Übergang bei ben Knaben bei ben Bläbchen äußert er fidf) in anberer Slrt geroiffermaßen

fiebente

mit einem ©timntffiechfel berbunben.

187

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Stidiacl ‘Sauer

TOer ju 6<hrttt

nen

fel)en

oermag, bem wirb ba8 Sinbe8wefen, ba8 ben

au8 ber Hachahmung unter ber Sbhängigfeit bon ben ©ineigenen innerlich beweglichen ©ebäcf>tnig- unb ©ebanfen*

3 ur

Hnb

welt eoUjogen bat, al8 burdjauä oerwanbelt oortommen.

al3

mtnber gewaltig wirb ihm ber anberc ©cf)ritt erfdheinen muffen au8 einem Sehen unter ber iiebenb ergriffenen Autorität tn ein Sehen be8 eigenen UrteüenS unb be3 felbftänbigen OToUenS. 'Ulan ni<f)t

wirb nic^t anberS fönnen al8 in biefen Schritten

©ejeichnung Schritt

lungen

bung

fchief bleibt

für

qualitatiben

burchauS

blefe

alterentfcheibenbfte

wobei

bic

Serwanb-

©tappen ber Hlenfchwer-

3 u erblicfen.

Htemanb pflegt Don ber ©eburt Hofenfem 3 um Seimen gelangt

ein

ber Hofe ift.

3U

3

u

fpredien,

wenn

auffällig treibt btefer

Seim alSbalb 3 um blättertragenben Schößling au8 unb man tonnte bod> ba3, wa3 ficf> bem feimenben Sem entwinbet, erft für fertig geboren erachten, wenn fd)tießllch ba8 Slühen ber Hofen beginnt. Hur matcrialiftifcher ©inn ficht aber ben Hlenfdhen für fertig geboren mit ber ©eburt an. S)a3 als neue8 innereg unb innerfteS Seben bie Nachfolge an ©teile ber Hadhahmung unb ben eigenen SJtllen an ©teile ber Hachfolge möglich macht, ba8 ift eine ebenfo beutliche fjortfeßung unb Sollenbuitg ber ©eburt al8 e8 ba8 SuStreiben fpricht

Hofenfeimeg

bc8

beShalb

Dom

3

um

blühenben

5rel werben

©choffen

ift,

©tetner

beg StlbefräfteleibS ober ber ©e*

hurt be8 StherleibS 3 ur 3 eit be8 3 a hnwechfel8 unb oon einem fjreiwerben ober ber ©eburt be8 aftralifdjen Selb8 3 ur 3 e tt ber ©e'Ulanche

fcl)Iccht8reife.

haben

logie Innerlich 3 U finben, ftatt burdf) folchc

leiber

welche HJorte

unb ‘Hamen für

oorge 3 ogen,

Termino-

biefe

ben großartigen Tatfachen, auf bie

‘©orte htngewiefen war fol<he

immer werben

ja irgenb*

hinweife nötig fein

ernft-

haft nach 3 ugeh€tt.

Hlaj ©cheler fpricht irgenbwo einmal Dom „Stellenwert ber Gr* Gr will mit biefern HuSbrucf fageit, baß ba8, wa8 ber unb ba8 Sehen an un8 heranträgt, einen höchft unterfchieblichen Hkrt haben fann je nach bem Ort, an ben eS in ber lebniffe“.

Hleltlauf

188

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1

©teilte r

unb

bie

'Däbagogif

Unnun aber ein bemugteg, abfigttigeS fjcrantrageit Don an bag Kinb. <£g ift fiar, bag eg nigt gleiggilttg ift, 3U weigern Cebengatter unb in welgem 3 u f ammen bang wir bag Reihenfolge unfrer ©rlebniffe 3u ftegen fommt. Stiegen unb terrigten

ift

(Erlebntffen

an bag Kinb geranbringen. llnb eg ift ferner flar, ©rfenntnig bon ber SHetamorpgofenfolge beg bie ©urggellung aller UnterrigtS« unb (Sr3icgungSfragen bebeuten mug. 3 nt rief)« tigen ©cfügl für ben Stellenwert ber Ctrlebniffe gaben bie Cegrcr eine ober anbre

bag bie toirflige

werbenben SRenfgen gan3 Slugerorbentligeg für

langem nag bem finbgemügen ßegrplan unb nag ben ftoff* unb finbgemägen Cegrmetgoben gefugt. SDenn bie Stufen ber

feit

finbligeu (Sntwtdlung,

man

werben, fo wirb

loie

Steiner

auggetoertet

fie barftellt, richtig

grrtümer ber bisherigen Ccgrpläne unb

bie

ben Sltetgoben in 3 utunft bermciben fönnen. SKan wirb bann 3u einem Cegrplan gelangen, ber eüifag an ber Statur bie fycglgriffe in

beg Ktnbeg abgelefen SIrt

gewonnen

ift,

„Unb nur

ift.

arbeitet in ber

ein Ccgrplan, ber in biefer

Righmg

ber menfgligen <£nt«

magt ben SKenfgen ftarf, jeber anbre »erfümmert feine Kräfte. Unb biefe Slerfümmerung magt igre SDlrfung für bag gan3e Ceben geltenb“. (So3tale 3 “funft: SHe päb. 3 tel c ^ un 9 roidlung.

<£r

f

ber SDalborffgule in Stuttgart.)

SJielfag

Segler beg Kinber, bie

trifft

man

in

ber

3 “f r ü& ober beg 3 u|'pät. SRan nog rein auf bag (ebenbige

lange moralifierenbe “Reben unb mugte

nagagmenbe Kinb, mag

<£r3iegunggprajiS

biSgerigen

galt

an

bie

gan3 tleinen

bie

SJorbilb eingeftellt finb,

flcg

bog

fagett,

ber Sonfall ober bie Kraft ber

bag bag

Stimme

mitunter Oorübergegenb fiinbruef magen, gan3 figer für bie S>auer

aug einer lifieren

folcgen sprebigt feine SHoral, göcgfteng felber

lernt.

Silan oerfugt niegt feiten,

fegon allerlei f<gulmägig legrgaft

bag bie SJorftellungen in ber

bem Ktnb

an3ugängen unb

3 «^

unbeftänbig finb unb mit gutem

oor

biefer

follte

Stufe

boeg wiffen,

bem 3 agnmegfel nodg

Regt

fegr

unbeftänbig fein follen.

SD. Kügelgen gat allerbingg bereitg in fegr jungen t>on

bag SHora»

3agren

mit

fjilfe

gol3flöggcn regnen gelernt, aber er gatte bafür fpäter bie

grögte Slot, biefe fjolsflöggen oon feinen log 3U friegen.

<£tn

nog

3 <»glborftellungen

fatalereg llbel, bie SJerfügrung

wieber

3um un* 189

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‘Sauer

3eittgen Urteilen,

©er

in

ift

ben heutigen Schulen gerabe3u allgemein,

KolfSfchuIlehrer befinbet

brennten reife

in ber Sage, bie Rtnber mit

fid>

ungefähr mit ber

bter3ehnten 3ahre,

3U berliercn.

©a

ihm

bem

<&efd)led)t8»

$anb«

bie lanbläufige “Pfgchologie feine

habe gibt 3U burc^fdtjauen, ©ie bem ©d)üler unter allen Umftänbcn

ba8 Kcfte baburch

gefdjiefjt,

bag er

Keifegrab Kngemeffcne erfährt,

fo

entlaffung unter ©ad) gebraut

§.

fei.

ba8 feinem jemeiligen

immer

er

»erfudjt,

ba8 Ur-

bamit e8 nod) Dor ber

©d>orreImann

6df)ul»

meine

e3 ,

ift

ge©efen, ber einmal bur<h fein fjragefpiel feine gan3e Rlaffe

ich,

in

ftetS

ift

teilen moglidjft halb f)erau83ure!3en,

f>elle

ßntrüftung

©amartterS

über

fjineintrieb.

bie

3ft

beS Karmher3igen

i)er3enSroheit bocf>

t>lcfer

fo

füf)llo8

getoefen,

bie

fd)mer3l)aften ‘üöunben be8 unter bie «Räuber ©efallenen mit Klein

au83u©afd)en,

©a8

fürchterlich brannte,

um bem

oöllig

©eben Ktann ©dharrelmann

bann no<b 3U3umuten auf einem Ktaultier 3U reiten, ©ar fi<b ber fjragmürbigfeit feines ßrperimentS natürlich be©ufjt; aber er ©ollte bamalS nicht ber SClaffe, fonbern ben Kbergläubigen ber Ratedjefe eine Ceftion geben. ßr ©ollte 3eigen, ©ieoiel ©elbftbetrug beim Ratechefieren mit unterläuft unb ©ie

man

burd) fein

grageftellen ben Rinbern ba8 Unmöglidhfte nahe legen fann.

3n

Klarheit hätte ©charrelmann mit feinem ßjperiinent nod) mehr unb gan3 anbereS betteifen fönnen. ©a8 nämlich, bah

biel

Rinber gewlffen KlterS auf ©runb threr nicht

anberS

©ollen, ja um bürfen, a!8

garnid)t anberS

nicht felber urteilen,

©enn ba8

feelifefjen

bie

Kerfaffung gar«

feelifdjen ©efunbheit ©illen ben ßehrer f>inein^orc^eu unb

threr

in

felbftänbige Urteil, folange bie

3um

Urteilen nötigen ©eelenfräfte noch 3ur Keherrfchung ber KJacf) 3 *

im OrganiSmuS ocr©enbet finb, alfo ehe biefe ©ie ©teiner über©eelenfräfte frei ge©orben finb, berftridt fich 3cugenb nadhge©iefen ^at mit biefenx OrganiSmuS unb foppelt tumScerhältniffe

ba8 UrteilSbermögen für Ceb3eiten mit bem Temperament unb ben Keigungeit biefeS OrganiSmuS 3ufammcn. ©aS befagt aber nichts ©eitiger, alS bag baS un3eitige felbftänbige Urteil nie ein wirflich felbftänbigeS unabhängiges freies Urteil

burch mühfamfte ©elbfter3iehung.)

gen in ber 'Kegel bie

3 1*

5 >*embfprad)en. ßS

mehr ©irb. (ßS

fei

benn

fpät beginnen ©ir bage-

hat btel

©taunen

erregt,

190

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0tcincr unb bie 'Päbagogif

Don Steiner beratenen, Don einem Stutt*

bie Süinber in ber

bafs

bem

garter fjnbuftriellen,

im

borffchule

Unterricht erhalten,

tapferen

Gmtl

Schuljahr

fefjon

$lber hätte

man

erften

begrünbeten $DaI«

$Ilolt,

unb

fran 3 öfifd>en

englifdjen

barüber

nicht Dielmefjr Iängft

ftaunen muffen, bajj bie grembfprad>en ge©öf>nli<h bann in ben Cefjrplan

für

ftd)

reitS

aufgenommen ©urben, ©enn ber $taihahmung 8 trieb,

baS Sernen ber $2lutterfprad)e

Dertlungcn

ben

fold)er

in $lnfnüpfung

tiger löeife nid)t

feiten, bie in

Sajj

ift?

<

fo

an

ber

grunbiegenb er©cift, be«

„Sprachunterricht

bernünf*

in

bie grammatifalifd)en Soll«

3Hittclf<f>ulen heute getrieben

©erben“ (ißoltSpäb.

Vorträge), erteilt ©irb, bebarf ©ohl teiner Grörterung.

Ginc ©eitere gehlerquelle ber bisherigen ^JrajiS

man

bie $3ebeutung

überfdjätst ift

ber $Biffenfchaften

liegt barin, baff

Schule erheblich

bie

für

3©ifdhen $3olF8fchuIlehrern unb $Kittelfcf)ullchrern

l>at.

barüber früher, Dornehmlicf) in “^reugen

pläntelt ©orben.

Ser

$3olF8fd)uI(chrer8

nicht

Diel

hin unb her ge«

preufjifche Oberlehrer ©ollte

afS

gleichwertig

bie $lrbeit beS

anertennen,

{einigen

ber

nur ^enntniffe unb gertigfeiten,

©eil bie $}olf 8 fdjule

Grfenntniffe ücrmittcle.

Manche

$3ollSfchullehrer

aber

nicht

haben

fich

Diel

3 u be©eifen, baff auch fie, natürlich mehr in ben (Elementen, ©irtlidj ertennen lehrten. Nichts fann beseidjnenber fein für ben $3erluft beS ©ahrhaft päbagogifchen StanbpunfteS auf

Sorge gemacht,

beiben Seiten alS biefer $langftreii.

Hnb

3 elchnenber

$3efangenheit ber

bie

für

intelleftualiftif<he

nichts

3 ugletd)

ift

beS $Henfd>enleben 8 fein Fönnte. Cehrftoffen tifche

©enn

3 ©ed

fie

ben

auS päbagogifchen ©rünben ihre ©iffenfd)aftlich«ft)ftema» nimmt, fogleid) in ftonflift mit ber $Daf)rhcit geraten

©eftalt

müßtet Senn

3 ©cifello 8

immer auf einen Ort Pfeile

3U

ber $Diffeufd)aftlichFeit

aller Unterricht

finb

auch bie $nittelfchulen,

mögen

fie

©iffenfchaftlid>en $3eruf Dorbcreiten, ein fchlechter

fchni^en,

3 iehungSaufgabe

©enn fehen.

fie

ben Sd)©erpunft ihrer $lrbeit in

„Unterrid)t 8 aufgabe

©erben* C^Jäb. ÄurS

$3afel).

muff

3 ur

Gr«

„CebenSfunbe muff

geben“ ($)olf 8 päb. $3orträge).

Gin paar mögliche

GS

$118 ob bie Schule,

bc*

abgelau-

fenen (Epoche. $118 ob bie $Biffenfd>aftlichfeit jemals ber gan 3 e

$2lifjberftänbniffe

feien

hier

gleich

berührt.

gibt Cehrer, ©eiche fagen: $Itan barf eS ben Schülern nur nicht

191

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Nauer

Ntichael

3u

machen ©ollen, bann

leicht

man ba

wollte

lieber

nicht

fehlerer ber Unterricht

an ben Schüler, ©ie ihn

betruntener

fein

Unb

geprügelt f>abe.

man

hoch

fie

taum

NUrfung

an

Straft

3U fammeln, Sag.

biefem

§aut bom §er3en gefd>unben".

Nun

man

©irb

Nber

für bie Näbagogif be8 Stlefbaterg reflamiercn ©ollen.

bie

Nachfolge

neue

ftamme bon

ja bielleicht 3ugeftehen.

bom

fie

ersiehenben Unterricht hören,

©efütnunggbilbung ber Jjerbartfchen Schule.

3n

biefe berftehen erft 3ur £jälfte.

unmtßoerftänblicf)

fteeft

Selbftänbigfettgbrang nach ber

geifteg©iffenf<haftlichen

Nucf)

ben Gegriffen Nachahmung unb ber

gan3e

Sic

fucf>t

ber

bcutlich

ein

0 <hule

rechte

Nnthropologie

Unb

Nlenfch-

<&ef<hlecfjt8reife

bollmcnfchlicheS NerhältniS 3ur NJelt.

einer

um

©orfi meint, fein NÜtletb, ba§ er jeber ge-

— Nitbere Eehrer benfen, ©enn fofort

ift

im

Eichte

gehalten

be3 t>a(b

burch ihre Nlajj nahmen ben ga;t3en Nlenfchen auf3urufen.

malg ba8 ©ebächtniä ober

Unb

ganbfertigfeit allein.

auf

bem Umtoeg über

haben.

ben

©3

bie e3

©iffenfchaftlidje

muß

bie Norfteilungen bag

Nte»

©inficht ober bie

ihr auch noch

3« ©enig

©cmüt

fein

angeregt 3U

minber auch barum, bag ©efüf)l unb unmittelbar 3u paefen, fo baß biefe ihrerfeitS ben 3 n *

hnnbelt

N3 tllen

telleft

er

ganjen Sag

einmal einen

©tiefoater

buchftäblidh „bie

biefe

3*

ftellt

ben IDlllen? «Sorli erjählt,

bilbet er

gegenüber empfinbe,

Sreatur

Ser habe ihm fami

größere Nnforberungen

nur fur3en Unterbrechungen

lang, mit

plagten

unb fagen:

weiter gehen

gleich

befto

ift,

mehr

befto

jeber Unterricht ©illengbifbenb

ift

tragen.

ficf>

nicht

Ser 3 ntelle!t foll nicht ©ie eine Nliftel bem Naum ©r foll ein lebenbiger Nft am NUllen fein.

beg NHllenS auffißen.

N5 Nein .

fagt fehr treffenb, ben

Nat: Unterrichte

bamü

intereffant,

ber Schüler et©a8 lerne! h abe öerbart umgefehrt;

nun

bag Eernen

entftel>e!

ift

foll

ba3u bienen, bah Sntereffe aug ihm

getoiß fehr gut

finb ein feiner

Ser

©elbftfucht.

Sie blanfe, fcfjule*

ift

unb

N3eg

ein großer

Senn

fyortf<f>ritt.

foldfje

laute er:

Sag

3 ntereffen

3ur Selbftberlcugnung, 3ur ßrlöfung oon ber

NJille

jeßt beliebte

braucht

aber

auch

feine

eigene

©ntgegenfeßung „Nrbeitgfchule

nur ber Nnfang eineg neuen

3

r r©egg.

Schule.

ftatt

Eern*

Nicht baß bie

Slnber bigßer 3ubiel gelernt hätten, ©ar ja ber Schaben, fonbern

baß

fie nicht

in ber ihrer feeltfch-leiblidhen Nerfaffung angemeffenen

192

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r ©tcincr unb bic 'TJabagogif

unb

RJeife

nicht

immer ba8

fchule auf bie gleichen

Unterlagen

©ben au«

gelernt haben.

“Richtige

SJirb

‘Stängel einer 3ureicf>cnbcn “Pitjchologic.

©irb

(teilen,

man bie man alfo

“älrbettS»

mit eben

berfelben ungetiügenben RlcnfchenerfenntniS 3U SJerfe gehen, (o

©irb

man

neue berbrängen, aber

oielleicht alte Jefjler burch

©irb bie Sinbcr gan3 machen.

©8

befielt

üDillen.

Ser

(Jntelteft

(id>cr

eine

©eher

glücflichcr

‘löcehfctotrfuitg

man

noch lebenstüchtiger

3tDi(d>en

JJntellef t

bebarf beS ‘2Dillen8 (o gut, ©ie bcr

unb

’SDille

Sie Salmubfabel, in ber ein rüftiger ‘Blinber unb

bei gntelleftS.

ein helläugiger £af>mer

ficf)

um

»ereinen,

burd)8 Ceben 3u fommcn,

nocf) immer ©ahr. Ser befte Stopf ©irb in SurchfchnittSmeinungen unb halben ©ebanfen (tecfenbieiben, ©enn er nicht bon einem Warfen, auSbauernben 2Dillen getragen i(t. RtüheloS läjjt (ich ba8 i(t

(

SebcnSbunfel ©cijj ©ott nicht bur<hfcf)auen.

Unb

ber fräftigfte ‘JDille

fann hoch nur peinlich ©irfen, ©enn ihm fein ©eüblicfenber gn*

„©8 i(t nichts fchrecflicher al8 tätige Un* ©iffenheit“ (©oethe). ©efunb im 0inne SteinerS ©irb ber gntelleft nur burch richtige ©Ziehung be8 “JDillenS unb fruchtbar ber IDille bie 'TDcge ©ei(t.

telleft

nur burch

bie umfaffenbe

Bllbung be8

Sie

gntelleftS.

©irb bor allem

bie

3©ifchen ©inficht

unb üDillen beachten muffen. Unb

bie eine Btegftredfe fchäijen al8 bie

bom §er3en 3um

anbre bom tjersen

fchen heranreifen, bie fpäter

’RJUlen

3um Sernen

bcnSfdjule

Schulen in biefem Betracht

RJiffen

um

bie

fpiegelt-

CebenS,

Sat

©irb bann

5fl nb.

“Rur

fo

©erben Sten»

©irflich bie ‘Richtung

3um Semen

bom

in ber £e*

Sie Un3ulängli<hfcit ber jehigen

mögen.

3errbilb gegenffiärtigen

Schule

©efüljlä

fie

Stopf nicht geringer ober höher

31er

im Ceben

burch bie ©rfafjrung,

einfchlagen

bi8 3ur fruchtbaren

rechte

merftoürbige BUttlerftellung be8

reicht,

3ufammenhänge

mit

fich

fichtbar

feiner

unb mit

genug in bem

©eiftigfeit,

feiner

bie

nid>t

Rrbeit, bie ohne

berrichtet ©irb.

Ru8fcf)laggebenb ©irb bafür bie fünftlerifdhe Seite be8 Unter» richt8

©erben muffen.

be8 CehrftoffS lernt hat,

betrifft,

3 un ü<f)ft ©a8 bie fjorm ber Sarbietung ©in Sehrer, ber ba3, ©a8 er einmal ge»

ben Schülern nüchtern unb flar ©eitergibt,

hoffen bürfen, ben Villen be8 ftinbcS 3U erreichen. in

bem Bemühen, feinem

totrb

nicht

‘JDenn er aber

Cehrftoff eine fünftlerifdhe ©eftalt 3U geben,

193

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Atidjacl

biefen

Bauer

Don neuem Heb gewann uttb im ©eff alten bie eigene leben»

bige Seele glekfjfam mit

fjiueimoob,

bann

teilen

fich

3 n*

feine

an biefem Stoff unmittelbar bcm Hinbe mit. ©lüdflid) ©eg einer bireften Berftänblgung

tereffen

Deraniagte Ccfjrcr finb biefen

oon Seele 3u Seele immer fdjon gegangen, aber fie haben fid> nicht Aechenfchaft 311 geben gemußt oon ben gehehnniSoollen A3 ir» fungen ber fyorm pft)d>oIogie ftefjen

3)arbietung. gär bie lanbläufige Schul» an baS Stinb l)eran3ufommen, im

tfjrer

3toei

Atittel,

Borbergrunb: 3>aS AnfchauungSobjeft unb baS ©rinnern an bereits

Blanke

(Erfahrenes burd) bie Sprache. fie

am

Iiebften

alles Oor bie

ber Haße

eine

gehen

Ceijrer

baß

fo toeit,

Sinne beS HinbeS brächten unb

fpüren fchon päbagogifdhe ©emiffenSblfje,

©enn

fie

lebenbigen benüßen.

auSgeftopfte ftatt einer

fie

bei Befpredf)ung

Sie

biefer AJelt nicht finnlidj au» ficf> baS Beftc unb baß mir ben ©r3icherberuf aufftecfen fönnten, gäbe anbre BerftänbigungSmittel 3©ifcf)cn Sehrcr unb

oergcffen aber, baß

flauen eS

lägt

nicht

noch

Hinb. „3n jebem Hunfttoerf

ift

ber Hünftler

felbft

gegemoärtig.

AHr

unb hören in Wahrheit Beethooen, fehen Cionarbo, lefen B)a8 befagt biefer Saß ©hriftian AlorgenfternS für bie Schule? 'JlidhtS ©erlngereS, alS baß bie fünftlerifdhe ©eftalt, bie ber Seßrer bcm Stoff gibt, ein Bkg ift, feine 3 ntereffen an ber fpielen

©oethe“.

AJelt, feine

am

Anteilnahme

Scbcn bem Htnb gegenwärtig, ja mehr

alS baS, 3u eigen 3U machen. ber Sache,

©enn man

©S

trifft

bur<hau8 nicht ben Hern

hier ben Begriff ber Apper3eption berroenben

Sie Siebe, ©eiche oeranlaßt, baß baS Hinb bie Anfcf)auungen unb ©mpfinbungen beS CeßrerS alS für fi<h maßgebenb hinnüumt

©ollte.

unb aneignet,

ift

mehr

alS' bloße

ApperseptionSßilfe,

unio mystica beS SchullebenS fchlecßthin.

fie

ift

bie

SeSßalb forbert Steiner:

„Aidjt nur, baß baS Hünftlerifcße getoiffermaßen auch gepflegt ®er»

muß baS ®an3e beS Unterrichts heraus» 3n8 Hünftlerifche muß getaucht ®aS ©r3ichen unb Unterrichten muß eine

ben muß; fonbern eS geholt fein auS fein

alle

bem

Hünftlerifchen.

AXethobif.

©irfliche Hunft ©erben.

liegen*

3>a 8 AHffcn barf auch ba nur 3ugrunbe ©ine not©enbige Honfequen3

(Bäb. HurS, Stuttgart).

biefer methoblfchen felber bie

Begel

fcheint eS

3U

fein,

©enn

für bie Hinber

Hunftübungen ein ben jeßlgen Sdßulen ungewöhnliches

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©feiner unb bie Räbogogif

man bi3ßer ßatte, ein wenig ®efang unb ® ar Hel meßr 3icr<xt alS organifdßer Re»

©ewicßt erhalten. R3aS ein wenig

3eitf) nen >

ftanbteü ber ©cßule.

Rlan

ßat

nießt

gefüllt,

baß

3nttiatioe

bie

beS RHllenS nießt gebilbet werben fann an erzwungenen Aufgaben,

fonbern

nur

fieß

ftärfen läßt bureß ein

Unb

wtebcrßolteS Sun. reeßte,

nicßtS

ift

freiwilliges

ßtezu

beffer

froßeS,

gefeßidt,

ber finblicßen ©ntwidlungbftufe angepaßte

gern

alS bie

Übung

in ben

fünften beS RlobellierenS, 3eicßnen3, RtalenS, ber Rlufif, ber Rezitation unb

©urßlßmie. ©en tiefen 3 u fammcnßang unb bem RJillen be§ Rlenfcßcn begreifen wir

ber

ZWtfcßen ben fünften

weü

ßeute beSßalb fo wenig,

Heben

fielen.

ben Kircßen.

unfere Künfte »öllig abfeitä Born

Silber in ben Rlufeen unb an ben 3i mmcrtD änbcn

ber Reicßen; Oratorien B R3ir

unb Rleffcn im Konzertfaal, Konzerte in

ßaben

fo eine

unnötige HujuSfunft neben einer

barbarifeßen ©eftaltung unferer HebenSumftänbe“ (RolfSpäb.

©aß

träge).

Surnen unb unfer

unfer bisheriges

feine RHllenSinitiatioe ßeroorbringen

{(hauen,

wenn man

Ror»

folbatifißer ©rill

man

fonnten, wirb

bureß»

baß baS ein äußerliches Sun, eine

bebenft,

eon außen geforberte Sätigfeit war. ©te bon ©teiner gefeßaffene ©urßtßmie, im leßten ©runbe eine Übertragung ber RewegungS« tenbenjen unferer ©praeßwerfzeuge auf ben ganzen Körper, wirb

bagegen baS Surncrifcße unb rein fünftlerifcßen

Rebeutung

He fei

RewegungSfpiele Jeßt

abgefeßen

bon ber „zum Ru§»

brude bon Csmpfinbungen maeßen, bie angeregt werben bon bem Rlufifalifcßen unb bon bem 'Rezitierten.“ ©iefe ©urßtßmie

eS bie

ift

natürlich unmöglich, bem, ber feine

Kinber wie

befißt,

3ufcßauer

gleich

einen Regriff zu geben

Rlittel zur

RuSbübung

Rnfcßauung bon

beglüdenben wirb

fieß

RewegungSfunft

alS baS entfeßeibenbe

beS RJillenS erweifen unb balb auS ben

Heßrinßalten ber ©cßulen nießt meßr toegzubenfen

Rn

biefer

jebem einzelnen UnterricßtSgegenftanb ließe

fein. fieß

zeigen, wie

bem ©rzießungS» werben fann. Ruf ben ©cßreib» unb naturfunb*

ein bolIeS Rerüdficßtigen ber finblicßen RJefenSart

gebanfen gereeßt

ließen Unterricht fei zur 3üuftration ein

©aS ©cßreiben leßrt man man beginnt bamit meift in ben

wenig eingegangen.

gewößnlicß bureß Rorfcßreiben unb erften ©cßultagen.

©aß

bie Kinber

195

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Sauer

Stichacl

naegahmenb lernen, entfpräcgc buregaug ber

bie SudEjftaben

nicht

SS©»©cgügcn»©eele

hinein, fo ©irb

behaupten ©ollen, bag

ergreifen fann.

Sugc

fie

ben fleinen Slenfcgen alg <San3e§

©ine ©teile in

ihre Rinber lehrt“

ing

fccli-

man fieg inniger man bon biefer Stetgobe

Serfaffung beg erften ©dgulfagrg. Sber benFt

fegen

in bie

gefaxt

fchilbert

Speftal033i8

eg

ift

©cgule mit bem 2eben in

biefer.

Such: „©ie ©ertrub

auch & er Cefeuntcrricgt mit

ben Rontraft beg

finblichett

Cebeng bor ber

3«erft fpricht ^eftaiossi

bom

©lücF

©eit natürlich unb gefunb aufmachfenben Rin» bann fort: „Unb nachbcm fie alfo fünf ganjer

ber in ber bunten

unb

ber

fährt

3agre biefe ©eligfeit beg finnJlcgen ßebeng genoffen, maegt man auf einmal bie gan3e Satur um fie gcr berfegrotnben, {teilt ben rei3» bollen fie

©ang

unb Freiheit tprannifeg

ihrer gmanglofigtcit

tptrft

ftill,

©ie ©chafe in gan3e Raufen gebrängt in eine ftinfenbe ©tubc, ©tunbeit, Sage, ©oegen, Slonatc unb 3 a gre unerbittlich

Fettet fie

an bag Snfcgauen elenber, rei3lofer unb einförmiger Sucgftaben unb an einen mit ihrem gan3en borigen 3nftanb 3um Safcnbmer* ben abfteegenben ©ang beg gan3en Cebcng mir in meinem ©rabe

fein,

Runft im SolFgunterricgt

©enn

ich

.

.

.

©ic ©ogl

bahin bringe,

innig 3u bereinigen, al 3

fo

©irb es

“Statur fie jegt

unb ge-

©altfam in bemfelben getrennt finb!“ ©enn ber ©lementarlegrcr bon heute biefen Fraffen Übergang 3U milbern fud)t, ©enn er Silber

an

©anb

bie

hängt, auf benen §et)’fcge fabeln grog

©enn

illuftriert finb,

nungen

treuen, liebeüberftrömenben “ipeftal033iger3eng. nicht glauben,

bag

biefe

3 m ©runbe

Siethobe gewährleist.

rieht

heute noch gan3 auf ben

ftaben

bag Rinb, bag

^icr

fie

lernen

Unb

man

hoch foll

Stilberung bc§ Ubcrgangg fchon bie natür»

liehe

bag eg

unb farbig

neben ben Sucgftaben 3 cicg» bag Rinb et©ag bon ber SadjwirFung beg

bie Cefefibel felbcr

enthält, fo fpürt

©Ul,

3 ntelleft fie

ift

ber ©cgrciblefeuntcr»

3>ort bie Such» ©g Fäme barauf an, Sun bem Se»

abgeftellt.

lernen mug.

©eil bag igm 3ugemutete

bürfnig feiner ©eele, ben

fid)

entfalten ©ollenben Rräften feiner

3 n ber ©alborffchule beginnt man mit 3 e iä)nen. Sort foll Fein Rinb ein P fegreiben

Seele entgegen Fommt.

Stalen unb malenbem lernen, „ohne

bag eg

einen Sogen“.

3>ort

erft

ein ©rlebnig hat über eine ScrtiFale

lernt

bag Rinb ben Sucgftaben

M

unb

etwa in

196

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©tciner unb

Me Bübagogif

bcr Brt fcnncn, baß eg bag torgefchricbene tin b borgefprocßene

Blort ,Btunb’ analpfiert unb auf bie M'äßnliche

Bemegung

Bei folgern Unterricht brauet

Oberlippe ßingcmiefen mirb.

ber nicht

bag ernftc 6pielgemüt beS natürlichen Sinbeg in ber ©chule 3u

um nur

Berfcfjfflinben,

Denn ba

3ulaffen.

unb

meg

ber

ben

Slopf

nicht

ift

unb bie ungeienfe §anb

3urücf-

nur bie Harmonie smifchen bcm Cehr»

<Entftehung§gefchid)lc

beg

©cfjreibeng

erreicht

man bcnte nur an bie an bie cf>incfifcf)cn ©chrift3cid)en ionbern Bor allem bie Harmonie 3toif<hen bcr feelifd)'leibltd)en Ber* faffung beg SinbeS unb ber unierrichtlichen Darbietung. Die bon peftalo33i erfehntc Bereinigung aifo bon „Batur unb 8unft“, ber Batik beS $inbeS unb ber ^unft beS Unterrichts. ödjreiben mar urfprünglich ein 3cichnen, cgbptifdße

Bilberfchrift

Snftruttib

funbc 3 aßr.

burcf) ein

Dag

in biefer

ift

in ber

Biarum

B

ober

'Eichung ber BUd auf bie Batur» Blan beginnt bort um bag neunte

3 alborffchulc.

nicht früher ober fpäter?

Die Bnttoort ergibt

fid)

intimeg tjinßorchen auf bie tinbliche ©eelenentmicflung.

8inb, bag 3ucrft bon

fich tnic

bon einem anbern

(„Bubi

fprid)t

auch“), fängt ungefähr im brüten Cebengjaßr an, 3<h 3U fagen. Bber auch nadjbem eg bag 3<hfagen gelernt, unterfcheibet fich ißm mag eg an ben Dingen erlebt, fo tnenig bon bcm, mag eg an fich fclber erlebt, bag man, ohne BSiberfprucf) 3U flnbcn, in ber Unterhaltung mit ihm Dierc, Bäume, Berge reben unb ßanbeln tnill

baS,

[affen barf

mie Blenfchen. Deshalb gcrabe müffen aud> bie Blärchen

unb fabeln

in ben erften ©chuljahren 3ur

Belebung ber Borftel*

lungen burch ein BSillenSelcment, 3ur <Sr3ießung ber pßantafie im größten Umfange nermenbet tnerben. 3 n bem Blaße nun alg ber ©ebächtnigfchaß beg Stinbeg mächft, alg (Erinnerungen für all fein

Dun unb

Grleiben

„beifpielen“,

alg

ber

§tnbticf

auf

bie

Butorität unb beren Bnfcßauungen alg auf ein 3nnerlid>eS mit-

beftimmenb ber

toirb,

in

bem Blaße bemnach

Bachaßmung burch

alg

bie Bachfolge bollenbet

fich bie

ln

Bblöfung

bem

felben

Blaße erfährt bag 3 <h beg ftinbcS eine big in bie Phbfiognomte fichtbar roerbenbe Bertiefung unb Berinnerlicßung. Unb mit biefem 3 eltpunft erft ift bag SSiitb reif, bie Dinge ber Ummelt fo melt gegenftänblidß facßlid) 3u nehmen, baß ein naturfunblicßer Unter» 197

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Vauer

‘JÜidjael

ben fogenannten §umaniften funbe für bie

Unb

bringe.

erjteijUcfje

oft

Sen

unb

IDeife,

©ollen.

im ©etfte eine Sdjulflaffe mit ihrem

fcF>c

3

U

be«

"Uber eben nur bie Vrt beS Betriebes.

9taturgefchi(ht8ftunbe gebilbeten £ef)rcr.

blume.

Vaturfunbe

ben Stoffen ber §umaniften allerbingS einen Vor» 3u

fprung geben

Vealfchulntännern toirb bon

entgcgengehalten, baff bie Tlatur»

Seite beS Unterrichts ©enig VuSbcute

bie getoöhnliche $trt

treiben, fd>etnt

34)

überhaupt möglich wirb.

rid)t

(V3äf)renb

baS V3ort

ich

am

Sdjmeil für bie

Cehrgcgenftanb

fchrcibe,

tft

mir,

:

Scf>lüffcl»

alS

fiele

©armer Sonnenftrahl in mein 3i mmcr -) 3£ beS Äinb meiner

ein

bor»

geteilten Stlaffe hat ein ©trfücheS „(Exemplar“ ber Schliiffelblume

eine Vlüte liegt bereits ^erlegt“ auf jebem ‘pult

t>or fid>

unb bennoch fehe ich lauter gelangtoeiltc ©efichter. Vier trägt bie Sdfjulb? Sie Sinber ober ber ©ol)l borbercitete Cehrer? (Einfach bie Satfache, baß bie Seelenberfaffung beS ^inbeS biefer Stufe mit

bem Stücf

“Jtatur,

baS burch

SaS

3 ufammenftimmt.

folchen Unterricht geboten ©irb, nicht

Stiub biefer

Stufe braucht unb ©Ul gan 3

et©a 8 anbereS. 34) beftreite nicht, baff auch bei fol«h em Unterricht, bei manchen Äinbern, für Vugenblide, ein 3 ntcrc ff c aufglimmen fann.

V3enn

ich

3-

'S.

erfläre,

©iefo

baS Sdfneeglöddjen ein

grühllngSblüher fein fann ober ©ie baS Sonnentaublatt bie 3””

Ober noch mehr, ©enn

fetten fefthält.

ich

ben VahrungSfpeicher im

3 un 9 e beS ‘älmeifenbären befchreibe. “Ulan aber einmal nach bem Sfjarafter eines fo ge©edten 3 ”'

^amelbucfel ober bie frage

fid)

tereffeS.

(ES

nämlich gan 3 baS gleiche

ift

Ven 3 inbef)älter

3nter effe,

baS

id)

bem

eines $raft©agenS ober ber JJangborridjtung einer

Unb bamit

Vlaufefalle entgegenbringen fann, ein technifcheS.

©irb

für bie hier gemeinte <£nt©tdlung§ftufe baS lebenbige Verhältnis

beS ^inbeS

bielmehr

3 ur

Vatur,

geftört.

bie 2ange©eile

3u

Sier unb ‘ßflanse, nid)t

VSohl ben Ätnbern, möchte 3 uhilfe

fommtt

ViS

3

um

man

bertieft,

fonbern

auSrufcn, benen

neunten 3ahr

VaturoerhältniS beS SinbeS ein märchengemäjfeS.

(ES

ift

baS

fann nach

bem neunten 3 a hr nicht fofort ein rein intellettuelleS fein. 5 r. 3unge mit feinem „Sorfteicf)“ ober ber IBicfe alS fiebenSgemein» fchaft hatte eine richtige (Empfinbung. Vur ©ar ber Umfang feines VegriffS CebenSgemeinfchaft noch 3U eng unb babureb ber Vlcnfd),

198

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unb

©teilt« r

bic

SäbagogiF

auf ben beim Unterricht bod) alles anfommt, nicht lebenbig genug

mit einbejogcn.

©teiner ocrwenbct für ben crften Unterricht in

Spn*

ber Sterfunbe einen ©oetljefchen ©ebatilen: ber Stenfch bie tf>efc

beS SierreichS, jebe Sierflaffe, jebe Sierart eine befonbere,

einfeitige Sarftellung beS

eine

gan 3 anberc

feelifche

ShpuS

Slenfch-

Se 3 iehung

liefen ©ebanfen, ber

beS Slenfcf)cn

bie Ianbläufige möglich macht, hatten mir trotj

ober bielmehr wegen liehe

Sarwin unb

3 ur

SJeininger war ihm bou ollen bleueren

man

Sa8 SThcma

wieber

man

am

glauben

für ben erften botanifchen Unterricht fönnte

formulieren: ^}flan3 enrei$

3 u fein, toill ich

Qaecfel

Ser unglücf*

bielleicht

nä^ften gefommen. Rtnber berftehen ihn fchneller al8 möchte.

Sierwelt al8

Sarwin unb

Sjaecfel berloren.

©rbe

3ahre8lauf.

Um

fur 3

mich Pergleid)8wcife auSbrücfen. 3«h hatte bei einem ein unerwartetes ©rlebniS. 3<h fab ba§

Sonnenaufgang einmal Sicht ber

grühlingSfonne bon ben ©ipfcln talwärts unb meftwärtS

über bie ©rboberfläche fliegen.

Silber nicht

nur ba8

Sicht allein flog

ihm gleichseitig unb gleich rafch auch baS ©rwad>en unb Slorgengrüfjen ber ‘Sögel unb Slumen, taufenb Sogellieber auffprühenb, Siillioncn Slütenfclche öffnenb. Ser Saturmiffen» fchafter wirb biefe8 mein ©rlebniS al8 ein poetifdbeS au8 ber Satur* weftwärtS, mit

gefdjidjte

berweifen; mir gehört e8 aber feitbem untrennbar

ScbenSgemeinfchaft: tft

Sonne unb

ber ©ffeft grojjer

maffen.“

©8

© 3 enen

Grbe.

„Sie

grofje fittliche

3 ur

ßnergte

unb gan 3 er un 3 erftücfelter ©ebanfen*

fcheint mir, baff bic ©inficht biefeS §erbartfchen Satzes

gan 3 befonberS in bem bisherigen naturfunblichen Unterricht un* benuht geblieben

gür gäbe

bie

e8,

an

tft.

bie jetzige Unterricht8praji8

gewöhnten Schulmänner

fönnten wir UnterrichtSgegenftanb

um

UnterricfjtSgegen»

ftanb eingehettb betrachten, in berSibaftif Steiner8 Uberrafchungen

Sber man brauchte fic nur borurteilSloS burcf) 3 ubenfen, man brauchte fie blofj 3 ufammcn 3 uhalten mit ben Snforberungen, bie au8 bem ©inblicf in bie finbliche ©ntwicflung erwachfett, man brauchte fie blofj an bem höchften methobifchen ©runbfah 3 U meffen, bah in bie SorftellungS* unb ©mpfinbungSwelt be8 RinbeS hinein* 3 utragen ift, wa8 gerabe mit ber Sichtung ber ©ntwicflungSfräfte man würbe bie Sichtigfeit unb Sotwenblgfeit 3 ufammenfällt genug.

199

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Rlicßacl ‘Sauer

aller

Reformen Steiners

benplan infofern

ÜDenn Steiner ben Stun*

f<ßon berfteßen.

abfeßafft,

baß

er 3

.

©eometrie ober ©rieten*

'S.

lanb bureß RJocßen ßtnburcß bie erften Vormtttagftunben beßanbelt ©iffen

toill,

big ein

unb für

gewiffer »orläufiger Rbfcßluß

bie

frolje ©efüßl eineg R5 iffcng 3 u©a<ßfeg erlangt ift; ober im Redßnen bag 3 er l e 9 en ber 3of)l«n in iß« einseinen 3-8 Rbbenten ober gaftoren (14 3 -f 11 ober 5 4- 9; 24

Klnber bag

©enn

er

=

6-4 t

meßr geübt feßen

ufto.)

aitultipli 3 ieren

(6

-f-

=?

8

=

©ill al 8

ober 2-12

bag bloße Rbbieren ober

=

?),

weil im erften gall

bag Kinb bem analptifcßen Srieb feineg löefcng unb bamit feinem gretßeitggefüßl folgen barf, ©äßrenb im f>er

ein Rötigenbeg

an eg

ßcrantrttt; ober

3 ©eiten

©enn

in ber Rtufif eineg gelernten Siebcg ebenfo früß

galle bon außen

er

bag Sßematifcße

unb

3U

bemfelbcn

3©ecf auffueßen läßt ©ie bie ©rammatif in ber Spradße

um

bag Kinb für bag, ©ag eg unbewußt bereitg angeeignet ßat, auf» ober ©enn er bag ftinb offenficßtlicß, je meßr eg fid) 3 utoeifen— ;

ber 'Reife 3 um eigenen Hrteil näßert, ju

immer ßößeren, größeren Spannweiten ber Rleltbctradßtung (aftronomifeße ©eograpßie, 31berbücf ber Rlcnfdßßeitggefcßicßte, Rlßftericn ber Religion) unb gleidy 3 eitig immer näßer ang tätige geben (©artenbau, Scßulwerfftätten, ©efcßäftgbriefe) füßrt: ftetg wirb man finbett, baß eg gefeßteßt aug einer ergreifenben Sreue im SHenft am finblicßen Riefen, im ©e* ßorfam gegen bie Rebürfniffe ber beg ©erbenben Rlenfcßen.

jetoeilg erreidßten

©ntmicflungg»

ftufe

Rlan fann nidßt feiten bie Rlenbung ßörcit, bie Sdßulc ßabe bie 3ugenb fo 3 U spießen, baß fie an ber befteßenben Kultur teü3 u» neßmen fäßig ift. 3>abei benft man fieß fo ettoag ©ie eine Rn» gleicßung ber nacß©a<ßfenben ©efcßlecßter an bie Orbnung unb Rrbeit ber ©rwadßfenen.

Solcße Rorftellungen möcßtcn in einem

©ßinefenftaat 3 urecßt befteßen; nießt aber für unfere (ßaotifdße

3>em ©ßaog fann fatßen ber

man

ntdßtg

angleicßen.

Verwirrung gewußt unb

bie

3* 0

.

3>a müffen bie Itr»

ing ©a<ße geben brän»

genben ©efcßleißtcr barüber unterrießtet ©erben, ©a müffen bie RJege ber Scßlicßtung unb Teilung gefeßen unb bie fürg tätige geben reifenben ©eftßlecßter fie ju geßen geftärft ©erben. RJürben

200

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©teincr unb

'TJäbögogif

btc

6 <f)ulmänner

bon Fjeute plöhlid) bie Signatur unfercr Spod>e flar erfennen, fic »ürben erfchreden cor bcr ungeheuren Verantoortung, bie auf fie gelegt ift. gragt man nämlich nach bcr eigentlichen Itrfadje jenes eingangs beschriebenen SttijjoerhältniffeS 3 »i-

bie

S^eorie unb '}5raji3, fo fommt man 3 U einer 3lnt»ort, burch bem Sdf)ullebcn Aufgaben bon einer h«ute faum geahnten unb ©rag»eite jugetciefen finb. ©iefe 8 ‘JlUfjCerhältniS hängt

fcf)en

bie

©röjje tief

mit ber inneren Struftur ber

^ahrhunbcrte

letjten

3 ufamnten.

Seit VUtte beS fünfsehnten 3af>rhunbert8 trat ein neues

ben

fjettSbewufjtfein auf

will

baS Cebcn nun auS ber

u§th

33 c to

Struftur ber 3ahrf)unberte feitbem 3Biberftreit alter

VnberS

gefchidjtlichen *?Uan. e

ehebem ©ie

gemeiftert fein,

i t

d>arafterifiert

ift

‘2Itenfd>*

als

unb neuer Slemente. Sin 31eue8

burd» ben

fucht feinen eige-

nen 3lu§brucf in 3Biberfprucf) unb Stampf mtt ben ftehengebliebencn ‘Keften ber

corauSgegangenen Kultur. SS

ift

fo irreführenb,

toenn

immer »ieber alS an ein VorbilblidjeS an baS Verhältnis beS antifen “Hlenjchen 3 u feinem

bie 3Henfcfjen unfcrer 3eit

erinnert »erben

SS

©emeinttefen. Sdjriftftellen

getoefen

3tudj

baS

nicht flüger alS eS

§in»eife

bie

unS

baS 3lu8fpielen alter

Veginn bcr neuen

3«it

auf Sr 3 iehungSmajimen

beS

3U

©ie Schulen, »ie toir fie muffen unb bie Schulen, »ie fie baS Altertum halte, finb

SlltertumS fönnen fchaffen

ift

gegen bie 3Iaturforjd)ung

toar.

nichts

oöllig gefdjiebene ©inge.

©aS

nütjen.

macht gerabe ben tiefen ©egenfatj

auS, ber in ben lebten 3afjrhunbertcn

3 »ifchen

ben großen ©runb-

fähen unfercr päbagoglfchen ©h«orie unb ber llbung in unjeren

Schulen beftanb,

bafj bie

©runbfätje ein 3Ieu 3 eitlid)e 8

,

bie innere

Haltung ber SßrajiS eine rücfoärtSffleifenbe »ar. ©ie neu 3 eitlichen linterrichtSftoffe

bürfen barüber nicht beirren. Stoff

ift

nicht

Schule

im neuen Sinn. SinftmalS fonnlen bie Schulen ohne ©efaljr Cern» ©amalS »ar baS Ceben unenbltch breit unb bie fein.

fchulen

Schulen unenblich »urbe, »ar ein

fchmal.

3BctS

bamalS fchulmäjjig angeeignet beS CebenS, bag baburd) feine

fo fleiner 3luSfchnttt

Seele auS ihrer 33ahn geworfen »erben fonnte. ©er „Schüler“ blieb bo<h tmmer ber „Cehrling“, ber er »ar, ber Celjrling beS CebenS.

hat aber baS meifte, »aS ehemals alS heimliche, güf>rung im Unbewußten bcr 3Henfd)cn »irffam »ar

fjeute

inftinftice

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‘UXttfjacl

unb bem Seben

©iffen, ©ogin

mir gegen.

©ang

unferer ©egulen, fo fegen mir, bag treiben liegen.

beburft gatten.

§eute muffen mir

SBir bürfen un§ niegt megr gegen

SJetraegten mir jeboeg ben

Iaffen.

Steuer

bie Stiftung gab, aufgegört.

ber allmägliegcn ©eftaltung

fie

»on ben limftdnbeit

ftcf)

SJon eben ben llmftdttben, bie felber ber Jügrung

Sarin Hegt baS

alte,

Sag Gegdbigenbe

unferer ©cgulen.

rüdwdrtS ©eifenbe (Element

SDoju baS

unferer Gegulen.

anbere fommt, bag aueg bie Sillgemeinc StelfSfeguIe noeg niegt

^rariS geworben

lieg

ift.

Slocg fpriegt

unb „Hngebilbeten“, bon einer

beten“

ringeren“ Gegulbilbung. Slueg baS

SBaS

tum.

man im

ift

Steif

„befferen“

toirf-

»on „©ebtl-

unb

einer „ge-

ein »ertapptes Gtüef SiUer-

für 'plutareg noeg retgt ©ar,

ift

bem jegigen SHcnfeg*

gettebewugtfein ein llnrecgt. spiutarcg burfte feinen Sraftat „Sion ber (Erlegung“ einleiten mit ben SDorten: „SöaS 3 iegung

freigeborener

niemanben, ber

frei

Rinber fagen lägt“.

ober unfrei geboren ©dre.

fieg

»on ber

aber muffen ber einbeutige SluSbrucf biefeS SJemugtfeinS

©erben. es*

Sem

S3übungg©efen ber 3»futtfl ©irb

bas*

neuen 3 c ü

ni(gt

©ag

angemeffen

noeg

erft

SBort Steulfene,

gäbe feine (Eigenbewegung, niegt megr gelten bürfen.

SJerougtgeit ntug alles,

(Er*

§eute gibt e8

Hnfere Gegulen

3n

»oller

ber ©eelenartung beä Sllcnfcgen ber ift,

auf allen ßebenSgebieten unb im

3n

befonbern unb äuerft im SülbungSwefen aui*gcmcr 3 t ©erben.

mug

»oller Sietougtgeit

blog für bie Silitarbeit

am

ber Äinber bie 3ufunft

SHag man

fein,

Steftcgenben bie

3^w»fl

3 uriegten,

fonbern mittete

biefer Slinber

bereiten

bamit bem SHlbungStocfcn geift, 3 unäcgft für llberfpanntgeit ginnegmen. SHag man an 3 ©ei* bag bie Gegulc, bie bteger faum reegtfegaffen unterriegten

©ollen. gellt

unb

biefeS S3ilbungs*©efcn niegt angleicgen

bie Slufgabe, bie

fonnte, auf einmal niegt nur su er 3 iegen, fonbern ersiegenb bie

mit

bem neu gcrauftommenben SHenfeggeitebetougtfcin »erloren inftinfti»e gügrung an igrem Seil ©ett 3 u maegen im*

gegangene ftanbe

fei.

nifegen

fjätte

Probleme

jemanb ben SKcnfegcn bes* SHittelalters* bie teeggeftellt, bie in ben barauffolgenbcn gagrgun*

berten mit §ilfe ber neuen Staturerfcnntnis* gelöft würben, eS gättc

bamalg

niegt

©eniger ate Hberfpanntgeit gegolten. SHit ber mittel-

alterliegen Slaturfunbe

waren

folege

Probleme

felbftberftdnblieg

un*

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Steiner unb bic Böbagogif

Unfere Schule bat aber bisher mit einer Utenfcbenfunbe

löäbar.

gearbeitet,

bie

ebenfo

Sdbolaftif gegrünbet

ber

‘Htenfcben,

bureb

bie

©orben.

burcbauS

blieb.

bie

auf

3>er neue

bem neuen

©eifteStoiffenfcbaft

©rFenntniSmittel

“JDeg jur

Bcwufftfein

©teinerS

in

ber

©rforfebung beS

gemäße BJeg, ‘üBabrbeit

ift

erft

befebritten

llnb bamit ©urbe 3ugleidb biejenige UienfcbencrfenntniS

erft möglich, welche, im Sjinblicf auf ibre 3eltangemeffenbeit mobernen TtaturerfenntniS gleichwertig, für Ulenfcbenbcbanblung unb ’9Henfcbener3iebung bon eben berfelben um©äl3enben Bcbeu» hmg ©erben ©irb, alb c8 bie ©rgebniffe ber Baturoiffcnfebaft für unfer +ecbnif<b*©irtfcbaftlicbe8 £cben bereits geworben finb. Bölr

fönnen

fofern

unS ©igenfuebt

nidf)t

allsu bef<f>ränft gemacht bol

ben geographisch^ ©ntbecfungSfabrten ber mobernen 3elt als alle menfcbHcben Bewohner beS fleinen ©rbge-

feit

nicht anberS,

im Bll 3ufammengebörig, als Blenfcbbelt an3ufeben. llnb

ftirnS

©ir müffen auch babin gelangen, bie Btenfcbbelt ln ber 3*lt, ln ber Bufeinanberfolge ber fleh in ber Brbeit ablöfenben Generationen als ein ©an3eS, alS eine lebenbige ©inbeit 3U empfinben.

3 n ben

Beften b«t baS ©ewiffen febon länger in biefer Bicbtung 3ur ©irflicben Sat ©irb bie ©mpfinbung geworben fein,

gefproeben.

©enn baS

ßr3iebungStocfen, alS ein bemorragenber felbftänbiger

3©eig fünftlerifcber CebenSlultur, überfebauenb borauSfcbauenb bie Sugenb einheitlich für ihre 3 ntunftSaufgaben bilben ©irb. ‘Ulan ©irb i)iet fragen, ob bic Schulen mehr ®e©id)t 3u legen hätten auf bie BuSbilbung beS Utenfben alS folcben, auf eine ibeallftifcb-bnmaniftifcbe BuSbilbung alfo, ober ob fie mehr ben Fünftigen 'Beruf, ben tünftigen Staatsbürger borbereiten müfjten.

3 n ben biefe

päbagogifcben Überlegungen ©. KerfcbcnfteinerS

5 rage

einen großen

Baum

ein.

Bon einem

3.

B. nimmt

höheren ©eficbtS«

punft auS tann aber eigentlich biefe grage garniebt aufgeworfen ©erben. Ciegt nicht bei ber biogen llnterfbeibung 3©ifcben Blenfeb

unb Beruf

bereits eine abftrafte ©inftellung

bor? ©ine unbewußte

Stuft, bie 3©ifcben unfrer Schule unb Kirche einer» unb bem wirtlichen Ceben anbrerfeitS feit langem aufgetan BIS ich in ber unterften Klaffe einer ©orffcbule einmal fon»

Spiegelung ber feitS ift?

bierte,

wieweit bie 3«ltbegriffe febon gebieben feien, ba antwortete

203

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-BTicßael 'Sauer

mir auf bie fjrage: SOa§

ift

ein iQlonat? naeß »erlegenem ©cß©ei-

gen meiner rotbäeftgen Sauernfinber ba§

armen StoglößnerS: „Slonat

bleicfjc

§au83in§3aßlen\

ift

Süblein eine8 ©laubt man,

baß bieg Süblein, bem bie forglicßen ‘Reben ber ©Item bei RlonatSenbe feßon biS in feine

©enn

lpäter,

3 e '0Jor

f te

O un 9 en f)incingefunfen ©aren,

eg felber groß, unb felber Saglößner ober Stoßar-

beiter getDorben

ift,

feinen Rtenfcßen »on feinem Reruf toirb trennen

fönnen? „Rüt ber Srettnung »on £r3ießung 3um Rtenfcßen unb 3um Reruf reichen toir nießt au§, toenn mir alS ßeßrer, alS

©r3

i

empfinben

e ß e r

füllen.

äußerlicß nießt fießtbar

©a§

leben,

erft

®a muß

nießt in

ift,

nadßfolgenben

bie

©a8 in einem unä baijenige

in unä et©a8 leben,

einem Reruf,

Süßem. 3>a muß

StaatSgefüge, nirgettbg im

in

nicf>t

ben

©encrationen auf

3>a muß in un§ ein propßetifeß 3 u iä minen ge©aeßfenfein I«ben mit ber f om©ntffiidflung ber Rtcnfeßßett. RUt biefem 3 u f amn e nge-

äußeren Rlan bringen ©erben. ©irfenbes

menben

t

©aeßfenfein fteßt unb

fällt

3 enfen

einer S?eßrer©elt“ (Rnfpracße bei ber (Eröff-

R3 olIen

unb

nung ber

R er 3

ba§

cr3ießerifeß»fünft[erif(ßc fjüßlen

unb

R alborffeßule). 5

aber roirb eine

folefje

Stoßrermelt

Unb ge©iß

bie £eßrer©elt felber.

ausbüben? Sebcnfallg ©ßmnaften unb SjoißSpulen, bie au8 bem

nießt bie

feßulen ©ie fie ßeutc befteßen, fonbern bie

gleichen ©elfte ßeroorgeßen ©erben, ber bie ©runbfcßulen

Uber

bie

umbaut.

RorauSfeßungen, unter benen ein Rtenfeß fid> 3um Ceßrer mandßen Köpfen bie merfttürbigften ©e»

eignet, fpufen leiber in

R3 ort in ben Rlunb „©ine un©runbe ber ©eele näßert ben päbagogifcßen SDiltßeß, ber bag UDort in feiner Rbßanb=

banfen. “^lato legt ©otrateg bag

gebroeßene Raioität im

©eniuS bem Kinbe“. lung

„Ron

R3

ber RXßglteßfeit einer allgemein gültigen päbagogifcßen

RJiffenfeßaft“ anfüßrt,

bureß

Rilbung

gleießem

:

.

©inn

nießt

fommt 3U bem geförbert,

fpraeß erft »or

eßer

©eßluffe,

baß

gefäßrbet

biefe Raioität

©erbe.

Unb

in

fursem Rrof. ©. Rlcßer alg Reftor ber

berliner Unioerfität »on ber „pftjeßologifcßen Unmögließfeit“ eine» ©lementarunterrießtg bureß ben afabemifcß gebilbeten Rolfgfeßul« leßrer. SJeßrcr

RJeitn Rilbung für unb Kinb gefäßrlicß

bie erfprießließen ift:

©elcße ©orte

Rc3ießungen 3©if(ßen »on Rilbung ßat man

204

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Steiner uni iic “pöbagogif

ia

eigentlich

im Sinn? “JBenn

biefe

Gilbung

ißre Pefißer unfähig

am 8inbe, wenn e8 biefer Gil»en unb »ie ihre MeiSßeit in ber 3“” unb bie $inber finb biefe 3 u f un ft — fortgeführt »erben eine folcße Gilbung ni<f>t bielleicht überhaupt eine Miß*

macht jur lebenbigen “älnteilnaßme

bung

gleichgültig

funft

»irb:

ift

bübung?

“2Baßr

bureß

ift,

allerbingS,

ift

“Pfßcßologie mit ihren „Seftä“

baß bie mißbrauchte experimentelle

bem angehenben £eßrer 3>inge nahe* 3um $inb ßinberlicß finb.

legen fann, bie feiner rechten Ü3c3ießung

21 icßt »aßr ift aber, baß eine lebenbtge GrfenntniS bie Maibität im ©runbe ber Seele aufheben muß. S>a 3 'ÜJefen biefer “Uaibüät ift gan3 fid&er nicht Ginfalt, »ie manche 3U meinen feßeinen, fonbem

ift

urfprünglicßeä, her3hafte3, uuboreingenommene§, unberftaubteä

Perßältniä einer

Welt,

3ur

©oethe

jebenfalls

Mg

Gilbung.

unfcßäblicßen

biefen

hotte

Soret,

ber

begriff

G^ießer

bc§

jungen Grbgroßßer3og8, ungewiß »ar, ob Gcfermann 3um Unter* rießt

mit ßerange3ogen »erben fönne, ba er

Prisen

be§

nur

fid)

mit ßößerer Literatur befcßäftigt ßabe unb alfo »oßl f<h»er ber* ftänblicß leßren »erbe, felbft

PUbungelbegriff.

3ießung ber

Gr

man fieß man 3um guten

ba antwortete ©oetße: „3c meßr

in eine “Materie oertieft hat, befto beffer

Glemcntarleßrer geeignet.“ ift

Unb

ift

auch Steiner ßat biefen gleichen

ber Pnficßt, baß „eine »irfließ freie Gr»

3 ufunft nur

eingeleitet

»erben fönnte, »enn bie Gr*

3ießcnben unb Unterricßtenben gehoben würben 3U jenem “Jtibeau,

auf bem

man

einen Uberblicf befommt über bie wirtlich großen

Aufgaben unfrer unmittelbaren ©egenwart, infofern fieß biefe großen Aufgaben bann in Sionfequcn3en auSbilben laffen, gerabe für baä Gr3ießung§* unb Unterricßtatoefcn“ (“PolfSpäb. “Portrüge). „SWerbingS, um beibeä, bie Gntwlcflung be 3 3 ögling 3 unb bie äußere

Grsießungg» unb bollern

3ufammen3uftimmen,

Stulturenttoicflung

fießrerfeßaft, bie fieß nießt

“älnteil

fieß

päb. ©runblagen).

ßineinftellt „

3>er

abfcßließt,

in bie “PJeiten

einer

fonbern bie mit

be§ CebenS“

£jori3ont ber Ccßrer, er

genug genommen »erben“

Unb

bebarf

mit ißren 3ntereffen in einer faeßmäßigen

llnterricßt 3 *^praftif

fann

(

3>ic

nidßt groß

(“päb. SDurä, Pafel).

Steiner barf allerbingä hoffen, baß ber PilbungSbegriff,

»ie er bureß bie ©eifteöwiffenfcßaft ©eftalt unb “Kaum gewinnen

205

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UlidjacI 'Sauer

beg ©oetheanigtnug, beit Fjeute gang unb gäben, bebenfüd) unfruchtbar getoorbenen ©irb auS ben Ungeln f>eben fönnen. ©feiner ^at manchmal feine geiftegrolffenfdjaftlichen ©erfe mit Partituren berglidjen, ©eiche tonlog bleiben,

Uilbunggbegriff

ber

©irb,

©enn

fte

in ber

©elfe

bic gan3

geffiöhnlidjer

Sucher gelefen ©erben; partt»

3 nf>alt nur bem

turen, ©eiche ihren

an

neuen Uorftellungen

funbinadfen, ber feine ©eele

©ie mir eg

erft f>cranfcf)ult, ber,

©ah im

Uüchern ähnlich muffen, ©at} für ftrengen gortgang beg Uudjeg erft füh erarbeitet, ©arin matfjematifdjen

bei

liegt bie

Uber barin liegt jugleitf) ©crt. ©ie »ermanbeln, inbem fie bie Seele burd)

grojje Sdjmierigfeit ber Sücfjer SteinerS.

ihr einjigartiger

bie angemutete innere Arbeit ber©anbeln, batnit gleichseitig bag ©efidjt ber ©eit.

Sag

für eine ©eele, bie

bann nie

©eficfjt

ber ©eit, bag

Derftaubt.

bann

nie alt ©irb;

©irb bie

®eifteg©iffenfcf)aft

anbern ©iffenfehaffen ganj ge©ifj nicht berbrängen, aber fie ©irb ein neueg Slement in fie hineintragen, fo baff bann bie einjelncn ifoliert, nicht bloff im abftratten ©tjftem, bem hintergrunb beg pulfenben, fdjreitenben Cebeng, nocfj namenlog gebliebenen ©eheitn»

©rfenntniffe nicht mehr fottbern auf

im 3 ufatnmenf)ang mit ben

niffen ber “©eit gefeljcn ©erben.

Unb

biefe felbe ©ciftcgmiffenfchaft

©irb baburch auch für bie Uilbitng beg angehenben Cehrerg ct©ag

3u

imftanbe

[elften

fein,

©ag

in ben blgljerigen

bilbung garnidjt enthalten ©ar.

planen 3ur ßehrer-

bem Uolfe Uiibung geben Unttoort

ift

bie Schule

bie:

3

cf>

fomme unb

unb bann

©olle,

©irft STolftoi auf,

fdjreibt

benfe barüber nicht nad); aber

in

©antm man er:

„Uleine

©enn

biefe Dielen 3erlumpten, fchmutjigen,

Äinber mit ihren gellen Uugen unb fel>e,

fonnte.

©arniefjt enthalten fein

3 n einem Urief an bie ©räfin U. U. Solftoi ber 3 «it feiner lebhaften ©df)ulintereffen bie grage

idf>

in

mageren

nicht feiten ©ngelggeftdjtern

bann überfommt mich eine Unruhe unb ein ©djreden ähnlich ich beim Unblld ertrlnfenber Ulenfd>en empfinben ©ürbe.

bem, ben

Ulein ©ott im himmel!

©en

3uerft

©ie

foll

man

fie

unb ©en fpätcr? hi«r seht bag

!

Unb

©ag eg

gibt,

nur heraug3«hen Softbarfte,

elenb sugrunbe: bag ©etftige, bag bei ben JHnbern fo Har unb offen 3utage tritt.“

©ag

in ber ©eele Solftoig beim

©djulUnber aufftanb, eg ©äre, bag

ift

tlar,

fönnte

Unblid ber

man

eg in ber

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©feiner unb

bic

Väbagogif

©eele beg angegenben ßegrerg betoirfen, bag allerbefte ©tüd bcr

man

fein VUttel c 2 3U be-

geiftegtoiffenfcgaftlicge

©rfenntnig beg ©er»

ßegrerbübung überhaupt. Vigger gat toirfen

getourt.

Sie

benben Vtenfcgen toirflieg

ringt,

‘üDtrb ber

bicfcS Vlittel.

3ufdjauen lernen,

an ben Sag ©aig

ift

©ie er

angegenbe ßegrer

im ßtnbe bcr Vienfeg Iangfam aug feinem ©djlaf unb Sraum allmäglicg tote fieg

3u feinem Vorteilen, 3u feinem ©rinnern, 3U feinem

toirb

eigenen SCDilten, ©ie fief) ‘üöege seigen, biefen füg entfaltenben gägigfeiten alg ßegrer ein günftigeg ober ungünftigeg ©cgidfal

3u

ober Srauer,

fein, §clligfett

3 ut>erfi(f)t

ober gagen, ©ebulb ober

Unraft, fur3um ßebengmut ober Cebengnot ein3upfian3cn

Sun am

fönnen, ©ie fein päbagogifcgeg

er »erfolgen

toirb

Rinbe mit

biefem in bte 3ufuitft toanbert, eg ©cg ritt für ©d>rttt begleitenb,

glnbernb; toirb bem angegenben ßegrer für

gilfreieg ober

ber ‘Süd

toirflieg

aufgetan:

Sann

toirb alleg, toag

atl biefeg

auf bem ©runbe

an ßegrerfinn unb ©rsiegertum fcglummernb ©ar, a cg e n toie cg in ber Äünftlerfeele Solftoig beim Vn*

feineg VJefeng

ebenfo c r

©

,

blid ber ßinber ertoaigt

Sag

ift.

fid) felbft ertoaegten unb ber gogen Verpflicg« Verufg betoufjt getoorbenen ßegrer aueg bamit bie Äraft finben ©erben absufcgütteln, toag fle geute noeg gin» bert, für spian unb 3id igrer Arbeit, unbeöormunbet, felbftoer-

tung

bie fo 3u

igreg

anttoortlieg,

frei

3U

fein,

fei

3um

nur

©cglujj

fur3

geftreift.

VJürbe geute jemanb ben 3 u f amm€n ^ an S <*uf3eigen, ber 3©eifellog 3toifd)en ben Vtängeln ber ©cguler3iegung einerfeitg unb

bem Unbermögen

Vtenfcgen

ber

bie

auger

'Ranb

geratenen

ßebengumftänbe 3U meiftern anbrerfeitg, 3©if<gen Väbagogif unb toirtfcgaftlicg-politifcgem

IDiberfinn

alfo

beftegt,

fo

mürben

bie

ßegrer mit getoiffem “Recgt ben grögten Seil ber Verantroortung

bem ©taate

3ufcgieben, ©eil er nügt Stieger, fonbern Voll3ugg*

beamte in ignen gefegen

gat.

Sie ßegrer ©erben aber bureg bie

Vertiefung tn bie nottoenbigen Vorauifetjungen unb in bie Srag* ©eite

ifjrer

Verufgarbett bagin tommen,

folcge fcgäblicge

toortungglofigfeit alg untoürbig ab3ulegncn.

©ie ©erben

anttoortung alg ben beften Vntrieb jeber ©cgulreform für

bem, unb

für

bag gerantoaegfenbe

©efcglecgt,

bag

fid)

Verantbie

Ver«

fieg for-

ignen anber»

207

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‘üRiifyid 33auer

traut, bie <Berant»ortung,

»cnn eS

erFämpfcn. Sie »erben bie £üge

anbere

ni<f)t

gefjt,

gegen ben Staat

bulbett, alä tocldjc ein betno*

niefjt

feintootlenbeS Staat§»efcn mit einer in llumünbigfcit ge*

fratifcf)

Fjaltenen,

an3ufpred)en

Autonomie bc§

beobadjteten

arg»öf)nifd)

fogar

oielleidjt

©r3icf>erfd)aft

Ccfjrcr*

unb

3>emoFratie beS Staates bebingt

ift.

— ober.

‘23ilbung8»efen3. ©ntoeber

feine bölFifdjen $lngelegcnf)eiten feibft

orbnen

foli,

Sin

'JJoif,

baS

muff feine Sin«

ber burd) felbftDerant»ortlid)e, freie lülcnfdjen cr3iel)en laffen. 3>ic fjreifjeit

beS ©cifteSIcbenS, »ie

fie

an SteinerS tarnen

bie

Fnüpfte Sreiglieberungäbetoegung anftrebt, bie

©of)l

tft

ge*

fomit aud) eine unb

unb folgenreiche ber Sonfequensen

föftliefjfte

gcifteS-

miffenfdjaftlid^er ^Inttjropoiogie. 3ft e§ ein unnerfiofft ©roffeS,

»aS

bie ©eifteSmiffenfdjaft für bie

^Befruchtung ber Sr3ief)ungä* unb ScijuiprariS bebeuten Fann,

büuFt e8 midj bod)

noef)

Uberfdjau ber Stödt, fid)

bem Ceben unb

größer 3U fc^en, »ie ein

u>ic

fie

©ang

beffen

mag, baß baS, »aä er alS

Steiner eigen

-löerF

burd) bie

inbem

^sdbagogit

fie

bie Sinbcr

ftellt,

3ugleid>

ersietjt,

fid) trägt, baff fie,

3U3ugefeIIen Der«

S>afj bie

fteiit,

»ie

'©alborf«

im Sinn einer geifteg»iffenfd>aftlicf)cn ben Seim ber neuen Cefjrcrbiibung in

»eil gan3 auf bie sperföniid)Fett bei Ce^rerS ge«

lebenS anftreben

muß;

Sinbern

3ugleid) ge»iefen

baff

3um Sampf

für eine rabifale

überhaupt:

©aS

tiefen

fo

foldjcr

3 C ^*

inS menfdjiidye 5>afein

bie Befreiung beS ‘SilbungSttefenS

IjerauS,

mit

3ugleid) fo innig

ein felber CebenbigeS fprojjt utib »eitertreibt. fcfjule,

“Hlenfcf)

ift,

ift

»of)l

fie,

unb bcS

auS ber ift,

füllen

getrieben

gait3en ©elfteä*

Arbeit an ben ift,

gebrängt

ift

©rncuerung unferer fosialen Orbnung baS größte unb fd)önfte 3 cu flDiS für bie

CebenS* unb “üDirfungSgrunblagen

‘•Kubolf

SteinerS.

208

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9Su&o(f ©ferner

uttfr

&fe Poltftf

oon

Vornan

‘iBooS

9tur bag für toaf>r galten, ©oßu ung unftr «igencg 3>enfen 3 toingl, nur in jobben gefellfdja fi-

nden felbft

Über

„'•Ruboff

ift

formen

leben, bie toir

©o ©entg

®rün

S>a8

ung

ber große ©runbfaß ber 3 «tt. 9tubolf ©teiner (1888)

©teiner unb bie ^Solitif“ fann

‘JZlonograpbie fdfjreiben. bei “Raphael*.

uni) ftaatlüfjen

geben, bag

man

nicht eine

„3>ie grüne garbe Rapßaelg bat mit bem

a!2 über

in einem Rilb

RIau, ®elb unb mit ben ßinienformen be8 gleichen RUbeg

“Kot,

unb nidfjt mit bem ®rün eines anberen. R)a8 Rubolf gahrßebnte al8 RJort ober Sat an Probleme getoenbet bat, bie man „politifcbe“ 3© nennen getoobnt au8 bem lebenbtgen “^ulg erfaßt fein, ber in fon» ift, bag will 3u

febaffen

©teiner bureß breieinßalb

Treten ©ituationen burd) bie bolle ßebengffiirtlidfjfeit fd>Iug ober ift immer nur Seil. Rtan „Tann“ fold^e Seile Rtan „Tann* ein foltßeg beginnen auch „ 20iffenfd)af t“ nennen. Rber ein folcßeg „Sonnen“ fommt nur aug bem Sopf, nicht aug bem pulgfcblag

beute fdßlägt. 3>ag „politifcbe“ in ber politif

RJie ber grüne gied im bunten Rilb.

beraugbredben. ‘Clan „fann“

fie

auch foftematifieren.

!

beS g

außen

nie bag

ge

3um ©außen

Unb

Rlenfcben.

i ft i

eine bloße Sopf©iffenfcbaft finbet

ge Ranb, bag ©ie

f<f)Iiegt.

febafft

bie

Seile

eineg

ßebenbtgen

Ränber, mit benen

fie

bag ßeben»

3br „Sonnen“ bebcutet für bag ßebenbtge ein Rlüffen. Rlle bloße Sopfmiffenfcbaft Tann bem ßebenbtgen gegenüber nicht anberS al8 imperialtftifcb fein, ©ine imperialiftifebe Rletßobe ©ollen mir aber nicht anmenbett, ©enn ©ir bon ber Rebeutung eine8 Rlanneg für bie Rolitif fpreeben, beffen ßebcn3©erf big in alle

bige

feffelt.

©inßelßeiten hinein

einen

in ©rfenntnigtbeorie

unb banbelnben aug

unb

großen greibeitgTampf

<Etb>if

barftelit.

“©er

ben Rlenfcben a!8 erfennenben

aller grembberrf<baft befreit,

©er big

tief

in

209

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*

‘Jlontan 35oo8

bie einjelncn gacßbif3iplinen toiffenfcßaftlicße

bie

©etßobif

ungeteilter

-r-

trägt,

nid^t

burcß

nur al8

in ben 'puISfcßlag ber ©irflicßfeit ertennenb ßln«

unb mer au8

einftellt,

unb

unb

ber ©enfcß al8 ein gar^er

fi<ß

Sopftcefen

folcßer

©rfenntniSgefimtung 3U einer fo3talen

ben ©eg toeift, ber barf bean* Don ißm „al8 “^oltttfer“ fprießt, fonbern

politifcßen greißeitgprajiS

fprudjen,

baß

man

nic^t

bon ißm f e 1 5 ft. SBon “Äubolf ©teinerS £eben8toerf, infofern e8 SBaßnen be8 politifcßen freu3t ober auf ißnen fieß betoegt, foil in biefer ©ft33e bie 'Kebe fein.

©eit bie 9® e

poütif ber

1 1

,

in ©elcßer ber ©enfeß fteßen muß,

spolitifer

— unbequem

allerblngS mit boppelter

an

man

getoorben

ift,

banf ber

greift

man

bequemen ©ebanfen,.

©ier nadß

Rängen fann. 3 n t>«r ©ItfltcßleitSpolitif ^Rubolf ©teinerS ift aber auf bie ©enfeßen gereeßnet, bie fid) mit ißrem „3cß“ nießt in toeltferne Sibftraftionen ober itt8 gcbanfenlofe ©e« bie

triebe ber

fid)

fogenannten ©irflicßfeit 3U flüeßten ftreben, fonbern

bie al8 Stern be8 „3<ß“ einen ©illen fpüren, ber in bie toirf« t

i cß e

©eit brängt unb ber

bequemen ©ebanfen mit ber

bie

glei-

mit ber bie SriegSfataftropße eine

chen Unerbittltcßfeit 3erreißt,

bequeme ©eit 3u serreißen begonnen ßat. Oßne einen folcßen ©Ulen ift ber ©enfeß nießt ©enfdj unb bie politif nur politif. ©enn in ber ©enfcßßett aber nießt ©enfeßen ba3u fommen, eine politir 3u entfalten, bie meßr ift al 8 nur politif*,

bann

ben Untergang.

fegelt fie in

©8 im ©är3 1919 ‘Kubolf ©feiner mit bem 'älufruf „St n b a 8 beutfeße Söolf unb an bie Sulturtoelt“ 3U ben fragen be8 politif<ßen ßebenS

toor

ber internationalen Öffentlichkeit ba8

©ort

ergriff,

toeieße

bie politif 3u berfteßen,

toar

fennen glaubten.

bie8 maneßen

feit ber poütifcßen ©eitlage 3ur

folcßen,

toar, tn bie

Preiglteberung be 8

eintrat,

Ceuten bertounberlicß

unb

unb baß e8 ber

fo

©eift toar,

©erf ftammt, ber barin ba8

3

toelcße

baß e8 bie

'2Iur toenige erfannten,

:

folcßen,

©feiner 3u

©

i r f

li cß

©tetner mit bem ülufruf

ialen Organi 8 mu 8

ßtn»

au8 bem ©teinerS gan3e8 £eben8«

©ort

ergriff.

©eitßer ßat allerbingg ©teinerg immenfe, ben brängenben £e» benSproblemen unabläffig auf ben £eib geßenbe unb feben Sin»

210

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0t«incr unb bie 'poütif

griffgpunft

3U

ganä Europa

praftifdjem f)in

Eingreifen

über

Arbeit*)

erfaffenbe

BUtarbeiterfd)aft 3 U

eine

baß

bte fraftboll bafür forgt,

fammeln bermocßt, Probleme auS bent, toa 8 fie ftnb

feine Bnttoorten auf bie

be8 öffentlichen Cebenä ber ©egentoart nicht

unb

fein »ollen, 3 U bloßer Citeratur, 3 U afabemifd^en Beiträgen

3 ur

Politiken Sagegbigfuffton ijerabftnfen.

ungeheure Btef)r*

3>ie Berftänbniglofigfeit, mit ber jebocf) bie

ben politifcßen Sageäfragen tummeln, ©runbaufgaben gegenüberfteftt, biefe ‘Ber«

3 af)I berjenigen, bie ftd) in

ben

politif<f>*fo 3 ialen

ftänbniglofigfeit alg

folcfye

ergebt

nun

ficfj

aber gerabe bor einer

eine in aliererfter ßinie

ernft^aften B3trfll<hfeit8politif alg

Cöfung forbembe Aufgabe: bebor in

if>re

'JBeife

prafttfcf>er

toirflicf)

an bie Eöfung ber burd> ben ©ang ber Ereigniffe herangetragenen großen unb fleinen “Probleme gekritten »erben fann, muß in einer genügenb großen Bnsahl t>on Blenfdhen ber 0 df)laf ber Berftänb» niglofigfett

betrieben »erben, ber ein ernfteS Bufgaben*erfennen«

»ollen nicht auffommen

läßt.

Ein

“21 i

unb

prafttfdyfte

ficf>

bem »ir

Sreiben,

gebärbet. S>a8

tagaug,

mehr

ift

erfennen«»ollen steht al§ ba 8 Bealiftifd>fte

f 03 iale

unb

nicht fo

Sun unb

bag „nüßliche“

»eniger alg bag über«

furchtbar

oft,

baß

c8

ntdßt

alg bie Bußenfette eineg SraumfpielS in lieb ge»onnenen

Gegriffen unb ©emobnßetten.

©egenwart nennen, baß

„Plan möchte e§

3 aßlIofe

Ulenfd>en

über bag ErftrebenSwerte bie Einficht in ba 8 berbauen.

fid)

bie Sragif ber

burd> 3llufionen

»irflirf)

Pottoenbige

Böllig beraltete parteianfcßauungen berbreiten einen

bitten ©ebanfennebel über biefeg Pottoenbige. unpraftifdßen, fie

politifche

begegnen

tagetn

unb „nottoenbige“ in ber Pegel berrät flüffige unb fdßäblidße

t «

»a 8

d>

}a ßeute Dlelfad) gerabe burdy ba 8 ,

ft<h

unburcfjführbaren Senben 3 en;

unternehmen, »irb

3 ur

6 ie ergeben

fidf)

in

bag PHrflidße, ba 8

unfruchtbaren Utopie, unb bie Bor«

fdßläge, bie au 8 »afjrßaftiger ßebengprajig ßeraug gemacht »erben bon ihnen al 8 Utopie angefeßen."

finb,

*) Bgl. inSbefonbere: 3>ie Stcrnpunfte ber fo 3 ialcn SJrage in ben CebenSnottoenbigteiten ber ©egentoart unb jjufunft. „©reiglicberung beS foaialen Organismus“ (Stuttgarter Blochen feßrift); B So 3 iale *3 U « runft“ ßeitfcfjrift, ©ornaeß).

211

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Vornan Roo8

bem Rud) ,3n RuSfüßrung ber ©retglieberung b«8 Rialen 9rgani8mu8“, in bem eine Rnsaßl ber Ceüartifel 3 ufammengefaßt finb, bie Rubolf ©tet» SHefe Rlorte fteßen ln ben „Rorbemerfuugen“ $u

ner für bie

mu8‘

„©reiglieberung be8 fosialen 9rganl8*

<

2UodE)enfcf>rift

Rn

gefdßrieben hat.

bem, »a8 bie 90 ©eiten biefe8

enthalten, Fönnte ba8 Sterna „Rubolf ©teiner 3 u einer

3 eigt

»erben, ln »eld>en

enttticfeln.

g o r m e n bie ©ebanfen

©8 müßte baS

fid> bie

Richtung

RIebium be3 Don

ft<f)

fjeißt

jene8 „©t»a8“, in

ber ©ebanfen au8brü<ft, bie burd> ba8

3eitung8geiftigfeit,

quemllcßfeit bur<f)[eucf)ten

ge*

be8 Rerfaffer8

Slement im ©til ber ®e*

„poUtifcße“

banfenenttoidelung gefaßt »erben, ba8

bem

‘SuctjeS

bie ‘polittt“

Radjbrud immer »ieber

2>arin müßte mit befonberem

ben.

unb

gans befonberS einbringlidßen ©arftellung gebracht »er-

mobernen

Routinegefinnung unb Re-

öffentlichen

Re»ußtfein8 hin*

burd» tßr 3*el fud>en: ben RJUIen, ben Rlut, bie Quellen ber Sat*

„$ie ©reigniffe ber leßten 3at>re ßaben eine

fraft ber Rlenfdßen.

ge»iffe

©rmübung über bie ©eelenoerfaffungcn ber 3 cl t9 cn °ffcn Fommenben ©enerationen »illen, um ber Kulmuß biefe ©rmübung befämpft

au8gegoffen. lim ber

tur ber näcßften 3uFunft »Ulen,

»erben.*

(„3n RuSführung* uf». ©.

©rmübung »irb ihrem ©til macßt,

in

jebem

©aß

baß au8 ißnen ein

27.)

biefcr

Rampfnatur.

fpricßt ißre

©er Sampf gegen Ruffäße

biefe

Ru8

geführt.

©a8 „Gt»a8“, ba8

e8 au8*

unerbittlicher, entfd>loffencr ftampf»ille

gegen alle8 mübe Sraumfpieltreiben unb Rufgaben-nicßt-erFennen* »ollen

fpridßt,

tft

ba8

,©t»a8“, burdß ba8

Sßema

Ron

„polttifcße“

fid)

ba8

gefagt »erben Fann,

beffen RJiberpart

©lement in ihrem

‘JBefentiidyfte offenbart, fei

toenigftenS 3 u

©til.

©ie8

»a8 3 U unferm

ffi 33 ieren

berfucßt.

gab ©teiner einmal eine ©ßarafteriftif („3ur

Rfßcßologie ber ^ßrafe*, im „Rlaga 3 ln für ßiteratur“

Dom

3.

Sep-

tember 1898): „RJie bie Rlenge baä ©enTen 3U Dcrnteiben fucßt, ficht man gerabe am beften im ©ebraucß bcS ©cßlagttorte«. <Zi gibt 3 oumaliften, bie auf biefe ©igenfcßafi ber Rlenge ißre gan3e ©giften* aufbauen, ©ie

fagen toir jcbc StOocßc einen Rrtifel, ber. irgenb ein i|t, aeßt Sage lang naeßgefproeßen 3u »erben. bie Cefer aeßt Sage ein Rtitiel, über ct»ag 3U reben, ohne ißre ©ebanfen in Rnfprucß 3U nehmen, ©ie bringen eine RJocße lang bei jeber Gelegenheit ben ncueften RuSfprucß beS ournaliften an. Rlancße Sournaliften rönnen nur bcStoegen einen großen (Erfolg oer* fdjrciben,

RJort enthält, ba8 geeignet

Sann haben

3

%

212

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Steiner unb bie

Runjt befi^cn, '©orte 311 prägen, bie neben ihrem Sinn auch noch ettoaä hoben, burd) baä fte fuggefit» toirfen.

3eid)nen,

tocil

fie

bie

©er ©Qdjolog fic toirfen, toenn fie ihren Sinn abtegen. toirb 3U erforfdjen hoben, toaä biefed „CEttoaä“ ift, bag übrig bleibt, toenn ber Shtn and einem ©orte berauäbcftilliert ift; unb bag bann bie 3ouberfraft hot, bag finnlofe ©ort 3U einer ©acht 3U erheben, bie über bie ©enfehen fjcrrfcfjt.“ ©ag ift ber J?ampfftü berjenigen, bie ihren ßebengfport barin SHtrcb baä ber pfjrafe

erblicfen,

im (Element be8 politifchen ©egentoartglebeng 3 u ©orte, bie „fdjlagen“, finb ihre

fich

©d)lag©orte,

tummeln.

Sampftoaffen. *2lber

©röhrten noch

ihr

mögen f°

fie

noch

fo

großes Hnheil

bröhnen, mögen ftiften:

fie

eineg

burdh biefen

ift

im übelften Sinn 5e§ ©orteg friebfertig finb, baß fie auf bieg unb bag aber nie an bie ©änbe fchtagen, bie ftd> bie ©enfdjen um ihre Söpfe bauen, toenn fie

©affen ©efengeigentümltd):

baf} fie

nicht in bie ©irflid)feit bliefen tnolten.

3hre ©d>lagfraft be 3 iehen

gerabe oon ben menfchlichen fjaulheitgtrieben, benen

fie

©djeinbetoegung eine umfo angenehmere SRuhe

©er ^ampfdharafter oon ©teinerg in tiefem:

liegt

©d)Iagtoorte

©enfehen

nie

felbft

bah

„acht

ift

fo geprägt,

3

burd)

©ebanfenformen

immerfort borthtn fdjlagen, toohin bie nämlich

an bie

um

Rein einiger

©ah

Bretter,

bie

fi<h

bie

©chlagtoort geeignet,

in allen ben Suffäijen

ßein einiger

©age lang nadjgefprochen“ ©erben

er

fie

fdhaffen.

ober in freunbfcfjaftlidjer ©egenfeüigfeit Por bie

ftöpfe genagelt haben.

©teinerg toäre

fie

treffen,

politifcheu

bah

er

fönnte.

ift

©enn

neben feinem ©inn noch »ettoag

fo,

bah

feiner

hot, burch

tag er fuggeftiö ©trft“, burd) bag er „toirft, toenn er feinen ©inn ablegt“. Sur baburch ©erben biefe ©ätje ©irffam, bah fie in ihren 3ufammenf)ängen Pom ßefer lebenbig nad>gebad)t ©erben. Sber hoch finb fie „politifch“ ! ©och unterfdyeiben fie ftch auch pon ber profefforalen ßehrbudjtoeigheit, bie ja im groben unb gan 3 en aud> nicht gerabe fuggeftiö ©irft: ©ie ©irfen nicht nur burch ben „Sinn“, burch ihr Onhaltlidjeg, burch ihr „SJag“! ©ie ©irfen allerbingg nicht burch ein „©t©ag“, bag Pom ©inn ©egführt; aber burch bag „©ie“, nach bem fie im ©inn, im gnhaltlichen

ihren

©eg

©egen, ©ie

fuchen.

©ie führen ben ßefer burch ben gnhalt auf nur gegangen ©erben fönnen.

bie nicht gefahren, fonbern

ftellen

ben ßefer auf feine eigenen

'Seine,

©ie überlaffen eg

213

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n

“Roman 93oo3

igm,

ob er bann auf feinen Steinen ober bag

„UnBerftünblitgfelt“

ftagen

toill

einem

fülle

ftegen

ber

„llnprafttfcge“

unb fid) über ©ebanfen be»

— eg toirb gar nidgt beftrttten, bag Sreppenftcigen unter ©eficgtgpunft

getoiffen

„unprafttfdyer“

ift

al3

ßiftfagren,

felber bauen mug au§ eigener filraft Bortoärtg 3u gegen, ©enau gefprodgen: eg finb nidgt bie ©ebanfenformen alg folege, bie „rümpfen“, bie „feglagen“. Sie ftellen fieg bor bie Jefen» ben „ 3 dg* fo gtn, bag b i e f e füg gegen ba8 blog getoogngeitgmägige Element im politifcgen Stenfett, Bon bem alle Seglagtoörter tgr ßeben frlften, auflegnen muffen, wenn fie überhaupt mttfommen

toenigfteng

wenn man ben

ober ob er

Cift

entfliegen

fieg

ni<gt Borger

tollt,

tootlen.

3m

Erfenntnigtgeorü

SHUtetpunfte ber

im

bie ffeftftellung, bie

2.

©ebanfengebilbe

tritt

mir

Eine

fiefer

am

ftegt

©oetgeg

„Ein feibft an

ogne bag

icg

Seine potitifdgen Stuf«

fo,

fofdge SHittoirfung

fönnte

man

„Sterftänbnig“ erf oröeriieg ! Slber bag bei Steiner,

3u

fo formuliert tft:

bag ein Sterftänbnig fieg nur ergeben fann, 3 »ftanbefommen biefeS SJerftänbniffeS mtttotrft.

formt Steiner

toenn ber

XXIV)

niegt gegenüber,

feinem 3uftanbefommen mittoirfe“.

füge

Steinerg

'Sanb ber Einleitungen

Staturtoiffenfegaftltegen Scgrtften (S.

bag er

nid>t

fagen

ift

fei

für jegüegeg

gerabe ba3 SDcfeniUcge

auf irgenbein Scgetnocrftänbnig redgnet,

bag bei feinem 3 u f tatti’ e f° inm en StetlBertretung jutägt, fonbern auf ben freien SDtllen beg CeferS 3 um “üterftegen, bag er niegt „Seglagtoorte“ bietet, fonbern „©ebanfengebilbe“ (unb 3 toar ogne ben geringften fcglagtoortartigen Slnflug). SHefe unterfegeiben fi<g

aber Bon jenen baburdg, bag in ignen ber fdglügt,

bag

buregfiegtigen

Born 3 <g gefagt finb, ©efügtS» unb SD i e

fie

1 1

“flulg

toügrenb

beg SHenfcgen jene

auf

un»

8 elementen fegtoimmen,

in benen unmenfdgticge “Kggtgmen feglagen, unb bie füg ber biogen tJorm beg ©ebanflidgen bebienen, um bequemen 3<g8 Borsutäu* fegen,

bag bag, toag ba f<gtoimmt, tragen fönne.

Ster innerfte ftern ber politifcgen Slrbeit Steinerg offenbart fidg

gerabe in biefem

“33

er3

1 dg

t.

bero “Besiegt, für bie Bertolrf*

tidgung trgenbtneldger „politifeger“ 3t c[c Blenfegenfräfte burdg Er*

regung unburegfiegtiger ©efüglg»

ober

SDillengelemente

in

Ste*

214

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1

©tetner unb bie ^olitif

©egung

bringen. 3)a8, ©orauf bie 2Dirf[icf)feU 0 po[itif ©teinerS ,

311

baS ersieht

red>net: Idjfjafte, freie '©illenSinittatibe,

eigenen ©til ijeran. ©ie poftuliert

iijren

treibt

©onbern

bag

fo,

^en

<

polittf

ben

fie Ienft

trautet biefe

bern 2K e n

f

„3beal“poIitif

nur mit

unb

fie

auf ßebenSnot©enbigfeiten.

SBlicf

ber

Kenfhen

bersicfjten

2

unb

„“Kea^politif

©ie

3beale

barf

l)erum.

Hub

fie

fie

bie ©loriole erftreben,

be*

auf ber bie

errungen ©erben fönnen,

im

pertoirflidjen ©ollen, bie

bon ben

muß

barf,

auf

©rfolge

nidjt

“JUitteln

freif>elt 8 fetnblid)cn

ber SDertoirflidjung

3beale unb

im 'Betrauten nidjt befcf>aulic5 teuft, fon» ©erabe ©eil eine bolle SQ3irfIid)feit3*

fie

ber 3 id)ten.

barf nid)t

burd)

fie ftd>

abftrafte

‘StlltagSpolUtf

ersteht.

auf ben

ni<f)t

SageSerfolge

bie

ni(f>t

bem ©eaimmel ber

in

nicf)t

fid)

l

3Ilenfd)en, fo

©ie

SUugenblicf alS EebenS»

fie flnb,

lügen empfunben ©erben muffen.

©ine freiheitliche Ü35irfIid)fett8polittf, bie fid) bon unpoHttfdjem 3beaIi3muS unb erfo(g-füd)tiger Tlurpolttif gleich ftarf unterfdieibet, fann aber auf biefe beiben TOege beSfialb leisten QerjenS ber* Sitten, ©eil fie burdjfdjaut, ba§ bie „ßrfolge“ ber 2lurpolitif unb ‘

bie

3beale“

ber

ibealiftifd)en

bort

nicht

,3

Ä

<h

©ur3 eln:

im ©runbe genommen

llnpolitif

nur ©heinerfolge unb ©djeinibeale in ben menfcfj^eitlidyen ©runblagen ber

bo<f)

finb.

iBeibe tour 3 eln nid)t

©ie fönnen aud)

^Jolitif.

©eil eS ber menfdjlldKn ißerfönlid&feit,

allein borbefjalten

ift,

im

bem

©afjrfjaft 'SHenfchlichen TOursel 3 U

llnb 3 ©ar in bem ‘JItafje, alS e3 fih 3 ur 5 re i ^ e burd>ringt. fjrei ift aber baS ,3h“ bann unb erft bann {plagen,

eS

toirflid)

,3h“

tt>enn

eS niht meljr nötig

grembfjerrfdjaft eines 3beal3 3 U begeben,

um

f>at,

^ 1

tft

fih in bie

burd) ben Strubel beS

CebenS baS ©teuer führen 3 u fönnen. 3 nf>alt ber menfdjlihen 5 rel» heit fann niemals ein 3beai fein. 3>enn ein 3beal, baS ben 'OTenfhen auSfüllt, oerfperrt bem ‘JHenfdjlihen 'ipiat).

©ieS “JHenfhlihe

burh baS fih

feinen 'Hlitgefhöpfen unterfheibet bajj er

mit bem Söermögen auSgeftattet

ift,

f

‘JHenfhen ben

int

ber ÜKenfh bon allen

befteljt

aber gerabe barin,

0 nfre

t

e

3beale bann

probu 3 ieren, ©enn bie äujjere ,$Birflidjfeit“ — bie ofjne 3h nur eine 33ruhftücf©irflihfeit ift — auS iljren 8 rüd>en unb “Kiffen fjerauS an baS 3h Stagen rihtet. $lm franfen ßeib berTOelt

3u

baS

?

215

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'Roman Boeg

im 6inne ber ©telnerfdjen greiheitg» phitofopljie sum ©preßen bringen: bag fü^rt nicht jum Schein, fonbern ing ijers ber BJirFlichFeit. itnb beweglicheg Bntoorten moraIi[cf)€

'pfjantafie

einer lebenbig-probuFttoen moralifchen ^Jhantafie auf bie

fragen

einer brüchig »erbenben BJelt: bag macht ben ^3 u( 8 fc^Iag aug, in

bem

»aljre UHrflichfeitgpolittF

lF>r

Ceben

führt.

©tefer ^Sulgfchlag lebengftarfer BJirFlichFeitgpolittF fann in ber (Einheit

f03talen

»on fjnfialt unb ©til ber Ruffäße ©teinerg 3U ben politifd)* Problemen ber ©egen»art gegriffen »erben, ©ie finb

jebermann 3ugänglidj. Böcitere Betrachtungen über begfjalb überftüffig.

ift

fie

an3ufteiten

©tefe ©Fi33e »iil Feinerlel „©rfaß“

fein,

©ie

fall

»ielmeßr mit einigen Strichen 3U 3ei<hnen »erfuchen, »ie

fich

bie

heutige

politif<h»fo3iaIe

RJirFfamFeit

©teinerg einerfeitg

aug bem RJachfen feineg CebengtoerFeg unb anberfeitg aug bem Brü<hig»erbcn bet

ber

Cebengberßältniffc

öffentlichen

hetuuggebtl»

h<*t.

ben „BorbemerFungen“ 3u

rung beg fo3iaIen Organigmug“

3 n Rugführung

fchreibt

ber ©reigtiebe»

©teiner: „Rlleg,

»ag

ich

ben „RernpunFten“ »ie in biefen Ruffäßen »eröffentlichte, n i cf) t aug theoretifcher ©ebanFenarbeit er»achfen. 3 m Caufe bon mehr alg brei 3a h r 3ehnten habe ich bag geiftige, politifche unb toirtfehaftiiefje Ceben ©uropag in feinen betriebenen Ber3»ei» gungen berfolgt. ©abei ergab fich mir, »ie ich glaube, bie ©infießt fo»of>l in ift

tn bie ©enbenjen, nach benen biefeg Ceben alg 3u feiner hinbrängt.

3

<t>

meine, baß bie ©ebanFen, bie

©cfunbung

ich augfpreche, nicht

bie eineg einseinen Rtenfcßen finb; fonbern bag

fie

bag unbewußte

BÖollen ber europäifchen Rlcnfchheit augbrüefen. ©ie befonberen Berßältniffe beg

©egen»artglebeng, auf bie

ich

ln

ben „Sern-

punFten“ unb in biefen Ruffäßen »ieberholt 3U fprechen Fomme,

basu Fommen taffen, baß biefeg BJollen in Flaren limriffen unb »erbunben mit bem Streben nach praFtifcßer ©ureß* haben eg

nicht

füßrung tm »ollen Be»ußtfein einer genügenb großen Rnsaßl »on ift. Rlan möchte eg bie ©ragiF ber ©egen-

Rtenfcßen 3utage getreten toart

nennen

.

.

.

(»ie oben, ©. 211).*

©in BUb ba»on, »ie ©teiner bag

europäifche Ceben in feinen

»erfchiebenen Ber3»eigungen »erfolgte, Fann

man aug ben 3 aßr*

216

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©tcitur unb bie

^Joltlit

gängen be3 „TOagajitt für SUteratur“ getoinnen, btc um bie Oaljr« hunbertmenbe in ^Berlin unter feiner Schriftleitung ijerauägefom« men finb. üluffähe über ^perfönlid^eiten, bie in jenen fahren ©nt« fijeibenbeg mirften, über phllofophifclje, fünftlcrifcfje, päbagogifche, politifche

unb anbere gragen

kulturellen Cebenä geben ein

©enbenjen

faffenbeS 33ilb babon, mie er bie

fudfjte,

um»

nach benen bie

brängten, unb toie er burd) all

3®ü

©nttoicffungSkräftc ber

bU8

©rängen l)itümr^ in ber ‘Richtung fteuerte, bie er bejeidjnete, alä er (in einem ©ruß an ©müe 3°I a ben 3)ertetbiger be8 Kapitän >

®rehfu8) ba8 „‘Rlagajin* eine

Snttoidelung

liefen Glicht

einem

ba8

33ilb,

ba8

©arum

3eltfdjrift. bietet,

fie

©ie ei^elnen einem bunten jäger

leuchten

bertoeilt,

“Jluffähe

reben

®e3halb

IBilb.

ift

reifjett«

e8 felbftberftänbüdh,

ungeheuer bunt

3n

Steiner, kräftig in bie garbe 3u gehen!

baS 3luge gerabe

f

nannte.

foll“,

„^rinjip“ fonbern ber freiheitlichen

freiheitlichen

©nttoidelung biente bie bajj

bie ber

„3eitf<fjrift,

bienen

ift

bie

ift.

Stle fcheut fich

jeben „gled“,

<tuf

‘Radfjbarfarben

miteinanber,

toie

bie

bem

herein,

garben

j

n

e8 fo troftloS öbe, toenn 3itaten»

— meift au8 feinblidhem Cager — hingehen unb Sähe heraus» um bieä ober jenes UBiberfprüdEje mit anberen —

reifjen,

(3.

gür

Sähen) 3U

„betoeifen*.

freiheitliche

©nttoickelung 3U

türe biefer fidjtSlog

Qahrgänge

35.

aber,

^Renfcfjen

tun

3U beobachten,

Steiner feine garben nebeneinanber

ber „©efaljr“ fpottenb, baß ©rägfjeit

benen eg auch

macht gerabe ba8 bie Lek-

ift,

fo unpergleichlicfj:

unb

hinfeijt,

toie rück«

fouberän

böfer 3Dille Sßiberfprücfje

gan3 allein auf gebankenmutige Cefer re<hnenb. bie (jefte bom 2. unb 9. 3uli 1898 fchrieb Steiner

konftruiere,

gür

3tnei 3luffähe

über

un honnne“),

für

mar

cf

321

aj Stirner

baS bom

(„32laj Stirner“

13. 3luguft

©harakteriftif, bie Steiner biefen beiben

Sähe

unb

„35oiIä

einen 3luffah über 3318«

(„i8i8marcf, ber 32lann be8 politifchen ©rfolgeS“).

3Itännem

3lu8 ber

gibt, feien einige

toiebergegeben:

„©tim er

ber Uerfünbcr ber ©ouberänetät be8 gnbibi« buumS tu einer Bett leben muhte, in ber alle ©inridjtungen auf 3lnfidjten beruhten, bie ben feinigen entgegengefetjt toaren. “Jlbfcitä bon bem ©reiben feiner ^eügenoffen ging er feine SBeac. ©eine Unabhängigkeit konnte er f«b nur babunfj toafjren, bafj er barauf ber 3 ichtete, feine "JlrbeitSfraft unb feinen ©cift in irgenbetner offiziellen Stellung lebte, tote

217

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“Roman 33oo3 8ultur-3igeuncr lebte er; unb er fonnte ficf> ?eine fjreibeii nur bamit erlaufen, bag er entbehrte, toaS er ficf)«r hätte reichlich ertoerben fönnen, locnn er feine g-ähigfeiten * n & cn ®i«nft feiner 3«'* geftelit hätte. Sr fonnte jtd> in fein ©anje» einglicbcm.“ „31 i 3 nt a r d toar in feinem Cebeit jeber Sage getoachfen. Sr tat, toaS bie Sreigniffe bon einem treuen bcutftfjcn Wiener be3 prcufjifchcn Königs forberten. Sr backte über bie ^Berechtigung feines 5un3 nidjt nach. ®a^ übcrlicfj er bem lieben Sott .... Unb mit Sott hat RiSmarcf auch fein 31erhältni3 gu feinem äönig au3gcma<ht. 3hm gab ©ott ba3 3lntt, biefen Jtönig grofj ju machen: unb er fannte nichts anbere3, a[3 bie Rflid>tcn biefcS 3ltnte3 rcblich 3 U erfüllen .... Sr hätte fidj feine beffere ©rabfdjrift fetjen fönnen al3: „Sin treuer, beutfdher ©iencr 333ilf)elm8 be3 Srften“.“ u bcrmerten.

'3113

echter

inbibibualiftifche llnarcfjtft unb

Rntlpoben, ber

ber

Wiener be8 Jüönigg, flehen ba neheneinattber. Hm baSjenige, toa8 (Steiner 1898 an biefen 3Hännern jum Sprechen bringen tuollte, unfrer ©egenmart möglidhft einbringlid) ©eftaft neben fle hingeftelft: ber

3u

©emofra

machen,

fei

eine brüte

^räfibent TO i

t.

Rebe 3 ur 3 »eiten IlmtSübernahme am

fprach in feiner

5.

l f

o

n

Rlär3 1917

bie IDorte:

„3ch bin ber ©iencr biefe3 3101168, unb ich fann nur Srfolg haben, toenn c3 mich mit feinem Vertrauen unb fernem “Rat unterftutjt unb leitet.“

Run

bor un3 bie

ftehen

3 »ei

©iener

ber ©iener beä

unb ber §err, Stirner, ber fagt: dürften unb ber beS RolfeS „IDaS (oll nicht alle3 meine Sache fein! 3Jor allem bie gute Sache, bann bie Sach« ©ottcS, bie Sache ber 3Hcnf<hheit, ber ‘JDahrheit, ber Freiheit, ber Humanität, ber ©erechtigfeit ferner bie Sache meines RolfcS, meines dürften, meines RaterlanbeS; enblich gar bie Sache beS ©eifteS unb taufenb anberc Sachen. Rur meine Sache foll nie.“. mals meine Sache feint ;

.

316er bie brei

Caffen mir

fie

10 1 1 f on

.

Rlänner fönnen

fich

auch anberS gruppieren.

nochmals fpredjen:

ber ermähnten Rebe auch hie 2Dorte: „SS fann fein, bajj mir burcf) Umftänbe, nicht aber burdy unferen eigenen 3me<f unb 30unfd) 3 u einer mehr unmittelbaren an bem Teilnahme groben Kampfe bcranlagt toerben. 31 ber nichts toirb unfere 3been unb unfern 3®ecf änbern. ©iefclben als baß fie berbunfett »erben fönnlcn .... 3Dir finb 3 U offenfunbig, haben erfannt unb »ir »aren ftctS barauf ftol 3 bag fie bie ©runbfätje fprach in

.

.

.

.

.

,

einer befreiten Rlenfchheit finb.“

R

mar

cf fprach anbe r8! Steiner 3 itiert eines feiner IDorte: Sißung beS preugifchcn RbgeorbnetenhaufeS born 2. Suni 1865 ertotberte RiSmarcf bem Rbgeorbneten Rirchoto, ber ihm bormarf, er habe feine feften Rrmgipieit, fonbem richte feine politifdfen Sntfd)lüffe i

halb

8

ber

fo,

halb fo ein,

je

ttachbem ber 3Binb berfd)iebcn blafe: „Rtrcho»

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:

Steiner unb bie SPoIitif hat ung »orgeWorfcn, Wir hätten, auch bag Stcuerruber gebreht.

je

nad)bcm ber “löinb

Run

frage

id).

getoecbfelt hätte,

wag

man

foll

benn, wenn matt ju Schiffe fährt, «nbere* tun, alg bag “Ruber nach bem “2B n b c brehn, Wenn man nicht etwa felbft “2D n b m a dj e n will.“ i

i

Glitch

S

t i

r

n

e r fprad)

anberS

„9llle “TOahrheiten unter mir finb mir lieb; eine “Jöabrbeit über mir, eine “Zöahrheit, nach ber ich mich richten mühte, fenne ich nicht.“

ber “Rtann, ber fid) unter bie „©runbfähe“ ftellt, ihm alS unabänberlich gelten, ber nach „©runbfähen“ “$Jomacht. 93 iS mar cf unb Stirner: bie “Rtänner, bie fleh über alles ftellen, »aS „©runbfähe“ genannt »erben fann; ber erfte, wett er einem fonfreteren Qerrn, nämlich ‘JBifh^m I. bient unb in b e f f e n ©ienft ^Solitif macht, ber j»eite, »eil er feineS

^Dtlfon:

bie

litif

9Befen8

fonbern

SJiener, Weber eines abftraften noch «ineS fonfreten £jerr fein unb inS politifche Ceben überhaupt

felbft

nicht hitteintreten »Ul.

3n

ben Sagen, alS ID

fruchteten Schiff

i l f

o n auf feinem mit ©runbfätjen be*

bon 9lmerifa nach (Europa herüber

fuhr,

»urbe

über bie ganje 9Delt hi« ber Steg ber „fjbeal“* unb „©ruttbfah*

über»unbene „“Real“» unb „OpportunitätSpolitif“ berfünbet, ber Sieg 9BüfonS über 93iSmarcf. Steiner h“t baSjenige, »aS 9Bilfon alS fjracht auf fein Schiff mttnahm, nie anberS beurteilt, alS in ber 9Beife, »ie er im 3unt 1913 in einem 93ortrag in gelfingforS über 9BilfonS politifcheS 5>enfen gepolitif“

über bie im

urteilt hatte:

„5>a

SEöeltfrieg

haben »ir ein lebenbigeS

mit halber ßogif heute burch bie 9Delt fchaffen haben, in biefeS

feine fiogif nicht ftarf

ganismus 3 U

93eifpiel,

fchreitet!“

©ebanfenformen, bie mit ber “Realität beS

»ie

S>ajj

So 3 iallebettS

man

“RJilfon

nichts 3 U

£eben hinein 3 upreffen unternimmt, »eil ift, bie ßebenSgefche beS f 03 ialen Or-

genug

finben, baS »irft

ihm Steiner im Sommer 1913 ent»aS 933ilfon »ährenb beS

gegen. llnb baS 3 eigte Steiner an bem, Krieges rebete unb tat, immer »ieber.

9fHe urteilte

nun Steiner über

93

iS

mar cf?

„9luf bie ©efahr bim &on ben Ceuten, bie einen groften 92lann nur burch Superlatiöc beS ßobeng 3 U erlcnncn glauben, für einen “Ber* fleinerer 93igmarcfg gehalten su werben, fprcdjc ich cS aug: 93igmarcf berbanlt feine (Erfolge bem Umftanbe, bajj er feiner 3*>t niemals auch nur um einige 3af>re öorauS war. 3>ic gbealiften beS 3ahreS 1848

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'Koman Soo$ <

mußten

3bee üertoirflidjcn toolltcn, bie erjt 1871 Bidmardt mar für biefe 3bcc erft in bem Bugenblide ßu haben, ald fie reif mar, ind 3>afein 311 treten .... fage ed rüdbaltlod beraud: Bidmarcf ift ber größte 'Politifer gemorben, metl er eg oerftanb, im allerbeften (Sinne bee Blortcd, ben Btantel nad) bem USinbc 3 U brehen.“ Unb biefen Buffaß Dom 13. Buguft 1898 fcf)Io§ ©teincr mit ben Blorten: „Unb fo mögen ftc tnir cd benn übel nehmen, mie fie mollten, biejenigen, bie nur anerfennen tonnen, menn fie in Supcrlatiben loben: id> fage bod) mit Bigmarcf, bem großen Heimgegangenen. 3>ie beftc Blarime bed 'Polititerg ift: „Blad foll man benn, menn man ßu 0 d)iffe fährt, anbered tun, ald bad Kuber nad) bem BJinbe brehen, menn man nicht etma felbft BOmb machen mill“. fd)citern, tr eil fie eine

reif 3 ur ‘•Bermirflichung

Steiner geht

mar.

ftarf in bie

Darbe! ©erabe baS, maS ben UJitfo-

nianern befonberS gegen ben Strich geht, bie ©runbfatjlofigfeü,

ben anpaffunggfäfjigen Opportunismus ber 'SiSmardfdjen ftreidht er

herauS!

Unb

'polttif

„mit BiSmarcf“ nennt er bie hefte Blajime

bem BMnbe brehen! Ob BiSmardS ßogtf

beS ^JolitiferS: Sich nach

ganj ober h a ^ gemefen Betrachtungen anjuftellen.

fei,

barüber beftanb gar fein Bnlaß,

„Blit Blachtfaftoren mußte er 3U rech-

unb 'prin3ipien maren ihm gleichgültig. Bm 26. Bo» bember 1884 fagte er bem Bbgeorbneten Bicfert: ob meine Bn» nen. Theorien

fchauung »in eine miffenfchaftlidje Slheorle paßt, fie

paßt in meine

ftaatSrecfjtltche

mir

ift

Buffaffung, unb

gleich:

merbe in

i«h

meiner Buffaffung über ben 8önig, bie boll3iehcnbe ©emalt unb erbliche Blonard)ie btefer bie Freiheit Ju mähren mlffen«.“ (Steiner

a.

ßeben

a.

O.),

BiSmarcf ftanb

nicht

mit

ßogif im

politifchen

meber mit nemtonifcf>*mechdniftifch, noch mit barmini» geftalteten

ftifch-eboluttoniftifch

Sheorien (mie

3.

B.

BJilfon,

ber

auS „halber Sogif“ heraus bem mobernen Kolititer empfiehlt, ben Schritt öon Bemton 3U 3>armin 3U machen). Sr fteuerte baS Schiff nicht auf Cinien, bie er auS bem 8 0 p f borher gesogen hatte. Sott»

bem

er lenfte baS Steuerruber

maS ihm baS § e r 3

im Sireiben ber BHnbe nach bem,

eingab, baS treu im ©ienft BSilhelmS

I.

fchlug.

„BiSmarcf hat nie barüber nadjgebadjt, mie bie BJelt fein

foll.

BJaS bon ben Sreigniffen fagen laffen. Seine Sache mar, im Sinne ber bon ben Sreigniffen geteilten Datierungen Solches ©ctifen hat er als müßige ©efchäftigfeit angefehen.

fein foll, hat er fid)

fraftboll 3U

hanbeln.

ftimmte Bidjtung.

Bber

feine &raft hatte eine

Sein anberer hätte ihr

biefe

gans be»

Bldjtung gegeben.

220

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Steiner unb bie

RiSmard

am

ift

Spolittf

1815 in einem preujjifchen 3unferf»aufe

‘ülpril

1.

©eine Ctrjieijung führte ihn baju, al3 bie ^3erfönIi<f>Feit fid> felbft ein3ig be3eichnenb auf ben ©rabftein fe§en

geboren,

ju toirfen, bie

„©in treuer

mujjte:

beutfcfjer 3>iener

SBühelmg

I.* (a. a. 0.).

Rt3mardfchen Rolltif ftanb

3>te ©runbfatjlofigfeit ber

nicht

im

Aufgabe, ein Schiff fdjlecht unb recf>t über Gaffer 3u galten, fonbern in bem ber anberen: e§ in ber 'Richtung bortoärtS

3>ienft ber

3u bringen, bie RtSmardS R3efen§d>arafter fchieb

ftd)

ebenfo

fcharf,

ber Setfjnif be8 „RegierenS biplomatifche Renutjung ber

um

nen

.

forberte. 6ie unter» bon bon ber ©runbfahpolttif bon galt 3u galt, ba8 fidf> burd)

ficf)

gerabc barbietenben Konftellatio»

tole .

.

jeben Rret8 an ber Oberfläche erhalten

tbill“

(Steiner,

©eutfdje üöodjenfdjrift, R3ien, 1888), bon biefer Sechnif be8 „gort*

an immer mieber RUnifterpräftbenten ©rafen Saaffe unb beffen

bmrftelng“, bie Steiner bon ben 80iger Sauren

am

öfterreidjtfdKn

Rad)folgern aufS

©egen »irften,

©r

fdjärffte

un

gebranbmarft

F>at.

Ri8mard8

nad) ber

titantfd>e

Kräfte

Steiner in biefem Ruffaij fein ‘ZDort ber

Kritif.

t d> t

g

,

trägt nicht morali[tlfd>e RJertungen ober politlfdje Rrin3ipien

herbei,

be

R

bie ri<f>tet

3

e

um

t d)

einen Rtenfchen bon gieifd) unb Rlut 3u meffen.

ne

nur

t

bie

bie

Kräfte,

in

biefem

»3citfcF)rift,

er

ftd)

bereits

ba

h*rbet3uholen,

bagjentge

ift:

blefe 3eitf<hrift 3icht, bie

3« ln

ne

ber nächften

RtSmardS garbe r.

©r

unb Rlut einer

bie ber freiheitlichen ©nttoidelung bienen foll“, fann

©r

eine „pri^iptelle“ Krüif erfparen. Rlafcftäbe

ftratte

gieifd)

3n ben Rlättem

teuften unb In8 polittfd>e gelb auSftrahlten.

Stirner

ift

»eil

nämlich,

bon Steiner

Rähe be8

braucht nicht ab»

mehr al8 biege Rlajjftäbe

tea8

al8

Richtung

burd)

gefteuert wirb!

„giedg“, an

bem Steiner

geht, leuchtet eine Kontrastfarbe

ber geborene Rntipoltttfer.

©r

ift

:

fo

ftarf

Ria j Sttr«

fid> felbft

genug.

Rismardg R o l i t i f berührt einen Stirner nicht. Rber bagjentge, toag Rtgmardg Roliti? bie Richtung gibt: RiSmardS gieifch unb Rlut, ba§ berührt ihn. ©8 ift fein ©egenpol. R)a8 3»tfd>en blefen Rolen RiSmard-Stirner außerhalb be8 politifchen gelbeS

fprüht, hat aber mit Rolttif

an ber

Rolttif

tft

ja

gan3 intenfib 3u tun! $a8 „Rolitifche“

immer nur

Seil.

Unb

oft nicht ber teid>tigfte.

221

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f

Botnan Boog

Sie Blähte, bie im geifttgen Selb ^erfönlic^feiten geftalten, bebeutett auch für baä polüifche gelb fonfrete Bürflicgfeiten. BuS bem ©tirner gewibmeten Buffatj ©teinerS „Boilä un bomme“ fei eine gan3 „unpolitifcge* ©teile herauSgegriffen, wo bie Bebe ift bon bem ©toff, auS bem fid) ber Btann, ber ficf) felbft genug fein baut:

will, feine ‘iperfönlicfjteit

„(Sin

unpcrfön liebes

allen 3eüen.

BHffcn Wollten bie Bb*l°f 0 t>ben 3U bag ihnen Der rät, welche Bludjte bie U3clt Brünfiig »erlangen fie narfj foldjer ba, fo jagten fie. ©ie ift gefctjmäßig. bie ©«fege, nach benen fie eine objetti»c Btacht geformt

(Sin Jöiffen,

im 3nnerften 3ufammenbalten. „BJiffenfcbaft“.

Uni

brängt

eg,

Sic UJelt

ift

3» erforfd)en. Unb jtoenn fie bann „rcblicb“ erforfebt batten, toa8 „bie SHJelt im Jfnnerften 3ufammenbält“, bann fühlten fid) bie Spbil»“ fopben fo felig, toie toenn bem 'Bräutigam bie ©eliebte bag Satoort gegeben bat. Senn toie fagt bo4) Biegfcge? bie Bfabrbcit ift ein B3eib. ©firner ift fein freier; er ift ein (Eroberer. (Sr übertoinbet bie SlOabrbcit. (Sr »erbaut fie. Unb fie toirb bei ihm nicht BJeltan* fegauung, nicht Bbitofopbie, aon ber er und Blittcilung macht, ©ie toirb e r f ö n l id) f e it. Sag SQJiffen foll nun nicht mehr ettoag fein, mag bie Btenfchen leibenb »on äugen empfangen; eg toirb in ihnen gieifch unb Blut; fie nehmen nicht mehr bloß bie ©efegmägigfett ber SJelt toabr: fie ftellen fie felbft bar. ©ie to ollen jetjt, toag ihre Borläufer bloß g e to u g t haben. Ser Buffag, ber bag »erfünbet. Hingt in bie BJortc aug: „©o liege fich ber nottoenbige Untergang ber toülen» lofen B5iffenfchaft unb ber Bufgang beg felbftbetougten BJillenS, toel» her fich im ©onnengfan3c ber freien Berfönlidjfeit »ollenbet, ettoa folgenbermagen faffen: bag BJiffen mug fterben, alg BJille toicbcr auf3uerftehen, unb alg freie e r f o n fich täglich neu 3U BJ i e bag BJiffen perfönlich toerben tann, toie bagjenige, fchaffen.“ toag man benfenb erfennt, in bie Straft beg perfönlichen SDilleng übergehen fann, bag hat fich ©tirner in biefem Buffage beanttoortet.“ bat,

B

um

B

3 u beiben ©eiten ber „wlllenlofen BJiffenfchaft“ ftehen BiSmarcf unb ©timer: ber Blann beS po!itifd>en (Erfolges unb Siener feineg RönigS, ber mit Btadjtfaftoren rechnet unb bie „wlffenfchaftlichen unb ber Blanrt, ber fidf> auf fich felbft Serien“ lintS liegen läßt, a 3urücf3ieht, um auS bem „Untergang ber urillenlofen B3 iffenf<haft ben „Bufgang beS felbftbetougten BJillenS, welcher fich i m Sonnen*

glan3 ber freien Berfönlichfeit bollenbet“, 3U entbinben.

3 totf<hen

beiben

ftefjt

ber

Blann

ber Brofefforenpolitif.

treter ber „willenlofen BJiffenfchaft“

BiSmarcfS

^olittf

BulSfdglag beS IjersenS.

©timer toelcheS

toill

:

Ser Ber*

BJilfon.

fommt auS fjleifch unb Blut, auS bem BJ i l 0 n 8 Bolitif fommt auS bem Kopf, auS bem Schlag beS Se^enS geftalten, tn

fein Geben

baS BHffen beS KopfeS herunter gesogen unb 3U Berfönltdh*

222

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!

F ©teiner unö

umgefdjmoljen ©irb; aber

feit

©r

genug; er

bleibt fich felbft

©ache

3

u machen unb

bie

AolitÜ

fommt

er

lebt

jum ^Jolitif-treiben feine ©ad)e 3 u feiner

nicfjt

baBon,

alles Unperfönlidhe 3 u '^Serfönlid^feit unt 3 u-

J^mel3en;

er bleibt „©in 3 iger* in feinem „(Eigentum“

bie *20 e

ben

1 1

unb

überlägt

— ©ienent; — mit ber AJelt aber auch bie AJUlenS-

au§ ungefehenen, ungetannten fersen nach ben ©ebanfen beS «opfeS brängen, um bort Aahrung für ben AHllen 3 ur grelfeime, bie

heit 3 U finben.

3 unter,

AJährenb ber

ber bourgeolfe ^ßrofeffor

unb

politifieren

leben, entmidfeln fid)

lintergrünben be8

unb

ber inbiPi»

«önig, ihre ©runbfäge unb ihr ©elbft

bualiftifdhe Anarchift für ihren

mit elementarer Alacht in ben

AJerbenS biejenigen ©riebfräfte,

gefdjicfjtücljeti

©ährenb ber AJeltfataftrophe, in ber bie Atenfchheit feit 1914 immer mehr an bie Oberfläche be3 öffentlichen SebenS heraufarbeiten: „Sie führenben ‘^Jerfönlichfeiten unb klaffen mugten ihr Verhalten in ben legten fdjicffalSfchtoeren fahren ftetS bon bem abbie

fid)

fteht,

hängig machen, ©aS in ben bie

ber

Stimmung

©eftalt,

leben

bie

f

o3

i

a

l i ft i f

geftimmten «reifen ber

ch

©ie hätten oftmals gerne anberS gehanbelt, toenn

“ötenfdjhett lebte, fie

biefer «reife hätten unbeachtet laffen fönnen.

biefer

©limmung

I, am Anfang.) Arbeiterfrage fteht

3n

angenommen haben,

gegenwärtig bie ©reigniffe

bie

ASirfungen

(©teiner,

fort.“

„8ertt-

punfte“, «ap.

©ie

Aber fie Aebeutung

heute mitten

im

polittfehen

fteht

ihre

für bie Aolütf burch baSjenige hat,

«räften ©irffam

Unb fleh

ift,

bie aI8 folche nicht

in ihrem bebeutfamften ©lieb

burch ben

gelb ber

ba alg eine grage, bie im eminenteften ©inn

Alelt.

Aoben

brängt, auf

ift

p0

biefe

bem

©aä in ihr an 1 i t i f <h e r Aatur finb.

grage ein gaftum, baS

AieSmarcf, ASilfon, ©tirner

einanber gegenüberftehen. ©teiner beginnt baS

erfte

«apitel feiner

„Äempunfte* („©ie

bem Ceben ber mobemen fidj nicht auS ber AJeltmoberne fo3 iale Aewegung burdh Sat«

ttahre ©eftalt ber foslalen grage, erfagt auS AXenfd)h«it*) mit ben Alorten: „Offenbart friegSfataftrophe h«rau3 bie fachen, bie betoeifen,

man 3 al«3 «hnte

©ie un 3 ulängti<h ©ebanfen toaren, burch bie

lang 3 U eerftchen glaubte,

©a 8

in

bem

proleta»

rifchen AJollen lebt?“

223

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Vornan ®oo3

Pie Un3ulänglt<fjfeit ©Ufonifd)en3>enfeng über

bie fo3taleBe*

©egung ift in ber Scnben3 begrünbet, polttifcf) gebadete prin* 3ipien unb ©runbfäfce al8 treibenbe gbeale in fic hinein 3u interpretieren, ober fie ©enigftenS an ben Htaffftäben fold>er prlnjipien unb ©runbfä^e 3u inerten unb 3U meffen. Pie Pemofraten über bie gan3e (Erbe

neigen 3u biefem geiler.

f)in

BigmardS

Stellung gegenüber bem Proletariat toar

nic^t

mtnber un3ulänglid), aber gan3 anberg, gerabe3u entgegengefefct.

3m

ermähnten Ruffatj über BiSmard

bem

fdjreibt

Steiner (1898): „“Bon

fiiberaliSmug ber Bourgeoifie glaubte BiSmard, baj$ er (Ein*

rid)tungen anftrebe, bie ben Ijcrrfdjer 3©ingen, einfaef» feinen 'Hamen toillenloS unter bie

Bon

fetjen.

unb

ber Hlefjrjjeit beS Parlaments 3u

(Einem fo3ialen Königtum bad)te

form. bie

Bcfdjlüffe

ben Proletariern aber glaubte

er, bafj fie il)r leibli(^e8

geiftigeS Rlofil f)öl>cr ftellen, als eine beftimmte

§anb reifen gegen

Unb

tums.

bie republifanif<f>en

ba§ allgemeine

ber©irflid>en.

R5al)lre4)t.

BiSmard,

RegterungS«

loürbe baS Proletariat Heigungen beS Bürger-

ein fönig8frcunblid>e8 Proletariat

3U3iel>en burtf>

eine Rlöglidjfcit gegeben für

nid)t

er,

er

bacfjte

3$

fidf)

l>eran-

glaube, eS

fein fo3iaIeS

Piefe Rlöglidjfeit toäre eingetreten,

Ifätte

Königtum 3u

©enn

fiaffalle

1864 burdj ben fribolen piftolenfdjuß RacoffiitjeS fein l'eben

»erloren

l>ätte.

HUt

prin3ipicn unb 3*>een fonnte

BiSmard

nid»t

©erben. Sie lagen außerhalb beS RreifeS feiner ‘üDcltanfd^au-

fertig

ung. (Er fonnte nur mit Rtenfdjen »erfjanbeln, bie iljm reale Patfadfjen entgegenfjielten.

B3äre üaffalle

am

Ceben geblieben,

er bie Arbeiter ©afjrfdjeinlid) big 3ur 3«it, in ber reformatorifdfje beiter eine

plane

reif

3 e H Im Sinne BtSmardS 3u

Rtit ben fo3ialiftifd)en Parteien, bie nidfjt

fo F>ätte

für fo3ial*

Cöfung ber fo3iaIen grage für ©eutfd)lanb im (Einflange

mit BiSmard Ratten finben fönnen. redeten

BiSmard

©ar, fo©eü gebradfjt gehabt, bajjbiefeRr«

Um

bie fo3iale

löfen: fid)

ba3u

grage 3ur

fehlte

Caffalle.

halb nach Caff alles

Pob

unter ber gü^rerfdf>aft eineg lebenbigen Rlenfcften, fonbem

unter ben abftraften Pfjeorlen RlarjenS alS politifd^er gaftor gel*

tenb machten, fonnte

BiSmard

nid)t3

anfangen.

.

Hlit prin3ipien, 3been unb Sfjeorien fonnte BiSmard, ber Realpolitlfer,

auef)

bann

nt<f)t§

anfangen, ba

fie

alg reale Rtäcfpe

im

224

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n

n

Gteiner unb bie

Ceben auftraten,

öffentlicgen

bag

(Jleifcg

unb Blut geworbene Sgeorie:

aber igrem tnnerften Siefen naeg bie proletarifcge Blaffen»

Ift

Bewegung ber mobemen 3<iH 1919 gibt ©teiner in feinen „Bernpunften* bie Wort auf bie »an Sigmare! Arbeiterfrage.

Alan

ihre ©eftalt.

gangen

Aug bem

S. bie

3.

bag

Iefe

unb

gebeutete

falfcfj

3 ulänglicge

falfcg

erfte

„Barl Alarjeng Slenffgftem fann Bon bem

’IBorte:

einen angenommen, Bon bem anbern toiberiegt toerben,

bag eine mit

gut erfegeinenben ©rünben

fo

Ant»

beganbelte

mobemen Alenfcggeit erfaßt er Bapitel. Unb in beffen 3ufammen»

Ccben ber

Blelleicgt

bag anbere; eg

tnie

fonnte reBtbiert ©erben Bon benen, bie bag fo3 iate Ceben naeg Alar«

reng unb feineg Jreunbeg ©ngelg Sobe Bon anberem ©eficgtgpunfte anfagen alg

gar

icg

Aon bem

biefe (Jügrer.

«rfd^cint mir,

prolctarifcgeu

bag

bie

JJngalte biefeg Sgftemg ©iil mir niegi bag SebeutunggBoIle Bewegung. ®a§ SebeutunggBoIle

3)er fegeint

fpreegen.

niefjt

mobemen

in ber

Satfacge

Borliegt: innerhalb ber Arbeiter«

fegaft ©irft alg mäcgttgftcr JJntpulg ein

®cöanfen-St)ftem.

Alan fann

gerabc 3 u bie ©aege in ber folgenben Art augfpreegen: eine prafttfege

'Bewegung, eine reine Cebengbewegung mit alleralltäglidgften Alenfcg» geitgforberungen ftanb noeg niemalg fo

rein

faft

gan 3

allein auf einer

gebanf liegen ©runblage, ©ie biefe moberne sproletarierbe»

©egung. ©ie

getoiffermagen fogar bie

ift

in ber Sielt, bie fug rein auf eine wtffenfdgaftlicge (teilt

gat

.

.

.

Alg

wlcgtig

.

.

tarierempftnben für ben g a n

©ag

ift,

bei anberen Blaffen

©eelenlebeng Beranfert

Cebenggefinnung

Sigmard, Oerseng fie

lebt,

A3

.

.

ber i l f

beibe ftegen ber

ift

:

3 e

erfegeinen,

nur in einem ein 3 elnen ©liebe tgreg bie

©ebanfen»©runblage

ber

.“

,

Bewegung fremb gegenüber,

bei ber bie

ber Cebenggefinnung für ben g a

Alenfcgen entfegeibenb geworben

um

bag im Srole» n Alenfcgen entfegeibenb geworben .

.

im Sulgfcglag beg feinem Bönig treu ergebenen 0 n ber in ben Abftraftionen beg Bopfeg gängt:

banfen«©runblagc ftifege

mug

Bewegung ©mnblage ge»

berartige

erfte

ift.

Anarcgift, ber Berfünber beg

©

t

i

r

n

e r

Sageg „bag

,

©e« 3 e

ber inbtBibualt«

AJiffen

mug

fterben,

alg SHlle wieber auf 3 uerftegen* (Bgl. oben, ©. 222), er würbe

im Sulgfcglag ber Arbeiterbewegung feinen eigenen spulgfdglag

er»

225

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*00X011 35ooS

fennen, fobalb er

alg „feixte Sache“ auch bieg an-

fid) entfdhlöffe,

Suerfenuen: bie ©illengfeime 3u

fudjjcn,

bie

aug ungefehenen, un-

gerannten £jer3en nach ben ©ebanfen beg Sopfeg brängen,

um

bort

*af)rung für ben ©tllen sur greiheit 3U flnben. llnb wenn er bie ©adf>e biefer ungefeljenen, ungefannten fielen unb ßöpfe alg f e I n e

€ad)e erfennte, bann mürbe er alg

bie

tieffte

ntoberne Ceben in

mag

in ihm, alg „(Emsigem“

3um „Slufgang

fi<f>

enthält, erleben:

Sragif,

beg felbftbemugten ©Uleng, melier

fid)

bag

bie

im Sonnen-

glan3 ber freien perfönllcf)feit Bolienbet“, geführt hat, bie *uferftehung beg ©iffettg im ©Wen, bieg hat im Ceben ber großen ©affen 3ur Söenteinung beg ©eifteg unb ber perfönlidjfeit geführt! „©ag in ihm auf biefe *rt innere ©trf[id>feit ift, ber Proletarier

fann eg

nicht

bemugt jugeftehen. <£r ift Bon biefem 3 ugeftänbnig ihm bag ©ebanfenleben alg 3&eologie

abgcgalten baburd), bag überliefert

morben

©a§

biefe

unm.

(Steiner, a. a. 0.,

baut tn ©irfüdf)feit fein Ceben auf bie

(Er

ift.

©ebanfen; empfinbet

aber

alg

untoirflidfje

gbeologie

im gnbiBibuum

tnenn eg

fid)

alg ©affenpn>3Cg

rialiftifdje ffiefdjic^tgauffaffung“,

„^oIf<hemi8mug*

:

.

.*

perfönlicgfeitgentfaltung bemirft:

l)ö(f)ftc

bag ©tirb unb '©erbe Born ©iffen sum ©ollen, bag lidftfeitBernidjtenb,

.

anfdgliegeitb.)

toirft

Boll3ief)t.

perfön-

„©ate-

„Slaffenbemugtfein“, „‘Kätefpftem“,

bag finb *e3ci(gnungen für ben Untergang beg

fetbftbemugten ©illeng ln ber 'Jlacht ber ©affenmollungen, in benen nicht

ber

Pul8f<f)lag

beg

©enfdgen

lebt,

fonbern

unmenfd)lid)e

*f)t)tgmen fcglagen.

©ir im

ftehen im ßernpunft ber fosialen grage. Bugleid^ aber auch

tjerjen alleg ©eifteg*, *edf>t8"

märtigen ©enfdjftfit, mie hat

unb in

hier ftehen, fenfcf>aft

ift

unb hat,

unb ©irtfdjaftglebeng ber gegenaug ber ‘Vergangenheit entroidelt

3 utunft

‘Religion, mie fürg

für bag polltifdhe. f (hieben

fie fid)

Bormärtg brängt. 2>er punft, auf bem mir ber ©d)icffal8punft für ©iffen unb ©ollen, für ©if-

bie

©g

ift

barinnen ftehen

Sun: für bag mirtfcf)aftlicf>e unb an bem ber ©eltfrleg fi<f> ent-

ber punft,

unb an bem

bie ftataftrophen, in benen mir mitten

bie offenbaren

unb

bie noch Berhüllten

fid)

entfeheiben merben.

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Steiner unb bie ^Politif

Nlicfen ©ir auf ben 1B e

1 1

f r

©äre

:

bon

einer

tum“

Caffalle

1864 nid)t ermorbet ©orben,

geführten

Eaffalle

gungen beg Kräfte i <f>

e

meiere

bon

ifjm

jum

Nigmarcf mit

fjätte

einem folgen

König»

„fo 3 iateg

fein

‘Jlrbeiterfcfjaft

3 uftanbe gebraut, fjätte er in

bie fjront gegen bie

1

NJirflicf)feitgge£)alt

bag sparabojon aug 3 u-

^Proletariat fagt, ber tonnte berfucht fein,

fprechen

ben

'2Der

e g.

i

über tag Nerljältnlg Nigmarcfg

beffen erfaßt, toaS Steiner

fo 3 iaIen

Königtum

überfchägten republifanifcfjen Nei-

Nürgertumg aufgerichtet unb baburch bie Nürgertumg baran berfjinbert, ber © i r t f <f>a f t-

liberalen

biefeg

n (Entfaltung beg beutfcgen Notfeg biejenige Nietung 3 u geben,

bag Nilb aug bem Noben 3 auberte, bag ber

Nigmarcf

alte

am

Hamburger §afen alg bag Nilb einer neuen, igm fremben Nklt empfanb: bann ©äre bie ©eltpolittfdje Spannung nicht entftanben, aug ber 1914 bie (Erplofion bag Naco©igeg

NJeltfrieg entfeffelt 3u

Nicht bag

gelöft toorben

ift

ö n

n

e

n

,

beutung, bag

tm

man

fonbem fie

btgmardifdfjen

bem

Neid), in

i

g

mar

cf

fo 3 iale

fjrage

g“ auf beutfdgem

Noben

fönnte eintoenben, bag

nidjt

hätte

bie S^atfadfje

fie

in NHrflichfeit ift

noch

in einem anberen Sinne. f 03 iale

Organigmug

hätte,

frieg unübertohtblid) getoefen.

0enn gegen

eineg folcgen Satbeftanbeg ©äre bag

man

biefe ln 3>eutfcf)lanb

unterfegägten Nläcfjte nennt

3>ag auf beutfihem richtet

©orben

Nolfeg.

ift,

bag

Noben ift

im

ur

toerben

gelöft

niefjt

©eber

gat,

(Ein beutfdfjeg

feine Nertoirflidjung

toorben

bertnicfelt

in einem Nklt»

®e©alt

bie moralifc^e

aufgefommen, ©ag im

(5e©anbe formal-bemofratifcher gbeale, gbeen, gbeologien gültig, ©ie

„3

nicht

im Sinne beg

bon ©eltentfcheibenber Ne»

eben eine ßöfung nicht gefunben

ber gefunbe

Nebolber ben

Nlg NJegmeifer

Nerecgtigung,

©äre in einen NJeltfrieg nicht ©erat bag nicht sugegeben ©erben follte

gefunben ober

überhaupt

Jfunferg

tiefe

fein.

bag (Entfdjeibenbe, bag bie

Sinne N

ift

mügtg

fief)

cg feine

f>at

^arabojon auf»

nidjt sprincipg

^ptftole,

mag an

Nealitätguntergrünben

rechten 3«it int

f

f)at

(Ein foldgeg

erfolgte.

3 uftelten

gleich-

auch heute noch unglaublich

im NJeften

bie Nölfer eteftrifierte.

ein foldger Satbeftanb nicht aufge-

tiefffen

Sinn

bie Scfjulb beg beutfehen

3Hefe Sdgulb gat tgre Nugtoirfung auch in bem,

©ag im

Nleften ©ätjrenb beg Kriegeg alg ibeologifcher Nbftraftionengeift 3 ur

227

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'Komau Koo« größten ©cßlagmörterraferei ber ©eltgefcßicßte auSgeartet

tft,

Sie

unenb ließen geizigen Schaben geftiftet hat: im Kölferberfeßr mit einem ©eutfeßlanb ber fojialen ©efunbßeit unb Kraft f>ätte aueß bie in gormal«©emofratiSmen [icß wrrennenbe „öffentliche Kteinung* beS ©eftenS gefunben fönnen. feßaften ber ©eftDölfer geforgt,

©afür hätten

menn

fie

feßon bie Arbeiter»

Kor«

in ©eutfeßlanb ein

bilb erbltcft hätten!

©ie KealitätSuntergrünbe, auf bie mit bem Karaboron ‘•Racomiße-Krtndp ßingebentet toerben follte, bilben ben ©egenftanb beS IV. Kapitels ber „Kernpunfte* („ 3 nternationale Kesießungen ber f03ialen Organismen“). ©ort fteßen ©orte, bie aueß heute notß tm beutfeßen Kolf politifeßen Kuftrieb entbinben müßten, erlernten alle bie

unb

fühlen mürbe, mie

nteberfeßmettemb

menn man fie

finb für

iiebgemonnenen unb eingemöhnten ©ebanfen unb ©efühle,

auS benen bie

©irflicßfeit

boeß

©äße: „Unb baS beutfeße Kelcß? ©8

fefjort

(ängft

herausgefallen

ift.

(Einige

ift

gegrünbet morben in einer

3 eü,

in ber bie neu3eitlicßen JJorberungen naeß bem gefunben fo3iaien OrganlSmuS ißrer Kermirflicßung 3uftrebten. ©iefe Kermirflteßung hätte bem Keicße feine meltgefeßicßtlicße ©afeinSbereeßtigung geben fötmen. ©ie fo3ialen gmpulfe fcßloffen fieß in biefem mitteleuro» päifeßen Keieße mie tu bem ©ebiete 3ufammen, baS für ißr KuS» leben meltgefcßicßtlicß oorbeftimmt erfeßeinen fonnte.

©enfen, eS

trat

an

Dielen Orten auf;

im

©aS

beutfeßen Kcicße

fo3iale

naßm

eS eine befonbere ©eftalt an, auS ber 3u erfeßen mar, moßin eS brängte.

©aS hätte ©aS hätte

3U einem ‘älrbeitS-gnßalt für biefeS Keicß füßren

feinen Kermaltern bie Aufgaben fteilen müffen. hätte bie ‘•Berechtigung biefeS KeicßeS im mobernen Kölfer3u« fammenleben ermelfen fönnen, menn man bem neugegrünbeten Keteße einen Krbeit8 * 3 nßalt gegeben ßätte, ber Don ben Kräften ber

müffen.

©8

©efeßießte felbft geforbert gemefen märe,

©tatt mit biefer ‘Aufgabe

man bei „fo3ialen Reformen“ fteßen, auS ben JJorberungen beS ©ageS fieß ergeben, unb mar froß, menn man im KuSlanbe bie Kluftergiltigfeit biefer Reformen bemunberte. Klan fam baneben immer meßr ba3u, bie äußere ©eltmaeßtftellung beS KeicßeS auf 5 ormen grünben 3U mollen, bie fieß

inS ©roße 3u mettben, blieb

bie

228

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©t einer unb

bi« ^olttif

aug ben auggelebteften Wirten beg Horftelleng über bte ‘JHacfjt unb ben (Slanj ber ©taaten ^erauggebifbet ©arett. Htan gestattete ein Heich, bag ebenfo tote bag öfterreichifch*ungarifche ©taatggebilbe

bem

©ag

toiberfpradfy,

3«it

fid>

in ben Äräften bei Hölferlebeng ber neueren

Hon

anfünbigte.

gefc^ic^tlicf)

Kräften fahen bie

biefen

©ab ©taatggebtlbe, bag fie im nur auf ber Äraft beg Htilitärifchen ruhen,

Hertoalter biefeg Keidf>e8 nidjtg. <

Huge

Ratten, fonnte

©agjentge, bag bon ber neueren

©efcf)idf>te

geforbert

ift,

hätte auf

ber Hertoirflichung ber gmpulfe für ben gefunben f03ialen Organib-

mug ruhen

HUt

müffen.

biefe

<

r 2krtoirflid>ung f>ätte

man

fidf>

in

©emeinfamfett beg mobernen Hölferlebenb anberg fjinetngc-

ble

fteltt,

alg

Seitlichen

man

1914 in

hatte tn

ftanb. 3>urd>

if>r

Hidjtberftehen ber neu*

fyorberungen beg Höiferlebeng toar 1914 bie beutfdje

an bem Hullpunfte

litlf

itjr

‘Sßo*

ihrer Hetättgunggmöglicf)fett angelangt,

©ie

ben lebten 9nh r 3ehnten nichtg bemerft bon bem, toag hätte

gefchehen fotlen ;

fie

hatte fich befchäfttgt mit altem “möglichen,

ben neuseititdhen ©nttoidlunggfräften

nicht tag,

©ag in

unb ©ag burd)

feine

Snhattgtofigfeit „©ie ein Sartengebäube 3ufammenbre<hen“ mufjte.* „.

.

.

Hiemanb

©ottte einfehen, ©ie

benen bie ©ntfdjeibung

bem ©ar auch

tag, feinen

©er bon

9lot©enbigfeiten.

man an

©inn

ben ©teilen, bei

hatte für

©eltgef<f)i<f>t[icf>e

biefen Hot©enbigfelten ettoag ©ufjte,

befannt, ©ie bte englifcf) fprechenben Hölfer “ißerfön*

©ag tn ben Ulan fonnte ©iffen, ‘Zitittel- unb

tichfeiten in ihrer Glitte hatten, ©eiche bur<hfcf>auten,

Uolfgfräften Hüttel*

©ie

Ofteuropa bereite

3ungen

man fchon

fich

fid>

ettoag bor,

augleben muß.

fich regte.

3lber3eugung ©aren, in

©ag

in mächtigen fo3iaIen Unttoäl*

JJn folchen llm©ä(3ungen,

gef<hi<i)tltcf)

Ittif fo,

ba§

fah

fie

fie

©eher

eine Ztotroenbigfett, noch eine möglichfeit borlag.

S>enfen richtete

unb Ofteuropa

man

man bag

bie eigene ^politif ein.

3n

Mittel*

alleg nicht, fonbern orientierte bie ^3o*

„©ie ein Äartengcbäube 3ufammenftür3en“ muhte.

eine ^olitif, bie auf bie ©inficht gebaut getoefen ©äre, baff

in englifch fprechenben ©ebieten gro&3Ügig, lich

bon benen

glaubte, bafc in ben englifd) fprechenben ©ebieten für

*2iuf folcheg

Hut

unb Ofteuropab

fol<he Herfönlidhfeiten ber

bom

unb gans

man

felbftberftänb*

engltfchen ©efichtgpunfte, mit hiftorifchen “Ztottoenbigfetten

rechnete, hätte

©runb unb Hoben

gehabt.

Uber

bie

Anregung su 229

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'Roman SJooä foldfer

“politif

wäre wohl befonberg bcn „©iplomaten* alg etwag

höehft Uberflüffigeg erfcfjienen.

6tatt ein« fo!d>e ^olitif, bie

©«beibltdjem hätte auch für “SlitteU unb Ofteuropa por brechen ber ÜBeltfrieggfataftrophe führen fönnen

ber englifd) orientierten ^olitif, 3U treiben, fuhr

feit

beit

eingefahrenen ©tplomatengeleifen

man

fort,

weiter 3U bewegen

ficf)

311

bem fjerem-

ber ©rojjsügig-

trotj

. .

.*

in

Söerfudhen wir, ein SBilb 3U gewinnen:

£jier

fteht

'Sigmar cf,

bon SMlhelm

ber

feine (Erfolge

reale ©atfacf>en entgegengetragen, pien unb 3been nicht fertig werben Qafen,

im

ber

$lngeficf)t

<

22Ttt

war

aug ben unb

er fertig geworben.

fjbeen heraufftürmenben TOclt

Silit

ber bie Stenfchen in ihre

'Rhythmen hercinreijjenben ©ewalten fam er nicht 3urecht. ‘2öa8 fleh er

war ihm

hier:

ben republifanifchen Neigungen ber bürgerlichen

unmenfdjlichen

ftampfe,

'Prtn3i*

ber aber mit

am Hamburger ©eifte8fcf>ichten ber mobemen

naturwiffenfehaf tlichen ^rin3ipien

“JHenfihen

perabfd)iebete

fonnte, weil fie außerhalb

b«g Äreifeg feiner IBeltanfchauung lagen;

ber ©edfmif.

II.

SMlhelmg I., ber “Hlann be8 politifchen ©rfolgeg, ber im ffampf mit Stenf d)e n errungen hatte, bie ihm

treue ©teuer

fremb.

Sltt

bem

ber

Stadf)t

hier

an

technifchen

bie Oberfläche

bürgerlichen 2iberali8mu8 hatte

bcn ©in3ug be8 englifchen ©eifteg tn8 beutfdje

haben geglaubt. 3n ber hcrauffehiefjenben IBelt ber

*

25 olf

befiegt

©edffnif

3U

unb ©r-

panfionäinbuftrie mochte er wohl ba8 Siefen ber in englifchen ©e*

banfenformen

©romwell win hatte

geftempelten

hatte er

im

mobemen

‘Jlaturwiffenfchaft

beutfehen Soff befiegt. Sin

fpüren.

SeWton unb ©ar-

er nicht gebaut, weil fie „außerhalb be§ Äreifeg feiner

IBeltanfchauung“ lagen,

gier ftanben

fie

por ihm.

Siegreich Por-

bringenb in8 beutfehe £anb. Segrüfjt unb getragen Pon allen Straften be§ beutfehen ijerseng.

mag Sigmare! SJefen, ber big

"2118

ihn biefe SBelt be8 $?opfe8 beftürmte,

ein Schauer gepaeft haben, ©inen Sijj im beutfehen

3um fielen

ging,

mag

er gefpürt haben

:

wirb bieg

§er3 e8 ertragen, gleichseitig 3u fchlagen für beutfehen StittelalterS«

tm Staat unb für englifchen 'Heu3eitgeift in SHffenfchaft unb ‘üBirtfchaft? ©ar bann, wenn auf bem ©hean «ine Kraftlofigfeit fiftt, bi« bon biefem ‘Rifj nicht 8 fpürt, bie in englifcher ©egenwart geift

beutfeheg Süttelalter fpielen will?

230

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©teiner unb bi« Politif

©or

t

auf ber

nicf)t

'SSüfjne

agieren

politif

machen.

fidlen

ber

ben

,

im

bie

©dhaufplel

poliflfd>en

fonbern einer pon benen, bie

fleh bertifgt

mobernen

hoben

burdf> ftjftematifcfje

prajig

bag

fpeift.

finb.

©ann

blicft

(Er

blicft

E>in

’üöerf biefeg ©eifteg, beffen

gormen mit benen beg ©cnfeng unb

im (Einflang

©in»

naturtoiffenfchaftlichen (Empirtg*

tDeit£DirtfdE>af tiicf>c

engiifcfye (löelt-gmpcrtutn,

politifche

Männer,

einer ber engltf<f>en

(Einer ber ‘Jliänner, bie jeben “Keft mittelalter»

©etft, ber

mug unb moberne auf bag

ftef)t

öffentlicf)feit

biegmal fein PJilfon

'TRonarchtgmug in

fcfjulung in

Pöllig

Sanalg,

jenfeitg beg

,

‘JDirtfd&afteng faft

er hinüber

3um Hamburger

§afen. ©ort fleht er, toie bie ©itanenfräfte beg beutfchen ‘UHlleng ein 'JDerf

fdf>affen,

bag mit feinem eigenen gmperium

nicht giei<f>-

piaß in ber 2ÖeIt hat. Pber er fleht bort auch einen “Ulann bem bieg ‘JDerf fremb ift, obfchon üDille Don feinem Söillen barin teuft. (Er hört bag gan3e beutfc^e Polf biefent fölann unb feinem $Berf unb gleichseitig bem ‘JBerf 3ujubeln, bag blefem “Slann ,

3eitig

ftet)en,

fremb

ift.

<

2Diffenfcf>aftiicf)feit in gaecfel IDelt»

(Er fleht engliftfje

anfdjauungafanatigmug unb englifd>en “JDirtfchaftgrationaligmug im beutfchen Proletariat religtöfe gnbrunft »erben. materialiftifcfje

alg

üöiffenfd)aft alg

Cebenginhalt, öfonomifdfje

unb rePolutionäre Prarig,

bag 3Ȋngt ben

Pigmarcfg aug feinen gugen! llnb er fdf>on feit

hunbert Sauren

(Er fiegt

Poraug:

(JDeltanfchauung, gnbuftrialigmug

©efdjidjtgbeiradjtung

Männer

mittelalterlichen

greift

feiner

alg ‘•Religion

'Bau

3um plan, mit bem

Prf gro^ügig politif ge«

bem fi<h, ohne baß er eg felber teeiß, ber gan3e fla» Pom (Eigmeer big 3um Halfan, beteegt; beffen ©eift bem Umweg über bag feinem Urfprung nach fragteürbige ©efta« ment peterg beg ©roßen unb auf anberen Umteegen — tn alleg trieben haben, nach

teifchc Often,

auf

hinetnfdhattet, trag alg flatoifche Politif

ment auf tritt*),

er greift 3u biefem

im öfterrei<hif<h«n Parlaplan unb arbeitet teeiter

*) “älnfcbliefsenb an einen Portrag beg ©rafen fjofeph Poger-gobik in ©ornadj über „©ag ©eftament Peterg beg ©roßen“ hat fü^li» ©r. ©teiner eine granbiofe ©arftellung beg in ben flatoifchen öfterreuhi*

feßen Parlamentariern ber acßt.üger gahre gletfd) unb Plut getoin« nenben „©eftamentg“ gegeben. Pig in bie ©omperamentgfehattierungen

ber ein3clnen Perfönlichfeiten hinein toar ba ein infpirierteg politifcheg

Programm

Pon englifchem

©eift

toirffam.

231

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Moman bem etfemen

att

ben

(Er

folt.

rieten eines

‘Ring, ber

arbeitet

um

SJooS

MUtteleuropag £eib gefdfjmiebet wer-

baran mit ber falten Muhe, bie beim (Ein(sjpertmenteg ober einer weügefpannten

pt)t>fifatifc^en

§anbe[Sunternei)mung oortjanben fein muß, wenn nichts unbebadßt bleiben

folt.

1914 erfolgt bie «Ejplofion.

©a8

fiegt.

1919

©teinbilb Mtgmarcf?

f>at

bie überlegene

am Hamburger

nun ©enfmäler »ergangener

fjafen felbft, fie finb

beutfcßem '©oben im alten ©til arbeitet,

f)at

Muße

ge-

Qafen unb biefer 3eiten.

IBaS auf

feine MealitätSgrunb-

unb ©ttnneg bauen im ©enfmalftil. ©owelt nur einen (Einigen, ber auS wcltbiftorifcber SCÖirflicßfeltgerfennfnig F) erau § ben im mitteIeuropätf<f>en «Sebiet fi<f> 3er» mürbenben Kräften bie SRid>tung sum Mufbau eineg fo3ialen Orlage mehr. „Orgeftf)“ idb blicfe, feße id)

ganismus

©

weift,

wel<ßer

urfprünglicße

S2>eften

im gufammenleben mit bem Offen unb entfalten fönnte, ub01f

— M

Cebengfraft

n e r. M18 er wenige MIonate nach bem 3 u fammen & ru ä> mäd)te mtt bem Mufruf »'Mn ba8 beutfcße Molf unb bie t

e

i

ber ‘JKittelSfulturwelt*

bor ber internationalen öffentlicßfett bag SBJort ergriff, fonnte ba8

nur beSßalb überrafcßenb erf<f>einen, weil fie nichts wußte bon ben Mnftrengungen, bie ©feiner feit bem grübjabr 1917 gemadjt Fjatte, um bem £auf ber polittfcßen ©Inge biejentge “Ktcßtung 3u geben, bie 3u einem mit ben gefd)icf)tUd)en Motwenbig* biefer

üffentlidbfeit

feiten

im «Einflang

ben in

beftnblicfjen fjrieben hätte führen muffen.

biefer ‘Ridjtung

bem ©ebtete

<

33oit

wirfenben 3mpulfen batte er bor jenem Auf-

ruf nid>t öffentlich gefprocßen.

„IDaS fonnte eg

ß«lfen,

wenn auf

manchem anbem aud) bon biefen worben wäre; bon einem ^Jribatmanne. 3 n baß fie b a m a 1 8 eine Me* beutung nur hätten erlangen fönnen burdß ben Ort, bon bem aug fie gefprodjen worben wären.“ („Äempunfte“, Sfap. IV.) ©ie Mlänner aber, bie an folcßen Orten geftanben batten, „beren «Einfluß bamalS Smpulfen ber

Matur

noch

biefer fjmpulfe liegt e8 bocb,

ficß hätte

Tonnen“ „fid>

ber .Citeratur’ unter

gef proben

(a.

a.

für eine <Seltcnbmacf)ung biefer 3mpulfe betätigen 0.),

wußten

nidfjtg

bamit an3ufangen, al8 ©feiner

bemühte, innerhalb ©eutfdplanbg unb öfterreicßg in bem

punft ber Strieggfataftropße, ber ihm ber geeignete

fcßien, bie

3 e tt3&«en

232

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.

©feiner unb bie Volitif

Coit

bem gefunben

baS

polittfcf>e

fpradf)

fojialen

Vergalten

OrganiSmuS unb beren Äonfcguenjcn für äugen* an fie Ijeranjubrtngen. „‘Man

nadf)

bergebenS. 33 ic ©enfgemohnheiten fträubten

Smpuife,

fid)

gegen

foldye

bem nur militärifd) orientierten VorftellungSIeben bem man ni<f>t 8 AechteS anfangen fönne im (Seifte ViSmardS unb beS Hamburger fjafenS laufen»

tceicge

als ettoaS erfdfjienen, mit

ltnb btefe

ben

33 enfgemof)ni)eiten fträubten

©feiner an

fidf)

beSgalb gegen baSjenige, toaS

f>eran3ubringen mfucgte,

fie

tceit

3um

ihnen baS Organ

©rieben beS VuISfchlageS einer iebenSftarten AHrflichfettSgefinnung fehlte,

bie ©feiner erfüllte, tceil er nicht

biefen ober jenen ‘Borurteilen

com gansen mehr alS fd>aftlidje

cerfolgt“

nur mit bem

ftopf ober

unb Vorgefühlen, fonbern mit einem

Atenfchen getragenen ©rfenntniStcillen „im Saufe con

brei

3 a hr3 *huten

Seben ©uropaS unb babei eine

.

in

.

.

baS

polltifche

getftige,

unb

Wirt«

feinen Cerfchtebenen Versmeigungen

„©tnficht in bie ©enben3en, nach benen

biefeS Leben als 3u feiner ©efuttbung hiubrängt“ errungen hatte.

Vicht im ©chlepptau

biSmarcfianifcher,

rifcher sparteiungeiftigfeit hatte er fid)

taffen,

fonbern alS freie

gefcf)i<htli<h* n

5 nuf>t

bie

bourgeoifer ober proleta-

burch bie gahr3ehnte 3tef>en

‘iperfönlichfett hatte er

im

5 ür

tretern ber Vtittelmächte jebeS VerftänbntSorgan. jenige, tcaS eine beutfcge .^3 olitif hätte

alS

^JulSfcglag beS

AÖerbenS erfennenb unb roirfenb barin geftanben. fyür f o l cf) e n Lebensführung fehlte ben politifchen Ver-

einer

V u r - Volitif getcefen

tcäre

alles baS-

begrünben fönnen, bie mehr

ohne hoch in bie “Richtung nach

ber Vergangenheit beS AlittelalterS 3u geraten

,

für eine in bie

©etoebe beS mobernen VJelt-OeifteSlebenS unb ber mobernen toirtfchaft fi<h organifch

litifer“

V3elt-

einlebenbe politifche VrajiS hatten bie ,^3 o-

fein VerftänbntS, benen Inbegriff beS „©eutfcf)tum 8 “

VSefentllchcn boch nur ber teigige ©eil

im

bacon mar, ber tm ®lan3

ber tcilhelmtnifdf>en ©taatSherrlichfeit fchimmerte.

©aS ©ine

}<hon

mugte

biefe

„Volitifer“ fcheu machen: bag bie

„©reiglieberungS'tbee 3ugleidh 3©ei Vccblemfetten bringt, mit

benen

fie

3um Aufrollen

alS ein3elnen nicht 3ure<htfommen fonnten:

Probleme beS internationalen VölferlebenS unb bie ber Arbeiterfrage. gene gehörte boch 3«r „Augen-“, biefe 3ur „ 3 nnen“*

bie

politift

A>er aber bie über- unb unterpolitifd>en Jaftoren in Aed>»

.

233

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“Siomcm

“Soocs

Krteggjaßrc tfjre ©e« Bon einem 3entralen “Punft au8, unb geifttgen Strömungen freuten, 3 u einem erfprießlichen politifchen Sun 3 u fommen. “23i8 3 um ©esember 1916 hätte man ben SJiplomaten ber 2Hittel» machte nodf) 3ugute fallen fönneit, baß fie in ben Born “Sltilitär Bor« ge 3 eid)neten ©ebanfenbaimen ftdf> bewegten. 3 n bem Momente aber,

nung

feßte, bie ber poütifchen “SJeltlage ber

gaben, ber fonnte

Jtalt

an bem

ftcf>

nur

fuchen,

bie mirtfchaftlichen, politifchen

<

al8

um

3

gan 3 un 3 Weibeutig

erften “SHal

am

22.

Januar 1917 >— man e8 nennen

Bon Slmcrifa 3been, gbeale, gbeologien (wie immer »UI) al8 gähnen entrollt würben, Kriegsmacht beS g e f a

Scnfen

tärifdjeS

‘©erbrechen.

“Silit

m

t

e

n

benen bie ungeheure

jjinter

“SlngelfachfentumS ftanb,

in beutfchen ©iplomatenföpfen 3 u

feiner “Siebe

an ben

“Slntworten ber Kriegfüßrenben auf bie “Slote Born 18.

rührte

SMfon an

ben “Punft, an bem

Ob

©df)icffalgfäben fnoteten.

ihm

“SHänner, bie hinter politifche

©8

— mit

finb bie

ob

ftür anbere fönnten wir nicht eintreten.

©runbfäße unb “SUchtlinien weitfichtiger “Slldnner unb neu 3 eitüchen “33olf unb jebem aufgeflärten

allerorts in jebem

©8

finb bie

©runbfäße ber

“Sltenfchheit, fie

müffen

©eltung gelangen.“

“©oit

biefem “Slugenblicf an beginnen bie “Slnftrengungen ©teinerS,

bie ^Diplomaten ber

Slnterifa

“SHittelmächtc 3 u einer “Slntwort auf bie

au8 an ®eutf<hlanb

rungen

nicht,

“Slmerifa

man au8

baß e8 notwenbig geworben war, ber

auS in

Bon

gcftcllte ©chictfalSfrage 3 u Beranlaffen.

Slber „währenb ber KriegSfchrecfen lernte

Bon

wollte, ober

ber gan 3 en Siebe ©inn 3 ufammenfaf» fcfjloß ben SDorten: „3>a8 ftnb amerifanifche ©runbfäße unb

©emeinwefen. 3 ur

bie weltgefd)ichtli<hen

wußte unb

Srabition feine ©ebanien lenfte unb formte, barauf fommt

amerifanifdhe “SUchtlinien.

grauen

fi<h

polttifdjen

©enat über bie S>e 3 ember 1916

ftanben, ober ob angelfächfifch-amerifanifche

e8 nicht an. SBilfon fenb

er felbft eg

würbe müi»

einem

amerifantfdf>en

politifchen

bitteren ©rfah« “Stufgabe, welche

Kunbgebungen ber SBelt

geftcllt

worben ift, Bon ©uropa au8 eine anbere entgegen 3 uftellen, bie au8 ben ßebcnSfräften biefeS ©uropa heraus geboren war. Bwifchen ber bie au8 ameritantfchen ©eflchtSpunften SDilfon geftellt unb berjenigen, bie in ben 5>onner ber Kanonen aI8 geiftiger 5mpul8 ©uropaS hiueingetönt hätte, wäre eine Söerftänbigung mög«

Slufgabe, hatte,

234

Digitizes

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©teincr unb bie 'Polütf

lief)

gewefen.

g«bc8 anbere Skrftänbigungg-Serebe flang boc ben

gefd>id>tlichen Stotwenbtgfetten

E)oE>I.

Slber ber

Sinn

für ein

Slufgaben-Stellen au8 ber ©rfaffung ber im neueren Sltenfd)h«it8*

Keime

[eben liegenben

au8 an

fehlte benen, bie

au8 ben Serhältniffen

3ufammenbrud) ber

milttärifchen

mag

er gebracht

©ewalt Würbe

begleitet

Statt wenigften8 in btefer 3^it

geiftigen Kapitulation,

fjer-

Unb

bie SJerwaltung beg beutfdjen Steid>e8 ^eranfamen.

beghalb muffte ber ö<rbft 1918 bringen,

3>cr

f>at.

bon einer

fief»

auf3U*

au8 europäijdjem SDollen berauggefjolten ©eltenb*

raffen 3u einer

maefjung ber geiftigen Smpulfe beg beutfcf>en SBolfeS fam bie Unterwerfung unter bie bierjefm fünfte SBilfong. S2tan 333i(fon bor ein ©eutfdflanb, ba8 bon fief) au8 nid)tg 3u fagen <

bloffe ftetlte

hatte.

SDie auch 2BiIfon über feine eigenen biersehn fünfte benft, er <

wag e8 felbft will. ©r Kmtbgebung biefeg Söolleng erwarten. 3 U bom Anfänge bc8 Kriegeg fam bie anbere bom Oftober 1918; fam bie furchtbare geiftige Kapitulation, herbei* geführt bon einem ‘Staune, auf ben ‘Siele in beutftfyen Sanben fo fann

bocf>

©eutfdjlanb nur in bem Reifen,

muffte bod) eine

Stichtigfeit ber ‘Politif

ettnaS wie eine

lebte

Hoffnung festen.“ („Kempunfte“, Kap. IV.) ©<f>iff im SDeltfturm ba8 lebte

SU8 bem bon “BiSmard gebauten

Segel 3erriffen war, nüijte alle8 ©reiten be8 Stubcrg nid>t8 mehr; e8 hängte

fith

an8 Schlepptau ber „©runbfäbe“; aber auch

am ©tranb

©inen

©au wo eg

biefeg

fonnte nicht berhinbern, baff e8 borthin getrieben würbe, heute

liegt.

feiner §auptgrunbfätje (ben er

bann in ben

„l'i

in ^3unft 6 bi8 13 fpe3ialifierte) formulierte SDilfon

fünften“ 22. 3a«

am

nuar 1917 fo: „3<h fchlage baher bor, bie “Böller möchten fid) einmütig bie ©oftrin be8 ^räfibenten ‘Stonroe al8 ©oftrtn ber Söelt 3u eigen machen, bie befagt, bag fein Solf barnach ftreben feine Stegierunggform auf trgenbein anbereg

füllte,

Solf ober eine anbere

bem bem großen unb mächtigen, freiftehen follte, unb feinen ©ntwidlungggang unbehinbert,

Station au83ubeljnen unb bag eg bielmehr einem jeben Solle, fleinen fowohl wie

feine Stegierunggform

unbebroht unb uneingefchüchtert

felbft

3u beftimmen

3$

3uftimmung ber ^Regierten ©runbfab be8 fogenannten „Selbftbeftimmungg»

fchlage überall bie Stegierung mit ber

bor.

.

.“

©8

ift

ber

235

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“Roman R008 redjteg ber Rölfer“, ber fid^

ju einer gewaltigen

<

po(itifcf>cn

33Icuf>t

Oerbidf)tete.

Überall, ido Rölferfchaften burcheinanber gewürfelt finb, 3 breiten Cänbergürtel

rein beutfd^en

3 Wifdhen

nnb

rein

.

R. im

flatoifcfjen

R. in 3rlanb), ift biefer ©runbfag ber amertfanU fcf>en Rräfibenten Rtonroe unb R3ilfon unrealifterbar. „Regierung mit 3«fli»nmung &er Regierten* mug in folgen ©ebieten notwen» ©ebieten (ober

3.

bigerweife eine Regierung auf Äoften wirtfchaftlidjer

unb

geiftiger

(nationaler) 3ntereffen oon Heineren ober größeren nichtsuftimmen*

ben RUnberhetten

R3irfltd)feit3gemäge Rolitif fann für

fein.

©ebiete nichts anbereS anftreben al 8

Rbbau

:

licken

© 03 iallebcn 3

nur auf Soften eine 8 gefunben ©eifteS* politifd)cn Rationali8 mu 8

R)irtfchaft 8leben8 ejiftensfäljtgen

um

Re*

toirtfd^aft*

au3 ber Staatsgewalt. RlilfonS „©elbftbeftim*

mungSrecfjt“ treibt ben

unb

folcf>e

ber polittfchen

gierungSfompetensen, fjerauelöfung be8 geiftigen unb

gormen, bie fi<f> au 8 angelfäcbfiunb 5Dirtfcf>aft8frdften in angelfä<hfif<h«n ©ebieten gebilbet h a en 3 U „©runbfägctt ber Rtenfdfjljeit“. (Er t>oIl 3 ief)t einen formal-loglfchen ©<hlug unb gibt if>m poIitifdf>e RuSmtrfung, 3

(Er ergebt polltifche

©ipfel.

fdhen ©eifteS« i>

>

aber in ein ©ebiet hinein, beffen ©igentümlicfjfeiten beim ©djliegen ntdf)t

in

Rechnung

getoiffenS gegen

unb

ift

ftanben.

ben

RHlfon bermetnt

polttifcften

begriffe!

©er in ben

al 8 Vertreter be 8 “2Belt*

3 m periali 8mu 8 3 U

3mperiali8mu8

felbcr ein Opfer be 8

gelbe

3 U sieben,

8 opf*

feiner weltfremben

abftraften Kreaturen feine 8 Sl'opfeS eingeflei*

bete 3*nperiali8mu8 faugt falten Regriffe hinüber,

ba 8 toarme Rlut be 8 Rlenfdjen in

©er

6 taat

wädhft

sum

„©elbft“

feine

au 8 unb ,

ber Rlenfch fdhrumpft 3 um biogen „Rürger“ ein. „R3ir ftehen am Reginne eines 3eitalter8, in toelchem berlangt werben toirb, bag bie

Rationen unb beren Regierungen genau biefelben Rtagftäbe

be 8 RetragcnS einhalten für 3 ugefügte 8 Unrecht auf 3 iPilifierter

Staaten.*

(2.

unb genau

biefelbe

Rerantwortlichfeit

nehmen, wie bie einseinen Rürger Rlit bem Rlut sieht au3

fi<f>

Rpril 1917.)

bem Rlcnfchen fetn ©elbft au 8 toirb begriff 3 um Rhnntom, ba 8 fleh nun ,

in einem abftraften RolfS*

auch „feibft“ beftimmt unb

mehr unb mehr bie RcrfehrSfonnen be 8 „RürgerS ten* annehmen lernt.

siptlifierter

©taa*

236

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»

,

Steiner unb bie

dagegen, nidjt 8

einwenben.

Silber

bie inbibibuellen Seelen

fratifdje

Alanier

beit ein

Sturm beS

ber

auS einem

man

Staaten anftänbig betragen, fann

bafj fid^ bie

bafj fte

Anftanb ben Alenfcben

in allem

auSfaugen

— auf monard)ifd>e ober bemo«

bagegen müßte ficb auS ber g a n 3 e n Alenfcb* greibeltSwillenS erbeben. (Etn f 0 1 d> c r Sturm,

,

freien ©eifteSleben fid) erbebt,

ben Politiken Schiffen in bie Segel

roebte!

müßte eS fein, ber fid) auS ber ftaat«

A3a8

gelenften fjournaliftif ber (Sntentebölfer al 8 AJinb erhob, ba 8

lieb

©ar einer bon jenen Adinben, lernt bat, feit

bie bie ^Solitif felber

3

U machen

ge»

ba 8 AJirfen bureb Sdjlagmort unb Abrufe, bureb ba8 ©enn ber Sinn au 8 einem AJorte ber«

„(Etwas, ba 8 übrig bleibt,

ift“, su ben Aequifiten einer (auch im ©Ubelminifcben unb ebertifeben ©eutfcblanb nicht öerfebmäbten!) StaatSfunft ge» ©orben ift. ©er Antrieb ba3 u, folcbe AJtnbe $u beranftalten, fommt aber babon ber, baff bureb bie (Einfnäuelung be 8 ©irtfcbaftltcben in8 polttlfcbe geben, bie in ben lebten fjabrsebnten offen unb berfteeft über bie gan3 e SHJett bin gewaltig überbanb genommen bat, für

auSbeftilliert

©irtfcbaftliebe

3 ntereffen

Alöglicbfeit fi<b aufgetan bat,

bie

— mittelalterlicb*monarcbifcbe — in ihrem ©ienft in Aewegung U

(Elemente

tifebe

fätjlicbe

Sie

foll

ben Al e n f

führen unb ihn

cb e

fo 3 ialen

eben

berfünbet <b e

n

allen

ftcb

foll

mehr

politifeben

fein

betragenbe Staaten.

formen be 8 ©ienertumS heraus«

unb

©irtfcbaftlicben

ln

geben §err

3u

®a 8 SelbftbeftimmungSredbt be 8 etnjelnen

©erben. “Sie nf

n auS

OrganiSmuS*

unanftänbig

bureb bie 'Befreiung be 8 geiftigen gebetiS

ben Staub fe^en, im

f

fetjen.

3

©ie „©reiglieberung be 8 al 8 ein (ErjiebungSmittel für

poli»

©ie mobern-grunb»

hätte al 8

©egenfunbgebung au 8 (Europas Alttte heraus

©erben müffen:

bi 8 in bie fletnen

ba 8 Aecbt be 8

etn 3 elnen Alen«

fragen beS Alltagslebens hinunter unb

in bie grojjen fragen beS intentationalen gebenS hinauf feine gei* ftigen,

politifeben

unb

©irtfcbaftlicben

Angelegenheiten gemdfj ben

biefen berfebiebeneu ©ebieten angemeffenen

unb unter

fi<b berfdbie»

benen ArteilSformen unb gntereffen 3 U geftalten, unb ber Abbau ber Staatsgewalt über bie gan 3 e (Erbe bin. „©ie Aölfer Al i 1 1 e l

europaS

hätten,

»enn bon

ber rechten Stelle

Ompulfe gefproeben ©orben ©äre, gefeben,

bajj

im Sinne

biefer

eS et©a 8 geben fann,

237

k

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“Roman StooS

©rang entfprod>en f)ätte. ruffifd>en Oft eng Ratten gan3 getniß tn

trag ihrem

mehr ober

Unb

öIFcr

bie

jenem

mu§

*a3

3 «i*punfte

burd) foId>e

beg

toeniger betnußten

“Berftänbnig gehabt für eine Bbiöfung beg

3 mpulfe. ©aß

fann nur ber in Bbrebe

ftellen,

©mpfinbung ^at für

ber feine

fotdjer

3been fam

©tatt

3been.

gefunbe fojtole

Kunbgebung im ©inne

ber

IV.)

®ie

^ßolitif Ratten

aber

(„Kempunfte“, Kap.

“Breft-lÜtotraf.“

berangelfächfifcßen

realpolitifdhen Blad>er

bie

3titcll€ft 8

©mpfänglicßfeit beg noch unperbraueßten ofteuropäifd>en für

3 ari 8 »

bieg “Berftänbnig gehabt hätten,

fie

ben Böirflichfeitggehalt einer foldßen bon ben Bolfgfräften getragenen Kunbgebung in

ifjre

“Rechnung

gefteltt

unb bag nur 3ur Knebe-

lung ber mittel- unb ofteuropäifd>en Bolfgfräfte taugliche „©elbftbeftimmunggredjt ber “Böller“ Por einer biefen Bolfgfräften ange-

meffenen unb gerabe baburd)

Polle internationale

ifjrc

mürbigfeit begrünbenben Cebenaform 3urücfge3ogen.

©nbe

ber adliger

3a^re

Böoißenfchrift“ rebigiert.

3n

fjatte

Bertraueng-

©teiner in Böten bie „©eutfeße

einem Buffaß „Bapfttum unb Cibera„Bur bag für tt>af>r galten, too3u

ligtnug“ fteßen bort bie “UJorte:

ung unfer eigeneg ©enfen unb ftaatlicßen formen fid)

3»ingt,

ber große ©runbfaß ber

ift

bemjenigen,

mag

nur in

foldjen gefellfd>aftlid)en

betoegen, bie mir

3 £ b-“

ung

felbft

geben, bag

Bntipobtfcß entgegengefeßt

in biefen BÖorten lebt, bie ©eftnnung, bie

Bigmardg BDorten

fprießt:

.

Ohne mteß

fjättc

ift

aug

eg brel große

Kriege nidjt gegeben, mären acßt3tgtaufenb Btenfcßen nießt umge»

fommen, unb ©item, Brüher, Scßtreftern unb

©ag

nießt.

©ie

muß Unb

habe

icß

“BJittpen trauerten

inbeffen mit ©ott auggemadjt.“

Btöglicßfeit, politifeße ©eteiffenglaften auf ©ott ab3ufcßieben,

fieß

berjenige oerfagett, ber alg „freier ©eift“

“ipoIitiF

treibt!

biefe Blögticßfeit, bie bei jeber irgenbtoie tßeofratifcß gefärbten

©taatgetnrießtung (aueß bann, tnirb!) in fleinerem ober

trenn ber

größerem

„bemog“ 3um „tßeog“

Bugmaß porßanben

ift,

big in

Bäu^el hinein au§3urotten, bag »ar ber Keratrleb beg gan3en öffentlichen Böirfeng ©teinerg, toie eg in “Böten begann unb fid) bann big 3um heutigen ©ag fortfeßte. ©er Kampf gegen ben gottegläfter-

bie

licßen Bltßbraucß,

Cücfenbüßer

für

ben

man

logifeße

mit „©ott“

ober

treibt,

poiüifcße

trenn

man

©unfelheiten

ihn

3um

pertoenbet,

238

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Coogie


Steiner uni) bie Polüif

®eifte 3

antfjropofopf)if<f) orientierten ©tffenfcf)aft unb ber ©reiglieberung beg f o *

ftampf

biefer

8

gibt

ber

talen Organigtnug

ifjre

man

barf fcf)on fagen rellgiöfe

©etfye.

©er Kampf um greifet im gelb begfirfenneng unb im gelb beg potitifd^-fo 3 iaIen § a n b e I n 8 fjört auf, eine © o p p e l front 3 U fjaben, fobalb er in§ Proletariat fjineingetragen toirb, ©o gormen

©rfenneng,

beg

natur©iffenfd)aftlicf)

geftaitete

Begriffe,

alg

©affen©olIungen 3 U politifdjer B f t i o n ©erben. ©ed>8 galjre lang Don 1899 big 1905 fämpfte Steiner in borberfter Cinte an

unb

©infjeügfront: alg £ef>rer für ©efd)id>te

biefer

fdjaften

an

ber

bom

in ber borroiegenb bie ©efretdre

bafteure ber Brbeiterbemegung Äetjerei

‘Jlaturwiffen*

alten ©iltjelm fiiebfnedjt begrünbeten Berliner

“älrbeiterbilbunggfcfjule,

ifjre

unb

“Ke*

©egen

’Slugbilbung erhielten.

gegen ben roten parteiortfjoborigmug ©urbe 1905 bon ben

©enigen maßgebenben parteibon 3 en feiner Üefjrtätlgfeü gegen ben

©Wen

feiner nad) öunberten' 3 äP)ienben

Spüler ein Csnbe gemalt,

proletarifdyen g ü r e r Ratten feine Blmung babon, baß ber Kern ber proletarif<f>en grage barin beftefjt: ©ie fönnen

©te

f)

Bewton unb ©ar©in,

bie burd)

©arr

tariatg Ijineingetragen toorben finb,

löte fann ba 8 ©iffen

©a 8 man

perf

im

big in bie fjer 3 en be8 Prole* fjersen übettounben

©erben ?

önlidf> ©erben? ‘©ie fann bagfenige,

benfenb erfennt, in bie Äraft bei perfönlt<f>en ©il»

leng übergefjen?

Btgmardf, ©Ufon, ©tirner unb

bie

güijrer

proletarifdjen

rühren nid>t an biefen Sern, ©ie bon Bubolf ©teincr bertretene antf>ropofopf)if<f) orientierte ©ctfteg©tffenfcf)aft ©ill

©eiftfern ber

f 03

ialen “Bewegung 3 um Buffpringen bringen,

©eift fie aber auef) 3u

ben oerfapfelten

ben einigen

©eg

3u

©amit

einer gefunben ©eitpolttif:

einer polittf, tn ber eg ntd)t ©adje beg

p

o

[

i t i f

e r8

ift,

ntefjr

©inb 3 U brefjert, ©eil aug bem unb ben ‘JKaßnatjmen einer entpolitifierten ©irtfdjaft bie Kräfte fommen, bie bon ©enfd) 3 u Btenfcf) unb bon Bolf 3 u Bott metjr alg nur ftaatgbürgerlid>e unb ftaatenbünbif<f>e 3 u tun, alg

bag ©teuer nad) bem

freien £eben beg ©eifteg

fosiale

©erbtnbungen

freien geiftigen

unb

fdjaffen.

Bur

3 ©ifd>en

ben Kräften einer

einer freien ©irtfd>aftltd)cn (Entfaltung fann

239

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'Komon ®ooat eine elnjelftaatlic^e

unb

Hätten 3mj>erialt8mu8’ “Jtadpem 'IDeltfrieg

ganjen ©orben tifd>en

am

ficf>

SSJelt Ift,

‘SölferbrnibSpoIUif frei

fi<f>

entfalten, bte

j

c

g

Ift.

©<f)i<ffal8punft ber

abenblänbifcpn ‘Hlenfdfjpit ber

entfliehen unb burdj blefen Ärieg eine Solibarüät ber

gegenüber ber

„follte

©egner,

e8

follte

©efap

e8 feine Neutralen geben;

eine gemetnfdjaftlicf) ©irfenbe

:

22leTifcf>f>eit,

3etd)en ber 3elt 3U »ernennten unb eln3urt<f)ten.“

be8 brof>enbcn

(„Äernpunfte“,

a.

ifjr

Ift

follte

©e!cf>e

begrünbet feine poli«

e8 nur geben

geneigt

§anbeln nadj blefen

Ift,

ble

3^icf>en

<£.)

SUuf blefem ©<f)icffal8punft für SBiffen

©artigen ^llenfdfjpit

Spo8

— gegenüber ber fo3talen grage —

unb

“IDollen ber gegen-

ffiäpenb be8 SfrtegeS burct) 'THitarbeit bon

“Jlngeprigen aller Stulturbölfer bte fyreie £jo<f>fdple für ©elftes©iffenfdpft ln ©ontaef) errichtet ©orben, bte bon ipern ©eppfer, bon SRubolf ©tetner, auf ben <

23

Flamen

©oe

om ©oetpanum unb ben baran

1

1>

e 8 getauft

Ift.

an3ugllebernben ©iffenfdpft»

lidpn, fünfttertfdpn, tedpifepn, ©trtfdpftltdpfaufmännifcpfoslalen

3ufunft ble “Kebe fein müffen, ©enn man pben ©Ul auf bte fragen, bte ba8 Sterna „'Rubolf ©telner unb ble ‘^Jollttf* aufgibt. ©a3u, baff btefe “älntmort nlcp ßiteratur fonbern Skt fein ©Irb, möcpe btefe ©ft33e ein Beitrag fein, ©te möcpe ber “IBtrfltcpeitS'ÜrbeitSftütten tolrb ln 'Slnttoort

polittf “Rubolf

©teiner8 bienen.


©feiner

uitfr

©oet^e

Bon

Grtcf) ©djtoebid)

'

‘SBcnn man fid) in ©oetbc ctngdebt t>at, totrb Biclieictjt nicht baäfdbc fagcn, toaS er fcf)on gejagt bat; aber ©rifteätoiffenfebaft totrb bann mit Kcd)t a!8 eine Jortfetjung ©oet&ifdjer “ZOdtanfebauung crfcbcmcn, a!3 ettoaS, toa8 burebau« im Sinne ber ©odbifcbm OTeltanfcbauung liegt.

man

<

Bubolf Steiner

3« einem

am

ju Berlin

über ©octheS ©eifteSart

29. Oftober

fpraef)

1914 gehaltenen Bortrag

Bubolf ©tetner mtt ruhiger ®e»

©r glaube, an biefem Orte burd) 3a hre fjtnburch fein 3 u hoben, ba8 nicht bor bem Urteile ©oetheS be» ftehen fönnte. Biemanb, ber Don ©tetnerS 2eben8werf unb ©eifteS« art ettoaä BähereS wufjte, fonnte ba8 nur einen Bugenblicf a!8 rebnerijehe ©efte empfinben. BSohl aber fonnte ein ©rauen ft<h einftellen bei bem ©ebanfen, wer benn heute braufjen toohl fähig unb guten B>illen8 fein möchte, bem Btanne hier 3 U folgen, ber au8 Dier 3 igjähtigem intimftem Umgänge mit ©oetite fich mit biefem innlgft Derbunben fühlte in einer BJelt* unb EebenSanfchauung, faffenheit:

B3ort gefprochen

weiche

ben heutigen Btenfchen mit gefteigerten Kräften wieber ben beriorenen fogmifchen Rraftering.

htneinftellt in

KeinBame ter,

tritt

un8au8 bem Eeben8werf ©tetnerS mit

fo

beftlmm*

hoch bteifältiger Beleuchtung entgegen, al8 ber Barne ©oetfjeg.

Bon biefem »EeltgenluS“ feines Eeben8werfe8 au8 fjot ©tetner feit über breifjig 3 a h r en berfucf)t, einen neuen 3ufammenbang ber ©eifter her 3 uftei(en. Bon ©oethe her, in beffen Berehrung ja beinahe baS eiu 3 ige gelftige

Banb

ber ©eutfdhen noch Hegt, Wollte er 3mpulfe

für etne wirflidhe ©emeinfehaft ber ©elfter einftiefjen laffen,

ben

3 entrifugalen

lertfhen, wirtfchaftüchen, fo3 iaien petale,

um

Kräften be8 heutigen wtffenfchaftlichen, fünft*

unb

polttiftfjen

EebenS eine 3 entrt»

ben Blenfcheit mit feinem geiftigen 3entrum wieber ber*

btnbenbe Kraft entgegen 3 ufetjen. fonnten btefe

3 m P u M’e

Bu8

nicht ftrömen.

ber ®oethe*©efeIIfchaft etwa

©ie hotte

ficf>

barauf be*

241

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(Sricf)

fcßränft,

waS nur

Sdjtoebfcb

eine Snftitution, nicht ein (Einjelner tonnte,

bot

geben. Uber biefe große

3U

nur

eigentlid;

fle

„gefellfchaftlidie“

fleinen, gebilbeten 3?epublif. <

erft

3 u T ammcn ft c ^“«9 be3 Gebens* unb notwenbige Arbeit hinauf

einmal eine möglichft bollftänbige »erte 8

Mranftaltungen

Steiner aber, ber

felbft

einer

fedggeinßalb

bon 1890—1897, Mitarbeiter am ©octhe*Sd)ülcr*iHrd)iD

Satire,

unb ‘Mitherausgeber ber naturwiffenfd>aftlichen Abteilung ber gro* ßen Meimarer ©oethe«9lu3gabe war, wählte fleh bie 'älufgabc, bie nicht eine Snftitution, fonbern nur ein Sinjelner oollbringen tonnte: auS ber

3 ufammengefaßten

eigenen

©oetheS MefenSart auf 3 unehmen unb bureß eigene, tättgfeit

fid>

‘ißerföntichfelt

3 U 3 eitbelebenben

heraus

3mpulfen

bor ber 3ufwtft oerantwortlidß füßlenbe CebenS*

um 3 uformen.

Mbeit SteinerS um baS Mieberauferfteßen ©oetheS unb girnen, in unferem Schauen unb Milien, nur in wenigen ©runb 3 ügen gefproeßen werben. Sie eine innere (Einheit, ein wunberbar wachfcnbcr, 3 ur ^Bfüte unb

SDon biefer

in unfern ger 3 en

fann tft

ja hier

Srucßt

fict)

fehr

fo

3 Wif«hen

wollte.

Mt

metamorphoficrenber Same, ber nie bie

bem jüngeren unb bem

älteren

3wtfchen ben (Einleitungen

liehen Schrtften in ÄürfcßnerS

3

Steiner

u ©oetheS

mit liche

I,

105

ff.) ift

fein 33rud),

bem Schluß beS wirbelt

3 Weiten

Much

proflamieren

naturwiffenfeßaft-

„©eutfeßer Uationalliteratur“

ber ©arftellung ©oetheS in ben „Mitteln ber ‘iphilofophic“ 1918.

berlteß,

mißwollenbeS abftratteS ©enfen auch hier einen

unb

unb

(2. 9iufl.

hoch fließt gerabe biefeS

Merf

SeileS bie gan 3 e gcifteSwiffcnfcßaft-

SteinerS als natürliche gortentwicflung ber burch

©oetße befruchteten ‘ipßilofophie auS ihren eigenen fjorberungen heraus an. llnb mitten swifeßen ©oetheftubien unb naturwiffen» fcßaftlicß-philofophifchen Arbeiten

fteßt

fdßon ber

Mtffaß über „©oetheS geheime Offenbarung wie bei ©oetße ift eben

©iefeS ©rlennen

.

.

felbft

gan 3 1899

efoterifd>e

(f.

S. 344.)

ein lebenbigeS

gineinfeßreiten »on toiclen Seiten her in bte “Rätfel ber ‘pßilofophie

wie beS Menfcßen: „Unb

fo

fpalt

tcf>

mich,

3ßr Sieben, unb bin

immerfort ber ©ine.“

Mit

ber gerauSgabe

unb ben ©inleitungen öon ©oetheS natur-

wiffenfchaftlidßen Schriften feßt SteinerS fchriftftellerifche Sätigfeit

242

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Steiner unb cSoctbc

3um

ein.

»urbe in biefen SJänben in untfaffenber bon einem iTtaturforker, ber 3ugleicf> ‘SflhUofoPh war, er-

‘löeife

ersten

“32la[

bon ber Slufgabe ber ‘Uatunoiffenkaft unb bon tiefem

füllt

trauen in bie jeitläufigcn gorfefjungä*

‘Jllijj-

©rfenntnigmethoben,

tbie

mit füfmer öbjeftibität ein 58'lb bon ©oetheg ^laturerforfcfjung

gan 3 au8 ben SUottben ©oetheg f>erau8 ge 3 eknet. ‘Jtidjt »erben beftimmte ©ntbeefungen unb 'Refultate ©oetheg an ber iit3»ik«n

fommt ©in 3 elpunftcn al8

»eiter gekrittenen “SDiffenfcfjaft gemeffen, fonbern ©oethe felber 3 u

<

‘•Borläufer

2Dort alg ein (Eigener, ber

btelnieijr in

“Jlatur

auch

©8

oertraut.

am ift

Uatur unb

enttoicfelt

tiefften

in

treuem gorfefjen ein innerlich

ber

33ilb

unS

bor

forfdjung

nkt

fecf) 3 igjäljrigem

gan 3 neue8

Itc^eg,

itidf)t

irgcnbmo angegliebert »erben Tann,

ober Stadhsügler

fjat.

©em

ihre s2lbficf)tcn

einljeit-

ber 'Utethobe ihrer ©r* reidjften

©eift

fjat

bie

unb 2Btrfungg»etfen anl

für bie 3latur»iffenkaft tote für bie spbüofopbie

bon ben reichen 3mpuifen ©oetheg Oüngerä ber iTtatur fk nid[)t fjat befruchten »ar ©teinerg ©inftellung auf bie ©oetfjeke

glüdücf) ge»ejen, bafj fie

alg bei

intimften

laffen »oiien. llnb eg

©eiftegart

bon

illnfang an: biefe »ieber f>inein 3 uieiten in unfere

gefamte ©rfenntntgarbeit »ie Sebengerfaffung.

bem

erften

heute

SJanbe

ber

einer

heitliche SIBeltbilb

kon

3 ur

beg

ffieifteg

1886 bie

ber

“Kücffidjt

auf ©fil-

bag gan 3 e erfenntnigtheofetifdj«. ein-

aufbaut, bag, bon ©oetge befruchtet, ben bog*

mattk ge»orbenen ©ualigmug 'UJelt

er

lieg

©Triften“

©oetf)iken ‘SBeltanfchauung mit befonberer ier“ folgen, in ber fleh

0o

©rfenntnigtheorie

„Slaturoijfenkafttidjen

„©runblinten

bergriffenen

serfpaltenen

köpferiken ©at beg

<

be g 3 »ifcf>en “UJelt ber *JIatur unb 2Kenf<hen auflöft unb bie ©tnljeit

“Klenfchen erhebt,

©ag

ift

ja bie

©runb»

note ber bielfttmmigen unb bieljäfsigen ‘Riefenfbmphonte beg ©tei*

nerken

©at an feinem eigenen 2DcltbUbe »ie feiner etgenen iBeftimmung 3 u bringen, ©ie „^Ijilofophie Per Freiheit“, 1894, erhebt lange ehe bom „©atbenfen“ in ber ^gilofopfjic »ieber bie ‘•Rebe »ar btefen 3mpulg, aug ©oethifeftem Sebenggefühl enttoicfelt, alg ©runbmotib 3ur §öh e ber philojophiken ©arftellung. fjreihett »irb buk in " nere ©at erworben, nicht im paffiben ‘Utenken entbeeft, unb ber i’ebengmerf eg : ben ‘Ulenken

3 ur

felbftfchöpferiken

<

243

O g fe ed i

i

by

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,

Eric!) ©cßtoebfdj

gefteigerte SHenfcß, ber bie fdjöpfcriicße „morallfdße 'Pßantafte“ b<* loirb aud> bcr frcicftc fein

ftßt,

fönncn, weil er nad) ßöcßften S3e-

ftimmungen unb fogmifcßen SHaßen wie ein ßünfiler an ftd) f

e

I

gier

b c r fcßafft.

tft

ber fjreißeitgbegriff

ber große fogmifcße SBeltpro3eß

widelt,

im

jum

SBeltbegrtff ent-

ntenfcßlicßen

gnnern

aufgefangen, eine „SDiffenfcßaft ber greißcit“ geforbert. Söie eine

ginbeutung auf ©tetnerg große fpätere Ergänjung ber Slatur» beobacßtung ©oetßeg trug fcßon bieg 'Sud) bag be3eicßnenbe ©e» „Seelifdße Sleobacßtunggrefultate nad) naturwiffenfdßaft»

letttoort: lidßcr

Sltetßobe.*

3ufantmcnfaffenb

Sublimierung bcr

tote eine freie

an ©oetßc unb 3ur 'pßilofopßie

<Sln3elftubien

1897 „©oetßeg SDeltanfcßau-

folgte

gier erftegt bor unfern Stugen feine pßilologifcß-gcnetifcße

ung“.

3ufammenftellung ber ©oetßifcßcn 3been unb Slrbcitgweifen, bie

im göcgften gallc ben Jfnßalt beg in bem geloaltigcn ©efäß 3ufam» mengefaßten SZlatcrialg referiert, aud) feine geiftreiege Releucßtung ber ©oetßiftßen Füßle,

©ebanfen bureß perfönltcße Cicgter, fonbern eine 3ufammenfd>au ber ©oetßifcßen gorfeßungg«

füßne, fegarfe

So fann nur jemanb

weife.

barftellen, ber

felbft

alg bereßrenbe

bon jeber S3ebrüdtßeit bor ber umfaffenben wie bon allen perfönlicßen debßabereien. „Sillen SBtberfprucß, ber in mir gegen ©oetßeg Slnfcßauunggwetfe feßlummerte, ßabe icß aufgerufen, um gegen bie SHadßt biefer ein»

“Perfönlicßfeit frei

ift

^3erfönlicgfeit ©oetßeg,

3lgen 'perfönlldjfett bie eigene Snbibibualität 3U waßren. je

meßr

icß

llnb

meine eigene, fclbfterfämpfte SBeltanfcßauung augbilbete,

meßr glaubte teg, ©oetße 311 berfteßen. gcß berfueßte ein Siegt 3U finben, bag aud) bie 'Räume in ©oetßeg ©ccle burdßleucßtet, befto

bie

tßm

felbft

bunfel geblieben finb

.

.

.

S>ic ßräfte felneg ©cifteg,

fieg aber nlcßt felbft bewußt würbe, 3He wefentlicßen Gßarafter3üge feiner Seele bureßfeßauen.“ (2. Slufl. 1918. ©. 8). SDie muß ©oetßeg

bie ißn beßerrfeßten, beren er fuegte idj 3U entbeden.

wollte

i<ß

um

^Jerfönlicßfeit geartet fein,

über bie (Srfcßeinungen ber Slatur

©ebanfen äußern 3U fönnen, wie fcßaftlicgen Slrbeiten ntebergelegt ßat?

folcße

feine Slnfcßauung b a r g e

gelebt.

Slug

ft

e II

t

er fie in feinen naturwiffen» Slicßt alg

©ßftem ßat ©oetße

fonbern alg ^erföntiegfeit

bem Cebengwcrf im gan3cn aber wirb

bar* ber

ßier

244

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©tdner unb ©eil unterfudjt, in ‘iluabrucf gebracht

bem

®oet!>«

®oetl>e8 iilnfdjauung auch gebanfltd) <

feine wirbelten 3ur 2Iaturerforfd)ung.

ift:

hatte ®oetf>e eigene,

ben ©ingen

hier fprach er in ben ©enfformen, in benen

jdjauung aufbaut, unb

f)ier

jum £jler

abgelaufcfjte ^Begriffe fid) geprägt,

man

eine löeltan«

©ar auch feine 22töglicf)feit, Don biel* Sßmbolen 3U fprechen, bamit man

heutigen, angeblich poetifchen bie bichterifchen

Cöfungen feiner “JHenfchheitSprobleme nicf)t fo ernft cntroicfclt gcrabe aug bcm ‘Jlatur-

3U nehmen brauste. Steiner aber erforfcher

bann

©oetße bie großen ßrfenntnigbegriffe be8

in ben bldjterifdjen

beit enthüllen

ß8 Fann enttttcfeln;

Symbolen

^Deifert,

um

ihre ungeheure ejafte ‘JDaßr»

3u fönnen.

ßier nicht ber Ort fein, Stcinerg ßrfenntntätfjeorie 3u

muß

aber bag

fenntnigtßeorettfer

bod) erfaßt ©erben,

©oetße

an

©arum

ber ßr«

anfnüpft unb nicht eigentlich an

bie Jachbif3iplin ber ^Jhtlofophle, bie natürlich bollftänbig aufge-

nommen heit nach

©ar,

fotoeit in ihr

ber ©irfliche “Borwärlgtrieb ber ’JHenfd)-

ßrfenntnig sum 'äluSbrud fam, ben Steiner fpäter in ben

„Slätfeln ber “rpljilofopfjie* fo meifterhaft in feiner inneren

ßntwid»

ge3eichnet ^at. ©ie Schriften be8 erfenntnigtheore» ©runbwerfeg beg jungen Steiner ©irb man fofort in ber ihnen gebüßrcnben richtigen ßinftellung erfennen, ©enn man in

lunggfuroe tifchen

ihnen nicht einen oeränberten fießt,

SUfpeFt

mit »erfeinerter ©enftcchnif

©eiche ben gefdjidjtlid>cn ©arftellungen gelegentlich eine neue

3ufügt, in ber noch gefdjtdtere, noch genauere ‘älnnäßcrungamerte

bem gewohnten ßrfenntnigborgange berechnet ©erben. Sßielmeßr hobelt eg fid) barum, um ben “JHenfchenthP einer in ihre ßlemente fid) auflöfenben 3 c it 3u über*

beg großen irrationalen gaftorg in

©inben, bie ßrfenntnig©ege 3U legen 3ur ßrtoedung unb ßr3ief>ung elneg 3ufunf ttragenben,

junge Steiner fd)on tn

gcfteigerten ‘JHenfcßen, ©eichen ber trug, ßr erlebte, baß ber ßrfenntnig*

fich

borgang burch eine etgene ©at in ihm gan3 anbcrg arbeitete, alg bte 5achbif3iplin ihn lehrte, baß in biefer ©at ein gefteigerter “Elenfch erwachte, ber noch 9 a "3 anbere ßrfenntntgfräfte freimachte,

oon benen bie ^hitofophie ber 3 e ü wollte.

Ülug bem

^e

f i

nichtg

©ußte, ni<htg ©iffen

ß eineg erweiterten ßrfenntnigerlebniffeg benen er bie 3 «itimpulfe 3U ber

ftnb biefe Schriften gefchricben, in

245

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i

<£rid) ©djtocbfd)

neuen, gefteigerten ©enfdjen

erlebten ‘^ötrflid^Pcit biefeS

führen

bemüht,

fid)

©oettjeS Slrt,

bie

biefeS gefteigerten

llnb

barum

greift er 311

l)itt3u«

weil er in

©oetlje,

©eit an3ufcfjauen, ben unbelafteten ^rototpp ©enfeßen erfennt, bon bem auS allein ©ege

nicht wieber in ben ewigen Kreislauf beS im eigenen ©eßirn elngefdjloifenen abftraften 3>enfen3 fitnein»

3U 3elgen waren, welche

führten, fonbern ßinburcßftoßen in neue, erlebte, freie 'Reidje beS

objefttben ©elterfenneng. 3>03ent.

nid)t

3ieljer,

©djon

3>enn

hier

biefeS

ift

6teincr ©enfdjfjeitSer*

neuen

ber

'äluffcßließen

<£r«

fcnntniSreicße, biefeS ©rieben eines einheitlichen ©eltbilbeS wirb

bon bem gewöhnlichen, begriffe fombinierenben 'Bewußtfein

nicht

erreicht,

fonbern biefeS gefteigerte 3>enfen

ift

eine

$a

t

beS

3 <h.

baS in ber Nachfolge ©octhcS, burch eine anfdhauenbe, ehrfürchtige, an baS Objeft, ber ©innenweit bie ©elegenheit gibt,

reine Eingabe

über ihr« geheimen ©efeße im ©enfeßengeifte au83ufpredjen, unb bann jenes Buffteigen ber gmaginationen (3been) erlebt, in

fleh

bereu bewußter ©rfaffung ber ©enfeß 3ur bloßen

©ahrneßmung

bie anbere ©eite ber bollcn ©irflicßfeit fleh htn3ufdF>afft.

©oetßeS Baturerforfcßung burcßleuchtet ein ©rfenntniSorgan

3n

bie ©clt,

gan

bem

„jeber neue ©egenftanb, wohl befeßaut, ein neues Or» ©er fann hier ehrlich fagen, baß er in feinem wif» ßrfennen auf ©oetheS ©puren wanbeit? ©er hat eS

auffcßließt*.

fenfchaftlichen

am

nicht bitter

eigenen Ceibc erfahren, baß ihm unter fo manchem

©iffenfcßaftSbetrieb bie eigentlichen, feßopferifeßen Organe

rabe3u gefchloffen haben, berborrt finb, unb baß

ftatt

fid)

ge*

beffen eine

gppertrophie ber abftraften 3>enfmetfjobe einfeßte, bie ben ©enfdjen

Weber bem,

reicher machte, noch innerlich ftetgerte, ja

waS

bei ©oetlje

„©oßlbefdjauen“ hieß?

ihn abfcßloß bon

©an

ahnt feßon,

waS ber Hnterfcfjieb bagegen bon ©teincrS unb ©oetßeS ©rfennt* wirb: 3ur ©etßobe unferer ©iffenfdjaft

niSart fein

etwas

f

ö n

it

e

n

,

bie QlrbcitStecßnif erlernt haben,

SrfenntniSart 3U üben aber

um

muß man außerbem unb

muß man jene anbere

bor allem:

werfe

nt 5>te ^erfönltcßfett bcS ©enfcßeit barf auS ben Begriffen unb ©etßoben ber 3 o rfchwng nicht auSgefcßloffen fein; benn ber ©enfd) ift für ©oetlje ber gettauefle pfjbftfalifcße Apparat, ben eS geben fann. 3>aS heißt nießt, baß ber ©enfeß ein „phßfifaltfeßer

246

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©feiner unb ©oetbe

Apparat“ werben

foll,

fonbem baß

er

wieber lebenbigeg Blaß aller

©Inge werben muß. Unb baju muß biefer „Apparat“ felbft burdb eigene ©at firf) lebenbig genug erhalten, um ficf> an ben Objeffeti ber ©innegwelt,

b.

f>.

ben CcbengrealUäten, jeberseit bie Bon

berten inneren Organe

felbft

3u entwicfeln.

bie ©octbifdje 6eele einlebt, Foinmt

©rfennen überhaupt etwag ganj bereu.“

man

“Jlnbereg

3 ufammenfügeu Bon

fließt ein

bann

fonturierten Gegriffen, bie

„UJenn

ift,

gefor»

it)r

man

baju, baß bei

fid)

in

tbm ba8

alg bei Bielen an«

getrennt gebtlbcten, feßarf

meßr

feine innere BeweglicßFett

haben unb bafjer auch nid)t meßr in bie innere Beweglicßfeit ber fi<ß ewig metamorpbofierenben Statur einbringen fönnen, fonbem ©oetbe

bei

bag ©rfennen „ein lintertaucßen in bie SBelt ber

ift

Söefenbeitcn, ein Verfolgen begjenlgen,

fortwäßrenb Berwanbelt

ficb

gung,

wa8

.

.

bloße8 ©enfen

fonft

wa8

wäcßft

unb wirb unb

©oetbe bringt tn innere 'Bewe-

.

tft.

©enn

e8

ift

nicht

mehr bloßeg „©8

fombinierenbeg ©enfen“ (©. al8 Vater ber ©eiftegforfeßung). ift

bag SDefen ber ©inge

ba8

felbft,

au8 bem JJnneren be8

ficb

Vtenfcßen ßeraufarbcltet unb babtn ftrebt, wobin eg gehört: 3u ber VJaßrnebmung. Stießt nach einem Verborgenen ftrebt ber Sttenfcß im ©rfenntni8pro3eß, fonbem nach ber Sluggleicßung 3Weier Kräfte, ©ie ber bloßen Sin» bie Bon 3Wei ©eiten auf ihn wirfen febauung 3ugängli<be SSirflicßfeit tft nur bie eine tjälfte ber gan3en .

SVirfUcßfeit; §älfte.“

ber

SVenn

.

.

gnßalt beg menfcßlid)en ©eifteg

fo bie

©inge

felbft

„bie, richtig geftellt, nicht

ift

bie

anbere

©enf«

bie ihnen entfpreeßenben

organe auffcßließen, bann gibt eg feine

£5 ra 9 en

&er ©rfenntnig,

auch beantwortet werben fönnen“.

Bug

ßeraug befaß ©oetbe biefeg tiefe ©eßeimnig aug bem gan3en Sttenfcßen ßeraug geborenen ©rfenntnig-

feiner Äünftlernatur feiner

metbobe,

fidf)

in

3u öffnen, big er

Böllig felbft

rubeooller Slnfcßauung

bem ©egenftanbe

in unfer ©eiftigeg einsiebt, big bag Objeft

immer mehr beroortritt unb wir

und

nicht

meßr bloß a n ben ©e»

genftänben empfinben, fonbem bag g e i ft i g e ©egenbilb 3ur bloßen •UJabmebmung alg tätige, Bon un8 berborgebra<hte fjrudjt be8 Ob» jeftg

geboren wirb,

©o warb

ber ©ebanfe ber Sttetamorpßofe alg

überfinnliche Offenbarung im Sinnlichen erfaßt, fo bie Vaiarität alg ©efeß ber SItaterie erfeßaut.

llrpbänomeite entbeefen fonnte

247

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©rieh 0d)b>ef>fd)

nur eine

rein«,

hhbothefenfreie,

unphantaftifche Betrachtung ber

Sinnentoelt, ber au8 ben Scf)öpferfräften bes gefteigerten fünft* tertfdjen Blenfchen bie

fruchten,

toa8

großen Imaginationen auffteigen,

retnc8,

toeld)e be*

hbbolhefenfreieS Bnfd>auen ergeben hatte.

60 erft enthüllt ftdj ber «Seift ber äußeren Batur im Blenf<f)en: ©aßer fteßt , 3 ft nicht ber Rcrn ber Batur Blenfchen im §er3en?“ ben ^Joien einfeitigcn

©oetße aiS Brücfenbauet

3toifcf)en

unb

3>em Spekulieren

toeftllchen

©enfeti8:

3 maginationen unb bem

ber Oberfläche (Dgl. ©ornacf) 14

Bu8

öftlidjen

in anfcßauunggleercn

geiftblinben materialiftifcijen Rieben .

10

.

an

1916 ).

einem folgen innerlichen ©enf*©rleben toarb ba8 große

BSort ©oetßeS gefprocßen,

„baßbieBaturfeinSehcimniS

habe, toa8 fte nicht irgenbtoo bem auf merffamen Beobachter nacft »or bie Bugen ft eilt* ©ie Einheit 1

,

be8 gefamten foSntifchen

B erben8 5

ift

tm Sinnlichen

hier erfannt,

ba8 Bberftnnliche geflaut. Bier mit ber ©oett)ifcf)en „anfdjauen* ben UrteilSfraft“ biefe nacften ©cheimniffe erfaffen fann, ber hat

ben Schlüffel 3u ben nun offenbaren ©eheimniffen be8 Ro8mo8, bie in ber (Erben*

Bufen“

3eigen.

unb Sinnennatur

{Jene

©oetße aber finb

nacften

3ugleicf>

bie

{ich

fonft

mit „unerforfchtem

©eheimntffe be 3 BaturerforfcherS eraigen ©leichniffe

be8 ©icßterä

ber mit ihnen auf8 Unoergängltch-fitoige beutet: ba8 ift, ba8 bebeutet. ©ln täglich fleh ertoeitembeg ©rfenntnigbereich

ffioethe,

nicht

burch feibftertoorbene neue Organe, ba8 Untertauchen im Bnberen, e8 felbft fprießt, ba8 tolrflichfeitSgemäße, nicht in abftraften Bnalogien Derfponnene ©rfennen ber ©leichniffe be8 Uberfinnlichen ja alles ©runbmotioe üon Stdner8 geifteS* biS

im Sinnlichen, baS finb

Spülung.

»tffenfchaftitcher

ba8 Bertraucn

tung,

menben Biethoben,

man

3ur

Blan

prüfe,

ob bie Blenftf>beit8u)er*

Blenfcßennatur,

bie

perfönlichfettfor*

bie geiftige 2 eben 8 bejahung in „BJie erlangt

©rfenntniffe höherer Bielten“ ungoethifch finb. BllerbingS, ein

meitergetragener

Sinn ©oetheS

lebt

hier, ettoaS

Beuc8, ba8 au8

tnnerftem Befiß ©atfaeßen bringt, nicht fpefuliert.

mente finb

e8,

bie »erftanben toerben toollen,

Bteiterbiibung ber ©oethifchen

©rfenntni8art

um

Hnb

3»ei Bio*

Steiner8

freie

unb SebenSburcß»

bringung 3u erfennen.

248

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Gteiner unb (Soet^e

©octße ma<f)te bem Äanjler

t>on Btüller

3 an. 1830)

(5 .

gegen*

über bte Bemerfung, baß ber berfteßenbe Cefer feiner Scßrtften eine getoiffe

greißeit gewinnen ©ürbe. £)ier ©irb auf jenes BefretungS»

gefüßl gebeutet, baS ber ftdnbige ‘Begleiter eineS geift*

ItcßfeitSgemäßen ©enfenS

ift.

©artn ßat ©oetße baS

unb

feiner

toirf*

Batur

gegebene (Erlebnis ber greißelt gehabt. Steiner macßt (©.’S Bleltan« fdjauung 66

f.)

barauf aufmerffam, wie ©oetße

fidß

ju bem unmit* fommen fonnte,

fclbft

telbaren Bnfcßauen beS BefretungSafteS nodß nicßt

»eil er

in JeneS befannte Blißtrauen gegen baS „©enfen über

baS ©enfen“, gegen eine lebenSboIle BHrflicßfeit beS „firfenne ®tcß

felbft“

hinein begeben ßatte, ©eil er biefen Schritt nocß nicßt

Batur beS ©enfenS unb ber Seele ju Batur betracßtete. „©erabe »eil ©oetßeS ©enfen ftetS mit ben ©egenftdnben ber Bnfcßauung erfüllt ©ar, fein ©enfen etn Bnfcßauen, fein Bnfcßauen ein ©enfen mar, beS« ßalb fonnte er nicßt ba3u fommen, baS ©enfen felbft 3um ©egen« ©en Unterfcßteb 3©if<ßen ftanbe beS ©enfenS 3U machen ©enfen über baS ©enfen (abftrafte Bßilof°Pß> e) unb ber Bnfcßau» ung beS ©enfenS (SrfenntniS ßößerer BJelten) f>at ©oetße nicßt gemalt. Sonft ©äre er sur ©inficßt gelangt, baß man gerabe im macßte, bte eigene innere

betrauten, fo ©ie er bie

.

.

.

Sinne fetner BJeltanfcßauung eS ©oßt ableßnen fönne, über baS ©enfen 3u benfen, baß man aber bodj 3u etner Bnfcßauung ber ©ebanfenwelt fommen fönne.“ ©oetße übte in feiner Baturbe* tracßtung eine freie Sättgfeit, aber fie tourbc ißm nie gegen» ftänblicß. So betoegte er fidf> benn aucß außerhalb feiner Batur» betracßtung burcßauS nicßt in fo fixeren Begriffen ©ie bort. ©in gefunber, naturgemäßer, »ergeiftigter ^nftinft leitete ißn; wogegen e6 gerabe SteinerS Bufgabe ©urbe, f>ier 3U flarem ©rfennen 311 er3ief>en,

©0

allgemeiner B3eg

ein

lung gegeben ©erben mußte, alS bie Böte

oft

benfen,

ift

Bnfcßauung ©oetßeS,

biefe

unb ba3u

nicßt

bie anbere, ben KreiS ber

öerlaffen, alS ßöcßfte BäeiSßett

einer ber fünfte,

ber B«>1 önIicßfeitSenttticf»

3 c titmpulfe

»0 unfer

eS erforbcrten.

über baS ©enfen 3U

Sinnen©elt

nicßt

3U

empfohlen ©orben. §ier aber ©ar

geläufiges

BUb bon

©oetßeS ^erfön-

Stellen enthielt. Unb ßler feßt nun, ©ie immer fünften ber Kultur, Steiner mit einer bon ©ra»

Itcßfeit ftarre, leere

an

foldßen toten

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©rieh ©cfjtocbfcf)

bittonen unbetümmerten Sicherheit ein: ©erabe ba 8

innerfte

perfönliche

BefchränFung

3 eitgren 3 en

feine

3 utage

tritt.

®a 8

ein ©oethe« too eine

aber

f>eißt

ifjn

über

f)inau 8 alS ein emigcg gelftigeS “löcfcn in

un 8

ein lebenbigeS Berhältnig

erft

ift

nehmen bürfen, fonbern

mort, bag toit nicht alg fiöfung

©oethe haben, toenn mir

3 x1

meiter cntmtcfeln Iaffen.

fich

©oethe hatte Kants „Abenteuer ber Vernunft“ mutig beftanben unb ben organlfchen Bufbau ber Batur burd) Bletamorpljofen er« Fannt.

Uber KantS fombinierenbe

Kritif ber UrteilSFraft hatte er

geforbert. ©ein fortgefcßritteneg, ©inge untertaud>enbeS ©rfenntniSbcrmögen tonnte bie Kantifchc Trennung in bie cmpirifdje unb inteiligibie 2DcIt, in Statur unb ©eift nicht anerfennen, mell er alg Baturbetrachter immer über bie bloße ©rfcßeiuungSmeit ßinauSging unb bie im

eine „anfcßaucnbe Urteilgfraft“

in

bie

<

Sinnlichen

®en

auSmirFenbe ©eiftgeftait mit ©elftcSaugen erfdjaute.

fid)

meiteren Schritt nun, ba 8 ©enFen

felbft

unter millenSrnäßiger

Bußenmelt her einbringen» geiftigen Bnfd)auung 3 U machen: biefeit Schritt hat ©oethe noch nicht bemußt getan. ‘SDohl aber hat er bie BlögltchFcit basu geiftig inftinftiD in fich getragen, mie bie Brt feiner Baturanfcßauung 3 eigt. §ätte ©oethe in be« mußtet Schulung fein ©enFen felbft für feine munberbare geifttge Bugfcßaltung aller ungemolit

ben ©iemente

3

um

Bnfd>auung 8 Fraft

Sehen

tn

fubj.

(bgl.

BemerF.

fi<h

Fommen fönnen, bann gehabt, mie

man

fonft

einer

3U

1819)

ginftdjt“,

Steiner forbert, bann hätte er Feng

oott ber

©egenftanb

3 ur

‘fJurFinje ’8 Schrift

hätte er baS

©enten

fo innerlich bor

äußere ©innegobjefte Dor

„feßauenbe Bemußtfein“ hätte

fich

„Uber ba 8

gegenftänblid) gemalt, mie e 8 bemußten Bnfdjauung be 8 ®en«

ihm bemußt

fich

eröffnet.

hat: bag Ijier beeft

nun Steiner („©. alg Bater ber ©eiftegforfeßung“) ben natürlichen ©runb auf, maruin ©oethe btefen Schritt 3 um Bnfcßauen beg ®en« feng für fich abgelehnt hat. ©8 ift eine befottbere <Sigentümlid)Fett, menn jemanb auf nicht methobifd>«gefchulte Brt 3 ur Bnfd)auung be 8 ©enfeng fomnit Einlage hat

,

— baburch alfo, baß er Don Dornherein eine beftlmmte

baß

biefe Einlage

bann, menn er nun millFürlid) bie

gähigfelt beg geiftigen Schaueng entmicfcln »III, 3 unächft beeinträchtigt mirb.

©iefe naioe 'Begabung, biefeg iuftlnFtmäßige Bormärtg«

250

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Steiner unb ©octhe

bringen feiner Seele wäre ©oetge 3unäcgft auSgelöfcgt toorben. S>a8

ift

eine

©oetge8, bag er ba8

inbioibuelle fiigentümlicgfeit

fjerantoacgfen jener

toerbcn fönnen.

Strafte

füllte,

bie

and) fünftlicg

©iefeS naioe ©rfagorgan, feine pon

au8gebilbet gicfjte fo be*

tounberte „reinftc ©eiftigfeit beS ©efüglS“, wollte er nicgt 3erftören baburcg, bag er 3U blel

23cwugtgeit über feine SlnicgauungSfraft

i

auSgegoffen gälte.

©amit

ift

aucg ber 3®eite übliche

ttgung, bie ©eifteSwiffenfcgaft

man

bag

legt:

geben bürfe,

ba8

©inwanb gegen

‘Serecg-

bie

an ©oetge an3ufttüpfen, fcgon toiberSHJelt ber Sinne ginauS-

nacg ©oetge nicgt über bte

um

©enn einmal

3« finben.

beti ©eift

arbeitet, bie

ber Stnnenwelt gerau8

ficf>

au8

e8 gerabe

©urdgbringung

innigfter

gebilbet gatten

ift

ben befreiten

*IDefen be8 fcgauettben S3ewugtfein8, bafj e8 mit

neuen Organen ©oetge8

unb ibm ba8 groge Unb bann ift ee unb fie

©leicfjniS be8 ‘Bergänglicgcn aufgcfcgloffen batten.

gerabe ber iprüfftein jener Sdjulung Steincr8, bag bie tet,

gefamte

„©eifteswiffenfegaft“

ben ‘Ulenfcgen

£eben8welt, bie

wieber

burdb

Poll

gans goetgifeg ba3u anlei-

am ©ängelbanbe

ein

ren Sinnenfälligfeit gefübrte8 ©enfen Pon toar.

lebt,

ftebt

bie

in

im

ja

wirflicge

biogen äuge»

ber

ibm

©iefe materlaüftifcge iBetracgtungSweifc,

pul8 ber „JreigeitSwiffenfcgaft“

in

ginein3uftellen

ifoliert

toorben

fein

3m-

fegärfften

@e-

ber

genfag 3u ©oetge, ber in allem Sinnlicgcn ba8 lebenbige ©eiftige

unb bte materiell-abftrafte wie bie mgftifcg-pganta* Srennung ln ‘Uatur ober ©eift beibe Perwarf. Unb bann

roirffam fag ftifege

beamte man, bag ©oetge feinen Sfarbinalfag

:

„Sie

bag

toiffen,

3been, bie eine8 feften fJunbamentS in ber Stnnenwelt entbegren,

igrem übrigen TOerte für mieg feine llberseugung mit fieg fügren“ al8 Slnfügrung jenem ©efpräcg mit galf am 25. 3an. 1813, bet

bem 33cgräbnt8tage

<

2öiclanb8,

PorauSfdjicfte,

in

welcgent er

in

Stunbe, „weil c8 mir in biefem ülugenblide erlaubt ift, meine ©ebanfen 3u fagen* feine intimften 3&«n über öa8 Ceben jenfeitS Pon Sob unb ©eburt au8fpracg. “2Die ein SBorflang pon feierlicher

Steincr8 „©egdmwiffenfcgaft“ cntgüllt gier ©oetge Siefen feines l

®etnugtfein8,

Scglcier

bie

er

fonft

fdgtoeigenb

au8 ber fjanb ber SDagrgeit“

ober bureg

„ber

pergüllte, 3i>««n.

©iegtung 3«5ar

251

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:

Sridj £xf)toebfcf)

für Sltaterialiften, aber nicht für ©oetf>e eineg feften

gunbamentg

in einer mit ©eiftciaugen tmrcf)brungenen Sinnegmelt entbehrten. Sieibe, ber rein abftrafte

haben für ©oethe ba§

©ebanfe, wie bie mpftifche Spefulation,

5unhament

her Sinnenmelt neriaffen.

©8 befteht fein ©egenfaß 3 toifd^en ber Schulung 3 um fchauenben ©emußtfein Steinerg unb ber 2Beltanfchauung ©oetheg, fonbern l

immer non ©oethe befruchtetet Gntmicflunggoerhältnig, 20er 3 U ©oetheg Uaturerfenntnig unb feiner ©eiftetart innerlich fa gejagt hat, ber tnirb bie ‘Utetamorphofe non ©oetheg SÖeltan» ein

etnmal

fchauung

3

um

geifteStoiffenfcfjaf tlicf>en “lOeltbllb

notmenbigen ©oethe

Steinert alt einen

begreifen fönnen.

‘Slenfchheilgfchritt

gemiffermaßen ein ffinb ©oetheg

fchaft tnirb

„©etftcgcniffen*

Sie

fein.

toill,

mag

fruchtbar in bie 2Delt ber dufferen Staturerf Meinungen *

fo

etngeführt hatte, fo baff er ben ©eift in ber Statur ftnben fonnte,

auch auf bie Seelenerfchelnungen autbehnen, tnoburch biefe

felbft

unmittelbar in regeg ßeben fontmen unb bag innere ©eiftige offenbaren, bat

im

ßöefengfern

lebt.*

tnir

ben

benn auch SBlicf

'Jlienfchen

felbcr

(©. alt 'öatcr

alt beffen etniger, b. ©eiftegforfcßung.)

hei Steiner, trag ©oethe noch nicht

So

erleben

gewähren fonnte

hinter bie Suliffen bet menfdjlichen ©rfenneng, in bag

gefamte,

fi<h eroig

unb

<

metamorphofierenbe S^nere beg ‘JÖeltgefcheheng

fein 2Diberfpiel in ber 2Heuf<hh«tt 8 entmicflung. 'JBle eine

artig

^ellfic^tige

SBorfchau

3 nbibibuum

unfterblichcg

3U

betrachten,

ßtotmenbige bctnirft unb baburch fjerrn macht.*

fiel)

933elt

gelangen, bie

büß*

Xobegtage

atg ein großeg

bag unaufhaltfam bag

fogar über bag

arbeitet, bermodjte er noch nicht.

— wie Steiner eg (®.’8 TOeltanfchauung.

nicht big 3 U

ift

3 ufällige 3 um

©aueritb hinetnbringen in bag fchauenbc Gemußt*

bag hier fdjon

er auch

am

hatte ©oethe eg fcßon

Karl 3luguft8 gcfchvicben: „Sie bernünftige.

fein,

unfterbltcher

„ben lebten ©ebanfen über bie 3u

65

flttliche

Unb ff.)

fo

fonnte

barftellt

‘JDeltorbnung

feiner Staturanfdjauung notmenbig gehören“, mell

ihm eine mahrhaft probuftibe Selbftfcßau noch nicht aufgegangen „ 3 <h mar mir ebler, großer 3 mecfe bemußt, fonnte aber niemalg bie ‘Sebingungen begreifen, unter benen ich toirfte“; unb er

mar.

fühlte fith

am ©nbe

feineg Cebengmerfeg mie bor

einem abgebro-

chenen Spiel, au 8 beffen an ein 3 elnen Stellen meit borgemagten

252

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Steiner unb

(Socttjc

Steinen ein feinfinntger 'Betrachter bie Rbficßt beS Spielenben er-

Sie ^abcn 50 Oaßre öa8 abgebrochene Spiel beunb bie eigentümlichen Stellungen erflärt, bi8 einer Fant, ©nbe fplelen fonnte, weil er baS Spiel berftanb unb ba* unS ben (Seift beS alten Spielers wieber lebenblg machte.

Fennen Fönnte. trachtet

ber eS

mtt

3U

erjt

©S

ift

eine ber tiefften Rechtfertigungen für StetnerS Sarftel»

lung beS großen ©rfenntniSwefenS in ©oetße, baß gerabe auS biefcr ftreng naturforfcßenben ©inftellung bie wirFlicße BcwußtfeinSachfe

um

ber gan 3 en geiftigen Berfönlicßfeit fretgelegt wirb,

„Rieltmonabe“ biefer

Frelft.

Ommer

Raturerforfcßer,

welche biefe

hot Steiner eS fjerauSgearbeitet, wie

Wunberbare ©rfenntniSorgan auS

btefeS

einer ßünftlerfeele heraus gcbilbet war, bie biefem „bergeiftigten

OnftinFtmenfcßen* auf allen fjelbern bollmenfchlich« ©rgebniffc, nie abftrafte Begriffe

unb ©efeßc

reifen ließ. Rite

Raturerforfcßung unb Jhmftfcßafien auSgefprochen: „Sie $unft gefeße, bie

Rur

oßne

fie

fi<h

nahe ©oetßen

ftanben, hat er ja oft

felbft

genug

eine Rlanifcftation geheimer Ratur-

ift

niemals offenbar würben“ (Sprüche in Brofa).

weil er eine burch feine bergeiftigten fieberen gnftinfte ge-

leitete ßünftlereigenfcßaft befaß, fattb er

im 5»rfchen

StefeS Organ

ten: „geheime Raturgefeße“.

ift

tote int

Sich-

bie neuerbtngS ja

auch bon ©ßamberlain tu feinem frönen ©oetßebucße

fo

betonte

ejaFte, flnnlicßeBhuntafie, bie an ber Ratur in ftrenger Schulung ber Rnfcßauung fich bollgefogen hat mit ben geben 8mirFlid)feltcn, mit benen bie Schöpfung arbeitet. R5o biefe Bhuntafte fchafft, entfernt fie fich uie bon ben Riegen ber oom 3ufall befreiten reinen CebenSmöglicßFetten, in benen in jebem Rugenbllcf „geheime Raturgefeßc“ 3 ufammengefaßt unb bergeiftigt,

Run

finnlich offenbar

werben.

aber feßt Steiner

erft

Bhuntafie? „Bi3 ber Rlenfch fchauen in bie geiftige Rielt,

ein mit ber fich

ift

5 ra 9«

borwärtS

läufer, ein Stellbertreter für bie ©infießt in bie

©r Fann

tft

:

entwicfelt,

ißm etwas gegeben wie

benn

ßinetnsuein

Bor-

höheren Rielten.

bon ben höheren Rielten unb bann bie Rußenweit im Schaffen beS ftünftlerS fo umgeftaltcn, baß fie einen farbigen Rbglan 3 hübet ber geiftigen Rielten“. Ritr feßauen ficf>

befruchten laffen

. .

in ben großen Sunftwerfen ben feßaffenben ©oft felber, ber burch

253

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®rid> Sdjtocbfd)

bag Blebium beg Blenfcßengetfteg, ber Blenfcßenpßantafie gegangen

unb erfennen, baß im ©eifteglcben ber Btenfcßßeit

ift,

bie ^ßantafie

bem öineinfcßauen in geiftige BJelten boran« „© er ©tellbertreter b i e f e 8 © cß a u e n 8 in ber

bern großen 3iele, feucßtet.

S

i tt

n

e

n

e

ffi

1

t“,

baß ber Blcnfcß fcßon im ©innenfein einen

fo

^Ibglanj ber geiftigen 2öelt burcß bie Säten ber ‘pßantafie, burcß <

bie Kunft ßabert fann, ber ißn ßinaugßebt

au8 bem bloß ©rbßaften

in ein Bcicß jtoifd>en §immct unb (Erbe.

Unb

betoußteS, perfönlicßfeitbUbenbeg §ellfeßen

unb ein

ßafte8

au8

Qellfeßen

Seiten gibt, folöft ^Jßantafte.

Qier

fieß

baburdr)

fommt

»ie e3 ein ßößereg, niebcreg, franf*

borperfönltcßen

atabiftifcßen,

Kräften

unb

aucßbagBätfel ber boppefgefießtigen

alle8 auf bie ‘•Reinfjeit ber

©eele, be8 ©piegclg, an, ob etmaS

Organifcßeg

aufneßmenben

ober Ber3errte8,

Botmenbig»©efeß[icße8, ein ßößerer geiftiger Organi8mu8 ober ein

Büb, im ©runbe

mUlfürlicß fombinierteS, pßantaftifcßeg rücftoärtg

Bu8 einem

©trebenbeS 3uftanbe fommt.

alfo

etmag

folcßen „©ureß«

feßauen“ goetßtfcßer ^ßantafiebilber fonnte ©teiner

erft

bie geiftige

©jaftßeit ber goetßifcßen ©icßtuugen aufbeefen, 3eigen, mit melcßem geiftigen

Beali8mu8

©8

©onnenaufgang 3U Beginn

etroa ber tönenbe

bc8 3toelten gauft gefeßen

ift.

geßt aber bon ©oetßeS gorfcßerflnn 3u feinem Künftlergeift

noeß ein gan3 anberer, einßeitlicßer Bieg, ber gemlffermaßen tote

ba8 äußere fieitmotib

gebanfücß

ben

inneren,

eben ertbäßnten

Borgang fpiegeit. ©8 ift bie tounberbare ©inßeit be8 feßaffenben unb forfeßenben ©eifteg in ©oetße benn Q o r f cß e n im ©oetße» ©teinerfeßen ©inne ßeißt ja, bie anbere fjälfte 3ur bollen BJirflicß» feit ba3ufdjaffen — unb ©Ußten ift berfinnlicßteg goef^en in ben

©eiftgrünben beS £eben8

,

eine ©inßeit, bie ©teiner 3uerft 1888

in feinem B3iener Bortrag „©oetße ai8 (2.

Bater einer neuen Bftßetif“

Buff. Berlin, 1908) ßerauggearbeitet ßat.

„©ie ßoßen Kunft»

©aßren unb natürlichen

Batumerfe bon Blenfcßen naeß ©efeßen ßerborgebraeßt toorben. BHe8

BHUfürlicße, ©ingebübete

fällt

merfe finb 3ugleicß aI8 bie ßöcßften

ba

ift

©ott.“

©o

fprießt

ba 3ufammen, ba

©oetße

felbft

©rfenntnig bag innere gemeinfame

ift

Bottoenbigfeit,

al8 ßöcßfte, 3ufammengefaßte

Banb bon

ftunft

unb Batur,

bon feinem Künftlerberuf unb gorfeßertum au8. ©er Künftler

ift

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©feiner unb ®oet&e

gortfeßcr ber Statur, be8 fchaffenben Söeltcngeifteg, burdf) bag Stte* bluin bcr ejaften, finnlichen bölligcr, ehrfürchtiger

feinem

3 ur

(Seift

Sh

Eingabe

fl

©er Statur laufet unb lägt

utafie.

ihre Slbficfjten ab,

iibcrfinnlidj-finnlidjen

©etftgeftalt

er in in

(ie

©o

»erben,

erfennt er im ©inselfall bag allgemeine ©efeß ber Statur, ihren

Villen, ber im 3nbioibuum nie^t rein sur ©urchfüljrung tonnte.

Künftler

“2X18

©oetf>e ber

ift

»enn

rifeßen Kräfte ber Statur,

Kunfttoerfg

©r

»ag

SBcrf entgegen,

im

fommen

Slntoalt ber fdjöpfe»

Snbibibuum

beä

ungehemmter ©eiftgeftalt 3 ur finnlichen ihr au8 freier ©chöpfertat alg fein nicht fefjaffen tonnte unb alg ihren ge*

in freier,

Slnfcfjauung bringt,

fyöd)\tz

er blefe

ftclft

fie

hetmften Söillen feinem anbäcf>ttg laufcfjenben gorfeßerohr milteilt: bie freie sperfönlichteit al8 ©ipfel ber Statur, bie ihr erft ihren tiefften

©inn

gibt,

©o

ift

bemt bag

Sticht eine gebanflicf) erfaßte

äfthetifege

3bee voirb

©runbgefeß ©oetfjeg;

berfinnlidf)t,

fonbern eine

bon Hem»on ber geiftigen SBclt burch bie im Subibibuum teidfjt unb frei, „alg »äre fie

in ihren 23ilbungggcfeßcn ertannte SDirflichfcit, eine

mungen

erlöftc Statur, befruchtet

^Jhontafie, erfeßeint

eine 3öee“

unb

ift

©0

©ebanflichfeit.

®em, ber

fo in ber

bo<h gcrabe befreite ©innlicfjfeit, nicht betleibete fpricht ber

Statur

Zünftler ben

fcfjtoingt,

baß

fie

©inn

ihm

ber ©rbe au8.

ihre Slbficßtcn alg

Silbungggefeße au8fprid)t, tann e8 fein ©eßrimnig »eitgefpannten

Steicfjeg

geben, auf bag

„Slufmerffamen“, ber alfo bie »irflidjt,

fie

nicht

erfte aller goethifchen

mit finnlichcr ©eutlichfeit ben ginger

iljreg

gan 3 en

irgenbmo bem

Sugenben

legt.

ber*

Söie e8 feine

©rfenntniggrensen für au8 bem »irfltdhen EebenSbebürfniS h*rau8 geftellte fragen gibt, fo gibt eg fein Cebengproblem, bag bon ©oethe als toirflich empfunben nicht tonnte. felbft

©enn

„©leichniffe“

auch fünftlerifch bargeftellt »erben

bor einer foldjen ©inftellung eröffnet ja bie Statur

ihren geheimen ©cßoß in

unb

bietet bie finnlichen, finnbollen

naetter SBirflichfeit,

um»ittert bon

ben

tiefften

©ie Kraft beg Sebeumit bem bon ber

§intergrünben be8 gefamten fogtnifchen Cebcng. tragenben goethifchen S3ilbeg

fteigt

hier in boller ejafter

tung auf, bag bem geiftigen Problem fogleich Statur geformten 'Silbe fein

©telchnig entgegenhält,

fo

baß

in

belben bag gleiche fogmifche ©efeß erlebt »irb.

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©ridg ©djtoebfcf)

Rtan mug einmal bon Steiner ficg einfügren [affen tn eine Heine ©icgtung au8 ©oetgeg mittlerer 3«it (1794), bie augergalb ber ©oetgeforfcgung Faum megr befannt ift, bie man melft alß »eniger bollgültigeg, allegorifcg-pgantaftifcgeS Rätfel»

Fünftlertfeg

beifeite

fptel

„ "Klängen“,

Rlärcgen

man

e8 einfach nicgt Iefen

„®.’8 ©eifteSart

(f.

barauf

Steiner

gat

Oft

»eil

legt,

fann: jene«

ba8 bcn Scglug ber „Untergattungen beutfcger

ttanberter“ bilbet

.

2.—5. Rufi.

.

gingetoiefen,

Rtgfterien»ei8geiten

uralte

Ktenfcggeitg»anberung jeweils nötigen pgantafiebergüllte ©arftellung

bon

»ie

in

realen

Rlgtgen

»elcge

leben,

geiftigen

"älugge»

"Berlin 1918).

bie

unb jur

3mpulfe bur(g

©rlebniffen

auf

bem

©tntoeigungSpfabe sur gögeren ©rFenntniS lebenbig ergielten. "JDer jene8 bon

ergabener "2Deltberant»ortung getragene Rleifterlegr*

bu(g ber ©r»etfung be8 gögeren geiftigen Rtenfcgen („RJie erlangt

man

©rfenntniffe

.

.

ober aucg „©geofopgie“) erfagt gat, berer»

gält bur<g biefe objettiben ©arftellungcn ber realen geiftigen ©rieb* niffe

auf bem „Rfabe“ eine

Rgnung bon

bielcr berfcgleierter ecgter Rlärcgen. ©rft

©runb

tieferen tafie

ber gewaltigen "Realität fo

bon gier au8 fpürt

auf iüinberfeelen. Rucg gier »irft bie geiftige

"^Jgantafiebllber, gier

Fann

fie

»irFen, »eil

ficg

©intteigungSerlebniffen ger geleiteten, objeFtib ©lelcgniffe bte Seelenorgane entgegen öffnen. fetn Rlärtgen »irFen fegen,

*2Delt

burcg ecgte

igr burcg bie ricgtig

Unb

bon

gefcgenen

fo »ollte

©oetge

©r Fannte

Fetne fjanbgabe für neugierige

Steiner gat e8

man ben

ber menfcgenöffnenben "2DirFung ber Rlärcgenpgan*

fo oft bargetegt:

bie gmpulfe barin unb gab Anfragen fcgncll bereiter ©euter. ©ie SeelenFräfte unb »©riebe be8

Rlenfcgen erfegeinen auf bem ^Pfabe al3 objeFtlbe ©eftalten, mit ficg bie ftrebenbe Seele in igrem 3cgbe»ugtfein auSeinanber»

benen

fegen mug,

um

bie "Bereinigung mit tgrem

Un 3 eit

gögeren 3<g 3« et*

um

bte

B3er unborbereitet, jäg unb begegrenb igr nagt, »irb in bie 3tre gefügrt, getötet, ober »ie

3 ur

©a8

reiigen.

ift

ba8 uralte Ktotib be8 "2Uerbung8gangc8

jungfräulidge Braut.

bei

©oetge burcg bie unerlaubte "Berügrung mit ber überfinnlicgen " "2öen bie3 garte Scgidfal traf, »ie ©oetgeg 3 lin 9'

Kielt erftarrt. ling, ber fegen,

Fann nur genefen, wenn jene ©rfenntniSFraft im Kien»

auf bie gerabe ©oetgeS ©eiftegauge immer geriegtet »ar, bie

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©teiner unb ©oetbe

im nlebercn Bicnfdjen fdjon ©altenbe

fyoty geiftige Kraft,

welche

unb £eben8erfabrung in innere ßebenStoeiStjeit ©an« au8 freiem ©ntfdjluß fid) opfert, um l)öl)ere§ 2eben 3U er«

IDiffenfcbaft beit,

©Ufer

©ccfen.

freie

Opferuug8entfd>luß

3um ganjen

ber ©djlüffel

ift

©ebeimniS be8 BlärdbenS, ben un8 ©teiner gegeben f>at. <£8 ift jum {»oberen “Hlenfctjen in un8 überhaupt: ©oetbeS

ber ©<f)lüffel

©ntfagung.

im

„‘2Bir

muffen unfere ©jiftenj aufgeben,

Böürbe jene Kraft nid)t

ftteren“.

egoiftifdjen

fid>

©afein »erharren unb

opfern ©ollen,

3U

nid)t

um fo

3U eji«

©ürbe

fie

£ebcn8ein*

l)öf)erer

ben fo8mifdj überfinnlicben Kräften ber ©efamtcntffiicf« lung leiten. ©U ©ürbe fid) abfcfjnüren 3U bem, ©a8 fie natf) ihrer beit mit

nieberen aber, ber iß r

üd

Ortung au d) ift: ©erlange, Seifer. ©cm Btenfcben au8 freier ©at biefe Kraft 3u opfern oermag, ©irb fie 3ur überfinnlicben

e

<

2öelt,

ber

in jebem

lebenben Urheimat be8 ‘JHenfdjenroefenS.

0ener fdjeinbar

fdbeben.

au<f)

al8

König

“2Henfd)en

noch

©in8 aber muß nod) fid>

ge*

gebärbenbe Blifd)*

fönig au8 ben ©lementen ber Blenfcbennatur, au8 B3ei8beit8golb,

bem

B3illen8er3

unb bem ©ilber ber ©mpfinbungSfeele muß tm

Blenfcben 3ufammenftür3en, batnit bie rein gefdjiebenen ©lemente in ben brei Könlgäfräften

©age8

erftrabten

höhere,

frei

fönnen,

erworbene

im Btenfdben im gellen Cicf)t be8 neuen alle bem ©inen bienenb, ber al8 ba8

3<f>

fie

alle

umfaßt,

„©rft

burd)

biefe

llm©anblung feine8 B3efcn8 fann ber Btenfcb in bewußte Ber« binbung treten mit ge©iffen überfinnlicben Kräften unb BJefenbeiten.“ B3U tief man Oon biefem gan3 realen ©eifterlebniS in bte ‘SEDirflid^feit be8 Ceben8 binelnleucbtet, ßat ©teiner in

S. 174 unb »'Bon ©eelenrätfeln“ ©. 230

„©rf.“

auSgefüßrt. ©8 ift oom B3efen be8 frei geworbenen höheren Bienfcben ba8 »nadte ©leidmiS“, oon bem ff.

aber sugleid) biefe geiftgemäße ©rtenntniS

au8 in ©irflidjfeltSgemäßer Bntoenbung,

nicht

in oberf!ä<|>Iid^cr

Bnalogie, bie £eben8geftaitung ber Btenfcbbelt a(8 ©an3e8 bur<b geiftgemäße gmpulfe erfolgen muß, ©ie e8 ©teiner suerft in feiner fo3ialen

„©ie Kernpunfte ber fo3ialen grage* be8 f03ialen Organi8mu8. ©ie ®an3e8 madjt in bem unbewußten ©eil lbre8

3nitation8fd>rift:

geforbert

Btenfcbbeit

bot: al8

©reigiieberung

B5efen8 beute al8 gerichtlichen libergang burd),

©a8

aI8 3elt-‘

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Srtjf) ©d)toeb(d)

impuIS bom ein3elnen ‘Ulenfdjen, bcr glieberung ber “Ulenfchennatur.

am

©teiner ttfdje

in feine 3eit hinein»

fidf)

»UI, mit IBewujjtfein burchgemacht »erben

{teilen

Ceben

allerfreieften

5lber

forfefjt

muß: ©ie ©rei»

»ir erfennen gerabe, »o

unb am

allerttefften

fjineingreift, bie innlgfte ©eiftgemeinfefjaft

in§ praf»

mit ©oetljeä

©inbltden in bie ‘Jlatur be8 £eben3: „©efunbe ‘Klenfdjen

tlefften

unb ©ciftc8»Organlfation jeber Seil eine Uber fiiteratur unb l’eben). ©teiner bem ^Härcfjen eine fo ent» fcfjiebene Skbeutung al§ 3 eu 9 n *^ für <Soetf>e3 ©nt»idlung in ben neunjiger 3a^ren 3u»eift. ‘Uur mit leifer 'Verhüllung beutet bcr ©td)ter in ber 3 e *i> &a er bie höchften Probleme bc8 £ebcn8 unb finb bie, in beren £eibe3*

vita propria f>at“ (91adj(aß.

©8

oerftänbüd),

ift

»arum

©rfennettS mit Schüler ftrebenben

Vtenfchheit.

'21tär<henhanblung fräften, in bie

befpraef),

©en

au3 et»a

bem fd>auenben

auf bie

3®an3ig

©djÜlerS

äfthetifche

3um

Briefe in

Ijöfjeren

©rlebniffe ber

3U ©oetf)e3 ©eelen»

eigengefeßlichen

Vetoufjtfein bie menfd)li<f)c SJBcfen»

heit au8einanbergelegt erfdjeinen fann,

©rsiefjung

tiefften

©ebanfenimpuIS

©oetfje

<

JHenfd)cn.

fief)t

©teiner in bem burd)

angeregten ©ebanfen ber

©cm

„pergeiftigten gnftintt«

menfe^en“ »ar ©<hiller8 geniale, aber abftrafte Umbiegung ber ©eelenfräfte 3u einer ©tjntljefe pan ©innlidjfeit unb Vernunftge» fetj

in ber Kunft 3U ftarf pereinfacht, feinem Piel 3arteren, be»eg»

litten, inneren Saftftnne 3U ge»altfam. feine Vlide richtete, fo ftiegen

bem

Unb »enn

er in8

3««ere

Sltärdjenfunbigen, ber bie of«

füllen ©eelenbüber ber ‘Slärdhenfpradje

in

fid)

»ieber gefunben

©eftalten bcr ^antafie auf, nicht fdfiarf begrenste ©ebanfen, unb eine ©timme fprid)t e8 im 3«nent au3: »ir “Ulenfdjen ftammen au8 bem Uberfinnlichen, aber »ir fönnen nicht mehr ofjnc »eitere8 »illfürlidh bort hinein, ©er 51 ug ber ftrömenben, au§ ber $lußen»elt auf un8 elnbringenben Vorftellungcn fjdlt ben Vöanberer auf. ©ie unbewußten ©eelenfräfte Permögen nod) »le ein gdßrmann ben “JHenfdjen au8 feiner gelfttgen Heimat 3um ©innenufer hinüber 3u tragen, aber nicht mehr 3urüd. ©a8 Ve» »ußtfein be3 2tbgebrängtfein8 ergreift ben SKenfdjen. ©ann fucht ber am Sinnlichen §aftenbe bie Vrüde nicht in Kräften, bie er im f>atte,

alle

eigenen

VJefen

3U enttotdeln

hat,

fonbern »ie jene

in

ihrer

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©teilt« unb ©oeflje

Kräften.

geifterfjaften

©enn

SluSgewanberten

aufgeftörten

‘33equemlicf)fett

in

aber

©ptrltiften

Sille

baS

wunberlicf>en,

finb SHaterlaliften.

Organen angenehmen ©chauern erleben, anftatt ficf> burch ftrenge bte geifttgen Organe 3ur Siufnahme ber getftigen SBelt 3u erwerben. ©te in ben „Unterhaltungen“ falfcf> ge» ftellte, tief menfchlihe grage nach bem überfinnlichett SDefen beS SHenfdjen wirb im ©djlußbilbe richtig geftellt unb beantwortet. ©8 fteht anfangs »or unS wie ber Silicf in eine unbe* fannte STatur unb verlangt baS goethifche SJcrfcnfen, biS btefe Statur ihr SDefen in unS auSfprlcfjt. S3i8 bienachfdjaffenbe “^hantafic im ©rfaffen beS ©ebanfentmpulfeS ben SBegen fie

wollen

mit

Uberfinnlkhe

ftnnltchen

unter

©clbftjucht

fdjöpferifchen

ber

„©8

goetf)if<hen sphantafic folgt.

ift

ba8

in blefelbe £uft »erjeßen fann, in ber ©oethe geiftig geatmet tn

biefelbe

alS

hat,

Cuft er

Kräfte

folchc

»erfeßen

fann,

baS Sttärdjen rege

macht,

ber ©oethe geiftig

ln

fchuf.“

bie

ber Statur trugen, bann fommt

©oethe

man

felbft

man baS

3u übertragen,

llnb bann

fich

menfhliche Seelenleben cbenfo unter

ber SHetamorphofe 3U betrachten hat.“

©ann

tn

wa8 ©oethe

bem

wirb

bei

bie menfchlidje

heraus

.

.

bafj

.,

®efi<ht8punft

man »on man

über baS bloß abftrafte ©enfen hinausgeführt, benn nicht

fleh

SHetamorphofe

bte

nun auf

ftellt

fief)

f)ät,

geatmet

man

„löenn

burch

auch ba3u,

feiner Slnfchauung ber Statur »erfolgte,

©eele

fleh

in biefen ©ebanfengehalt nichts anbereS al8 ge»

fjlneinöcrfctsen

wiffermajjen ba8 Slneignen ber Organe, burch bie ber ^Betrachter

ohne weiteres mit benfelben ©ebanfen, mit benen

felbft

fann

man

Statur erfaffen will, baS menfchlidje ©eelenlcben erf cfyauen.

bte

©aS

aber will bie heute gebräuchliche ©eelenlefjre. „SBer mit goethtfehe«

©innen baS Seelenleben 3U fchanen »ermag, lebettbig erfaffen

ber

muß

eS allerbtngS

unb Infofern

nicht mtt ftarren Gegriffen

noch lebenbiger alS baS äußere Staturleben, weil

STaturleben gewifiermaßen mit

©aS

bem

man tm äußeren

geiftigen S3ltcfe

ruhen fann.

man fann »on ©eftaltung ©aS innere ßeben fcheint einem fortwährenb wenn man eS anfehauen will“ — benn jener gluß

Staturleben gibt einem ben Stoff,

3u ©eftaltung gehen. 3u »erfchwinben,

ber SJorftellungen fdfü»emmt eS in jebem Slugenblicf

fort,

toenn eS

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©rid)

(5cf)ta>cbfd)

nicht burch einen felbftbe»ußten 2ßillen8att, ber gelernt fein

in ber Selbftfchau feftgehalten »irb.

©rft

»Ul,

bann beginnt ber tiefere bem fiel) öffnenben

„Unterftrom“ auS ber Urheimat beS 2Henfchen <

©eifteSauge »ahrneljmbar ju »erben

löcnn

s .

man

jemals baS

be»cglid)e ©enfett, baS eben ein anfd)aulid)eS »irb, nad) innen

bann »irb baS, »aS alS ©enfen, güljlen, Sollen, als SBahrnehmen uf». auftritt, auch nichts anbercS als ein ‘©efenhafteS, baS fid) immer »ieber »anbelt: ©ab ‘©ollen »irb eine ‘Sietamorphofe beS gühlenS, baS fühlen eine ‘Hletamorphofe beS ‘BorftellenS, baS SBorftcflen eine ©etamorphofe beS ‘löafirnetjmcnä unb nmgefefjrt. ©ieSluSbilbung ber in bem 'JHenfdjen fdjlummernben Kräfte unb gäl)igfetten, b e § rnebt« tatiben © e n I e n 8 b a 8 in bie getftige *20 c 1 1 hinauf« führt, beruht auf nidjtS anberetn, a 1 8 auf bem lebenbigen Verfolgen ber inneren ‘3'Iietamorphorichtet,

,

feit

ber ©eelenfräfte.“

Unb baS

ber ‘Utärcßenatmofphäre mit feiner

hat ©oetße bereits in

f>ellfef>enbeit “^Ijantafie erßafcht.

©ie 2)er»anblungen ber ©eftalten feines fleinen ©ramaS auS Scelenfräften finb nid>t launenhafte ßaubereien, fonbern bie '©eta»

morphofe ber Kräfte ber Seele, bie fenntniS höherer ©eiten befinbet.

(ich auf bem „^fabe“ 3 ur ©r» ©aßer baS tiefe ©irflicßfeitS»

gefüßl utn biefeS feßeinbare Spielen ber *ipf>antafie.

„ßernt

man

©etamorpßofe beS ßebenS fennen, bann fünbigt fid) gluß gebrachten Seelenleben baS (£»ige ber SHenfdjen* feele an, baS burd> ©eburten unb ©obe geht“ (ebb.) fo »ie für ©oetßeS ‘Jlaturbetradjtung gerabe unter bem ©eficßtSminfcl ber ©etamorphofe fich baS ©»ige im äußeren ©erben aufbedte. „© i c biefe Innere

in biefem in

©oetßeS ‘Jlaturforfcßung bie menfdjliche äußere ©e ft alt anfd) ließt an bie ganje übrige 2Iatur»elt, fofcßließteine infeinem Sinne gehaltene Seelen« lehre beS ©enfehen Seele an bie e»ige, Ion Trete, umfaffenbe ©eifteS»elt an unb läßt biefe (ich Im ©enfeßen I on 3 entrieren.“ ©en KoSmoS im eigenen ßeben »ieberfinbenl ©aS ift ja oiel« leicht

baS größte 3*«! ber gefamten Steinerfchen

um bem

©enfeßen

3

um

©eifteS»iffcnfdE)aft,

‘Setoußtfein 3 u führen, »ie er

fich

buref»

260

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Steiner unb ©oetße

eigene ©nt»icf(ung ©ieber ßinein3ugliebern ßat tn ben ßeute

faft

gan3 im Slnjelnen »ie im ©anjen unterbrocßenen Äräftertng be§ gefamten ®o8mo8. Sßiei meßr nodß ai8 im TOärcßen ©oetßcg Tonnte Steiner ßier

am

gauft anfnüpfen.

IDarum ßat Steiner gerabe bem gauft ^lufmerffamfeit getoibmet?

93ilb feiner efoterifdßen

„©.'8

,,3rf)

©eifteSart“).

nung auf be8 ©aggt“ ift

nicßt oer»unberli<ß,

rufe

bicf>,

immermdßrenbe

&l«fe

©ie 9int»ort gibt

„®oetße8 gauft a!8

fogleidß ber ©itel:

IDeitanftßauung* (tn

berrufeneS Wort, 3ur Orb*

©8 3 nf)l bon

©oetßegt

©fotertfcße 'üDeltanfcßauung

baß ßier fcßon au8 einer großen

Ccfcrn bie inneren ^Btberftänbe flammenglelcß ßeraugfcßiagen. ‘SöaS

nteßt

bemx aber efoterifdß anbereS, at8 bie SUnfcßauunggart, bie im Sinnenbafein fieß »errängt, »oßl aber tm Sinnlltßen ba8

tiefe

©leidßntg, ba8 oerbicf>tete ©eiftige, bie Spiegelung ber

ßeißt

bom

feßauenben 93e»ußtfetn erfaßten ©»igfeitgfrdfte, im “JHenfcßen 3u erreichen

unb su beuten bermag.

ejoterifeßer

nigart,

am

gorm

ift

©foterifdß

»enn audß in

bamit ©oetße8 naturerforfdßenbe ©rfennt*

ßödßften blelleicßt tn ber garbenleßre, »eil tn ißr ber

erfenntnt8mäßig ßödßfte ©rab ©oetße8 im ©ureßfißauen be8 Sinn* ließen bi8

3U feiner überflnnlicßen Struftur ßinburiß tm farbigen

?Ibgian3 be8 Cebeng erreicht

ift;

ber garbenleßre, beren unber*

ftanbene ßötßfte ©eiftigfeit Steiner bei bielen ©eiegenßeüen be* leueßtet

unb

in ißrer ‘Jttetßobe einen

©rab bon

‘2Diffenf<ßaftli(ßfelt

nadßgemiefen ßat, bem gegenüber alle „pßßfifalifdßen ©ßeorien ber

©egentoart bitettantifdß flnb“ OJHüncßen, 28. 9lug.

1911).

9Ba8

benn efoterifdß anbreg alg jene ©igenfeßaft, bte ©oetße (©efer* mann, 29. JJan. 1827) an einem fünftigen gauftlefer naeß feinem Sinne fieß »ünfeßte, ber über ber boll aufgefogenen „greube an ber ©rfeßeinung“ nitßt ben „ßößeren Sinn“ beg©ebi<ßte8 fieß entgeßen ließe, ber in bem finnboll-finnltdßen ©leitßnig bag »eigßeit8*boIl*»tr* fenbe '©efen ber ßimmei unb ©rbe bureßformenben fogmifdßen Ce» bengmdißte erfenne. „©em ©ingemeißten“ gab ©oetße ßoffenbbieg ßeißt

•Bermädßtnig in bie £>anb, baß er erfenne, toag für

gen eineg reifen Cebeng bort ßineingeßeimnift ntdßt

alg

tiefe

finb.

Offenbarun-

©oetße

fpielt

mit folcßem TOort. ©r meint nidßt et»a8 9lnbere8, garblofereg,

»ag

er fagt.

3n

Steiner

fprießt

nun jemanb,

ber feibftänbig mtt

261

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(Sri <S) ©cßtocbfcß

freiem Setoußtfeln ben 2Deg ging, ju

©idßtung

ftrebte.

'20er

ba8

33 ucß

bem ©octße mit

feiner größten

bon ber „©rfenntnlb ßößerer

©Selten“ unb fonft einigeg bon ben gewaltigen efoterlfcßen Jor-

fcßungen ©teinerS fennt,

bem wirb auf

©rßritt

unb

Stritt

ein

©unberbarer, unbeabficßtigter Kommentar gerabe 3U ben fcß©ic* rlgften

©jenen beb Sauft

ficf>

eröffnen.

Unb ©a8 ©octße

beutet bie anberc.

©enn eine

©Mrflicßfeit

bur<ß feine fteflbertrctenbe

©ßantafte erfaffen Fonnte, ©eil er felbft ficß auf bem „^fabe“ be* fanb, fteßt bort bei ©teiner in rußig*gelaffener ©arftellung unber* ßüllt in ber großen

ßat

©eiße ber übcrfinnltcßen ©rlebniffe. ©teiner

unb eben überhaupt erft ©lebcr bor neue, ganje 2Birtlicßfctten bie ©ir unb 3U erwerben ßaben, ©ollen ©ir ntcßt immer

geftelft,

Unb fo ift benn ©ab ©teiner aub tiefften ©Xenfcßßeitgweigtümcrn 3um gauft unb fpenbet, eben feine ©eutung, fonbern ein ©uffcßließen ber Organe für bie gmpulfe, aub benen ©oetße fcßuf unb bie erfannt weiter nur „ber “Utenfcßßeit ©cßnißel Fräufeln“. alleg,

©erben alb reale ©rlebniffe in ben „ßößeren ©Selten“. ©teiner er* leucßtet ge©iffermaßen nur bie überfinnlicßen §intergrünbe einer ©idßtung unb mit ißnen unfer innerfteb ©eroußtfeln. ©idßtung ln boppeltem geiftigem Cicßte unb niffen, bie unfer

berbinben.

©o

fprießt

©ann

fteßt bie

bon ben ©eßeim*

©Öefen mit ben ewigen ijintergrünben beb Cebenb

man etwa

lernt

bie ©rlebniffe ber gauftfeele in

ber erften ©lalpurgibnadßt alb fünftlerifdß eingefangene reale ©dßau* urigen erfeitneit, bie ein bon ßößerer ©ewußtfeinbfdßulung noeß ungeleiteteb

niebereb

£jellfeßen

bei

feinem

erften

!^tneinf<f>aiicn

uidßt ü b e r finnlidßen, geiftigen ©Selten, fonbern unter* flnnllcßen, unterbewußten ‘Reicße beb unteren ©lenfdßen erlebt. Sauft fudßt bie auf©ärtbfüßrenben „Uber-geugunggfräfte“, bah ift feine ©Seit ©lepßiftopßeleb aber brängt ißn ab in bie perberfierten 3 eugunggfräfte unb ©runftwirbel, borbei am Urböfen, bab ©ie ba8 Urgute ©rfenntnibfräfte ©e<fen müßte, unb leitet boeß ben 3mmer*©trebenben 3U einem neuen ©elbftbewußtfeinbaFt: „©aß idß mieß nur nüßt felbft bergeffe“. ©teiner geßt babon au8, baß ber Sauft ja nidßt ein Sunftwerf bon lücfenlofer äußerer ©inßeit ober ©efcßloffcnßett, fonbern ber

in bie

,

poetifdße

“Jlteberfdßlag

eineb

borbilblicßett,

erfenntnibfammelnben

262

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©feiner unb ©oetb«

ßebeng

in

ift,

bem

©oetlfe

immer blejcnigen Seite

benen er burd) 2eben8Jd>ulung bie f)öf»ere

baljer

liegt

reif

ßünftlerguffe ein ßebengbilb formt, fonbern ftufenweife ftem

fid)

3U

t)öd>-

©rfennen unb bewußter 2eben8geftaltung ßebt unb baßer

titerarifd) gefeßen fie

ju

augfüljrte,

geworben war. Ilber bem gauft bie nidf>t au8 einem

2eben8wtrflitf)feit,

bag 2eben

— bem

felbft

Söerftanbc Wiberfprücße seigen wirb, wie

muß. Wtmäßlicß 3 U ßöcßften gößen taftenbe

in feiner Welgeftalt erzeugen

im gauft bte

entwidelt

fid)

3artßeit,

mit ber ©oetße bie mit jeber 6tufe immer

erft

öffnenben Probleme be8 2ebcng geiftigeS

„Wort“ werben

©p ige

fdßreiten big 3ur

f

reie .

erft

lebenb,

bann

tiefer

fid>

bießtenb in

fid)

Siefeg bewußte, ftufenweife ginan»

lieg,

ber ßcbengpßramibe, öon ber er hinein*

<

fdßaut in bte geiftige 2BeIt jenfeitg t>on

Sob unb ©eburt, bag

ift

eine

Sarftellung be8 „’ipfabeg“ eineg ©inwcißunggfdßülerg, ber mit im*

werbenben ©eiftegaugen, öon jebem Sag neu gefault, burd) bag Wßftertum beg Cebeng fd>reitet. gauftg ©ntwidlung

mer

ift

geller

er fid) big

fdßleier

;

bodß

fjauft

3um Surcßbrud)

emporßebt 3ur ©rfenntnig: „Wieg “öergänglidje

©leidßnig“. ten

mobernen Wenfcßen felbft, ber „^fab“, auf burd) ben feibftgewobenen Waja* ift nur ein ‘Jtbfcßlußweigßeit au8 ©rfenntnig ßößerer Wet-

bie ©bolutton beg

bem

Sag

ift

an bem

igr fieg

öffnenben

©inn

beg ©eiftegmenfeßen in

fann btefergan3e, niematg in einer 3ufammenfaffenben‘3Jor*

^fab gauffg gemeffen werben. Ser erfte Seit, nocß aug bem „buntten 3 uftanbe beg 3 nbioibuumg“ gefeßrieben, entbinbet biefe ©rfenntnig nocß niegt. 0 ene geiftige Wett tritt Jauft wie ©oetße nod) öon außen ßer burd) 2cßre entgegen. ‘Jlodt fteltunggwelt nad)3U3eid)ncnbe

ift

fie

ein „©cßaufpiel, aber, ad>, ein ©cßaufpiel nur“. ^lod)

ift

er

bag 3arte ‘Kcicß beg ©eiftlg*©<ßö* bag fdßon im Ofteriinputg lebenwenbenb an feinen unge«

niegt fägig, ßlnein3ufcßreiten in pferifegen,

ftümeit

Willen rüßrt unb einen Son ßincinflingen

lägt in biefeg

ßeben, ber nidßt in ber „unterfinnlicßen“ ©eifterwett beg

bergeg aufgeßen fann, weiter flingt: „2öfet t>on ift

boeß blefer erfte Seil nod), weil bie ©tnnenwelt

unburcßbringlicß,

©innenauge

fid)

bem

Wodg*

woßl aber wie ein bewußteg ßeitmotlb SBanbca freubig eueß loel“ gart unb naß felbft,

gart

unb

für bag ewige ©letdjnig nod) nid)t geöffneten

entgegenftellt.

Socß rühren

feßon,

»om 2 iebeg« 263

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6ricb Gkfjtoebfifc

fdjöpfung§baudb

berührt,

gelftig-finnlicben

halten beg ©rbgeifteg im “©eben ber

bic

Srfenutnigfröfte,

tieferen

öffnen beginnen, an beit nnterften

fid) 3 u

SHenfeben, ber

Saum

au§ bem SinneSbafein

ftdj

„Ser eigenen

f)erau 8 ^ebt:

93ruft geheime, tiefe “SBunber öffnen fid)“, er beginnt, jur ©irfltdjfeit

ben anberen Seil ber gan 3 en

bem

bie

“Statur letfe

jenes Bermanbelten

Sinnen*

©etftegttirflidbfeit

fid)

ba 3 U 3 ufd>affen. anberS ber

“2Bic

3 ©eite Seil.

unb nabe, “JDort an bie

“2Bar oorber alleg tjarte

ja traffe ©innenmirftlcfjfcit, fo erf^eint je^t Born erften

Qanblung ©ie burdb einen feinen, 3 arten ©cfjfeter Berbüllenber ©ei* ftigfeit geflaut: „Ser Sidf>tung ©dreier auä ber fjanb ber “SBabr* beit*, ©eftalten unb ijanblungen erbalten et©ag S>urd^ftdE>tigc 8 wie ,

©innentoeit,

jene

babinter tft

fidb

bem

bie

offenbart.

ertoadbenben

©eiftebauge

barin

unb

Siefer ©leiebnigdbarafter ber ©innemoeit

ber (Ertrag beb grojjen umtoenbenben ©dblaferlebniffeg fjauftb

3 ©ifdben

bem

©unberbar

unb stoeiten Seil, beffen getftige Realität Steiner unb tief in ben “Borträgen „Oftern unb “^Jfingften

erften

3 art

1915“ burd>leud)tet bat. in bag

Dom

3um

erften “SHal

überftnnlicbe ©eiftebtoeben ber

grojjen fobmifdben

ift

Etdbteb burebtoettert, tut er

“Berfübrung ben neuen

bewußt unb

er bol! bi«eingetaud)t

Bon mej>biftopbdifdber „Slm farb’gen Slbglan3

frei

6 rfenntni 8 fd)rltt

einem ©bmboium

felbftertDorbene Srfenntnib

bö^rer

unb

beb tönenben getftigen

:

haben mir ba 8 £eben“. Sie ganse garbenlebre efoterifeben “SBefcn in

“Statur,

j)fingftlid>en

6 in©etbunggerlebni 8

febetnt fjtcr in

Berbtcbtet.

“SBelten

ihrem

“Slu<!) fie

eine

im Sinnlichen. 68

tft

übrigeng, in bie “Statur be 8 Obrenmenfd>en umgefcbaltet, berfelbe ©<britt, ber in

finale getan

BeetboBeng neunter ©tjmbbonie ootn tnirb.

„Bub ben “SBunbem

ber

“Slbagio 3 um

eigenen Bruft

ficf> ©oetbe bie “^3crft>eftU>e feine ©eeie ... bie fi<b ntdfjt mehr in ber duneren “SDelt allein erfdyllejjen fann, bie Bielmebr nur eröffnet ©irb, toenn ber “Sttenfdb in bie eigene Seele bittunter*

eröffnet

fteigt,

immer

fo

bafj

f>öf>ere

in

immer

tieferen “Stegionen beg Be©ujjtfetn 8

©ebeimniffe

offenbar

©erben.

Sann

erhält

ibm bie

Sinne unb beg Berftanbeb eine neue Bebeutung. Sie ©irb 3 um ©ieiebnig beg 6 ©igen. Ser “Sltenfdb ftebt ein, bafj er ben Bunb 3 ©ifcben ber Bufjcnroclt unb ber eigenen Seele inniger “SBelt

ber

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©teilt« unb ©octbc

fdjließen

muß. Gr

fllngett, bte

©ie

baß in feinem Innern

erfährt,

bte

Stimmen

and) bie äußeren 'KJelträtfef ju (Öfen berufen finb

ßödjfte ©atfad&e

er» .

.

.

be8 2eben8, bie Trennung in ba8 BtännÜcbe

©er GrfenntniSborgang ©irb 3um Cebeng», 3um Befrud)tunggborgang. ©ie ©eeie in ißrer Säefe wirb 3um SDeibe, ba8, botn '2De(tcngetfte be» unb

BJeiblidye wirb junt ©c^tüffet beS BlenfdjenrätfelS.

frustet, ben tjöc^ften

©a8

£eben8lnf>a(t gebiert.

BJeib ©irb

3um

B3ir fteigen 3U ben ‘Klitterten bcS

„©IcicfjntS“ bicfer ©eelentiefen. .

©afeinS ßinan, inbem ©ir un8 bon bem „Gwig-BJeiblidßen“ ßlnan» 3tef>en (affen.

©a8

gang aI8 einen

3eugung

.

.

.

©enn

ßößere ©afein beginnt,

totr

ben B>ei8I)eit8*

geiftigen Befrucf)tunggborgang erleben“

„©er 3©ette ©et(

t>on (Soetf)e8 fjauft

©eftnnung ßerau8 gefd>rtebene8

“KJerf.“

ift

fjier

:

Glne Uber»

ein au8 foidyer

©irb fjauft

reif

nun ©teiner au8

3unt ©cfyauen mit überfinn(i<f>en Organen, g[nbem

feinem gan3 anberS erarbeiteten gorfcßen mit überfinnüdyen ©<f>au» fräften bie CebenSrealttäten burd)Ieucf>tet, fauftifcbe

©enn

Blenfdy

an benen ber moberne,

©irb ein gans neuer fjauft (ebenbig, pon uberfinnfldyer ©elftigfeit geleite»

fid) enttoidelte,

bie ©irflicfye Gjaftfyeit ber

ten %if)antafte ®oetf)c8

ftcf> ciitfjüilt.

©ie

f>

ö d)

ft

e bi(f)terif<f>e

3beaIttätfünbetfi<f>aI8 fjöefjfterüberfinnlidfjer^e» a 8 m u 8. ®erabe bie bunfelften ©3enen ©erben ließt. Bur eines fei I i

hier erwähnt: bie Haff ifd>e 2Ba(purgi8nad)t. Gine, <

rifcf)

©enn audj fünftie»

mit antifen Bttttericnimaginationen arbeitenbe leibfreie ©d>au

ba8 Blßfterium ber Blenfcfytoerbung, in ba8 borgeburtlidye ©afein. ©a8 mußte gauft erft erleben, um au8 ber gfolieruttg be3 nod) unbein

griffenen Gin3el(eben8 3©tfd>en ®eburt

berau§3u©acf)fen.

Gin ©dfjauen ber

unb ©ob allmäßlid) erfennenb Bebtngungen

pßt)ftfd)»gelftigen

be8 Ceben8, bie BJagner, mepf)iftopF>e[ifd>*ai)rimanif<f) fünftdd; fdyaffen wollte,

ein

Dom

infpiriert,

unb nur einen fjomunfuluS er3eugen fann, gan3en Batur©erben8 unbefruch-

fcßaffenben (Seift be8

tetes abftrafteä ^Ph<*ntotn, einen

3©ifc^enf<hemen 3©ifd>ett äußerem

unb etoigem Blenfcßen, feinen bollen fjomo. §ier ergebt ficf) bie große B3arnung ©oetßeS bor ber Bbftraftion be8 CebenS, ba8 er» fenntnigmäßig nur gefaßt ©erben fann au8 leibfreier, überfinn» lieber

Bnfcßauung ber großen ©tufenleiter be8 BVerbenS, auf ber mußte burd> bie Btctamorpßofen»

bie Blenfdjcnwefenßeit auffteigen

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©rid) Gcfjtoebfcf)

fraft ber'JIatur (“iproteug) big 3urgeiftburdgformten3Henfcgengcftalt.

Utdit materiell allein fatm ber bolle ‘Ulenfdg gefunben ©erben unb nicgt geiftig-abftraft plöfjlidg entfielen,

fonbcrn „ba

regft

bu

bid>

nadj e©igen “Können burcg taufenb, abertaufenb gormen, unb btg

3um Klenfcgen

gaft

baginter

bte $ögerent©idlung burcg “JBteberbertörperungen

liegt,

bu

3cit“. 331 S

3um

“Klenfcgen

ftet>t

“^Jroteug, toa§ ift

biefem “Katurgeifte berfcgloffen. 3>enn gier ergebt

fidg

©efengeit burd) eigenes ©cgaffcn an

über ben biogen

“Katurablauf.

bie “Klenfcgen*

— $lugbrücflicg betont ©oetge ein leibfreieg ©rfemten

baburdg bag er ben förpcrlidgcn feglaf fdglafen lägt,

ga uft ben

3©eiten tiefen ©enefungg»

©ägreitb fein ©eiftig-SeelifcgeS in unnennbarem

2>rang bie überfinnlicge burdgforfegt.

fidg felbft

“2Belt

bem

naeg

geiftigen ^Bilbe ber fjelena

3>enn er fuegt ja eine “Berförperung btefeg gögeren bag igm auS Siefen ber ©eele ertoutgS, unb erlebt

“Jllenfcgenbilbeg,

§omunculug in „gerrifegem ©egnen“ na<g pggflfdger ©eburt fieg „burdg “Klenfcgtoetbung berbutf feit“, um bon ben ©lementen ang mit fjilfe ber fogmifdgen ©ebär* bie “Klgfterien ber “2Itenfcg©erbung, alg

(©alatgea) bie groge Stufenleiter 3um TOenfcgett aug ber geiftigen 3Delt gellftcgtig erfegaute 3eugung fcgliegt bag gegetmntgbolle ©dglugbilb beg 3©eiten Slfteg unb §elena tritt ung entgegen. „“iluf folcger ©tufe“ naegbem in ber ©ge mit fjelena ber “Kltjftifer in gauft crffiaigt ift „ffiirb audg berSob 3um ©leiSgnig. ©erKlenfcg ftirbt für bag niebere ßeben ab, um in einem gögeren ©ieber auf3uleben 3>er 3©eite Seil bon ©oetgeS gauft ftellt eine ©r©edung bar, eine ©eburt beggögeren “JHenfcgen aug ben Siefen ber ©eele“. Unb gerüber Hingt eS ©ic eine 9Uagnung aug geiftigen “üDelten: „Slllegfann ber©bleleifteu, ber berftegt unb rafeg ergreift.“ “UHe grablinig ©äre biefer “$fab im Ceben 3u gegen, ©enn nidjt im ©rfenntnigftreben unb im “UHllenS* fräfte ber Statur

ginauf3ufteigeit. SBie eine

<

ibeale

.

leben 3uglci<g bie e©ig ginbernben

unb

“2Dillen

ab3iegcn

3 mpulfe

Sageg

©g

gegärt

.

©irften, bie ©rfenutniS

bom „Bfabe“, unb benen niemanb aug3u-

©eiegen bermag, beren täglicge llberminbung jebcg

.

erft

bie

neue ©tufe

auffcgliegt!

immer

31t

gelmniffe beg gefatnten

ben gödgflcn Offenbarungen über bie ©efogmifdgen

t'cbeng,

©feiner, ben “Kletfter

einer „feelifegen “Betracgtung nad> naturoiffenfcgaftlicgcr “Ktetgobe“,

266

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©teiner unb ©oetbe

über be8 ‘?Kenfcf)en ©tellung 3©ifdfjen ben beiben Simonien be8

2eben8 Sprechen 3U hören, beren eine im SIBillengleben be§ “JHenfchen

Übereinstimmung mit uralter

totrfenbe Kraft ©teiner in

ba§

Iu3iferifd^e ^Jrinjip nennt, toäijrenb er

gang eingreifenben jip bejeic^net.

©eift ber Säujcfjung al8

Hnbjeber, ber

Udf)cn üöerfe »ertieft

fid)

ijat, ©eifj,

SBci8l>eit

ben im ©rfenntniSoor*

ba8 a^rimanifdje ‘prin«

ein ©enig in feine geiftc8mlffen}djaft«

baß er ja ebenfo ©enig, ©ie man pon fpredjjen tann, unter ben beiben pola»

einem abftratteu <£f>riftu8impu(3 ren Kräften beS lu3iferi}d)eu

Kategorien

feelifchc

unb

»erfteht,

af)rimanifcf)en ^rinsipS Iogifche ober

fonbern

!jöcf)ft

reale, foemifefje Kräfte,

bem fchauenben ’Semufjtfein ent« unb bie burdj bie ftelioertretenbe ^Jfjantafie ©oetfieS fief> in ber bem ‘JHenfchen auf bem ^fabc beigegebenen ©eftalt bc8 ‘JHephifto«

©irfenbe ‘Jöefenheiten, bie

fi<h

füllen

Ph«le8 augfprcchen (“K.öt.: „2ucifcrif<he8 u.^ll^rimanifc^eg uf©.“ 3>a8 ‘Ke ich. Olt. 1918).

S>en 'JDeg 3nr Überminbung ber aljrimanifd^en

3mpulfe einfchlagen, hdjjt: 3ur leibfreien <£rfenntni8, 3ur Öffnung ber ©eiftegorgane ftreben; ben lu3iferifd>en ^ntpulg um©enben

aug ber ejaften ©rfenntnig bc8

heißt:

<

23erhältniffe8 ber überfinn«

liehen 3ur finnlid^en SDelt bie fo8mif<f>en ©eifteSimpulfe in rechter

ba8 materielle Ceben hineinleiten, bamit

'TOcife in

©erben fömten.

©irflidjt

fie

in

»er«

if>r

3>a8 ^lltjfterium ber gnfarnatton S^rifti

taucht hier fd>on in feiner fogmifcljcn, ©eltumtoenbenben ‘öebeutung

auf: ©ntfü^nung ber Cu3ifer

unb ^lf)riman

(

3Katerie für bie “Menschheit,

liinburc^ 3U111 ©cifte8menfd>cn

Mephiftophelcgf gier feßt ©teiner ein unb felbft

noch problematisch ©ar,

fjauft fo

a(8 fid) ,

ein

oft

bie 3©ifcf>en ftrebtl

©a8

©oetl>e

bei ber langen Arbeit

am

bebrücfenb, bo<h feinem Mid! noch unburdjbrlngltrf)

geheimes

§inberni8 in ber Statur beg “JHephiftopheleg

entgegenftellte,

unb ©a8

5Jer3©eiflung treiben tonnte:

au8

©ag U)m

löft,

lu3iferifd>en

unb

fd>on

$n

c

al)rimanifd>en

manchen ©arfteller bi8 3ur

22Iepf)iftopf>eleS

fjat

©oetf>e ein

3“9 en 3ufammengefeßteg ®op-

pelmefen »on ©iberfpredjcnben ©igenfehaften unb JDirfung8©eifen <

gefdfjaffen.

©r tonnte

felbft

noch nicht bie

©Reibung mit

feiner in«

neren ©d&aufraft »oÜ3ief)en, ©eil feine ftelioertretenbe ^Ijantafie allein af8 ©rfenntnigfraft nicht ftarf

genug ©ar, big 3ur Slufbedung

be8 überfinnlic^cn $atbeftanbe8 »or3uf<hreiten,

©U

er fleh

bem

„ein-

267

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ffirid)

gemeinten*

©eiftegforfcher

ba8 „linterfd>eiben“

fi<h

0cf)lDcbfd)

ermorben

IJHenfchenbeftimmung, er fpürte

aber er fdhmiebete ihn in

noch

©oethe fpürte ben geinb ber

fjat.

in 3toiefacf)er UBirfunggmeife,

tfjn

eine,

bem „Stauen“

ber ju

barftellt,

bie größte aiier problematifd>en

©eftalten mit ihrer bisher eigentlich unanalpfierbaren, tjödjftcn fünftferifdfjett

‘Keijtoirtung, bie tro^bem oor ber geifte§mi}fcnfdhaftli<hen

Jorfc^ung eine unorganifche ober, fagte, eine „barbarifdhe

©oethe

rnie

bom

felbft

fyauft

Kompofitton, ein Sragelaph“, ein 3>oppei-

au8 in ber ’üirt, toie burefj bie 3«^«« biefe ©egner ber höheren ©ntmidtung getftig geflaut morben flnb. 3>a§ ‘KUttelalter etwa fpann fid^ hinein in Iu3iferifche Strömungen, bie ben JHenfdjen gan3 auf fein geahntes, toefen

ift.

l

2Henfcf)F)eitgentü>tcfinng fpricf>t fid^

überfinnlidf>e8 ‘BJefen

gen

itt

e g o

i ft t f d[j

fidf)

e r

ftütjen feigen.

S>a§ mittelalterliche

Steigerung ber bon ber

‘SDelt

©cf>tt>el»

3urüdge3ogenen

©eelcnfräfte, ja bie ‘öerirrungeti ber mittelalterlichen Sheologie flnb

ber iMuSbrucf einfeitigen £jinncigen8 3u Iu3iferif<hcn Kräften, toelche

bem TOenfchen fdfjnüren tt

o

t

eine

I>o^e

bom großen

m e it b t g e

UDelt borfptegefn

geiftige

$Hcnfd)t>eU8rf)t)tfjmu8.

SReaftion bagegen

unb ihn ab-

©ati3 anberä

ber ^knbelfd)lag

!

fefct,

alg

— mit

ber

beginnenben ?Ieu3eit ber ©egenimpulg ein: bie auffteigenbe miffenfdf)aft führt <

‘Jlatur-

ben ^Henfdfjen 3urü«f auf bie ©rbe, in feinen KörauS ber träumerifchen ©elbftbeobadf)*

per, in bie 5lrbeit 3 gemeinf<haft

3n

tung ber eigenen ©eele.

ahrimanifdK Kraft, rlelle

toelche

hineinbrüden, ihn

biefem ©egenimpulg aber maltet bie

ben

'Jttenfchen

3um “Rab

machen miü, anftatt ihn in

gan3 in8 ©rbhaft-'JHate»

einer ungeiftigen Staat8maf<hine

freier

^Jerfönlidhfeitgentmicflung

ganse ‘JHenfchheitSentroidiung befruchten 3u ift

bem ©treben nach bem „höheren 3<h“

laffen.

SMefer

feinblich, fud)t

bie

3mpul 8

ben ‘JKen-

bon feinem überfinnlichen llrfprung, ben er halb mehr erfennen fann, meil er nur noch mit ben leibgebuubenen

fchen io83urelf3en nicht

Söerftanbegfräften benten fann.

©o

3>enfen Ahriman, SobeS unb ber Ukrhärtung

lebt in biefem

ber ©cift ber Säufchung, ber gerr be8

in bie “JMatcrie, bie infpirierenbe Kraft beg gefamten fo3iaIen, mif* fenfchaftlidhen

unb

tünftlerifchen

‘RtaterialiSmug,

bem

roarnettb entgegenfteiite, gegen ben Steiner tämpft.

im ©egenfah 3U ‘JHlltong ßu3ifer

— in

s

fich

©oethe

7Hephiftophele 8

©oethe h<*t

im mefent*

268

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Stein« unb ©oethe her Verhärtung in bic Blatcrie gefeiten, »eil

biefen ©eift

liehen

Bector“ feiner 3eit »ar; aber er hat auS bem

blefer ein „SptrituS

mittelalterlichen Stofferbe,

ben

»ie auS ben tieferen Be»uhtfein8fcf)ith»

„in 3ai>rtanfcnbcn lebenben“ ‘eperfönlidjfeit auch

ten ber eigenen,

ihn aber auch

hi3ifcrifd>cn VJibcrpart gefpürt,

phele§ angehängt; benn er fab

fie richtig

bem

Blephifto»

beibe a(8 ^ole gleichseitig

©oetheS Sauft hatte 3U feiner 3«it bie gmpulfe aufgenom* men, bie au8 bem 3ufammenftoh bon Blittclalter unb Beuseit

»irfen.

„SHe heutige 3eit

herauffamen.

muß ben Unb

al8 ihn ©oethe fetbft begriffen hat“.

Sauft anberS begreifen, fo

»urbe au8 ©oetheS

GrfenntniS beS Biephiftophelifchen bor bem beutenben Schauen SteinerS noch et»a 3 gans BeueS: bie

erfte

Blorgcnbämmerung be8

noch nicht aufgeftiegenen VsiffcnS bon ben feinblichen Vicltenfräften,

bom

unb Bhrimanifchen,

Su3iferifd>en

»te

fie

betn

mobernen

Btenfchen entgegentreten, ber ba8 elnfeitlg lujiferifche BUttelalter berltch

unb heute au8 bemühter VMUenSentfchetbung ben anberen

einfeitigen ^ol, bie

Verhärtung in

fenfchaftltcfj geleitete

3 urücfberbinbung mit bem Vkltgan3en

»inben muff.

3>er Btenfcf)

bte firaftfelber htneingeftelit.

ber

ift

bie Blaterie, burch geifteSmif»

über»

burch feinen inneren Organi 3 mu 8 in

lu3tferifchen

unb ahrimanifchen

fträfte-Vole

©r wäre richtung8(o8 »ie ein Schiff ohne Steuer »enn ihm nicht im <Erfenntni8organ ber

bort hineingetoorfen,

eine ßompafj gegeben

ttäre, burch

ben er bei bolfer Bmoenbung

ber gefamtmenfehüchen ©eifteSfräfte bie Dichtung auf feine Beftim»

mung fönnte.

burch Säufchutigen ijiersu aber

unb Bbfehnürungen hiuburch

muhte ln

freier

erfaffen

Nachfolge ©oetheS „anfefjau»

enbe Urteilskraft* burch innere ©ntmicflung ber

fonft

bom Strome

ber Sinnesorgane übertönten, sarten überfinnlichen ©rfenntntSorgatte

hiuaufgehobcn »erben bt 3 3um

SteinerS,

„ber

S^iflkü beS

Blenfchen,

fchauenben fich

Be©uj}tfein

eine geiftige Vielt

unb Beobachtung 3U bringen*. Unb »a8 ©oethe nur auS ben reinen gnftinften feiner

3ur unmittelbaren Bnfcf>auung

bann tut fich auf, Batur fchöpfte: 3»ifchen ben ablenfenben Biä<f>teu erfcheint fchon im Ofterfpmbol eine h«hf« ©eiftgeftalt, »eiche bem Strebenben 3»if<hen Iu3iferifchen unb ahrimantfehen Belebungen hinburch ben VJeg 3ur Beftimmung ber Blenfdf)beit »eift: ©hrlftuS, ber Bienfeh'

269

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©rief) ©djVDcbJcf)

geworbene, ber tbeale Hepräfentant bcr Htenfdtbcit, her ru^cnbc ©tüijpunft ber 3»lfdjen Cu3ifer unb Hf>riman penbelnben 2Hcnfd^<

Hiemanb

f>eit.

bem ^enbel au8weid>en

barf

Hur

Cebenber fein »Ul.

fönnen »ir

3tel)ungen

unb

»ollen,

»enn

er ein

burd) llbcrtoinbung ber einfettigen

Hn-

ben HJeg ber HJaljrfjeit

fortfdjrettenb

bc 8 Ce ben 8 innefjalten. ®a8

be8 gan3en Steinerfdjen HJeltbilbeS,

bafj

ba8 ©iefbeglüdenbe

Ift

»Ir nidjt burd> Irgenb

einen mt)ftifd>en ®Iauben, fonbern burd) Steigerung be8 eigenen

HJefenS ben tieferen Organismus ber bieH3elt burd>pulfenbcn Äräfte erf<f>aucn, bafj

»Ir »iffcn, »ie ber ftompajj unfereS überfinnlid>en

©rfenntniSorganS

»unberbar

fid>

einftellt

auf ben

tiefften

Sinn be§

CebenS, ben ber Hepräfentant bcr Hlenfd&fjeit, ©IjriftuS, burd) ba8 Hlt)fterium oon ©olgatfja in bte ©rbe <Soetf)ifd>e

fjat fjineinfliejjen laffen.

Hertrauen ln ble Hlenfd>ennatur

fteigt

©a8

al8 eine übertoäl*

wenn mir »iffen, baß 3»tfd)en biefem ©rbe“ unb unferen Sinnen feine c»ige ftluft befeftigt ift,

tlgenbe CebenSftärfung herauf,

„Sinn ber

fonbern nur ablenfenbe Hlädjte »alten, bajj ber ftompajj unferer f)öl)eren

„Soll ©ein

Äompa^ ©id)

bie ©id) begleiten“, nicf)tS

»cnn »ir

©rfenntniSfraft richtig 3eigt,

3ur freien HHrfung bringen fönnen.

»ei 5, »eil

bon bencn

man

fie

Unb

in

man im

fid) trägt:

feine »aljre

Hatur

»ir fjören »icber ©oet^e:

richtig leiten, t)üt’

®id> bor Htagnetftein,

ge»öf»nlic^en Hewufjtfetn

Cu3ifcr«Hf)rlman— Htepl)ifto-

pf>ele8.

HHe Hid>arb HJagner

einen neuen Heet&oben au8 ber 3ur

einft

»eiteren Hermenf<f)lid)ung brängenben Hlufif Heetf)oben8 berfünben tonnte, »eil er felbft biefeS

Heue

in fidj berförperte, fo tonnte aud>

Steiner einen neuen ©oetfje über beffen ©rab f)tnau8 in unfer Ceben f)inelnfül)ren, »eil er felbft ein

in

fid) trägt.

biefe

bon ©oetlje befruchtetes neues Ceben

HJer nur ba8 abgefd>loffene H3ert ®oetl)e8

Hnfnüpfung »ol)l

gorbcruug ©oetf)e8

für neue

Hufgaben

fid)

ni<f)t

erfüllen »ill, bte

3u erwerben.

ber „3nitation8»iffenfd>aft“ SteinerS, baff in

tf>r

fietjt,

»irb

ungoetfjifdj, ja goetfjefeinblidj finben, »eil er

ble erfte

neuen Organe

©8 ift aber baS Hllertieffte in »a8 fie mit ©oetlje oerbinbet,

feine Hlenft^enfraft bradf) liegen ober

wud>em

barf. Htd)t8

bon bem, »a8 bie Htenfcfjljeit burd» 3af)rtaufenbe fidj an 5äh»9f«Oen unb gelftig »ie et|>tfdf) £jöd)ftetn erworben fjat, »irb 3urücfgelaffen.

270

Digitizca

by-fcioogle


Steiner unb ©oetlje

3m

©egenfaß

ttbermenfchen lebt in biefem „höheren

“Stießfcheg

311

Sltenfchen“, mie eg

©oetßeg „©eheimniffe“ forbern, funfttonell bie

Sultur bon 3<Jhrtaufenben in ber organifcßen 3neingprägung, mie

3$

bag 3ufammenfaffenbe aufgabe brauet.

©ag

ift

beg heutigen Sttenfchen für feine

urgoet^ifcf), in

fen,

tn allem bie ©ntmicfluug beg SHenfcßen

“Stur

mag

hier fruchtbar

»erben. “JDahrßeit

Unb

burdf)

ift

ift,

nur,

im

'Sluge

311

fie

-UVelt»

allem ben ‘JKenfdjen 3U

faf»

haben.

fann im ßöcßften Sinne alg maßr erlebt

mag

3ur ^Beftimmung beg Sttenfdjen

Steiner erleben mir mieber,

leitet.

mag mir alg tiefberfcßloffeneg mag ^Befttmmung beg

Heiligtum im ©ßriftugimpulg in ung tragen, “äKenfcfjcn

“Ulan

ift.

muß ba einmal

hören, mie in biefem

Steiner beim Schluß beg gauft augfpreeßen

<

3)ermäcf)tnig

morbenen alten ©oetße ber

beg

3um

©rfenntntgmhftifer ge»

‘Utenfcß alg ber leßte, freimillig fid) ein»

fügenbe Scßlußftein beg gefamten fogmifeßen ©emölbeg erfannt

ift.

©er ßräftering ber ©ötter unb ber ©rbe ift über ben ‘JRenfdjen gefcßloffen; menn ber berfagt, ift 3rbifd)eg bom Äogmifcfjen abge» brängt, jene furchtbare geiftige ©ürre feßt ein, bie ©ralgöbe, in meli^e bie 3meite Ucrmanblunggmufif beg sparftfal ßineinlaufcßen lägt ©ie berbinbenbe “Utenfcßentat fehlt bann bem Stogmog; „©enn bag ift ber ©eifter Staßrung, bie im freiften Süßer maltet: emigen !

Ciebeng Offenbarung, bie 3ur Seligfeit entfaltet“. “SOir

aber fehen einen ©ralgfüßrer, ber „mit SÖunben jeber SBeßr“

belaben,

biefe

berloren

gegangene “iBinbung bon 3rbif<f>cm unb

Äogmifcßen auf allen ©ebicten miebetbringen fdjen bie ift

mlll,

Slmfortagmunbe 3u fcßüeßen, an ber mir

um

ben “Uten*

©8

alle leiben.

Steinerg befonbere 3«it<mf9^be, baß er biefe Söeltaufgabe löfen

mußte, inbem er ben „©rachen beg “SHaterialigmug“ mit feinen etge»

nen Waffen befämpfte. Unb barum mußte

©enn ©oetße

hatte noch 001

*>

em

er

an ©oetße anfnüpfen.

bollen ©infeßen be8 SHaterialig»

inug mie ein bon meifer Schicffalgfügung borßer ßeitgleßrer ge3elgt, mie

fann, ohne

fidß 311

man

beftellter SZtenfcß«

in bie “Statur be8 SKenfcßen einbringen

trennen bon jenen anberen ‘Ktcnfdßenfräften, bie

„ber ©eifter “Staßrung im freiften Sltßer“ finb. “SJon ©oetße her

mar

ber fjebel ein3ufeßen, ber ben ferneren ©rabftein ber ‘Bermatertali»

271

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®ridj ©djtoebfd»

fierung »icber bon bcn (Srüftcu beg Cebeng gebt, bag etwa geute

bon Kunft unb ^Religion gar

nld)t meljr »irflicf) erreicht wirb.

©oetljeg Flamen trägt bal>er mit ticffteiu SJ?€d)t jene große ©rün* bung Steinerg in ber ©djloeij, bon ber aug in freier gorfdjung ©oetljcg forigefügrte ©eifiegmetljobe in alle S*ebeng3»eige fjtneingeleitet

»erben

foll.

©oetfje

waren fogmifdje

2Deigljciten anbertraut

*

»orben, »eil er mit feiner Künftlernatur in perfönlidjer ©elbfoucgt

Organ 3ur Qlufnaljme f)öd)fter SBeigtümcr aug fldj gatte. ©o gatte fieg im ‘JHenfcgen ©oetge ein ©oppelteg

ein

enttoicfelt

bereinigt:

oben geöffnete Kunftlernatur, unb bag

bie bergeiftigte, [tetg naeg

goge, überperfönlicge SUJeiggeitgwefen, bag in biefem

fieg

augwirfte,

»ie eg geutc in ©teiner ben bewußten ©eger unb ‘Ölenfcggeitslegrer fieg

erwählte.

laffen in bie

3 lpei SHnge

©runbe gin3ufliegen

gat ©teiner im

aug ©oetge igm entgegenftrömenben Cebengquellen, bon

benen feineg aujjergalb ber goetgifegen ©eiftegart

liegt,

bie

ifjtt

in

feinem einftigen förpcrlicfjen ©afein nur noeg nidgt in boller greigelt buregformten

:

S>ie

©egenwärttgfeü einer im

unmittelbar erlebte

fegauenben $$e»u§tfein real getoorbenen geiftigen IDelt unb tgre ©rforfdgung,

unb

bie bolle

IMufnagme beg aug

erfdgloffenen ©griftugimpulfeg in

einem

folcger

feiner

©rfenntnig neu

“Seftimmung

betoujjt

3ufd)reitenben, gefteigerten, burcgdjrifteten ^Henfegen. 'Jlur mit biefen

Kräften fönnen »Ir »ieber in unferen ©ebanfen unb §anblungen

ben ©leiegtaft mit ben in ber 2Iatur fegaffenben fogmifegen “JHdcgten gerftellen,

©in

um

ben großen Kräftering 3u

f<g!iefjen.

“Klenfeggeltglegrer »trft in ©teiner bor unferen klugen, »ie

©oetgeg legteg ‘Wort 3u ßdermann ign

forbert, ber

ung ben ewigen

“Plan beg lebenbigen ©otteg auf ©rbeu im eigenen fjnnerfteu aufleucgten lägt

©otteg, ber ben

^lan gehabt

gai, „fug

materiellen Unterlage eine ^flau3fcgule für eine

3U grünben. »irffam,

um

©o

ift

er

nun

fortttägrenb

SZöelt

auf biefer

bon ©eiftern

ingögeren'JIaturen

bie geringeren geran 3 U 3 iegen.“

272

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5

^tt&off ©fetitcr unb

1>a6 3Rorgettlatt&

»Ott

§ ermann Unb

c <f

*33

au 8 bem (Srunbe,

gerat*

toeil olle«

flehen

bleibt, toeil cä toahr

ift, toa 8 'Subbba getagt bat, »ranfbeit Ceib, Filter Ceib, ‘Job Ceib u|to .Ift, bcäbatb ift unö ber iif)riftu 2 impuI 8 jencg mäd&tige unb loicfjtigc Heilmittel toeil er e3 ift, ber biefcä Ceib aufbebt, toeil esi eben toabr ift, baß bie Ceiben ba finb, toeun nicht ein großer gnipulä bie “JOelt barüber binauäbebt. TOarum bat €briftu8 getoirft? SQJeil ®ubbba bie 2öabr-

bat; (Scburt Ceib,

beit

gcfprod>eu bat.

Rubolf ©teiner 3>a8 pon alterSfier

morgenldnbifdfeg ftfjtebene

«9«

im

“älbenbfanb

ber-

lebt fid» ln berfdjiebenen

Rld)«

J>eute

f)at

tungen beS ©eifteS auS. ^luf ber einen ©ette fdfjaft

ber ltntberfitdten unb Rfabemien, bie

3 toeiten §dlfte

unb

für ba8 “Rtorgenlanb

3ntcreffe

©ciftegleben

gönnen angenommen unb

(3>üffclborf 1909)

ift

e8 bie SDiffen»

befonberS

ber

feit

be8 19. 3at»rbunbert8 mit toacfjfenber RnteUnafmte

ba8 “Rlorgenlanb unb feine Probleme ln ben 8rei8 ifjrer gor* frffung gejogen f>at. 3tgt)ptofogen, Slffpriologen, graniften, 3nbo« logen,

©inotogen

brifigung

if>rer

u. a. toetteifern in ber totffenfcf)aftIt<f)en S>ur<H-

©ebtete; unenbtidjer

glcife, unenbltcf>e

©orgfalt

ift

auf bie ©rforf(f)ung ber ©pra<f)e, Citeratur unb Kultur, auf bie

Herausgabe ber $ejte, bie 'älufbcdfung unb Refdjretbung bon Rltertum8fd)ät}ett geiocnbet toorben, um bon bem geiftigen ßeben jener oft« Itrfien

Rolfer, tnie e8

“ipf)ilofopf)ie

nen

biefe

unb

un8

in 5>id)tung

RXtjftif bortiegt,

pfjilotogifd) d>arafterifieren,

unb

'üDiffenf^aft, “Religion,

ein SBitb ju gewinnen. TOlr fön»

geteerte gorfdjung al8

fiiftorifd),

wobei mit

a(8 früifd), al8 nur«

„t)iftorifcf>“

unb

„fritifdf)“

auf

uneingefd&rdnfte Sßorjüge, mit ,nur»pt)i[ologifcf)“ auf eine getoiffe ©infeitigfeit f)ingewiefen

fein fott.

“JUdjt,

al8

ob

ni<f)t

aud) bie

itjrer ©pfidre botlberedjtigt todre. Rber bie ganje tiefgefienbe Söerfdjiebenfjeit be8 morgenlänbifd)en unb be8

^ilotogle innerhalb

273

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Ejermann Bedh abenblänbifdjen ©cifteglebeng, b le Berfcfjiebene geiftige ©inftellung

gegenüber bem Berhältnig Don

3d>,

gnnentoelt, ©innegeinbrud

Bctoufjtfein

‘aSTelt unb unb benfenbem

Bufjenwelt unb ftel!t

ber

tn ber abenblänbifdjen BHffenfdjaft herrfdjenben ©enfge©oljnheit gettiffe ©dj©ierigfeiten

entgegen unb äeitigt Probleme, an bie mit Ijerange-

einfeitig*philologifdjen

©efidjtgpunften

gangen ©erben fann.

Sdjon bte unbefangene Bnerfennung ber

nid>t

erfolgreich

©atfache, baff eg foldje BewujjtfetngDerfdjiebenheiten, foldje 'Ser* fchiebenljetten ber geifttgen ©inftellung nach Ort

unb 3 eit

gibt,

©irb

einer ©enfgemohnfjeit fd)©er, bie e§ liebt, bag menfchlidje Betoufjt» fein al§ etne burd> alle 3«iten fjinburd) unberänberliche gufefjen,

ttidlung,

unb ben Berfucf) fcheut, bon benen fie fonft in

©rüge an»

E)iftorifcf>er

©nt»

fo berechtigter “tZDeife auggefjt,

auch

bie ©efichtgpunfte

©er Bbenblänber, fo fönnen ©ir fagen, ejperimentiert mit ber ‘JKaterie, bem ©innegeinbrud, unb gelangt auf biefem B3 ege 311 einer immer fortfdjreitenben ©r» auf biefeg ©ebiet an3u©enben.

fenntniS ber ‘Jlujjen©elt.

Unb

benfettbe Bewugtfein, aber griffen, tritt,

er f r

i t i f i

immer nur

fo,

e r

t

bie Bernunft,

bafj er

bag

mit ftarren Be»

mit unbeweglichem ©enfen an btefeS Be©ufjifein heran«

©r

ftellt

fich

mit feinem ©enfen einer ftnnlidj beobachteten

Bufjen©elt gegenüber, ohne auf ben ©ebanten 3U Derfallen, biefeg

©enfen tn ähnlicher unterwerfen,

B3 elfe

toie er eg

ber Beobachtung,

bem ©jperiment 3U

mit ben ©innegeinbrüden

tut.

‘JDährenb

ihn bag äußere ©jperiment 3U einet fortfdjreitenben ©rfenntnig ber <

33>elt

ber ©innegeinbrüde führt,

ftellt

ihn bie Bernunftfrttif por

unüberfchreitbare Srfenntniggren3en gegenüber jeber Bürfltchfeit hinter berjenigen bc8 bloßen ©innegeinbrudg. ‘JDie

ber Bbenblänber mit

bag Bewufjtfein

bem ©innegeinbrud

fritiftert, fo fritifiert

ejperimentiert,

ber Blorgenlätxber ben ©in»

negeinbrud, unb ejperimentiert mit bem Betoujjtfetn.*) hinter bte *) BJoljl finben ©ir beu ©ebanfen eineg [olchen geiftigen ©j» perimentiereng, eineg »©iperimentiereng mit Bilbern unb Begriffen tm BorftellunggDerntögcn 90113 auf eine bem pphfifatifchen ©Epcrimcntieren analoge SlBcifc“ auch bei 0 D a l i g. ©och enthalten foldje Bugfprücb« eine« feiner 3«* ©eit Dorangejdjrittenen ©eijteg btoffe 3“* funftgfeime, fjinbeutungen auf 3 u funftgmöglid>feiten auch beö abenblänbifchen ©eifteg, nicht auf et©ag, ©ag heute fepon in ihm cnttoicfelt toäre, ihm heute fdjon fein ©epräge 3U geben bcrmödjte. BUerbingg

B

274

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Steiner unb baS “Htorgentanb

Welt

Sinne fc^t er bag groge grage 3 eicpn, ©eil er im experimentieren mit bem $Je©ugtfein biefeg SBetougtfein felbft alg »er» änberlid), ber ©raberppng tote ber fjerabfegung fäpg, unb bantit bie Sinneggrenjen alg reiattö, alg überfepettbar unb »erfcpebPr erfennt. 3 n gnbien unb in ben bubbPftifdpn Cänbern ift biefeg ©rperimentteren mit bem “äSettugtfein 3 U einer förmlichen fompli« ber

?le©ugtfeingtedpif,

3 ierten

©orben. ©irb

bem

Wit bem

einer

33e©ugtfeingbt)namif

©prafter ber

fliegenben

OTorgenlättber bie Wirflidjfeit

erppen

über bie ©cpelle

ober unte r

fie

gebrockt

'33e©ugtfeingerlebniffe

feibft

bem

eine fliegenbe,

prabgebrüeften 93etougt*

fein entfpriep eine über» be 3 ö>, unterftnnlicp Welt. 3>ag SBerpltnig

»on Welt unb 34)

ift

ftatifcpg, fonbern eg

tpn

nidjt,

©ie bem Ubetiblänber, ein

fefteg,

©p»

©irb »on bem fliegenben, btynamifcp»

Welt unb 34) »erben geaiffermagen 3 U »eränberlicpn ©rögen, beren eine alg bie gunt» rafter ber SBewugtfeingerlebniffe mitbetroffen,

tion ber anbern erfepint.

3Me

d)ineftf4>e

£epe »om $ao,

bie inbifeg*

»on 'ältman unb SSrafjman, bie bubbpfttfcp »on ben Stufen beg mebitati»en ©rlebeng, fie tonnen niemalg »erftanben ©erben, ©enn ©ir »on jenem morgenlänblftpn „©jperimentieren »cbifdje

im f8 e©ugtfein“ feinen begriff pben. 3«

biefer

Sage befinbet

fid)

Wcpung, an bie fliegen» bgnamifcpn $3e©ugtfeingerlebniffe beg Worgenlanbeg fann überall nur bie ftarren 23erftanbegbegrtffe ipeg ftatlfdgen 3>en»

aber bie djaraftcrifierte nur»pplologifcp ben,

<

fie

feng

pranbringen.

nungen überlägt logie,

in

bem

feibft

fremben ‘Bemugtfeingerfcpi«

abnorm ober „patplogif 4>“ ber ^f»)<p* $lb 3 ug beg „fpatplogifcpn“ ober ip patp»

fie alg

nadf)

logifeg Scfjeinenben

„Spefulatton“,

Wie ip

©o

»erbleibenben

finbet fie überall ba bloge »on jenem morgenläitbifcpn

'lieft

allein ein begriff

„©rperimentieren im fBewugtfein“ ein ‘Berftänbnig ermöglicht.

bamit

ift

leben, 3 U

eg

mep

bem

Hnb

ober weniger bag gan 3 e morgenlänbifdge ©eiftcS»

jener einfeitig-pgilologifcpn gorfeptng ber Scf>Iüffel

beg Söerftänbniffeg

fef>It.

©enn

ntc^t

nur für beftimmte ein 3 elne

bag, ©enn bag abenblänbifcp ©eiftegleben feine putige ©in» übertoinben teilt, eg nicht ge3©ungen ift, fllnlcipn beim mor« gentänbijepn ©eiftegleben 3U maepn, fonbern, bag eg bie Einlagen 3U einer folcpn Weiterentteicflung in fid) feibft, bei feinen eigenen tiefften ffieiftern finben fann.

3cigen

fie,

feitigfeit

275

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fjermann Becfb pfjtlofophifche ober mbftifche

Richtungen unb ©deuten

©efagte Bebeutung, fonbern eg ^anbelt

fid)

um

bag

fjat

fjiet

eine ©runbtenbenj

ber morgentänbifdjen “^fpche, bie aller ©eiftigfeit beg Rlorgenlanbg, aller

öftlid>en

präge

(eit

unb

“ipoefie

^l)iloJop^ie ihr

©e«

c^araf teriftifefjcS

gibt.

©ine anbere,

„theofophifdj*

fid)

betn lebten Biertel beg 19

Bugbreitung gelangt

ift,

nennenbe ©elftegridjtung, bie

3 af>rl>unbertg

.

3U immer größerer

gerabe jene ®ren3en, bie

fud)t

äujjere gorfdjung gejogen hat, 3u überjd>retten

unb

fid)

bie

Ruf*

lenft bie

merffamfeit auf bie ©rjc^einungen beg unter* unb überbewufjten ©eelenlebeng, auf bie überfinitlicfje “JBefenheit beg Rtenfchen unb

3 »*famment)ang

ihren biefe

mit bem ltntberfum.

Bei ihrem ©ud)en

ift

Theofophie auf bie d>arattertfierten Bemufjtfeingerlebniffe beg

Rlorgenlanbg, ingbefonbere

3 nbieng,

geftofjen,

unb

Begeg*

biefe

nung hat ber gan3en geiftigen Bewegung in ber golge mehr unb me^r bie SRic^tung gegeben, Rntmorten, bie bag Rlorgenlanb be3W. beftimmte ©ebiete beg Rlorgenlanbg in beftimmten 3eiten ihrer htftorifchen

©ntmidlung aug ben ©rlebniffen beg öftlicfjen Bewufjt* gragen ber höheren Rtenfchennatur unb

feing heruug auf gewiffe

beg llberfinnlidjen gegeben haben, würben alg unieerfal-öerbinb* liehe

hingenommen, ohne baß

in

genügenbem Rlafje

tourbe, welche “Rolle bie Berfcf)iebenheiten beg Orteg

audj bei biefen Problemen fpielcn.

©o

berücffidhtigt

unb ber 3 eit

haftet auch btefer

Ridhtung

eine gewiffe ©infeüigfeii an, bie mir, ohne ihre pofltioen Berbienfte

bamit in Rbrebe unphilologifch

ftellen

3u wollen, alg unhiftorifih, unfritifd) unb

be3eidjnen

lönnen.

befonberg bie Rrt unb BJeife, wie

Big „unphilologifd)“

man

fid>

erfchelnt

in jener theofophtfehen

Richtung 3ur Prägung ber für bag fragliche gorfcf)ungggeblet an3uwenbenben Terminologie orientalifcher Sprachen, ingbefon* bere beg ©angfrit bebiente, ohne bon biefen ©prachen eine reichenbe Senntnig 3u haben. BJohl tut ein philologifch

wanbfreier

Sprachgebrauch

ber

Rid)tigfett

Ijltt*

nie£)t

ein*

gor*

überfinnltchcr

Rebe ben Bugen nüchterner unb fachlicher Be*

fchunggergebntffe alg folcher feinen ©intrag, hat aber ber in

ftehenben urteiler |ol<he

Bewegung

in

eben hoch gefchabet.

RMe fann

ich,

mochte

fleh

mancher

Beurteiler jagen, einer gorfdjung in ©ebiete folgen,

wo

id>

276

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(Steiner

unb baS Atorgcnlanb

ihre ©rgefmtffe nicht nachprüfen fann,

fchaftltd)

So

fehr in ber

eine fold>« »iffen»

Ijelene

©ebaren

ihr

ft<h

al8 unfrltifd)

Alaoahft), einerfeüS jene eigenartige, jur Aemujjtfeing«

tranfjenbenj

unb 3um „©jperimentieren im

©eiftigfeit be8 blefe ihre

3 eit

»o

fd>on ba,

©rünberin jener theofophtfdj«n Aetoegung,

ift,

un3uöerläffig ermeift.

Aetro»na

ihre

»enn

unb

Nachprüfung möglich

Aetoufjtfein" neigenbe

Nlorgenlanbeä ber»irfli<ht »ar, unb

fo fehr fie

eben

3um Nlorgenlänbifchen neigenbe ©eiftigfeit al8 ein für Ahänomen innerhalb beä abenblänbifchen

ein3igartige§

©eifteölebenS erfcheinen lägt, fo fehr fehlte ihr anbrerfeitS ble »iffenfchaftliche fie

in bie

Schulung unb

Sage

gefeijt hätte,

fritifdfje

Nefonnenheit be8 3>enfen 8 bie ,

jene auf einer

bem Ahenblanbe

fremben Aewufjtfeingeinftellung beruhenben (Erfahrungen

sunächft fo

3ur

©arftcllung 3U bringen, baß abenblänbifcf)e8 ©enfen unb abenb» länbifdje AMffenfchaftlichfeit einen biete hätten finben,

3ugang 3U bem

fraglichen

©e»

baß irgenbtoie bie Äluft 3»ifd)en ben polaren

©egenfähen morgenlänbifcher unb abenblänbifcher ©eiftigfeit hätte überbrüeft »erben fönnen. ©o fann e8 abenblänbifcher “üDiffenfchaft nicht »erübelt »erben,

©enn

öffentlichungen ber Alabatjft)

bann

leiber auch

feine IDirfung

fie

e8 nicht t>ennod)te, mit ben Aer*

ftef)

3urecht3ufinbcn.

©aburch »urbe

ba8 ASertöolIe in jenen ©arftellungen »erhinbert,

ba 3u tun, »o eine foldjeAöirfung im

3 ntereffe

ber

Kultur be8 AbenblanbeS unb be8 geiftigen gprtfchritteS ber Nlenfcf)-

3u »ünfehen ge»efen »ärc. ©er umfaffenbe ©eift ber Alabatjfh »ar in allen ©ebieten beg ATorgenlänbifchen im SJnbifchen »ie im 3 ranifch«n, im im Affbrifch-Aabblonifchen, im Hebräifchen Agppiifchen, 3U» »enn auch eine getoiffc Antipathie gegen baä Hebräertum häufe, fie b'nbcrte, an btcfcö, »ie an bie “Probleme gbriftentumei, un* befangen beran3ufommen. 3 fjr erfteä Houpttoerf 3 ft 8 Anöcileb hält »on jeber orientalifchen Sinfeitigfeit fern. Aber inbem fich noch {). A- A. mit Cehrern ber iitbifchen ©ciftciuocge befannt »urbe, ift tpr heit

biefer inbifche ©ctfte 3 »eg, bie ganje inbifebe ®cifte8rid)tung 311m Schieffal geworben, unb fiel mehr al8 bie „(Sntfchleierte 3ji8“ 3cigt ihr 3»eile8 Haupttocrf, Sccrct ©octrinc, jene Hinneigung, bie ber ganzen Actoegung bann mehr unb mehr ben (Sharafter bc3 n bif<h«n aufgeprägt hot- Sn Perftärftem Alafse erfcf>eint jene inbifch« Hinneigung bei ihrer Nachfolgerin, ber jetjigen Aräfibcntin ber Abt)ar-©e[ellfchaft Annic Aefant, »on beren Schriften »iele ben nicht immer glüdtlnbcn Aerfud) .«igen, mobertte ©eifte8lehrcn in bie fjormen unb Aegriffe inbiteer Ahilo»

3

fophenfhulen ,?u preffen. Über manches Anfechtbare in ber Aertoenbung Terminologie ift auch fie trotj ihrer ©anSfritftubien nicht

inbifcher

277

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^ermann Bccfh binauggcfommen. 5ft e 8 bei Befant mehr baä £jinbutum, fo ift c£ bei anbcrn Bcrtretern ber Betoegung mef)r bie Jorm bc£ BubbbtSmug, in ber baä inbifdf)« ©ciftcäleben an baä Bbenblanb bcrangcbracht toirb. Smtner aber finb e$ mehr ober tocniger (Besaitungen beS 'tnbifcften (Bei» fteS, in toeldjen aQgemeine BTenfAbettätoertc ßur Busprägung fommen, unb mehr ober tocniger inbi{d>e B3ege, bic beim Surften nach übcrfinttlieber Srfcnnhtiä cingcfdjlagen toerben. 3>a3 trifft auch für fold)c 3toeige ber theofopfjifchen Betocguna 3 U, bie fief», toic bie amcrtfanifd)c (Befellfdtaft in Boint Coma, Don ber ‘jltuttergcfertfcbaft abgetrennt haben unb

Buch hier finb cä, trog ber äußeren ©egenfätj* inbifefje gbeaie, bie inS Bbettbianb »crpf[an 3 t toerben ber inbifdte tyoQa fpieit babei eine Sjauptrollc.

eigene 2Bcge »erfolgen. liAfeit ju follen,

Bbpar,

unb

3>a 8

HnfMftorifche, Unfritifche

inbifd)*tf)eofopf)tfcf)en

bie mit ber

im Bbcnblanbe 3U

fol d>e

haben mit ber

Blutungen gemeinfam,

haben »ollen, ja ftch »ohi auf anbere Brt inbifdf)e BJeigheit

um

©8

»erbreiten.

ntcf)t

ift

möglich,

au f

alle

tn

Bichtung borhanbenen (srfcheinungen hi«r ein3ugehen. Er*

Ȋhnung 3ielen,

Unpf>iIoIogii<f>c

nid)tg 3U tun

in ©egenfaij 3U ihr ftellen,

biefer

unb

Bemegung auch

5 f)eofophie

»erhielten bie neububbhiftifchen Beftrebungen, bie barauf

ben Bubbhigmug, ober t»a8

fie

für

Bubbhiemug

halten, al8

Beligion ober ^^ilofopfjic im Bbenblanb 3U »erbreiten. Buch hi«r ftehen fleh »erfihiebene Bichtungen

über.

3& n «tt gemeinfam

ift,

bie überfinnliche Seite beg

bah

3um

Seil

fie alle

Bubbhigmug

fcf>arf

ablehnenb gegen-

mehr ober »eniger gerabe »erfennen, unb fo nur 3U

einer Brt »on inbifch »erbrämtem abenblänbifchent BlaterialiemuS

gelangen.

3>er Blangel ber erfenntnigtheoretifchen Boraugfegun*

gen, ohne bie ein »irflicheg Einbringen in bte inbifcfjc ©eifte8»elt lägt fie alg unfritifcf), bie Brt unb BJeife, ®ie ift, BergangeneS in bie heutige ©egen»art hineingeftellt toirb, alg unhiftorifch erfcheinen, unb bie pljilologtfthen Borbebittgungen fommen

auggefdgloffen

ben Bertretern biefer Bietungen infofern 3U

bei

rühmlich«

Bugnahmen

toie

3>af)lfe

fur3, alg fie

in Berlin »orbeljalten

bie

3u einem intimeren Berftänbnig be8 Bubbhigmug »ünfehengtoerte

Äenntnig ber Hrtejte »ermiffen

Bugcr

um

bie

laffen.

biefen inbifchen Bichtungen gibt eg auch eine Beutegung

in 3>eutfd)lanb, bte ihre

B3eigf)«tt

eg hanbelt

Besiegung beg ©eiftigen 3um 'Phhfif<hen

fich

infonberheit

au8

iranifch-

saratguftrifchen Quellen h«rleiten will, ober hoch 3ur Berbreitung

ihrer £ef)ten

ficf>

einer auf folche Quellen htnbeutenben Bugbrucfg»

»>eife bebient.

278

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Steiner unb baa Ptorgenlartb 3toifcßen bic ©tnfeitigfeüen ber oeiben ‘Richtungen, ber rifißen, fritifcßen, nur-pßilologifcßen ber

äußeren DHffenfcßaft unb

ber unßtftorlfcßen, unfritifcßen, unpßilologifehen ber tßeofopßifcßen,

ueububbhiftifcßen

unb oertoanbtcn Peftrebungen

ftegtoiffenfcßaftliiße

ber äußeren

teilt fie nicht

33>iffenfcf>aft

unb

§iftorifeßen

(teilt ficß

bte get«

gorfcßung Dttbolf Steinerg in bte DUtte: mit

<

nur

bie ©eficßtgpunfte beg

Kritifcßen, fonbcrn fie berfolgt fie

mtt noch größerer

Ronfequenj, aucß ber Philologie unb Spraeßtoiffenfchaft läßt

bem

entfeßeibenben ©ebiete

feit

beg Purpßilologifcßen ju oerfallen auf ©ebieten, für

if>r ‘Kecfjt

toerben,

biefe ©eficßtgpunfte nicht augreießen;

tßeofopßifcßen Dichtungen

ift

grenjen ju überfeßreiten, ohne

fie

auf

ohne in bie ©infeitigtoelcße

unb mit ben cßarafterifierten im Peftreben, bie Sinneg-

fie

einS

ficß

babei nach 2lrt jener Dichtungen

an gorfcßunggmetßoben unb gorfcßungg3iele 3U biuben, bie oon ben Pertretern frember ©rbgebiete aug ben Poraugfeßungen unb DJertfcßäßungen frember Kulturen ßeraug aufgeftellt toorben finb.

3n

ber nachbrücflichen

Petonung beg

hiftorifchen ©ejtcßtgpunfteg

unterfdheibet ficß Steinerg ©eiftegtoiffenfeßaft bebeutunggooll

anberen tßeofopßifcßen Dichtungen. Dicht nur toiffenfehaft ferne,

Sonne

Oon

liegt btefer ©eifteg»

über irgenb einem „einigen 3wbien“, bon bem

unb 3 eiten ftrahlt, bag unb 3 «tt Oor ung fteßt, su 3toifcßen bem alten 3*rtü«t in feinen oerfeßiebenen ©nttoicflunggpßafcn unb bem mobernen Stöhlen, nießt nur läßt fie neben bem alten 3tt&ien auch bem alten 3 ran, bem alten Dgppten, Pffprien unb Pabßlonten, bem alten bte

ber PJeigßeit für alle Pölfer

3 nöie«.

ßiftorifeße

oergeffen, nicht

fjebräerhxm trägt bei

wie eg in

nur trennt

ufto. oolle

Daum

fie

feßarf

Perücfficßtigung 3uteil toerben, fonbern fie

allebem ben ©eficßtgpunft ber ßiftorifeßen ©nttoicflung

auch hinein in bag geiftige ©ebiet

felbft,

beg menfcßlicßen Petoußtfeing,

eg bureß bie oerfeßiebenen

ber ©rbengefeßießte

unb

toieber neue, inbioibuelle

unb eg gibt

toie

ift

3dten immer

gönnen annimmt, 3um Problem

totrb,

fein SEatfacßengebiet, too bei Steiner nlcßt aueß mit

biefer PetDußtfeingoerfcßiebenßeit naeß

©g

itibem ißr bie ©nttoicflung

bie Oerfeßiebenen Kulturen ßinbureß

3«t unb

Ort gerechnet

totrb.

Dufgabe biefer Petracßtungen, Steinerg bebeutunggoon ben (bereitg in §egelg „pßilofopßie ber ©efeßießte“

nießt bie

oolle ßeßre

279

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Sjermann Hecfb

geahnten) großen Kulturperioben ber Hlenfcfjheil, ber altinbifchen, ber altperfifcßen, ber

ägt)t>tifcfy'aff^rtfc^-baE»Qlonif<f>-<f>aU>äifd^cn, ber

gried>ifch*latetnlfchen ufw. in allen

(Edelheiten unb in ihrer gan3en

Sragweite 3U entwicfeln. Ser mit blefer Eeßre noch Hnbcrtraute

mag

gührung beg Hlenfdjen unb

in Steinerg Schrift „Sie geiftige

ber Hlenfchhelt“ bag sur erften (Einführung ©ecignete finben. £jier foll

nur barauf ^tngctDiefcn werben, welchen blühen unb welche

Hertiefung ingbefonbere auch ble HMffcnfchaft beg Hlorgenlattbg

aug

biefer fiehre

gewinnen fann.

60

berfteht

Steiner unter ber

3*0

ber gegenwärtigen

„altinbifchen Kulturperiobe“ Jene urältefte <

2Henfdhhett8epochc, bie

Sofumente

um

3ahrtaufenbe hinter ber burdj äußere

erfdjloffenen, ber

äußeren HJiffenfchaft alg

folche

be*

fannten alttnbifchen Kultur ber Heben, beg Hubbhlgmug ufw. 3U*

Über biefeg 3 e *taltcr ber 'Heben ift in ber HHffenfchaft lange geftritten worben. Höährenb bie meiften gnbologen bie älteften

rüdliegt.

Seile ber ‘Heben nicht weiter alg big ing 3toeite S^hrtttufenb

ießen wollen, glaubte ein ffielehrter auf fachen

um

eg fjanbelte

ben ^olarftern

fi<h

babei tcilg

ein

um

©runb

um

b.

©fl-

aftronomifcher Sat*

ben grühlinggpunft,

tetlg

mehrere 3af)rtaufenbe höhereg Hlter

beg Htgbeba, beg älteften ber Heben annehmen 3U muffen.

Saß

jener ©eiehrte fpäter feine Qtjpothefc hat fallen laffen b3W. fie bent Höiberfprucf) feiner Kollegen gegenüber nicht weiter aufrecht erhalten hat, erfcheint bei

ben gan3en tn ber abenblänbifdjen HMffenfchaft

herrfchenben Herhältniffen wohl begreiflich. (Er hätte eg nicht nötig gehabt, feine §t)pothefe, bie burchaug einen richtigen Kern hatte, bor3eitig auf3ugebeit,

wenn

er ©elegenheit gehabt hätte, fein

Senfen

in fachgemäßer HJeife bon ben ©eficf)tgpunften ber bon Steiner ber* tretenen anthropofophifchen ©eiftegwiffenfehaft befruhten 3U laffen. (Er

wäre bann in ber Sage gewefen, allen benjenigen (Erwägungen Saturn ber Heben in

boll ^Rechnung j U tragen, bie für ein jüngereg

ihrer jeßiger.

gorm unb gaffung

fpreeßen,

3eltig für bie Satfacße aufgefchlofien fo

wie

fie

ung

jeßt borliegen,

älteren geiftigen Kultur finb,

Heba

ein

unb baß

um 3 ahdaufenbe

unb

fief)

babei gleich»

3u halten, baß btefe Heben,

nur ber fpäte Hacf)lfang einer biel baß hinter jenem ung überlieferten

älterer, nieinalg aufge3eichneter liegt,

gewiffe in feine jeßige gaffung übergegangene befremblldhe

280

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(Steiner

unb baä ‘JRorgenianb

aftronomifege Eingaben al8 ‘Kcmlnifjenjen

3eit

31t

betrauten

finb, in melcger fie

aug jener

ben tatfäcgücgen

biel älteren

‘•öergältniffen

beS gitnmelSraumeg entfpradgen. 3>ie Scgmierigfelten fprücge beheben

unb TOiber* wenn mir mit ©teiner erfennen, mle alles, mag

fiel),

mir in ber bebifegen,

nur ein fpäter pertobe

ift

roie

in irgenb einer ©anSfritliteratur befigen,

‘Jlaegflang ber urinbifegen, borgef<gi<gtli<gen Kultur«

alg folcge

(bie

n

erften

Äulturjeitraum ber jegtgen

“intenfeggeitgepoege hübet, mägrenb alles, mag mir auf ©runb äußerer ©otumente non fjnbien miffen, bem britten big fünften 3 c i*f aum angegört). ©0 lägt ung ©teinerg Cegre aueg berftegen, mie eg mög» lid^ ift, bag auf ber einen ©eite ctmaS fo ©rogeg, 3!ief»©pirituelle 8 unb auf ber anbern boeg mieberum ein folcger §aucg bon 3>efaben3 aug ber alttnbifcgen Rultur ung anmegt. “Klan fann füglen, tote mandje abenblänbifdge gorfeger aug biefem ^Diberfprueg nicgt ger* aüggefommen finb. ©g feglt ni<gt an ©teilen in Olbenbergg „ 33 ubbga“, aug benen eine gcinlffe, menn aueg niegt ungetrübte ©mpflnbung für bag ©roge unb (Eigenartige beg inbifegen ©eifteg 3U fpreegen fegeint, unb auf ber attbern ©eite fommt er bodg nicf>t log bon bem ©inbruef beg ©efabenten, ben inbifegeg ‘JDefen überall auf ign augübt. ©er (Einbrudf ber S)efaben3 ift ein gan3 berechtigter für bieleg in ber bon Olbenberg beganbeltcn “^gafe ber inbifegeu Kultur, für bie bon ^gilologen alg „alt“ angefegenen, aber bod) ,

l

relatib fdgon fpäten Seiten ber inbifegen ©eifteSentmieflung, in bie

ber ‘SubbgigmuS gineinfiel, mägrenb bie aud) in biefer fpäteren

bem

3eit ginter all

berborgette

©röge ber

inbifegen ©eiftegart

ung

3urüefmeift auf jene ferne ‘SJergangengeit, in ber jene altinbifcge

Spiritualität in

3n

einer

no<g gan3 anberen

<*

233 eife

lebenbig

mar.

ägnlicgem ©ittne trennt ©teinerg Unterfcgeibung beg magren

altperfifd)cn

Rultur3eitraumg bon feinen ‘Jlacgflängen in fpäterer

gefcgi<gtli<ger 3eit bie

JJigur bon bem, tguftrag trug

mag

unb

©rgabengeit ber borgefcglcgtlicgen 3nratguftra= in jener biel fpäteren 3eit ben

tarnen

3<tt<t"

lägt bie Satfäeglicgfeit jener uralten 3aratguftra*

Rultur alg boll bereinbar mit ben fdgeinbar igr miberfpreigenben 'älnfägen

ber

äugeren ‘©iffenfdgaft erfcgelnen. 331 it befonberem ©telner auf bag ‘©ertbolle unb Reufege ber alt» <

“Jlaegbruef meift

3aratguftrifcgen Cegre gin, bie tn ben logmifegen

©egenfägen bon 281

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§enttann 58 «fß

unb ginfterntS

ßitßt

tiefer

nocß alä inbifcße PJeigßeit ba§ Urge»

ßeimniS beS materiellen ©eln§ unb (einer Pe3teßung 3um ©eiftigen erfaßt

f>at.

P a8 3

fobann bie

a!tägt)ptifdP)e

Kultur

betrifft,

fo

beginnt ßeute

maneßen ©eiftern bie ©infießt 3U bämmern, baß 3»if<ßen biefer unb unferer heutigen abenblänbifcßen Stultur Pe3ießungen ob» »alten, aber »ie ungefeßidt unb äußerlich »erben bie parallelen btelfad} gesogen, unb in meid) gan3 anberem ßidßte erfeßeint baä Problem, »enn ©teinerä ßeßre oon bem Plieberaufleben etneö 3 eitraumS in einer fpäteren 3ufunft, aber bann auf einer anberen©tufe unb in anberer gorm, auf jene Pesießungen angeu>enbet ©irb. jeßon

PMe

»eiterßin bebeutunggbollfte ©eficßtSpunfte burdß ©teiner

»or allem für bie PSürbtgung ber altteftamentlidß-ßebräifcßen Kultur erfdßloffen »erben, beleucßtet »erben.

fann ßier nur

geftreift,

im ein3elnen

nießt

Pie gan3e Peiße ber tntimeren Peröffentlid>un-

gen ©teinere müßte burdjgegangen »erben,

um

su 3eigen, »ie feßr

auf ber einen ©eite aller ßerfömmlidjen Sßeologic unb pßüologie, auf ber anbern ©eite aud) ber tßeofopßifcßen Prt ber Plabaßfß unb ißrer Pacßfolger auf biefem ©ebiete

bamit au(ß bie Plöglicßfeit

feßlt,

ba8 »aßre Perftänbniä unb ßiftorifeße ©runblage be 3

bie

©ßriftentumS 3U berfteßen unb in feine tieferen 3ufammenßänge einsubringen.

3u

»elcßen frueßtbaren ©rgebniffen ©teinerS ©infüßrung be8

ßiftorifdßen

©efüßtgpunfteä in bie ©rforfeßung ber

menfcßlidßen Pe»ußtfein8 füßrt, biete

ge3eigt.

PJelcßeS Pätfel

pßänomene be8

©e» no<ß immer unb »ie unbefriebigenb er»

fei

sunäcßft auf inboIogif<ßem

ift

bem

bie ®ötter»elt be8 inbifeßen Pigbeba,

Orientaliften

feßeinen alle btSßertgen Perfucße 3U feiner ßöfung!

3um Perftänbniö

Pen

©dßlüffel

jener alten rigbebifeßen ©öttertoclt bietet »eher

ba§ »tffenfcßaftlicße pßantom ber „bi<ßtenbenPolf§pßantafie“, «o<ß bie inbifcße Pßeofopßie

bon Pbßar, bie

bei ißrem Peftreben,

mo-

berne ßeßren in altinbiffße ©eßemen 3U preffen, bem Pigbeba ge-

genüber bie

fdjtoerfte aller

©nttäufeßungen erleben müßte, fonbern

ein3ig jene ßeßre, bie autß ba8 ©eifteSleben ber Plenfdßßeit ßiftorlfdß erfaßt

unb

fcßicßtlicßen

3eigt,

»ie baS menfeßließe Pc»ußtfetn im ßaufe ber ge-

ßntttidlung feine

formen

»anbelt,

unb »ie

alte ab«

282

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1

©teiner uitb baS ‘TTIorgcnlartb

gelungene SJetoußtfeinSpßafen in fpätere 3 eiten ßereinragen. S>ie heutige tnbtfcße Sßeofopßie ift im SRedßte, ©enn fie &U Satfacße eineä menfeßließen

wenig unterfeßeibet baS al8 jpätere

3 ®iten

als folcßc anerfennt,

JjellfeßenS

a6er biel 3u

Sßeofopßie steiferen jenem alten

biefe

atabiftifcßeS

fjellfeßen,

Uberbleibfel älterer “iBemußtfeingjuftänbe tn

unb btmjenigen

ßineinragt,

Qellfeßen, baS

auS ben

‘BorauSfetjungen beS heutigen ‘JHcnfdßbeitSbewußtfeinS ßerau8 in

hinein neu

erringen

ble

3 «fwnft

jie,

©ie gerabe bie inbifeße Kultur

feßen beruht, Btenfcßheit

heute

bie

311

ijt.

faft

Biel 3U ©enig berüeffießtigt

gan3 auf jenem älteren

©ie eS eine Uacßmirfung

im ©ati3en

nießt

meßr

£jell-

abgeflungener, für bie

aftueller BetoußtfeinSpßafen

ift,

beS JfnbetS ißr

noeß ber feelifcß-gciftigen Berfaffung

Bewußt« feinS3uftänbe in jener borgefcßicßtlicßen inbifdßen Ur3eit, feßau« enb ftanb ber Btenfdß bamalS no<ß überall bem ßebenbigen unb cßarafteriftifcßeS

©öttlicßen

©epräge

hinter

©aren

Söoll lebenbig

gibt.

biefe

ben äußeren ©inneSerfcßeinungen gegenüber,

jenem £ebcnbig«©öttlicßen, baS bureß ben pßpfifeßen ©inneSeinbrudt,

©ie ©ir ißn in fetner boll ausgeprägten Btaterialität in un«

ferem heutigen Be©ußtfein haben, auSgclöfcßt ©irb. llnb ber Biel»

unb Blamiigfaltigfeit ber äußeren ÜBelterfcßeinungen ent«

heit

fpre<henb erlebte ber Blenfcß auch biefeS Ccbenbige, ©öttlich«©eiftige hinter ben ©inneSeinbrücfen alS eine Vielheit, ©rft baS

5>enfen

ba§ ©ir in feinen Bnfäitgen ja btS in bie fpäteren Seile beS Big« beba 3urücfberfolgen tönnen

©o

feßafft

fpäterßin eine

©inße

1

©cßauen noch burchauS eine Vielheit gegeben ©cßauenS ift eS bann, ©aS in ben Ciebern beS Btgbeba, ©ie fie unS ^eute aufge3eid)net finb, auf unS gefommen ift. ©eutlicß fpreeßen unS

ba,

©ar.

für baS alte

Bur

ein Uacßflang biefeS ehemaligen Iebenblgen

©ie bie ©cßauenSfraft ber alten 3 cit f<ßon im ©rlöfcßen ©ar, unb ©ie feßon ber berftanbeSmäßige 3 ®eifel an

biefe Cieber felbft babon,

ber ©jiften3 beS ©öttlicßen

fid)

ßeretnbrängte.

Unb

blelcS maeßt in

meßr Ur« im ©inne ber bon ©teiner gelehrten ©e» beS ©eiftigen jene rigoebifeße ©ötterwelt alS ben Uacß»

biefen ßiebern feßon ben ©inbruef beS Sünftlicßen, nießt

fprüngltcßen. Raffen ©ir fcßicßtlidßfeit

flang eines alten ßellfeßerifcßen ©cßauenS,

fid>

fptegelnb in

bem

Bewußtfein einer fpäteren 3 eÜ. in ber biefeS ©cßauen berhlaßte,

283

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germann

93ecfb

haben mir barin bie ©rflärung 3U allem, maS aud) ^eute noch groß unb bebeutungSboIl au8 biefem 9tig»eba 34 unS fj>rtd^t, unb fo

mtr fönnen

3ugletdf) öerftehen,

rnarum un8 bartn

nid»*

ben (Einbruch boller Bebenbigfeit macht. ^tod) mehr (Sr3eugniffen be3 tnbtfchen ©eifteS

(3.

35.

tritt

mehr

alles

in fpäteren

in ber Hpanifcfjab*

unb

©anfhbaphüofophie) bie ©ridjeinung 3utage, mie ein alte8 feherifcheS ‘Bcmujjtfeln ben libergang in ein meljr perftanbeS* mäjjtgeS, bcnferlfd>e8

unb e8

flicht,

ift

©teinerS SPerbtenft, barauf

hingemiefen 3« haben, mie jenc8 '©erftanbeSbemujjtfeln, ba8 für unS

‘JluSgangSpunft

heute

aller

höheren ©ntmidlung

bebeutete, baft er erft

au8 ben 3uftänben elne8 älteren

©chauen8 herauSmadhfen

mujjte,

mäfjtgfeit hineinäumadjfen

um

unb baS

für ben

ift,

©ntmidlung 83 tel

alten 3nber ein in ber 3nfnnf* Iiegenbe8

in bie

loglfcfje

hellfeherifchen

fpätere ‘BerftanbeS-

3>enfen 3U beherrfchen

(ba8 mir in 3nbien nur in feinen erften Anfängen, noch nicht in ber Bollfommenheit, mie in ©riedjcnlanb, finben).

©0 faffen,

fönnen mir erft im Sichte ber ©teinerfchen Sehren maS ber Bigbeba, biefeS ältefte Siteraturbenfmal ber

‘JHenfchhcit, für “3330 blofjc

men

ftefjt,

bollften

boll er-

arifd>en

beren gan3e geiftige ©ntmicflung eigentlich bebeutet.

^Philologie auf ©chritt

ergeben

fi<h

unb

'S’ritt

bor unlösbaren ‘•Proble-

lebenbiger geiftiger Jorfcfjuttg bie

Aufgaben, bie überrafchenbften

mtr burdj ©teinerS Sehre, mie er

fie

üluffd)Iüffc.

BJie

im (Eingang ber

tief

finn-

lernen

in ©üffelborf

gehaltenen Borträge entmicfelt,*) ^tncinfcF>cn in jene altöebifdje <

22It)ftif

beS Bgnt, be8 ©otteS beS JeuerS, ber 3ugleich alS äufjereS

Jener im Blcnfchen, alS BgniBaiSba* nara berehrt mirb, mie lernen mir ba bie gan3e fonfrete Bebeutung ber Berbinbung be§ Bujjeren mit bemgnneren berfteljen, mie fie in Opferfeuer, mie al8 inneres

ber Grfdjeinung beS JeuerS “IBöIfer

gegeben mar.

anbere bebifdje

3n

unb ber Böärme

ähnlicher

<

2Beife

fchon für bie älteften

fönnen für 3ahlreichc

Probleme bie ©efichtSpunfte anthropofophifdj«

©eifteSmiffenfdjaft fruchtbar gemacht merben.

llnb ein ©leidjeS, mie für bie alte bebtfdje 301*1

dtlt

auch für

*) $aS Jener mirb bort gemifferntafjen als baS Sor öingeftettt, moburdj mir bon äugen nach innen, bon ber äußeren 3 ur inneren Wärme bringen, als ber ‘•punft, mo baS BtaterieUe beginnt fceli(cj), baS ©eeüfdje materiell 3 U merben.

284

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©teiner unb bag STorgenlanb bie

fpäteren

spgafen

ber

inbifcgen

©o

®eifte8ent©tdlung.

er-

erft im ßidgte ©teinerfcger fielen bie tiefe SBebeutung unb bolle SErag©eite ber alten Upanifdgablegre ber (Einheit bon SUtman unb SBragman, bon “Jllenfcgen-gcg unb $Belten*3<g. SIBie abftraft ©irb biefe ßegre bon alten inbifcgen ©cgolaftifern fflie heutigen ©anSfritpgilologen abgeganbelt, fo baß ©it 3ulegt nur no<g 2Dorte, nichts al8 SEDorte, babei 311 bernegmen glauben. Unb

fennen ©ir

<

©ie fügrt un8 ©teinerS ®eifte8©iffenfcgaft auf ba8 <

reale, fonfrete

©rieben gln, ba8 jenen alten inbifcgen 2Dorten 3ugrunbe leere S8egriff8f<gemen finb biefeg

Sragman,

lag.

STlicfjt

btefer Strnan, fonbern

auf ein cgarafteriftifcge8, biffcren3ierte8 ©rieben beuten bie SJBorte gtn, auf 3©ei berfegiebene ©eelentoege, bie fieg 3ulegt ©ieber

an

einem forrefponbierenben spunlte igrer SBagn begegnen*), jene beiben ©eelenmege

,

— ber

eine naeg äugen, ber anbere naeg innen

bon benen in ©teiner8 ‘JHitteilungen

bielfacg bie ‘Bebe

ift.

Unb

(3.

SB.

aueg gier ganbelt e8

Slündgen 1911 )

fieg niegt

nur

um

im allgemeinen“, loägelöft bon Ort unb 3eit, fonbern nur, ©enn ©ir bie 3eitlicge unb örtlicge SBerfcgieben» geit beg menfdglidgen SBemufjtfetnS aueg bei btefem Problem in8 Suge faffen, ©irb un8 ber ©irfliege ©rlebni8©ert bon Sltman unb SBragman ©efengaft. 3)ann bevftegen ©ir aueg jenes sproblem, an bem bie ©anSfritpgilologie immer borbeigegangen ift, auf ba8 fie nur gan3 äugerltcg gingetoiefen gat, ogne e8 in feiner eigentltcgen SBebeutung unb EEragtoeite 3U ©ürbigen, ba8 Problem be8 Sebeutung8©anbe(8 ber SJDorte SBragman unb SUtman, inSbefonbere ber Serfcgiebengeit ber beblfdgen SBebeutung bon Sragman bon ber Sebeutung be8 SIDorteS in ber fpätcren Inbifcgen 'Uletapggfif. SBrag» man, fo legrt bie ©anSfrltpgilologle, bebeutet im Sebifdgen et©a8 irgenbtoelcge *©eelen©ege

ßubjeftibeg, bie „3U ben ©öttern ginftrebenbe SUnbatgt“, bie „ßraft *) Ster legtere Slugbrudf ftammt bon Sobalig, bei bem ©ir (in ben .Fragmenten“) aueg biefe Cegre bon ben beiben ©eelentoegen, ©ie anbere bebeutunggooüe geiittge (Srtenniniffe, im Äeime finOen lötincn: „Wie

bcr ftörper mit ber SEDelt in SBerbinbung ftegt, fo bie ©eele mit bem Seifte. Seihe Sagnen laufen bom Stenfcgen aug, unb enbigen in Sott. Seihe SDeltumfegler brauegen fitg in forrefponbierenben fünften igrer Sagn. Seibe muffen auf Slittel benfen, trog ber ©ntfemung beifammen 3 u bleiben, unb juglekg unb gemeinfegaftlug beibe Seifen $u maegen."

(geilboru ©. 473)

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fjentwtnn Berfß

unb beS

beS ©ebet8

©Ort

ßelltgen

ober ©te

felbft,

Begriff be8 »ebiftßen ßat

B3 orte 8 “,

man fonft Braßman

ba8 ©ebet unb ba8

Unb man

3u faffen gefutßt ßat.

eben ge©ößnt, barauf ßin3u©eifen,

fi<ß

fettige

nocß in ben BJörterbücßern biefen

©te biefer

ttebifcße

»on bem Begriffe beS Braßman s T0 e[<ße 8 ßidßt aber fällt auf biefen gan3en Bebeutung8©anbel, ©enn ©ir bie äußere B3 ortforfcßung Sinngemäß befrutßten burcß bie ©efidßtSpunfte antßropofopßifcßer ©etfte8©iffenfcßaft, burdß bte ©infidßt in ben

Braßman-Begriff oerftßieben

fei

al8 ber BJeltfeele in ber Späteren Blctapßßftf.

Bianbel be§ Be©ußtfein8erleben8, ber ßinter bem B>an&el berBJort»

bebeutungen

Braßman, bon

fteßt.

„Berg“ 3ugrunbe liegenbett.BÖu^el fitß

au8©eiten“ bcbeutet,

Seele,

ber alte

ift

ber au<ß

bem

beutfcßen BSorte

brh, bie „groß fein, ©eit fein,

jene? mpftifdße (Erlebnis ber altinbiftßen

ba8 un8 in ber 3 n tenfität unb Unmittelbarfeit, ©te e8 3 nber ßatte, ßeute fremb geworben ift, jene8 ©rlebni8 beS

Sicßau8©eiten8, Si<ßau 8 beßnen 3 ber Seele, 3unäd>ft beS ätßerifcßen £etbe8,

über bie ©ren3en ber pßpfiftßen ßeiblicßfett ßinauS tn8

©urcß

StoSmlfcße.

biefcS

Braßman*©rlebni8 burcßbrang

bie Stßleier ber äußeren Sinne, füßlte fte ftcß

©a8

bte Seele

»erbunben mit bem,

ba8 Unfitßtbare, Ubcrfinnlicße, @öttlicß*©clftige ßtnter Scßleier ber äußeren StnneSerfcßeinungen ba8 BJcltail

als

biefein

burcßpulft,

unb

fo

©urbe bann in ber fpäteren inbifeßen

B3 ei 8 ßett

Braßman ba8

BJort für biefe8 ba8 BJeltall burcßflutenbe ©öttlicß*

Uberfinnlitße,

für bie

objeftioe

BSeltfeele

felbft.

UmgeFeßrt ©ar

Btman, mit „Btmen“ »eroanbt, urfprünglitß ber „Obern ber ©ötter“, in ber fießtbar angefeßauten BJelt ber Sinne aI8 Bäume bureßbrauft. 3 " einer an ben germaniftßen Obin erinnernben BSeife ©irb im Bigoeba ber Sturmroinb no<ß al8 Obern ber ©ötter (atma devänäm) v-crcßrt. Bu8 ben BSelten» ©eiten, au 3 bem ßo8mlfcß»©öttli<ßen, ©irb bann biefer lebenbige Obern bem menfcßlidßen ßeibe eingeßaudßt, er ©irb 3ur bilbenben Straft beS menfeßließen £elbe8 felbft (©ie ja au<ß im Bubbßt8mu8 ber braußen

Sturmtoinb bie

ber Btern, präna, al8 bie bilbenbe Straft ber pßpftftßen ßeiblitßfeit,

käyasamsküra,

3um

gilt);

©a8 braußen lebt aI8 unb Selbft be8

innerften Ceben8prin3ip

reitßt,

©enn

er, alle

göttlicßer

Obern ©irb

Btenfcßen, ba 3 er er*

Seelenßüllcn burtßbrtngenb

unb oon einer

286

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@teiner unb ba$ Dlorgenlanb ga»i3en

3um

Deiße

(olcßer

©eelenßüllen

3entrum

tnnerften

fpricßt bie

inbifcße

ber Seele eorbringt, 3U bem,

“22lt>ftif

waS am

tiefften

unter ber Oberfläche be§ gewöhnlichen DeWußtfeinS »erborgen alS

Unb

unfer göttliches ©elbft waltet. bifchen Upanifchab-DJeiSheit

nad) innen unb baS auf

ift

bie große £eßre ber alten in-

bann

bem IDege

bie,

baß baS auf bem DSege

nach außen gefunbene ©öttliche

©nbeS einS unb baSfelbe finb „S>er Sltman ift baS Draßman“. IDie »erhält fich biefeS Dtman-IBrahman-SrlebniS beS 3 nberS, biefeS ©rieben ber (Einheit »on 2ltenfch€n» 3 <h unb 333 elten- 3 ch. 3um cßriftlidßen „ 3 <h unb ber Dater finb einS?“ Ducß hier bewahrt unS SteinerS Sehre baöor, in unhiftorifcher SDeife bie Hnterfcßiebe »erfchiebener ^ßafen ber menfchlichen DewußtfeinSentwidlung 3U »erwifchen unb nad) Drt fo mancher tßeofophlfcßer Dichtungen »on letjten

:

<

einer »erwafdßenen „©inßeit ber Deltgionen“ 3U reben, anftatt bie

unb unb inbiolbuellen

lonfreten DewußtfetnSßintergrünbe ber ein3elnen “Religionen Dlpftifen tn

ihrer ßiftortfcßen

©igenart 3U erfaffen.

©o

ift

Derfchiebenßeit

jenem Draßman-©rlebniS beS alten

inbifchen DttjftiferS gerabe wefentlicß,

wußten 3 <h

fließt.

3 nbem

er bie

baß eS

nidht

auS bem be-

ein3elnen Kulturperioben auch

3u »erfchiebenen $eilen ber menfchlichen

3 nnenwefenl)cit in

De*

3ießung bringt, weift ©teiner barauf hin, wie bie alte inbifcße Kultur noch burchauS eine Kultur beS DtßerleibeS

ift,

alfo beS

SrägerS

eines tiefen UnterbcumßtfeinS, fo wie unfere heutige abenbläublfche

Kultur eine Kultur beS bewußteften ©eelenteileS, ben ©tetner bie „DewußtfetnSfeele“

nennt.

DJie Dtman, “atmen, eine (auch t>on

©teiner im »ollen ©inflang mit inbifchen Quellen unb ber Sprach»

immer mit “Red>t betonte) De3ießung 3ur pßbflfdßen Seiblicßfett, fo f>at Draßman, baS SjtnauSgeßen iuS KoSmtfcße, eine De3ießung 3um Dtßerletb, bem ja bie Senben3 innewoßnt, ftd) wtffenfchaft

inS KoSmifdße

auS3ubeßnen.

Draßman

ift

gerabe baS ©rtebniS

beS DtßerleibeS, alfo ein ©rlebniS eines tiefen Unter»

xai’

bewußtfeinS.

Sräumenb

gleicßfam erlebt ber inbifcße Dlßfttfer bie

©inßeit feines tnnerften menfcßltchen ©elbfteS mit bem

unb nur

bie abftralte Ijülle biefeS ©rlebniffeS

ift

"TOeltenfelbft,

unS

in ber be-

gormullerung ber fpäteren inbifchen “^ßtlofopßie blieben. Dun lenft ©teinerS ßiftorifcßeS 3>enfen in Desug auf grifflichen

gebie

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^ermann Gedb Probleme ber

getftigen Gntmicllung unfer

Gugenmerf infonberheU

auf bie Gerfcfjiebenheit be 8 3<höerouj;tfein§ in ben berfdjiebenen “Sei jenem träumenben Grahman-Grlebnig be 8 inbifdjen Glt)ftifer8 fann, fo fahen mir, »on einem »ollbemujjten 3<h-©rleben nocf> nicht eigentlich bie ‘Rebe fein,

Vh<»fen ber menfcf)lichen ©eifteggefchichte.

©ie

ftef>t

mit biefem

e8

Ruf

©eiftegentmicflung ?

3 dh»Srleben

in ber golge 3 eit ber inbifd>en

bie alte »ebifdhe 3eit, auf bie Spätere 3ett

ber llpanifdhab-Glbftif folgt bie bubbljiftifche “phafe ber inbifdfjen

Gntmicllung, jene 3ett, in ber mohl auch noch in brahmanifchen Greifen mciter fpefuliert

ba 8 eigentlich Greifen

lebenS gegenüber bie ©eele feiner 3u

bem

ftrebt,

alle

gelftige

philofophiert mürbe,

älteren brahmattifchen

3 nbem

e8

mo

aber

Ceben in ben 6 ubbf>iftifdf>en

gortfcf>ritt biefeS bubbhiftifdf>en ©eifteg»

31 t

mar

ber, baj}

Gubblja

innerer Gotlbemufjtheit

ber bubbhiftifche ©eifte 8 meg aber an-

Säten unb Verrichtungen be 8 Ceibeg mie

Grlebniffe ber Seele ift

Sin

3üngcr mehr unb ntehr

ersiehen fuchte.

bringen,

unb meiter

fortfchrittliche

{ich abfpielte.

alle

Inneren

immer mehr mit machen» Gemufjtfein 3 U burcf>Gubbhiämug burdf>au8 d>arafteriftif<h, baff

für ben

ihm tn bem angeftrebten bemühten Grieben (ba8 alg folcfjeg einen träumenbe Unbemufjtheit ber alten Gthftif hemag für bie alte, au8 be»n Unbemujjten heraug träumenbe ’32tt)fttf noch ba 8 3 entrale Grlebnig mar: bag menfehliche 3<h in feiner Ginheit mit bem ©elten-gdf). gortfehritt über bie

beutete) gerabe bagjenige »erloren ging,

©ohl

fucht ber

Vubbhift mit »ollem Gemufjtfeln bei allen 3nnen-

erlebniffen feiner ©eele 3 U »ermeilen, aber er finbet inmitten be 8

©tromeg

ruhenben Vnl 3 en e bleibenbe Ginheit, »on ber Go»ali 8 fagt: ,GIIe unfere Grinnerungen unb Gegebenheiten reihen fid) an eine mhftifche Einheit, bie mir 3<h nennen“ ift gerabe bagjenige, mag ber Gubbhift biefer Grlebniffe nicfjtg Gleibenbeg, leinen

mehr.

in feinem Seelenleben, in feinem mebitatiben Grieben nicht ftnben

fann. 3

3nbem

er biefeg

u burchftrahlen

3nnenlcben immer mehr mtt Gollbemujjtheit ihm biefe Gemujjtheit hoch nur eine

fucht, beftrahlt

enblofe Reihenfolge mechfelnber

3 u ftänbe unb

©eftaltungen, in-

nerhalb beren er nid)tg Gleibenbeg, fein höhereg 3<h erfennt. Gicht foldfjeg höhereg 3<h in» Gubbf)i 8 mug gerabesu geleugnet,

mirb ein

eg mirb nur gejagt, bafj alleg,

mag

bie Seele

3 unächft

bafür halten

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©teiner unb baS ‘JKorgenlonb

©abrbeit nicf>t baS 3<f> fei. 3>ie äußere leibliche 5orm, ju ber bag naibe ^Betoußtfein ,id> fagt, ift in ©irflid>feit nt<f>t baS 3<f), fonbern nur ein ©(ßaupfaß be8 ©erbenS unb ber ©erßfelnben (Seftaltung, unb ebenfotoenig ift baSjenige, ©aS alS feeliftße tonnte, in

©efenßeit auf trgenb einer ©tufe ber inneren ‘üJertiefung erlebt ©irb, baS 3<f>- ©aS auf irgenb einer ©tufe beS bubbfjifiifcfjen mebi* tatiben (Erlebens als 3<f> erfrf>eint, ©irb auf ßöljerer ©tufe ©ieber

alS

<

2ücf)t*3cb,

©o

anatman, erfaunt.

jenes bletbenben, ßößeren

3^» jenes

ift

ba§ ‘JUdytfinbenfönnen

‘Jltman, beffen (Einheit mit

bem großen ©elten*3<b, bem ^Braßman,

ber alte inbifcße ©bftifer

nod) ge©iffermaßen träumenb innc ©arb, für baS im übrigen bur<f>

eine fjößere ©tufe t>on i8e©ußtßeit dßaratterifierte leben ©efentltdß. nifdjen faffen,

Unb ©enn

„3d> unb ber Sßater finb eir.S“

»om

bubbf>iftif<f>e (Er-

©ir biefen Unterfdfjieb beS altbraßma-

Don bem jpäteren bubbßiftif<^en (Erleben recßt inS üluge bann fönnen ©ir auch berfteßen, ©ie baS (EßriftuS-(Erlebni8 f icf>

bon beiben unb inSbefonbere

l

altbrabmanifdjen 3lttnan»SBraf)man*(Erlcbni8 unterf(ßeibet.

biefem d)riftlid>en (Erlebnis berblnbet

ficf>

bie 'öollbemußtßeü, bie ber bubbßiftifdje

3 unäd>ft alS ein

3ufunftSibeal anftrebt, mit jenem tiefen (Einbltcf in bie

hänge beS innerften menfdjüchen mit bem

in ganj fonfreter “©elfe

3“ n 9 e e f>ö<f)ften

©ie er ber alten Upanifcßab-'Ultjftif auf einer

3ufammen»

foSmifdjen

3dE>»

no<f> finblirf>-träu-

menben ©tufe beS 23e©ußtjein8 eigen ©ar. 3«nc bom inbifcf>en ©hftifer auS bem träumenben Unterbe©ußtfein beS ^ütßerleibeS berauS erlebte (Einheit bon 2Henfcf)en*3<i> unb ©elten-3<h inS ßicßt beS bollen machen 3^'^®ußtfein8 heraufjußeben, ift rf) riftluheS ,

<

(Erlebnis.

©ie

für bie altbrahmanifdhe ©oftif, fo läßt fid> aucf» für anbere

"Uhafen beS inbtfcfjen ©eifteSlebenS, mit benen

ficf)

©teiner befon»

berS in feinen ‘BortragSähflen über bte ^ßagababgita auSeinanber* gefeßt bat, jeigen, ©ie bie ©efidbtSpunfte ber bon ©eifteSffiiffenfcbaft

auf bie Probleme beS morgenlänbifdjen ©eifteS-

lebenS unb ißre 93ejiehung

ju ©erfen geeignet finb. frttifdß

ihm bertretenen

3u

3m

unb phUotogUth'fon'eft

benjentgen beS ’ätbenblanbeS ßicßt

bcften ift

©inne beS ©orteS

htftorifcß,

bie 2lrt, ©ie ©teiner in ben ge-

nannten Söorträgen ben 3 u f ammcn *> an 9

brei

bauptfächltcßen

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fjermann inbifchen

ber

©eiftegftrömungen,

©ccff)

moniftifchen

bc8 Bebanta,

ber

©anflpa, unb ber beit ©ualtgmug, bte burch bag ©enfen gefcpffene polare fint^ioeiung, in ber ©ecptif beg Pieren (übergebanflidjen) Bewugtfeing wicberum überwinbenben Bidgtung beg Boga befpricp. ©ie ganje ©rfenntnigtporte, wie fic ©tetner in „BJapplt nnb BJtffenfcgaft“ unb „Phtlofoppe bualifttfchen beg

erfennettbe

entwicfelt, ift geeignet, auch auf biefen, noch bon wenigen beamteten, tnneren 3 u fammcn^ang ber puptfäd)Ii<pn inbifchen ©hfteme ein neueg ßicp 3U toerfen. ®ie 3lugfüpungcn

ber gretheit“

©telnerg über bag eigenartige 3ufammenfllegen ber bret pupt* fachlichen ©eiftegftrömungen in ber

©pgaoabgita

3elgen, wie er

eg Derftegt, auch ben philologifdgen ©eficpgpunften geredet 3u werben.

3 nbem

er auf bie in biefer

angeregten 'Probleme eingegt

(

©cglüffe »ieler Philologen, bie

©infcgiebungen ba finben,

wo

Besiegung eon pgilologifcger ©eite oermeibet er 3ugleicg jene falfcgen

immer nur IDiberfprüche ober frembe

bon ©telner richtig er* fannte3ufammentlang »erfcgtebener ©eiftegftrömungen ben ©cglüffel gibt, ©benfo bermeibet ©teiner in feiner ©arftelIung ber ©anfghalegre bie ©infeitigfeit philologifdjer Bearbeiter, allein jener

3um Berftänbnig

bie in biefer fiepe biogen „Batiottaligmug“ finben, fowte bie ent-

gegengefegte ©infeitigfeit

bie

berer,

alleg

barin

ntobern-tgeofophifche ©ehernen gtneinpreffen.

Blanag tn biefem 3nfnnimenhang

©o

ffintgaltene

wirb

3.

in

P. über

bei ©teiner nicp fo gerebet, wie

eg fonft in ber tgeofopgifchen fiiteratur üblich

ift,

fonbern eg wirb

ber wirflicge ©anfggabegriff bon Bianag alg einer Brt bon {elftem

©inn

richtig entwicfelt.

hat ©teiner

faft

beutfcge erfegt.

3n

überall

Bur

ber geiftegwiffenfchaftüchen fiepe bie

©angfritworte

wo, wie bei

bebeutet), bie gan3e hinter

bem

Karma

B3 orte

burcf)

felbft

entfpredjeitbe

(bag wörtlich nur „®at*

liegenbe %bee nur im in-

bifchen ©etftegleben an3utreffen war, gat ©tetner bag ©angfrit-

wort beibehalten. Überall wirb bei ©teiner auf bie h^ftorifchen ©runbtagen ber inbifchen Böeltanfcgauunggformen eingegangen, aber gleich ber fptrituelle

©garafter biefer fiepen gewahrt

treffenb bemerft ©teiner a. a.

©eiftegleben

0

überhaupt Unrecht

.,

wie tue,

fo,

bag 3U*

bleibt.

3 U*

man bem morgenlänbifcpn Wenn man eg 3ufammen-

290

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(Steiner

bringe mit bemjenigert,

unb

baff

bat,

eine

ift

nicht

unb

Blorgenlanb

baei

mag bag Bbenblanb

alg ^^itofop^ie fennt,

bem Sinn, ©ie bag Bbenblanb eine spbilofopbte im Blorgentanbe gar nicht gegeben habe. ©g möglich, b^r auf alle ©in3elbeiten unb Reinheiten ein* eg in

foIdE>e

3ugeben, bie Steinerg Sarftellung ber inbifchen BSeigbeit

fo

bor«

bon ber nur-pbilologifchen ©ie bon ber b«rfömmlicb«tbeofoBur eing ber Probleme ber Sanfbbapbito-

teilhaft

pb>ifdE)€n unterfd)cibet.

fopbie

muß

ge3eigt

hier b^rauggegriffen ©erben, ©eil

©erben fann, ©ie auch

3 nbologie

*>ie

an ihm bor allem 5 efi«f)tS»

burch bie

<

©g um jene am boll*

punfte antbropojopbifchcr ©eifteg©iffenfcbaft befruchtet ©irb. banbeit

fief)

um

eine ber ijauptlebren beg Sanfbbafbftemg,

Üebre, bei ber alle

abenblänbifchen ©rflärunggberfuche

ftänbigften berfagen, beiter,

ihr

unb

bie bortrefflidjften pbüologifchen 'Bear-

©ie ©arbe, betennen muffen, bag

anfangen fönnen, unb baß

BMffenfchaftllchteit

gemeffen,

3U3ubilligen bermögen, nämlich

Sattba, Babfchag unb Samag.

fie,

um

©g

(ie

eigentlich nichtg

mit

mit bem Blaffe abenblänbifcher

biefer

Sehre feinen ©rfenntnigtoert

bie Sehre

fehlt

bon ben brei ©una’g:

eben jebe Blöglicbfett, bon ben

Boraugfetjungen abenblänbifcher 3>enfge©obnbeit aug an biefe „brei Brin3ipien“ beg inbifchen Sanlbßa beran3ufommen, bie noch unmittelbarer alg anbere

fefjon

mehr berftanbegmäjftg

geprägte, einer

fpäteren ©enfentmicflung angebörige Sehren ber inbifchen ‘PbMo*

aug ben Siefen ber Ur©elgbett berraten, ben nämlichen Siefen, aug benen auch ©oetbe bie ©runbprtnstplen feiner Rarbcnlcbre gcfdjöpft bat. Blebr alg jebe ©ntbeefung auf bem ©ebiete pbilologifcber Rorfcbung oermag jener flüchte Ijtntoeig fopbie ihren Urfprung

auf bie ©oetbefche Rarbenlcbre (neben berjenigen beg Briftoteleg),

©ie ihn Steiner im 3©eiten Bortrag beg erften Bhagababgita-

3 »)f lug im 3 ufammenbang feiner Bugfübrungen überSattba,Babfchag unb Samag gegeben bat, über eineg ber }cb©ierigften unb bunfelften Brobleme ber inbifchen IDciebeit Sicht 3U berbreiten. Unb mehr alg alleg anbere lägt biefer §in©eig bie uniberfale Bebeutung ber ©oetbefchen Rarbcnlebre unb ihre mit benen ber morgenlänbifchen B)eigbeit übereinftintmenben geiftigen öintergrünbe erfennen. gilt babei, fich nicht,

einfeitig

an

bie

mehr

©g

©ie biele pbilologifche ©rflärer getan ba&«n. pfpdjologifche

Bebeutung bon Sattba, Samag, 291

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Sjermann Sabfcfyag 3U flammern, aud)

nicf)i

'3ecfb

nur

einfeitig

Sebeutung ber

bie

Sr übe“ 3U betonen, SußereS unb gnnereg, ©eelifcf)»©eiftigeg unb ^DfifdjeS tneinanberfpielt, tote ung ja auch ©oetijc in feiner garbenlehre genugfam auf bie finnli<f>-fittli<f>c Sr» beutung ber garben fjintoeift. Xlnb f)ier fann Bon einer gan3 neuen ©eite ber, auf einem ©ege, ben ©teiner felbft nicht gegangen ift, äußeren garbenprin3ipien

„l'idfjt,

fonbern 3U erfennen,

biefen ^Begriffen

bie Sid)tigfeit jener

toie in

ginfternig,

Bon ©teiner gefunbenen Se3iehung ber in»

bifdben 'fjrinsipien SattBa,

Samaä,

fchaulidb

gemacht »erben.

fpracf>©iffenfchaftlicher,

3>iefer

3U ben brei Sj3rin3ipien

‘Kabfcfjass

ber ®oetf)efd)en garbenlefjre gcjeigt

unb

©cg

iijr

fonfrcter

©inn an»

ein rein p^i[ologtfd>>

ift

ber 3unächft nur Born ©örterbuch feinen

Suggang nimmt unb erfennen

©ie gerabe ber fcheinbare

läßt,

©iberfpruef) ber Berfchiebenen Sebeutungen inblfcher '©orte, er

im

£i<f)te

tiefe geiftige

Bon

Sat,

gufammenhänge 3U

bag „©eienbe“, alg

erfd)liefjen

©una bao

Bermag.

©enn

„lichthafte

^bbfif<h«n ©ie im ©eelifcf>»©«iftigen) bebeutet, fo

©enn ung

anthropofopf>ifd)er ©eiftegforfchung betrachtet ©irb,

©attBa,

©lement“ (im

mag an ben Bon

fonbern bem betonten 3ufammenhang non „fein“ einer höheren ©tpmologie *) unb „fchen“ erinnert ©erben. 3>ie Sebcutung Bon Samag „ginfter-

©teiner

nicht Born

©tanbpunfte ber

ijiftorifchen,

nlg“ (foffiohl bie äußerliche ©ie bie innerliche) erforbert feinen ©eiteren fpradjllchen

Kommentar. Umfo intereffanter finb bie fdjeinbar Sebeutungcn beg ©orteg Sabfcf>ag. gm

fo entlegenen, berfchiebenen

©eelifchen bebeutetSabfcf)ag„innere s2Je©egung“, „Segfamfeit“,„£ei* benfehaft“,

im Puffern bebeutet eg „ 3>unft“, „©taub“, „Sebel“, bann

auch »fiuftraum“, „Stmofpljäre“, unb außerbem hängt eg enge 3U»

fammen mit ©örtern, beuten,

bie „garbe“, infonberheit „rote garbe* be»

©ie bie Berfchiebenen Sebeutungen 3ufammenhängen, eram beften, ©enn ©ir ben 3 lief auf bie „brei ©eiten“ -

fennen ©Ir

ober „brei 'Säume“ ber gnber richten, jene ©eiten, bie fo©of)l alg äußerlich angefchaute

Säume, ©ie

bereiche (im feelifch-geiitigen

alg ©afeingfortnen ober ©afeing»

©inne) ben gnbern

*) Such Sooaltg fpricht in ben gragmenten, bem Problem beeS £ebenbigen in ©ort unb Sprache

berfchiebenen <£tl)mologie, bie er aI3 „gcnetifche“ terfepeibet (heilborn S. 324)

gelten,

unb auf

too er fleh u. a. mit bcfchäftigt, oon einer

unb

„pragmatifefre“

un»

292

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Steiner unb baS ©orgenlanb

bhür bhuvar svar besieben, näm©eit be8 binntlifdKn £lcbt8 (3ugleicb bie „geiftige

bie fid) bie mbftifehen Opferruf« lich

eine obere

©eit“, ber

geiftige

©afein^uftanb), eine untere ber GrbenfinfterntS

©eit“) unb ba3©if<ben eine raumä“ (bom Stanbpunft be8 3nnern bie (bie „phbfifch«

mittlere

©eit be8 „£uft3«* Gelten ober

„feeüfcbe Welt", ber

ftanb ber £eibenfc^aften). 2>ie Gigenfhaften biefer brei

'Säume fpiegeln Iifdf>e £i(f)t

Udf> roieber

(über ben

in ben brei

©una’8: Sattba ba8

©ölten be3 £uftraum§), SamaS

bimttt»

bie giitfter»

ni8(im3nnernberGrbe), Sabftf)ci0bag3mtfcbengebictbeg £uftraum8, in bem '©ölten, fünfte unb Sehet toeben, baijer bie »erfdjiebenen Sebeutungen: „fiuftraum“, „5>unft“, „Staub“, neben ber feelifcben Sebeutung „innere Segfamfeit, £eibenf<haft“. Sabfcfjaä ift inbiefem Sinne nichts anbere8 af8 ber 3©ifchen £id)t unb ginfterni8 ge» ©obene „Schleier ber Srübe“, ©ie ©ir ifm au8 ©oetbeS garbenlebre tennen, jener Setzeier ber Srübc, ber aI8 Slebium be8 £id)te8 bie liebte garbe ©elb (bei Steigerung ber Srübe Orange bi8 Sot), al3

©ebium »oll

ber ginfterniS bie 3>unfelfarbe

un8

erfcb«inen

je^t

Stau

©ie

er3eugt.

Scbeutungen „£uftraum“,

bie

finn«

„S)unft“,

„Staub“ neben ben Se3iebungen 3u ©örtern, bie „garbe* unb „Söte“ bebeuten, ©enn ©ir unS erinnern, ©ie ja gerabe burd> bie trüben 3>ünfte ber

gebenben Sonne

©mofpbäre ba3 Sot

beroirft ©irb.

gn

ber aufgebenben

unb unter»

ber Sufjenroelt erleben ©ir täg-

©ie bae bimmlifd)e £id>t burch bie trüben 3>ünfte be8 £uft»

lich,

raum8, bie e8 rot erfebeinen

laffen, in bie GrbenfinfterniS

btna&*

unb im Silbe biefe8 finnlicb-äujjerlicb gefeinten SorgangS, un8 ba3 ©runbgebeimniS ber garbenlebre offenbart, erlebt ber 3nber sugleicb ben SuSbrucf feelifch-geiftiger Se3tebungen, unb fo» ffiobl jene äußeren ^bänomene, ©ie biefe inneren Se3tebungen finb c8, bie bann bureb bie be3ei<bnenben ©orte Sattoa, Sabfchag unb SamaS feftgebalten ©erben, gn&em SattPa, Sabf<ha8 unb $ama3 31t» gleich alsbieSilbungSelemente, bie„$Conftituenten“ ber Senf riti(Prafteigt,

ber

krti),

b«8

gelten, jeigt

materiellen ficb,

©ie

(„mütterlichen“)

^Jrin3ip8,

richtig fch»n bie 3>t&er bie

ber

Urnatnr,

©aterie urfprüng»

„'Phänomen“ (gleich her garbenerfcheinung be8 ScgenbogenS), alfo gan3 im Sinne ber ©eifteSffiiffenfcbaft betrachten, lieh

als

©ie

fie alfo

blofje3

bie sprafriti feine8©eg8 als in

bem Sinne

materiell

293

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Sjermann

SBecfß

empfinben, mie eg bieie ber üb(id>en phUologtfcßen Äberfeßunggmeifen »ermuten Iaffen, bie ben ©egenfatj oon %turuf<ha unb ^ra-

naß an ben ung geläufigen ©egenfatj bon Ä ©eift unb Unb inbem bie 'fJrinsipien ber garbenleßre

friti biel 31»

'Ulaterie' ßeranrüden.

Samag

©attba, “Xabfcßag unb

a[g bie ßonftituenten beg materiellen

^Jrlnsipg gelten, 3eigt ber 3ttber, >®U «f bie ^Rolte, bie gerabe gar-

benerfcßeinungen unb

Jarbenunterfoßiebe beim

3uftanbefommen

beg “ipßänomeng „“Ulaterte“ fpielen, richtig burcßfdßaut.

©0

finb eg bie ©eftcßtgpunfte ber antßropofopßifcßen ©eiftegmif«

fenfdßaft, bte

ung auch auf

biefen ©ebicten 3U einer mlrfticßen 3?e=

reicßerung ber ©rfenntnig berßelfcn unb

bringen »erfagcn. biefeg

mo

laffen,

alle

meitcr

“UHc aud> bie ©prachmifienfcßaft eine Söertiefung burch

Qeranbringen

mürbe eben

Samag

ung auch ba noch

äußeren pßilologifcßen ©rflärunggbcrfudßc

am

gctftegmificnfcßaftlidjer ©cfichtopunfte erfährt,

^Beifpiel ber

SDortbebeutung bon ©attba,

3U 3eigen berfucßt. ©erabe bei ©prad)cn,

gentänblfcße ©angtrit

noch naßefteßett,

muß

unb fidf>

§cbräif<f>,

biefe

bem

bie,

fprad)licßen

‘•Rabfchag,

Bie bag mor*

Urpßänomen

©infüßrung geiftcgmtffenfcßaftlid)er unb fd)önc 3ufunftgaufgaben

©efidßtgpunfte alg fruchtbar ermeifen,

finb eg, bie burd) bie fyingerseige, bie mir Steiner aud) auf biefem

©ebiete berbanfen, cor ung ßingeftellt merbcn. ©o erfcßeint bor allem bebeutunggboll ber ©teinerfcße öinmeig auf bie curßptß» mifdje Sebeutung ber löofale unb ßonfonanten. S>ie Scmegunggfunft ber ©urßrjtßmie, Bie fie bon ©teincr gcleßrt Birb, unb ißr geiftiger 3ufanunenßang mit bem SZDcfcn ber Sprache unb ber Spradjorgane bermag aud) ber ©pracßforfdßung, bem tieferen

geiftigen

Söerftänbnig beg ‘•pßänomeng ber tnenjcßlicßen Sprache,

neue ’ätugblide 3U eröffnen. I

233te

Bag

mertboll aud) allcg erfcßeint,

er über 3aratßuftra, über

bie inbifdßc ‘Pßilofopßie

Bag ©teiner über ben

punft erreichen feine ‘UUttciiungen, infomeit betreffen, ba,

mo

fie

fief)

üieba,

bag ägpptifcße ‘Ulpfterienmefen, über ßat, ben eigentlichen fjöße»

ung gegeben

fie

bag 'Uiorgentanb

mit bem 3entralen ©reignig ber

gefdßicßt-

^ßafc ber inbifchen ©eiftegentBidlung, mo fie fid) mit 3n» bieng größtem ^eiligen unb geiftigen Ccßrer, mit ber größten get* Iidßcn

ftigen

sperfönlichfeit

beg außerpaläftinenfifd^en “Ulorgenlanbg in

294

-

Digitiz


©teincr unb bag Btorgenlanb

3 cit

gefd)i<htlf<h €r

mürben (icf>

entjtetjen,

menn

mit

B u b b h a. Umfangreiche Bänb«

alleg 3ufammengeftellt mürbe,

mag nament*

bie inttmeren BUtteilungen ©teinerg über Bubbfja, feine ^Jer»

fönftchfett fei

befchdftigen,

eg

unb

bon

fidf)

‘JItcfjtg,

eg bon

fachmiffenfcf>aftli<her, fei

an

Sieffinn,

ohne lebenbigen Kern beg

gcseicfjnete

BubbhiSmug

brungen, unb bemjenigen, ber fJüUe beg ©toffeg

nur über bag f<f>reiten

BHc eine

ift

BUb

feere fjülfe

faum irgenb

crfdjliefjt

fo grojj,

tft

beg Bubbha.

3 um

einer borge«

mit Berftänbnlg unb Eingabe

fid>

in ©teinerg BUttetlungen bertieft, S>ie

ober neu«

bemgegenüber bag bon Orien«

erfdjeint

unb Beububbf)iften

geiftigen gnhalte

BJelt.

irgenbeiner,

t^eofopF)lfcF)er

Bubbhiämug beröffentltcf)t roorben ift, ©eift unb reifer SOielfettigfcit auch nur

amtäfjernb mit biefen BUtteilungen 3U meffen.

tafiften

mag bon

©eite über ben

6ubbl)ifttf<f>er

bermag

feine Cef) re enthalten.

hier eine

fi<f>

bafj

neue

ein »berbfief auch

ben Bahnten biefeg Buffatjeg meit über« mürbe. Buch mürben biefe BUtteifungen, aug bem 3 ^” B>icf)tigfte

fammenfjange

geriffen, in

mo

ift

eigentlich

Bubbha

bem ober

fie

gegeben finb

benn nirgenb«

aud) nur Blorgeulänbtfdjeg bag

Schema ihre rechte BMrfung berfehlen unb biefen unb Bttfjbeutungen auggefetjt fein. B)ir müffen ung barum mit ber Hoffnung tröffen, bafj eg, menn ©teinerg fchungen bon ber Blitmeft ein hinretchenbeg Berftänbnig entgegen«

urfprünglicfje

,

Blijjberftdnbniffen

gebracht

mirb,

in

abfehbarer

3ufunft mohf möglich fein mlrb,

auch über biefe SHnge einmal in auggiebigerer

B3 eife

3u fprechen,

afg eg heute nod) angängig erfdbetnt.

unb Erhabenheit Bubbhag bleiben ©teinerg ‘Betrachtungen über Bubbha unb feine Cehre hoch ftetg im Bahnten beg fjiftorifchen unb ftehen baburch in entfehiebenem unb auggejprocfjencm ©egcnfai}c 311 bem bon Bei

affer Bufgefchfoffenheit für bie getftige ©röfje

bon neububbfuftifcher ©eite in ©achen beg Bubbhiämug bertretenen ©tanbpunft. ©er Bubbf>ig» mug mirb 3und<hft nur afg eine bcftlmmte ‘phnfe ber menfd>li<h«n> attberer theofophifcher ober befonberg

3unä<hft ber morgenlänbifchen ©eiftegentmidlung

Buge

bon ©feiner ing

unb fogmifche Bebeututtg beg bem heiligen Feigenbaum, burch Bobhifattba 3um Bubbha aufftieg unb melcheg 3um

gefaxt,

unb

bie menfchltche

grofjen geiftigen Erlebniffeg unter

mefcheg ber

295

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fjennann Vedb

Sugganggpunft ber erjten großen Verfünbigung beg ©bangellumg beg Slitleibg unb ber ßiebe für ble Sielt mürbe, mirb habet in bag bellfte Cidjt gerüdt. Snbrerfeitg mirb bie bon oberflächlicher Sbeo* foppte fo

nomeng

berfannte grunbfäßlicbe

lei<f)t

ber

S3erfcf)tebenf>eit

Vubbbag unb Vobbifattbag unb

niffeg ftetä

beg

Vbä-

feiner Pluralität gc*

genüber ber ©inmaügfeit unb Sinjigartigteit beg

C£f)rtitu8ereig*

mit Padjbrud betont, Slag bon ben Segeln unb Stufen

beg bubbf)iftifd>en pfabeg aud> beute noch für bie ©elbfterjiebung

beg geiftigen ©cßülerg SHcbtigfeit bot rifdbe ©infeitigfeit, bie

genlänbifdjem

(Seifte

benn auch

alle nur*bifto»

ni<f>t 3 u mür» bon tnor* gän3 lid> unbeeinflußten unb unabhängigen

bon ibm in

ift

Satfcbläge beg Vucbeg „Slie erlangt “Sielten?“

bag Sftuelle im Vergangenen

bigen meiß, liegt Steiner fern

man

bie fonft

©rfenntniffe ber höheren

(©. 107—114 ber neuen Suflage) bineingearbeitet mor-

Von

mistiger Vebeutung nicht nur für bie bubbbiftifd>e, fon» bern auch für alle mabrbaft moberne ©eiftegfdjulung ift bor allem ben.

bag ©ebot, alleg äußere

Sun

mie alleg innere

Stufen ber Slebitation mit bringen, unb in anbereni

gehoben, mie

fid>

b'dler,

feelifcße

©rieben, alle

madjer Vemußtbeit

3ufammenbange mürbe

3 u bur<f>*

bereitg berbor»

burcb biefeo “älnftreben geifttger Vollbemußtbeit

bag bubbbiftifdb« ©rieben bon ben fogmifdben Sräumen ber älteren inbifcßen

mürbe

SU)ftiI

gn

unterfd>eibet.

betont, mie in ber

bemfelben

3ufammenbange

Vereinnahme beg bem VubbbiSmug ber»

loren gegangenen 3d)*©rlebnif}eg in bie Slebitation ber Unter»

bom bubbbiftifd>en ©rieben gefunben merbcn bem Vudje „SHe erlangt man ©rfenntniffe ber in freier Sleife aug bem VubbbiSmug alleg berübergettommen, mag auch beute nod> für bie geiftige ©elbft*

fd>ieb

beg

fann.

©o

djriftltcbcn ift

in

höheren Sielten?“

ersießung bon Vebeutung erfd>eint

bon bemjenigen

ift,

aber

fo,

baß eg überall burd)brungen

©elfte, ber 3 u

in unmittelbarer ©rbennäße

rnirfte,

Vubbbag 3eiten noch

bon bem

ßicßte,

nicht

bag bon bem

an für bie Slenfdjbeit im Sufgangc mar. 3« einem tief*geiftigen Sinne fönnen mir biefeg £id)t ber ©onne, bie geiftige Vertünbigung Vubbbag bem i’idjte beg Slorgenftemg bergleicßen, ber bem Sufgang ber ©onne boranleud>tet, unb fo ©reigniffe bon ©olgatba

bie befonbere

Sug3eicbnung

berftehen, bie gerabe ber Storgenftern

296

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Steiner unb bag SRorgenlanb tn ben ©leichnifjen SSubbljaö genießt

in jenem oft mit

S3.

(3 .

Äorintherbrief beglichenen bubbhifttfehen 5?rei 8 ber Ciebe im

bem Iti-

vuttaka, ber für baS gan 3 e SJerhaltnig ber öubbhiftifchen 3 ur <f>riftUd)en ©mpfinbung d>aratterijtifd> ift), unb mir fönnen barauS ein

inncreb SJerhaltnig gemimten

3U

bemjenigen, mag bie intimeren

SHltteilungen ©teinerg über bie foSmifchen ^ejiebungen ber SBe«

jum

S3ubbha8

fentjeit

©eifttgen ber SJenug

man

*)

3 u iammenhange

Sloch in einem anberen

„SDi e erlangt

enthalten.

®irb

'

n öem 'Suche

©rfenntniffe ber höheren Söelten?“ ber Sfubbha

ermähnt, unb mir bürfen gerabe biefe fehr bemerfenSmerte ©teile nic^t übergehen, meil fie

unS

bie fcf>on früher betonte „eurhhth-

mifdje“ ©eite in ©teinerS geiftiger ^erföniiehfeit,

bag ihm für

alle fprachlichen

beutlich ertennen lägt. Sif)t)thmif in

in ben

ben

biS

um

ba

Organ,

feine

befonberS

ift,

bie eigentümliche

bie, fo fehr

fie

gerabe

fich

©efüt)le, mo foldf)e 8 borhanben berufenen SJertretem ber

bem rhhthmifchen

aufbrängt, hoch

gorfchung

fi<h

ben Sieben S3ubbf)aS

Urtejten

ift,

bae

©rfcheinungen eigen

hunbelt

(£3

gerabe

entgangen

3 umeift

jetjt

ift

unb in

feinfin-

niger Söeife merben bie betannten SBieberholungen in ben Sieben 53ubbf)a3, bie

im Slbenbianbe unb

nicht

3

um

menigften bet bett

auS ben ©ejid>tSpunlten heraus gemürbigt.**) ©teiner fpricht in bem 3 U * fammenhange bon bem neuen SJerftänbniS, baS ber ©chüler, menn fich ih«u einmal bie Organe für bie geiftige Sßelt erfchloffen haben, für alles baSjenige geminnt, mag bie grofjen Orientaliften fo oiel Slnftojj erregt haben,

biefer SlI)t)tJ)mtf

£ehrer ber SHenfdjheit gefprochen haben. „SSubbhaS Sieben

mirb bann gejagt

fo

„mirfen

jet^t

in

einer

3 . S3.“

neuen

Slrt

auf ihn ein. ©te burdhftrömen ihn mit einer ©eligfeit, bie er borber nicht geahnt hat. S>enn ber

Son

ihrer SSJorte folgt

ben S3eroegun«

, “Hierfür“ (nach bem mittelalterlichen offulten Sprachim 3 nbifd)en Hubha heiß*, toaä mit SJubbba engfteng berSluch baran bürfte erinnert toerben, bafj S3ubbba mte SHerfur ber Mayü be 3to. Sltaja ift, mag aber bisher noch fein ©elehrter ober SJfjilofopfj, außer Schopenhauer (SJarerga unb SJaralipomena) als

Ober beg

*)

gebrauch), ber

»anbt etn

ift.

So&n

Problem empfunben

hat.

Süan benfe 3 51. an bie fogmifchtn Sihpthmen beg SHeereggtelcf>im Hbana, ober ber Skiehrung über bag Srbbeben im Silabäparibte befonberg im llrtert bon mächtiger rhhthmifcher

**) ntffeg

.

nibbanafutta,

SDirfung

ift.

297

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£>emann Becfß gen unb Bhhtßmen, bie er nun felbft in ft<ß auSgebilbet hat. ©r !ann eS jeßt unmittelbar »iffen, baß ein folcßer Btenfcß

feine Offenbarungen, fonbern biejenigen au 8finb bom innerften BJefen ber ©tnge. gemalt »erben, bie »oßl nur auS bem Borhergeßenben berftänblicß »irb. ©en Bien« wie Bubblja ni<ßt fpricßt,

»e[<ßc

foll

©8

ißm

3 ugefloffen

^ier auf eine ©atfacße aufmcrffam

fcßen unferer gegenwärtigen Btlbunggftufe finb bie bielen

holungen in Bubbßag Beben

»erben

fcßüler

©inn

fte 3 u

etwa 8

,

BHeber«

ntcßf re<ßt begreiflich ©em ©eheim»orauf er gern mit feinem inneren

©enn fie entfprecßen gewiffen ‘Bewegungen rßt)tbBrt im Btßerförper. ©ie Eingabe an fie in bollfommener Buße bewirft auch ein 3 u fammenflingcn mit folcßen Be« »egungen. Unb weil blefe Bewegungen ein Bbbitb finb bcftimmter rußt.

mifcßer

tnnerer

Böeltrhbtßmen, &i C a ucß

regelmäßige Bücffeßr

3U

j

n gewiffen fünften BJieberßolung unb

früheren barftcllen, fo lebt

ficß

im §inßören

auf bie BJeife BubbßaS ber Bleufcß in ben 3ufatnntenflang mit ben Böeltgeßeimniffen hinein.“

(©. 133

BerftänbniS beg BubbßiSmuS

meßr

ift

enthalten, als in gait 3 en

©in

3eitfcf)riften.

f.

a.

in biefen

Bänben

fein,

wenn and) unter

0.)

gelehrter orientaliftifcßcr

3eitalter einer ßößeren

alle heutige ©cßulgeleßrfamfeit aI 8 bloße

wirb angebrochen

gür baS gciftige Wenigen ©äßen ©teinerS a.

geiftigen

Stultur,

benen, bie

fiel)

ex officio

mit morgenlänbifcßen ^Problemen befcßäftigen, bie Blenfcßen reießer fein werben,

bem

Barbarei erfdjeinen muß,

benen für bie Bnbeutungen, wie

fie

in

3 aßl»

ben

angeführten ©teinerfeßen ©äßen enthalten finb, bie Organe bei BerftänbniffeS gewaeßfen fein werben.

Bber noch

ift

mit

all

bem

nicht ber eigentliche fjauptwert her*

borgeßoben, ben ©teinerS Btttteilungen über morgcnlanbifcße ©inge überhaupt, wie über ben Bubbßi 8 mu 8 inSbefonbere, für unS haben.

©8

handelt

baß

fie

fieß

bei biefen Btltteilungen

feineSwegS nur barum,

unfere Kenntnis be§ Blorgenlanbe 8 unb unfer BerftänbniS

feineg geiftigen £eben 8

ung

bertiefen, fonbern

baß anbere fragen,

unS biel näher berühren, eine biel unmittelbarere ©egcnwartS* unb 3»f«bfl8bebeutung haben, bureß biefe ©inbe 3 ießung beS Blor* genlänbifcßen in bie Betraßtung in baS gießt eines unibcrfalcren BerftänbniffeS gerüeft werben. ©a 3 U gehört bor allem biejenige bie

298

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©teiner unb bo£ Rlorgenlanb Satfacfje, bie

wir mit ©teiner al8 bag RiittelpunftgereigniS aller

unb ©rbenentwidlung ju betrauten

©rbengefchtdjte

bte Satfache beS ©hrtftentumg,

gelernt haben,

baS ©hrtftuSereigniS. ©aß ber große

3mpul8 ber abenblänbifd>en Slöclt nicht auf einem bloß paläftinenfif(f)en, fonbern nur auf bem §intergrunbe biel weiterer unb tieferer 3ufammenhängc bcrftanbcn werben tann, baß im bleuen Seftament nidf>t nur hebräifche, fonbern in einem gewtffen ©inne auch „inbifche Cuft“ weht (©teiner lehrt ung auch bieg noch alg einfeitig erfennen), hat bereits Schopenhauer berftanben unb auS* religtöfe

gefprochen.

Unb bon

©teiner lernen mir, baß e8

(ShriftaStatfache feineSwegg

nur

um

fich

eine religiöfe, fonbern

bei

ber

um

eine

©atfadje bon einer biel tiefer gehenben foSmifchcn Bebeutung f>an« beit,

einen 3mpulg, ber

fich

nicht in

bem

erfchöpft,

mag

burcf) bie

heute fchon in abfteigenber ©utwidlung begriffenen chriftlichen Sir*

unb Sonfefftoncn ber Rlenfchheitgfultur 3 ugefloffen ift, fonbern ber alg ein mit ber (Erbe unb allem (Erbengefdhchen berbunbener lebenbiger ©infdEjlag, alg 3ufunft8feim unb Seim eineg neuen EebenSaufftiegg wirft. ©a8 bunfle B3ort beg Robalig bon ber R)e» d>en

fenhett beg eijriftentumg alg ber

„©runblage ber projeftierenben

unb Rlenfd)entumS, einer echten Raumes“, lernen wir burch ©teiner immer mehr in feiner ganjen Siefe unb weittragenben Be* beutung berftehen. 3 n &em bon bem fo berftanbenen ©hriftentum alleg abfällt, wag fich ung heute noch immer fo leicht bon Sinhlich» Religiöfem unb SonfeffionelUBefchränftem mit bem chriftlichen ©e» bauten berbinbet, inbem eg fich ung immer mehr ju einer uniber» falen, irbtfch-fogmifchen ©atfache erweitert, lernen wir auch immer Sraft eincg neuen RJeltgebäubeg

eineg lebenbigen moralifchen

Befte,

mehr, wie biefeg uniberfale ©hriftentum nicht mehr alg „Religion“ anberen Religionen entgegengeftellt, wie eg nicht mehr 3 u Brah* manigmug, BubbhiämuS, 3urathuftri8mu8, 3 ur ägbpttfd>en, alt* hebräifchen ufw. Religion in ©egenfaß gebracht werben fann, fon*

bem

wie eg bie in allen biefen Religionen waltenben geifttgen

©riebfräfte bon höherem ©tanbpunfte in erft

bie tiefere ©inficht in ben geiftigen

großen

3 m bulfe

(ich bereinigt,

unb wie

3ufammenhang aller biefer ung bie BJeltbebeu*

ber Rlenfchheitgentmidlung

tung ber ©atfache beg ©hriftentumg boll erfennen

läßt.

RHr

lernen

299

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^ermann 23«fb

bann

mag

berftehen, tote alleg,

länbifdjen geiftigen

burcf) jene großen, fämtlid)

morgen*

gmpulfe gemiffermafjen aug ber Vergangenheit

ju ung h«runtergefommen

ift,

burd) bie SEatfache beg ©hriftugereig-

einem neuen unb höheren ßicf>tc in bie 3ufunft hittein3n einem feiner gemaltigfien Vorträge (»Uber bie

ntffeg in

geftrahlt roirb.

unb beg ©hriftentumee“, Verltn 1913) in Ofirlg, bem ©ohn unb

Ulpfterien beg Vtorgenlanbeg fprid>t

©teiner »on

©emahl

bem ©rieben beg

ber 3fig, oerförperten

fcpen Vtpfterien,

unb mie

VJeltenmorteg in ben aitägppti-

biefeg VJort in

einem beftimmten meltbe-

beutenben 3eitpunfte oerloren ging, mie non ba ab ber

3u

3 n l"

ben Ofirig gleidjfam entrtffen fühlte V3ao bamalö in ben ägttptifdjen Vipfterien oerloren mürbe,

tiierenbe in biefcn Vipfterien

ber 3fi2.

gleichfam pinuntertauchte, eg erfchien, nachbem „bag V3ort Jleifch

gemorben mar“, mieber in jener

cpriftlichen VHebererneuerung beg im 3 etch en beg heiligen ®raleg. 3”» 6ei*

alten Vlpftcrienmefeng ligen ©ral fteigt alg

neue ©eelenfraft mieber empor, mag im -mor-

gen lanbe cinjt hinuntergetaucht mar.

©eutlicf) fühlen mir, bafj eg

alleg anberc eher alg eine Sjerabfctjung ber großen

Vtorgenlanbeg

ijt,

roemt

fie

Religionen beg

in foId>er Urt in bag oont ©hriftuger»

eignig augftrahlenbe Sicht gerücft merbcn, roenn mir lernen, bag Sljriftentum in biefer VJeife im ©piegel einer grogen geiftigen Ver-

gangenheit, unb anbrerfeitg bie großen Religionen ber morgenlän-

Vergangenheit im Sichte beg geiftigen 3mpulfeg ber 3utunft unb ber grofjen geiftigen 3 u f a ntmenhänge, bie biefer 3ufunftgbli<f

bifchen

erfdjliefet,

3u

fchauen.

Von

ber altägpptifchen Religion

unb bem

altägpptifchen Rlpfterienmefen fann fein gemaltigereg, fein erhabe-

nereg Vilb entmorfen merben, alg eg burch ©teiner in berten

3nfammenhange

gefchehen

ift.

gefchil»

llnb mie altägpptifche Relt-

gion unb altägpptijcheg Rlpfterienmefen, bifcf)en

bem

fo

Religionen (menn auch feinegmegg

finb eg auch bl* in* fie

allein), bie

Veben,

mie bie erhabenen Sehren beg Srifchna unb Vubbha, bie ihr Sicht

unb mieberum Eid)t oon ihm rnirb oon ©teiner gezeigt, mie

hinftrahlen auf bag ©hriftugereignig,

empfangen.

3n

bebeutfamer VJeife

geroiffermagen oon

3 mei

©eiten her bie

geiftige

Unterlage beg ©pri-

ftentumg oorbereitet mirb: einmal oon inbifdper ©eite her, oon ber ©eite ffrifdjnag unb Vubbhag, bie ben VUcf mehr nach innen

300

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©teiner unb baä Ptorgenlanb

richten

unb ben P3eg bcr ©elbftbollenbung

baä

tn ber

d>riftli<f>en

teuren,

P3ethnacf>t8botfchaft

bem burdy Pubbha

©ieberfehrenbe

©bangelium be8 PtitleibS unb ber Siebe (ber Pubbhtämuä betont mehr bag Ptttleib, ba8 Shriftentum bie Siebe) hin3ugefügt ©irb; unb anbrerfeitS bon ber ©eite 3aratl)uftra8 her, ber ben Pücf mehr nach aujjen rietet, unb a!8 erfter ber großen geiftlgen Eehrer grojje

ber Plenfchheit

bom Sinn

gaben rebet unb

ber

fitrbe

unb

ber ^etligfett irbifcher Puf»

©tnne beg gött» ©aaten beS ©etfteg ein»

lehrt, tote tnir bie (Erbe felbft int

licken PJilteng unt3utoanbeln

3upflan3en fjaben; unb

unb

ihr bie

beiben polarifchen ©egcnfä^e ge»

loie biefe

f>etmni8bol[ 3ufammenflie|en unb fid^ bereinigen tn ber perfön» lic^felt, bte bann mit ber gorbantaufe ber Präger be8 P)cltenli(f>te8 unb bte Perförperung be8 Päeltentoorteg, ber fogmifd)en <£f>rijtu§» ©efenhett, geworben ift.

bie

“Stuf

intereffanten

chriftlich»bubbhiftif(hen

parallelen

be8

Sufa8»<Ebangeliumg, befonberg bie 3ugenbgefc&i<f)te bcg fjeilanbg

unb

if>re

Pe3iehungen 3ur Pubbhalegenbe, jenee Problem, an bem

tt>eologtfcf)e

unb

müht haben

(©eil bie

e8

<f>riftlicher

t>t)i!oIogifd)e

aug

hier nidht allein ber Fällt

auf einmal

©rflärer fo tjoffnungaloä

ficf»

abge«

Pnnafjme bloger äußerlicher (Entlehnung, fei au8 <f)riftHcf)en Quellen,

tnbifchen, fei ea inbifcher

Eicht,

3um 3iele führenbe ®efid)t8punft fein fann) ©enn jene (Ergebntffe geiftiger gorfdjung, ©ie

©teiner befonberg in feinen Porträgen über bag Eufag«©bange»

fie

Itum näher

Pag

ent©i<felt,

3um Perftänbnig ßerangejogen

©erben.

Pöefen beg fogmifihen (ShriftuSimpuIfeg, ber gemtffermaßen

bon oben her 3©if<hen jene beiben attbem

polarifch entgegenge»

festen gmpulfe, ihr ®Iei<hge©i<ht herftellenb, hineingetreten leuchtet ©teiner einbrudgboll,

tnbem

er ihn in

ift,

be-

ben Porträgen über

Phagababgita bem inbif(hen ftrtf<hna»3mpulfe gegenüberftellt al8 ben untberfalen Plenfchheit8impul8 gegenüber bemjenigen, ber nur bie Pollenbung ber eigenen ©eele im Puge hat: *P3a8 3um bie

ein3elnen Plenfchen al8 £)öd>fteg fprecf>en fann, ba8 fprid>t in

3U Prbfchuna; unb ©03U Slräfte, bie

heben fann, 3U einem feele

fidf)

bcr einseine Plenfch,

Sfrifcfjna

©enn

er bie

in feinem 3nnern borhanben finb, 3U einem §öd)ften er»

ersiehen fann,

§öcf)ften,

3u

bem

fi<h

bie ein3elne Plenfchen»

©03U ficf> ber ein3elne Ptenfch, ©enn er im

beften

301

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.

ijermann

©inne an

ftcf>

‘Secfb

auffeßwingen fann, bag

arbeitet,

3 nnerßalb ber ©rbencoolution gibt e§ einjelnen 'Btenfcßenfeele fo

ift

ber ßrifcßna

biel

geben fonnte, ©ie ber

$rifcßna. 9lber eben ber einjelnen menfcßlicßen ©eele

einjelnen

. .

fein etnjigeS TOefen, bag ber

.

. .

‘Siujjer

ber

eg auf ber (Erbe bie “JJIenfcßßeit. Stuf

'illlcnfcßenfeele gibt

ber (Erbe gibt eg außer ber einjelnen ‘iölenfcßenfeele aueß alte bie»

jenigen Slngelegenßeüen, bie nießt einer einjelnen ‘JItenfcßenfeele

angeboren. ’&lan fann

ben

3 mpulg

füßlt:

fieß oorftellen,

33 »IH )

baß eine

<

in fieß

2Henfcßenfeele

fommen mit meiner ‘•öerooll» nur fommen Fann. Siefeg Stre»

fo u»tt

fommnung, alg eine

“Jltenfcßenfeele

ben fönnte befteßen.

Sann mürbe

bie einjelne ‘Klenfcßenfeele,

fteß

eine jebe in ißrer gjfolfcrtßeit, sunäeßft unbejinierbar »eit ent« »icfeln. Silber eg gibt eine “Btenfdßßeit.

©g

gibt Singelegenßeiten für

ben (Erbenplaneten, bureß »elcße biefer (Erbenplanet 3 ufammenßängt mit ber gefamten

<

333elt

. . .

SInbere ßerangefommen, ber <

tft

bag

erfloß

ber

“Bon ber entgegengefeßten ©eite <£ßrtftug»3mpulg

. . .

(Eg

2Bett ber 8rif<ßna»3nxpulg für jebe einjeine ‘Jllenfcßenfeele,

erfloß ber (Erbe ber <Eßriftug»3mpulg für bie

hierbei

ift

3 U beaeßten,

baß bie ganje

<

333te

ber

ganje iSlenfcßßeit.

‘JRenfdjßeit für benjenigen,

ber fonfret benfen fann, nießt el»a bie

jeinen ‘SItenfeßenfeclen

unb eg

©umme

bon

allen ein»

ift.“

bureß bie ©egenüberftellung mit bemjenigen beg Ärifeßna

3»P«^

beg (Eßriftug alg uniPerfaler ‘JKenfcßßeitgimpulg, fo

»irb er bureß bie ©egenüberftellung mit bem ^Bubbßigmug alg ein

3mpulg

ber funbamentalen

Umwertung

aller TOerte

unb beg neuen

Cebengaufftiegg, ber (Erneuerung beg ßebeng beleucßtet.

ung

erfeßließen,

Slucß ßier

ganj neue Siefen beg (Eßriftentumg »enn »ir eg nießt innerßalb ber engen ©cßranfen

erleben »ir »ieber, »ie

fieß

einer nur FtreßUcßcn ober btblifeßen Ceßre betraeßten, fonbern

»ir c§ auf folcßen fogmifd>en unb

ben auf ung »irfen

laffen.

3n

geiftig-gefcßicßtlicßen

»enn

Wintergrün»

benfmürbigen Ofterborträgen ßat

©teiner barauf ßingemiefen, »ie bie ganje bubbßiftifcße Ceibcng» »aßrßeit, bei aller ißrer 3licßtigfeit für ben primären (Erfenntnigjtanbpunft,

boeß bureß bie Satfaeße beg

Surcßbringung ber ßrbe mit ber »ertet »orben

ift,

»ie ©eburt,

(Eßriftugercigniffeg,

gelftigen ßßriftugfubftanj ‘äUter

unb Sranfßeit

nießt

bie

umge«

meßr

302

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©feiner utib ba§ RZorgenlanb

Ceiben finb für ben,

$um ginben be8

bem

geiftigen

unb tm Sobe

befiegt

Shriftu8impul8 ein

fie burcf) beit

CebenS geworben

burcf) bie

finb,

‘JKittel

wie ber Slob

felbft

Vereinigung mit bem Ruferftan«

benen bie Quelle blefeS fiebenS gefunben »erben fann, 3ticf)t um eine ab»eid>enbc Cefjre, ein ab»ei<f>cnbe3 3>ogma, fonbern um eine <

entgegengefe^te ©inftellung be8 V5illen8 f>anbe[t e8

»a8

jentgen,

un8

läßt

burdf) CihriftuS in bie V3elt

biefe8

Reue unb ©emaftige

al8 gerabe ber geiftige §intergrunb be8

Uberwinbung bei

bigt bie

VSorte f)lnau8ruft

w '3aticf)

gefommen

bem»

bei

Hnb

ni<ht8

Vubbhi§mu8. Vubbfja pre»

3>ürften8 (Tanha;) ber

nimmt

bürftet“,

fief)

ift.

mächtiger unb tiefer füllen,

am

8reu3e bie

gemiffertnafjen

ba8 3>ür«

ganjen R5elt auf fiel). Von ber nur»theoIoglfcf)en Ruf» faffung be8 ©fjriftentumä »erben »ir burcf) folcfje ^Betrachtungen »icber fjingclenft auf jene Diel tiefere, »te fie ©oetfje tm 3ufamften einer

menljang mit ber

Cefjre

bon ben

„3>rei

(E^rfurd^tcrx“

bem,

(bor

©a8 über un8, bor bem, »a8 un8 gleich, unb bor bem, »a3 unter un8 ift) in ben „Väanberjahren“ gegeben fmt: „Run ift aber bon ber

britten

bor bem, ln

fleh

eine

»03U

£ehte8,

3U

‘Religion

»a8 unter un8

tf>r

folcfje

gegrünbet auf

fprechert, ift;

»ir nennen

Sinnesart

am

fie

bie

©hrfwr<f>t

bie chriftliche, »eil

meiften offenbart; e8

bie Rlenfchhett gelangen fonnte

»a8

gehörte basu, bie Srbe nicht allein unter

unb

fleh

unb fief)

ift

ein

Rber

mujjte.

liegen 3U laffen

auf einen höheren ©eburtSort 3U berufen, fonbern auch

Rlebrigfelt

unb Rrmut, Spott unb Verachtung, Schmach unb $ob al8 göttlich an3uerfennen, ja Sünbe felbft

©lenb, Ceiben unb

unb Verbrechen

al8

nicht

§inberntffe,

fonbern al8 görberniffe

be8 ^eiligen 3u berehren unb lieb3uge»innen. gierbon finben freilich

ba

Spuren burch

alle 3citcrx, aber

biefeS einmal erreicht

3urücf,

unb man barf

ift,

fo

ift

nicht

fann bie Rlenfchhett

3l*l>

nicht

fich

uni>

»ieber

fagen, bajj bie chriftliche Religion, ba fie

einmal

erfcf)ienen

einmal

göttlich berförpert f>at, nicht

ift,

Spur

nicht »ieber berfdf>»inben fann,

ba

fie

fich

»ieber aufgelöft »erben mag.“

©oethe nennt in bem, ©a8 er hier bem Sljriftentum entgegenftellt, nicht

au8brücflich ben Vubbf)iömu8,

Rlorte bieleS hinburch,

mu8

»a8

aber »ir hören burch feine

e contrario

gerabe auf ben Vubbhtä-

ben unmittelbarften Ve3ug hat.

303

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Hermann

3n

'•ÖccTri

ähnlich »irfungbBoller VIeife

Steiner,

ftcllt

um

ben ©hriftub»

impulb al8 ben gtnpulb ber 3ufunft im ©egenfa^e 3U ben gmpulfen ber Vergangenheit 3« beleuchten, ber htbifchen Vhagaeabgita bie

Raulubbriefe gegenüber: „Jfn ber Vhagababgita“, fo fennieichnet man ettoab Bor fi<h »ie bie aller«

er hier ben llnterfchteb, „hat reiffte

f?rudht,

toie

bte »unberfdjöne Vubgeftaltung einer langen

RIenfchhettbent»icffung, bie burch SJahrtaufenbe ^erangetDac^fen

unb

enblid) einen reifen, »etfen

unb

fün[tlerifd)cn

fiel)

man

Bor

ben ßeim Bon et»ab Böllig Reuem, bab tnachfen unb immer

mehr auf

ift

Vubbrucf gefunben

hat in ber herrlichen (Sita; unb in ben ^aulubbrtefen hat

toachfen

lieh

muß, unb bab

man

toirfen laffen fann, toenn

unb toenn man

Rebeutung nur

in feiner Bollen

man

eb eben alb feimhaft be-

im Rüge hat babjenige, »ab einmal baraub »erben foll, »enn JJahrtaufenbe unb aber 3ahTtaufenbe ber ©nttnicflung Berfloffen fein »erben in bie 3 u f un ft hinein unb reifer unb immer reifer gemorben fein »irb bab, »ab trachtet,

prophetifch

toie

feimhaft in ben Raulubbriefen angelegt

ift.*

Ruf

Ruffaffung, folchcb ©enfenb hätte eb gar feinen

ber §öhe fold^er

Sinn mehr,

für

ober gegen irgenb eine ßefjre, eine Religion, ein 3>ogma Stellung

3u nehmen, fner fann eb

fi<h

nur noch barum hanbeln,

bie großen

geiftigen 3mpulfe ber Rlenfchheit in ihren großen fobmifchen 3n* fammenhängen 3U erfennen, unb ihre gegenfeitigen Verhältniffe unb Ve3iehungen richtig 3U burchfefjauen. Rber »tchtig ift eb, um

bie richtige SEDeite beb Rlideb babei 3U ge»innen, ber $atfadje ein-

gebenf 3u bleiben, ba§ bab Rlorgenlanb bie VSiege

Religionen ber Rtenfchheit

ift,

unb

fo

im

aller großen

rechten Verftänbnlffe ber

VJahrheit ,Ex Oriente Lux’ bie großen Religionen, bie grofjen Vielt-

anfehauungen, bie gan3en geiftigen Sriebfrdfte beb Rtorgenlanbeb

fennen 3U lernen unb unfer heutigeb abenblänbifcheb ©eiftebleben an ihnen 3U meffen. Rur ein allfeitigeb unb ricfjtigeb ©rfaffen ber geiftigen Vierte beb Rtorgcnlanbeb fann unb in bte Sage feljen, ben ©inflüffen 3U begegnen, bie Bon Often her mehr unb mehr auf ben Rieften einbringen unb bab abenblänbtf<he ©eiftebleben in eine Richtung 3U bringen fuchen, bie nicht im Sinne beb ©ahren 'JHenfchheitbfortfchritteb liegt.

304

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©feiltet

©eutfätum

batf

utti) »on

grtebridfj SRittelmeoer* 3>er beutfd)e Seift

“Was

Sr Sr

er

Ifat

bollenbet,

ni<fet

im SCOeÜcnlaufe fdwffen foll. 3 u f un flätorgcH boffnunggöoIL

in

lebt

auf 3ufunft8taten lebengeotl. Sn feines Eöejeng Siefen füf)U er mädjtia Verborgne«, bag noch reifenb toirfen muß, ‘SOic barf in Jeinbcg EJTacfit öerftänbniSIog 3>er EDuitfd) nad) feinem Snbe ftd> beleben, ©otang bag Ccbcn fief) ifjm offenbart, 3>aä fi<f> in ^ebenätourjeln fcfjaffenb Ibält. ‘Ruoolf ©t einer

EBa§ anbern

fjofft

blieben:

f>at,

Seutfdjlanb

aus*

©filier: „3ebe§ EJolf

Sag

ba§

ein fidiere? ©elbftgefüfjl.

Srniebrtgung Eluierungen fetns*

Anlage ober ba8 ©fücf

EJölfern bie ©unft ifjrer

ißrer ©efd)id)te oerfieljen

ber ©eutfdjen

ift

bem ©eutfdjen

EBof)l

berfagt ge-

in gelten

finb

tieffter

eines* ßöcßften, getftigften ©elbftbetoußt«

bie

EDelt

feinen

Sag

in

fiat

ift

bie Srnte ber

fiinauägeflungen.

©o

in

in ber ©efd)id)te, aber ber

ganjen

©°

3«tt.“

oornefimlid)

in giefite: „ETur ber S>eutfd>c fann Patriot fein; nur er fann im 3toecfe fofdEje

©timme

im

SDorgefüfjl

bollcs*

anä

bie ganje

feine Etation

für

©ätje fjeute auf

bie

fid)

©irfen

Eltenfcßfielt

lägt,

feiner Säten,

£id)t getreten

niematib »erbenft, ber

ift,

fie

fonnte

oon benen bod) fd>on Eter^etßungs**

man

©of)f bemerfen,

baß ber

gerne nad>gefprod)en, aber er fonnte

oft

EBenn

©Überholt ©urben,

Seutfdfie

Sr

oon

fjeute fein

gälte fie gar

fie niefjt ©irflid)

3U

nadßerleben.

in ber ©eiftegtodt nidjt 3u fjaufe, in ber biefe EBorte allein

al8 EDagrgett ©irfen tonnten, ©tatt beffen

Hingen ©ie

ftoge EBorte »ernennten tagt, bie ifjm

rcd)te8 EJerfjältnig ju ißnen ju finben ©ußte.

Sr ©ar

fie

tn feiner ©eele mit ifjm erlebt.

aber biefe EBorte ju E3eginn be§ EBeltfriegs* fo

EBer

umfaffen.*

bem fönnen

eineg SünglittgS, ber im EJollgefüf)! feiner ßraft unb

©ar

ein neueS beutfdjei*

©elbftbe©ußtfetn aufgefommen. 3>urd) bie großen RrtegSerfolge be8

3aßrßunbert8, burd) bag ein3igartigeEIufblüßen ber beutfeßen 3nbu« *)

fjür

einen

auSfdieibenbcn

EHitarbeiter

Dom gerauSgeber

noch

übernommen

303

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fjricbrid)

ftric batte

fidf)

Aiitclinctjer

©mpfinben, baß er etmaS für bie A3elt

{ein bunfleS

3U

bebeuten

mar in8 Außerlt<ße, ja in8 Anmaßenbe geraten. So <8 ber 2BeIt nlcßt unb gefiel im ©runbe ber beutfdßen Seele

habe,

gefiel

<

©8

ni<ßt.

Untreue

3 ur

gegen

berleitete

ben eignen

daneben

borbereitete,

britifeßer

auf bie beutfeße

“Jllufit

3

«raft

um

2Henfd)lid>fdt, in

Ceibenfcßaft,

So

bem

Stol 3

SIDiffenfefjaft,

gier ein Ulnrufen ber beut»

ba8 bod)

au8 bem maßren

nidf)t

beutfeßen ©eifte geboren mar, bort ein £)inftreben l

un8 unfer

fo

S>ie gan 3 c Unficßerßelt, getommen mar, mürbe mäßrenb beö

nationalen Unglücf.

unb

unb

©eift

ber

oerfümmert meiter.

tn bie fo ba8 beutfeße A3efen

{eben

©eift,

ba8 Selbftbcmußtfein

lebte

ber flaffifcßen geit al8 Stol 3 auf bie beutfeße

SBeltfriegS

felber

einmal bie ©rfenntniS ermaeßen, baß ba8 Allbeut»

roirb

tum gerabe unbeutfeß mar, nämlich Unterliegen

Aber

ber ©eutfdße in ber 'IDelt anberg füllen gelernt.

boeb bie

ecfjte

3 nr

allgemeinen

beutfeße ©eele nießt mobnte.

unb gegeneinan» ©röße unb «larbeit beä

leben auch beute in ©eutfeßlanb nebeneinanber

ber ein AationaligmuS, bem bureßaug bie ©eifteS fehlt, unb ein 3uternationali8mu8, ber ebenfo ber Siefe unb «raft be8 ©eifteg ermangelt, «aum eine größere A)ob!tat fönnte bielen ©cutfcßen roiberfabren, al8 menn ihnen in biefer

febmeren AäeltgefeßicßtSftunbe ein gefunbeg CebcnSgefüßl gefebentt

Sie tonnten beffen allcrbingg nur froh merben, menn e8

mürbe.

bor bem flarften A3irflicßfeit8finn in unfrer augenblidlicben Sage

unb menn e8

beftebt,

boeß,

ohne

ittS

Unmabre

ober

inS

Unbe»

fcßelbene 3 u treiben, bie Seele mit Befriebigung, ja mit aller ‘Be-

geiferung

unb auch mit

aller «raft für bie

ergeben fönnen.

5>a8 Alltagsleben

erfüllt

gaben, bie

fieß

am man

folcbeS Selbflgefüßl

erjten 3 u

Aufgabe, an bie

ficb

bermag.

gemlnnen

gemtefen

fießt

ift

äußeren Auflehrt,

baß ein

au8 einer großen

mit allem, mag

©ibt e8 mirflicß eine „beutfeße A3eltmiffion“, bie

man alle

Siefen ber beutf<ben Seele aufruft unb alle B3citen ber beutfeßen B3eltmöglicßfett ba,

umfpannt?

ber bie innerfte

bollen

©8

3ft fein

«raft ber

Sprecher für ba8 ©eutfeßtum

beutfeßen

Seele bereint mit ber

©röße be8 beutfeßen ©eifteg? nitßt nur unfre Uber 3 eugung, fonbern unfre lebenbige

ift

©rfaßrung,

baß bie bon

Steiner

gefeßaffene

©eifteSroiffenfcbaft

306

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©teiner unb bng 3>eutfd>tum

neben bieten attbern ©aben aud) fdjen bereit

3>od)

l)at.

ift

fjier

ein ©efd>enf für bie 3>eut*

eS fein bequemeg 3>eutfd)tum, baS allen

elementaren gnftinften fdjmeidjelt, fonbern ein fjoßeS S>eutfd)tum,

baS mit allen Kräften beS ©elftes unb ber Seele erobert

um

aber bann baS Ceben mit

Biel, feßr btel wirb

bie güfjrcr, auf bie baS

liditer

greubenfraft

an ber fjrage

fid)

ob bor allem

Vertrauen ber beutfd>en gugcnb

Ijört,

ein

3 U erringen wiffen. Bafimen für unfer Büb weit auS* fpannen. Bber gerabe bamit fommen mir ja einem beutfcfjen ©etfteSbebürfniS entgegen. Cange bor unfrer gefd)id)tlid)en 3 eit ift ein alter Kontinent fo er 3 ät)len unS bie fjorfcfjungen SteinerS unb eine alte Kultur in jaßrfjunbertelangen, gewaltigen BJaffer*

folcßeS 3)eutfd)tum

B3ir müffen

ficf)

unb

fein will,

3 U burdjftraljlen.

entfdjeiben,

ifjr

3 unädjft ben

fataftropfjen

untergegangen.

gn ben Stntflutfagen

©reigniS bem ©ebädjtniS ber Bienfdjfjeit

bem

tief

f>at

ficf)

bieS

etngefcßrleben. Bad>»

Bölferwanberungen bon BJeften nad) Often bie Blenfd)f)elt fid) eine neue ijetmat gefugt tjatte, nal>m unfre Blenfd)« ßeitSfultur bom gnneren BfienS auS einen neuen Anfang. B)er in mächtigen

SteinerS Kulturbetrad)tung wirflid) oerftefjcn folgen müffen in rl)t)tf)men

ßerauS

ifjre

in

will,

wirb ißr

freilich

fjintergrünbe hinein, wie auS tiefen B3eltgeifteSgefeßlicßen

Kultur wirb unb bergest,

gn

'Bewegungen Kultur

um

ber Stjmbolif beS SierfreifeS, bie ja

bon ber BHffenfdjaft f>eute nod) nicfjt berftanben wirb, |>at fid) auS altem, inftinftäfjnlid&em ©rfpüren eine ©rinnerung an biefe ©cßeimniffe erhalten, gn großen foSmifdjen Borgängen, bie ntdjt nur med)anifd)»matcriell, fonbern geifttg finb unb geiftig auf baS Seelenleben ber Blenfdjßeit wirfen, füljrenben Kulturen

etwas über

immer ein

3 Weitaufenb

Eeiftungen bollbringen

fie

gaßre.

liegt

eS begrünbet, baß bie

beftiminteS CebenSalter erreichen,

3ßre ureigenen, entfdjeibenben

in ben erften 3 Wei günfteln biefeS

raumS, wäßrenb bann ber 3mpul8 an 3ntenfität

berliert,

3 eit'

waS

er

an ©jtenfität gewinnt. 3>aß aud) bie äußere ©cfcßidjtSforfdjung fid) 3 um Suchen getrieben füßlt nacf) folcßem BßbtßmuS ber B)elt* gefd)id)te, fann man auS SpenglerS Kulturbetrad)tung feßen. 3ft in allebem bie Bnfcßauung StcinerS faum an 3 ubeuten, fo fann ein gauptgebanfe ßier ßeröorgeßoben werben. 3>a3 neue Kulturwerben

307

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griebrid)

nach ber großen giut geftofjen

t>at

«Rittelnictjer

ben ©inn, ba§

F>cr aug*

©enfehheit

btc

mirb aug einer aiten träumenben ©eiftlgfeit, aug bem

„“fJarabieg“,

um

3nbertum ber

<

einmal bie ©rbe 3U erobern. 3unäd)ft

erft

©o bermag

©chaueng.

3u fchen, bon ber er

bon SBolfgium,

bem ©unberlanb beg

bann

er in ein3igfcf)önem

Sprache

noch

fich

fünftaufenb

©eigheiten

3 a hre

bor unfrer

brüben im ^lerfertum ein neueg

tum, beffen eigentliche Kulturblüte bemnach

©urd) eine

3u entbeden märe,

^of>e

©inflang

bie eigentliche 3ugenbfraft beg JJnbertumg

erlahmt, nach ©telner fdjon etma

3eitred)nung, erhebt

„©aja“

mit aller ©eelengeroalt in bie

aug benen

©ebanfenleben,

©g

bag noch

fjicr

ift

getftig*finbItd>CR

ber 3nber bie ©tnnentbelt nur alg fjintoegftrebt

«Reiche beg ©eifteg hinein,

heraugfjolt.

Slber übermächtig

3Henfd)f)eit boran.

bie ©eljnfucht 3urüd nad)

geE>t

Werfer hinaug in bie ©eit unb

bualiftifche

gefd)id)tlid)

«Religion

entfchliefjt fich,

fteren ©eifteg für feinen Cichtgeift,

boä

*3Jolfg»

noch

erft

fd>aut

ber

‘Keid) beg fin»

ben ihn fein ftührergeniug, ber

llr»3<irathuftra, in ber ©onnenherrlidjfett 3U berehren gelehrt h«t

im tapferen Kampf 3U erobern. ©teber meiter im

“älnfchlufj

(

an bic

©rbentnirflichfeit gelangt bie ägpptifch*babt)lonifch*djalbätfche Kul«

©ohl

©enfd) noch bon einer großartig geiftigen £jim* bient ihm ba3u, bie ©rbe 3U begreifen unb 3U aber erreicht ber ©enfd) im ©riechen, mährenb bie ehrtnürbigen “©eiten “älghptcng unb ‘Sabptong in ©eltgefchid)t* liehen ©chlummer finfen, bie bolle Harmonie 3tbif<hen ©eift unb tur.

lebt ber

melgfunbe, aber

fie

©ann

beherrfchen.

©tnnlidhfeit.

©ag

unfterblich

©erfe rührt gerabe reicht

ift.

3n

im “Römertum bag

„«Recht*,

“Römertum

jubelnbe

«Rrt,

aber in gleichem ©eift

bag

fich

bag

bebeutungglog getoorben mar, herrfchte ber ©etft

©inn? ©ag fann

©er Kulturtoeg

©a

beginnt, in ben erften

3 a hr*

neue 3«ü ihr §aupt 3u erheben,

ihre

Aufgabe fein?

führt tiefer in bie ©atertalität hinein. 3«*,

jeiji

©atcrie ihre gan3e ©efährlid)feit unb broht bie beg ©enfdjen 3U erftiden. “Jtid)t fo fehr alg ©ebanfen-

erft entfaltet

©eiftigfeit

ber ©enfcf>

unb

politifch

thr

hel [ enif<hen

‘Reich

auf bie ©rbe unb getoinnt

feft

3et)nten beg 15. 3ahrhnnbertg, eine ift

ber

fteilt fich

fiange noch, nachbem bag ©riechentunt, ja auch

ber gried)ifeh*römtfehen Kultur,

©ag

Ceudjten

baher, bajj hier ein ©enfchh^ii^iel ü>irflid> er*

anbrer

bie

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©teincr utib bag 3>eutfd&tum

um

fgftem,

fo

mehr alg ßebengprajig, bie bem 6id)tbaren ju

VHchtigFeit gibt, treter

^errfcfjt

©o

V3ir ©üfjten Feine V>eltan}cf>auung,

©egentoart

fo tief berftanben

eitünicfiung felber geforbert

ift,

ber Vlaterialigmug ber

fo gleidjfam

fetjeint, tbie

bom

©eift ber ©rb*

in biefer „®eifte8“ttiffenfd)aft.

Vid)t nur, baß bie §öljen ber Vaturtoiffenfdjaft unb ©infeitigFeit in ber £ebenärt<f)tung nicht

S'edfjniF

Fonnte ber

allein

Vugbilbung

ejaFte praftifdhe Verftanb ber Vlenfchljeit feine bolle

Voch

erfahren.

gleidjfam

©eift

mehr: boll

inbem

aufftöfjt

ber

eigentliche (Erbe nbetou&tf ein. fcfjen

Vienfeh

jegt

auf bie ©innenmelt,

eine Vemugtfeingart, bie früheren

Vn

ohne

$u getninnen ©aren, noch

mehr ©irb 3ugegeben: an ber Vlaterie

biel

biel

ber Vlaterialigmug, auch über bie Ver-

be§ 3b«aligmug, auch über bie VerFüttbiger be8 ©fmfkntumg.

3«Oe«

nicht

mit

feinem er

enttbicfelt

eigen mar: bas

ber Vußentoelt erwacht im Vien-

bag boll-bemufjte, boll-perfönliche 3<h-

3 u,n

äußeren

biefer Vetougtfetngent©icFlung haben erft bie neueren Sprachen bag 3<h alg VIltagg©ort, ©ährenb eg in ben alten Sprachen getoiffermagen im 3«0©ort halbtoacf) träumt. S>ag ift eg ja, warum fleh

bie VÖeltgeiftigFeit borübergehetib für 3ahrtaufenbe

bem Vien»

Veid)tum berhüllte:bagFlare, freie 3<h follte erftehen! ©och traurig märe eg, toenn nur bieg toäre. Vier allerbingg bag

fdjen in ihrem

3<f>

nur Fennt aug ber mobernen Vfb<holog»e> alg

bie 3nncnfeite

ber VorftellunggberFnüpfung in einem felbftänbigen Organigmug, ber ©irb jdhon bigher nicht haben mitgehen Fönnen. ftellt

eg

fi«h

bem

©an3 anberg

bar, ber in angeftrengter innerer Vrbelt

fteljt

an

feinem 3<h- ©egenüber V3unbt, ber in bicFen Vänben ber ^pfpchologie über bag 3<h Faum ein V3ort 3U fagen hat, taucht ein anbrer

empor,

5

i(

mehr bag

um

§ te bem bag 3<h bag eigentliche ©afeingerlebnig feiner 3 nner H$feÜ gleichfam bicht unb 3$ i

ift.

3e

bichter

mehr Fann eg ©erben 3um Cid)t, bag bie VJcIt neu erleuchtet, ©erabe auch bie £id)tbertoanbtfchnft beg 3<h toirb ftarF 3um ©rlebnig, alg »enn ©ir mit ihm in bie 3 nncn fe Oe beffen brängen, ©ag fich nach äugen alg CidEjt offenbart. 3 e ftärFer bie ©ebanFen unb ©efühle ©erben, umfo ©efenhafter ©eifen fie in eine ©ahre VJirtlicgFeit IjiTtcin, ©ährenb bie Vugentoclt fchemenhafter ©irb, leerer, leichter, burchfcfyeincnb für ©eiftigeg. ©ben im 3<h. bag toirb,

fo

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Bittelmcper

.griebricf)

an ber BufjentDelt tnerben.

er»»adf)t

©elbft»erftänblid)

beginnt bie SBelt »ieber geizig ju

ift,

finb

fold>e

Un*©inn

BSorte

ben,

für

ben „©Inn“ in fid) felbft $u ertoecfen, 3U erobern „»er» Dag nun 3U gewinnen ift, fönnte aber in einer entarteten Blenfd)l)eit ntdE)t gewonnen »erben, »enn nid)t in einem 3ettpunft

ber

nicijt

ftef)t“.

*2

ber BlenfdjljeitgenttDtcflung, gerabe alg baS ©leid)ge»id>t 3©lfd>en ©eift

unb Selb gefunben »ar, ber ©f)riftu8 fid) in einem ‘JHenfdEjen I)ätte. ©r löft ba8 3 d) Io8 au8 bem Bolf83ufammenf)ang,

offenbart

au8 bem gamiliensufammenfjang, aber »eit,

auef) eine erfte, allerinnerfte

mit

auf: bie

hinein eine

allerljödjfte

©inigunggfraft, in ber

mit allem »erbinbet: bie £iebe.

bem

e8 auf

ftellt

fid) felbft,

eigentlichen

©inn

aller

©o

ftd)

Bud) bort

©rbent»idlung

lebt

<

»erbunben.

tief

l)ter

2tid&t

auggefagt <

ber Btittelpunft ber 3Bclt-

ift

»o man »on

bie ©f)riftug»irfung,

©leg aber fann allein

ober »tffen »UI.

er

3eigt fid^ bie £l)riftu8erfd)einung

»te in ber Geologie, aber ©l>riftu8

nichts »elfe

er

ber Blenfdf) neu

eine abftrafte „Bbfolutfiett“ beg ©hriftentumg »irb

gefd)icf)te.

gibt il>m

Beuberbtnbung mit ber ©eifteg»

bem „Bater“. SHe innerfte ©igenfraft be8 34) ruft greil>eit, unb in biefe allerinnerfte ©igenfraft gtejjt

il)r

bie f)öd)fte

Kulturaufgabe fein für unfre Blenfd)f)eltg3eit foll ber Blenfd) ntdE)t im Btaterialigmug »erfinfen, fo muff, »on ber »ollen ‘Breite :

unb ©tärfe ber ©innen»elt Ijer, im 3<f>, au8 feinem 3ropul8 heraug unb »on feiner 3nnen»elt aug, ber 3ug<*ng gefunben »erben 3ur bie fid) bann fommenben 3eiten »icber reicher

BJeltgeiftigfett,

erfdjlie^en »irb.

Böelcheg Bolfgtum

fann nun

f)ier

»orangenen?

©ajj

bag

Britentum bie befonbere Bnlage unb Bufgabe l)at, bie „Bewufjtunb bie gan3e ©röfce ber materiellen Kultur

feingfeele“ aug3ubilben

3U entfalten,

l>at

©teiner

feit

3 al)ren

tn ber früheren Kultur gab cg

»ag

oft au8gefprocf)en.

Bufgaben

bie ©rieten. BDentgfteng angebeutet

muß

hier »orgetragen »trb, eine intime

fte^t, bie

B5 iffenfd)aft

ja für bie geiftige ©rfenntnig nid)t

nur

feiten finb, fonbern »irflid>e IDefenljeiten, »ie

noch btel »irfli^er, beren Böalten »ol)l

Bber auch

für bie Börner »te für

werben, baf}

fjinter allem,

ber Bolfgfeelen

bidjterifdje

BÖunbt

erforf<f)t

Billig»

aljnt, bod)

»erben fann big

hin 3U ihrem äußeren 3ufammen»lrfen mit £uft unb Cid&t unb

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Steiner unb baS ©cutfcßtum

wieber big ßtn 3U ißrem inneren ©inwtrfen auf bag unbewußte

Sor

Seelenleben.

allem 'Jlationalfanattgmug bewaßrt außer

3um

©rnft folcßer Miffenfcßaft au(ß bie Slnfcßauung, baß

bem

Shtlhxr»

leben alle ‘Böller 3ufammenwirfen muffen, wie im ©in3elmenf<ßen bie Seelenfäßtgteiten,

3 <ß

unb

bie anbre Bnfdßauung, baß bag ßößere

beg Blenfcßen in immer neuen ©rbenleben bureß Berfcßtebene

Böller geßt. B)ag ftßaft

ift

nun Bon

— bie ©eutfeßen

ber mitteleuropäifcßen Sulturgemein«

finb nießt allein

3U erwarten?

Cange tag über biefen ßänbern ber ©raunt ber ßinbßeit.

“2118

ber 3nber, |a alg ber ©rieeße f<ßon ßerrlicße ©eifteggipfel erftiegen ßatte, fdßaute bie jugenblicße

©ermanenfeele no<ß tmmer tröumenb

ßinein in bie großartige ©eftaltenwelt ißrer Btßtßologie unb näßrte fidß

an biefem aßnunggtiefen BJeltBerfteßen. 3 a big weit ing waren ßier alte Kräfte beg Scßaueng waeß. ©in

Mittelalter ßinein

Bucß ber

intereffanteften Buffcßlüffe über Unberftanbeneg ließe fieß

feßreiben,

wenn man

in ber mtttelalterlidßen ßunft

bem naeßgeßen

©ie ©lorie beg Buferftanbenen auf bem 3fenßeimer Bltar bie Bugfüßrungen über bie „Bura“ in Steinerg „Sßeofopßie“:

ba

ift

wollte.

So

ein Betfpiel.

berfunfen

fonft

bag

alte

ift.

förbert ber lünftleriftße spro3eß

©er germanifeße

©etft«Scßauen

notß

fogar

©lüdfgfall nießt

ift

böllig

3U Sage, uxtg

nun

baß

ber,

war,

erlofcßen

neuen 3eit feßon eine ßoße ©ntwidlung errcicßt ©oetße 3um Beifpiel ift nur Boll 3U Berfteßen, nießt nur in

alg ber ©eift ber ßatte.

Gin3e[f<ßöpfungen wie

bem ©ebießt „©ie ©eßeimnlffe“

„Blärdßen Bon ber grünen Scßlange unb ber feßönen

bem

gerabe

Jießteg,

feinem

ßat über

Uberfcßau

bie

ift

in

gauptwerf, fein

bem

Scßauen.

tragifeße

©araug

<

^

erllärt fieß aueß

Unwirtfamfeit biefer großen ^ßilofopßien, big ein

neueg ©eift»Scßauen gewonnen ßinein liegt noeß lange über

Bon

bem

im B>elt*©rlebnig ScßelHngg, im ©eift»©rlebnig §egelg

no<ß „fublimiertefteg alteg Qellfeßen“.

bie

Selbft

ober

Cilte“, fon«

wenn man im 3 ^'® r n^

„Sauft“,

©eiftigleit.

Bn

bem

ift.

BJett

beutfeßen

in bie BHffenfcßaften

©enfen ein

3arter

©uft

einer ©egenüberftellung ber Bftronomie bei

ßepler unb Bewton, ber g<ubenleßre bei ©oetße unb Bewton, ber

©ntwicflunggBorftellung bet ©oetße unb

©arwin

ßat bieg Steiner

einmal tlar bargetan.

311

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Jricbridj

©oeg

©riecge, ber

in eine

ba nocg

fpricfjt

<

Oiittclin cljer

Hidgt fo glüdlicg

üicl Suefereg mit.

roie

ber

au8 bem bilbgaften ©eelenfcgaucn rugig ginübermucgg mit [legeren Hmriffen,

2Ht)tl)oIogie

Dom

Htbfterienmiffen

unb Don ba in bie goge ©ebanfenmelt

burcgleucgtet,

feiner grogen

©ermane in ber Hölfermanberungg3eit feine an Secte gemefen mar unb mieberum feine gemalt gatte, unb nicgtg fanb fid> fogleieg, bag igin

oerlor ber

©elfter,

Htgtgologie, bie fo reieg

Seele

fo reieg

neue (Erfüllung gebracht gaftigfeit, bie

©a

gätte.

ber mächtigen Seelen*

blieb

burcg gagrtaufenbe gin gefammelt gatte, nur bie

fi cg

im ßeben unb ber ©emeinfcgaft. ©ag Hibelungenlieb lägt ung nocg agnen, mie bamalS alle ©ugenb ber ©anfbarfeit unb Sreue unb jebeg fjelbentum gerrlicg gerborblügte. Hugerbem aber Hloglicgfeit,

3unäcgft

ficg

3ufammeit3U3icf)cn

glcicgfam

ber Hcrfönliegteit

30g ein in bie ©iefen ber germanifcgen Seele ein gegeimeb, tiefeg

Segnen

naeg ber geiftigen Hielt.

©ag mar

gift ber

germanifcgen Hölter, al 3

fie

laffen

mürben.

3n

©griftentum auf. feiner alten

ber

nagmen

Hienn ber ©riecge

bie

bie

©ermanen bag

neue Offenbarung mit

Offenbarung bergleicgen unb auggletcgcn tonnte,

©ermane Don Hnfang

Don innen

bie tragtfcg eble “SHit-

in bie ©efcgicgte gincin ent*

folcger gnnerlicgteit

ger

im

an, fdgon

neu 3U

naeg3ufcgaffen,

fjelianb,

fu(gtc

bag ©griftcntum

fcgaffen, gleicgfam su er*

immer unb nur Dergeffen gatte. 3 n folcger gnncrlicgtclt mürbe, munberfamen 3^iten ber Hlgftif gerauf3ogcn, „aua ber germanifegen Seele ber beutfege ©eift geboren“, ber bag Segnen laufegen alg bag Hlort, auf bag er gemartet gatte, bag er

gemufft al 3

bie

ber Seele ln bemugteg ©ciftegftreben Dermanbelte. gatte bie Hlgftif,

in

beit beutfegen

gelug

SUefiug,

3 nnerlidgfeit, Don ©efegart big Hu* megr gefüglgmägig*religiög ben Hnfdglug

Hleiftern ber

noeg

naeg oben gefuegt,

fo

erfüllte

fieg

bieg

Sucgen bureg bie groge ©ebanteng tritt HJeltgeift. Sein

beutfege ‘pgilofopgte: in ber liegten Älargeit beg gier ber Hlenfcgengeift in

Herbinbung mit bem

©rögteg bigger gat gier ber beutfege ©eift ber Hielt Hlle3eit

unb allentgalben aber

ift

maltenben ©eift“. fegiegte,

bie

Hatur

So

bem

burcgfpürt eg

in ©oetge.

HJag

gefegentt.

bag eigentlicg beutfdje Hlefen

»ein gegeimeg innereg Sucgen naeg

bie Hielt überall bureg*

gerrlicg

in

Berber bie ©e*

innerfteg Streben

ift,

aug ben

312

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©feiner unb bag 3>eutjd)tum

©emütg ßeraug, nacft einem fiidjt, bag ben 2Henfd>en burd)leud)tet, mag Seinen ber Seele ift nad) bcm ®eift, bag

Siefen »oll f>at

lies

bie 2Henf4)l)eit bor allem Ijier erfahren.

2lber nod) ßaben mir ein Ccßteg

mane

ermadjte ja

nidf)t

auggefprod>en. ©er ®er* in bag

<

alg bie

erft,

3ZIenfc^^cit

3 c ‘la

*

tcr

^eg

flaren 34) ein3urüden begann. ®crabe im ©egenfaß 311m gnber,

ber fubjcFtit* in feinem 34)

Me

ßö4)ften §öf)en erflieg, aber objeftio

fein großeg 3ntere[fe naßm, ßatte ber ©ermane am 3^*£eben greube, aud) alg ber 3^>*Sn^lt nod) menig entmidelt mar. 3 n bag ^erfönlidjfeUäbemußtfein unb ^perfönlid)feita[eben mürbe ja and) feine mächtige Seelenßaftigfeit Ijineingeleitet, alg fie ßeimatlog gemorben mar. So finb bie ©eutfcfjen 34)*‘3Kcn f4)« t) gemorben, burd) bie gan3e ©efdjidjte f)inbur4), im cblen mie im

an biefem 34)

üblen Sinn. 2lnber8 alg

mo

itt

ben ‘Kenaiffancemenfdjen in

3 ta Ii cn

.

bag 34) meßr empfinbungamäßig auglebte an ber 21ußenbieg 34) in feine eignen Siefen ein. ©ie beutf4>c

fld)

melt,

teerte

Kultur mürbe eine 34>*^ l‘ ltur

im ein3elnen Steiner

23eifpiele

-

3U bringen, für bie

berantmortlic^ ift: 2öenn fid) fiutßer an ber fyrage: 2Die bcfomme i4> einen auf bem SRei4)gtag in IBormg, »ielleidjb

ni<f>t

in ber Klofterselle abfämpfte

gnäbigen ®ott?, menn er

bem 2Bortlaut

ni4)t

na4), aber

fenntnig blieb: $ier

ftefje

i

,

fidtjer i cf>

bcm Sinn

fann

na4), bei

bem

25c-

nidjt anberg!, fo erf4)ien

bieg einer richtig romanif4) organifkrteu 2leligiofität unoerftäubli4>,

aber eg

ja alg Urfeßerei,

mar

bie Sat, bie t>on ber

neuen

3eit geforbert mar, bie »on ber germanif4>en Seele aug ber Siefe bejubelt mürbe, meil

fie

25eetl)o»en

Sonaten unb Stjmpßonien

in

feinen

in

ißr

fid)

felbft

Ober menit

erfannte. bie

2Hufit 3ur

Seelenfpracße umf4)uf, in ber ein 2Henf4) »on feinem Kampf mit

bem

S4)idfal

er3äf)It, fo

mar bieg etmag anbereg,

Uener ober gar ber Orientale alg f4)lȧ

alg

mag

ber 3t»*

2Ilufif erlebt ßatte, aber eg er-

ber 2Hufif ißre eigne große Sulunfi. inbem

fie

nun aug

3um Organ ber Offenbarung aug ©eiftegßößen 2Benn ©oetße feine ©ießtungen alg „23ru4)ftüde mögen feine

einer 34>*$ünberin

roerben

mirb.

einer großen Konfeffion“ »or bie 2Delt ßinftellte, fo

Scßaufpiele meniger mirffam auf bet 25üf>ne fteßen alg bie beg

großen

Cebenä3ufd>auerg

Sßafejpeare:

ber

2llenfcf)

©oetße

ift

313

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jyriebrieh

Blenfdhhett8erlebnt8 geworben.

Bittelmeper

Ober wenn

Jicfjtc

in bie tiefften

um

bort ben 3“gang 3“ ftnben 3U ben mögen feine BJerfe oon ben 3>eut» fdjen felbft nidf>t oerftanben, ja faum gelefen »erben: er hat bod) guten ©runb 3U bem ftol3en B3ort, »enn einer nur ein ©eutfdjer fei, fo muffe er fo philofophieren »ie er. ©er befannte 3nbl»i-

Siefen be8

3$

hlnabftelgt,

lebten Eebenägeheimniffen, fo

bualiämug ber ©eutfehen »irb un8 fo in feinem ebelften B3efen erleuchtet. B3a8 |>i€r für ©efatjren brohen, baä hat olelleldht bie 3ch*"}3olitif

be§ lebten beutfehen KaiferS unb bie 3<h*^htlofophte

beä lebten beutfehen Eebenäbenferä, Ttiebfdje, beibe in ©eutfehlanb

bem Buälanb um

oerftanben unb oertragen, aber

ärgerlicher,

fo

am

flarftcn gemaef)t. ©odf) auch &aä lebte Böunber be8 3<b hat bie ©ermanenfeele früh erfdjaut. Gcfjon bie Gprache fagt alleä.

GpraehfpUlerei

“2tid>t

eg,

ift

»enn »tr ba8 beutfehe B)ort 3ft e8 nicht, alg

gleichen.

3nnere nimmt, bag

Unb »enn

mit

bem

ob ba§ „ich“

beutfehen BJort „Eicht“ oerfi<h

aug bem

„Eicht“

ba8

feinem 3«nen»efen erlebt?

Eicht gleichfom in

»ir auf bie Eautbilbung

bie "Blähen fdf)ön

'unb

fonbern 6pra<hforfd)ung höherer Brt,

„ich“

felbft

achten:

ift

e8 nicht über

unb »ahr, »ie in bem „ich“ ber Eichtlaut i rein um bann in bem gebehnten df), halb ©eift, harb unb erlöfchenb über baä ©afein

ftarf aufblibt,

Gtofflichfeit, gleiehfam erleuchtcnb

3« fol<h«m 6eher»iffen ber Gprache liegt »ohl »arum Gteiner auch Buälänbcrn gelegentlich raten foll,

hin3ufprühen? ber ©runb,

»enn fie 3um reinen, tiefen 3<fKBe»uhtfein fommen »ollen, neben bem 3ch*B3ort ihrer Gprache baä beutfehe B)ort 3<h mebitatio 3u Öilfe

311

nehmen.

Go

birgt bie

Gprache,

beutfehe

Ber-

otel

fo

unb ©efehmadlofeg auch gerabe in ihr fein BJefen treibt, B3a8 bie Gprache in finblich 3 n ftinft geahnt, baS hat in genialer ©rohartigfett bie

berbteä

hohe Oerborgene ©eifte8»ei8heit. ficherem

BIhftif auägefproehen bureh

beutfdhe

Bleiftcr

oermag ba8 B3örtlein 3<h 3“ fprechen benn

»a8 baS

ber

grofje

Blpftifer

in reltgiöfer

©efehart:

Blemanb

Unb

alletn ber Bater.

£jer3engfprache

Derfünbigt,

bem ge»altigen BhUofoPhen in bie Siefe meineä 3<h ein» bann bin ich in ©ott.

lebt al8 hö<hfteS ©eifteSftreben in

ber „©eutfehheit“, JJ^te: bringe,

»o

ich

»enn

ich

eS fehaffenb erlebe,

Goll in foldjen ©ebanfen

»«rflidf)

bie

B3ahrhett

fein,

fo

muh

314

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Steiner unb ba« ©eutjeßtum

flcß

tn tßnen nicht nur (Sinjelitcg erleuchten, fonbern bie gan3e

unb Slefe ber

SZDcite

beutfefjen SZDlrflld^felt.

A3tr ©ollen eS un8

gönnen, bteS unfer Steht nun noch feßeinen 3U laffen hinein in bie <

beutfeße

3Hr)thoCogie,

in bie

beutle

<5efcf)icE>tc,

in baS beutfeße

©etfteSleben, tn bie beutfeße SufunftSaufgabe.*)

©aß

Anfcßauung bon ber Al ß t h o l o g i e faft ln allem abmeießt bon ber alten Anfcßauung, ift unS fchon entgegengetreten. (Sine große Stunbe ©irb eS ©erben gerabe für bie A3iffenfcßaft ber Atßthen, Sagen unb Alärcßen, ©enn in ihr bie Anregungen SteinerS aufgehen. AlleS ©irb anberS in biefem bie antßropofopßifch«

(geheimnisreich: bie Alclt ertoeitert

ber ASahrßeitSgeßalt erhöht

©ie A3 e

fleh,

flcß,

baS Serben

erhellt

fi<^>,

bie A)ecßfelbe3iehungen erleueßten

bon ber unS hier er3äßlt ©irb, ift ja nicht nur bie ASelt einiger befannter Aaturborgänge unb einiger bürftiger ©efcßtcßtSerinncrungen. Atßtßologie ift baS uralte ge©altige ©efi(h.

bächtniS ber

1

1

,

mühfam

baS in ficf> AMtgefeßeßniffe unb A3elt* benen heute bie A3iffenfcßaft ben 3ugang nur immer toteber ben Kampf ber grüß»

*2TlenfdE)F)cit,

berhältniffe be©ahrt, 3u fueßt.

A3o

toir

lingSfonne fahen mit beut erfterbenben AHnter, ba ringen in A3aßrßeit

Unfre

bielleicht

um ben ©erbenben Alenfchen. ßrbe träumt in ber Anthologie, auch noch bon

3©ei A5elt3eitalter

alte Alutter

©o fie noch in &cr Sonne lebte, ©o fie noch &en Alonb trug, ©o fie bann Sonne unb Alonb bon außen erfuhr, fief) ©enn baS A3 e r b e n biefer Anthologie hat mit „finblicßer Aoejie

ber 3eit, in

primitiber Aölfer“ nicßtS 3U tun. ift

©ie „bießtenbe AolfSpßantafie*

nach Steiner ein gan3 neugeborenes Stinb ber bießtenben ©e»

leßrtenphantafie.

Aielmeßr gab eS in Aor3eiten ein

alteS,

ur-

*) AIS Alaterial für „ATßtßologie“ bor allem: „Oie ATiffion einAelner AoltSfeelen im 3 u f amin cnbangc mit ber germanifcß.norbifeßen Anthologie“ (Aortragäreiße, 1910); für „©efeßießte“: „ 3 eitbctracß. tungen" (AortragSreiße 1914), ba 3 u, tote für ba« ®an 3 e, unoeröffentlicßte Si^eloortrage; für „®eifte«leben" unb ben allgemeinen ©eil außer „®ie Aätfel ber Aßüofopßie“, „Aont Atenfcßcnrätfel“ unb „®ebanfen toährenb be« Kriege«. Sür ©eutfeße unb Diejenigen, bie nicht glauben, fie baffen 3 U müffen“: ©ie Aerliner öffentlichen Aorträge 1914—15, 3 A. „®<xtße« ©eifteSart“, „®a« »Aarbaren«. Aolf Schiller« unb gießte«“, „®ie Seelen ber Aölfer“, „®ie germanifeße Seele unb ber beutfeße ©eift“, .©ie tragenbe Kraft be« beutfeßen ©elfte«“, ,©a« SAeltbilb be« beutfeßen gbcaliSmuS“ (aueß Stuttgart) u. a. gü* .

-

,3ufunft«aufgabe“: Aerliner unb ©ornaeßer Aorträge 1916—1920.

315

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TUttelmetjer

fjriebrid)

bem

tümlicfeeg ©cfeauen,

in Silbern bor bte 6eele

ung

jicfe

bte geiftig erfpürte tiefere TBirflicfefeU

bag »tr in lebten Tieften

fteiite,

unter

©omnambuligmug unb THebiumigtnug, im ©raum,

(sinft

eg in

blüfete

gefunbem ßeben,

reidfeem

©eiftegleben ber THenfcfefeeit aug gelftburdfeleucfeteter ©eftalt

ber

nocfe

feaben in einfadfeen ober elnfameti THenfcfeen, in ©ämtnersu»

ftanben beg

TDaferfeeitggefealt ber

ung

oon

er3äfelen

allerlei

menfcfeenäfenlicfeem T3 ilb,

an.

ftcsmäcfete

nid>t aig

gefeirn

©enn

©ebanfe

fid)

feeraug

»ieber3uge»innen.

bann bag

entliefe

unb

ift

©ann

nun toirb

in neuer

aber aud)

TItfetfeologien biel gröfeer.

Töo

fie

„TBefen“, ba blitfen ung, loenn aud) in

aug ber

nicfetg

tiefen TÖirflidjfeit Iebenbige ©ei»

lebt

im ©runb

fo lebt er toieber

aig ber

aber

Seift,

gerabe nur im THenfcfecn»

fonbcrn aig geiftige THäcfete unb gelfttge TBefenfeciten

,

im Tlllgeift. ©le Ttereferer ber germantfcfeen ©öttergeftalten toerben Sreube baran feaben, bafe biefe ©ötter »irtltdfe leben füllen, biel» leüfet aber aud) ©nttäufcfeung, bafe bie ©ötter ber ©riedfeen unb Tlgfepter nicfet »eiliger leben, unb bafe bie Töaferfeeit bon bamalg bie

nidfet

Töaferfeeit

feöcfefte

leudfeten fid)

nun aud)

benen THfetfeologien.

bie

gepflegte ©elefertengärtlcin. fd>en

üerfdfeiebcnen

berftefeen »ufete,

oon

fecute

ba ein

‘Keif

©enn »o man

Tlolfgoorftellungen

ba entbedt

3U fein

braucfet.

Töecfefelbe3tefeungen

greilicfe fällt

fiefe

nun,

Tleu er»

ber »erfdfele«

auf manefeeg liebeooll

bigfeer Tlfeniicfefelt 3»i»

nur aig Tlbfeängigfelt bafe bie Töaferfeeit

fidfe

311

felbft

Töo man bie gait3c Tlormelt in rüfefenber ©eiftegüberlegenfeeit mit einem immer »er» »idelteren 'Tiefe bon „©ntlefenungen“ überfpann, ba regt fiefe jefet barunter eine gan3 anbre Töirflicfeteit, 3erreifet leiefet bag Tiefe unb ruft naefe einer gan3 anberen TDiffenfcfeaft. ©te „nergleidfeenbe Tleligiongmiffenfcfeaft“ erfeält gan3 neue, biel feöfeere fragen. Tlicfet

äfenlicfe

nur:

fein

fann

unb

bie THenfcfeenfeele.

TBeldfee TJorftellungen leben

einanber bermanbt? foitbern:

ba unb bort? Töle finb fie mit» Töelten mürben bon einer einem T3 olf bie TDelt?

Töelcfee

TJolfgfeele erfefeaut? Töelcfee ©eele fd>aute in

TJon

ber

germanifefe»norbifcfeen

anbre TUfetfeologie ber (Erbe Tlufbau,

in

iferer

TEptfeologie

gibt, »elcfee

gilt,

„bafe

cg

feine

in iferem eigentümlicfeen

eigenartigen ©urdfefüferung ein

ober flarereg S8ilb ber TDeltenebolution gibt“.

bebeutfamereg

Unb

ficfetlicfe

be-

316

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ßtciner unb baö ©eutfdjtum finbct fid) bie Seele, bie eg erfrfjaut, noch in ber bilbfamften S3e-

reiner 3ugenbfrifd)e.

roeglichfeit

©ie

grtedjiidye

Slththologie

unb

bie germanifdhe SXthtljologle, nebeneinanber gefehen, jene mit ben plafttfcheren ©eftalten, biefe mit

erfennen,

läfjt bielieidjt

3n

ben elementareren ©inbrüdfen: bag

mag gemeint

tft.

bielen ©injel^eiten hat Steiner feine Slnfchauung

auch bon ber germanif<f>»norblfdfjcn SHhthologie bracht, fo in

3um

gerabe

Slugbrucf ge-

feinem ftimmunggftarfen, einbrudimdchtigen Vortrag

„©er SBalbur-SIththog unb bag Äarfreitagg-S2tt)fterium“. SDer tft Sicher eine Sonnengottheit. Slber erfldrt ftd> baraug

SJalbur? allein ber

gan3 eigentümliche,

tief

ergreifenbe ©rauerton ber S3al-

ift ber Slththog immer rnie bie bon ber er rebet. Sticht nur alg bie S2lacf)t, bie im bie Heime bem Sieben lodt, tourbe bie Sonne emf>» au8 fjrühjahr funben, auch alg bie “Stacht, bie alle Sinnemoelt elementarifch belebt. 3h* tft «8 3U bauten, menn bag aufgetane Sluge in SDiefe

burflage? Steld) an ’Sejtehungen SDirflicfjfeit,

unb SBalb burch bie Sülle ber Slufjenbtnge geiftig-göttlicheg ßeben unb SBeben mahrnimmt. Silber bag Schauen frfjmanb. ©iefe tief bebeutunggbolle ©atfache ber “Stenfchheitggefchichte berfünbet un8 “Salburg ©ob. SBag ung ber 3 n &er gebanfenhaft-bilblicf) fagt in

bom

mag ber 3fraeltt religiög* Hunbe bom berlorenen Slarabieg, mag Sage bom golbenen 3eltalter, ba8 erfdEjeint beim ©ermanen eingetaucht in ein feelenboll-perfönlicheg ©lement. ©er jugenbfdEjöne Slalbur hat auf Sinftiften 2ofi»ßu3iferg burch ben blinben Söbur ben ©ob erlitten: feiner ßefjre

Schleier ber Sltaja,

fonsentriert er3dhlt in feiner

ber ©rieche erbenhaft-gefchichtlid) berichtet in feiner

bag belebenb ©rbenftrebeng

herrliche ©eift-Schauen

bom

tft

infolge be8 felbftfüchtigen

geiftblinben ©agegbcmufjtfein getötet morben.

SBie eg unfern Vorfahren su Sltut mar, fann „rabifalen SJergleld)“

man

ftch

an einem

3ur Smpfinbung bringen: fo mic eg ung

unb ung an grau in grau, tot unb fchönheitberlaffen. So nun mof)l 3U berftehen, marum biefer mehmutgboll munberfame 3auber über ber S3alburfage liegt. So ift tief nadfjiufühlen, marum bie ©ermanen mit folchem Söiberftreben bie “Sotfcf>aft hörten bon märe, rnenn bie leuchtenb blühenbe SDelt alle Jarben berlöre, alleg ftarrte ift

ber „fünbigen“, „gottfetnblidjen* Statur; ihre Seele hatte 3u lang

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fjricbrtd)

Bittclmeper

bag „heilige BSohlgefügl“ beg 3ujammenlebcn8 mit ber Batur ge»

unb nur berloren unb trauernb erfcgien fie ihnen. 60 tft mit3uempfinben, wenn fclbft bie erwadhenbe ©hriftug» ©ermanen auf einem geheimen ©runb bon Baturliebe ertlingt, in OtfriebS „ßrift“, im „fjelianb“. 'JDie aber im ©ermanen» gemüt ber gewaltige ©ebanfe aufge©ad)t ©ar, baff nur für eine 3©ifcf)en3eit fidf) Balbur ing 5Reid) ber £jel 3urüdtge3ogen haben fann, baß eine neue ©eifteg3eit fommen muff, fo ©ob fidf) in ber» Hoffen,

audf) innerlidjft

freube bei ben

<

borgenett Siefen Balburftimmung, Baiburhoffnung hinein in Äar«

unb Ofterjubcl ber auffommenbcn 8irdF)engebräud)e, 3um „$arfreitagg3auber“ am ©ralgerlöfungetag im „Bar*

freitaggtrauer big f)in fifal“.

— ©g

ge©agt, aud) ein B3ort 3u fagen bon einem anberen

fei

©ermanen naf>e ftanb: Sf)or. Oelbcn» ©enn fie if>n mit Blitj unb ©onner madfjttoalten Bber bag ©ar nid)t alleg. ©g ift ja nicht finblicheg 91na* logtenfpiel, ©enn bie Blten Sinnentoelt unb Seelenwelt tneinanber erlebten, fonbern etn £jord)en auf bie gemeinten Harmonien beg Blifrofogmog im Blafrofoemog. BMe B3otan geflaut ©urbe nur in ber ©etjenben £uft unb im braufenben Sturm, fonbern aud) in bem, ©ag burd) bie ßuft bem Btenfcgen möglich ©irb, Stimme unb Sprache, fo fah man aud) ben Jammer beg Sljor nicht nur bem

©ott, ber

freube Ratten

Sjet^en ber

fie,

fafjen.

braugen; füf)lt,

man

fpürte feinen Blutfdjlag, nicht ©ie ber Br3t ben “^Julg

fonbern

}eelif<h*gciftig,

bag Bugere faum

adfjtcnb,

unb man

empfanb, bag bieg et©ag 3u tun hat mit bem Bufglän3en beg Be» tougtfeing.

Bn

ber

©bba ©äre 3u

erweifen, ob biefer ©hör, ber

Bufbligen beg £id)tg braunen ebenfo

im 3”nern,

bie

Sagenwelt

mit ber Bationalwaffe“.

lebt

im

©ie im Bufbügen beg 3<h ber „‘Bauerngott

tiefer burcf)leud)tet alg

©ag

Steiner gerabe gier jüngere gorjdjer

über3eugt hat, 3eigen bie ©ornaeger §od)fd)ulborträgc bon ©rnft

Uegli über

„©ie norbifdvgermanifche

Blgthologie

alg

©nt©icf«

3 ntcrc ff an * ift befonberg auch bie Cinie, bie bon Sgor 3um beutf(f)en S^^flilofopgen giegte. ©in innerlich geworbener Sgor ©äre in gid)te 3U fdjauen. Unb in ber Sat, ©er an JJidjte ficht, ©ie Blig unb ©onncr gerborfprüfjt aug bem mächtigen bem tann eine Bljnung aufgegen, lungggefcf)idf)te“.

Steiner

3ief)t

bag eg ©artenbe

B3al>rf)ctten gibt für Blenfcgen, bie nicht meinen,

318

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©tctner unb bag 2>eutid)tum

ben pdfjften BJeigheiisberg Seelenmefen

heit,

BHbar.

fdfjon erfliegen

— Befangen-

3U f>aben.

Balbur; ©egenwart, 34): Sfjor; 3»funft. ©eift: »on if>m. '2113 fein Bilb in

233enig weif} bie BMffcnfchaft

Bähe non $öln gefunben würbe,

ber

Sr

:

<

fonnte eg niemanb beuten.

nturbe geheim gehalten in ben Blpfterlen alg ein ©ott, ber

in ber Bufunft feine Bliffion

bämmerung

tritt er

empfangen

follte.

Bber

erft

in ber ©ötter«

heröor, ber fdjroeigenbe Bfe BJibar,

unb

erlegt

ben genrigmolf, ber ben Obin

getötet. 3 n biefer ftumm gewaltigen, würbe ber jugenbiidjen Bolfgfeele etwag ju« ©eiftigfeit. ©te germa*

lichten 3ufunftg»ifion

geraunt »on fomntenben 3eiten neuer nifcf)>norbif(f)e Blt)thologie

©teiner bag heute roieber

ift

big in bie Glnjel^eiten hinein nad)

unb treufte Bilb ber Böeltwafjrheiten, wie fie ber Seher fdjauen fann. Bug biefer Satfadje, nid)t aug tieffte

ber Borliebe für ein Bolfgtum, in ben ©ebieten, erfteg

unb

fie

am

ift

bie

Hoffnung

bag

f>er3uleitcn,

längften bie Seelen genährt, auch ein

Bermögen 3u

ein befteg

aber

3>a3U>ifd)en f

wo

Bcrftehen erwacht für eine neue ©eiftegwelt-Berfünbigung

4)id)te. BJag

liegt

fyat fie

ihrer »olfgtümIt4>en ©eftaltung.

eine

bielhunbertjährlge

©e

beutfdje

3U biefen Bnfd>auungen 3U fagen? Bnberg

als bie ©efd)id)te anbrer Bölfer beginnt bie beutfdje @efef)t<^tc

mit

:

einem ungeheuren Opfer. 3 n bie älteren Böller beg europäifchen BJeftenS unb ©übeng wirb burd) eine merfwürbige roeltgefd)id)tltd)c Blcf)t)mie

jungeg ©ermanenblut hineingcmifdjt.

So

lebt

im ©runb

ber romanifdjen Äulturen bie germanifdhe Seelenhaftigfeit.

unb Buguftin ber §eimat

ift

fdhaut biefer

2lug

aug Scotug Srigena ung etwae an wie mit beutfehen Bugen. 3 n ©ruf} unfrer untergegangenen Brüber auch

Blichelangelo, ©ante, gran3igfug, ja

felbft

immer gan3 innerlich empfunben worben. ©g ift nicht beutfeher ©rögenwahn ober beutfd>e Böelteroberungggier, baeon 3U fprechen. ©er offene Blid für biefe tief tragifche Satfacge ber B3eltgejd)i4>te ift »ielmehr »oll »ereinbar mit aller Bnertennung beg »orherrfchenb romanifchen ©h»rafterg biefer Blenf4)heitgheroen. Bber nid)t nur bamalg, immer roieber erwleg fid) bag germanifche Bolfgfeelenete« ment anberg alg bie übrigen Bölter. Überall gab eg fid) hinein, in Ungarn, in Buglanb, in Snglanb, in Bmerifa. SZDenn bag 34» {ich an bie Bugenwelt ju »er«

bie ©oppelmöglichteit hat, entweber

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5ricbrid>

lieren ober in fid) jelbft äu iein sufteigen, fo 3 eit

feit

fommt

Bittclmrtier

unb über

fid) felbft

in ber 2 cid)ttgfeit, mit ber bie

hinauä empor*

©ermanen

alle*

frembem Bolf3tum aufgingen, gemiffermaßen bie eine jyäF)t 9 be 8 3 <h »eltgefd)td)tlid) 3 um BuSbrud. ©ie anbre Jähigfeit

in

au 8 in bem beutfd>en Sern, ber in ©uropaS Btitte Bon ber ^nnenfeite ber beutfdfen ©efd>id>te 3ubiBibuali§mu8, ©igenbröbelei, ©emüt, Träumerei, ©d)»ärmcrcl, 3&eali 8 mu 8 fann faum richtiger unb inneraber lebt fidf>

3u

fid)

bilbet.

UlleS, roaa

berieten

ift,

,

licher 3 ufammengefaßt

leben ßerauS ftrcbt ber

italienifchen

»erben al3 in bem ©aß: au 8 reichem ©eelen*

Tjicr

ba 8

3 <h 3 um

Sunft ber

©eift.

©eutfcße

©o

£td>t»er»anbtf(haft ©rgrelfenbeS

Bber

nicht

3U

©ürer,

3 ä)

fonbern Bcrfucht auf

fo

auch bon feiner

erschien toeiß-

mit folchen ©in 3 elbeobad)tungen hält

auf, fo feßr fie überall in intereffantefter güllc bie bieten,

neben neben

fteßt »irfltch

Blbredßt

'Rubens ber ©ermane Bembranbt, in bem ba 8

allerlei

ficf>

©teincr

Betätigung an-

BJetfe in ba 8 3tmerfte beg

©in Bergleich s»i* Baco Bon Berulam, 3afob

mittelcuropäifd>en ©eifteSlebenS ein 3 ubringen. fchen

©iorbano Bruno, ©e 8 carte 8

Boehmc

,

bient ba 3 u, bie tiefen Berfchiebenheiten bc 8 ©enflebcnS

im 3talienertum, gran 3 ofentum, Britentum, ©eutfcßtum an3

Ci<f)t

u bringen unb am ©in 3 eibeifpiel be 8 teutonifchen ^hilofabhen 3“ 3 etgen, »ie im ©eutfcßen ba 8 3 <h in ber eignen ©eele ben BJelt* geift 3 U erleben fudjt. Btan muß fich allerbingS im Slaren fein über bie anthropofopfjifdK Bnfdßauung Bon ber ©eele, um Boll 3 u Berftehen, »ie bem italienifchen ©mpfinbungSfeelencharafter ber ©cnfualiSmuS, Bielleicht aufS fcinfte geläutert, am meiften gemäß ift, bem fran 3 öfifchen BerftanbeSfeelencharafter ber BattonaliSmuS, bem brltifchen Be»ußtfein 8 [eelencharafter ber ©mpiri 8 mu 8 »ährenb bie bem beutfdjen BJefen entfprcchenbe ©enfart ber 3 beali 8 mu 8 ift, bem 3&een unb 3&eale bie »aßren BMrflichfeltcn finb. BiS 3

,

in bie intimftcn 3nnerlicf)feiten be 8 ©enfpro 3 effeS gehen bie Unter*

BnberS benft ber gran 30 fe, anberS ber

fchiebe.

©eutfdje.

®em

gransofen fommen bie ©ebanfen, beglüdenb, bebrüdenb, berau* fchenb.

©er ©eutfcße

eignen ©eele heraus,

mühfam

©ebanfen gans anber 8 au 8 ber tragen fie nad) außen oft bie Süßle be 8

bilbet fid) bie

©o

©cfchaffenen, im

3 anern

aber bie B3ärme ihrer eignen

320

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©feiner unb bü8 3>eutfcbtum

©eele.

3>er gran3ofe b<U ©ebanfen,

©eutfcbe benft.

bie

oft

glän3enberen,

ber

Ru«b auf bem innerften ©ebiet gilt bag ©leiere: perfönltcb oeretnigt ©Ul ber 3>eutf<^e fein,

©an3

tn ber Religion.

©ie mit feinem ©ebanfen,

mit feinem ©ott, nicf>t nur feine ©röjje feinem “©illen bienen, ©ine unb aud> ©elbftüberoinbung b<U bieg ©treben gefunben in ber beutfefjen Rtbftif: bag 3 <*> ©UI „ent©er* ben“. “Ißenn ba8 3 <b benft, füfjlt, ©UI, foll eg nicht mefjr bag 3 <b Unb ©ieber big ing fein, fonbern gan3 allein ©ott im 33)äußerliche Ceben ber 33 olttif berfelbe llnterfd)ieb. ©ingeßenb unb einleucbtenb l>at ©feiner bargetan, ©ie ber 3t a Ücncr aug feinem boroaltenben ©mpfinbunggfeelenrfjarafter fjenmä eigentlich immer um bie §eimat fämpft gegen ben gremben, ber gran3ofe aug feinem SBerftanbegfeelencbarafter beraug um bie »Kultur“ gegen ben „Rar* i)örf)fte

fo

feine “2Babrbeit erfennen,

jebauen,

©eibftbarfteüung

baren*, ber Rrtte aug feinem Reroußtfetngfeelencbarafter f>crauö

um

bie

©rbe gegen ben

afmung beraug um

c

2Iebenbuf)Ier,

bie “Religion gegen

feinem Scb-SSDefert f>erauä

um

ber Ruffe aug fetner ©eift»

ben

^etjer, ber ©eutfebe

aug

bag ©afetn gegen ben ©egner.

©elbft bie geograpbifcb« RbDfiognomleSJeutfcblanbg iftRugbrucf

ber mttteleuropätfcEjen ©elt 3u bat,

fi<b felbft

3 <b* 'U u l

f

9 a^ e

fommt unb bann

genug 3U tun

finbet, fo

-

bo<b

bag

fammcngebalten, sufammengepreßt, ©ie bag aber immer im 3ett

unb

bi>b*ren

3*™*™

3 <b an

gaß bom

Cuft fanb, fi(b in RSeltbänbel ein3umifd>en.

3 nnen©elt

Rußen311-

Reifen, b<U

3u fcblicßten gehabt, baff eg ©enig

fo btel

©eifteggefUben 3eigt

Rußenttelt unb

ber

im 3nnern, ©enn eg 3nf)<Ut

©irb ©eutfcblanb bon allen ©eiten

3 n immer

©ie bag 33> mitten 3©if<ben ©ie tn ibm ber ©oppelbrang lebt,

ficb,

ftebt,

in bie Rußen©elt su berfenfen unb fidf) fraftboll in ber 3nnen©elt 3U fammeln unb empor3ufteigen. ©eutfcßlanb ift bag Canb ber 3t a K £n f a & rten geworben, ©o eg bie Äaifer unb bie Äünftler febnfucbtgboll über bie Rlpen 30g. ©eutfcßlanb ift aber ficb Iicbeboll

auch ein Canb ber granfreiebberebrung getoefen, beutfebe

©pracbe

RbUofopb febrieb,

©0

©0

feincg 3abrbunbertg, £eibni3, in

ber

ber größte fran3öfifd>er

„beutfeßefte gürft“, griebricb ber ©roße,

im ©etft ber fran3öfifcben »ultur

lebte.

bunbert, noch ©enig erfannt, eine

3«U

§ier3u fam im lebten 3<tb» beg ©nglanb*©rlebeng,

©o

321

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5 riebritf>

‘Kittelmetjer

her englifd>e «Smpiriamug bon

nommen

mürbe,

ber

mo bon Mar£ an

beutfchen

über-

TOiffenfchaft

englifchen ‘Berljältntffen bie fo-

3ialen ©efeße ftubiert mürben. 'Slirgenbg

i[t

frembe Sprache, frentbe

Sitte, frembe Citeratur, frembe Kunft, frembe «Religion fo hinge«

bunggboll erforfdjt rnorben mie in ©eutfcßtanb. aud),

au8 folgen Anlagen

fjier

bilbete fich

fjeraug, in ©eutfcßlanbg großer 3eit ein

<

F>errlid)c 3

bager 3nternationaligmu8,

JKenf(^f)eit§gefüf)[, nid)t ein

an bem 9 lbftraltum Menfd) unb Menfchheü biel ju fjaben im heften geboren mürbe unb bon ba aud) auf Menfd^eügbemußt» fein, bag gan3 tief babon burdjbrungen mar: man ift nicht im bollen Sinn Menfch, menn man nur einem «Bolf angehört; erft menn man aud) bag Menfchentum anbrer Söölfer tn fid) aufgenommen fjat, fann man fid) Menfch nennen unb fann bann aud), bon überall her mitbringcnb, bag eigne «Bolfgtum burd) bollmenfd>Hd)c Merfe ber

glaubt, mie er

3>cutfd)Ianb mirfte, fonbern ein munberbolleg

Slllgemeine Menfdjenliebe mirb bag natürliche Sebeng-

erhöhen.

gefüfjl beffen, ber

3um «Bollmenfchentum

Müte

allerfdjönfte

herborbringen,

fo

ift

3U3uf<hauen, mie e8 an ber ‘älußenmelt ber

emporftrebt.

Sehen mir

ben Srieb be8 3$. U<h über bie Slußenmelt au§3ubreiten,

hier

3 nnenmelt

311

nod> aud

l>crauf3ic^)t, mirft

f<hen Kirche.

bie §er3en

Kaum

bem

Mie

irgenbmo

ift

bie neue

um

3 cit

Süben

italienifcfjen

Sßftem ber

^ierar«f)ifc^-FuItifchc

in

all-

herauf

fatholi-

biefe ©ciftegmacf>t gläubiger in

aufgenommen rnorben

3n

erfolgt aud) ber ©cgenftoß.

alg in Mitteleuropa. ©od) hier Walther bon ber SBogelmeibe unb

Molfram bon ©fchenbach fünbigt

er fich an, bort

mehr

politifch, hier

religiög, in ber beutfchen Mt)ftif erreicht er feine bolle Kraft,

in fjuß unb Cutfjer feine äußere “ilugmirfung.

macht

tritt meltgef<f)i<htli<h

über.

©er 3 ci S er ber

hübet

feine

bem 3<h

gleichfam abftößt,

merben, bie mir allerbingg nur aug

«Erinnerung nacher3ählen fönnen.

freiefter

mit Macht bag gemaltige

mehr

fich

emporsufteigen. SJefoitberg eine ‘^Betrachtung fcheint

hier mert miebergegebcn

mählich

cg noch großartiger,

fich

fulturell

Ma3arin

eine

unb

bie

©roßmacht ber

‘®3 eltenut)r

neue

militärifch-

©eifteg«

3nnerli<f)feit gegen-

rüdt nach Storben.

©eiftegmacßt,

3n

©er alten

fjranfreid)

auch

uniberfell-biplomatifch,

ben großen Karbinälen Richelieu unb

gefcßießt ber llbergang.

Mieber

ift

faum Irgenbmo

biefe

322

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©feiner unb baS ©eutfegtum

öeiftcSmacgt, Don Cubwig

bem Bierjegnten

biS 3 U Napoleon, ernfter worben alS in ©eutfdglanb. ©od) flaffiftge Citeratur unb ^gilofopgle fteigt empor unb fegafft eine neue Weltbtlbung unb ein neueä Weltbürgertum, ©er alten ©rojjmaegt tritt eine neue ©rogmadgt entgegen in ber Sraft beS beutfegen ®eifte 8 ©ie äugere Befreiung bom napoleonifdgen 3 ocf> ift bie golge. ©egauen wir in ber erften ©etfteSmadgt eine neuartige Wiebergolung beffen, wa 8 im ägtjptifcg-babßlonifcgen 3 «itraum grog war, in ber anbern ©eiftcS» margt ebenfo eine Wiebergolung beffen, wa 8 im grieegiftg-römifegen 3eitraum fjerrfdjtc, fo tritt nun etwa 8 in bie ©rfegeinung, wa 8 Dorerlebt

unb empflnblitger

erlitten

wieber erfolgt Don gier ber ®egenftofj. ©ie

.

ier in biefer Weife nlcgt ba war. na<f>

Borben.

Bon ©nglanb au 8

©er 3 £ t9 cr fpannt

fiel)

öer

Weltenugr

rücft

ein fommerjiell-inbu»

©gftem über bie ©rbe. Bad) bem Bfiefter unb bem Krieger fommt ber Saufmann. Wieber ift e 8 ©eutfcglanb, baS mit geuer-

ftrtclleS

elfer „mitmaegt“. fägrlicgfte

Don

Ijier

©ie

fünbigt er fUg an.

unb JJnbuftrie wirb ber ge» Bo<g einmal aber fann gerabe

beutfege ©eegnif

Sonfurrent ©ngianbS.

au8 ber ©egenftog

©em

3n

erfolgen.

ber „®eifte 8 wiffenf<gaft“

BtaterialiSmuS wirb bie

be 8 WeltfdgauenS gegenübergeftellt.

©o

erobert

tiefe ©eiftigfeit

fi<g

ber ©eutfege,

au3 ber ©ragif feines eigenen gefcgigtlicgen fieibenS gerauS, in brei gewaltigen Stößen bie gögere Welt, in ber Sraft ber religtöfen gnnerlicgfett, in ber Sraft be 8 benfenben ©eifteS, in ber Sraft be 8

fgauenben BewugtfeinS. Hafer Beifpicl fann äugletcg einen für eine ©efcgigtSfcgreibung

fid)

erften ©inbrud geben, Wa 8 au 8 ben Anregungen ©tetncrS

entwideln mügte. Sein Bolf, fein gagfgunbert wirb trautet, alles

©ie

immer im

allerweiteften

Bagmen

je ifoliert

be-

be8 WeltwerbenS.

Banfe erftrebt, fann fo wirflieg errelegt werben, ©inteüung unb Anorb» nung wirb niemals bon äugen ger gegolt, fonbern im Caufegen auf tiefe Weltrgßtgmen gewonnen. Aberall wirb bureg bie naturlicgen Bebingungen antgropologifcger ober geograpgijeger Art ginbureg» gegongt in ben gan 3 geiftig gebauten SoSmoS ginein. WaS bie materialiftifege ©efcgigtSfcgreibung in äugerliger Weife fugte: ber 3ufammenfglug beS Bletifgen mit bem Weltall wirb gier auf ObjeftiDität,

wie

fie bie

beutfege ©efegicgtSfcgreibung feit

323

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JJriebrid)

3mmer

ßößere Bletfe gefunben. innerfte

Bkrben

Bittetmeper

aud) ber

ift

iBIidf gerichtet

ber Blenfd)l)ett8feele, rote e8

}d)id)tS[d)reibung feit 2ampred)t erfeßnt <

gefcf)id)tlid)c 323iffen8trieb loSgelöft

fid)

auf ba8

bte beutfd>e

Bie aber

fjat.

Dom ©efamtleben,

©e-

rouefjert

alleS

tft

ber

einem

Beßren, tiefften B<\|tel)en ber ©egenroart jugeroanbt, toie e8 etroa

ber ®efd)id)t8{d)reibung SreitfdjfeS porgefeßroebt

gen

ift

e8 porbeßalten, nad^ufüßlen, role

f)icr

fjat.

überall

S>em Kurtbi-

Begebungen,

bie in ber beutfd>en ©efdjidfjtäfdjreibung be8 lebten 3af)rl>unbcrt8

lebenbig roaren, einen §6f>epunTt ber (Erfüllung gefunben ijaben.

Bla8 metßoblfd) Pon ©teiner geforbert roirb, baß bie ®ef<f>irf>tSfei unb nid)t pragmatiftifd), baß fie

fdjreibung fpmptomatologtfd) nid)t

ben unroaßren Bnfprud) ergebe, alles ©efdyeßen faufal auSein»

anber folgen 3U

laffen,

fonbern burdj bie bebeutfamen 6in3elereig*

nlffe f)inunterleud)te in bte inneren ©efetje

toicflung, Tonnte rooljl

genug »erben.

3>aß

au8 unfrem

unb Btäcfjte ber BJeltent»

<Sin3cIbelfpiel nod) nicC>t beutltd)

aber biefe ganse ©e[cf)id)tgbetrad)tung,

in

oon Bkltroeüe unb 3nnerlicf)feit, pon Batur» unb ©eiftigfett, felbft eine ebelfte Offenbarung beS germanifdjen ©eniu8 ift, Tönnte rooßl llar getoorben fein. BMeber neu beftraßlt fid) un8 bieS S)eutfd)tum, roenn roir ein» ißrer 'Bereinigung

Perbunbenljeit

©ei erleben 8. über Cutter? ßört man

treten in bie ein3elnen Beicf>e be8

ft

B3a8 benft eigentlid) ©teiner S&eologen fragen. 3>a8 roar 3U erfahren in ßielt im ‘•ReformationSfafjr 1917. ©cßon bie an

2utf>er ßcrantrat,

war

Borträgen, bie er

erfte

ra 9 c mlt &4r er

für tf>n besetdjnenb:

fein83uftanb lebte 2utf>er? 3>a finbet

fid),

oft bie

3toei

3n

5

>

roeldjem

Bewußt*

baß in feiner ©eele nod)

©inbrücTe lebenbig »erben Tonnten Pon ber geiftigen B3clt, wie

fie

früheren 3eiten eigen roaren. BtdE)t in8 polle borftellenbe Bewußt»

empor3ufommen,

fie

Tonnen in ben

wogen, geftalteten

fid>

aber bei Cutter

fein brauchen fold^e ©rlebniffe tieferen ©efilben be8 3»tner«n

nod) Pielfad) ju Btlbern, bie feine “ipßantafie bcßerrfditen. tut fid)

nun

ein Berftänbni8 auf für ba8, roa8

Bon ba

bem ©egenroartSmen»

an 2utßer ba8 B3unberlid)fte unb Hnerquidlicßfte ift: feine BolemiT unb fein „$eufcl8aberglaube*. B3enn beifpielSroetfe 2utf>er Jd)cn

in feiner ©treitfeßrift gegen ben englifcßen ftönig lo83teßt „roiber bie geTrönte

Sau Pon

©ngellanb“, fo ßatte feine ©eele eine B 3magi»

324

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Geogle


©einer unb baS ©eutfchtum natlon“ cor

©arum

fid)

bon ber

tieferen ‘2Birflid)feit,

gegen bte er fdmpfte.

lieg er fich aud) in fein Schelten nicf)t hinelnrebcn.

©r

hatte

©eitere Qorijonte in bie geiftigcn ©Jetten hinein, aI8 alle utn ihn

©er Seufel aber, mit bem eS Suther fein ganjeS Beben lang 3u tun hatte, ©ar bie ©eifteSmadjt, bie für bie nädjften gahrljun» her.

berte ge©altig herauf3og, in ber Sprache StetnerS: Sü^riman, ber

bie

<

2Henfd)f>eit in8 3rbifd)*©innlid)e

berftridt.

Putzer füllte im

menn

borau8, in ©eiche (Entbehrungen bie ©lenfchhelt hineinging,

au8 ber alten ©etftlgfelt mehr unb mehr h«rau8löfte, unb ungeheure ©eelcnqualen luben fid) auf feine Seele. ©u8 biefen

fte fich

©eifte8fdmpfen unb au8 ben Siefen einer hier nicht 3U fchllbernben gnbiöibualität, bte eine eigentümliche Anlage in

trug,

fich

alten ©hriftentum tnnerfte ©inbrüde 3u empfangen, ertlärt

bom

fich

bie

außerorbentliche ©lacht Suther8, bie ©eit ftärfer ©irfte al8 feine Silber

Sehre. hier

auch feine Sehre empfängt

Eicht,

©enn man

ficht,

©ie

ba8 ©eiftgefühl einer entfdjffiinbenben 3eit ringt mit ben leb» neuen 3eit. Um bon bem hier ©a8 nur ausführlich befprochen ©erben fann, SutherS

haft empfunbeitcn ©ebürfniffen einer ab3ufef)en,

Sehre

bom ©lauben

ober bon ber ©rbfünbe: auch Euther8 ©infprudh

gegen ben ßopernifani8mu8 ©olfnt tn Siefen ber Seele, too ein geiftigere8 ©Jiffen

©techantfierung.

bom ßo8mo8

Eutf)er8

fich auflehnt gegen bie moberne ©ibelbogma ©Ul ber ©tenfehhett wenig« ©o bie geiftige ©klt noch am lauteften

ften8 bie ©tütte berwahren,

3u ihr

fpricht.

Euthcr8 ©aframent8lehre

rettet

einen ©eft ber alten

‘ätnfehauung, ©ie fie auch in ben 5Jld)h©iften lebte, baff ber ©elft bie

©atur bur<h©altet unb

frei

3U berwanbeln bermag.

s

2Iu8 ber

©ot

einer ©oppelfeele, bie ©irflid) „3©eier 3etten ©cfjlachtgebiet“ ©ar,

©urbe bamal8 eine ©eftalt be3 ©hriftentumS geboren, bie in bie neue 3eit hinein leben fonnte.

©terfmürbig, ©ie hier bon einem,

ber al8 Siatholif geboren unb fpäter al8 fjreigeift berfchrien ©ar, „ber gan3e Sutfjer“ berteibigt ©irb gegen feine eigenen ©ertreter, geftellt ©irb, bem man felb« unb ©etfteSgröjje nicht abfprecf)en ©irb. ©ah bie8 3eü gar nicht fo fern fteht, 3eigt ein ©lld in

©ie ein neues Sutfjerbilb bor bie ©3elt ftdnbige (Eigenart

Sutherbilb unfrer

©icarba

£ju<h2 Sutherbuch,

berer Siebe befprochen, ber

©o EutherS Seufel8glaube mobemen ©lenfd>heit fogar

mit befon» ein ©ehret

325

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fjricbricb

Bittelmci)er

nach bemSeufel nacßgcfagt unö berBlmtfcß gar mcßt ecrbeblt wirb,

möchte auf

fte

fernen,

bcm Umweg über ben Seufel wiebcr an ©ott glauben 3um ©cßluß auf eine anbre ©rfcßelnung bin.

©feiner wieei

bie mit £utßer baS gleiche Sabrßunbert

teilt,

aber bamalä oölltg

abgeleßnt würbe, bie aber auS tiefen ©etfteänötigungcn ßerauS bureß Ceffing unb ©oetße boeß ben

3® u

funben bat:

Bßrtman

bie

‘22lenf<f)bcit

Öier ringt

ft-

fteß

B3 eg

in unfer ©eifteSleben ge»

eine anbre ©etfteäart herauf,

nur befämpfen, fonbern in ben ©ienft ber

nlcßt

3©tngen

will.

Buch Scßiller

bat,

um

<

nicht bie al(3u reiche 2Beft

©oetbc 3u

berühren, biefem ©treben na<ß Bcrcbelung beS 3rbifcb’©tnnlicbcn

einen ^errlid^ ßoeßgeiftigen BuSbrucf gegeben in ben Briefen über bie üftbetifeße

©r3tebung beS Blenfcßen, bie für ©feiner ein §öbe* Kulturlebens finb. Buggefprocßcnermaßen

punft be8 beutfeßen

im Bnfcßluß an bie franjöfifcße Beoo» lution eine politifcße Sat tun. Bber baS B)ort geißelt, ba8 oon außen in ihn ßlneingetönt war, fam in tieffter 3nnerltcßfeit wiebcr» geboren auS ihm ßeröor, wie nuS bem ©runb ber Böeltgeiftigfeit felbft erflingenb. ©03tale Orbnung feßien ihm nur möglich, Wenn iw Snnerften §arntonie gefebaffen wirb, ©beließ wären beute bie Bien» wollte ©cbiller mit ihnen

wenn

feben,

fie

©eiftigfeit, ber fte feit ift,

ft«b

etngeftünben, baß jener allerfeinfte §aucß oon

über bem Schrifttum ber

Blitte beä 19

.

3 aßrbunbert 8

flaffifcben

3 eit

liegt,

feine BJelt ber BJabrßeit

baß er ißnen nur bienen fann, „ben

(Seift

für

meßr

au?3uiocfem“, biö

ber Bnfcßluß an ben Böeltgetft neu gefunben in ber

ift. Bläßrenb wir aber ©egenwart ben wahren Blenfcßen fueßen müffen auS bem

gan3en KoSmoS ßerauS,

fueßte ißn ©cbiller in reiner 3nucrlicbfeit.

Btit wunberooll großgeartetem Streben wollte er „©eutfeßer wer-

ben babureb, baß feben

alles

man im

umfaffenbftcn

Sinn ben höhere® Bien»

im Blenfcben fueßt“, ber „babureß Blenfcß unb groß ift, baß er ©roße unb 3U Ciebenbe auch bei anbern Blenfcben anberer

Blan höre nur, wie auS bem Buffentum ßerau8, etwa oon ©ßomiafow unb ©anilewSfß, oertün» bigt wirb, baß ber Blefteuropäer erft bureß ben Buffen 30m wahren Blenfcßen gemacht werben muß, um 3U würbigen, wie oon Schiller fo „menfcbltcb mit bem Blenfcßen im Blenfcßen gerebet wirb“. BuS

Battonalitäten 3U lieben oermag“.

326

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©teiner unb bag ©eutfdjtum

folcf>em

Sllenfchentum heraus empfanb Schiller

Flamen“

bei

'Pflicht

Sani

aI 8

fclbft

bcn „erhabenen

menfcf)enunȟrbig.

2lu8

folgern

‘Hienjc^entum .heraus tat er ber 3nngfrau bon Orleans gegenüber,

nur bom eng nationalen ©tanbort auS fjattc fehen fönnen unb Söoltatre nur bom fühl auftlärerlfcfjen ©tanbort au 8 bie gTofje Sat be8 'iöerftehenS, 3 U einer 3eit, al 8 ber ©eutfefje wirt-

bie ©hafefpeare

,

lich

feinen 2lnlajj hatte, fran 3 öflfcf>en ©eift 3 U berl>errlid)en.

beutfehe 2lrt blutete er ften

Ift,

faitn.

wenn

$aS

»emt ©filier

it>r

fpirituelle

mirb al 8 ©enfer

niefjt

am »of)l*

bem ©egner begegnen ift

3U

füllen,

überall ben überfinnlicfjen ^intergrunb be 8

f>ier toie

al 8 ‘JXaturforfcfjcr ftrebt

ftärfften ©treit

©treben be 8 ©eutfdjtumS

“JHenfchenlebcnS fpürbar »erben er

im

ein, ber e 8

in i)öd)fter ‘Wtenfdjlichfett

fie

tiefe

<£d)t

ernft

*2118

läfjt.

©enfer hot

©rfjiller

genug genommen, ebenfo »ie ©oethe tief innerlich 3 U berbinben ge*

ben TOenfdhen

mit ben fehaffenben Kräften ber

©ottfjeit.

2Bte ©filier nad)

einem „ungeheuren ©leg be 8 ©eifteS unb ber ©eele über ben Körper“ im ©terben lag, lieh er fich fein jüngfteS Klnb bringen unb ©o blieft unS faf) eS lange an, als habe er ihm nod) biel 3 U fagen. ber beutfehe ‘öolfSgeift an, toenn »ir in ©d^illerS SMuge flauen.

Ilm nad)

<

2Höglicf>fett

auf bielc ©ebiete ßtd)t fallen

3 U laffen, fei

auch noch 2B a g n e r genannt, ©r »irb hier gebeutet au 8 ben Siefen ber ‘Klafterten, in bie er mit intimen Sänften Ijineingc*

ahnt hat. ©ie beutfehe ©agenwelt Wahrheiten, fo »ie

gene KHrfliehfeit

ftd)

ift

ja ein

KUberbudj ber Kielt*

eben in älterer KeWufjtfetnSart bie berbor*

fpiegelte,

bom Khelngolb, »o »ir ba 8 ©olb

ber

unb Kladht burch ba§ 3<h nod)

unbewußten Seelen* »o »ir, nicht bon beutfehem ©eift erbacht, aber in beutfeher ©eele tief erlebt, ba 8 heilige ©hriftn 8 - 3 nnen»efen aufgenommen fehen bon ben ebelften Kräften ber ©rbe. 2118 ftch nun Klagner mit ber gan 3 en ßiebe feiner KJeiSheit

leben fchlummern fehen, bi 8

3

um

©eele in btefe K3elt einlebte, hat bertraut,

baS

unb ben

tiefen

er felbft nicht in

heiligen ©ral,

fie

ihm manches ©eheimniS an*

Köorten hätte auSfprechen fönnen,

K)unfd> feines §er 3 enS

erfüllt, bie

Klenfdjheit mit

Schäden 3 U befdjenfen, 3 u einer 3 eit, ®o anbre ©d)ah* fammern arm geworben waren. Kitt geheimniSboller ©ewalt 30 g ee Köagner bor allem hin 3 U ben beiben ©eftalten, in benen bte fpirituellen

327

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:

,

<

RttteIntcl)cr

Jrtebricf)

germanif<f)c ©eele

ifyr

inenfdjltdj §ödjfte§ au83ufpred>en fud)te,

©ieg»

frieb unb «parfifal. 3« ©iegfrleb, tote er ben ®radjen überminbet unb bte ©timme ber Ttatur erlaufet, tote er baS fjeuer burd>brid)t unb ba§ bc^re 9Beib getoinnt, fefjaute etne ältere t>orc^rtft[i<f>€ ©eele, burcf) bie

Silber ber äufjeren

bem

bei “iBIenfdjen mit gere,

djriftlid)

^Bereinigung

©cfcfjidjte fjinburd), bi«

©öttlidjen.

geworbene ©eele,

^Jarfifal

flaute eine jün-

ber ‘ötenfd) burcf) SBilleng«

toie

läuterung unb Ciebegerleudjtung 3ur 9Bürbe ber £f)rtftu8bur<f)brun* ©iegfrieb

emporfteigt.

genfjeit

Weisung“ bar,

sparfifal bie

bte

{teilt

neue

alte

d>riftlid>e

bord)riftltd)e

©intoeifjung.

©o

„©inoffen-

baren bte beiben grunbberfd)iebenen ©eftalten ©iegfrieb unb ^3arflfal bie

©eele.

gan3e "©eite unb <£nt©idlung8möglid)feit ber germanifc^en

9lber nid)t nur

f>ler,

überall ftrebt bie ©eele 9Bagner8 mit

9Had)t empor 3U ben überfinnlidjen oft mefjr burd) bie Ijöfjeren

Kräften 3U ftärfen.

9Bag

3auber unb SfjriftuSblut ©irb fenfdjaft perftanben

'Reidfjen,

3auberfprad>e ber

©erben,

erft

©o

um

‘aiufif,

er geafjnt

au8

bon Karfreitagg-

au8 ben Siefen ber ®ei[te8©i{« au8 bem 9Befen beg

füllte er aud)

©fjrtftentumg f)erau8, baff e8 aller Kunft an Ciebe lljre

eignen 933ege

“JBiffenfdjaft,

gefjt, baj}

if>nen f>erau8,

bie 9Itcnfd)f)eit mit

fjat

toenn

fef)lt,

fie

in einer großen Harmonie bon Kunft,

Religion ber ©eift neu 3ur

©o

füllte er aud),

fidf>

trägt, eine mädjttge “JTeugeftalt

‘22tenfdjf)eit

fprecßen ©irb.

baß gerabe bie germantfeße ©eele bie Einlage in beg ©ßriftentumg 3U feßaffen, in

ber eg, erhoben über feine griccßifcß-römifdje unb ifraelitifdjc 93er» gangcnßcit, getoaltig 9lber fo biel feßenft, bie

ber 9Henfd)ßeitgfeele reben ©ill.

in

9lufmerffamteit er

bem ©treben be8

heg Kriegeg ©ollte

bag

er,

„urbeutfdfjefte

5t^te, © cß e 1

©ag

1

i

Cebengfaft auffteigt

bem

tumg,

fpürt er

beutfd)

ift,

©eifteggebilbe

ng fronen, bie in reinem

fj

e g e

£ld)t

au8 ben

l.

bem

britifdßen

3um beg

©erabe ©äßrenb

^Be©u§tfein bringen burd) beutfeßen

3bealt8mu8“

93316 in biefe ßoeßgetoölbten

unb füßlem 9Binö 933ur3eltlefen

immer ©icber

befonberg großgebaeßten 93ergleicß, lebt,

Künftlers

Ciebe ©telnerä gehört boeß bor allem ber rriftallflare«

©cbanfentoelt ber großen beutjeßen “ipßtlofopßen.

nad>. toie

©o

fieß

^Saum-

©iegen, ber

beg beutfeßen 93olfg» fdßilbert er in

einem

in gießte eine ©eelenart

93etoußtfein8feelencßarafter

äßnlicß,

in

§egel

328

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«Steiner

bem

unb ba8 ©eutftbtum

fran3öfifd)en Verftanbegfeelencf>arafter, in ©«helling

©mpfinbunggfcelencharafter

ftentfcfjcn

ooit auften ftereintoirft in tefiug,

ä^nltcf), tote aber,

bag ©enfleben

bem ita©ag mehr

©pencer, Gar*

ettoa etneg

©iorbano Vruno, oon ben beutfdf>en ©enfern mehr bon innen unb alg gd^»©rlebni8 fi«h geftaltet, am entgegen*

her ergriffen toirb

am

gefeftteften bei gi<f)te,

erleben, toie in

äf)nli<bften bei

Ober er lägt

©Helling.

ben brei ©roften beutle Vernunft, beutfefteg ©e* fich eine hob« Verförperung gefucfit b at heut-

müt, beutfd>er VSille iger

,

<

2J5 iIle in gi«hte,

>em

*

gan3e

<

333 clt

3um

nottoenbigen ©toff

toirb für bte Vertoirflicbung ber ^flicftt, beutfdjeg ling,

bem

bie

ganje Vielt „ber3aubertcg ©emüt“

©emüt ift,

in ©<bel*

beutfebe

Ver-

nunft in §egel, bem bie gan3e Vielt alg bie ©enffpracbe beg Vieltgeifteg erflingt.

©ret

ftin

Ober

er

blieft

Oom

innerften Viollen ber graften

3u ©oetbeg gauft unb «ntbeeft,

fopften tu einer getoiffen ©infeitigfeit

auglebt, toag

ben groften

toie in

unb ©ebanfenbaftigfeit

im gauft eereinigt unb gan3 bem bollen

fieben 3ugctoanbt

fi«f>

fief)

praftifeben

offenbart, toie alfo ©irflicb ber gauft al® ^ cr

urtümliche Vugbrucf alleg beutfeben ©trebeng gelten fann. Ober er bie grage, ob

ftetlt ficb

benn nie 311m Cebengbefift

©erben fann, toag in biefem ©reigeftirn gibt

ficb

fo

aller ©eutfeben

mäcbttg leuchtet, unb

bie Vnttoort, baft bie pbilofopbifcb« Vuggeftaltung nicht ing

Vllgemeinbetoufttfein gehoben ©erben fann ober auch nur

füllte, baft

aber bag innerfte £cben biefer brei getoaltigen ©eutfeben

redfjt tooftl

in

oolfgtümltcben

gormen bem ©efamtleben

3ugeleitet

©erben ©ie

fönnte, toie in gieftte bag 3<*> bie ©eftöpferfräfte in ficb

in ©cftelling bie Vlenfcbenfeele bineinlaufd)t in bie Vllfeele, toie in

Qegcl ber Gin3elgeift ben Vieltgcift in ber beften ©eutfeben ratlog üor ber ften ©eiftegfeftäfte ber flaffi[d)cn

fieft

fpreeften läftt.

Aufgabe

Vienn

oiele

ftanben, toie bie gro-

Kultur in lebenbigen Volfireicfttum

an ber Vnbeutununb man toirb

oertoanbelt ©erben fönnen: bter toar in aller ©tille einer •Jirbeit

gen

ber «Erfüllung.

Vlan empfinbe nur neben

alleg, trag alg „©eutfefttum“ fonft

bie ©röftc

biefeS

geboten

„oaterlänbifcften Unterricht®“

biefen

toirb,

fpüren.

Viäbrenb ©feiner meift für ijegcl ben längeren Vlitf ber Vetra«h» tritt in ben Veben 3ur ftriegg3eit giebte in ben Vorber-

tung bat, grunb.

3m

llnterfd)teb 3u Gartefiug, ber

im ©ettfen,

echt

fran3ö-

329

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Sriebrid) ‘Rittetmcper

ben

©tanbort innerhalb ber

‘BJirflidjfelt gefunben 311 haben meint, „ft^t bei gtcfjte bic gäbigfeit 3a 3©etfeln tn einer gan3 anberen Kammer ber ©eelc“. Buch ba8 gewöhnliche ©enfen er» fdjelnt ihm alg ein träumen. ©ureb ben BMIlen tm 3$, bureb eine fifcb,

feften

felbftfcböpferifebe

©at muß

©acben in ber magren tef)

<

^idf>

ber 32Icnfc^

löirfiicfjfeit.

‘=nirf>t

©onbern: 3 cf) ©Ul, babur<b ©erbe

1

3cf) !

3um ©r»

aufrufen

erft :

idf)

bajum bin flimmern bie

benfe,

ffell

©runbeigenfebaften 5'<bteg febon in feiner 3ugenb auf:

bom „©ebörnten

*®u<f)

bert in ber Schulpflicht,

cr

bag

©iegfrieb“ in ben Bach ©irft, bag ihn bin»

unb

n>ie er bie sprebigt

beg ^ifarrerg getreu,

aber eigenerlebt ©iebergibt. ©iefe ©runbeigenfebaften gtcf)te8 aber finb gerabe bie ©runbeigenfebaften beg wahrhaft beutfeben B)efen8: Jtd)

innefebenb fühlen in einer höheren BJeltorbnung unb: alleg

Buffete aufieuebten laffen alg ©rlebnig im 3<b- B3ie ftarf Siebte tm ©eifte ftanb, ift au8 ben BJorten 311 fpüren: „©ie 3«i* erfebeint mir

©ie ein leerer ©Ratten, ber über feinem Seicbname, au8 bem foeben ein £jeer »on Kranfbeiten ihn beraudgetrieben, ftebt unb jammert, unb feinen ‘©lief nicht lo^ureißen »ermag »on ber ebebem fo ge« liebten §ülle, unb t>er3©eifelnb alle Btittel »erfucht, um ©ieber binein3utommen in bie Bebaufung ber ©eueben. 3®ar haben fdbon bie beiebenben Süfte ber anberen B3elt, in bie bie abgefebiebene eingetreten, fie

aufgenommen

Ciebedbaucbe, 3©ar begrüben

in

ficb,

fie

unb umgeben

fie

mit

febon freubig heimliche

©armem

©timmen

unb b^ifecn fie ©illfommen; 3©ar regt e8 ft<b febon in tbrem 3nnern nach allen Bietungen bin. um btc herrlichere ©e»

ber ©cb©eftern

3U ber

ftalt,

fie

er©a<bfen

foll,

3u entmicfeln; aber noch bat

fie

fein

©efübi für btefe Cüfte ober ©ebör für biefe ©timmen, ober ©enn fie e8 b^tte, fo ift fie aufgegangen in ©<bmer3 über ihren Bcrluft, mit meinem fie 3uglei<b ficb felbft »erlorcn 3U buben glaubt.“ H3er fo rebet,

©äre eg auch in einem Bergleicb, ber fpürt mit

bie BJirflicbfeit ber ©eiftedwelt.

gän3t

fi<b felbft herrlich

©eiftigfeit glaubt

.

.

.,

ba8

ift

aller Blacbt

©iefe entfcbloffene ©eiftigfeit er*

bureb bie

freiefte BlenfcbHcbfeit:

unfereg ©efcblecbtg.“

©0

„B3ad an ift

Siebte

©irflicb „ber ureigene Bationalpbitofopb ber ©eutfeben“ unb burfte ficb

al8 foldjer fühlen,

beutfebe

Bation«

ift

„©ie B3ärme in gtebted »Beben an bie

ein8 mit

bem

Siebte,

bag tbm in feiner ener»

330

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,

Steiner unb baS ©eutfdjtum gijchen ©ebanfenarbeit leuchtete.“

in gidjte «inS

baS gab

mar mit

jcber

©ie

feßr „ber beutfche sp^llof op^

CebenSregung be§ gan3en

Radjridjt »on Rlüdjerg libergang über ben »erfdjieb: 3<h bebarf feiner

— ©o

aber gicßte

<

22lcnfcf)en“

feinem Sterben 3u erfennen, alS er nad) ber

er auch in

Rrsnei;

i cf)

baß

fühle,

td)

genefen bin.

bag faß mit »oller Klarheit fcßon „Sr rang »ergeb-

blieb,

ftcfjen

Rhein mit ben ‘©orten

ber junge Steiner in feiner ©oftorbiffertation:

»om

„biefer fetner

ließ“,

34) abfolut gefejjten Sätigfeit 3U irgenb

einem SnfaH 3 U »erljelfen.“ So »erfünbigt gt4)te ©of)l: „©lefe Gehre feßt »orauS ein gan3 ucue§ inneres SinneSwerfseug, bur4)

meines eine neue ©eit gegeben ©irb, bie für ben geroößnlidjen Rlenfcßen gar nicht »orßanben ift.“ ©od) „blieb er im ©runbe fein ganseS Geben lang habet fielen, auf baS 3$ hl»3uf>euten unb 3U

3 n b<»It an ©ebanfen geminnen

fagen, ©ic e8 einen

©ußte ißm

feinen foidjen 3U geben“.

feibft

Kraft, in ben RUttelpunft

unS

3ugleicf> alS ber

müffe; aber er

„©a8 ©unberbarfte an

beg SeelenltdjteS gelegt, baS

erfdfjeint

RUttelpunft beS gidjtefdjen ©eltbübeS.“

biefem RUttelpunft blieb er

ftcfjen.

— ©er mit einem

neuen Sinn

im 34) nun ©irflidj bie ©eift-©clt erfdjließt in ihrem lebenbigen Relutum, ber ift bie höhere g^nthefe 3©ifd)en bem 34H£rlebni8 ®ie et aucf), »on ber ©eit gi4)te§ unb bem ©eift»SrlebniS unfrer ©tcfjter

I>cr

bie höhere Sßnthefe ift 3©ifd>en bem unb bem Ratur«(£rlebnl8 ©oetßeS, ber ift

gefefjen,

3bee*<£rlebniS Sd)UterS

unfre Hoffnung, baß baS beutfche füf>rt

©irb auf bie §öhe, auf ber e§

So

foll

benn

bie

geiftigem ©ebiet gefucfjt

©eifteSIeben ©ieber emporge» einft ftanb, ja fjöfjer!

3 uf un ft 3 aufgabe

bcutfdje

©erben? Kein ©ort

gan3 auf

für bie äußere Gebens-

©er not, bie bod) eine RolfSfeele fo elementar empfinben fann? ben beutfcßen ©eift »on innen her läutert unb ftärft baburd), baß er feine

©röße in

innerfte

3uh*nft83u»erfid)t ein

für

eine

größer

Reben an

bie

if>m auferoedt, ber flößt

unb

erofter

beutfcße

als

feinfteS

geteorbene

Ration

bem RolfSleben

3 eit

»ollbradjten.

eine

fiebenSblut, ber >

toaä einft

Rber baS

tut

gidjteS ift

ni<f)t

Rbgefeßen »on ber übermächtig brängenben fo3ialen grage ßat ja baS ©reiglieberungSftreben SteinerS gerabe aud> ben Sinn, ©eutfchlanb bie äußere Rlöglicfjfeit 3u fcßaffen für feine alles.

331

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'Rtttdmctjcr

JJr'icbrid)

22Iiffion.

in ©eutfößlanb,

bag

feitg

©aß bag

<

innere

bann

alte

Staatggefüge gelodert wirb,

3 uerft

Cänbem, baß babureß

einer-

in ben anberen

<

5Birtf<ßaftgleben

ganje

feine

entwideln

Beweglidßfeit

fann unb bie BSirtfcßaftgintereffen ßin unb ßer ißre inneren Bernünftigfeiten 3 ur ©eltung bringen, baß babureß anbrerfeitg bag

unb bag

©ciftegteben feine bolle greißeit gewinnt,

3 £rtK,mun 9-

aueß bei äußerer

leben,

bleiben

3 U geiftigem

unb

wenn

in ber gegenwärtigen ©efcßicßtglage,

lanb erftreben fann, stießt ein ‘Jloteinfall

nidßt alleg,

mag eg

boeß bag Släeßfte,

fo

biefe ©rei*

ift

beutfeßc Kultur*

in innerer Berbunbenßeit

Borroärtgbringen fommen fann, bieg

3 bee,

ber mit allen ©eßetmniffen ber B3elt in

wag

ift

©eutfeß»

muß.

erreichen

fonbern ein ©eiftgebanfe,

Berbinbung

fteßt.

3ft fie

bem Sinn beutfeß, baß fie woßl bie 3 öße ßat, aber nüßt ben Boben unter ben güßen. neue ©eutfeßtum trägt ben »ollen löirflicßfeitgfinn in fieß, banf bem

barin

eeßt beutftß, fo

fie

ift

bodß nidßt in

3 nßrßnnbert. Unenblüß

naturwiffenfeßaftlicßen

©rwaeßen im leßten

überlegen erweift

biefer beulfdße BJeltgeftalhmgggebanfe, flar

fi(ß

bureßbaeßt, allem Bacßepatriottgmug, ber mit ein

rung bo<ß nur bag Blte wieber

will,

bag eben

wenig Berbeffe-

weltgefdßicßtllcß

wlber*

unb allem Botpa 3 ifigmug, bon bem wieber nur wir glauben, baß ißn ung bie B)elt glaubt, ©em ©eift freißelfen bon Staat unb legt

ift,

BHrtfdßaft, ein wirfließ freieg ©eift*£ebcn ßerborbringen, ßodßbrtngen

ba winft begeifternb ©eutfeßlanbg

in äußerlicß polittfeßer

feßwung“

„BJeltgeltung“

3 ufunft* unb

„®röße“, ni<ßt

ober „wirtfdßaftlicßem Buf-

t

©ie IBeiterentwicflung fießt Steiner fo, baß im “EOeftcn unb Ofteit oon Bltttcleuropa immer rneßr unb meßr 3 Wei mäeßttge ^3ole fieß gegeneinanber ßeraugarbeiten werben, „©in gigantifeßer ©ebanfe“ ber BJeltgefcßidßte! IDäßrenb im englifdß*amerifanifcßen BJeften bie tecßnifcß-matcrielle

Kultur ißren

träumt im ruffifeßen Often junge ftieg

ber Blltte beg bierten

Steiner

feit

erreicht,

©en

unb

3 a ß r aufenbg i

unb

feimt

Buf* etwa bon

eigentließen

an. Bllertieffteg

erft

Stublum

ßat

bielen 3«»ßren barauf gerietet, wie ber Blitteleuropäer

ßineingeftellt fteng

ißößcbunft ©eiftigfeit.

beg Ojtflawentumg erwartet Steiner allerbingg

ift

3 Wif<ßen

Ofteng.

bie beiben großen ©eiftegmäeßte beg B3c*

©in äußerer Unterfeßieb

fei

genannt: im Bäeftcn

332

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0

t ein er

unb baS SDeutfebtum

ßerrfebt bie Söirtfebaft, beftimmt bie ^olttif

im

menn

Offen,

aud) noch in ber

ber ©eift, beftimmt bie ^Jolitif ‘Utitteleuropa

muß

innerer Unterfcßieb

gorm

unb bebrobt ben

importierter 3been,

unb bebroßt

ber $iu 8 gletd) aufftraßlen :

im TOeften

3 nte ^ e ^tualitdt unb

im

fdbieb:

‘JBeften rubt bie

unbefannt maren: ber

Spiritualität.

Unlage 3 u

©eift, ber

“5lu8

unb au 8 ftraßlen. Gin im

lebt inftinftioe 3ntelleftualität,

Offen träumenbe Spiritualität; ber 'Ulitteleuropäer fann

Sieben 3 U

©eift;

f>errfcf)t

bie ‘JBirtfcbaft.

©ln

fid)

er»

innerftcr Unter»

©eifteSfäßigfeitcn, bie bisher

einen 'üktrteb beberrfebt, mirb be»

UHrfungen bcroorbrlngcn, noch mehr, ber ©eift wirb bureb ©dßmingungen audß feinfte Ulafcßinen in Uemegung feßen unb Ienfen lernen; im Oftcn rubt bie Untage 3 unt intimften ©rfüblen ber fo 8 mtfcben ©ebeimniffe, bl3 3 ur f>öd)ftcn Ukiße be3 ©efcßlecbtSlebenS unb ber Ulenfcßenentftebung ; ber Ulitteleuropäer ift na<b beiben Uidjtungen entmidlungSfäßig unb bat außerbem bie Einlage in fieß, bureb ben ©eift f)ei{ertb auf ben Sförper 3 U mirfen. §lngebung 8 boll märtet ber Offen auf ba 8 ma3 fommt. 3» biefem fonbere

unfießtbare

,

6 inn

ift

ba 8 Uteri ©teinerS

3 u Perfteßen: ber

©nglänber banbeit,

au8 ber mltteleuropdifcben UtenfcßßeitSanlage ßerauS bat ©oetbe im Sauft ben Ulenfcßen alö „immer ftrebenb* gefeßübert. Sief au 8 ber mitteleuropätfeben ©ei» ber “Ruffe betet, ber 3>eutf<be

fteSart

ßerauS bat

er

ftrebt.

Sief

biefem Ulenfcßen nicht einen menfebiieben

©egner gegenübergeftellt, fonbern eine ©eifteSmaeßt: Ulepßlfto» pßeleS. Sief au 8 ber mitteleuropätfeben Uleltaufgabe ßerau3 bat er bie 3u»erfid)t au 8 gefprocben, baß biefem „tmmer ftrebenben“ Ulen* feben fi<b bie ©eifteSroelt

auftun

rnirb.

UJer bie 8 mit Steiner bureßbenft, ber

©egenmart

unb au<b

flar,

bie

fiebt

bie

©efabren ber

Aufgaben. Uerfallen bem praftifeben

Uleltoerftanb be 8 U>eften 8 , Perfallen ber mpftifeßen Scbmärmerei beä

Often 8 , perfallen

bem ©ebnen nach

äußerlicher ©röße, ba8 finb bie

grrmege ber beutfeben 3ufunft. UlleS, ma 8 pom JBeften fommt, aber miebergeboren merben au 8 ber 3 nnerllcbfelt be 8 OeifteS.

muß

Ulle 8

,

ma 8 pom

muß gleicßfam pon ber entgegengefety aufgenommen, muß Pom gießt be8 ©ei» ma 8 äußerlich gemollt merben

Often fommt,

ten ©eite be 8 felben ®eifte 8 fte 8

burcßleucßtet merben. Ullc3 aber,

fann,

muß au3

ber Siefe beS ©eifteS ßerauS gemollt merben, alS

333

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5riebric§ ‘Rittctmttjer

bcr 2eib für bie beutfdje ©eele. Seüßn

unb

frei

muß

aud) ber grage

ing 3Iuge gcfd)aut werben, ob bic duffere ©inßeit aller ©eutfdjen

bag

rechte

Organ wäre

für bie mttteleuropäifdie

bie allerbeften Gtgenfdjaften oerlorcn geFjen,

wenn

‘Jttifflott,

ob nid)t

bie ©eutfcßeu alg

abftrafte SOolfgeinljett leben, ob nicßt ber ©eutfdße fjoßereg fucßte, alg er

um Sinßeit tämpfte, bie Sin fielt beg ©eifteg in allem fieben.

Älarßeit 3U ©oetßeg ‘Jlfwungcn

ift

eg,

wenn ©teiner bon

IDie bie

einer ctgen»

artigen 'öölfertrinität ber ‘JDeltgefdiidjte fpricßt, 3uben, ©rieten,

wo oom 3ubentum immer

©eutfdjen,

3ur abftraften

ber

3mpulg auggegangen

“Klonolßeigmug unb ^Kontgmug,

ffiinßeit,

oom

ift

©ric*

d>cntum ber 3«tpulg 3ur btlbßaften ©eftaltung, Dom S>eutfdE)tum ber

3mpulS 3um

fpirituellen ©treben.

©oetßeg ©eift

lebt aud) in

bem

®3ort, bag ©teiner oft mit befonberem 2Iad)brucf auggefprocßen ßat: i

„Sin ©eutfdfer

ift

man

nicf>t,

ein $eutfd>er

wirb man“,

©eutfdje nid)t anberg fann, alg fein 3öcal in reiner

über

fid) fudjen.

FJIad)

igen S^olt^ntug

ift

weil ber

©elfteste

einem erften gewaltigen Slnfturm im heut-

ber beutfdje ©eift erlafimt, in äußere ©eleßr-

Pom britifcßen ©eift überwältigt worben ln $Dif* unb ^rajig. 'älber fein FZDelterprebigen Pon 5id)te unb ßelfen. Dorwärtg au bem Fpunft, big 3u bem fte einft porgebrungen finbl SHe ©eiftegwelt über ung Fiat ficf) fcfjon ßerrfamfeit gefunfen, fenfcßaft fjegel

fann

aufgetan.

IidF>

3m

freien 34) will bteg ßödifte ‘•Reid) erobert werben,

eine'üDelt, reicßer alg

bag

3<*> SidF)tc8

unb lebcnbiger

alg ber ©eift

‘BJenn ber ‘SHaterialtgmug auf feinem gößepunft

£>egelg.

ift,

bann

wirb im löeftcn ein mäd)tigeg ‘Verlangen wad) werben nad) ©oetßc

unb nad) bem, wag aug ©oetßeg ©eift in ©eutfdilanb geworben ift. *2lber aud) ber Often wirb einfeßen, baß er bag £jeil nidßt in bcr Fjagia

©opßia 3U ftonftantinopel erbeten fann, wie 'JHerefcßFomgfi, fid) pon 'BUtteleuropa einen lebenbigen ©eift-fteim über-

fonbern

geben laffen muß, um ißn 3U neuer ‘Slüte 3U bringen. “20ie ein ‘Ötorgengrüßen biefer 3ufunft ragt ber 'Bau beg ©oetßeanum felbft, woßl bag ein3ige B3erf in ber bie berfcßiebenften

Bug

Böller

TOelt,

frieblicß

an bem wäßrenb beg Äriegg

miteinanber fdßufen.

ben Hntergrünben ber ©eiftegwiffenfdjaft Fjeraug ßat Stei-

ner aud) bie ©eele beg ‘Btorgenlanbg unb bie ©eele beg Bbenb-

lanbg etnanber gegenübergeftellt.

Blleg,

wag

ber Often, aud) in

334

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Stein« unb ba8 ©cutfcßtum gnbien, ßerborgebracßt ßat an ©unberbar ßoßer ©eifttgfeit,

ju

ift

ein feinfteS ©rfpüren ber ©rbberbunbenßeit bcS Blenfcßen,

tiefft

ift

©aS bem Bbenblanb eigen entftammt, ift (Erfüllen beffen, ©aS ber Blenf<ß bureß fteß

erlebte ©rbgeiftigfeit. BlleS,

3u

ein tnnerlicßeS

tiefft

fein fann,

felber

©enn

Btenfcßentoürbe,

erlebte

ift

amerifanifeßen ©eften ber Blenfcß-Begriff ettoaS

Dom

auS BergangenßeitSbenfcn fommt, ©enn im baS Blenf<ß-©efüßl et©a8 born Blp ßat, ©eil eS auS

meü

er

fommt, feit,

ift

©ie

naeß

bem ©rieeßentum

fie fieß 311

ßöcßft in

im

englifcß-

©efpenft ßat,

ruffifeßen Often

3 u f un f t8 aßnen

bie mitteleuropäifcße Blenftßlicß*

©oetße

barftellt, bie feßönfte

Blüte

be8 BbenblanbeS. £Jn biefem Blenfcßentum rußt autß bie Borberei-

tung 3u einem größeren, geiftburcßleucßteten Gßrlftentum. ©ßriftuS

©aS

ift

au8 ber

nießt

SSJcItgeiftigfeit,

6rlebni8 ber BIenfcßen©ürbc ©irb

falten

im (Erlebnis ber

mal

alles 3urüd,

am

Einfang, bie

burd) Jidjte

unb

beutfeße

ift,

BolfSgelft

Scßiller getan ßat.

au8 ber

©an

ber

Grbgeiftigfett.

noeß biel ßerrlicßcr ent*

©an ßöre bon ßier

SZöeltgeiftigfeit.

©aS befpnxßen ©orben ber

fidf>

©enn

no cf) ein-

biS 3U ben BuSfprücßen

3 ugenbüberfcß©ang

in

ßöre bon

f>ier

auS noeß

einmal, bor©ärtS in bie gufunft ßinein, baS ©ort: Bntßropofopßie,

©enf<ß-©eiSßeit. in bie tjöße, na<ß

©aS

germanifeße gcß-Streben in bie ©eite

©enfeßentum unb nad)

©eift, bereinigt

enbet: ©eifteSmenfdjentum, ©enfcßengetftcatum

!

unb

unb boll*

SHeS alles gilt eS 3U flauen in ließter Slarßeit, nießt im trüben geuer ber BolfSleibenfeßaft, bann aber anS ©erf 3U geßen, oßnc bon „©eutfeßtum“ 3U reben. Beteegcnb finb inbeS für einen

biel

©eutfeßen Befenntnlffe beutfeßer

3 ugenb,

©ie

fie fieß

et©a bei bem

jungen RriegSgefallenen Otto Braun finben, ber bielen alS eine

„©in ©ann muß boeß in füßlt unb faßt unb überwäl-

©oetßefcße Hoffnung ©eutfeßlanbS galt,

©eutfeßlanb

fein, ber bie

6tunbe

tiefft

tigt?!“ „©ir fteßen an einem Bbgrunb, ©ie er tiefer faum gebaut ©erben fann, unb ber ‘©eg 3ur fteilen fjöße geßt über unenblidßc fjinberntffe, aueß fennt man noeß nießt ben güßrer. Unfereiner fann nur ©icberßolen: „©ir ßeißen eueß ßoffen!“ 'Biel

UngereeßteS

am

ift

in ber

SüriegSauSbrueß.

©eit

gerebet

©er

Steiner

©orben bon „beutfeßer ©(ßulb* erlebt,

fießt

eine biel tiefere

Scßulb, bie ©eutfeßlanb ßat. ©er fießt aueß eine noeß größere Seßitlb,

335

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Bittelmeper

^riebricfr

bi e eg

§er3 Blitteleuropag

tum

B3 enn

einmal fraben fönnte. Ift,

ligmug.

§ter

3U

frat

®em

»irflicfr liebt!

bag ©eutfcfrtum, bag

bann

feine Btiffion öerfefjlt,

ba, bag frcraugfüfrrcn

bag

bocfr

fein SBoifg-

ift

fann auö ber ©eeleit»üfte bei Btaterla»

unb 3U »ollen, »er bag

fefren

Bationaligmug, ber unter un8

Bolf

beutfcfre

lebt,

ber

ift

ecfrt

bag ©treben beg 3 <fr in bie §öfre, bag bem ©eiftegfröfrenreicfr. ©em 3nternatlonaU8mug, ber

beutfcfre (Seift ein3ufraudfren,

©treben

nadfr

unter uitg

beg

3 d>

lebt,

bie

ift

e<f>t

in bie BJeite,

©eele cin3ufraucfren, bag ©treben

beutfcfre

bag Streben

Bereint finb beibe bag

fülle.

bon ber

bie B)elt »irflidfr „genefen“ fönnte <

terialigmug.

aber finb, immer bag

33>ir

ber Blenfcfrfreitglebeng*

nacfr

beutfcfre BJefen,

edfrt

bann

an bem

beg Bla»

3 c t^ ran f 5 eit

B5 ort

©eutfcfrlanb auf ben

ßippen tragenb, auf ben Biegen ber Untreue gegen bie »unberbolle

man

BJeltaufgabe beg ©eutfcfrtumg. BJenn

BHe

in biefen 3<*frren fragte:

»irb ©ofrl ©eutfcfrlanbg 3‘ifunft fein?, }o fönnte man bon faft mit benfelben BJorten biefelbe Bntmort

©tetner immer »ieber

©g fommt barauf

frören:

an, »ie Diele ©eutfcfre

bie BJege beg ©eifte8 gefren

ben

ficfr

3um ©ei ft beutfcfre

barin

3ufunft

„Big

!

genug finben,

©eutfdfre

im

Big

3 " einem

mit Betoufftfein

entfcfrloffenften

oergangenfreitgtreu

fcfraffen?

bor ©eutfcfrlanb.

jefrt

finb »ir 3U »enige

jefrt

bie

unb

!*

biefe allerernftefte

B)er»

Befenntnig

»efengecfrt ftefrt

bie

©teiner

erfdfrütternben Buffafr beg Bucfrg

3n

Bugfüfrrung ber ©reiglieberung beg f03ialen Organigmug“ nennt

3 beenunglauben*

©teiner ben

leugnung beg

beutfcfren BJefeng.

gen biefer ©ünbe

„.

.

nidfrt ba? ©ünbe gegen ben

nocfr

.

.

beg eigenen

B3 efen 8

©ünbe 3U erfennen? ©iefe fragen fönncn ©triemen

brüdfen

beutfcfren Bolfe, bte

alg

ung bie eigentlicfre Ber» ©inb bie traurigen BJirfun» 3f nidfrt mefrr bie Straft im

unter

ln bie Seelen.

inmitten liifrfett

all

ftefrt

.*

©pricfrt fo nicfrt

bag

unfrer Rldglidfrfeit ? &ein

©teiner für bag

«Seift

beutfcfre

fjeil,

beutfcfre Bolf,

ja

®eiftge»iffen

felbft,

gar feine Cebengmög»

»cnn

nicfrt

etne ,genü»

genb große* ©dfrar bon®eutfcfren bte&raft ber3been „in bag leben» blg'WacfreBlollen aufnefrmen“. ©erBuffatj trägt bie Uberfcfrrift, bie

man

in tiefem, umfaffenbem, geiftigftem Sinn, »afrrfraftig

leidfrt

nidfrt

in

entflammter Begeiferung, bem gefamten üebeng»erf Stel»

nerg geben mödfrte: „©er B>eg 3ur Bettung beg beutfcfren Bolfe8.‘

336

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UfcerMtc? über

literanfdjje SSDerF

S^u&otf ©temertf bon

SRtdjarö 3>ebo 3>en Berfud), bag »eitbcr3»eigte, feit beinahe hiesig 3 aßren raftlog ftrömenbe literarifdhe ©Raffen 5>r. Steinerg in einer eraft toiffenfchaftlichen Bibliographie einjufangen, bringen große unb •ungeahnte Scf)»ierigtciten in bie ©efaßr, ein augficßtglofeg Unternehmen 3U bleiben. 3>ie früheren (Er3eugnifje feiner geber finb in entlegenen, mitunter überhaupt nicht mehr aufeutreibenben öfterreicf)ifcf)cii 3 eitfcf>rif ten bergraben. Bei manchen feiner 3ahlreichen Beiträge 311m „Btaga3in für Citcratur“ ift bie Butorfdjaft nicht nad)»eigbar. (Ein Problem für fid) bilbet ber Umftanb, baß feine efoterifchcu Schriften, b. h- bie bor ben Blitglicbern ber Bntßropofophifchcn (früher: $h eo )°Pl>U<f>*n) ©efcllfdjaft gehaltenen Bortragörcihcn »ie (Ein3elborträge, beim (Erfdjeinen im 2>rud fämtlid) ben Bermerf tragen: „'2118 Blanuffript gcbrudt. Ba<f> einer bom Bortragenbcn n i cf) t burd)gcfchenen Uacfjfchrift“ unb fo gctoiffermaßen nur einen fefunbären, eben nicht authcntifchen Bieberfcßlag ber gefamtcn literarischen Sätigfeit Steinerg barftellen, ber in eine ejatte ‘Bibliographie bielleicht nicht auf3unchmen tbäre, »enn nicht anbrerfeitg gerabe biefe „nicht autorifiertcn“ Veröffentlichungen §aupt unb £>er3 feiner gan3en Cehre umfchlöffen. nun aber einen einigermaßen gangbaren Bieg burdj ba8 bcr3tneigte ©eranf ber fd>tcr unüberfehbaren {Jülle bon Steiner» feßen Schriften allen benen 3U bahnen, bie fich, angeregt burch bie borangeljenben Bbhanblungen biefeg Bud>e8, eingehenber mit biefer ein3igartigen Berfönlicßfeit unb ihrem “ZDerfe 3U befchäftigcn trachten, tourbe ber Berfud) be8 folgenben „Uberblideg“ getoagt. £0 unbanfbar unb ermübenb eine foldje trodene Bneinanberreihung bon bloßen SEtteln auch 3unäd)ft erfcheinen mag, fie wirb gleldjtbohl in jebem nur einigermaßen aufmerffamen Betrachter biefer langen Cifte einen tiefen (Einbrud ermeden bon bem Biefen» augmaß ber Eebengarbeit eineg ein3igen Blcnfdjen toie Bubolf Steiner, ber ung in granbiofer B3 eife borlebt jeneg „vitam impendere vero!“ ©aß mir 3 cu 9 cn biefeg gemaltigen Bingeng um eine unerhört neue unb umftünenbe ffieifteghaltung unb Cebcngfüßrung

Um

fein burften, bie gan3 naturgemäß Unberftanb unb Böiberftanb beg ©ageg Ijeimugforbcrt, um biefeg Btiterlebcn »erben un8 bielleicht bereinft noch ^inber unb ©nfel mit Becht beneiben.

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Richarb ©ebo I.

23 u^f 5 rmi 0 C SJeraffentlidjungen.

C25erjci<f)net in ber ‘Reihenfolge

ihreä ©rfcheinenS.

3U

b«*

faft alle l)icr aufgeführten Schriften »om „Rhilof.* <biS 1913: „Rhilof.*thcof.“> Rcrlage, Rerlin RI. 30, Rlohftr. 17, in ben auch bie mciften ber früher bei anberen Rer« tegern h^u^gefommenen Rlerfe übergegangen finb. Rio bei einem Sitel bie Rerlagäangabe fehlt, ift bie oben ermähnte ftill« fdjmetgenb 3 u ergän 3 en. ©ine gro§e Rnjaljl ift gegenroärtig »erebtefe ©ttelaufnahmen finb am ©nbe mit „»gr.‘ be* griffen hoch in neuer 'Auflage bc 3 tt>. Reubrudf in Rorbe« 3 eidhnet> reitung. Rieht berüctfid)tigt tourben bie llberfehungen ber tricfjtigeren Rlerfe in faft alle Kulturfprad)en fie allein hätten mehrere ©eiten gefüllt l) 1886: ©runblinlen einer ©rfcnntnigtheoric ber ©oethefdjen Rleltanfchauung m. befonberer Rücfficht auf Schiller. <3»“ „©oetheS naturmiffenfchaftlichen gleich eine 3»9 a Su Schriften“ in Kürfdf)ner’8 ©eutfeher Rational«Citeratur.< Rerlin u. Stuttgart: Spemann. IV, 92 S. 8° »gr. Ratur unb unfere ffbeale. Senbfchreiben an bie ©ich* : ©ie „ terin be8 „fjermann“ <Rl. ©. belle ©ra 3 le>. Riten: Selbft« »erl. 2 RI. 8° (a. ©nbe: „3unä<hft «18 Rlanuffrlpt ge* bruett.“) [nur in ga »3 wenigen ©jcmpl. im Rrtbatbefitj noch »orhanbenl] 1889: ©oetlje al8 Rater einer neuen RfthetiF. Rortrag, geh- im RMener ©oetheberein am 9. Ro». 1888. Rlien: Rerner« ftorfer. 16©. 8° (©.»Rbbr. a. b. Rpril»Qeft b. „©eutfef). Rlorte“. 3g. 9: 1889.) 6.-8. ©auf. 1919 (30©.). 1891: ©ie ©runbfrage ber ©rfenntniStheorie mit befonberer Rüef« Rrolegomena 3 ur ficht auf ^ t ch t c’g R3iffenfchaft8lehre. Rerftänbigung be8 philofopfjierenben RetoufjtfeinS mit fleh (ohne RerlagSangabe) MS. 8° Roftocf, Rhtlof. felbft.

3 iehen

finb

anthropof.“

,

^

©oftorbiff. 1891. [auf allen btfcf). Kni»crf.«Ribliothetcn ale ©aufchejemplar »orhanbenl] 1892: Rlahrhcit unb RMffenfcfjaft. Rorfpiel einer „Rhilofopljie ber greihett“. Rleimar: Riethbach. VIII, 48©. 8° »gr. 1894: ©ie Rhilofophie ber greif>eit. ©runb.iüge einer mobernen Rleltanfchauung. Rerlin gelber. 242 S. 8° 2. Rufi. (2. 0. ©auf.) 1918. »gr. 1895: griebrich Riehfcfje, ein Kämpfer gegen feine Reit. RleU mar: gelber. IX, 125©. 8° »gr. :

338

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©teincrä Ittcrar ifctjeS SJerf

1897

b e 8 S3eltanf<bauung. ©benb. X, 206 ©. 8° 1918.

<S o e

:

t

:

,

:

Sufi.

2,

Slinbcn: Srun8. 53®. 8« („greie SJarte“ br39- bon £ubw. 3acobo®8fi. §eft 1.) fjuetft erfdjienen in: „®ie ©efellfdjaft“. (§r8g.: St. ©. Sonrab) 3g. 15: 1899 Sb 3 ©. 222 ff.] bgr. Cprlf ber ©egenwart. ©benb. 44®. 8° f3ucrft erfcf). in: ,©U ©efellfcbaft“. 3g. 15 Sb 4, ©. 35 ff.] bgr. S3elt« unb Scbenbanfdjauungen im neunjebnten 3<ibrbun« bert. «Berlin: ©ronbad) (1900-01). 2 Sbe. (1: 167®., 2: VI, 192®.) 8° („Sm ©nbe beä S^rfJunbertS“. 'Sb 14. 19.) 2. Sufi. 1914 unter b. Sttel: „3>ie Sätfel ber «Pbilbfop^ie“. (bgl. unten bei 1914!) S3elt« unb 9eben8anfd>auungen bon ben äiteften 3 c ^ tcn 6i3 jur ©egenwart. (Su§3ug au8 Sorträgen, gef), in ber Sr« beiterbilbungSfcbule 3U Serlin 1901.) Serlin: ©affenbacb-

gaedfel unb

1900:

feine

©egner.

.

1901

:

34®. ,

:

.

im Sufgange beS neuseültcben ©ciftc§leben2 Serbältntg ju mobertten S)e!tanfd)auungen. Ser« & ©obn. VIII, 118®. 8° bgr. alö Siib feiner efoterifd)en s2Deitanfd)au* ung. Serlin: ©runert. 32®. 8° 2. Sufi. 1918 (bgl. 1918!) 3>a§ ©briftentum al8 mt)ftifcf>e Satfadje. Seriin: ©cf)Wetfd)fe & ©obn. VII, 141®. 8° 2. Sufi. 1910 (f. bortt) l’ubwig Hfjlanb. Serlin: Sleicbert. 31®. 8° (©.«Sbbr. b. ©tnl. 3U ber 3bänb. Su8g. bon UblanbS SJerfen.) 3)ie

Slpftif

unb

tf>r

Iin: Sd)wetfrf)fe

1902:

:

:

1904

:

©oetf)e§ gauft

Xbeofopbie. ©infübrung in überfinnlid>e S3elterfenntni8 unb Slenf^enbeftimmung. Ceip3ig: SItmann. VIII, 167®. 8°

13.— 18. Sufi. (XVI, 189©.) 1920

©cbtller unb

Suf3Cid)nunaen nach Scr« ber Serlincr Äommiff. „Sefant«3®cig“ b. „Sbeof. ©efellfcbaft“. 72®. 8° bgr. 1907: SHe Sr3iebung beS Sinbee bom ©efidjtäpunfte ber ©elftes« wiffcnfdjaft. ©benb. 71 ®. 8° [bgl. „£ucifer«©nofi8“ Sr. 33] 5.-9. Sufi. 1919 Silber offulter Siegel unb ©äulen. ©bb. 8®. STejt, 14 3!af. „ 1905:

trägen,

geb.

unfer geitalter.

bom 3<muar— Slärs 1905 an

„greien £)o<bf<bule“. Serlin:

3n

:

2° bgr. „

:

Slut

ift

tung.

ein gan3 befonberer ©aft.

Sbgebr. nach

b.

Sa<bfd)r.

©ine e.

efoterifebe Setrad)»

Sortr. ©bb.

53®. 8°

7.— 10. Sauf. 1920 „

:

$ag e.

Saterunfcr. ©ine efoterifebe Setracbtung. Sbgebr. na<f) Sacbfcbr. e. Sortr. ©bb. 40®. 8° 11.— 14. (Tauf. 1920

339

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Bid>arb $ebo 0.

1907

:

£)

aei

e

I

,

bie Blelträtfel

utib bie STl>cofopf)ic.

Bbgebr.

n.

=

b, Bacßfcbr. e. Bortr. 2. Bufl. ©bb. 48 6. 8° [1. Bufl. ©rftbrudt in ber 3«Ofdjr. „Sucifcr-Gnofiä“ Br. 31 (1905)]

-9. Sauf. 1919 1908: ‘ipijUofop^ie unb Sbeofopbie.

:

,

©ebr.

“Slug.

1908.

Bert.

47©. 8°

itacf)

e.

Bortr., geb- in ©tuttgart 17. Bacbfcbr. Berlin:

©ic Äultur ber ©egen»art im ©piegcl ber Sbeofopbie. ©bb. 21 ©. 8 »

1909: B3ie erlangt

man

©rfenntniffe ber

F)6I)eren

BJelten? <1.

Bbd»

3. Bufl. ©bb. XI, 339©. 8° [btefe 3. Bufl. ift bie ber buebförm. Beröffcntl., a!8 1. u. 2. finb anjufefjen ber ©rftbruef in ber „£uci?er»©nofi8“ Br. 13 ff. u. ber tn 3ufge3og. ©cf tcti br3g. ©eparatabbr. babon!] 12.— 17. Sauf., burd) e. auSfübrl. Bad)®. er». 1919. pgr., Beu* aufl. in Borbereitung. Unfcre atlantifdf)cn Borjabren. 3. Bufl. 64©. 8° [auef) ^tcr bat a!8 1. u. 2. Bufi. bie frühere Beröffentl. in ber „£u» ctfcr»©nofi8“ Br. 13 ff. („Bu8 ber Bfafba»©bronif“) bc3». ber in Seitform erfcf). Sonberbrucf 3u gelten] 5.-9. Auflage 1919 Gimneibung unb Blpftericn. 61 ©. 8° »gr. $Dcibnadf)t. ©ine Betrachtung aug ber £eben8»ei8beit <*331taefopbia>. Ba<b e. BJeibnacbtSbortr. 13. ©e3. 1907. 30©. 1.

,

:

,

:

,

:

,

:

:

:

,

:

7—

10. Sauf. 1919 ©briftentum al8 mpfttfebe Satfa<bc unb bie Blpfterien bcS BItertumä. 2., neu burebgef. u. er», Bufl. be8 „©bri» ftent. a. mpft. Satf.“. £eip3ig: Bitmann. VII, 192©. 8° ©ie ©ebeim»iffcnfcbaft im Umriß, ©bb. XVI, 425©. 8° 7.-9. Bufl. im ©ruef. ©a§ B3efen ber fünfte, ©tenogr. Bacbfcbr. e. am 28. Oft. 1909 geb. Bortr. 40©. 8» 4.-6. Sauf. 1918 £eben8fragen b. tbeofopb- Betoegung. 2. Bufl. 65 ©. 8° [1. Bufl. in B £ucifer-©nofi8“ Br. 32 (1906) u. 35 (1908)!] Bor» Sbeofopbie unb gcgcn»ärtige ©eiftcSftrömungcn. urteile au8 bcrmeintlidjer BHffenfdjaft. 2. Buff. 61©. 8° 8<>

1910:

©a8

Bufl. 3U betrachten finb 2 Buff, unter biefem Sitel ln „£ucifer»©nofi8“ Br. 35 (1908)] 7.— 10. Sauf. 1920 [al8

1.

BHc Carina »irft. 47©. 8° [bgl. „£uc.»©nofi8“ Br. 7 „ (1903)!] 5.-8. Bufl. 1919 1911: ©ie geiftige gübrung be3 Blenfcbcn unb ber BIcnfcbbeit. ©ciftegmiffenfcbaftlicbe Grgcbniffe über bie Blenfd)beit3» ©nttticflung. 65 S. 8° bgr., neue Bufl. in Borber. :

340

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©teinerS

litcrorifcfjeS

äDerf

1912: 3>ic Pforte bcr Sinweif)ung.<3nitiatlon>. Sin älofenfreu 3 er» mtjfterium. 127 ©. 8 ° 7.— 10. Sauf, im 5>rucf ©centfd)e8 2eben8büb aI8 älad>» , : SHe Prüfung ber ©eele. fpiel jur „pforte bcr Sinweifiung“. IV, 104©. 8° bgr. 3>er £)üter ber ©djwelle. ©eelenborgdngc in fcenifdjen “sBit, bcrn. [3=ortf. 3 u: „SHe Prüfung bcr ©eele“.] VII, 101©. 8° 4. Sauf. 1919 Äalenbcr 1912/13. oljne pagin. (89 gc 3 PI.) [enthält ein , mit offult-imagin. PtonatS« unb SDodjenbilbern üfuftr. ßalenbarium u. bie bon ®r. ©t. berf. ‘2Dod)cnmcbitationen <„Sccicntalcnbcr“>J ögr. Sin äöeg 3 ur ©elbfterfenntniS be8 äHenfd)en. 3** at&t äRcbi» „ tationen. VII, 75©. 8° 2.-5. älufl. (VI, 140©.) 1918 äleubr. in Porber. Peinfarnation unb Rarma, t>om ©tanbpunft ber mobernen „ älaturroiffenfc&aft notwenbige Porftellungen. 2. älufl. 46 ©. 8« [1. ‘älufl. in: B £ucifer.©nofi§“ älr. 5. 6 (1903)] 7. bi3 10. Sauf. 1919 1913: S>er ©eelen Srroac&en. ©eelifdjc unb geiftige Vorgänge in feentfd^en Silbern. VII, 118 ©. 8° 4. Sauf. 1918 bgr. SHe ©djwclle ber geiftigen Söelt. älpl)oriftifd>e älu8füf)run« „ gen. IX, 144©. 8° 2.-5. älufl. 1918 1914: SHe Pdtfel bcr pi)ilofopl)ie in if>rer ®efdjld)te a!8 llmrif} bargeftellt. 3ugleid) neue PuSg. b. SDerfe8: äßelt» unb £eben8anfd>auungen im 19. 3 a & r &-. ergän 3 t burd) e. Por* gcfd)id)te über abenbldnbifc&e p&ilofop&ie unb bi8 3 ur ©egen®, fortgef. Perlin: Sronbad) 2 Pbe. (1: XVI, 242©. 2: VII, 255©.) 8° 3. älufl. 1918 SDa§ foll bie ©eifte8wiffenfd>aft unb wie mtrb fie bon i&ren „ ©egnern befjanbelt? 17©. 8° bgr. 1915: ©ebanfen wäl)renb ber 3 e Ü be8 Rriege8. 5“ r ®eutfc&e unb biejenigen, bie nid)t glauben, fie Ijaffen 3 U muffen. 55©. 8° bgr. :

:

.

:

:

:

:

älufgabc ber ©eifteSwiffenfdjaft unb beren Pau in e. am 11. 3 Q b- 1916 gcF)., mit ä3or» unb äladjw. berf. Portr. 45©. 8° 4.-6. Sauf. 1919 S>a8 menfd)lid)e Ceben bom ©efid)t8punfte ber ©eifteSmiffen» fdjaft <älntbropofopf)ic>. Portr., gelj. am 16. Oft. 1916 in

1916: SHe

3>ornad). älacf)

,

:

:

£ie8tal.

Sornad)

b.

Pafel:

3b&<*nne8bau»Perein.

40©.

8° bgr.

Pom

äUenfdjenrdtfel. Slenren, ©flauen, ©innen einer Pei&e beutfdjer unb öfterreidjifdjer perfönlid>feiten. 1.— 4. Sauf.

279©. 8° 5.-8. Sauf. 1918 341

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Stt(f>arb

©cbo

Bon

Scetenrätfelu. I. Slntfjropologie unb Slntt)ropofopf)ie. II. Sitar ©effoir über Slntf)ropofopf)ie. III. granj Brentano. <Gtn Stad)ruf>. 1.—4. Sauf. 271 6. 8° t. Steubr. 1918: ®oett>e§ ©eiftegart in i^rer Offenbarung burdf) feinen Jauft

1917:

:

:

unb burcf) baS SHärcfyen non ber „gelange unb ber Silie“. 2.-5. Bufl. [1. Stuft, f. 1902!] 121 6. 8° 6.— 10. Stuft. 1920 Bier SZtärcfjen, mit einem Bortoort. Stuttgart: 3ung&0ot)n. 31 6. S?I. 8° (©ic farbigen £jeftd)en ber Söalborf-Slftoria. Sir. 29.) [Sluä ben SHgfterienbramcn „Sie Bfarte b. ©in» toeitj.“ „©. %trüf. b. Seele“ „©. Qüter b. Sdf)iodte“.] Seelen-^alenber. ©bb. (Sir. 30) 31 S. ÄI. 8° [Slu8: Stalenber

1912/13]

©er Seelen

©rtoadjen. ©bb. (Sir. 31) 47 0. Äl. 8° [7. unb , 8. Büb beb STtpfterienbramaS „©.S.©.“] 1919: ©ie Sternpuntte ber Sozialen gragc in ben CebenSnotwen» bigfeiten ber ©egenmart unb 3 u funft. £)rgg. ». b. ©reu» :

beg ©octfjeanum ©ornadf) m. b. £). Stuttgart: ©reiner & Bfdffcr. VII, 127 S. 8° [»ietfadfje Sleuaufl., in fianbgcfellfd).

europ. Sprarfjen überf. !]

faft alle „

:

Bortrag für Slrbcitcr ber ©aimtcr-SBerfe. SII8 SKanuftript gebr.

ijrSg.

(23. Slpril 1919.)

bom Bunb

Orqanigm. Stuttgart, ©hampignnftr. Bunb für ©rcigt 26 S. 8°

fos.

.

:

:

©reigtiebr. b.

17.

Stuttgart:

©er 3mpuI8 jum

breigtiebrigen Organiäinug. Kein „blojjer 3bealigmu8“, fonbern unmittelbar praftifdK gorberung be§ Stugcnblicfs. 5r8g. t). b. ©efcfiäftgftelle b. Bunbeä f. ©reigt. ©bb. 230. 8» ©rci Borträge über Botfgpäbagogif. ©et), in Stuttgart .

.

.

unb 1. 3uni 1919. Qrgg. b. Bunb Stuttgart: ©reiner & Pfeiffer. 47 S. 8° ©reigt. SluSfüljrung ber ©reigtieberung be8 fojiaten Organismus. Berl. : „©er fommenbe ©ag“. Stuttgart, <£f>ampignlj

am

11. Sllai, 18. SIlai

f.

1920:

f.

.

.

.

3n

ftrafje 17.

VIII,

90 S.

8».

342

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©teinerg litcrarifcheS '"©crf

U.

a) 'Sluffätje

itt

Öammeltoerfen

b) 'Beiträge 5« c) -öeraudgebertätigfett

3citfc^tijtctt

a.

©ine aud) nur annähernbe ‘Uollftänbigfeit in biefem ungeheuer umfänglichen Seile beg literarifd>en flcbcngmerfeg ©r. 6 teinerg ift nicht ju erreichen aug mehrfachen, bereits in ber (Einleitung be« fprodyenen ©rünben. überhaupt nicht mehr ju befchaffen mären brei 5 ©. öfterreichifche 3 eltfcf)riften, in benen berfchiebene “ürtlfel au 8 feiner gebet ju finben fein füllen: „greie 6 <hlefifd)e treffe“ (SToppau) b. 3 1882 „Qermannftäbter ©eutfdje Cefehalle“ 1883 (Eine Anfrage auf ber unb „Citerarifdjer 'SHerfur“ 1891. TOiener Sofbibliothef ergab, bah meitere geuülctong bon 6 t., bor* miegenb literarifd>en, aber auch politifchen 3 uhaltg enthalten finb „‘Nationale glätter“ in: „©eutfdje 'TDochenfchrijt“ 39 6 (1888) (Organ beg ©eutfehen iereing in ©Men) 39- 1 (1888) u. 2 (1889) „©eutfdje lOorte“ (hr 8 g. b. ^ernerftorffer) 39(1891) 6 22 ff. „©tonatgblätter b. ©Hffenfcfjafti. (über Sbuarb b. fjartmann) ©lubg in ©Men“ 3g. 14 (1892) ©r. 10 („(Einheitliche ©aturan« 6 t.’g jahlreiche “Beiträge 3 ur fchauung unb Srfenntniggren 3 en“). ©oethe*£tteratur finb für ben miffenfchaftlichen ©ebraud) am be« quemften 3 U erreichen in betn ©oethc«©aragraphen bon ©oebefeg ©runbrifj 3 ©efd). b. btfeh- ©idjtung (©b 4 in 3. ©ufl., ©egifterl). ©g roerbett baher unten nur bie allerroichtigften angeführt. ©Mr beginnen nun mit einer ©u 8 mahl aug ber gülte bon ©uf« fätjcn, bie 6 t. in bag bon ihm eine 3eit lang (1. 3ult 1897 1*13 .

.

-

H

.

.

6 ept. 1900) felbft rebigierte „©t aga 3 in für Citeratur* mit unermüblicher, unb bod) nie ber literarifdjen ©agegfron er« 29.

liegenber geber gefchricben hat: 1894 (39-63), palte 1160 ff. Hermann

6

1897 (3g. 66 ), „

:

fj € lutf>°lh

1066: „©heofophen“ 1103 ff.: Ratholicigmug unb gortfehritt (über Serin.

1135

ff.:

ff.:

©te

6 chcll)

6 ehnfud)t

ber

3uben nach ©a»

läftina

1327 1391

1423

ff.

:

1487

ff.

:

ff.:

©ubolf öeibenhain. f 13. Oft. 1897 ©ageggefpräch bon heute (O. ©Uttelftäbt „©or ber giut“) ©harleg fitjell. 3ur 100. ©Meber« fefjr feincg ©eburtgtageg ©ie 3nftinfte ber gran 3 ofen [gall

©ag

©retifug]

343

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SRtd^arb

1898 (3g. 67), ©palte

2

:

ff.

.

,

.

.

,

.

,

,

139 f. 193 ff, 213:

,

.

,

241

ff .:

.

.

,

452

ff

:

601

ff

:

,

-

,

.

.

:

n

.

.

,

.

.

,

.

:

.

»

,

769

.

,

.

ff,.: :

ff

©e«

70.

unb TI i e <5 f df) e] llnjeügemä&eS 3 ©bmnafialreform 3 olaä ©djrour unb bie '©abrbeit über ©repfug .

3u 36fcn8 •man 1898

ff ., ff,

©eburtStag.

70.

©er HniDcrfität 8 unterrid)t forberniffe b. ©egcnmart

©

‘3Har <

625 649 673 745

}.

burt£tag.> [über 3 6 f « n

.

»

©ebo

öermaun ©rimm. <3u

t

2Kadfat)ä

20.

u. b.

©r»

i r n e r. (“Sefpredbung ©tirnerbtogr.)

SDoüä un bomme (SHaj ©ie fo 3 iaIe grage

b.

©tirner)

ff.: J^reiljett unb ©efellfd^aft IBigmarcf, ber “OTann beä politifcben

679

©rfolgeä

.

»

817 915

.

ff

,:91iebfcf)e in frommer tung [©allmits]

ff

:

ff,

:

ÜSeleucb*

3 ur ^frjdjologie ber 35f>raf« Sintoort an 3 5 ^Hodat) auf feinen offenen ‘Sricf: „©er inbiDibuali.* ftifdje Jlnarcf)i§mu 8 -

-

<

.

961

ff .:

©rct)fu§«S8 riefe

1010

ff .:

©in

1188

ff,

toirflicijer

(Sug.

{trag

1899 (39.68),

1201 <

'12 ff

227 433 577

ff .: ff .: ff,.

3

.

.

„3ünger“ 3 ara $ u * ©cbmitt)

£>od)fcf)u[e u. öffentl.

ff.:

ßeben

t>on ©gibt)

35Iori 3

'Profcffor

6 <f>eU

ßubtoig Büchner, f 30. $lpr. 1899 602 ff.: 3of>n fjenrb 3Ha<fat)g©nt« ,

u.

toidlung .

.

793

,

.

985

ff

©0e

ff,

(©ag

<3JeibIatt

j.

„“Stag.

1009

t <

b e 8 gebetme KätfcImärdE)en)

ff.

u.

1033

ff.

:

Offenbarung,

©rnft

Qa

e df e

I

unb bie „‘HJeiträtfel“ > „©ramaturgifebe glätter“ 39 2

ßitt

f

-

‘JIr. 49 u. 50 © 0 e t b e aI 8 3lftbetifer 97 ff., 125 ff.: ‘Bon ber „mobernen ©eele“ gr. *31 i e b f dh e u. ba 8 „berliner Sägeblatt“ :

1900 (39-69), ©palte

65

.

,

l'H

.

.

145

ff .,

f

ff,. :

©ag 31iebfdf)e*3trcbib

u.

feine

344

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e

:

©tolnerä

literartfcfjcä ‘JBerf

1900 (3g. 69), ©palte

5lnflageit gegen ben bisherigen VerauSgeber. (Eine Snthüllung. I.

Sie Verausgabe bon II.

3wr

51.’S

<Sh a rc»rteriftif ber

5Derfen.

grau

Sli»

fabetß goerfter*51iet5fd)e. „

,

169

ff.

:

ff.

:

Sin unbcfannter Buffaß bott 5Har 6 1 i r n c r („Uber B. 'Bauers faune beS jüngften ©erid)t3“. 5Kit einer 'Borrebe

226 351

»

384

©oe

t

,

.

,

.

,

,

,

D

1901 (3g. 70),

673

unb

ff.:

5Hoberne

.

.)

«ZDelt-

,417 ff., anfd)auung u. reaftionärer Kurs ©rffiiberung auf ©. ff., 425 ff. Vorneffer, ©ine Berteibigung ber

ff .,392 ff.

ff.,

.

51tathematif

bie

Ml ff.:

401

:

B 5Bieberfunft

fogen.

,

he

beS ©leidjen“

Bon 5Ilehfd)e 3um angebli^en „Kampf

um

bie

51 i e £ f df) e * 5tu3gabe“ 745ff.,769ff.,810ff,836ff.,857ff.:©oetf)C. ©tubien. a) ©runb*3b««n. b)

793

913 1169 1217

643

ff.,

ff.,

ff.: ff.:

ff.

5HoraI unb <£h r iftentum. 817 ff., 841 ff. Sin ©ottfcheb-SenN mal (Bon Sugen Beidjel) 937 ff. “Jllarie ©ugenie belle ©rajie 51taj 51lüller. f 28. Oft. 1900 gr. 5t i e ßf cf) aI8 Sinter ber mo* bernen 5BeItanfd)auung fjcrmann ©rimm. (5lefrolog) :

:

1068 ff. S o I ft o i u. 5t i e ß f d) e a f t“ (IjrSg. bon 52tid)ael ©eorg Sonrab) [außer ben auch in Buchform erfcßienenen 'Beiträgen brachte „Vaecfel unb feine ©egtter“ u. „fitjrif b. ©egenmart“ (bgl. 5tb» »

,

„Sie

fcßnitt I)]

@e

1900 (3g. 16)

f

:

e 11

f

d>

folgenbe 5luffäße:

Bb 2,

©. 197—212: grau Slifabeth gocrfter*5Ileßfd)e unb ihr Bitter bon fomifdjer ©e* ftalt.

<£.

Bnttb. auf Sr. Seibl’S

„SemaSfierung* s

,

»4,©.

,

,

,

1,

,

1—10:

Ser

Kampf

um

Vaecfel’8

Ä 5Belträtfe[“

1901 (39-17)

150—157: Barthol. Sarnerl, beS SanoiniSmuS

129— 135 5Hobcrne :

ber

<Etf>tfer

©eelenforfchung

345

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«

Btcharb ©ebo

3m 3 u am men^ang f

mit bem Sterna

„Biehf<h«*$lr<hib*

barf nicht unerwähnt bleiben bie Entgegnung ©t.’S in ber 3“* t“ Bb 31 (1900), ©. 314 f. auf Eltf. goerfter-BiehfcheS „Kampf um bie Biej}fd)e*'21u3gabe“ (ebb. S. (©onft fteftt ff.).

fünf

HO

ein Buff. ©t.’S in ber „3ufunft“ 93& 2 (1892) 6. 71 ff. über „Bfte unb neue Moralbegriffe“.) ffingewiefen fei ferner auf folgenbe Bbhanblungen: 598 u. 618 ©ie ^Diener K l i n i f d) e u n b f d) a u 39- 1900, spf>iIofopf)te i e $ f d) e 3 alS pfQd)opatholog. Problem nocf>

©

B B

:

Miener

Klinifdje Bunbfdjau 39- 1900, ©-738: Bieh* }d)e 8 ^erfönlicfjfeit unb bie ^fbdjopathologie BJiener Kltnifdte Bunbfdjau 39- 1901, ©.24: ©oetf>e unb

<

bie 3!2tebt3in

B

B

b © e h r b. B n 1 1 a u 8 b. e r e i n sur 3g. 11 (1901) Br. 37— 40, 46—50 (über Bbolf BartelS, griebr. ipaulfen u. a.) ©er Einbrud bon ber adhtunggebietenben Bielfeitlgfett unb gerabeju erftauttlichen ^robuftibität ©teinerS in feiner „bortheofo« pfjtfrfjen“ Seit, ben fdjon biefe mit Bbfi<f)t bod) ftarf gefügte BuS* ©aljl ertoedt, wirb noch »ertieft, ©enn ©ir un8 nunmehr feiner halb nad) 1900 einfetjenben eigentlichen t(ieofopf)ifd)en BHrffamfeit 3U©enben. ©ie ungeheure gülle be8 ©toffeS 3©ingt aud) h*cr su

Mitteilungen

femlUSmuS

fummarifdf)er

liberfchau.

3m 3unt 1903 begann ©t. eine „Seitfchrift für ©eelenleben unb ©eifteSfultur ($f>cofopf)ic)“ mit bem ©Uel „Cucifer“ (in Komm, bei ©d)©etfd)fe & ©of>n, Berlin) hm:au83ugcben, bie bon Br. 8 bem erneuerten unb befannteren STitel „L u • in 3iemlid) unregelmäßigen Bbftänben bi8 1908 Br.: 35 Mai 1908). Bollftänbige Ejemplare babon finb im Buchhunbel nid)t mehr auf3utreibcn, feibft faum unter ben älteften Mttglicbern ber „Sh*of- <5efellf<f>aft“ ; allenfalls noch bie au8 fpdteren Bummern 3ufamtnenge3ogenen §efte ©ie „llnfere atlantifchen Borfahren“, „BuS ber Bfafha-Ehrbbif* uf©. Bbge* feben bon gan3 ©enigen Beiträgen au3 frember geber (ich nenne nur: „BuS ben nacfjgclaff. B<tptcren bon B^ul BSmuS“ [bem (3an. 1904) ab unter

ctfer»©nofl 8“ erfdjien (Ic^tc

bon ©t. befonbcrS F)b<h gefchäijten frühberft. §allefd)en ^Jribatbos. f. Bhitof.l in Br. 8—12), tft bie gan3e 3rttfchrift ©teinerS alleinige Brbett. gier finb biele oon bett fpäter in Brofdjüren erfdjtenenen ©chrtften im firftbrud 3u finben, benen ©ir bereits oben in Bb* fdjnitt I begegneten, ©ie „Einweihung unb Mhfterten“ (in Br. 2 bi8 4), „Bcinfarnation unb Karma“ (Br. 5—6), „B3ie Karma toirft“ (Br. 7), „Lebensfragen b. theof. Bewegung“ (Br. 32—34), .“ (Br. 33), unb bor aliem „B5ie „©te Sr3iehung beS KittbeS .

.

346

Bigiti;cet-by

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]

©teinerS litcrarifdKg BJcrf

man

i>er dotieren Pleiten“ (Pr. 13 ff.)- ©lue Rubrif trägt bie libcrfchrlft „®ie Kultur ber ©egenwart tm Spiegel ber Sheofopfjie“ unb enthält Bücherbcfprcchungen, "Jlacfjrufe auf bebeutenbe perfönlichfetten, ©(offen 3 U Sagegfragen unb aftuellen toiffcnfd>aftlichcn 'Problemen, Berichte über theof. Songreffc u. ä. Biele ©palten finb ferner ber Beantwortung pon fragen geöffnet, bte auch (>eute no<f> immer toieber nach Schluß feiner öffentlichen Borträge an 3>r. Steiner gerichtet werben, alfo B. betr. bie RJtebcroerförperung, bag ßarmagefeß, ben 3ufal(, 3 bag Riefen ber ©eiftegfranfheiten, Sier* unb Blenfchenfeele, Pubbhiämug, Sheofophie im Berhältnig 3 U ben „©eheitnwiffen»

erlangt

©rfenntniffe

ftänblgc

.

fchaften“ uff. Big er B Cuctfer«©nofig“

aug ßeitnot aufgab, hören auch

“Beiträge 3 U 3 cit T<i)riftcn auf. wir einem Brtifel aug feiner

©rft

acht

3 a t>re

geber

feine

begegnen

l'päter

3g. 1916 int beutfehen greif). Ple£.

ber „Ccfe“

piattcf. ©ine pergeffenc Strömung ©eiftegleben“, unb bie tm gleichen 3 al>re Pon bem Pon Bernug in Rlüitchen begrünbete, im Sinne ber „©eiftegwiffen* ich“ (Öang ©acf)g“ fchaft“ orientierte Bierteljahrgfchrift „®ag Perl., jetjt Perl. „3>er fommetibe Sag“, ©tuttg. <Sf>ampignt)ftir. 17) bringt Pom 1. fjeft an eine “Reihe oon Bbhanblungen ©teinerg:

©. 336: „Ä. ©hr.

Be

1916 3g.

1

Puch 1, ©. '1—16, Puch 4, ©. 486—499: 3)ic ©rfenntntg Pon bem guftanb 3 Wifchen bem Sobc u. einer neuen ©e» burt.

I-n

1917 39- 2 Pud) 2 ©. 209—226: S>ie ©eiftegwiffenfehaft alg Bnthro* pofophie u. b. 3 eitgcn. ©rtenntnigtheorie. perfönlich*Hn* ,

perfönlicheg.

1917—18 3 g, 2 Puch 3, ©.393—407, Puch Puch 1» <5.1—14: ©>ie ©hpmifche

4,

©. 617—629,

3 g.

3,

öö<f» 3 cit beg Gl>riftian Pofcntreuh. I— III 1918 39- 3 Puch 2 ©. 165—177 frühere ©el)cimf)altung unb jetzige Peröffentlichung überfinnlicher ©rfenntniffc 1918 39-3 Buch 3, ©.325—335: ßu 3 if erifchcS unb Bhrimanifcheg in ihrem Perhältnig 3 um Rtenfchen 1919 39-4 Buch 1, S.2— 5: Bn bag beutfdje Polf unb an bie SCuIturtoelt! Pufruf f 3 ur 3>rcigliebcrung b. fo 3 Organlg* mug! oorfjer in ben größeren Sagcgjeüungen unb alg glugblatt erfchienen 1919 39-4 Buch 2 @.129—149: Sapttaligmug unb fojiale 3& een [= Äap. 3 ber „Äernpunfte b. fo 3 grage.“ ©tuttg. 1919] 1919 39-4, Puch 3, ©. 241—245: ®ie Sreiglieberung beg fojialen Organigmug, eine Rotocnbigfeit ber 3 £ *t. 1919 39- 4 Puch 4, ©.345—347: Rlarjigmug u. Sreiglicbcrung, :

.

,

.

347

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Bicffarb

©«bo

1920 3g. 4 Bud) 5/6, 6.429—432: ©er ©runbirrtum Im ©enfen.

entnommen ber

©tefe lebten brei Buffäfy: finb

fo 3 taten

IDodjenfdfjrtft

„®reiglieberungbeS 603 tatenOrgani 8 mu 8 “, 3uli 19i9 in erfdjeint

6 tuttgart

(Sfjampignljftr. 17

—6

d)riftl.:

unb ber BuSbrcüung mie Bertiefung oon

bte feit

©rnft Uebll)

6

t.

’S

fo 3 tal»

3&een bient, tnie fie suerft in ben „ßeropunften b. $rage“ auSgejprodjen roorben finb. Blle bie 3 at)Ireicf)en Ceit* auf 3 ufüijren, in benen 6 t. unermüblid) bon Br. 3 u Br. für feinen „®reiglieberungS“«©ebanfen mirbt unb biefen in immer neuen Raffungen bem f 03 iaien ©emiffen ein 3 ubämmern fncfjt, tft |>ier unmöglich unb überbieS entbeljrlid), ba fie in allerjüngfter 3 «it gefammelt ^erauggefomnien finb u. b. ©.: „ 3 ” BuSfüfjrung ber ©reigliebcrung beS f 03 Organ.“ (im Bert, „©er fommenbe reformatorifdjcn [ 03 .

artifcl

.

©ag“

6 tuttg.,

6 f)amplgnt)ftr.

17).

(Eine ^arallcic 3 U biefer B3ocf)enfd)rift bilbet bie im felben Ber« unb ebenfalls feit 3 “lt 1919 crfdjeincnbe, bom d>mei 3 er

6

lag

Bunbe 3

©reigl.

f.

b.

iaie 3ufunft“

f 03 .

60

» Org. f>erau 8 gegebene BlonatSfdjrift „ ©r. Boman 008 , ©ornad)). ©iefe

B

6 <^riftl.:

(

brad)te bisher folgenbe Buffä^e

6 t.’S:

Heft 1: ©ie ©rciglieberung b. fo3

603iali8mu8 B3aS nottut.

.

Org., bie ©emofratte

Snternat. Biirtfcbaft u. breigliebrige Organifation

2:

3: ©eifteSleben, BcdjtSorbnung, B3irtfd)aft

4: ©reigliebcrung u. fo 3

fo 3 iaIe

unb ber

Bertrauen «Kapital u. $rebit> 5/7: ©ie päbagog. 3l«if«^nng ber BJalborffdjule in tuttg. .

6

b.

Buchform erfdjtenencn 6 d>riften muffen f)ier 3 »ei äufjerft ©id)tige Beiträge 3 U 6 ammclmcrfen ermähnt merben: ln: „©er ©goiSmuS“. llnter Blitm. bon f?ou BnbreaS-öa« lome, B5ilb. Bölfcbe [u. a.] brSfl- bon Brtbur ©ij. (ßeip« 5 ig ftreunb & BMttig 1899) 6 303—346: ©er ©goiSmuS in ber BbUofopbie Unter ben

nicht in

.

:

in:

Atti cH

IV.

Congresso internazionale

1911, Vol.

lagen u.

b.

III,

pag.

224—247: ©ie

Bologna

pft)d)ologifd)en

©runb*

di

filosofia

erfenntniStbeorettfcbe (Stellung b. Slljcofop^ic. c.

3ur Berbollftänbigung ©ätigfcit

6 t.’S

btefeS Kapitels fei enbtid) noch als Herausgeber frember Bäerfe fur 3 fixiert.

bte

1883—1897 gab er in 8 ürfd>ncr 8 ©eutfcber Bational«£iteratur (Bb 114—117, 1. 2., 6 tuttg.: 6 pemann) ©oetfj «8

348

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©teinerg [itcrarifcßcg TOtrf

©Triften mit auSfüßrlicßcn ©in* leitungen unb ‘Jlnmerfungen ßerauS. Uber feine 2Hitarbcit an ber großen ‘üöeimarer © o e 1 ß e » Rüg* gäbe bgi. feine eigenen Rebaftiongbcricßte im „©oetße* Saßrbucß' 33b 13 (1892) 17 (1896). ©benba 33b 15 (1894) ©.30—54 teilte er 7 Briefe bon fjicßte an ©oetße u. 2 ^Briefe bon f?i(ßte an ©cßiller mit. 3u bem gragment „Uber bie «Ttatur“, ©cßriften ber ©oetße* ©efcllfcßaft Rh 7, TOeimar 1892, ©. 393—398. 1894 £jrgg. «Urtßur ©cßopenßaucr’g ©dmtl. 'JDerfe in 12 Bben. l

21atur©iffenfcßaftlicße <

:

:

mit e. ©inl. (Stuttg.: ©otta’fcße Bibi. b. üDeitliteratur). 1897: 5 r S9-: 3 can ^3 a u 1’3 auSge©. «IBerfe in 8 «Bbcn. (©bb.) 1901: 5rSg.: Cnbto. Sacobotoeifi: RuStlang. Reue ©ebießte a. b, Racßlaß. RUt e. ©inl. (©.3—42.) (Rlinben: Brung.) 1901: 5r8g. £ub©. gacobomgfi: Stille ‘Jüelt. ©ßmbole. ©fi3* 3en a. b. Racßlaß. (©bb.) 1902: Ör8g.: 2ubto. llßlanb: «IDerfe. 3Bbc. («Bcrl.: R. RJeicßert). 1902: 5 r ^9<ß i 1 1 e r (= ©eutfeße ©ießter in Ru3©aßl für’g 96©. 8°) Botf. 5.4). («Berlin: «ißler RnßangSffieife barf ßier bielleußt itod) crmäßnt ©erben: Bor©ort 3ur 1. u. 2. beutfeß. RuSg. bott ßbouarb ©(ßure: ©ie großen ©ingemeißten. CP3. Rltmann 1911. S. IX ff. (bgl. au(ß ©.368 ff. bie bon ©t. ßerrüßrenbe Rßßtßmifierung beg eleuftnifcßen RIßfterienbramag). :

:

©

:

III.

a) OSortragörci^en <<£t>clett>

b) gittäelöorfräge.

©ine fur3e Gßarafterlftif ber in biefem Rbfdßnitt bereinigten Intimeren ©Triften ©r. ©teinerS ©urbe bereits in ber ©inlei» tung gegeben. 3 u 9änglicß finb fie nur ben Rlitglicbcrn ber «Untßro* pof. ©efellfcßaft beim Bßilof.-antßr. Berlage, Berlin «2ö. «Bloß« f

17. (3m Rugenbltd freilief) finb ©eitaug bie meiften bergriffen.) 3ßre Bcrbielfältigung fo©ie bie Benußung in gebrudten 3Derfcn 'Rein äußerlid) feßon unterfeßeiben fie fieß bon ben ift berboten. in ©ruppe I 3ufammengeftellten Bücßern unb ©cßriften bureß ißr ftereotßpeS Quartformat unb ißre ©rudlegung in einer «21rt ©cßreib* mafeßinenfeßrift, bie nur bie Borberfeite eincS «Blatteg bebedt. (6rft neuerbingS ©irb babon abge©icßcn unb aueß bie Rüdfcite bebrudt.) ©ie ©eiten3äßlung ift faft ftetg getrennt, b. ß. jeber ein3elne Bortrag ift für fid) paginiert, ©er burcßfcßnittlicße Umfang eineg „©tjclug“ beträgt et©a 125 engbebrudtc ©eiten, ber eineg ©in3dbortragcg 12—15 ©. 333ir berscicßnen bie Bortraggreißen, abmeießenb bon ber oben ftr.

<

349

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Bicfjarb SDcbo

geübten <f)ronologtfdten Buf3äf)lung, in ber Jfolge if>r«r 33e3if* ferung; ba8 <Erfd)einung8jai)r ftetjt am <£nbe. ©er 3nt>alt ift nur in ben gällcn angegeben, wo er aud) auf bem Titelblatt ber» 3eid>net

ift.

a.

Bor bem Tore

ber Tbeofopbie. Bortrag83t)flu8 Stuttgart Bug. 1906. 1910 14 Bortr. Btün» II. ©ie Theofopijie be3 Bofenfreu3er8. 1911 d>en 26. Blai 6. gunt 1907. III. ©a8 3ot)anne8»©t>angeIium. Bortrag83t)flu8 Hamburg 18. 31. Btai 1908. 1909 [fpäter no<f) in 2., mit toefcnti. Bnb. berf. Bufl. erfd).] IV. B3elt, ©rbe unb Blenfd), beren BJefen unb ©nttoicfelung, I.

.

.

.

.

.

.

.

.

foffiie tbre Spiegelung tn bem gufatnmenljang 3»lfd)cn ägt)ptifd)em BIt)t[)o8 unb gegenwärtiger Kultur. Stutt-

gart 4.— 16. Bug. 1908. (11 Bortr.) 1909 V. Bgt)ptifd)C Blt)ti)en unb Bltjfterien unb ifjre Be3iei>ung 3U ben toirfenben ©eifteSfräften ber ffiegentoart. 2eip« 3ig

VI.

2.— 14. Sept.

1908. (12 Bortr.) 1911

©ie TI>eofopt)ie an ber §anb ber Bpofaltjpfe. Nürnberg 17.— 30. guni 1908. (12 Bortr.) 1910. [barau8 be» unb „©eifteSwiffenfdjaft, Gbangelium fonber8 crfcf). 9Henfd>en«3ufunft“. <BI8 ©iuleit. 3u b. 3t)fIuS bon

:

12 Bortr. über

.

.

.

VII. ©einige 5^rard)ien

b.

Bpofait)pfe>

unb

tf)re

(16 S.)]

BHeberfpiegelung in ber

2öelt <Tierfrei8, spianeten, Ko8mo8>. ©üf» 12.— 18. ‘ülpr. 1909. (10 Bortr.) 1910 ©a8 gof>anne8»©bangeIium tm Bert)ältni8 3U ben brei anberen ©bangelten befonberS 3u bem 2ufa8»Sban» getium. Kaffel 24. gunl 7. guli 1909. (14 Bortr.) 1910 ©er Orient im Cidjte be8 OccibentS. ©ie Kinber be8 Cu3ifer unb bie trüber S^rifti. Blündten 23.— 31. Bug. pf)t)fifd)en

<

felborf

VIII.

IX.

— —

1909. (9 Bortr.) 1909

X.

©a8 Cucao-Sbangeiium.

Bafel 1909. (10 Bortr.) 1917

[XI. nod) nidjt erfd)ienent] XII.

©ie Offenbarungen be8 Karma. 3nf»ait: BJefen unb Be» beutung be8 Karma in Sin3clperfönlid)feit, gnbibibualt»

tät, Blcnfdfbeit, Grbe, BJelt. Karma u. Tierreid). Kranfbeit u. ©efunblfcit in Be3. 3u Karma. Teilung unb ilnbeilbarfeit in Be3. 3U Karma. Batürlidje unb 3ufäIIige ©rfranhmgen ... 2cben8unfä(Ie in Be3_ K. ©lemcntarereigniffe . . . ©pibemten ... 3.

Karma

ber f>öf)cren Btefenf>etten.

Tob

u.

©eburt im

350

^L.

TTTgi

i:e<rcy

Google


0teincr8 litcrarifd)c3 a3«rf aerl)ältnig funft

bcr

3.

$ü.

XIII.

freier

"ÜDille u.

'5Henfd)i)citöentimcf[ung.

Hamburg 15.-28.

b. 3u» aortraggcpdug

Süarma in

91lai 1910. 1911

©ie atiffion ein3elncr aolfgfedcn im 3ufammenf)ange mit bet germanifdynorbifc^en aii)tf)ologie. 7.— 17. guni 1910. (11 aortr.) 1911

£f>ri[ttania

XIV. ©ie

biblifcf)cn 0d)öpfungggefd)id)te. ©eljeimniffe ber <©ag 0cd)3tagetDerf im 1. and) aiof. < aiündjcn 16. 26. aug. 1910. (11 aortr.) 1911

XV. ©ag aiattljaeug»<£bangcl. aern 1910. (12 aortr.) 1918 XVI. OFfuItc

u. ©rdgniffe ber ber ©eiftegu>iffenfd)aft. Stuttgan. 1911. (6 aortr.) 1912

"=pcrfönlicf>fcitcn

©efd)icf)te.

a3eltgefd)icf)te

im

gart 27. $e3.

1910

Cirfjte

1.

[XVII. nod) niefjt erfd).!] XVIII. IDeltentounber, ©eelenprüfungen

unb ©eiftegoffenbarungen. aiümfjen 18.— 27. aug. 1911. (11 aortr.) 1912 aon gefuS 3u «brtftug. «ariäru^e 5.— 14. Oft. 1911. (10 aortr.) 1912 XX. ©ie '©eit ber 0inne unb bie ©eit beg ©eifteg. gannober 27. ©e3. 1911—1. gan. 1912. (6 aortr.) 1914 XXI. ©ie geiftigen ©efenbetten in ben gimmelgförpern unb aaturreidjen. gelfingforg 3.— 14. apr. 1912. (10 aor*

XIX.

träge) 1912

XXII.

©er aicnfd) im ‘Pfjilofop^ie.

Cicfyte

»on OffuItiSmuS, ©f>eofopf)te unb 2.— 12. 3uni 1912. (10 aor»

6f)riftiania

träge) 1913

XXIII. aon ber gnltiation. aon ßtoigfeit unb augenblicf. aon ©eifteglidjt unb ßebengbunfel. aiündfen 25.— 31. aug. 1912. (7 aortr.) 1913 XXIV. ©ag aiarcug-ßbangeüum. aafel 0ept. 1912 (10 aorträge) 1918

XXV. ©ie afjagaoab ©ita unb bie ‘ißaulugbriefe. Köln 28. ©e3. 1912-1. gan. 1913. (5 aortr.) 1913 XXVI. ©ie aipfterien beg aiorgenlanbeg unb beg Sljriftcn* fjebr. 1913. (4 aortr.) 1913 I>at bie offulte ©nttoicfelung beg atenfd>en für feine güllen <pb»)fif(f)«n Ceib, atfjerleib, aftral(eib> unb fein ©clbft? fjaag 20.— 29. aiär3 1913. (10 aortr.) 1913

tumg. äerlin 3.-6. XXVII. ©elcf>e aebeutung

XXVIII. ©ie offulten ffirunblagen bcr abagabab ©ita. gelfing* for8 28. atai 5. jjunt 1913. (9 aortr.) 1914 XXIX. ©ie ©eljeimniffe ber 0d>roelle. aiüncfjen 24.— 31. aug. 1913. (8 aortr.) 1914

351

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Ridjarb ©ebo

[XXX. nod) nid)t beröffentU] XXXI. <SF>ri[tuS unb bic geiftige Vielt. Ceip 3 ig 28. ©e 3 1913 2. 3an. 1914. (6 Vortr.) 1914 XXXII. 3nnereS Vlefen beS Vlcnjd)en unb Ceben 3 ©ifd>en ©ob .

VMen 9.— 14

Rpr. 1914. (6 Vortr.) 1914 XXXIII. ©er menid)Ii(f>e unb ber foSmifche ©ebanfe. Verlin 18.— 24. 3an. 1914 (4 Vortr.) 1915 XXXIV. ©Ijriitug unb bie menfdjüd)« Seele. Vorrföpping 12. 16. 3uÜ 1914. (4 Vortr.) 1915 XXXV. ©ie ßoolution »om ©efid)tgpunfte beS V5ahrf>aftigen. Vcrün Qerbft 1911. (6 Vortr.) 1916 u.

neuer ©eburt.

M

XXXVI. ©er irbifcfK unb ber fogmifd)e Vlenfd). 3 nl t: 1* ©t« 3eugen vergangener 3 c ** €n * n bcn grgcntodrt. Vlenfd)* heitSfulturcn. 2. ©er 3ufall u. baS gegenmärt. Vien*

3. ©ie ©fjeofophie im Vlenfd)en* 4. ©er (Sintritt ber ReinfarnationSibee fortfd)ritt. in bie abenblänbifd>e Äultur. 5. ©ie Vliffton ber Grbe. 6. ©ie Signatur ber Vtenfd)heitScntn>idlung. Verlin Jrüijjafjr 1912. 7. 8. ©er irbifdje Vlenfd). I. II. (8 Vortr.) 1917 XXXVII. ©aS Cebctt 3 U>ifd>en bem ©obe unb ber neuen ©eburt im Verhältnis 3 U bcn FoSmifdjcn ©at[ad)en. Verlin hinter 1912/13. (12 Vortr.) 1916 [XXXVIII. nod) nicf>t crfdj.!]

fcf)enbeumf}t[ein.

Berlin 1. Sept. 1914—6. 3«^ (12 Vortr.)*) 1919 XL. Ilber Scbitffalbtlbung unb Üeben nad) bem ©obe. lin 16. Rot». 21. ©e 3 1915. (6 Vortr.) 1919 XU. Votmenbigfeit unb 5 re ib £ it int V5eltgefd)«h £ tt menfd)lid) £ n Qanbeln. Verlin 25. 3<tn. 8. gebt. (7 Vortr.) 1920

XXXIX. 3 e üt)c i rac^i un 9 <:n

-

XLII. ©egentoärtigeS

Verlin

8.

unb Vergangenes im

ftcbr.

gogifdjer fragen,

3uni

u.

29.

unb 1916.

Vlenfchengelfte.

Vlai 1916. (12 Vortr.) 1920 Vefjanblung fo 3 iaIer unb päba* ©eil A. B. Stuttgart 21. Vpr. 30.

®ei[tcstDiffen[c^aftIidf>c

22.

Ver*

.

XLVm.

1915.

3unt

3.

Rüg.

1919.

(7

unb 5

Vortr.) 1920

Rujfer biefen numerierten Vortragsreihen erfd)ien nod) eine Vebenferic ohne Ve.ufferung (bc 3 ». m. e. Vudjftabenfignicrung): A. Sammlung ein 3 elner Vorträge über „©eifteStoiffenfchaftliche Vlcnfd>enfunbe“ auS b. 3 a hr £ n 1908 u. 1909. (I. Ilber

Rnm.: Rr. XXXIX ff.

*) nicht

im Original

lagen

bem Vcarbetter

biefer

Überficht

bor.

352

Dlgltfeed by

Geogle


©teinerS litcrar ifcfjeö ABerf

ben Ahhtf>mu8 ber menfchüchen Üetber.

— —

II.

Al)t)tf)men

tn ber Alenfchennatur. III. Sachen unb ABetnen. IV. 3>a8 Aergeffen. V. 3>te Ausprägung beS 3<h8 ben »erfcf)iebenen AHenfchenraffen. VI. ©ef<htcf)te

bei

beS p>5t»fifci>en AlaneS unb offulte <Befd)tdf)tc. VII. „©rbfünbaf. VIII. ©»olution, 3»»oIution unb Schöpfung auS bem Aid)t8.) 1915 Unterlagen 3 ur Ailbung eines fo3 ialen Urteils. 3>orna<f> Aoö. 1918. (8 Aortr.) 1919 Aad> ber lebten AHitteilung beS AerlageS (Aoö. 1920) finb {amtliche „Gtjden“ »ergriffen big auf Ar. XXVI, XXVIII, XL— XLII, LVIII unb bte lebten ber Aebenferie.

SnttticflungSgefdjichtliche

b.

3>ie bisher auSgegebenen ßinjelöorträge finb nldjt numeriert. ABir bringen fle baljer in ber üblichen chronotogifchen golge nach bem 3ahr beS <£rfd)einen8. 3>ie nach ber neueften AuSfunft Pom AhMof-'^nthr. Aerlage »ergriffenen tragen am Schlug beS SlitelS

ben Aermerf „»gr. a 1910: 2>er „ABeihnachtSbaum“, ein Shmbolum. Aerlin 21. 3>e3. 1909. 12 S. »gr. 1911: Aftngften. Hamburg, Aftngftfonntag 1910. 14 S. »gr. Aerlin 26. S>e 3 1908. 19 S. »gr. : Alärchenbeutungen. , offulten ©efichtäpunfte beS Stuttgarter AaueS. : SHe 3« „ »elchem Sinne finb n>tr 3h«»f»Phen unb in welchem Sinne finb mir Aofenfreu 3 er ? Stuttgart 15. u. 16. Ott. 1911. 18 S. »gr. Oftern. (Sfopftitel: 3>a8 AIhfterium »on ©olgatha.) Aerlin „ 19. u. 26. Alärs 1907. 26 S. »gr. 1912: Aon 3«fw8 3 u ©h r HtuS. Karlsruhe 4. Oft. 1911. 20 S. »gr. .

.

:

,

:

:

:

2>a8 ABefen nationaler ©pen mit fpe 3 iellem 3int»eiS auf Kaletoala. gelfingforS 9. Apr. 1912. 21 S. »gr. Sheofophifch4 floral. Aorrföpping 28.— 30. Alai 1912. 54 S. Uber ben Sinn beS CebenS. Kopenhagen 23. u. 24. Alai 1912.

39 S. »gr.

3>a3 ABeihnachtSfeft tm ABanbel ber 3 cl i<n- Aerlin 22. 3>e3. 1910. 16 S. »gr. 1913: 3>a8 ABefen ber Anthropofophie. Aerlin 3. gebr. 1913. 12 S. : ADeihnachten, ein 3 n fptration3feft. Aerlin 21. 3>e3. 1911. , „

:

8S.

»gr.

Aetradjtungen über ben ABethnadf)t8abenb. Aerlin 24. $>e 3 1912. 15 S. 1914: ADeihnachtSftimmung. Aerlin 26. 3>e3. 1909. 13 S. »gr. 3>a8 Ofter-geft. Köln 10. u. 11. Apr. 1909. 11 S. »gr. „ »

:

.

:

353

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Btdtarb ©ebo

1915: B>eif)na<btgbortrag. ©ornad) 26. ®cj. 1914. 16©. bgr. 1916: Olaf 'älftefon. <©ag BJad>en beg <£rbgeifteg.> Berlin 7. San. „

:

:

:

:

,

:

1913. 14 ©. bgr. „®ic Pforte ber ©inmetbung“. Berlin 31. Oft. 1910. 25©. bgr. ©pmbolif unb Bbantafie mit Be 3 ug. auf bag Blpfterium 0 ®ie Prüfung ber ©eele“. Berlin 19. ©ej. 1911. 22©. bgr. ©ornad) im BnOftcrn unb ipfinciftcn 1915. 3 Bortr. fdflujj an eurf>t)tl)mlfd) bargefteilte © 3 enen aug ©oetfjeg

(Einigeg über baS ‘Kofenfreujermtjftcriuin

.

.

.

gauft. 59©. bgr. ©rcl ©ebidjtc u. Bortrag, im 3ufatnmenl)ang m. curljt)tf)m. ©arftellungen. ©ornad) 29. Bug. 1915. 15®. bgr. ©le golbene fiegenbe unb ein beutfd>eg B3eif)nac^tgfpie[. ©ornad) 19. ©e 3 1915. 23©. bgr. .

1917: Beinfarnation u. Karma u. ifjrc Bebcutung für bie Kultur a <J. t>9r. ber ©egentnart. 3 Bortr. Berlin 1912. ©etr. Uber alte BJeil)nad)tgfpieIe unb eine berflungene ©eifteg» „ ftrömung ber Btenfcf)f) e il- 3 Bortr. ©ornad) 26.-28. ©e 3

B

:

.

1915. ©etr. „

:

©er

Bag.

Balbur*Blt)tI)og

unb

bag

Sljarfreitagg'Bltjfterium.

[©ornad)] 2. u. 3. Bpr. 1915. 17 u. 16 ©. bgr. Bfln9ft«n im 3aljrcglauf. [©ornad)] 23. Blai 1915. 17 ©. Beujabrgbctradjtungcn. 3 Bortr. [©ornad)] 31. ©e 3 1915, 1. u. 2. 3an. 1916. (I. ©er gafK^lauf alg ©innbilb beg großen B3eltenjaf)reg. II. ©ie Berpftidjtung 3 U flarem geblegenem ©enfen. III. ©djauen U nb (Erinnerung.) ©etr. Bag. bgr. 1919: B3ic ermirbt man fid) Berftänbnig für bie gelftige Welt? 2 Bortr. Berlin 1914. 1920: Offulte Wiffenfcfjaft unb offulte ©nhoicflung. ©bfUlwä 3 ur 3 c M beS Bli)fteriuuig bon ©olgatba unb Gfjriftug tm 20. 3abrl)unbert. 2 Bortr. Conbon 1. u. 2. Blai 1913. Bottocnbigfeit neuer geiftiger ßrfenntnigmetf)Oben. : ©ie „ Stuttgart 8. u. 28. ©ept. 1919. fiionarbog geiftige ©röfjc am Wenbepunft 3 ur neueren 3 ctt : „ Berlin 13. gebr. 1913. „

:

:

.

— —

-

Weitere Bortraggreilfen unb Borträge in großer Bn3af)l ftnb borerft

nur in

Bacf)fd)rift

borfjanben.

3 54

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SJorbemerfung

3

ßerfonUdjfeit unb 22crf ÜRuöotf 0tetner<

5

^ricbrid) ‘Kittclmetjcr

Kttbolf gteinet unb btc ßfrtlofopljie

42

‘Ricfrarb griffen

9tubo(f gfrinet

unb

bie

Sri^tw

31

(5cf)cr

<£t)riftian

9tubotf gtetner unb bie Tlaturtpiffenftbaft

Qang ftubolf gteinet

<

113

2Pof)lbolb

unb

145

bie ffunft

grnft Hcfjlt

2tobotf Steiner unb bie ßabagogif ‘Rlitfrael

177

‘Sauer

Xubolf gteinet unb

209

btc ßolitlf

‘Roman *8008 Otitbolf

gteinet unb Soetfre

241

Srid) Scfrtpebfd)

Xubotf gteiner unb bol TRorgenianb

Qcrmatm

223

$kcft)

Subolf gteiner unb baä $>eutfd)tum

305

^rtcbrid) Rütclmel)er <

UeBcrbticf über bqg titerarifdje 3Perf Dtubolf gteinetl

337

‘Rtdbarb 5>ebo 911Ie Qluffäfjc

btefeS

Wertes toerben

auggegeben, mit iHuänabme oou ber ertoeitert

Sag*

fi.

unb mit 'älbbitbungen

in ©tuttgart erftftienen

aucf)

einzeln als ©onberbrutfe

Uef)li, 'Rubolf

Derfeljen

©feiner unb bie Äunft,

im Ueriag ,®er Rommenbe

ift.

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. .

93on ben Mitarbeitern biefee 9Berfeö

ift

ju ben ^ier

befprod)enen fragen erfc^ienen:

M. “Sauer, Mljftif utib

9ffulti§mu§. (Sine toergleicfjenbe ©tubie. 41 ©. ( s}3f)ilof.*antt)r; Verlag, Berlin) “351. 2.—. Ser Berfaffer gewann fein Berbältnig 311 c «Ültjfttf beg Wittel* altert nid)t burcf> eine Brt fünftlerifcber ©infübtung, fonbern burtf)

Bemühen um ben mbftifchen Weg felber. Sie gemein* unb unterfdjeibcnben 3 üge mbftifcber unb gebelmwlffcnfcbaft* ©cf>ulung unb bie gruntwerfebtebenen ffirgebniffe beiber Wege fonnten begöalb aug eigener ©rfabrung befd)rieben werben.

jabreiangeg fainen lieber

Sedf>, 25ubbf)i8mu£ C2Jubbf)a wnb feine l

Jtj.

£ei>re).

1.

“8anb:

Sammlung ©öfd)en S>er “Subbija; 2. 'iBanb: 3>ic £cf)re. 2. -2lufl. (©öfd;ett, ^Berlin ) je 33t. ö.— ‘Jtr. 174 unb 770. Sie Werfeben geben eine furje, felbftänbigc Sarftefiung beg Bubbbigmug auf ©runb urtejtiicber Quellen unb rüden babei bie geiftigen Probleme in ben Borbergrunb. 3nt 1. Banb ift ber an btd)tertfd)*m!)ftif<bem ©ebalt reichen Bubbbalegenbe iCebemüer^äblung Bubbbag), im 2. ber buObt)Uitfd)en Webitation befonbere Bufmerf* <

famfeit gefebenft.

9t,

“Sood, 3>er ©efamtarbciigt>erirag nad) fcf)toci 3 crifd)cm Md)!. 328 ©eiten, (©er Äommenbe Sag 2l.*©. “©erlag ©tuttgart.) l

kartoniert *2211. 11.25. Ser Berfaffer »erfuebt, bie bur<b bie neue 3«it geforberten Brbeitgrecbtgformen aug ben gefcbicbnicbcn Sriebfräitcn her aug 311 finben, Wie fie ficb bureb bie yabrbunberte in ben fjormfräften ber Jtunft,

inäbefonberä ber Brcbiteftur, auggewirft haben.

9t. ©ritfen, Social Nyorientering. (© 03 ialc 91euoricntierung.) 64 ©. 1 kr. (“©erlag „“©ibar“, kriftiania.) 3« obiger ©ebrift ift ber wefentlicbe 3«baft einer Beibe Don Borträgen über bie .Äempunfte ber f 03 iaien Jfragt* cnlbaiten.

Det religiöse Problem. 021u8 “Jlatur 3um „Mbar“, kriftiania.) 229 ©. 6.75 kr.

©cift.)

(Verlag

Ser Berfaffer bebanbelt bag reiigiöfe 3&*ai in feinem Berbält* ni 8 3 u ben ttulturibealcn unb jeigt 3 uiebt, wie bag, wag in ber religiöfen (Sinftcüung fid> funbglbt, ln unferer 3 «it nur gefunb aug* gelebt werben fann in Berbinbung mit einem örfenntnigleben im Sinne ber ©ciftegwiffenfcbaft. Gfyr.

©e^cr, ©fjriftug in ber *2tot ber ©egemoart. “©rebigten. (Verlag <£f)r. kaifer, München.) ©eh- M- 9.—, geb. M.12. Bui ber Bot ber 3*1* bebt ficb Iicf)t bag Sbriftentum ab, Wie

ftarf Dcrinneritcbt, gemütootl, man feine feinfinnigen Brcbigten 3 eugen (Jbriftug alg ber perfönlid) fortlebenben, bie Weit bc 3 Wingenben

©• eg Derfiinbet: utibogmatifcb, möchte fagen:

Don

— —

©eiftegmaebb

mtjftifcb.

Unb

Sl)eofo}>f)i« unb Sbeologie. Shcofobfjte unb “Keligion 2.40. (“©erlag Ue^rlc & ©ippel, Nürnberg.)

M.

u. ftr. 9?ittelmet)er, (£f)riftcntum fc^rift

für pcrfönl.<£^riftcrttum.

unb ©egentoart Monatskommiffton — innercMiffion, Nürnberg).

1.8.

ber“©ud)f)anblungbed©crein3 für

jäf)rl. (tn

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.

®r.9tittelmeber,

— — —

Bon

brucf

aug ber

berg).

*321.

ber©beofopbte Bubolf ©teincrg. ©onber»

„(Sfjriftlic^cn

Blelt“ Oebrle

&

Sippel,

Bürn-

1.50.

$of)anne8 Blüllcr unb Bubolf ©feiner. ©onberbruef aug ber B <Sf)riftItd)en 2BeIt* (Jebrle u. ©ippel Bürnberg) *211. 1 .50. ©teiner, Krieg unb Bebolution. ©onberbruef aug „©briften* tum u. ©egentoart*. (‘tUfjilof.-ant^ropof. Berlag, Berlin, Blo&ftr. 17.) 25 Bf©ie 'Befreiung beS ©eifteg im neuen ©cutfcbianb- ©onberbruef au§ „©briftentum u.©cgentt>art*. (“ipfjtrof.-ant^rop. Berlag, Berlin, Blotfftr. 17.) Bf. 1. Blar ©effoir unb Bubolf ©feiner, ©onberbruef aug „@übbcutfefjc Blonatgbcftc“. (BbiIof.»anti)ropof. Berlag, Berlin, Blobftr. 17.) Bl. 1.50. <

«. Heb«, ©ie ©eburt ber 3nbioibualität aug bem Bltjtbog. 143 ©. 2.-4. ©auf- (Berlag b. Komm- ©ag, ©tuttgart.) ©eb. BI. 20.-: 3ft eine auf gciftcStolffenfcbaftlicbcr ©runblagc beruf»enbe ®ar* fteüung ber germanifcf)en3nbiBibunUtä(äbiIbung auö ber gerntanifeben §clbenfagc. toirb beffen fünftlerifcbeS (Srlebcn burcf) Nid)art> Wagner an §anb feiner Werfe, bor ollem be£ 9Ungeä beä Nibelungen,' 3 ur Nnfcbauung gebracht. <2.

1.— 5. ©auf. 300 ©eiten. ©ine neue ©ralfucbc. (Berlag b. Komm. ©ag, Stuttgart ) ©cb. BI. 45.

Uebli,

.

neue untfaffenbe Nearbeitung ber t>crfd)tebcncn ber ©ralfage auf ebriftologifcb-geiftcütDiffenfcbaft©runblagc. Weine literarifebe -ikbanblung, fonbern ein hineintauchen in bie ©ubftaui ber ©raläibeen unb ihrer 3eitgemäfeen JJort» (Sine oödig Überlieferungen licber

enttoicflung in ber ©egentoart-

Gftr. Bom flub in

Halfer, jBeclofl, Mflnrfictt Herausgeber biefeS BudjeS, Lic. Dr. 9?ittelmct>er,

meinem Berlag

ffriebric^ 9tiei}fd>e

unb

ferner erfc^ienen: bie Beligion.

Bier Borträge:

BietffdjcgBerfönlicf)feii «tib religiöfe ©nttoieflung / Biefffdjeg Kampf gegen bag <Sf)riftcntum / Biefffebcg eigene Cefjre I 3. Bufl., geb- Bl. 10.— Biefffebcg bleibenbe Bebeutung. gebb. BI. 15.-. SefnS, ein Bilb in Pier Borträgen: ©ag Ceben / ©ie B^tfönlicbfeit / ©ie Berfünbigung / ©ie ©cgeittoartgbcbeutung. 6.-8. ©auf., gef). BI. 10.—, gebb. BI. 15.—. Entb« unter nnS! 3®ei Borträge unb brel Ka^elrebcn: Cutber unb ©oetfje / Cutberg Bibelglaube / Cutberg ©naben» erlebnig / Cutberg Berfönlicbfeit / Cutber im Cutberlieb ,©in fefte Burg". 1.— 4. Sauf., Bl. 4.50.

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.

Gering,

Gfjt. ftaifer,

.

3ölütt

rfj

e

,

tt

9lufterbem ftttb »ou Lic. Dr. Oii t tcl nieder in meinem 'Set* tag bie folgenden Sammlungen non Äanjelreben crfcf>ienen: 6. Sauf., gef) 92t. 7. gebb. *211. 12.—. <Et>rift unb Ärieg. , ©ad f)of>c £ieb bet Siebe. 5.-7. Sauf., "SK. 3.—. ©ad 93aterunfer. 7.-9. Sauf., gef). 92t. 12.—, gebb. 921.17.—. £icf)t (©ie 9tot im ©cligpreifungen). ©ie beutfe^e 3efu 1.-5 Sauf., gef). öergr, gebb. 92t. 14. Satcfjriftentum (©ie SDunber 3efu). 1 .— 4. Sauf., gef). 92t. 7.—,

gebb. 92t. 9-50.

©emeinfam mit D. ©etjer; £eben aud ©oft. 68 ^rebigten. gebb. 92t. 30.—. 93on D. Dr.

7.-8.

9luff., gef). 92t. 22.

©et)er: ©toigeftteube. 9tefigiöfe ©ebanfett unb (Erfahrungen. 921.12.—. (Sf)r.

©h r*ftentum Sin 9Degtt>eifcr für bie religiöfe ©egen« 92t. 3 50. 93on D. Dr. ^riebrid) feiler, "^Srofeffor ber 9teligionätoiffenfefjaft an ber Uuiberfitüt 92tarburg: ©ad ©eheimnid bed ©ebetd. 2. 9lufl" 92t. 3. ©rlebfed

*

tourt.

1>

I

DREI

JE

92tonat§fcf)rift für 9lnthrot>ofopf)ie

unb ©retglicberung

fjcrauSgeber: ®er Jtommenbe Sag / Vertag Serautworttict) für bie ©cbriftleitung: ©rnftSchfi u. ®r. Sagen WoitSfo

®iefe 3e>6<l)rift will an ber ©rneuerung non iöiffenicbaft, Jtunft unb fo^iaiem ßeben mitarbeifen. feie Will bieSufmcrffamfeit richten auf SJelt« tatfachen unbS3e(tienben3cn. Such Wifi ff* btejeuiqen Strömungen fenn» 3eicf)nen,bie - au« ben attenSrabitionen grojjer 'Söffer geboren- in ihren ®egcneration«er[d)cinungcn heute Stitteleuropa offen ober oerbeeft al« Snftrument ober aläih-enSfummelpfab benutzte Sie will auf ffirunbfage realer oölferpft)chologifcber Grfcnntniffe einen ffieiftoerfebr ber Söffer an« bahnen. / Sie »in fruchtbare STritif üben an fbm)>tomatlfchen ®efaben3« erfcheinungrn be« gegenwärtigen Kulturleben«. ©ie barf e«, Weil fie 3Ugleich ba^Sofitinean bie ©teile be« ®efabenten,ba« Ucauf3elgt, fetten tptdf. Son biefem ffieflcf)t«t>unlte au« wirb fie fich auch mit ber ©eanerfefjaft ber Zugleich Wid fie Serid)t geben über / antbrpppfophifhenSewcgung auf fultureQem,

Sntbropofopbieau«einanbcrfct}cn. bcngrorifcf)ritt ber getarnten

politifchem

unb fo3iaicm ©ebicte. ©nbiieb wirb im Caufc be« erften 3ahr« ® r. Subolf Steiner im Sahre 1909 3u Stünd)en im Rreife

gange« ber non

ber anthropofo|)hif<h«n ©efettfdjaf t gehaltene 3<lf(u8

DER ORIENT I» LICHTE DES OKZIDENTS erfefjeinen

unb

baburcf) 311m erften Stale ber Öffentlichfeit 3ugängftch ge«

macht werben. SreiS be« Gin3e(hefte8 St. 7 50 .

,

SicrteffahreSabonnement Stf. 18

Der Kommende Tbk A.-W.

/

Verlag

/

.

Stuttgart

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SlrMi«

mit

und

iroge

«Eine ©cfjriftenrei&e 3ur‘äJerftänbigung 3toif<^en2Irbeiterbemcgung unb <S5rift«n^cit. (

l:

£)eft

3Rcrj,

©.,

©Ojialilmug,

Aeligiöfc Anfäjje im mobernen Auflage, gef). Alf. 3.50.

2.

Bem

religiöfen (Stnfcfjlaq im ©ewebc beS mobernen ©ojiaHSmuö ge&t ber Berfaffer nacp, um 3«r (SrfenniniS ju fommcn, b »fj tm ojlaU 8 mu 8 ber grofje Brotefi lebenbig tfl gegen bte feelenloie 3 cit beS ÄapitalS unb ber Blafdjine, gfrHd)u.iiber3eugungöfrob ift biefeS l.£eft qefd>rie 'cu.iBr.Bogt t.Bücherwurm.) Auf bcm fl. Buch fprtd)tein feiner u. frdftigcr©ctft. (il. 'Bonus in (Xbriftl.BJeit.)

0

,

9tttfelmebcr, ©r.

§eft 2:

geb.

5 r 3m -,

innerften ^olitif,

3.—

i p.i!l)o« bt * Verfall»* III, ergibt fl«ö au* (einem Vefe'tntrtiS, baft Ibn fcütterung erfülle .über bie Bltnbheil ber wetteften bürgerlichen unb bef. aud) ber <$rtttl. Streife über bie Arbeiterbewegung*, Deren Seele man über aDeriei betrübenbem Au&enwerf nicht febe« woOe. (BtonatSfdjr. f. praft. Sbeol.)

SM« tief b 5»

iteffte (Sri

feiler, D. ©r. Sr., 3efu3 unb ber

§cft 3: 1.

5MufI.

© 03 taligm«g

vergriffen.

BItt füfjnen ©trieben jeieftnet $. be« 3 efuS ber (Soangelien, feine BerwanbtSin feftaft mit bem ©osiaiii nu# unb feinem grunbiegenben ©egenfag ©türm oon Freiheit burd>wct)t biefeS 'Büchlein «S&rtfütche* Bolf.)

§cft 4:

Sobcur, ©r.

©

,

Äird)cngcfd)idjtc.

©er Äontmunigmug

in ber

©ef). Alf. 3.50.

Sn ffarer, lebenbtger BJeüe läfit ©obeur bie 3 *ft*n bc* SbrirtentumS erbeben, wo auf bem «Seift beS (Soangelium# fommunifHfd)*wtrtfd)aftn<he ftorberunqen 3U t>er wirf lieben gefuebt würben, ©ein mu&oofleS Urteil ift wentg aufbrlngltch, aber gcrabe beibalb treten bie Be3iebungcn unb ©egen<

(<5

Bc

3um 3 eitgefd>eben

Deutlich b«fDor.

§eft5: 5Jarfmann,®r.§.,©ie©timme b.Aolfcg, gef). 4.50 (Sin boebft wcrtooilcS unb umfangreiche*, auf ber Bortragiprayi* unb ber ©emeinbearbeit im fjnbuftriegebiet herauf gefummelte* ÄZateriaf, wte fidj bem fo3ialiftif<ben Arbeiter fein BerbältniS 3U ftefuS, Aeügtcm, dbriftentum, Jtirche uh». burfteOt. @d)on weqen be* in biefer 3 orm nod) nie bargebo enen BZateriali ift blefe Schrift »on aufjerorbentl. B3 ert. <©03ial. AtonatSbefte.)

£jeft 6:

©e^er, D. ®r.

<£f)r.

u.

‘pauli A.,

©

<£f)riftltcfje8 u.

mu

A3ibercf)riftlid)cg im mobernen 8 , gef). AU. 5. 03 ia(i 3 3n bcm lebten §e t lieft man mit reiner Ruftlmmuna, wie ber liebeooDc Optimismus ©cpcrS unb bie mehr nüchterne f-itiiebe ©adjli t feit Bauli'ß boeb wettgepenb 3u(ammenf(ingen unb einen STOe-i in bie Bufunft nur in einem etpifcb unb religiös oertieften ©03iaIiSmuS be3<©. einem fo3iai burebgebiibeten Sprtftentum erfennen. (Pfarrer Ortlopb in (Spriftentum unb ©egenoart.) f

§eft 7: Äocf), ®r. A3., ®tc Stellung beg Qnäfertumg ©ef). 4.50 AU. 3 ur Rialen Srage. ©taunenb fteben wir oor bem tatbereiten unb opferwilligen (Sbriftcntum ber Qudfer. ID Äo<h gibt hier einen Tiaren AadjwciS ihrer fo3ia(en Altffion im tiluft an ibre gefd}id)t(id>e ©ntwidlung Bie ©djrift bürfte nicht nur ein3igartig fein für bie ÄeimtniS bcS OudferlumS. fonbem aud) barüber hinaus ernfte Beachtung finben wegen iprer AuSblicfe für ben 3 ufammenpang oon fo3ia(cr Aeoolution unb reltgiöfer (Sntwidlung.

Anf

e^r. Äatfer, Berlag,

‘Btündjen


*r

s

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